Thomas Lohninger 1:01:45
Ja. Kommen wir nach Europa. Ähm ganz äh eigentlich meiner Meinung nach so das wichtigste, netzpolitische Thema auf EU-Ebene gerade, ist das Vermächtnis von Günter Oettinger,Der Mann ist ja nicht mehr Digitalkommissar aus Gründen, ähm aber er hat im September zweitausendsechzehn noch ein neues Ulberrechtspaket auf den Weg gebracht und da,Gibt's eigentlich recht viel dazu zu sagen, ich will mich jetzt nie nur auf einen Aspekkonzentrieren. Leistungsschutzrecht wurde, glaube ich, schon debattiert, ähm was Schrankenregelungen sind, hat äh Julia Reder hier schon mal erklärtgibt aber in diesem Gesetzesvorschlag von Öttinger eine Sache, die uns wirklich ganz massiv beschäftigen sollte und das sind Uploadfilter.Uploadfilter bedeutet, dass es bei allen Plattformen in Europa.Die User Generated Content haben, das kann sowas wie Wikipedia sein oder auch E-Learning Plattformen sowas wie YouTube und eigentlich auch jeder andere Idee von Plattformen, wo User frei Content ablohnen können,all diese Plattformen werden mit diesem Gesetz äh dazu verpflichtetdass sie ähm äh Content Regionision Technologies einsetzen. Das heißt, dass sie mit Uploads Filter prüfen, ob dieses Bild, dieses Musikstück, dieses Video ähm jetzt gerade gegen das Urheberrecht verstößt oder nichtOb dieses Werk schon von irgendjemanden äh als geschützt markiert ist oder nicht.Dieser Content Record Nishion, Technologies geben dann irgendwie eine von drei Rückmeldungen.Entweder ja, das darf gepostet werden oder das darf gepostet werden, aber nur wenn du meine Werbung drunter einblendest.Und das dritte ist, nein, das darf nicht gepostet werden und dann wird dieses Bild, dieses Lied nicht veröffentlicht im europäischen Internet.Wir kennen solche Technologien schon unter dem Titel Content ID ist 'ne Entwicklung von Google für YouTubewenn ich bei YouTube heute ein Video hochlade ähm wo ähm irgendjemand meint, das ist mein Urheberrecht, das ist irgendwiemeine Fernsehsendung oder mein Lied wirst du hier gerade hochlädst, dann kann dieser rechte Inhaber über Content die eben sagenschaltet meine Werbung ein oder nimm dieses Ding komplett vom Netz.Und das heißt, das wäre sowas wie eine Vorabzensur von jeder Kulturproduktion in Europa. Das Ganze ist auch nur zentralisiert machbar.Weil es kann ja nicht jeder Plattformbetreiber selber irgendwie alle Inhalte vorrätig haben die irgendwo geschützt seinkönnten, sondern man muss eine zentrale Stelle haben, die ähm dieses dieses Werk dann sozusagen prüft gegen äh die Liste an geschützten Werken. Dadurch gibt es dann auch eine zentrale Stelledie über jede kulturelle Produktion in Europa Bescheid wüssteund natürlich man kann hier vielleicht mit Hashes arbeiten, aber kontinuierlich tut das zum Beispiel nicht,Die schicken ja die schauen ja wirklich auch, ob da irgendwo im Hintergrund noch Musik passiert. Ähm und äh wir reden hier von Artikel dreizehn.In der Richtlinie des Europäischen Parlaments und Rats über das Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt und ähm das ist.Wenn wir's mal simpel formulieren wollen, genau dieselbe Art von ähm,Uploadfilter von vorab Zensur, die wir eigentlich nur aus dem russischen oder chinesischen Internet kennen.Und dass so etwas ernsthaft in Europa vorgeschlagen wird. Es ist eigentlich himmelschreiend. Ich meine, wir haben gerade eine neue Anti-Terror-Richtlinie. Dort gibt es keine Netzzensur, keine also,äh zumindest keine Uploadfilter für alle äh Plattformen, aber jetzt in diesem Urheberrechtspaket äh ist das drinnen,und wir wissen alle, wenn solche Techniken mal etabliert sind, ist es ein leichtes, den Zweck zu ändern. Der Function Creep würde einsetzen, wenn so eine Technik da ist und dann sind's halt als nächstes auch terroristische Inhalte äh und vielleicht auch dies und das in Zukunft, die ähm mit so einer Upload-Filter vorab zensiert würdenUnd dieses Gesetz wird eben jetzt gerade im EU-Parlament verhandelt,da gibt's auch die passende Kampagne dazu und zwar save the mean Punkt net. Äh ist von Bits of Freedom. Äh unsere niederländischen Freunden,die haben da eben auch ein Tool gebaut, wo man äh mit iPhone, mit dem anderen Telefontool, was es in Europa gibtähm den Abgeordneten, die Abgeordneten kontaktieren kann, um ihm eben eben auch zu sagen, dass man das nicht richtig findet, dass äh solche Upload-Filterin Europa gesetzt werden sollen und wir müssen hier auf jeden Fall alle irgendwie aktiv werden, weil wie gesagt, wenn das durchgeht, dann haben wir,ja, dann ist das Ende erreicht.
Jetzt wo Linus mal nicht dabei ist sprudelt das Portal ja plötzlich nur so vor gehaltvollen Sendungen.
Gute Arbeit, Herr Tim. Wenn das so weiter geht werden wir Sie nächsten Monat vielleicht doch nicht durch Constanze ersetzt.
Puh, Schwein gehabt.
Da sehe ich allerdings schwarz Angesichts der konfusen , ja gefährlichen Ansichten . Im Gegensatz formuliert der Ösi schön in ganzen Sätzen. Dabei bleibt er – klare Kante – im Präsens statt ständig im Konjunktiv rumzueiern. Dazu ist er wesentlich besser „im Stoff“.
Dabei mag ich ja den speziellen Duktus von Herrn Pritlove und höre ihm gern zu, wenn er besseren Tag hat
Niemand zwingt dich, hier zuzuhören.
Außer offenbar deine Schlaflosigkeit, du arme Seele.
Gieß doch noch ein bisschen von deinem Gram ab – vielleicht geht es dir dann mit deinem armseligen Dasein besser.
War das jetzt etwa kommentar zu meinem kommentar ?
Sie sind unangenehm und drücken sich verworren aus.
#blosMalSo #feedback #revengeOfTheÖsis #bessernSieSich
Kleine Korrektur: Das Gesetz zur „Stärkung des Schutzes von Vollstreckungsbeamten und Rettungskräften“ ist in Deutschland noch nicht beschlossen, sondern am 23. März in der 1. Beratung im Bundestag. Danach geht es noch durch die Ausschüsse, und dann wird es irgendwann tatsächlich beschlossen. Wie viel sich dadurch noch ändern wird, ist die nächste Frage.
Frau Richterin des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Dr. h.c. Susanne Baer, Humboldt-Universität zu Berlin hält einen Vortrag zum Thema am
22. März 2017 um 18 Uhr (s. t.)
im
Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg
Hardenbergstraße 31
10623 Berlin-Charlottenburg
„Gäste, insbesondere auch Referendarinnen und Referendare sowie Studierende sind willkommen. Eine
Anmeldung ist nicht erforderlich. Im Anschluss an die Veranstaltung laden wir zu einem kleinen Umtrunk ein.“
Möglicherweise hat der eine oder andere Interesse an dieser Veranstaltung.
Das Thema lautet „Das Grundgesetz: eine Verfassung für Bürgerinnen und Bürger“
Hatte die Mail nur kopiert
„Epicenter.works“: Naja, welche Risikostufe haben wir denn?
Die Namensänderung ist zwar nachvollziehbar.
Mal im Ernst: Da ginge allerdings noch etwas bei der Namensfindung, damit es auch für Außenstehende sofort ersichtlich ist, worum es sich hierbei handelt.
Weißt du, was toll wäre, Tim?
Wenn man auf den Namen des Gastes klicken könnte und alle Sendungen, bei dem dieser dabei war, mir chronologisch angezeigt würden.
Das wäre bei all deinen verschiedenen Sendungen super.
Viele Grüße aus Hamburg
Manuel
Gute Idee eigentlich.
Wollte einwenden, dass als „Low Budget Variante“ ja auch die Volltext-Suche zur Verfügung steht. Allerdings: wenn man da nach „Thomas Lohninger“ findet man genau eben diese Folge hier nicht. Das senkt das Vertrauen.
Reicht das als Bug-Report?
Toller Gast! Das bringt etwas Abwechslung rein.
Was in der Sendung vergessen wurde zu erwähnen: unser Innenminister fordert viele dieser Punkte, weil ihm in der Vergangenheit wiederholt vor die Tür gekackt wurde und er nicht weiss, wer es war. #truestory
Die Stellungnahme der ASFINAG gegenüber der erweiterten Auswertung von Kennzeichen könnte theoretisch auch rein strategischer Natur sein. Nur um hinterher sagen zu können: „Wir sind ja dagegen aber man zwingt uns.“
Nur so ne Idee