Feedback — Schauspieler auf Abwegen — Corona-Warn-App — Luca App — Signal hackt Cellebrite — Frag den Staat vs. Frontex — Jobs
Dass die Gesellschaft langsam aber sicher den Verstand verliert wird diese Woche noch mal eindringlich von einer Reihe von Schauspielern demonstriert, von denen Tim noch nie was gehört hat. Während der rechte Rand jubelt machen sich Politiker und Talk Shows auf, um "den Dialog zu suchen". Na danke.
Still und leise wird aber dafür das lang erwartete Checkin-Feature der Corona-Warn-App released während sich die Schlammschlacht rund um die weitgehend nutzlose Luca App weiter ausdehnt. Siehe oben.
Dafür haben wir aber auch noch ein paar gute Nachrichten von der Front und für Interessierte auch noch ein paar Jobgesuche für Euch.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
Intro
- twitter.com: Tweet von starcaztle
Alles dicht machen
- allesdichtmachen.com
- ndr.de: #allesdichtmachen: Trotz und Zerknirschung bei den Machern der Kampagne | NDR.de – Fernsehen – Sendungen A-Z – ZAPP
- spiegel.de: #allesdichtmachen: Jan Josef Liefers, Ulrich Tukur und Co. stecken viel Kritik ein – DER SPIEGEL
- tagesspiegel.de: Schauspieler und ihre Corona-Kritik: „Alles dicht machen“ ist so schäbig, dass es weh tut – Panorama – Gesellschaft – Tagesspiegel
- 3sat.de: Ulrich Matthes über die Protest-Aktion deutscher Schauspielerinnen
- twitter.com: Tweet von jeangleur
- twitter.com: Tweet von LutzvanderHorst
- rtl.de: Er steckt hinter Schauspieler-Aktion #allesdichtmachen: Bernd K. Wunder verharmlose Corona schon früh
- twitter.com: Tweet von Fatonimusik
- twitter.com: Tweet von starcaztle
Podcast-Empfehlungen
Linus bei malik.fm
Der Mann in Merkels Rechner
- br.de: Der Mann in Merkels Rechner
Feedback
- twitter.com: Tweet von Chrysocyon42
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von ad
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von NHS Covid app
CWA mit Checkin-Funktion
- coronawarn.app: Das Projektteam veröffentlicht Corona-Warn-App 2.0 mit Eventregistrierung
- spiegel.de: Corona-Warn-App ermöglicht jetzt auch Check-ins – DER SPIEGEL
- linus-neumann.de: Was die Corona-Warn-App braucht und was nicht. | Linus Neumann
- twitter.com: Tweet von samweb_eu
- tagesschau.de: Update für Corona-Warn-App : Im Restaurant einchecken per QR-Code | tagesschau.de
- twitter.com: Tweet von linuzifer
Unsinnige Infektionsschutzverordnungen
Luca
Radio-Interviews
- radioeins.de: Chaos Computer Club fordert Stopp von Luca App
- deutschlandfunk.de: Covid–19 – Chaos Computer Club hält Kritik an Luca-App aufrecht
- neusprech.org: Versachlichung » Politik, allgemein » neusprech.org
Breite Kritik
- ardaudiothek.de: Wirrwarr um Corona-Daten und Luca-App – Redezeit | ARD Audiothek
- welt.de: Luca-App in der Kritik – das Beste daran ist das geniale Marketing – WELT
- heise.de: Luca-App: Hilfe oder Belastung von Gesundheitsämtern?
- gastgewerbe-magazin.de: Smudo sorgt mit Alleingang für Irritationen und ignoriert 10 Monate Erfahrungsschatz etablierter Experten – Gastgewerbe-Magazin
- twitter.com: Tweet von ardewes
- merkur.de: Corona-Chaos bei Ikea: App-Zwang im Möbelhaus – Kunden wüten: „Dann sitz‘ ich lieber auf Bananenkisten“ | Wirtschaft
- twitter.com: Tweet von korkmazgt
- app.handelsblatt.com: IT-Experten decken Sicherheitslücke auf
- gist.github.com: Bypass luca-app sms verify allowing users to test the app without a real phone number. Use responsibly · GitHub
- stern.de: „Smudos Steuer-Millionengrab“ Luca: Chaos Computer Club fordert Notbremse für die App | STERN.de
- mopo.de: Darum ist Smudos App so gefährlich
- berliner-zeitung.de: Steuerverschwendung und Mängel: Experten fordern sofortigen Stopp der Luca-App
- wuv.de: Chaos Computer Club: „Keine Steuermittel mehr für Luca-App“ | W&V
- morgenpost.de: Macher der Luca-App stellen Programmcode komplett online – Berliner Morgenpost
- netzpolitik.org: Sicherheitslücke bei Luca: Schlüsselanhänger mit FolgenSchlüsselanhänger mit Folgen – netzpolitik.org
- t-online.de: “Keine Steuermittel mehr für Luca-App”
- golem.de: BEWEGUNGSPROFIL AUSLESBAR: CCC fordert “Bundesnotbremse” für Luca-App
- zeit.de: Luca-App: Sicherheitslücke nährt weitere Zweifel an Luca-System
- n-tv.de: Offensichtlich unsicher: Chaos Computer Club warnt vor Luca-App – n-tv.de
- sueddeutsche.de: “Luca” und das Problem mit den Schlüsselanhängern
- netzpolitik.org: Digitale Kontaktverfolgung: Mehr als 20 Millionen Euro für Luca
Datenflut für Gesundheitsämter
- volksstimme.de: Sachsen-Anhalts Ämter fürchten Datenflut durch Luca-App
- shz.de: Gastronom klagt über Luca-App: Anwendung erfasst Kontakte, die es nie gab
- heise.de: Luca-CEO: “Es war ein Kampf gegen Windmühlen”
Philipp Berger leugnet nachgewiesene Schwachstelle
- berliner-zeitung.de: Gründer der Luca-App im Interview: „Wir erleben eine typisch deutsche Debatte“
- archive.is: Interview mit Patrick Hennig: „Falsch und völliger Schwachsinn“: Chef der Luca-App knöpft sich Kritiker vor
- youtube.com:
- Sitzung des Ausschusses für Kommunikationstechnologie und Datenschutz am 19.04.2021 – YouTube
- golem.de: BEWEGUNGSPROFIL AUSLESBAR: CCC fordert “Bundesnotbremse” für Luca-App
- zeit.de: Luca-App: Sicherheitslücke nährt weitere Zweifel an Luca-System
Kritik am Lizenzmodell
- netzpolitik.org: Luca-App: Warum im Voraus bezahlte Lizenzen eine schlechte Idee sind
- twitter.com: Tweet von derPUPE
BSI prüft
- spiegel.de: BSI: IT-Sicherheitsbehörde prüft Luca-App – DER SPIEGEL
- twitter.com: Tweet von linuzifer
Landesdatenschützer prüfen
- n-tv.de: Mecklenburg-Vorpommern: Landesdatenschützer prüft Luca-App – n-tv.de
- heise.de: Nach wachsender Kritik aus IT-Kreisen: Landesdatenschützer prüft Luca-App
Unterschied CWA / Luca
- twitter.com: Tweet von linuzifer
Signal hackt Cellebrite
- signal.org: Exploiting vulnerabilities in Cellebrite UFED and Physical Analyzer from an app’s perspective
- heise.de: Macher des Signal-Messenger hacken Spionage-Software von Cellebrite
- golem.de: SICHERHEITSLÜCKEN: Messenger Signal hackt Forensik-Tool des FBI
Frag den Staat vs. Frontex
- fragdenstaat.de: Kosten für Verfahren: Europäisches Gericht zeigt Frontex Grenzen auf
Jobs
netzpolitik.org
- netzpolitik.org: Zwei offene Stellen: netzpolitik.org sucht Unterstützung bei Finanzen & IT – netzpolitik.org
Bonus Track
- bandcamp.com: Impf mich! by Impfmuffel
Ich glaube übermäßiges Denken würden dem Handwerk des Schauspielers entgegen stehen.
Hier Linus, ich hab‘ noch ’n paar Herztropfen übrig: O>O>
Filmtipp zum Spannungsabbau: „Tatort (920) – Im Schmerz geboren“ ;)
Nach den ersten 20 Minuten dachte ich mir, es fehlt als Gegenpart jetzt nur noch ein empörter Holger Klein, der sich über Axel Prahls dreckige Lache mokiert.
Hehe, aber ich hab‘ doch bewusst einen genommen, in dem nur „Der Gute(tm)“ (Matthes) aus diesem ganzen #allenichtmehrganzdicht-Drama mitspielt. Dass es sich dabei zufällig auch noch um einen der besten Tatorte der letzten Jahre handelt, der zudem noch perfekt zum amokartigen Aggressionsabbau taugt, war ein Bonus. :D
Ich glaube übermäßiges Denken würde dem Handwerk des Rappers entgegen stehen.
#Schlafstörungen&Bluthochdruck
Jens Wawrczeck spricht Peter Shaw bei den ???
Sein Auftritt hier passt doch in gewisser Hinsicht zu seiner Sprechrolle bei den ???. Peter Shaw fällt doch immer wieder durch seine naive Art auf und geht jedem Schwindel (Gespenster, Geister, Monster, Zauber, Flüche) auf den Leim. Leider scheinen in Justus und Bob dieses Mal nicht auf den Boden zurückgeholt zu haben.
Hallo Tim, hallo Linus, ich schätze eure technische Analyse, eine gesellschaftliche erwarte ich nicht. Ihr beklagt euch über #ichmachnichtauf Nummer und gebt ihnen in ihrer Kernaussagen recht. Die allermeisten Kritiken an der aktuellen Corona-Politik werden direkt und ohne Umwege in die rechte Ecke gestellt. Meist wird eine schliche Diskussion mit Sätzen dieser Art abgekürzt: „Ach, dir sind die Toten egal! Das sich die Intensivmediziner den Arsch aufreißen, auch egal!“ Leute, in der Art und Weise eures Kommentars disqualifizieret ihr euch ebenso. Hört euch den Part in ein paar Tagen nochmal an, ihr schwingt euch in recht beachtliche Höhen, um zu urteilen! Es sollte in unserer Gesellschaft immer möglich sein, eine andere Meinung zu haben. Ihr wundert euch, wie es möglich ist, das 53 Künstler zusammen so einen Unsinn erzählen. Wenn einem zu viel Autos in einer Einbahnstraße entgegen kommen, kann es sein, dass man selbst in der falschen Richtung unterwegs ist. Im Osten habe ich geschalteten Medienorganen erlebt. Im Moment bin ich erschrocken, wie mit abweichenden Meinungen umgegangen wird. Ja, dass kommt mir leider verdammt bekannt vor! Eure Reaktion, die völlige Unmöglichkeit der anderen Meinung zuzulassen, gehört auch dazu. Die Demokratie kommt nicht aus dem Wasserhahn, den man nach belieben auf und zu drehen kann. So wie ihr sehr genau darauf achtet, was mit unseren Daten geschehen kann, so sensibel sind zum Glück einige Menschen bei der Wahrnehmung von gesellschaftlichen Veränderungen und benennen sie. Lasst die Kirche im Dorf, es sind ein paar Videos von Schauspielern im meinungsreichen Netz.
Ich höre sie Folge trotzdem zu Ende, ich halte 20 Minuten eine andere Meinung aus.
Kann dem zustimmen. Auch wenn Linus im Verlauf der Diskussion das dann dahingehend etwas ausdifferenziert, dass Euch die Qualität und Art der Präsentation stört und Ihr Euch einen konstruktiveren Beitrag gewünscht hättet (absolut legitimer Punkt), finde ich ein Vokabular wie „sollen das Maul halten“ (Tim) oder „normalerweise halt Karriereende“ (Linus, der damit gefühlt ins Horn mancher stößt, die jetzt ein Berufsverbot für diese Personen fordern, obwohl er bestimmt nicht in diese Ecke gestellt werden will) als ebenso wenig förderlich für die Diskussion. Gerade in diesen Zeiten: Besonnen bleiben. Danke und Gruß.
Sorry, wer derart dümmlich und undifferenziert den sinnbildlichen Mittelfinger erhebt und die zugehörige Einordnung vermissen lässt, darf sich über ein paar deftige Kommentare nicht beschweren, geschweige denn wundern. Gerade MIT anschließender Ausdifferenzierung finde ich diese deftigen Kommentare in genau diesem bekanntermaßen meinungsstarken Podcast gerade richtig.
Zumal mich Tims (und Pavels) verhältnismäßig ruhiger und geduldiger Umgang mit „schrägen“ Fragen und Kommentaren in diversen Corona-Weekly-Clubhouse-Sessions mehrfach beeindruckt hat.
Und Linus ist da ja bekanntermaßen u. a. parlaments-ausschuss-gestählt… („…das freut mich für Sie….“).
An anderer Stelle werden mich die beiden übrigens sicherlich wieder mal ähnlich irritieren, wie Sie… ;)
Dümmlich undifferenziert waren natürlich die SchauspielerInnen, nicht die KommentatorInnen hier!!!
Hallo Olaf,
ich habe Kommentare zu zwei Aussagen von dir.
„Die allermeisten Kritiken an der aktuellen Corona-Politik werden direkt und ohne Umwege in die rechte Ecke gestellt.“
Das teile ich nicht. Zeitungen und Fernsehen sind voll von Kritik, die nicht in die rechte Ecke gestellt wird.
„Im Osten habe ich geschalteten Medienorganen erlebt. Im Moment bin ich erschrocken, wie mit abweichenden Meinungen umgegangen wird.“ Für mich hört sich das an, als würdest du unterstellen, die Medien hier seien gleichgeschaltet. Das ist nicht so. Spiegel, Süddeutsche, Welt, Handelsblatt, FAZ … sind nicht gleichgeschaltet, sondern vertreten unterschiedliche Interessen und Meinungen. Jeden Tag, zu allen möglichen Themen, auch zu Corona. Unter anderem diese Medien sind – siehe oben – voll von Kritik an der Corona-Politik der Regierung, und ich sehe nicht, dass deren Publikation in irgendeiner Weise eingeschränkt sind. Ich finde Verweise auf die DDR (oder ggf. auch auf das Dritte Reich) unpassend, da man wegen einer abweichenden, sich im Rahmen der Gesetze bewegenden Meinung nicht nach Bautzen oder nach Dachau kommt.
@Jürgen „Zeitungen und Fernsehen sind voll von Kritik, die nicht in die rechte Ecke gestellt wird.“
Das stimmt, voll von Kritik, dass die ZeroCovid-Strategie nicht angestrengt wird, dass die Impfkampagne so schleppend verläuft, dass der Datenschutz nicht aufgeweicht wird usw. Aber wo findet sich nochmal die vernehmbare Kritik, dass ich jeden Morgen über den aktuellen Stand der Inzidenzen und Sterbefälle nach Art einer Wettermeldung informiert werde, nicht aber in ähnlicher Manier über die inzwischen 1 Millionen Jobverluste durch die ergriffenen Maßnahmen, die Steigerung an psychischen Erkrankungen bis hin zu Suiziden usw.?
„Für mich hört sich das an, als würdest du unterstellen, die Medien hier seien gleichgeschaltet. Das ist nicht so.“
Stimmt, das ist nicht so, wurde von Olaf aber auch nicht behauptet. Worauf er hinweist, sind Entwicklungen, die er bedenklich findet. Mit anderen Worten, er weist auf das Dazwischen, die Graubereiche hin. Das ist das, was man sich wünscht: raus aus dem Schwarz-Weiß-Denken. Dein Verständnis ist „gleichgeschaltet oder frei, tertium non datur“. Das viel zu oft, sehr zu unrecht gescholtene, aber so unermesslich wichtige, weil differenzierende und auf Einschränkungen und Abwägungen hinweisende „aber…“ ist sehr wertvoll. Es ist in der Tat äußerst bedenklich, wenn bereits der Hinweis auf das „aber…“ zur Disqualifizierung ausreicht. So oft es auch missbraucht sein mag: es ist für für jede deliberative Kulturform wie etwa eine Demokratie von unschätzbarem Wert.
Auch ich kann dem nur zustimmen.
Abgesehn davon aber ein toller Podcast…
Ja, das ist so ein Talking Point, der mich besonders verärgert.
Es gibt eine Menge Kritik an der aktuellen Corona-Politik, die schlicht an den gesunden Menschenverstand appelliert, zu Solidarität aufruft, wissenschaftliche Erkenntnisse anerkennt und als Grundlage für politisches Handeln einfordert. Davon sehe ich sehr viel und davon stelle ich nichts in „die rechte Ecke“, da es sich hier primär um humanistisch geprägte Grundmotivationen handelt.
Aber wenn Leute mit ihrem andere gefährden, vollkommen belegbare wissenschaftliche Erkenntnisse leugnen und vor allem den Verlust ihres privaten Luxus und ihrer Privilegien beklagen und dabei ingorieren, was sich in den Krankenhäusern abspielt, dann sehe ich hier leider eine Grundeinstellung, die für mich zutiefst unsolidarisch ist.
Und wenn dann der Mob den Reichstag stürmt und im Fernsehen über einen Mangel an öffentlicher Rede berichtet, dann ist für mich Ende Gelände. Und wer sich dann beklagt, dass wenn man dieses Verhalten kritisiert, dann hat man wohl auch nicht verstanden, wie „die rechte Ecke“ funktioniert: denn solche unüberlegten Schreiereien werden von den rechten Kräften sofort aufgegriffen und sich zu eigen gemacht.
Die Schwurblerdemos sind nachweislich voll von solchen Neppern, Schleppern und Bauernfängern und dann jammern die esoterisch verbrämten und zunehmend wissenschaftsfernen Hobbyprotestler, dass man sie dafür kritisiert, dass sie gerade diesen Kräften sich als Statistien andienen und in die Karten spielen.
Ich habe nichts gegen valide Kritik, aber das Schauspieler-Beispiel beweist gerade wieder schön, wie der Hase läuft. Unkonkreter kann man sich nicht äußern. Die verdrehten Sätze haben viele von denen vermutlich selbst nicht verstanden (sie wurden ihnen ja auch tatsächlich vorgeschrieben und dann von ihnen vorgetragen, da kam nichts von Herzen). Und alle Sätze eint, dass sie nichts konkretes fordern oder aussagen. Es wird nur ein diffuses Unwohlsein formuliert, ein „da stimmt was nicht“-Gefühl erzeugt. Und wirklich konkret wird es dann nur wenn der eigene Luxus eingeschränkt wird (Paketboten und Plastikteller).
Genau das ist diese „rechte Ecke“, man braucht sich da nur die Bundestagsreden der AfD anzuschauen: keine Vorschläge, wie man irgendwas besser machen kann, nur Anklage, diffuses Zeug und Hetze gegen andere, die an allem Schuld sein sollen. So wird ein allgemeines Unwohlsein erzeugt, das niemand konkret erklären kann.
Hier muss man schon mal Position beziehen und sicherstellen, dass die eigene Kritik nicht von rechts gekapert wird. Dazu muss sie einfach konkret sein. Und dafür muss man sich mit den Problemen auch mal wirklich beschäftigt haben. Das sehe ich bei der verwöhnten Schauspielerkaste, die sich da mental entblösst hat, leider nicht.
Lieber Tim, ich denke, du solltest dir doch nochmal die Mühe machen, das Video von z. B. Nadine Dubois wirklich aufmerksam anzuschauen. Und dann überdenke bitte noch einmal inwiefern dein Vorwurf zutrifft, dass dort zu einem Verhalten aufgerufen wird, das „andere gefährdet“, dass dort „vollkommen belegbare wissenschaftliche Erkenntnisse geleugnet“ werden, dass der „Verlust ihres privaten Luxus und ihrer Privilegien beklagt“, dass ignoriert wird, „was sich in den Krankenhäusern abspielt“. Diese Vorwürfe sind meines Erachtens schlicht grotesk, sofern man sich der grandiosen Ironie der Künstlerin im Vorhinein nicht verschließt, um sich nicht selbst bei eben jener Überheblichkeit zu ertappen, die sie damit anklagt. Liegt dir denn ein Verständnis für den künstlerischen Ausdruck wirklich so fern, dass du meinst, Kunst müsse stets etwas „konkretes fordern oder aussagen“? Das soll Aufgabe der Kunst sein? Mit Verlaub, aber das ist eine mir selten offener begegnete mentale Entblößung einer technizistischen Ignoranz gegenüber den grundlegenden Formen unseres gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenlebens.
Dem kann ich nur zustimmen Jan. Vor allem das Video von Frau Dubois hat mir gefallen weil es das Thema auf dem Punkt bringt dass Privilegierte mit der Coronakrise und den Maßnahmen besser zu Rande kommen, als der Arbeiter in prekären bzw. systemrelevanten Berufen. Vor allem die Sicht auf diejenigen Künstler und Leute, die jetzt seit über einem Jahr von Grundsicherung leben müssen, ohne Aussicht, dass sich die Situation in ihrem Berufszweig bessert, oder der oder diejenige, die seit Monaten KUG beziehen, nicht wissen, ob ihr Betrieb die Krise überleben wird, kommen mir in der medialen Berichterstattung vor allem im ÖRR zu kurz.
Die Tagesschau schrieb vor ein paar Tagen, dass mit der Coronakrise über eine Millionen Arbeitsplätze weggefallen sind, vor allem Minijobs, die meist von Studenten getätigt werden. Viele von denen leben wieder zu Hause.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/coronapandemie-arbeitsmarkt-101.html
Und dann gibt es auch solche Videos im Netz, wo Betroffene in die Kamera sprechen und berichten, dass die GEMA oder die Krankenkasse einen Insolvenzantrag gestellt haben und das Firmenkonto gepfändet wurde, weil seit einem halben Jahr keine Beiträge gezahlt wurden, weil noch im März auf die November- und Dezemberhilfen gewartet wurde. Als Kleinunternehmer, mit einem kleinen Stamm von Angestellten, steht man buchstäblich vor dem Ruin, ohne selber daran Schuld zu sein. DAS lieber Tim und Linus macht einfach nur noch wütend und nicht irgendwelche Videos, dessen Inhalt man im vernünftigen Rahmen diskutieren kann ohne Shitstorm in den sozialen Medien zu fürchten. Und wenn ich dann lesen muss, dass z.B. Meret Becker Morddrohungen erhält und andere ihre Videos zurückgezogen haben weil ihre Kinder Bedroht werden, hört der Spaß langsam auf.
https://www.rnd.de/promis/meret-becker-morddrohungen-nach-allesdichtmachen-TIVZTC5WVZDXTELKV3ZB7FYYRA.html
Liefers sprach in dem Interview beim WDR seine Erfahrung in der DDR an. Wenn ein Rundfunkrad (in diesem Fall Herr Duin) auf Twitter fordert, dass der ÖRR das Arbeitsverhältnis zwischen den Schauspielern noch mal überdenken sollte, erinnert das schon sehr an die Biermannaffäre Ende der 70er Jahre.
https://www.berliner-zeitung.de/news/tatort-verbot-fuer-liefers-gefordert-kritik-an-rundfunkrat-garrelt-duin-waechst-li.154893
Also bitte ich euch auch verbal etwas zurückzurudern. Denn solche medialen Shitstorms (ich höre in der Presse überwiegend nur negative Kritik), spaltet die Gesellschaft noch mehr. Denn auch den Sinn mancher Coronamaßnahmen in Frage zu stellen (z.B. die nächtliche Ausgangssperre) sowie Öffnungen bestimmter Bereiche in nächster Zukunft ins Auge zu fassen (andere Länder machen das bereits), sollte und muss offen diskutiert werden.
Ja, das Video von Nadine Dubois war besonders zutreffend!
„Aber wenn Leute mit ihrem andere gefährden, vollkommen belegbare wissenschaftliche Erkenntnisse leugnen und vor allem den Verlust ihres privaten Luxus und ihrer Privilegien beklagen und dabei ingorieren, was sich in den Krankenhäusern abspielt, dann sehe ich hier leider eine Grundeinstellung, die für mich zutiefst unsolidarisch ist.“
Bist Du hier noch bei den Videos? Ich konnte leider nicht mehr alle sehen, aber in den verbleibenden konnte ich keine Faktenleugnung finden, bitte nenne doch mal eines.
Und bei den Krankenhäusern hast du leider genau den Tunnelblick, den Herr Liefers anprangert. Alle schauen nur auf die Beatmungspatienten, Schlagzeilen wie „Doppelt so viele Suizidversuche bei Jugendlichen registriert“ laden nicht auf den Titelseiten der Zeitungen. Menschen mit Depressionen hilft man, indem man sie unter Leute bringt. Wir tun gerade das Gegenteil davon. Während wir freie Beatmungskapazitäten haben, hat der Lockdown bei der Hälfte der depresseiven Patienten die Situation verschlechtert. Es sind nicht alles irgendwelche Nerds, die den ganzen Tag am PC Spaß haben können, es gibt auch Leute, die richtig durchdrehen wegen des Lockdowns. Und ich weiß nicht, wieviele derer, die in die Schubladen „Esotheriker“, „Schwurbler“ und ähnliches behandlungsbedürftig wären. Ich kann nur sagen: Lockdown macht krank! Und die meisten sehen es nicht oder wollen es nicht sehen. Neuronale Erkrankungen sind ein Tabu, auch über Suizide wird von den Medien explizit nicht berichtet. In „normalen“ Jahren sterben über 9000 Menschen in Deutschland durch Suizid – und das sind nicht nur unheilbar kranke Greise, da sind viel zu viele Jugendliche dabei. Über die redet niemand, das wird einfach so akzeptiert. Die Zahlen für 2020 liegen dem Bundesamt für Statistik leider noch nicht vor.
Zum Thema „unkonkret“: Herr Hallervorden hat ein wunderbar ausgearbeitetes Konzept für sein Theater, aber darüber redet niemand, denn ein Stapel Papier ist etwa so unterhaltsam wie der Beweis des großen Satzes von Fermat, damit kommt man nicht in eine Talkshow oder die tagesschau. Und wenn jemand die Riemann’sche Vermutung beweist, ist das auch nicht auf der Titelseite der Bild-Zeitung, da ist die Frau Bundeskanzler drauf, wenn sie sich den Knöchel verstaucht.
Danke!
Nein, Tim, Du hast Dich völlig verrannt bei diesem Thema. Der Ex-DDR-Widerständler Jan Joseph Liefers hat völlig recht, sich an die DDR erinnert zu fühlen, wenn er im WDR-„Verhör“ im Stasi-Sprech gefragt wird „Sind sie so naiv?“ und es anschließend Berufsverbots-Forderungen von ÖR-Offiziellen hagelt! Ich weiß, wir sind noch lange nicht so weit, aber wehret den Anfängen! Ex-DDR-Bürger sind da zu recht sensibel. Ich sage damit nicht, dass die Aktion besonders toll war. Aber wenigstens tut sich mal was!
Ja ne schon klar, ich kenne die Methode, brauchst Du mir gar nicht zu kommen. Dieses Umkehren des Narrativs funktioniert hier aber nicht. Sowohl Herr Liefers als auch Du braucht mir hier gar nicht das Opfer zu spielen. Hier soll einfach nur mal wieder der Grenzbereich ausgelotet werden und kaum zeigt man Euch das Stopschild labert ihr was von DDR, Unterdrückung und „wehret den Anfängen“. Macht Euch nicht lächerlich. Wir haben schon sehr genau verstanden, wie es gemeint ist und deswegen richten wir auch den Scheinwerfer drauf.
Wie bitte? ICH spiele das Opfer? Ich bin Wessi! Ich bin nicht das Opfer! Aber ich verfüge über Einfühlungsvermögen. Und welches Narrativ hier angeblich umgekehrt wurde, ist mir auch nicht so recht klar. Mit „kaum zeigt man _Euch_ das Stopschild“ meinst Du vermutlich, dass wir alle Nazis sind oder was? Das wäre sehr traurig. Es gibt dieses „wir“ und „ihr“ garnicht. Aber Du driftest leider so langsam in unbegründeten Hass auf „wen-auch-immer“ ab. Das musst Du nicht! Peace&Gruß….
Ich danke dir vielmals für deine Kritik. Denn die Worte die ich wählen wollte um meine Meinung zum ersten Teil des Podcast kund zu tun, wären durchaus nicht so sanft gewesen.
So hänge ich mich einfach an Deinen Beitrag an und unterstütze diesen voll und ganz und behalte meine Wut über die unreifen Aussagen vom Tim und Linus für mich.
Danke. Ich habe heute mit Freude bemerkt, dass das ÖR-TV inzwischen, was Gesprächsbereitschaft angeht, weiter ist als Tim und Linus. Siehe z.B. Maibrit Illner. Da gehts um mehr als nur „Nazi Nazi Nazi“. https://www.youtube.com/watch?v=G2v278jItHY
Wer den schönen Rant von Linus und Tim über #allesdichtmachen noch nicht gehört oder übersprungen hat. Hier die Zusammenfassung: https://youtu.be/TXzqyVTNHys
Jetzt macht ma halblang. Ich komm‘ auch ausm Osten mit Stasi-Erfahung in der Familie, negativer so. Ich würde damit nicht als Merkmal rumflexen irgendwo in dem Bereich mehr ‚Ahnung‘ zu haben oder den Lehrerfinger hochzuheben.
‚N Teil der Videos kann man sicher als gelungen und vllt. sogar geistreich bezeichnen, einen anderen einfach Panne; wer da mitgemacht hat nunmal da mitgemacht, das ist was als ‚Verantwortung‘ genannt wurde im pcast.
Die Videos waren einfach en gros überflüssiger medialer Müll der einem von der Seite hingequatscht wird. Hat das Zeug das echo und die shitstorms verdient? Nee. sicher nicht. Macht es die Aktion deswegen irgendwie sinnvoll oder beachtenswert? Sicher auch nicht. Vergesst den Sch*ss einfach und hört endlich mit dem peinlichen Ossigeflexe auf eh.!
Wie gesagt: Ich komme nicht aus’m Osten. Bin Wessi.
Gruß….
Vielleicht gibt es jemand der sich damit auskennt.
Warum kann man jetzt nicht sagen:
Luca hat nicht das geliefert was im vertrag stand.
Wir wollen unser Geld zurueck.
Oder geht das aber man will nicht?
Das hängt leider sehr stark vom Vertrag ab. Dort muss ja nicht dasselbe stehen wie das, sie in der Werbung versprechen.
Zusätzlich gibt es dann vielleicht auch moch Klauseln, die genau das ausschließen.
Da die Verträge aber meine Wissens nach nicht öffentlich sind, kann man nur raten :/
Könnte man nicht z.B. via Informationsfreiheitsanfrage/Fragdenstaat die Luca App Verträge benatragen&veröffentlichen oder ggf. via GFF freiklagen?
Schließlich gehts da ja um öffentliche Gelder. Warum sollten dann wesentliche Teile des Vetrags nicht auch öffentlich einsehbar sein? Ggf. Abwägungen würden aus meiner Laiensicht eher für Veröffentlichung sprechen statt für Schutz von möglichen Geschäftsgeheimnissen, insbesondere vor dem Hintergrund der mangelhaften Qualität des Produktes (Luca App).
Danke für diese Sendung, wie auch für die anderen! Ein echter Lichtblick in den trüben und teils verworrenen Gedanken, die ich mir selbst inzwischen mache oder die andere verbreiten. Erfrischend intelligent, das tut echt gut!
Moin.
An sich bin ich ja definitiv „Team CWA“. Aber es gibt da eben leider das Problem, dass eigentlich kein CWA-Problem ist, sondern ein Nutzer-Problem.
Das Eine ist ja überhaupt die Nutzung der App selbst.
Da wäre ja zu hoffen, dass die Länder ihre Gesetze dahingehend ändern, dass statt der Luca-App mit Datenerfassung auch die CWA dazu reichen würde und sich dadurch der Nutzerkreis massiv ausweitet.
Hier in Lüneburg (Niedersachsen) werden ja immerhin die PCR-Ergebnisse im Normalfall nur über die CWA ausgegeben, so dass zumindest diese (wenigen) Leute schon mal dazu genötigt wurden, die wenigstens dazu zu installieren – was dann ja aber leider nicht heißt, dass die es auch weiterhin tun [leider eigene Erfahrung im Bekanntenkreis].
Aber dann kommt ja noch das weitere Problem.
Man sieht ja anhand der in der App gezeigten Daten der 7-Tage-Mittelwerte von bestätigten Neuinfektionen und der „warnenden Personen“, dass lediglich etwa 15% der positiv getesteten Personen ihr Ergebnis dann auch mit Anderen teilen und diese somit warnen.
Bei einem solch geringen Wert ist die Effektivität aber natürlich leider verschwindend gering. Ich weiß leider gar nicht mehr, wie da die Voraussetzungen seitens Apple und Google waren, ob es optional sein muss, so wie es bisher der Fall ist.
Aber ich wenn dem nicht so wäre, dann wäre ich dafür, dass die Warnung anderer Nutzer dann nicht optional geschieht, sondern durch die eigene App auf dem eigenen Smartphone dann automatisch.
Die Daten sind doch ohnehin anonym, also sollte das doch zumindest vom Datenschutz her keine Bedenken geben.
Und dann würde ich denken, dass dann auch die Akzeptanz für die App an sich auch steigen würde, wenn man somit dann auch mal Warnungen auf seinem Telefon sieht und somit auch weiß, dass die App an sich doch funktioniert, was derzeit eben viele verneinen … obwohl das eben an den egoistischen und nicht über Ihren eigenen Bekanntenkreis hinausdenkenden Nutzern liegt, die max.diese dann selbst warnen, statt auch denen Unbekannte, die die CWA durch ihre Funktion ermittelt hat.
Ciao und vielen Dank für eure Sendungen!
Dennis
Ach Mist … das ist wirklich eine Vorgabe seitens Apple und Google :(
Zitat:
„Nicht erlaubt ist nach Apples und Googles Vorgaben:“
[]
„-das Teilen positiver Testergebnisse ohne ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen“
Quelle
https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/corona-apps-apple-und-google-veroeffentlichen-schnittstelle-fuer-gesundheitsbehoerden-a-a4c05fcc-e010-4c66-a576-e4f346e4019e
Dass nur ca. 20% der Nutzer ihre positiven Testergebnisse teilen, liegt daran, dass nur ca. ~33% der Bevölkerung die App überhaupt nutzen und ~62% zumindest das Testergebnis teilen.
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/WarnApp/Archiv_Kennzahlen/Kennzahlen_23042021.pdf?__blob=publicationFile
Laut Aussage des RKI soll das Zustimmungsverfahren verbessert werden, zumindest beim Schnelltest könnte man im Testzentrum darauf hingewiesen werden, dass man schon gleich nach dem Erhalt des Ergebnisses es über die App teilt.
Bleibt aber das Problem, dass mehr Menschen die App nutzen müssen! Also bitte Werbung machen, dass mehr Menschen die App benutzen! Die App kann einen Unterschied machen:
https://christian-werner.medium.com/warum-du-eine-coronawarnapp-pflicht-unterst%C3%BCtzen-solltest-fc9037ed6cb7
Hallo Linus, hallo Tim,
ich finde es in Eurer Besprechung der Luca-App etwas ungeschickt für die Diskussion, dass Ihr die App gemeinsam mit dem Crowd-Notifier-Konzept und dem Check-in-Feature der CWA in einen Topf werft. Soweit ich das verstehe, soll sie ein anderes Problem lösen: Während Crowd Notifier bzw. die CWA-Check-in-Funktion die Grundfunktion der CWA (d.h. anonyme Benachrichtigung von eventuell Infizierten) um Erfassung von Zusammenkünften erweitern, soll Luca eine einfache und datensparsame technische Lösung für die Erfassung von Gästelisten in Locations bieten, wie sie von den Coronaschutzverordnungen der Budesländer gefordert sind.
Nun kann man natürlich zu Recht darüber diskutieren, ob diese Forderung in den Verordnungen sinnvoll ist. Dabei kann ich Euren Standpunkt (und den des CCC) mit Blick auf den Datenschutz vollkommen nachvollziehen, sehe umgekehrt aber auch Argumente, die *für* eine namentliche Rückverfolgbarkeit durch die Gesundheitsämter sprechen. Gerade, dass die Gesundheitsämter eine bindende Quarantäne anordnen können, sehe ich eher als Vorteil, denn wir wissen ja alle, wie gut das mit der Freiwilligkeit und Selbstverpflichtung in der Pandemie bisher funktioniert. (Ich verweise auch auf die Diskussion in der „Lage der Nation“ 235 vom 2.4. ab Minute 59:50.)
In jedem Fall denke ich, dass man die Diskussion über die namentliche Rückverfolgbarkeit von der technischen Umsetzung durch die Luca-App trennen sollte. Für die gegebene Problemstellung scheint mir die Luca-App konzeptuell gar nicht so schlecht zu sein (haben die direkten Konkurrenten eigentlich ein ähnliches Verschlüsselungskonzept?); über die katastrophalen handwerklichen Fehler, die Öffentlichkeitsarbeit, das Geschäftsmodell und die vielen Millionen Euro versenktes Steuergeld brauchen wir allerdings nicht zu diskutieren.
That said, Danke für das Logbuch; ich habe sehr viel Spaß, Euch beim Aufregen über die technischen Fehltritte dieser Welt zuzuhören. :)
Hallo Michael, solange Gesundheitsämter bereits die schriftlichen Restaurantlisten o.ä. genau überhaupt nicht für das Contact-Tracing nutzen, ist eine Verpflichtung zur Datensammlung dort vor Ort vollkommen unnötig und somit unverhältnismäßig und rechtswidrig. Bevor dann gar noch eine zentrale Datenbank mit verpflichtend verifizierten Personaldaten unter Zwang und sanktionsbewährt eingeführt wird, müssten m.E. erst mal die Gesundheitsämter vor Ort unter Androhung von saftigen Sanktionen gezwungen werden, ein ordentliches Tracing dann erst mal sicherzustellen. Wir erinnern uns: Letzten Sommer war die Inzidenz unter 10 und die GÄ haben genau nichts auf die Kette bekommen. Soviel hat sich da vielerorts offensichtlich noch nicht geändert.
Ich habe Moxie so verstanden, dass Cellebrite gar keine Schwachstellen ausnutzt, sondern nur funktioniert, wenn der Nutzer den Ermittlungsbehörden ein entsperrtes Gerät übergibt. Somit ist die Cellebrite Software nur eine Art Frontend für adb bzw. iTunes Backup (Moxie schreibt, dass Cellebrite iTunes Komponenten enthält), über dass der geneigte Nutzer den Ermittlungsbehörden „aesthetically pleasing files“ zur Ausführung zur Verfügung stellen kann, was einen Dienst an der Allgemeinheit darstellt, da Ästhetik in Software von großer Bedeutung ist.
Zu deutschsprachigen Schauspiel: Habe gerade angefangen Babylon Berlin zu schauen. Das ist gut! Nicht so schmerzhaft wie das meiste andere deutschsprachige. Aus irgendeinem Grund aber nur auf US Netflix (VPN).
Wird bei der CWA der BLE Alarm eigentlich vom QR-Code-Arlarm unterschieden? Angenommen ich würde jetzt aus persönlichen gründen schnell einen PCR Test machen wollen, dann könnte ich ja mal bei Leuten mit einschlägigen Symptomen die demnächst einen PCR Test machen (oder einfach auf Twitter) rumfragen ob sie mir nicht schnell einen QR Code generieren können richtig?
Bezweifel irgendwie, dass das ein ernsthaftes Problem wird, wäre aber schon ein durchaus praktikabler Angriffsvektor beim CWA System.
Wobei das ja bei BLE eigentlich mit einigem Mehraufwand genauso geht. Die QR-Codes machen’s natürlich viel einfacher.
Ich rufe nicht dazu auf, aber das geht auch einfacher: Du gehst zum nächsten Testzentrum und sagts du hast Symptome (z.B. Halskratzen). Zack Test. Ohne App, ohne alles.
Ich bin ja voll dafür, dass die CWA die Zettelausfüllerei in den Restaurants ersetzt oder zumindest als äquivalent anerkannt wird. Aber hat man im „Dualbetrieb“ (CWA nutzen oder Zettel ausfüllen) nicht dann das Problem, dass wenn ein Nicht-App-Nutzer positiv getestet wird, das Restaurant bzw. das Gesundheitsamt keine Möglichkeit hat, die App-Nutzer zu warnen?
Ja, die App Nutzer werden nur dann gewarnt wenn ein anderer App Nutzer positiv getestet wird und das Ergebnis dann auch in die App eingibt.
Wenn man die CWA benutzen könnte statt Zettel ausfüllen wäre toll, wir machen jetzt auch alles doppelt (Mit Zettel).
Grüße Bernd
Habe mir angeschaut wo die Schwerpunkte des Reporters der Stuttgarter Zeitung liegen, der über Luca-App berichtet hat: Stadtleben, Stadtgeschichte, Musicals, kulturelle Initiativen (!?)
Oben drauf kam dann noch der anzuzweifelnde Podcast unseres Landesdatenschutzbeauftragten dazu.
Seitdem scheint es aus dieser Richtung hier bei uns in Stuttgart keine neuen Erkenntnisse zu geben weil in dem Medium nichts mehr dazu veröffentlicht wurde.
In der westlichen Zivilisation sollte man aufhören, Prominente mit Intellektuellen zu verwechseln. Nur weil sie berühmt und reich sind, bedeutet das nicht, dass sie automatisch intelligent sind oder die Gesellschaft repräsentieren
In Ostasien sind sie uns definitiv voraus:
https://japantoday.com/category/entertainment/japanese-government-appoints-hatsune-miku-as-corona-countermeasure-spokesperson
Wobei Japan wird ja manchmal zum Westen gezählt.
Ich befürchte deren Drogenlieferung gesehen zu haben, die die Schauspieler zu dringlichst vermissen – sind in einer Kurve aus dem Mercedes gefallen: https://chaos.social/@SebiPanther/106086571462593573
Ich nehme den eben gehörten Malik.fm Podcast als Anlass für ein kleines Lob.
Ich empfinde das Generisches Femininum, das von Linus im Podcast verwendet wird, als sehr angenehm.
Vielen Dank dafür.
Liebe Grüße Sara
Ich finde, es passte rein stilistisch schon immer ins Gesamtkunstwerk. Allerdings Linus, solltest du nochmal in die Verlegenheit kommen, deine Verwendung eines generischen Femininums zu erklären, wäre es nett, wenn du den Binnenstreit über die einzig wahre und schöne Form nicht störst, indem du die Aufmerksamkeit auf die Leute lenkst, die nicht „gendern“. Unter dem Radar lebt es sich einfach ungen(d)ierter.
Ich habe leider nicht verstanden, warum ihr euch darüber amüsiert, daß Ben Becker kritisiert, daß er Einweggeschirr verwenden muß. Mir geht es genauso, ich gehe weiterhin jeden Tag zur Arbeit und die Kantine hat geschlossen. Stattdessen ist vor dem Gebäude ein Stand, an dem Eintopf im Plastikgeschirr verteilt wird, natürlich mit Wergwerfbesteck. Gegessen wird am Arbeitsplatz und jede Kaffeeküche hat Mehrweggeschirr -besteck und einen Geschirrspüler. Vor zwei Jahren hätte man alle für blöd erklärt, die das Einwegbesteck und -geschirr nutzen, heute wird man schon blöd angeschaut, wenn man auf den Plastikbecher keinen Deckel möchte und zum Eintopf keinen Einweglöffel.
Und wo ist das Problem, wenn „gutsituierte Schauspieler“ Zustände beklagen, von denen sie selbst nicht so schlimm betroffen sind? Das nennt man Solidarität. Über die Zustände auf den Intensivstationen dürfen sich ja auch nicht nur die beklagen, die darunter leiden. Und solange sich nur die Betroffenen beklagen, interessiert es auch keinen, denn dann heißt es, sie sollen nicht so egoistisch sein.
Ich find die Videos größtenteils lustig, verstehe aber auch, daß andere das nicht lustig finden. Aber warum bekommen die Schauspieler Morddrohungen für diese Videos? Da läuft etwas total schief. Bekommen die Schauspieler auch Morddrohungen, wenn sie im Fernsehen einen Bösewicht darstellen? Vermutlich nicht.
Auch sehr befremdlich fine ich, daß man eine Meinung nicht haben darf, nur weil die AfD diese ebenfalls hat. Wenn die AfD sagt, daß 1+1=2 ist, dann krempelt auch niemand die ganze Mathematik um, nur um nicht „der AfD in die Hände zu spielen“.
Das waren jetzt 53 Schauspieler, die meiner Meinung nach zu 90% absolut berechtigte Kritik geäußert haben, aber anscheinend wurde sie nicht verstanden, weil auch ihr nicht auf die Inhalte eingegangen seid, sondern nur auf die Form. Es spielt z.B. gar keine Rolle, ob Ben Becker geschminkt war, weil er am Set ist oder weil er vielleicht ein Yutobe-Video dreht oder ob er einfach mal nur ausprobieren wollte, ob das neue Make-Up etwas taugt. Und ja, die Videos sind natürlich stark vereinfachend, aber eine Minute ist halt auch sehr kurz – und trotzdem für mancher Mitmenschen Aufmerksamkeit schon zu lang. Deswegen hat bis hierher wohl auch keiner gelesen, sondern spätestens beim Wort AfD drückt jemand auf den Antworten-Knopf und schriebt mir, ich sollte auf die Intensiv-Stationen gehen. Ich würde aber den Leuten auch mal empfehlen, auf intensivregister.de zu gehen und sich anzusehen, daß die Bettenbelegung annähernd konstant ist, während die Infektionszahlen rauf- und runtergehen. Und dazu paßt die Kritik von Herrn Liefers, daß die Medien täglich die Inzidenzwerte und den „Body-Count“ melden, aber niemand erklärt, wie diese Zahlen dazu passen, daß die belegten Betten konstant sind und die freien Betten reduziert werden.
Die ersten Minuten haben sich Tim und Linus warmgelaufen. Ich habe schon oft die ersten Minuten einfach übersprungen. Das ist wie beim Verbrenner. Nur warmgelaufen und nahe am Arbeitspunkt werkelnd ist dieser zu ertragen.
Ihr macht das super :)
Zu Tims Aufruf jeder Laden möge sich nen DinA4 Zettel mit CWA Werbung an die Tür hängen: das kommt.
Der CWA Checkin Code, mit einem regulären QR Scanner gescannt, führt direkt auf so eine Internetseite mit Weiterverlinkung zu Google und Apple zum Download. Müsste man die Läden also nur ermutigen CWA Codes aufzuhängen..
Wenn sie nur Dinge beklagen, von denen sie betroffen sind, aber die Zustände, von denen sie nicht betroffen sind (wie auf den Intensivstationen) nicht beklagen. Von Solidarität war da afaik nichts zu hören.
Hilf mir mal kurz auf die Sprünge, und erklär mir mal kurz, was die „zu 90% absolut berechtigte Kritik“ _genau_ kritisiert hat.
Ah, „die Medien“. Sag doch gleich „MSM“.
Ja ich habe mir mal die Zahlen auf dem DIVI Intensivregister angeschaut und habe auch keine Probleme, das zu verstehen. Die Zahl der belegten Betten ist konstant, weil sie durchgehend ausgelastet sind. Die Zahl der wirklich freien Betten wie der Notreserve sinkt laufend. Dazu steigt die „Einschätzung der Betriebssituation“ im roten Bereich „Eingeschränkt“ mit den Infektionen zunehmend an. Dazu kommt, dass die Verantwortlichen seit Monaten mahnen, dass alles am Limit ist. Gilt das nicht?
Denn es sind nicht die Betten, die sich um die Kranken kümmern, sondern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser und diese waren schon vor der Pandemie unterbezahlt und überarbeitet und jetzt wollen laut Umfragen 30% des Personals den Job nach der Pandemie am liebsten schmeissen. Das klingt für mich nicht gerade nach Luft nach oben.
Überhaupt ist es zynisch, unsere Reserven in Einheiten von Beatmungsgeräten zu bewerten. Die Gesundheit ist schon beeinträchtigt wenn man ins Krankenhaus gefahren wird. Und die Kosten dafür tragen wir alle.
Wann waren die Zustände auf den Intensivstationen schön? Internsivstation bedeutet Kampf ums Überleben. Jeden Tag sterben im Schnitt 2600 Menschen. Schon immer. Ich behaupte einfach daß keiner dieser Toten „schön“ oder gesund oder glücklich stirbt. Das Problem ist einfach daß plötzlich eine Betroffenheit in der Welt ist. Keiner jetzt jetzt so aufgeschrecken Gutmenschen hat sich vor Corona um die Patienten auf den Intensivstationen Gedanken gemacht. Keiner um die täglich 2600 Menschen die schon immer gestorben sind. Keiner kümmert sich um die ca. 50 Toten die täglich wegen resistenter Keime im Krankenhaus sterben. Eure ersten Minuten waren Mainstream, rückgradlos, pseudobetroffen und unreif. Bleibt beim Thema Netzpolitik. Da kennt ihr euch aus und für dieses Wissen schätzen wir euch. Euer Pseudogutmenschentum legt bitte vor Aufnahme beiseite oder macht vorher einen Podcast wo ihr diese Themen behandelt. Verseucht aber bitte den LNP Podcast nicht mit eurer themenfremder Meinung.
53 Darstellerinnen leiden an :
Aufmerksamkeitsuntersättigung !
Und das Glück des Künstlers, wenn das einzig Wichtige wieder da ist. Jetzt. Endlich wieder da sein, sich spüren und wichtig zu sein.
„Wenn sie nur Dinge beklagen, von denen sie betroffen sind, aber die Zustände, von denen sie nicht betroffen sind (wie auf den Intensivstationen) nicht beklagen. Von Solidarität war da afaik nichts zu hören.“
Die Solidarität mit „den Intensivstationen“ dann bitte beibehalten, also über Corona hinaus meine ich. Wäre auch schön gewesen, wenn man diese Solidarität schon vorher mal entdeckt hätte, denn die Situation ist seit mind. 20 Jahren äußerst prekär.
Mit welchen Tags kann man denn hier richtig quoten?
„Hilf mir mal kurz auf die Sprünge, und erklär mir mal kurz, was die „zu 90% absolut berechtigte Kritik“ _genau_ kritisiert hat.“
Den Ministerpräsidenten fällt seit über einem Jahr nichts besseres ein als „alles dichtmachen“, obwohl es z.B. in Tübingen und Schweden anders läuft und diverse Dienstleister ausgearbeitete Hygienekonzepte haben. Wenn nur zehn Prozent aller Infektionen in den geöffneten Geschäften stattfinden, warum kann man nicht weitere Geschäfte öffnen? So sehe ich z.B. das Makatsch-Video mit „ich mache nicht auf“.
Menschliche Kontakte sind wichtig, darauf weist das Video hin mit „ich lösche jetzt auch alle meine Kontakte“.
Das „ich habe viel gelernt“ mit der Nacherzählung der Maskenregelungen weist auf den Widerspruch von „kaufen Sie keine Masken“ des RKI hin zu „Einkaufen nur mit FFP2-Maske“ hin – und ja, man kann seine Meinung ändern, die Kritik daran halte ich dennoch für berechtigt, insbesondere nachdem die CSU-Abgeordneten sich mit den Masken nette Nebeneinkünfte generiert haben.
Und die zwei-Tüten-Atmung ist für mich Kritik daran, daß es diverse Regelungen gibt oder gab, die an sich funktionieren würden, wenn sie praktikabel wären.
Das „Ich bin dafür, Theater und Kinos nie wieder zu öffnen; niemand braucht Kunst“ ist für mich die Kritik daran, daß z.B. der Frisör öffnen darf, obwohl er keine 1,5 Meter Abstand zum Kunden hat, während das Kino mit 500 Sitzen nicht einmal von einer Person alleine (oder einem Haushalt) genutzt werden kann.
Das Video „nur mit negativem PCR-Test zum PCR-Test“ ist Kritik daran, daß das Tasten total planlos erfolgt.
Und daß man für „Applaus von der falschen Seite“ kritisiert wird und sich das letzte Video von allem distanziert ist eine Kritik daran, daß man anders leider keine Aufmerksamkeit bekommt.
Und ein häufiger Kritikpunkt ist natürlich das „der Staat muß alles vorschreiben, weil die Leute selbst zu dumm sind“. Ein bißchen Eigenverantwortung kann man von Erwachsenen Bürgern schon verlangen, da ist es IMO absurd, wenn man vorschreibt, daß z.B. ich meine Eltern besuchen darf (ein Besucher in einem fremden Haushalt), sie mich aber nicht (zwei haushaltsfremde Besucher gleichzeitig). Ich habe meine Kontakte so weit reduziert, wie es ging, aber wenn dann jemand erwartet, daß ich aufpasse, wieviele Kilometer ich fahre und ob meine Eltern an dem Tag vielleicht schon Besuch von den Nachbarn hatten, während man über Weihnachten dann zehn Leute aus füng Haushalten, aber Kinder unter 14 …
Irgendwann interessiert die unsinnige Regelung einfach keinen mehr, weil sie sich sowieso täglich ändert.
War das ausführlich genug?
„Ah, „die Medien“. Sag doch gleich „MSM“.“
Ich weiß nicht, was mit MSM gemeint ist, aber wenn ich auf ein Nachrichtenportal gehe, auf die Titelseiten der Zeitungen schaue, Radio oder Fernsehen einschalte, dann melden die die Neuinfizierten, die Toten, den Inzidenzwert und die Geimpften. Und das jeden Tag seit über einem Jahr, es nervt und Hintergrundinformationen zu finden ist richtig schwer. Z.B. würde ich mich interessieren, wie gut die jeweiligen Maßnahmen greifen, wo sich die Leute angesteckt haben, usw. All das könnte mein Verhalten optimieren, bzw. das von uns allen. Das fehlt mir und auch das wurde in den Video kritisiert, es wird nur Angst gemacht, aber außer Abstand, Händewaschen und Maske tragen gibt es keine wirklichen Tips.
„Ja ich habe mir mal die Zahlen auf dem DIVI Intensivregister angeschaut und habe auch keine Probleme, das zu verstehen. Die Zahl der belegten Betten ist konstant, weil sie durchgehend ausgelastet sind. Die Zahl der wirklich freien Betten wie der Notreserve sinkt laufend.“
Wenn Du mal auf die Zahl „intensivmedizinisch behandelter COVID-19-Fälle“ schaust, ist die im Sommer 2020 bei unter 250, belegte Intensivbetten 20.000. Am 3. Januar mit 5.800 Fällen sind ebenfalls 20.000 Intensivbetten belegt. Und der Grund dafür ist, wie man zum CoVid-19-Fall wird. Jeder aufgenommene Patient wird getestet und jeder positiv getestete Patient ist ein CoVid-19-Fall, auch wenn er wegen eines Herzinfarktes, Schlaganfalls oder Arbeitsunfalles auf der Intensivstation liegt.
„Dazu kommt, dass die Verantwortlichen seit Monaten mahnen, dass alles am Limit ist. Gilt das nicht?“
Wenn Du mit „die Verantwortlichen“ die Eigentümer der privatisierten Kliniken meinst, das sind die, die die Bettenkapazität zurückfahren, weil man jetzt von der Politik mehr Geld fordern kann, während das Personal mies bezahlt wird und Rekordgewinne eingefahren werden (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/helios-kliniken-gewinn-corona-101.html), nein, das gilt nicht. Wenn „die Verantwortlichen“ während der Krise das Personal in Kurzarbeit schicken und Psychiatrie-Patienten die Termine abgesagt werden müssen, Krebspatienten die Operation verschoben wird und man die Anzahl der freien Inzensivbetten reduziert, dann ist das ein Gewinn auf Kosten von Menschenleben. Keines der Videos hat die Leute kritisiert, die am Patienten arbeiten – im Gegenteil, es gibt eines, in dem kritisiert wird, daß über diese Leute gelästert wird.
„Denn es sind nicht die Betten, die sich um die Kranken kümmern, sondern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser und diese waren schon vor der Pandemie unterbezahlt und überarbeitet und jetzt wollen laut Umfragen 30% des Personals den Job nach der Pandemie am liebsten schmeissen. Das klingt für mich nicht gerade nach Luft nach oben.“
Da müssten halt mal „die Verantwortlichen“ auf etwas Gewinn verzichten und die Leute besser bezahlen und auch mehr Leute einstellen. Man könnte z.B. den Kliniken vorschreiben, wieviel Personal sie vorhalten müssen, damit das vorhandene nicht überlastet wird.
„Überhaupt ist es zynisch, unsere Reserven in Einheiten von Beatmungsgeräten zu bewerten.“
Warum? Die Begründung für den ersten Lockdown war „damit das gesundheitssystem nicht zusammenbricht“. Solange wir alle behandeln können, bricht nichts zusammen.
„Die Gesundheit ist schon beeinträchtigt wenn man ins Krankenhaus gefahren wird. Und die Kosten dafür tragen wir alle.“
Gegen die Kosten des „Lockdown Light“ seit Anfang November sind die Krankenhäuser praktisch geschenkt.
Mit <blockquote>
Wenn den MPs mal nichts besseres einfallen würde. Die MPs sind imho die Hauptbremser jeglicher Bemühungen, einen wirklichen Lockdown herbeizuführen.
In Tübingen und Schweden läuft nichts anders. Schweden ist deutlich schlimmer getroffen worden als Deutschland und in Tübingen gibt es zwar viel Modellregion-Propaganda, aber am Ende sterben auch da die Leute genau so häufig wie überall anders auch.
Weil sich dann noch mehr Leute infizieren.
Tiefgreifende Erkenntnis. Stellt das irgendjemand in Frage?
Oh es gab „diverse Regelungen“, die „an sich funktionieren würden“? Was für eine unheimlich superkonkrete Erläuterung.
Ja es sind viele „planlose“ Regelungen getroffen worden. Sie wurden allerdings vor allem deshalb so planlos, weil der Widerstand flankiert von Nazis in Schurbeldemos auf die Straße getragen wurde und nebenbei die Industrie sich gegen jede Schließung der Wirtschaft gewehrt hat. Letzteres hört man übrigens von den Schauspielern nicht.
Fragt sich, wer „man“ ist. Für meinen Geschmack ist im wesentlichen nur den zugehört worden, die genauso unzusammenhängend allgemein nach „Freiheit“ geschrien haben und für die der nächste Friseurtermin wichtiger ist als die Gesundheit des Nachbarn.
Da gehe ich mit. Ein kompletter Lockdown im Herbst hätte alles schneller und billiger gemacht. Aber die Gesellschaft war zu sehr damit beschäftigt sich selbst zu loben, was man doch für ein tolles Gesundheitssystem hat und sich darüber zu beklagen, dass man von Plastiktellern essen muss.
Wir können das an dieser Stelle aber beenden, da kommen wir nicht auf eine Linie.
Nein, „die Gesellschaft“ beklagt sich darüber, daß wir bis vor kurzem so weit waren, Plastikteller und Einwegbesteck EU-weit zu verbeiten, weil wir Plastikmüll vermeiden wollten. Das hat nichts damit zu tun, daß Prozellan und Metall niveauvoller wären, sondern damit, daß der Planet im Plastikmüll untergeht. Und wer sich beklagt, daß die Schauspieler in den lustig gemeinten Clips nichts über Tote sagen und ihnen empfiehlt, die Intensivstationen zu besuchen, der möge vielleicht mal „Citarum“ oder „Pacific Garbage Patch“ in eine Bildersuchmaschine werfen bevor er Umweltschutzbemühen ins Lächerliche zieht.
So durchgeknallt Ben Becker auch sein mag, es ist richtig, dass er hier einen Punkt hat: Würde man dasselbe absichtliche Missverstehen an den Tag legen, wie es Tim und Linus in dieser Angelegenheit üben, so wäre ihnen vielmehr die Wissenschaftsleugnung vorzuwerfen, insofern sie hier nämlich das Problem des Plastikmülls klein reden. Denn es ist eine „vollkommen belegbare wissenschaftliche Erkenntnis“, dass der Plastikmüll in der Umwelt (ach und noch so viele Dinge mehr) ein weitaus größeres Problem für die Weltgemeinschaft darstellt als Corona. Aber die Probleme, die einen unmittelbarer betreffen, sind einem nunmal stets näher. (Beachte den Konjunktiv! Es geht mir darum, auf das Strohmann-Argumentationsmuster hinzuweisen, dass von Tim und Linus in dieser Sache leider gepflegt wird; so toll der Podcast sonst auch ist.)
„deshalb so planlos, weil der Widerstand flankiert von Nazis in Schurbeldemos auf die Straße getragen wurde“
Tim, komm wieder zu Dir! Du redest Dich um Kopf und Kragen! Das ist doch wirklich, wirklich Unsinn! Das glaubst Du doch selbst nicht! Wer am öftesten „Nazi“ sagt hat NICHT gewonnen in diesem Spiel.
Gruß….
Kann es sein, dass Ihr das „Schauspiel der Schauspieler“ möglicherweise zu ernst nehmt?
Wenn ich die völlig überzogene Rolle des Ben Becker, auf gewisse Reaktionen von Ministerpräsidenten anwende, erkenne ich da gewisse Parallelen. Ein Verhalten wie kleine Kinder, denen droht das Sandförmchen weggenommen zu werden. Hier soll uns allen nur ein Spiegel vorgehalten werden. So meine Sichtweise, des zugegeben, grenzwertigen Beitrags.
Hallo.
Vielleicht könntet ihr mal erwähnen das man bei der CWA den CheckIn + CheckOut auch per NFC durchführen kann.
siehe: https://nitter.pussthecat.org/jwildeboer/status/1385300431765745665
Ist vielleicht bei euch noch nicht so angekommen da ihr wohl Apfelnutzer seit und dies dann nicht nutzen könnt.
Hallo Tim und Linus,
In Minute 39 sagt ihr, es gebe kein Internet in MV. Meine Eltern in Nordest MV und auf dem Dorf bekommen Glasfaser diesen Monat geschaltet. Das ist kein Einzelfall, da Glasfaser komplett Flächendeckend ausgerollt wird, wo noch kein DSL 50+ liegt.
Viele Grüße
Frieder
Hallo Tim, hallo Linus,
vielen Dank(!) erst und nochmal für Eure unendlichen Mühen und den phantastischsten Podcast überhaupt.
Möglicherweise habe ich ja in dieser Folge etwas missverstanden, aber mich beschleicht ein wenig der Eindruck (Stichwort: Heribert Prantl), als erscheinen Euch in Bezug auf Ausgangssperren (/-‚beschränkungen‘) Kritiken daran überzogen wegen des übergeordneten Zieles der effizienten Pandemiebekämpfung und Lebenserhaltung.
Gleichermaßen müsste man dann jedoch ebenfalls kritiklos anerkennen, dass es irgendwelchen BND-/VS-Sicherheitsschergen dann auch nur um das übergeordnete Ziel der ‚Sicherheit‘ vor allerlei Dingen geht (‚Terrorismus‘ etc.) und dass dann auch diesbezüglich allerlei Grundrechte ohne zu zucken über Bord geworfen werden dürfen.
Freiheitsrechte zu opfern und dann wegen ein wenig Spitzelschergentum zu jammern, wäre dann genauso daneben. Bei der spätestens übernächsten ‚Anpassung‘ der Polizeigesetze, die dann die Ausgangssperre als Standardmaßnahme für und gegen alles beinhalten wird, sprechen wir dann noch mal drüber. Weil dies ja nur eine klitzekleine Grundrechtseinschränkung ist, bei der man angeblich nicht mal einen Richter zu fragen braucht.
Und überhaupt, Nachts schlafen ja eh die meisten, betrifft mich ebenso wenig wie irgendein Folter- oder Hunger-/Kriegsopfer weit weg, so zumindest derzeit die Mehrheitsmeinunng bezügl. nächtl. Ausgangssperren. Da wird mir Angst und Bange und Übel noch dazu. Da wird dann auch hier demnächst einfach mal die kommende Banlieu-Demo oder so per allgemein verfügter Ausgangssperre (max. 25000,-€ Owi / 5 Jahre Knast) beendet werden. Das OVG Meck-Pomm hat das letzten Donnerstag eigentlich treffend formuliert und die Ausgangssperre dort aufgehoben, sinngemäß: Zur Erleichterung der Arbeit der ‚Sicherheitsbehörden‘ muss sich niemand in den nächtlichen Hausarrest sperren lassen. Wenn das BVerfG die Ausgangssperren nicht unverzüglich kippt, wird es sehr bald sehr ungemütlich hier werden, dann sind so klitzekleine Eingriffe in pers. Daten oder Kommunikationsinhalte für das höhere ‚Gute‘ dann auch immer angemessen und wir können das GG zu Grabe tragen. Das könnt ihr nicht wirklich wollen, ist aber letztlich die Konsequenz. Das wird voll nach hinten losgehen, Vorsicht!
Alles Gute Euch!
Hallo
Bei heise.de heute noch ein interessanter Artikel zur CWA:
Umfrage: Digitaler Impfnachweis macht Corona-Warn-App attraktiver
https://www.heise.de/news/Umfrage-Digitaler-Impfnachweis-macht-Corona-Warn-App-attraktiver-6028463.html
Hallo Linus, hallo Tim,
vielen Dank dafür, dass ihr diesen Podcast regelmäßig aufnehmt – mittlerweile fehlt richtig etwas, wenn ich längere Zeit nicht LNP hören kann (was mir eventuell auch etwas zu denken geben sollte :-) ).
Zum Thema „QR Code als Lösung der Probleme“ wollte ich kurz mal beschreiben wie aktuell Südtirol sich in eine doch etwas komische Situation bringt. Seit dem 26.04.2021 darf man in Südtirol mit einem negativen Testergebnis (ein Nasenflügeltest welchen man in Testzentren an sich selbst durchführt) gewisse „Vorteile“ genießen. Dabei geht es beispielsweise darum ob man innerhalb eines Gastbetriebs Getränke / Speisen konsumieren darf oder nur im Freien. Zur Erklärung: auch im restlichen Italien darf man dies im Freien, solange gewisse Einstufungen der Region (gelb / orange / rot) dies zulassen. Südtirol wollte aber jetzt unbedingt gleich was machen (auch wenn eine italienweite Lösung in Arbeit sein sollte) und hat sich dieses „Sonderrecht“ selbst zugewiesen – die Gründe und die Möglichkeit dahinter warum man das kann lasse ich mal beiseite, aber in Deutschland gibt es ja bekanntlich auch mehr Sonderfälle und spezielle Zuständigkeiten in den Ländern wie es mir scheint :-).
Um nun den Nachweis zu erbringen, dass man eben in den Genuss der Vorzüge kommen darf, erhält man nach dem erfolgten Test von Seiten des Sanitätsbetriebs (in etwa das Gesundheitsamt) per Mail eine passwortgeschützte PDF Datei und eine SMS mit dem Passwort hierfür. Nach Entsperrung der PDF sieht man auf das Testergebnis in Textform und findet dort ebenso einen QR Code.
Das Spezielle (oder leider eben nicht Spezielle) daran ist, dass der QR Code einfach einen Link zu einer Website enthält auf welcher mit einem grünen Haken symbolisiert wird, dass das Ergebnis negativ war und noch gültig ist (aktuell 72 Stunden Gültigkeit). Zusätzlich steht der Name der getesteten Person darunter. Die Idee dahinter ist nun jene, dass z.B. der Gastwirt vor Einlass mit seinem Mobiltelefon jeden QR Code scannen soll.
Nicht zuletzt aufgrund eures Podcasts kamen mir gleich einige Zweifel: einmal ist das generieren dieses „Nachweis“ nicht unbedingt sehr schwierig (impfausweis.net lässt grüßen), zum Anderen gibt es so eine zentrale Stelle bei welcher wohl in den Serverlogs zumindest die IP des Mobiltelefons des Gastwirts, sowie die URL der gescannten Person inkl. Zeitpunkt auflaufen dürften und man somit Zusammenkünfte von Personen erahnen könnte.
Mir stellt sich die Frage wozu man den QR Code denn überhaupt brauchen sollte – immerhin muss ich vorher schon mal umständlich ein zufälliges Passwort aus einer SMS entnehmen um eine PDF zu entsperren um dort (obwohl ja das Ergebnis auch auf dem selben Dokument schon stehen würde) dann einen QR Code angezeigt zu bekommen und diesen dann vorzulegen – aber man kann ja zur Not einen Screenshot des QR Codes erstellen um schneller ran zu kommen.
Einige Medien haben dann zumindest jemanden gefragt welcher die Sache von IT Sicht beleuchten kann und es wurde zum Glück festgestellt, dass dieser „Pass“ eben nicht fälschungssicher sein kann und eben Bewegungsprofile erstellt werden können (https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2021/04/tag-Der-Gruene-Pass-ist-nicht-faelschungssicher-cee6aa61-d6c7-435e-8e00-cb88088037a4.html).
Passend zu eurer Frage bezüglich Digitalisierung und Behörden kam dann postwendend die Antwort des Direktors des Südtiroler Sanitätsbetriebs in welchem mehrere etwas fragliche Aussagen standen – eine davon aber schon recht komisch war:
„Wenn jemand imstande ist, Geldscheine zu fälschen, dann ist er sicher auch imstande, so ein Dokument zu fälschen.“ (https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2021/04/tag-zerzer-suedtirol-corona-pass-datenschutz-faelschungssicherheit-8a6f43e3-dc1b-4b6f-8f33-8b422edcac3e.html).
Ich weiß nicht ob ich es nun dramatisch finden soll, dass jemand glaubt eine HTML Seite mit drei Bildern und etwas Text sei wirklich so schwer zu erstellen wie das Produzieren von Falschgeld oder ob ich mich für die Bediensteten der IT dieses Sanitätsbetriebes freuen soll – immerhin haben sie scheinbar einen Vorgesetzten, welcher ihnen diese genannten Fähigkeiten zumindest indirekt zutraut :-).
Auf alle Fälle vielen Dank für euren Podcast und die unterhaltsame Art die Themen zu vermitteln, bitte macht weiter so!
Schöne Grüße aus Italien
Hallo Tim, hallo Linus,
super Podcast, vielen Dank dafür. Das wird hier langsam zu meiner Lieblingsrubrik :-)
Der Wahnsinn greift um sich, habe ich das Gefühl, Corona fängt gesellschaftlich an zu wirken.
Ich denke, diese Aktion der Schauspieler kann und sollte man anders sehen. Es ist in gewisser Weise künstlerische Freiheit es so darzustellen und wenn man das als Gesamtes betrachtet, mit etwas Abstand, dann ist es mit den mehr als 50 Einzelbeiträgen, die vielleicht etwas schlampig wirken aber genauso auch sein sollen, sogar ganz gut gemacht. Aber Sarkasmus/Zynismus ist eine Form, die auch stark angreift und provoziert (und auch rote Linien überschreitet) und dann zu den Diskussionen führt, die wir hier auch in diesem Thread sehen, vielleicht beabsichtigt aber in der aktuellen Situation, in der wir uns befinden unpassend. Und es ist auch unnötig, denn ähnliches Kasperletheater haben wir ja schon in den politischen Runden und der Bundesregierung und jetzt auch noch diese übermäßig und von den Medien aufgebauschte Inszenierung der Bestimmung der Kanzlerkandidaten. Man sollte dem Ganzen nicht mehr Beachtung schenken, als es verdient.
Die Diskussion zeigt eher ein anderes gesellschaftliches Problem. Die Lösung der Bundesregierung, die von den Schauspielern schon als zu hart kritisiert wird, löst das Problem ja nur ungenügend und eine viel strengerer, echter Lockdown, der den Namen auch verdient, wäre viel sinnvoller. „The Hammer and the Dance“ wurde es sehr passend am Anfang der Pandemie einmal beschrieben. Das wäre die Strategie, also wirklich für relativ kurze Zeit, vielleicht 2 Wochen wirklich „alles dicht machen“, und die Inzidenz unter z.B. 10 bringen und erst dann wieder alles öffnen. Wenn es über z.B. 30 steigt, käme wieder der Hammer (ich kann das Wort Lockdown nicht mehr hören). Kurze harte Maßnahmen wären für ALLE sicher eine bessere, effektivere Lösung gewesen, mit weniger Toten und weniger LongCovid. Aber genau das ist das Dilemma. Eine NoCovid Strategie ist in unserer demokratischen Gesellschaftsordnung nicht durchführbar. Die Freiheit hat einen derart hohen Stellenwert (und das ist ja auch richtig so), dass man sie mit Anzahl Toten in Verhältnismäßigkeit setzen muss und die Auslastung von Intensivbetten oder Krankenhäusern spielen dabei vermutlich gar keine Rolle. Das ist das Problem, dass wir für Pandemien in unserer Gesellschaftsordnung keine Lösung haben (*). Die müsste man aber erarbeiten, was lange dauern wird. Hoffentlich ist die Pandemie auch bald vorbei.
Oftmals wird von Virologen und Politikern gesagt, wir hätten es selbst in der Hand, könnten solch einen „Lockdown“ selbst durchführen. Das ist richtig, hat aber seine Grenzen, denn das gilt ja nur für den privaten Bereich. Schüler müssen trotzdem noch zur Schule und die Eltern müssen zur Arbeit und in beiden Bereichen finden Ansteckungen statt. Bei einer Inzidenz von 150 / 100000 Einwohnern liegt die Wahrscheinlichkeit, dass man jemanden triff, der einen infizieren kann (unter Berücksichtigung einer Dunkelziffer) trotzdem noch unter 1%. D.h. von 100 Leuten, die man trifft vielleicht einer. Also gefühlt ist die Wahrscheinlichkeit auch sehr gering und das ist auch das, was man spürt und sich entsprechend verhält. Es braucht also schon Richtlinien, ohne die geht es nicht.
(*) Aber es gäbe eine Lösung, nämlich die digitale Kontaktverfolgung mit der CoronaWarnApp. Es ist total unverständlich für mich, warum die nicht weiter beworben wird. Die neuen Features, wie z.B. Check-In, werden wenig zur Pandemiebekämpfung beitragen können, wie Linus gut erläutert hat. Features wie GELB und ORANGE Warnungen könnten helfen aber was viel wichtiger ist, ist die Verbreitung. Damit die CoronaWarnApp wirken kann, müssten >70% der Bürger mitmachen. Im Moment sind es ca. 30%. Warum wird hier nichts investiert (Werbung, kostenlose CoronaWarnApp-only Smartphones, Armbänder, …), bzw. warum wird die gesamte digitale Kontaktnachverfolgung nicht mehr als Mittel zur Pandemiebekämpfung in Erwägung gezogen, weder beim RKI, noch bei Epidemiologen aber auch den Medien nicht? Da fragt nicht einmal einer nach den ~60 Mio. Die Medien erledigen ihren Job nicht gut aber vielleicht hatten sie auch die gleichen Drogen wie die Schauspieler.
Ciao
Ja CWA wäre für mich auch eine Lösung, die Leute zu mehr Selbstverantwortung motivieren kann und halt auch die Kontaktverfolgung erheblich verbessert.
Leider bin ich einer der Leute, die ihr Smartphone nicht gleich auf den Dachboden legen, wenn eine neue Smartphone- bzw Softwaregeneration anbricht. Deshalb nutze ich noch Android 4, die Mindestanforderung ist aber Android 6.
Ich habe es auch bis heute geschafft ohne Google-Konto auszukommen. Deswegen kommt eine Googlefreie CWA für mich ein bisschen spät.
Ehrlich, ich hätte es super gefunden, wenn ich auch ein CWA-Nutzer sein könnte. Aber dafür will ich nicht meine Prinzipien über den Haufen werfen.
Hallo Espa,
da bin ich ganz deiner Meinung. Ich verstehe auch nicht, warum man sich von 2 Herstellern Apple und Google abhängig machen muss. Mein Handy läuft auch ohne google account. Für Android gibt es aber mittlerweile mit der CCGT eine Alternative im f-droid Repo: https://f-droid.org/de/packages/de.corona.tracing/
CCGT ist identisch mit dem CWA, bis auf das ENF Protokoll von google, das für diese Version nachgebaut wurde.
Leider ist die min. Android Version 5 und die auch nur experimentell.
Gruß
Dirk
oops, kleiner Fehler, muss CCTG heißen, Corona Contact Tracing Germany.
Nachtrag:
Für genau diese Fälle, also Menschen, die im Grunde mitmachen wollen, aber aus bestimmten Gründen die CoronaWarnApp nicht installieren möchten, hätte man ein Angebot machen können, z.B. in Form eines CoronaWarnApp-only Handys. Das braucht dann keinen google oder apple account, keinerlei persönliche Daten und eigentlich nicht einmal eine SIM Karte sondern nur Bluetooth und WLAN zum Datenabgleich ab und zu. Wäre nur die Frage, ob das akzeptabel wäre, ein 2. Smartphone mit sich herumzuschleppen…
Moin Dirk,
ja genau… Das Angebot hätte von Anfang an breiter gefächert werden müssen um ein größeren Erfolg zu haben.
Danke für den Hinweis auf CCTG! Diese Art der Werbung triggert mich einen neuen Anlauf zu machen.
Im Übrigen finde dein Kommentar, welches das Dilemma zwischen der Pandemie und dem hohen Stellenwert der Freiheit verdeutlicht sehr gut!
Es gibt einfach viele Menschen die es noch erlebt haben wie es ist freiheitlich eingeschränkt zu sein.
Die Regierung hat vor der Pandemie viel dafür getan, dass Menschen der Politik nur noch wenig Vertrauen schenken.
Aus dieser Sicht kann man es den Schauspielern nicht verübeln, dem kritisch gegenüber zu stehen.
Ich würde mir auch wünschen, dass wir alle an einem Strang ziehen. Das würde die Situation viel erträglicher machen und es würde schneller zu dem angestrebten Ergebniss füren. Dafür braucht es aber sehr viel Vertrauen in die Regierung.
Grüße
Nachtrag:
Ich hab mich jetzt schweren Herzens von meinem alt gewohnten HTC Desire 310 getrennt. Ein Kumpel hat mir sein ausgemustertes Huawei geschenkt.
Darauf läuft jetzt CCTG. Die App macht erstmal einen guten Eindruck.
Danke nochmals!
Das kann ich nur unterstützen.
Wenn Jens Wawrczeck (der „unbekannte“ Theater-Schauspieler, als einer der Sprecher von „die drei Fragezeichen“ bekannt) im Theater „schwere Kost“ vorführt, bekommt er dafür Beifall.
Wenn er eine ähnlich schwere Kost auf Youtube aufführt, gibt’s virtuell Prügel.
Wo ist die Gelassenheit hin, sich das alles anzuhören, bei Bedarf zu kommententieren/applaudieren, und danach einfach seiner Wege zu gehen? Wem’s nicht gefällt, soll einfach nicht hinschauen.
Ich bin Fan der Corona Warn App und nutze sie auch. Check In werde ich auch nutzen.
Die Luca App nutze ich nicht mehr weil ich nicht glaube dass die irgendeinen Mehrwert bietet. Nur viel Arbeit fürs Gesundheitsamt. Und viel Geld für Smudo.
Für Veranstaltungen die ich organisiere muss ich nun eine handgeschriebene Liste der Teilnehmer führen. Das möchte ich gerne automatisieren. Auch möchte im Falle eines Falles dem Gesundheitsamt keine handgeschriebene hingeschmierte Liste mit kaum lesbaren Telefonnummern zusenden sondern am liebsten eine maschinell lesbare Liste mit allen Daten die das Gesundheitsamt wissen will.
Hier ist ein Beispiel was unser Gesundheitsamt so wissen will :
https://www.mkk.de/aktuelles/corona/formulare/formular_kontakt_zu_infizierter_person.html
Gibt es da eine App ?
Meine Wünsche : Dezentral, verschlüsselt, freiwillige Angaben außer Namen und Telefonnummer, das ist ja Pflicht.
Ich möchte neben der Warnung von anderen Teilnehmern über die Corona Warn App auch die Gesundheitsämter entlasten und unterstützen.
Ich denke diese Anforderungen haben viele. Eigentlich alle wo sich mehr als 3 Leute treffen.
Grüße Bernd
PS.: Zur Zeit nutze ich die Daicy App. Die hat sogar eine Gefährdungsanalyse. Check In und Übertragung ans Gesundheitsamt sind leider nur in Vorbereitung.
Hallo Bernd
Evtl. ist pretix etwas für dich?
„pretix integriert Check-in-Funktion für Corona-Warn-App“
https://pretix.eu/about/de/blog/20210426-cwa-de/
Erst einmal Danke an Linus und Tim für eurer Engagement zum Thema Netzpolitik. Ich bin schon lange Fan von LNP und freue mich über jede neue Folge. Allerdings muss ich sagen, dass mich die letzte Folge doch arg verstört hat.
Zum einen leben wir immer noch in einem Land mit Meinungsfreiheit. Somit dürfen auch Schauspieler ihre Meinung äussern, mögen sie auch noch so weit jenseits des gute Geschmacks sein. Schauspieler leben nunmal in einer schillernden Welt, und dementsprechend wird sich auch zwangsläufig ihre Meinung von uns „Normalsterblichen“ unterscheiden. Das muss man nicht gut finden, aber akzeptieren können.
Der weit gewichtigere Punkt 2 jedoch ist etwas, was mir in letzter Zeit immer häufig negativ auffällt:
– Es werden mal wieder alle 53 Darsteller über den selben Kamm geschoren.
– Die Inhalte der Aussagen werden komplett ignoriert. Stattdessen wirdsich nur auf die Personen (und deren Beruf/Tätigkeit) bezogen.
– Es fallen Aussagen wie „haltet’s Maul“, die primär Beleidigen und nicht zu einem menschenwürdigen Umgang beitragen
Die Aussagen von Nadine Dubois und Kathrin Osterode kann ich komplett unterschreiben.
Auch die Aussage von Herrn Liefers über diesen ständigen „Alarmismus“ unterschreibe ich gerne: Die Älteren können sich wahrscheinlich noch dran erinnern, dass es mal ein Aufschrei in den Medien über den Borkenkäfer (inkl. des üblichen „wir werden alle sterben“) gab. Am Ende des Sommers war … nichts. Jetzt kommt die Klimakatastrophe inkl. Borkenkäfer wieder auf uns zu, und die gängige Meinung des Volkes: „Schon wieder? Hatten wa schon, geht wieder weg“
So, das waren meine 5 Cent. Trotzdem danke für eure langanhaltende, (meist :-)) gute Arbeit.
Grüße,
Plotti
„Zum einen leben wir immer noch in einem Land mit Meinungsfreiheit. Somit dürfen auch Schauspieler ihre Meinung äussern“
Nananana… wer sagt denn, dass sie das nicht „dürfen“? Meinungsfreiheit heißt doch nicht, dass ich deine Meinung teile! Kritik müssen sie schon aushalten können; deswegen: „Halt’s Maul, sonst Karriereende!“ Nennt man konstruktive Kritik.
Tut mir Leid, aber ich sehe „Halt’s Maul“ nicht als konstruktive Kritik, sondern als Beleidigung und Drohung.
(Und das, obwohl ich im Ruhrpott aufgewachsen bin.)
Ich denke mal, das hier niemand Herr Liefers persönlich kennt, und diese Beleidigung als „freundschaftliche Neckerei“ bezeichnen kann. Wer mir nicht glaubt, kann das „Halt’s Maul“ ja mal im nächstgelegenen, sozialen Brennpunkt ausprobieren, und die Sekunden messen, auf denen man noch auf 2 Beinen steht…
Und um das Klarzustellen: Die Aussagen von Richy Müller und Ben Becker sind menschlich unter aller Sau, aber Todesdrohungen haben sie deswegen nicht verdient. Niemand hat das.
@Plotti Sorry, Ironie off: Ich teile deine Auffassung voll und ganz!
Stichwort: QR-Code „höhö“ (00:44:42)
Erschreckend wie erklärend fand ich die Quelle der EnnoL-Aktion-Nachmacherei! Wenn Jung-Journalisten, die es anscheinend bis in die Tagesschau-Redaktion geschafft haben, nicht schaffen, diese Basics kurz zu recherchieren… Er muss ja gar nicht alles wissen, nur ist das Framing im Welt/Bild-Style dann halt null angebracht…
Wie Linus Neumann von dem #Grundrechtsgelabber von Heribert Prantl spricht, gefällt mir nicht. Über Grundrechte labbert man nicht. Auch ein Heribert Prantl nicht. Die Aussage empfinde ich als ungehorig.
Gelaber wird hier nicht aufgrund des Themas zum Gelaber, sondern aufgrund seiner Qualität: Nur weil das Thema Grundrechte sind, ist ja nicht automatisch die Qualität der Argumentation gesichert: Wir sprechen in jeder Folge über Grundrechte und ich hoffe, dass es in der Regel kein Gelaber ist.
Heribert Prantl jedoch labert einfach nur vor sich hin, ohne seinem Niveau angemessene Gegenvorschläge zu seinen Kritikpunkten zu etablieren: „Das ist eine Grundrechtseinschränkung!“
Ja, das wissen wir. Was machen wir stattdessen oder wie kommen wir mit WENIGER Einschränkungen zum Ziel?
Eine sinnvolle inhaltliche Auseinandersetzung findet man zum Beispiel bei der Gesellschaft für Freiheitsrechte:
https://freiheitsrechte.org/ausgangssperren/
So toll ist die Verfassung jetzt auch nicht. Grüße an das Bundesamt.
Hey,
ich habe mir aufgrund dieser Folge mal Malik.fm angehört und wollte sagen:
Linus, ich empfinde deine Art zu gendern als super angenehm. Überhaupt hör‘ ich LNP schon seit 5 Jahren, hab aber noch nie einen Kommentar dagelassen :D (also so viel zu euren schweigenden Hörerinnen).
Beste Grüße an euch!
Karo
Hallo
Wenn ich darf dann möchte ich hier mal eine Warnung und gleichzeitig einen Rant los lassen das beispielhaft ist für das angebliche Problem der CWA.
Folgendes ist mir heute passiert:
Da ich direkt Kontakt mit einem positiv Getesteten hatte bin ich heute zum Ersten mal zum PCR Test.
Bezahlt hat die 130€ für den Test mein AG.
Getestet wurde in einem Co Care Testcenter Dresden (https://cocare-testzentrum.de/standorte/) welche Deutschlandweit einige Testcenter betreibt.
Auf meine Frage, das ich das Testergebnis auch auf/in die CWA haben will. Kam die Aussage das das Testcenter nicht angebunden wäre und dies somit nicht möglich wäre.
Da bekomme ich so eine Hals.
Nach fast einem Jahr haben sie es immer noch nicht geschafft.
Na dann gute Nacht Deutschland.
Vielen Dank für den wunderbaren Prolog wie auch den Rest der Folge (wie üblich)!
Moin,
evtl haben andere auch das Problem. Bei PodcastAddict (müsst aber auch auf anderen Catchern auf Android so sein) kommt seit dieser und der letzen Folge statt des Download immer der Fehler:
SSLHandshakeException – Handshake failed
Das ist wohl eine Unverträglichkeit von Android und LetsEncrypt. Dokumentiert als Bug hab ich es für Android 4 gefunden aber meins ist wesentlich aktueller. Die Ursache war bei mir der veraltete HTTP Feed der Metaebene (https://feeds.metaebene.me/lnp/mp3). Die Lösung daher recht einfach, das Protokoll in der Url aktualisieren auf https.
Vielleicht hilft es anderen. :)
Danke für euere Mühen <3
Kleiner Erfahrungsbericht zur Luca-App in Mecklenburg-Vorpommern:
Ich abeite in einem gemeinschaftlich verwalteten Bürogebäude, in dem verschiedene BIldungsträger, Vereine und NGOs sitzen. Hier wird nun auch fleißig die Luca-App genutzt, weil gerade die Organisationen mit Publikumsverkehr natürlich entsprechende Nachweise führen müssen und hier die LucaApp von oben ja quasi verordnet wurde.
Für die Menschen, die im laufenden Betrieb, teils mit Kitakindern/Homeschooling zu Hause, reichlich zu tun haben, ist das jetzt die komfortabelste Lösung. Auf Kritik wird teils mit zusätzlicher Zettel-Urne-Alternative, teils mit Gereiztheit reagiert. Jetzt nochmal nach neuen Möglichkeiten zu suchen und das etablierte Vorgehen über den Haufen zu werfen ist den meisten, die ohnehin schon von den unklaren politischen Entscheidungen frustriert sind, zu aufwendig.
Ich würde mir zwar einen kritischeren Blick auf die Luca-App wünschen, kann aber auch nachvollziehen, dass die Problematik nur bedingt von jedem einzeln durchdrungen werden kann und man sich wie so oft in dieser Pandemie von den politischen Entscheidern allein gelassen fühlt. Wieder wird die Verantwortung auf den Einzelnen abgeschoben, anstatt klare Strategien mit klaren Ansagen zu fahren.
Hallo Njorg,
wie auch hier in den letzten Podcast Folgen schon von Linus erläutert, wird die Bedeutung der Check-In Funktion überschätzt. Die digitale Nachverfolgung von Kontakten, auch von Clustern, wird von der CornaWarnApp sowieso schon abgedeckt, vermutlich besser (Beispiel, checkin im Zoo). Die Luca-App verspricht eine Entlastung der Bürokratie für die GAs und die Geschäfte, die eine Nachweispflicht haben, nach einer Verordnung, die fragwürdig ist. In der Realität wird letzteres vermutlich erreicht aber die GAs werden sicher nicht entlastet.
Der wesentliche Punkt zur effektiven Nutzung von digitaler Kontaktverfolgung ist die Verbreitung des Werkzeugs! Im mittleren Nutzungsbereich von 30% – 70% steigt sie überproportional und damit die CoronaWarnApp einen Unterschied machen kann, muss sie auf > 70% der Smartphones installiert sein und genutzt werden.
Also eine „klare Ansage“ von mir: Nutze die Angebote mit Check-In Funktion von CWA und meinetwegen auch Luca-App, um die Bürokratie zu entlasten ABER: Nutze die CoronaWarnApp und mache soviel Werbung in deinem Freundeskreis, damit sie soviel wie möglich nutzen, um mit digitaler Kontaktnachverfolgung bei der Pandemiebekämpfung einen Unterschied zu machen.
Diese Ansage hätte eigentlich von Herrn Spahn kommen sollen.
Gruß
Dirk
(https://christian-werner.medium.com/warum-du-eine-coronawarnapp-pflicht-unterst%C3%BCtzen-solltest-fc9037ed6cb7)
Ich bin ganz deiner Meinung. Mein Erfahrungsbericht war mehr dazu gedacht, zu zeigen, wie vielerorts – auch bei Menschen, die fürs Denken bezahlt werden – die nüchterne Realität aussieht.
Wie du schon sagst: die CWA müsste eigentlich sehr viel mehr von der Regierung beworben und empfohlen werden. Solange das nicht geschieht, sehe ich leider wenig Hoffnung, dass durch die Überzeugungsarbeit einzelner im großen Rahmen etwas bewirkt werden kann.
Nunja, wenigstens kann man so für etwas weniger zetnral gesammelte Luca-App-Daten sorgen.
Ich teile die Meinung der Schauspieler nicht, aber wie ihr die von oben herab verurteilt, steht euch auch überhaupt nicht. Eine Meinung dazu darf natürlich jeder haben, aber wenn man eine gewisse Reichweite hat, sollte man schon etwas darauf achten, wie man sie vertritt. Das habt ihr lustiger Weise den Schauspielern vorgeworfen. Mit verbalen Entgleisungen, wie „Maul halten!“, solltet ihr euch selber schämen. Gerade Tim, der offen zu gibt, bzw. eigentlich herabwürdigend damit prahlt, dass er niemanden davon kennt, sollte vielleicht ein wenig die Füße still halten. Das mag auf den einen oder anderen von denen vielleicht nicht zutreffen, aber man sollte nicht den Fehler begehen, Menschen, die man überhaupt nicht kennt und sie daher in keinen Kontext einordnen kann, für dumm zu halten.
Eure süffisante Arroganz finde ich in eurem Fachgebiet ja sogar manchmal unterhaltsam. Ich würde zur Zeit ungerne Luca sein. Aber für euer erstes Thema der letzten Folge habe ich mich dermaßen fremdgeschämt.
„Je weniger einer meint sich äußern zu müssen, desto seltener wird er im Nachhinein als Idiot betrachtet.“ Four Rooms, 1995, coloriert
Ich kann eure Verwunderung über diese Clips durchaus nachvollziehen. Nur versucht euch doch bitte das nächste mal nicht so dermaßen im Ton zu vergreifen. Ihr habt euch da ganz schön in Rage geredet.
Hallo
Mal ein Tipp für Android Nutzer die Luca einsetzen müssen oder sollen.
Es gibt das die Lucifer App: https://lucifer-app.de/
Ist wahrscheinlich die APP die hier bei heise.de beschrieben wird:https://www.heise.de/news/Corona-Tracking-Luca-Ueberwachung-laesst-sich-mit-Fake-Datenmuell-aushebeln-6031572.html?hg=1&hgi=1&hgf=false
Danke für Eure Podcasts!
In dieser Zeit ab und zu noch Leute mit differenzierten Argumenten, vertretbaren Positionen und Witz zur hören tut gut.
All die angebräunten Pfosten die sich bisher nur für ihre Flugferien und Gartenzwerge interessierten und nun plötzlich als „Verfechter*innen der Grundrechte“ auftreten wollen, nerven gewaltig.
Nachdem ich, wieder besseren Wissens, mal die Kommentare auf Zeit.de zum Thema Luca vs. CWA verfolgt habe, glaube ich ihr verkennt das Problem, was für die „normale Bevölkerung“ vorherrscht (oder ihr verkennt es nicht und verzweifelt ebenso wie ich).
Klar kann man jetzt viele der Kommentierenden als „Trolle“ abtun, aber dennoch…
1, CWA ist von der Regierung
Ist leider ein Punkt dem Viele misstrauen und meinen, man holt sich damit den Überwachungsstaat ins Haus.
Zudem sind doch eh schon alle mit den Maßnahmen unzufrieden und jetzt soll man sich noch so eine olle App besorgen die wieder nur Unsinn von der Regierung ist, nein Danke.
Ja Luca wurde auch von „der Regierung“ gekauft, aber eben erst nachdem Smudo gesagt hat wie toll die ist und Smudo hat die App gebaut, nicht die Regierung selber.
2. Datenschutz
Das Thema interessiert grob gesagt kein Schwein (leider), dadurch dass aber darauf so herumgeritten wurde, kommt bei den Leuten nur an „CWA funktioniert nicht, wegen Datenschutz“. Hätte man das Thema nicht behandelt, weder in der Presse noch sonst wo, dann wäre der Punkt untergegangen.
In den Köpfen scheint aber nur geblieben zu sein, dass es zur CWA eine Diskussion zum Datenschutz gab und damit gilt wieder „Deutschland ist technologiefeindlich, ein Land der Verbote und deshalb funktioniert hier auch nix“. Da kann Linus oder wer auch immer zum x-ten Mal perfekt erklären warum gerade die CWA gut ist und das Thema so wichtig ist: es interessiert niemanden und es will auch niemand verstehen.
Smudo sagt halt einfach „hier nimm meine App und der Lockdown geht vorbei“. Das ist es was die Leute hören wollen, so hat auch Trump funktioniert.
3. Spam ist mir egal
Gehört an sich zu Punkt 2 und wurde tatsächlich häufig als Argument gebracht. Die paar Sicherheitslücken, zentrale Datenspeicherung usw. sind allen vollkommen egal. Man will wieder vor die Tür gehen können. Und ob man dann nach Nutzung der Luca App mal eine Spam Mail mehr oder weniger bekommt ist dabei doch Latte (so eben die Annahme, dass sei die Kritik an den Sicherheitslücken)
So ist halt die Denke Vieler. Das ist erschreckend, aber eben traurige Realität.
4. Zu viel Infos
Über die CWA wurde zu viel erklärt. Bei nahezu jedem Pressebericht hat man das Gefühl, die Aufgabe der Presse ist es jetzt, dass ins Positive zu schreiben, was die Regierung verbockt hat. man hat eine schlechte App entwickeln lassen und die Presse versucht jetzt die Fehler ins positive zu drehen. Und dann sagen noch diese ewigen Verbotsleute vom Datenschutz “ ja wir finden die App auch toll“.
Die überwiegende Mehrzahl der Leute will aber nicht mal wissen ob die Daten zentral oder dezentral gespeichert werden, ob Google oder Apple da jetzt mitlesen oder nicht.
Sie wollen hören „wenn du die App installierst, darfst du wieder ins Stadion/Konzert/Kino und der Sommer wird geil“..
Wurde aber halt nicht gemacht, es wurde verzweifelt versucht, die Bedenken die man geschaffen hat wieder auszuräumen.
Leider leider hilft es dann eben nicht, wenn zum x-ten mal erläutert wird wie die CWA funktioniert, warum sie gut ist (oder zumindest das Beste was wir haben) usw. Es wurde von vornerein falsch aufgezogen. Und sosehr es mich ankotzt das sagen zu müssen: man hätte als aller Erstes ans Marketing denken müssen!
Datenschutz und Sicherheit hätte man einfach im stillen Kämmerlein betrachten sollen. Und wenn dann doch mal wer gefragt hätte der sich damit auskennt, hätte man sagen „hier guckst du, daran haben wir auch gedacht, geil unsere App oder?“-
So grandios die Berichterstattungen und Erklärungen hier auch immer sind, der Zug ist abgefahren. Denn sehr offensichtlich, wie auch in dieser Folge herausgestellt, ist es ja nicht mal der Regierung selber gelungen ihre eigenen Leute zu überzeugen. Da nimmt man eben lieber nochmal zich Millionen in die Hand, aus dem Glauben heraus endlich eine Lösung zu bekommen die eben nicht durch den blöden Datenschutz behindert wird.
Irgendwie so eine „Elon Musk Mentalität“: erst mal machen und Rohre verlegen, um Genehmigungen kümmern wir uns später. Oder eben erst mal dafür sorgen, dass die Biergärten wieder aufmachen und die Menschen wieder raus können. Um die Sicherheit kümmern wir uns (vielleicht) später.
Ja da hast du vermutlich recht, was den Großteil der Leute angeht.
Ich finde aber, dass Politiker schon in der Lage sein müssten, auf Expertiesen einzugehen. Ihr Job ist es darauf zu achten, welche Systeme öffentlich etabliert werden und für was sie Geld ausgeben.
Jetzt ist der Schaden schon angerichtet. Ich habe wenig Hoffnung, dass in Sachen Luca-App zurück gerudert wird. Obwohl? Bei dem Regierungschaos… ;-)
Das Politiker scheinbar für Expertise völlig unzugänglich sind, berichtet Linus doch leider immer wieder und wieder.
Man darf zwar seine Expertise Vorträgen, aber die wird dann wohl einfach wegignoriert. Ich meine in einer Folge hat Linus auch Mal berichtet, dass ihm einer der Politiker am/im Aufzug sogar (paraphrasiert) gesagt hat „sie haben ja vollkommen Recht, aber wir werden es trotzdem anders machen“.
Ich kenne mich in der App-Entwicklung nicht aus, deshalb brauche ich eure Hilfe als Community.
Wie weit kann ich eine App (vielleicht die Corona-App) mit 20,440 Mio Euro entwickeln?
Ich denke, dass es an qualifiziertem Fachpersonal in Deutschland nicht mangelt – ich kann mich aber auch täuschen.
Mir will nicht in den Kopf gehen, warum die Bundesregierung Geld für eine Konkurrenz der Corona-App (welche von genau dieser Bundesregierung stammt) bezahlt, statt die eigene App weiterzuentwickeln?
Ich freue mich über jede Person, die mir meine Fragen erklärt.
Hallo Valkyrie,
das ist logisch nicht zu erklären. Alle Prinzipien zur Lösungsfindung, die man bei der CoronaWarnApp richtig gemacht hat, hat man bei der Luca-App offensichtlich falsch gemacht und keine richtigen Experten zu Rate gezogen sondern ist allein auf die Aussage von Smudo: „Wenn ihr die App habt, bekommt ihr eure Freiheit zurück“ oder so ähnlich, hereingefallen, ohne diese Aussage zu prüfen.
Diese 20 Mio hätte man z.B. für CoronaWarnApp-only Handys ausgeben können, was sicher geholfen hätte oder für neue Features, wie z.B. GELB (Activity risk) oder ORANGE (n+1-level risk) Warnung oder oder …
Für 20 Mio könnte man 200 Entwickler bei einem Jahresgehalt von 100000 ein Jahr beschäftigen. Ein Traum.
Gruß
Dirk
Und wieviel Handy hätte dann jeder Bundesbürger für seine 25 Cent bekommen?
Und wenn man aufwacht, hat man für jeden der Entwickler zusätzlich 10% des Bruttogehalts als Lohnnebenkosten bezahlt und muß gleichzeitig noch 19% Steuer abführen, da man anscheinend nur Personalkosten als Ausgaben hatte – und das ganz ohne Buchhaltung oder Personalabteilung.
Die Werbekampagne „Wir bleiben zu Hause“ der Bundesregierung hat übrigens 30 Mio. EUR gekostet.
Wo ist das Problem der 20 Mio. EUR? Das sind 25 Cent pro Kopf. Selbst eine einzige FFP2-Maske kostet mehr – und hätte auch ohne die 20 Mio. EUR Vermittlungsprovision mehr gekostet. Der aktuelle Zustand kostet uns über 3 Mrd. _pro Woche_, also bisher über 1000 EUR pro Kopf. Da gebe ich gerne 25 Cent für alles aus, das versucht, diesen Zustand zu beenden, auch wenn hinterher Murks dabei herauskommt.
CoronaWarnApp-only Handy:
Selbstverständlich hätte man damit nicht alle Bürger versorgen können, wäre aus meiner Sicht auch unseriös. Aber es hätte für ein Modellprojekt ähnlich wie die Modellprojekte mit Schnelltests in einer mittelgroßen Stadt incl. Umland gereicht.
200 Entwickler:
Es ging nicht darum auszuformulieren, was es bedeutet eine Firma zu gründen sondern nur, was 20 Mio. an Entwicklungspower bedeuten. Siehe auch LNP391/Kommentar von Ole, der es ähnlich beschreibt!
25 Cent:
Ich finde es sehr bedenklich, wenn man die Verschwendung von Steuergeldern damit rechtfertig, dass es für den einzelnen Bürger nur Pfennigbeträge sind. Das klingt fast so, als ob ich eine Wahl gehabt hätte. Aber darum geht es auch nicht, auch nicht um die 20 Mio. sondern darum, dass es zum einen eher kontraproduktiv eingesetzt wurde und zum anderen für wirklich sinnvolle Entwicklungen z.B. bei der CoronaWarnApp eben nicht. Mit sinnvollen Einsatz hätte man sicher die 3 Mrd. pro Woche, von denen du sprichst, um einiges reduzieren können, sicher mehr als die 20 Mio. . Geld für Forschungsprojekte auszugeben, die manchmal erfolgreich sind und manchmal eben nicht, sind selbstverständlich notwendig und sinnvoll. Aber darum geht es hier ja nicht. Die Luca-App war kein Forschungsprojekt sondern konnte sich nur durchsetzen, weil von prominenter Seite Werbung gemacht wurde und diesen Versprechungen ungeprüft geglaubt wurde.
Also diese Schauspieler-hashtag-Sau habe ich mir bei ihrem Galopp durchs Mediendorf gar nicht erst angeschaut, aber das plötzlich aus Linus hervorsprudelnde Tatort-Detailwissen fand ich in der Tendenz doch ein bisschen verstörend. Dann höre ich mir dieses malik-fm-Biopodgespräch an und beim Musikgeschmack dachte ich, schau an, der Linus scheint eine abgerundete Persönlichkeit zu haben – das kann man ja auch nicht vorher wissen. Da sind die Tatort-Trivia vielleicht so ein bisschen das Zimt in der Suppe. Ich habe weiterhin darüber gestaunt, dass er mal am Set der US-Version von Shameless gelebt hat. Aber dann kam er bei der Frage nach sowas wie Vorbildern oder inspirierenden Persönlichkeiten auf Markus Lanz zu sprechen – jemand, den ich nur sehr ausschnittsweise wahrnehme, was dennoch genügt hat, ihn in meinem Kopf den Mann mit den schrecklichen Fragen zu taufen – und da war dann klar, ich habe eine TMI-Linie überschritten.
Hi,
ich weiß ich bin ein bisschen spät – aber ich wollte noch was zu Signal sagen:
Ich weiß nicht wie weit die Aussage „Mess with the best. Die like the rest“ verbreitet ist – auf jeden Fall ist es auch ein Zitat aus dem Film „Hackers – im Netz des FBI“ mit Angelina Joliet und Jonny Lee Miller von 1995.
Kleine Korrektur zu Telegram:
Linus meinte ja es gibt den Plan dass die App „Zensurfrei“ aus unsicheren Quellen installierbar sein soll. Telegram ist aber komplett Quelloffen. Soll heißen jede*r kann sich eine funktionierende App aus dem Source Code bauen und installieren. Die App ist auch über f-droid verfügbar. Das ist tatsächlich so ziemlich das Einzige, das Telegram besser macht als Signal, da finde ich immer noch schade, dass ich nicht eigenhändig überprüfen kann, dass der veröffentlichte Client Quellcode auch wirklich zu der über die Stores erhältlichen App gehört.
Sonnst wie immer Tolle Sendung & LG