Feedback — Neue Bundesminister — BKA löscht KiPo nicht — Insolvenz FinFisher GmbH — Impfzertifikate scannen — Messenger-Interoperabilität — Assange-Auslieferung — Mitto Location Tracking — Telegram und Klarnamenpflicht — Porno-Sperren — noyb
Eine etwas ausführlichere Sendung in der wir uns Gedanken über die neuen Bundesministerinnen, die Probleme des BKA verbotene Inhalte zu entfernen, die Insolvenz der FinFisher GmbH, die Probleme mit dem Scannen von Impfzertifikaten, Messenger-Interoperabilität, die drohende Auslieferung von Assange an die USA, Mitto Location Tracking und die Probleme, Telegram irgendwie mit unseren Gesetzen kompatibel zu machen. Am Schluß reden wir noch über Schaukelvideos, für jeden was dabei!
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
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Transkript
Shownotes
Prolog
- developer.mozilla.org: 415 Unsupported Media Type – HTTP | MDN
Feedback
PCR-Test nach Exposition
- rki.de: RKI – Coronavirus SARS-CoV–2 – Hinweise zur Testung von Patienten auf Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV–2
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Peter
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von manka
CWA und ENF
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Henrik
- twitter.com: Tweet von EinTim2
Ministerposten
- netzpolitik.org: Nancy Faeser: Zeitenwende im Innenministerium
- en.wikipedia.org: Nancy Fraser – Wikipedia
- de.wikipedia.org: Nancy Faeser – Wikipedia
- netzpolitik.org: Funklochamt: Andi Scheuers letzter Skandal
- istandreasscheuernochimamt.de: Ist Andreas Scheuer noch im Amt?
- volker-wissing.de: Volker Wissing
BKA löscht KiPo nicht
- spiegel.de: Sexueller Missbrauch von Kindern: Wie der Staat im Kampf gegen Kinderpornografie versagt – DER SPIEGEL
- spiegel.de: Wie die EU den Kampf gegen Kindesmissbrauch im Netz verschärfen will – DER SPIEGEL
- netzpolitik.org: Kindesmissbrauch: Der Staat versagt beim Löschen, aber wir sollen alle überwacht werden
- tagesschau.de: Kindesmissbrauch: Ermittler lassen Bilder nicht löschen | tagesschau.de
Insolvenz FinFisher GmbH
- unternehmensregister.de: Aktenzeichen: 1507 IN 3082/21, Amtsgericht: München
- ccc.de: CCC | CCC analysiert Münchner Staatstrojaner FinSpy
- linus-neumann.de: Analyse des Staatstrojaners FinSpy #36C3 | Linus Neumann
- linus-neumann.de: Endlich Durchsuchungen bei Gamma/FinFisher | Linus Neumann
- github.com: GitHub – Linuzifer/FinSpy-Dokumentation: CCC: Analyse des Staatstrojaners "FinSpy" für Android
- github.com: GitHub – devio/FinSpy-Tools: Tools for the analysis of FinSpy/FinFisher components #spyware #trojan #govware
CWA kann überraschend Impfzertifikate speichern
- heise.de: Corona-Warn-App: Wer die falsche App verwendet, kopiert Zertifikate
- WDR, Focus, KStA wegen zuhoher Bullshit-Quote nicht verlinkt
- sueddeutsche.de: Warum die Corona-Warn-App immer beliebter wird
- twitter.com: Tweet von KSTA
- twitter.com: Tweet von rvnstn
- twitter.com: Tweet von Linuzifer
- twitter.com: Tweet von corneliusroemer
Messenger-Interoperabilität
- bundesnetzagentur.de: Messengerdienste werden im Gegensatz zu klassischen Telekommunikationsdiensten wie Telefonie oder SMS über das Internet erbracht.
- heise.de: Messengerdienste: Bundesnetzagentur erwägt Zwang zur Interoperabilität
Assange-Auslieferung
- spiegel.de: Julian Assange: Auslieferung vom WikiLeaks-Gründer in die USA rückt näher – DER SPIEGEL
- zeit.de: line“: ”Wikileaks: Gericht hebt Auslieferungsverbot für Julian Assange an die USA auf
- sueddeutsche.de: Gericht kippt Verbot der Auslieferung von Julian Assange – Politik – SZ.de
Mitto Location Tracking?
- thebureauinvestigates.com: Swiss tech company boss accused of selling mobile network access for spying — The Bureau of Investigative Journalism (en-GB)
- media.ccc.de: SS7: Locate. Track. Manipulate.
- media.ccc.de: Mobile self-defense
- gsmmap.org: GSM Security Map
Telegram und Klarnamenpflicht Facebook
- sueddeutsche.de: Gesetze? Nicht für uns
- sueddeutsche.de: Bundesgerichtshof prüft Klarnamenpflicht auf Facebook – Politik – SZ.de
Zum Thema BKA löscht nicht empfehle ich
Lage der Nation – der Politik-Podcast aus Berlin: LdN269 BKA lässt Bilder von Kindesmissbrauch im Netz, Corona-Lage mit Omikron, BVerfG zu Bundesnotbremse, neues Telekommunikationsgesetz https://lagedernation.org/podcast/ldn269-bka-laesst-bilder-von-kindesmissbrauch-im-netz-corona-lage-mit-omikron-bverfg-zu-bundesnotbremse-neues-telekommunikationsgesetz/
Ab 0:21:59 wird berichtet, wie das BKA auf die Recherchen reagiert hat, auch auf den Honeypot-Gedanken:
https://lagedernation.org/podcast/ldn269-bka-laesst-bilder-von-kindesmissbrauch-im-netz-corona-lage-mit-omikron-bverfg-zu-bundesnotbremse-neues-telekommunikationsgesetz/?t=21%3A59
Was soll dieses ewige Posten von Werbung für diesen Werbungspodcast?
Wollt ihr nicht lieber einfach die Information posten, die relevant sein soll?
Es muss doch auch für euch klar sein, dass das hier kein sinnvoller Beitrag zur Besprechung der Sendungsinhalte ist, wenn ihr nichts INHALTLICHES sagt.
Das ist leider sehr viel Inhalt – selbst zum Zusammenfassen. Eine werbungsfreie Alternative wäre Holger ruft an Folge 51:
https://uebermedien.de/66101/wie-recherchiert-man-als-journalist-in-paedokriminellen-foren/
Beide Interviews sind inhaltlich recht deckungsgleich.
Zum Thema „inhaltlich deckungsgleich“ kann ich folgende Links empfehlen:
https://www.amazon.de/Badebomben-Geschenkset-Handgefertigte-Badekugeln-Geburtstags/dp/B09JSMT6M4/ref=sr_1_1?keywords=inhaltlich+deckungsgleich&qid=1639418138&sr=8-1
Das rauscht und blubbert mindestens genauso gut wie die o.g. Empfehlungen. Fück jetzt muss ich mir die ganze Zeit Wrint zum Thema: Badekugeln – Holgi ruft an aus der Wanne vorstellen.
Vielen Dank für die Erläuterungen und Gedanken zur Interoperabilität von Messengern! In dem Diskussionspapier sind all diese Gedanken auch schon aufgeführt, daher finde ich schade dass an vielen Stellen (Heise, Golem, etc.) davon gesprochen wird, die BNetzA würde sich für Interoperabilität einsetzen. Ich verstehe das Papier genau so wie ihr auch sagt, dass Interoperabilität zwar technisch machbar wäre, damit aber mehr Probleme entstehen als man damit gewinnt. Gerade in Leitfragen 2 und 3 werden ja alle Probleme (vollständige Standardisierung träge, ggf. unsicher mit Blick auf Updates bei Sicherheitslücken und Absenkung des Sicherheutsniveaus (Stichwort kleinster gemeinsamer Nenner), Verschlüsselung, unterschiedliche Funktionen, Zugangskontrolle (Stichwort Spam und Missbrauch), durch föderiertes System landen plötzlich meine Daten auf allen möglichen Servern, globale IDs und damit Ende der Anonymität, fehlende Alleinstellungsmerkmale und Innovationen von „kleinen“ Anbietern und damit eine noch bessere Position der dominanten Anbieter, etc.) genannt. Auch das Fazit liest sich aus meiner Sicht nicht so, dass die BNetzA hier vorpreschen will: „Aus diesem Grund muss vor einer etwaigen Auferlegung von Interoperabilitätsverpflichtungen in einem ersten Schritt geprüft werden, ob ein relevantes Marktversagen im Bereich der Messengerdienste existiert und ob entsprechende Verpflichtungen als Abhilfemaßnahme grundsätzlich geeignet sind. In anderen Worten: Es muss klar nachgewiesen werden, in welcher Form ein Problem besteht. Was Interoperabilität als Abhilfemaßnahe betrifft, hat die Analyse gezeigt, dass die angeführten Wettbewerbs- sowie Datenschutzproblematiken im Bereich der Messengerdienste komplex sind. Bevor also über das Ob und Wie konkreter Maßnahmen entschieden wird, müssen die potentiellen Zielkonflikte und die rechtlichen Voraussetzungen angemessen be rücksichtigt werden, um einen positiven Gesamtnutzen zu erzielen.“ Vielen Dank und viele Grüße!
hey danke mal wieder fuer den coolen podcast. koennte linus mal den link von dem E-Mail talk geben? danke (1:24:00)
https://media.ccc.de/v/36c3-11086-the_ecosystem_is_moving
Das, was man bei der Messenger-Interoperabilität letztlich haben will, ist eine *Föderation* zwischen den unterschiedlichen Messenging-Anbietern. D.h. Nutzer auf einem Server müssen reibungslos mit Nutzern auf anderen Servern kommunizieren können. Standards für föderierte Kommunikation gibt es bereits. Die beiden großen sind XMPP und Matrix.
Bei Matrix werden Nutzer (derzeit) ähnlich wie bei E-Mail per global adressierbaren Benutzernamen („@user:server“) adressiert, wodurch man Nutzer auf anderen Servern erreichen kann. Es wurden dort bereits alle Probleme bzgl. Schlüsselaustausch, Gruppen-Chats, Zugriffskontrollen etc. Server-übergreifend gelöst.
Bei Matrix kommt das gleiche Double-Ratchet-Verschlüsselungsprotokoll zum Einsatz, welches von Signal stammt und z.B. auch bei Whatsapp eingesetzt wird. Der Schlüsselaustausch wird bei Matrix mittels TOFU (Trust on First Use) bzw. mit einer optionalen manuellen Verifizierung zwischen den Endgeräten gelöst. Man müsste schauen, inwiefern das bestehende Schlüsselmaterial der Anbieter weitergenutzt werden könnte oder auf den Endgeräten separate Keys für den Austausch mit anderen Anbietern per Matrix angelegt werden müssten.
Wenn alle Messenging-Anbieter das Server-to-Server-Protokoll von Matrix implementieren würden, könnte man wahrscheinlich einen Großteil der von euch angesprochenen Probleme lösen.
Bei XMPP besteht das Problem, dass Gruppen-Chats auf einem zentralen Server gehostet werden. Sie sind somit nicht unabhängig vom jeweiligen Anbieter. Gruppen-Chats bei Matrix dagegen sind echt dezentral, d.h. sie sind nicht Server-gebunden und funktionieren auch, wenn der erstellende Server nicht mehr mitspielt.
Zu Matrix gibt es eine offene Spezifikation, die von einer nicht-gewinnorientierten Stiftung verwaltet wird. Aus diesen Gründen kommt es inzwischen bereits in diversen deutschen und französischen Behörden, im Gesundheitswesen und gar bei der Bundeswehr zum Einsatz.
Es bleibt die Gretchenfrage, welches genaue Feature-Set man als Minimalkonsens für eine Messenger-Föderation voraussetzen will. Es bräuchte wohl ein zentrales Gremium (?), welches darüber entscheidet.
Zum Thema Vernetzung der Messenger habt ihr vielleicht noch einen Punkt außer Acht gelassen: Ich habe mich z.B. FÜR Signal und GEGEN WhatsApp entschieden (wg. FB / Datenkrake etc…). Und kann man in Zukunft schreibende die WhatsApp etc. benutzen blockieren?
Ich denke ohne Open Source kann die ganze Geschichte nur Kacke werden.
Und ohne OS gibt es natürlich die Gefahr dem Messenger-Wust ein neues Einfallstor für (Bundes-)Trojaner zu bieten.
Möge die Mehrheit nur halb so viel Grips haben wie ihr – dann wird das noch mit den „Golden 20“. Peace! Love! Einseins11 [Herz]
Wegen der Sache „BKA löscht KiPo nicht“:
Ich habe das so verstanden, dass die Strafverfolgungsbehörden in erster Linie Straftaten verfolgen. Das heißt, dass sie in diesen Fällen eben erst einmal diese TäterInnen ausfindig machen und beweiskräftig festnehmen wollen. Wenn sie aber die Links, die sie einsammeln, direkt sperren /das Material direkt entfernen lassen, haben sie keine Beweise mehr.
Wäre es nicht sinnvoller, wenn das BKA das Material erst nach der Verurteilung der Täter entfernen ließe?
Welche Täter? Die Täter, die das jeweilige Material hoch- oder runterladen, werden ja scheinbar auch nicht verfolgt. Sonst wären die Hoster ja nicht so überrascht, wenn man ihnen plötzlich tausende Links meldet.
Die Polizei ist zur Gefahrenabwehr gesetzlich verpflichtet, handelt hier also präventiv (neben den repressiven Tätigkeiten zur Strafverfolgung). Durch das Anbieten von kinderpornographischem Material werden Strafgesetze und die Individualrechtsgüter der Betroffenen verletzt. Die Polizei ist insofern gesetzlich verpflichtet bei Kenntnis einzuschreiten und die Rechtsverletzung zu beenden. Das Material also so weiterhin öffentlich stehen zu lassen ist mehr als tricky. Ob die Polizei das Material ersetzen/entfernen kann und dabei die Links als „Falle“ weiterhin bestehen lassen kann, ist eine Option, die vor allem nach technischen Möglichkeiten zu bewerten ist.
Zum Thema ungelöschter dokumentierter Kindesmissbrauch hat Holgi mit einem der Journalisten gesprochen. Kann ich empfehlen.
Wie recherchiert man als Journalist in pädokriminellen Foren? https://uebermedien.de/66101/wie-recherchiert-man-als-journalist-in-paedokriminellen-foren/
@Tim, du wünschtest dir am Ende der Folge eine Debatte, wie geht man mit diversen Dingen um. Der Böhmi (der jetzt leider Winterpause macht (ich hoffe ihr macht das nicht)) hat in seiner neuesten Folge Magazin-Royale auch das Thema FratzenBuch aufgemacht. Dazu täte mich eure Meinung interessieren.
Tolle Folge, aber zu kurz. Zu Weihnachten wünsche ich mir eine 3 Std. LNP! (In der Glotze läuft da ja auch nur Mist).
Peace, Love, Herz & Bussi (LNP-Shirt / Schwarz auf Schwarz habe ich schon länger – kann ich empfehlen – Top Qualität! ;)
Der Link auf unternehmensregister.de bereitet Vorfreude auf Logbuch:Netzpolitik Folge 500.
Jedenfalls ist hier eine archivierte Version: https://archive.md/ms2Ap
Ich kriegte mich vor Lachen schon bei der Überschrift nicht ein.^^
Bin ich zu zünisch geworden? Tolle Sendung wieder und noch eine schöne Weihnachtszeit euch!
Thema Schlüsselmanagement bei Messengern:
Ich sehe da ehrlich gesagt das Problem nicht, zumindest nicht im Vergleich zum von mir ohnehin als kaputt empfundenen Status quo.
Bei aktuellen Szenario mit 1 zentralen Anbieterin vertrauen alle der selben Zentralstelle, doch bitte den korrekten Initialkey zu vermitteln. Jede*r Nutzer*in vertraut also ihre*r Anbieterin, in diesem Fall haben beide die gleiche Anbieterin.
Wenn wir jetzt in ein Szenario wechseln bei dem Nutzer*innen jeweils verschiedene Anbieterinnen haben, die aber jeweils wechselseitig direkt miteinander kommunizieren, vertraut immer noch jede Nutzer*in ihre*r Anbieterin: Und zwar wird jeweils darauf vertraut, dass der eigene Key korrekt an die Chatpartner*in übermittelt wird, sowie der übermittelte Key der Partner*in korrekt zurückgegeben wird. Beide Anbieterinnen haben sich für die server-to-server Kommunikation ohnehin einen vertrauenswürdigen Kanal ausgehandelt (TLS certs).
Solange also wieder jede*r Nutzer*in der eigenen Anbieterin vertraut und diesed Vertrauen berechtigt ist, funktioniert alles gleichartig gut.
Was aber, wenn das Vertrauen in 1 Fall nicht berechtigt ist? Auch das ist kein nur bei verteiltem Messaging auftretendes Szenario, denn schließlich kann es auch sein dass die selbe zentrale Anbieterin ihre Kund*innen unterschiedlich behandelt, einem der beiden also einen falschen Key gibt.
Letztendlich kommen wir IMHO auch schon jetzt nicht um irgend eine Art des zusätzlichen Vertrauensankers aus.
Gute Kompromisse sind da etwa „Blind trust before verification“ [1] oder die Kombination von Kreuzsignaturen und gegenseitger Verifikation über Emojis im Matrix.org Umfeld.
[1] https://gultsch.de/trust.html
Kann es sein, dass bei den KiPo Files die nicht geloescht werden, einfach der Hintergrund besteht, noch mehr Zugriffe aufzuzeichnen?
Ne, denn dann müsste die Polizei doch bei den jeweiligen Filehostern anfragen welche IP auf die Dateien zugegriffen hat. Aber da die Filehoster teils seit 6 Jahren nichts von der Polizei gehört haben scheint das nicht passiert zu sein.
Noch zu Messenger-Interoperabilität. Es braucht also nur noch einen Bug in einem Protokoll und die gesamten Messenger sind dann auszuhebeln?
Also entweder sind manche Upgrades der CWA in ihrer Grundeinstellung nicht immer sinnvoll oder ich hab mich besonders dumm angestellt. Ich habe vor paar Monaten mal versucht, nachdem ich mein eigenes Zertifikat in die CWA importiert habe, eines einer andern Person zu importieren und ich habe eine Fehlermeldung bekommen, dass ich keine Zertifikate anderer Person importieren kann.
Die Funktion mehrere Zertifikate zu speichern würde meines Wissens erst später eingefügt.
Habs jetzt nochmal getestet. Geh ich auf den Scannbutto (Die App scannt dann alles und entscheidet selbst was sie damit macht) wird das Zertifikat gescannt ich werde gefragt ob ich prüfen möchte (das kann irreführend sein), das Zertifikat wird im Hintergrund automatisch in der App gespeichert, da werde ich dann nicht gefragt. Das ist dann so eine Bug oder Feature Frage. Man könnt ja dann z.B. gefragt werden, wenn schon ein Zertifikat hinterlegt ist, ob man das Zertifikat einer anderen Person auch noch importieren möchte. Also ein Zwischenweg zwischen geht gar nicht (alte app) und wird stillschweigend übernommen. (neue app)
Was ich persönlich bei den Kinderpornoforen nicht verstehe. Wieso setzten die Leute (sowohl die Journalisten als auch die Ermittler) so spät ers auf eine automatisierte Möglichkeit um die Links zu finden. Das die Kriminellen ihnen selber das Script schreiben müssen ist ein bisschen lächerlich.
für Journalisten gilt: Es nicht nicht ihre Aufgabe, die ganzen Links löschen zu lassen. Es geht um den Proof-of-Concept.
Dass sie am Ende doch die ganz große Löschaktion starten ist eher eine Recherche zum Verhalten der Forenteilnehmer.
für Ermittler gilt: Das ist die gleiche Frage, warum sie überhaupt nichts löschen lassen.
Zum Nichtlöschen von Missbrauchsmaterial hilft vielleicht ein Blick in die Geschichte: Bis 2009 war ja von Schwarz-Rot (Merkel 1) das unsägliche Zensursula-Gesetz erlassen worden, was 2009 von Schwarz-Gelb (Merkel 2) erst ausgesetzt wurde und dann durch eine Regelung ersetzt, dass das BKA doch mal versuchen sollte, das Material löschen zu lassen. Wenn das selbe BKA das nicht mehr tut, ist das mal mindestens bemerkenswert.
Zum Thema CWA importiert gescannte Zertifikate:
Das Problem ist in meinen Augen deutlich größer als die ui Führung der CWA. Der Scanner der CWA lässt tatsächlich sehr viel Raum zum falsch verstehen und das Zertifikat wird ohne weitere Interaktion importiert.
Problematischer ist in meinen Augen der Fakt, dass der zur Prüfung gezeigte QR Code geeignet ist um das Zertifikat zu erhalten. Einfacher kann man den von euch ja auch oft angesprochenen Missbrauch bei mangelhafter Prüfung ja kaum machen.
Wäre es nicht technisch möglich gewesen einen QR Code zur Überprüfung zu erstellen, welcher zwar die Kontrolle aber nicht den Import ermöglicht? Ähnlich wie bei Signaturen/private-public key crypto.
Danke für euren wundervollen Podcast, wird bei mir immer als erstes gehört :)
Ja, und genau das haben wir ja schon vor mehreren Sendungen vorgeschlagen – und ich glaube, auch dieses Mal wieder..?
Jaein.
Was ihr vorschlagt ist ein markierter QR-Code, der sich aber auf das korrekte Verhalten der App verlässt.
Man könnte natürlich auch ein Challenge-Response-Schema verwenden, aber dann ist die korrekte Durchführung der Prüfung endgültig gescheitert.
Sorry, aber ich verstehe nicht, was oder wie das irgendetwas ändern würde – und wie du mit einem Stück Papier Challenge-Response machst :)
Dass die Prüfung offline und in einem Zug funktioniert, ist das Feature.
41:18 Das mit dem Austauschen von dem KiPo Material (sagen wir durch Katzenbilder) ist insofern ein Problem, dass anschließend jeder, der darauf zugreift, behaupten kann, dass er darauf zugegriffen hat, weil er die Katzenbilder sehen wollte. Damit haben die Strafverfolger dann so gar nichts gegen diese Personen in der Hand.
Dann kann man das ganze auch einfach nur löschen.
Zu dem Thema „genaue Anzeige des Begegnungszeitpunkts“ in der CWA bleiben mir bei deiner Perspektive ein paar Fragen offen, Tim.
Nach wie vor verstehe ich natürlich, dass es interessant wäre und vielleicht auch hilft, die Umstände der Begegnung besser einzuschätzen, wenn man den genauen Kontaktzeitpunkt kennen würde.
Den Mehrwert dieser Information sehe ich allerdings nicht, wenn man sich nach einer Warnung korrekt verhält. Wenn die rote Warnung kommt, sollte man doch ohnehin einen PCR-Test machen. Ob man bei der Begegnung nun z.B. FFP2-Masken getragen hat oder nicht, nimmt zwar Einfluss auf die tatsächliche Infektionswahrscheinlichkeit, bringt dir aber keinerlei Mehrwert, wenn du den PCR-Test gemäß Empfehlung machst.
Auf der anderen Seite sehe ich viele Argumente, die dagegen sprechen. Gemäß Art. 9 Abs. 1 DSGVO handelt es sich bei Gesundheitsdaten um besonders schützenswerte personenbezogene Daten, deren Verarbeitung grundsätzlich erstmal untersagt ist. Auch wenn es im Speziellen verschiedene Möglichkeiten gibt, diese Daten rechtmäßig zu verarbeiten, gehen mit der Verarbeitung eine große Verantwortung und zahlreiche technische Anforderungen einher. Die CWA verarbeitet diese Daten offensichtlich bereits. Durch die Angabe des Kontaktzeitpunktes ist es aber nun möglich, dass auch andere, dritte Personen in einigen Fällen die konkrete Kontaktperson anhand des Kontaktzeitpunktes ermitteln können. Ich sehe prinzipiell keine Notwendigkeit unter Berücksichtigung des ersten Absatzes diese Daten überhaupt außerhalb der CWA zu verarbeiten.
Das war es aber erstmal nur zum regulären Einsatz der App. Es eröffnen sich nun auch weitere Angriffsmöglichkeiten. Man könnte durch die Umsetzung deiner Forderung an allen möglichen Stellen mit Dokumentation und zeitweiser Isolation der betroffenen Personen diese Daten ziemlich gut phishen. Das ist z.B. bei nahezu allen körpernahen Dienstleistungen gegeben, kann aber auch vom Arbeitgeber genutzt werden.
Daher verbleibe ich ziemlich verwundert, weshalb du die Forderung stellst, das Grundrecht(!) auf informationelle Selbstbestimmung einzuschränken, nur um Dritten Informationen zur Verfügung zu stellen, die sie bei Beachtung der Empfehlungen gar nicht benötigen.
Für mich persönlich wäre das übrigens auch der Punkt, wo ich darüber nachdenken würde, die CWA abzuschalten. Ob ich damit alleine bin, bleibt fraglich.
Tims Vorhersage über die goldenen 20er ist doch längst eingetreten. Wenn wir eine Parallele zur Version 1.0 vor 100 Jahren ziehen, dann erkennt man eine große Ähnlichkeit:
Die tolle Zeit hatte nur eine kleine urbane Schicht, während der Großteil der Bevölkerung in Armut verharrte und hohe soziame Ungleichheit herrschte. Zudem gab es eine massive politiscje Spaltung in der Gesellschaft, die oft Gewalt mündete. Auf dem rechten Auge waren die Sicherheitskräfte dabei häufig blind.
Die Leute lebten in medialen Filterblasen.
Zum Thema KiPo in verschlüsselten Archiven:
Eigentlich hat das doch für die Strafverfolger auch den einen oder anderen Vorteil. Wenn ich das ganze aus forensischer Sicht betrachte, fällt mir auf, dass ich in meinen Browser-Files nachher die SHA256-Summe der heruntergeladenen Dateien finde oder sogar die Archivdateien selbst.
Laut eines Vortrags eines Oberstaatsanwalts der Zentralstelle Cybercrime in Bayern, den ich im Rahmen meines Studiums hören durfte, ist es wohl ein enormes Problem, das gesicherte Bildmaterial zu klassifizieren, da es sich eben um enorme Datenmengen handelt. Die Hashes einmal gesichteter einschlägiger Bilder landen da zwar in einer Datenbank, allerdings verbleibt offenbar immer noch eine große Menge unbekannter Bilder. Da es im Bereich KiPo eine besonders große Herausforderung darstellt, das für eine Verurteilung oft erforderliche forensische Sachverständigengutachten einzuholen (Wartezeit > 1 Jahr), wäre eine Vereinfachung und damit Beschleunigung der Analyse positiv zu bewerten.
Wenn also nun die Möglichkeit bestünde, ein ganzes Archiv zu klassifizieren, und anhand der Metadaten auf dem Beschuldigtenrechner den Download nachzuweisen und über die Hashes eindeutig den klassifizierten Archiven zuzuordnen, sehe ich da womöglich eine deutliche Vereinfachung für die Strafverfolgungsbehörden, sofern sie auch Zugriff auf das Passwort erlangen können.
Das hier bereits dargestellte Problem, das jemand unter dem Vorwand der Katzenbilder KiPo-Material herunterlädt und später die Absicht bestreitet, besteht ohnehin unabhängig der Art der Auslieferung des Materials.
In jedem Fall hilft es deutlich, die potenziellen Täter einfach mal auf den Schirm zu bekommen. Und der kritischste Teil von KiPo-Material – nämlich die Herstellung – bleibt auch von der Auslieferung des Materials unberührt. Wenn nämlich das eigene Kind „zufällig“ so aussieht, wie eines der Kinder auf den Bildern, bleibt es nach wie vor ganz schwer zu behaupten, man hätte nur Katzenbilder sehen wollen.
Die Herstellung des Materials zu verhindern und damit folglich den Kindesmissbrauch zu unterbinden genießt übrigens auch bei den Strafverfolgern die höchste Priorität. Der „einfache Besitz“ des Materials steht da eher in der zweiten Reihe. Das dürfte aber wohl niemanden überraschen und ist m.M.n. auch gut so.
Ich glaube es gäbe eine Möglichkeit praktische Interoperabilität zwischen Messengern zu gewährleisten, die deutlich leichtgewichtiger und effizienter umzusetzen ist, als wie ihr es beschrieben habt: Anstatt eine Föderation der Dienste zu erzwingen oder einen kleinster-gemeinsamer-Nenner-Standard zu definieren würde es doch ausreichen, wenn man die Dienste verpflichtet funktionierende und vollständige Open-Source Client-SDKs zur Verfügung zu stellen. Damit kann dann jede Interessierte Person oder Firma zwei Dienste verbinden, durch eine Matrix-Style double-puppeting bridge.
Die eigentliche Implementierung der Bridges regelt dann “der Markt”: Wenn ich als kleiner Dienst mit WhatsApp konkurrieren will, dann implementiere ich eine Bridge zwischen meinem Dienst und WhatsApp direkt in meinem Client. Wenn ich einen super-sicheren Messenger-Client anbieten will von dem auf keinen Fall Informationen zu Facebook fließen sollen, dann implementiere ich dort eben keine Bridge. Und wenn es genug Signal-Nutzerinnen gibt, die mit WhatsApp, Telegram und iMessage reden wollen, wird sich auch eine Community finden, die die entsprechenden Bridges implementiert und betreibt.
Und wenn sich heraustellen sollte, dass zwei große Dienste nicht miteinander reden wollen, kann man sie in diesem Einzelfall immer noch per Gesetz zwingen, das zu tun (und ich glaube die von euch erwähnten Probleme sind im Einzelfall für große Dienste lösbar).
Für die Dienste sollte die Auflage SDKs zur Verfügung zu stellen sehr einfach zu erfüllen sein: so etwas existiert intern doch sowieso schon.. und zur Not veröffentlich man eben den Client. Es wäre auch nicht zuviel verlangt, wenn man fordert, dass eine SDK-Version einen bestimmten (kurzen) Zeitraum über unterstützt werden muss, etwa 6 Monate.
Aus meiner Sicht würde also die SDK-Verpflichtung eine praktische Interoperabilität ermöglichen ohne eine bestimmte Implementierung zu erzwingen. Das wäre doch ein Gewinn für alle (außer eben für Monopolisten), oder? Natürlich steckt hier auch der Teufel im Detail, aber dieser Ansatz ist doch deutlich vielversprechender als das Föderationschaos, dass bei diesem Thema immer beschworen wird. (Und diese Details können dann ja auch von Fall zu Fall ausgebügelt werden.. und nicht alle auf einmal)
Schon häufiger hat Linus beiläufig erwähnt, dass es eher dumm ist, SMS zu nutzen, wobei ich aber nie verstanden habe, warum eigentlich. Da es jetzt Mal zur Sendung passt, könntest Du darauf nochmal genauer eingehen?
Ich bin zwar generell nicht der große Nachrichtenschreiber, aber bei mir kommen schon einige SMS zusammen. Das ließe sich in meinem Alltag auch nur verhindern, wenn ich WhatsApp installieren würde, worauf ich eigentlich keine Lust habe. Ist das unklug? [Anmerkung: Mit einigen Freunden nutze ich auch Signal, aber sonst kann ich mir meinen Alltag halt nicht aussuchen.]
Das Problem des Location Tracking verstehe ich zwar, ist es dafür aber nicht unerheblich, ob ich mich aktiv dafür entscheide, ob ich SMS nutzen möchte oder nicht. Ein*e Angreifer*in, der*die meine Telefonnummer kennt, braucht mir doch nur ne SMS schicken, unabhängig davon, ob ich sonst welche verschicke oder nicht.
Und die Möglichkeit zur Zwei-Faktor-Authentisierung SMS zu benutzen erschien mir auch immer ganz sinnvoll. In erster Linie geht es doch darum einen zweiten Faktor zu benutzen, der sich möglichst vom ersten unterscheidet. Und gleichzeitig an meine SIM-Karte und meinen Passworttresor (mit Passwort) zu kommen, ist doch schon einigermaßen schwierig. Zumindest schwieriger als z. B. an meinen Passworttresor und meine E-Mails, hätte ich jetzt gedacht.
Das Hauptproblem bei SMS ist das es weder jemals dafür ausgelegt war noch aktuell darauf ausgelegt ist sicher und vertaulich zu sein.
SMS werden im Klartext und ohne signaturen verschickt.
Dadurch ist völlig unklar ob jemand die Daten verändert hat oder ob sie tatsächlich von demjenigen stammen von dem ich ausgehe.
Ganz abgesehen davon das einfach die Daten mitgeschnitten und gelesen werden könnten da sie ja schließlich unverschlüsselt sind.
Noch mal naiv gefragt:
Unterscheidet sich eine SMS in Sachen Sicherheit oder Vertraulichkeit da noch in irgendeiner Form von einem normalen Telefongespräch über das Mobilfunknetz?
Kann ein solches Gespräch nicht genauso mitgeschnitten werden und ist unverschlüsselt?
Telefon-Anbieter sind gesetzlich verpflichtet, Lawful-Intercept-Schnittstellen für sämtliche Verbindungen bereitzustellen.
Zum Thema Altersnachweis mit Perso wäre noch zu ergänzen, dass die eID-Funktion des Persos im Grunde genau für den Zweck der Altersverifikation eine Funktion bietet, welche recht „datensparsam“ genau nur das Alter nachweisen kann.
Der Anbieter solcher „Erwachsenenunterhaltung“ könnte ein entsprechendes Berechtigungszertifikat beantragen, welches als Anfrage an den Nutzer nur das Datenfeld „bist du älter als X“ auslesen darf. D.h. der Anbieter erfährt tatsächlich nichtmal das richtige Geburtsdatum sondern nur ja/nein. Bei der analogen Methode mit der 6-stelligen Nummer+Prüfziffer wandert ja immer auch ein „echtes“ Datum zum Anbieter.
Natürlich kostet das den Anbieter Geld und noch viel gravierender kaum jemand der potentiellen Nutzer kann seinen Ausweis auslesen mangels entsprechender Geräte. Daher wird es nicht gemacht.
Zum Altersverifikationscode auf dem Perso: Der Prüfcode vom Beispielausweis von Erika Musterfrau ist übrigens auch gültig ;)
Wer auf Bildniveau über Corona berichtet, ist kaum in der Position die Bild zu kritisieren. Wenn ihr abseits von Netzpolitik unterwegs seid, was ich eigentlich sehr schätze, dann bleibt bei den Fakten und formuliert keine absoluten Positionen die nicht haltbar sind. Damit bewegt ihr euch genau in dem Bereich zwischen Politik und Bild. Der Unterschied wird krass sichtbar, wenn man zum Beispiel vergleicht wie Frank und Fefe das Thema behandeln. Ich finde es wirklich schade, dass euch das nicht in ähnlich seriöser Weise gelingt.
Danke für die Erläuterungen zu Telegram: Auf der Bundespressekonferenz von gestern wurde nachgefragt.
Antwort: „Die Verfahren mit Dubai können auch mal länger dauern.“
Definition <> …Konnte nicht beantwortet werden. Die Anfrage ging im Mai 2021 raus, bisher noch keine Antwort.
Defintion von länger konnte nicht geliefert werden…
Zum Thema CWA falsch benutzen:
1. Der Text auf deutsch ist: „Welche QR Codes können Sie scannen? PCR-Test und Schnelltests, Testzertifikate, Impfzertifikate, Genesenenzertifikate und Check-Ins“. Da steht nicht, dass man das nur für eigene QR Codes nutzen soll.
2. Was spricht dagegen, die Zertifikat-Check Funktion einfach in die CWA zu integrieren? Also z.B. beim Scannen eines Impfnachweises wird erstmal nur geprüft, und nach dem Prüfen gibt es dann einen extra button „Importieren“?
So wie das UI aktuell aussieht, finde ich das schon fast eine Sicherheitsslücke da es so verwirrend ist das es ein normaler Benutzer fast nicht wissen kann wie man es korrekt benutzt.
Zum Thema Merch:
LNP Zipper ist heute 14.12.21 bei mir in NRW angekommen und er ist ein Träumchen…Danke für Alles und guten Start in die hoffentlich bald goldenen Zweiundzwanziger :)
Ich sehe bei den Messengern eher das Risiko, dass einige Konzerne bei einer API-Pflicht einfach „Lecko-mio“ sagen, und den Messenger in Deutschland nicht mehr anbieten.
Denn reich wird mit einem Messenger gerade keiner…
Hallo, ich fand auch Eure Diskussion zur Messenger-Interoperabilität sehr spannend und fand das toll aufgedröselt und komme auch zu dem Schhluss, dass das Ziel der BNetzA zwar edel sein mag, aber nicht vernünftig realisierbar ist ohne Vetrauen in Datenschutz und Verschlüsselung vollkommen kaputt zu machen.
Ein Aspekt fehlte mir jedoch vollkommen. Ich habe in mühsamer Kleinarbeit meine Kontakte dank so einiger AGB-Änderungen von Facebook bei WhatsApp doch irgendwann Leuten die Signal als Alternative anpreisen können. Allerdings gab es dabei immer ein Gegenargument: „Oh nö, nicht noch eine App.“ Insofern habe ich mir oft gewünscht, dass die Apps alá WhatsApp, Signal und Co Schnittstellen bereitstellen müssen, über die Nachrichten in einer Drittapp zusammengefasst werden. Das ist sicher auf für den Datenschutz und Schlüsselmanagement eine Riesenherausforderung, aber doch eher machbar als eine Messenger-Interoperabilität. Einer gut gemachten und gereviewten OpenSource App zB aus F-Droid würde ich hinreichend Vertrauen entgegenbringen. Zwar ist es absolut zu begrüßen, dass in der Messenger-Kommunikation sich E2E und Datenschutz massiv Einzug erhalten zu haben, aber der Lock-In Effekt, den es bisher mit sich brachte, bedaure ich sehr. Noch weiter gehend sehne ich mich nach WebOS-Zeiten zurück, wo ich auf Nachrichtem, Kontakte, Kalender über eine gut durchdachte UI zugreifen kann, Sowas mag es in Ansätzen in Android und iOS geben, aber Messenger wie Signal, WhatsApp sind da außen vor.
Natürlich will die Politik nur Gutes für uns Messangeruser. Jetzt schicken Sie die BNetzA vor um uns ihre Gutpläne nahe zu bringen.
Am Ende kommt heraus was es bei Mobilfunk schon gibt.
Exchangeknoten, die es ermöglichen unter den verschiedenen Messangeranbietern zu kommunizieren.
Als Nebenprodukt dieser nutzerfreundlichen Bemühungen wird die Politik Stellen schaffen (MX Knoten, betrieben durch Privatwirtschaft, lizenziert durch Sicherheitsbehörden), wo LI (lawfull interception) eingebaut werden kann und wird.
E2E Versschlüsselung: muss entfallen, sonst funktioniert das Ganze nicht. Uns usern wird dann in Kampanien erläutert, daß Messanger genauso sicher und verschlüsselt sind wie Mobilfunk. Schon werden 89,9% der Bevölkerung ruhig schlafen (100%-10% Querdenker-0,1% Menschen die Ahnung haben )
Das größte logistische Problem bei Schaukelvideoseiten habt ihr garnicht erläutert: wenn ich auf so eine Seite gehe und dann noch meinen Perso zur Hand nehmen muss, habe ich ja gar keine Hand mehr frei um noch irgendwas einzutippen. Allein schon daran scheitert es.
..und während die Bezeichnung Schaukelvideo an sich ja schon unterhaltend genug ist, legt der kunsthistorische Hintergrund noch ein Brikett nach.
Im Rokoko, 18. Jhdt, war es in Mode berockte Damen beim Schaukeln zu malen – just dann, als sich der Rock hob. Hier als Beispiel das stilprägende Schaukelbild von Jean-Honoré Fragonard:
https://en.wikipedia.org/wiki/The_Swing_(Fragonard)
Mir kommen die vorgebrachten Punkte wider die Interoperabilität der Messenger irgendwie konstruiert vor, bzw wie Scheinargumente.
Rein grundsätzlich sind doch alle Probleme der Föderation und die P2P-Verschlüsslung betreffend längst gelöst oder? (Davon gehe ich hier aus.)
Klar ist, dass es ein einheitliches Protokoll geben muss, das alle Anbieter sprechen müssen, ein-, wie ausgehend. Dieses muss modular sein, wie xmpp, so dass nicht jeder Server jedes Feature unterstützen muss. Wenn die Gegenseite kein VoIP kann oder keine Sticker, dann kommen mir zwar die Tränen, aber ein Argument gegen ein einheitliches Protokoll ist das nicht! Gleichzeitig hebelt das Euren Punkt mit Alleinstelungsmerkmalen eines Anbieters aus: bleibt möglich.
Natürlich fliegen dann auch intern mit der Zeit die ganzen proprietären homebrew-Protokolle raus. Mir kommen erneut die Tränen. Der Vergleich zu E-Mail hinkt, denn siehe oben (modulares Protokoll) und unten (Verschlüsselung). Standards sind nicht per Definition schlecht, auf diese Prämisse laufen aber Eure Gegenpunkte hinaus, zumindest wirkt das auf mich so (oder hab ich was nich gecheckt?).
Klar ist: Verschlüsselung muss geregelt und streng vorgegeben werden, sowie aktuell gehalten. (Alle Messenger, die wir tatsächlich nutzen wollen, greifen hier heute sowieso auf die gleiche Technik zurück…) Wer nicht patched ist raus, aus der Lack (mir kommen abermals die Tränen).
Datenschutz der verschiedenen Anbieter: Hier kann und muss ebenfalls der Gesetzgeber vieles regeln.
Ich würde mir darüberhinaus die Konfigurationsmöglichkeit wünschen, von welchen Diensten eingehende Nachrichten (nicht) empfangen werden können. I dont talk to Meta! Vorgabe bei neuem Account muss komplett offen sein, damit die Anbieter kein Lock-In by default machen.
Spam: Hier wird sich halt zeigen, dass Telefonnummer als Chat-Alias immer schon eine sehr dumme Idee war – not my Problem, nutze keine solche Dienste xD Aber im Ernst: Die Variante, dass Du erst Nachrichten erhalten kannst, wenn Du den Kontakt akzeptiert hast, ist ja jetzt nicht erst gestern erfunden worden und funktioniert imho effektiv, ohne übermäßig die user-experience zu mindern, eine entsprechende Regel gehört freilich in den Standard. Falls nicht: Just another Qualityalleinstellungmerkal für den besseren Anbieter…
Sicherheitsfeatures wie selbstlöschende Nachrichten.. ernsthaft? Das ist gefühlte Sicherheit. Abgesehen davon: Wenn ich heute sicherer sein will kommuniziere ich nicht MIT ICQ. Interoperabel bedeutet das: Wenn ich sicherer sein will, kommuniziere ich nicht ZU ICQ. I don’t get the point here…
tldr;
1) gutes modulares protokoll mit obligatorisch aktueller verschlüsselung
2) stay safe (and enjoy THE fancy shit) within your chosen favourite service
und alle punkte wider interoperabilität sind ausgehebelt
Hab ich was vergessen?
Danke für den schönen Kommentar, der alles sagt was ich auch sagen wollte. Insbesondere auch den Teil mit der gefühlten Sicherheit durch „selbstlöschende“ Nachrichten… Viele haben wahrscheinlich noch ein altes Handy rumliegen -> Display abfotografieren. Gehackt ohne den Client zu modifizieren.
Danke auch von mir! Als Maschinenbauer irritieren mich Diskussionen in der IT manchmal ziemlich. Als ob’s vor Computern keine Technik gegeben hätte. Du kannst in weiten Teilen Europas jedes Elektrogerät mit Schuko-Stecker problemlos in jede Steckdose stecken und es funktioniert, aber ’nen bisschen Text privatsphärefreundlich von einem Messenger zum anderen zu transportieren soll viel zu schwierig sein? Ich habe manchmal das Gefühl, dieser „IT-ist-viel-zu-komplex“-Mythos steht vielen Lösungen mehr im Weg als die eigentlichen technischen Herausforderungen.
Zum regulatorischen Rahmen: Bei der Produktsicherheit macht’s die EU wie folgt: ExpertInnen aus Industrie, Wissenschaft, Behörden usw. einigen sich auf Minimalanforderungen in Form von (zunächst unverbindlichen) EU-Normen. Der Gesetzgeber sagt dann sinngemäß „Das Produkt muss sicher sein. Wenn du’s wie in der Norm 4711 machst, dann darfst du davon ausgehen, dass das auch so ist, es sei denn, etwas Gegenteiliges ist bekannt. Du kannst es auch anders machen, aber dann musst du beweisen, dass das mindestens genauso gut ist.“ An sich funktioniert dieser Ansatz recht ordentlich; er kombiniert die Verbindlichkeit von Gesetzen mit der Anpassungsfähigkeit und Expertise technischer Standards. Ein ähnliches Konzept ist sicher auch hier denkbar. Wichtig ist bei sowas nur, dass die Open-Source-Community die Verhandlungen eng begleitet, um ein Problem wie das von Freifunk mit der EU-Funkrichtlinie zu vermeiden (https://freifunk.net/2017/12/das-problem-mit-der-eu-funkrichtlinie/).
Bei der Aussage, dass Standards und Interoperabilität vor allem den großen Konzernen nutzt, musste ich dann doch kurz meinen Unterkiefer auffangen, bevor er auf die Tischplatte knallt. Deswegen sind proprietäre Datenformate auch besser als freie Datenformate, oder wie? Klar, Interoperabilität ist nicht die Antwort auf alle Fragen, aber trotzdem ein wichtiger Baustein bei der Abwehr von Monopolen. Aber damit dieser Kommentar nicht noch länger wird, verweise ich in dem Zusammenhang einfach auf Cory Doctorows Texte zum Thema „Adversarial Interoperability“ (Einstieg: https://www.eff.org/de/deeplinks/2019/10/adversarial-interoperability).
Gedankenexperiment: Man stelle sich vor es gäbe eine Art Wikipedia-Messenger der mit 98% Marktanteil unangefochten dominierte und von seinen Eigenschaften her Threema-ähnlich wäre… (An der Stelle kurzer Hinweis, dass sich meiner Meinung nach WhatsApp seine Monopolstellung nicht verdient sondern durch Datenschutzverstöße erschlichen hat).
Wir hätten dann wohl kaum Schmerz und Notwendigkeit dieses Monopol aufbrechen zu müssen, solange es im allgemeinen Interesse betrieben und weiterentwickelt würde.
Aus der Perspektive könnte man das Thema auch nichttechnisch angehen, indem jegliches Monopolmissbrauchsgebaren unterbunden wird. Z.B. könnte ab 5% Martkanteil als Bedingung für Aufrechterhaltung des Markzugangs gelten:
* Anbieter muss eigenständige und juristisch greifbare Rechtseinheit sein, nicht in ein Konzerngeflecht eingebunden
* Transparente Finanzierung, keine Quersubventionierung
* Pflicht zur Datensparsamkeit und stringente Zweckbindung nur für die eigentliche Kommunikationsfunktion
WhatsApp könnte damit keine anlasslose Adressdatenerfassung und -speicherung von Nichtkunden mehr betreiben (Signal zeigt dass und wie es datenschutzfreundlich geht). WhatsApp müsste aus Facebook herausgelöst werden. WhatsApp müsste sich dann wohl über Bezahlfunktion wie Threema oder über nichtpersonalisierte Werbung finanzieren. Mit diesen Spielregeln würde WhatsApp nicht verboten, es könnte lediglich sein gemeinwohlschädliches Geschäftsmodell nicht aufrechterhalten und hätte Wettbewerbsnachteile. Die Karten würden auf Dauer neu gemischt und vielleicht käme am Ende so etwas heraus wie im eingangs skizzierten Gedankenexperiment.
Die hohe Akzeptanz von scheinbar monopolhaften Plattformen wie wikipedia (die aufgrund suboptimaler interner Transparenz (z.t. anonyme Autoren, intransparente Finanzierung) ihre kratzerchen hat) rührt doch vor allem daher, dass die Basis commons sind. Gemeingut. Faktisch gesehen handelt es sich um eine Form des real existierenden Kommunismus (mit diesem Begriff wäre aber die Akzeptanz aufgrund von historisch bedingten Vorurteilen plötzlich wieder geringer). Ändert aber nix daran, dass dieses Wesen der Grund ist, warum wikipedia funktioniert und trotz monopolartiger Stellung keine Entfremdung des Nutzers von seinem tatsächlichen Bedarf, des Autors von seiner Arbeit, des Programmierers von seiner Arbeit, eintritt. Schlicht: wikipedia der Gesellschaft dient und nicht andersherum. Und dennoch niemand unsinnig bevormundet wird in seiner Tätigkeit. Ultra!
Daraus abgeleitet auf Messenger: Es braucht ein offenes Standardprotokoll (das mit xmpp schon mal definiert worden war), ein offenes entwicklerinnenkomitee (wie bei xmpp die XSF) das den standard pflegt, und idealerweise transparente Genossenschaften (crowd- und steuerfinanziert) die clients & features dazu entwickeln.
Den Vorwurf von Moxie und Anderen, man sähe ja an E-Mail dass das nicht funktioniert, teile ich nicht. Beispiel: man kann als mailprovider doch selbst entscheiden, welche Abwärtskompatibilität man zulässt. Es ist doch nicht so, dass es da keine Weiterentwicklung gäbe. Man kann auch als Endnutzer jederzeit seine Interoperabilität individuell einschränken, etwa gmail-absender standardmäßig abweisen weil die noch TLS 2.0 unterstützen. Oder einem Kumpel sagen, nö sorry an deine yahoo Adresse schicke ich keine Nachricht. Von dieser Entscheidungsfreiheit würde doch auch bei interoperablen Messengern niemand entbunden! Wo läge da der Nachteil verglichen mit heute.
Ich sehe das sehr optimistisch insgesamt, sofern einem klar ist, dass das kein kapitalistisches Projekt ist und auch nicht dazu verhunzt werden darf.
Hello. Bei der Diskussion zu Telegram und welche Handhabe insbesondere dem Staat zur Verfügung steht hätte ich mir sehr die Einschätzung einer Völkerrechtler*in und einer Jurist*in mit vertieften Kenntnissen zum internationalen Privatrecht gewünscht.
Deutsche Hoheitsgewalt endet wo deutsches Hoheitsgebiet endet (wohlgemerkt unterfällt der gesamte Luftraum über Deutschland der deutschen Hoheitsgewalt), aber es gibt internationale Abkommen (z.B. bilaterale Abkommen über die gegenseitige Anerkennung und Vollstreckung gerichtlicher Entscheidungen) und andere Formen der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit.
Eine weitere Dimension in diesem Konglomerat an Problemstellungen sind die Sanktionen (Geldbuße, Sperre, etc.), die ich aber getrennt von der Frage der Anwendbarkeit und Durchsetzbarkeit deutschen und ggf. europäischen Rechts betrachten und diskutieren würde.
Auch super interessant: sobald es nicht nur bloß eine deutsche Betroffenheit ist, sondern eine europäische, weil es dazu irgendwann EU-Rechtsvorgaben gibt, dann steigt auch der rechtliche und politische Druck auf andere Staaten, da die EU als Ganzes wirtschaftlich und politisch viel mehr Bedeutung hat. Auch wenn die UK das nicht kapiert.
Also so eine kurze juristische Einschätzung wäre hier richtig nice gewesen. Ciao.
zu :Feedback: Ignorieren als Demotivation:
Ich wurde übrigens nach 4 Monaten und 29 Tagen zum dritten mal geimpft,beim Impfzentrum hat keiner irgendetwas gesagt, das ich zu früh dran bin.
Zu: CWA kann überraschend Impfzertifikate speichern:
Ich hoffe doch ihr benutzt die Corona Contact Tracing Germany aus dem F -Droid store ???
und nicht die mit Google versuchten CWA …..
zu: Messenger – Interoperabilität:
Ich habe auch Angst, dass die Verschlüsselung dann von WhatsApp übernommen wird, weil halt Marktführer, wäre schlecht für Threema und was macht Threema, dann Threema Gateway, Threema Broadcast, Threema Education.
ich glaube, die Interoperabilität wird nicht funktionieren und mehr als eine Hirnlose Idee der EU Politiker ist es nicht.
Wird Linus Neumann eigentlich als Experte bei den Verhandlungen zu rate gezogen ?? :-)
zu Facebook Klarnahmepflicht:
bitte seht euch das Video
How Facebook is destroying democracies around the globe ( Deutsch)
von ZDF Magazin Royale, an zum Thema Facebook
Danke für eure Mühen
Mit der „Höflichkeit“ ist übrigens das gemeint: https://en.wikipedia.org/wiki/Comity
Hi.
Das Sweatshirt hat aber einen experimentellen Schnitt. Eher so für quadratische Menschen, oder?
Sonst passt mir Größe L eigentlich immer.
Muss wohl ab heute bauchfrei tragen.
Lieber Linus, Lieber Tim,
eine augenzwinkendere Challenge an Euch für LNP416:
Schafft ihr den {fälligen} Rant über Smudo unter 120 Sekunden zu halten?
Viele Grüße :D
Zur Interoperatiblität der Messenger:
Die naheliegende gesetzliche Regelung wäre ja die Verpflichtung eine offene API anzubieten, so dass andere Messenger zumindest die Möglichkeit haben, mit deinem Messenger zu interoperieren.
Zur Altersverifikation: Die gehört natürlich nicht auf die Webseiten, sondern in die Endgeräte. Die Idee, an allen möglichen stellen persönliche Daten hinterlassen zu sollen ist abzulehnen. Was man von Betreiber möglicherweise Jugendgefährdender Inhalte verlangen kann, ist dass diese entsprechend geflaggt werden, so das lokale filter es leichte haben, diese zu sperren. Hier könnte die Mediananstallt Ihre Ressoursen darein stecken, ein entsprechendes Konzept zu entwicklen.
Ich sehe eine Parallele zwischen Assange und Drachenlord: Beide haben vielleicht Charakterschwächen oder haben sich vielleicht nicht immer und überall perfekt verhalten oder was man sicher sagen kann: sind keine Sympathieträger. Beide werden unverhältnismäßig scheiße behandelt und es fällt uns als Gesamtgesellschaft schwer für sie einzustehen.