FTX — Der Krypto-Markt — Twitter — Fediverse
Heute berichten wir von dem massiven Zugwrack namens FTX, der Krypto-Börse, die nicht nur Insolvenz anmelden musste sondern offensichtlich auch so dillettantisch geführt wurde und so viele Schulden hinterlässt, dass sich die mittelfristigen Auswirkungen auf den Krypto-Markt noch gar nicht so recht abschätzen lassen. Dann schauen wir auf den nächsten Autounfall namens Twitter, der sich gerade in Zeitlupe abspielt. Das ganze machen wir mit Daniel Kroeger, der seine Expertise als Finanzexperte und ehemaliger Twitter-Investor mit einbringt.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
Prolog
- chaos.social: Daniel Kroeger (@eflation@chaos.social) – chaos.social
- logbuch-netzpolitik.de: LNP337 Die Häuser denen, die darin Sachen verkaufen
- logbuch-netzpolitik.de: LNP378 Der schwarze Block fährt jetzt Tesla
FTX
- wsj.com: Sam Bankman-Fried Said He Would Give Away Billions. Broken Promises Are All That’s Left.
- twitter.com: Tweet von shaanvp
- twitter.com: Tweet von gurgavin
- theinformation.com: FTX’s Bankman-Fried Quietly Invested More than $500 Million in Sequoia and Other VCs — The Information
- bankingsupervision.europa.eu: Warum müssen Banken Eigenkapital vorhalten?
- businessinsider.com: Elon Musk Says Twitter Never Took Investment From SBF, FTX
- eur-lex.europa.eu: EUR-Lex – 52020PC0593 – EN – EUR-Lex
- manager-magazin.de: FTX Crash: Carolne Ellison bei FTX und Alameda Research – die mysteriöse Rolle der Hedgefonds-Chefin – manager magazin
- reuters.com: Volkswagen says all brands have halted paid activities on Twitter
Krypto-Markt im Allgemeinen
- de.statista.com: Statistiken zu Gold | Statista
- youtube.com: Linus Neumann – Blockchain and web 3.0: kicking the hornet’s nest – YouTube
Twitter-Desaster contd.
- en.wikipedia.org: Jack Dorsey – Wikipedia
- de.wikipedia.org: Vox populi vox Dei – Wikipedia
- en.wikipedia.org: Acquisition of Twitter by Elon Musk – Wikipedia
- steadyhq.com: Für mehr und bessere Filterblasen. – Realitätsabzweig
- fedifinder.glitch.me: Fedifinder
- computerbild.de: Eli Lilly & Co.: Fake-Tweets lassen Aktien abstürzen – COMPUTER BILD
Das Ende vom Anfang (vom Internet)
- spiegel.de: Amazon, Meta und Co.: Die Geldmaschinen laufen nicht langsamer, sie nehmen nur Anlauf – Kolumne – DER SPIEGEL
- doctorow.medium.com: Social Quitting
Vielen Danke für eine weitere Episode von „Watching a car crash im Cryptouniversum“, das hat Spaß gemacht.
Da ich aber fand, dass der eigentliche Mechanismus des Get-rich-fast-Schemes, das zur Anwendung kam, noch etwas klarer und vor allem ohne Rückgriff auf Finanzfachbegriffe dargestellt werden kann, hier mein Versuch, zumindest soweit ich es verstanden habe:
1. Hebel (leverage): Wenn ich etwa glaube, dass in Zukunft die Appleaktie weiter steigen wird, kann ich mir eine Appleaktie kaufen, um davon zu profitieren. Die kostet momentan etwa 142 Euro, kaufe ich eine und steigt der Preis auf 150 Euro habe ich natürlich 8 Euro Gewinn gemacht. Besser natürlich noch, wenn ich 100 kaufe, dann mache ich 800 Euro Gewinn. Hinderlich ist dabei nur, wenn ich nicht 14200 Euro dafür zur Verfügung habe. Aber kein Problem, dann nehme ich eben einen Kredit über den Preis von 99 Aktien (also 14038 Euro) auf. Der Einfachheit halber ignorieren wir mal, dass ich dafür Zinsen zahlen muss, die machen das ganze Spiel für mich nur unattraktiver. Ich kaufe also 100 Aktien, davon 99 auf Pump. Ist der Kurs bei 150, verkaufe ich sie wieder, zahle den Kredit ab und gehe mit 800 Euro mehr nach Hause. Ich habe also den Kursgewinn verhundertfacht.
Doof nur, dass ich gleichzeitig auch das Verlustrisiko verhundertfache: Fällt der Aktienkurs entgegen meiner optimistischen Erwartungen, kann es schnell sein, dass ich beim Verkauf der Aktien nicht mehr genug Geld zusammenbekomme, um den Kredit abzuzahlen. Das tritt dann ein, wenn die 100 Aktien weniger wert sind, als der Kredit, wenn also der Aktienwert unter 140,38 Euro fällt. Wenn ich in dem Moment meine Aktien verkaufe, kann ich grade noch meine Schulden bezahlen, habe aber mein Eigenkaptial, das war die eine Aktie, die ich von meinem eigenen Geld gekauft habe, komplett verloren. Ist der Kurs aber noch tiefer gefallen, kann ich beim Spekulieren auf Pump aber mehr als all mein Geld verlieren, ich habe nichts mehr, aber immer noch nicht meine Schulden abbezahlt. Davor hat aber natürlich auch die Bank, die mir den Kredit gegeben hat, Angst, daher zwingt sie mich spätestens, wenn der Kurs auf 140,38 gefallen ist, die Aktien zu verkaufen, damit sie auf jeden Fall ihren Kredit zurück bekommt. Daniel nennt das „glattstellen“.
2. Das finde ich natürlich blöd, weil der Kurs viel schneller mal um diese 1,42 Euro fällt, als dass er um 8 Euro steigt. Um das zu verhindern, kann ich bei der Bank noch andere Dinge von Wert hinterlegen, zB mein iPhone, das noch 100 Euro wert ist. Dann zwingt mich die Bank erst meine Aktien zu verkaufen, wenn der Wert der Aktien plus den 100 Euro für das iPhone unter den Wert des Kredits fällt. Sie könnte ja immer noch das iPhone verkaufen, um ihr Geld zurück zu bekommen. Wenn ich aber kein iPhone zum Hintelegen habe, muss ich etwas anderes werthaltiges bei der Bank hinterlegen (collateral).
3. Hier kommen die Tokens ins Spiel. Ich kann mir 1000 Kryptotokens ausdenken (ob mit dem Besitz von computergenerieren Cartoons von Tim und Linus verknüpft ist dabei egal). Da ich mir die nur ausgedacht habe, bin ich noch nicht weiter, so haben sie ja keinen Wert. Ich kann versuchen, sie zu verkaufen, aber dabei werde ich nur ausgelacht. Hier kommt meine zweite Firma, der Investment Fond ins Spiel: Mit dem kaufe ich mir selber 100 der Tokens zum Preis von 30 Euro das Stück ab. Wenn jetzt nicht klar ist, dass ich mir selber die Dinger abgekauft habe (ggf. über einen Strohmann:in) sieht es so aus, als würden die Tokens ernsthaft für einen Wert von 30 Euro gehandelt. Ausserdem verkaufe ich noch den Kunden meines Fonts 100 weitere auch für 30 Euro mit dem Versprechen, dass die Besitzer der Coins Rabatt auf die Gebühren meines Fonds bekommen. Spätestens jetzt ist der Wert von 30 Euro pro Token etabliert. Ich habe von den ursprünglichen 1000 immer noch 800. Jetzt kann ich behaupten, ich habe Besitz im Wert von 24000, denn das sind 800 mal 30 Euro. Diesen Besitz habe ich quasi aus dem Nichts geschaffen, da die Annahme, dass ich auch noch echte Käufer für die anderen 800 bei diesem Preis finden kann, Quatsch ist.
Wenn ich das ganze aber nur gut genug verschleiere, glaubt mir vielleicht jemand, dass ich wirklich auf Werten von 24000 Euro sitze. Insbesonder die Bank aus Schritt 1 und 2 glaubt mir das vielleicht und ich kann diese Tokens als Sicherheit für den Kredit hinterlegen und damit noch höhere Kredite aufnehmen, um damit Apple-Aktien zu kaufen.
Das ganze fliegt erst auf, wenn der Kurs der Aktien so weit fällt, dass die Bank darauf besteht, dass der Kredit zurück gezahlt werden muss. Dann muss ich eben nicht nur die Aktien und das iPhone verkaufen, sondern auch noch die weiteren Tokens. Und dann stehe ich eben ohne Hose da, weil dann klar wird, dass natürlich niemand die Tokens, die ich mir einfach ausgedacht habe, haben will, schon gar nicht für 30 Euro. Dann fehlt in den Worten von Daniel die „Liquidität“.
Das ist nach meinem Verständnis, was passiert ist, natürlich nicht mit Apple-Aktien und iPhones, aber im Prinzip. Und der Sinn des mit sich selbst Geschäfte-im-Kreis machen, ist eben, damit künstlich die scheinbaren Preise von etwas, wovon ich noch mehr habe, in die Höhe zu treiben. Der Fehler des ganzen ist, dass schwierig ist, die Werte von etwas zu beurteilen, was gar nicht wirkich gehandelt wird, bzw wo der Wert nur auf anderen angenommenen Werten beruht, wobei sich die Annahmen über die Werte sehr schnell ändern können, wenn jemand „will sehen!“ sagt und keine realen Werte (wie traditionell in Form von Fabriken, Know-How etc) dahinter liegen.
Danke für den Kommentar. <3
danke, für mich sehr verständlich erklärt!
Danke!
Hier noch der fehlende Link zu dem von Daniel erwähnten Vortrag über Cryptowährungen: https://www.youtube.com/watch?v=45D7n8tvMho
Hello… Klitze kleine Korrektur: Daniel hat zwei mal erwähnt das Sam Bankman-Fried wohl 50 Millionen Dollar an Joe Biden gespendet habe. Das ist um den Faktor 10 falsch, es waren 5 Millionen.
Danke Aaron. Vielleicht Missverständlich – die Summe bezog sich auf die gesamte politische Unterstützung der Demokraten, sprich da haben mehre Kandidaten profitiert. Wie wir nun wissen haben die Republikaner ja auch um die 37 Mio. USD bekommen.
schaum ist nichts wert :)
https://www.youtube.com/shorts/lzc3xtV0KgU
kam mir sofort in den sinn als tim und daniel über gold sprachen
Yo … hier ist Tim IMO nicht prinzipiell genug. Er versucht immer den inhärenten Wert von Gold zu finden. Den gibt’s halt genauso wenig wie in Bitcoin. Inhärenten Wert haben vielleicht noch so Dinge wie Nahrungsmittel, Feuerholz usw., die ich direkt verwende. In dem Moment, wo ich tausche geht es ja schon nicht mehr um den Wert des Gegenstands (z. B. die Kalorien, die in dem Schokoriegel sind) sondern um den Konsens unter Menschen über die Wert-„Schätzung“. Gold ist nur deshalb viel wert, weil es weltweit in allen Kulturen (im Gegensatz zu denen auf Melmac) einen Konsens gibt, dass Gold halt toll ist und erstrebenswert, dass die Goldkette am Hals halt mehr hermacht als die aus Papier. Dadurch kommt es zu Nachfrage in einem (un)günstigen Verhältnis zu einem endlichen Angebot. Wenn alle so wäre wie meine Frau und Gold doof fänden, wäre der Wert ganz schnell dahin. Natürlich ist der Wert von Bitcoin imaginär, aber das ist er prinzipiell auch bei Gold, nur gibt es einen breiteren Konsens, dass er es eben nicht sei.
(Ich würde ja persönlich sagen, dass das bei Aktien auch nicht grundsätzlich anders ist, aber na ja.)
Danke für die Episode. Wo ist denn der von Daniel erwähnte Vortrag Fefes vor Bänkern zu finden? Hab‘ nur den gefunden: https://youtu.be/45D7n8tvMho
Hier:
https://blog.fefe.de/?ts=9c68e267
Defend har in seinem Blog danach auch noch ein paar Ergänzungen geschrieben.
*Fefe* nicht Defend. „Tim’s Nemesis“ ist halt nicht im Wortschatz meiner Autokorrektur. Sorry.
Genau den meinte ich ;)
Das isser. Hast ihn gefunden.
Irgendwie haben die jetzt so merkwuerdige Shorts drin:
https://www.youtube.com/watch?v=45D7n8tvMho ist wohl der korrekte Link
Moin! Nochmal zum Endlos-Thema Wert von Krypto: Ich denke, dass eure Diskussion schon seit einer Weile zu sehr auf die spezifische Frage nach dem inhärenten Wert von Krypto-„Währungen“ fixiert ist. Wichtiger ist, denke ich, ob mir eine Kryptowährung Zugang zu speziellen Finanzanwendungen gibt, die mir einen Kostenvorteil verschaffen und deshalb „etwas wert sind“. Einfaches Beispiel: Internationaler Warenhandel. Beim internationalen Warenhandel hat man immer das sog. Austauschdilemma. Ich will die Ware erst schicken, wenn ich Kohle sehe; die will erst zahlen, wenn ich die Ware zeige – wir sind aber auf unterschiedlichen Kontinenten deshalb geht das schlecht. In der Praxis gibt es jetzt viele Gestaltungsmöglichkeiten, um dieses Problem zu lösen. Viele davon setzen darauf, dass vertrauenswürdige Dritte eingeschaltet werden, vor allem Banken (bspw. Dokumentenakkreditive etc.). Und das ist der Knackpunkt: Banken und Co. kosten Kohle. Wenn es nun möglich ist, über eine Blockchain-Anwendung dasselbe Level an Zuverlässigkeit zu geringeren Kosten zu erreichen, liegt darin ein Kostenvorteil. Das ist denkbar, wenn zum Beispiel die Ware rechtlich schon durch Übertragung eines Tokens ins Eigentum des Käufers übergehen kann und diese Übertragung gleichzeitig (Stichwort smart contract) eine Zahlung in einer Kryptowährung auslöst. Der wirtschaftliche Wert steckt dann nicht in der Währung, sondern in der Dienstleistung (Koordinierung von Zahlung und Warenübergabe). Das Beispiel zeigt, dass es umgekehrt oft gerade notwendig sein wird, dass die genutzten Währungen stabil sind. Deshalb geht es, wenn man sich den Kryptomarkt heute anguckt, den halbwegs ernsthaften Leuten vor allem um zwei Fragen: Wie baut man den besten Stablecoin? Und wie baut man die besten dezentralen Finanzdienstleistungen (DeFi)? Ob man es am Ende wirklich schafft, beide Komponenten „marktreif“ zu kriegen und dabei wirklich Kosten zu sparen, weiß ich auch nicht. Ich weiß auch noch nicht, ob man dafür wirklich Blockchains braucht. Aber wenn man schon nach der Wert-Nadel im Spekulations-Heuhaufen suchen will, ist das wahrscheinlich der beste Ansatzpunkt. Ändert natürlich nix daran, dass BTC und Co. zu 99% Spekulationsblasen sind (weil sie meistens außer der bloßen Überweisungsfunktion keine Dienstleistungen ermöglichen).
Dein SmartContract, der dem Verkäufer das Geld auszahlt, sobald der Empfänger die Ware hat, wird immer daran scheitern, dass die Ereignisse „Ware korrekt versendet“ und „Ware ordnungsgemäß empfangen“ nicht von der Blockchain selbst ermittelt werden können. Vor allem dann nicht, wenn Sender und Empfänger ein Interesse haben, diese Ereignisse zu fälschen.
Das kann nur ein vertrauenswürdiger Dritter tun. Oh no!
SmartContracts sind auf Ereignisse in der Blockchain beschränkt. Die Rückerstattung für Spenden, die das Spendenziel nicht erreicht haben, ist da schon das höchste der Gefühle.
Dass reale Bedingungen nicht funktionieren, ist natürlich klar. So funktioniert die Praxis im Außenhandel aber auch ohne Blockchain nicht. Da ist es ganz normal, wenn schon gegen Vorlage bestimmter Dokumente, die alleine die Versendung bestätigen bzw. die Ware rechtlich übertragen, gezahlt wird (wieder: Beispiel Dokumentenakkreditiv [Erklärung: https://www.bwl-lexikon.de/wiki/dokumentenakkreditiv/%5D). Die kommen aber auch nicht von der Bank selbst und die prüft die tatsächliche Versendung auch nicht! Ist natürlich wieder die Frage, welche Dokumente sich in einer Blockchain abbilden lassen, vor allem wenn mehrere Parteien im Spiel sind. Gibt da zum Beispiel beim Konnossement (für den Seehandel sehr wichtig) viele Überlegungen zu. Also dass das, was du sagst, ein Problem ist – keine Frage. Aber ich glaube, du machst es dir dann doch etwas zu leicht, wenn du das als absoluten deal-breaker beschreibst.
> Ist natürlich wieder die Frage, welche Dokumente sich in einer Blockchain abbilden lassen
Die Frage für ist eher, wieso ich für dieses System eine Blockchain brauche, anstatt einfach ein paar signierte PDFs per Email zu versenden.
Na da waren wir doch grade: Für den smart contract. Wem ich als Verkäufer ja nicht vertraue, ist der Käufer. Die signierten PDFs bringen mir deshalb nichts, wenn ich sie wieder an die Bank schicken muss, die wiederum bezahlt werden will. Also wenn ich ein Dokument auf die Blockchain kriege, ersetzt der smart contract die Bank und spart damit Kosten. Das ist dann ein Mehrwert im Verhältnis zur signierten PDF.
Apropos Twitter, was wurde eigentlich aus Clubhouse?
Der Hype scheint ja vorbei zu sein
Was ich ja arg finde ist, dass jetzt gefühlt alle auf Hive umsteigen! (https://www.hivesocial.app/) Das ist ein app-only social network was quasi Twitter plus Instagram macht. Mit iOS app und experimenteller Android app. Kein Web, keine 3rd Party Clients. Ein anderer Walled-Garden der von einer for profit Firma betrieben wird. Haben die Leute alle nix gelernt!? Ist das eine Art Stockholm-Syndrom? Was ist da los? „Its made by two former college students“, ist was man da immer als bemerkenswert(!?) hört. Ja was denn nicht? Ok, bei manchem sind’s drei. Ich mach da sicher keinen Account.
Hive ist Tumblr mit ’ner aufgeräumteren aber viiiel langsameren App.
Erinnert mich an Vero/Ello/Peach/Listgeeks/App.net/Google+/Heelloo/Amen/Path/Daytum/…
Daniel Kröger, binance ist nicht (mehr) chinesisch. Und das auch nicht erst seit gestern. Ein Fauxpas der passieren kann aber es ist schon weird dass doch sehr gegen die Konsolidierung unter chinesischem Schirm geredet wird obwohl die Firma da aufgrund des politischen Klimas schon lange nicht mehr ansässig ist und CZ in Kanada chillt.
Der Firmensitz liegt auf Malta. Was sagt das aus? Nix.
Die Mehrheit seiner Mitarbeiter sind Chinesen, die werden Ihre Herkunft, Mentalität etc. nicht ablegen. Das die chinesische Regierung zum Teil die Fäden bei Binance zieht taucht immer mal wieder auf (hier zu verfolgen https://scambinance.com/) . Von Faupaxs würde ich nicht sprechen, sonder auch mal die zweite Ableitung betrachten.
Was genau soll den die „Chinesische Mentalität“ sein? Zumal von im Ausland lebenden Chinesen, die das Land ja nicht ohne Grund verlassen haben? Vorsicht bei „chinesischen“ Unternehmen in allen Ehren – aber das klingt doch eher nach plumpen Vorurteilen.
Hi! Sehr coole Folge! Vielen Dank an Daniel für die Perspektive!
Kurzer Einwurf zu Tims Bedenken bzgl. Mastodon als verteiltes Netzwerk:
Die Beschreibung „tausende verteilte Server die von Hobbyadmins betrieben werden“ trifft nicht nur auf Mastodon, sondern genau so auch auf das Internet an sich zu und ich bin persönlich ganz froh nicht ausschließlich auf ein zentralisiertes und gut juristisch abgesichertes AOL-Netz zugreifen zu können (oder was auch immer die passende Twitter Analogie der 90er hier wäre). Die Professionalität des Hostings – inklusive kreativer Geschäftsmodelle – nimmt gerade enorm zu und festigt sich sicher bevor eine kritische Mainstreammasse von Twitter rüberschwappt (falls das überhaupt passiert).
Die ‚dicke juristische Abteilung‘ die sich in den ‚too big to moderate‘ sozialen Netzen mit den komplexen Einzelheiten von Hatespeech und freier Meinungsäußerung auseinandersetzen sind unterbezahlten Moderationsteams in Osteuropa. Da Lob ich mir das (noch?) freiwillige Moderationsteam meiner Mastodon Instanz mit ~100 Usern und die Möglichkeit der Deföderation. Das sind soziale Antworten auf soziale Probleme und bleibt definitiv spannend.
Ich bin jedenfalls sehr froh, dass sich inzwischen mehr oder weniger die komplette InfoSec Bubble auf Mastodon findet und bin mal gespannt welche kreativen Lösungen die angekommenen nicht-Nerds für die sozialen und -Moderationsthemen finden.
Hallo Logbuch, Supa-Sendung!
Bei den Massenentlassungen im Silicon Valley fiel mir noch etwas ein:
Michael Burry (in „The Big Short“ von Christian Bale verkörpert) ist der Meinung, dass die „White-Collar-Bubble gerade am Platzen ist. Immer mehr Menschen arbeiten im Verwaltungsbereich, der sich ja vor allem in Zeiten von Free-Moneyu(TM) typischerweise bei Ineffektivität vergrößert – durch zusätzliche BeraterInnen oder Assistenz-Stellen für die AssistenInnen usw. Wenn was nicht läuft, dann gibt es neue Beratungs-Opportunities. Oft hat niemand der beteiligten so recht Lust bzw nen Incentive, das Problem wirklich zu lösen, denn höhere Effektivität würde unter umständen den Wegfall des eigenen Jobs bedeutet. Die Arbeit von vielen Softwareentwicklern könnte vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Notwendigkeiten auch in Frage gestellt werden. Zur gleichen Zeit haben wir in der Pandemie plötzlich gemerkt, was die „Essential Workers“ sind. Wir hören auch jeden Tag, wie sehr Elektriker, oder generell Handwerker benötigt werden und in Zukunft noch mehr gebraucht werden – auch für die Energiewende. Gleichzeitig werden die wirklich entscheidenden Probleme unserer Zeit irgendwie zur Seite geschoben.
Die Entlassungswellen im Silicon Valley sind möglicherweise nur die ersten Zeichen von einer generellen Konfrontation unserer gesellschaftlichen Organisation mit der Realität, die durch plötzlich ausbleibendes Free Money(TM) (Inflation, steigende Zinsen) lediglich beschleunigt wird.
Jetzt wo frisches Geld knapper werden könnte würde ich gerne zu Twitter/Mastodon noch einen Punkt besprochen sehen:
Twitter hat doch noch nie Profit gemacht (oder hab ich da was falsch verstanden?). Haben die nicht seit Jahren Verlust gemacht und nur die Erwartung von einem zukünftigen Geschäftsmodell haben das ganze stabil gehalten? Elon wird das in wenigen Monaten nicht erreichen, was zuvor Jahre verusucht wurde – zur Zeit fährt er mit Vollgas in die falsche Richtung. Mit dem Paradigmenwechsel hin zu Knausrigen Investoren (again: steigende Zinsen, Ende vom Geldsegen) könnte das doch ziemlich schwierig werden.
Genau da ist das Fediverse doch eigentlich besser. Im Moment sind die Leute alle bei irgendeinem Server und zahlen nix. Da es keine Werbung gibt kommt auch nix rein an Kohle für die Betreiber. Aber wenn das demnächst richtig viel kostet (weil evtl noch mehr User dorthin flüchten) könnte die Finanzierung entscheidend werden. Und dann könnte ich mir vorstellen, dass viele User viel eher bereit sind ihrem „lokalen“ – bzw einer/m bekannten Server-BetreiberIn des Vertrauens monatlich ein paar Euro zustecken, als einer riesigen Firma wie Twitter.
Egal wie mensch es dreht ist Mastodon doch vielversprechender und demokratischer, als es Twitter je sein könnte. Wer dummen Nazischeiss postet wird gekickt. Wird der Nazi-User toleriert, dann scheint der Server eher ein Nazi-Server zu sein und kann von anderen Servern gebloggt werden. Allerdings kann diese Entscheidung von Server zu Server unterschiedlich von den Usern gehandhabt werden und wird nicht von König Elon nachts auf der Toilette twitternd beschlossen.
Und @Tim, können wir LNP-Hörer dich einfach bestechen, damit du ein bisschen Mastodon probierst? :D Was ist dein Preis? Wieviele Kästen Mate sind es?
Hey Lukas,
Twitter war seit 2014 Cahsflow positiv – zuletzt 1 Mrd. USD.
Gut, gut, ein wenig weg von dem hier gewohnten Bashing der Kryptowährungen. Aber der fehlende „intrinsic value“ ist nicht so das Problem. Da sollte man lieber beim Vergleich mit den Fiatwährungen oder den Auslagen von … zB Souvenirläden bleiben. :)
Laut Ludwig von Mises (Österreichischer Schule) ist es so, dass wenn ein Gut als Tauschmittel Verwendung findet, dann ist das auch der größte Faktor für seinen Wert. Am Beispiel Gold, das ebenfalls als Schmuck verwendet werden kann. Schmuck spielt dann eine untergeordnete Rolle. Gold, ist auch nicht von den Herrschenden als Tauschmittel bestimmt worden, sondern es hat sich im freien Wettbewerb als bestes Tauschmittel bewiesen. Es ist unzerstörbar, knapp, … usw. Ich sehe aber eine Gefahr, dass dieser freie Wettbewerb in dem sich jetzt abzeichnenden globalen Sozialismus nicht mehr ermöglicht wird. Einige wenige, die glauben alles besser zu wissen, möchten alles diktieren. Kommt der globale Impfausweis, dann kommt auch die global vorgeschriebene Währung. Das wird die Menschheit um Jahrhunderte in der Entwicklung zurückwerfen.
In Kriegszeit waren aber tatsächlich Zigaretten das beste Tauschmittel und nicht Gold ;)
Ich finde es bemerkenswert, dass Daniel keine wesentlich besseren Argumente als Tim beim Thema „inherenten Wert“ hat, obwohl er selbst in der Finanzdienstleistungen tätig ist und Tim quasi nur Hobby-Ökonom.
Ein Ökonom aus dem 20th Jahrhundert unterschied zwischen Gebrauchs- und Tauschwert einer Ware.
Vielleicht würden die richtigen Begriff bei der Debatte helfen.
Zum Glück bin ich keine Ökonom …
Im Link zu Daniels Twitter Account ist ein Fehler: Das „F“ im Namen muss groß geschrieben werden.
Ich verstehe diese Klassifizierung von Sam Bankman Fried als lieben „nerd“ nicht.
Habe vorhin das neueste NYT interview [1] geschaut. Alles an dem Typen wirkt falsch. Kombiniert mit den Informationen aus dieser Sendung sehe ich nichts anderes als einen Betrüger der sich eine Rolle ausgesucht hat die er aus strategischen Gründen verkörpert.
Der Kerl wirkt durch und durch wie ein Soziopat/Lügner wenn man seine Antworten damit vergleicht wie er sich gibt. Ich glaube nicht daran dass auch nur eine einzige seiner „Eigenheiten“ die auch hier angesprochen wurden echt und nicht strategisch vorgegaukelt war.
[1]: https://www.nytimes.com/live/2022/11/30/business/sam-bankman-fried-interview
LOL: Das wird noch lustig, Leute.
https://odysee.com/@Blackpilled:b/spacegirl:a?r=DaudK3xhQTceG7mF8ShXQUFSM3bweEPb&t=2640
Super. Bitte Leute. Kauft euch noch schnell die guten MINT Bücher unserer Zeit.
Beste Selbsteinschätzung von Tim zum Schluss, über das Finanzthema, denn da drückt der Schuh beim Thema Bitcoin. Eine Folge mit einem Finanzexperten der Verstanden hat wofür Bitcoin entworfen worden ist, also FIAT vs. Bitcoin würde sehr viel Licht ins Dunkle bringen.
Du weißt schon, dass Tim bereits 2011 einen Podcast zum Thema Bitcoin gemacht hat, als noch keiner außerhalb der Nerdbubble wusste, was Bitcoin sind, Bitcoins noch auf CPUs geschürft wurden, und man noch Burger damit bezahlt hat. (https://cre.fm/cre182-elektronisches-geld)
Damals ging es tatsächlich noch darum wofür Bitcoin entworfen wurde, nur leider hat das nichts damit zu tun wozu Bitcoin sich entwickelt hat.