Putins Bären — eID-Hack — eIDAS und DPI — Chat-Interoperabilität — Politische Inhalte — Air Canada Chatbot — European Health Dataspace — Deepfakes — Correctiv — Pay or Okay — Frag den Staat — Informationsfreiheitsgesetz AT — Termine
Tim ist auf Reisen und so springt Thomas ein und herausgekommen ist eine Sendung in Sonderlänge mit einer Vielzahl an Schwerpunkten. Hört doch mal rein.
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Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
Prolog: Faschisten in Österreich
Feedback
Attribution von Fake/Echt Bildern, Muddy Waters
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Muddy Waters
Franzl
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Franzl
- spiegel.de: TikTok plus KI: Fake News war gestern, die Ära der Fake Reality beginnt – Sascha Lobo-Kolumne – DER SPIEGEL
Doku: Putins Bären
- ardmediathek.de: Putins Bären
- en.wikipedia.org: Russian Bear – Wikipedia
- 23.social. “Hackerman!”
eID-„Hack“
- spiegel.de: Elektronischer Personalausweis: Hacker deckt Schwachstellen bei der Nutzung des Onlineausweises auf
- 23.social: @linuzifer zum eID-“Hack”
- heise.de: Online-Ausweisfunktion: Kritische Schwachstelle erlaubt Übernahme der Identität
- heise.de: Kritische eID-Lücke: Was davon zu halten ist
eIDAS und DPI
- epicenter.works: EU-Reform der digitalen Identität: Das Gute, das Schlechte & das Hässliche der eIDAS-Verordnung – epicenter.works
- epicenter.works: Dein Recht auf Bargeld und der digitale Euro – epicenter.works
- media.ccc.de: Please identify yourself
- dpi-safeguards.org: UN Universal Safeguards for Inclusive Digital Public Infrastructure
WhatsApp-Öffnung dank DMA und keiner geht hin
- theverge.com: Apple won’t be forced to open up iMessage by EU – The Verge
- spiegel.de: Apple und Microsoft: iMessage und Edge entgehen DMA-Regeln der EU – DER SPIEGEL
- heise.de: Whatsapp muss sich öffnen: Threema und Signal winken ab
- spiegel.de: Apple und Microsoft: iMessage und Edge entgehen DMA-Regeln der EU – DER SPIEGEL
Politische Inhalte in sozialen Medien
- netzpolitik.org: Threads, Bluesky und Mastodon: Die Chance ist jetzt
- en.wikipedia.org: Enshittification – Wikipedia
- de.wikipedia.org: Nilay Patel – Wikipedia
Air Canada Refund Policy
Offener Brief zum EHDS
- netzpolitik.org: Offener Brief zum EHDS: „Grundrechte der europäischen Patient:innen wahren“
- epicenter.works: Gesundheitsdaten: ELGA-Opt-Out muss erhalten bleiben – epicenter.works
- ris.bka.gv.at: Datenübermittlung an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz; Datenverarbeitung
Urteil zu Bewertungen
- lto.de: OLG HH: Kununu muss Klarnamen von Bewertenden nennen
- derstandard.at: ÖVP-Staatssekretäre pochen weiter auf Klarnamenpflicht
- derstandard.at: Pseudopolitik mit Klarnamenpflicht
ZPS: Urteil zu Deepfake-Verbot
- media.ccc.de: Scholz greift durch: Die AfD wird verboten und Deepfakes auch
- netzpolitik.org: Kunst-Aktion für AfD-Verbot: Landgericht Berlin verbietet Kanzler-Deepfake
Correctiv: Eidesstattliche Versicherungen
- faz.net: Correctiv kontert vor Gericht bei Streit um Potsdamer Treffen
- correctiv.org: CORRECTIV garantiert mit persönlicher Freiheit – correctiv.org
Pay or Okay jetzt beim EDPB und EuGH
Verfahren gegen Frag den Staat
- netzpolitik.org: Pressefreiheit: Arne Semsrott von FragDenStaat angeklagt wegen Veröffentlichung von Gerichtsdokumenten
- freiheitsrechte.org: FragDenStaat-Chefredakteur Arne Semsrott nach Berichterstattung über Gerichtsverfahren angeklagt: Verfassungswidrige Strafnorm gefährdet die Pressefreiheit – GFF – Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V.
Informationsfreiheitsgesetz Österreich
- fragdenstaat.at: Hauptseite – FragDenStaat.at
- informationsfreiheit.at: Informationsfreiheit – Expert:innen warnen vor Fehlern auf letzten Metern – Forum Informationsfreiheit (FOI)
- youtube.com: Informationsfreiheit @ Verfassungsausschuss – YouTube
Termine
28.2 bis 3.3 Elevate Festival in Graz
- elevate.at: Elevate Festival – Elevate Festival
13.3 16:30 in Wien “Access Denied: Challenges on the Quest to Understand AI on Platforms”
- epicenter.works: [Wien] Policy Chat: Access Denied: Challenges on the Quest to Understanding AI on Platforms – epicenter.works
Winterkongress 2024
Bonus Track
Auch hier hat Mr. Blacksoot uns eine Sketchnote zur Sendung beitragen.
Zum Thema Contentwarnungen: Eine wichtige Funktion wurde im Podcast nicht ausreichend gewürdigt: Die Verschlagwortung des Inhalts, um bestimmte Themen komplett zu blockieren. Das löst dann auch das Problem, durch die Triggerwarnungen getriggert zu werden. Vor diesem Hintergrund macht dann auch eine „Contentwarnung“ wie dpol Sinn, wenn man sich schon den ganzen Tag mit Politik beschäftigt hat und zum Entspannen jetzt bitte nur noch Katzenbilder und blinkende LEDs sehen will. Dafür ist die Umsetzung mit dem Verdecken der Beiträge nicht so gut geeignet, Hashtags würden sich besser eignen, aber das müsste dann halt konsequent umgesetzt werden. Aus irgend einem Grund hat sich das CW-System dafür halt mehr durchgesetzt.
Zu dem Thema Fediverse und Contentwarning:
Ich bin vom chaos.social weg, als die Conentwarning-Regel eingeführt wurde und habe mit anderen Menschen einen eigenen Server aufgesetzt. Der Betrieb läuft recht unproblematisch und mit wenig Aufwand. Seither beobachte ich die Entwicklung von „ausserhalb“ des chaos.social und verstehe, dass es darüber viel Diskussion gibt.
Von anderen Server bekomme ich solche Diskussionen über Contentwarning so nicht mit.
Kann es aber sein, dass es zu viel Aufregung über diesen einen Server im Fediverse gibt? Vermutlich sind da wegen dem Instanznamen zu viele Emotionen mit dabei? Würde er nicht chaos.social heißen, würde es vermulich kaum jemand interessieren. Auf den meißten anderen Servern läuft es gut. Oder es gibt gerade andere Themen wie die Spamwelle. Aus allen diesen Themen lernt das Fediverse. Ich finde es sehr spannend, dabei zu sein :-)
Das Fediverse zeichnet auch aus, dass es für alle Ansichten ein passendes Örtchen (Server) findet. Es ist auch ok, mehrere Accounts auf verschiedenen Server zu haben, alle mit ihren eigenen Regeln und ihren eigenen lokalen Timelines. Viele Clients unterstützen auch mehrere Accounts und Server.
Ich finde, im Großen und Ganzen läuft es gut im Fediverse und ich fühle mich dort wohl.
Zum Thema anonyme Bewertungen. Ich finde die Idee mit der email ja ganz nett aber das geht ja nicht mit jedem Job. Ich zb habe keine E-Mail Adresse über meinen Arbeitgeber und das dürfte für Leute an der Kasse, Paketboten und und und ja auch gelten. Und das sind ja gerade die die in eher prekären Verhältnissen und dementsprechend viel Grund haben ungünstige Bewertungen zu hinterlassen. Funktioniert halt also dann doch nur so semi.
Lg
Außerdem: selbst wenn ich eine dienstliche E-Mail-Adresse habe, als frisch gegangener Mitarbeiter habe ich diesen Zugriff nicht mehr. Und — viel wichtiger:
Mein Arbeitgeber hat (zumindest potenziell) vollen Zugriff auf meine dienstlichen E-Mails. Herauszufinden, wer sich im fraglichen Zeitraum auf diesem Portal angemeldet hat ist damit praktisch trivial.
Zur eID: Mir scheint vor allem das Problem zu sein, dass sich die App gegenüber dem Server nicht authentifizieren muss. Auf diese Weise könnte man verhindern, dass irgendwelche Trojaner andere Aktionen ausführen als die vom Benutzer intendierten.
Oder ich muss sowas machen wie Hardware-PIN-Eingabegeräte, die mir anzeigen, für was ich meine Pin eingebe (Flensburgkartei vs Kontoeröffnung). Aber einfacher wäre es schon, wenn der Server sich per Authentifizierung der App nur mit den richtigen Apps unterhält und nicht mit der MITM.
Wie identifiziert sich eine App? Kann man den Key nicht aus dem APK der App extrahieren?
Sorry, meinte natürlich „authentifiziert“ …
Ich habe die Folge davor nicht gehört aber es war wohl irgendwas mit Kameras und Originalfotos.
Ggf hilft das hier von der Leica Webseite:
Die weltweit erste Kamera mit Content Credentials
Mit der M11-P leistet Leica einmal mehr Pionierarbeit: Als erste Kamera mit nahtlos integrierter Authentifizierungstechnologie gemäß der Content Authenticity Initiative (CAI) und dem C2PA-Standard, bewahrt sie das Vertrauen in die Authentizität des Geschichtenerzählens.
Eine bahnbrechende Möglichkeit, Momente in der Zeit zu verifizieren und die Verantwortung für den Ursprung eines Bildes zu übernehmen. Eine Technologie, die sicherstellt, dass in der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Fotografie, jedes von Ihnen aufgenommene Foto ein Markenzeichen für Glaubwürdigkeit, Integrität und Innovation ist.
Hier ein Podcast dazu
https://www.leica-enthusiast-podcast.de/episode/was-ist-content-credentials-und-die-neue-leica-m11-p
Zum Thema, dass wir gern ein Wohnzimmer aus unseren sozialen Netzwerken machen wollen:
Linus, ich bin ungefähr dein Jahrgang und nach meiner Erfahrung ist der Wunsch nach Triggerwarnungen und hyper-inklusiver Sprache vor allem bei den Jüngeren überproportional ausgeprägt.
Meine Vermutung ist, dass diese jungen Menschen nicht den Unterschied zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre verstanden haben. Vielleicht weil sie sehr früh, sehr ausgeprägt und sehr „intim“ mit digitalen Medien aufgewachsen sind. Weil sie auf die Art Äußerungen im Digitalen so stark gewichten, wie Äußerungen von engen Vertrauten im analogen Umfeld.
Mir persönlich ist es absolut egal, wenn ich mit einem Pseudonym im Internet unterwegs bin und dort für irgend eine Anmerkung beleidigt werde. Ich kenne die beleidigende Person nicht, warum sollte mir so eine Äußerung auch nur irgendetwas bedeuten? Schaut man genau hin, so wird das Meme, der Text, oder sonst ein Post dramatisch überbewertet und ihm eine eigene Persönlichkeit zugeschrieben, die es im Rahmen von unfreundlichen Verhalten zu vernichten gilt.
Da diese Menschen nicht den Unterschied zwischen privat und öffentlich verstehen, gehen sie sehr unempathisch davon aus, dass jeder andere Mensch so behutsam und gut meinend mit ihnen umzugehen habe, wie vielleicht die eigenen Eltern, die schon damals auf dem Spielplatz gerufen haben: „Nein, du musst die Rutsche nicht für die anderen Kinder frei machen, du entscheidest frei für dich wann du rutschen willst.“
Dabei behandeln sie andere auf eine derart herabwürdigende Art und Weise, die bei ihnen selbst Schnappatmung auslösen würde.
Ebenso meine Erfahrung, dass diejenigen, die super inklusiv Sprechen, sich doch jedes mal einen darauf runterholen, wenn sie andere exkludieren konnten. Hypothetisches Beispiel: Ein Mensch älteren Semesters wird für die Wortwahl in der Bezeichnung einer Minderheit nicht nur stark kritisiert, sondern regelrecht herunter gemacht. Der Feind ist identifiziert und dieser ältere Mitbürger ist ein durch und durch schlechter Mensch. Punkt. Dabei hat dieser Mitbürger vielleicht einfach das Memo nicht gekriegt und hegt in Wahrheit auch keine abwertenden Gefühle gegenüber dieser Minderheit, sondern ist im Gegenteil vielleicht viel inklusiver, weil er viel mehr Meinungen tolerant gegenübersteht und andere Menschen niemals so herabwürdigen würde, wie er es selbst gerade erfahren hat.
Ebenso fällt mir auf, dass selbst bei „freundlicher“ Ansprache im Internet bei der kleinsten Nicht-Übereinstimmung von Ansichten Reaktionen kommen wie „Wow, das wird mir hier zu krass, ich bin weg.“
Mit so einer neurotischen Haltung gegenüber allem und jedem ist leider kein Fortschritt in der Persönlichkeitsentwicklung zu erwarten. Ebenso wenig was die positive Entwicklung der Gesellschaft angeht.
Ich gendere z.B. nicht mehr. So erkenne ich ziemlich leicht, ob ich es mit einem toleranten und offenen, oder intolerantem und neurotischem Gegenüber zu tun habe.
Auch du solltest inzwischen gemerkt haben, dass das Pendel (wie du ja gesagt hast) dabei ist zu weit auszuschlagen. Das wird dir in Zukunft noch öfter auffallen, dass du dich unverhofft auf immer mehr Minenfeldern bewegst, obwohl es dafür eigentlich keine Not gäbe.
Es ist bei den Jüngeren™ überproportional ausgeprägt, weil sie, wie alle ohne eigene Meinung, sozialkonform antworten, um bloß nicht herauszustechen. Dieses opportune Verhalten dient dazu, dass der Fin-Kevin doch nochmal seine Lisa-Sophie küssen darf, wenn sie ihn lässt. Opponistentum, also das latente warten auf eine Gelegenheit, und das damit verbundene rückgratlose heucheln einer vermeintlichen allgemeinen Meinung führte in den 1930er Jahen zu dem Rückhalt in der Bevölkerung, den die Nazis benötigten, um ungehindert Menschen, Nachbarn, Freunde, den Arzt Professor Mamlock und deren Familien maschinell in industrialiserten Vernichtungslagern zu ermorden. »Social Media« hat in der heutigen Jugend dazu geführt, dass Aufmucken oder eine eigene Haltung zu zeigen, den sozialen Tod bedeutet. Kriechertum und Speichellecken wird belohnt. Die Parallelen sind erschreckend.
Ich wünsche mir eine Welt in der Mädchen keine Rosa-Manie entwickeln müssen, sondern „Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf“ in den Wind schreien und in der Jungs keine Proteinshakes mehr trinken müssen im Glauben, dass dies männlich sei.
Kritik an Linus und Tim: Wer mit „All Creatures are welcome“ hausieren geht, muss sich dann nicht wundern, wenn er auch solche Kreaturen anlockt und in Positionen bringt, die noch nicht einmal den Verstand besitzen zu begreifen, dass deren aufgesetztes pseudoprogressives Getue bis auf den Millimeter genau dem Handbuch der wirklich Hasserfüllten gleicht. („Wer nach allen Seiten offen ist, ist nicht mehr ganz dicht.“)
Bezüglich eID und „Explicit Intents“ vs. „Implicit Intents“: Ich kenne das von Android, so dass ich bei „Implicit Intents“ vom Betriebssystem gefragt werde, welche der für diesen Intent registrierten Apps ich verwenden möchte. Selbst wenn es nur eine App ist, werde ich gefragt. Ich kann den Vorgang sogar hier schon abbrechen, wenn mir keine der Apps gefällt. Erst wenn ich einmal „Immer verwenden“ ausgewählt habe, werde ich nicht mehr gefragt. Ist das bei iOS nicht so? Würde das nicht das Problem mit dem „Angriff“ beheben?
Jep, Android fragt genauso erstmal danach. Leider ist der „immer diese App verwenden“-Schaltfläche immer größer als die zum einzelnen Auswählen. Aber es gibt die Wahl und nicht den Zufall.
das war beim hören auch mein gedanke. unter android ist es leider nervig die präferenz, die man per „immer verwenden …“ setzt, zurückzunehmen.
aber apple’s UX bzw. das fehlen jeglicher benutzer-interaktion ist da nochmal bedauerlicher.
wenn das vernünftig vom OS implementiert ist, sehe ich kein problem mit dem protokollansatz und diese schwachstelle wäre eher mit phishing zu vergleichen.
Zum Thema Kamera signiert Bilder:
Wenn man den private key nicht heraus bekommt, dann lötet man halt seinen eigenen fake Fotosensor dran und bekommt so ein Bild signiert. Bisschen Aufwand, aber das Szenario ist ja, dass jemand wichtige Inhalte fälschen will. Da kann man schon mal Aufwand treiben.
Auf meinem alten Huawei Handy hab ich immer ein Pop-up bekommen wenn zwei Apps sich für das selbe registriert haben und ich konnte auswählen welche App ich verwenden will. Bei meinem Google Pixel ist so ein Dialog noch nicht aufgetaucht.
PS: Gibt’s auch am Pixel. Hab grad explizit nach was gesucht was das triggert und Kamm der Auswahl Dialog.
Noch etwas zum Thema Wohnzimmer: Die Argumentation von Euch ist korrekt, der soziologische Begriff für einen halböffentlichen Raum mit eigenen Regeln lautet „Dritter Ort“.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dritter_Ort
Das eID-System funktioniert auch auf dem Desktop, hier gab es auch die ersten Apps, damals als in Zeitschriften günstig der NFC-Leser von Reiner SCT beilage war.
Und Desktop ist auch der Grund für eid://, es gibt eben nicht nur iOS oder Android, auf MacOS (ggf. gibt’s hier son App-Pinning, wie Linus es beschreibt), Windows und, afaik, allen Linux-Distributionen wird üder diese Art der Verlinkung die lokale App aufgerufen.
Hier fragt dann aber meist noch der Webbrowser oder das Betriebssystem welche Anwendung damit geöffnet werden soll.
Damit funktioniert das auch mit der AusweisApp auf dem PC, ohne ein NFC-fähiges mobiles Endgerät zu brauchen.
PS. Meckert die App eigentlich auch, wenn das Handy gerootet wurde wie diese bekloppten Banking Apps?
eID in Gestalt dea e-Perso/nPA: wenn ich richtig informiert bin, ist das Kernproblem, dass bei nfc-kommunikation der Chipkarte mit dem smartphone ein protokoll verwendet wird, das per design eigentlich nur für geringes Vertrauensniveau (Alter bestätigen etc) angedacht war. Tatsächlich kann der nPA aber auch anders, er redet auch über alternative Protokolle für hoch vertrauenswürdige Vorgänge. In diesem Fall sei das Abfangen der PIN über eine kompromittierte App nicht möglich. Wer Kartenleser mit Tastatur nutzt, dessen PIN könne nicht abgefangen werden. Wenn das stimmt, frage ich mich, warum zur Hölle wird der nPA nicht mit diesem sicheren Verfahren umgesetzt, wenn er es doch schon kann?
Zum Thema Föderation mit anderen Netzen wie Threads und Bluesky: Linus hat das Problem nicht verstanden. Die Sorge ist nicht, dass Meta und Bluesky an die Daten kommen, sondern dass deren unmoderierter Content ins Fediverse schwappt. Keins der großen Unternehmen bekommt das mit der Moderation hin. Ich möchte diesen Müll nicht im Fediverse.
In wie fern ist sichergestellt, dass Content in/aus dem Fediverse moderiert ist? Ich sehe im Moment nur wenig Unterschied zu Threads und Bluesky. Jedes hat seine Eigenarten aber im Endeffekt moderiert jedes System auf seine Art.
Ich habe z.B. letzte Woche viele Spampostings im Fediverse gemeldet, die bis heute nicht von kleineren Serverbetreibern bearbeitet/moderiert wurden.
(Anmerkung: Ich mag das Fediverse und bin selbst dort sehr aktiv.)
„In ein paar Jahren hast du dann keine menschliche Supportabteilung mehr.“
Grad vorher hab ich diesen Futurezone Artikel gesehen: Chatbot erledigt die Arbeit von 700 Mitarbeitern, sagt Klarna
https://futurezone.at/b2b/ki-chatbot-klarna-kundensupport-700-mitarbeiter-openai/402798241
> Die 700 Kündigungen aus dem Jahr 2022 haben laut dem Bezahldienstleister nichts mit den lobenden Worten für den eigenen Chatbot zu tun.
Zum Thema Content warnings. Es wird leider etwas länger, aber vielleicht hilft es dem einen oder anderen das ganze besser zu verstehen. Ich bin selbst Trauma-Überlebender. An alle möglichen Inhalte content warnings dranzuklatschen halte ich für absolut falsch und sogar gefährlich. Aber es gibt durchaus einen sinnvollen use case, der einem vielleicht nicht klar ist, wenn man nicht selbst betroffen ist oder sich sehr gut mit dem Thema auskennt.
Um beim Beispiel von Linus zu bleiben: Es macht einen himmelweiten Unterschied, ob ich das Wort „Vergewaltigung“ lese, oder ob ich mit konkreten Einzelheiten, Details, Beschreibungen einer Vergewaltigung konfrontiert bin. Selbst wenn die Details für andere vielleicht unscheinbar sind. Ersteres stecken viele mit Traumafolgestörungen noch gut weg. Vielleicht kommen da auch schon gewisse Assoziationen auf, aber man kann es noch unter Kontrolle halten. Sobald es mehr ins Detail geht, wird es aber schwierig. Denn wenn das traumatisierte Gehirn in der Schilderung genügend Ähnlichkeit zu selbst erlebten Dingen sieht, drohen Dissoziation (eine Art Schutzmechanismus des Körpers) und im schlimmsten Fall Flashbacks. Diese Ähnlichkeiten können marginal klein sein und trotzdem schon ausreichen.
Ein Flashback ist nicht so wie in Filmen gerne dargestellt ein ablaufender Film vorm inneren Auge, etwas an das man sich zurückerinnert. Es fühlt sich in diesem Moment komplett real an. Man fühlt und verhält sich so, als wäre man wieder in der traumatisierenden Situation. Das Lesen eines bestimmten Details kann mich also dazu bringen, die schlimmsten Momente meines Lebens erneut erleben zu müssen. Flashbacks wirken in der Regel auch noch eine Zeit lang nach. Im worst case kann es bei mir dazu führen, dass ich mehrere Nächte kaum schlafe, nicht mehr aus dem Haus komme und mich für mindestens ein oder zwei Tage krank melden muss. Hier hilft natürlich eine Traumatherapie besser als jede content warning, aber Plätze für Traumatherapien sind leider noch viel seltener, als normale Therapieplätze. Und gerade komplexe Traumata aus der Kindheit arbeitet man nicht mal eben so auf, da reden wir häufig über viele Jahre dauernde Behandlungen.
Bei Themen, die sehr häufig mit tatsächlichen Traumafolgestörungen assoziiert sind (Vergewaltigung ist da ein sehr gutes Beispiel), halte ich es daher für extrem sinnvoll, die Inhalte zu markieren, sodass jede selbst die Wahl hat, ob sie damit gerade konfrontiert werden möchte, oder eben nicht. Kontrolle ist dabei ein gutes Stichwort: Trauma-Überlebende haben häufig völligen Kontrollverlust erlebt und erleben ihn in solchen Situationen wieder im Kleinen.
Wie jede im Grundsatz gute Idee gibt es auch hier wieder Menschen, die diese eigentlich gute Idee in blindem Aktionismus ad absurdum führen. Politische Inhalte oder bspw. Essen hinter content warnings verstecken zu wollen ist eine echt schlechte, kontraproduktive Idee. Weil meine Ausführungen jetzt schon so lang sind, belasse ich es mal dabei.
Danke für den Beitrag, der den Sinne von TW für mich gut erklärt. Ich habe auf Twitter zum Beispiel schon aus Versehen Bilder und Videos von extremer Gewalt gesehen, sowas belastet auch schon Menschen ohne Trauma. TW für politische Inhalte sind natürlich Quatsch.
Es freut mich sehr dass du diesen Kommentar verfasst hasst, den ich zwar ähnlich im Sinn hatte aber es nicht geschafft hab. Es gab schon genügend Trigger/Content-Warnungen die mich meine momentane Verfassung nochmal überdenken lassen haben und mir die wertvolle möglichkeit gegeben haben Belastungen und Ressourcen zu moderieren und mir bestimmte Inhalte auf später zu vertagen oder eben auch manchmal „wegzuklicken“. Diese Werkzeug ist für die Psychoedukation von hohem Wert, auch wenn ich verstehen kann dass nicht-betroffene es oft schwer haben das nachzuvollziehen. LG ?wchen
Hi, danke für die Sendung.
Auch zum Thema Fotos / Fakes. Es gibt da ja unterschiedlich Ziele:
1. es gibt ein Foto und die Echtheit soll bestätigt werden
2. es gibt ein Foto und es soll bestätigt werden, dass das Foto falsch ist / generiert wurde, bzw. es soll automatisch entfernt werden
Zu 1.: ehrlich gesagt, ist es häufig gar nicht die Aufgabe, die Echtheit eines Fotos zu bestätigen, sondern es soll bewiesen werden, dass etwas tatsächlich passiert ist (z.B. im Journalismus). Wenn man sich das klarmacht, dann ist auch klar, dass der Beweis, dass ein Foto tatsächlich von einem bestimmten Kameraprozessor erstellt wurde, nur bedingt Tatsachen in der Wirklichkeit beweist (und auch: wie sicher können auch die Antworten auf die Fragen „was? wann? wo?“ signiert werden?). Zu diesem Zweck sollten eher andere Möglichkeiten in Betracht gezogen werden, wie z.B. mehrere Hinweise, die zusammen ein schlüssiges Bild ergeben. Dabei hilft auch ein „Web Of Trust“, wo man Hinweise danach bewertet, von wem sie kommen. Für diesen Zweck könnten auch Signaturen ins Spiel kommen, allerdings „ganz normale persönliche“, wo Hinweisgeber mit ihrer elektronischen Signatur bestätigen, dass ein Bild von ihnen gemacht wurde und evtl. auch die Metadaten stimmen.
So ein Verfahren ist dann aber kein Mittel gegen Fake News, denn Rezipienten von Fake News sind im Zweifelsfall gar nicht daran interessiert, die Echtheit von vorgelegten Medien eindeutig beweisen zu wollen. Eine plausible Falschmeldung ist meist schon genug, um den Schaden anzurichten. („Wieso sollte man gechipten Fotos mehr glauben als anderen?“)
Es werden übrigens auch schon Signaturlösungen angeboten, die auch das Bearbeiten von Fotos einschließen. Man kann sich ja vorstellen wie gut das funktionieren kann und wozu das im Extremfall führt (vollständig abgeschlossene Systeme, die mit allen Mitteln versuchen, ihre Keys und die Anwendungen zu schützen). Die einzige Möglichkeit das richtig zu machen, wäre es das signierte Originalmaterial zusammen mit allen Bearbeitungsschritten zu veröffentlichen, so dass jeder das Bearbeiten reproduzieren könnte.
Zu 2.: Fake Fotos könnten entweder dadurch erkannt werden, dass man nur noch signierte Fotos erlaubt, was aufgrund der Signaturproblematik unwahrscheinlich ist. Oder man verwendet eben Wasserzeichen mit der besprochenen Unsicherheit, diese wiederzuerkennen. Ist das im Endeffekt aber zielführend? Im Fall von Taylor Swift (oder anderen Deep Fakes) geht es ja hauptsächlich darum, das Material zu entfernen, um die Persönlichkeitsrechte zu schützen. Im Endeffekt ist es dabei egal, ob das Material echt oder gefälscht ist, denn einer Veröffentlichung wurde so oder so nicht zugestimmt. So ein Material zu erkennen hingegen ist ein viel einfacheres Problem als einen Fake zu erkennen (Ist ein Bild einschlägiges Material und zeigt es erkennbar eine bekannte Person?) Das sollte von den großen Tech-Firmen relativ leicht gelöst werden.
Die Ausweis App wird von Bundesanzeiger.de nicht eingesetzt. Die Identifizierung geht über eines dieser Privaten Unternehmen mit App per Kamera und Ausweis in der Kamera Schwenken und biegen ♂️♂️♂️
Da schaut jemand aus Osteuropa, Afrika oder Asien in mein Wohnzimmer auf meinen Ausweis und mich. Wozu haben wir eigentlich die Online Funktion?
Feedback zum Feedback zu Signaturen bei Kamerabildern: Das hast du aber ganz geschickt gemacht, Linus, „Muddy Waters“ Argumentation zugestimmt und dann nochmal genau das Gegenteil behauptet ;)
Das Erstarken des Rechtsextremismus in Europa gibt in der Tat zu einiger Verstimmung Anlass. Dass solch wichtigtuerische Selbstdarsteller wie Jan Böhmermann oder manche der Akteure von Correctiv bzw. ZPS die angemessene Antwort darauf sein sollen, lässt sich allerdings bezweifeln.
Würde bei Jan Böhmermann zustimmen, seine arrogante hat tatsächlich glaube ich dazu geführt, dass Menschen der Politik und der Regierung noch weniger vertrauen. Bei dem ZPS und der Correctiv Geschichte war es gut.
Bei Jan Böhmermann bin ich vor allem deswegen so wütend, weil er sämtliche Warnungen und hilfreiche Tipps z.B. Pussy Riot einzuladen, oder andere stimmen künstlerische Stimmen aus Russland komplett ignoriert hat. Was mir auch nicht gefällt, ist dass wahrscheinlich wegen Hannah Herbst ein unausgewogenes Bild der rechten Szene in Europa entstanden ist. Ich habe den Eindruck, dass sie möglichst oft versucht Österreich im ZDFmagazin unterbringen so entsteht ein vollkommen unausgeglichenes Bild der rechtsextremen Szene die ja global existiert. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die einzige bin der das auffällt. Ich finde es aber besonders nervig. Es sollte mir ja auch keiner glauben damals, dass die Ampel ein Drama sein wird, sowie mir keiner glauben wollte, dass man auf TikTok gehen muss, sowie mir keiner glauben wollte, dass die FDP und Lindner zu reich und zu rechts sind.
Habe ich dem Team von Jan Böhmermann bzw. ihm aber permanent geschrieben.
Puh schon wieder das leidige Thema Content Warnings? Das ist doch sowas von 2023…
Hier nochmal der Hinweis für alle die damit ein Problem haben: in den Einstellungen gibt es einen Haken „Nachrichten mit Content Warnings immer ausklappen“ (oder so ähnlich)
Und schon wird alles automatisch angezeigt. Ich denke das ganze wird zu sehr dramatisiert. Es ist ja nicht so, dass man, dass es sonderlich schwer gemacht wird die Inhalte trotzdem zu sehen.
Auch bin ich insbesondere über die Aussage „und dann wird das noch nicht mal konsequent durchgesetzt“ erstaunt, soll hier die Moderator*innen-Polizei stärker durchgreifen oder wie? Oder soll es vielleicht automatisch mittels KI realisiert werden?
Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich bei dieser Thematik einige Leute hart auf den Schlips getreten fühlen und dann mit großem Tamtam einen „Umzug“ durchführen.
Ums sehen gehts auch nicht. Sondern dass man Postings damit markieren soll.
Als Frau die eine diagnostizierte posttraumatische Belastungsstörung hat wegen zum Teil mehrfachen traumatischen sexuellen Übergriffen und beschissenen Situationen kann ich dir sagen ich finde es verdammt angenehm, wenn Leute bei krassen Themen eine CN machen. Dann kann ich schneller entscheiden ob ich das lesen möchte und ertrage, oder nicht. Es ist extrem unangenehm und kann suizidalen Gedanken und Handlungen führen wenn ich erneut traumatische Erinnerungen erlebe.
Ich Frage mich gerade ob Linus eben dies mit sein Trigger ist deutsche Politik meint. Wenn man bei mir sagt deutsche Politik kommt dann die Erinnerung an Scharfschützen auf den Dächern und latent Panik sowie Gedanken an Personenschutz, wenn man im Wahlkampf für die SPD unterwegs ist. Keine Ahnung was Linus erlebt hat, dass es traumatisch in Sachen deutscher Politik für ihn geworden ist, aber es ist auf jeden Fall nicht lustig und ich finde es extrem wichtig sich mental schützen zu können. Warum nutzen wir so etwas als Gesellschaft nicht, wenn es Sinn macht?
Puh. Ich gebe diesen cheesy AI-Bildern in der jetzigen Form noch 6 Monate, dann werden sie allen zu den Ohren raushängen. In spätestens 1-2 Jahren werden sich alle richtig hart dafür schämen.
Ich glaube das wird schneller eintreffen. Bei mir ist Phase 1 im Prinzip schon da.
Zu den Deepfakes/Watermarking/…:
Wenn man mal davon ausgeht dass das schief gehen wird (weil wird es), dann ist das ein bisschen wie „Kann Spuren von Erdnüssen enthalten“ vs. „Für Allergiker geeignet“.
Keiner beschwert sich wenn da doch keine Spuren von Erdnüssen drinn sind (oder das Bild mit watermark doch nur leicht bearbeitet) – aber wenn im anderen Erdnüsse drinn sind – oh Boy…
Bringt halt nur eingeschränkt was – weil wer die Absicherungen von Dalle/… umgehen kann, der kann auch n Watermark raus machen.
Zu Mastodon: ich finde es schon etwas witzig, dass eure großen Appelle, nicht im Wohnzimmer zu bleiben, sondern die Weltöffentlichkeit zu suchen, in einem Gespräch zwischen zwei Gleichgesinnten fallen :D
Inhaltlich:
Content Notice: Da kann man im Fediverse doch einfach Vielfalt walten lassen und jeder geht zu einer Instanz, die den eigenen Wünschen entspricht. Die Aufregung kann ich nicht nachvollziehen.
Zum Föderieren: geht es da ums scrapen? Ich sehe ehrlich gesagt völlig andere Begründungen, die kapitalistischen Netzwerke zu blocken: 1. Moderation: man will schlecht moderierte Instanzen blocken statt sich mit jedem Troll und Bot von dort einzeln auseinander zu setzen, die großen Netzwerke sind schlecht moderiert, ergo… 2. Enshittification: das Internet hat oft genug bewiesen, dass dezentrale technische Infrastruktur gerade keine faktische Zentralisierung verhindert. Man möchte der Gefahr begegnen, dass am Ende 99% der Nutzer*innen bei Threads/Blusky sind und sie faktisch doch wieder den Ton angeben, weil alle, die ihren speziellen Protokollen nicht folgen, nur noch in die Leere sprechen.
Ich finde das zwei ziemlich gute Gründe.
Thema eID und die Frage, wer der/die Entdecker:in der Schwachstelle ist und/oder was ihn/sie bewogen haben könnte:
Denken wir doch mal in die Richtung, wer evtl. welches Interesse daran haben könnte, das eID-System auszubremsen und Mißtrauen zu erzeugen. Ganz unabhängig von jeder Verschwörungstheorie gibt es diese Leute ganz bestimmt, z.B. in der Branche der Passfälscher:innen. Die tun sich mit Papierdokumenten jedenfalls leichter als mit einem guten elektronischen System und könnten anstreben, dass sich die ID mangels Teilnahme nicht oder nur schleppend durchsetzt.
Genauso mag es wirtschaftliche Interessen geben, denen ein Erfolg der eID nicht in den Kram passen würde.
Was die technische Seite betrifft sehe ich es auch so wie meine Vorredner:innen, die sich auf Android bezogen haben, unter GrapheneOS wird es ähnlich gemacht: Wenn das OS-seitig vernünftig umgesetzt ist und man es nicht dem Zufall (wtf!) überlässt, welche App da angeboten wird, halte ich das Verfahren mit der Protokoll-ID für unproblematisch.
Ich glaube, sorry liebe Apfelfreunde, das Problem liegt hier einfach bei Apples schlechter Umsetzung der App-Auswahl und -berechtigung, nicht beim Verfahren und auch nicht bei der eID.
Okay … Ich habe mir gerade den Teil über Content-Warnungen angehört, und das deckt sich so gar nicht mit dem, was Content-Warnungen meinem Verständnis und meiner Erfahrung nach bewirken.
Linus beschreibt es so, als wenn eine CW, wie „depol“ bewirken würde, dass ein signifikanter Anteil der User den post nicht zu sehen bekommt.
Üblicherweise haben User allerdings ihren client so eingestellt, dass alle CWs per default ausgeklappt werden, und suchen sich dann bestimmte CWs, die dann gezielt ausgefiltert werden. Beispielsweise kann ich, wenn ich will, „uspol“ ausblenden, damit mir nicht ständig Hirnzellen absterben, weil ich mit Trump-Zitaten konfrontiert werde. Für Leute, die „depol“ nicht explizit komplett ausblenden, tauchten Linus‘ toots immer noch in der lokalen timeline seiner Instanz auf, und und auch in den föderierten timelines aller Instanzen, die nicht komplett geblockt wurden.
Ich sehe total ein, dass es einem schnell auf die Nerven geht, wenn einem direkt die Moderatoren auf’s Dach steigen, weil man mal nicht dran gedacht hat, eine CW anzuhängen, aber dass man sich signifikant seiner Reichweite beraubt, weil man sie verwendet, ist etwas, was sich absolut nicht mit meiner Erfahrung deckt.
Ich bin auch gerade mal durch die Blockliste von Linus‘ alten Server gegangen, und sehe auch nicht, dass da irgendwelche Instanzen geblockt wurden, weil sie eine andere Vorstellung davon haben, wie verpflichten CWs sein sollten, sonst wäre meine Instanz auch geblockt, da CWs hier keinesfalls verpflichtend, sondern lediglich empfohlen sind.
Die meisten Instanzen deföderieren meiner Erfahrung nach nur dann, wenn sie bei einer anderen Instanz komplette Unfähigkeit oder Unwillen sehen, Dinge wie hate speech oder illegalen Content bei ihren Usern zu moderieren, oder wenn eine Instanz dafür bekannt ist, komplett aus spam-bots zu bestehen.
Die harte Opposition gegen das Föderieren mit threads, obwohl die noch gar nicht schlimmes gemacht haben, ist eine Ausnahme, zum Einen weil Meta halt schon bei zwei anderen „sozialen“ Netzwerken Kostproben geliefert hat, dass sie nicht vernünftig moderieren, und zum Anderen, weil niemand von twitter ins Fediverse gewechselt ist, um sich dort von Meta datascrapen zu lassen.
Was das Fediverse angeht: Das ist einer der Gründe warum ich damals meine eigene Instanz aufgebaut habe. Ich habe mir angesehen was es auf den einzelnen Instanzen für Regeln gibt und mich entscheiden das keine wirklich zu mir passt. Ich möchte mir nicht vorschreiben lassen was ich wie zu posten habe. Meine einzige Regel ist: „Sei kein Arschloch“ und „Halte dich an bestehende Gesetze“.
Wenn jemand eine Meinung postet die anderen Leuten zuwieder geht, können diese Leute gerne den User blockieren. Solange man nicht gegen Recht und Gesetz verstößt sehe ich da keinen anlass einzugreifen.
Und oh boy. Wenn du wüsstest was ich manchmal für reports bekomme…
Da ist „Biuullshit posting under hashtag“ noch das lustigste.
Du bist herzlich eingeladen social.khajiit.de beizutreten :)
Ich habe von vielen leuten die rückmeldung bekommen, dass sie meine Beiträge zu Luxemburger Politik nicht mehr lesen müssen, seit sie mir nicht mehr auf twitter, sondern auf mastodon folgen. Hat der Sprecher eine Emailadresse, wo ich ihm diese Beiträge ohne Contentwarnung zukommen lassen kann? Danke!
Zur Chat-Interoperabilitaet. Den Gedankengang, dass ein Messenger Betreiber durch ein federieren seinem Datenschutz Anspruch nicht halten kann oder dass es nicht gewuenscht ist, war mir neu, doch kann ich nachvollziehen. Trotzdem finde ich die Interoperabilitaetsanforderungen gut, siehe naechster Abschnitt.
Wenn es um die Whatsapp Gruppe des Sportverein oder Schuleltern geht, dann ist es fast schon unmoeglich alle zum Wechseln zu bekommen. Bisher musste ich ein Whatsapp Konto erstellen, ggf. mit Telefonnummer hinterlegt und einer App auf einem Handy, was regelmaessig sich einloggt, damit der Account nicht weg ist. Idealerweise ist das Handy wo Whatsapp laeuft nicht taeglich mit mir unterwegs, sondern halt nur an einem Ort.
Ich erhoffe die Interoperabilitaet so, dass man leichter eine Bridge bauen kann. Keine Handyapp irgendwo laufen muss. Und diese Bridge nicht verlangt, dass man irgendwo die Whatsapp Konto anlegen muss. Ich kann ja dann, z.B. in einem Matrix Raum mir die Whatsapp Gruppen Nachrichten auf ein Signalkonto schicken lassen. Oder per Browser lesen.
Sogar eine Firma, deren Geschaefftsmodell es ist mir die Nachrichten Mit etwas mehr Privacy Schutz und ohne App zugaenglich zu machen koennte ich mir vorstellen.
Verstehe ich da was falsch ? Das ermoeglicht die Interoperabilitaetsschnittstelle doch !
Die von WhatsApp vorgestellte Schnittstelle ist nur für normale Chats, keine Gruppenchats.
Bitte… keine supersymmetrischen Titelbilder mit zentralen Tür-, Tor- oder sonstigen Durchgängen mehr erstellen! Ich kann diese cyber-romantischen sonnenlichtdurchfluteten einer Esotherikbroschüre entstammenden hyperrealen KI-Bilder nicht mehr sehen.
Außerdem wäre als Titelbild zur aktuellen Folge eher ein Motiv mit pseudo-hippen Generation-Z-Leuten in einem IKEA-Wohnzimmer um einen Fliesentisch sitzend mit Hafermehlschlotzegläsern, wie sie sich mit einer Lupe ganz genau eine handtellergroße leicht angeschmolzene Schneeflocke angucken, viel passender. Im Hintergrund ist eine offene Tür durch die man eine abgewetze Kneipe mit fröhlichen Biersüfflern sieht… *** Verfickte Scheiße, jetzt bau ich selber ’ne Tür ins Bild. Man, wir sind doch alle bekloppt geworden. ***
[P.S.:Tim, überlasse Linus erst wieder den Schlüssel zur Titelbilderstellung, wenn er das
ähhh… Diffusion-Diplom hat.]Jodel-Inspirationen für Prompts kann er sich holen bei z.B.:
– https://lexica.art/
– https://civitai.com/
– oder eine Sprach-KI befragen, wie die bitchy https://pi.ai/talk
Dann betreibt ihr also laut eigener Einschätzung seit über einem Jahrzehnt keinen ordentlichen politischen Diskurs? Denn ihr macht ja nichts Anderes als preaching to the converted :)
Es ist übrigens auch toxische Männlichkeit, wenn man herablassend über Mode redet und der Meinung ist Triggerwarnungen würden nicht hilfreich sein. Ich habe eine Posttraumatische Belastungsstörung u.a. wegen sexueller Übergriffen und dem überschreiten von Grenzen ohne Konsens und es macht einen Unterschied ob ich Details einer Vergewaltigung lese, oder die Beschreibung, einer solchen Situation das eine kann zu einer Retraumtisierung führen, ich durchlebe die eigenen Situationen emotional dann erneut. Nur das Wort Vergewaltigung alleine reicht nicht aus. Deswegen macht so etwas Sinn wenn ich weiß, dass Gewaltszenen beschrieben werden kann ich diese somit umgehen und ignorieren.
Dann solltest du dich in ärztliche Behandlung begeben und Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft stellen, um diese Traumatisierung verarbeiten zu lassen. Aber mit persönlichen Sonderwünschen daherzukommen und eine gesamte Gesellschaft in Schuld zu zwingen, ist nicht richtig. Wenn man etwas mehr mit allen Konsequenzen darüber nachdenkt, wäre dies der direkte Weg in einen faschistoiden „Betreuungsstaat“ (Diktatur), in dem wenige alles entscheiden und alle anderen parieren müssen. So funktioniert eine demokratische Gesellschaft nicht – zum Glück.
Möge sie doch bitte etwas näher explizieren, was es mit „toxischer Männlichkeit“ zu tun haben soll, wenn man „herablassend über Mode redet“. Der Zusammenhang ist für mich nicht erkennbar. Im Gegenteil halte ich es für eine nachgerade feministische Position, auf den diskriminierenden Lookism-Aspekt der Modewelt hinzuweisen.
Ich finde deinen Kommentar etwas unehrlich und ich finde er geht auch gänzlich an den Argumenten von Linus vorbei.
1. Was hat das Thema mit toxischer Männlichkeit zu tun? Warum findest du es relevant das mitreinzunehmen?
2. Wie handhabst du es mit der Nutzung des Internets allgemein so?
3. Siehst du jede (online) community in der Verpflichtung sich deinen Bedürfnissen dahingehend gänzlich anzupassen?
Keines der sinnvollen Argumente gegen die CW Pflicht ist „ich will dass bestimmte Menschen getriggert werden“.
Keine CW Pflicht bedeutet auch nicht dass man kein CW mehr machen darf. Ohne CW Pflicht kann man immernoch sinnvolle CWs setzen.
Es ging bei Air Canada nicht darum, das Ticket wegen eines Trauerfalls zu stornieren, sondern, ob man den Rabatt für Trauerfälle (den sogenannte bereavement fare) auch nachträglich bekommen kann.
In einem Trauerfall muss man ja kurzfristig reisen, weil die Beerdigung üblicherweise eine Woche oder so nach dem Todesfall ist (und man vielleicht früher schon anderen Familienangehörigen beistehen will). Die normalen Tarife sind bei so kurzfristiger Buchung üblicherweise recht happig. Um den bereavement fare zu bekommen, muss man nach der Policy von Air Canada entsprechende Nachweise vorlegen, und zwar vor der Buchung
Der Passagier hatte verständlicherweise genug anderes um die Ohren und hat den Chatbot gefragt, was er jetzt eigentlich an Nachweisen braucht. Und der hat ihm sinngemäß gesagt: „Kein Stress, buch einfach, und schick uns die Nachweise später, wenn’s dir wieder besser geht (innerhalb von 90 Tagen).“
Der Passagier wollte also nur den Rabatt, den er laut Tarif eh bekommen hätte, wenn er die Nachweise schon bei der Buchung vorgelegt hätte.
Um wieviel Geld ging es? „In the end, Rivers ruled that Moffatt was entitled to a partial refund of $650.88 in Canadian dollars (CAD) off the original fare (about $482 USD), which was $1,640.36 CAD (about $1,216 USD), as well as additional damages to cover interest on the airfare and Moffatt’s tribunal fees.“ – 734 USD von Vancouver nach Toronto ist zwar einmal quer über den Kontinent (ca. 4,5 Stunden Flugzeit) , aber auch dafür (retour, laut verlinktem Urteil waren es zwei One-Way-Tickets) noch happig.
Das Urteil ist vom „Civil Resolution Tribunal“ und nennt im Header „Type: Small Claims“. Das ist laut https://en.wikipedia.org/wiki/Civil_Resolution_Tribunal ein Online-Schiedsgericht, kein klassisches Gericht. Die Chancen einer Anfechtung sind begrenzt: „The Supreme Court will not interfere with the CRT Decision unless the Decision is patently unreasonable.“
Hi, ich höre das hier gerne und halte die Content Warning Pflicht für Politik auch für eine brutal schlechte Idee. Aber: X oder Meta haben tatsächlich Einfluss auf eine breite Gesellschaft. Eine Mastodon-Instanz von ein paar Nerds für ein paar Nerds nicht. Außerdem haben sie nicht dieselben Ressourcen für Content Moderation etc. und selber gar keinen Vorteil davon, das zu machen.
Das muss man schon erwähnen, wenn man ehrenamtliche Admins öffentlich im Bezug auf das Regeln machen mit Musk vergleicht – was auf vielen Ebenen ein ganz schöner Stretch ist. (Einen davon erwähnt ihr selber: Man kann man einfach Instanz umziehen und das Problem ist gelöst. Das ging bei Twitter eben nicht. Ein weiterer ist, dass Musk hart rechte Ideologie verbreitet und die anderen für euch nicht nachvollziehbar viel Rücksicht nehmen wollen, was dann auch wieder blöde Effekte hat und was man ja kritisieren kann.)
Die Gründe, warum Mastodon nicht das neue Twitter geworden ist, sind viel multikausaler, das fängt schon damit an, dass viele Communities einfach niemanden kennen, der eine Instanz betreibt, dass da nicht genug Leute sind, die sie spannend finden, dass sie das Konzept an sich zu kompliziert finden oder das Design und die UX nicht ansprechend.
Und ja, ein paar vielleicht auch, weil sie schlechte Erfahrungen mit den Gepflogenheiten dort gemacht haben – das können Regeln sein, aber auch einfach die Umgangsformen der Nutzer*innen (meistens Nutzer wenn man ehrlich ist). Darüber kann man traurig sein, aber daran sind ganz sicher nicht alleine ein paar ehrenamtliche Admins schuld.
Deshalb finde ich die Prämisse der Diskussion falsch, obwohl ich Content Warnings für Politik auch für kompletten Blödsinn halte. LiGrü
Im Zusammenhang mit CWs wurde neulich von Anne Roth [1] auf eine Meta-Studie hingewiesen, die letztes Jahr in einem Psychologie-Journal erschienen ist [2].
Nun bin ich kein Psychologe™, aber der Abstract, bzw. die Schlussfolgerungen lesen sich für mich recht eindeutig:
„Overall, we found that warnings had no effect on affective responses to negative material or on educational outcomes. However, warnings reliably increased anticipatory affect. Findings on avoidance were mixed, suggesting either that warnings have no effect on engagement with material or that they increased engagement with negative material under specific circumstances.“
„Existing research on content warnings, content notes, and trigger warnings suggests that they are fruitless, although they do reliably induce a period of uncomfortable anticipation. Although many questions warrant further investigation, trigger warnings should not be used as a mental-health tool.“
Ich bin mir sicher, Linus und andere Hörer:innen werden die Ergebnisse dieser Studie besser und mit mehr Augenmerk auf Nuancen einordnen können ;)
[1] https://systemli.social/@anneroth/111734061819834047
[2] V. M. E. Bridgland, P. J. Jones, and B. W. Bellet, “A Meta-Analysis of the Efficacy of Trigger Warnings, Content Warnings, and Content Notes,” https://doi.org/10.1177/21677026231186625 (Open Access)
Zum Thema eID und Ausweisapp: Linus hat sehr gut erklärt, wie das auf iOS funktioniert. Von mir nur eine kleine Ergänzung. Wenn man das Protocol-Scheme verwendet um von einer AppleID-Authentifizierung in die eigene App zurückzukehren, dann stellt Apple sicher, das es die App ist. Welche die Authentifizierung angefordert hat. In dem Fall ist es also nicht möglich, dass eine andere App aufgerufen wird, die sich auch für das Scheme registriert hat
Zum Thema Webapps auf iOS: Apples Argument ist offensichtlich vorgeschoben. Sie haben schon Sandboxing auf App-Ebene. Das selbe Sandboxing können und werden sie auch für 3rd Party Webbrower einsetzen. Und das können sie natürlich auch für 3rd-Party-Webengine-Webapps einsetzen.
Simplicissimus hat 2022 Funk verlassen und finanzieren sich seitdem durch Werbung. Die jetzige Doku wurde wie Linus sagt zusammen mit dem SWR produziert weswegen es sie vorab in der Mediathek gibt und werbefrei ist.
Zum Thema Gesundheitsakte und pseudonymisoerte Speicherung.
Kann man dann doch sicher mit anderen Daten abgleichen und zusammenführen, so dass die wahre Identität ermittelt werden kann.
Ich denke im besonderen an Doctolib, DIE private Terminorganisations-App, die gefühlt JEDEM Patienten aufgedrückt wird und die den Klarnamen und Telefonnummern bzw. Email Adresse hat. Könnt ihr bitte mal über diese Privatssphäre intrusiven App mit Hintergründen berichten? Ich finde es krass, dass si ein privates Unternehmen weiß, wer wann und wie oft zu welchen Ärzten oder Therapien geht und somit a6ch ein Profil erstellen und Daten verkaufen kann.
Vielen Dank für eueren meist informativen Podcast.
Zum Kapitel „Politische Inhalte in sozialen Medien“ möchte ich etwas ergänzen.
Ich finde, dass der Wechsel der Mastodon Instanz von Linus die Vorteile von dezentralen Netzen aufzeigt und diese gar nicht negativ dastehen lässt.
Begründung:
Eine zentrale Instanz (wie Twitter, die meist kommerziell ist, es aber nicht sein muss!) sagt: „Wer mitspielt, spielt nach den hier geltenden Regeln und wir passen diese nach unserm Gutdünken an“. Man hat somit nur zwei Alternativen. Mitspielen oder ausscheiden. Wenn sich Rahmenbedingungen ändern, so dass man diese nicht akzeptiert und man Herzblut ins Spiel investiert hat, trauert man unter Umständen lange nach.
Regeländerungen passiert in zentralen und dezentralen Netzen. Es ist normal, dass Regel sich ändern. Der Satz „Menschen verändern sich, Zeit verändert sich, politischer Konsens verändert sich“ fiel sogar im Podcast. „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ (Heraklit von Ephesus, 535-475 v. Chr.).
Im Gegensatz zu zentralen Netzen kann man in dezentralen immer nach seinen Regeln mitspielen. Notfalls eröffnet man eine eigene Instanz. Da diese Wissen erfordert und Zeit und Geld kostet, möchte nicht jeder eine solche einrichten. In der Regel findet man einen Betreiber, mit dessen Regeln man leben kann. Linus hat dies erlebt. Insofern hört sich das „Geh doch nach drüben“ für mich in einem dezentralen Netz nicht dramatisch an. Im Gegenteil. Es spiegelt die Vielfalt der Menschen wider.
Außerdem denke ich, dass ein Lerneffekt stattgefunden hat. Es gibt Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und im dezentralen Kontext hat man erkannt, dass diese sich andersartige Regeln wünschen.
Nebenbei: Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass ihr nicht über den Tellerrand blickt. Nur weil ihr soziale Netze in erster Linie für politische Äußerungen nutzt, muss dass ja nicht jeder so handhaben. Ich weiß, dass der Podcast „Netzpolitik“ im Namen hat. Aber: Es gibt Menschen, die Dinge als mitteilenswert ansehen, wenn sie keine politische Ansicht darstellen. Benutzer, die sich über Kochrezepte oder ihre Haustiere austauschen, haben in meine Augen in gleicher Weise ihre Berechtigung. Es geht nicht allen Menschen um Reichweite und damit um Beeinflussung. Das könnte ein Podcast zum Thema Netzpolitik in einer Demokratie ebenfalls im Auge haben – nicht als Hauptthema aber als „auch das gibt es in unserer Gesellschaft“. Menschen, die sich in einer freien Demokratie über ihr unpolitisches Hobby austauschen möchten, solle dies in meinen Augen in einer öffentlichen Instanz mögliche sein, in der sie die Regeln vorgeben – auch dann, wenn es sich bei der Regel um Content Warnungen für politische Inhalte handelt.
Nebenbei bemerkt: Ansichten im Netz zu teilen ist heikel. Ich habe das gelernt, als unsere Tochter in einem ihrer ersten Kommentare in einem sozialen Netz schrieb, dass sie eine Mitschülerin nicht mag. Bei der Aufarbeitung des darauf folgenden Shitstorms haben wir erkannt, dass es zwar völlig OK ist, das man einen anderen Menschen nicht mag und das man das auf dem Schulhof mit Freundinnen (oder in der Kneipte beim Bier) bereden darf. Wenn man es an einer Stelle schreibt, an der es jeder jederzeit lesen kann, dann sollte man sich der Tragweite bewusst sein. Sogar eine selbstbewusste, mitten im Leben stehende Person mag es nicht, wenn man sie nicht mag. Bei einem psychisch labilen Menschen kann es zu Selbstmordgedanken führen. Beim Teilen von politischen Ansichten gilt dies nicht nur für eine einzelne Person, sondern für eine ganze Gruppe, die die gleiche Ideologie teilt. Ich glaube, dass sich nicht alle Menschen dieser Tragweite bewusst sind.
Das Kneipenbeispiel im Podcast hinkt in meine Augen. Eine Mastodon Instanz x, die eine andere Instanz y sperrt, sperrt nicht die Benutzer von y aus. Die Benutzer von y können gerne bei x eintreten und mitreden, ergo sich registrieren – vorausgesetzt, dass sie die Regeln von x akzeptieren und einhalten.
Übrigens: Auch in meinen Augen ist die Kommerzialisierung das Hauptproblem. Diese kommt aber lediglich in zentralen Organisationen vor. Warum ist das wohl so?
Ich bin aber im Grunde genommen bei euch. Ich nutze soziale Netze in erster Linie, um mir ein Urteil über die Weltlage zu bilden. Im Open Source Bereich arbeiten Menschen aus allen Ländern zusammen und lernen sich so kennen, zumindest digital. Ende Februar 2022 waren mir die Twitter und Facebook Post des Erstellers von https://leafletjs.com/ der in Kiew wohnt, wichtiger, als die offiziellen Nachrichten, die meist mit „kann nicht unabhängig bestätigt werden“ markiert waren.
Ich würde mich freuen, wenn ihr etwas in dieser Art einmal zum Thema macht: Wie und wo vernetzt man sich am besten, um aus erster Hand zu lesen, was in Wirklichkeit (politisch) passiert. Ist das überhaupt möglich?
[Future-Topic LNP486]
Linus, sag bitte im Vorhinein deutlich bescheid, wenn du in der nächsten Folge das Thema Taurusaffäre – WebEx, Passwort: 1234, security.txt, der fünfte Mann usw. usf. – besprecht, damit ich mir ausreichend Taschentücher für die Lachtränen bereitlegen und vorher nochmal Pippi-Kacka machen kann. Ich würde mich ohne sonst von oben bis uten einsauen während der Lachflashs. — Danke
Ich finde es sehr witzig, wie Ihr die Probleme von sozialen Netzwerken erkannt habt, ewig lang darüber diskutiert was an Content Warnungen scheiß sein soll und dann aber auch keinen alternativen Vorschlag habt als alles so zu lassen wie bisher.
Das ist eines der typischen Probleme von Social Media Nutzern, an allem was an Problemlösungen versucht wird erst mal rumzunörgeln… aber keinen Alternativvorschlag zu bringen.
Interessant finde ich auch dass die Idee hinter der Regel verstanden wurde, Stichwort Transphobie ja als Beispiel genannt wurde und dass man sich als betroffene Person auch mal echt ne Pause von Content geben muss, der einem das Existenrecht absprechen will.
Und in der weiteren Debatte kommt es nicht weiter vor, auch nicht mit alternativen Vorschlägen.
Für mich als Betroffene mehrerer Diskriminierungen, dank des Rechtsrucks in allen Bereichen, war das Wechseln zu Mastodon deswegen eine Wohltat WEIL es Content Warnungen gab und ich zumindest mal kurz durchatmen kann bevor ich mir einen Content gebe der mal wieder auf irgendeine Art kommuniziert, wie sehr mein Leben verachtenswert ist und ausgelöscht werden sollte.
Und diese Art von Content wird von Befürworter_innen als auch von Gegner_innen mir in die Timeline gespült, gern mal ohne Hashtags die ich filtern könnte.
Inzwischen macht sich niemand mehr die Mühe groß für Content Warnungen weil „ich lass mir doch nix vorschreiben!! 1!1“
Mein Ansatz ist inzwischen, dass ich sämtliche Social Media Accounts gelöscht oder still gelegt habe, weil ich durch die permanente „Du bist Abschaum“-Contentbeschallung nur noch dauerdepressiv und Schlimmeres wurde, was sich nur Leute vorstellen können, die davon betroffen sind, nicht diejenigen, die das Privileg haben nicht betroffen zu sein und jetzt deswegen rumheulen, weil sie ein Opt Out Verfahren mit ner Checkbox und einem Wort angeben nicht machen wollen.
Ich bin also nicht mehr vertreten, also auch nicht mehr mein Standpunkt(aus Selbstschutz) und somit nehme ich Deinen politischen Content jetzt gar nicht mehr wahr, während Du mich vorher noch erreichen konntest.
Aber vielleicht ist es einfach so, dass Minderheiten wie ich einfach nicht mitspielen sollen oder „wir uns einfach nicht so haben sollten“.
Ich bin sicher, ich bin nicht die Einzige, die sich zurück gezogen hat oder sich zurück ziehen wird, deren Positionen nicht mehr auftauchen, die sich aus dem ganzen Bumms verabschiedet haben.
Ich hoffe das war es wert…erst recht wert nicht mal zu schauen, wie man Leuten auch ohne CW trotzdem Social Media erträglich machen kann.
Aber hey…. Meinungsfreiheit!1!!1!11!!1!11
In der Sendung ging es um Content Warnings für politische Inhalte, und dass so politische Themen in „Safe Spaces“ erstickt werden, während woanders die Nazis dominieren.
Zum Thema Bild-Signaturen vs. Watermarking:
Ich denke, dass Watermarking in keinem Fall funktionieren wird: Wir werden in absehbarer Zeit genug gute Deep-Fake-Lösungen jenseits großer Hersteller haben, die kein Watermarking verwenden. Im einfachsten Fall haben russisch-chinesische Hacker (TM) die dafür nötigen Modelle von OpenAI geklaut. Im schlimmsten Fall wird das Erstellen solcher Modelle derart trivial, dass es jeder Hans kann.
Zu den Signaturen muss ich sagen: Das wird natürlich kein Allheilmittel sein und sicherlich werden Verfahren kompromittiert werden. Am Schluss ist eine Signatur aber ein Indiz von vielen, das man nutzen kann, um die Glaubwürdigkeit einer Story zu überprüfen. Aber natürlich hängen an der Glaubwürdigkeit immer auch andere Bedingungen: Denn letztlich könnte trotz authentischer Kamera ein signiertes Bild auch einfach ein gefälschtes Setting abbilden oder der Artikel das Bild inhaltlich falsch einordnen.
Im Endeffekt ist sicher entscheidender, dass es ein gesellschaftliches Klima des Vertrauens gegenüber den Medien gibt und umgekehrt, dass die Medien sich hinreichend viel Mühe bei der Bereitstellung von überprüfbaren Quellen geben. Signaturen können hier ergänzend helfen und eine Abgrenzung zu Deep Fakes liefern. Aber an der Glaubwürdigkeitsproblematik ändern sie nichts.
Vermutlich werden Deep Fakes vor allem die Glaubwürdigkeit von Nachrichten auf Social Media vollends zerstören und man wird sich wieder mehr professionellen Medien zuwenden. Keine Ahnung, ob das unbedingt schlecht ist.
Hallo, zu Namen wie Fancy Bear nur kurz angemerkt: Das sind keine Eigenbezeichnungen, sondern Namen, die sich Firmen für Advanced Persistent Threats ausgedacht haben. Was zB bei FireEye „APT28“ heißt und bei Microsoft „Strontium“, nennt Crowdstrike „Fancy Bear“. Beim Namensschema der letzteren haben alle Gruppierungen mit vermuteter russischer Regierungsnähe „Bear“ im Namen (analog für China: „Panda“, Iran: „Kitten“ usw.).
Sagt mal den Kollegen von fragdenstaat.at, dass sie sich die Domain fragdensta.at sichern sollen. ^^
55’18: Unerträglich viel und falsches gendern:
„(…) die Vorherschaft von Whatsapp (…) sie müssen es jetzt den Konkurrentinnen und Konkurrenten ermöglichen mit ihren Nutzerinnen zu kommunizieren (…) weil ihre Freundinnen und Freunde bei Whatsapp sind“
Immerhin keine Pausen wischen Freund _ Innen.
Da geht noch mehr.
Wenn ein Bewertungsunternehmen eine Unternehmensemail von Anmelden zur Bestätigung um ihrer Beschäftigung beim bewerteten Unternehmen verlangt, dann kann das schlecht bewertete Unternehmen doch einfach ermitteln, wer das „schwarze Schaf“ im Unternehmen ist, indem es alle E-Mails aller Mitarbeiter überprüft. Üblicherweise sind es doch nur eine Handvoll von Mitarbeitern, die dafür in Frage kommen und der Sündenbock ist schnell ermittelt. Ich denke, da ist die Abfrage von Identitätsdaten sicherer.
Wenn ein Bewertungsunternehmen eine Unternehmensemail zur Bestätigung der Beschäftigung beim bewerteten Unternehmen verlangt, dann kann das schlecht bewertete Unternehmen doch einfach ermitteln, wer das „schwarze Schaf“ im Unternehmen ist, indem es alle E-Mails aller Mitarbeiter überprüft. Üblicherweise sind es doch nur eine Handvoll von Mitarbeitern, die dafür in Frage kommen und der Sündenbock ist schnell ermittelt. Ich denke, da ist die Abfrage von Identitätsdaten sicherer.