Arnika Zinke 1:11:42
Ja, um jetzt auf die Frage zurückzukommen, was ändert sich quasi oder was wird jetzt besser?Also es ist quasi schon so, dass wir natürlich im Vergleich zur Parlamentsposition,die in vielen Fällen besser ist, als das, was dann beim Trilog rauskommt,natürlich nicht alles drin haben, was wir als Parlament angesehen haben alsproblematisch und zu verbietende KI und als Hochrisiko-KI.Also nur, weil du vorher noch angesprochen hattest, Emotionserkennung,Massenüberwachung mit Biometrie,die Polygraphen, das waren alles Punkte, die wir in unserer Parlamentspositionkomplett verbannt hätten, also quasi verboten hätten.Und von denen wir nicht alle, aber einige in gewissen Bereichen geschafft haben, zu verbieten.Das eine ist eben die Emotionskennung, also quasi die basiert darauf,dass man denkt, dass wenn eine Person lacht, dass man davon ableiten kann,dass die Person quasi glücklich ist.Und es ist mittlerweile eindeutig bewiesen, dass das nicht funktioniert unddass es auch gegen Menschen, die zum Beispiel neuroatypisch sind,glaube ich ist das richtige Wort.Einfach auch falsch Emotionen erkennt und dass Emotionen einfach sich nichtleicht so ableiten lassen.Deswegen hat zum Beispiel auch Microsoft Emotionserkennung komplett aus demSortiment sozusagen genommen.Also die entwickeln in dem Bereich auch nicht mehr, weil sie erkannt haben,dass es Pseudowissenschaft ist.Wir haben es zwar nicht ganz durchbekommen, aber wir haben zumindest im Bereicham Arbeitsplatz und im schulischen Bereich Emotionserkennung komplett verboten.Was ein großer Gewinn für uns vor allem als Grüne war, wo man aber Emotionserkennungzum Beispiel noch verwenden darf.Und um ein Beispiel zu nennen, ist eben im Migrationsbereich,also zum Beispiel an Grenzen, was weiterhin hochproblematisch ist,weil die Probleme bestehen ja weiterhin.Es ist zwar Hochrisiko, aber Hochrisiko heißt halt, du musst einige weitere Regeln erfüllen.Das heißt, die KI muss Cybersecurity Standards erfüllen, es müssen gewisse Dokumentationengemacht werden und jetzt in dem spezifischen Fall ist wahrscheinlich auch eineGrundrechteabschätzung notwendig, also das sogenannte Fundamental Rights Impact Assessment.Das war auch ein großer Gewinn für unsere Fraktion, das mit reinzukriegen.Dass eben nicht nur der Hersteller, sondern auch der Benutzer,also der, der das System quasi kauft, sondern wirklich anwendet,sich auch anschauen muss, was macht die KI eigentlich mit den Personen,auf denen ich das anwende.Das ist ein bisschen eine Weiterleitung von dem, was schon in den Datenschutzfolgeabschätzungengemacht wird, aber eben speziell auf KI umgemünzt.Und das war für uns insofern ein großer Erfolg, weil das bedeutet,dass eben nicht nur der Hersteller, der spezifisch und kontextbasierte Anwendungenüberhaupt nicht abschätzen kann, dass sich wirklich der Benutzer hinsetzen mussund sich mit der KI auseinandersetzen muss.Und ich glaube, dass es auch eben daraufhin, wie wir KI verstehen und wie wirgenerell, wie viel Bedeutung und können wir KI zumessen, sehr wichtig ist.Weil wenn das zum Beispiel von Schulen verwendet wird oder auch von Behörden,die vielleicht einen Datenschutzbeauftragten haben und dann das jemandem gebenund sagen, sagen, ja, verwende das halt, um zum Beispiel Schülern zu helfen,in welche Fächer oder in welche Berufe sie sich dann einordnen.Dass es nicht einfach so angewendet wird, sondern die Personen wirklich wissen,okay, welche möglichen Folgen könnte das haben, wenn wir das jetzt mit unserenSchülern gemeinsam verwenden.Und ich glaube schon, dass das auch im Laufe der Zeit auch wirklich dazu führenwird, dass Menschen einfach besser verstehen, wie KI funktioniert und wo auchdie Limits von KI sind, was letztlich auch eine Möglichkeit ist,rechtliche Folgen abzuschätzen.So haben wir es auch mal ein bisschen versucht zu verkaufen,das natürlich auch für Unternehmen, das relevant ist, abzuschätzen,wo sind die rechtlichen Folgen, die ich möglicherweise habe,wenn ich KI verwende, die nicht so gescheit ist, wie ich eigentlich glaube, dass sie ist.
Arnika oder Annika?
Arnika
Sehr geehrter Herr Neumann,
32:50 die Beendigung Ihres Vertrages ist in Gefahr! Handeln Sie jetzt!
Ich seh es schon kommen. <3 Liebe Euch
Der Abschnitt ist im Audio enthalten, fehlt aber in Transkript völlig, 30 Sekunden von 37:20 bis 37:50 zwischen Tims „Sind die da nicht alle selbstständig?“ und Thomas’ „Auf jeden Fall gut.“ im Transkript oben:
Entweder verstehe ich die Aussage von Thomas trotz Kontext und mehrmaligem Anhören völlig falsch oder sie verweist auf ein fehlendes Grundverständnis von Selbstständigkeit: Auch wenn das Format Anstellung gewisse Vorteile bietet, sind viele Selbstständige gern und absichtlich selbstständig und möchten ganz bewusst auch NICHT angestellt sein.
Die Plattformrichtlinie explizit auch für Selbstständige, die bisher, wie er richtig eingeordnet hat, ständig in die Röhre gucken, jetzt als Gewinn zu bezeichnen, ist völlig absurd. Der „bessere Status“ bestünde ja darin, ggf. unbeabsichtigt in eine Anstellung gezwängt zu werden. In der Praxis läuft das dann EU-weit darauf eher hinaus, als selbstständige Person ganz real Aufträge zu verlieren, weil die Rechtsunsicherheit erhöht wird.
Letzteres ist bisher in Deutschland schon lange durch die unsichere Rechtslage rings um das Thema Scheinselbstständigkeit im weiteren Sinne der Fall: Aufträge werden etwa per se nicht an Soloselbstständige verteilt, weil Auftraggeber die Angst haben, dass der Auftrag nachträgliche Kosten birgt, falls der*die Auftragnehmer*in als arbeitnehmerähnliche Person oder scheinselbstständig eingestuft wird und dann entsprechend Lohnnebenkosten etc. pp. und ggf. Strafen nachgezahlt werden dürfen.
Der VGSD hat sowohl schon länger zum Problem der Rechtsunsicherheit rund um Scheinselbstständigkeit etc. als auch kürzlich zur Plattformrichtlinie gearbeitet. Details also gern dort nachlesen, ich bin persönlich zumindest von der Plattformrichtlinie voraussichtlich nicht betroffen und habe mich daher nicht so stark darin vertieft.
Oh in der Tat. Danke für den Hinweis, ich werde mal nachforschen, was da schief gegangen ist.
Hey,
bin noch nicht ganz durch mitm hören. Wird bestimmt gut.. :)
Darf ich erfahren wo das Folgenbild her kommt, und gibt es dieses evtl.
in HD?
Grüße
norceN
AI-generiertes Bild. Einfach draufklicken, dann kommt es in hoher Auflösung.
Inhaltlich super! Aber Annikas „ähms“ kann ich leider nicht ausblenden! Da gönn ich mir glatt mal das Transkript.
Ein wenig Kritik: Die Aktuelle Folge eures Podcasts, ist leider sehr Anstrengend zum Zuhören. Gefühlt kommt nach jedem zweiten Wort eurer Gäste ein äh oder äm. Das macht es extrem schwer, zumindest für mich, den Podcast zu hören. Sorry.
Naja, so oft kam es jetzt auch nicht, aber ich verstehe den Punkt. In meinem Fall lag es oft daran, dass ich in Echtzeit vom englischen Verhandlungstext ins Deutsche übersetzen musste. Sorry.
Ist jetzt ja auch meckern auf hohem Niveau. Vielleicht war ich auch ein wenig empfindlich als ich mir den Podcast angehört habe.
Macht weiter so, freue mich immer auf eine neue Folge.
Wenn Enthaltungen als Nein-Stimmen zählen ist doch eigentlich das Abstimmungsverfahren fehlerhaft? Eine Enthaltung sollte eine neutrale Position sein, d.h. alle Enthaltungen sollten rausgerechnet bzw. der Mehrheit unter den restlichen Teilnehmer zugeschlagen werden.
Das ist die Rechtslage in den EU-Verträgen. Die Idee dahinter ist, dass EU-weite Gesetze auch von hinreichend viel Teilen der EU auch positiv beschieden werden sollten.
Krass, dass sich hier Leute ernsthaft an den ähhs stören statt an der m. E. erneut inhaltlich verbesserungswürdigen Vorbereitung der Gastgeber (beispielhaft zB die wiederholte Ignoranz zwischen Gesetz und Richtlinie zu unterscheiden). Auch kommt die EU als Institution wieder fast ein bisschen populistisch angehaucht verallgemeinert schlecht weg. Ich würde da wirklich anregen evtl weniger Sendungen/Themen aber dafür mehr inhaltliche Vorbereitung anregen. Oder halt solche Sendungen nicht ohne Linus machen.
Eine tolle Idee die Themen mit Expertinnen aus dem EU Geschäft anzureichern. Entweder waren es aber Themen die nicht zum Experten gepasst haben oder umgekehrt. Wenn sich an vielen Stellen zeigt, dass auf spannende Fragen keine passenden Antworten gegeben werden können, dann ist das sehr anstrengend und unbefriedigend beim Zuhören. Vielleicht wäre eine fokussiertere Auswahl zu den Spezialgebieten der Gäste doch sinnvoller gewesen.
Ah, vielen Dank. Dann ging nicht nur mir das so. Das Interview lies mich doch etwas ratlos zurück. Für jemanden, der weder in der IT noch im aktivistischen Umfeld unterwegs ist blieben ganz eigenartige Erkenntnisse hängen:
– bei Gesetzesinitiativen im EU-Parlament ist es wichtig, dass „die Anderen“ nicht die Hand an den Prozess bekommen; die Prozesshoheit scheint wichtiger für das inhaltliche Ergebnis zu sein, als inhaltliche Verhandlungen/Abstimmungen/Fakten
– so richtig wissen wir gar nicht, was genau wir jetzt regeln wollen und wie es dann umgesetzt werden sollten
– eine neue Behörde und ein neues Gesetz werden schon dafür sorgen, dass alles gut wird
Was mir komplett gefehlt hat (und bei Tims Frage zum Post Office Skandal hat man das mMn am deutlichsten gemerkt), ist ein praktisches Szenario. Startup XYZ will mit einer Software in den Markt die möglicherweise die Datenbasis von ClearviewAI nutzt. Was passiert jetzt, welche Konsequenzen kann es haben und wie werden diese durchgesetzt?
Und jetzt zur wichtigsten Frage: Wo ist das Outtro hin?
Etwas komisch, dass die Gäste dieses Mal wiederholt nicht wirklich mit Detailwissen zu den besprochenen Gesetzen punkten konnten, sondern selbst auch nur eine Zusammenfassung des Themas kannten.
Das wiederholte Schießen gegen andere Parteien (FDP, selten SPD) ist mir auch als etwas unpassend aufgefallen, wenn man berücksichtigt, dass beide für die Grünen arbeiten und diese natürlich nicht kritisiert wurden. Die Kritik zB an der Bundesregierung war zufällig immer nur gegen SPD und FDP gerichtet…
Dass die geladenen Experten immer zu den genau spannenden Fragen von Tim keine Antwort parat haben und selbst erst mal suchen müssen finde ich schon besorgniserregend. Weil genau mit solchen konkreten Fragen steht und fällt die Sinnhaftigkeit der neuen Regelungen.
Hola,
keine Ahnung warum, aber iCatcher! lädt seit dieser Episode eure Folgen nicht mehr herunter.
LNP485 geht, aber 486+487 nicht.
Hält mich zwar nicht auf, die Folgen zu hören, wäre trotzdem schön, wenn es eine Lösung mit iCatcher! gäbe
Saludos
Gerade mal getestet. Funktioniert für mich. Vielleicht mal neu installieren?
Danke für die schnelle Rückmeldung.
Ich habe iCatcher! neu installiert und alle Podcasts der Metaebene sind wieder am Start.
Dafür hat iCatcher! die Folgenlisten in diversen anderen Podcasts im Backup kaputt gemacht…
Das Problem ist also meine App
Da gab es neulich (vor 6 Tagen, laut AppStore) ein Update auf 8.2.1 was genau den Bug behebt. Quelle: Ich hatte den Fehler auch hier und bei Blathering, mit dem Update ging es aber.
Moin! Ralfs Stimme war lauter als der Rest, das hat echt gestört. Auch ansonsten kam die Folge nicht so recht auf den Punkt und eierte mehr oder weniger die ganze Zeit herum. Vielleicht die falschen Gäste?
Liebe Grüße! Danke, trotz aller Kritik – ich warte immer sehnsüchtig auf die nächste Folge.
Die Kritik von Ralf Bendrath an den Interessen der Forschung und Statistik an digitalisierten Gesundheitsdaten macht mich fassungslos. Hier das Zitat aus dem Transkript: „Dann wollen sie aber auch noch alle möglichen Research, medizinische Produktentwicklungmedizinische Geräteentwicklung also die haben sie bisher auch so entwickeln können ohne dass man von allen Patienten die Daten abgegriffen hat und das letzte ist auch Statistiken.Nationale, multinationale und EU-Level offizielle Statistiken ich meine Statistikerkönnen seit über 100 Jahren mit unvollständigen Datensätzen umgehen,das ist deren Job da dann irgendwie die Bias so rauszurechnen,Ja, so sieht es aus.“ Wie kann man so unkommentiert stehen lassen? Erstens wird ohne solche Daten klar natürlich immer noch nicht geforscht, aber eben nicht das, wofür solche Daten unabdinglich sind. Es gibt in der Medizin tonnenweise statistischen Schrott, das dürfte mittlerweile auch landläufig bekannt sein. Bei manchen Fragestellungen können digitalisierte Daten Abhilfe schaffen. Und der Punkt, das die Statistik seit über 100 Jahren mit unvollständigen Daten umgeht, ist unglaublicher Quatsch. Klar, die Statistik arbeitet ewig daran, aber wer sich auch nur ein bisschen damit auskennt, weiss, dass es hier immer wieder Grenzen des Machbaren, also des alleine mit statistischen Schätztricks Behebbaren gibt. Ohne gute Daten geht einfach herzlich wenig. Ich kann nicht verstehen, dass Ihr das so stehen lasst. Das heisst nicht, dass der Datenschutz deshalb nachrangig ist, aber man kann doch diese Einwände als Quatsch abtun. Ladet Euch doch mal eine*n Experten*in ein (Rainer Schnell, Frauke Kreuter), der*die dazu nochmal was gescheites zu sagen kann.