Unsere letzte reguläre Ausgabe des Jahres steht zum Abruf bereit. Tim war etwas müde wird somit nicht benotet.
Shownotes
Kristina Schröder kündigt Internet-Kinderschutzzentrum und Notrufknopf an.
Die Bundesfamilienministerin kündigt ein Internet-Kinderschutzzentrum an und möchte das Internet mit einem Notrufknopf versehen. Ideen zur technischen und organisatorischen Umsetzung dieser alten, immer wieder verworfenen Idee bleibt sie vorerst schuldig.
- Dialog Internet
- Pressemitteilung: Bundesfamilienministerin stellt Initiativen für eine Kinder- und Jugendnetzpolitik vor
- Archiv: EU stellt Notrufknopf für das Internet vor
Neues von WikiLeaks
Bradley Mannings Pre-Trial-Hearing beginnt mit dem Bericht eines Forensikers, der Datenreste auf Mannings Festplatte gefunden hat. Darunter: Chatlogs mit Julian Assange, eingereichte Materialien und eine Telefonnummer in Island. Manning verwendete unter anderem das gleiche Passwort für den Zugang zum Rechner und das Verschlüsseln von Dateien. Außerdem versäumte er es, Dateien gründlich zu löschen.
Leider versäumen wir es, auf die Bedeutung dieses Funds für Julian Assange einzugehen: Es gibt nun den Beweis einer direkten Verbindung zwischen Maning und Assange.
- Wired.com: Jolt in WikiLeaks Case: Feds Found Manning-Assange Chat Logs on Laptop
- Markus Beckedahl, netzpolitik.org: Forensiker stellt Verbindung zwischen Manning und Assange her
- WL Central: Summary of PFC Bradley Manning’s Pre-Trial Hearing, Dec 16-18
Adrian Lamo, der Bradley Manning den Behörden gemeldet hatte, hat 2 Monate später auch Jason Katz gemeldet, der von sich behauptet hatte, an der Entschlüsselung des Garani-Videos mitzuarbeiten. Katz wurde von seinem Job bei einer dem Energieministerium unterstellten Firma gefeuert, später wurde bestätigt, dass es sich tatsächlich um die Datei handelte.
- Wired.com: Bradley Manning Informant Reported Second Person for Aiding WikiLeaks
- WP: Luftangriff von Garani
Assanges Berufung gegen die Auslieferung wurde am Supreme Court zugelassen. Am 1. Februar 2012 soll es schon losgehen.
WikiLeaks stellt ein eigenes soziales Netzwerk für Unterstützer und Sympathisanten vor. Sinn, Unsinn und Gefahr der Idee halten sich die Waage.
Grundsatzprogramm DIE LINKE
Das Grundsatzprogramm der Partei DIE LINKE betont das Netz als freie Infrastruktur für alle, fordert Grundversorgung und Netzneutralität. Die „dezentrale Struktur des Internets“ sei bedroht durch „privatwirtschaftliche Oligopole und staatliche Überwachungsinteressen“ gegen Zensur und Netzsperren.
- Programm der Partei DIE LINKE – Beschluss des Parteitags der Partei DIE LINKE vom 21./22./23. Oktober 2011 in Erfurt
- Oktober(!) 2011 Markus Beckedahl, netzpolitik.org: Netzpolitik im Parteiprogramm von Die Linke
Bundes-Cloud mit Telekom und BSI-Zertifikat
Das Bundesamt für Informationssicherheit will deutsche Cloud-Angebote zertifizieren. Die Notwendigkeit sieht man einerseits wegen mangelnden Interesses von Seiten der Unternehmen und wegen konkurrierenden US-Cloud-Anbietern, die wegen der Anti-Terror-Gesetze zum Herausgeben der Daten gezwungen werden können.
In Deutschland besteht diese Gefahr wohl nicht.