Feedback — Funklöcher — TikTok — Russland und die Apps — Polizei verliert Daten — Digitale Selbstverteidigung
Wir begrüßen wieder einmal Markus Reuter in unserer Runde und reden ausführlich über die umfangreiche und auch international recht erfolgreiche Recherche von Netzpolitik.org zu den Moderationsregeln und den Umgang mit Kritik bei dem chinesischen Netzwerk TikTok. Dazu noch ein wenig Debatte zu schwierigen Themen wie der Pflicht zum Installieren von Apps, die Russland den Smartphone-Herstellern überholen möchte und wir diskutieren abschließend auch über unseren eigenen Umgang mit Plattformen inkl. der Verbreitung dieses Podcasts.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
Feedback: Twitter-Accounts
Feedback: Portfreigaben
Feedback: Portfreigaben
Feedback: Hippe
Feedback: Funktional kaputt
- David Scribane: Funktional kaputt
- MM108 Funktional kaputt
“Wir jagen Funklöcher”
TikTok
- the guardian: Revealed: how TikTok censors videos that do not please Beijing
- netzpolitik.org: Wie die Moderation bei TikTok funktioniert
- netzpolitik.org: TikTok – Gute Laune und Zensur
- netzpolitik.org: Discrimination – TikTok curbed reach for people with disabilities
- Diskriminierende Moderationsregeln – TikToks Obergrenze für Behinderungen
- netzpolitik.org: Stop complaining about us! – TikTok’s Criticism and Competition Guidelines
- netzpolitik.org: Moderationsregeln – Die Kritik-Drossel von TikTok
- Lars Fischer: Wir werden alle sterben
- linus-neumann.de Die Trolldrossel (Erkenntnisse der empirischen Trollforschung
- t3n.de: Tiktok, tiktok, die Uhr ist abgelaufen. Löscht den Mist.
- slate.com: TikTok Admits It Suppressed Videos by Disabled, Queer, and Fat Creators
- sueddeutsche.de: Wie Tiktok seine Nutzer überwacht
- bbc.com: Feroza Aziz: I’m not scared of TikTok
Russland will russische Apps auf Smartphones
- heise.de: Apple gegen russische Smartphone-Regeln: “Wie ein Jailbreak”
- heise.de: Pro & Contra: Sollte Apple mehr Haltung zeigen?
Windows 10 fressen Daten auf
Kurze Anleitung zur digitalen Selbstverteidigung
- Digitale Gesellschaft Schweiz: Eine kurze Anleitung zur digitalen Selbstverteidigung
Die Szenerie von TikTok erinnert mich an die Serie „The Orville S01E07 – Mehrheitsprinzip“. Da geht es um eine Gesellschaft die eine art Liquid Democracy besitzt die über ein Sozial Network läuft und dort über den „Master Feed“. Vielleicht ist das ja was für China mit ihrem Sozial Credit System.
Gab es zu viel Glühwein bei der Weihnachtsfeier? Oder warum waren Linus und Markus so albern?
RSS-Feeds sind ein hohes gut für die Freie Informationsbeschaffung ohne dass ein Soziales Netzwerk als Mittelsmann dazwischen hängt – man sieht ja aktuell schon dass viele Webseiten Ihre Nachrichten nur noch über Soziale Medien absetzen und gar keinen Feed mehr anbieten – wenn Podcasts zu diesen Plattformen migrieren stirbt damit vermutlich die letzte große Bastion des freien RSS-Feeds.
Ja es ist definitiv so dass man sich in einer Blase bewegt, aber mMn sollte man das aushalten können.
Mal abgesehen davon ist die Featureliste die Spotify für Podcast-Konsum anbietet einfach lächerlich – gerade im Bereich der Playlist-Befüllung.
Da dort ja vor ein paar Wochen auch so eine Art „persönliche Playlist des Tages“ eingeführt worden ist in der sich Podcasts und Musik abwechseln wobei beides nach den eigenen Hörgewohnheiten bestimmt wird scheint deren Endgame in eine ähnliche Richtung wie TikTok-Bewegen dass am Ende nicht mehr direkt zensiert wird aber die Inhalte einfach nicht mehr in den jeweiligen Playlists landen ohne dass man weiß warum.
dazu kommt dann noch das Unterstützen von „Exklusiven Inhalten“ – dass sich der Böhmermann für sowas hergegeben hat finde ich immer noch fatal weil das vermutlich der Eintrittspunkt für eine ganze Menge Menschen war um ihre Podcasts ausschließlich über Spotify beziehen zu wollen (weil man halt dazu tendiert alles aus einem Topf beziehen zu wollen und das nunmal ab sofort exklusiv im Spotify-Topf war während alles andere noch frei verfügbar war unabhängig davon welchen „Topf“ man genutzt hat) und damit andere Podcasts mit zu ziehen.
Ich glaube zwar dass man damit auf verlorenem Posten steht, hoffe aber dass es sich trotzdem lohnt dagegen zu halten so dass es ggf noch dazu kommen muss.
Als Podcast NICHT auf Spotify zu sein ist eine *Dienstleistung* für die Jugend weil es sie *zwingt* herauszufinden wie man richtige Podcasts abonniert.
(Richtige Podcasts deswegen weil Kapitelmarken, korrekte Shownotes usw.)
+1
Verwende weder iTunes noch wie auch immer das bei Google heißt, also hier:
Super Podcast! Kann ich empfehlen und tue das auch immer wieder.
(Die fünf Unicode Sternchen hat die Kommentarfunktion rausgelöscht.)
Da gibt es noch viel anderen Unsinn wie Anchor und Spotify und anderes und alle pfeifen sie auf Kompatibilität mit Musik Playern und sparen sich Meta-Daten.
Da lob ich mir die Meta-Ebene wo man nicht nur massenhaft Dateien alla 1234982034u0123cwer.m4a bekommt die man nicht sortiert bekommt.
Eine Frage bezüglich des russischen Gesetzes zu vorinstallierten Apps: Gilt das generell, oder nur wenn die jeweiligen Apps auch für das verwendete Betriebssystem verfügbar sind?
Das mit Spotify könnt ihr ruhig bleiben lassen.
1. In den letzten Monaten sahen sich Kollegen von euch immer wierder genötigtim Podcast zu erklären, dass Spotify nur eine Plattform ist (bezogen auf Podcast) und ihnen eben diese genau gar keine Umsatzbeteiligung für ihr Schaffen gibt, weswegen sie weiterhin zu Spenden aufrufen.
2. Warum sollten es auf anderen Plattformen besser laufen als auf YouTube? Alle wollen, dass der Zuschauer/ -hörer dranbleibt, also Emotionalisierung, Eskalation. Bei Musik harmlos, bei Berichterstattung fatal. Derlei Entwicklung dann nicht zu berichten, weil man selber drinsteckt…
3. Wie sehen das eure Gäste und Interviewpartner? Ist da einigen eure Neutralität nicht ein hohes Gut?
4. Ich zitiere mal aus dem Gedächtnis, Folge weiss ich nicht mehr:
Tim: „Lan, wo kriegst du deine News?“
Linus: „Ich geh dahin und guck.“
Gutes Prinzip, eigenverantwortliche Information.
PS:
Bildet Trojaner!
Sprecht euch mit befreundeten Formaten ab, die aus welchen Gründen auch immer irgendwo dabei sind. Man kann sich ja gegenseitig bewerben.
Hallo Linus, hallo Tim,
auch wenn ihr in dieser Folge mal anstrengend ward (ich bin ja für Wortwitze und alles, aber man muss nicht jeden Kommentar machen ;)), wollte ich doch mal etwas Feedback dalassen.
Ich finde es gut, dass ihr nicht jedes mal diesen „Disclaimer-Block“ von wegen „viele Sternchen bei iTunes“, „Spenden“, „Abos“ und „Merch“ runterbetet. Z.T. habe ich Podcasts deshalb schon wieder ?entabonniert? (was ist das korrekte Wort hier?), aber zumindest nervt es immer. Zumindest wenn es so breit getreten wird, wie es in den meisten Podcasts ist und ich habe auch den Eindruck, dass man dadurch abstumpft und einfach generell nicht mehr auf solche Aufforderungen reagiert. Bzgl Spotifypraesenz habe ich keine Meinung, da ich das einfach nicht nutze und damit sehr zufrieden bin. Das einzige was mich stören würde, wäre wenn ihr deshalb anfangen müsstet unaufrichtige Antworten zugeben (i.e. sowas wie „Spotify ist die beste Platform der Welt“ Werbung möchte ich nicht hören). Andererseits habe ich da wenig Befürchtungen bei euch.
Weshalb ich eigentlich schreibe: Finanzierung ist ja immer ein Problem, auf der einen Seite möchten alle Seiten das Dinge kostenfrei angeboten werden (Hörer sind klar, aber auch der Sender hat eigentlich kein Interesse daran sich um Authentifizierung zu kümmern), andererseits muss der Aufwand auch betrieben werden können. Meine 3 Hauptpodcasts momentan (LNP, DLF Politkpodcast und Sam Harris) fahren da ziemlich unterschiedliche Methoden: Ihr lasst die Spenden in den Danksagungen beiläufig einfliessen, der DLF ist beitragsfinanziert und Sam Harris stellt gerade auf geschlossene Gesellschaft um. Letzteres ist selbstverständlich sein Recht, aber ich glaube er schneidet sich damit ins eigene Fleisch, weil sein Ansehen und Einfluss kommt durch die Reichweite. Wenn er die um einen Faktor 10 reduziert („single digit support of all listeners“) nimmt er sich dabei etwas, aber natürlich auch vor allem den Zuhörern. Ich weis nicht wie es bei euch ist, ob ihr eure Existenz über Podcasting finanziert (ich vermute mal nein), aber ich verstehe Sam’s Punkt definitiv, seine Zuhörer stellen Forderungen was er besprechen soll. Effektiv also womit er seine Zeit verbringen soll, ohne ihn dafür bezahlen zu wollen.
Ich habe bis jetzt noch keinen Podcast finanziert, auch wenn ich durchaus schon einige Male darüber nachgedacht habe. Das was mich davon abhält ist zum Einen die Überlegung, dass ich zwar glücklich bin, dass eine solche Stimme/Kanal existiert und dass ich Anreize bekomme, über andere Dinge nachzudenken, aber, dass ich die inhaltlichen Positionen nicht so weit unterstützte, um diese tatsächlich finanzieren zu wollen. Insbesondere nicht, wenn ich nicht weis wie viele andere das schon tun, i.e. wie viel Geld mit dem Kanal schon verdient wird.
Was ich gerne hätte (i.e. was ich denke was es mir leichter machen würde mich an der Finanzierung zu beteiligen) wäre ein Modell in dem der/die Podcaster sagen: So viel Zeit kostet mich das hier, so viel Aufwand habe ich damit, dafür hätte ich im Monat/Jahr gerne X Euro und dann kann man als Zuhörer sagen: „Ja finde ich okay, bin ich dabei“ (oder halt nicht) und dann wird der Betrag X auf alle die sich beteiligen wollen aufgeteilt. Habt ihr von so einem Konzept schonmal gehört, bzw kennt ihr vielleicht sogar einen Podcast/Kanal der sowas macht? Denkt ihr diese Idee wäre praktikabel oder ist sie völlig absurd?
Unabhängig hiervon: Danke für den Podcast er ist zumindest immer unterhaltsam, auch wenn ich nicht immer eurer Meinung bin
Ich kann mich erinnern, daß Linus mal in einer Folge gesagt hat, sein Stundenlohn wäre so hoch, den würden wir mit Spenden eh nicht erreichen & deshalb sollen wir’s lieber gleich lassen (bzw. was von der Wunschliste schicken. & auch endlich mal den LEGO Bus.)
Aber ernsthaft, fangt nur nicht so eine Scheiß an wie Tilo Jung, mit seinem ewigen „dieser Hörer hat gaaaanz viel Geld rüberwachsen lassen“. Dann lieber nochmal ’ne 1.000 Daueraufträge Aktion.
MacSnider hatte mal den Vorschlag, auf Spotify nur einen Teaser zur eigentlichen Folge hochzuladen, mit dem Hinweis, daß es die ganze Folge frei im RSS gibt.
Was nie zur Sprache kommt (weil’s wahrscheinlich zu klein ist), ist Deezer. Die haben „Originals“ wo sie die Macherinnen* für den Podcast bezahlen. Die beiden, die ich davon höre, haben aber auch einen (zeitverzögerten) RSS-Feed. Was aber grundsätzlich am Podcasts-hören bei Streaming-Anbietern nervt ist, daß sie die Reihenfolge im Autoplay falschrum abspielen (man hört die neuste Folge, kriegt dann ohne Ziwschenstopp die nächst-ältere, also sie spielen einfach von oben nach unten durch, was ja bei Musique auch richtig ist, bei Podcasts aber nur Rotze).
Zur Werbung: Ich laufe ab & an mit einem T-Shirt rum, auf dem in Schwarz auf Schwarz (mit Glitzer!) Logbuch Netzpolitik steht – sollte als Empfehlung ausreichen, damit den aber auch jede abonniert!
„Ich kann mich erinnern, daß Linus mal in einer Folge gesagt hat, sein Stundenlohn wäre so hoch, den würden wir mit Spenden eh nicht erreichen & deshalb sollen wir’s lieber gleich lassen“
Da hast du mich falsch verstanden. Ich habe darüber gesprochen, was manche Menschen pro Folge oder Woche gerne verdienen möchten mit Podcasts. Und darüber, dass ich das teilweise unverschämt viel finde – es aber runtergerechnet auf die Vorbereitung von LNP am Ende nicht enorm viel wäre.
Mein Argument ist, dass ich das hier niemals für Geld machen möchte und daher den Anspruch an mich selber habe, noch eine andere wertstiftende Tätigkeit zu haben, damit ich nicht als Podcast-Bettler ende.
Also meine Existenz ist über Podcasting finanziert. Ausschließlich.
Nahezu 100% meiner Aktivität fließt derzeit in die Metaebene. Ausnahmen sind mein Engagement für Podlove (Spenden dafür fließen komplett in die Entwicklung bzw. in Hosting-Kosten, Domains etc.) und wo ich sonst noch so helfen kann.
Wenn Deine Unterstützung davon abhängt, ob wir Deine Meinung teilen, kann ich das nicht ändern. Anderen bedeutet es etwas, Ihre Meinung an unserer zu messen oder zu schärfen. Eine finanzielle Unterstützung hilft dabei, diesen „flow of opinion“ aufrecht zu erhalten.
Deinem Wunsch nach einer klaren Aufwandsrechnung kann ich aber nicht nachkommen, denn es ist schlicht so, dass ich natürlich versuche, mit meiner Arbeit so viel Einnahmen zu erzielen wie möglich (aber ohne dabei alle mit Spendenaufrufen oder Werbung zur Scheiße zu nerven oder an Dritte zu verkaufen).
Denn in Anbetracht des Mangels einer glücklichen Erbsituation, Land-/ Immobilienbesitzes oder einer verheißungsvollen Rentenaussicht einerseits und der Realität hoher Lebenshaltungskosten durch Selbständigkeit und Familie andererseits, bin ich natürlich über jeden Euro dankbar, der nach Abzug der Ausgaben übrig bleibt, um Rücklagen für kurzfristige und langfristige Ausfälle zu bilden.
Stand jetzt wäre ich z.B. bei einem gesundheitlichen Rückschlag in schwierigem Fahrwasser und jünger werde ich auch nicht mehr. Von daher freut es mich natürlich, etwas Erfolg zu haben, um mir meinen eingebauten Optimismus erhalten zu können.
Hallo, ich kenne die Spotify Richtlinien nicht, aber wenn ihr nicht über Spotify aus gegebenem Anlass kritisch berichten dürftet, dann lasst es besser. Für einen Einschlafen-Podcast (den ich auch höre) ist das eine ganz andere Situation, da dort über das Thema Spotify vermutlich nie bis selten geredet wird. Aber ein netzkritischer Podcast muss sich unbedingt seine Unabhängigkeit bewahren!
Zum Thema Windows 10 Upgrade.
Ich habe damals (2012) in der Schulverwaltung eines Bundeslandes FiSi gelernt. Dort habe ich die Migration von XP auf Win 7 durchgeführt, welches wie folgt ablief:
– Termin mit User ausmachen
– Lokale Daten sichern, falls überhaupt vorhanden (Richtlinie sagt ja alles in H bzw. A / V / G Laufwerk speichern), aber einige Anwendungen brauchten lokale Daten (Schrott / Fachanwendung in Access)
– Bootreinfolge auf PXE first stellen, local second
– Im MS SCCM (Management für Image Installationen, in dem Fall nur für OS + Office genutzt) Reinstallation „beantragen“
– User startet abends seinen PC neu – Installation beginnt & löscht einmal die komplette Platte (die Installation soll ja auch erfolgreich durchlaufen)
– am nächsten Tag fehlende Software nachinstallieren und Daten zurückspielen
Übrigens war die default Aussage bei Systemproblemen „haben sie das System schon einmal NEU Installiert?“ (die Hardcore Variante von Aus & Einschalten eben)
Ich vermute mal, dass die bei den Blauen einen übereifrigen Admin / beauftragten Dienstleiter hatten, der dann mal „Install all client systems“ geklickt hat.
Moin! Ich arbeite zusammen mit ca. 300k Leuten in einem großen Elektrokonzern und bei uns wurde und wird viel auf Win10 umgestellt. Man hat drei prinzipielle Möglichkeiten:
– Du installierst komplett neu
– Du gibst den Rechner ab und der IT-Pushbutton-Monkey installiert neu
– Der Rechner wird vom Ethernet getrennt.
Upgrade kommt nicht vor. Irgendwas ging schief und du hast bspw. keine Lokalen Installationsrechte? Installiere neu. Apps können zentral deployt werden, geht auch gut, aber das System merkt sich nirgendwo, was du installiert hattest, also kommt es auch nicht automatisch wieder.
Status der Firmen-IT 2019.
Hallo Linus, hallo Tim,
ich gehöre zu den Hörern, die von Anfang an dabei sind. Irgendwann habe ich mich dann entschlossen monatlich einen kleinen Betrag zu spenden. Ein Monats Magazin müsste ich ja auch zahlen und eure Sendung ist sehr informativ, unterhaltsam und kurzweilig. Vielen Dank dafür!
Ich versucht immer, die abonnierten Podcasts direkt von deren Webseite zu holen (dank, Podlove Abonnieren Button kinderleicht). Was aber immer schwieriger wird, wenn sie auf Plattformen sind oder in Podcast-Suchmaschinen auftauchen. Dann verweisen die Suchergebnisse immer wieder auf die Plattform oder Suchmaschine.
Also lasst es lieber so wie es ist. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass es bei eurem Format notwendig wäre auf solche Plattformen zurück zu greifen.
Lieber Linus, lieber Tim,
auf eure Frage der Podcast Verbreitung: ich habe den Podcast in der App Castbox durch Namenssuche von einem von euch beiden und euch beide früher schon über unterschiedliche Wege gefunden, daher wäre es was mich angeht egal gewesen, über welche Platform ihr den Podcast publiziert, ich hätte euch schon gefunden.
Lohnt sich aber vielleicht zu erzählen: Linus kenne ich über eine Youtube Empfehlung (könnte sein auf Basis der Regierungstagebücher von Thilo Jung) und hab mir einige deiner Ausführungen im IT Ausschuss des Bundestags angeschaut. Fand es ziemlich spannend, was du und Frank da so erzählen. Tim kenne ich von CRE damals und hab – lustige Anekdote eigentlich – mal auf dem Weg zu einem Bewerbungsgespräch den Podcast über Bluetooth gehört. Ihr gingt dabei so sehr ins Detail, dass ich auf die Frage, was ich denn sonst noch so kann, geantwortet habe, dass ich mich mit Bluetooth ganz gut auskenne und NUR auf Basis eures Podcasts 10 Minuten über Bluetooth erzählen konnte. Das hat die Leute dort so beeindruckt, dass ich den Job nach den 10 Minuten praktisch im Sack gehabt hätte – danke nochmal dafür! ;-)
Aber vielleicht noch eine Anmerkung zum Spendensammeln: Jung & Naiv machen das sehr geschickt. In den Podcasts gibt es kurze, unaufdringliche und sympathische Einspieler und in den Youtube Videos wird es immer unauffällig unten eingeblendet. Und a propos Jung & Naiv: ich könnte es mir sehr gut vorstellen, wenn ihr euer Format nicht nur über reines Audio (wie heute), sondern auch zusätzlich als Video published, wie die es auch machen. Ja, ist natürlich aufwändiger wegen Videoschnitt, dafür bekommt ihr über Youtube aber auch eine größere Reichweite. Zudem geht es in euren Podcasts ja auch regelmäßig mal ganz witzig zu, ich würde also annehmen, dass ihr ziemlich gut im Bewegtbild wirken werdet. Denkt mal drüber nach! Ich kann mir vorstellen, dass ihr euch mit Thilo (lebt ja auch in Berlin) auch noch super versteht und euch seine Erfahrungen damit erzählt (auch, wenn ich ihn nicht kenne – vielleicht kennt ihr ihn ja aber auch eh schon).
Von mir aus bitte weiter so machen, ich hör euch regelmäßig und gerne zu und empfehle euch ständig weiter!
Schöne Grüße aus München
Max
Welchen YT Kanal empfahl Tim nochmal?
Lars Fischer – Wir Werden alle sterben
Kommt echt geil der Kanal !
Ich hab euch alle drei wirklich ganz doll lieb, aber dass ihr über FSB im iphone redet ohne PRISM zu erwähnen ist ein mega Fail! Seit Oktober 2012 ist NSA in jedem Apple Gerät der König bei Bedarf und ihr springt zugespitzt auf das nächstbeliebige Russlandbashing (auch wenn zurecht) einfach auf.
Desweiteren verdient auch Apple kräftig mit Werbung und zwar schon seit gestern http://www.bigbrotherawards.de/2011/.comm2
„Wir erheben Daten wie namentlich Beruf, Sprache, Postleitzahl, Vorwahl, individuelle Geräteidentifizierungsmerkmale, Weiterleitungs-URL sowie Ort und Zeitzone, wo Apple Produkte verwendet werden, damit wir das Verhalten unserer Kunden besser verstehen und unsere Produkte, Dienste und Werbung verbessern können.“
und zum Beweis der Fähigkeit
„Wenn Sie sich auf eine Stelle bei Apple bewerben oder wir Ihre Informationen in Verbindung mit einer potenziellen Position bei Apple erhalten, können wir Ihre Informationen verwenden, um Ihre Bewerbung zu beurteilen und Kontakt mit Ihnen aufzunehmen. Falls Sie ein aussichtsreicher Kandidat sind, erhalten Sie weitere Informationen darüber, wie Apple die personenbezogenen Daten von Kandidaten bei Bewerbungen handhabt.“
Beides aus den Datenschutzbestimmungen.
Apple selbst verdiente 2017 ca. 30 Mrd. mit iTunes und Co. https://www.businessinsider.de/damit-verdient-apple-wirklich-sein-geld-2018-3 und eben entsprechend auch mit bzw. durch Werbung im eigenen Ökosystem. Und alle vorinstallierten Apps auf dem iphone dienen Apple als Vehikel für Werbung. Ihr seit ja scheinbar Gefangene von der awesomeness von Apple. Voll traurig und das hier ;-(
Meiner einer hat Gewinn mit Umsatz verwechselt. Muß an den unvorstellbar hohen Summen liegen.
Ich finde euch im übrigen wie auch netzpolitik.org mit voll analoger händischer Eingabe.
Übrigens ist die App von TikTok voll mit Facebook und Google:
https://reports.exodus-privacy.eu.org/en/reports/com.ss.android.ugc.trill/latest/
Ich habe noch bei keiner App 76 Permissions gesehen und neben „Flashlight“ (wtf?) ist „Sticky Broadcast“ ganz besonders bedenklich https://www.techwalla.com/articles/android-what-is-sticky-broadcast
Also irgendwie ist die App bei Android und wahrscheinlich auch bei Apple direkt schon eine echte Wanze (für China) bei Bedarf.
Noch eine Referenz zu den Apple-Einnahmen aus „Traffic Acquisition Cost“ aka search engine defaults: https://www.investopedia.com/news/google-spend-12-billion-remain-apple-safaris-2019-default-search-engine-gs/
Moin Männer,
Danke erst einmal dass Ihr Euch immer die Zeit nehmt um den Podcast zu produzieren.
Bzgl. Spotify, Werbung, etc…
Solange Euch die Community vernünftig trägt, finde ich zumindest, ist Unabhängigkeit sicher eine großartige Sache.
Aber doch bitte nicht um den Preis der Selbstkasteiung.
Werbung oder Dank an Supporter oder Abo Modelle finde ich nicht schlimm. Ich denke mal Ihr würdet das so elegant wie es eben möglich ist intigrieren. Und mit ist Euer Content das durchaus Wert.
Doof würde ich es finde wenn Ihr die Kontrolle über Inhalte oder Verbreitungswege abgebt. Aber nicht so doof dass ich Euch nicht trotzdem hören würde.
Es kann ja auch alles mal probiert werden, zurück geht es doch eigentlich immer.
Nochmal Danke & Grüße aus Hamburg….
Ich finde es großartig, dass diese ewigen Hinweise fehlen. Wie es wohl auch Linus empfindet – mir geht dieses mehr und mehr podcasttypische Betteln um Geld und Aufmerksamkeit tierisch auf die Ketten.
Bspw. die „Lage der Nation“ kann ich kaum noch hören, weil die Hinweise auf Finanzierbarkeit, die „kurze Werbung“ und nicht zuletzt die Metadiskussion, wie „unabhängig man sei“ und welche „hohen Standards bei der Auswahl der Werbepartner einhält“ mittlerweile so viel Raum einnimmt. So sehr ich Philipp Banse schätze und ihm den Erfolg im Podcast-Geschäft gönne, man hat das Gefühl, die bekommen aktuell Höhenflüge. Dazu der ganze Eiertanz um irgendwelche Mehrwerte, die man Abonennten bieten muss. Meh.
RSS Feed und Webseite reichen mir völlig. Im Gegenteil: ich würde einen Tausch vom Website-Player gegen einen einfachen Link auf die Datei gerne annehmen, wenn die Webseite dann auch beim ersten Anzeigen fertig ist und die Elemente nicht noch zwei, drei Mal hin und her springen, weil Teile später geladen werden..
Andererseits bin ich auch etwas abseits der Norm, weil ich auch ein selbstgeschriebenes Script benutze, um YouTube Updates mitzubekommen, statt den YouTube subscription feed zu benutzen…
Meine beiden Kritikpunkte gehen in die gleiche Richtung.
Beim Intro der Al Capone-Vergleich zu Trump ist sehr unpassend, wenn man mal beachten würde, dass die Demokraten nicht einmal echte Zeugen haben (Hörensagen von Hörensagen) und das Impeachment-Geschwafel sowieso zum Scheitern verurteilt ist und immer war seit Beginn der Amtszeit von Trump, weil im Senat die Republikaner die Mehrheit haben. Es ist ein Ablenkungsmanöver wie auch der „Streit“ zwischen Macron und Trump über die NATO. Dazu kommt noch die eigentliche Geschichte um Hunter Biden und Burisma, nachdem er aus der Navy gefeuert wurde wegen Kokainmissbrauch und der Vater für den Regime Change in der Ukraine damals ein wichtiger Sprecher war, so wie Ted Cruz und Rubio für regime changes in Südamerika die Pressesprecher geben. Die höchsten Botschaftsposten werden übrigens oft an Spender der Wahlgewinner verscherbelt quasi. So kam Grenell ran und genauso seine Vorgänger egal welche Partei in der Regierung war. Oder sie sind Tarnidentitäten für CIA-Agenten. Das gibt es auch.
Dann eure Arbeit zu der chinesischen und russichen App, bei Letzter bin ich noch nicht am Hören. Aber ich wünsche mir schon seit Jahren so eine Arbeit z.B. zu Youtube oder Twitter, wo rechtsradikale Hetzer ihr Unwesen treiben und extrem viel Schaden anrichten, ähnlich wie viele andere Kriminelle. Die dürfen da scheinbar alles und haben wohl extra Media training in ihren Netzwerken und dieser Missbrauch wird, wenn überhaupt nur sehr langsam gestoppt. Auch bei Amazon oder ebay geht es nach meinem Eindruck immer weiter bergab und gibt immer mehr Betrug. Bei Amazon sind die Chinesen mit ihrem Schinatrasch und systematischer Steuerhinterziehung wirklich ein massives Problem.
Bei Youtube wird man auch greyed out oder shadow banned. Die Mechanismen waren mir immer rätselhaft. Von mir wurden bspw. längere Texte (wie dieser hier) bei Youtube gebannt ohne irgendein erkennbares verwerfliches Wort. Ich prüfte das öfter mit einem anderen Account, ob es auch wirklich für Andere lesbar ist. Oder wenn ich einen „anonymen“ Account anlege, dann kommt nach ein paar Wochen Inaktivität eine „Sicherheitsprüfung“ beim Anmeldeversuch. Oder wenn man sich mal über Tor anmelden will, dann kommt die Meldung „verdächtige Aktivität“ und auch oft das Aus. Oder wenn man keine Telefonverifizierung macht, wird man auch oft ausgeblendet, selbst wenn man nichts verbrochen hat. etc. etc. Die Regeln sind absolut undurchsichtig und genauso manipulativ wie bei den Chinesen und Russen. Es gibt kaum jemanden, der den Chinesen oder Russen eine tolle Demokratie und Menschenrechtsbilanz attestieren würde. Bei Deutschland und USA gibt es aber noch genug Idioten, die das glauben und keine Ahnung haben, was wirklich abgeht.
Auch deutsche Zeitungsforen bannen nicht gerade nach transparenten Richtlinien und benützten teils seit 20 Jahren die gleiche Schrottsoftware. Einen Vorgeschmack gab es mal mit dem Vortrag Spiegelmining auf der 33C3. Die wählen ihren Mainstream nicht nur bei ihren eigenen Themen wie der Vortrag zeigte, sondern auch was sie durchlassen. Euch würde sehr erstaunen, was sie zensieren. Nicht nur die offensichtlichen Trolle, sondern auch Typen mit denen sie nicht einer Meinung sind. Mal abgesehen davon, dass z.B. SPON immer weiter absteigt. Jetzt benützt auch SPON schon dieselbe Kindersprache wie Bento. Oder bei Leaks gibt es derzeit auch eine üble Entwicklung. Da wird Zeugs aus Iran „geleakt“ oder CIA-Agenten werden als whistleblower von ihren Kollegen mit demokratischem Parteibuch gefeiert. Nicht jedes Leak ist ein echtes Leak. Dass haben wir natürlich der Tatsache zu verdanken wie drakonisch Whistleblower bestraft werden wie Snowden, Assange, Manning, Barrett Brown, John Kiriaku usw.
Wenn ich das richtig mitbekommen habe: In USA prüft die Einreisebehörde seit Mai, ob man in den letzten 5 Jahren etwas Verwerfliches auf ca. 20 social media-Plattformen geschrieben hat und soll alle Accounts aus einer Liste von Social Media Plattformen angeben. Damit ist endgültig vorbei mit Meinungsfreiheit und niemand braucht auf China zu zeigen.
https://theintercept.com/2019/12/05/us-visa-social-media-screening/
Also wie wäre es die mit Abstand schlimmsten und wichtigsten Social Media Schurken aus USA ähnlich kritisch wie die Chinesen und Russen zu beleuchten? Einige davon gelten als die wertvollsten Aktienunternehmen der Welt und sie haben ungleich mehr Einfluss als alle anderen Länder, denn das Internet gehört praktisch ihnen und wurde von US-Geheimdiensten gebaut.
Es gibt einfach keine Guten. Ich persönlich wähle dann als kritikwürdig lieber Institutionen, die mir näher sind (im täglichen Gebrauch), wo ich eher vielleicht noch Einfluss haben könnte. Was die Chinesen, Iraner oder Russen anstellen, interessiert mich nicht. Das zieht meistens auch nur zur Angstmache oder zum Einschleimen bei Behörden, die davon leben, dass wir Angst vor Chinesen und Russen haben und einen neuen kalten Krieg heraufbeschwören. Darauf würde ich gerne verzichten. Ich halte auch nichts von einer Argumentation, von wegen, wenn alle über Cyber oder böse Russenhacker reden, müssen wir das auch tun, sonst hört uns keiner. Die haben hier keine Gerichtsbarkeit wie unsere Behörden oder die USA.
Sendung ist ansonsten wie immer insgesamt sehr gut und informativ.
Hallo Tim, hallo Linus,
Wenn ich mir die Kommentare hier so durch lese, dann bin ich vermutlich hier relativ alleine mit meiner Meinung – trotzdem: Diskurs soll ja ab und an ganz gut sein.
Es kommt immer wieder mal vor dass ihr euch in eurer Sendung über Pocasts bzw. Podcaster lustig macht die in ihren Podcasts Werbung machen oder um eine iTunes Bewertung bitten. Von den schlimmen Menschen die ihre Podcasts bei Spotify eingereicht haben ganz zu schweigen.
Das kommt immer wieder mal vor und ganz ehrlich, das stört mich immer mehr.
Ihr zwei (und speziell Tim) habt den riesigen Vorteil von einer immens großen Bekanntheit, Reichweite, Community – nennt es wie es wollt.
Tim kann sein Leben nur durch seine Podcasts unterhalten – das ist ein absoluter Jackpot und sei ihm absolut gegönnt und ich wünche ihm jeden weiteren Erfolg (ich trage da auch meinen Teil dazu bei) aber bei allem Respekt: Das ist eine absolut privilegierte Situation! Ich bin mir da manchmal nicht sicher ob euch das klar ist.
Hat mit der letzten Sendung nichts zu tun, aber hinzu kommen auch mal abfällige Tweets über die Sinnlosigkeit von irgendwelchen ‚Podcast-Preisen‘ oder anderen ‚Podcast-Auszeichnungen.“
In den CCC und Hacker Kreisen, die vermutlich einen Großteil eurer Hörerschaft ausmachen, finden es sicher alle ganz toll nichts mit den großen Plattformen zu tun haben zu wollen. Alles legitim, kann man so vertreten – es gibt aber halt einfach auch andere Realitäten.
Insbesonders bei einer jüngeren Zielgruppe die eben jenseits der Nerd-Kreise existieren ist Spotify schlicht und einfach die Musik und Podcast-App der Wahl. Das ist der Eindruck den ich von einem eigenen Podcast habe – Spaßprojekte, ohne Werbung und auch ein Ergebnis meiner Bacherlorarbeit die sich mit Thema ‚Nutzungsbarrieren bei Podcasts‘ auseinander setzt.
Das man mit einem Podcast ohne jegliche iTunes Bewertungen und Rezensionen praktisch in der Unsichtbarkeit des Verzeichnisses versinkt ist auch klar. Man kann Plattformen, Werbeformen und auch Podcasts die nur auf Reichweite und Kohle aus sind sicher kritisieren und auch eine entsprechende Meinung vertreten.
Aber versetzt euch mal in die Lage von jemanden der einen neuen Podcast startet und eben über keine 10.0000 Twitter Follower keine CCC Community hinter dem Rücken verfügt.
Ich würde ich mir von euch diesbezüglich etwas weniger Überheblichkeit wünschen – das steht euch nicht gut zu Gesicht und ist auch sehr schade.
Die Nerd-Pride Antworten auf diesen Kommentar werden sicher nicht auf sich warten lassen, ich wollte das aber trotzdem mal loswerden.
Nichts für ungut, alles gute und schöne Grüße
Moritz
Kann man die Bachelor-Arbeit irgendwo lesen?
Zu deiner Kritik: Ich habe bei Tim nie Überheblichkeit gegenüber Leuten gehört, die ihre Podcasts wie auch immer vermarkten. Was ich regelmäßig höre, wenn das Thema aufkommt, ist eine Erklärung, warum er selbst das nicht so machen möchte. Und man hört mMn, dass er sich darüber — wie über das Medium Podcast generell — sehr viele Gedanken gemacht hat.
Ich höre werbefinanzierte Podcasts, Podcasts, die in jeder Folge zu Spenden aufrufen, Podcasts mit Premium-Mitgliedschafts-Modell, Podcasts, die explizit keine Spenden moechten und was weiß ich noch für Podcasts … ist für mich alles okay. Aber was ich schlimm fände, wäre eine (weitere) youtubisierung der Podcast-Landschaft („Don’t forget to like and subscribe, and also give us a review on itunes …“ vor jedem Video, am besten noch mit unerträglichen Episoden-Bildern fuer jede Folge, wobei immer der/die Sprecher/in mit „witzigem“ Gesichtsausdruck und fetter Schrift im Bild zu sehen ist …).
Ich bin mir meiner heutigen privilegierten Situation durchaus bewusst, bin aber auch nicht mit dem goldenen Social Media Löffel im Maul geboren, sondern musste mir diesen Status erst mal erarbeiten. Dabei habe ich von Anfang an nur auf den Inhalt meiner Produktionen und die Verbindung zur Community gesetzt. Auch ich hatte am Anfang auf Twitter „zero friends“ und ich musste mir jede Hörerin und jeden Hörer erarbeiten. Und Linus kannte zu Beginn von LNP auch kein Schwein :)
Allem Getue und Gehabe bin ich so weit es ging aus dem Weg gegangen. Dazu gehören auch Preisverleihungen. Meine kritische Haltung dazu bezieht sich primär auf die Art und Weise, wie diese Entscheidungen zustande gekommen. Ich war auch ein paar Mal in solchen Jurys – nicht zum Thema Podcasts allerdings – und denke gut einschätzen zu können, wie unterinformiert diese Runden in der Regel sind. Dass sich dann später Ausgezeichnete über diese „Ehrungen“ freuen und sich davon etwas versprechen kann ich nachvollziehen, aber weder denke ich, dass das langfristig viel bringt (schau Dir mal an, welche Projekte beim Grimme Online Award mal ausgezeichnet wurden und was davon heute noch existiert oder auch nur irgendeine Relevanz hat). Und oft feiert sich eine Szene oft nur selbst und es sind mehr die Preise, die sich ihre Relevanz daraus ableiten, weil sie das auszeichnen, was ohnehin schon Erfolg hat. Das muss ich nicht haben.
Was andere Verdienstmodelle betrifft, wirst Du wiederum von mir keine grundlegende Kritik an anderen Projekten finden. Ich stand schon immer auf dem Standpunkt, dass das jede/r für sich selbst klären muss und mir ist das im wesentlichen egal, wofür sich Leute entscheiden. Sollen sie doch alle Werbung machen, dann bleibt mehr für mich im Spendenpool. Ich begründe allerdings den Ansatz, den ich für mich gefunden habe (und das schließt dann bei LNP Linus mit ein) und dazu äußere ich mich.
Sich auch mal über das Getue und Gehabe zur Lobernte im Rahmen der Sendungen selbst lustig zu machen, halte ich für absolut legitim, Es ist ja nicht so, dass wir uns hier mit nichts anderem beschäftigen würden und dass da draußen nicht alle auch selbst wüssten, wie albern das alles rüberkommt. Außerdem machen wir es pauschal und nicht ad hominem.
Was die Sinnhaftigkeit oder -losigkeit von Spotify und anderen Plattformen betrifft haben wir ja nun genau diese Sendung genutzt, um uns da mal Gedanken zu machen bzw. unsere auch teilweise unklare Haltung darzulegen. Natürlich sind da andere Zielgruppen unterwegs. Die Frage ist aber auch immer: ist es auch meine und welche Zugeständnisse sind okay, ohne der eigentlichen und aktuellen Zielgruppe dann nicht mehr gerecht zu werden.
*****
Top-Podcaster, gerne wieder.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr (und andere Podcasts) noch möglichst lange von Spotify fern bleiben könntet, um solchen zentralisierten Plattformen möglichst wenig Vorschub zu leisten.
Bei Podcasts habe ich noch das schöne alte „Web-Gefühl“, dass ich in den 90ern im Netscape Navigator hatte ;). Podcasts kann man noch auf Websafari auf eigene Faust auf kleinen Webseiten finden. Das fühlt sich irgendwie schön an. Vielleicht ist dieses Gefühl auch für jüngere Menschen noch ein Erlebnis.
Auch wenn ich selbst keinen Podcast betreibe, finde ich den Gedanken schön, einen Podcast machen zu können, ohne von irgendeiner Plattform abhängig zu sein und trotzdem eine Hörerschaft finden zu können. Das fühlt sich nach Freiheit an, so wie sie in vielen Star Trek-Episoden gepredigt wird ;)
Abschließend: „Mißtraue Autoritäten – fördere Dezentralisierung.“ (in diesem Sinne, Tim schmeiß doch mal den Mastodon-Twitter-Crossposter an ;)
Hallo und vielen Dank für die sehr unterhaltsame (noch mehr als sonst ;) ) Folge. Ich bin im Laufe der Zeit zu einem treuen Hörer von euch und anderen Podcasts geworden und möchte euch gern kurz schreiben wie es dazu kam. Vor einigen Jahren habe ich nach Wissen fürs Ohr gesucht zum Thema öffentlicher Verkehr und bin so auf die CRE Folgen gestossen. Diese gefielen mir und ich informierte mich im Web darüber und stiess so auf andere Podcasts, zb. Forschergeist, Freakshow, NSFW und lernte nach und nach neue Personen kennen, die in den Podcasts vorkamen oder erwähnt wurden und hab mir langsam und gemächlich eine Auswahl an Podcast ausgewählt die ich höre. Ganz klassisch, aus sich selbst heraus gewachsen. Via Mund zu Ohr Propaganda sozusagen. Dazu benutz ich eine App namens FM Player mit dem ich zufrieden bin und mit dem ich alle Podcast suchen,per Suchbegriff oder RSS Feed und hören kann. ich find die Möglichkeit, die Podcasts kostenlos zu hören und dann selbst zu entscheiden ob und in welcher Höhe ich Sie unterstütze fair und mutig. Gelegentliche Erinnerungen wie die jeweiligen Podcasts finanziert werden, welche Arbeit effektiv dahinter steckt, haben in mir ein anderes Bewusstsein darüber entwickelt und mich zu einem regelmässigen Unterstützer werden lassen.
Danke vielmals für eure Werke :)
Freue mich sehr, dass Linus‘ Mastodon Account jetzt verlinkt wird :)
Also ich überweise hier meinen monatlichen Obolus, damit die Metaebene und ihr Schöpfer meine Freizeit und mein Hirn noch möglichst lange bereichert. Und ich habe den Betrag nach dem Wink mit dem sechsminütigen Raumzeitpfahl nochn bissle erhöht und hoffe meine Wertschätzung durch die unglaublichen Mühen der Dauerauftragsänderung für ein immer praller gefülltes Panoptikum (oder sollte ich besser Panauditum) an Wissen gepaart mit deiner wunderbaren Unaufgeregtheit bei zugleich engagierter Grundhaltung glaubhaft zu machen.
Ich finde es großartig, wie du mit dem was dir eine innere Mission zu sein scheint, in vielfältige Vorleistung gegangen bist und auch noch anderen hilfst eigene Podcasttorten zu backen, anstatt neidisch deine Pfründe zu verteidigen.
Dein Bekenntnis zur absoluten Werbefreiheit finde ich nobel und beim Hören natürlich sehr angenehm. Aber bei der Klasse deiner Beiträge würde mich bei bis zu 3h Laufzeit ein 2 min Werbeblock auch nicht stören, zumal es ja Podcastplayer mit einer Vorspultaste gibt.
Und selbst wenn das nicht ginge, so erinnert ein wie auch immer gearteter Finanzierungsblock mich daran, dass du von deinen Podcasts leben können musst – gut leben, auch mal krank und gelassen mit deiner Familie alt werden. Daher springe von mir aus öfter über deinen Schatten und fordere uns Hörer auf, dich angemessen zu entlohnen.
Ich bin auch bei Spotify aber da hole ich mir Musik und Hörbücher. Mit der Funktionalität meiner Android App Antennapod kann die Software dort aber bei weitem nicht mithalten, so dass ich für Podcasts diese Plattform nicht nutze. Allein schon die Möglichkeit alle deine Gespräche mit 90% Geschwindigkeit viel länger und noch beruhigender zu genießen aber auch schnell in die Kapitel zu springen, die Links zu nutzen oder wie jetzt gerade auf die Website zum Kommentieren zu springen, bringt mir so viel Mehrwert, dass ich dafür kein Spotify brauche.
Was das Politische angeht, so bringt mich als regelmäßig übender Reservist mit der Bereitschaft mein Land auch mit der Waffe zu verteidigen und dafür auch ein ernstzunehmendes VerteidigungsBudget zu fordern, Du und vor allem der liebe Linus natürlich immer wieder an Grenzen – oder in die Verlegenheit, meine Positionen neu zu überprüfen und ggf. nachzujustieren. Aber genau dadurch habe ich dieses Jahr auf einer Urherberrechtsdemo und auf einer FridaysforFuturedemo den Altersschnitt versaut…
Ihr beide macht es einem aber auch leichter als andere Aktivisten, sich auf emotional hochgeputschte Themen einzulassen, weil ihr in euren Feedbacks nicht gehässig auf Andersdenkende eindrescht, sondern auch mal selber die vorher gewählte Position laut überdenkt und somit ein gutes Vorbild für eine gedeihliche auf Erkenntnisgewinn abzielende Gesprächs- aber auch Nachdenkkultur gebt. In der Sache hart aber ohne den emotiolen Rolladen gleich runterrattern zu lassen.
Danke, weiter so, schöne Weihnachten und bitte noch viele geistreiche Jahre!
Hallo Tim und Linus,
zu erst mal vielen Dank an euch und für eure Entscheidung den Podcast frei und per RSS und auf deiner eigenen Webpräsenz anzubieten.
Bei Lob und app Auswahl schließe ich mich Jörg an. ;-) (Außer das mit der Reserve)
Zum Thema Plattformen habe ich auch das Gespräch zwischen Holgi und Tobi gehört. Auch ich habe noch keine fertige Meinung.
Meine Gedanken soweit sind wenn lock-in Plattformen, dann den Fokus ganz klar auf den Erklärbären zu setzten. z.B. zu jeder Folge einen Bonus Inhalt als pre-show der erklärt das dies gerade Spotify ist aber der Podcast eigentlich unter http://www…. lebt und dort frei und mit guten links zu beziehen ist. Einmal produziert, immer kopiert.
Auch wäre es natürlich gut wenn alle links auf der Plattform/Spotify bubble raus brechen würden, z.B. Shownotes – link auf logbuch-netzpolitik website. Ich vermute mal dies wird aktiv unterbunden von den Plattformen.
Ich denke eure Kritik ist immer gut formuliert und ihr versucht sachlich zu bleiben. Der gute Ton ist aus meiner Meinung vorbildlich. Bei Plattformen die dies Einschränken – wegbleiben.
Bonus Inhalt für die Plattformen am besten nur zum erklären der Welt außerhalb der Bubble.
Das mit den Sternchen und likes wirkt für mich immer desperate. Auch wenn ich es als Erinnerung sehe. Anstelle des Hinweises auf die Sternchen denke ich sollte auch hier wieder aus der Bubble raus verwiesen werden um hier die Kommentare zu lesen und beizutragen.
Ich sehe es als durchaus interessant den Kreis der Hörerinnen mittels diesen Plattformen zu erweitern. Zum ausbrechen aus den Plattformen benötigt es jedoch jeden einzelnen, du/ihr könnt nur den Blick über den Tellerrand anbieten.
Liest sich alles nach mehr Arbeit und bewussterer Kommunikation. Ob es dir das wert ist, darüber hast du dir sicherlich schon viele Gedanken gemacht.
Finde die Idee ganz gut für LNP, auf Spotify per Teaser präsent zu sein, – oder so bissl sozialingenieuersmäßig, über andere Spotifyer auf LNP hinweisen zu lassen :) Generell fahre ich in dieser schwierigen Frage die Strategie: Präsent sein ja, aber nicht durch die Inhalte selbst, sondern durch Links auf diese Inhalte (in welcher Gestalt auch immer). Natürlich sieht Sichtbarkeits-Optimierung auf solchen who’s-who-Plattformen anders aus, aber man muss echt nicht jedem Dreck den so eine Schafherde hinterlässt, hinterherlaufen. Zentralismus und Kapitalismus sind nicht in Stein gemeißelt … es macht Sinn, sich nicht alles nehmen zu lassen. Eine Internetkonzerne-Ohnmacht ist eine genauso bekloppte Dystopie wie post privacy.
Zum Spendenkrams: Da seid ihr wirklich sehr dezent. Ihr könntet zumindest mal auf die hilfreiche Wirkung von Daueraufträgen und auch die große Wirkung kleiner Spendenbeträge hinweisen. Fände ich angemessen. Das wird immer gerne vergessen und ehe man sich als Normalverdiener schämt „hach das ist ja peinlich, nur 5 € zu senden“ sendet man lieber gar nichts. Schwachsinn. Ich werde demnächst einen niedrig angesetzten Dauerauftrag einrichten, denn: So viel Gutes einfach gratis gehört und nicht danke gesagt – neee nee was würde meine Oma dazu sagen! Manchmal haben die eben doch recht :D