Feedback — Avocadolf — Kaseya — GFF vs. Pegasus — cduconnect — Datenleck bei Modern Solution — Facebook löscht Querdenker — Digitaler Führerschein — Termine
Wir nehmen uns heute noch mal viel Zeit für Feedback und müssen ein paar Fehler korrigieren. Die Nachrichten führen uns zu Attila Hildmann, der GFF, die Klage erhebt gegen den Kauf von Pegasus durch das BKA, die Einstellung der Klage gegen Lilith Wittmann im Fall cduconnect, einem Datenleck bei Modern Solution, zu Facebook, dass jetzt endlich Querdenker ihre Kanäle löscht und dem hoffentlich letzten Projekt von Andi Scheuer, dem Digitalen Führerschein.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
Prolog
- developer.mozilla.org: 407 Proxy Authentication Required – HTTP | MDN
Feedback
Linus muss doch wahlhelfern
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von hilti
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Frau Krickelkrackel
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Vollkornzucker
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von lobi
Wahlsoftware nicht auditiert
- youtube.com: 34C3 – Der PC-Wahl-Hack – YouTube
- media.frag-den-staat.de: Auditierung von Wahlsoftware
- media.ccc.de: Der PC-Wahl-hack
- zeit.de: Bundestagswahl-Hack: CCC schreibt Reparaturcode f\u00fcr unsichere Wahlsoftware
PUR-Abos
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von MachtWasMitMedienGeek13
- noyb.eu: News-Seiten: Leser:innen sollen eigene Daten zum Wucherpreis „zurückkaufen“
- noyb.eu: noyb reicht 422 formelle DSGVO-Beschwerden gegen Cookie-Banner-Wahnsinn ein
Bullshit-Bingo-Studien
- twitter.com: Tweet von BarEngels
- twitter.com: Tweet von anked
- iwkoeln.de: Digitale Verwaltung und Breitbandausbau in der digitalen politischen Kommunikation – Institut der deutschen Wirtschaft
Avocadolf
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Aaron
- twitter.com: Tweet von Sneck_Prod
- twitter.com: Tweet von andre_meister
Kaseya
- heise.de: Kaseya-Attacke: FBI hielt wochenlang Generalschlüssel zurück
- heise.de: REvil: Ransomware-Gang in neuer Aufstellung wieder aktiv
GFF gegen Pegasus
- freiheitsrechte.org: GFF reicht Datenschutz-Beschwerde ein: Einsatz des Pegasus-Trojaners durch BKA verletzt Grundrechte – GFF – Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V.
cduconnect
- lilithwittmann.medium.com: Staatsanwaltschaft sagt, ich habe die CDU nicht gehackt
- spiegel.de: CDU: Staatsanwaltschaft bestätigt Schwachstelle in Wahlkampf-App – DER SPIEGEL
Datenleck bei Modern Solution
- wortfilter.de: Warnung: Datenleck beim JTL-Partner Modern Solution GmbH & Co. KG – wortfilter.de – Der Marktplatz Blog
- wortfilter.de: JTL-Partner Modern Solution: Neues Datenleck mit neuer Version moso.connect – wortfilter.de – Der Marktplatz Blog
- wortfilter.de: Datenleck Modern Solution Lösung: Kostenlos, Open Source & für euch – wortfilter.de – Der Marktplatz Blog
- spiegel.de: Online-Marktplätze: IT-Experte entdeckt Informationen von 700.000 Käufern – DER SPIEGEL
- youtube.com: 35C3 – Du kannst alles hacken – du darfst dich nur nicht erwischen lassen. – YouTube
Facebook löscht Querdenker-Kanäle
- deutschlandfunk.de: “Koordinierte Schädigung der Gesellschaft” – Facebook löscht “Querdenken”-Kanäle
- deutschlandfunk.de: Gewalttat in Idar-Oberstein – Warum die Maskenpflicht kein Mordmotiv ist
- twitter.com: Tweet von Tagesspiegel
Digitaler Führerschein
- bussgeldkatalog.org: Digitaler Führerschein kommt: Ausweisen per Smartphone
- chip.de: Führerschein auf dem Smartphone nutzen: Neues Gesetz tritt heute in Kraft – CHIP
- tagesschau.de: Bundesverkehrsministerium: Digitaler Führerschein startet | tagesschau.de
- golem.de: Digitaler Führerschein
Hallo Tim, hallo Linus,
zurerst wieder das obligatorische Lob, ihr seid cool und eure Sendung ist ein fetter Fels in der verrückten Brandung der Zeit. Fortsetzungsbefehl!
Jetzt konkret zum Thema WLAN
Linus, wenn du dich so aufregst über Berlin, den Netzausbau, diese furchtbare Partei und dass das mit dem WLAN so peinlich ist, kann ich grundsätzlich mitgehen, nur klingt das manchmal fast so, als wärst du auch grundsätzlich gegen WLAN.
Da möchte ich gerne eine weitere Perspektive einwerfen:
Es gibt Menschen, die haben kein Smartphone, und besonders für diese Leute ist es gut, ab und zu mal ein offenes WLAN fürs Laptop irgendwo zu finden.
Es gibt sogar Menschen wie mich, die haben GAR KEIN HANDY und wollen keins haben. Zur Einordnung, ich bin Anfang 30 und technisch interessiert und das ist auch einer der Gründe, warum ich die Nutzung eines Smartphones vermeide, weil ich’s kann und selbst wenn ich einen alten Nokiaknochen immer mit mir rumschleppe hinterlasse ich ja ein umfassendes Bewegungsprofil (was allerdings nicht mein Hauptgrund ist, kein Handy zu haben sondern mir persönlich gibt es einfach viel Lebensqualität, nicht immer überall erreichbar zu sein).
Ich zum Beispiel habe einfach ein altes Netbook, das ist schön klein, man kann es in jeder Tasche überall hinnehmen und die Dinger kriegt man mittlerweile hinterhergeworfen, weil ein aktuelles Windows da nicht mehr vernünftig läuft, aber wenn man sich da irgendein Linux mit einer nicht allzu hungrigen Desktopumgebung draufschiebt, dann läuft das.
Da hab ich dann über Email, Matrix und was man halt benutzen will, meine Kommunikation drüberlaufen. Es gibt Leute, die so leben wollen, bei mir ist das zum Beispiel der Fall, nebenbei ist mein Netbook zehn Jahre alt und läuft und läuft und ich muss mir nicht – wie bei den meisten Smartphones – alle paar Jahre ein neues Gerät kaufen, weil das alte nicht mehr von der Software unterstützt wird oder ähnliches. So kann ich meinen globalen Ressourcen-und Menschenverbrauch (Menschen sterben im Umfeld der Gewinnung der Rohstoffe für unsere Geräte) massiv verringern.
So. Für so Leute wie mich ist es eben extrem cool, wenn man ab und zu mal in so ein offenes WLAN reinläuft, wenn man unterwegs ist, da kann man dann doch mal kommunizieren, oder nach dem Weg suchen . Oder: sich mit einem beliebten Kommandozeilenprogramm die neuste Böhmermannfolge runterladen und die dann während der U-Bahnfahrt zwischen den Bahnhöfen von der lokalen Festplatte aus gucken ;-)
Das wars schon, ich wollte nur mal diese Sichtweise einwerfen, WLAN ist durch seine niedrigschwellige Zugänglichkeit für etliche Menschen eine große Hilfe, eben auch für „normale Menschen“ mit Smartphone, die aber vielleicht aus irgendwelchen Gründen keine mobilen Daten haben.
Im Zuge meines Beitrags halte ich es allerdings für angebracht, mich von der CDU zu distanzieren, es liegt mir fern, mit meinem Kommentar diese schachernde, korrupte Vergangenheitspartei in Schutz zu nehmen.
Viele Grüße,
Nils
Hi,
zu WLAN: Genau aus den genannten Gründen wird ja versucht Freifunk zu propagieren und in meiner Umgebung z.B. auch viel bei Flüchtlingsbehausungen aufgebaut. Wie von Linus kurz umschrieben wird es einem ja durch die Störerhaftung usw. ständig erschwert. Übrigens: In dem Ort wo ich wohne wurde freies WLAN vor ein paar Jahren mal von den Grünen in der Ortsmitte vorgeschlagen und die CSU-Mitglieder im Gemeinderat welche die Mehrheit haben, haben es abgeleht da O-Ton „diverse Gruppierungen dort nicht erwünscht sind“. No comment!
Grüße. :)
+1
„Das braucht niemand mehr“ trifft nicht zu. LTE ist nicht für alle und für alles eine Alternative. LTE ist vom Konzept her zentralistisch und leider in der Regel auch rein kommerziell. LTE kann zentral abgeschaltet werden. Der Zugang ist mittlerweile in Deutschland schwierig zu kriegen, weil die Dreckspolitik die Provider angewiesen hat, alle Nutzer in Stasi-2.0-Manier namentlich zu identifizieren und damit auf Schritt und Tritt persönlich (!!!!) trackbar zu machen.
Sorry, das ist also keine Alternative zu einer offenen WLAN-Infrastruktur.
Was nicht heißt dass die Politik das machen muss. Immerhin nennt ihr ja auch Freifunk. Die Politik soll einfach nur fucking aus dem Weg gehen mit ihren nutzerfeindlichen Verordnungen (gilt für jede Art von Internetzugang, auch die Stasi-2.0-Registrierung bei LTE ist ja kein Naturgesetz).
Nochmal ich.
Zu AFD: Linus, du bezeichnest die AFD als faschistsische Partei, was man durchaus machen kann, verzeinfacht aber die Gesamtkomposition dieser Partei, was aus progressiver Sicht schade ist, denn: In der AFD gibt es drei große Flügel und jeder einzelne ist menschenfeindlich und darauf kann man als progressives Einhorn auch eingehen. Natürlich gibt es den faschistischen Flügel um Höcke und der ist mittlerweile auch der größte der drei Flügel, aber nicht in der absoluten Mehrheit der Partei. Der zweite große Flügel sind evangelikale, feudalistische Antifeministinnen* mit Bezug zum „Adel“ um Beatrix von Storch, ja, die Politikerin, die auf einer Maus ausrutschen kann. Diese Leute hassen Frauenemanzipation, und alles, was nicht heterosexuell ist und träumen von der traditionellen Familie. Der dritte Flügel sind radikale, neoliberale Kapitalistinnen, die Staat und Demokratie durch den Markt ersetzen wollen, zu denen gehörten die Gründerväter (ich glaube, alles Männer) und Frauke Petry .
Das heißt, in der AFD gibt es nicht nur Arschlöcher, sondern auch Arschlöcher und Arschlocher und ich finde das kann man durchaus betonen.
Hierzu sei die aktuelle Jung-und-naiv-Folge mit Andreas Kemper über die AFD und den neoliberalen Traum von Privatstädten empfohlen.
https://www.youtube.com/watch?v=7KN6RisuWZU
Viele Grüße,
Nils
*generisches Femininum: https://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Femininum
„Zu AFD: Linus, du bezeichnest die AFD als faschistsische Partei, was man durchaus machen kann, verzeinfacht aber die Gesamtkomposition dieser Partei, was aus progressiver Sicht schade ist“
Ich weiß nicht, warum es nötig sein soll zwischen der Klassifizierung als Faschist und der als den Faschismus aktiv befürwortend zu unterscheiden. Die Mitgliedschaft in dieser Partei, deren maßgebliche Protagonisten eindeutig faschistische Propaganda betreiben, kann und muss im geringsten als aktives Betreiben gewertet sein, nach welchem braun das in welcher Ecke auch immer stinkt. Wie denn sonst? Ist uns denn die Vernunft, die Geschichte völlig abhanden gekommen? Das ganze öffentliche Geschwafel von den feinen Unterschieden, den gab und gibt es an dieser Position nicht.
Moin Nils,
Das mag sein.
Aber bei allem Respekt: Ich sehe keinen Anlass, dafür jetzt ein Berlin-weites WLAN zu bauen.
:)
Ich verfluche 407. 407 is the bane of my existence. In einem Windows Netzwerk Proxies mit NTLM Authentisierung verwenden, diese Fehlermeldung im Proxylog zu sehen, ist das absolut Schlimmste.
Es gibt da unterschiedliche „Lösungsvorschläge“ der einschlägigen Communities bzw. der Dokumentationen.
a) „schreib doch einfach username und password im Klartext in diese .config Datei.“
b) „Lad dir doch cntlm runter und tunnel deine HTTP Anfragen doch nochmal durch diesen Proxy hier.“
c) „Mach doch ne Proxy Exception, damit die Authentication bei dieser URL geskippt wird.“
Zu a muss ich ja nicht viel sagen.
Zu b: töfte Idee. Ist halt nur nicht policy konform nen eigenen Proxy laufen zu lassen.
Zu c krieg ich einfach nur Flashbacks. Schon mal auf nen Link in einer Doku geklickt die „freizugebende URLs im Proxy“ oder so heißt? Nein? Wenn da nur URLs stehen würden und nicht *.microsoft.com oder *.akamized.net oder eine der was weiß ich wievielen IP Adressen aus den /16 Blöcken aus Redmond oder von AWS. Beispiel: https://docs.microsoft.com/de-de/visualstudio/install/install-and-use-visual-studio-behind-a-firewall-or-proxy-server?view=vs-2019
Ein Hoch auf jede Anwendung mit Enterprise Proxy Support.
Zum Thema Internet in der Berliner U-Bahn:
Wenn ich mich nicht irre war der Haupt-Grund, warum lange nichts passiert ist, dass BVG und Mobilfunkbetreiber sich über den Mietpreis für die Technikstandorte gestritten haben, bis der Senat dem ein Ende bereitet hat.
Inzwischen läuft der Ausbau, und soll schon 2017^W2020^W2022^W2023 fertig sein.
teltarif fasst das Drama gut zusammen: https://www.teltarif.de/netzversorgung-untergrund-berlin/news/85230.html?page=all
Aber es wird.
Zum Thema Wahlhelfen:
@Linus: Ich glaube der Grund, warum du deine Einberufung erst so spät bekommen hast, ist, dass das Wahlamt noch nicht wusste, wo du eingesetzt wirst. Das klang so, als ob du in einem zusätzlichen Wahlvorstand tätig bist, die werden eingerichtet, wenn sich herausstellt, dass sehr viele Wahlscheine in einem Briefwahlbezirk beantragt wurden. Da werden dann die Berliner Wahlen von einem eigenen Wahlvorstand ausgezählt, das geht natürlich erst nach dem öffnen der Stimmzettelumschläge nach 18 Uhr. Oder du ersetzt eine*n Wahlhelfer*in der*die abgesagt hat.
Die vielen Wahlen in Berlin (Bundestagswahl, Abgeordnetenhaus, Bezirksverordnetenversammlung und Volksentscheid, insg. 6 Stimmen) bedeuten auch, dass sich die Auszählung hinziehen wird. Wie lange hängt davon ab, wie viele Wähler*innen es sind, ob es einen zusätzlichen Wahlvorstand gibt und wie oft sich verzählt wird und neu gezählt werden muss… Wird aber sicherlich spät. (Mein Bezirk hat tatsächlich kurzfristig Notfall-Wahlvorstände eingerichtet, die erst um 22 Uhr anfangen, und Wahlvorstände, die mit den nerven durch sind, dann ablösen können. Hab damit einen sehr Nerd-tauglichen Wahlhelfereinsatz.)
Was ich übrigens sehr bemerkenswert finde:
Bisher wurden über 980.000 Wahlscheine ausgestellt in Berlin, etwa um die Hälfte mehr als 2017 und an über ein Drittel der Wahlberechtigten. Jeder dieser Wahlscheine wurde im Wahlamt gedruckt und mit dem Stimmzetteln von Hand eingetütet. Mein Bezirk, ein kleinerer, braucht wohl alleine 2500 Wahlhelfende, denn die Wahllokale müssen ja trotzdem alle besetzt werden, während die Zahl der Briefwahlbezirke deutlich erhöht wurde (auch wegen der vielen Zettel).
Spannend wird auch, wie viele Leute sich als Wahlhelfer*innen angemeldet haben um den Zettel für den Impftermin zu bekommen, und dann nie auftauchen. Hoffentlich sind es nicht so viele, aber denen gönne ich großzügig bemessene Bußgelder vom Wahlamt (theoretisch bis 1000 €).
Wer sich für das Thema interessiert kann sich die Videos und Handreichungen hier angucken: https://www.berlin.de/wahlen/organisation/wahlhelfende/
Ich weiß nicht ganz genau wie das war, aber ich kann definitiv sagen, dass ich 2013-2014 LTE mit 4 Balken in der U-Bahn hatte. E-Plus war zwar in ländlichen Gebieten nutzlos, aber im Urbanen Bereich bzw. Berlin immer der beste und innovativste Anbieter. Alles was günstige Preis gebracht hat ist auf E-Plus zurückzuführen. Unter anderem hat E-Plus times and more eingeführt mit der man Netzübergreifend mit Minutenpaketen telefonieren konnte. Damit fing die Gleichschaltung der Preise an. Vorher hat es immer mehr gekostet woanders anzurufen. Und mit LTE war eplus zwar spät, aber 2014, kurz vor der Übernahme waren die U8 und U7 komplett mit LTE Technik ausgerüstet. Erst mit Übernahme durch O2 wurde alles wieder abgebaut und wir hatten 7 Jahre Stillstand. Es war alles schön, aber „der Markt hat alles geregelt“.
Übrigens war das LTE nicht gedrosselt. Es kam durch was durch kam. Hatte damals schon IMMER mehr als 100. Seit der Übernahme immer noch nicht. Schon gar nicht für die Preise.
https://www.handy-dsl-tarif.info/2014/04/schnell-unterwegs-im-berliner-untergrund-kunden-im-e-plus-netz-surfen-mit-lte-geschwindigkeit-der-u-bahn/?noamp=mobile
Huhu, was die Auszaehlung in einem Briefwahllokal angeht: Das ist tatsaechlich die Phase, in der Linus mit seinem Team die aeusseren Umschlaege oeffnen und dann ueber die Zulassung des inneren Umschlags zur Wahl entscheiden wird. Hier geht es v.A. darum, auf korrekten (und unterschriebenen) Wahlschein und unversehrten, nicht markierten etc inneren Umschlag zu pruefen. Ist dem der Fall, wird die Briefwahlunterlage zugelassen und in die Urne eingeworfen. Die Urne wird dann erst um 1800 Uhr geoeffnet und die Umschlaege geoeffnet, danach kommt dann das (bei der BTW) zweistufige Auszaehlverfahren Erst-/Zweitstimme. Somit soll gleichermassen sichergestellt werden, dass hier niemand Schmuh mit gefaelschten Unterlagen betreibt, aber eben auch der letztliche Stimmzettel nicht mit einer Person in Verbindung gebracht werden kann.
Es gibt zwar immer grobe Hausnummern, wie lange die Auszaehlung dauert, das kann aber trotzdem komplett anders laufen. Wenn ein gut eingespieltes Team einen grossen Stimmbezirk auszaehlt, kann das im Falle einer Landtagswahl mit nur einer Stimme pro Zettel (z.B. in BaWue) in deutlich unter einer Stunde erledigt sein. Gibt es viele Stimmzettel mit unklarer Willensbekundung oder sonstigen Fragestellungen bei der Zulassung, ueber die diskutiert, entschieden und protokolliert werden muss (eventuell sogar mit Rueckfragen beim Wahlamt), sitzt man laenger. Und wenn man jemanden im Team hat, der nicht davon abzubringen ist, sich einfach ein ganz anderes Zaehlverfahren auszudenken und dann am Ende die Summen nicht stimmen und man nochmal neu anfangen muss, hat man unter Umstaenden Pech und ist gegen 23 Uhr mit Abstand das allerletzte Wahllokal, das endlich eine korrekte Auszaehlung hat und die Schnellmeldung abgibt.
Nebenbei noch: Mir geht immer wieder das Herz auf, wenn ihr total irritiert davon seid, wie IT in der oeffentlichen Verwaltung aussieht. Ich bin ueber die Zeit ueber den Open-Data-/Open-Government-Aktivismus in das Thema gerutscht und habe sehr hautnah erlebt, wie das im Maschinenraum funktioniert. Ich sag es mal so: Im Drei-Stufen-Modell gibt es ja „Stand der Wissenschaft“ – „Stand der Technik“ – „Anerkannte Regeln der Technik“. Wer so ein bissel im Chaos oder bei Codefor herumnerdet, wird je nachdem immer wieder mal auf dem gesamten Spektrum des Modells unterwegs sein. Waehrend aber nach aussen hin Flugtaxis und DLT-Fassaden errichtet werden, ist an vielen Stellen der infrastrukturelle Unterbau so duenn, dass es nicht mal fuer die Erfuellung der Anerkannten Regeln der Technik reicht. Das ist witzig, weil z.B. die DSGVO ausdruecklich Massnahmen auf dem _Stand der Technik_ fordert – das heisst „beste verfuegbare Technik“. Die Kluft zwischen dem was sein soll, und dem was ist, scheint aber im Apparat nur selten so richtig aufzufallen – oder anders, aus eurer Perspektive heraus ist das offenkundig und klar, welche Konsequenzen folgen muessten. Auf der anderen Seite nicht unbedingt.
Kennt hier noch jemand das Institut Zur Erforschung Total Interessanter Tatsachen (ITZETIT)?
Aber sicher doch! Musste ich auch direkt dran denken.
Ich bin ein Freigeist und als solcher möchte ich den Rant von Linus zu CxU, AfD und FDP deutlich unterstützen.
Kann doch alles nicht wahr sein.
+1
+2
Digitalisierung in Schland, mit nem Androiden in der Tasche? Oder doch lieber was mit Holz machen? Schöne Sendung – ich gehe natürlich (!) wählen. Mal sehen was in der nächsten Folge so geht. Uiuiui.
p.s. Rant war TOP!
Lieber Linus, lieber Tim,
vielen Dank für eine weitere Folge eures wunderbaren Podcasts, der regelmäßig meinen Horizont erweitert und mich zum Nachdenken bringt.
Ich musste mir heute den Part zu Querdenkern/Impfgegnern sogar zwei mal anhören um meine Gedanken irgendwie zu ordnen. Was die Parteien angeht, die mit den Rädelsführern der Querdenker Bewegung öffentlich einen Schulterschluss suchen, bin ich bei jeglichen Beschimpfungen voll dabei. Wenn es aber darum geht Personen „entschieden entgegen zu treten“, die an den Schwachsinn glauben, weil sie irgendwo falsch abgebogen sind, indem man ihnen sagt dass sie bescheuert sind und verweigert mit ihnen zu sprechen, wird doch davon nichts besser?
In einer vergangenen Folge war eine Fernsehshow ein Thema, bei der man einen Schritt aufeinander zu macht anstatt weiter Fronten zu verhärten und ich glaube, dass das der einzig richtige Weg ist. Aber das muss nicht auf irgendwelchen Bühnen, Demos etc. passieren, sondern im täglichen Leben. Direkt vor dieser Folge habe ich den Zeit Online Podcast „Warum denken Sie das“, in dem eine Impfgegnerin mit einer Impfbefürworterin spricht, gehört und ich finde das Gespräch der beiden Frauen war sehr bereichernd und zeigt schön, wie es gehen kann und wie tief das Problem sitzt. Ich selbst habe drei Freundinnen, die bis heute nicht geimpft sind und ich vermeide es mit denen über das Thema zu sprechen, kenne nicht mal deren Gründe. Vielleicht schreibe ich diese Zeilen daher auch gerade eher an mich selbst.
Aber wenn ich vor einer Weile Kommentare hier lese, die eure Freundschaft in die Brüche gehen sehen, weil ihr über ein Apple „Feature“ angeregt diskutiert, frage ich mich manchmal was sonst noch so aus euren Worten abgeleitet wird und ob ihr nicht auch eine gewisse Ablehnungshaltung befeuert, obwohl ihr doch eigentlich dafür steht, auch der letzten Idiotin (also mir), die immer noch nicht weiß was ein Proxy ist, Dinge zu erklären.
P.S.: Ist in eurem Berliner Kosmos eigentlich die https://digitalservice4germany.com ein Thema? (Die CEO war im „Vordenker“ Podcast kürzlich zu Gast; gehört 100% der Bundesregierung und soll „digitale Lösungen für und mit der Bundesverwaltung“ entwickeln)
DS4G ist Deutsche 18F auf Wish gekauft. Sicher alle voll lieb und bemueht und voller gutem Willen, aber es ist bisweilen dann doch erschreckend, mit welchen Annahmen und Ideen die arbeiten.
„Ich selbst habe drei Freundinnen, die bis heute nicht geimpft sind und ich vermeide es mit denen über das Thema zu sprechen, kenne nicht mal deren Gründe.“
Ich kann Dir nur empfehlen, Dich entweder von diesen Freundinnen fernzuhalten oder nur mit den entsprechenden Schutzmaßnahmen mit ihnen in Kontakt zu treten. Auch ein Impfdurchbruch ist unter Umständen keine ganz so leichte Geschichte und das ist auch imho einer der Gründe warum Linus (in meinen Augen zurecht) nichts mit diesen Leuten zu tun haben will: sie setzen bewusst und fahrlässig die Gesundheit ihrer Mitmenschen auf’s Spiel. Und das, ohne den Mitmenschen eine Chance zu lassen, sich selbst zu schützen. Denn ich kann Deinen Freundinnen auf der Straße nicht ansehen, ob sie geimpft sind und dann nochmal extra Abstand halten. Zum Thema Bereicherung in der Diskussion: ohne die Folge gehört zu haben, kann ich mir nix vorstellen, was mich in so ner Diskussion bereichern soll – außer Angst, Wahn und Schwurbel gibt’s da in der Regel nix zu holen und die drei Sachen hab ich in meinem Alltag durch den ganzen anderen Scheiß eh schon genug.
In der Corona Warn App kann man sein eigenes Zertifikat per Knopfdruck überprüfen lassen.
Zeigt dir jemand das Zertifikat kannst es drauf drücken und dann die Gültigkeit validieren lassen.
Hier wird dann in der Tat die digitale Signatur überprüft. Man muss jedoch – wie sonst auch immer – noch die Identität der Person mit der auf dem Zertifikat abgleichen.
… und die Echtheit der App überprüfen.
(Wenn man es ganz genau nehmen will.)
Habe lange nicht mehr einen Rant so nachvollziehen können wie den von Linus ab 01:04:33. Es ist wirklich zum Kotzen.
Klugscheiss: Wenn du eine auth zwischen Django und nginx machst gibts kein 407. Die auth (401) wir ja von web server am Ende (Django) gefordert (required).
Einfach nochmal: Danke! :) Ihr macht wirklich ne wichtige Arbeit und die auchnoch gut.
Danke für den Rant. Danke für die Recherche. Danke für die Einordnung. Danke fürs stabile kommentieren!
Danke auch fürs werbefrei sein und Danke für Kapitelmarken, gute Soundquali. Ist einfach Top was hier abgeliefert wird.
Moin,
Gerade beim Thema „Digitaler Führerschein“ und der Thematik Zertifikate zu checken.
Wir waren bis gestern in der Schweiz im Urlaub. Dort wurden wir an jeder Stelle zum vorzeigen unserer Impfzertifikat aufgefordert und diese wurden mittels Check-App überprüft.
Das habe ich in Deutschland bis heute nicht erlebt. Ich bezweifle, dass das reduzieren der App-Menge dort wirklich was bringt. Fun-Fact: Es ist in der CWA direkt möglich das Zertifikat zu checken: Unter dem QR Code ist der Button zum überprüfen – lost XD
Grüße Psycho0verload
zur Überprüfung von Impfzertifikaten:
bisheriges Maximum: auf meinem Telefon scrollen und Ausweis-Kontrolle (bei angelegter FFP2-Maske)
bisheriges Minimum: auf meinem Telefon scrollen, Zweifel haben, sich aber durch kurze Erläuterung davon überzeugen lassen, dass das korrekt ist (war auch korrekt)
Die Leute hinter mir in der Schlange hatten stattdessen ihren gelben Impfpass dabei, Ich bin sicher, der ist leichter auf Korrektheit (und damit meine ich nicht Echtheit!) zu prüfen.
Linus hat das Problem der zweifelhaften Kontrollen (die der Veranstalter eigentlich nicht machen will) durch Hilfskräfte ja schon vor Monaten angekündigt. Das ist eine Kosten-Nutzen-Rechnung, sowohl für die konkrete Einrichtung als auch die Gesellschaft. Ich bin mir nicht mal sicher, ob das wirklich ein Problem ist.
Wie viele Leute kommen da wirklich mit gefälschten Apps, gefälschten QR-Codes, fremden Handys oder falschen Aufklebern im Impfpass vorbei?
Wie viel aufwändiger ist es, statt einem kurzen Blick auf’s Telefon die Nachweise zu prüfen?
Falsche Impfnachweise sind nur für harte Impfverweigerer eine Lösung. Für alle, die sich einfach nicht darum kümmern (und das ist ja die Mehrheit der Ungeimpften) dürfte die Beschaffung einer echten Impfung inzwischen deutlich einfacher sein.
1:32:00 Covid Zertifikat verifizieren…
„Smartphone Scroller“ :)))
Ich habe versucht, die Entwickler der neu entwickelten CoronaWarnApp-Funktion zur Erstellung von Papierzertifikaten davon zu überzeugen, dass sie erklären sollten, wie das Zertifikat zu verifizieren ist, aber es ist dabei geblieben, zu erklären, wie man das Papierzertifikat wieder in die App importiert (!!) und wie man das Papier faltet. Oh man.
https://github.com/corona-warn-app/cwa-wishlist/issues/581#issuecomment-926465680
Digital Deutschland. Ich vermute, dass viele den Unterschied zwischen einem Zertifikat und einem standardisierten Präsentationsformat nicht begreifen können.
Guten Morgen Linus!
Guten Morgen Tim!
;-)
Ich wollte Euch mal wissen lassen, dass Eure Arbeit auch möglicherweise ganz unerwartete Auswirkungen haben kann, selbst bei einem knapp 60 Jahre altem Sack.
Vor einiger Zeit starb ein von mir sehr geliebter Mensch.
Während seinem schweren Sterben und nach der Bestattung war mir LNP ein sehr großer Trost.
Ich war echt froh, dass ihr in dieser Zeit viele Sendungen veröffentlicht habt.
Durch diese Zeit nahm ich erst wahr, dass ich richtig Freude empfinde, wenn ein neues LNP rauskommt.
Was kein anderer Podcast oder anderes Medium hinbekommt.
(Na gut… „Raumzeit“ könnte das sehr wahrscheinlich auch hinbekommen, müsste man ausprobieren. Ich würde mich über eine „Versuchsreihe“ sehr freuen!)
Vielen, vielen Dank dafür!
Andreas
Das Institut … that´s what is it all about … der Begriff beschreibt keine Rechtsform. Der Begriff – als solches ist auch nicht geschützt. Aber mittelbar kann die Verwendung unter Mitbewerbern an einem Markt untersagt werden. Dann geht es aber darum, dass die betroffenen Verkehrskreise – wir Bürger also – mehrheitlich dem Begriff etwas zuschreiben, was in dem Fall nicht gegeben ist. So z.B. weil wir darunter eine staatliche Institution oder eine wissenschaftliche Einrichtung i.S.d. großen Forschungsgesellschaften wie DFG, Helmholtz etc. verstehen, nicht aber ein Privatunternehmen.
Nutzt jetzt eine gewerblicher Anbieter den Begriff ohne Klarstellung dann kann es nach der Rspr. also eine irreführende geschäftliche Handlung sein. Nicht weil der Begriff irgendwie geschützt wäre, sondern weil es einen Vorteil am Markt bringt (wird als seriöser wahrgenommen). Der Konkurrent – aber eben nicht jeder – kann ihn dann abmahnen. Es geht dann um Unterlassung ganz so wie bei falschen Angaben im Impressum. Es gibt Rechtsprechung dazu seit den 80er Jahren und auch nochmal von 2012.
Also gründet Ihr ein „Institut für Cybersicherheit“ wird vielleicht der Konkurrent hellhörig und es wäre zu überlegen, ob die betroffenen Verkehrskreise das so verstehen, als sei es eine ähnliche Institution wie das BSI. Wie immer eine Wertungsfrage!
Zur Abrundung hier die Rechtsprechung und die Textpassage aus dem Urteil des OLG Brandenburg, Urteil vom 26.06.2012 – 6 U 34/11
„Die Irreführung ist im Streitfall darin zu sehen, dass die graphisch hervorgehobene Bezeichnung des Testveranstalters mit „Deutsches Institut für Service-Qualität“ bei einem jedenfalls nicht unwesentlichen Teil des dem Verbraucherleitbild entsprechenden durchschnittlich informierten, verständigen und situationsadäquaten Betrachters den Eindruck erweckt, es handele sich um eine öffentliche oder unter öffentlicher Aufsicht stehende Einrichtung.
Der Begriff „Institut“ (lat. instituere – einrichten, errichten) wird insbesondere im Bereich der wissenschaftlichen Einrichtungen (Institute der Universitäten), aber auch sonst von öffentlichen Einrichtungen sowie – immer stärker – auch im gewerblichen Bereich verwendet. Dem Landgericht ist darin zu folgen, dass die Bezeichnung „Institut“ jedenfalls in der Wortkombination „Deutsches Institut“ nach dem noch immer vorherrschenden Sprachgebrauch Anlass zu der Vorstellung geben kann, es handele sich um eine öffentliche oder unter öffentlicher Aufsicht stehende, der Allgemeinheit oder der Wissenschaft dienende Einrichtung, nicht aber um einen privaten Gewerbebetrieb (vgl. BGH, Urteil vom 16.10.1986, I ZR 157/84; GRUR 1987, 365; Köhler/Bornkamm, UWG, 29. Aufl., § 5 Rn. 5.26 f).
…
Aufgrund der Irreführungsgefahr bei der Verwendung des Begriffs „Institut“ im gewerblichen Bereich ist zur Vermeidung von Irreführungen zu verlangen, dass die Bezeichnung mit klaren Hinweisen versehen wird, die den privatwirtschaftlichen Charakter des Unternehmens außer Zweifel stellen (vgl. BGH, Urteil vom 16.10.1986, I ZR 157/84 a. a. O.).“
Hallo ihr beiden,
ein paar Worte zur Einstellung des Verfahrens gegen Lilith
Insoweit Linus spekuliert, die Staatsanwaltschaft (StA) hätte sich vielleicht nur einen Weg gesucht, um die Kuh vom Eis zu bekommen, halte ich das für wenig naheliegend. Nach § 202a Abs. 1 StGB müssten die Daten zum einen nicht für den Täter bestimmt und (als kummulative Voraussetzung) gegen „unberechtigten Zugang besonders gesichert“ sein. Besondere Sicherungen liegen vor, wenn dadurch der unbefugte Zugriff ausgeschlossen oder erheblich erschwert wird. Dateien einfach nur zu verstecken, zählt dazu nicht (so Fischer im StGB-Kommentar – zumindest noch in der Auflage von 2016).
Da ja der „Hack“ gerade darin bestand, dass die API einfach folgsam alle Daten rausgerückt hat, ohne nach credentials zu fragen, wäre eine Entscheidung der StA die Ermittlung nicht einzustellen, ein Skandal (s. § 170 Abs. 2 StPO).
Auch für Lilith oder Andere wäre da – außer noch mehr shitstorm für die CDU – nicht viel zu holen gewesen. Das Gericht hätte eine Anklage in diesem Fall niemals annehmen dürfen, wenn wir davon ausgehen, dass eindeutig war, dass keine Zugangssicherung bestand. Selbst wenn es irgendwie zu einem Verfahren und einem Freispruch gekommen wäre, taugt das als Präzedenzfall kaum. Die Entscheidung eines Amtsgerichts in Berlin(?) ist recht bedeutungslos. Im Gegenteil ist es selbst in gut betreuten Verfahren mit erfahrenen und stabilen Angeklagt*innen für eben diese eine erhebliche psychische, zeitliche und monetäre Belastung ein Gerichtsverfahren zu durchleben.
In dem Fall, den ihr danach beschrieben habt, ist da mEn deutlich mehr Musik drin.
Sonst – wie immer – sehr solide Sendung und gute Ansagen.
beste Grüße
Hallo Ihr Beiden!
Ihr habt Euch verändert und leider nicht zu Euerm Besten. Bisher fand ich Eure Einlassungen und Bewertungen differenziert und grundlegend fundiert.
Diese Schimpfkanonaden jetzt nun schon seid drei Folgen reichen mir jetzt aber. DA gelöscht.
Während eines Podcastes ist eine evtl. Ansteckungsgefahr gleich null. Bei einer persönlichen Begegnung könnte ich die Ängste von Linus wahrscheinlich verstehen.
BTW: War nicht immer das Motto im CCC?
Das war letztens bei den Datenspuren auch ausgehebelt.
Werde Eurer Unterhaltung weiter verfolgen.
Freundliche Grüße
Bodo
Vorab: Ich bin geimpft und trage alle coronamaßnahmen mit.
Ich finde, dass es etwas wohlfeil ist, es abzufeiern wenn facebook leerdenker gruppen löscht. Nur weil es diesmal die „richtigen“ getroffen hat, kann man das doch trotzden kritisch sehen.
Und wenn linus immer mit der wissenschaft argumentiert, dann sollte er doch auch wissen, dass es z.b. auch wissenschaftliche vergleiche zwischen ländern mit strengen coronamaßnahmen und ländern, mit laschen bzw. keinen maßnahmen gibt. Und die ergebnisse dieser studien werfen bei mir schon fragezeichen auf, ob deutschland da den richtigen weg gegangen ist….
„Und die ergebnisse dieser studien werfen bei mir schon fragezeichen auf, ob deutschland da den richtigen weg gegangen ist….“
Was sind denn die Ergebnisse und bezogen auf was? Bezogen auf die Verstorbenen im Verhältnis zur Zahl der EinwohnerInnen hat bspw. Schweden total verkackt und Deutschland hätte durchaus strengere Regeln vertragen können. Bezogen auf Nebeneffekte wie bspw. psychische Krankheiten, etc. hat vielleicht Schweden viel besser abgeschnitten als D. Beide Länder sind jetzt nur ein symbolisches Beispiel, mir geht’s erstmal darum, dass Du Deine Kriterien genauer benennst.
Ich frage mich vielmehr, was wir machen, wenn Cov-2 trotz Impfungen nicht aussterben „möchte“. Das ist leider kein unrealistisches Szenario. Da das fiese delta zwar schwere COVID-Verläufe bei Impfung kaum noch verursacht, sich aber leider nach aktueller Studienlage trotz Impfung noch relativ gut weiterverbreiten kann (symptomarm- oder -freie Infektionen, siehe auch Superspreader-Ereignisse auf 2G-Partys – daher unbedingt Schnelltests auch nach Impfung regelmäßig machen!), kann man nicht wirklich darauf vertrauen, dass COVID ausstirbt, wenn >80 oder >90% Impfquote erreicht ist. Da sich der Scheiß nach primärer Infektion erst mal lokal in der Lunge vermehrt, gibt man auch als infizierter Geimpfter das Virus bereits weiter, noch ehe das Immunsystem überhaupt die organismische Immunantwort starten kann. Die Viruslast ist lediglich etwas, und erst nach etwa 1 Woche massiv verringert. Mit Impfungen werden wir das Zeug möglicherweise nicht aus der Welt bekommen (wohl aber von den Intensivstationen). Das sollte man auch bisschen in der stark polarisierten Debatte berücksichtigen. Denn das könnte bedeuten, dass wir tatsächlich in einigen Monaten die Frage stellen werden: Pandemie-Maßnahmen als Dauerzustand, oder ein neuer gesellschaftlicher Umgang in dauerhafter Koexistenz mit dem Virus?
zum bullshit bingo institut der deutschen wirtschaft:
möglicherweise ist das bekannt, aber ich wollte es dennoch für die ergänzen denen das nicht bekannt ist. das genannte institut ist keineswegs eine unabhängige forschungseinrichtung sondern ein verein der von arbeitgeberverbänden getragen wird. deren eigene aussage:
„Unsere Mitglieder sind rund 110 Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände in Deutschland sowie Einzelunternehmen. Mitgliedsbeiträge in Höhe von jährlich rund 12 Millionen Euro finanzieren unsere laufende wissenschaftliche und publizistische Arbeit. Darüber hinaus führen wir zahlreiche mit Drittmitteln finanzierte Forschungsarbeiten und Projekte durch.“
unter deren dach ist auch die initiative neue soziale marktwirtschaft angesiedelt die u.a. die unterirdische 10-verbote-kampagne gegen baerbock lanciert hat und auch sonst gegen jegliche form von einschränkung der freiheit der großunternehmen agitiert.
der direktor des instituts, michael hüther, wird oft in talkshows herumgereicht. dabei ist es auch regelmäßig so, dass die von ihm oft vertretenen marktradikalen positionen durch die eingeblendeten subtexte als „aus sicht der wirtschaftlichen forschung“ konnotiert werden. dabei ist er ein interessensvertreter der vermögenselite in deutschland und steht damit gerade nicht für eine neutrale wirtschaftswissenschaftliche position.
insofern überrascht es auch nicht, dass linus in dem zusammenhang sich fast zu einem allgemeinen ökonominnen und ökonomen bashing hat hinreißen lassen. meine vermutung ist, dass er es dann nicht ausgeführt hat, weil er selbst jauch weiß, dass es neben den lobbyisten auch vernünftige und auf hohem wissenschaftlichen niveau arbeitende ökonominnen und ökonomen gibt. leider werden diese jedoch in der medienlandschaft nicht so hofiert wie die scharfmacher. und ja, leider finden sich auch unter den freidrehenden querköpfen sowie in der #NoAFD zahlreiche ökonominnen und ökonomen die für das bild der berufszunft nicht gerade förderlich sind.
wer einen gegenpol kennenlernen möchte, dem sei wrint wirtschaftskunde empfohlen.
ps: manchmal wundert man sich wie schnell die zeit vergeht und ich konnte just feststellen, dass ich seit mittlerweile 5 jahren lnp hörer bin. macht weiter so!
Hallo Tim und Linus,
ich möchte mit euch gerne eine Geschichte teilen, die zwar nicht dirket was mit der letzten Sendeung zutun hat, aber ich denke sie wird euch gefallen. Es geht um Corona, die Digitalisierung und Forschung an deutschen Hochschulen im Jahre 2021.
Hintergrund: ich arbeitete zu der Zeit als HIWI an einer deutschen Uni (hier uni A genannt). Die Arbeitsgruppe für die ich gearbeitet habe hat ein besonderes Massensepktrometer von denen es nur ein Handvoll auf der Welt gibt.
Nun war es so, dass ein Doktorant einer anderen Uni seine Proben mit diesem MS messen sollte. Weil wir mitten in der 3. Corona-Welle waren, erlaubte die Uni A keine Externen auf dem Campus. Daher unternahm der Doktorant eine sehr lange Autofahrt nur um uns seine Proben auf dem Parkplatz zu überreichen. Mir und einer weiteren Kollegin wurden ein fetter batzen Arbeitstunden gegeben um diese Proben für die Messung aufzubereiten und zu messen. Soweit so gut.
Nun ist wichtig zu wissen, dass eine so hochauflösende Messung nun auch einen haufen Daten produziert. In diesem Fall ca. 62GB von CSV Datein. Es gibt im Labor einen Auswerterechner, sodas man am Ende eine schöne große Tabelle für die weitere Statistik hat. Meine Kollegin hatte herrausgefunden, dass es für das Programm, welche wir dafür benutzen, eine 3-monatige kostenlose Testversion gibt. So konnte sich der Doktorant im Home office, mit Hilfe unserer Skripte, einen eigenen Auswerterechner bauen. Soweit so gut.
Nun mussten wir die 62GB nur noch zum Doktoranten bekommen. E-Mail und ähnliche viel schon mal weg. Cloud Dienste wie Dropbox oder Amazon cloud fallen auch weg. Denn es darf nicht soeinfach wissenschaftliches Rohmaterial ins Ausland gebracht werden. Das gilt für Proben genauso wie für Daten. Daher fallen Server die in den USA oder sonstwo stehen raus.
Die Uni A hat eigene Server, auf die auch der Doktorant zugriff hatte. Also schien die Sache recht einfache. Doch die Serverseite schmeißt einen nach 10 Minuten Untätigkeit raus. Der Upload, ihr ahnt es, dauerte deutlich länger als 10 Minuten. Der Vorschlag der IT war es den Datensatz in max. 4GB Happen zu teilen und dann Stück für Stück hochzuladen.
Der betreunede Wissenschaftler (mein Chef) hatte zu dem Zeitpunkt schon 3 Tage lang versucht seinem Doktoranten die Daten zukommen zu lasssen. Währende der nervös vor dem Rechner saß, denn seine Rohdaten zu sehen ist in der Wissenschaft immer so ein Moment der Wahrheit. Mein Chef hatte also die Nase gestrichen voll, schwang sich auf seinen Drahtesel, fuhr zum nächsten Elektronik Fachmarkt und kaufte einen 64GB USB-Stick. Packte die Daten auf dem Stick und schickte sie per Overnight-express zum Doktoranten.
Daher merke: für kleine Daten packete geht E-Mail für große nimmste doch besser die Deutsche Post.
Sollte sich die Universität in Baden-Württemberg befinden, gibt es das Tool F*EX von BelWü.
https://www.belwue.de/angebot/dienste/fex.html
Zum Thema CovPassCheck-App. Ich bin Trainerin im Verein und die Stadt hat bereits vor ca. 6 Wochen festgelegt das beim Betreten der Sporthalle 3G umzusetzen ist, die Trainer sind hierfür (leider) verantwortlich. Deshalb habe ich mir die CovPassCheck-App installiert um das mal auszuprobieren. Da ich alle Sportler persönlich kenne, musste ich jetzt zum Glück keine Ausweise prüfen, nur ob der angezeigte Name zur Person passt . Aber, ich hatte in der Sporthalle massive Probleme beim scannen, lichtbedingt, da musst man den richtigen Winkel zur Beleuchtung finden und manch jemand musste das Display heller stellen, damit der Scanner funktionierte. Das empfand ich als extrem nervig. Wir hatten alle etwas Spaß dran, da wir keinen Zeitdruck hatten und die meisten das noch nicht erlebt hatten. Diese 3G-Information habe ich mir in einer Liste „gespeichert“, theoretisch hätte ich mir hierzu auch noch eine Einwilligung zur Speicherung einholen müssen. Aber die Bürokratie der Corona-Maßnahmen ermüden mich mittlerweile und hoffe das es hier keinen Kläger geben wird. (ich wußte schon lange vorher das alle geimpft sind)
Wenn ich mir aber eine größere Veranstaltung vorstelle, da finde ich das mit dem laminierten QR-Code eine gute Alternative. Das werde ich wohl auch mal probieren. Zumal ich mein mobile auch nicht aus der Hand geben möchte und gerade in Anbetracht von Corona ist das auch nur bedingt sinnvoll da jemand andere daraufrumtouchen zu lassen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Security-Leute bei Veranstaltungen oder in der Gastro nicht gerne ihr persönliches mobile zum scannen verwenden möchten, denn falls es runterfällt oder ihnen geklaut wird, dann ist es ihr persönliches Pech. Das würde ich persönlich in diesem Umfeld auch nicht machen wollen, gerade wenn es bei Einlasskontrollen ja doch etwas hektisch zu geht.
Ansonsten natürlich ein großes Dankeschön an euch, ihr unterhaltet mich immer gut bei monotonen Tätigkeiten. (Freue mich schon auf die Erläuterungen zu http 418)
„Ich habe keinen Scanner“
Der Arbeitgeber stattet seine Arbeitnehmer mit allem aus was sie zur Verrichtung ihrer Arbeit benötigen. ( oder so ähnlich)
Hmmm – Ich werde von meiner/m Arbeitgeber*in gezwungen Software auf meinen privaten Geräten zu installieren –
Da glaub ich höre ich ein paar Leute aufschreien. Ist das zulässig? Das ist doch eine Verletzung des privaten Raumes?
Guten Abend.
„Ich möchte eine Welt, in der ich aus einer Toilette trinken kann, ohne Ausschlag zu kriegen!“
Ich bin absolut eurer Meinung was die Rants angeht, nicht nur die in dieser Sendung.
Nur eine Anmerkung: Die ganzen unsolidarischen Querflitschen & Faschisten als „dumm” zu bezeichnen, verharmlost das Ganze. Diese Leute sind nicht weniger intelligent, die sind einfach menschenverachtend, egoistisch & können es nicht ertragen, daß es neben dem Weltbild, was sie ihn ihrem Kopf haben noch andere Menschen das Recht auf körperlicher Unversehrtheit, Gleichbehandlung, (you name it) haben!
Toll… jetzt hilft Linus einmal mit und das Chaos bricht in Berlin los ;-)
Ich bin gespannt auf Deinen Live-Bericht als Wahlhelfer. Bekommen wir jetzt US-Verhältnisse, wo Inkompetenz mit Kalkül eine Melange ergeben, damit möglichst viele nicht wählen können?
Daumendrüclen, dass der Kelche mit Giffey „Clankriminilatär“ wie Fefe zu sagen pflegt an Euch vorbei geht.
Also wenn Linus die Finger im Spiel gehabt hätte, hätte ich eher Probleme mit der Software als mit dem Nachschub von Stimmzetteln erwartet ;-)
Lieber Linus, lieber Tim,
Thema: Wahlhelfende :
Ich war gestern in München als Wahlhelfer im Einsatz und habe auch da interessante Beobachtungen gemacht, die ich gerne mit euch teilen möchte.
Ich habe bereits ca. 2 Monate vor der Wahl den Bescheid bekommen, wer mit mir im Wahlvorstand (=als Wahlhelfer:in tätig) ist – und das mit Vor-und Nachnamen und Handynummer als Brief! Ich habe dem nie bewusst zugestimmt und mich ebenfalls darüber gewundert. Vor ca. einer Woche wurde ich dann in eine ominöse Whatsappgruppe hinzugefügt in der dann ausgemacht wurde, wer wann kommt.
So weit so gut.
Schulungen gab es auch in München, allerdings mussten diese gebucht werden! Die Online-Schulungen gab es nämlich nur zu gewissen Zeiten!? Manche Schulungen, bspw. alle Schulungen für Erst-Wahlhelfende, wurden ausschließlich in Präsenz durchgeführt…
Am Wahltag selbst (also gestern) musste ich dann ein wenig schmunzeln, als mir gesagt wurde, dass man mit je einem Mausclick pro Wählerin einen Ticker hochzählen muss, damit die Stadtverwaltung live die Wahlbeteiligung verfolgen kann – der Rechner hatte nämlich keinen Empfang! Im Innenstadtbereich!
Um sich nicht auf Schul-W-LANs verlassen zu müssen, wurde nämlich offensichtlich auf Mobilfunk gesetzt. Das ist auch ein Zeichen von Kapitulation beim Thema Digitalisierung im Bildungsbereich.
Abends nach der Auszählung hatte der Rechner zur Ergebnisübermittlung natürlich immer noch keinen Emfang und deshalb musste das ganze telefonisch übermittelt werden – natürlich ohne jegliche Identitätsprüfung. Ich habe mich ins 20. Jahrhundert zurückgesetzt gefühlt.
Das wars erstmal von mir – macht weiter so!
LG
David
Danke für die Sendung- gute Nachrichten aus dem Norden, wie der dänische adidas-Chef Kaspar Rørsted https://www.adidas-group.com/en/about/executive-board/ empfehle ich der deutschen Netzpolitik (also der mit den bezahlten, nicht den Aktivisten) copy-paste aus kleineren Ländern. Was funktioniert übernehmen, die dänische Führerschein App heisst „kørekort“ = Führerschein und ist ohne PIN – doch weiss ich nicht welche ISO EN Normen einflossen. Meine Impfungen waren papierlos und ich werde auch nicht mit TANs, sondern biometrischen Anfragen (Apple, Google selber) oder dem allgemeinen Authentifizierungssystem NemID(LetID) für alle Staatlichen Stellen und Banken identifiziert.
Macht weiter so und bleibt heiter bis wolkig
Leider scannt und zeigt die Coronapas app, ja mit einem S, barcodes für Dänemark oder EU (wahlweise), war schneller fertig und leider auch billiger. Ruft an, wenn Ihr Hilfe braucht- bitte keine Faxe.
CovPass-Check-App und Tims Frage „Warum braucht man nochmal eine App, die nichts anderes macht als Scannen? Hätte es nicht ein zweiter Button in derselben App auch getan?“
Meine Erfahrung mit Ausschreibungen der öffentlichen Hand lässt mich raten: Weil die Check-Funktion wohl out of scope war. Also müssen weitere Mittel beantragt werden, und die brauchen dann bestimmt auch wieder ein eigenes Arbeitsergebnis. Wer möchte sich schon vorwerfen lassen, all das viele Geld nur für einen weiteren Button bezahlt zu haben?
Vielleicht hat ja jemand in der großartigen LNP-Community solidere Infos dazu.
Noch brennender würde mich allerdings ein ausführlicher Erfahrungsbericht von Linus‘ Wahlhilfe interessieren. Überzeug‘ mich, beim nächsten Mal nicht mehr zu kneifen.
Bekommen wir jetzt die Kategorie „Kaputte Studie der Woche“?
Bitte lad’ @LilithWittmann dazu, und rede weiter über #IDWallet.
Gute Idee?!
Zu Linus Wunsch: „Und ich möchte wirklich wieder in einer Welt leben, in der Verstand und Wissenschaft noch etwas wert sind.“
In welcher Epoche der Menschheit soll das denn gewesen sein? Wäre ein Grund, mir eine Zeitmaschine zu bauen und dorthin zu flüchten.
Nicht einmal die Wissenschaftler, die die Wissenschaft selbst untersuchen, würden behaupten, dass es zu irgendeiner Zeit eine klare Trennung zwischen seriöser und unseriöser Wissenschaft gegeben habe. Und dass der seriöse Teil der Wissenschaft gesichertes Wissen und eine objektive Realität produziert.
Isaac Newton, der als Begründer der modernen westlichen Wissenschaft gilt, hat in seinen Büchern etliche Wissenlücken mit seinem Wunschdenken gefüllt, wie denn die Welt der Natur zu sein habe. (Lesetipp: Freudenthal, G. „Atom und Individuum im Zeitalter Newtons“, Suhrkamp 1982)
Stichwort „westliche Wissenschaft“ – ja, es gab auch mal eine östliche Wissenschaft, wie in China vor dem Einfall der europäischen Mächte. Die war damals wettbewerbsfähig mit der europäischen Wissenschaft – Erfindungen wie Porzellan und Schießpulver kamen aus China. Man schätzt, dass die westliche Wissenschaft in den Disziplinen Biologie und Medizin erst im 18. Jhdt. die chinesische überholt hat. (Needham, J.: „Wissenschaftlicher Universalismus“, Suhrkamp, 1979, S. 120 ff.) Zeitlich davor gab es also (mindestens) zwei Wissenschaften, die mit völlig unterschiedlichen philosophischen Ansätzen vergleichbare Ergebnisse geliefert habe. Wie passt das zur Idee einer Realität in der Wissenschaft?
Sieht es heutzutage besser aus? Nope. Lesetipp Hossenfelder, S. „Lost in Math: How Beauty Leads Physics Astray“. Basic Books, 2018
Das Buch handelt davon, dass die Teilchenphysik ins Spekulative abgedriftet ist, weil abstrakt-mathematischen Theorien (insbes. String-Theorien) keine Vorhersagen machen, die man experimentell überprüfen könnte. Im günstigsten Fall kann man das so werten, dass ein Großteil der Physiker darauf verzichtet hat, an einer objektiv nachprüfbaren Realität zu arbeiten. In der ungünstigeren Interpretation werden beweisbare Fakten durch Glaube ersetzt. Wo verläuft die Grenze zwischen diesen als seriös geltenden Physikern und den Esoterikern, die von irgendwelchen nicht messbaren Erdstrahlen erzählen?
Nun zur Vernunft. Oktober 1939, unter dem Eindruck des Angriffs von Nazi-Deutschland auf Polen schreiben Einstein und Szilard dem US-Präsidenten, dass man eines nicht allzu fernen Tages aus Uran Atombomben bauen könne. Der Briefempfänger greift den Hinweis auf, sein Nachfolger Truman lässt Hiroshima und Nagasaki auslöschen. Kein vernünftiger Mensch hätte nach dem 9.8.1945 noch behaupten können, dass Atombomben in den Händen „der Guten“ eine vernünftige Idee seien. Was machen die vernünftigen Wissenschaftler? Noch stärkere Atombomben, dann Wasserstoffbomben und Neutronenbomben. Anschließend forscht man an Technologien weiter, die Atombomben der anderen zu neutralisieren. Strategic Defense Initiative, SDI, das Baby von Ronald Reagan. OK, die Mehrheit der Wissenschaftler arbeitet nicht für die Rüstungsindustrie, sondern für das Wirtschaftswachstum, also die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Wenn _das_ Vernunft ist, dann bin ich lieber freiwillig unvernünftig.
Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger attraktiv ist die Zeitreise in Deine Welt, in der Verstand und Wissenschaft noch etwas wert sind. Wie es dort wohl ausschauen mag? Noch mehr Krieg, noch mehr Umweltzerstörung? Zu groß die Gefahr, dass die Wissenschaft die Wertschätzung nicht verdient, die man ihr dort entgegenbringt.
Bitte Linus, du bist doch gebildet genug, um diesen Schwachsinn des genderns zu durchschauen. Die Deutsche Sprache hat hunderte Jahre funkioniert, da muss man so einen Quark nicht einführen.
Es schmerzt beim Zuhören!
Bürger = Alle
Bürgerinnen = nur die Frauen
Der content ist wie immer super. Danke für eure Arbeit!
Mich stört das auch immer. Ich möchte das erweitern :
Bürger = Alle
Bürgerinnen = nur die Frauen
Bürger (2 Sekunden Pause) Innen = männliche und weibliche Bürger
Seit 2018 habe ich aber das Recht geschlechtslos mit „divers“ angesprochen zu werden.
Das fehlt immer wenn ich die Anrede auf männliche und weibliche Personen begrenze. Diese Menschen werden mit der Anrede mit „Innen“ immer diskriminiert.
Grüße Bernd
’tschuldigung was‽
#NichtMitgemeint
Nehmt’s mal so, Jungs (und andere): Jetzt wird mal Rücksicht auf diejenigen genommen, denen die andere Form so lange weh getan hat und die sich damit wohlfühlen. Ein bisschen Schmerz aushalten, wenn’s anderen dadurch besser geht – das geht doch, oder? Friede für eine bessere Welt.
„Die Deutsche Sprache hat hunderte Jahre funkioniert“ definiere funktioniert? Ja, man konnte sich unterhalten. Darum geht es beim Gendern aber nicht.
„da muss man so einen Quark nicht einführen“ für mehr Sichtbarkeit von nicht männlichen Geschlechtern einzustehen, die seit hunderten Jahren in vielen Bereichen den kürzeren ziehen ist also Quark?
„Es schmerzt beim Zuhören“ Pro-Tipp (Tipp mit zwei P, was löst das wohl bei Dir aus?): geh zum Arzt, scheinst was an den Ohren zu haben.
Ich schmeiß jetzt hier nochmal meine zwei Cent zum Thema Impfgedöns validieren hier rein.
Ich arbeite nebenbei als Türsteher in ner Kneipe und muss sicherstellen, dass 3G erfüllt sind. Hab mir dann halt auf n altes Handy diesen CovPassCheck Kollegen installiert und das eingepackt, schön ohne Internet (außer WLAN zum Updaten der CRL) damit der Akku lange hält.
Nach ca. 50 Besuchern habe ich angefangen zu scrollen, weil das alles so lange gedauert hat. Dir strecken da zehn durstige Herrschaften gleichzeitig ihr Handy entgegen, da kann man einfach nicht bei jedem den QR Code scannen, beim einen ist das Display zu dunkel, der Papierausweis zu sehr geknickt, Display gesplittert, oder es geht schlichtweg nicht, der Akku vom Kunden ist leer und so weiter…. Dann muss man ja noch parallel die Ausweise kontrollieren. Das ist super unhandlich wenn man in einer Hand ein Handy hat.
Dann ists erschreckend wie viele Erwachsene nicht geimpft sind, sondern nur getestet. Dann halten dir die Jugendlichen irgendwelche Schülerausweise hin, weil das wohl heißt, dass die regelmäßig in der Schule getestet werden.
In einer „Schlange“ anstellen und einer nach dem anderen Situation kann das wohl funktionieren, aber um 2 Uhr nachts wenn alle schon rabenvoll sind ist das echt ne ziemliche Katastrophe.
Wenn wir hier schon anfangen über’s ent(!)gendern zu sprechen: Das generische Femininum – wie Linus es größtenteils benutzt – ist zwar progressiver, aber auch nicht gleichbehandelnd: nicht-binäre Menschen bleiben unsichtbar & ausgeschlossen. (Kein Vorwurf an dich, Linus.)
Übrigens ist das „hunderte Jahre funktionierende” generische Maskulinum auch „gendern”, nur eben nicht nur ausschließend, sondern auch patriarchal.
(Sorry Linus & Tim, hab mich hinreißen lassen, kommt nicht wieder vor ; )
Mein Problem mit dem generischen Femininum speziell bei LNP ist ja, dass es manchmal so klingt, als würden Probleme von Frauen verbockt werden – obwohl die Übeltäter oft männlich sind. Wenn man sowas schreibt wie „die Politikerinnen haben wieder mal XY verzapft“ wird daraus schleichend ein primär weibliches Problem, obwohl schlechte Politik dann doch sehr häufig von Männern verursacht oder von typisch männlichem Gehabe wie z.B. Machtgerangel verursacht wird. Von daher lieber „Politiker : innen“ und gut ist.
Ja, das Gefühl habe ich aber grundsätzlich, nicht nur hier.
Generischen Femininum = gut wenn’s was Positives ist
= unangenehm, wenn’s was Negatives ist.
Das hat damit zu tun, daß das generischen Femininum eben (noch) nicht generisch wahrgenommen wird & ich mir lieber was Positives als was Negatives überhelfen lasse ; )
Zu einem gewissen Grad stört mich an dem generischen Femininum auch, dass es (in der Netzkultur) vor allem gemacht wird, um zu provozieren und zu zeigen, welch (weißer männlicher) toller Hecht man ist, wenn man nur noch im Femininum spricht. (Zumindest ist mein Eindruck, dass das generische Femininum vor allem von Männern benutzt wird)
Gerne redet man sich da raus mit so einem Käse wie: „Aber die Männer wurden jetzt 3.000 Jahre lang bevorzugt, jetzt sind halt mal die Frauen dran und das generische Maskulinum ist ja auch nicht besser gewesen, jawohlja aber echt ey“. Ist aber halt einfach egal, was man wie lange früher gemacht hat. Wichtig ist auf welche Zukunft wir zusteuern wollen.
Mir wär’s lieber man würde bei dem Thema einen konsensorientierteren Weg gehen, der wirklich alle mitmeint. Lieber Gender Gap, statt generischem Femininum. Das hat nicht so viel Spaltungspotenzial.
(Und bitte auch keine dusseligen krampfhaft neutralen Verlaufsformen wie „Wählende“ bei denen man dann auch wieder nur an Männer denkt und die meistens völlig verkorkst klingen).
Ein anderes Problem, das ich (speziell als Frau) mit dem generischen Femininum habe: Wenn Männer das krampfhaft machen, hat das was leicht sexistisches. Es ist so bisschen, wie einer Frau die Tür aufhalten oder in die Jacke helfen. So als müsste man uns Frauen immer hofieren und besonders behandeln, weil wir es aus eigener Kraft nicht schaffen. Ich als Frau will *mit*gemeint, aber nicht *bevorzugt* werden. Weil sprachliche Bevorzugung mit dem generischen Femininum nämlich letztlich auch wieder nur demonstriert, dass Männer ja derart überlegen sind, dass sie auf eine männliche Erwähnung in der Sprache verzichten können. So nach dem Motto: „Man *muss* ja Männer nicht erwähnen, jeder weiß, dass Männer überall präsent sind.“
Drum: Lieber Gener Gap. Das hat Zukunft. Provoziert nicht so sehr und ist nicht so ganz Macho-mäßig.
„Jo, dem stimme ich zu. z.B. Giffey, von der Leyen, Schröder, Klöckner, Haderthauer, … (Liste vermutlich nicht vollständig.)“
Aber generell bin ich auch für die Variante „Politiker : innen“.
Moinsen,
ich glaube, dass es einfach eine Vertrauensfrage ist ob man sich impfen lässt.
Deswegen kann ich den meisten Impfgegnern keinen Vorwurf machen.
Mir macht es sorgen das sich die Gesellschaft zunehmends spaltet und die aggressivität auf allen Seiten zu nimmt.
Es gibt wichtige Herausforderungen, die meiner Meinung nach die Pandemie in den Schatten stellt. Klimawandel. Da müssen doch möglichst alle an einem Strang ziehen.
Ich finde also, dass solche „Rands“ eher kontraproduktiv sind. Aber hoffentlich ging es dir danach besser Linus^^
Ansonsten weiter so!
Hier
https://www.inside-digital.de/ratgeber/corona-impfbescheinigung-im-apple-wallet-speichern-so-gehts
angeblich ein Weg um das Corona Zertifikat in die Apple Wallet zu laden…. Da ich nicht Linus Kenntnisse habe (GitHub & Quelltext checken) kann ich nicht sagen wie problematisch das ist, aber der Upload meines Zertifikates auf ne Website ist natürlich eher meh…
Code selber checken ist natürlich besser. Angeblich findet die Verarbeitung aber nur lokal im Browser statt:
„Der gesamte Prozess der Erstellung der Karte findet lokal im Browser statt. Für den Schritt des Signierens wird nur eine gehashte Repräsentation der Daten an den Server geschickt.“
Ist 1. Punkt in der Datenschutzerklärung:
https://covidpass.marvinsextro.de/de-DE/privacy
Lieber Linus, lieber Tim! Danke mal wieder für diese Folge! Ich möchte zum Thema „Spaltung der Gesellschaft“, das hier in den Kommentaren immer mal wieder so benannt wird hinzufügen: Nein, das ist keine „Spaltung“ der Gesellschaft. Das ist ein Angriff auf die Gesellschaft von Menschen, die versuchen andere Menschen durch Lügen, Angstmache, Panikmache, etc. aufzuwiegeln – so sollte es immer genannt werden. Spaltung hinterlässt bei mir immer den Eindruck, als hätte es da schon immer etwas gegeben, dass eine Spaltung zwischen der einen und der anderen Seite begünstigt hätte. Aber die ganze Mischpoke aus AfD, SchwurblerInnen, etc. packt Menschen an ihren Urängsten, da kann es auch Menschen treffen, die ehemals fest auf dem Boden von Tatsachen und Wissenschaft standen. Dat is wie Rost: wenn Du den nicht konsequent von Beginn an wegbürstest, fault Dir ganz schnell die ganze Karre weg.
Moin Marc,
das machst du dir da ein bisschen einfach.
Wenn es 30% – 40% der Bevölkerung betrifft ist es eine Spaltung.
Ich finde nicht das man die alle über einen Kamm schären kann. Ich kenne auch Leute (unter anderem in der Family) die sich nicht gegen Covid impfen lassen wollen. Nicht alle Schwurbeln und keiner von denen würde nur auf den leisesten Gedanken kommen die AfD zu wählen.
Wenn die Gesellschaft am Ende ein Scherbenhaufen ist, wird man sich daran nur schneiden und anstatt vorwärts zu kommen ist man mehr damit beschäftig sich die Wunden zu lecken.
Ich habe nirgendwo geschrieben: keine Impfung = Schwurbler/AfD oder? Rücksichtslos find ich sie allemal, denn sie gefährden vor allem die Menschen, die sich nicht impfen lassen können. Mal ganz abgesehen von der Belastung des Krankenhauspersonals durch diese Menschen, die dann dort auf der Intensiv landen können, obwohl ein guter Schutz möglich wäre. Ich bezog mich auf die Gruppe Menschen, die das aktiv voran treiben, die andere mit Angstmache und falschen Infos vom Impfen abhalten wollen. Wenn jemand sagt: ich möchte mich nicht impfen lassen, weil ich schon mal ganz schlechte Erfahrungen gemacht habe ist das in meinen Augen zwar auch fahrlässig und nicht klug, aber immer noch was anderes, als Impfungen oder speziell die gegen Covid19 als Manipulation durch Pharma, Staat, Drosten oder was auch immer zu betiteln. Diese Leute mit Angst aufgrund selbst gemachter Erfahrungen sind aber nach meiner eigenen Erfahrung nach auch noch empfänglich für Beratung, eben weil sie sich nicht in irgendwelchen absurden Geschichten flüchten.
Stimmt, das hast du nicht behauptet. Sorry!
Ich möchte dir nur in Sachen Spaltung wiedersprechen.
Die Impfquote beginnt zu stagnieren und viele Leute die jetzt noch nicht geimpft sind werden es glaub ich auch nicht machen. Ich finde, dass man auch mit diesen Menschen respektvoll umgehen muss.
Ich glaube wir verbauen uns ein Stück weit die Zukunft, wenn wir uns weiter hochschaukeln. Der gesellschaftliche Schaden könnte länger anhalten als die Pandemie.
Ist für mich wie mit WählerInnen der AfD: die noch erreichbar sind gerne versuchen zu überzeugen, die anderen wo es geht ausschließen, um damit sich deren Gift nicht weiter verbreiten kann. Ist leider der einzige Weg und hier diejenigen mitverantwortlich zu machen, die sich verantwortungsvoll verhalten und sich bewusst von solchen Menschen abgrenzen ist absurd. Ich muss mit denen nicht reden und die auch nirgends in einen Diskurs einbinden. Die schließen sich selbst aus und sind dafür auch selbst verantwortlich.
Ich finde es absurd, geliebte Freunde und Verwandte auszugrenzen wenn sie darüber anders denken.
Mag sein, dass bei vielen die Meinungsspalte nicht das soziale Umfeld durchkreuzt. Für die ist es natürlich einfach.
Mir tut das weh wenn gesagt wird, dass man sich von denen fern halten soll.
Ich habe auch das Problem, dass in meiner Familie sogar eine ganze Fraktion Impfskeptiker ist. Ich finde es scheiße, wenn Familien und langjährige Freundschaften an solchen Sachen kaputt gehen und suche daher ebenfalls einen unaufgeregten, halbwegs respektvollen Umgang ohne Anprangerei. Fakt ist: diese ~30% Skeptiker sind keine Gespenster, sondern eben 30% Menschen in dieser Gesellschaft. Schnittmengen mit Rechten und/oder Aluhüten *können* bestehen, oft bestehen sie aber eben auch nicht. Das sind noch mal andere Frontlinien die da verlaufen. Insofern konnte ich auch mit Linus‘ wohlfreier Aussage, „also ICH kenne in meinem Umfeld niemanden, der noch nicht geimpft ist“ leider nicht sooo viel anfangen. Das geht (leider) an der Lebensrealität vieler Anderer wie auch mir z.B. komplett vorbei.
Merkst du eigentlich nicht, daß du hier das Problem bist.
Faszinierend. Höre eure Sendung und den Schluss über ID Wallet. Gucke ins Internet und finde einen Artikel, dass ID Wallet unter der Last zusammengebrochen ist und deshalb aus dem App Store genommen wurde.
Was sind das eigentlich für inkompetente Flitzpiepen in der Regierung, die nicht mal Lasttests als Abnahmebedingung macht, bevor etwas als Veröffentlichungsreif betrachtet wird. Man könnte fast meinen, Herr Scheuer wollte das ganze noch kurz vor dem Ende seiner Amtsperiode fertig bekommen wissen.
Mal eine Frage:
Liegt es an euch oder Apple, dass der Sendungstitel in der iPhone eigenen Podcast App etwas Anders angezeigt wird als zum Beispiel in Castro?
In wie fern anders?
LNP 407 Institut für B********t-Bingo-Bashing
Da greift der Wortfilter.
♀️
Hallo.
Evtl. ein Thema für die nächste Sendung?
Das Disaster um den digitalen Führerschein?
https://www.heise.de/news/Digitaler-Fuehrerschein-hatte-keinen-Schutz-vor-Identitaetsdiebstahl-6204574.html
Gruß
Hallo.
Ich rege mich gerade ziemlich auf.
Heute ging ja durch die Medien diese alles auf „alles auf den Tisch“ Initiative.
Nun dachte ich mir leider guckst mal was die da angeblich aufdecken wollen.
Dann sah ich, Thema „digitaler Impfpass“ soll da besprochen werden.
Da wird doch glattweg behauptet der digitale Impfpass wurde eingeführt um die Bürger zu überwachen.
Der Typ scheint meiner Meinung nach keine Ahnung zu haben wie das Impfzertifikat funktioniert.
Ja er verbreitet geradezu die befürchteten Verschwörungstheorien.
Seht und hört selbst:
https://allesaufdentisch.tv/digitaler-impfpass.html
Aber das tut schon weh sich diesen Schwachsinn anzuhören.
Ja ja alles Quatsch mit dieser Überwachung via Digitalem Impfpass…
https://www.deutschlandfunkkultur.de/digitale-identitaet-leben-in-der-ueberwachten-gesellschaft.976.de.html?dram:article_id=486012
Linus hat in dieser Folge ein bisschen zu viel Wahrheit mit dem Löffel genascht. Was ist denn aus dem guten alten „don’t hate the player, hate the game“ geworden? Dieser sicherlich teilweise absichtlich überspitzte Konfrontationskurs ist leider einfach verbittert und wird Teil des Problems, da viele Querdenkende auch einfach rumbrüllen und Aufmerksamkeit wollen.
Hallo Linus,
da du ja Feedback zum Thema Impfgegner erwartest:
DANKE, du hast mir aus der Seele gesprochen mit deinem Rant über Impfskeptiker, Coronaleugner und Querdenker! Man sollte denen viel öfter sagen, dass sie einen an der Klatsche haben und gefährlich für diese Gesellschaft sind! Danke dir!
Nach den negativen Berichten über den Prozess der Wahlhelferbenachrichtigung hier mal ein Positivbeispiel aus Hamburg:
– Eineinhalb Monate vor der Wahl eine E-Mail vom zuständigen Amt, ob man noch Interesse habe und ob sie Kontaktdaten an die Wahlbezirksleiterin weiterleiten dürften.
– Ein Monat vor der Wahl meldet sich die Wahlbezirksleiterin telefonisch und klärt auch noch mal die Bereitschaft zur Teilnahme als Wahlhelfer ab.
– Darauf folgend in den Wochen vor der Wahl mehrere E-Mails mit organisatorischen Details von der Wahlbezirksleiterin, mit den E-Mail-Adressen der Wahlhelfer in BCC.
Auch heute nach der Wahl kenne ich, von der Wahlbezirksleiterin abgesehen, noch nicht mal die vollständigen Namen der anderen Wahlhelfer, geschweige denn irgendwelche Kontaktdaten. Wozu auch, brauche ich ja auch nicht.
Aus meiner Sicht ist hier alles richtig gelaufen: Das Amt hat sauber Opt-In gemacht und auch die Wahlbezirksleiterin war als Privatperson so kompetent auf datensparsame Kommunikation zu achten.
Linus sprach mir in dieser Folge zum Thema Wissenschaftsverweigerer („Quer“denker) sowie Hackerfeindlichen Parteien wie der CDU/CSU wirklich aus der Seele, das hat irgendwie gut getan, und er hat recht.
Meine persönliche Beobachtung: Dieses ständige „Man muss diese Sorgen ernst nehmen“ erscheint mir mittlerweile wirklich Kontraproduktiv weil es suggeriert dass man diesen ganzen Rassisten, Schwurblern und Betrügern (jene die bei den meisten dieser Bewegungen bewusst manipulieren und den Stuss vermutlich nichtmal selbst glauben) beikommen kann wenn man doch nur nach diesem einen richtigen goldenen Argument das dann alle bekehrt sucht.
Es suggeriert ausserdem dass es sich bei diesen Gruppen um natürlich entstandene Bewegungen handelt die in „den Untergrund“ jenseits unserer Beobachtung abtauchen wenn man ihnen keine Platform bietet, sie nicht ständig zu Wort kommen lässt oder ihnen gar mal eine Platform entzieht.
Ich persönlich halte das für Quatsch: die meisten dieser Menschen würden morgen vermutlich die Coronaimpfung völlig vergessen wenn man ihnen ein neues, frisches Feindbild liefert, genauso wie viele Flüchtlingshasser und Wutbürger die Flüchtlingskrise längst vergessen haben, ich sehe diese Menschen nicht in der Lage irgendwohin „abzutauchen“, bei den meisten hört die Organisation und Motivation beim Erstellen einer Facebook Gruppe oder dem Nachplappern von einzelnen Promi Schwurblern und Hasstreibenden Politikern auf.
Sie sind hasserfüllt und laut weil ihnen das schmackhaft gemacht wird, nicht weil sie von inherenten Zielen oder echten „Sorgen“ angetrieben werden.
Alle Staatsgewalt geht vom volljährigen Volk aus (+~ 2 Jahre)
Hallo Tim, hallo Linus,
ihr habt ja angekündigt in der nächsten Folge die Bundestagswahl zu behandeln. Mich würde eure Meinung zum Thema „Wahlrecht von Geburt an“ interessieren.
Mich beschäftigt schon länger die Frage, wie eigentlich legitimiert ist, dass die Interessen der Minderjährigen nicht durch eine Stimme bei der Wahl berücksichtig werden. Ich kann zwar bei der Wahl die Interessen meiner Kinder berücksichtigen, dann aber nur mit einer Stimme für Interessen von z.B. zwei Bürgern.
Eine Ausführliche Argumentation für Wahlrecht von Geburt an habe ich hier gefunden:
https://www.humanistische-union.de/thema/fuer-ein-wahlrecht-von-geburt-an-kinderwahlrecht/
Vermutlich war es in den 80er Jahren, in denen man eher generationsübergreifend je nach familiärer Herkunft einheitlich CDU, SPD oder FDP gewählt hat für das Wahlergebnis nicht so entscheidend. Heute kann man aber davon ausgehen, dass die Zusammensetzung des Bundestages erheblich anders wäre, wenn 1. das Mindestwahlalter geringer wäre und 2. Eltern stellvertretend eine Stimme für Kinder, die noch nicht das Mindestwahlalter haben, abgeben könnten.
Sobald die Kinder aus dem Haus sind, scheinen die älteren Generationen dann doch recht schnell die Interessen der jüngeren, Simmentechnisch unterrepräsentierten, Generation zu Vergessen. Beispiel: Wegprotestierte Basketball-Körbe und Schließdienste für Spielplätze.
https://www.braunschweiger-zeitung.de/braunschweig/article233354503/Wie-rettet-man-Braunschweigs-Spiel-und-Bolzplaetze.html
Viele Grüße, Klaus
Hallo Linus,
ich höre den Podcast sehr gerne. Vielen Dank für die unermüdliche Arbeit und den super Inhalt.
Bei dem Abschnitt Impfgegner/Querdenker müsste ich dann ausmachen, da sehr viel Gewalt in dem Gesagten lag. Ich finde es auch schade, dass Teile der Gesellschaft verloren gehen, Urteil und Ablehnung befeuern die Spaltung jedoch nur. Versuch doch Mal dich in diese Menschen, in ihrer ganzen Ignoranz, hineinzuführen. Impfgegner, Querdenker und Politiker sind nur ein Beispiel, der Podcast würde imho noch Hörenswerter wenn weniger Urteil zum besten gegeben wird.
LG Johann
apropos cduconnect: Nicht nur die CDU kann falsch reagieren, wenn man sie auf Sicherheitslücken hinweist: https://www.golem.de/news/nach-datenleck-hausdurchsuchung-statt-dankeschoen-2110-160269.html
Hallo ihr beiden!
Grundsätzlich: Danke für euren Podcast. Es ist immer wieder eine Freude, euch zuzuhören!
Noch ein Nachtrag zur Impfzertifikatsprüfung:
Unlängst bei einer Veranstaltung wurde ich mit meinem gelben Impfausweis um Vorlage eines Persos gebeten, weil man den Impfausweis ja einfach fälschen könne. Hatte man das Zertifikat auf dem Smartphone wurde kein Perso verlangt und auch nicht mit CovPass oder irgendwie anders das Vorgezeigte gecheckt, denn – auf Nachfrage – die Anzeige auf dem Display ließe sich nicht fälschen. *einmalmitProfisarbeiten*
Außerdem aus einer Handreichung der Bundesagentur (!) für Arbeit zum Umgang mit Corona im Betrieb:
Frage: „Wie können Kundinnen und Kunden [der Jobcenter, Arbeitsagenturen] eine vollständige Corona-Impfung nachweisen?“
Antwort: „Der Nachweis erfolgt über den gelben Impfpass oder durch Vorzeigen der auf dem Smartphone in einer von der Bundesregierung zugelassenen App gespeicherten Impfbescheinigung. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Nachweis tatsächlich aus der entsprechenden App geführt und nicht nur ein auf dem Smartphone gespeichertes Bild eines Nachweises vorgezeigt wird. Hierzu sollte der Kunde die entsprechende App im Beisein der Mitarbeiterin/des Mitarbeiters öffnen.“
Quelle: https://harald-thome.de/files/pdf/redakteur/Harald_2021/FQA%20zu%20Corona.pdf (S. 3)
Via: https://harald-thome.de/newsletter/archiv/thome-newsletter-38-2021-vom-17-10-2021.html