Feedback — BSI — Chatkontrolle — Starlink — Letzte Generation — Bund ID — Twitter — GFF produziert gute Nachrichten — Kurznachrichten — Termine
Heute spielen wir wieder Bäumchen wechsel Dich und Tim und Khaleesi führen durch die Sendung. Dabei wird unsere Nerd Cred auf eine harte Probe gestellt und wir prüfen unsere Affinität zu Star Trek, Star Wars, Herr der Ringe und Rollenspielen. Dazu einige gute Nachrichten rund um die Chatkontrolle und die (erfolgreichen) Klagen der Gesellschaft für Freiheitsrechte, der wöchentliche Musk-Rant und Berichte über depressive Suchmaschinen.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
Feedback
Schweden
Herr der Ringe
- de.wikipedia.org: Hase und Igel – Wikipedia
Neue BSI Chefin
- netzpolitik.org: Claudia Plattner: Wünsche an die neue BSI-Chefin
- bsi.bund.de: BSI – Leitung – Die Leitung des BSI
- background.tagesspiegel.de: Was Claudia Plattner für das BSI bedeutet – Tagesspiegel Background
Chatkontrolle
- netzpolitik.org: Document moved
- netzpolitik.org: Chatkontrolle: So führt EU-Kommissarin Ylva Johansson die Öffentlichkeit in die Irre
- spiegel.de: EU-Kommissarin Ylva Johansson über Missbrauch im Netz: »Es geht um viele Kinder, die wir retten können« – DER SPIEGEL
- heise.de: Missing Link: Warum die britische Chatkontrolle den EU-Plänen so sehr gleicht
- de.wikipedia.org: Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz – Wikipedia
- de.wikipedia.org: Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres – Wikipedia
- spiegel.de: Russland automatisiert Suche nach »verbotenen Inhalten« im Internet – Projekt »Oculus« – DER SPIEGEL
Starlink Ukraine
- heise.de: Ukraine-Krieg: SpaceX versucht offensive Nutzung von Starlink zu verhindern
- politico.eu: EU hopes new satellites can spot spy balloons, spacecraft – POLITICO
Letzte Generation und Daten
- heise.de: “Super-GAU”: Datenschützer nehmen Letzte Generation nach Leck ins Visier
- netzpolitik.org: Sensible Daten von Aktivist:innen: Die letzte Datenschutzgeneration
Bund ID Energiekostenzuschuss
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Seaman96
- twitter.com: Tweet von pajowu
- fragdenstaat.de: Kosten einmalzahlung200.de – FragDenStaat
- tagesschau.de: Energiepauschale für Studierende: Sie warten noch immer
Twitter und Co
- wiwo.de: TIKTOKS SICHERHEITSRISIKO: Dirty Dancing
- nltimes.nl: Majority of Dutch MP's back ban on TikTok from government phones | NL Times
- heise.de: Limit für kostenlose Tweets und kostenpflichtige Twitter-APIs kommen
- netzpolitik.org: Twitter im Digitalausschuss: Transparenz mit Schattenseiten
- theverge.com: Yes, Elon Musk created a special system for showing you all his tweets first
- heise.de: Twitter macht API-Zugang kostenpflichtig – mit einer Woche Vorlaufzeit
- heise.de: Limit für kostenlose Tweets und kostenpflichtige Twitter-APIs kommen
GFF produziert gute Nachrichten
- freiheitsrechte.org: Erfolg für die Freiheitsrechte nach GFF-Verfahren: Bundesverfassungsgericht weist automatisierte Datenauswertung durch die Polizei in die Schranken – GFF – Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V.
- spiegel.de: Palantir-Programme: Bundesverfassungsgericht schränkt Einsatz von Polizei-Software ein – DER SPIEGEL
- freiheitsrechte.org: Erfolg für Recht auf Privatsphäre: Bundesverwaltungsgericht erklärt BAMF-Praxis der Auswertung von Handys geflüchteter Menschen für rechtswidrig – GFF – Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V.
Kurznachrichten
TrustPid Vorhaben zugelassen
Gewerkschaft für Content Moderation
- tech.verdi.de: content moderator summit – verdi tech
Bing wird depressiv
- twitter.com: Tweet von movingtothesun
Hallo Khaleesi, hallo Tim,
der Hintergrund, warum Auszahlungen in Deutschland so schwierig sind, ist die Tatsache, dass wir keine konsistente Register mit Kontonummern der einzelnen Bürger:innen haben.
Das wollen wir prinzipiell auch nicht, weil solche Register natürlich auch andere Begehrlichkeiten wecken.
Der Weg über die persönliche Beantragung und Preisgabe der eigenen Kontonummer ist hier tatsächlich der sinnvollste und Datenschutz freundlichste.
Auch die Nutzung der id.Bund ist für ein:e durchschnittlich intelligente:n Student:in einfach machbar und sollte keine Hürde darstellen.
Zum Thema eID und AusweisApp2 muss ich leider zwei meiner eigenen Sendungen empfehlen, da diese einige eurer Thesen korrekt darstellen.
– https://egovernment-podcast.com/egov103-eid-npa/
– https://egovernment-podcast.com/egov096-id-wallet/
Viele Grüße
Torsten
Das ist aber doch von hinten durch die Brust ins Auge.
Ich muss andauernd meine IBAN (genauer: eine meiner IBANs) ggü. dem Staat mit meiner Identität verknüpfen.
Wenn ich die 200€ Energiegeld haben will, wenn ich meine Steuererstattung haben will, BAFöG, Sozialhilfe in jeder Form, etc.
Wie Tim schon sagte: Wer Geld vom Staat will, muss sich eben identifizieren.
Insbesondere durch die jährliche Steuererkläung, die viele Menschen machen (und machen müssen, um nicht substanziell Geld zu verlieren), hat der Staat sowieso einen schnellen Zugriff auf die/eine aktuelle IBAN. Wer keine Steuererkläung macht, tut das wohl kaum aus Datensparsamkeit.
Zusätzlich muss ich für jedes eröffnete Girokonto meine Identität (inkl. Steuernummer) nachweisen. Diese Daten liegen dann erstmal nur bei der Bank, von da sind sie aber natürlich ebenfalls schnell beim Staat.
Staat ist nicht gleich Staat! Anders wie in „digitaleren“ Staaten, wie in Skandinavien, dem Baltikum, usw. gibt es eben keinen automatischen Abgleich der Daten zwischen Finanzamt, Kommune, Land, Bundesverwaltung usw. Nur weil vielleicht das Finanzamt und die Kommune Deine Kontonummer hat, hat die Bundesverwaltung oder die Landesverwaltung Deine Kontonummer noch lange nicht.
Bei dem Punkt einer einheitlichen staatlichen Datenbank für die Konten der Bundesbürger, bin ich mir nicht sicher. Aufgrund der Regelungen hinsichtlich der Geldwäscheregelungen musst du dich bei Erstellung eines Kontos ausweisen. Die Kreditinstitute sind verpflichtet, deine SteuerID anzufragen. Ich kenne es noch so, dass bestimmte Behörden im Falle von Vollstreckungshandlungen beim Bundeszentralamt für Steuern anfragen können, welche Konten dort für jemanden geführt werden oder wurden. Die Banken sind verpflichtet, regelmäßig Kontoeröffnungen und Schließungen dem BZSt zu melden. Das heißt, dass der Staat schon auf eine Datenbank zugreifen kann, wenn er selbst vollstrecken will und sich diese Befugnisse eingeräumt hat. Ich gehe mal davon aus, dass davon nur Konten betroffen sind, die von deutschen Banken oder Banken mit Niederlassung in Deutschland betroffen sind. Das dürfte aber weit über 90 % der Bundesbürger betreffen.
Viele Grüße
Bertram
Der ganze Witz vom «neuen» Personalausweis war doch gerade, dass man keinen SSO-Dienst hatte wie bei Google und Facebook, damit eben keine zentrale Stelle ein Log hat, wer sich wann wo wie eingeloggt hat.
Jetzt haben sie es tatsächlich geschafft, die Nachteile von beiden (Chipkarte und Web-SSO) zu vereinen …
Es gibt huer schon viele lange und schlaue Kommentare zur Einmalzahlung200 und BundId.
Was ich an der ganzen Sache noch nicht so ganz verstehe: Wenn ich das richtig sehe, bekommt man von seiner Uni/Hochschule/Bildungssätte doch eh noch einen Zugangscode. Für was braucht man die BundId dann überhaupt noch? Damit man keinen Antrag zweimal zB über mehrer Unis stellen kann??
Sorry das hätte ein eigener Kommentar werden sollen.
Ein Grund warum die Eins per Definition von den Primzahlen ausgeschlossen ist, liegt darin, dass eine wesentliche Eigenschaft aller natürlicher Zahlen >1 ist, dass sie jeweils eine eindeutige Primfaktorzerlegung haben. Wäre 1 ebenfalls eime Primzahl, könnte man jede natürliche Zahl durch unendlich verschiedene Möglichkeiten als Produkt von Primzahlen anschreiben. Daneben gibt es noch einige Fälle wo man in Sätzen und Beweisen die Eins explizit von der Menge det Primzahlen ausschließen müsste.
Für alle die sich jetzt denken, ach die arme Eins wird da im Regen stehen gelassen: Haltet euch vor Augen, dass in Computern alle Zahlen außer der 0 und der 1 ausgeschlossen sind bzw. auf dieses binäre System reduziert werden. Im Falle von nicht ganzen Zahlen sogar noch dazu richtig schlecht…
Die Eins ist also ohnehin privileged af!
;)
Das sehe ich auch so. Die 1 prim zu machen, wäre ein Affront gegen die 0 und könnte das Binärsystem aus dem Gleichgewicht bringen.
On the Internet, nobody knows you’re a CSAM detection dog!
Das Spiel „Hase und Igel“ könnte Khaleesi gefallen, weil bei diesem Spiel Fibonacci-Zahlen von großer Bedeutung sind.
Relevant sind dort nicht die Fibonacci-Zahlen, sonden die Dreieckszahlen.
Kurzes Feedback zur Speicherkapazität von BluRays:
Auch in der letzten Überarbeitung der Der Herr der Ringe – Extended Edition von 2020 ist noch jeder Film auf 2 BluRay-Disks aufgeteilt. Zwischendurch tauschen bleibt also erhalten :)
Moin,
ich als Studi habe mich sehr gefreut, dass man die Einmalzahlung online und unkompliziert beantragen kann.
Ich habe mich schon wieder im Strudel von gelangweilten Verwaltungsangestellt:innen gesehen oder beim verschicken von Formularen mit angehefteter Immatrikulationsbescheingung.
Der Usecase des Beantragens von (Einmal)Zahlungen wird in Zukunft sicher öfter auftreten, insbesondere mit Blick auf das versprochene Klimageld.
Das so etwas in der ersten Iteration bei Studierenden erprobt wird ist meiner Meinung nach der beste Weg, weil man aufgrund von Alter und Bildungsgrad noch am ehesten auf digitale Kompetenz hoffen kann.
Wer kein NFC-fähiges Telefon hat fragt eben jemand anderen um sich kurz ein BundID Konto zu machen oder meldet sich bei Elster über den Postweg an, auch das sollte für Menschen die einen akademischen Abschluss anstreben keine unüberwindbare Herausforderung sein.
Besonders nicht, wenn das auch alle anderen Studierenden oder Schüler zeitgleich beantragen, irgendwer wird schon wissen wie es geht.
Den Wind um das BundID Konto habe ich auch noch nicht verstanden.
Klar, das Interface ist total verbuggt und mein Registrierungsprozess wurde drei mal mit nginx-Fehlermeldungen abgebrochen aber hey, wo BundID draufsteht ist auch BundID drin und alles andere wäre schon fast verdächtig gewesen :)
Die Vorstellung, dass jede Bildungseinrichtung, also jede Uni und Schule das selber koordinieren muss würde sicher dazu führen, dass manche ihr Geld nie sehen würden.
Wer 6 Monate auf ein Bachelorzeugnis warten muss, mit einem Prozess den es schon seit immer gibt, der wird diese 200 Euro vielleicht mal als Rentenbonus erhalten.
Auch die Idee das ganze über einen Studierendenbeitragsdiscount zu regeln macht wieder viel zu viele unnötige Ausnahmen auf:
Wenn ich mich neu für das Sommersemester immatrikuliere, zahle ich den gesamten Beitrag. Wenn ich mich nur Rückmelde zahle ich 200 Euro weniger (falls der Beitrag niedriger ist bekomme ich ein wenig Geld zurücküberwiesen).
Wenn ich aber fertig bin bekomme ich volle 200 Euro überwiesen. Und dann kriegen es nur Leute mit Wohnsitz in Deutschland, was auch noch geprüft werdne muss.
Bei Fach- und Berufschüler:innen gibt es dank 16 Bildungssystemen wahrscheinlich auch so viele verschiedene Modelle dass man die ersten 2 Monate damit beschäftigt ist zu verstehen wer denn jetzt eigentlich berechtige:r Empfänger:in ist.
Da darf der Bund lieber wissen wem er Geld überweisen soll und hat dann meine Bankdaten, wobei sich natürlich noch zeigen wird ob das Geld dann auch schnell da ist.
Viele Grüße,
Jim
Das Tier, welches im Englischen Firefox heißt, heißt auf Deutsch Roter Panda.
Der Browser Firefox hieß eigentlich kurz Phoenix, dann Firebird, aber diese Namen waren schon „weg“ und so haben sie, um im Muster mit „Thunder-bird“ zu bleiben eben „Fire-fox“ und als Logo zur Abgrenzung einen Fuchs genommen …
Ah danke, hatte ich es also doch noch richtig in Erinnerung.
Das hat dem Logo-Designer aber offenbar niemand gesagt, denn das zeigt einen Rotfuchs und keinen Roten Panda.
Warum der Firefox einen Fuchs als Logo hat, beschreibt der Designer hier:
https://hicks.design/journal/firefox-logo
„A firefox is actually a cute red panda, but it didn’t really conjure up the right imagery. The only concept I had done that I felt happy with was this, inspired by seeing a Japanese brush painting of a fox“
Ganz losgelöst vom Inhalt der Folge würde mich gerne mal eure Einschätzung interessieren zur „IT Panne“ am Frankfurter Flughafen, wo angeblich ein Bagger oder Bohrer die Glasfasern der Telekom zerstört hat, und dadurch den Flugverkehr komplett lahm gelegt hat. Sollte die Internetanbindung nicht redundant ausgelegt sein, in Form eines Glasfaser-Rings, damit genau so etwas niemals nie passieren kann? Sollte dafür nicht jemand geteert und gefedert werden? Wer bezahlt für den ganzen Schaden, der durch die Nichtachtung einfacher Prinzipien verursacht wurde?
Zur Beantragung der Energiepreispauschale auf „einmalzahlung200.de“:
Bei euch klang es zwischenzeitlich so, als würde eine Anmledung mit BundID ODER ELSTER-Zertifikat möglich. Es ist aber noch bescheuerter und ich finde es wichtig, das hervorzuheben. Auf der Seite steht zur Anmeldung:
„Für die Anmeldung benötigen Sie ein BundID-Konto, das Sie bereits anlegen können. Um Ihre Identität nachzuweisen, benötigen Sie zusätzlich
– Ihren Online-Ausweis.[…]
Oder
– Ihr persönliches ELSTER-Zertifikat“
Heißt ein ELSTER-Zertifikat alleine reicht nicht. Man MUSS ein BundID-Konto erstellen, unabhängig davon, welche Identifzierungsmethode man wählt. ¯\_(ツ)_/¯
Es ist mir ein Rätsel, wieso die Online-Ausweisfunktion oder das ELSTER-Zertifikat alleine nicht zur Beantragung reicht?
Ich vermute, die eID soll nur der initialen Authentifizierung dienen, um ein legitimiertes Konto zu erstellen und der Sinn dahinter ist, nicht eine große umfassende Datenbank zu haben bzw. die vorhandenen Datenbanken trivial zusammenführen zu können.
Ausweisprüfungen werden meiner Ansicht nach oft falsch verstanden und falsch durchgeführt. Sprich, jemand kopiert den Ausweis und notiert die Grunddaten und schon ist man legitimiert. Ob der Antragsteller aber überhaupt zum Ausweis passt wird selten geprüft. Deshalb gibt es immer wieder Betrugsfälle, wo der Täter rein gar nicht zur Person passt (Alter, Größe, Aussehen, Geschlecht). Auf digitaler Ebene ist das noch gruseliger. Wer die Zugangsdaten hat, ist de facto die Person. In Kombination mit AI wie ChatGPT, die absolut überzeugend bei maximaler Ahnungslosigkeit auftreten, wird das in Zukunft noch zu ungeahnten kafkaesken Szenarien führen. CovPassCheck-App war zuletzt ein schöner Massentest, um das zu üben. Haben leider die wenigsten verstanden. Viele haben ihr eingescanntes Zertifikat überall hingesendet und hochgeladen. Und die Gegenseite hat einfach stumpf QR-Codes abgenickt.
Dass die BundID nur dazu dienen soll, die Legitimation der erstellten Konten sicherzustellen, ist mir klar.
Aber genau das macht die elektronische Ausweisfunktion und ein ELSTER-Zertifikat doch jetzt auch schon?
Und ja, ich verstehe auch, dass man vielleicht aus Gründen der Einfachheit zur Implementierung gerne die Möglichkeit schaffen möchte, verschiedenste Authentifizierungsverfahren in einem Dienst zu vereinen. Dass man die Registrierung bei selbigem aber ausgerechnet bei der Auszahlung dringend gebrauchter Gelder als zwingende Voraussetzung definiert, obwohl sie technisch nicht notwendig wäre, finde ich dann aber schon problematisch.
Und eine große Datenbank, um die Bankverbindungen zu speichern, auf die ja letztlich ausgezahlt werden muss, braucht man doch ohnehin? Oder übersehe ich hier was?
Bund-ID funktioniert hoffentlich mit mehr als nur dem ePerso (nPA). Gerade an Universitäten gibt es eine Vielzahl an Leuten mit anderen Ausweisdokumenten (vulgo Ausländer).
Die „initialen Authentifizierung“ findet auf einmalzahlung200.de übrigens nicht mit der Bund-ID statt, sondern es werden persönliche Logindaten von der Ausbildungsstätte gebraucht, die anscheint per Post verschickt werden (ab Mitte März). De facto werden also zwei Faktoren für die Legitimierung benötigt: neben den Hochschuldaten aus dem Brief (es handelt sich nicht um die E-Account einer Hochschule) auch noch Bund-ID. Das sind ziemlich viele Hürden, die einem Schüler/Studenten da in den Weg gestellt werden.
Außerdem gehört zur Bund-ID ein Postfach. Irgendwohin wollen die ja Nachrichten zu dem Verwaltungsvorgang zustellen.
Eine kleine Anekdote zum elektronischen Ausweisen ggü. Behörden:
Vor Jahren sah ich, wie meine Tante in Finnland ihr Kfz online für den Winter abgemeldet hat. Die Tatsache, dass so ein Behördengang elektronisch geht, war ja schonmal ganz toll. Doch dann sagte sie plötzlich während des Anmeldevorgangs „und jetzt muss ich mein TAN-Gerät suchen“. Das wunderte mich zunächst. Dann hatte sie es parat, und authentifizierte sich, bzw. hatte den zweiten Faktor über ihr TAN-Gerät erhalten und eingegeben.
Rückblickend – und für das Thema behördliches Ausweisen – fand ich das dann doch pfiffig gelöst. Die Banken wissen ja immer, wer du bist (Steuernummer, IBAN, die Infrastruktur ist erprobt etc). Also scheint der finnische Staat damals das wohl zur Authentifizierung für ihre Plattformen genutzt zu haben. Wenn man das weiter denkt, hat man dadurch auch ein eher dezentrales System, da es sich ja über die Infrastruktur mehrerer Banken verteilt (ok, da oben gibt es nur eine handvoll Banken, aber dennoch). Bei den sonst eher zentral aufgebauten Datenbanken im Norden fand ich das schon irgendwie elegant gelöst. Alle Leute, die online banking machen, wissen wie das Anmelden geht, und diesen Prozess kann man dann für was anderes verwenden. Das ist einfach, bekannt, und vor allem nicht kompliziert und fremd (so gibt es keine Elster-Zertifikatsdatei, die man verlieren kann, muss kein neues Prozedere lernen etc.)
Mittlerweile hat sich das System geändert, man hat nun einen Ausweis mit Chip, verwendet ein Kartenlesegerät mit PIN und 2FA. Ich kann leider nicht gut genug finnisch, um mich in die Details des alten Systems vor knapp 10 Jahren einzulesen und mehr zu berichten.
Zusammengefasst würde dieser Prozess in einer idealen deutschen Behördenwelt dann wohl so aussehen (bin zwar technikaffin, aber kenne mich nicht mit IT-Details aus, daher ist das eher als Wunschtraum zu sehen und nicht als Machbarkeitsstudie):
Man meldet sich mit der Steuer-ID bei der zugehörigen Webseite für den Energiekostenzuschuss an, authentifiziert sich mit der Bank-TAN, dann bekommt man gleichzeitig das Formular vorausgefüllt mit Name, Anschrift, IBAN (die Info könnte doch irgendwie vom Bankserver kommen und wäre dann auch tagesaktuell und ohne Tippfehler verbunden). Man schaut nochmal darüber ob alles stimmt und schickt es mit einer zweiten TAN-Eingabe dann ab. Schöner Traum, oder?
Ich glaube nicht, dass das TAN-Gerät direkt etwas mit der Bank zu tun hatte. In Deutschland kennt man diese Geräte eigentlich nur in Verbindung mit Banken, aber grundsätzlich kann man die Geräte bzw. den Algorithmus für jede Transaktion nutzen. Mittlerweile wird das sehr oft als 2FA verwendet und basiert meist auf standardisiertem TOTP (Time-based One Time Pasword). Vereinfacht gesagt, wird von beiden Seiten ein Hash über die Uhrzeit (öffentlich) und das Secret (nur den beiden Parteien bekannt) berechnet und miteinander verglichen. Alternativ kann man statt der Uhrzeit auch eine Transaktions-ID oder einen Hash der Daten verwenden (HOTP). Letzteres hat den Vorteil nicht zu einer beliebigen Transaktion zu einer gegebenen Zeit zu passen.
Bei den Geräten wird das Secret vor Auslieferung eingetragen, bei Software benutzt man einen QR-Code zur Übertragung des Secrets, kann dies aber alternativ meist auch in Textform eingeben. Letzteres hat den Vorteil, dass man es beliebig oft kopieren und so auch sichern kann. Das ist dann auch wieder ein Nachteil. Die Geräte kann man nicht kopieren, aber man kann sie verlieren, vergessen oder sie können kaputtgehen.
Ich musste erstmal unterbrechen, als es um die Einmalzahlung für Studierende ging.
„BundID ist sowas wie De-Mail“ ist für die Zeit, die die Diskussion gebraucht hat, dann doch zu sehr vereinfachend. „Login by Google“ trifft es aber tatsächlich halbwegs – dazu kommt dann aber auch noch mindestens ein Postfach.
Und ELSTER mit Personalausweis funktioniert nicht nur theoretisch, sondern auch sehr praktisch.
Und zur AusweisApp2 steht in der allwissenden Müllhalde, https://de.wikipedia.org/wiki/AusweisApp2 : „Mit der AusweisApp2 wurden Verbesserungen hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit, Leistungsfähigkeit und Kompatibilität gegenüber dem Vorgänger AusweisApp erzielt.“ Ist ja auch irgendwie naheliegend, dass die AusweisApp2 heißt, weil es mal eine AusweisApp (1) gab. Und die Erfahrungen mit jener waren offenbar so traumatisierend, dass man sich auch Jahre später noch deutlich davon abgrenzen will.
Vermutlich hat man sich an T2 also Terminator 2 orientiert. Das ist schließlich der ausschlaggebende Teil. Der erste Teil war interessant aber krankte am getingen Budget und den noch nicht vorhandenen technischen Möglichkeiten. Die Nachfolger krankten an mangelnder Kreativität und einem Übermaß an technischen Möglichkeiten. Dementsprechend hoffe ich, dass es niemals einen Nachfolger für AusweisApp2 gibt, denn die wäre direkt mit Skynet verlinkt und von Cyberdyne Corp. ausgestellt.
zu Claudia Plattner … ich arbeite jetzt seit 2008 bei der DB Systel, dass Frau Plattner kürzlich 4 Jahre lang in diesem Unternehmen CIO gewesen sein soll hat mich überrascht. Sie ist weder bemerkenswert in Erscheinung getreten noch hat sie hier irgendwelche Fußspuren hinterlassen.
…und wenn Tim noch jemals Herr der Ringe nachholen will dann aber bitte die Bücher und in English.
Die Filme sind schon sehr ok, aber die Bücher sind besser.
Wenn schon dann doch bitte im Original also auf Elbisch mit Untertiteln.
Das Original – das Rote Buch der Westmark – ist in Westron verfasst worden. Die Autoren haben sich die Mühe gemacht, es um einige aus Quenya und Sindarin übersetzte Quellen zu ergänzen, aber die Sprache des Hauptwerks ist Westron.
Und in meiner Erfahrung sind Bücher mit Untertiteln sehr unhandlich.
Hi,
ich musste in der Mitte der Herr der Ringe DVDs die Disc immer wenden weil da sind einfach von beiden Seiten Daten drauf. Fand ich eigentlich eine nette Lösung. Hat so nett an Kassette umdrehen erinnert.
Mal ein kurzer Realitätscheck, davon ab, dass es Studiengebühren ja inzwischen wieder nicht mehr gibt(!).
Uni Bamberg SoSe 23:
Studentenwerksbeitrag 60,00 €
Semesterticket 43,80 €
SUMME 103,80 €
Zudem kann ich meinen Semesterbeitrag in der Steuererklärung geltend machen, im Master besonders interessant durch etwaigen Verlustvortrag.
Für mich drängt sich eher die Frage auf, wieso mein Elster-Zertifikat nicht reicht. Das für mich zuständige FA überweist mir ja auch jedes Jahr Geld, basierend auf einer Erklärung abgegeben mit meinem Elster-Zertifikat.
Zu den Präsidenten des BSI:
Es gab bisher (und seit Gründung des BSI 1991) tatsächlich nur 5 Stück. Otto Leiberich (bis 1993), Dirk Henze (bis 2003), Udo Helmbrecht (bis 2009), Michael Hange (bis 2015) und dann Arne Schönbohm (bis 2022).
Davon war Arne Schönbohm der einzige ohne mathematisch-naturwissenschaftlichen Hintergrund, Frau Plattner scheint wieder einen zu haben.
Gerüchtweise soll die Stelle des BSI-Präsidentin zukünftig mit B9 (statt bisher B8) besoldet und damit die eines politischen Beamten (m/w/d) sein. Nach der Schönbohm-Geschichte ist das naheliegend, die Präsidenten vergleichbarer Behörden (BND, BfV, BKA) sind es zudem auch. Was das bezüglich der Unabhängigkeit des BSI bedeutet und inwieweit Frau Plattner damit auch Positionen vertreten wird, die den Interessen des BMI zuwiderlaufen, wenn ständig der einstweilige Ruhestand droht, wird man sehen müssen.
Zum Studierendenbonus: Kallisi hat natürlich recht, dass da viele drauf warten – ich als Student rechne aber seit November nicht mehr damit, dass das irgendwie planbar zu einem Zeitpunkt hier ankommt, so dass ich das in meinen Finanzen noch berücksichtigen könnte. Der Zug ist schon lange abgefahren, seitdem die es ewig nicht auf die Kette kriegen, so dass ich meine Heizkostenprobleme bereits anders lösen musste. Immerhin gibt es jetzt eine Fancy Website, die ist aber trotzdem immer noch sehr dünn. Da hatte ich mir mehr erhofft.
Hallo Khaleesi, hallo Tim,
danke für eine neue Folge. Ich hatte den Eindruck, dass Tim nicht ganz auf der Höhe war. Ist mir schon öfter in Podcasts aufgefallen. Vielleicht habe ich ein besseres Gedächtnis, aber ich erfahre hier im Podcast viele Dinge und wundere mich warum Tim auf dem Schlauch steht wenn Namen oder Themen fallen über die er vor ein paar Wochen geredet hat. Ich habe sie ja nur passiv hier konsumiert. Das finde ich schade. Es wirkt dann immer auf mich so, als wenn du kein Interesse an dem Thema hast, Tim. Für mich werden hier weiterhin interessante Themen behandelt. Khaleesi, du bist eine echte Bereicherung für den Linus Neumann Podcast.
Zur Letzten Generation:
Ich finde ihr habt einen wichtigen Punkt übersprungen, nämlich was denn bitte diese psychologischen „einschätzungen“ in diesen Datensätzen zu suchen haben.
Find ich zumindest ziemlich eklig so was da reinzuschreiben und macht den schlampigen Umgang noch schlimmer…
Mir gefällt auch nicht wie teilweise versucht wird die „datenschutz vs. umweltschutz“ schiene zu fahren.
Wenn ihr wissen möchtet warum ich da nicht zustimme empfehle ich LNP 1-452.
Ich hab die Einwürfe mit dem Datenschutz auch nicht verstanden.
Gerade der Gegenvorschlag, dass die Uni doch das einfach vom Semesterbeitrag abziehen soll ist doch eigentlich viel eher Datenschutzrechtlich bedenklich? Da würden die Daten die ursprünglich mal angefallen sind weil ich mich für ein Studium eingeschrieben habe plötzlich für was anderes verwendet. Also unkontrollierter Datanabfluss ohne das ich als betroffener Einfluss darauf hätte…
Umgedreht muss man halt bei allen staatlichen Leistungen sich authentifizieren und eine Kontonummer damit verknüpfen. Auch bei jeder Steuererkläruing steht ne Kontonummer bei.
Wie schön! Seit Khaleesi öfter dabei ist, ist wieder frischer Wind auf den Ohren. Macht richtig Spaß zuzuhören. Dankeschön!
Thema letzte Generation und Datenschutz:
Ich fand es etwas befremdlich, dass Khaleesi hier der Presse Doppelmoral vorwirft (sicher nicht zu unrecht), letztendlich aber selber Doppelmoral anwendet.
Denn die letzte Generation hat nun mal klar gegen die DSGVO verstoßen, besondere Kategorien personenbezogener Daten verarbeitet, soweit ich es mitbekommen habe auch noch ohne den Betroffenen die Zwecke immer transparent zu machen, keine erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen usw.
Da wird dann hier etwas „rumgedruckst“ a la „ach ich weiß nicht…und da muss man helfen mit OpSec…“. Und OpSec würde ich hier auch mal etwas anders sehen als Standard-TOMs (technische- und organisatorische Maßnahmen) die einzuhalten wären bei der Verarbeitung.
Das sind nun mal klare Datenschutzverstöße. Bei diversen anderen Verstößen von Unternehmen/Parteien/Personen wird draufgehauen ohne Ende (zu Recht), wenn es aber mehr oder minder aus der eigenen ideologischen Blase kommt, dann ist das Urteil hier eher milde.
Hier hätte ich in LNP schon eher erwartet, dass das Thema deutlich schärfer kommentiert wird.
Bevor es falsch verstanden wird:
– nein ich habe nix gegen die letzte Generation, sehe es eher wie Tim (wichtiges Thema, Mittel und Wege manchmal zweifelhaft/nicht zielführend)
– ja Presse und Politik messen gerne mit zweierlei Maß
– ja auch in meiner Wahrnehmung wird besonders gerne auf eher links gerichteten Gruppierungen/Personen rumgehauen seitens Politik/Presse
Alles richtig. Nur sollte man eben dann auch nicht selber in diese Muster verfallen, die anderen vorgeworfen werden.
Es gibt hier schon viele lange und schlaue Kommentare zur Einmalzahlung200 und BundId.
Was ich an der ganzen Sache noch nicht so ganz verstehe: Wenn ich das richtig sehe, bekommt man von seiner Uni/Hochschule/Bildungssätte doch eh noch einen Zugangscode. Für was braucht man die BundId dann überhaupt noch? Damit man keinen Antrag zweimal zB über mehrer Unis stellen kann??
Naja, die Sache mit der Einmalzahlung ist einfach, dass es einem so vorkommt, als ob der Prozess so Kompliziert gemacht wurde, wie nur möglich, damit einfach so wenig wie möglich Leute das beantragen. Das gleiche war ja auch mit der Rückzahlung des Semestertickets. Warum nicht automatisch? Warum extra Antrag stellen? Und dann 3-4 Monate warten.
Also wie man die 200 Euro bekommt? Ganz einfach in 7 super easy Schritten.
1. Elektronischen Ausweis beantragen. (Dafür braucht man Personalausweis, NFC fähiges Smartphone und AusweisApp2).
2. Personalausweis an App halten und Aktivieren. Aber um die Online Funktion aktivieren zu können (falls noch nicht getan) braucht man den Transport Pin. Den kann man ganz einfach beim Bürgeramt beantragen oder bei pin-ruecksetzbrief-bestellen.de Kommt dann wohl per Post ? In einigen / wenigen Werkwochen.
3. Bund ID erstellen
4. Bund ID upgraden
5. Dann einen Code von der Hochschule bekommen. Wie und wo ist wohl noch nicht ganz klar.
6. DANN kann man sich mit dem Coe und der Bund ID bei einmalzahlung200.de anmelden und dort den Antrag ausfüllen.
7. Man bekommt irgendwann das das Geld. Oder auch nicht.
Wenn man jetzt eh einen Code von der Hochschule bekommt, warum wird das nicht direkt automatisch über die Hochschule alles geregelt? Warum überhaupt die ganzen eID / bundID sachen? Wenn man einen Antrag auf Papier einreicht, muss man ja auch nicht seinen Personalausweis mitschicken.
Zu Tim’s Frage, wie man es besser als BundID machen könnte:
1. Einen Modus, in dem BundID bei jedem Login-Vorgang die Daten meiner eID neu abruft, und diese nicht speichert:
Aktuell ist ein großes Problem von BundID, dass dadurch eine zentrale Stelle meine Addressdaten/Personendaten speichert. Man kann sich bei BundID mit Nutzer/Passwort anmelden und seine Personendaten sehen. Das ist ein Problem, selbst wenn der Staat theoretisch diese Daten auch jetzt schon über Umwege hat: durch die Sammlung in einem einzelnen IT-System ist es möglich, dass die Daten aller Bürger auf einmal abhanden kommen.
Wenn ich einen elektronischen Personalausweis benutze, ist dies jedoch völlig unnötig, da ja der Perso schon die Daten sicher speichert und auch ohne Probleme bei Bedarf an den Dienst senden kann. Es wäre daher wünschenswert, einen BundID Modus zu haben, wo BundID die Daten nicht speichert, sondern bei Bedarf einfach von der eID abruft um sie dann an den Dienst weiterzuleiten. Der Dienst muss die Daten dann nur solange speichern, wie unbedingt benötigt.
2. PostIdent als alternative Legitimationsmethode:
Für alle, die aus verschiedenen Gründen die eID nicht nutzen können, wäre doch PostIdent eine Alternative die für jeden nutzbar sein sollte. Hier könnte man ebenfalls wie bei der eID-Anmeldung einen Modus haben, wo die Identifikation nicht gespeichert wird sondern für jeden Vorgang eine neue Legitimation erforderlich ist (wobei hier die Speicherung einen deutlichen Mehrwert bietet, wenn man bereits ist, das damit einhergehende Risiko eines Datenlecks zu akzeptieren)
Idealerweise wäre BundID natürlich einfach ein Framework, was jeder Bund-Dienst zur Legitimation einbinden kann und was im wesentlichen die eID-Funktionalität bereitstellt, mit Fallback über analoge Wege für Leute ohne eID.
Allerdings hat BundID aktuell auch ein Postfach, was über diesen Weg schwer zu replizieren wäre.
Ich stimme allerdings Tim auf jeden Fall zu, dass eine Abwicklung der Zahlung über die Universitäten auch keine gute Alternative ist. Die Vorstellung, die Bürokratie an Unis könnte mal ebenso einfach 200€ an jeden Studierenden auszahlen, ist doch sehr idealistisch. Allein die Rückererstattung des Semestertickets für den Zeitraum der 9€ Ticket-Regelung (das Semesterticket war teurer als 9€, daher gab es danach eine Rückerstattung damit man nicht schlechter als das 9€ Ticket kommt) hat an meiner Uni über ein Jahr gedauert.
Hey,
An der Universität Greifswald gibt es eine Rückmeldegebühr iHv. 98 Euro circa 100 inkl Säumniszuschlag usw. Sicher <100€
Eine Energiekostenpauschalen Verrechnung wären circa 2.xy mal Semester kosten und würden sich damit über mehr als 2 Jahre Strecken.
Zum unausstreblichen Behördenfax eine nette Beobachtung:
Vergangene Woche musste ich die Polizei meiner Heimatstadt rufen. Irgendwelche Lappen hatten am Vortag versucht in meine Wohnung einbrechen, weshalb ich Freund und Helfer vor Ort brauchte um die Schäden zu begutachten und Anzeige zu erstatten.
Auf der Suche nach einer Telefonnummer jenseits der 110 – weil die ja nur für dringende Notfälle ist – bin ich über das Notfallfax der Polizeit gestoßen. In dringenden Notfällen kann man der Polizei also faxen. Und das meinen die toternst. Verrückt. Gilt vereinzelt wohl auch für die Feuerwehrnotrufe.
Also: Bei Brand oder Raub: Erstmal nen Fax raushauen.
Spaß bei Seite: Das Notruffax gilt als Option für Gehörlose – so zumindest die Eigenbeschreibung auf den Webseiten – und wird (nach kurzer Recherche) scheinbar von so ziemlich jeder Polizei angeboten.
Wurde hierfür nicht die nora-App entwickelt und mal wieder keine alten Zöpfe abgeschnitten?
Aber absurdes bei Seite: In vielen (den meisten?) Organisationen sorgt das Fax doch letztlich auch nur dafür, dass man eine E-Mail mit Anhang bekommt. Auf der Empfängerseite also keine großer Unterschied zum restlichen Wahnsinn. Aber gibt es ernsthaft noch eine irgendwie signifikante Menge von Menschen die Faxe senden können und wollen? Gibt es dazu irgendwo valide Daten?
Star Trek vs. Star Wars
Star Trek = Sci-Fi
Star Wars = Phantasy
Ja, beides spielt im Weltraum und es fliegen Raumschiffe umher, ist aber nicht das Kriterium. Denn:
Sci-Fi -> Die Frage danach, warum etwas funktioniert, kann prinzipiell beantwortet werden, und das normalerweise mit einer technischen Erklärung, z.B. Antrieb, Waffenfunktionalität, etc.
Phantasy -> Die Frage danach, warum etwas funktioniert, wird nicht gestellt, denn die Antwort wäre: „keine Ahnung, ist egal; es funktioniert eben.“, z.B. Zauberstab (ja, wie bei Harry Potter, aber bei SW das Lichtschwert) und Zaubersprüche
Versucht das mal auf Sci-Fi und Phantasy anzuwenden.
Zusätzlich: Star Wars beginnt mit einem Märchentextintro, d.h. es ist absolut beabsichtigt gleich von Anfang an das Genre zu definieren
Zuletzt noch: Das bei Star Wars in einer Episode der Medichlorianer-Level von Skywalker gemessen werden kann, ist einer der schlimmsten Fehler, die genretechnisch gemacht wurden. Das ist bestenfalls ein vergebliche Versuch oder eben eine grobe Ungeschicktheit, die Phantasy in die Sci-Fi zu holen. Im schlimmsten Fall implodiert durch so etwas ein ganzen Phantasy-Universum
Zur Einmalzahlung.
Wie schon von anderen erwähnt ist der Semesterbeitrag („Studiengebühren“) nicht immer über 200€.
In München:
75€ Studentenwerk
77,30€ ÖPNV Solidarbetrag
Gesamt 152,3€
Wäre es sicher, dass das 49€ Ticket bis zum 1.4.2023 eingeführt wird wäre der Betrag nur 75€. Die 77,3€ werden ziemlich sicher nicht mehr erstattet oder mit dem 49€ Ticket verrechnet, somit dürften für Münchner Studierende für das Sommersemester das teuerste 49€-Ticket haben (61,88€).
Nun hätte man es natürlich mit dem Semesterbeitrag verrechnen können, hier kommen allerdings die nächsten Probleme. Da der Stichtag der 1.12.2022 war, es jedoch nur sinnvoll mit dem Beitrag mit dem nächsten Semester zu verrechnen fallen alle Absolventen erstmal raus und es müsste zusätzliche Wege geben.
Die meisten Studierende verwenden zwar eine Überweisung für den Beitrag, allerdings kann der Beitrag auch Bar bezahlt werden. Die Uni hat also keinen IBAN von den Studierenden und wenn ist diese durch die DSGVO Zweckgebunden.
Zudem ist die Verwaltung der Universität überlastet und wird je nach Anzahl der Studierenden den Aufwand nicht stemmen können. Also teilen die Unis alle Immatrikulierten zum Stichtag mit einer Datenbank mit und mit vermutlich relativ wenig mehr Aufwand können diese sich dann über die BundID Identifizieren. Klar sollte es hier auch den klassischen Weg geben, für Leute die keine BundID haben können oder nutzen wollen.
Soweit zu den Studierenden, jetzt gibt es allerdings noch andere Gruppen die sich in der Ausbildung befinden und den Bonus erhalten sollen, wie die Umsetzung dort aussehen könnte keine Ahnung.
In übrigen sind auch Promovierende für die 200€ berechtigt (diese sind Immatrikuliert), die je nach Fachbereich sind die Stellen oft 100% E13 TVL, hier kann man dann auch über die Sinnhaftigkeit Diskutieren.
Am Ende kam die Idee auf auch Studierende zu entlasten und diese wurde dann Kommuniziert ohne jeglicher Idee wie die Umsetzung denn machbar geschehen soll.
Alles ist eins, außer die Primzahlen.
Entschuldigung.
Hi Khaleesi, Hi Tim,
das größte Problem der Bund-ID kennen wir auch schon vom elektronischen Personalausweis: Sie wird nicht genutzt. Anderen EU-Ländern mit technisch ausgereifteren Lösungen erging es genau so. Die haben dann Bafög-Anträge nur noch über ihre digitale ID erlaubt was dem Projekt den nötigen Schwung gegeben hat um zum Selbstläufer zu werden. Frei nach dem Motto: Wenn es die Enkel können kann es der Rest der Gesellschaft auch. Finde es deshalb den richtigen Ansatz. Jetzt bleibt nur abzuwarten ob die Technik auch mitspielt. Gibt es die Digital Enabling GmbH eigentlich noch? Die könnte man doch mal fragen
Noch am Rande: Da du die Bund-ID nicht kanntest freut es dich sicher zu hören, dass auch eine Bayern-ID gibt
Wenn man einmal das Unix-prinzip verstanden hat, dann gibt es doch nichts Geileres als PGP. Außerdem wird es genutzt zum dezentralen signieren von Quellcode, oder für Passwortmanager.
Da stellst du UNIX aber ein schlechtes Zeugnis aus.
X.509 gibt es auch noch, und das skaliert wenigstens aus Nutzungskreise > 5 Personen (und hat genauso wenig mit UNIX zu tun ;)
Zum Thema 1 als Primzahl gerade frisch erschienen: https://eigenpod.de/eig014-definitionssache/
Thema: Universalgenie
In den letzten Episoden scheint ihr euch immer mehr über Elon den Großen zu wundern. Dabei ist doch schon lange klar, was für ein Genie der Mensch ist. Mir zumindest schon seit 2018. Ich erinnere mal kurz an die Episode mit der in der Höhle eingeschlossenen Fußballmannschaft:
Während diese seltsame Gruppe unter-Wasser-atmender Männer die Jungen betäuben und sie dann mit Beatmungsgeräten gemeinsam stundenlang durch engste Gänge Richtung Höhleneingang transportieren wollte, kam damals glücklicherweise Elon Musk. Er entlarvte diese Verschwörer in einem seiner intelligenten tweets als Pädophile und evakuierte kurzerhand die ganze Kindergruppe in einem seiner geheimen Mini-U-Boote. Danach flogen alle in einer gläsernen Rakete zum Schokoeis-Essen in seine geheime Fabrik.
Schade nur, dass damals viele Leute auf Twitter über ihn gelacht haben. Naja, damals gehörte ihm der Laden ja auch noch nicht…
Bisschen spät zur Party, aber ich habe eine kleine Korrektur zu Tims Aussage, etwa alle zwei Wochen würde eine SpaceX-Rakete starten:
2022 gab es 61 Starts von SpaceX, also im Schnitt sogar häufiger als einmal pro Woche.
Das ändert Tims Aussage nicht, macht die Sache aber sogar noch drastischer und zeigt auf, wie schwer es wird, damit zu konkurrieren.
Stand meines Kommentars, 8. Kalenderwoche, waren es bereits 12 Starts in diesem Jahr.
Hallo,
ein kleiner Hinweis zur Energiepauschale an Studenten und Schüler: Der Bund macht diese seltsame obfuscation mit der Elster ID etc, da sie verhindern wollen doppelt zu bezahlen. Denn nur weil jemand studiert, muss diese Person nicht unbedingt „ordentlich studierend“ sein. Das ist die Fachdefinition, für Personen die „Hauptberuflich“ studieren. Es gibt nämlich auch Menschen, die mehr als 20h die Woche arbeiten und sozusagen „nebenbei“ studieren. In diesem Fall wurde bereits eine Energiepauschale über die Lohnsteuer ausgeschüttet. Ob jemand „ordentlich studierend“ ist, wissen aber nur die Finanzämter, nicht die Unis. Deshalb wird hier vermutlich der Weg über die Steuer gegangen.
Viele Grüße
Tannhauser
Hallo,
so… etwas im Delay mit euren Folgen, aber dennoch möchte ich noch einen Kommentar los werden:
Danke, dass ihr Copernicus erwähnt habt! Das wird tatsächlich deutlich häufiger aktiviert, wie man das so auf dem mitteleuropäischen Sofa mitbekommt:
Im Rahmen des UCPM (des Europäischen Katastrophenschutzmechanismus) wird Copernicus mehrmals im Jahr bei Notlagen unterschiedlichster Art weltweit aktiviert. Zuletzt etwa am 04. März anlässlich der Tropenstürme und eines Erdbebens in Vanuatu (kleine Inselgruppe östlich von Australien, weit weg von europäischer medialer Aufmerksamkeit) oder am 13. März nach einem Tropensturm in Mozambique (auch keine Push-Nachricht).
Auch beim Hochwasser an der Ahr bzw. in NRW und Belgien lieferte Copernicus über mehrere Tage Bilder und aufbereitete Daten über die Situation.
Im internationalen Katastrophenschutz wird in den jeweiligen Lagen sehr viel mit offenen Daten gearbeitet, soweit das natürlich vertretbar ist. Auch wichtige Handy-Nummern oder E-Mail-Adressen stehen da oftmals offen irgendwo. Das sind allerdings nicht google-optimierte hochglanz-Seiten, vielmehr erinnert das etwas an das Internet der 90er: wenn man die Entry-Points kennt und weiß, wo man nach was suchen muss, findet man auch die Infos, die man braucht (auf sehr einfachen Blogs oder Foren). Und gleichzeitig sind diese Entry-Points nicht zu sehr in der Öffentlichkeit bekannt.
Das ganze ist unter Datensicherheits-Aspekten natürlich kritisch zu sehen, hat aber in erster Linie ganz praktische Gründe:
Die Community derjenigen, die irgendwelche internationale Katastrophen koordinieren, ist dann doch größer als gedacht. Auch wer da wann und wo im Einsatz ist, ist sehr random und wenig geplant. Sprich, du weist im Vorfeld nicht, dass du diese Daten brauchst und der*diejenige, der*die die Daten bereit stellt, kennt dich nicht und hat keinerlei Kontaktdaten von dir.
Und wenn du dann auf Vanuatu mit aktuell 80 % zerstörter Infrastruktur stehst, willst du dein letztes bisschen Internet nicht dafür vergeuden, irgendwelche Zugangsdaten anzufordern oder dein Passwort zurückzusetzen weil du es 2 Jahre nicht gebraucht hast. Denn eigentlich musst du dein Vernetzung vor Ort schnell aufbauen, Kontakte knüpfen und deine Analyse (Lageerkundung) durchführen. Und auch auf der anderen Seite, etwa im ERCC – dem Emergency Response Coordinaton Center der EU in Brüssel – ist gerade in der Anfangsphase keine Zeit, irgendwelche Zugangsdaten anzulegen.
Hochwertige Informationen einer Gruppe, die diese echt gut brauchen kann, am anderen Ende der Welt zur Verfügung zu stellen… dafür ist das Internet dann doch eine sehr coole Erfindung!
Soweit ein kurzer Ausflug in den europäischen Katastrophenschutz und ein weiteres Beispiel, wieso OpenData vor allem auch praktisch sein kann.
Viele Grüße
Zum Thema Auszahlung der 200€ für Studis:
In sh gibt es nur den Semesterbeitrag für das Studentenwerk, AStA, Semesterticket etc.
An der FH Kiel beträgt für derzeit 271€.
Für Studierende am Campus Osterrönfeld (Fachbereich Agrar) gibt es kein Semesterticket (!) Und daher ist der Beitrag auch nur 73€.
Sicherlich auch ein Spezialfall, aber die gibt es auch.
Und der Beitrag ist im Dezember bzw Juni zu bezahlen.
https://www.fh-kiel.de/studium/studierende/studienorganisation/rueckmeldung/
Hallo,
hier noch ein reichlich später Kommentar zum Thema EU-RPG. Ich hoffe der kommt noch an, auch ohne Primzahlen oder Loop-Muffen.
Ich finde das eine großartige Idee, ein Rollenspiel um EU-Politik verständlich zu machen. EU-Gesetzgebung (ok, um ehrlich zu sein, streichen wir die EU. Gesetzgebung im Allgemeinen) war für mich immer ein Buch mit sieben Siegeln. Und ich denke, ein Spiel, um das verständlich zu machen, wäre eine große Bereicherung für die Gesellschaft. Deshalb möchte ich einen kleinen Ansatz liefern:
Das, was in einem klassischen RPG die Rasse ist, wäre hier die Nähe zu einer Partei. Statt Elf oder Ork wäre man also Linker oder CDUler.
Das, was in einem klassischen RPG die Klasse ist, wäre hier der Job. Statt Schwertkämpfer oder Magier wäre man also Abgeordneter oder Lobbiist.
Statt der üblichen Statuswerte wie Lebenspunkte oder Stärkepunkte wäre vielleicht ein Label-basiertes System nach Vorbild meines neuen Lieblings RPGs „Masks – A New Generation“ sinnvoller. In Masks gibt es 5 Labels (Danger, Savior, Superior, Freak und Mundane), die zum einen angeben, wie ein Charakter sich selber sieht und zum anderen, wie andere Charaktere den Charakter sehen. Diese Labels können einen Wert von -2 bis +3 annehmen und werden immer paarweise verschoben. Wenn man ein Label erhöht, wird ein beliebiges anderes verringert. Es könnte Sinn machen andere Labels einzuführen, wie z.B. Fachkompetenz und Bestechlichkeit. Vor einer Wahl könnte es beispielsweise sinnvoll sein zu versuchen mit einer Rede die Fachkompetenz zu erhöhen und die Bestechlichkeit zu verringern. Das heißt nicht unbedingt, dass der Charakter wirklich kompetenter oder weniger bestechlich wird, nur dass die Öffentlichkeit diesen Eindruck gewinnt – sofern die Würfel entscheiden, dass die Rede gut ankommt. Und vielleicht glaubt der Charakter es sogar selber.
Wie in Masks könnte man auch auf das Doppelleben der Charaktere eingehen, zum einen wie sie sich in der Öffentlichkeit präsentieren, zum anderen wie ihr Privatleben aussieht. Denn auch wenn man sich von einem Politiker Objektivität wünscht, darf man nie vergessen, dass Politiker auch Menschen sind. Und um die Entscheidungen eines Menschen zu verstehen muss man auch den privaten Hintergrund dieses Menschen kennen.
Vielen Dank für den Podcast und dass ihr diese wichtigen Themen aufbereitet.
Noch ein später Kommentar zur Energiepauschale für Studierende:
Ich hab es geschafft, das Geld zu bekommen ohne (wissentlich) irgendeinen Nachweis meiner Identität zu erbringen. Ich habe weder ein Ausweisdokument registriert, noch ein Elster-Zertifikat verknüpft, lediglich mit meiner E-Mail-Adresse und einem persönlichen Pin der Uni. Ob ich damit jetzt eine BundID angelegt hab, weiß ich gar nicht. Aber in jedem Fall habe ich das Geld. Trotzdem ist es natürlich dämlich, dass die Internetseite versucht einem zu suggerieren, dass man diese ganzen Dinge braucht.
LG, Kirsten
„
Tim Pritlove: Und cool. Ist aber jetzt auch ein kleiner Intelligenztest, muss ich sagen,für das studierende Volk. Ich meine, das ist ja…
Khaleesi: Ja, cool. So…
Tim Pritlove: Die Außerwählten, da müssen wir jetzt auch mal ein bisschen anstrengen, ja.
Khaleesi: Mit kalten Füßen und leeren Magen lassen sich so Intelligenztests immer besonders gut lösen.
Tim Pritlove: Ja, ich bin jetzt ein bisschen fies, aber es muss…
Khaleesi: Ja, ja, alles gut.
Tim Pritlove: Alle Seiten müssen sich hier ein bisschen am Riemen reißen.
Khaleesi: Können ja nicht alle irgendwie Boomer mit drei Wohnungen sein. Genau.
Tim Pritlove: Gut, let’s move on.
“
Ich habe noch kurz vor Toresschluss die 200€ beantragt. Es war ein superstressiges Semester, stressig v.a. auch durch einen Werkstudijob und in den „Semesterferien“ kann man Unterstunden nachholen und Hausarbeiten schreiben – toll. Ich fand den Antrag einfach sinnlos kompliziert und anstrengend. Tim, wenn das Ironie war, hab ich das nicht verstanden, hat mich tief verletzt. Das ist aber echt das Einzige, was mich seit knapp drei Jahren bei euch ernsthaft gestört hat. Das ist sehr wenig. Ich möchte eigentlich mal spenden, aber habs einfach noch nicht gemacht. Ansonsten ist der Podcast sehr sehr toll und hat mir schon sehr oft sehr gute Laune gemacht, dankeschön :)