Linus Neumann 0:47:02
Ich find natürlich, es ist ein bisschen spät gekommen. Hätten wir das frühergehabt, hätte es viele Zentralisierungen und Geschäftsmodelle noch verhindernkönnen oder verändern können in ihren negativen Auswirkungen.Finde die DSGVO ist schon ein Beispiel von hinterher reguliert,ob man es jetzt positiv oder negativ sieht, aber auf jeden Fall hat hier diePolitik sehr viel erst mal geschehen lassen, bis sie eingegriffen hat.Jetzt finde ich aber gleichzeitig, und damit waren aber auch schon Dinge wiederum zementiert.Gleichermaßen habe ich aber, wenn man jetzt das nur am Rande,es wird ja auch der AI-Act diskutiert,den wir in der nächsten Sendung mal besprechen, wo man natürlich auch sich überlegenmuss, dass potenziell zu früher ein Griff auch echt ein Standortnachteil sein kann.Jetzt haben wir leider bei der DSGVO die Situation, wir haben jetzt...Wir haben den Standortnachteil und die späte Regulierung. Da haben wir irgendwievon beiden das schlechte.Aber schauen wir mal, was Alexander und Ingo benennen.Erstens, ein eingelöstes Versprechen, höhere Bußgelder. Wir haben ja jetzt kürzlich,FaceMeta wurde jetzt irgendwie für 1,2 Milliarden. Strafe müssen die bezahlen.Also Strafen bei Datenschutzverstößen passieren.Insgesamt in den vergangenen fünf Jahren rund 2,8 Milliarden Euro an Bußgeldern.1,2 Milliarden Meter für illegale Verarbeitung von EU-Daten in den USA.Bis dahin war die höchste Strafe 750 Millionen Euro gegen Amazon.Also es gibt Strafen und diese Strafen haben natürlich einen oder es gibt Bußgelderund diese Bußgelder haben natürlich einen wichtigen Punkt.Nämlich dass das Verletzen von Datenschutzrechten der Bürgerinnen und Bürgerüberhaupt monetär spürbar schmerzhaft wird. Ja, das was sonst nicht der Fallwar, deswegen wurden eben auch diese Rechte die ganze Zeit verletzt.Dann sagen sie zweitens, das Recht auf Datenauskunft, ein wirksames Werkzeug,da habe ich eigentlich mich gewundert, weil naja so wirklich viel Gebrauch machenLeute davon nicht und ich habe auch nicht den Eindruck, dass es viel macht.Entsprechend kommen sie auch zum Schluss, sein Potenzial hat das Recht aberauch nach fünf Jahren noch nicht voll entfaltet. Oft versuchen Unternehmen dieAnfragen dann mit oberflächlichen Auskämpften abzuspeisen. Erst Anfang Mai.Hat der entschied der europäische Gerichtsruf nach einer Klage der NGO noneof your business. Max Schrems kennen wir.Das Betroffene auf Anfrage eine originalgetreue und verständliche Reproduktionall ihrer Daten erhalten müssen.Wir erinnern uns an Max der irgendwieanfangs seine Facebook Daten da irgendwie als PDF bekommen hatte.Das betrifft nicht nur Rohdaten aus Datenbanken, sondern auch den Kontext indem die Daten gespeichert und verarbeitet werden.Also, schönes Recht, wirksames Werkzeug, frage ich mich wie sie zu dem Schlusskommen, weil die Frage ist, was wäre denn die Wirkung dieses Werkzeugs,ne? Also was kannst du denn machen?Und da sehe ich irgendwie noch nicht so, also sehe ich noch nicht gegeben,dass das zu einer gesellschaftlichen Veränderung führt, außer dass ein paarNerds dieses interessiert sich die Daten geben lassen können, ne?Drittens, die Macht der vielen. Stark dank der Zivilgesellschaft.Und da geht es um den Punkt, dass Organisationen,wie jetzt beispielsweise NGO, deshalb ist es wichtig, dass NGOs,wie zum Beispiel None of your Business, konkrete Beschwerden einreichen undVerfahren führen können.Also dass sie das können ist ein Teil der DSGVO,war vorher gar nicht unbedingt möglich und da kann man auf jeden Fall sagen,wenn wir jetzt gerade auf None of your Business gucken, die machen da konsequenteArbeit an diesem einen Gesetz, reichen Beschwerden ein und.Arbeiten daran, dass dieses Gesetz auch umgesetzt wird. Sicherlich auch ein positiver Effekt.Dann finde ich es, gut, ein wichtiger Nebeneffekt mehr IT-Sicherheit.Oha, also das habe ich bisher noch nicht so mitbekommen, aber nein,stimmt natürlich, ne. Aufgrund der strengen Regelungen ist auch die Anzahl derverhängten Bußgelder relativ hoch.Also wenn du einen IT-Sicherheitsvorfall hast und da sind personenbezogene Datendabei, dann kannst du theoretisch Strafen bekommen.Üblicherweise sehe ich das nicht so häufig. Also es müsste schon wirklich fahrlässiggewesen sein, die personenbezogene Daten nicht vor unbefugten Zugriffen geschützthaben. Oder durch das Leak kommt raus, dass du mit den Daten ohnehin falsch umgegangen bist.Und das finde ich aber auch sehr schön, das große Versprechen den Überwachungskapitalismuszu bändigen hat die DSGVO jedoch bis heute nicht eingelöst.Und da sagen sie, das liegt an den größten Flops. Hier sind die größten Flops.Erstens ein unerwartetes Problem, die Träger der Aufsichtsbehörden.Dieses 1,2 Milliarden Euro Bußgeld an Meta,das ist glaube ich ein Verfahren, was um die 10 Jahre gedauert hat,bis da irgendwann mal, oder nee kann ja gar nicht sein, 10 Jahre kann ja nichtsein, DSGVO, er ist 5 Jahre alt, also auf jeden Fall viele Jahre gedauert hat,bis es dann endlich mal die Strafe gab.Zweitens, ein unerwünschtes Nadelöhr, das Irland-Problem, denn es ist ja so,dass die meisten Datenschutzkritischen Unternehmen, Facebook,Microsoft, Google, TikTok, haben ihren Standort in Irland.Wegen der niedrigen Steuern, aber auch, weil die irische Datenschutzbehördeeine sehr milde Interpretation der DSGVO hat.Das hat natürlich entsprechende Nachteile. Ein schwerwiegender Konstruktionsfehler.Immer wieder Ärger mit der Einwilligung.Ja, und das ist ja, das muss man auch wirklich sagen.Datenschutz und DSGVO bleiben ein Buhmann und sind einfach zu diskreditieren.Weil es eben immer diese Einwilligungsdinger gibt, da kann man irgendwie soein Hütchenspiel machen. Sie müssen mal hier was machen wegen Datenschutz.Denkt jeder so, oh fuck, schon wieder, ja komm hier, klick.Super Phishing Ding und so weiter. Diese ganze Einwilligungsgeschichte würdeich sagen funktioniert halt einfach nicht.Also sie funktioniert schon im Einzelfall kaum und sie skaliert halt überhaupt nicht.Und das waren ja diese Diskussionen, informt, consent und so weiter,dass dann immer dir alles mögliche gesagt werden muss und das wo du gerade okayklickst, das musst du auch verstanden haben und das haben die natürlich.
Tim, das heißt „motorisierte Gewalt“ :-)
Ich glaube ein zentraler Unterschied zwischen. John Oliver umd Böhmermann ist, dass Böhmermann behauptet Journalist zu sein. Spätestens seit dem Wechsel von ZDF Neo ins „Hauptprogramm.“ Wohingegen John Oliver immer nur behauptet Komiker zu sein. Oliver achtet auch drauf immer ein Witzefeuerwerk zu machen. Das hat Böhmermann mehr oder minder abgeschafft.
Cell broadcasts sind in anderen Ländern auch nicht tief durchdacht. Ich bekomme hin und wieder einen Amber Alert, bei dem eine Verdächtigenbeschreibung inkl. KfZ Nummernschild durchgegeben werden. Nun macht das Ding halt so einem Alarm das ich das hektisch am Weg klicken bin. Auf der Uhr, privat iPhone, Company iPhone uhh und mein Tablet hat auch sim card. Auf dem letzten Gerät habe ich dann dann wieder Kontrolle über mich, und lese was mir gebroadcastet wird, meist sind die Vorfälle aber 500km weit weg. Wenn ich dann die Straße runder fahre und mir so denke “wait, haste die Nummer nicht heut früh gelesen?” Isses zu spät der alarm ist weg.
Einmal mit Profis!
Ich bin aktuell in Ontario, Kanada und dort wird das teilweise auch so gemacht, hier mit dem bisschen Intelligenz dazu, dass ein Link mitgeschickt wird und ich mir das auch so später nochmal anschauen.
Moin, ich muss zu zwei Dingen bezüglich der Letzten Generation etwas sagen, bevor hier in den Kommentaren wieder der Geifer über Strafbarkeit und anderes Blabla hereinbricht.
Es wird erstens behauptet, die Aktionen der Letzte Generation richteten sich an Leute, die wenig Einfluss haben. Das stimmt nicht. Die Aktionen richten sich ausdrücklich an die Regierenden. Das wird von der LG immer wieder betont und kann auch auf der LG-Webseite nachgelesen werden. An die Regierenden werden Forderungen gestellt, die z.B. auch ein Tempolimit beinhalten. Eine Straßenblockade betrifft natürlich ganz direkt Menschen, die mit ihrem Fahrzeug auf der Straße stehen, aber die dort sind auch nicht alle gegen die Aktionen und sie rasten auch aus nicht alle aus wie die Fälle, die gerne in Videos zu sehen sind. Es sind Aktionen zur Schaffung maximaler Aufmerksamkeit, wie auch die Aktionen in Museen etc. Das wird auch erreicht, und zwar BESSER als bei Fridays for Future, die ich auch sehr schätze. Über den Hinweis auf Greenpeace, die angeblich mehr Aufmerksamkeit erreicht hätten, kann ich deshalb nur schmunzeln, und was Latschdemos bringen, sehen wir ja nach Jahrzehnten, in denen das Klimathema schon existiert und bei dem der aktuelle Stand immer noch katastrophal unzureichend ist. Und selbst Dinge wie das oben angesprochene Tempolimit werden von Teilen der Regierung (also denen, die den Willen der Wähler*innen umsetzen sollen) einfach blockiert, obwohl man das schnell machen könnte und eine Mehrheit in der Gesellschaft dafür ist. Demokratie – so schön.
Zweite Behauptung, die damit zusammenhängt: Die Aktionen seien „eher kontraproduktiv“, weil sie sich angeblich gegen die Menschen richten (was nicht zutrifft, siehe oben). Hier ist nicht ganz klar, was gemeint ist, aber es impliziert oder mindestens suggeriert es, als würden Menschen weniger auf Klimaschutz achten oder dafür sein, weil es Aktionen der LG gibt. Was natürlich ebenfalls nicht zutrifft. Kein Mensch ist weniger für Klimaschutz, weil Menschen Straßen blockieren. Bestes Beispiel dafür sind O-Töne auf der Straße, die mit irgendwas wie „Ich bin ja auch für Klimaschutz, aber …“ beginnen, und auch Tim sagt so etwas ja selbst in der Sendung. Wenn das nicht gemeint war, dann bitte ich nächstes Mal um bessere Formulierung, denn diese Äußerungen wie „Das ist kontraproduktiv“ beteiligt sich an der Stimmung gegen die Letzte Generation (mit), die sie nun wirklich nicht verdient haben. Das sind die einzigen, die das Thema noch medienwirksam am Laufen halten.
Irgendwie sehe ich sie Regierenden da selten an der Kreuzung stehen. Und genau das ist der Punkt, den wir diskutieren. Leider kann ich daher auch dem Rest deiner Ausführungen nur schwerlich folgen.
Ich hatte das auch immer so verstanden. Im Sinne von: „Macht endlich eure Arbeit beim Klimaschutz, oder wir nerven hier so richtig!“. Und anstatt das Arbeitsauftrag zu sehen wird diskutiert, ob man die jetzt wegprügeln, umfahren oder wegsperren darf.
Ob das jetzt effektiv war, kann man diskutieren.
Die Aussage von Tim („es ist erklärtes Ziel der LG, die Gesellschaft zu bewegen“) ist nunmal einfach falsch; das erklärte Ziel der LG ist, Druck auf die Politik auszuüben, mit expliziten Forderungen (9€-Ticket, Tempolimit, Bürgerräte). Daher sind die Proteste auch weniger als „PR-Aktion“ zu bewerten. Wenn z.B. die Lokführer streiken und an einem Wochenende alle Züge ausfallen, ist das auch keine PR-Aktion für Lokführer.
Dass nun ausgerechnet die Kreuzungen dran glauben müssen, hat auch nichts damit zu tun, daß die LG Autofahrer ärgern will – sondern daß das die einzige Protestform ist, über die noch einigermaßen berichtet wird. Es gibt unzählige andere Proteste der LG – z.B. vor dem Verkehrsministerium, dem Bundeskanzleramt, Parteizentralen etc. Dafür interessiert sich aber keine Sau. Der Journalist Jonas Schaible hat dies mal mit dem schönen Satz kommentiert: „Die Aufmerksamkeitsökonomie schafft sich ihre Protestformen selbst“
In der Schweiz zeigt sich der kontraproduktive Charakter der Klebeaktionen dadurch, dass Menschen „nein“ zu Klimaschutz- Vorlagen stimmen, weil sie gegen die Aktionen der Klimaaktivisten sind. Egal, was der genaue Inhalt der Vorlage ist.
(„Da stimme ich sicher nicht „ja“, sonst meinen die Klimakleber noch, ich sei auf ihrer Seite!“). Ob und wie oft das umgesetz wird, weiss ich nicht.
Richtiger und wichtiger Beitrag dem ich folgen kann und voll zustimme.
Nur weil die Politiker nicht direkt betroffen sind weil sie nicht an der Kreuzung stehen richtet sich der Protest doch direkt an die Politik durch eben die genannten Forderungen.
Die überzogenen Reaktionen seitens Polizei und Staatsanwaltschaft beweisen das der Protest durchaus ankommt!
Schönen Tag noch
Catastrophe : 0
Linus : 1
Es heißt Jänner weil das so richtig ist!1! :P
Dachte bis jetzt Januar ist so eine komische veraltete Variante, wie Feber.
Und ja, niemand sagt hier Juno. Vielleicht am Telefon so wie zwo statt zwei zum besseren Unterscheiden.
Hallo Tim und Linus, erstmal danke und so für Logbuch Netzpolitik…ich freue mich jedesmal wenn Logbuch Netzpolitik in meinem feed aufploppt…dann gehe ich extra den langen Weg am Kanal zum Büro um die Folge genießen zu können. Zum Thema Generationen Labels hatte ich die Idee Alpha zu überspringen und gleich zu generation C (orona) zu springen. Das wäre dann die generation, die zur Coronazeit im Schulalter war. Man könnte diese generation auch Beta nennen…weil die mußten ja auch erstmal alle durchgetestet werden :-).lg Holger
Doch, das Meta-Verfahren ist im Grundsatz zehn Jahre alt geworden. Das wurde losgetreten, von Veröffentlichungen eines Pfeifenpusters „go by Ed“ Snowden, der am 9. Juni 2013 der Öffentlichkeit bekannt wurde. Damals wurde klar, dass die NaSi überall reinschnüffelt. Den Bezug zur DSGVO dürfte das Verfahren allerdings erst mit deren Einführung bekommen haben.
Hallo Linus, gibt es den erwähnten Vortrag von der Heise Security Tour zu KI irgendwo online zu sehen? Würde mich interessieren, aber ist nicht in den Shownotes und ich konnte ihn nicht finden.
Fürs Erste kann man den nur dort sehen: https://security-tour.heise.de/ Da gibt es 2 real life events und mehrere virtuelle…Eventuell halten wir den auch mal öffentlich später…
Bezüglich der Letzten Generation möchte ich auf ein Interview von Reinhard Steurer im Podcasts Das Klima und dem Science Busters Podcast (DK082 / SBP052) verweisen. Steurer ist Professor für Klimapolitik und erklärt im Podcast, dass große Teile der Gesellschaft in einer Art Selbstverleugnung und Selbstbetrug gefangen sind. Die Aktionen der LG seien ein letzter verzweifelter Versuch diese zu durchbrechen, da alle anderen Möglichkeiten bereits ausprobiert worden seien. Wenn die Aktionen der LG nichts nützen würden, dann würden sie auch nicht schaden, denn wir seien ohnehin nicht auf der Siegerstraße.
https://dasklima.podigee.io/82-dk082-was-bringt-klimaaktivismus
Das Auskunftsrecht nach Art. 15 DSGVO ist weit mehr als ein Instrument, mit dem sich „ein paar Nerds, die es interessiert, die Daten geben lassen können“. Wer z.B. einen unerwartet schlechten Schufa-Score hat, kann durch eine Auskunft herausfinden, dass z.B. eine Bank einen Kreditantrag als abgelehnten Kreditantrag an die Schufa gemeldet hat und die Daten im nächsten Schritt korrigieren lassen.
Ich meinte natürlich Kreditanfragen und nicht Kreditanträge. Kreditanfragen kann man über diverse Online-Plattformen gleichzeitig an diverse Banken stellen und es wäre für den eigenen Score ungeschickt, wenn diese die Anfragen der Schufa melden würden.
Ich hätte ja kein Problem damit, dass die KI meinen Job überflüssig macht und ich mehr Zeit für andere Dinge habe.
Aber ohne Geld wird das schwierig und ich fürchte mit dieser neuen Realität wird die Politik nicht schnell genug mithalten können (Stichwort bedingungslosen Grundeinkommen). Und das macht mir eine heiden Angst. Der gute alte soziale Abstieg.
Es würde mich dann doch interessieren was genau Tims Vorwurf gegenüber FFF bezüglich nicht zielführendem Protest ist
Hi ihr 2,
Zum Thema Cell Broadcast ist mir aufgefallen, dass Linus meinte, dass man die Nachrichten nicht mehr lesen kann, wenn man sie weggeklickt hat. Ich weiß nicht, wie das bei Apple ist, aber bei Android stimmt das so nicht. In den Einstellungen unter Safety & Emergency gibt es den Punkt Emergency alert history. Dort kann man alle erhaltenen Cell Broadcast Meldungen nachlesen.
Ich gebe zu, dass das Umständlich ist, aber es ist möglich.
Gedanken auf dem Rad – ein „Trip“
Ich freue mich ausdrücklich über die Gedankenanstösse auch in dieser Sendung und meine folgenden beitragen zu können.
Die schwächeren Teilnehmenden am Verkehr/der Gesellschaft, haben Anspruch auf Schutz, Minderheitenrechte und sind darüberhinaus sichtbar und stark in der „kritischen Masse“/im Verbund. Ich denke, dass Vorfahrt für Radfahrerende (praktiziert im Bremer Stern, Dänemark (inkl. Kopenhagen) und Respekt und Rücksicht auf Andersfahrende sehr wichtig sind. Was denkt Ihr?
Einer der definierenden Elemente von Latenightshows im allgemeinen und der Daily Show, Colbert usw. im speziellen ist, dass sie /täglich/ senden. Da können weder Böhmermann noch heuteshow mithalten, was kreative Spontanität und Opportunität angeht. Das ist eine komplett andere Liga.
Grundsatzprobleme der DSGVO:
1. Warum überhaupt Bußen, die der Staat kassiert? Warum nicht Schmerzensgeld an die Betroffenen für die Störung ihrer Privatsphäre?
2. Warum überhaupt Datenschutzbehörden und -beauftragte? Was soll ein «Beauftragter» überhaupt sein? Ist der Exekutive oder Judikative? Verstöße gegen Gesetze sind ein Fall für Gerichte und nicht für Behörden und Beauftragte.
Umsetzungsprobleme der DSGVO:
a. Warum akzeptiert man überhaupt Abfrage der Zustimmung durch die Website? Sowas sollte der Client, den der Nutzer frei gewählt und unter Kontrolle hat, einmal fragen und dann mit Do-Not-Track-Header oder ähnlichem kommunizieren. So ähnlich wie beim iPhone, nur halt auch mit anderen Browsern.
b. Warum dürfen Websites trotz Do-Not-Track-Header überhaupt noch fragen? Die DSGVO hat extra einen Artikel 21 (Absatz 5), der sagt, daß automatisierte Erklärungen über standardisierte Protokolle durch den Nutzer gültig sind. Wenn eine Website trotzdem noch fragt, ist es keine freiwillige Zustimmung mehr sondern Gängelung und Nötigung.
c. Warum dürfen Websites den Datenschutz überhaupt von der Herkunft der Nutzer abhängig machen? Wenn sie die IP-Adresse auswerten, um die Jurisdiktion des Nutzers zu ermitteln, dann ist das schon eine Verarbeitung personenbezogener Daten, die ohne Zustimmung gar nicht stattfinden darf.
Schade, dass a-c nach fünf Jahren noch nicht durchgeklagt wurden.
Zum Thema Generationenzugehörigkeit musste ich an diesen Talk von Adam Conover denken:
https://www.youtube.com/watch?v=-HFwok9SlQQ
Moin Tim, moin Linus,
zum Thema Cell-Broacast wollte ich anmerken, dass es bei meinem Samsung S22 (Android 13) unterhalb der Nachrichteneinstellungen den Notfallbenachrichtigungsverlauf gibt. Kann mir schwer vorstellen, dass das samsungspezifisch ist….
Grüße Peter
Ist es nicht. Die Funktion ist auch in AOSP, dürfte also in allen Android-Varianten vorhanden sein. Ich kann dort noch die Testalarme aus Februar und Dezember einsehen. Über die Suchfunktion der Einstellungen auch recht einfach zu finden.
Die Frage nach „Ist das Journalismus, oder ist das noch Comedy?“ ist meiner Meinung nach etwas neben der eigentlichen Debatte. So ein „Argument“ von wegen „Die ist ja keine echte Journalistin1!1!“ ist etwas, was ich von Leuten erwarte, die tatsächlich fundierte Berichterstattung diskredittieren wollen. Das hat man damals auch bei Rezo gesehen, wo dann die Diskussion darum ging, ob Rezo Journalist ist oder nicht, anstatt die Themen seiner Videos zu behandeln.
Es gibt trockenen Journalismus, Comedy mit journalistischen Inhalten und alles dazwischen. Der Gehalt an Comedy sollte nicht vor dem Wahrheitsgehalt der Information stehen, deshalb finde ich überhaupt ein Eingehen auf das Argument fehlleitend.
War hier der Punkt nicht eher, dass Böhmermann/Oliver bei Kritik bzgl. im journalistischen Sinne zweifelhafter Vorgehensweise argumentierten, sie selbst seien keine Journalisten? Anstatt dass denen jemand vorwarf, keine Journalisten zu sein?
Trotzdem halte ich Deine Ausführungen bzgl. „Wahrheit trotz Comedy“ absolut für richtig.
Falls ihr die BundId mal näher betrachtet wäre sicherlich ein Vergleich mit der niederländischen Digid (https://www.digid.nl/) praktisch.
Die ist nämlich quasi zu 100% verbreitet, notwendig für Krankenkasse, Steuererklärung und sicherlich einiges mehr.
In kurz: DigiD wird benutzt um sich gegenüber allen online Services der niederländischen Regierung auszuweisen. Wird an die Steuernummer/Bürgernummer (heißt hier BSN) geknüpft. Man hat dann eine App und nutzt dann Password der App, plus QR-Code und Tokens von dem Service zum ausweisen.
Mich würde interessieren ob es da technische Unterschiede gibt und wenn ja wie viele.
Journalismus-Ethik:
Die Ausrede keinen Journalismus zu machen, ist doch etwas verdreht. Es ist so, als ob ich sagen würde, in der Karate-Ethik steht vielleicht „keine direkten Tritte gegen den Kopt“, ich bin aber kein Karateka, also kann ich Leuten gegen den Kopf treten.
Berufsethik versucht doch einfach, ethische Leitlinien für Situationen aufzuzeigen, die für eben diesen Beruf typisch sind. Und wenn ich Sachen mache, die in bestimmten Berufen auch vorkommen, ist diese Berufsethik ein guter Platz nachzuschauen, wo ich im Umgang mit anderen Menschen ein bisschen rücksichtsvoller sein könnte. Falls ich nicht allein drauf komme. Denn das Leben anderer zu ruinieren um ein paar likes mehr zu kriegen, käme mir dann doch unethisch vor, ohne dass ich da in der „Tuber-ethik“ nachschauen müsste oder argumentieren wollte, dass ich streng genommen gar kein Youtuber bin und es deshalb für mich nicht gilt.
Die leichtfertige Sorglosigkeit von Linus bezüglich KI finde ich beängstigend. Ich hoffe, damit repräsentiert er nicht den CCC. Die vielen dramatischen Warnungen gerade derjenigen, die sich mit der Materie wirklich auskennen die z.T. aus dem KI-Business kommen und daher eigentlich ein Interesse daran haben müssten, die Gefahren zu verschleiern und gegen Regulierung zu sein, sollten Grund genug sein, um sich sehr genau mit den Argumenten dieser warnenden Stimmen auseinanderzusetzen.
ChatGPT 3 kann man ja noch belächeln, aber die Version 5 wird noch für dieses Jahr erwartet und die wird selbst eine Einstein-Intelligenz bei weitem übersteigen. Ich beziehe mich nur ungern auf Elon Musk, aber ich fürchte, er hat Recht, wenn er davor warnt, dass wir nicht ahnen, was da auf uns zukommt, weil wir uns mit unserer limitierten Menschenintelligenz so eine Über-Intelligenz einfach nicht vorstellen können.
„Die leichtfertige Sorglosigkeit von Linus bezüglich KI“
Woran genau machst du die fest?
Scheint mir ehrlich gesagt nicht Linus‘ Position zu sein.
https://linus-neumann.de/2023/04/ki-und-fake-news-bei-markus-lanz/
Zum Airtag:
Man kann mit AirGuard fremde Airpods zum Ton abzuspielen brigen. Es geht nicht mit jedem, aber wenn dann der Besitzer in der Bahnhaltestelle piepend an einem vorbei läuft, ist es schwer contenance zubewahren.
Servus,
zum Thema: Kritische Masse bei der Fahrrad-Demo:
Aus meinen Erfahrungen mit Kolonnen-Fahrten im Katastrophen-Schutz sehe ich das inzwischen mit Hanlon’s Razor: Ich habe das Gefühl, dass die Autofahrer einfach nicht mehr wissen was eine Blaue Flagge / Kolonne / Kritische Masse ist und dann, dem Zeitgeist folgend, denken Sie seien im Recht, weil: „Ich hab ja grün.“
Zum Glück noch keiner versucht unseren Kat-Schutz-LKW von der Kreuzung zu schieben – mal sehen was die Zukunft noch bringt…
HALT! STOP!
„Tim Pritlove: Okay, naja gut, … ich glaube Kartoffel ist dann doch eher so generisch deutsch.“
Ich höre und lese hier und da britische Podcasts bzw. lustige Twitter-Accounts. Dort wird sich sehr häufig über die Kartoffel – meinetwegen in Pommes- oder Breiform – geäußert:
– Im »Triforce!«-Podcast behauptete erst kürzlich der Brite PyrionFlex [Bild], dass kein anderes Volk wohl mehr Kartoffeln isst als die Briten. Seine Kompagnons Lewis und Sips stimmten dem zu. Das ist somit quasi beweissicher.
Triforce!: https://www.youtube.com/channel/UCgXiTWrFg05fTPfw1YLb5Ug/videos
– Im »NoContextBrits«-Spaß-Twitter-Account werden häufig britische Köstlichkeiten als Bild präsentiert, und es kommen nahezu immer Kartoffeln vor. Mehr muss man nicht wissen.
NoContextBrits: https://nitter.net/NoContextBrits
Also, die Briten sind die Kartoffeln und die Deutschen bleiben die Krauts.
Es gibt jetzt eine Aufzeichnung des Auftritts von Julian Hessenthaler beim Journalismus-Festival in Innsbruck im Podcast „Inside Austria“:
https://www.spiegel.de/ausland/oesterreich-wie-julian-hessenthaler-heute-auf-die-fpoe-blickt-a-c0e80266-3271-4a85-b44b-bf18e077a1e2
Gibt einen Offenen Brief von ca. 300 Bevölkerungs- und Sozialwissenschaftler*innen an das Pew Research Center in den USA in dem kurz und einfach erklärt wird, wie Generationen-Labels schaden könnten: https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSecsM1JavYMlNI-XlKDYngFKsEFBGFs_imv7R5KO8e15NYeCg/viewform?pli=1
Finde es auch im Kern problematisch so ein nicht-selbst angenommenes Label über eine so heterogene Gruppe von Menschen zu stülpen. Ich identifiziere mich jedenfalls nicht als Millenial, obwohl mein Geburtsjahr zur Definition passt.
Zu CellBroadcast (ab 1:25:46)
Linus erzählt, wie ihn die Giftwolke fast getötet hat.
Mein Gehirn (dumm): Es heißt Dschifftwolke!!!