Ein Logbuch:Netzpolitik-Spezial zur aktuellen politischen Situation mit Arne Semsrott
Arne Semsrott ist zu Gast und wir reden über seine Gedanken zur Zeit, die er in seinem neuen Buch "Machtübernahme: Was passiert, wenn Rechtsextremisten regieren" niedergeschrieben hat, das demnächst erscheinen wird. In dem Buch geht Arne Szenarien durch, wie eine Regierung mit AfD-Beteiligung die Regeln des Rechtsstaats sowohl für sich nutzt und als auch dazu verwendet, diese Regeln selbst außer Kraft zu setzen und wie sich die Gesellschaft dagegen wehren kann.
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Transkript
Verwandte Episoden
Shownotes
Prolog
75 Jahre Grundgesetz
- tagesschau.de: Steinmeier bezeichnet bei Staatsakt Grundgesetz als Auftrag
LNP500 am 31. August 2024 in Berlin
- logbuch-netzpolitik.de: Events
- rbb24.de: Signa verkauft Kadewe an thailändischen Handelskonzern
Arne Semsrott
- genialokal.de: hardcover: Machtübernahme – Arne Semsrott
- genialokal.de: ebook: Machtübernahme – Arne Semsrott
- thalia.de: Machtübernahme – Arne Semsrott
- buch7.de: Machtübernahme – Arne Semsrott
- amazon.de: Machtübernahme – Arne Semsrott (Affiliate-Link)
Die aktuelle Realität und was passieren könnte
- de.wikipedia.org: Desiderius-Erasmus-Stiftung
- de.wikipedia.org: Erika Steinbach
- gesetze-im-internet.de: StiftFinG – Gesetz zur Finanzierung politischer Stiftungen aus dem Bundeshaushalt
- bundestagszusammenfasser.de: BTZusFas: Gesetz zur Finanzierung politischer Stiftungen aus dem Bundeshaushalt (Stiftungsfinanzierungsgesetz)
- youtube.com: Wahlwerbespot Europawahl 2024 | Partei für schulmedizinische Verjüngungsforschung – YouTube
- bpb.de: Freiheitliche demokratische Grundordnung
- verfassungsschutz.de: Bundesamt für Verfassungsschutz – Der Bericht
- de.wikipedia.org: Ronald Schill
Sollbruchstellen unseres Systems
- verfassungsblog.de: Das Thüringen-Projekt | Was wäre wenn…?
Gegenstrategien
Beamte
- de.wikipedia.org: Remonstration – Wikipedia
CDU
- de.wikipedia.org: Thomas Kemmerich
- de.wikipedia.org: Kuemmerling
- deutschlandfunk.de: Ministerpräsidentenwahl in Thüringen – Zocken mit der Demokratie
- spiegel.de: Thomas Kemmerich: Linken-Landeschefin wirft neuem Ministerpräsidenten Blumen vor die Füße
Justiz
- mdr.de: Zweiter Prozess gegen "Reichsbürger"-Gruppe um Prinz Reuß gestartet
- spiegel.de: Mutmaßliches »Reichsbürger«-Netzwerk: Prozess beginnt mit Verzögerung
- de.wikipedia.org: Birgit Malsack-Winkemann
- spiegel.de: Mutmaßliches »Reichsbürger«-Netzwerk: Prozess beginnt mit Verzögerung
Gewerkschaften und Unternehmen
- freiheitsrechte.org: GFF – Gesellschaft für Freiheitsrechte e.V.
Medien
- youtube.com: Björn Höcke bricht ZDF-Interview ab und droht
- wir-fahren-zusammen.de: Wir fahren zusammen | FFF x ver.di
- spiegel.de: Edeka-Filialen in Sachsen und Thüringen: Betreiber berichtet von Drohungen nach Anti-Nazi-Aktion
- spiegel.de: Edeka-Filialen in Sachsen und Thüringen: Unternehmen entschuldigt sich für »Gegen Nazis«-Slogan
Zivilgesellschaft
- bundestagszusammenfasser.de: BTZusFas: Demokratiefördergesetz
- 19feb-hanau.org: Initiative 19. Februar –
Prepping for Future
- klimakollaps.org: Was ist Solidarisches Preppen?
Vielleicht ist ja https://www.polylux.network/ interessant zum Thema Zivilgesellschaft stärken.
Yes! Auf jeden Fall. Das hätte ich erwähnen sollen: Von jedem verkauften Buch spende ich auch einen Euro ans Netzwerk Polylux.
Toller Poddi, Arne ist auch immer ein Highlight!
Ich wollte euch noch diesen spannenden Beitrag vom Dlf zum Komplex Geselschaft/Gemeinschaft da lassen.
https://www.deutschlandfunk.de/die-renaissance-der-gemeinschaftsideologie-100.html
Danke für den tollen Podcast.
Für die LNP500 bitte Arne und Nico Semsrott einladen, und die Zuhörer raten lassen, wann wer spricht… :-)
Moin! Vielen Dank für die interessante Folge mal wieder. Was ich bedauerlich finde: die AfD fliegt hier (traurigerweise) ein strategisch super aufgestellter Mission, während der Rest von hochgefallenem Scholz bis Wagenknecht nicht mal weiß, was Morgen sein soll, weil die FDP/Grüne/CDU… ja doof ist und man ja unbedingt die nächsten Wahlen gewinnen muss, anstatt mal gute Politik zu machen.
Fun fact am Stiftungsfinanzierungsgesetz, auf den niemand hinwieß: Die AFD wollte sich vom BVerfG die Finanzierung erklagen, und das Gericht kam dann zu dem Urteil, dass es da ja gar kein Gesetz gäbe, und hat dem Gesetzgeber mitgegeben, man möge doch mal ein entsprechendes Gesetz basteln, was dann eventuell auch nochmal vom Gericht geprüft werden könnte.
Ach ja: Haken an den 66%-Regelungen: Wenn die Extremisten also 33% der Mandate bekämen (zum Beispiel in Thüringen ist das nicht völlig unvorstellbar), könnte die Partei alles blockieren, was gegen sie geschützt werden sollte. Wie dann das Parlament aussieht kann man schön sehen bei den Amis, wenn man mal Filibuster nachschlagen will.
Aus der Praxis in NRW in einer kommunalen Anstalt des öffentlichen Rechts. Wir im Personalrat versuchen, gerade auch aus vorbeugenden Schutz gegen Einfluss der Nazis auf die Stellenbesetzung die Satzung unserer Anstalt für unzulässig erklären zu lassen.
In der Satzung wird einem politischen Gremium das letzte Wort bei Stellenbesetzung selbst bei nichtpolitischen Stellen eingeräumt.
Danke dafür.
Moin! Wie kann es sein dass Timothy Snyder’s „Über Tyrannei“ nicht erwähnt wird? Habe Arne’s Buch (noch) nicht gelesen, aber Arne’s Buch klingt sie die deutsche Version davon.
Korrektur (nicht um 3 Uhr morgens):
Deutsche Version im Sinne von – ähnlicher Kontext (Trump vs AfD), ähnlicher Zweck (was wenn?), teils ähnlicher Inhalt, aber eben konkret für was wir hier in Deutschland machen können.
Wird gekauft.
https://www.kleinerfuenf.de/ ist auch eine Organisation, die insbesondere auch personelle Unterstützung sucht.
Moin,
danke für den tollen Podcast.
Es wurde gefragt, was man gut machen kann, um die Demokratie zu fördern und zu schützen.
Ihr hattet ja schon den Spieler Gewerkschaften erwähnt. Denke, dieses Tool, um was zu machen, wurde deutlich ausreichend meiner Meinung nach gewürdigt.
Wenn man die Erfahrung von Selbstwirksamkeit erleben, ist das Einbringen am eigenen Arbeitsplatz mit den Kolleg*innen zusammen das beste Tool.
Dank des Betriebsverfassungsgesetzes kann man direkt demokratisch aktiv werden im eigenen Betrieb, wenn man mehr als 5 Beschäftigte im Unternehmen sind.
Wenn man will, dass Gewerkschaften eine Institution sind, die sich gegen einen Rechtsruck stellen, dann muss man da mitmachen, denn sie funktionieren nur dann, wenn möglichst viele mitmachen. Hier hilft alles vom zahlenden Mitglied, das wenn es zum Streik aufgerufen wird, auf die Straße geht bis hin zu, sich bundesweit einbringt. Je nachdem, was man leisten kann.
Wenn sich nicht eine wirklich große Gruppe der Arbeitnehmer*innen organisiert, braucht man auch erst gar nicht anzufangen, von Generalstreiks zu träumen.
Die Wissenschaft hat auch nachgewiesen, dass dort, wo es Tarifverträge und Betriebsräte gibt, die Neigung antidemokratiekritische Kräfte zu wählen geringer sind.
Deshalb hier der Aufruf, tut euch zusammen mit euren Kolleg*innen und werdet Mitglied in den Gewerkschaften.
Mit 23 Jahren Gewerkschaftsmitgliedschaft und einigen Jahren Erfahrung als Betriebsrätin stimme ich Dir zu: Gewerkschaften sind sinnvoll, aber ihr Verhältnis zur IT ist schwierig. Das Problem ist in meinen Augen historisch bedingt. Gewerkschaften wurden zu einer Zeit gegründet, als hunderte, mitunter tausende Arbeiterinnen in den Fabriken einer zumeist sehr stumpfen und körperlich belastenden Arbeit nachgingen. Kein Kumpel wäre freiwillig länger im Schacht geblieben, weil er das Kohleklopfen so anregend fand, keine Näherin länger an ihrer Maschine, weil sie die neuen Fäden unbedingt ausprobieren wollte. Niemand von ihnen arbeitete freiwillig, sondern weil sie Geld brauchten.
In der IT läuft das anders. Natürlich rennen hier inzwischen auch reichlich Leute mit ihrem Master in ITS und vierstelligen Tagessätzen herum, denen völlig egal ist, womit sie das viele Geld scheffeln, so lang es viel ist. Viele von uns arbeiten aber aus Interesse. Gerade am Anfang interessieren uns Dinge wie Arbeitszeiten wenig. Wenn wir ein interessantes Problem sehen, wollen wir uns damit beschäftigen und nicht nach zehn Stunden erzählt bekommen, wir seien ja so wahnsinnig erschöpft, dass wir unbedingt unsere Ruhezeit bräuchten. In dieser Zeit gibt es auch keinen Ärger mit der Geschäftsführung. Wir sind jung, frisch von der Uni und im Vergleich zu unseren älteren Kolleginnen relativ billig. Die Idee, hier eine Gewerkschaft oder gar einen Betriebsrat ins Spiel zu bringen, kommt uns absurd vor. Warum auch? Wir verstehen uns doch alle prächtig.
Das bleibt nicht ewig so. Irgendwann sind wir eine feste Beziehung eingegangen, haben Kinder, einen Kredit fürs Haus abzubezahlen, Eltern zu versorgen oder was auch immer uns davon abhält, uns mit der gleichen Hingabe unserer Arbeit zu widmen. Auf einmal wollen wir um 16 Uhr nach hause, weil die Tochter zum Fußballtraining gefahren werden muss. Vielleicht sind wir auch einfach nur müde, unter anderem weil wir in der Firmenhierarchie aufgestiegen sind und nicht mehr die Implementierung eines neuen Programmfeatures, sondern eine Business Requirement Analysis oder eine auf Effekthascherei optimierte Präsentation für das nächste Business Partner Meeting unsere Hauptaufgabe darstellen. Nebenher bekommen wir von der Geschäftsführung freundlich gesteckt, für unser Gehalt ließen sich in Indien 8 Leute beschäftigen und genau das sei jetzt auch geplant. Jetzt bräuchten wir eine Gewerkschaft und einen Betriebsrat, aber die haben längst das Interesse an uns verloren, und im Betriebsrat sitzen vor allem ein paar massiv übergewichtige Macker, die in der Freistellung das Rettungsboot sehen, auf dem sie sich in die Rente treiben lassen.
Der Organisationsgrad von IT-Unternehmen ist lausig. Bei uns sind es gerade einmal vier Prozent. Wenn wir einen Streik organisieren, merken das wahrscheinlich nicht einmal die Streikenden selbst. Die Geschäftsführung weiß das und behandelt uns entsprechend. ver.di ignoriert uns weitgehend. Die Handvoll Leute bringt keine nennenswerten Mitgliedsbeiträge. Dieses Desinteresse hält natürlich auch die Beschäftigten ab, ver.di beizutreten.
Eine Lösung habe ich leider nicht. Was sich in meinen Augen ändern muss, ist die Art, wie Gewerkschaften Arbeit in der IT sehen und wie sie dort Mitglieder werben. Die Meisten von uns arbeiten in dieser Branche nicht allein des Geldes wegen, sondern aus Interesse. Entsprechend sollten uns die Gewerkschaften nicht einreden, was für eine wahnsinnige Belastung unsere Arbeit ist. Natürlich ist sie das manchmal, aber oft genug eben nicht. Eine Entwicklerin in Berlin hat andere Probleme als eine Kranführerin in Hamburg, und 10 Stunden Arbeit belasten diese beiden Berufsgruppen unterschiedlich. Wenn die Gewerkschaften hier keine differenzierte Ansprache schaffen, werden sie weiter an Bedeutung verlieren. Das merken wir schon seit einigen Jahren. Wenn früher die IG Metall oder die IG Bergbau (spätere IG BCE) im Ruhrgebiet zum Arbeitskampf aufrief, stand eine komplette Region still, heute gibt es keine Bergwerke, keine Stahlhütten mehr und kaum noch Autofabriken. An die Stelle weniger Großbetriebe sind viele kleine getreten, die zu verwalten für Gewerkschaften viel aufwendiger ist, als bei VW mal kurz den Betriebsrat anzurufen.
Zum Schluss sind auch die demokratischen Werte in den Gewerkschaften selbst gefährdet. Ich erlebe es immer öfter, wie selbst gewerkschaftlich Aktive immer mehr AfD-Positionen vertreten. Noch wählen diese Menschen demokratische Parteien, aber wenn wir nicht schnell einen Weg finden, sie vom Abdriften abzuhalten, können wir bald nicht mehr auf die demokratische Standfestigkeit der Gewerkschaften bauen.
Der Organisationsgrad in der öffentlichen Landesverwaltung ist ebenfalls lausig. Bei den letzten Streiks haben sich aus unserer Behörde weniger als eine Handvoll oder 2 Prozent der Angestellten beteiligt. Ich bin als nicht Gewerkschaftsmitglied mitgegangen. Bei uns gibt es in etwa 55% Beamte und 45% Angestellte, weshalb es das gleiche Problem gibt, dass Ver.di die öffentliche Verwaltung nicht als Zielgruppe zu sehen scheint. Und wenn dann bei Verhandlungen mehrfach Abschlüsse unter der Inflationsrate herauskommen, verstärkt sich natürlich der Eindruck. Leider verhindert das Tarifeinheitsgesetz massiv das Entstehen weiterer Gewerkschaften. Wenn die Gesellschaft es möchte, dass Demokratie auch am Arbeitsplatz gelebt wird, braucht es mehrere Gewerkschaften.
Remones. Nein, doch, ohhh.
Die Remonstration ist im Beamtenalltag eine nur selten genutzte Möglichkeit, da ein potentieller Remonstrant häufig befürchtet, als Querulant abgestempelt zu werden. Trotzdem oder gerade deshalb wird die Remonstration in neueren Beiträgen zur Verwaltungsethik sowie zum Whistleblowing (Aufdeckung von Skandalen) thematisiert.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Remonstration
Wieder was gelernt – Danke.
Lieber Tim, lieber Linus
Ich bin wortwörtlich Hörer der ersten Stunde und kann voller Stolz sagen auch an der einen oder anderen Stelle seit langem Euer Weggefährte gewesen zu sein. Seit Tim mit die Idee und das Konzept von LNP erzählt hat, bin ich Fan davon und es gibt keine zwei Personen, die dieses Konzept besser umsetzen könnten. Meine Meinung.
Seit Jahren habe ich ein Problem. Immer wenn es konkret politisch wird (ausgenommen europäische Debatten mit Netzbezug), wird es cringe. Diese Folge bildet die rühmliche Ausnahme. Es liegt natürlich an Arne aber in dieser Folge habt ihr alles richtig gemacht: Die Frage nach den Mechanismen des Widerstands, die Ausführungen zum richtigen Preppen, die dargebotene politische Haltung ohne wenn und aber. Grandios. Danke dafür.
Ich kann ein bisschen Netzpolitik, ich kann ganz wenig Technik aber was ich wirklich kann ist Politik und wenn ich höre wie ihr die richtigen Fragen stellt gegen Rechts und die meiner Meinung nach richtigen Umgebungsvariablen zum Umgang mit dem Rechtsruck aus Eurem eigenen – Privilegierten – Erfahrungsschatz ansprecht, dann geht mir das Herz auf. Was die Netzgemeinde meiner Erfahrung nach immer ausgezeichnet hat, ist der Kampf gegen Nazis, und das habt ihr hier wieder eindrucksvoll gezeigt. Danke dafür.
Danke an Arne für das Buch und danke an Euch beide, dass ihr das wichtig gefunden habt. Ein kurzer Schwenk aus meiner Erfahrung, den ihr mit dem Thema Preppen schon gut gestreift habt: Ich wurde ihrerzeit zu Diskussionsrunden nach Sachsen eingeladen, wo die Frage gestellt wurde wie man mit den gescheiterten Dialogangeboten an die damalige Pegida umgehen sollte und mein Plädoyer war: Biuldet Banden! Kümmert Euch nicht um den Dialog mit Nazis, sondern festigt die Strukturen und die Solidarität untereinander. Das habt ihr mit Eurer Folge eindrücklich unterstrichen und auf viele verschiedene gesellschaftliche Gruppierungen erlebbar gemacht. Dafür ein großes Lob.
Alles gute, Martin!
Kannst Du das mit dem „cringe“ noch mal genauer ausführen?
Finde beispielsweise das du dich nicht hinter das Konzept einer Demo gegen Rechts stellen kannst ziemlich cringe. Bin aber nicht OP
MITTEILUNG:
Diese Amtsstube bleibt bis auf Weiteres aufgrund einer grasierenden Nationellen-Infektion mit unproduktiver Zerebral-Obstipation geschlossen.
Bitte halten Sie Abstand! Hochansteckend!
Also falls es jemals einen Beutel für die Dienst-nach-Vorschrift-Antifa geben sollte, hätte ich bereits Abnehmer*innen im Staatsdienst im Auge, einer davon sogar in der Justiz ;)
zu den politischen stiftungen: die gibts in oesterreich auch, genannt „parteiakademien“.
vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Parteinahe_Stiftung → https://de.wikipedia.org/wiki/Parteiakademie
Danke an euch Alle für Euer Engagement & die vielen Impulse! <3
Was mir allerdings in der allgemeinen Aufmerksamkeit fehlt ist:
– CDU: Rödder, sein sich von Orban pushen lassen & seine Radikalisierung nach dem Besuch bei den Republikanern (von ihm kommt uA die Aussage, dass eine Brandmauer zur AfD zu alarmistisch ist)
– Das Netzwerk Wissenschaftsfreiheit und die rechtsintellektuellen Angriffswellen die da vorbereitet werden, ebenfalls von David Engels und weiteren Mitgliedern der Oswald Spengler Gesellschaft. Hier werden Gleichstellungs/Diversiätsstrukturen in Universitäten viel Hilfe brauchen & im Moment sind sie argumentativ sehr schwach aufgestellt!!
– Wie weit Anthroposophen und andere Milliardäre die Transformationsdebatte hier in Deutschland in den Medien und auf der Straße eigentlich unter Kontrolle halten, rücksichtslos nur für eigene Investments lobbyieren, die Debatte damit komplett ersticken und somit auch als Brandbeschleuniger in der Spaltung fungieren (s. zB. https://www.dreigliederung.de/essays/2000-03-0001 & https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R003580 und davon ausgehend mal das Geflecht an Green Washing VCs dahinter anschauen)
Mir kommt es vor, als ob wir hier irgendwo auf einem lokalen Minimum konvergiert sind. Wir ruhen uns schon zu lange auf den ganzen technokratischen Scheinlösungen aus. Effektive Lösungen müssen nicht immer datengetrieben, digital und perfekt designt sein. Seit wann können Computer bessere Entscheidungen treffen als Menschen aus ihrer Alltagserfahrung heraus? Diese Quantifizierung, Sterilität und Kälte überall ist doch fast nicht mehr auszuhalten.
Manchmal sind es auch die kleinen, unscheinbaren Dinge die in der Summe viel bewegen. Lasst uns wieder mit mehr Liebe auf uns Menschen & alle weiteren Entitäten und weniger auf den "Impact", die "Wirkung", die CO2-Fußabdrücke oder sonstige Bullshit-Indikatoren schauen. Das ist doch die Haltung mit der man neue Strategien finden kann und Gegenmaßnahmen entwickeln sollte.
Klickt euch allein hier mal durch & überlegt euch was für ein Realitätsverständnis/Menschenbild dahinter steckt https://www.spenden-mit-impact.de/projekt/centre-for-alternative-conflict-resolution-cacr/
Wohin skalieren wir uns damit? Wollen wir echt in so einer Welt leben?
Hallo Linus, hallo Tim,
erstmal danke für diese (und auch viele andere) Folgen. Die Überlegungen, die Arne und ihr euch macht, wie man bei einem Regierungswechsel agieren kann/soll/will/muss (vermutlich alles auch noch im Konjunktiv) ist eine, die ich mir aus diversen Gründen, in der jüngeren Vergangenheit auch gestellt habe. Und wo ich wirklich zu keinen guten Antwort komme. Von daher auch ganz konkret danke und Arne hat (vermutlich) einen weiteren Verkauf gemacht.
Ein Punkt kommt mir bei eurer Diskussion allerdings zu kurz: Die „Unterstützung“ der AFD* existiert ja nicht grundlos. Es gibt ja durchaus berechtigte Gründe mit den etablierten Parteien unzufrieden zu sein. Und auch wenn Politik immer irgendwo die Wahl des geringsten Übels bleiben wird.. so ist das ja doch ein Zustand, den niemand von uns wirklich gut findet (I assume). Ich befürchte die Unterstützung der AFD wird erst weggehen, wenn der Staatsapparat als ganzes merklich sinnvoller funktioniert. Und ich würde hier sagen, dass wir nicht so weit von einem Totalausfall weg sind. Das fängt bei den ganz banalen Geschichten an: Wie lange dauert es einen Bürgerbürotermin zu bekommen? Wieso sind große Teile der Interaktionen mit dem Staat papierbasiert (und damit fehleranfällig)? Warum muss ich Informationen bereitstellen, welche bereits vorliegen? Und geht aber auch zu den ganz großen Dingen: Warum war die Impfstoffverteilung so dämlich überkompliziert mit einer (natürlich nur impliziten) Präferenz für junge, technisch hochkompetente Personen? Warum konnten wir da nicht einfach auf die Melderegister zugreifen und entsprechend priorisieren?
Das die AFD keine Lösung für irgendein relevantes Problem anbietet… geschenkt. Aber die haben den Vorteil, dass sie noch nie in Verantwortung waren und damit immer mit einem legitimen „wir konnten ja noch nichts zeigen“ davon kommen können. Und die sind in der Lage Meinungsmache zu betreiben. Etwas, was das komplette linke Spektrum scheinbar nicht hinbekommt**. Das ist aber die Hauptaufgabe von Politik! Meinungsbildung! Überzeugungsarbeit!
Und das ist auch etwas, was ich euch „ankreiden“ würde! Jaja, es ist nicht eure Aufgabe und jaja es ist nicht eure Verantwortung. Aber ihr habt auch etliche komplett inkonsistente Haltungen. Beispiel: Ja, der Schindler hat sich (ein bisschen) lächerlich gemacht, von wegen „Schick ne Email“. Und ja, wir sollten darüber reden, ob die Hackbackfähigkeit bei einem Nachrichtendienst aufgehangen werden sollte. Aber sorry, in folgendem Szenario: Die C2-Instanz einer Schläfersoftware wird entdeckt, z.B. weil nach einer Entdeckung von Schadsoftware in der IT des deutschen Bundestages Netzwerkverkehr nachverfolgt werden konnte. Diese Instanz zeigt Eigenschaften, die auf veraltete Software hindeutet, für die öffentlich dokumentierte Schwachstellen existieren. Ja, ich halte es für objektiv dumm und dämlich, wenn die Bundesrepublik diese Instanz nicht ausschaltet. Es ist mir dabei relativ egal, ob das durch Hackback und Analyse und Übernahme oder durch nen Tauruseinsatz geschieht. Ersteres klingt allerdings naiverweise schlauer. IHR seid diejenigen, die sagen: Das geht auf gar keinen Fall!111!!!!1!!
Ja, ich verstehe, wo ihr herkommt. Ja, ich bin auch dagegen, dass wir Schwachstellen geheimhalten. Ja, ich möchte auch nicht, dass die aktuelle Technikkompetenz, die wir im Staatsapparat so haben, randomly rumcybern. Aber sorry: Natürlich muss irgendeine Instanz in Deutschland in der Situation von oben das Recht haben, diese C2-Instanz aus dem Spiel zu nehmen. Und.. mal ehrlich.. natürlich wird es diese Instanz geben. Egal, ob dafür eine gesetzliche Grundlage gegeben ist oder nicht.
Diese Art von kategorischem Nein, sorgt nur dafür, dass es eine defacto aber keine dejure Instanz gibt, die das kann. Dafür, dass es keine Diskussion über den Sinn und Unsinn von verschiedenen Optionen geben wird (geben kann). Dafür, dass ich mir (als Staatsbürger) unsicher bin, ob mein Staat das überhaupt kann. Und ich möchte diese Unsicherheit gerne loswerden. Ich möchte das Vertrauen haben, dass der Staat KANN. Sowohl im Sinne von „sinnvolle Öffnungszeiten in Bürgerämtern“, als auch „sinnvolle Ranglistenbildung von Bedürftigen“, als auch „kompetente Bekämpfung von Gefahren“. Ja, das wird Geld kosten (vor allem 1 und 2, das ist flächendeckend und arbeitsintensiv). Ja, da gibt es signifikante Risiken von wegen „was passiert, wenn’s faschistisch wird“. Aber ich befürchte, das ist der Grund, warum der AFD Leute zu laufen. Und ja, nicht alle, ja es gibt vermutlich 5% Nazis… aber nicht 25% (und ja.. das mag Wunschglaube sein).
Mir ist nicht so ganz klar, wie der Weg ist diese staatliche Kompetenz aufzubauen. Das kostet vermutlich mehr Zeit als wir haben, bevor’s Regierungen mit AFD-Beteiligung geben wird.. Aber die Diskussion greift zu kurz, wenn die Aussage ist „wählt die doch nicht, das sind Nazis“ ;)
PS: aus dem Rest der Republik gesehen.. Berlin ist nicht unbedingt, dass was ich als Vorbild sehen würde. Das gilt auch für dörfliche Unterstützungsgruppen.. meine Erfahrung ist, dass man da ganz gut aufgefangen wird. Aber ich komme auch aus einem sehr idyllischem Örtchen.
*vermutlich ist da auch ein bisschen Wunschdenken dabei, aber ich glaube nicht, dass 25% wirklich hinter den Positionen der AFD stehen
**Habeck lernt das so langsam, aber von den Grünen scheint das auch der einzige zu sein… Und ich mein.. ich verstehe Social Media nicht, bin damit nie warm geworden. Aber da sind nunmal die Leute, da muss man sie abholen.
Danke für die viele liebevolle Lust auf menschenfreundliche Veränderung.
Zu dem verlinkten Onlineshop genialokal:
– Das Hörbuch scheint dort ja offenbar als MP3 frei von DRM erhältlich zu sein
– aber wie sieht es mit dem eBook aus? DRM oder kein DRM?
– Ein Shop, der das eBook mit Zahlung per Vorkasse anbietet, wäre schön gewesen. Auf Rechnung ist aufgrund von Bonitätsprüfung keine Alternative.
#defectivebydesign
Buch ist gekauft. Wir müssen uns wohl vorbereiten. Danke an euch beide und eure Gäste.
Also: Ich will meckern und mäkeln:
Sommerloch hat im Internet nichts verloren, es ist das Internet, podcasten geht ja auch ausm Urlaub, und sowieso wird die Freizeit voll überbewertet, ist doch alles Freizeit in diesem Psycho-Zoo :D
Oder ne konserve, oder irgendwas? NEEED :D
Spaß beiseite: Ich hoffe es geht allen „trocken-gut“ und wünsche eine gute Zeit!
Recharge und dann vollstrom wieder auf der Datenautobahn Datenelche (bei mir klingelt da immer der verpatze Elchtest der A-Klasse in den 90ern?) zählen, Taschen benennen, Kriegsbericht erstatten und die Geigen unserer Titanic stimmen!
Muchas Gracias por todos!
sagt ihr in der nächsten Woche was zu dem Medien Rummel rund um die TU Präsidentin
Die Bank bei der ich arbeite, kündig Kunden/innen die Konten wenn die Person sich in der Komunikation mit der Bank NAZIhaft äußert.
Liebe Leute, Sommerpause ab Mai gehört sich einfach nicht. Außer im Notfall, Hochzeit oder so. Aber da kann man doch mal piep sagen?
Hey ihr drei, fantastische Folge, vom Titel bis zum letzten Wort! Ich hatte eine Eingebung, als ihr über das Prepping for Future spracht: Frederick aus der gleichnamigen Bildergeschichte von Leo Lionni ist doch der Urtyp des Preppers for Future: Er sammelt für den Winter nicht Körner und Nüsse, sondern Sonnenstrahlen, Farben und Wörter, um in der kalten Zeit die Mäuseherzen zu erfreuen.
Hallo,
zum Thema Prepping for Future :
Ich möchte mich nicht als Prepper bezeichnen. Für einige Notfälle bin ich jedoch gut gerüstet und helfe gerne anderen Menschen.
Bei Stromausfall fallen recht schnell alle Telefonverbindungen aus und auch alle offiziellen Funkverbindungen. Für diesen Fall empfangen wir Hilferufe per Jedermann-Funkgeräte (Kanal 1 und 3) und leiten diese an die zuständigen Leitstellen weiter oder an andere Menschen die dann helfen können.
Wir haben dazu 10 Notstromakkus, Solarpanels, 1 Relaisstation mit Batteriebetrieb und Zugriff auf 3 weitere Relaisstationen mit Notbetrieb. So können wir großflächig Kommunikation aufbauen.
Bei Stromausfall können wir Menschen auch Strom zum Handyladen anbieten und WLAN mit Internetzugang, so dass sie Familie und Freunde erreichen können.
Dazu haben wir genaue Offline Karten für alle Einsatzkräfte die zu uns kommen. Wir erinnern uns : Im Ahrtal gab es weder Kartenmaterial, noch Mobilfunk noch Behörden-Funk.
Stromausfall wird meiner Meinung nach immer wahrscheinlicher, denn die Stromnetze werden immer stärker belastet und es wird sicher auch Cyberangriffe auf unser Stromnetz geben.
Es gibt viele Gruppen die in solchen Fällen Hilfe anbieten wie z.B. Initiative Deutschland funkt oder Amateurfunk Referat Notfunk. Es gibt aber wenig Zusammenarbeit. Von den offiziellen Stellen gibt es da überhaupt nichts (außer der Bürgernotfunk des Kreises Soest).
Grüße Bernd Ffm
Ein bisschen Offtopic…
Nachdem ich eine Weile darauf gewartet habe, dass der Kontostand etwas besser aussieht, wollte ich mir nun endlich ein paar lustig bedruckte Stoffwaren bestellen. Mit erschrecken festgestellt: Sowohl Einhornstandarte, als auch Datenelch sind in L und XL weitestgehend ausverkauft. Letzteres gibts zumindest als Hoodie noch in der L. Die Raumbildenden Packmittel sind ebenfalls nicht mehr verfügbar. Ich weiß, die Produktankündigung für die Einhornstandarte Shirts ist 1,5Jahre her. Nichtsdestotrotz war ich gerade sehr traurig, dass ich damit dieses Jahr nicht auf Festivals rumlaufen kann.
Wird es hier nochmal Nachschub geben?
Total Offtopic: Mein Name ist Tim. Weil meine Frau aufgrund dieses Podcasts schon immer gern einen validen Grund haben wollte „Guten Morgen Tim, Guten Morgen Linus!“ zu sagen, haben wir unseren Erstgeborenen Linus genannt. Jetzt, wo der in die zweite Klasse kommt, dachte ich, es wäre mal an der Zeit diese Geschichte in aller Kürze zu erzählen. Ihr verändert Leben!
Ich danke euch für die vielen Jahre, in denen wir euch der vielen schlechten Nachrichten zum Trotz stets mit viel Freude zuhören!
Hallo zusammen,
ein großer Anteil der öffentlichen Verwaltung besteht aus Angestellten (meines Wissens nach am meisten in den Kommunen, am wenigsten im Bund und die Länder liegen mit Ausnahme von Lehrern und Polizei dazwischen). Diese sollten sich vielleicht noch mehr als die Beamten überlegen, wie sie im Falle des Falles handeln würden bzw. werden.
Ein Beispiel aus der Praxis: Eine behördenübergreifende Arbeitsgemeinschaft hat vor Kurzem ihre Satzung dahingehend geändert, dass wenn ein Verfassungsschutz eine Behörde oder Einzelperson als verfassungsfeindlich einstuft, der Vorstand die Aufnahme ablehnen kann. Ob das in dieser Ausgestaltung sinnvoll ist, weiß ich nicht, aber zumindest kann sich jeder und jede überlegen, wie die Zusammenarbeit in Arbeitsgruppen gestaltet werden soll. Auch die bilaterale Amtshilfe zwischen zwei Behörden kann verweigert werden. Unter welchen Umständen ich wie reagieren werde, weiß ich noch nicht (Optionen: keine Kapazität bzw. ganz niedrig priorisieren, Ausrede bringen oder verfassungsfeindlichen Hintergrund herausstellen). Umso mehr danke ich für die anregende Sendung!
Wann wird eigentlich das T-Shirt zum Titel released? „Dienst-nach-Vorschrift-Antifa“ ist bei mir schon ein fest im Wortschatz verankerter Begriff wenn nicht sogar ein Lebensgefühl!
Moin, Deutschlands CDU Hochburg ist übrigens dort wo am meisten Schweine, Geflügel und Rinderzucht betrieben wird und die meisten noch katholisch, dies ist nicht wie Arne sagt im Münsterland, sondern im Oldenburger Münsterland.
Die Idee in die CDU zu gehen, um die Partei gegen die Faschistischen zu positionieren, ist gar nicht mal so schlecht. Das wird weh tun, aber es ist für einen guten Zweck.
Liebe Grüße aus dem Landkreis Vechta
Im Europaparlament in Strasbourg scheint die Dienst-nach-Vorschrift-Antifa schon aktiv zu sein: Victor Organ findet keinen Raum für seine Rede zum Beginn der Ratspräsidentschaft Ungarns.
https://www.euronews.com/my-europe/2024/07/09/eu-parliament-denies-hungarys-orban-chance-to-present-council-presidency-agenda