Feedback — Musk und die DOGE-Hacker — DMA-Strafen — Meta-Zerschlagung — LNP500 Follow-Up
Heute eine eher kurze Sendung mit etwas Feedback und Follow-Up und wir sprechen über Musk und sein Junior-Hacker-Team, die Daten in US-Behörden abgreifen, die von der EU-Kommision angedrohten Strafen für Apple und Meta wegen Nichtachtung des Digital Market Acts und eine potentielle Zerschlagung Metas.

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Transkript
Shownotes
Feedback
Trump vs Unis
- Logbuch:Netzpolitik: LNP520 Surfen heißt jetzt Doomscrolling – Kommentar von Johannes
CVE-Datenbank
- Logbuch:Netzpolitik: LNP520 Surfen heißt jetzt Doomscrolling – Kommentar von F30
- www.thecvefoundation.org: CVE Foundation
Musk und die DOGE-Hacker
- Wikipedia (de): National Labor Relations Board
- www.fastcompany.com: fastcompany.com
DMA-Strafen
- netzpolitik.org: Abonnieren oder akzeptieren: EU-Datenschützer*innen watschen Abo-Modelle ab
- European Commission – European Commission: Kommission stellt Verstoß von Apple und Meta gegen das Gesetz über digitale Märkte fest
- netzpolitik.org: Digital Markets Act: Millionenschwere Wettbewerbsstrafen für Apple und Meta
- European Commission – European Commission: Commission closes investigation into Apple’s user choice obligations and issues preliminary findings on rules for alternative apps under the Digital Markets Act
- Digital Markets Act (DMA): Commission finds Apple and Meta in breach of the Digital Markets Act
Meta-Zerschlagung
- www.spiegel.de: Meta: Tech-Riese wollte Prozess um Zerschlagung offenbar mit Milliardenzahlung abwenden
- ZDFheute: Meta vor Gericht: Warum der Prozess wichtig ist
- www.spiegel.de: Meta: Mark Zuckerberg kämpft gegen mögliche Zerschlagung
- www.golem.de: Golem.de: IT-News für Profis
- FAZ.NET: Meta kämpft ums Überleben: Der Schicksalsprozess beginnt
LNP500 Follow-up
Petition cum-cum:
- www.finanzwende.de: CumCum-Milliarden: Zeit ist Steuergeld | Petition
- WeAct: CumCum-Milliarden: Zeit ist Steuergeld
1. Mai Grunewald
- mygruni.de: myGruni – myASS – Antinational Space Shuttle
- mygruni.de: Grunewald Space Agency schießt Milliardäre zum Mars
IT Security Consulting Jobs
- linus-neumann.de: Kontakt | Linus Neumann
Lieber Linus, Mansplaining ist ein sogenanntes Kofferwort aus Mann und explaining. Muss ich meiner Frau auch immer wieder erklären.
Ironische Grüße
Dieser Stil für die Episodenbilder passt richtig gut! War schon bei „FS290 – Das Popcorn-Problem” mega!
So fett, wie auf dem Bild, ist der Tim doch gar nicht.
Ich suche mir mal ein aktuelles Bild heraus.
Mal gucken…
( ͡° ʖ̯ ͡°)
Das Bundesministerium der Finanzen soll übrigens an die Partei der Minister Steinbrück, Scholz und Co gehen. Mit den Vorbildern kann kaum was schief gehen.
Ja und mutmaßlich wird der politische Ziehsohn von Gerd Schröder, Lars Klingbeil Finazminister.
Aber die gute Nachricht ist doch dass weder Jens-Villenfinanzierung-unklar-HartztIV-reicht-für-alles-Spahn, noch Julia-von-Kaufland-zu-Nestle-Klöckner, oder gar Carsten-Sprechpuppe-der-Superreichen-Datenbank-für-psychisch-Erkrankte-Linnemann Minister werden!
Allerdings wird Alexander Dobrindt von der CSU wahrscheinlich Innnenminster – was bayerische Polizeistaatsphantasien im Bund bedeutet. Wir werden also sehr viel an die GFF spendne müssen!
Wegen Päderastenverein: In der Wikipedia steht was zum Ausmaß sexuellen Kindesmissbrauchs in der katholischen Kirche: „dass die Wahrscheinlichkeit an einer Schule missbraucht zu werden, 100-fach über der Wahrscheinlichkeit des Missbrauchs durch katholische Priester liege.[14]“
https://de.wikipedia.org/wiki/Sexueller_Missbrauch_in_der_r%C3%B6misch-katholischen_Kirche
Lieber Tim,
niemand zwingt z.B. die Verlage, ihren … „Journalismus“ im Internet kostenlos anzubieten. Sie können auch ausschließlich hinter Paywalls stattfinden.
Aber WENN sie ihre Produkte ohne Entgelt ins Netz stellen, dann darf das keine Ausrede sein, um einmal ein volles Komplement an Daten von ihren Nutzern abzusaugen.
Zur Pay-or-OK Debatte:
Es wird keineswegs gefordert, dass Dienste komplett kostenfrei angeboten werden müssen. Es soll lediglich eine Option ohne Tracking geben, die nicht teurer ist, als die anderen Optionen. Ansonsten wird eine freie Entscheidung eingeschränkt.
Eine Möglichkeit, dies umzusetzten, sind reine Bezahlartikel. Eine andere Option ist eine Finanzierung durch unpersonalisierte Werbung, denn diese benötigt keine Profilbildung und kein Tracking der Nutzer:innen. Ein Beispiel, dass dies funktionieren kann, ist die Suchmaschine DuckDuckGo. Deren „private ads“ basieren nur auf den Suchbegriffen der Nutzer:innen und benötigen dadurch kein Tracking. Nachrichtenseiten könnten z.B. Werbung anzeigen, die inhaltlich zum geöffneten Artikel passt.
Danke für den Kommentar! Mir ist das beim Hören auch sofort aufgefallen, dass nicht genau unterschieden wurde zwischen 1. Werbung und 2. Werbung mit Tracking und deshalb sogar Verständnis geäußert wurde, weil das mit der Monetarisierung ja auch schwierig sei. Dass Werbung und Werbung mit Tracking bei z.B. Google identisch sind, bedeutet aber nicht, dass es nur Werbung mit Tracking, Personalisierung, Profilbildung für den Anbieter und seine 182 Werbepartner geben kann.
Mein Feedback an die neuen Zuhörer, die sich beschweren, das es ja gar nicht, die gesamte Zeit um Netzpolitik geht. Hä? Na und.
Also ich höre denn Podcast, weil mich die persönliche Meinung von Tim und Linus interessiert. Mir völlig egal zu welchem Thema. Ich finde es gerade extra interessant, wenn sie über alle möglichen Themen sprechen.
Mich interessieren die Menschen Tim und Linus. Danke und weiter so.
Hi Tim, du bist jetzt ein weilchen von Twitter weg/los. Würdest du sagen, dass der „Need“, der Sog der Algorithmen, die Droge Twitter bei dir nicht mehr so sehr nachwirkt? Mich würde von dir, als differenziert denkenden Menschen, eine zusammenfassende Beschreibung interessieren, damit ich diese z. B. mit meinen eigenen Erfahrungen abgleichen kann. Außerdem gehörtest du ja, verglichen mit Normalsterblichen, zu denen die dort eine riesige Gefolgschaft hatten – das ist auch noch mal anders. Linus natürlich auch.
Hallo ihr beiden,
nach den ganzen Aufregung um die kaputte ID-Wallet: was haltet ihr von der neuen i-Kfz App des KBA? Dort kann man derzeit die Daten aus seinen Fahrzeugscheinen abrufen und mit anderen teilen. Zukünftig soll nach Verabschiedung und Umsetzung der 4. EU Führerschein-Richtlinie auch der digitale Führerschein in die App integriert werden.
Dies erscheint mir bedenklich vor dem Hintergrund, dass die gleichzeitige Nutzung einer im Straßenverkehr nach § 23 Abs. 1c StVO unzulässigen Blitzer-App neben der i-Kfz-App auf demselben Gerät problematisch sein könnte, falls die Beamten durch das Vorzeigen des digitalen Fahrzeugscheins oder Führerscheins Kenntnis davon erlangen sollten.
Franz von Assisi, der den Vögeln predigte, war anders als Tim es geschildert hat, selbst kein Papst, sondern nur der Namensgeber des verstorbenen Papstes Franziskus. Der war der erste Papst, der „Franziskus“ als Namen gewählt hat. Franz von Assisi hatte selbst sehr bescheiden gelebt und die Kirche für ihren Reichtum kritisiert. Dazu musste man damals sehr mutig gewesen sein, da die Kirche sehr viel macht hatte. Mit dem Franziskanerorden (bekannt durch das Weißbier) versuchte er, die Kirche auf ihre eigentlichen Werte zurück zu besinnen und sie zu reformieren. Deshalb war es ein eher unkonventionelles Statement, dass der verstorbene Papst diesen Namen gewählt hat. Ob er dem Anspruch gerecht wurde, kann ich nicht beurteilen.
Zu dem menschlichen Abfuck, der in der Führungsmischpoke von Meta (ehem. Facebook) abläuft gibt es einen Insider-Bericht in Form eines Buches von Sarah Wynn-Williams, die selbst Teil der oberen Riege war. Das Buch heißt bezeichnenderweise:
»Careless People — A Cautionary Tale of Power, Greed, and Lost Idealism«
Cory Doctorow hat das in einem Blogbeitrag zusammengefasst. Es lohnt sich sehr das zu lesen.
https://pluralistic.net/2025/04/23/zuckerstreisand/
Der barocke französische Königshof mit all seinen Hofschranzen und einem König, der im Sonnenkönigs- bzw. Milliardärswahn angekommen scheint, lässt grüßen.
#guillotinenow #eattherichwithchianti
Auch Julian und Stella Assange waren auf der Papst-Beerdigung.
Zitat Stella Assange (via Facebook):
„Now Julian is free, we have all come to Rome to express our family’s gratitude for the Pope’s support during Julian’s persecution. Our children and I had the honor of meeting Pope Francis in June 2023 to discuss how to free Julian from Belmarsh prison. Francis wrote to Julian in prison and even proposed to grant him asylum at the Vatican.“
Lieber Tim, lieber Linus,
Digitale Plattformen wie soziale Netzwerke oder Suchmaschinen vermitteln uns seit Jahren, ihre Dienste seien kostenlos. Doch dieser „kostenlose“ Zugang basiert auf einem Tauschgeschäft: Wir zahlen mit unseren personenbezogenen Daten. Dieses Prinzip allein wäre nicht neu oder zwingend problematisch – wenn es denn transparent, fair und verhältnismäßig wäre.
Doch in der Realität steigen die Kosten, die Nutzer:innen zahlen, stetig: Mit jeder weiteren Nutzung, jedem Klick, jeder Verweildauer werden neue Daten generiert, verknüpft, analysiert und monetarisiert. Die Dienstleistung jedoch – der Zugang zur Plattform – bleibt gleich. Es ist ein asymmetrisches Geschäftsmodell, bei dem die eine Seite dauerhaft mehr gibt, während die andere Seite ihren Gewinn vervielfacht.
Das widerspricht nicht nur der Intuition eines fairen Austauschs, sondern auch geltendem Recht:
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verlangt nach Transparenz (Art. 5 Abs. 1 lit. a), Zweckbindung (Art. 5 Abs. 1 lit. b) und Datenminimierung (Art. 5 Abs. 1 lit. c). Auch eine Einwilligung zur Datenverarbeitung nach Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO muss spezifisch, freiwillig und informiert sein – nicht pauschal und endlos dehnbar. Werden Datenverarbeitungen dynamisch ausgeweitet, ohne aktive Zustimmung, ist das rechtlich hoch problematisch.
Zivilrechtlich stellt sich zudem die Frage: Ist es mit den Grundsätzen des Vertragsrechts vereinbar, wenn sich die Gegenleistung im Lauf der Zeit einseitig verschiebt? Nach § 307 BGB dürfen Verbraucher:innen durch Allgemeine Geschäftsbedingungen nicht unangemessen benachteiligt werden – ein stillschweigend steigender „Datenpreis“ könnte genau das darstellen.
Ein treffendes Bild: Ich kaufe ein Fahrrad – und je mehr ich es benutze, desto höher steigen die nachträglichen Kosten, ohne dass ich das vorab wusste oder beeinflussen kann.
Diese Art von „Datendynamik“ ist keine technische Notwendigkeit, sondern Ausdruck einer datengetriebenen Wertschöpfungslogik, die Nutzer:innen schleichend entrechtet. Wer über Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und digitale Mündigkeit diskutiert, muss auch dieses strukturelle Ungleichgewicht in der Datenökonomie hinterfragen.
Die vermeintliche Kostenlosigkeit digitaler Dienste ist ein Mythos – bezahlt wird immer. Die Frage ist nur: Wer bezahlt wie viel – und wer profitiert?
Herzliche Grüße!
Detlef
Zur EU vs. Apple und insbesondere Tims Einschätzung, dass die EU Apple nicht sagt wie sie den DMA umzusetzen haben:
Gerade den Teil finde ich besonders amüsant, da Apple hier ganz ähnlich agiert. Apple reviewt die Apps für den App Store gemäß den App Store Review Guidelines. Wenn sie der Meinung sind, dass deine App gegen diese Guidelines verstößt, wird sie abgelehnt. Was du tun musst, um deine App konform zu kriegen, darfst du dann raten.
Konkretes Beispiel: Hinsichtlich Tracking verlangen die App Store Review Guidelines, dass die Einwilligung des Nutzers mithilfe des „App Tracking Transparency Dialogs“ des Betriebssystems eingeholt werden muss. Gemäß DSGVO muss aber auch für alle anderen (nicht trackingrelevante) Daten, die verarbeitet werden, ebenfalls die Einwilligung vorliegen. Also zeigt unsere App neben dem Apple Tracking Dialog noch einen zweiten Consent-Dialog, was regelmäßig zur Ablehnung der App führt weil das „für die Nutzer:innen verwirrend ist“ und wir die Nutzer:innen angeblich nach Ablehnung doch noch zur Einwilligung drängen wollen. Wie wir das aus Apples Sicht richtig lösen, mussten wir durch ausprobieren selbst herausfinden.
Als App Entwickler sehe ich regelmäßig wie zufällig der Review-Prozess funktioniert und wie machtlos man als Entwickler:in bei einer Ablehnung ist, weshalb ich das Vorgehen der EU hier sehr begrüße.