Eine Zusammenfassung des Themas als Vortragsersatz
Diese Ausgabe ist ein Novum in unserem Programm: wir sendeten live von der Bühne der "Datenspuren" des CCC Dresden und widmen uns in dieser Sondersendung dem Thema Netzneutralität. Das ganze war ursprünglich als Vortrag von Linus angedacht, aber aus allgemeinen Erwägungen und in Anbetracht unfertiger Slides haben wir einfach einen Podcast draus gemacht. Ein Experiment.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Verwandte Episoden
Shownotes
Und hier der Videomitschnitt:
Datenspuren
Wo kommt das Internet her?
Das Internet kommt weder aus der Wand, noch ist es ein Monolith: Es ist ein choatisches Gepflecht unterschiedlicher Abkommen über Verbindungen von Providern. Ein Machtungleichgeweicht entsteht durch die Verbindungen, die man bieten kann: Wer keine attraktiven Verbindungen zu bieten hat, muss Geld bezahlen.
- „Karte“ des Internets
- Beispiel: Ver-Inter-Netzung
- Thorsten Kleinz, heute.de: LTE: Flatrate-Spaß für 80 Sekunden
- Best-effort-delivery
Wie funktionieren Flatrates (nicht)?
Das Geschäftsmodell von Flatrates hat das Problem, dass die Provider dennoch für ihren Traffic zur Kasse gebeten werden. Einmal eingeführt, können Sie den Kunden die Flatrates aber kaum wieder wegnehmen – auch wenn sich die Kalkulationen als nicht ausreichend gewinnbringend herausstellen, weil sie Inverstitionen in den NEtzausbau verlangen. Als das Internet in den Mobilfunk kam, hat man daher Volumentarife eingeführt: Flatrates, die nach einer bestimmten Datenmenge unsäglich langsam werden.
Wann ist ein Netz nicht mehr neutral?
Viele Internetanbieter haben ihre Wurzeln in der Telefonie und sind es gewohnt, für Distanzen und Sonderdienste besondere Gebührenmodelle anzubieten. Das Internet sieht solche Geschäftsmodelle nicht vor. Aber wer den Datenfluss kontrolliert, kann sie natürlich trotzdem erzwingen, indem Dienste oder Dienstanbieter blockiert, und nur gegen Gebühr wieder freigeschaltet werden, wie zum Beispiel Internet-Telefonie in Mobilfunknetzen.
Zusatzdienste sind Einschränkungen, Priorisierung ist Diskriminierung
Während die Verletzungen der Netzneutralität den Kunden ursprünglich als Möglichkeit des Freikaufens aus Blockaden verkauft wurden, werden sie nun zunehmend als Zusatzdienste schmackhaft gemacht: Zum Beispiel rechnet T-Mobile die Nutzung des Streaming-Dienstes Spotify nicht gegen das kostbare Datenvolumen an. Dadurch macht sie andere Streaming-Anbieter für ihre Kunden unattraktiv und stärkt Spotify gegenüber innovativer Konkurrenz.
Politische Situation
In einigen Ländern gibt es bereits Gesetze gegen willkürliche Verletzungen der Netzneutralität. Dies scheint der vielversprechendste Weg zu sein, dem Problem zu begegnen. Regierungsnahe Parteien sehen in Deutschland keinen Handlungsbedarf und vertrauen auf die Selbstregulation des Marktes – obwohl Verletzungen der Netzneutralität alltäglich sind.
- Allgemein:
- EU:
- Niederlande:
- USA: