Tim Pritlove 0:13:59
Denke ich auch. Gut, schließen wir das ähm an der Stelle erstmal ab.Und dann rücken wir im Prinzip auch schon mal thematisch in Richtung vierunddreißig C drei, der äh in dieser ganzen Geschichte auch eine Rolle gespielt hat, aber es gab ja noch eine andere Initiative, die jetzt zum Anfang des Jahres greifen solltenämlich im Rechtsbereich.Die wünschenswerte Digitalisierung des legalen Systems in Deutschland konkret die Kommunikation zwischen Anwälten und Gerichten. Das sollte halt jetzt digitalisiert werden.Denkt man sich so, na ja, okay, verschlüsselte E-Mail.Haben wir schon seit zwanzig Jahren irgendwie passende Standards, wo ist das Problem? Nahe. In Deutschland ist ja das Verkacken im industriellen Maßstab sozusagen Programm.Und man wundert sich dann doch eigentlich immer wieder, wie das Ganze läuft. Also dieser verschlüsselte E-Mail-Verkehr war quasi eine Vorgabe und es wurde dann eben.Weiß ich gerade nicht genau wie das Gesetz heißt, mit dem das lanciert wurde auf jeden Fall gab's so 'ne passive Nutzungspflicht, sprich 'ne Teil 'ne Teilnahmemöglichkeit, Anwälte muss quasi in der Lage sein solche Nachrichten zu empfangen.Über das Besondere elektronische Anwaltspostfach Bea toller Name, was so besonders daran ist, wenn man gleichäh hören. Da wurden dann um die achtunddreißig Millionen Euro Etat aufgerufen, um irgendwie ein komplett neues System zu bauen, was irgendwie so ein bisschen webbasiert ist, aber dann irgendwie versucht hat, Autoauthentifizierungsstandards mit Smart Cards nachzukommen, weil die Leute ja dann quasi auch Schlüssel einbringen müssen und das macht man ja dann aufBundesebene immer ganz gerne mit diesen Karten. Ähm am Ende kam bei raus, so einmerkwürdige Melange mit einer Java Software, die man auf seinem Rechner betreiben soll, die dann diese ganze Authentifizierungskommunikation mit der Karte macht, aber dann ist die eigentliche Bedienung dann doch irgendwie über die den Webrowsermuss zugeben, es gab jetzt ein Talk von zweiäh Leuten, Markus Dränger und Felix Robach auf dem CC, das wäre jetzt nicht Teil des offiziellen Programms, das lief so ein bisschen nebenbei im Workshop. Es gibt aber eine Aufzeichnung davon, die man sich anschauen kann. Da ist leider ähm das Bild von den Slides und auch,Wir tun etwas mager, sodass ähm mir jetzt beim Anschauen noch nicht so hundertprozentig alles klar geworden ist in jedem Detail. Auf jeden Fall.Haben die sich das mal angeschaut.Und das haben sie auch schon ähm vor ein paar Wochen gemacht und schon frühzeitig mal ähm signalisiert, dass ihrer Meinung nach diese ganze Architektur irgendwie vollkommenim Eimer ist und ohne dass sogar selber einen Account zu haben, als sich ja hierbei nur ein paar Nerds handelt und nichtum äh Anwälte, die da quasi einen vollwertigen Zugang zu haben, einfach nur durch eine Außenbetrachtung. Sind die einfach schon so viele grundlegende Sicherheitsprobleme und architektonischeFehler aufgefallen.Das Ganze schon schwer ins Banken kam. Dem Rest haben sie ihm dann gegeben eben durch diesen Workshop, diesen aufgezeichneten Workshop auf dem Kongress, sodass eben dieses BA-Anwaltspostfach.Erstmal Anfang des Jahres nicht wirklich freigeschaltet wird.Die Liste, ich will euch jetzt gar nicht mit äh tausend äh halbrecherchierten Details nerven, aber die die Liste der technischen Probleme ist wirklich so haarsträubend und und langdass man sich einfach immer wieder nur an den Kopf fassen muss, wie es zu sowas überhaupt kommen kann, ja? Also der Hintergrund ist ja derdass ähm hier die Bundesrechtsanwaltskammer ähm Brack.Quasi federführend war. Und das ist halt auch so eine Organisation, das kam auch in dem Workshop raus,Gut, die wissen, die kennen sich halt gut mit Anwälten aus und ne, mit dem Gesetz, also will man zumindest hoffen.Aber die sind jetzt nicht unbedingt äh spezialisiert da drin, IT-Projekte in größeren Maßstab zu führen. Zumindest haben Sie da keinen Checkrekord.Und man würde doch meinen, dass das sozusagen hier von einer Stelle geplant werden sollte, die mit sowas auch Erfahrung hat. Da ist man halt wieder irgendwo hingegangen, hat irgendwelche Auftragnehmer gefundendie den dann das Blaue vom Himmel äh herunter versprochen haben und die zu irgendwelchenhalb durchdachten Anforderungen dann eben entsprechend halb durchdachte Softwarelösungen geliefert haben, damit das irgendwie alles passt, weil wird ja bezahlt, dann wird das halt irgendwie auch programmiert,Und dann kommt da halt so ein, so ein, so ein Mist dabei raus.Wo dann irgendwie die Softwareanforderung erfordert, dass es um die Browser-Pop-ups irgendwie ermöglicht sein sollten, obwohl die meisten Browser sowas schonheutzutage eigentlich blockieren, weil es halt meistens nur Werbungdurchleitet. Es gibt merkwürdige Limitierungen, dass man um die zwei E-Mails verschicken kann, die dann irgendwo verschlüsselt sind, aber dann irgendwie so skurrile Limitierungen haben, wie ja mehr als dreißig MB Anhänger sind jetzt irgendwie auch nicht drin, wer schon mal irgendwie dreißig Seiten Papier äh gescannt und ein PDF überführt hat, wird wissenäh wie weit man damit kommt, insbesondere jetzt im Anwaltswesen so eine Sache. Und ähm aber so richtig krass wird's halt dann einfach bei dem Ding, wo dasDing ja sozusagen eigentlich so besonders sein sollte, nämlich bei der Sicherheit, ja? Weil es natürlich alles total sicher und äh stellt sich raus, so wie die ganze Architektur angelegt ist, obwohl jetzt alle mit Smart Cardsagieren, wo private Verschlüsselungskies drauf sind, mit denen man halt dann eben verschlüsseln kann für andere Teilnehmer dieses Netzwerks, sprich dem Gericht.Ähm sind diese ganzen Private-Keys tatsächlich im System selber auch nochmal vorrätig, das heißt, sie sind überhauptprivat, weil na ja, weil ein sogenanntes High Security-Modul, was er in der Mitte agiert, ja, in der Lage sein soll, auch Weiterleitungen automatisch durchzuführen.Dass man sozusagen so hier die Sekretärin soll ja dann auch nochmal eine Kopie erhalten und so weiter, sprich diese ganzen Verschlüsselungseigentlich vollkommener Humbug,Weil es wird dann eh wieder entschlüsselt, um es dann wieder neu verschlüsseln zu können, um um eben entsprechende weitere Teilnehmer zu machen. Ich meine, das widerspricht einfach dem, der generellen Idee dieses ganzen Projekts und man fragt sich halt manchmal einfach.Wie bitte kommt es überhaupt dazu?Der Rest mag euch dann gar nicht mehr groß überraschen. Die ganze Software ist selber in sich auch total veraltet, Librarys, die teilweise nicht mehr weiterentwickelt werden oder zumindest seit zwanzig elf oder zwanzig äh vierzehn nicht mehr aktualisiert wurden, obwohl neuere Versionen vorliegen,skurrile äh Verbindungsaufbaumechanismen über Local Host, wo dann irgendwie dann um das Ganze und dannirgendwie noch zum Laufen zu bringen, so skurrile Domains angeliefert äh angelegt werden wie Bea Local Host.DE, ja, wo du denkst so, ah okay, was ist denn das jetzt so, Localhose DE? Ja, das nur eingerichtet worden, um irgendwie über den normalen DNS-Resolver dann auf hundertsiebenundzwanzig null null eins äh zu resäuven. Also,man fragt sich wirklich, wo die Leute programmieren gelernt haben oder was übers Netz mal äh eingetütet bekommen haben.Ist natürlich dann auch alles nur IPV vier und so weiter. Äh und dann stellt sie irgendwie auch noch raus, dass so so an das Zertifikat, was an dieser Stelle noch beantragt wurde.Was dann quasi die harte TPS Verbindung sicherstellen soll, damit diese merkwürdig ausgedachte ganze Kommunikation überhaupt noch funktioniert. Dass das Destifikat samt dessenPralved Kies auch noch mit der Software ausgeliefert wird, also von daher auch null,Sicherheit bietet, führte dann dazu, dass im Rahmen der ganzenUnternehmung, diese ganze Domain dann Revoke wurde, weil wir so ein privates privater Schlüssel eines Zertifikats einer Domänquasi aufgetaucht ist im Netz, dann gibt's die Regel nach vierundzwanzig Stunden, muss das dann äh abgeschaltet werden. Sprich, die Domäne war dann überhaupt nicht mehr verfügbar. Das Ganze konnte sowieso nicht funktionieren.Haben sie noch versucht, irgendwie dem Ganzen noch was entgegenzusetzen, in dem Sinne zweiundzwanzig Seiten lange Anleitung äh rausgeschickt haben mit wir, wir haben hier einen Rout CA jetzt auch noch ausgeliefert, also anstatt eines normalen Zertifikats, haben sie dann irgendwie gleich, also ein Routlevel CA gemacht.Mit dem man dann wieder sozusagen alle anderen Domains der Welt irgendwie im Prinzip auch noch machen könnte. Den Privatkey von dieser Rudia haben sie auch noch mit in das Update reingeschmissen. Also,äh man man fasst sich einfach nur noch an Kopp, was für Leute da einfach.Am Start sind. Also das scheint, als ob sie da wirklich ein paar Auszubildende im im Panikmodus äh mit der Peitsche durch die Räume treiben und sagen, hier, das muss schnell fertig werden, denkt euch irgendwas aus, wie es äh auch nur irgendwie bei einer Demo überleben kann.Mit dem Ergebnis, dass das Ganze einfach äh ja, jetzt erstmal eingestellt ist, ne? Also das ist.Mich macht das ein bisschen fassungslos, es gibt auch noch so einen zweiten Talk, auf den ich eigentlich äh gar nicht groß eingehen wollte über E-Ladesäulen in Deutschland von Stadtwerken.Wo ich auch davor gesessen habe und mir dachte so weiß eigentlich überhaupt noch irgendjemand in diesem Land etwas,über Technologie, ja? Äh es ist diese ist dieser Staat oder diese.Nation, Gesellschaft, die jetzt über Jahrhunderte sich mit Maschinenbau und und und toller äh Ingenieurskunst äh ein einen Namen gemacht hat, überhaupt noch in der Lage, in diesem digitalen Bereich,zu bestehen, weil offenbarscheint hier überhaupt keiner mehr von irgendwas zu verstehen. Das äh mich macht das wirklich fassungslos, mit mit welcher HahnebühnenUnwissenheit hier solche Megaprojekte angegangen werden.Das ist schaut euch mal bitte auch noch diesen Elan so im Talk an. Ich dachte auch nur so, sag mal geht's noch?Ihr macht alles falsch, aber wirklich komplett von vorne bis hinten ohne Anzeichen irgendeines Verständnisses von ähm halbwegs akzeptierter, die Hevia im SicherheitsbereichUnd äh so ist es halt jetzt hier auch bei diesem Arbeitsputzpostfach. Ich hoffe, du bist schockiert.
Höre gerade den beA Beitrag. Als Rechtsanwalt hatte ich ein Desaster erwartet. Als technisch interessierter, aber untalentierter und in praktischer Hinsicht ungebildeter User aber die Probleme nicht vorher in der Tiefe erkannt. Meine Fragen an die BRAK hinsichtlich Audits und ähnlichem wurden nie beantwortet. Das spricht für sich.
In tatsächlicher Hinsicht möchte ich anmerken, dass man mehrere Ebenen auseinanderhalten muss. In der Praxis will trotz anwaltlichem Rat kaum ein Mandant verschlüsseln. Mail, Fax oder Messengerdienste (!) werden nachgefragt. Das aber betrifft „nur“ das Verhältnis zwischen Anwalt und (seinem) Mandanten.
Auf der anderen Seite besteht das Bedürfnis des Staates, den elektronischen Rechtsverkehr zu stärken. Also die Kommunikation zwischen der Justiz (Gerichten, Staatsanwaltschaften), Behörden und Rechtsanwälten sowie jeweils auch untereinander. Hier gibt es jetzt jede Menge Probleme. Private Schlüssel sind Privat. Da macht es nun mal nur bedingt Sinn, wenn ein Dritter den privaten Schlüssel hat. Um dieses Problem zu lösen, wurde das HSM (Hardware Security Modul) gewählt. So sollte das dem empfangenen Rechtsanwalt bestimmte Dokument auch all jenen zugänglich gemacht werden, die er für den Empfang autorisiert hat. Dies wären dann zum Beispiel seine Sekretärin (aka ReFa), sein Kanzleisozius oder ein Vertreter für den Fall einer längeren Abwesenheit (nach dem Gesetz mehr als eine Woche). Die Probleme des HSM sind ja jetzt bekannt.
In der analogen bzw. nicht verschlüsselten Welt geht die Post an den Briefkasten / den eMailserver / das Faxgerät. Im Büro können die Medien dann empfangen bearbeitet und/oder im Haus weitergeleitet werden. Bei verschlüsselten Nachrichten ist dies ungleich schwerer, will man tatsächlich eine konsequente asymetrische Verschlüsselung.
Meines Erachtens gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Entweder man hinterlegt die Empfangsberechtigungen zentral und fordert den Versender auf, seine Dokumente tagaktuell an die bekannten Empfangsberechtigten, die der jeweilige Anwalt benennt, individuell verschlüsselt zu versenden. Dies macht aber einen erheblichen Aufwand des einzelnen Rechtsanwalts notwendig, der die Berechtigungen jeweils aktualisieren muss. Auch könnten so ältere Nachrichten nicht von neuen Berechtigten geöffnet werden.
Oder man nutzt „private“ Kanzlei-/Büro/Behörden/Gerichtsschlüssel und alle Dokumente an eine Institution würden hiermit verschlüsselt. Es wäre Aufgabe einer jeden Institution sicherzustellen, den eigenen privaten Schlüssel zu sichern.
Das offensichtliche Risiko, dass gerade technisch unbegabte den Schlüssel nicht hinreichend sichern werden können, offenbart das Dilemma, welches die Digitalisierung und der „elektronische Rechtsverkehr“ mit sich bringt.
Meiner Meinung nach zeigt dies auch, dass man Digitalisierung nicht gesetzlich beschließen kann. Wir sind technisch wie gesellschaftlich noch nicht soweit.
Ich lausche Euren Podcast schon lange und Ihr tragt viel zu (m)einem besseren Verständnis zum Thema Netzpolitik. Asyl/Flüchtlingspolitik ist immer ein heikles Thema. Ich bin selber in der Integration von Flüchtlingen tätig (Wenn auch nur Marginal) auf privater Ebene in meiner Gemeinde und gebe Sprachunterricht.
Ab Min 46:30 aufwärts, vermisse ich beim österreischischen Kollege meiner Meinung nach den Realitätsbezug ein wenig, der Mensch ist leider nicht “nur Gut an sich” und man sieht ja an den Integrations-Problemen in Deutschland welche Herausforderungen an die Politik und an die Gesellschaft bestehen.
Warum sollte der Staat seine Bürger nicht schützen sollen, sondern blauäugig alle Flüchtlinge ungeprüft aufnehmen? es muss eine Europaweite Abfrage ermöglicht werden um genau die “schwarzen Schafe” herauszufiltern die genau das erstarken der AfD /FPÖ erst ermöglicht haben weil die bestehenden Parteien Ihre Aufgabe nicht ordentlich erledigen und einen Amri überhaupt erst ermöglicht haben oder einen deutschen Soldaten der sich als Flüchtling ausgibt oder oder
Und natürlich entstehen Kosten und jeder Staat sollte die Pflicht haben auf der einen Seite Kriegsflüchtlingen sicheren Schutz anzubieten, aber auf der anderen Seite auch Vermögen einzuziehen um die Kosten zu deckeln – wird bei uns in der Schweiz so bereits gehandhabt. Ich bezweifle allerdings stark das häufig Millionäre an der Tür stehen….von daher kann ich die Aufregung nicht nachvollziehen.
Krieg bewirkt eben nur subsidären Schutz, da keine persönliche Verfolgung vorliegt.
Wenn allerdings ägyptische Frauen Schutz suchen würden, da 80% von ihnen beschnitten sind, hätten sie große Chancen! Da würde doch einiges mehr zusammenkommen, sowohl von der Anzahl der Asylsuchenden als auch von medizinischen Behandlungen!
Dem ARD-Journalisten Richard Gutjahr bringt das NetzDG im Fall von YouTube offensichtlich nicht allzu viel:
@mediasres – Deutschlandfunk: Im Fokus von Verschwörungstheorien – Interview mit Journalist Richard Gutjahr
http://podcast-mp3.dradio.de/podcast/2018/01/08/im_fokus_von_verschwoerungstheorien_interview_mit_dlf_20180108_1548_5660d395.mp3
Spoiler: Seine Frau war bei der israelischen NSA (Einheit 8200) und er sowie seine Tochter haben zwei Terroranschläge beobachtet. Deshalb denken einige Verschwörungstheoretiker, dass sie der New World Order angehören und die Anschläge (so wie die von GLADIO) inszeniert sind.
Danke für die frische Episode :-)
@Thomas: Du hast erwähnt, dass du gute Podcasts aus dem Schweizer öffentlich-rechtlichen Angebot kennst. Darf ich fragen, ob du welche empfehlen kannst?
Gruss
René
Apfelfunk (so halb) , SRF Digital
Was ein Monolog, I want my Linus back :)
Lieben Gruss aus dem Norden
Wir Rechtsanwälte haben den Fehler gemacht, der Bundesrechtsanwaltskammer zu vertrauen. Nur wenige von uns haben rechtzeitig Kritik geübt und Transparenz eingefordert. Das darf sich nicht wiederholen und jeder von uns ist aufgerufen, auf das weitere Vorgehen der Kammer Einfluss zu nehmen.
Viele Grüße
Karsten
Schöner Podcast, auch um das Kongressfeeling noch etwas mitzunehmen. Mich würde ja interessieren, ob jemand die Messeleitung und die Leute vor Ort von der Messeorga interviewt hat. Könnte doch ganz amüsant sein, wie diese „Newbies“ die massive Nerdpower empfunden haben.
Falls es das nicht gibt, kann denen mal einer ein Mikro unter die Nase halten? :)
Moin,
ich habe ca. 10 verschiedene Angestellte der Messe befragt und durchweg positives Feedback bekommen.
Zitat: „Noa prima!“
doch so wortreich…:M
Hallo, vielleicht eine völlig bescheuerte Idee aber wenn es so ist, lasst es mich wissen, da ich zwar interessiert aber technisch und juristisch sicherlich den den Sachverstand habe um das umfassend zu beurteilen.
Warum befreit man nicht Facebook, Twitter und co. von der Pflicht irgendwelche Inhalte zu löschen und verpflichtet sie Polizei und Justiz Supervisor-Accounts oder Ähnliches zur Verfügung zu stellen. Man könnte den Accounts der Exekutive kurzfristiges unsichtbar machen und anzeigen erlauben und Löschen und Sanktionieren den Accounts der Justiz überlassen. Das könnte man für alle Beiträge die von einer IP aus dem jeweilgen Land stammen zu lassen. Im Gegenzug sollten Netzwerke eine Pauschale für die Arbeit der Polizei und Justiz bezahlen. Man würde also das Netzwerk als eine Art 2. öfftentlichen Raum betrachten. Auf der einen Seite übernimmt das soziales Netzwerk und damit ein privates Unternehmen keine Beurteilung mehr, auf der anderen Seite hätte die Polizei keine Befugnis etwas einfach unwiederbringlich zu entfernen und die Justiz könnte Streitigkeiten und Rechtsverstöße tatsächlich bestrafen und dauerhaft entfernen. Unrealistisch? Gefährlich?
Mich würde interessieren was ihr davon haltet.
Gruß und danke für eure informative, aufklärende Arbeit
zur Situation bei den Vorträgen bei Halle 1 und 3:
ein grosser Teil des Verkehrs bestand aus Leuten die zwischen Halle 1 und 3 hin und her wollten, da war der zwischengang natürlich ein Nadelöhr und es war Schwachsinn aus Halle 1 erst über die Röhre auszuleiten und dann in Halle 3 über die andere Röhre wieder rüberzuleiten.
Warum macht ihr nicht zwischen 1 und 3 die Notausgänge auf (von beiden Hallen ist die Freifläche für Raucher zugänglich)? So habt ihr mehrere Kanäle wo die Leute hin kommen. Wäre in den Übergangphasen Panik ausgebrochen, hätte das böse geendet.
Ich hab das während der Vorträge gemacht es hat locker eine viertel Stunde von Halle 1 nach Halle 3 gespart.
Alles in allem der Kongress war geil. Es war mein zweiter Kongress und meine Tochter war begeistert.
die Geschichte mit der Akte über die gesammte schullaufbahn ist in der Tat ziehmlich erschreckend. Das beispiel mit dem Schulhosfbully, dem dies Jahre später einen job verhagelt. Halte ich jedoch für unglücklich. Dieses beispiel ist eher geeignet Sympatien für ein solches vorhaben zu erwecken, als die grundlegenden Probleme herrauszustellen.
Danke für die Zusammenfassung des 34C3. Aus Nichtbesucher Perspektive war „DAS“ Thema jedoch keiner der Talks, sondern die Diskussion um sexuelle Übergriffe in der Hacker Community.
Die Vorwürfe an den CCC waren recht heftig und wurden selbst in internationalen Medien behandelt. Ich würde sogar von Mega-Gau sprechen. Ich hätte erwartet, das ihr euch dazu wenigstens kurz äußert. Stattdessen zwei Stunden lang „war alles super“.
Insofern: was macht ihr da eigentlich?
Es ist nicht so schlimm wie behauptet (zum Teil von Leuten die nichtmal da waren)
Ui, gab es da was? Ich war da und habe nichts mitbekommen.
Habe gerade mal „34c3 sexismus“ gegoogelt. Erster Link zum Awarenessteam, und ab dem zweiten Link Artikel wie „Tschunks und Pimmel“, wo ich mich schwer tue zwischen Satire und Ernst zu unterscheiden.
Ich spreche davon:
Mahsa Alimardani erwähnt das Thema in ihrem Vortrag (ab ca. 38:00), bekommt Applaus:
https://www.youtube.com/watch?v=MxSYiuIK-7Q
Alimardani bezieht sich u.a. auf diesen Post:
https://blog.patternsinthevoid.net/the-ccc-men-who-hate-women.html
Taz berichtet:
https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5473646&s=c/
Gizmodo berichtet:
https://gizmodo.com/major-hacker-conference-organizers-accused-of-ignoring-1821631895
Fefe fegt die Gerüchte zusammen und gibt etwas Hintergrundinfo:
http://blog.fefe.de/?ts=a4b95c21
Ohne Fefes Post kann man die Situation nicht korrekt einschätzen oder das Verhalten des CCC verstehen. Eine PM des CCC wäre daher nötig gewesen, gibt es aber nicht.
Interessant, dass Fefe noch ein zweites Update hinzugefügt hat!
Die Atmosphäre ist ziemlich angespannt gewesen. Eine langjährige Besucherin hat sich über einen „Sexisten“ (ihre Worte) augeregt, der in der Q&A-Runde nach dem Vortrag kommentiert hat. Der Vortrag war inhaltlich OK, aber trägt „fuck“ im Titel und die Vortragende hat auch „fuck“ und „fucking“ gesagt. Zumindest beim Titel müsste die Orga da einschreiten.
Der Kongress wird immer größer, aber es gibt keine Diskussion zur Einordnung oder Kritik zu den Vorträgen? Auf der Blackhat hat man zumindest Social Bots gefunden!
Danke für euren Bericht zum Congress. Leipzig war für euch neu und das hat man gelegentlich auch gemerkt. Insgesamt ist es aus meiner Sicht aber gut gelaufen. Ich kenne das Messegelände, weil ich seit Jahren zur Buchmesse fahre und gelegentlich auch zu anderen Veranstaltungen dort bin. Für mich war der Congress neu. Hamburg war mir viel zu weit. Seit einigen Jahren habe ich mir einiges im Stream angesehen. Durch dem Umzug nach Leipzig habt ihr halt ein paar neue Leute eingefangen. Von denen vergleichen einige mit Buchmesse. Schon ersten Tag in der Schlange an Einlass habe ich die jemandem Hallenbelegung von Buchmesse in Congress übersetzt: „Adams ist da, wo sonst die Mangas sind.“
Einer der beiden Schwachpunkte des Messegeländes ist beim Congress ganz schnell deutlich geworden. Die Glasgänge sind zu klein, das ist eigentlich auch bekannt. Bei der Buchmesse wird das auch immer wieder zum Problem und einige der Gänge darf man dann nur noch in eine Richtung passieren. Ich war doch etwas verwundert, dass euch das vorher keiner von der Messe gesagt hat. Den großen Saal in die Halle 1 zu legen, war sicher keine besonders gute Idee. Als ich am Abend vor der Eröffnung einen Plan im Internet gefunden habe, habe ich mich schon gefragt, ob das gut geht. Sicher, das sind in der Halle öfter mal Veranstaltungen mit größeren Besucherzahlen, aber da strömen einmal alle rein und am Ende einmal alle raus und das wars. Es wäre vielleicht günstiger gewesen, den größten Saal irgendwie geschickt in die Halle 3 zu bauen. Da gibt es 2 Gänge zur Glashalle und Übergänge zu den Hallen 1 und 5. Wenn man dann auch noch die hinteren Übergänge zwischen den Hallen nutzt, könnte das ganz gut funktionieren. So ganz nebenbei wären dann auch noch die Toiletten dort hinten nutzbar.
Damit bin ich schon bei der Frage, welche Erweiterung sinnvoll wäre. Als das Programm veröffentlicht wurde und gesehen habe, dass 4 Säle geplant sind, war mein erster Gedanke: Das haben sie schon immer so gemacht, wird schon passen. Mehr Platz ist ja jetzt da. Mehr Redner gibt es offenbar auch. Ich habe keine Ahnung, wo genau die höheren Kosten anfallen. Es müssen ja auch nicht alle Säle so groß sein. Vielleicht kann man das Streaming dann auf die 3 Größten beschränken und so etwas sparen. Praktisch gab es beim Chaos West ja auch schon eine fünfte Bühne. Nur ist das Programm dort irgendwie an mir vorbei gegangen.
Die zweite Schwachstelle des Messegeländes will ich dann auch gleich erklären. Bei größeren Veranstaltungen gibt es immer wieder Probleme bei der Anfahrt mit dem Auto. Da die beiden Ampeln zwischen der Autobahn und den Parkplätzen nicht abgeschaltet werden, gibt es in Spitzenzeiten Staus, die bis auf die Autobahn reichen. Das führt dann dort immer wieder zu schwersten Unfällen. Beim Congress war das glücklicherweise kein Problem. Die Zahl der Leute, die mit dem Auto angereist sind, war nicht so groß. So entspannt bin ich selten zum Messegelände gekommen. Dennoch würde ich es begrüßen, wenn man auch den Eingang Ost nutzen kann.
Etwas enttäuscht war ich vom Sendezentrum. Den Plan war zwar gut zu lesen und man sah auch Menschen, die dort offensichtlich ihren Podcast produzierten, aber ich wusste nicht, wie man da mal zuhören konnte. Das war alles so eng dort. Einer der kleineren Säle, eine Etage höher wäre da vielleicht günstiger gewesen. Ich hatte jedenfalls nicht den Eindruck, dass die Radiomenschen wirklich so viel Platz brauchten. Ein Sendezentrum mit Bühne und Zuhörerplätzen wäre sicher etwas aufwändiger, aber auf jeden Fall interessant.
In der Halle 2 fand ich es auch in einigen Ecken ziemlich eng. Die Idee hinten einen Saal einzubauen war gut, aber vielleicht könnte man den Rest auf 2 Hallen aufteilen. Mit ein paar Trennwänden könnte man da etwas mehr Labyrinth rein bringen. Vielleicht können ein paar von den Leuten, die diese Halle geplant haben, mal zur Buchmesse fahren und sich inspirieren lassen. Da gibt es in den Messehallen durchaus einige sehr gemütliche Ecken.
Warum war eigentlich Maha nicht da?
Ich freute mich in den letzten Jahren immer mit am Meisten auf den Maha-Vortrag. Ich habe ihn sehr vermisst!
In meinem beyondpod kommt seit dieser Episode nur noch der Fehler
Reason to fail: ProtocolException – Expected ‚:status‘ header not present
Das gilt auch für die Freakshow. Wurde da was am (mp3)Feed geschraubt?
Viele Grüße
Micha
Läuft wieder. Danke!
Hallo lieber micha,
Hab leider dasselbe problem :/ wie hast du’s zum laufen gebracht oder ging es wieder von alleine?
Danke im vorraus!
Liebe grüße,
Kiesel
Edit: stream funkt download in-app nicht. ;)
Es ging von alleine, allerdings nur diese Episode. Seitdem geht wieder nichts mehr bei allen abonnierten Metaebene feeds (CRE, LNP, RZ, FS).
Hab gerade eine Mail an das Impressum geschickt mit den Fehlermeldungen.
Tim gibt die Schuld Beyondpod. Dort hat bisher keiner geantwortet. Jetzt teste ich gerade AntennaPod. Der kann auch alles was ich brauche, auch Steuerung über Android Wear. Und kostet nichts. Ich glaube, für Beyondpod habe ich damals 9€ bezahlt…
Ich habe das gleiche Problem auch unter AntennsPod
Es gibt eine Beta von BeyondPod, die das Problem löst und bei AntennaPod ist es offenbar ähnlich. Vermute ein Problem mit einer Library, die von beiden Programmen verwendet werden, habe da aber keinen konkreten Einblick.
AntennaPod Update hat das Problem bei mir behoben
Hallo,
bekomme den gleichen Fehler im Opus Feed.
Seit wann kommt der Feed als HTTP/2?
Hat das vielleicht hiermit (https://trac.nginx.org/nginx/ticket/1397) etwas zu tun?
Den Fehler bekomme ich seit lnp237 in BeyondPod 4.2.18 sowohl für den MP3-, den OGG- und den m4a-Feed!
Verschlüsselte Mail gibt es doch zu Hauf. Da währe es ja noch günstiger und sicherer bei https://protonmail.com den Kanzleien einen Account zu geben.
Mit dem NetzwerkDG stiehlt sich der Staat aus der Verantwortung und überträgt Aufgaben an die Unternehmen, die dort nicht hingehören. Wenn es um das Versenden von Droh- und Hetzbriefen geht kommt auch niemand auf die Idee die Papierindustrie in die Verantwortung zu nehmen. Die sozialen Medien stellen eine Plattform da, wenn die Politik diese nicht zu einem rechtsfreien Raum verkommen lassen will dann muss sie die Konsequenzen daraus ziehen und entsprechende Kompetenzen in Judikative und Exekutive aufbauen. Man könnte eine Digital-Strafprozessordnung definieren, Richter ernennen die sich entsprechend mit solchen Problemen beschäftigen und dann innerhalb der Polizei Infrastruktur und Personal aufbauen um sich mit digitaler Strafverfolgung auseinanderzusetzen. Wenn mich auf Facebook dann ein entsprechender Hetzer attackiert stelle ich eine Anzeige bei der Digitalabteilung der Polizei, gleich verknüpft über die Melden-Funktionalität in FB („Sie glauben, dass hier eine digitale Straftat begangen wurde?“). Dies wird dann mit den entsprechenden Informationen an die Polizei weitervermittelt, die Behörden entscheiden dann über die Schwere des Vergehens und damit z.B. auch darüber, ob eine Löschung oder eben eine weitere Strafverfolgung „im echten Leben“ erfolgen muss. So könnte man den Bürgern auch vermitteln, dass ihr Handeln im Netz auch tatsächlich ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen kann, gleichzeitig wägen vereidigte Richter genau ihrem Aufgabenprofil entsprechend zwischen Redefreiheit und den bestehenden Gesetzen ab, so wie es ja auch bei allen anderen Kommunikationsformen ihre Aufgabe wäre. Das NetzDG sollte also stattdessen eine Kooperationspflicht der Netzwerke formulieren, die den Strafverfolgungsbehörden im entsprechenden gesetzlichen Rahmen Accounts mit besonderen Befugnissen einrichten müssen. So könnte man einen Standard für digitale Gerichtsbeschlüsse definieren, der es dann von den entsprechenden Behördenaccounts erlaubt Beiträge zu löschen, Nutzer zu sperren und Daten zu sichern.
Plattform-Regulierung im Bezug auf Meinungsfreiheit: Das Problem besteht in der Existenz nicht-kompatibler Jurisdiktionen, daher glaube ich, wir kommen nicht umhin diese auf den Plattformen abzubilden. Mein Vorschlag ist daher, dass sich jeder User-Account freiwillig und einmalig einer Jurisdiktion unterordnet.
(Gegebenenfalls sollte es vielleicht eine Möglichkeit für einen Wechsel geben. Aber mit sinnvoll hohen Hürden, der Account muss im Wesentlichen festgelegt sein. Die Jurisdiktion ist normalerweise national, aber könnte bei entsprechendem Abgleich des Rechtes auch supranational sein.)
Das Vorgehen löst drei Probleme:
1.) Anstatt global vereinheitlichter Verhaltensregeln für die Plattform gelten Regeln, die auf in der Jurisdiktion geltendes Recht und Gebräuche zugeschnitten sind.
2.) Inhalte auf Accounts, die gegen die Regeln der gewählten Jurisdiktion verstoßen, können gelöscht werden. Also nicht mehr nur gesperrt, wenn sie aus Sicht des Rechts am Firmenstandort (im typischen Fall US-amerikanisches Recht) nicht gegen die Meinungsfreiheit verstoßen. Und umgekehrt alles was aus dieser Sicht oder wegen sonstiger Gepflogenheiten entfernt werden müsste, kann stehenbleiben, wenn eine Entfernung in der gewählten Jurisdiktion nicht vorgesehen ist.
3.) Es gibt einen klaren Geltungsbereich für die Gerichtsbarkeit. In diesem ersten Schritt eben genau die Accounts, die sich ihr unterstellt haben. Auch das hat den umgekehrten Vorteil, dass man sich an die Gerichte wenden kann, wenn man gegen Entscheidungen der Plattform vorgehen will.
Bleibt die Frage, was mit Accounts ist, deren Inhalte gegen die Regeln einer Jurisdiktion vorstoßen aber einer anderen Jurisdiktion unterliegen. Ich glaube hier kommt man nicht umhin, insbesondere wenn die Unterordnung freiwillig bleibt, auf Sperren zurückzugreifen:
Am Beispiel: Ein Account, der der US-Jurisdiktion unterliegt, veröffentlicht eine Holocaust-Leugnung. Nach den Regeln innerhalb der deutschen Jurisdiktion muss das als strafbarer Inhalt gelöscht werden. Nehmen wir an im Bereich der US-Zuständigkeit ist die Äußerung von der Redefreiheit gedeckt. Dieser Beitrag kann jetzt für alle Accounts, die der deutschen Jurisdiktion unterliegen, mit einem Sperrvermerk versehen werden. Etwa: „Dieser Inhalt (Jurisdiktion USA) ist gesperrt, da er nach den Regeln deiner Jurisdiktion gelöscht werden müsste. Grund: Holocaust-Leugnung.“ Für Accounts aller anderen Jurisdiktionen ist der Inhalt ganz normal einsehbar und nur unscheinbar markiert. Zudem könnte der Sperrung eine Anschlussprüfung folgen, ob der Inhalt auch nach den Regeln der Jurisdiktion, der er eigentlich unterliegt, gelöscht werden sollte. Auch dafür ein Beispiel mit der gleichen US/Deutschland-Konstellation: Die Adresse einer Privatperson wird veröffentlicht. Nach den deutschen Regeln wird gesperrt. Jetzt folgt eine Prüfung nach US-Regeln: Es wird festgestellt, dass es sich um verbotenes „doxing“ nach den Community-Regeln handelt und der Beitrag wird daraufhin aus Sicht aller Jurisdiktionen gelöscht.
Kommen wir zum offensichtlichen Gegenargument: Das ist doch total einfach zu umgehen. Wenn die Inhalte allgemein zugänglich sind, kann man die Jurisdiktion wechseln und alle gesperrten Inhalte trotzdem sehen. Und selbst wenn man sich einloggen muss, kann man sich Zweitaccounts unter der Kontrolle anderer Jurisdiktionen schaffen.
Erste Antwort: Natürlich, denn es ist ein Kompromiss, der damit umgeht, dass unterschiedliche Teile des Internets unterschiedlichen Jurisdiktionen unterliegen.
Zweite Antwort: Egal, ob es eine einfache Umgehung gibt, die sich aus einer Freiwilligkeit der Unterordnung ergibt, oder eine etwas kompliziertere technische Umgehung, wenn man zwangsweise, zum Beispiel anhand der IP-Adresse, untergeordnet wird, es ist sinnvoll auf den Plattformen einen öffentlichen Raum zu schaffen, der den Regeln einer bestimmten Gemeinschaft unterworfen ist.
(Ich bleibe im folgenden bei der freiwilligen Unterordnung.) Das Schlüsselwort ist Legitimität. Alle politischen Akteure, Behörden, Wissenschaftsorganisationen, Firmen, Publizisten und Medien müssen sich durch Konvention de facto ihrer Heimatjurisdiktion unterstellen. Ein Satire-Account kann sich dem womöglich entziehen, alle anderen nicht. Damit entsteht fast automatisch eine Sphäre legitimer Institutionen im weiteren Sinne, die eine Gemeinschaft und ihre Rechtsordnung repräsentiert. Das hat eine Reihe von Folgen, die einen Druck zur „richtigen“ Einordnung erzeugen:
1.) „Stigma“ – Alle, die sich an diese Sphäre richten, aber sich einer anderen Jurisdiktion untergeordnet haben, tun das entweder relativ offensichtlich berechtigerweise oder entziehen sich relativ offentsichtlich der Rechtsordnung, der sie eigentlich angehören. Sie sind mit anderen Worten nicht bereit nach den gleichen Spielregeln wie alle anderen zu spielen. Das trägt ein Stigma, jedenfalls dann, wenn sie gleichzeitig die ganze Zeit gegen die Regeln dieser Jurisdiktion verstoßen (wie durch gesperrte Inhalte sichtbar).
2.) „Schutz“ – Es bietet einen gewissen Schutz sich der Jurisdiktion zu unterwerfen, der man außerhalb der Plattform tatsächlich unterliegt. Zum einen, weil man im Bezug auf den Account in der Regel nur dann gegen Entscheidungen des Betreibers vorgehen kann. Zum anderen, weil selbst wenn die eigenen Inhalte als Straftaten gelöscht werden, der Verfolgungsdruck geringer sein wird, als wenn man sich durch die Unterstellung unter eine andere Jurisdiktion bewusst entzieht. Und in diesem Fall wäre dann auch Rechtshilfe denkbar.
3.) „Seriösität“ – Welcher Jurisdiktion man unterliegt, sollte, wenn man nicht gegen Gemeinschaftsregeln verstößt, für private Nutzer im Allgemeinen völlig egal sein. Aber es würde vermutlich ein Prüfkriterium werden, ob ein Account, den man nicht näher kennt, als Informationsquelle vertrauenswürdig ist. Wieder die obige Beispielkonstellation: Wenn man nur in die deutsche Öffentlichkeit hineinwirkt, warum hat man sich dann der US-Jurisdiktion unterstellt? Ein zusätzliches Signal würde eine quantitative Auswertung des Jurisdiktionsmerkmals ergeben. Wenn zum Beispiel die „Deutsche Stimme für ein Deutscheres Deutschland“ (@ds2d) 90% Follower unter US-Jurisdiktion hat, weiß man auch woran man ist.
Letztlich ist von Seiten der Plattform zunächst nur einziges zusätzliches Flag je Account notwendig. Alle anderen Anpassungen können nach und nach im Dialog mit der jeweiligen Gemeinschaft entwickelt werden. Eine Regulierung würde besagen Anbieter, die sich mit ihrem Angebot eindeutig an den eigenen Einflussbereich richten, müssen eine solche Zuordnung technisch ermöglichen. Auf die Unterlassung könnte man dann (auch ohne schwammige Kriterien von Nichtkooperativität) ein Zwangsgeld verhängen. Und schließlich es geht mir an dieser Stelle nur um Meinungsfreiheit. Das Konstrukt sollte also für Plattformen gelten, die in mehrere Jurisdiktionen hineinwirken und dort für die Meinungsfreiheit eine gewisse Erheblichkeit haben.
Hi, ihr macht da einen wirklich tollen Podcast! Einen Hinweis zu Tim’s Kommentar, dass die Bemühungen um eine sichere IT Infrastruktur in einer separaten Behörde / Ministerium gebündelt werden sollten. Es gibt wohl schon eine Koordinierungsstelle für IT-Standards (KoSIT). Deren Fähigkeiten sind jedoch leider mehr als fraglich da ihr OSCI Standart beim beA zur Anwendung kam und dieser einer der Kritikpunkte ist.