@DoroBaer fährt Zug — Feedback — Bundeshack — SPD-Minister — Infrastruktur-Rückbau — Glasförderung — Malware — Gerätehaftung — Uploadfilter — Polizei im Netz — Datenschutz
Erneut kriegen wir keine kurze Sendung zusammen, da die Themen teilweise Feingefühl, teilweise Ausführlichkeit verlangen und oft auch beides. Linus berichtet von seiner letzten Zugfahrt und auch von den neuesten Erkenntnissen rund um den Bundeshack. Wir diskutieren außerdem die neuen von der SPD in die Groko entsendeten Minister und Ministerinnen, beklagen erneut und hoffentlich zum letzten Mal den Stand der Dinge im Bereich Breitbandnetze in Deutschland, Malware-Injektionen auf Netzwerkebene, eine mögliche Open-Source-Pflicht im Rahmen der Gerätehaftung für IoT-Devices, die Probleme mit Upload- und Contentfiltern sowie die bislang noch etwas schwierige Art und Weise, mit der sich die Polizei auf sozialen Netzen zu Wort meldet.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
@DoroBaer fährt Zug
Feedback: Local Horst
Feedback: Journalismus-Finanzierung
- Kommentar von ad
- zeit.de: No Billag – Ein trügerischer Sieg
- Wikipedia: Rundfunkstaatsvertrag
Bundeshack Aftermath
- SZ: Netzpolitiker warnen vor Einsatz des Staatstrojaners
- Golem: Hack auf Bundesregierung erfolgte über Lernplattform Ilias
- SZ: So schleusten die Hacker Daten aus dem Auswärtigen Amt
- Lernplattform Ilias
Ministerriege SPD
Infrastruktur-Rückbau durch Deutsche Telekom
- NDR (2017): EWE und Telekom teilen sich künftig Netze
- Telekom Kündigungsschreiben und die Folgen
- Bundesnetzagentur schreibt zurück
- heise online: Breitbandabbau: Telekom kündigt zehntausende VDSL-Anschlüsse in Niedersachsen
- Golem: Glasfaserstudie: Telekom widerspricht Kritik an Vectoring-Förderung in Bayern
Glasförderung soll nur noch Glas fördern
- heise online: Künftiger Kanzleramtschef mit Absage an Vectoring: “Wir fördern nur noch Glasfaser”
- Breitbandausbau: Bund wird Fördermittel nicht los
- heise online: United Internet will Bündnis für Hochgeschwindigkeits-Internet
Malware-Schleuder Provider
- Ronald Deibert: Introducing QUANTUM-as-a-Service
Gerätehaftung und Open Source
Uploadfilter, contentID und Pinkstinks
- Pinkstinks: RTL hat uns mal kurz gekillt
Polizei auf Twitter
- netzpolitik.org: Parlamentsgutachten rügt Polizei für Blockieren von Nutzern auf Twitter
- Wissenschaftliche Dienste des Deutschen Bundestags: Ausarbeitung: Zugang zur Öffentlichkeitsarbeit der Polizei in sozialen Medien („Twitter“) (PDF)
- GFF: GFF: Twitter-Blockaden durch Behörden rechtswidrig
- netzpolitik.org: Der elektrische Türknauf und die Molotowcocktails: Falschmeldungen der Polizei auf Twitter
- netzpolitik.org: Twitter und die Hauptstadtbullen: Darf die Polizei eigentlich Ironie?
Datenschutz Telekom Austria
Termine
- Berlin, 2. bis 4. Mai 2018: re-publica 18
- Berlin: 5. Mai 2018: Netzfest
Bonus Track
- Kurt Razelli: Wir kriegen Dich
- Matthias Strolz zum Überwachungsstaat
Heiko Maas war vor der BTW 2017 im Podcast „Hotel Matze“ im Interview, da erzählt er auch dass er zu Beginn drei Monate im BMJ gewohnt hat. Nun ja.
https://mitvergnuegen.com/2017/hotel-matze-bundesjustizminister-heiko-maas-im-podcast-interview
Wer eine Liste der Domains die von Bundesbehörden betrieben werden und wissen will auf wie vielen dieser Domains wird jeweils der Einsatz von HTTPS unterstützt oder technisch erzwungen wird oder auf wie vielen dieser Domains ist jeweils HSTS implementiert ist, schaue in die Drucksache 19/681:
http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/19/006/1900681.pdf
Als Sohn eines Lokführers finde ich Linus‘ Kommentar zum Flugtaxi sehr zurückhaltend.
Der Olaf Scholz war für die Elbphilharmonie verantwortlich bei der es eine Kostenexplosion von 80 auf 800 mio. Euro gab, dazu noch extrem hohe Instandhaltungskosten.
Tilo Jung nennt ihn Olaf Schäuble.
Meine Verschwörungshypothese wurde mal wieder bestätigt:
Wenn du so einen hohen Posten in der Politik bekommen möchtest, musst du vorher etwas ausgefressen und gezeigt haben, dass du charakterlich verdorben und korrupt bis ins Mark bist.
Nein, Olaf Scholz übernahm erst, als die Elbphilharmonie schon auf Talfahrt war und hat das Projekt dann in den Griff und abgeschlossen bekommen. Das muss man ihm schon anerkennen (auch wenn ich in den Details nicht drinstecke, wer letztlich _wirklich_ da verantwortlich war, das man die Kurve bekommen hat).
Wie groß ist der Etat für Netzausbau ? Könnte man nicht „einfach“ der Telekom das Netz „abkaufen“ ( enteignen hust, hust) und dann staatlich verwalten und fair allen Betreibern gegen Nutzungsgebühr (Einnahmequelle) oder sonst wie zu gleichen Konditionen anbieten.
Rumänien hat übrigens sicherlich schon fliegende Ochsenkarren
#FlugOchse
Man kann der Telekom das Netz nicht einfach wieder wegnehmen.
Geschenkt ist geschenkt, Wiederholen ist gestohlen.
Also im Grundgesetz steht.. BGB Art 14 – (3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.
Bin gerade zur Telekom gewechselt, weil ich viel unterwegs bin und erreichbar sein wollte. War ziemlich enttäuscht, als ich auf der Hauptverkehrsachse Köln Frankfurt – Stuttgart im Zug kaum ein Telefonat führen konnte. Da feht mir jedes Verständnis..
Keine Sorge, auf der Strecke Köln-Frankfurt-Stuttgart bist du bei allen Mobilfunkanbietern verraten und verkauft. Du ahst also nichts falsch gemacht.
Die Bahn denkt jetzt tatsächlich darüber nach eigene Masten aufzustelen um zumindest die Hauptverkehrsadern mit Mobilfunk versorgen zu können.
Moin, kurzes Feedback zur Technik. Ihr seid der einzige Podcast, der bei mir in der App ‚Beyond Podcast‘ nicht lädt.
Für euch öffne ich natürlich auch gerne den Browser, komfortabeler wäre aber..
Vielleicht könnt ihr damit ja was anfangen.
Log:
Failed – LNP247 Lastesel mit Glasfaseranschluss
Feed Url: https://feeds.metaebene.me/lnp/m4a
Episode Url: https://tracking.feedpress.it/link/13476/8539402/lnp247-lastesel-mit-glasfaseranschluss.m4a
Downloaded: 0, starting at position: 0 took: 0 mSec. at 0,00 KB/Sec
Content Size: 0. Cache Size: Not Set
Content Date: Unknown. Cache Date: Not Set
Feed has Image: Yes, image downloaded: Yes
Content Compression: Not Compressed
Reason to fail: ProtocolException – Expected ‚:status‘ header not present
Known Bug in Beyond. Seit Wochen nicht gefixt. Wechseln oder beschweren.
Moin,
bestimmt steht irgendwo, was das Problem technisch ist oder aufruft.
Wo kann man das nachlesen?
https://twitter.com/beyondpod/status/972153598670004226
Danke.
Dann hoffe ich mal dass das dann funzt.
Zu viele aktive Feeds mit unterschiedlichen Ständen um mal eben zu wechseln
Wie immer inspirierend!
Diesmal ein Hörtipp zur Frage der Aufgeregtheit in den Netzen und Medien. In der Sendung „Wie ordnen Sie digitale Medienereignisse ein?“ gehen Moderator Wibecke und Gast, der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen, genau auf diese Frage ein: Wie verändern sich die Strukturen in der medialen Rezeption? Z.B. dass Journalisten heute nicht mehr die mächtigen Gatekeeper sind die sie einmal waren, dass aber auch jeder selbst zum Journalist wird wenn er seine Rezeptionen und Kommentare weiterleitet.
Das philosophische Radio ist auch sonst oft ein hörenswerter Podcast.
https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/philosophisches-radio/bernhard-poerksen-digitale-medienereignisse-100.html
Danke für eine wiedermal sehr unterhaltsame Folge.
@Linus: Nur kurz zu EWE falls das Thema noch weiter gehen sollte.
Da ich aus der Region komme und hat mich die Aussprache als Wort sehr irritiert. Es handelt sich bei EWE um ein Akronym und wir als Buchstaben gesprochen wie z.B. TCP.
Alles klar, danke :)
Das Thema wird nächste Woche natürlich ein Follow-up haben, denn es kam noch etwas Bewegung/Klärung in die Sache:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Telekom-Vectoring-Ausbau-laeuft-beschert-einigen-Kunden-aber-zunaechst-Einbussen-3994100.html
Ich hasse Rechtsextremisten, Verschwörungstheoretiker und Lügenpresse-Schreier, aber auch ich lehne eine Zwangsabgabe für Medien ab.
Heutzutage scheint sämtliche „Staatsmedien“-Kritik von rechts zu kommen, aber das ist auch von links zu kritisieren. Die öffentlich-rechtlichen Medien in Deutschland vertreten die herrschende Meinung. Zur Erinnerung: Die ARD war mal so offensichtlich SPD-nah dass extra das ZDF gegründet wurde – CDU/CSU-nah. Die Spitzen-Gremien sind Drehtüren für endende Politiker-Karrieren. Die Aufsichtsräte sind dominiert durch zwei „Freundeskreise“ – SPD und Union. Politik und ÖR wehren sich permanent gegen unabhängigere Strukturen und müssen erst vor Gericht dazu gezwungen werden. Rechtliche Grundlage ist ein Rundfunkmedienstaatsvertrag. Ich verstehe nicht, wie man allen ernstes behaupten kann, dass der ÖR nicht staatsnah sei.
Nun kann man sagen, der ÖR ist inhaltlich frei. Das stimmt. In einem gewissen Rahmen werden viele Perspektiven vertreten. Aber halt nur bis zum Konsens-Kitt der Gesellschaft, leider nicht darüber hinaus. Es gibt wenig Utopie, Anarchie und Sozialismus im ÖR – das ist Teufelszeug.
Die Nazis haben die Debatte vergiftet. Und zwar so weit, dass man heute guten Gewissens sagen kann: Gegenüber deren kruden Vorstellungen ist die ominöse „Mitte der Gesellschaft“ gerade zu fortschrittlich, gegen AfD-Spinnereien sind GroKo-Ideen quasi fast verteidigenswert. Das kann man so sehen. Dann kann man aber auch ehrlich sein und sagen: ÖR ist Staatsfunk, und der Staat ist gut.
Dann kann man auch konsequent sein und die Zwangsgebühr einfach zur Steuer machen. Aber so ehrlich sind Rotgrün-Fans dann doch nicht.
Ich halte nichts davon, den ÖR abzuschaffen, vor allem im aktuellen gesellschaftlichen Klima ist er wertvoll und notwendig. Aber es scheint ja genug Fans zu geben, die ihn aufs äußerste verteidigen. Wie wär’s, wenn die einfach freiwillig doppelt so viel zahlen – und die die nicht wollen oder können (soll’s auch geben), lassen’s einfach sein? Ende gut, alles gut. Aber lasst mich mit der scheiß GEZ in Ruhe.
Ja. Ich wundere mich, dass auf einmal viele für GEZ sind, weil die Faschos dagegen sind. Der Feind meines Feindes sei mein Freund. Vor fünf bis zehn Jahren war es noch völlig normal, dass GEZ selbstverständlich scheiße ist und umgehend restlos eingestampft gehört. Das ist ja auch ganz unabhängig von der Frage, ob und in welcher Form und in welchem Umfang wir einen Rundfunk brauchen oder haben wollen und wenn ja, wie der dann finanziert werden soll. Die Konzepte mit progressiver Steuer, mehr Demokratie usw. sind ja bekannt.
In der Schweiz ging es nicht nur um die Abschaffung der Billag (obwohl das als Titel der Initiative unverfänglich wirkt), sondern von rechts- und marktradikaler Seite um die Abschaffung der staatlichen Finanzierung von Rundfunkangeboten. Ich finde es wichtig, diese Dinge voneinander zu trennen.
Ich trenne gerne zwischen der Finanzierung, der Methode des Einsammelns dieser Finanzierung und dem eigentlichen Zweck.
Der Zweck steht für mich hier außer Frage, über die Geldmenge und den besten Weg, diese einzusammeln kann man diskutieren.
Pauschale Aussagen wie „GEZ ist scheiße“ sind zu unspezifisch und von daher weitgehend inhaltsleer.
Hallo, ich bin mit Tims Plädoyer für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk grundsätzlich d’accord. Es ist aber falsch, zu behaupten in den Vereinigten Staaten gäbe es keinen öffentlich-rechtlichen Rundfunk und nur noch rechtspopulistische Fox News. Nicht nur gibt es ein starkes privates Gegengewicht (New York Times, Washington Post uvm.), sondern auch den Public Broadcasting Service (PBS) und das National Public Radio (NPR) mit zahlreichen lokalen Sendern. Postcast-Hörern dürfte insbesondere NPR bekannt sein für aufgrund zahlreicher hochwertiger und innovativer Formate, die auch für das deutsche Radio Vorbild sein sollten. Tatsächlich sind einige der besten und erfolgreichsten Podcasts NPR-Produktionen: Serial, Freakonomics, NPR Politics, This American Life.
Deutschlandfunk ist in meinen Augen das bereits beste Rundfunkangebot, das wir hierzulande haben. Doch selbst der DLF kann beim NPR noch ein oder zwei Dinge lernen. Das wissen sie auch selbst und haben im vergangenen Jahr einen eigenen Politik-Podcast gestartet – nach NPR-Vorbild.
Ich möchte euch außerdem allgemein bitten, nicht dem blinden Antiamerikanismus zu verfallen. Trump wirbelt einiges auf. Doch Trump != Amerika.
Wo genau in dieser Sendung war Trump denn Thema? Wir haben zwar die Nachricht erhalten, dass er während der Sendung seinen Außenminister per Twitter gechasst hat, es aber nicht in die Sendung mit aufgenommen.
Danke übrigens für die Belehrung, dass Trump != Amerika ist. Da ich nur etwas über ein Jahr dort gelebt habe und es ansonsten nur wenige Male pro Jahr besuche*, hatte ich das noch gar nicht mitbekommen.
„Blinder Anti-Amerikanismus“ ist im übrigen ein ziemlich schwach untermauertes Totschlag-Argument, ähnlich „Nazi“, „linksgrünversifft“ und ähnlicher prominenter Begriffe in 5-Zeilen-Beiträgen.
* Aktuell verweigere ich USA-Reisen, bis der gestörte Typ nicht mehr an der Macht ist, und treffe meine amerikanischen Freunde in sicheren Drittstaaten.
Ich glaube (und hoffe) nicht, dass ihr antiamerikanisch seid. Ihr seid ja ein Podcast mit Bildungsansprich, der ansonsten gerne in die Tiefe geht und sehr technisch argumentiert. Genau aus diesem Grund finde ich es bedenklich, in einer Argumentation für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk — der ich grundsätzlich zustimme — zu behaupten, in Amerika dominierten rechtspopulistische Fakenews. Wenn das für eure Zuhörer als Faktum stehen bleibt, kann das ein falsches Bild über die USA vermitteln.
Nun, das ist erstens kein Anti-Amerikanismus und zweitens leider wahr.
Kein Anti-Amerikanismus ist es, weil sich dadurch ein (hoffentlich großer) Teil der skurrilen politischen Entscheidungen und Einstellungen eines großen Teils der Bürger erklären lassen (statt zum Beispiel damit, dass es sich um von Grund auf schlechte Menschen handeln würde, was anti-amerikanitisch wäre).
Wahr ist es, weil die Medien-Diversität stark eingeschränkt ist:
In den meisten Regionen gibt es noch nicht einmal mehr 2 konkurrierende Lokalzeitungen.
Die lokalen TV-Kanäle gehören zu großen Teilen der Sinclair Broadcasting Group.
Ansonsten ist noch zu erwähnen, dass wir auch gerade auf dem Weg dahin sind, dass ein zunehmender Teil der Gesellschaft sich mit unterkomplexen Plattitüden nicht nur zufrieden gibt, sondern aus diesen auch in flotte und weitereichende politische Ziele herleitet.
Gleichzeitig gibt es in den USA – und ich denke darauf spielst du an – mehrere absolut großartige, für Deutschland unvorstellbare politische Comedy-Formate (Trevor Noah, John Oliver, etc.), von denen unsere (auch öffentlich-rechtlichen) Polit-Formate so meilenweit entfernt sind, dass sie noch nicht einmal versuchen, Ihnen nachzueifern.
Aber diese Formate dominieren gerade leider leider leider nicht die politische Wahrnehmung im ganzen Land.
https://www.vox.com/2017/5/15/15598270/sinclair-broadcast-imminent-conservative-takeover-of-local-tv-news-explained
https://www.salon.com/2016/08/28/wheres-the-diversity-in-media-how-newsrooms-fail-to-reflect-america-and-why-it-matters_partner/
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir davon gesprochen haben, dass dieses News „dominieren“. Existieren tun sie, und gerade das von uns als Beispiel genannte Fox News wird gerade von der republikanischen Basis, speziell den expliziten Parteigängern, zu einem großen Teil konsumiert (und geglaubt).
NPR ist öffentlich, aber nicht öffentlich-rechtlich. Er wird nicht aus dem Staatssystem heraus finanziert.
Das DB Notfallmanagement entfernt keine Koerperteile aus dem Gleis, sondern sorgt fuer die Absicherung (Streckensperrung, Erdung, Freigabe) der Bahnanlage fuer die Einsatzkraefte. ZugfuehrerIn und TriebfahrzeugfuehrerIn sind was voellig unterschiedliches. Etcetera pp. Ich hab echt drei Etappen gebraucht, um durch diesen Abschnitt zu kommen.
Das ist alles Nitpickerei – aber genau so ist das, wenn Leute im Brustton der Ueberzeugung irgendwelche halbgaren Sachen erzaehlen, zu denen man persoenlich tatsaechlichen Bezug hat, weil man Bahnnerd ist _und_ oft genug nachts zur Personenbergung im Gleis stand. Quasi so, wie wenn PolitikerInnen im Radio irgendwas zum Netz erzaehlen, und man die Zaehne zusammenbeisst, weil sie Web und Internet und Mail durcheinanderwerfen.
Ich wuerde mir da manchmal etwas mehr Reflektionsfaehigkeit und deutlich weniger Ueberheblichkeit wuenschen. Einfach mal dieselben Massstaebe an sich anlegen, die man gegenueber den Kritisierten anlegt. Weil wenn „ich war im Rettungsdienst und da waren _andere_ schon im Gleis“ als tatsaechliche persoenliche Betroffenheit zaehlt – dann muss ja fuer Doro Baer auch reichen, dass sie halt im BMVI war, oder?
Ich hatte Linus auch genau so verstanden. Von daher verstehe ich die Aufregung nicht.
Du hast leider vor lauter Aufregung vergessen zu schreiben was an meiner Schilderung falsch gewesen sein soll.
Ich bin mir äußerst sicher, alles genau so erzählt zu haben, wie es sich abgespielt hat.
Meine persönliche Betroffenheit, und das sage ich auch sehr spezifisch, besteht darin, in dem Zug gesessen zu haben.
Im Übrigen mein Mitgefühl, dass du offenbar schon mehrmals bei einer Bergung dabei sein musstest. Wenn du darüber erzählen möchtest, oder Fehler in meiner Darstellung korrigieren möchtest, freue ich mich sehr darüber.
Ansonsten würde ich deinen Beitrag jetzt als einen leider inhaltlosen Rant abtun müssen, weil du bisher nichts beiträgst außer „ich hab aber viel mehr Ahnung und du nicht!“
Zum Thema Schienensuizide und was das mit den Lokführer*innen macht, gab es 2013 eine Doku vom WDR, sehr empfehlenswert!
https://www.youtube.com/watch?v=9ByUXIWqqhU (Leider nicht mehr in der Mediathek, sondern nur noch auf Youtube)
Heisst das, dass Franks Firma GSMK den Sourcecode von alten Cryptophones veröffentlicht, die seit Jahren kein Update mehr gesehen und riesige Lücken haben?
Das mit den riesigen Lücken müsstest du erläutern.
Wenn es sich dabei um die alten(TM) Geräte handelt, käme dann noch die Frage auf, ob sie im OS oder in der Applikation sind.
Das zweit-aktuellste Cryptophone 500 basiert noch auf Android 4, das ist end-of-life und bekommt keinerlei Patches mehr. Es wird z.B. nie einen Meltdown/Spectre-Fix geben.
Warum ist es relevant, ob Sicherheitslücken im Betriebssystem oder in der Cryptophone-Software sind? Die GSMK verkauft die Geräte, auch heute noch. Google stellt aktuelle Versionen und Fixes des Betriebssystems her. Aber GSMK shippt die nicht. Wo ist der Unterschied zu Plaste-Routern, die Fixes in Linux/OpenSSL/Apache nicht an ihre Kunden weiterreichen?
Ich will Cryptophone nicht dissen. Aber ich will, dass die Forderung auch konsequent umgesetzt wird.
Was Linus von dem Militärcyberhacker erzählt ist spannend. Linus wollte das raussuchen, in den Shownotes finde ich es nicht. Wurde es vergessen oder bin ich blind?
Außerdem: Warum kämpfen Verlage gegen den öffentlich rechtlichen Rundfunk(ÖR) aber das private Fernsehen nicht? Weil das Zeitungswesen älter als der ÖR, das private Fernsehen aber jünger als das ÖR ist? Weil beim ÖR von Rundfunk die Rede ist? Was würde passieren, wenn man das „Rundfunk“ vom ÖR streichen würde und das ganze in einen öffentlich rechtlichen Informationsdienst umwandelt?
Wahrscheinlich weil sie froh sein können, dass es sie überhaupt gibt:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39868784.html
Entsprechend sind da die Regelungen andere und es gibt keine Verletzung des „Auftrags“ des öffentlichern Rundfunks indem er rundfunkt.
Huhu, zwei kurze Anmerkungen. Die Frau Bär ist für „Digitales“ zuständig, also alles bis auf Nerzausbau. Der ist nicht mit ins Kanzleramt gezogen, sondern bleibt im Verkehrsministerium.
Zweitens ein kleiner Bericht aus meinem Heimatdorf:
Hier im südlichen Münchner Speckgürtel leistet sich gerade jede kleine Gemeinde ein eigenes Geothermiekraftwerk. Die Steuerung der Fernwärme läuft dabei komplett über Glasfaser, es werden also nicht nur die Heizrohre in alle Häuser reingelegt, sondern auch quasi als Nebeneffekt (!) Glasfaserkabel. Wenn man möchte, kann man das Kabel dann auch fürs Internet benutzen, die Gemeinde arbeitet dafür mit einen Dienstleister aus BaWü zusammen.
Die Telekom weigert sich aber, diesen Zugang für Ihre eigene Verträge benutzen. Gleichzeitig ist die Vermarktung des Internets der Gemeinde etwas bescheiden, so dass hier viele Menschen wie meine Mutter über ein halbes Jahr super langsames Internet (16 MBit in der Spitze) hatten, obwohl sie Glasfaser im eigenen Haus hatten, ohne es zu wissen. Skurril ohne Ende.
Was die Netzinfrastruktur in einer der reichsten Gegenden der BRD anbelangt, so ist dort so einiges skuril ;-)
Zum Hochbefördern des Herrn Maas:
Ich kann natürlich verstehen, was Linus meint, wenn er sagt, dass er es auffallend und problematisch findet, dass sachlich inkompetente Menschen ohne Rückgrat in Führungspositionen gehoben werden. Der Empörung möchte ich auch nicht widersprechen. Nur finde ich die Tatsache an sich auch nicht verwunderlich.
Denn Problem streng hierarchisch geordneter Systeme, sei es nun im Staat oder in der Produktion, ist in Konsequenz nicht, wer tatsächlich in Herschafftspositionen landet, sondern dass die Struktur erlaubt, dass es Herrschaft in dieser Form überhaupt gibt. Der Glaube, dass wenn nur die richtigen Menschen innerhalb eines kaum durch Partizipation und Accountability gekennzeicheten Systems herrschen, endlich Freiheit, Gleichheit und Solidarität über uns kommen werden, ist etwas illusorisch, da Herrschaft sich zum einen selten selbst abschafft, zum anderen statistisch gesehen natürlich auch nur eine bestimmte Art von Menschen überhaupt dieses System durchschreitet oder sich auf dem Weg hindurch verändert.
Im Sinne einer positiven Utopie gedacht, sollte man sich durchaus beschweren, welche Menschen Herrschaft ausüben, man sollte allerdings auch einen Schritt weiterdenken und Herrschaft und stark geordnete Hierarchien, die sich selbst reproduzieren, infrage stellen, um eine Vision zu entwickeln, die tatsächlich etwas verändern kann.
Wer über die unsichtbare Hand des Marktes lacht, sollte nämlich nicht unbedingt heimlich für unsichtbare Ohrfeigen in der Politik beten (vorsicht Polemik!).
Zum Abschluss: Vielen Dank für euren Podcast :) Ich freue mich immer sehr über neue Folgen!
Was sind denn die Superkopfhörer von Linus?
Auf Flug- und Bahnreisen nutze ich http://amzn.to/2IqNfKr
Da ich aber eine kleine Schwäche für Kopfhörer habe, nutze ich in anderen Settings auch andere Kopfhörer.
Ein Beispiel für den Internetwahnsinn in Deutschland:
https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1638769/
Das Kaff ist mit Glasfaser angeschlossen, der Provider kündigt aber den Vertrag und es findet sich kein neuer …
Tim, seit einiger Zeit werden auf https://bitlove.org/metaebene keine Icons mehr angezeigt. Auf der Hauptseite, die die neuesten Folgen sämtlicher Podcasts anzeigt, tauchen Metaebene-Produktionen gar nicht mehr auf. Kannst du da was machen?
Warum lässt du https://bitlove.org/ so vor sich hin gammeln? Torrents für Podcasts anzubieten ist immer noch eine tolle Idee. Der Podlove-Player könnte easy mit den entsprechenden Download-Links erweitert werden. Tuwat! ;-)
*hüstel*
http://bitlove.org/impress
Nun, Bitlove ist nicht mein Projekt, von daher habe ich da nur begrenzt Einfluss.
@Linus, warum sollte man kein Downgrade als security-/bugfix machen dürfen? Wenn ein bestimmtes Feature sich als Problem herausstellt, muss man es doch ausbauen dürfen. Versteh ich irgendwas falsch?
Wenn ein bestimmtes Feature sich als Problem herausstellt, dann klar!
Der Gedanke wäre hier eher, dass man zum Beispiel nicht auf eine „neuere Version“ gezwungen wird, die zuuuufällig auch andere Funktionseinschränkungen oder -erweiterungen hat, die man vielleicht nicht haben möchte.
Aber das müsste man halt in einer Verordnung/Gesetz/Richtlinie/Whatever auch berücksichtigen, ich habe schon oft erlebt, dass als „HotFix“ erst einmal ein Feature komplett ausgeknippst wurde um die Sicherheit wieder herzustellen und danach wurde dann ein richtiger Sicherheitspatch entwickelt.
Aber MANCHMAL passiert es dann doch nicht oder es will einfach nicht gelingen die Funktion sicher wieder herzustellen. Dann bleibt das Feature eben draußen.
Also ich will sagen, da muss man sich eben sehr genau überlegen wie man das formuliert, man kann halt nicht immer Sicherheits- und Feature-Patches trennen und „auf dauer“ sowieso nicht, irgendwann muss man einen branch auch mal abschneiden und dem master hinzufügen, man kann doch nicht auf ewig immer alles parallel kompatibel halten und backporten (Also Sicherheits-Patches für neue Versionen auch für alte verfügbar machen).
Aber auch hier könnten Fristen helfen, Sicherheitspatches muss es für alle Versionen geben, die jünger sind als… 6 Monate z.B. (oder 6 Wochen)
Moin!
Zum Thema: End of life von Geräten mit Internetanschluss
Könnte man nicht mal mit der “Garantie” arbeiten, die auf alle elektronische Geräte für 2 Jahre zu gewährleisten ist (ich glaube vom Begriff darf ich Garantie und Gewährleistung gar nicht in einem Satz sagen). Also zb sich einen “smart”tv zu suchen, zu schauen wie er angreifbar ist, die Sicherheitslücke zu veröffentlichen und anschließend das Gerät wegen elektronischer Mängel, die schon vor denn Kauf bestanden, zurück geben. Das ganze Publik machen und möglichst viele Geräte zurück geben lassen… und anschließend sich das nächste Gerät vornehmen. Ich denke, dass nach kurzer Zeit die Hersteller anfangen würden mehr auf ihre Geräte zu achten.
Jetzt wären “nur” die Fragen: ergibt es Sinn was ich schreibe? Gibt das ein Garantiefall her? Muss das ein Gericht klären? Wer wäre dieser “man müsste” von dem ich rede?
Besten Gruß
Christoph
Eure Diskussion zum Thema Inkompetenz und Beförderung: das erinnert mich an das „Peter-Prinzip“ aus der Soziologie: In einer genügend großen Hierarchie wird nach genügend langer Zeit jeder in eine Position befördert, für die er nicht geeignet ist. Das liegt wohl daran, dass eine Entförderung als Gegenteil zur Beförderung unüblich ist: man wird nicht in die Position zurückgestuft, in der man zuletzt wirklich gut war. Wobei bei manchem Politprofi erinnert sich auch vielleicht keiner mehr an diese Zeiten.
Journalismus-Finanzierung / GEZ:
Ich klage beim Verwaltungsgericht gegen den Rundfunkbeitrag. Aus Prinzip und ohne Erfolgsaussichten.
Weil ich nicht einsehe, dass ich in einem Single-Haushalt den selben „Beitrag“ bezahlen soll, wie eine 6er Wohngemeinschaft. Weil bei niedrigem Einkommen und Nicht-Nutzung des ÖR-Angebots die 210 Euro / Jahr verdammt viel Kohle sind, die ich lieber für andere Medienangebote nutzen wöllte.
Das ich dort beim VWGer einer Behörde gegenüber stehe, reicht mir um das Medienangebot des ÖR durchaus als „staatsnah“ – aber wie ein Vorposter bereits sagte – größtenteils inhaltlich unabhängig einzuordnen.
Frank Rieger twitterte vor einiger Zeit mal, dass man die zivilisationsfördernde Wirkung des alten Westfernsehens nicht unterschätzen dürfe. Ja toll… wenn der ÖR die Gesellschaft erst „zivilisiert“, dann hat die Gesellschaft wohl ein viel größeres und schlimmeres Problem, dessen Lösung nicht der ÖR sein kann.
Interessant finde ich ja, dass ihr beide in Bezug auf BILAG / GEZ / ÖR nur auf den Journalismus schaut. Als ob das Angebot des deutschen ÖR nur aus Journalismus bestehen würde. Dabei zählt der Großteil der Inhalte zu schlichtem, schnöden Entertainment wie es auch von Privatsendern kommen könnte… kommen sollte. Aber hey, mit den ~5% Journalismus wird alles gerechtfertigt!
Es gibt absolut keinen Grund jemanden dazu zu zwingen den Rundfunkbeitrag zu bezahlen, damit sein Nachbar Tatort oder Bares für Rares gucken kann. Das ist bekloppt!
So ein Rundfunkbeitrag/-gebühr hat vor Jahrzehnten mal Sinn gemacht, als es überhaupt nur den ÖR zu empfangen gab und tatsächlich im Prinzip jedes betriebsfähige Geräte einen Empfangsendpunkt darstellte. Das ist heute überhaupt nicht mehr der Fall.
Im Übrigen… (bzgl. Linus Statement.. Maus und Elefant)
Wer für die GEZ ist, ist auch für die Abschaffung der Netzneutralität!
Wer für die GEZ ist, ist auch für Staatstrojaner und Netzsperren!
Wer für die GEZ ist, ist auch für die uneingeschärnkte Wehrpflicht!
So ;-) …
Soviel zu nicht ernstgemeinten undifferenzierten Argumenten.
Die Maus und den Elefanten würde ich jedenfalls lieber per Crowdfunding finanzieren/supporten.
Ja, diese Gesellschaft hatte – und hat jetzt auch schon wieder ein „größeres Problem“. Nämlich den Nationalsozialismus. Das öffentlich-rechtliche Radio und Fernsehen hatte unter anderem (und natürlich nicht alleine) den Auftrag, der verstörten deutschen Gesellschaft den Faschismus auszutreiben bzw. für eine Akzeptanz einer freiheitlichen-demokratischen Grundordnung zu werben. Darin hatte es auch einigen Erfolg, der jetzt langsam zu verblassen scheint. Dass Möchtegern-NS-Nachfolgeorganisationen wie die AfD gerne mitlaufen, wenn es gegen aufklärerisches Programm geht, ist da wenig überraschend.
Was die potentielle Gerechtigkeit der Ein-Betrag-pro-Haushalt betrifft ist die aktuelle Regelung sicherlich diskussionswürdig, doch sind bestimmte benachteiligte Gruppen vom Rundfunkbeitrag ausgenommen und man kann auch argumentieren, dass das Zusammenleben verschiedener Personen unter einem Dach (WGs, Familien) auch Vorteile verdient.
Ich zahle auch den Höchstbetrag in der gesetzlichen Krankenversicherung für mich alleine, während ganze Familien für sogar noch niedrigere Beiträge versorgt werden. Von meinen Steuern, die für Autobahnen aufgewendet werden, obwohl ich nicht mal einen Führerschein habe, ganz zu schweigen. Ist das gerecht? Sicher nicht in jedem Fall, aber ich möchte nicht in einem Land leben, in dem jede Infrastrukturnutzung minutengenau abgerechnet wird.
5% Journalismus fühlt sich sehr nach einer gefühlten Zahl an :-) Hier ein paar Zahlen, die man messen kann: http://www.ard.de/download/329318/ARD_Fernsehstatistik.pdf
Danke. Würde ich fünf Jahre später immer noch genauso unterschreiben. Dass Tim und Linus in der Sendung so plump und undifferenziert argumentiert haben, finde ich traurig, weil ich in der Regel viel auf ihre Meinung gebe. Aber gegen die Umsetzung des ÖR zu argumentieren ist so sinnlos wie sich über die zweijährliche Zeitumstellung zu ärgern. Irgendwann ist beides vermutlich Grschichte, aber sicherlich aus Gründen, die wir heute noch gar nicht auf dem Schirm haben.
Zum Thema GEZ und Programm für Kinder würde ich folgerichtig noch einen Schritt weitergehen:
Wer gegen die GEZ ist, ist gegen Kinder!!! :)
Danke für die Sendung! Hat Spaß gemacht.
Zur Qualifikation von Frau Bär fällt mir immer wieder eine Pressemeldung von 2009 ein, über die noch ein Ausschnitt bei Netzpolitik verfügbar ist: https://netzpolitik.org/2009/zensursula-cducsu-kommentiert-spd-beschluss/
Bezüglich Paywall und freier Zugang finde ich das Modell des Online Magazins Republik.ch noch interessant.
Man muss dafür bezahlen das man über die aktuellen Artikel informiert wird uns sie alle lesen kann. Wenn man jedoch den direkten Link auf einen Artikel kennt, kann man ihn ohne Probleme lesen und bekommt jeglich eine Meldung angezeigt das einem der Artikel von den bezahlenden Lesern geschenkt wurde. Dadurch könnte man etwa auch auf einen Artikel in Wikipedia verlinken und ihn als Information zugänglich machen.
Hier sonst ein Beispiel Artikel der aufzeigen soll warum öffentlicher Rundfunk wichtig ist und dies versucht mit diversen Studien zu beweisen:
https://www.republik.ch/2018/02/15/warum-die-srg-ihnen-nuetzt-selbst-wenn-sie-sie-nicht-nutzen
Es gibt insbesondere hier in Frankfurt schon länger eine Diskussion um die Polizei und Twitter etc:
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/zweifel-an-twitter-nutzung-der-polizei-frankfurt-13697081.html
http://www.faz.net/aktuell/politik/faz-net-thema-polizei-twittern-in-der-grauzone-14267595-p4.html
http://www.fr.de/frankfurt/twitter-polizei-wegen-twitter-in-kritik-a-451653
Zum Thema Gerätehaftung bzw. Updates findet sich in der letzten Folge der Sendung „quer“ ein Beitrag über Unfälle im Straßenverkehr, die durch nicht aktualisierte Navigationsgeräte verursacht werden. Im speziellen Fall wurde die Verkehrsführung zur Autobahnauffahrt geändert, aber etliche Fahrer ignorieren die Warnschilder, folgen dem Navi und werden zu Geiserfahrern.
Hier stellt sich dann die Frage, ob nicht auch der Verbraucher haftbar gemacht werden kann, wenn er sich nicht regelmäßig um Updates kümmert?
Und vergesst nicht: Nicht-Nerds wissen ja nicht einmal, wie man Updates installiert…
P.S.:: Euer Lachen war wie immer ansteckend, danke für die Aufmunterung.
Geplante Obsoleszenz:
Bitte bei euren Forderungen auch Hardwaresignaturen bedenken!
Entweder werden die Plasterouter ja so abgesichert, dass man nur signierte Firmwares aufspielen kann – dann hätte man zwar den Code, könnte aber nicht updaten.
Im „Professional“-Umfeld ist es bei RAID-Systemen und Servern noch schlimmer: Wenn so ein Dell oder HP-System aus dem Support ist, bekommt man nicht einmal mehr Ersatzteile.
Und glaubt mal nicht, dass man da handesübliche SAS / SATA-Platten einschieben könnte – nicht einmal das Modell, welches von Dell/HP auf den eigenen Namen umgelabelt wird, geht! Und die Firmen begründen das mit dem Support („Im Fehlerfall können wir das nicht diagnostizieren..“).
Ernsthaft: Wenn Support aus und Ersatzteile nicht mehr angeboten werden, dann MUSS eine solche Sperre aufgehoben werden.
Sehr gute Aspekte zum Breibandausbau im ländlichen Raum!!! Wäre endlich mal eine vernüftige Ursachenbekämpfungen gegen den Druck auf die Städte, statt Symptombekämpfungen wie die ineffiziente Miet-Preis-Bremsen. Und auch gesamtgesellschaftlich würde da der ein oder andere sich möglicherweise nicht mehr so „abgehängt“ fühlen. Nächstes Jahr reicht z.B. kein Fernsehen mit ZDF mehr, sondern man muss die Champions League Spiele über private Streaming-Dienstleister wie DAZN zurückgreifen. Bin schon gespannt wie der eine oder andere Fußball-Fan auf dem Land reagieren wird, wenn sein Anschluss wenn überhaupt ruckelige Frames hervorbringt. Solche Entwicklungen spielen nur einer Partei im deutschen Bundestag in die Karten :( …–> Breitband als Populismusprävention!
Zum Themengebiet inkompetente Politiker, Kakistokratie (Herrschaft der dazu am wenigsten Befähigten) und Wegbefördern ungeeigneter Amtsträger auf höhere Posten sei an dieser Stelle auf das Peter-Prinzip hingewiesen, eine These von Laurence J. Peter, die besagt, dass „in einer Hierarchie […] jeder Beschäftigte dazu [neigt], bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen“. (Quelle und tiefergehende Details: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter-Prinzip)
Euren Optimismus in Ehren, aber was lässt Euch glauben, dass eine staatliche Behörde den Aufbau einer bundesweiten Glasfaserinfrastruktur auch nur halbwegs transparent und effizient hinbekommt? Im besten Fall dauert das alles unendlich lange, schmlimmstenfalls darf man an die angebotene Infrastruktur nur Geräte mit Zertifizierung des Staates (Pesthörnchen, anyone?) anschließen. Gerade im CCC-Umfeld wundert mich das Vertrauen in ein „der Staat muss es richten“ schon sehr.
Aber vielleicht habe ich Euch auch missverstanden und Ihr wollt, dass der Staat lediglich die _Regeln_ für einen freien, diskriminierungsfreien Zugang zum Netz aufstellt, statt das Netz selbst zu schaffen. _Das_ fände ich erstrebenswert. Bliebe nur noch die Frage, wer dann das Netz baut. Die Telekom offenbar nicht.
Unsere entscheidende Forderung ist, dass Netz von einer Netzbetreibergesellschaft gebaut und betrieben wird und von den ISPs getrennt ist, so dass es ihnen gleichermaßen zur Verfügung steht.
„Der Staat wird es richten“ haben wir weder gesagt, noch implizit argumentiert.
Selbstverständlich ist aber die aktuelle staatliche Regulierung für die Misere mitverantwortlich und ausschlaggebend.
Ich verstehe „Netzwerk-Betriebsgesellschaft des öffentlichen Rechts“ schon als sehr deutlichen Ruf nach dem Staat:
„Wenn das ganze z.B. der Bundesnetzagentur beziehungsweise irgend einem vielleicht noch zu gründenden Netzwerk-Betriebsgesellschaft des öffentlichen Rechts unterliegen würde, wo denn auch klar ist wie das mit den Investitionen ist. Dann sähe das auch ganz anders aus weil dann natürlich klar wird, dass eine solche Infrastruktur selbstverständlich allen Betreibern des Marktes zugänglich ist.“
https://logbuch-netzpolitik.de/lnp247-lastesel-mit-glasfaseranschluss?t=1:32:42
Ja, und in den Ländern, wo es so ist, gibt es auch ordentliches Netz und gesunden Wettbewerb.
Das hat aber nichts mit „der Staat wird es schon richten“ zu tun – im Gegenteil.
Ich finde Ihr solltet im Podcast die Fachbegriffe aus den Wirtschaftswissenschaften verwenden. Das Thema Glasfaserausbau hat so viele volkswirtschaftliche Aspekte, dass Euch das beim Argumentieren enorm unterstützen würde. Das ist eigentlich ein No-Brainer, dass solche essentiellen Teile der Infrastruktur und vor allem Netze nicht privaten Marktteilnehmern gehören dürfen. Der Spediteur ist ja auch nicht Eigentümer der Autobahn.
Welche Fachbegriffe würdest Du hier primär ins Feld führen?
Ich schlage folgende Begriffe vor:
„natürliches Monopol“
Ein Netz wie unser Kupfer- und Glasnetz ist ein natürliches Monopol. Ich denke das kann keiner bestreiten. Die Eintrittsbarrieren in den Markt sind so hoch, dass kein sinnvoller Wettbewerb entstehen kann. Die herrschende Marktteilnehmerin kann das Angebot künstlich verknappen um dann möglichst hohe Preise zu erzielen. Zudem kann die Marktteilnehmerin es anderen Anbietern durch verschiedene Techniken schwer machen auf dem Markt zu bestehen. Ein solcher Markt wird automatisch immer in einem Monopol enden.
„Marktversagen“
Monopole, Kartelle und andere marktbeherrschende Stellungen gehören zu den klassischen Marktversagen. Andere Marktversagen sind Informationsasymmetrien, öffentliche Güter und negative Auswirkungen auf Dritte, die der Markt nicht im Preis widerspiegelt (z.B. die Umweltverschmutzung).
Die soziale Marktwirtschaft möchte solche Marktversagen durch Eingriffe verhindern. In unserem Fall gibt es dafür Gesetze und Behörden wie die BNetzA. Die haben das Ziel Markteintrittsbarrieren zu senken und dann doch einen Wettbewerb zu etablieren und zu regeln. Das funktioniert aber in diesem Fall nicht richtig, sonst hätten wir ja ein modernes Netz. Dann gäbe es eben keinen Rückbau (Angebotsverknappung) sondern Wettbewerb.
„Öffentliches Gut“
Ein solches Netz muss daher ein öffentliches Gut sein. Dann können andere Anbieter in diesem Netz frei konkurrieren ähnlich wie die Spediteure auf der Autobahn.
Öffentliche Güter führen auch zu Marktversagen. Eigentlich sollen die Personen dafür aufkommen, die auch einen Nutzen davon haben. Im Beispiel des Straßennetzes löst man das über die Maut und spezielle Steuern, die den Kreis der Nutzer möglichst genau treffen sollen. Für das Netz ist eventuell auch eine solche Steuer oder Abgabe notwendig.
Ich hoffe das ist für Fachfremde verständlich.
Die Aussage von Frank Posnanski (aus LNP236 marktgerecht Bepreisung) ist eigentlich schön entlarvend. Eine künstliche Angebotsverknappung ist die Auswirkung eines Marktversagens und führt eben nicht zu einer marktgerechten Bepreisung. Das ist ja gerade ein Geständnis, dass sich die Marktteilnehmerin monopolistisch verhält und ihre marktbeherrschende Stellung missbraucht.
Wenn Ihr die Begriffe verwendet sage ich nie wieder „Cyber“, versprochen!
Zum Thema Rundfunkbeitrag.
Ich bin schon enttäuscht, dass auch Ihr von der GEZ redet, obwohl diese seit dem 01.01.2013 nicht mehr existiert. Das kenne ich sonst nur von meist unreflektierten Nörglern in diversen Kommentarbereichen. Richtig ist, dass „ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“ nicht so griffig ist und möglicherweise wie seinerzeit die Umbenennung von Raider zu Twix einzuordnen ist, doch war Twix als Bezeichnung nach fünf Jahren etabliert.
Rundfunkbeitrag ist ein Begriff, mit dem doch ganz gut abreiten kann.
Und ja, ich bin pedantisch. Ich würde halt ungerne so eine totale Katastrophe wie bei der Bezeichnung Arbeitslosengeld II (das ist die Leistung) sehen, da hier selbst als seriös zu bezeichnende Medien in der Regel nur noch von Hartz IV (das ist das Gesetz) reden.
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk – vielleicht auch wie angesprochen Medien allgemein – halte ich für unbedingt notwendig für eine demokratische und dabei nicht ausschließlich kapitalistische Gesellschaft.
An unserem Modell gibt ohne Zweifel viel zu verbessern, doch eine Abschaffung würde zu viel mehr Problemen als Vorteilen führen.
„Öffentlich-rechtlicher Rundfunk – vielleicht auch wie angesprochen Medien allgemein – halte ich für unbedingt notwendig für eine demokratische und dabei nicht ausschließlich kapitalistische Gesellschaft.“
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass wir in einer demokratischen Gesellschaft bzw. einem demokratischen Staat im Sinne des Staatswesens/Regierung leben.
Die Nicht-öffentlich-rechtlichen Medien (vor allem das Verlagswesen) bestehen ja trotz, oder gerade wegen des Kapitalismusses.
Ich bin auch für einen Öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Diesen aber bitte in nicht ganz so großem Ausmaß.
Gruß
Sebastian
Welches Ausmaß schwebt Dir denn vor?
> 16 Radiosender für die Bundesländer
> 1 Radiosender für Gesamtdeutschland (DLF)
> 11 Fernsehsender (Das Erste, ZDF, arte, KiKa, phoenix, WDR, NDR, BR, SWR, MDR, RBB)
Fernsehserien und Filme auslagern und als kostenpflichtige Zusatzoption anbieten. Die Produktionsunternehmen müssen sich dann gegenüber dem Privatfernsehen und den Streaminganbietern beweisen.
Die freigewordene Sendezeit können die Sender dann beispielsweise mit Dokumentationen, Reportagen und Hintergrundberichten (Politik, Bildung, Soziales, Wirtschaft etc.) füllen, die außerdem viel mehr in die Details gehen könnten, weil mehr Sendezeit zur Verfügung sthen würde.
Talkshows könnten inhaltlich ebenso von mehr Sendezeit profitieren, weil die Teilnehmer dann auch mal mehr als 40 Sekunden am Stück sprechen könnten.
Was bei Podcasts funktioniert, könnte doch auch im Fernsehen funktionieren.
Finger weg von SWR 2, HR info, B5 aktuell, RBB inforadio, WDR 5…
Es sollte natürlich lauten:
Rundfunkbeitrag ist ein Begriff, mit dem man doch ganz gut arbeiten kann.
Journalismus Finanzieren. Zu dem thema will ich nur noch au die DWD wetterwarn app hinweisen. DWD hat die kostenlos angeboten. Seit Jahres wechsel müssen die die verkaufen. Nach einer klage von einem privatanbieter.
die DWD hat darauf jedenfalls prima reagiert und der Preis der App ist verschwindend gering. Ich glaube das war 1 EUR. \o/
Jo ich wollte ja nicht sagen das der DWD irgendwas falsch gemacht hat. Es geht darum das Privatwirtschaft öffentliche sachen kostenpflichtig macht. (Durch Klagen.)
Und irgenwann in einem älteren podcast hat sich ein redner darüber geärgert das man nicht leciht genug an auskunft vom DWD kommt. Mit der app haben die das wiederlegt.
Auch wenn ich den Namen „WetterWarn“ nicht gut finde. „DWD Wetter“ wär besser imo.
Die app ist mega.
Ich habe zwei Anmerkungen, die sich gerne unter „Medienkompetenz“ zusammenfassen lassen:
Nämlich einmal zu
@Pink stinks vs. RTL:
Ich sehe das Problem hier vor allem darin, dass man sich auf die großen Plattformen begibt und verlässt. PinkStinks hat sich hier entschieden YouTube als Video-Hoster zu verwenden. GERADE als politisch aktive Gruppierung wäre es aber viel klüger das Material selbst zu hosten. Ich kann dieses Rumgeheule „facetube hat mich gesperrt/zensiert“ nicht mehr ertragen, dann macht den Kram auf eigenen Webseiten und eignen Servern und nicht auf Plattformen.
Im verlinkten Artikel heißt es:
> RTL hat unsere Kampagne „Not Heidi’s Girl“ gekillt.
und die Worte in Anführungszeichen zeigen auf https://pinkstinks.de/notheidisgirl/ und RTL hat sicher nicht diese Unterseite „gekillt“ sondern nur das (für die Kampagne essenzielle) Video von YouTube gekegelt. Aber wenn das Video unter eigener Kontrolle gehostet wäre (z.B. mit mediagoblin oder peertube) dann hätte RTL das wahrscheinlich nicht so einfach abschießen können und vor allem hätten sie es nicht automatisiert getan.
Ich kritisiere auch, dass Content-Inhaber nicht gemaßregelt werden, wenn sie ihren privilegierten DCMA-Zugang missbrauchen, aber dieses ständige rumgeflenne missfällt mir ungemein.
Gleichzeitig möchte ich noch einwerfen, dass es natürlich verständlich ist, dass man (gerade als Aktivist) AUCH präsent sein will und muss auf den großen Plattformen, ohne YouTube und Facebook und Twitter wird es eben schwierig heutzutage, aber ich finde halt man sollte sich nie auf diese verlassen, man sollte sie benutzen um die eigenen Inhalte zu bewerben, die man auf eigener Infrastruktur vorhält. Also das Video auf YouTube hochladen: Total richtig! Es von YouTube auf der eignen Webseite einbinden: Total falsch!
Zweites Thema:
@Die Polizei auf Twitter:
Auch hier finde ich ist es eine Frage der Medienkompetenz. Es ist untersucht und erwiesen, dass über die Polizei-Kanäle zuweilen Falschmeldungen kommen und daraus müssen wir einfach unsere Konsequenzen in Diskussionen ziehen. Das heißt statt hart zu regulieren und zu sagen dass die Polizei keine Benutzer blocken darf oder keine Falschmeldungen verbreiten etc. Scheint es mir eher so als ob man die Inhalte halt einfach nicht ernst nehmen darf bzw. halt ideologisch verzerrt. So wie die Polizei einen Verdächtigen im Verhör (oder wann auch immer) belügen darf so können sie von mir aus auf Twitter lügen.
Das heißt halt auch wenn in einer Diskussion sich jemand darauf beruft was die Polizei mal auf Twitter gesagt hat, dann ist das halt ein schwaches Argument auf das man mit „ja aber die Polizei lügt“ reagiert. Ich glaube ja auch nicht alles was in einer BILD-Überschrift steht oder irgendwo in irgendeinem BullitinBoard.
Ich finde also: Wir sollten als Gesellschaft diese Twitter-Account „entwerten“ anstatt sie zu regulieren.
Und noch eine Nachfrage zu dem Thema: Ich habe das mit dem „Blocken“ richtig verstanden ja? Man kann auf Twitter jemanden blocken, dann bekommt die Person keine Tweets mehr vom Blockierenden. Aber wenn die blockierte Person sich ausloggt oder einen neuen Account macht, dann kann sie die Tweets wieder sehen ja?
Wenn dem so ist, dann ist das ohnehin eine völlig beknackte Funktion, denn sie gaukelt dem Blockierenden falsche Sicherheit vor. Man kann Dinge öffentlich machen oder einen beschränkten Kreis zugänglich machen, aber man kann einfach niemals nicht etwas „öffentlich für alle außer XYZ“ machen, das geht halt nicht.
Wegbefördern:
In Bezug auf wegbefördern will ich auch mal noch die These aufstellen das bei, Telecom und DB so wenig geht, weil viele ausgediehnte Politiker, einfach dahin abgestellt werden.
Die nicht Herzblut für die Sache haben und da viel blokieren und trozallem noch viel mitspracherecht in der Regierung haben. Siehe Vectoring.
Nur eine These aber ich denk das ist schon im Bereich des möglichen.
Bei der Bahn liegt auch vieles im argen z.B. Güterverkehr. („Auf dem Abstellgleis Die Deutsche Bahn“)
Danke für Euren tollen Podcast. Offen gesagt wäre es mir lieber, es gäbe mehr kürzere Sendungen als eine sehr lange Sendung. Vermutlich ist dies für Euch organisatorisch schwer umzusetzen.
Das bestimmte Leute eher in Führungspositionen kommen als andere ist aus psychiatrisch-psychologischer Sicht erklärbar. Patricia Pitcher stellt dies in ihrem Buch „Das Führungsdrama“ (http://www.zeit.de/1997/38/Vorsicht_Technokrat) dar, wo ein prosperierendes kanadisches Versicherungsunternehmen innerhalb weniger Jahre vom Technokraten in den Abgrund getrieben wird. Solche Leute sind auch deshalb so erfolgreich, weil es ihnen in erster Linie darum geht, gut dazustehen und nicht um die erfolgreiche Umsetzung von Ideen. Das Buch bezieht sich konkret auf ein Unternehmen, gilt aber auch für Behörden oder Regierungen. Auch wenn es schon älter ist, ist es immer noch aktuell
Was Linus zum Aufmachen von Verschlüsselung an zentraler Stelle, um zu gucken, ob da was sicherheitsbedenkliches geschieht, erzählt hat, klingt wie das, was ihr am Anwaltspostfach kritisiert habt. :/
Ich habe an der Stelle auch geschluckt, denn eigentlich ist das ein ManInTheMiddle-Angriff.
Aber: 1. (wichtigster Punkt): Bei TLS spricht man eigentlich nicht von „Ende zu Ende Verschlüsselung“, beim Anwaltspostfach schon
2. Was Leute (Administratoren) in IHREN Netzwerken machen ist wohl ihre Sache. Ich finde das auch nicht gut, aber letztlich… kann man halt schon machen.
3. Als Benutzer kann man sich wehren, die entsprechenden Rechte vorausgesetzt kann man so einen Proxi auch umgehen. Also wenn man nicht möchte, dass der Firmenadmin in die Verschlüsselung guckt, dann kann man den Proxi eigentlich austragen (kann halt sein, dass dann gar kein Internet/Intranet mehr geht).
Ja, das ist auch genau das: Ein MITM-Angriff und in den meisten großen Unternehmen üblich.
Ich hab das wohlgemerkt nicht gutgeheißen, sondern geschildert, das de facto der Fall ist.
Hi Linus, bei uns werden statt einer „Umschlüsselung“ auf einem Firewall-Proxi die HTTPS-Verbindungen gleich ganz unterbunden – weil da die Firewall nicht reinschauen kann. Nur eine White-List geht beziehungsweise surfen in einer extra VM. Somit wird das vom Arbeitsplatzrechner erreichbare Internet immer kleiner und man bräuchte eigentlich ein HTTPS-Nowhere Plugin :-)
Wenn du eine MITM-Firewall nicht gutheißt, was wäre denn das bevorzugte Setup um Sicherheit und Usability in Einklang zu bringen? (ich denke hier nicht an ein Hochsicherheitsnetz sondern ganz normale mittelständische Firmen, bei denen auf den Clients unterschiedlichste Entwicklungstools laufen)
> was wäre denn das bevorzugte Setup um Sicherheit und Usability in Einklang zu bringen?
Also ich fände es schonmal ein guter Anfang, NICHT verschlüsselte Verbindungen zu entschlüsseln oder zu unterbinden. Beides ist ein Beitrag zur Unsicherheit.
Wobei ich dazu sagen muss, dass ich noch nie ein Unternehmens-Intranet administriert habe oder etwas ähnliches, aber so aus der hohlen Hand würde ich sagen:
* Firewall vorwiegend gegen Angriffe von außen, nicht von innen
* Verschlüsselte Verbindungen der Mitarbeiter einfach verschlüsselt lassen
* Content-Blocker auf den Mitarbeiter-Rechnern (damit die sich keine Schädlinge einfangen)
* Schulung für die Mitarbeiter, was die dürfen/sollen etc.
Ich würde sagen, dann ist man schon relativ sicher.
Ein bisschen den Netzwerk-Verkehr zu beobachten kann freilich auch nicht schaden um z.B. wild herumfunkende Maleware zu entdecken, aber jede Verbindung auf zu machen erscheint mir übertrieben und unsinnig.
Was passiert, wenn man in Rumänien mitten in den Karpaten in ein Gewitter kommt?
– Richtig, erst mal mit dem LTE Netz suchen, wo man sich jetzt am besten Schutz suchen soll.
Ich wohne seit einem halben Jahr in Rumänien, bin sehr viel Wandern, auch an sehr abgelegenen Orten und ich kann es definitiv bestätigen – das Handynetz ist hier traumhaft – auch auf den Pferdewägen (Ochsen werden eigentlich nicht verwendet ;) )!
Viele Grüße aus Cluj-Napoca in Rumänien.
Falls ihr Cambridge Analytica nochmal aufgreift, ein Hinweis: Die Geschichte ist zur Hälfte schonmal berichtet worden. Nur das es hier eine andere Erhebungsmethode gibt und man die neueren „50 million“ anstatt „millions“ vielleicht als eine Größenordung mehr liest. Der entsprechende Artikel von Ende 2015:
Guardian: Ted Cruz using firm that harvested data on millions of unwitting Facebook users
Die (LNP?) Podcast Folge mit dem Cyber Militär Typen klingt interessant. Könnt ihr die noch verlinken?
Noch ein nachträglicher Kommentar: Ihr habt zwischendurch die Landwirte erwähnt, die ihre Technik vernetzen möchten. Ich sehe das als problematisch an. Landwirtschaftliche Produktionsmittel sind eine kritische Infrastruktur, die bisher dezentral aufgestellt war. Jetzt schaffen wir unter anderem durch Softwareabhängigkeiten, die Teil neuer Geschäftsmodelle der Betriebsmittelhersteller sind, zentrale Angriffspunkte und Fernzugriffsmöglichkeiten. Teil eines fortschrittlichen Vernetzungskonzeptes ist es auch darüber nachzudenken, wo man Vernetzung begrenzen oder lokale Schwerpunkte setzen sollte. Ich fände es viel besser, wenn die Landwirte ihre Geräte mit einer Steuerungseinheit vor Ort oder vielleicht noch in einem regionalen Rechenzentrum vernetzen würden.
Und als übergeordneter Ansatz sollte man von der Internetanbindung unabhängig immer vernetzen, denn auch in einem global schlecht angebundenen lokalen Netz kann man für die eigene Gemeinschaft Dienstleistungen und Informationen anbieten oder populäre Inhalte auf Spiegelservern vorhalten. Man sollte das Internet in einer Struktur lokaler Zellen fördern anstatt auf eine Architektur zu setzen, wo ich einen Font aus Kalifornien und ein Javascript aus Israel benötige, um ein Gerät, das neben mir steht, steuern zu können.
Hier mal noch ein Fakt zum Thema „Die Leute werden Glasfaser haben wollen, wenn sie erst einmal die Möglichkeit dazu haben!“: https://www.golem.de/news/ftth-deutsche-glasfaser-erreicht-fast-immer-die-ausbauquote-1803-133504.html.
Und ich verstehe auch nie, weshalb in D immer geheult wird, dass der Glasfaser-Ausbau so teuer ist. In der Schweiz bekomme ich inzwischen schon 10GBit/s zuhause für 34€/Monat. Salt ist ja auch kein Wohlfahrtsverein, sondern ein marktorientiertes Unternehmen, d.h. die wollen damit Geld verdienen. Das zeigt doch nur, dass es sehr wohl möglich ist, Glasfaserzugänge zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Manchmal möchte man auswandern….