Maaßen — Allesdichtmachen — NSU 2.0 — Corona-Warn-App — Ausschuss Digitale Agenda — Luca App — EU-Impfpass — EU-Abmahnunwesen — Trump und Facebook — Signal und Instagram — Jobs
Zu Beginn blicken wir auf verschiedene Problembürger und widmen uns dann ein weiteres Mal der Digitaliiserung im Rahmen der Corona-Krise. Luca und Corona-Warn-App stehen nicht nur im Mittelpunkt, weil im Ausschuss Digitale Agenda im Bundestag darüber diskutiert wurde sondern auch weil die CWA-Entwicklung fortschreitet und sich langsam abzeichnet, dass die Bundesländer dieses kostenlose Angebot auch in ihre Corona-Strategie einbauen wollen.Einen Schwerpunkt setzen wir noch mal auf den EU-Impfpass, bei dem ja nun doch keine Blockchains zum Einsatz kommen sollen und erläutern sowohl die geplante Technik als auch die absehbaren Schwierigkeiten, dieses Projekt überhaupt erst mal mit validen Daten von bislang erfolgten Impfungen zu versorgen. Zum Schluß ein kurzer Blick in die USA und das EU-Abmahnunwesen und Signals pfiffige Aktion, um gegen zielgerichtete Werbung auf Instagram aufmerksam zu machen.
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Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
Prolog
- deutschlandfunk.de: PISA-Studie – Viele Jugendliche können beim Lesen Fakten nicht von Meinungen unterscheiden
Maaßen ist CDU-Kandidat in Thüringen
Allesdichtmachen
- tagesspiegel.de: Das antidemokratische Netzwerk
- volksverpetzer.de: Die „Verschwörung“ hinter #allesdichtmachen: Immer mehr Querdenker-Verbindungen enthüllt – Volksverpetzer
- anonleaks.net: Invasion ins Königreich Deutschland … – Anonleaks
- netzpolitik.org: #allesdichtmachen-Initiator: Volker Bruch stellte Mitgliedsantrag bei Querdenker-Partei
- netzpolitik.org: #allesdichtmachen: Auf die Fresse
- anonleaks.net: dieBasis, unendliche Weiten – Anonleaks
- anonleaks.net: #dieBasis und ihr DirectoryIndex – Anonleaks
- anonleaks.net: #dieBasis – ein wenig Statistik zum Abendbrot – Anonleaks
- anonleaks.net: Sehr geehrte Anonymous – Mails von Mitgliedern der Partei dieBasis – Anonleaks
NSU 2.0
- tagesschau.de: Serie von Drohschreiben: Festnahme im Fall „NSU 2.0“ | tagesschau.de https://logbuch-netzpolitik.de/lnp361-zu-fuenft-mit-idil-baydar LNP361 zu fünft mit Idil Baydar
Corona-Warn-App
- spiegel.de: Corona-Warn-App: Oberster Datenschützer will App die »Fesseln abstreifen« – DER SPIEGEL
- datenschutzkonferenz-online.de: 2021–04–29 Kontaktnachverfolgung
- denken.io: Sachsen ermöglicht als erstes Bundesland Corona-Warn-App zur Kontaktnachverfolgung · denken.io
- gruene-fraktion-sachsen.de: Sachsen ermöglicht als erstes Bundesland Corona-Warn-App zur Kontaktnachverfolgung: Fortschritt für Datenschutz und Gesundheitsämter – Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag
- netzpolitik.org: Neue Corona-Schutzverordnung: Sachsen erlaubt Check-in per Corona-Warn-App
- netzpolitik.org: Datenschutzkonferenz: Länder sollen Check-in mit Corona-Warn-App erlauben
Contact Tracing im Ausschuss Digitale Agenda
- zeit.de: Ulrich Kelber: „Gesundheits\u00e4mter wollen nicht \u00fcberh\u00e4uft werden mit Daten“
- hessenschau.de: IT-Professor im Interview: Darum warnen Sicherheitsexperten vor der Luca-App | hessenschau.de | Gesellschaft
- sr.de: SR.de: “Wir halten das Design von Luca grundlegend für ungeeignet”
- logbuch-netzpolitik.de: LNP228 Interessierte Bürger
- logbuch-netzpolitik.de: LNP336 Patientendatenschutzgesetz
Aufzeichnung
- bundestag.de: Deutscher Bundestag – Mediathek
- wiki.cccfr.de: luca_cwa_einsatz [Wiki]
- rbb24.de: Gesundheitsämter zögern mit dem Einsatz der Luca-App
- twitter.com: Tweet von anked
- tagesspiegel.de: Von Michael Müller propagiert: Die Luca-App spielt für Berliner Gesundheitsämter noch keine Rolle – Berlin – Tagesspiegel
Schwachstellen Luca App
- luci-app.de: Luci App – Deutschland checkt ein!
- n-tv.de: Ministerpräsidenten eingecheckt: Wurde die Luca-App gehackt? – n-tv.de
- heise.de: Corona-Tracking: Luca-Überwachung lässt sich mit Fake-Datenmüll aushebeln
- twitter.com: Tweet von mame82
- twitter.com: Tweet von mame82
- cccs.de: Luca App – LucaTrack und andere Gefahren
- twitter.com: Tweet von ardewes
- lusa-roulette.de: Neue Orte entdecken mit lusa roulette 🤓️
- twitter.com: Tweet von windyz0re
Impfpass
- baercode.de: Home
- europarl.europa.eu: Digital Green Certificate – Union citizens
- data.consilium.europa.eu: Proposal for a Regulation of the European Parliament and of the Council on a framework for the issuance, verification and acceptance of interoperable certificates on vaccination, testing and recovery to facilitate free movement during the COVID–19 pandemic
“Fälschbarkeit”
- heise.de: Medienbericht: Geplanter digitaler EU-Impfpass offenbar nicht fälschungssicher
- aerzteblatt.de: Geplanter digitaler EU-Impfpass offenbar nicht fälschungssicher
Zwei-Impfklassen-gesellschaft
- badische-zeitung.de: Geimpfte sollen reisen dürfen
- spiegel.de: Corona: Bundeskabinett beschließt Erleichterungen für Geimpfte – DER SPIEGEL
- zeit.de: Corona-Regeln: Diese Freiheiten plant die Bundesregierung f\u00fcr Geimpfte
EU-Abmahnunwesen
- netzpolitik.org: Nur ein Foto bei Twitter: Wir fordern das Ende des Abmahn-Unwesens
- twitter.com: Tweet von ladefuchs
- ladefuchs.app: Ladefuchs – Ladefuchs
- autofilou.at: autofilou – Auto und Motorrad Testberichte / Erfahrungsberichte
- cleanelectric.de: CLEANELECTRIC – Der Podcast rund um das Thema Elektromobilität
- twitter.com: Tweet von ladefuchs
Trump bleibt von Facebook gebannt
- netzpolitik.org: De-Platforming von Trump: Facebooks Oversight Board löst das Problem der sozialen Medien nicht
Zielgruppengerichtete Werbung
- signal.org: The Instagram ads you will never see
Jobs
- epicenter.works: Stellenausschreibung: Policy Advisor (m/w/d) | epicenter.works
Bonus Track
- luci-app.de: Luci Trailer
- luci-app.de: Deutschland checkt ein!
Bzgl des Impfpasses: Kann das Problem des nachträglichen akkreditierens nicht evtl über Antikörper-test gelöst werden? Die Differenzierung zw. Geimpft oder Genesen ist ja bzgl des Infektionsschutzes unwichtig oder?
Habe nur mal in nem Drosten-podcast gehört, dass diese derzeit noch sehr ungenau sind. Aber hier ist ja schon das von euch beschriebene Geschäftsmodell. Also nichts was sich nicht noch ändern könnte.
Lg
#idiocracy: Ich weiß nich, ob ihr das mitbekommen habt, aber wir leben in einem Land, in dem relativ kontinuierlich die CDU in die Regierung gewählt wird…
Das bestätigt auch der Text zur Meldung, der sagt, dass Erwachsene genausoschlecht abschneiden. (Und dass das deutsche Abschneiden überdurchschnittlich ist.)
Das eigentliche Fazit der Meldung für mich ist: Es geht bergauf! (Die Kids lernen besser dazu als wir. – Und gehen jetzt schon wegen Klima auf die Straße, nicht 5G-Nano-Chips.)
Die Meldung hat mich auch gleich misstrauisch gemacht, so kontextbefreit ist so eine Zahl immer als gut oder als Schlecht darstellbar.
Hier sieht man wieder wie schwer es ist zwischen Fakten und Meinung zu unterscheiden: 50% können es nicht=Fakt
50%KÖNNEN ES NICHT OH GOTT DAS IST SCHLIMM!!! =Meinung…
Auch interessant, ich glaube die Erde ist flach. Meinung oder Faktenbehauptung?
na, der Unterschied zwischen Fakt und Meinung ist, ob man es überprüfen kann. Ob man Wahr/Falsch herausfinden kann. Wenn du sagst, die Erde sei flach, das kann man einfach prüfen, indem zum Beispiel einmal drumherum fliegt. Also ist das ein (falscher) Fakt.
Wenn ich dagegen behaupte, dass Trump viel tollerer sei als Joe Biden, kann man nicht Wahr/Falsch zuordnen, weil „toller“ gar nicht ordentlich definiert ist. Also ist das eine Meinung. Oder wenn jemand behauptet, NoCovid würde nicht funktionieren – das kann man ohne ausprobieren nicht wissen, und Ausprobieren ist mit der deutschen Bevölkerung nicht zu machen, also kann man es nicht prüfen. Ist also eine Meinung.
Was spricht dagegen, dass geimpfte nochmal bei ihrem Hausarzt oder meinetwegen auch in ihrem Bürgerbüro (kommunale Verwaltung, Rathaus) vorbeischauen? Dort den gelben Impfpass (oder was auch immer sie als Zettel noch so im Impfzentrum bekommen haben) vorzeigen, und dann ein signiertes Zertifikat für die SmartCard, HandyApp oder was auch immer abholen? Das kann man unabhängig von irgendeiner ranzigen Praxissoftware machen. Einfach SAP/Telekom/xyz im CWA Stil eine einheitliche Windows-App für jede Praxis oder jede kommunale Verwaltung basteln lassen. Mit dem richtigen Management (jaja ich weiß) muss das nicht sooo lange dauern, wie es Tim beschreibt.
Wobei die Praxis des impfenden Hausarzts das ja gerne auch abkürzen kann. Wenn der Patient aufschlägt guckt man einfach kurz in die Akte ob man ihn geimpft hat und gut ist. Da muss man doch keine Query über die gesamte Datenbank für alle Patienten mit dem entsprechenden Abrechnungsschlüssel machen.
Schön, wollte genau das gleiche schreiben, sehr zuvorkommend von dir :)
Und wenn eben alle Stellen die Impfen ein Zertifikat bekommen und nur diese Stellen nachträglich das Zertifikat nur für nur genau ihre Impflinge ausgeben, löst man das Fälschungsproblem mit dem gelben WHO Pass auch weitgehend würde ich sagen. (Die wissen ja wie ihre Stempel aussehen und wen sie wann geimpft haben.)
Meinetwegen können die auch einfach das ausstellen von Impfzertifikaten in die CWA einbauen. Dann muss die Hausärtzt*in da eben einmal ihr keypair reinkopieren. (Bzw. am besten die CWA kann das auch gleich generieren und die Hausärtzt*in schickt dann ihren public key einfach einmal ans Landes Gesundheitsamt) Alle anderen haben ja eh keine zertifizierten keypairs.
Nochmal ergänzend:
Ich stimme Tims Fazit voll zu das ich nicht glaube das die EU und unsere BuReg das noch in diesem Jahr hinbekommt. Aber ich glaube, wenn man alles einfach in die CWA kippen würde, inklusive dem Ausstellen für die Hausärtzt*innen dann, wäre es möglich.
Bezüglich Signatur und digitale Unterschriften.
Neben der Analogie des Schlüssel und Schloss für die Verschlüsselung biete sich das Bild des Siegels an für die Signatur. Das Abbild des Siegel ist allen bekannt, anbringen kann man das Siegel nur mit dem Siegelstempel.
Die chain of trust sieht man beim Notar. Notare versiegeln ihre Urkunden. Öffentlich zugänglich ist die Information, ob jemand vom Staat als Notar eingesetzt / berufen worden ist.
Äh, vielleicht ist das so ein Filosofenproblem, aber mir, mit multipler Uniabschlussstörung ist nicht so klar, wie Meinungen und Fakten einfach voneinander zu unterscheiden sind. Dass das irgendwie ganz unproblematisch möglich wäre, und dann „du hast Pisa bestanden“ prämiert werden kann, finde ich jedenfalls nicht sehr einleuchtend.
Speziell denke ich an Aussagen der Form „dadurch wird das Wachstum um 3% steigen“ und „dadurch wird der CO2-Ausstoß um 3% steigen“, oder die Frage was die Entscheidung bei der Armutsberechnung $1.25 als Schwellenwert anzulegen (ich sage: is damit die Armutsreduktion schöngerechnet werden kann) mit dem „Faktenstatus“ der resultierenden Armutsstatistik macht.
Ich finde den Handelsblattartikel über die Statistiken zur Corona-Warn-App nicht
Ich auch nicht, könntet ihr den Link posten?
https://github.com/corona-warn-app/cwa-wishlist/issues/451
Anfrage an der RKI zum Dateifreigabe, wie eigentlich vereinbart.
Oxford Uni/Turing Analysis von UK Corona App in Nature:
https://www.nature.com/articles/s41586-021-03606-z
Z.B. ~8700 Menschenleben gerettet.
Z.B. Ein 0.8% Steigerung in App verwender führt zu 0,8 – 2,3 weniger Covid Fälle.
Das müsste der Artikel sein. https://www.handelsblatt.com/inside/digital_health/datenauswertung-erste-details-zu-nutzen-der-corona-warn-app/27104798.html?ticket=ST-7023886-Oc3Y1OtqSXhWjJ4LPRE0-ap2
Hi Linus und Tim,
Euren Zahlenspielen zur CWA konnte ich nicht ganz folgen, daher habe ich versucht, das nochmal zusammenzutragen:
* 3000 Warnungen täglich
* 80% davon machen einen PCR-Test –> 2400 Tests
* 7% davon sind positiv –> 168 positive Tests
* nur 2/3 davon waren überraschend –> 112 positive Tests, die nur durch die CWA ermöglicht wurden
* Bei R=1.0 sind das auch 112 vermiedene direkte Infektionen.
* 1000 € Kosten pro Infektion –> 112.000 € Ersparnis pro Tag –> ~3,3 Millionen Euro pro Monat im Gesundheitswesen eingespart.
Nach dieser Rechnung bräuchte die CWA rund 2 Jahre, um die investierten 80 Millionen Euro zu amortisieren.
ABER: Woher kommen die 1000 € pro Infektion?
Ich nehme an, das ist ein Schätzwert für die Behandlung eines Erkrankten.
Nachdem jeder Infizierte aber zu weiteren Infektionen führt, sind das wohl eher 1000 € pro Woche (oder so ähnlich).
Der wahre Nutzen des Contact Tracing liegt eben genau in der Unterbrechung dieser Infektionsketten.
Ohne weitere Datenbasis würde ich jetzt aus dem Bauch heraus von 10 k€ Ersparnis pro zusätzlicher Unterbrechung einer Infektionskette ausgehen.
Damit hätte sich die CWA rein finanziell schon in 2,5 Monaten amortisiert.
Und wir haben immer noch keinerlei weitere Folgekosten durch die Pandemie-Folgen eingerechnet, die vermutlich noch um mindestens eine Größenordnung höher liegen!
Jetzt könnte man als Gutmensch natürlich auch noch anfangen, den Wert von Menschenleben und Gesundheit einzupreisen… ;-)
Exakt. Allein der Verdienstausfall durch zwei Wochen Quarantäne für die Person und 2-3 Kontaktpersonen dürfte den Wert von 1000 Euro um ein Vielfaches übersteigen, selbst wenn man Rentner und Kinder einrechnet.
Fakten/Meinungen
Hi,
Fakten und Meinungen zu unterscheiden ist hauptsächlich eine Lernfrage.
Es ist wie Äpfel und Birnen unterscheiden: entweder jemand sagt Dir: guck, das ist ein Apfel, so fühlt er sich an, so sieht er aus, so beißt er sich und so schmeckt er. Und das ist eine Birne. Und Äpfel wir Birnen haben eine große Bandbreite im Geschmack aber es gibt unterschiede. Achte darauf.
So muss ein Mensch auch lernen, Fakten, Interpreationen derselben und Meinungen als Apfel Birnen und Banane im Diskussionsobstsalat zu unterscheinden. Also so
Beispiel Erderhitzung
Fakten: die globale Durchschnittstemperatur steigt. Der CO2-Gehalt steigt. Menschen gewinnen Energie, indem sie gespeicherten Kohlenstoff verbrennen und dabei CO2 erzeugen und es der Atmosphäre hinzu. CO2-Moleküle absorbieren Licht und strahlen Wärme ab (arg verkürzt).
Interpretation: Das zusätzliche CO2 ist Ursache für den Anstieg der Temperaturen. Das zusätzliche CO2 wird von Menschen gemacht. Menschen machen den Klimawandel.
Das ist die wissenschaftliche Mehrheitsinterpretation. Dagegen steht dann vielleicht eine Minderheit, die versucht die Fakten anders zu interpretieren, in Frage zu stellen oder andere Fakten hinzuzufügen.
Meinung: Wir sollten echt aufhören, CO2 in die Atmosphäre zu blasen. Andere Meinung: Ist doch egal, wird schon gut gehen.
Diese drei Stufen zu unterscheiden ist keine Frage des IQ. Wenn man das nicht beigebracht und vorgemacht bekommt, lernt man es nicht. Auch nicht mit IQ 115+. Wenn man es beigebracht bekommt, kann man das auch mit IQ 85-
Grüß und vielen Dank für euren tollen Obstsalat
Meine Meinung zum Thema zentrale Impfmeldestelle:
Ich finde es gut, dass es keine zentrale Impfmeldestelle oder Datenbank gibt in der alle von Tim angesprochenen Daten liegen (Name, Geburtsdatum, Impfort, Datum der Impfung etc.) Ich fände es wäre auch gegen alle Datenschutzregeln etwas derartiges einzuführen oder zu fordern. Auch in der Pandemie. Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass Ihr so etwas befürworten würdet.
Möglicherweise gibt es ausgefuchste technische Lösungen, die dann am Ende keine dieser Daten tatsächlich speichert, sondern nur Hashes oder so. Allerdings ist es halt leider zu spät da jetzt darüber nachzudenken. Naja, am Ende habt ihr mit den ganzen daraus abgeleiteten Konsequenzen zum Enforcement und der gesellschaftlichen Folgen von Impferleichterungen absolut recht.
Moin zusammen,
wieder eine fantastische Sendung – Danke!
Randbemerkung – nicht zum Inhalt – (wahrscheinlich wisst ihr es ja aber eh schon): seit dem Apple Podcast Update werden (eure) sorgfältig geklöppelten Shownotes nicht mehr angezeigt, nur noch Kapitelmarker (für die ich euch super-sehr-total danke!!!). Noch nicht mal mehr ein Link zur Sendungswebseite erlaubt Apple jetzt – gar nicht gut!
Da werde ich mich nun doch mal nach einer neuen App umsehen müssen.
Schade, die convenience des Hand-off zwischen Geräten ist schon wirklich praktisch.
Habt ihr vielleicht eine Empfehlung?
Haltet durch – die Impfung kommt ganz bald!
LG
Anne
Ich bin sehr happy mit Overcast
Halloo :)
Kudos, great podcast!
Etwas offtopic, aber:
Ich lebe den Luxus, kein Smartphone zu benötigen, kann man evtl. einen Podcatcher für Linux, der „chapters“ unterstützt empfehlen?
Ich werd und werd nicht fündig (oder halt keine Kapitelmarken)..
Ich benutze mpv. Das kann Kapitel, in der Standardeinstellung mit Bild hoch / Bild runter. Das ist nicht total großartig implementiert und es ist ohne Feedreader drumherum auch noch kein Podcatcher, aber funktioniert erstmal
CWA-Kontaktwarnung:
Der *durchschnittliche* Melder einer Infektion warnt 6 Hochrisiko-Kontakte? Basierend auf der Verbreitung der App heißt das, der durchschnittliche Melder hatte in zwei Wochen 18 Hochrisiko-Kontakte. (Ich multipliziere ganz grob mit 3 und ignoriere eine ungleichmäßige Verbreitung der App in der Bevölkerung.)
Das kann man positiv und negativ sehen:
Negativ ist, dass diese Leute so viele Kontakte haben, was auch der Grund sein dürfte, warum sie sich infiziert haben.
Positiv ist, dass das scheinbar die Anzahl der Kontakte ist, die es braucht, um eine Infektion zu verbreiten – rein statistisch. Wer darunter liegt, ist also „gut dabei“.
Euer Bundestagslink zum Ausschuss Digitale Agenda führt zum falschen Video. Korrekter Link:
https://www.bundestag.de/mediathek?videoid=7519454#url=L21lZGlhdGhla292ZXJsYXk/dmlkZW9pZD03NTE5NDU0&mod=mediathek
Titel „Wie es um Sicherheit und Nutzen von Clustererkennungs-Apps steht“ vom 5. Mai
Oh, danke!
Frage an Linus bzw. jemanden, der/die sich schon mal durch die Specs der Impfpass-PKI gewühlt hat:
Ist das Signieren der Impf- und Testzertifikate darin auch als offline vorgesehen oder müssen die Signaturgeber (Ärzte, Testzentren) eine vertrauenswürdige Zeitquelle nutzen (d.h. online signieren)? Im ersten Fall würden sich ja zu den „Realweltumgehungen“ noch ein paar niederschwelligere Mißbrauchsmöglichkeiten gesellen (bspw. vordatierte, negative Schnelltests oder rückdatierte Erstimpfungen), die a) nicht die kriminelle Energie einer physischen Urkundenfälschung („Impfpass-Sticker-Bastelei“) erfordern und b) auch realistischerweise nicht über Revocations gemanaget werden könnten.
Wahrscheinlich wären Probleme dieser Art zwar auch nicht übermäßig praxisrelevant, aber die diesbzgl. getroffene Abwägung würde mich trotzdem interessieren. Angesichts der ausstellungsberechtigten Stellen schiene sich der „Offline-Vorteil“ für Signaturgeber hier doch ziemlich in Grenzen zu halten, oder übersehe ich da was?
Ich bin eigentlich keine Sekunde davon ausgegangen, dass ich irgendwann in diesem Jahr einen Impfnachweis durch die Gegend tragen werde – also außer, wenn ich von der Impfung komme. Die müssen erstmal die Priorisierung aufheben, dann lasse ich mich impfen, dann dauert es nochmal seine Zeit vermutlich bis zur Zeitimpfung in jedem Fall den Zeitraum ab der letzten Impfung. Das ist ja Monate hin. Bis dahin werden wir mit den Impfungen die Inzidenz weiter drücken, vermutlich – vorausgesetzt die Politik trifft nicht wieder eine Fehleinscheidung – mit einem gewissen Maßnahmenniveau abgesichert, sowas wie Maskenpflicht und keine Großveranstaltungen. Bei niedriger Inzidenz fallen Eintrittsbarrieren vermutlich einfach weg. Zum Beispiel, wenn die bezahlten Schnelltests pro Woche fast nur noch Falschpositive „finden“, überlegt sich der Bund und die Krankenkassen vielleicht auch nochmal, ob man diesen Kosten dauerhaft die für den negativen Kontrolltest hinterher werfen möchte.
Was die Dokumentation angeht:
Zunächst vielleicht mal die mobilen Impfteams: Ich weiß nicht, wie relevant deren Impflinge bei dieser Frage sind, denn die haben ja vorallem immobile Personen geimpft und einen vorzeigbaren Nachweis der Impfung werden viele von denen nicht benötigen. Aber die Impfteams sind an die Impfzentren angeschlossen und ich vermute diese wissen für welche Personen sie die Leute dorthin schicken, so dass die Dokumentation vor Ort gar nicht mehr so aufwendig sein muss.
Dafür welche Angaben die Impfzentren erheben müssen, habe ich mir hier mal als Beispiel die Datenschutzinformation für Berlin rausgesucht: https://service.berlin.de/corona/schutzimpfung_datenschutzinformation_20201224.pdf Dem kann man entnehmen, dass nach der Impfung immer noch „Daten der Dokumentation der Impfungen“ aufgehoben und bis zu 10 Jahre gespeichert werden (S. 3). Dann kann man sich mal ansehen, was alles an pseudonymisierten Daten an das Robert-Koch-Institut übermittelt wird (S. 4), das ist eingeschlossen der Bedarf für das Paul-Ehrlich-Institut. Da es offenbar Datensätze von Einzelpersonen sind, würde ich vermuten, dass die im vollen Datensatz mit Personenkennung digitalisiert aufgehoben und dann nur für die Übermittlung pseudonymisiert werden. Dafür ist das Deutsches Rotes Kreuz Sozialwerk Berlin und die Bundeswehr zuständig. :)
Bei den Arztpraxen stimmt es natürlich, dass die zentralisierte Erfassung nur über die Abrechnung durch die Krankenkassen funktioniert und damit einiger Zeitverzögerung unterliegt. Die sind dann dafür zuständig dem Robert-Koch-Institut die zusätzlichen Daten zu melden, die die Ärzte zur Reduzierung ihres Aufwands nicht erheben müssen. Ich weiß aber nicht, ob eine vorgezogene Datenausleitung, wenn es denn gebraucht würde, da völlig ausgeschlossen ist.
Aber es gibt ja eine Impfbescheinigung, unabhängig vom Impfbuch, die jeder in die Hand gedrückt bekommen sollte. Die ganze Überlegung dazu, wo die Daten bisher elektronisch erfasst wurden, ergibt nur Sinn, wenn man dieses Dokument nicht für ausreichend hält. Aber warum soll es gegenüber den Behörden oder dem Anbieter eines elektronischen Nachweis als Beleg einer Impfung nicht ausreichen? Nur weil der Zettel gefälscht werden kann? Da gibt es viele Dokumente.
Linus erwähnte in einem Nebensatz, dass niemand weiß, warum die Neuinfektionen gerade zurückgehen. Mir scheint das recht klar: Es ist das Zusammenwirken der Kontakteinschränkung in der Bevölkerung (aufgrund der Reaktion auf das Infektionsgeschehen aber auch erneuerter Maßnahme der Länder, die „Bundesnotbremse“ hat vorallem als Signal funktioniert), die Sättigung an Infektionen (die sich im Netzwerk derjenigen, die nicht mitmachen, nach einer Weile einstellt), die jahreszeitlichen Veränderungen (die die Epidemie leichter kontrollierbar machen) und natürlich der kumulierten aufgebauten Immunität in der Bevölkerung.
Wir haben mit dem Ausbruch im Herbst/Winter und Frühjahr allein zweieinhalb (bis Anfang April) bzw. drei Millionen (bis Anfang Mai) bekannte Infektionen hinzubekommen. Da gibt es einen Faktor zur wahren Zahl von Infizierten. Ich denke der ist gar nicht mal so hoch – jetzt vermutlich höher als um den Jahreswechsel -, aber z.B. Faktor 2.5 wäre ja schon über 7% (Anfang April) bzw. 9% (Anfang Mai) der Bevölkerung. Und dann haben wir die Geimpften: 5% Vollgeimpfte, 5% Erstgeimpfte (Anfang April) bzw. 8% Vollgeimpfte, 20% Erstgeimpfte (Anfang Mai). Der Grad an Immunität unterscheidet sich natürlich zwischen diesen Teilgruppen. Von denen Genesenen haben nicht alle aber viele immer noch einen gewissen Schutz, wenn sie nicht gestorben sind. (Beginn des Ausbruchs im Herbst liegt etwa ein halbes Jahr zurück). Auch die Erstgeimpften haben zumindestens einen gewissen Schutz. Mit dieser groben Abschätzung haben wir in dem Monat seit Ostern irgendeinen Grad an zusätzlicher Bevölkerungsimmunität von 17 auf 37% gehoben. Und die damit verbundene geringere Infektiösität ist bei dem Niveau an Maßnahmen wohl ausreichend, um die Reproduktionszahl zu drücken.
Man kann hoffen, dass die Immunität in der Bevölkerung von hier nur noch weiter steigt und zusammen mit dem, was an Kontakteinschränkung und Maßnahmen dazugekommen ist – selbst wenn es recht bald wieder fallengelassen wird – den jetzigen Ausbruch über den Mai beendet.
Noch was ganz anderes: Ich finde es eigentlich sehr anspruchsvoll zwischen Fakt und Meinung zu unterscheiden. Zumal ja viele glauben, ein Fakt gibt die Wirklichkeit wieder und gilt allgemein. Also habe ich mal in die Quelle des Artikels für diese Angabe geschaut und sofort schwere Zweifel am Ergebnis entdeckt. Die Information stammt aus der OECD-Studie „21st Century Reader – Developing Literacy Skills in a Digital World“:
https://read.oecd.org/10.1787/a83d84cb-en?format=pdf
Wenn ich das Richtige gefunden habe, ist der Wert auf Seite 44 (PDF: 46) in Grafik 2.4 ablesbar. In der Metrik „Percentage correct in the reading item of distinguishing facts from opinions“ liegt Deutschland knapp unter dem OECD-Schnitt von 47%. – Warum auch nicht. – Aber! Die USA liegen am höchsten von allen teilnehmenden Ländern bei um die 70%. Ich weiß, das sind Teenager in den USA und deren Lehrer haben sich seit Trump vielleicht so richtig reingehängt, aber, tut mir leid, ich kann mir das nicht vorstellen.
In jedem Fall die Messung scheint auf einer einzigen Aufgabe zu basieren: Frage 3 in der Einheit CR551 Rapa Nui in PISA 2018, die Kennziffer ist CR551Q06:
https://www.oecd-ilibrary.org/sites/098bab1a-en/index.html?itemId=/content/component/098bab1a-en#s138
Es ist zugegeben nichts besonders schwierig zu verstehen, worauf diese Aufgabe hinauswill.
Je länger ich über die Aufgabe (Rapa Nui, Question 3) nachdenke, desto weniger teile ich die Meinung der Autoren, man könne hier zu jedem der fünf Sätze allein auf Grund der in der Aufgabe gegebenen Informationen eine definitive Zuordnung von Tatsache v. Meinung vornehmen: „The correct answers are: Fact, Opinion, Fact, Fact, Opinion.“ (p. 42) Und: „If students got fewer than 4 rows correct, they recieved no credit“ (ebenda).
These: Die Herausforderung für die Schüler besteht hier eher darin, herauszufinden, was von ihnen erwartet wird und dann dieser Erwartung zu entsprechen, ohne allzuviel darüber zu reflektieren.
Und hat eigentlich jemand von euch verstanden, wie der angegebene Prozentwert „Equated P+“ (Fig. 2.5) zustande kommt? Bitte keine Spekulationen, sondern Verweise auf den Methodenteil, vermutlich irdendwo hier:
https://www.oecd.org/pisa/data/pisa2018technicalreport/
Im übrigen sagen die Autoren selbst: „Again, this is just an item and not a full-scaled construct to assess students’ capacity to distinguish between fact and opinion. Yet, these results may reflect differences in curriculum across countries as well as different practices and out-of-school experiences. Learning how to distinguish facts from opinions in school likely helps improve PISA reading scores. It is also likely to help students benefit more fully from online resources while reducing online risk.“ (p. 45)
May, likely, likely … Ich übersetz das mal so: We have a strong opinion that learning to distinguish facts from opinions in school would help a lot. The numbers we have don’t support our opinion, but at least they don’t contradict
it either. :)
Deutschlandfunk so: „In Deutschland sind nur weniger als die Hälfte der 15-jährigen Schülerinnen und Schüler in der Lage, beim Lesen Fakten von Meinungen zu unterscheiden.“ Fakt oder Meinung? Discuss.
ad, vielen Dank für die Detektivarbeit!
Ich denke, die meisten Menschen verstehen unter ‚fact’/’Fakt’/’Tatsache‘ eine wahre (oder beweisbare) Aussage. In der PISA-Aufgabe wird ‚fact‘ – entgegen dem üblichen Sprachgebrauch – eher im Sinne von ‚Tatsachenbehauptung‘ (‚factual claim‘) oder eventuell Tatsachenfeststellung‘ (’statement of fact‘) verwendet; von den Schülern wird erwartet, Aussagen als „fact“ einzustufen, ohne eine Möglichkeit zur Bewertung von Wahrheitsgehalt, Glaubwürdigkeit, Plausibilität etc. zu haben.
Vielleicht ist das Pädagogen- oder Philosophenjargon, und die Testergebnisse spiegeln weniger das Textverständnis als die Jargon-Vertrautheit wider; und die ist stark durch die jeweiligen Lehrpläne und Sprachen geprägt?
Ironisch finde ich, dass Studienautoren, Journalisten und Podcaster die Fähigkeit anderer bewerten, Fakten und Meinungen zu unterscheiden und dabei selber Fakten und (Tatsachen-)Behauptungen (mit unbekanntem Wahrheitsgehalt) gleichsetzen.
Zu dem (letzten) Signal-Hack: Hey, ich habe es doch vorhergesagt, und Ihr habt sogar die Folge 376 (https://logbuch-netzpolitik.de/lnp376-elektionsstoerungen) nach meinem Kommentar https://logbuch-netzpolitik.de/lnp375-no-durian#comment-155731!
Zur Fälschungssicherheit des Impfausweises :
Hier gibt es eine Anleitung inklusiver PDF Dateien zum Selber Ausdrucken der Impfetiketten für Biontech :
https://praxis.comirnaty.de/auth/etikettenanleitung
Grüße Bernd
Ich fasse es nicht. Adresse „An der Goldgrube 12“, netter Versuch. Aber nein, das ist offenbar tatsächlich echt.
Wenn ich da anrufe und mich als Praxis ausgebe bekomme ich bestimmt auch Blanko Bögen für den Laserdrucker per Post zugesendet.
Grüße Bernd
Zur Abmahnung aus Österreich noch eine Anmerkung (Freud ließ mich hier zuerst Abmahnung tippen): Markus Kompa hat dazu Wie man auf Abmahnungen aus Österreich besser nicht reagieren sollte geschrieben. Ändert nichts am grundsätzlichen Problem, aber zumindest hätte man den österreichischen Anwälten die Klage vermasseln können.
Als gebürtiger Südthüringer finde ich den Beitrag zu HG Maaßen sehr schade: „Wir ham‘ halt nur Korrupte und Rechtsradikale.“
Ihr tut nämlich so als sei das ein Witz, obwohl es die Wahrheit ist.
Bzgl des Impfpasses: Linus hat ja das Stichwort PostIdent fallen lassen. Ich tippe darauf, dass es auf sowas hinauslaufen wird. Derjenige, der so einen digitalen Impfausweis haben will, gibt alle Daten selbst auf einer Webseite ein: Name, Geburtsdatum,-ort, Datum der 1. und 2. Impfung, Impfstoff und welches Impfzentrum/welche Praxis. Dann wird ein Ausdruck erstellt, wo alle Daten in Klartext zu lesen sind plus eines vorläufigen QR-Codes.
Am Postschalter kann dann jemand diese Angaben gegen den Personalausweis und gelben Impfheft checken und durch scannen des QR-Code die Richtigkeit der Angaben bestätigen. (signieren)
Das wären dann Abläufe, wie sie ja schon mal bei DeMail aus der Taufe gehoben wurden und da das so eine Erfolgsstory war (Achtung Ironie), ist doch die Wahrscheinlichkeit groß, dass das wieder so gelöst wird …
Hallo Linus, Hallo Tim, danke für die neue Folge!
Zum Thema digitaler Impfausweis: eigentlich könnte man in Deutschland ja den Elektronischen Heilberufsausweis verwenden, den die meisten Ärzte bereits haben sollten. Damit können die Ärzte schon jetzt digitale Signaturen erzeugen. Man müsste dann nur noch die Zertifikate der ausgebenden „Vertrauensdiensteanbieter“ mit dem Impf-Zertifikat signieren. Damit sind aus meiner Sicht die Ärzte dafür prädestiniert, den digitalen Impfausweis auszustellen.
Das Problem mit der Integration in die Praxis-Verwaltungs-Systemen sehe ich allerdings auch. Aber für diese spezielle Anwendung könnte man auch eine separate „Impf-Signatur-Software“ verwenden und das nicht in das PVS einbauen. Dann müsste man es nicht 50 mal entwickeln, sondern im besten Fall nur ein mal.
Zum Thema KV: normalerweise kann man aus den Gebührenziffern nicht so ganz genau ableiten, was tatsächlich gemacht wurde. In diesem speziellen Fall gibt es aber extra Pseudoziffern, die sowohl den Impfstoff als auch Erst- und Zweitimpfung unterscheiden (https://www.kbv.de/media/sp/COVID-19-Impfung_U_bersicht_Abrechnung.pdf). D.h. die KVen könnten tatsächlich wissen, wer welchen Impfstatus hat, allerdings erst nach Ablauf des Quartals und auch nur für die Menschen, die bei den Hausärzten geimpft wurden und auch nicht für privat, sondern nur für die gesetzlich Versicherten. Da fallen so viele durchs Raster, dass sich der Weg wohl nicht lohnt.
Hallo,
zum digitalen Impfpass. Ich habe Euch so verstanden, dass Ihr einen digitalen Nachweis als Ersatz für den aus Papier für möglich haltet. Daran zu glauben fällt mir schwer.
In unser aller Bubble mag jede Person ein Smartphone besitzen. In Teilen der Gesellschaft ist das aber nicht der Fall. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Gerichte in Europa zustimmen, wenn die Ausübung von Grundrechten am Besitz eines Smartphones hängt. Neben den angesprochenen Problemen sehe ich daher als weitere Schwierigkeit, dass man auch eine Lösung auf Papier braucht.
VG und vielen Dank,
Thomas
Genau diese Gedanken bzgl. Zwang zum Smartphone habe ich auch gehabt. Heutzutage wäre es ja dann sogar so, dass die Bundesbürgerinnen von Staats wegen zur Nutzung einer Google- oder Apple-Datenschleuder gezwungen wären. Im privaten Bereich mag man ja die Augen verdrehen, wenn jemand sich weigert, ein Smartphone zu nutzen – eine solche Nutzung aber staatlich zu verlangen, halte ich für nicht rechtssicher. Ließe sich denn eine bEU-Bevölkerungsweite Digitalgerätstruktur ohne Android oder iOS aufbauen? Ich denke nicht. Klar, man kann Lineage oder so nehmen, aber dann hat man wieder Probleme, die App auf sein Phone zu kriegen – [App,Play]Store is‘ ja dann nicht mehr…Massentauglich wäre das nicht.
Na klar, da kann der Staat sagen „Dann verzichte halt auf einen digitalen Impfnachweis. Nimm den gelben Lappen stattdessen.“ Womit wir wieder bei Tims Argument wären, dass der digitale Nachweis an sich dann obsolet ist, da sich jeder seinen WHO-Impfpass selbst zusammenfälschen kann.
Es geht ja hier nicht um eine optionale Komponente, wie bei CWA, sondern um ein für das Leben wichtiges Dokument, wie beim Personalausweis oder die KK-Chipkarte…Oder wäre so eine PKI-Karte die Lösung dafür?
Der digitale Impfpass ist eigentlich nur ein (digital) signiertes Stück Text. Das kann ich in einem QR-Code darstellen, den ich dann auf einem Blatt Papier ausdrucken oder auf meinem Smartphone speichern kann.
Fluggesellschaften machen das schon ewig.
Hallo Linus,
die Möglichkeit einen QR-Code zu drucken hatte ich bei meinem Kommentar verdrängt, sorry dafür.
Dass im von Euch besprochenen Konzept der WHO Impfpass gültig bleibt, habe ich nicht so verstanden, da Ihr auch eine fälschungssichere Überführung des Impfpasses in die digitale Welt diskutiert habt. Vielen Dank für die Klarstellung in LNP394.
VG!
Hallo Tim, hallo Linus,
wieder einmal ein super Podcast, Danke!
Eine kurze Randbemerkung zum Thema CrowdNotifier und der Anhörung zur Check-In Funktion im Bundestag. Wie Linus fand ich die Aussage von Martin Fassunge etwas irritierend, dass er die Frage von Tabea Rößner, nach einer Brücke von der digitalen Welt in die Analoge bei der Check-In Funktion, nicht verstanden hatte. Wenn man die Spec. liest (https://github.com/CrowdNotifier/documents/blob/main/CrowdNotifier%20-%20White%20Paper.pdf, ich hoffe das ist die richtige), kommt man zu dem Schluss, dass die Integration von Nicht-CoronaWarnApp Usern elementarer Bestandteil des Konzeptes ist. Da Herr Fassunge im anderen Kontext erwähnte, dass CrowdNotifier die Vorlage für die Implementierung der Check-In Funktion ist und ich unterstelle, dass er die Spec. gelesen hat, muss man sagen, dass die Kommunikation zwischen Tabea Rößner, Martin Fassunge und Ulrich Kelber in diesem Punkt sehr merkwürdig war. Zumindest hätte man erwarten können, dass Martin Fassunge kurz erklärt, dass und warum diese Funktion nicht implementiert wurde.
Genau hierzu gibt es auch ein Issue im CWA-Git:
https://github.com/corona-warn-app/cwa-wishlist/issues/505
Da hat auch jemand Zeitangaben zu den betreffenden Passagen im Ausschuss-Video gepostet.
Richtig, das ist gleich auch ein konstruktiver Vorschlag, wie man das Problem lösen könnte. Allerdings sollte man dem auch nicht zu viel Bedeutung beimessen, wenn die Gesundheitsämter nur in wenige Fällen überhaupt Kontaktlisten anfordern.
Hallo Linus, hallo Tim,
zum Thema Effizienz der CWA gibt es mittlerweile Zahlen zu den durchgeführten Abstrichen/Arztgesprächen aufgrund einer CWA Warnung:
GOP 02402 Abrechnungen [1]:
2. Quartal 2020: 987
3. Quartal 2020: 40.484
„Nach der Meldung „erhöhtes Risiko“ in der Corona-Warn-App kann die Gebührenordnungsposition 02402 auch abgerechnet werden, wenn nur ein Gespräch und kein Abstrich erfolgt.“ [2]
Quellen:
[1] https://fragdenstaat.de/anfrage/statistiken-zur-gebuhrenordnungsposition-gop-02402-fur-abstrich-nach-warnhinweis-per-corona-warn-app/
[2] https://www.kbv.de/html/1150_46766.php
Viele Grüße
Michael
Hey Ihr Zwei,
vielleicht mal was ganz anderes.
Könntet ihr vielleicht in der nächsten Folge
über die Fehlgriffe der Regierungsparteien reden?
Ich hätte hier mal ein Video als Themenliste:
https://youtu.be/fk8rTuiKtS4
Beste Grüße
Und immer sicher und gesungen durchs Netz
O. A.
Wurden diese Themen nicht schon in diversen LNP-Folgen über die letzten Jahre behandelt?
Kleine Korrektur: Tim hat auf der Annahme, dass 1250 Menschen durch die Corona Warn-App pro Tag von ihrer Infektion erfahren und jede weitere Infektion die Allgemeinheit so 1000 Euro kostet eine Ersparnis von 12,5 Millionen Euro am Tag ausgerechnet. Ich bin jetzt auch kein Mathegenie aber 1250 mal 1000 sind natürlich 1,25 Millionen und nicht 12,5 Millionen.
Außerdem müsste man in diesem Zusammenhang nochmal betonen, dass diese 1250 entdeckten Infektionen natürlich immernoch dasselbe Geld kosten und man sich durch die Warnung aber im Zweifelsfall die ungefähr eine weitere Infektion spart, die ein unwissend Corona-positiver Mensch durchschnittlich durch Ansteckung verursacht, von daher ist die Rechnung grundsätzlich als grobe Zahlenspielerei akzeptabel.
Viele Grüße aus Dresden,
macht weiter so (außer beim Kopfrechnen, aber das kann ja im live-modus mal passieren),
Nils
Ja, stimme zu.
Noch ein möglicher Fehler versteckt sich in den Zahlen durch doppelten Selection Bias:
1.) Es konnten nur Leute befragt werden, die Datensharing angeschaltet haben. ggf. vertrauen diese Leute der CWA mehr und sind eher bereit sich testen zu lassen, wenn die CWA ihnen eine Warnung sendet.
2.) Es haben sicher nur ein Teil der Leute bei der Umfrage unter den 15.000 Hochrisikokontakten mitgemacht. Wahrscheinlich sind diejenigen, die nach der Benachrichtigung durch die CWA tatsächlich Corona hatten, eher bereit an Verbesserungen der App mitzumachen und ihre positive Erfahrung zu teilen („mich hat die CWA gewarnt“)
Ich könnte mir vorstellen, dass dies bis zu Faktor 2 ausmacht (die CWA steht nach dieser Art der Datenerhebung doppelt so gut da, wie sie über alle Nutzer gesehen wirklich ist). Das ist natürlich immer noch ziemlich gut, wenn 500-1000 Infizierte durch die CWA mehr überhaupt oder früher von ihrer Infektion erfahren und damit ggf. weniger Leute selber anstecken.
Man würde sich wünschen, es würde weiterhin mehr Werbung für die CWA gemacht. Sie wird auch mit Impfungen wahrscheinlich wichtig bleiben.
Da kann ich nur zustimmen, das ist sehr bedauerlich. Natürlich ist die App schon ein Erfolg, dass Menschen gewarnt werden aber es hätte mit einfachen Mitteln besser laufen können. Derzeit melden ca. 20% der positiv getesteten ihr Ergebnis an 30%, die die App installiert haben. Somit werden 20% * 30% = 6% gewarnt. Wären die Zahlen doppelt so hoch, also 40% melden ihr positives Testergebnis an 60% App-Nutzer, wären es schon 24%, also eine Vervierfachung. Aus meiner Sicht wurde bei der Entwicklung der CoronaWarnApp ein zu großer Schwerpunkt auf die Technik gelegt und zu wenig, bis gar nicht auf Marketing und Usability, genau das (und vermutlich das einzige) was man bei der Luca App richtig gemacht hat. Wesentliche Features, die die App interessant für den Nutzer machen fehlen bei der CoronaWarnApp und seit dem Sommer 2020 interessiert sich weder RKI noch das Gesundheitsministerium oder auch irgendwelche Virologen dafür. Dazu kommen viele irreführende Meldungen, dass z.B. die Datenschutzeinschränkungen die Wirkung der CoronaWarnApp einschränken würden. Sehr schade, vor allem, weil ich denke, dass wir die CoronaWarnApp noch brauchen werden, denn die Wirkung einer Impfung hält nicht ewig auch die einer überstandenen Infektion nicht. Je länger die Impfung oder Infektion her ist, umso infektiöser kann jemand wieder werden.
Zum Thema Luca App und dem Plan die Telefonnummer zu signieren. Ich weiß nicht ob ich das Konzept falsch verstanden habe. Kann ich nicht rein theoretisch dann eine Telefonnummer, bei der ich Zugang zu dem Luca PIN habe, mir von Luca signieren lassen und dann überall verteilen? Z.B. das die Luci App einfach eine Verifikation für eine Telefonnummer durchführen und diese dann in allen Check-in Daten benutzt?
Grüße
Cornelius
Zum Thema Luca app,
einen Tag nach lnp389 gab es vom Landesdatenschutzbeauftragten BaWü im Podcast „Datenfreiheit!“ eine Folge[*1] zur Kritik an der Luca app.
(Spoiler: Die app kommt zu gut davon oder ich habs verkehrt aufgefasst.)
Vielleicht wäre er als Gast für ein lnp special interessant?
Gruß
Alexander
[*1] Datenfreiheit!: Luca App in der Kritik https://www.baden-wuerttemberg.datenschutz.de/podcast-download/16278/luca-app-in-der-kritik.mp3
Hallo Linus, hallo Tim,
allgemein zur Umsetzung einer zertifikatsbasierten Lösung des digitalen Impfpasses möchte ich anmerken, dass ich im Rahmen einer dienstlichen Schulung darauf aufmerksam gemacht wurde, was das (Sicherheits)Management in einer Root CA (Behörde/Dienstleister/Entität) für ein praktischer Aufwand ist. In LNP385 über die fümpf Blockchains hattest Du, Linus, gesagt, diese CA-basierte Impfpasslösung würde „noppes“ kosten. Leider kann ich jetzt keine Quelle ad hoc liefern, jedoch muss man sich nur vor Augen führen, wieviel Cybercrime es heutzutage gibt und welche Sicherheitsvorkehrungen von Seiten einer RootCA getroffen werden müssen, um einen Leak ihres eigenen PrivKeys absolut auszuschließen oder das Einschleusen falscher Zertifikate durch Hacker zu verhindern. Genau so müssen die hieriarchisch tiefer stehenden Intermediaries ebenso sicherstellen, dass sie nicht kompromittiert werden – da verweise ich nochmal auf die geballten digitalen Kompetenzen, die im Schnitt in Politik und Wirtschaft bspw. in Deutschland vorherrschen. (Aber nicht gleich wieder weinen, Tim! Es wird besser, hoffen wir alle…). Du selbst, Tim, verweist ja in dieser Ausgabe hier auf die vielen Anforderungen, die beim praktischen Ausrollen des digitalen Impfpasses anstehen und noch teilweise ungelöst sind.
Rein algorithmisch mag also die Herangehensweise mit den Zertifkaten recht simpel und beherrschbar klingen, da gelöstes Problem. Genauso muss man dann aber auch analysieren, wie sicher dieses Konzept gegen den Druck des Besch#*&ens seitens der Bevölkerung ist, wie Du, Linus, es bzgl. der Zertifikatsprüfung am Kneipeneingang so anschaulich dargestellt hast. Sobald ausreichend Kapital oder kriminelle Energie bereit steht (Geschäftsmodell Bitcoin oder Bares gegen digitale Impfnachweise), wird es dann haarig.
Sehr gute Folge. Was den digitalen Impfpass angeht war ich auch schon die ganze Zeit skeptisch ob das so klappt. Jetzt wo Ihr das Füllhorn an Problemen dargelegt habt noch mehr als vorher.
Amüsiert hat mich der Gedanke, dass man den ganzen hazzel mit dem Nachweis überhaupt nur hat weil in den Impfstoffen eben keine Chips enthalten sind. Vielleicht könnte man für die nächste Pandemie darüber doch nochmal nachdenken
Könnte man nicht die bereits vorhandenen Identitätsausweise – Personalausweis und Reisepass – so pimpen, dass man damit auch seinen Impfschutz belegen kann?
So ein Impfausweis muss ja auch die Identität des Besitzers belegen, dass machen die amtlichen Ausweise schon kostenlos frei Haus. Sonst könnte ich mich als Ungeimpfter mit dem Impfausweis meines geimpften Onkels in das Cafe setzen und alle anstecken.
Zweitens muss man laut Passgesetz einen der beiden immer mit sich führen, wenn man sich in der Öffentlichkeit bewegt.
Personalausweis und Reisepass sind zwar schon gechippt, aber die verbauten Chips können den Impfstatus vermutlich nicht speichern und wiedergeben. Das kann man natürlich mit etwas Vorlaufzeit – sagen wir mal ab 1. Januar 2022 für alle dann neu ausgegebenen Ausweise ändern.
Für die alten Ausweise könnte man Aufkleber mit RFID-Chips verwenden. Wenn ich meinen Wohnort ändere, dann kommt auf den jetzigen Perso ja auch nur ein neuer Adressaufkleber. Bewährte Technik also. Der Reisepass hat zig Seiten für VISA, da findet auch der Impfchip locker noch Platz.
Wer keinE deutscheR StaatsbürgerIn ist, hat in der Regel einen Reisepass oder einen Identitätsausweis von als Pass-Ersatz. Da gilt dasselbe wie oben.
Am Flughafen-Checkin muss man eh seinen Ausweis vorlegen, somit macht das keinen zusätzlichen Aufwand. Und in der Kneipe muss der Wirt sich auch überzeugen, dass ich ich bin und nicht den QR-Code von Tim oder Linus auf den Tresen gelegt habe.
Wenn der Impfschutz abgelaufen ist, bekommt man mit der Impfung einen neuen Einkleber für den Ausweis und der gepimpte Perso bzw. Pass wird einfach mit den neuen Daten geflasht.
Wär das nicht am Einfachsten, weil im Grunde alles „eh da“ ist?
Zum Thema Impfmodul bei der Hausärztin mit Impfausweis fürs Handy
ImpfdocNE ist ein Praxissoftware-übergreifendes (Java-)Impfmodul für sehr viele Hersteller, dessen Entwicklung schon vor der Pandemie begann und wohl noch Fahrt aufgenommen hat (https://www.gzim.de/index.php/edv-werkstatt/impfdoc-ne). Wir hatten das für unsere Praxissoftware (von CGM, die sonst eigentlich ziemlich Müll ist) ca. eine Woche vor der ersten IMpfung (kostenlos vom Hersteller, die sich sonst jeden Mausklick teuer bezahlen lassen) aufgesetzt und es funktionierte (anders als der Rest unserer Software) intuitiv und relativ gut aus dem Stand. Ich weiß nicht viel über den Hintergrund des Herstellers („Gesellschaft zur Förderung der Impfmedizin mbH“) und leider gibts das Programm nicht stand-alone, aber es macht mich etwas optimistischer als Tim und Linus bzgl. des time-frames eines digitalen Ausweises.
In diesem Programm wird von uns jede Impfung mit Datum und Chargennummer dokumentiert und lässt sich auf die Handy-app (ImpfPassDE) des Patienten übertragen.. (in einem Prozess bei dem der Patient den Praxis QR-Code scannen und uns anschliessend mit einer Pin die Berechtigung gibt..) nur werden wohl der Großteil in unserer ländlichen Praxis geimpften Patienten (wir impfen noch immer fast nur Patienten ü65) davon aus Mangel an entsprechendem Endgeräten nicht davon Gebrauch machen und beim Friseur doch den gelben Lappen aus der Plastikhülle ziehen. Es lassen sich auch extern durchgeführte Impfungen bestätigen aber das hab ich alles noch nicht ausprobiert (wollte das Wochenende/die Beschlüsse abwarten).
Ich mach‘ seit Monaten fast täglich PCR Abstriche, untersuche infizierte Patienten und habe seit Beginn das Handy mit der CWA in der Hosentasche und bin erst 2x gewarnt worden! Die Leute installieren nur die app, wenn ich Ihnen erzähle, dass sie das PCR-Ergebnis schneller bekommen (das ist seit Monaten der Teaser), Das mit digitalen Lösungen ist hier auf dem Land einfach nochmal um Größenordnungen langsamer.. Zusätzlich kommt noch das Problem der Grenzregion – viele Personen aus der Schweiz kaufen hier ein, gehen zum Friseur etc..oder umgekehrt pendeln zur Arbeit rüber. Bin gespannt bis wann dann der Impfausweis grenzüberschreitend (auch für außerhalb der EU, eben mit der Schweiz) funktioniert.. das hat mit der CWA schon ewig gedauert.
Viele Grüße, Christian
Danke für den Hinweis. Aber wenn ich das richtig sehe, kann man damit auch nur neue Impfungen berücksichtigen. Wir sprachen ja vor allem über die Probleme bei der Überführung bisheriger Impfungen.
Auch extern durchgeführte Impfungen lassen sich genauso wie die selbst durchgeführten in ImpfDocNE dokumentieren, was enorm bei dem komplexer werdenden Impfumfeld hilft (ganz unabhängig von COVID19, welche Impfstoffe sich kombinieren lassen für welche Vorerkrankungen, welche kann man subkutan geben, wann wird bei wem aufgefrischt etc etc..).
Es bleiben aber trotzdem viele Fragen, wie
– wer wird die vielen Impfungen aus dem Impfzentrum nachträglich digital dokumentieren? – die Hausärzte sicher nur in Einzelfällen (und bei den nicht-fälschungssicheren Aufklebern wohl auch nur, wenn es gut nachvollziehbar ist). Sonst müssten wir wieder einen Mitarbeiter Vollzeit dafür abbestellen, wie es bereits aufgrund der Organisation für die Impfungen teilweise notwendig war (Pat. anrufen, Erst-und Zweittermine koordinieren, Aufklärungsbögen besorgen und archivieren etc.. gerade bei den älteren Patienten kann man nicht gleich nachdem sie sagen, sie wurden schon geimpft, wieder auflegen). Das müsste aber eigentlich intelligenter über den in den Impfzentren vorliegenden Krankenkassennachweis gehen, eigentlich..
– was ist mit den vielen Praxen, die eine andere Software zur Dokumentation nutzen und somit nicht die app nutzen? In unserem letzten Qualizirkel waren wir die einzige Praxis von ca. 10, die überhaupt von der Lösung wussten. Auch hier müssten Impfungen nachträglich eingepflegt werden.
– uvm…
Ähnlich wie du schon erwähnt hast wird es, falls es zur breit eingesetzen digitalen Lösung kommen soll, nur direkt über die Krankenkassen gehen müssen, nehme ich an. Die strenge quartalsweise Übermittlung und damit Verzögerung, die du ebenfalls erwähnt hast, wäre aus meiner Sicht nicht unbedingt nötig. Man könnte ohne Weiteres den Krankenkassen auch in kürzeren Intervallen eben nur die relevanten, weil mit der Impfung assoziierten, Abrechnungsnummern (wöchentlich?) übermitteln.. wenn der Wille und die Implementierung auf der Krankenkassenseite etabliert wäre – das wird aberr aufgrund der bisherigen Erfahrung von jahrelangem Stillstand nichts..
Hallo Ihr Beiden,
ich höre mir regelmäßig Euren Podcast an – aus fachlicher Sicht (sofern es um Fachliches geht) finde ich ihn sehr gut, thematisch immer am Ball, fundierte nachvollziehbare Erklärungen und schnelle Reaktion auf aktuelle Entwicklungen. Danke dafür.
Allerdings hat mich Eure Suada zum Thema ‚Intelligenzquotient‘ erschreckt – was habt Ihr denn für ein Menschenbild? Ihr wähnt Euch offenbar auf der Seite der ‚intelligenteren 50%‘ und macht Euch über diejenigen lustig, die weniger IQ haben? Abgesehen davon, dass Ihr die gleich in einen Topf schmeisst mit Nazis und dergleichen. Find‘ ich fragwürdig.
Ich würde mich freuen, wenn Ihr ALLE Menschen zunächst einmal respektvoll behandelt und über sie bzw. mit ihnen entsprechend kommuniziert.
Denkt mal darüber nach, ein bisschen weniger ‚abgehoben‘ und ‚von oben herab‘ zu sprechen – dann würde ich Euch nicht nur wegen der fachlichen Inhalte gern hören.
Respektvolle Grüße
CWA Warnauslösung
Gemäß folgender Artikel ist es tatsächlich so, dass bei einer Auslösung über das Gesundheitsamt einer „analogen Zettelperson“ aktuell keine Warnung über die CAW möglich ist:
https://www.golem.de/news/kontaktnachverfolgung-entwickler-pruefen-bessere-warnung-von-corona-app-nutzern-2105-156334.html
https://www.golem.de/news/kontaktnachverfolgung-warum-die-cluster-erkennung-der-corona-app-wenig-bringt-2104-155442.html
Man muss allerdings anmerken, dass die Artikel des Autors sich fast immer so lesen, als ob er Anteile an der Luca-App hätte. Insbesondere folgender Artikel. Da phantasiert er sich einen Fall herbei, der das ganze System CWA-System trollen soll.. Naja, aber nichtsdestotrotz sollte es wirklich möglich sein, dass der Eventverantalter auch die Möglichkeit haben sollte eine Warnung auszulösen, wenn das Gesundheitsamt ihn kontaktiert.
https://www.golem.de/news/kontaktnachverfolgung-corona-warn-app-laesst-sich-leichter-trollen-als-die-luca-app-2105-156186.html
Zur Lösung des Problems gibt es einen konstruktiven Vorschlag auf der CoronaWarnApp github Seite. Dabei schickt der Veranstalter, wenn die Kontaktlisten vom Gesundheitsamt von ihm angefordert werden, den QR Code der Veranstaltung mit an das Gesundheitsamt. Das Gesundheitsamt bekommt ein Werkzeug (WEB-Service o.ä, welches zu entwickeln ist) mit dem es anhand des QR Codes und den eingetragenen Start- und Endedaten des infizierten Teilnehmers aus der Liste eine Warnung an alle Teilnehmer der Veranstaltung auslösen kann, so als ob er selbst eingecheckt hätte. Damit wird der Veranstalter entlastet und der zusätzliche Aufwand beim Gesundheitsamt ist gering, verglichen damit Telefonlisten durchzutelefonieren.
Das Problem der Fake Check-Ins gibt es auch bei der CWA, richtig. Es hat aber nur in dem Fall Auswirkungen, wenn derjenige, der sich falsch eingecheckt hat positiv ist und die Warnung über die CWA auslöst. In dem umgekehrten Fall wird er er fälschlicherweise gewarnt, ist aber selbst Schuld. Bei der Luca App gibt es zusätzlich das Problem, dass man andere einchecken kann, was viel gravierender ist.
Es wäre auch gut, wenn man die Veranstalter mehr informiert, wofür ein Check-In überhaupt sinnvoll ist. Wie hier im Podcast schon diskutiert sicher nicht im Zoo und auch nicht für das Freibad, was ich vor kurzem gesehen habe. Auch in einem riesigen Baumarkt mit 5-10m Deckenhöhe halte ich es nicht für sinnvoll am Eingang einen Check-In aufzuhängen.
zum Problem der Migration von analogen Impfpässen auf den digitalen:
Ich weiß, es mag schwer zu akzeptieren sein. Wir könnten einfach alle analogen Impfnachweise akzeptieren und in einen digitalen Ausweis transferieren. Natürlich haben wir dann das Risiko von Fälschungen, aber dieses Risiko besteht mit der aktuellen Regelung ebenfalls – mit dem Unterschied, dass der analogen Impfnachweis momentan nicht viel bringt.
Ziel einer besseren Lösung kann es nur sein, ab dem Zeitpunkt ihres Einsatzes sicherer zu sein. Dass importierte Altdaten weniger zuverlässig sind, ist ein bekanntes Problem jeder Systemumstellung.
Das ist übrigens wieder einmal ein Thema, bei dem die Politik vollkommen geschlafen hat. Seit der Existenz von Impfungen ist klar, dass ein einigermaßen zuverlässiger Impfnachweis erforderlich sein wird, spätestens für Auslandsreisen.
Das Feature könnte seit letztem Herbst in der CWA vorhanden sein; und dann hätten wir (gemäß Tims Timeline) auch kaum Impfungen ohne digitalen Ausweis durchgeführt.
Da die allermeisten Menschen in Deutschland die Anwendung nicht nutzen und ein guter Teil nicht die technischen Voraussetzungen dazu hat, wäre das nicht wirklich eine Lösung oder?
Wie gesagt meine Vermutung ist mit der Datenerhebung in den Impfzentren, vielleicht ein wenig abhängig von der jeweiligen Qualität der Arbeit vor Ort, könnte man die Prüfung der Impfbescheinigung anhand elektronischer Aufzeichnungen vermutlich führen. Das Problem ist, dass man an vergleichbare Daten von den Hausarztpraxen nur zeitverzögert herankommt. Das ist der Kompromiss, den man für deren Einbindung geschlossen hat.
Das mit der Zuverlässigkeit der elektronischen Lösung würde ich allerdings ganz allgemein in Frage stellen. Spätestens wenn in zehntausenden Arztpraxen die Möglichkeit existiert, einen elektronischen Eintrag zum Nachweis einer Impfung vorzunehmen, ist die Fälschungssicherheit nicht mehr gewährleistet.
Mich würde mal ganz allgemein interessieren, ist meine Wahrnehmung da falsch oder gab es hier widersprüchliche Botschaften bzw. einen nachträglichen Sinneswandel von den Unterstützern des dezentralen Ansatzes für die „Corona-Warn-App“? Ursprünglich wurde doch gesagt, das ist eine Einzelanwendung und man braucht auch die Sicherheit, dass sie nicht hinterher lauter neue Funktionen hinzugefügt bekommt. Die ausbleibende Weiterentwicklung über längere Zeit, würde dazu passen, dass das verinnerlicht wurde. Forderungen wie, dass sie mehr Informationen bieten sollte, kamen meine ich dann später. Schließlich was jetzt so die Erkenntnis ist, dass sie offensichtlich die Plattform für alle Epidemie-bezogenen Dienstleistungen sein sollte, scheint mir dann wirklich im Widerspruch zu dem zu stehen, was in meiner Erinnerung am Anfang zumindestens auch zu den Forderungen gehörte.
Der Abschnitt mit dem Impfausweis finde ich war zu lokal gedacht. Selbst wenn in der EU das alles klappen würden. Was bringt mir das auf allen anderen Kontinenten bei der Einreise. Und wie gehen wir mit den restlichen 9 Milliarden Menschen um die sich nicht nach unserem System ausweisen können. Und wenn jetzt ein Mutante kommt und das ganze Impfen war umsonst?
Naja, hier geht es ja zunächst einmal um einen Nachweis innerhalb der EU und 99% der Bewegungen in diesem Jahr dürften sich auch in dem Bereich abspielen. Was die „Mutanten“ betrifft (genauer: Varianten), da ist es halt wichtig, dass der Eintrag spezifisch ist. Mit der Kombination Impfstoff/Chargennummer weiß man ja genau, um was für eine Version welches Impfstoffs es sich gehandelt hat und kann dann in Abhängigkeit davon entsprechende Entscheidungen und Ausschlüsse vornehmen.
Oh, da erwartet man aber viel Expertenwissen des impfpasskontrollierenden Personals, anhand der Chargennummer und des Impfstoffs minutiös genau entscheiden zu können, ob Immunität besteht. Am Kneipeneingang…
Hallo Tim, hallo Linus,
das war wieder eine super Sendung…vielen Dank.
Dass sich Sachsen mal als Vorreiter im positiven Sinne hervortut und mit der Änderung der Corona-Schutz-Verordnung die Corona-Warn-App zur Kontaktverfolgung erlaubt, fühlt sich als leidgeplagte Dresdner nur im ersten Moment gut an.
Denn beispielsweise die Landeshauptstadt Dresden hat mit finanzieller Unterstützung die App Pass4All eingeführt. Leider steht dieses Vorgehen nicht im landes- und bundesweiten Fokus wie die Luca-App.
Am 17. März veröffentliche die Landeshauptstadt Dresden eine Pressemeldung mit dem Titel „Stadt unterstützt digitale Nachverfolgung und Testerfassung – OB Hilbert: „Pass4All ist Teil unserer langfristigen Öffnungsstrategie“ (https://www.dresden.de/de/rathaus/aktuelles/pressemitteilungen/2021/03/pm_044.php). Aus dieser geht u.a. hervor, dass aus dem städtischen Haushalt durch das Amt für Wirtschaftsförderung 50.000 EUR für Pass4All zur Verfügung gestellt werden.
Dabei sehen wir bei Pass4All nahezu alle Kritikpunkte erfüllt, wie sie an der Luca-App durch die über 70 führende deutsche IT-Sicherheitsforscherinnen und -forscher formuliert wurden.
„Stilblüten“ treibt das sog. „Factsheet Datenschutz und Datensicherheit“ (https://www.pass4all.de/wp-content/uploads/2021/03/pass4all_factsheet_datenschutz_datensicherheit.pdf) von pass4all. Darin heißt es u.a.: „Zusätzlich: Vier-Augen-Prinzip durch Zerlegung des privaten Schlüssels. Einen Schlüsselteil erhält der jeweilige Betreiber, einen zweiten Teil wird für das Gesundheitsamt verwahrt. Dadurch ist es weder den Betreibern noch pass4all einem anderen Dritten technisch möglich, die Daten zu entschlüsseln. Dies geschieht erst durch Zusammenführung der Schlüsselteile beim Gesundheitsamt.“
Und auch nach der neuen Corona-Schutz-Verordnung setzt die Stadtverwaltung nicht auf die CWA. Vielmehr sollen nun alle Besucher:Innen der städtischen Bibliothek Pass4All nutzen (https://www.bibo-dresden.de/de/aktuelles/2021/Einchecken-mit-pass4all.php).
Viele Grüße aus dem schönen Dresden,
M&M
50% der Kinder können irgendetwas nicht. Das ist schlimm, schlimmer ist, daß im Jahre 25 (+-) der Internetzeitrechnung es technikaffine Menschen gibt, die nicht wissen, daß man wegen Bilderklau abgemahnt werden kann. Mein Mitleid hält sich in Grenzen, auch wenn ich Malik schätze (durch seine Beiträge im Cleanelectric podcast konnte man etwas lernen). Richtig und unterstützenswert finde ich das Vorgehen gegen diese Abmahnpraxis. Es sollte eine Art Warnschuss geben müssen, bevor Anwälte eingeschaltet werden.
Eure Darstellung der Elektroautoladesitiation teile ich nicht.
Ich habe nur eine Ladekarte, und diese nutze ich selten. In den meisten Fällen fahre ich an die Ladesäule, stecke an und das Auto läd.
Daheim läd das Auto PV Strom. Nur für den Notfall habe ich eine Ladekarte. Fast hätte ich gelogen, für das osteuropaische Ausland habe ich zusätzlich einen Ladechip.
Diesen aktiven Beitrag zum Umweltschutz (u.a. E-Auto und PV auf dem Dach) kann ich nur leisten, weil ich früher die Schule freitags nicht geschwänzt habe und weil Leistungs- und Verantwortungsbereitschaft in diesem Land noch belohnt werden. Leider gibt es immer lauter werdende Bewegungen, die dem entgegenwirken.
https://stadt-bremerhaven.de/covpass-digitaler-impfnachweis-soll-als-qr-code-per-post-an-geimpfte-gehen/
Der digitale Impfpass scheint erst einmal nur die Corona-Impfung sein.
Hallo Ihr lieben!
Zum Thema QR Check-in bei der CWA: da wir im Sachsen sind und ich die Nachrichten bezüglich Zulassung derer als valider Mittel zur Kontaktnachverfolgung sehr gut fand, habe ich kürzlich versucht, die Nutzung der App als Kontaktnachverfolgung in nötige Präsenzveranstatungen an der Universität vorzuschlagen. Da man nicht davon ausgehen kann, dass alle Studierende die App nutzen, habe ich bei der CWA-Hotline angerufen um genau die Frage, die Linus im Podcast stellte, nachzugehen. Dort wurde mir gesagt, es sei derzeit nicht möglich als Veranstalter*in eine Medlung für Teilnehmende zu triggern. Ich hoffe sehr, dass sich das bald ändern wird, denn sonst ist es meiner Meinung nach kaum praktisch umsetzbar, die App effektiv zur Kontaktnachverfolgung in Veranstaltungen zu nutzen.
Liebe Grüße und tausend Dank für das tolle Podcast!
Zum Problem des Datenschutzes beim digitalen Impfpass:
Ein Impfnachweis muss natürlich personengebunden sein. Eine zweckfremde Speicherung (z.B. für Gästelisten oder Bewegungsprofile) müsse schlicht verboten werden, war euer Fazit.
Ich sehe noch folgende technische Möglichkeiten, die Zweckentfremdung zumindest zu erschweren:
Die personenbezogenen Daten (Name, Geburtsdatum) sind nicht im maschinenlesbaren Teil, z.B. also einem QR-Code, des Impfpasses gespeichert. Sie werden vom Inhaber erst stichprobenartig auf Nachfrage in der App aufgeklappt. Gleichwohl sind sie durch die digitale Signatur mit abgedeckt – wer die Signatur inklusive persönlicher Daten prüfen möchte, muss Name und Geburtsdatum aber selbst abtippen.
Daraus ergibt sich ein gewisser manueller Aufwand, die persönlichen Daten zu erlangen, der eine Massenerhebung schlicht unattraktiv macht.
Um Bewegungsprofile zu erschweren, wird jede Impfung nicht mit einem einzelnen digitalen Zertifikat bestätigt, sondern mit 100 oder 1.000 Zertifikaten, die sich durch einen randomisierten Salt alle unterscheiden. Die Impfpass-App zeigt dann zufallsgesteuert immer irgendein Zertifikat an, sodass ein Verifier mich nicht ohne weiteres bei jedem Kontakt wiedererkennt.
Im Detail habe ich das hier gebloggt: https://blog.pixelistik.de/impfnachweis-app-design/
Hallo,
nach Deiner Meldung zu den Möglichkeiten der CWA hier in Sachsen habe ich den QR-Code für die nächste Orgelandacht in unserer Dorfkirche erstellt. Danke für den Hinweis in den immer wieder hörenswerten Folgen des Podcastes.
Vielen Dank
hey Linus, erklär doch dem Tim mal, was ne offene Beziehung ist
Tolle Folge. Daumen Hoch.
Ich finde die Möglichkeit Eigenschaften oder Berechtigungen datensparsam und rechtssicher zu übertragen total spannend.
Man stelle sich vor analog zum Impfausweis könnte man zusätzlich zu der Eigenschaft „ist geimpft‘ auch Eigenschaften wie ‚darf Kfz führen“ „ist über 16 Jahre“ oder „hat einen Angelschein“ übertragen. Bisher muss man dabei immer den Personalausweis zeigen. Dieser gibt ja immer für einen Vorgang auch unbenötigte Informationen wie Adresse oder Geburtsdatum wieder.
Mit digitalen Zertifikaten könnte man wirklich nur die benötigte Eigenschaft übertragen.
Ich bin, wie Tim auch sagte, echt gespannt was da in den kommenden Jahren noch so kommt.
Bitte EU vergeigt das nicht.
Hallo.
Ich habe da eine Frage an die IT-Security Experten:
Könnte man mit der Infrastruktur vom Impfpass nicht jedem EU-Bürger ein zertifiziertes PGP-Schlüsselpaar zur freien Benutzung zur Verfügung stellen?
Eine EU weit standardisierte App zum Managen von statlch beglaubigte Keys scheint mir ein riesiger Schritt hin zu sicheren digitalen Behördengängen zu sein.
Oder habe ich irgendwo einen Denkfehler.
Hi Tim,
Hi Linus,
will euch diesen Mitschnitt des Ausschusses für Kommunikationstechnologie und Datenschutz vom 15.4.2021 nicht vorenthalten:
https://www.youtube.com/watch?v=8UFwlF5Zga8&t=405s
Besonders positiv hervorzuheben ist Maja „Datenschutz ist kein Nice-To-Have“ Smoltczyk, Datenschutzbeauftrage Berlin
Statements zu Luca, Teams und Zoom in Schulen gibt es auch. Neben den üblichen Wie-können-wir-nur-ohne-Microsoft-überleben-Abgeordneten bin ich doch durchaus optimistisch, dass die Problematik zumindest erkannt wurde und langsame Schritte in die richtige Richtung unternommen werden.
Sehr negativ aus meinen Augen ist der Sprecher der BVG, dem es in Pandemiezeiten egal ist mit welchen digitalen Mitteln Schüler beschult werden. Fragt mich nicht warum der zu Schule ein Statement abgegeben hat (ca. Minute 28ff) und auch die BVG als kritischere Infrastruktur betrachtet als Schulen.
Ansonsten weiter so. Hab diesen Podcast erst dieses Jahr entdeckt, aber seitdem bin ich dabei und hab schon gut mitlachen und mich mitärgern können.
Übrigens, auch Leute ohne Krankenversicherung werden geimpft. So viel zu der Datenrückverfolgung via Krankenkasse.
Die sind wahrscheinlich dann wieder die Gelackmeierten.
Moin,
die Behauptung, ein elektronischer Impfausweis führe zur Spaltung der Gesellschaft, halte ich für schlichten Blödsinn.
Zum einen geht es hier nur um eine Übergangsphase bis flächendeckend geimpft ist. Vielleicht irgendwie bis September oder spätestens Oktober so, wenn ich das richtig sehe. Danach ist der elektronische Impfausweis im Grunde nur eine banale Vereinfachung – man muss nicht mehr im gelben WHO-Heft herumsuchen, sondern kann den Status flugs präsentieren. Das gelbe WHO-Heft bleibt aber maßgeblich, und auch der Perso bleibt maßgeblich. Was in der Realität wohl heißt, man zeigt einen Nachweis mit signiertem QR vor und das ist es dann, alles andere dauert zu lange.
Dann ist doch gar nicht so, dass die Gesellschaft verlässlich in zwei Gruppen teilen lässt, nämlich die Impfausweisinhaber und die Nichtinhaber. Das ist im Gegenteil ein buntes Durcheinander. Mein familiäres Umfeld als Beispiel: Ich bin erstgeimpft, wohl Ende Juli dann mit Ausweis. Einer meiner Söhne (bei der freiwilligen Feuerwehr) ist erstgeimpft, wohl Ende Juni mit Ausweis (anderer Impfstoff). Der andere Sohne ist nicht geimpft, geht auch nicht zur Schule und wird kaum vor September mit der Erstimpfung rechnen können. Meine Freundin ist nicht geimpft. Deren Söhne sind Diabetiker, beide erstgeimpft und wohl Mitte Juni mit Ausweis. Das ist ein so buntes Durcheinander, dass eine Urlaubsplanung oder auch nur ein gemeinsamer Restaurantbesuch auf Basis des Impfstatus sowieso unmöglich ist. Das wird in den meisten Familien kaum anders sein. Im Zweifel kommt es schlicht auf den Letztgeimpften an. Der aber bekommt seinen Impfausweis dann, wenn es ohnehin egal ist, nämlich wenn eh flächendeckend geimpft ist und niemand mehr nach einem Nachweis fragt. Vielleicht bei Flugreisen, aber da hatte man in der Vergangenheit schon immer den WHO-Ausweis dabei (ich jedenfalls) und beim Checkin ist auch selten soviel Zeitdruck, dass ein elektronischer Nachweis eine nennenswerte Beschleunigung liefern würde.
Mein Fazit: Die Sorge, dass der elektronische Impfausweise die Gesellschaft spaltet, ist unbegründet.
Hier in Frankreich wurde ich schon erstgeimpft und da gab es einfach einen QR-Code auf der Bestätigung, den konnte ich mit der staatlichen „Alle-gegen-Corona“-App einscannen und habe das jetzt in der App falls jemand fragt. (Ja, das ist die App, die nicht die Apple-Google-Api nutzt…)
Ich erlaube mir mal, die Diskussion aus dem Grab zu heben um Eure prophetischen Fähigkeiten zu loben:
Tim schätzt aus dem Bauch, dass Ende Juli 50% der Bevölkerung vollständig geimpft sind. Stand 23.7. sind laut Corona Warn App (sic!) 49.1% geimpft – passt ;-)
Die gelben Impfpässe gelten parallel zu den elektronischen Zertifikaten weiterhin gültig – Passt.
Die Zertifikate bekam man bis vor Kurzem in der Apotheke nach Vorlage des Impfpasses. – Passt
Bis vor Kurzem deshalb, weil das eine Zertifikat, das ALLE Apotheken verwenden leicht mit betrügerischer Absicht zu erhalten war. Das eine Zertifikat kann natürlich auch nicht ungültig gemacht werden, weil dann auch die legitimen Impfnachweise ungültig würden. Folglich, die Zertifikate an die Apotheken zu liefern ist die Herausforderung an der man scheitert – passt.
Mein Zertifikat habe ich übrigens problemlos und ziemlich fälschungssicher mit der Impfung von meiner Ärztin bekommen. – die gute Nachricht ;-)