Camp 2023 — Botnet lahmgelegt — Stalkerware lahmgelegt — Digital Fail — Digitalpolitik der Ampel — Digitale Patientenakte und E-Rezept — Selbstbestimmungsgesetz — Twitter ist jetzt X — Radio Dreyeckland — Letzte Generation — Clown gegen Clown — Zugstop
Da ist sie also endlich, die erste reguläre Sendung nach der Sommerpause, die nur durch die Live-Sendung von Camp 2023 unterbrochen wurde. Wir blicken kurz auf die Sendung und andere Beiträge von uns auf dem Camp zurück und wenden uns dann wieder den netzpolitischen und sonstigen Themen zu.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
Prolog
#CCCamp23
LNP mit Julian Hessenthaler
Blinkenlights
- media.ccc.de: Projekt Blinkenlights
Vortrag kantorkel, Dominik und Linus
- media.ccc.de: Disclosure, Hack and Back
- chaos.social: linuzifer – chaos.social
DJ
- soundcloud.com: Stream Rosa Luxus b2b Stoneless Bird @ #cccamp23 by tschunkelmusik
- tschunkelmusik.de: tschunkelmusik
Bilder
- flickr.com: CCCamp23 by Leah Oswald
FBI legt Qakbot lahm
- bleepingcomputer.com: Qakbot botnet dismantled after infecting over 700,000 computers
- bleepingcomputer.com: How the FBI nuked Qakbot malware from infected Windows PCs
Hacker legen Stalkerware lahm
- ddosecrets.com: WebDetetive – Distributed Denial of Secrets
- heise.de: Stalkerware-Anbieter gehackt: Opfer entfernt, Daten zur Kundschaft geleakt
Digital Fail: Deutschland im Datenstau
- linus-neumann.de: Digital Fail – Deutschland im Datenstau | Linus Neumann
- zdf.de: Digital Fail – Deutschland im Datenstau
Ampel: Digitalpolitik
- heise.de: Bundesregierung hält Zusage für Recht auf schnelleres Internet nicht
- spiegel.de: Digitalisierung: Bundesregierung hat bisher nur gut jedes zehnte Vorhaben umgesetzt – DER SPIEGEL
- golem.de: Halbzeitbilanz Ampel
- heise.de: Kritik an Digitalpolitik: Ampel soll Farbe bekennen
- ccc.de: CCC | Halbzeit für die Ampel – Was sich für eine nachhaltige Digitalpolitik ändern muss
- netzpolitik.org: Erklärung an die Bundesregierung: Zivilgesellschaft fordert Kursänderung in der Digitalpolitik – netzpolitik.org
Digitale Patientenakte und E-Rezept
Selbstbestimmungsgesetz
- netzpolitik.org: Selbstbestimmungsgesetz: Unter Generalverdacht – netzpolitik.org
- netzpolitik.org: Selbstbestimmungsgesetz: Datenweitergabe an den gesamten Sicherheitsapparat – netzpolitik.org
Twitter ist jetzt X
- spiegel.de: Donald Trump kehrt nach Sperre zu X (Twitter) zurück – DER SPIEGEL
- spiegel.de: Elon Musk: Geld haben ist Recht haben – Kolumne – DER SPIEGEL
- spiegel.de: Elon Musk: Twitter-Chef gibt Account frei, der wegen Fotos von Missbrauch gesperrt war – DER SPIEGEL
- spiegel.de: Elon Musk: Wie das X des Twitter-Chefs die Nachbarschaft nervt – DER SPIEGEL
Durchsuchung bei Radio Dreyeckland
- netzpolitik.org: Indymedia: Razzia bei Radio Dreyeckland war rechtswidrig – netzpolitik.org
- golem.de: TITEL NICHT GEFUNDEN
Abhörmaßnahmen Letzte Generation
- netzpolitik.org: Letzte Generation: Journalisten wehren sich gegen Abhören des Pressetelefons – netzpolitik.org
Clown gegen Clown
- bunte.de: Jan Böhmermann: Ex-BSI-Präsident Schönbohm fordert Schmerzensgeld vom ZDF | BUNTE.de
- golem.de: Schönbohm fordert Schmerzensfgeld von Böhmermann
Polnische Züge durch Radiosignal gestoppt
- wired.com: The Cheap Radio Hack That Disrupted Poland’s Railway System | WIRED
- heise.de: Polen: Offenbar mit simplem Radiosignal rund 20 Züge angehalten
Jobs
- fragdenstaat.de: Job: Wir suchen eine*n SysAdmin für FragDenStaat!
Termine
Datenspuren 23
- datenspuren.de: Datenspuren 2023
- zentralwerk.de: Zentralwerk
- c3d2.social: Datenspuren (@datenspuren@c3d2.social) – C3D2.social
Sonoj Convention in Köln
Systemabsturz
- events.fairetickets.de: Systemabsturz – Privatclub 27. Oktober 2023
Zum Thema Hackback:
Reicht dafür nicht auch Notwehr bzw. Notstand?
Das gilt natürlich nur, wenn man gerade aktiven Angriffe abwehrt. Hackback im Nachhinein zur reinen Ermittlung oder Rache wäre davon nicht abgedeckt.
Von daher ist die Grauzone ja eigentlich genau da, wo Linus sie haben will. Selbst wenn es zu einer Anzeige käme, kann man sich so verteidigen. Strafanzeigen könnten ja auch anonym sein und müssen auch nicht von der geschädigten Ransomwarebande selbst kommen.
§ 32 Notwehr
(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.
(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.
§ 33 Überschreitung der Notwehr
Überschreitet der Täter die Grenzen der Notwehr aus Verwirrung, Furcht oder Schrecken, so wird er nicht bestraft.
§ 34 Rechtfertigender Notstand
Wer in einer gegenwärtigen, nicht anders abwendbaren Gefahr für Leben, Leib, Freiheit, Ehre, Eigentum oder ein anderes Rechtsgut eine Tat begeht, um die Gefahr von sich oder einem anderen abzuwenden, handelt nicht rechtswidrig, wenn bei Abwägung der widerstreitenden Interessen, namentlich der betroffenen Rechtsgüter und des Grades der ihnen drohenden Gefahren, das geschützte Interesse das beeinträchtigte wesentlich überwiegt. Dies gilt jedoch nur, soweit die Tat ein angemessenes Mittel ist, die Gefahr abzuwenden.
Ich wollte nur mal ganz kurz ein großes „Danke“ da lassen, Linus, für deinen Umgang mit dem Selbstbestimmungsgesetzesthema: klare Worte gehabt – transfeindliche Spinner, die sich realitätsfernste Szenarien herbeifantasieren, als solche bezeichnet; Beurteilung davon, ob die Meldung an die Behörden schlimm ist den betroffenen Personen überlassen; und dann auch noch erwähnt, dass es eben kein Makel, sondern im Gegenteil _das eigentliche Feature_ des Gesetzes ist, dass da ja dann „jeder einfach so“ kommen kann.
Das finde ich deshalb so hervorhebenswert, weil das eben absolut nicht selbstverständlich ist: oft genug gibt’s (zum SBGG ganz allgemein) – leider eben auch aus „Hacker:innenkreisen“ – ständig total-super-„liberale“-„both sides“-Takes aus entspannter „betrifft-mich-ja-nicht-und-ist-deshalb-nicht-so-schlimm“-Position heraus, bei denen dann den am Ende einfach irgendwo den groß angelegten neurechten/TERF/Springer/evangelikalen-Kampagnen auf den Leim gegangen wird.
Mir war es daher schon fast ein bisschen bange vor dem Hören – um so toller finde ich’s also, dass du da ganz ohne Firlefanz und Rumgedruckse so klar Stellung bezogen hast! :)
Ganz famos!
Liebe Grüße
Iris
Vielen Dank für dieses wundervolle Zitat von Tim, das ich so mitfühle: „ich bin ja eigentlich gar nicht offiziell Teil meiner eigenen Generation“
Kleine Grammatikfrage zu Qakbot:
pricht man q ohne u nicht wie k?
Hallo ihr beiden, eine großes Danke erstmal für die ganzen Jahre guter Unterhaltung und Information von eine:r langjährigen Hörer:in :)
Ich hab ein paar Einordnungen und Meinungen zum Thema Selbstbestimmungsgesetz. Ich bin selbst trans und meine einigermaßen zu dem Thema sprechen zu können, wenn gleich es auch viele Trans-Menschen gibt, die sich noch viel viel besser mit dem Thema auskennen und auch mehr dazu sagen können.
Um was es grundsätzlich bei dem Gesetz geht, habt ihr recht gut zusammengefasst. Hier noch die Anmerkung dass es das TSG (Transsexuellen Gesetz) aus den 80zigern ablöst und endlich auch für nicht-binäre Menschen eine Änderung des Geschlechtseintrags und Namen möglich ist. Es gibt einige gute Punkte an dem Gesetz (was bei der Aufgabe das TSG abzulösen, aber auch nicht schwer ist, wobei die Ampel natürlich auch gut drin ist, eigentlich gut gemeinte Ansätze zu versemmeln), aber auch einige die noch deutlich schlimmer sind als den den ihr angesprochen habt. Zum Beispiel eben dass das Offenbarungsverbot für Behörden nicht gilt (so wird man bei einer zB. Verkehrkontrolle nach überprüfen der Daten sicher das ein oder andere Mal mit dem Geburtsnamen angesprochen werden im Sinne von „sie hießen ja mal…“) oder dass das Hausrecht nicht ausgehebelt werden kann (so kann man als Transperson immer noch aus Schwimmbädern etc. fliegen, weil das Personal transfeindlich ist). Und auch die Dauer bis das Gesetzt in Kraft tritt (Ende 2024) ist eine Zumutung.
Aber jetzt noch zu der Sache mit der Mitteilung an alle Behörden. Zum einen hat es ein ziemliches Geschmäckle wenn Behörden Daten von Minderheiten erheben (siehe: Rosa Listen). Sie sagen natürlich, dass die Daten, wenn nichts vorliegt, gleich wieder gelöscht werden (aber was heißt schon nichts vorliegen?, reicht eine Ordnungswidrigkeit oder ein Verfahren weil man mal in der Jugend mit einem Joint erwischt wurde und das irgendwo noch gespeichert ist schon, damit die Daten doch gespeichert werden?). Ich kann schon auch ein bisschen den Gedanken verstehen, aber ich bin insgesamt voll bei Linus, dass es schon eine sehr aufwändige und nicht logische Herangehensweise wäre. Es gibt ja noch viele weitere Punkte wie Geburtsdatum und Meldeadresse die eine Person identifizieren und viel genauer sind als der Namen. Es gibt ja auch ein paar „Max Müller“ in Deutschland und die werden ja auch nicht ans BKA gemeldet, weil der Name zum untertauchen sicher auch nicht unpraktisch wäre, ihr versteht worauf ich hinaus möchte.
Insgesamt ist es für Trans-Menschen eine enorme Belastung, überhaupt sich zu outen und den Namen überall (ja nicht nur im Ausweis, auch bei der Bank, an der Arbeit, bei Versicherungen, etc.) ändern zu lassen. Und deshalb sollte dieser Schritt mit so wenigen wie möglichen Hürden verbunden sein. Hier überwiegt die Bewahrung von Grund- und Menschenrechten von Trans-Personen einfach um Meilen den potentiellen Missbrauch. Zu guter Letzt ist natürlich noch anzumerken, dass der Einwand der Sicherheitsbehörden, wenn auch vielleicht unbewusst, in das gleiche Horn stößt wie die ganzen Konservativen, vermeintlichen Vertreter:innen der Mitte, Reaktionären und Rechten, die die ganze Zeit vor angeblichen Gefahren warnen.
Der Kommentar ist natürlich viele länger geworden als gedacht, aber ich hoffe ihr könnt was damit anfangen. Zu guter Letzt noch der Tipp vielleicht einfach mal eine Trans-Person in den Podacst einzuladen und das Thema ausführlich beprechen. Würde mich freuen :)
Warum, gab es kleine Aufarbeitung bezüglich der Antifa und den im Netz veröffentlichten Adresse von hessischen AfD-Politikern? Nicht relevant weil?
„Im Netz taucht eine Seite auf, die AfD-Kandidaten für die hessische Landtagswahl auflistet – samt Privatadressen, Autokennzeichen, Hobbys. Die Antifa Frankfurt ermutigt auf ihrer Homepage zu „Hausbesuchen“. Politiker und Behörden sind alarmiert.“
https://www.sueddeutsche.de/politik/hessen-antifa-afd-adressen-politiker-landtagswahl-1.6112554
Zu Tims Einwand zum Selbstbestimmungsgesetz „wenn du jetzt wirklich untertauchen möchtest“:
1. Es gibt zahlreiche Länder, die Selbstbestimmungsgesetze haben. Ca. 100 Millionen Menschen in Europa haben bereits ähnliche Möglichkeiten in dem Land, in dem sie leben. Europa ist noch nicht in Chaos versunken, weil Kriminelle aus diesen Ländern massenweise ihren Vornamen und Geschlechtseintrag ändern und untertauchen. Das Beispiel mag auf den ersten Blick plausibel klingen, tritt aber praktisch nicht auf.
2. Dies wäre sowieso nur in den Fällen relevant, in denen gegen die Person, die untertauchen möchte, zu dem Zeitpunkt noch nicht ermittelt wird. Es spricht ja, soweit ich das einschätzen kann, nichts dagegen, dass dies zum Zeitpunkt der Anpassung durch die Standesämter geprüft wird.
3. Die Kritik richtet sich, zumindest in meiner Wahrnehmung, hauptsächlich gegen die proaktive Übertragung der Daten an zahlreiche Behörden. Eine datensparsamere Variante wäre die aktuelle Handhabung, bei der ein rechtliches Interesse glaubhaft gemacht werden kann, um die Verknüpfung vom alten zum neuen Datensatz zu offenbaren.
4. Als Berliner solltest du eigentlich wissen, dass man fürs spontane Untertauchen eh nicht schnell genug einen Termin beim Standesamt bekommt, auch unabhängig von der 3-Monate-Frist im Entwurf.
Zur Frage, was denn dagegen spricht:
Hier werden letztlich Karteien von trans Menschen bei Behörden angelegt bzw. ermöglicht, die immer und immer wieder beweisen, dass sie persönliche Daten von (vulnerablen) Bürger*innen nicht gegen Missbrauch aus den eigenen Reihen schützen. Gleichzeitig ist das gesellschaftliche Klima immer transfeindlicher und Gewalt gegen queere Menschen allgemein steigt an.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis irgendein rechtsgesinnter Polizist o.Ä. diese Datensätze an rechte oder potentiell gewalttätige Gruppierungen leakt. Das daraus entstehende Risiko erscheint mir deutlich realer und direkter als ein konstruierter Fall einer Person, die untertauchen möchte.
WENN diese Behörden nicht am laufenden Band ihre Inkompetenz oder Gesinnung in dieser Hinsicht beweisen würden, wäre das vielleicht nochmal eine andere Diskussion.
Linus hat es eigentlich gut zusammengefasst: hör auf Betroffene(nverbände) und deren Ängste mit Blick auf eine solche Übertragung. Da wird ganz schnell klar, warum das absolut keine gute Idee ist.
Kurze Korrektur zu (2): Statt ermittelt sollte da gefahndet stehen.
Eine Frage stellvertretend für alle, deren Englisch nur minimal besser ist als die IT-Kenntnisse (ich zum Beispiel): Gibt es den Camp-Vortrag auch irgendwo auf deutsch?
Leider nicht…
Kurzer Schwank aus dem Krankenhausalltag meiner Frau im Kontext der E-Akte:
In Krankenhäusern wird unglaublich viel Zeit darauf verwendet, den (Haus-) Ärzten der Patienten hinterherzutelefonieren, um an deren Akten zu gelangen, die dann per Fax quer durch das Land geschickt werden.
Auf die Aussagen der Patienten bezüglich Medikamenten, Vorerkrankungen etc. können sich die Ärzt:innen vor Ort nur eingeschränkt verlassen, da die Patienten teilweise nicht vollständig ansprechbar sind oder eben auch Dinge vergessen – etwa dass sie Medikament X einnehmen.
Der Prozess ist einerseits sehr zeitaufwendig und andererseits auch fehleranfällig – zum Beispiel, wenn die Arztpraxis gerade im Sommerurlaub ist. Als Datenschützer stelle ich mir theoretisch vor, dass man so etwas sicher umsetzen kann, sodass die Akte für die Dauer des Aufenthalts im Krankenhaus freigeschaltet wird. Dass ein staatliches Projekt das jedoch ordentlich umsetzt, daran würde ich, ähnlich wie Linus, ebenfalls zweifeln. Dann muss der CCC als unabhängige Kontrollinstanz eben wieder den Penetrationstest übernehmen ;-).
Ach, und Deutschland ist in Sachen Digitalisierung kein Entwicklungsland. Meine Frau kommt aus einem Entwicklungsland, und selbst dort benutzt man kein Fax mehr. In Bezug auf die Digitalisierung ist der deutsche Staat eher dritte Welt.
Und wie sicher im IT-Sinne sind die im Herkunftsland Deiner Frau die digitalen Mittel, die das Fax ersetzt haben?
Es scheint so als wäre die Deadline für den FdS Job zur Veröffentlichung des Podcasts schon eine Woche abgelaufen :)
Nur mal von meiner Seite die Perspektive zu euren Kommentaren zur elektronischen Patientenakte: Ich möchte nochmals betonen was das für ein Segen sein kann. Ich selber habe einiges an chronischen Krankheiten und muss um die 10-13 mal im Jahr allein aus Routine zu verschiedenen Ärzten. Denen jedes Mal über alles andere zu berichten nimmt unglaublich viel Zeit in Anspruch. Dazu kommt: Umzug zwischen Städten ist ein Albtraum weil ohne e-akte dann Berge an Papier und Befunden zu neuen Ärzten geschleppt werden muss. Ja, die e-akte wird nicht gut umgesetzt werden und ja, das ist echt traurig. Aber selbst ich als jemand der gute IT Security für notwendig hält und sich als privacy-affin bezeichnen würde wäre bereit etwas laxere privacy & security hinzunehmen wenn es mir so zugute kommen könnte wie es das Konzept verspricht. Zudem ermöglicht es auf lange Sicht auch Wiederholungsrezepte, die z.B. für ein Jahr gültig sind. Man denke nur an alte Menschen die wegen jeder Packung Blutdrucksenker zum Arzt rennen müssen.
Was auch gerne vergessen wird: oftmals hängen viele diagnosen zusammen und beeinflussen sich gegenseitig, auch über fachgebiete hinaus. So kann sich z.B. ein physisches Leiden auf die Depressionswahrscheinlichkeit auswirken etc. Solche Daten sind im bisherigen System nicht wirklich gut aggregiert. Hat man sie jedoch alle beisammen lässt sich vieles leichter und besser behandeln bzw. nach Ursachen forschen.
Ich finde hier sollte die Debatte tatsächlich praktischer geführt werden mit dem Fokus auf iterative Verbesserung. Auch wenn das eigentlich kein guter Ansatz ist, sind hier (finde ich) die Chancen einfach so unglaublich hoch dass man ein paar Risiken in Kauf nehmen kann.
Zum Selbstbestimmungsrecht/Namensänderung: Wie ist das denn bei anderen Namensänderungen? Also insbesondere bei Hochzeit, aber auch andere Namensänderungen: Wird diese auch allen Sicherheitsbehörden gemeldet?
Dafür besteht aber kein Offenbarungsverbot.
Zur Authentifizierung des Netzes ggü. dem Telefon: Auf meinem Pixel 7a wird mir angeboten, 2G zu deaktivieren.
Wärst du nicht in Deutschland, würde ich dir das empfehlen
Vielen Dank Linus für deinen starken Umgang mit dem Selbstbestimmungsgesetz, das hat mich wirklich gefreut!
hey zusammen, eine anmerkungen zum selbstbestimmungsgesetz: die sammlung der personenbezogenen daten der personen, die mittels sbgg namen und/oder geschlechtseintrag anpassen lassen, in staatlichen zentralen speichern, auf die eine unbekannte, aber vermutlich krass hohe anzahl von menschen innerhalb dieser behörden zugreifen können, ist hochgradig gefährlich. wir denken nur kurz an die einzelfälle, in denen bei der polizei daten in rechte kreise gespielt werden, wenn diese nicht sogar deckungsgleich sind. ganz deutsch: wir werden dann also eine staatliche datei mit trans*, inter* und non-binären personen haben… diese dramatische lage für eben diese person ist mir im podcast leider viel zu kurz gekommen.
und wisst ihr schon wie die neuen arschcoin für die digi zahlmethode von äckkks äckkkkks twitter heissen werden? ganz einfach hakenkreuzer (https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzer_(M%C3%BCnze))
Ich finde das SBG super.
Leider trage ich einen Doppelvornamen. Der erste Vorname ist OK, der zweite nicht. Diesen zu ändern ist so einfach nicht möglich. Aber jetzt kommt das SBG.
Ich gehe zum Standesamt, sage daß ich jetzt eine Frau bin. Lasse meinen Vornamen von Paweł-Stanisław auf Paula ändern. Erlebe ein paar Monate lang das Abenteuer Frau (Frauen-WC, Frauen-Fitnessstudio) und dann wenn es mir gereicht hat, zeige ich an, dass ich doch ein Mann bin und ab jetzt nur noch Paul heißen möchte.