25 Jahre Google — Feedback — Woke Mind Virus — Chatkontrolle — Vorratsdatenspeicherung — Störerhaftung — Termine — Jobs
Diese Woche feiert Google 25-jähriges Bestehen des Unternehmens. Wir machen uns Gedanken darüber, wie wir Google wahrnehmen. Dazu gibt es eine Menge Feedback, neue Bewegungen im Bereich der Chatkontrolle und ein paar Updates zu Fragen der Vorratsdatenspeicherung und der Störerhaftung im Kontext des Digital Services Act.
Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.
Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.
Transkript
Shownotes
Prolog
- youtube.com: Google into google? Never type google into google! – YouTube
- youtube.com: Moss Introduces Jen To The Internet | The IT Crowd Series 3 Episode 4: The Internet – YouTube
- The IT Crowd – Wikipedia
25 Jahre Google
- netzpolitik.org: Irgendwas mit Internet: Google ist zu mächtig geworden – netzpolitik.org
- de.wikipedia.org: Googol – Wikipedia
- wiwo.de: Alphabet-Quartalszahlen zu Q2 2023: Umsatz, Gewinn & Aktie im Überblick
- de.wikipedia.org: DeepMind – Wikipedia
- youtube.com: OFFICE SPACE Clip – "Good For the Company?" (1999) Mike Judge – YouTube
Feedback
Steirische Sünden und Österreich
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Aivery
Selbstbestimmungsgesetz
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Iris
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von ronja
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von S
Patientenakte
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von ODR
- logbuch-netzpolitik.de: Kommentar von Jörn
Warum Musk Twitter gekauft hat
- telegraph.co.uk: Elon Musk reveals Twitter takeover driven by 'woke mind virus' that infected his trans daughter
Chatkontrolle
- netzpolitik.org: Anlasslose Massenüberwachung: Apple begründet Aus für automatischen Foto-Scan – netzpolitik.org
- netzpolitik.org: In letzter Sekunde: Britische Chatkontrolle vorerst geplatzt – netzpolitik.org
- netzpolitik.org: Ungeahnte Allianzen: So breit ist der Widerspruch gegen die Chatkontrolle – netzpolitik.org
- edri.org: Is this the most criticised draft EU law of all time? – European Digital Rights (EDRi)
- netzpolitik.org: Offener Brief der Wissenschaft: Das Client-Side-Scanning ist zum Scheitern verurteilt – netzpolitik.org
- netzpolitik.org: Chatkontrolle: Internetwirtschaft fordert Schutz von Verschlüsselung – netzpolitik.org
- itic.org: Joint letter from European industry players
- cdn.netzpolitik.org: Joint industry call for protecting encryption and limiting detection orders in the EU Regulation laying down rules to prevent and combat child sexual abuse
- netzpolitik.org: Internes Protokoll: EU-Staaten starten Endspurt zur Chatkontrolle – netzpolitik.org
Voratsdatenspeicherung
- netzpolitik.org: Bundesverwaltungsgericht: Vorratsdatenspeicherung ist und bleibt illegal – netzpolitik.org
- eco.de: eco zum Urteil des Bundesverwaltungsgerichts Leipzig: Vorratsdatenspeicherung Klage SpaceNet – eco
Störerhaftung
- heise.de: Verbraucherschützer warnen vor Rückkehr der Störerhaftung
- bmdv.bund.de: Entwurf eines Gesetzes zur Durchführung der Verordnung (EU) 2022/2065 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 19. Oktober 2022 über einen Binnenmarkt für digitale Dienste und zur Änderung der Richtlinie 2000/31/EG sowie zur Durchführung der Verordnung (EU) 2019/1150 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Juni 2019 zur Förderung von Fairness und Transparenz für gewerbliche Nutzer von Online-Vermittlungsdiensten und zur Änderung weiterer Gesetze
Termine
- temporaerhaus.de: Das temporärhaus ist zurück!
Jobs
- epicenter.works: Freelance: Python Backend-Entwickler:in freie Kampagnensoftware Chatkontrolle | epicenter.works
- media.ccc.de: DearMEP – Free Software infrastructure for Online Campaigning in the EU
- epicenter.works: Konzeptpapier
- de.wikipedia.org: Woke – Wikipedia
Hier ist das legendäre Soundsnippet mit Fefe und Tim zum Thema Google aus dem Chaosradio 28 vom 27.05.1998: https://youtu.be/LmclmoWabTM
Ganze Folge: https://chaosradio.de/chaosradio_28
*Hüstel* Transformer-Modelle („Attention is all you need“) waren tatsächlich ’ne In-House-Innovation von Google. Der zentralen Idee hinter fast allen heutigen kommerziellen KI-Systemen sollte man schon ’ne gewisse Innovationskraft bescheinigen, oder?
Google hat (auch daraus) keine neuen eigenen (Milliarden-)Geschäftsmodelle entwickelt.
Selbstverständlich entwickelt Google sicherlich auch die Suche seit einem Vierteljahrhundert weiter. Es kommt aber nichts wirklich Neues dabei rum, vor allem nicht im Weg wie Google Geld verdient.
In der nächsten Sendung sprechen wir dann übrigens weiter über Kartelle, marktbeherrschende Positionen, und wie sie Innovation verhindern. Am Beispiel Google :)
Sicher. Mir ging es nur um die Feststellung der Innovationskraft selbst, d.h. die Kapazität neue technologische Ansätze zu generieren. Wer daraus dann funktionierende Geschäftsmodelle baut bzw. wie gut sie skalieren spielt für diese Betrachtung erstmal keine Rolle.
Selbst bzgl. des eigenen Geschäftsmodells wäre ich momentan übrigens noch etwas vorsichtiger, weil sich der Markt gerade erst richtig ausbildet. Nach dem Gemini-Rollout bzw. der damit verbundenen Produktstrategie kann man das vllt etwas besser beurteilen.
Dass die Dynamik, die durch das typische „Buy&Kill“ der Silicon Valley-Multis (bspw. im Falle Google) entsteht, netto vermutlich eher ’ne „innovation suppression engine“ ist, würde ich komplett unterschreiben (tendenziell spielt sie imho sogar ’ne größere Rolle als der libertäre Lieblingsbuhmann „regulatory capture“). Allerdings ist das – wenn man sich mal die Aquisitionsstrategien der Wettbewerber so anschaut – absolut kein Google-spezifisches Problem.
Ganz ehrlich: bei einem Rückblick auf 25 Jahre Firma ist für mich die Frage „Was hat Google jemals für uns getan?“ nicht damit beantwortet, was sie erfolgreich zu einem geldwerten Produkt umgesetzt haben oder ob eine Forschung initial in einem kleinen Startup geboren und erst später unter dem Dach von Google erfolgreich war.
Entscheidend ist für mich, was das Unternehmen als Vision verfolgt und vorangebracht hat und die Beispiele sind ja nun auch alle genannt worden.
Wenn man als Unternehmen auf die richtigen Pferde setzt und die richtigen Leute ins Boot holt während andere Unternehmen noch nicht mal gecheckt haben, dass die jeweilige Technologie die da verfolgt wird Zukunft hat, dann ist das schon eine zu würdigende Leistung.
Insofern bin ich bei Google gespalten: es ist definitiv ein Ort totaler wissenschaftlich-technischer Innovation, aber leider beim Businessmodell und dem ethischen Unterbau nicht so mein Fall. Ich kann das eine lobend anerkennen und das andere abstossend finden. Gibt eh wenig Unternehmen, die einfach „nur gut“ sind. Das liegt in der Natur der Sache.
Deswegen versuche ich einfach in der nächsten Sendung, über das Kartellverfahren zu sprechen. Darauf wollte ich die ganze Zeit hinaus, hab es dann aber leider aufgeben müssen, weil der Kauf von YouTube so innovativ war.
Wie kann man über Google-Innovationen reden und die Transformer-Architektur von Google-Ingenieuren vergessen?
Falls es jemanden interessiert: die Folge mit Fefe ist Chaosradio 28, „Internet für Fortgeschrittene“, ab Minute 38 etwa.
Alphafold https://en.wikipedia.org/wiki/AlphaFold ist ein sehr bedeutender
und hochinnovativer Durchbruch in der Vorhersage von Proteinstrukturen aus Aminosäuresequenzen. Darauf haben Molekularbiologen, Pharmakologen und Biomediziner seit mehr als 60 Jahren händeringend gewartet. Für diese Fachrichtungen hat das eine ähnliche Bedeutung wie der Page Rank für die Internetsuche. Es ist Google/Alphabet hoch anzurechnen, sich in dieser Nische engagiert zu haben. Es ist denkbar, dass die führenden Köpfe dahinter einmal den Nobelpreis erhalten werden. Das unterstützt Tims Argument, dass Google/Alphabet sich sehr wohl erfolgreich im AI Sektor engagiert hat. Solche Fortschritte sind die Folge sehr harter wissenschaftlicher Arbeit eines potenten Teams von Wissenschaftlern. Mit Bällebad Nerdiness hat das gar nichts zu tun.
Spannend wäre gewesen, wenn Google nun in diesem Bereich ein Produkt hätte und damit (nicht mit Werbung) Geld verdienen würde. Genau das gelingt Ihnen aber seit einem Vierteljahrhundert nicht.
Niemand stellt in Abrede, dass ein Unternehmen mit Milliardenumsätzen zwischendurch auch mal irgendetwas brauchbares erfinden muss. Was Google aber nicht gelingt ist, sich selbst neu zu erfinden.
Genau deswegen „unterstützt“ dein Beispiel nicht „Tims Argument“, sondern meins. Insbesondere, weil Google Deepmind GEKAUFT und NICHT selbst aus sich heraus entwickelt hat.
Im Gegenteil scheinen kleine Unternehmen mit sehr viel weniger Kapital sehr viel erfolgreicher darin zu sein, relevante Innovation hervorzubringen als Google, wenn man auf den Quotient(!) aus Innovation und Kapital schaut.
Chrome ist auch nichts eigenes. Chromium ist ein Fork von Safari (WebKit), welches wiederum ein Fork von KDE Konqueror (KHTML) ist. Apple hat WebKit allerdings lange gemeinschaftlich mit KDE entwickelt, während Googles Fork sehr schnell inkompatibel wurde. Open Source sind beide Engines.
Beim Thema Google wären für einen Netzpolitik-Podcast auch die gerade gelaunchte „Privacy Sandbox“ [1] (Spoiler: ist garnicht so privatsphärefreundlich) und das katastrophale „Web Environment Integrity“-Proposal [2] nicht ganz irrelevant gewesen.
Google ist ein Werbeunternehmen, dessen Vorstellung des Webs aus kostenlosen („free“) Inhalten und deren Werbefinanzierung besteht [3]. Dank der Dominanz von Chrome (und Chromium, das aktuell in über 70% der verwendeten Browser steckt) können sie Standards eigenständig etablieren bzw. sterben lassen.
Etwas mehr Aufmerksamkeit für diese gefährliche Monopolstellung fände ich auch jenseits der Privatspärebubble nicht verkehrt.
Ausführlicher, mit weiteren Quellen (und unterhaltsamer) haben das andere in diesem Vortrag [4] erklärt.
Ansonsten danke für eine weitere interessante Folge!
[1] https://arstechnica.com/gadgets/2023/09/googles-widely-opposed-ad-platform-the-privacy-sandbox-launches-in-chrome/
[2] https://www.fsf.org/blogs/community/web-environment-integrity-is-an-all-out-attack-on-the-free-internet
[3] https://privacysandbox.com/
[4] https://slides.poul.org/2023/freedom-not-fear-23/when-one-browser-tries-to-rule-them-all
Ich kann mich noch an meine allererste google Suche erinnern. Aus beruflichen Anlass brauchte ich 1999 einen Stadtplan von Mumbai. Ich schrieb einem Freund, der gerade in Bangalore studiert hat und der verwies mich an die neue Suchmaschiene google. Ich wurde tatsächlich fündig und konnte meinen Chef mit einer detaillierten Karte der Stadt beeindruckend.
Zum Thema Chatkontrolle, CSAM, etc.: Offenbar geht es allen Beteiligten (die FÜR die Chatkontrolle sind) ausschliesslich darum, möglichst viele/alle
der kranken Typen (und Typinnen?) „zu erwischen“, die perverse und/oder illegale Inhalte teilen wollen. Es geht denen offenbar weniger darum, die
Betroffenen/Opfer tatsächlich ZU SCHÜTZEN! Andernfalls sollte man mal über folgende Vorgehensweise nachdenken, imho: jemand will ein illegales
Nacktphoto sharen, posten, teilen, etc. Der „allwissende Algorithmus“ informiert den ABSENDER im Sinne von „Hey, unser Algorithmus ist der Meinung
das Du gerade dabei bis illegalen Content zu verbreiten. Falls Du jetzt weitermachst, informieren wir folgende Stellen und Institutionen und
schicken denen folgende Informationen …. Ausserdem wird der Empfänger Deiner Nachricht von uns informiert und kann dann entscheiden Deine Nachricht zu akzeptieren oder abzulehnen. Falls Du der Meinung bist, unser Algorithmus hat sich getäuscht, kannst Du hier klicken und UNS darüber
informieren.“ Vielleicht würde sich der ein oder andere Absender dann nochmal überlegen was er oder sie da gerade tut!? Wer aktiv und bewusst
auf „Weiter“ klickt, sollte dann auch die volle Wucht der Konsequenzen tragen (falls der Algorithmus richtig liegt). Natürlich werden die Service-Anbieter
(Facebook, X, Apple, etc.) kein Interesse haben einen Button anzubieten der es dem User erlaubt eine potentielle Fehleinschätzung des Algorithmus zu melden. Das würde ja bedeuten man müsste jeden einzelnen Fall händisch überprüfen, mit viel Personal- und Ressourceneinsatz. Schlimmer noch, man müsste ja „Verantwortung“ übernehmen, das geht ja gar nicht!! Aus meiner Sicht wäre das ein guter Kompromiss, technisch ohne allzu großen Aufwand zu realisieren und der eigentliche Zweck, die Verbreitung illegaler Inhalte zu verhindern, würde erreicht OHNE potentiell jeden Papi zu kriminalisieren der seiner Frau ein Bild seines Kindes aus dem Urlaub nach Hause schickt! Und wie gesagt, wer identifizierte Inhalte trotz Warnung verbreitet, sollte auch entsprechend behandelt werden, gar keine Frage!!!
Und wenn der Empfänger der Nachricht auch vorab informiert wird und eine Wahl hat, ob er die Nachricht zugestellt haben möchte oder nicht, umso besser.
Das ganze „hinter verschlossenen Türen“ im Hintergrund (auf dem eignen Geräte) ablaufen zu lassen, völlig intransparent für den User, halte ich für falsch. Ich glaube, viele Jugendliche die irgendeinen Müll auf dem Schulhof online verbreiten, wissen teilweise gar nicht was sie da tun. Eine entsprechende Warnung vorab würde vielleicht (??) helfen? Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt (aber sie stirbt….)
Zu Google: natürlich Transformer
Die Apple-Ankündigung, dass sie die Bilder auf Geräten durchsuchen wollten, ist nicht ein, sondern zwei Jahre her (August 2021). Die Gegenstimmen kamen schnell und laut. Dann ist Apple auch zeitnah vom Vorschlag abgerückt und hatte nur noch gemeldet, dass sie noch mal überlegen würden. Vor einem Jahr konnte man dann bemerken, dass die Suche in iOS 15 nicht mehr kommen würde. Es gibt inzwischen öffentlich den Teil der Funktionen, wo vor Bildern mit zu viel Haut gewarnt werden kann. Und nun eben die Aussage, dass da auch nichts mehr kommen soll.
Kleine Korrektur: 1e100 ist die wissenschaftliche Notation für 10^100, also für ein Googol. Nicht für ein Googolplex, wie von Linus in Minute 10:30 fälschlicherweise vorgelesen.
Und das ist nicht einmal eine Primzahl, genau so wenig wie 1. und so schlimm ist Bayern nun auch wieder nicht, es lässt sich hier schon aushalten.
Die Sache bei Google in meiner Beobachtung ist, dass da in den letzten Jahre. interessante Technologien raus fallen (TensorFloe, Kubernetes, …) an wirklichen Produkten aber weitestgehend nur kleine inkrementelle Entwicklungen. Suchalgorithmus immer wieder ein wenig geändert, neue Widgets auf den Ergebnisseiten, andere Algorithmen, die POI auf Google Maps auswählen, Detailänderungen für Android, …
Gleichzeitig ist die Messlatte bei Google natürlich hoch gelegt. Solche Umbrüche wie die Suche initial im Vergleich zu AltaVista, der Quantensprung von Google Maps im Vergleich zu Stadtplandienst.de o.ä. , der lange Kampf um Urheberrechte mit YouTube, … sind immer schwieriger zu replizieren, zumal so ein Produkt bei Google direkt Milliarden von Usern ansprechen muss, wo kleine Unternehmen eher Mal im kleinen Ideen ausprobieren können.
Insgesamt scheint der Fokus von Google zu sein, neben dem Werbegeschäft sich mit Google Cloud ein zweites Standbein aufzubauen, da sind sie aber hinter AWS weit hinterher und haben Mühe Enterprise-Sales aufzubauen, wo Microsoft mit viel Erfahrung im Vertrieb dann mit Azure konkurriert.
Aber so lange die Werbeeinnahmen durch Ads sprudeln, ist da wenig Druck für Veränderung
Hi zusammen,
zum Thema Suchmaschine: Sprecht doch mal „Quant“ an. Das ist aus meiner sicht die beste Suchmaschiene und ist viel zu wenig bekannt.
Supper Privat und hat wahnsenig viele seiten Indexiert, mehr als DuckDuckGo. Nicht so viele wie googel, aber immerhin.
Gruß
Du meinst vermutlich Qwant. Probiere ich mal aus. Erreicht man bei DuckDuckGo auch per !qw. Könnte für vi-Nutzer allerdings gefährlich sein.
Als alternative zur Google Suche verwende ich seit vielen Jahren nebst duckduckgo ohne Einschränkung vor allem http://www.startpage.com. Ergebnisse von zahlenden Werbekunden werden klar gekennzeichnet und auf personalisierte Anzeigen wird offensichtlich komplett verzichtet. Solange Google diesen Proxy duldet, sehe ich keinen Grund für echte Google Anfragen mit nur minimalem Mehrwert.
DuckDuckGo benutze ich seit ein paar Jahren überall per Default. Vielleicht aber vor allem auch, weil man mit !g ganz schnell nochmal bei Google schauen kann. Werde in Zukunft mal !s stattdessen probieren. Bei DDG stört mich, dass es offenbar viel schlechter den Kontext meiner Anfragen erkennt. Es nützt dann auch nichts eigentlich eindeutige Begriffe hinzufügen. Bei mehreren Suchbegriffen habe ich den Eindruck, dass DDG alles nach dem dritten Begriff einfach ignoriert. Wenn die erste Seite völlig irrelevante Ergebnisse produziert, füge ich !g hinzu, lande bei Google und erhalte dann meist brauchbare Ergebnisse. Bei der Bildersuche scheint DDG auch besonders schlecht. Wenn ich wissen will, wie eine Person aussieht, klappt das bei Google wesentlich besser als bei DDG. Für viele alltägliche Suchen ist DDG aber völlig ausreichend. Und Google war definitiv mal besser. Ab Seite 3 gibts eigentlich nur noch offensichtlichen Spam von Webscrapern und übernommenen Webseiten. Bei DDG finde ich super, dass man alle Einstellungen als transparente URL speichern kann und dies dann als Suchmaschine konfigurieren kann.
Eine Erfindung, mit der ich reich werden möchte, wenn ich einmal groß bin, ist die Suchmaschine, die das maximal entfernteste Ergebnis zur Anfrage liefert. Nur so kommt man auf völlig neue Gedanken. Eine Leistung, zu der das menschliche Gehirn nicht in der Lage ist. Man kann es selber ausprobieren. Beim Spiel mit Freunden, bei dem man schnelle Assoziationen zum eingeworfenen Wort des Nachbarn suchen muss, fällt einem meist sofort etwas ein. Beim gegenteiligen Spiel á la „das erinnert mich am allerwenigsten an … “ wird man auch für die absurdesten Antworten immer einen Pfad im eigenen Kopf finden, der zum ursprünglichen Wort führt. Wirklich minimal assoziierte Ergebnisse, dass schafft wohl nur ein Elektronengehirn. Google Alternativen wie mojeek.com kommen dem Ziel – unabsichtlich – schon sehr nahe ;-)
Bing wurde schon erfunden ;-)
Zum DSA und der vermeintlichen Regelungslücke der Störerhaftung für WLAN. Das ist in der Verordnung ziemlich eindeutig geregelt:
Art 4 DSA – Reine Durchleitung; „…Bei der Durchführung eines Dienstes der Informationsgesellschaft, der darin besteht, von einem Nutzer bereitgestellte Informationen in einem Kommunikationsnetz zu übermitteln oder Zugang zu einem Kommunikationsnetz zu vermitteln, haftet der Diensteanbieter nicht für die übermittelten oder abgerufenen Informationen, sofern er
a) die Übermittlung nicht veranlasst,
b) den Adressaten der übermittelten Informationen nicht auswählt und
c) die übermittelten Informationen nicht auswählt oder verändert.“
Damit existiert ein grundsätzlicher Haftungsausschluss für Dienste die nur Daten durchleiten und hierzu wird in Erwägungsgrund 28 explizit aufgeführt „…zu solchen Diensten gehören u. a. lokale Funknetze (WLAN), DNS-Dienste,..“
Wie Tim sagt, gilt die Verordnung unmittelbar, die Verwirrung dürfte da eher dadurch kommen, dass man in Deutschland, dann immer wieder Ergänzungsgesetze schreiben will, für Dinge die man teilweise gar nicht mehr regeln kann
Wieso man dann genau diesen Teil weglässt, sonst aber den DSA nochmal in ein deutsches Gestez integriert, stimmt jedoch etwas nachdenklich. Handwerklicher Fehler? Hoffentlich.
Wieso schreibt man den DSA nicht 1 zu 1 ab als deutsches Gesetz?
Naja, der Act gilt ja schon längst. Den nochmal hinschreiben würde nichts ändern, bei Änderungen der Eu-Regelung aber sinnlos dastehen. Wie ich das verstanden habe, geht es darum, ungültig gewordene Gesetze aus dem Katalog deutscher Gesetze zu entfernen, und Details noch mal nachzuziehen. Wenn damit Störerhaftung (IIRC stand die nie explizit im Gesetz und wurde von Gerichten erfunden, weil es ja nicht sein kann, dass niemand haftet für Raubmordterrorkopien, siehe auch: Quad 9 als DNS-Server wäre irgendwie Täter, weil deren Systeme Namen zu IP-Adressen auflösen)
Wenn jetzt also die Störerhaftung nicht mehr herbeigerichtet werden kann, kann das Ministerium das ja sagen.
Hallo, ich möchte mal meine persönliche Situation zum Selbstbestimmungsgesetz schildern (ja ich weiß das ich eine Folge zu spät bin).
Ich stehe momentan vor der Wahl: Entweder ich lasse meinen Namen über das TSG ändern und bezahle ein paar tausend Euro für Gutachten und Gerichtsverfahren (ich habe kein Anspruch auf Prozesskostenhilfe) oder ich warte und lasse meinen Namen über das SBG ändern. Beim SBG werde ich bei allen deutschen Sicherheitsbehörden als trans zwangsgeoutet, muss dafür aber nicht bezahlen und nicht vor Gericht ziehen. Um ehrlich zu sein weiß ich wirklich nicht was mir lieber ist. Wie würdet ihr entscheiden?
@Linus Du googlst? Wenn jetzt noch raus kommt, das du einen Ichs-Account und einen Poscast hast, bist du völlig unten durch. ;)