Linus Neumann 0:35:26
Ach so, genau, dann haben sie noch, ach, dann gab es noch, nee, dann gab es auch noch eine Sache. Also neben dieser, dass die, dass das FBI, sagen wir mal, bei Falschinformationen zu Corona wahrscheinlich eine etwas zu große Liste an Twitter geschickt hat,Falschinformationen zu Corona und Wahl, ja. Da hat halt irgendwie jemand zum Beispiel getwittert, ich zähle in meinem Staat die Stimmzettel aus,Und wenn du keine Maske trägst, dann zähle ich deine Stimme nicht.Oder für jeden negativen Kommentar unter diese Stimme zähle ich eine Stimme mehr für dieDemokraten. Unter meinem Tweet zähle ich eine Stimme mehr für die Demokraten. Ja, das ist natürlich schon erkennbar lustig.Gleichzeitig kann ich mir gut vorstellen, dass so das Lager Trump hier, dass dem Lagerhier das humoristische Feingefühl fehlt und dann hat es FBI halt diese Tweets gemeldet.Außerdem hat Twitter tatsächlich 3,4 Millionen US-Dollar vom FBI bekommen 2019 im Rahmen eines,Programmes, wo sie Schadens-, oder Reimbursement, wie übersetzt man das? Also Entlohnung, Erstattung,ja, genau, Erstattung für die Kosten bekommen haben, FBI-Requests zu behandeln. So, jetzt.Denkt man sich so, ok, krass, das FBI zahlt dreieinhalb Millionen US-Dollar an Twitterfür Requests, dann werden sie eine ganze Menge gestellt haben.Das ist aber auch der einzig zulässige Schluss, denn Alex Stammers, der war bei Facebook derChief Security Officer und ist insgesamt ein sehr gut beleumdeter IT-Security- und SocialNetwork-Security-Experte, sagte, das hat absolut nichts mit Content-Moderation zu tun.Also es ist jetzt nicht irgendwie, dass das FBI gesagt hat, ey danke, dass ihr dieseAccounts schlecht gemacht habt und die gut, dafür kriegt ihr jetzt dreieinhalb Millionen,sondern tatsächlich mit Processing-Kosten von, gib mal die Daten von dem, wir wollen hier diese Dinge haben.Aber es zeigt natürlich, dass das FBI hier immerhin Twitter Arbeit für dreieinhalb Millionenmacht und die Gebühren werden nicht niedrig, aber angemessen sein. Bei dreieinhalb Millionen zeigt das natürlich schon, dass das FBI da offensichtlich eineganze Menge Requests hatte.Auf jeden Fall ein paar Hunderttausend.Da gibt es eben eine Zusammenarbeit. Absolut schockierende Neuigkeiten.Entsprechend wurden sie ja dann auch irgendwie in einigen Newsseiten behandelt, wurde darüber berichtet. Offenbar kennen wir jetzt Zahlen dieser Einflussnahme, aber dass es die gab, hat jetzt niemandenerschüttert.Das war's für heute.Und wenn Alex Stamos sagt, naja, also die Preise kommt mir ganz realistisch vor, dann weißt du, was bei Facebook gezahlt wird.Kommen wir zu neuen Nachrichten von Captain Obvious. Die Associated Press hat mal zusammengezählt, in welchen Ländern so Corona-Überwachungsmaßnahmen jetzt zweckentfremdet werden. Das ist genau das, was wir vorhergesagt haben, weshalb wir uns bei der Corona-Warn-App inDeutschland so eingebracht haben, daraus kein Überwachungstool zu machen.Und ja, das war ja eine gute Nachricht. Das ist halt auch nicht passiert. Also wir haben eine funktionale Corona-Warn-App ohne zentralisierte Überwachung erkämpftin Deutschland.Und das ist eine Erfolgsgeschichte, die natürlich so vor den traurigen Nachrichten der Zeitso ein bisschen untergeht. Aber ja, haben wir geschafft.Und das war wahrscheinlich einer der größten netzpolitischen Erfolge der letzten Jahre.So traurig ist das sozusagen. Aber ja, haben wir geschafft.Und was kriegen wir jetzt von der O.S.S.P. berichtet? Ja, in Israel wurden Menschen mittelsTelefonüberwachung drangsaliert, die eigentlich für die Corona-Bekämpfung benutzt werden sollte. Aber da gibt es dann irgendwie, haben sie irgendwie Leuten Nachrichten geschickt,die bei bestimmten Protesten waren. Also gab es offenbar irgendwie einen Prozess, der irgendwiein einen Kampf ausgeartet ist an der Al-Aqsa Moschee und da haben sie den Leuten eine SMSgeschickt. Und die Rechte dazu, das zu tun, war halt eigentlich, die hatten sie wegen Corona undnicht dafür. Indien nutzt die Methoden zur Strafverfolgung, da hatten sie sogar Gesichtserkennung.In China haben sie das genutzt, um die Anreise zu Protesten zu verhindern. Da haben also Leute,die sich zu Prozesten in Shengzhou bewegt haben, plötzlich eine rote Warnung in der Corona-App,gehabt. Und dann kam die Polizei und hat gesagt, du hast ja eine rote Warnung, wo machst du den,hier und hat dann quasi die Menschen festgenommen auf dem Weg zum Protest. Und das waren Menschen,die ihre Reisepläne in der App hinterlegt hatten. Deswegen wussten sie auch ziemlich genau.Dass sie sich jetzt dorthin bewegen und im Zweifelsfall mit welchen Zwecken mehr als 1300,Personen, die demonstrieren wollten, haben das eben in Schengen-Zhao erlebt. Und ja, in Australien,haben die Geheimdienste Daten aus der Covid-Safe-App abgegriffen. In Deutschland ja auch, aus denersten, also nicht den Apps, sondern den Systemen wie Luca. Und bei Luca haben sie ja, glaube ich,auch auf die Daten zugegriffen, mithilfe der entsprechenden Ämter. Das heißt, ja,du machst eine zentrale Datensammlung und was dann passiert, Leute greifen darauf zu. Du wächstdamit Begehrlichkeit und das war genau der Grund, warum wir das verhindern wollten. Das ist genauder Grund, warum wir das getan haben und diese Sorge war nicht unbegründet, wie wir jetzt in denLändern sehen, die diesen Kampf nicht erfolgreich gekämpft haben.Aber das muss man sich merken.Das sind die Dinge, die man sich merken muss, weil die werden demnächst wieder mit irgendwelchenzentralisierten Datensammlungen kommen. Und dann muss man sagen, wisst ihr noch damals, wir haben mit euch gesagt und wir haben es geschafft, wir haben es geschafft mit dem Protest einer sinnvolle Alternative, die auch funktioniert hat, zu schaffen.Und ja, in anderen Staaten wurde das nicht gemacht und da wurden dann eben auch diese zentralen Datensammlungen missbraucht.