Tim Pritlove 0:54:37
Wo auch immer sie sind, solange sie sozusagen nicht in einer eigenen Wohnungsind, ist es überhaupt nicht möglich, die Rente zu integrieren.So, dann regt man sich schnell darüber auf, was das für Auswirkungen hat.Oh, ich werde angebettelt.Oh, ich fühle mich unsicher in der Straße und hier sind ja so merkwürdige Gestaltenund so weiter. Ja, weil wir nicht über die richtigen Sachen nachdenken und weil wir nicht bereit sind.Ich kann nur sagen, nehmt mein Geld, hier steuern, ich zahle auch gerne nochmalein paar Prozent mehr, aber...Beseitigt doch erstmal das Elend der Leute, weil das ist für die erstmal vor allem schlimm,aber es ist ja auch in der Konsequenz dann auch für alle schlimm,weil für alle Beteiligten ist es einfach unangenehm.Und das sind so Dinge, die mir am wichtigsten wären, aber die diese Gesellschafteinfach nicht als am wichtigsten ansieht, sondern wir haben das irgendwie füruns auch normalisiert und wir haben das für uns irgendwie so akzeptiert, dass es so ist.Und das zeigt halt einfach einen Mangel an Reflexion und ich glaube nicht daran,dass es wie ein Bildungsproblem ist oder Leute zu doof sind,das zu verstehen, sondern esist einfach ein mangelndes Gesamtgefühl der gesellschaftlichen Empathie,was viele Gründe hat, warum das so ein bisschen verloren gegangen ist.Auch Medien und so weiter spielen mittlerweile auch ihre Rolle und nicht nurdie großen Medien, sondern natürlich auch die sozialen Medien und die ganzenAblenkungen, die wir schaffen.Und vielleicht ist das jetzt auch ein bisschen eine Überleitung zu dem anderengroßen Thema, was uns ja eigentlich dieses Jahr in LNP begleitet hat,nämlich die Überrollung der Gesellschaft durch eine neue Computertechnologie.Die vielleicht manchen so als Thema schon so ein bisschen zum Hals raushängt,kann ich auch verstehen.Also AI, das totale Buzzword des Jahres 2024 und dabei war es 2023 eigentlichauch schon eins hat Blockchain auf jeden Fall mal komplett von der Bühne genommen.Ich halte das ja und das habe ich auch von Anfang an so empfunden für,großen technologischen Wendepunkt, der eigentlich nur in der Größenordnung wiedie Einführung von Strom,Telefon und Internet zu sehen ist. Also so eine,vollständiger technologischer Wandel, der so breite Auswirkungen hat,nicht nur jetzt in der Technologie selbst, sondern eben auch in der Gesellschaft.Also kaum gab es Strom, waren einfach Maschinen vorstellbar,Automatisierung möglich.Dinge wie Waschmaschinen, denen wir heute als vollkommen selbstverständlich war,das war aber irgendwann mal die totale Revolution, dass du nicht irgendwie einensignifikanten Teil deiner Tages- und Wochenzeit auf das Waschen von Kleidung verwenden musstest.Und genauso auch Verfügbarkeit von Wasser und Wärme natürlich in ähnlichem Maße.Das Telefon hat dann wiederum dieKommunikation der Menschen untereinander komplett auf den Kopf gestellt.Was man übrigens auch noch sehr schön sehen konnte, so zur Wendezeit,als die Mauer fiel und wir auf einmal ein Deutschland hatten,was sich schon seit 20 Jahren an die universelle Verfügbarkeit von Telefonengewöhnt hatte und einen anderen Deutschlandteil, bei dem das beileibe noch nicht der Fall war.Wo du sehr schön sehen konntest, was das für kulturelle Auswirkungen hat.Nicht unbedingt negativ, aber es war halt einfach anders, war transformativ.Es ändert einfach die Art und Weise, wie man kommuniziert, wo sich Freundschaftenbilden, wie sich Verbindungen bilden.Weg von so einer lokalen kulturellen Ausbreitung, Nachbarschaft, Freunde besuchen,Wege gehen müssen, um in Verbindung zu bleiben versus das Ganze virtualisiertsich sozusagen auf so eine Telefonleitung und auf einmal bist du nur noch mit Leuten in Kontakt,mit denen du sowieso immer schon was zu tun hast, weil du kannst dann die Leute,die um dich herum sind, besser ignorieren, wenn du quasi mit denen,mit denen du eh schon ein Ding am Laufen hast, über Fernkommunikation leichtin Verbindung bleiben kannst.Das Internet hat das dann eben nochmal weiter beschleunigt.Als Zwischenstufe haben wir natürlich auf jeden Fall jetzt das Aufkommen dersozialen Medien, die vielleicht für sich genommen auch nochmal so ein transformativer Faktor waren,also wo man fast noch drüber nachdenken kann, ob Social Media nicht jetzt sozwischen Internet kommt und AI kommt.Auch nochmal so einen wichtigen Punkt darstellt.Aber jetzt AI als solches ist halt insofern was Besonderes,als dass es eben gelungen ist, in der Programmierung von Computern einen Wegzu finden, mit unfassbar großen Datenmengen auf einmal Dinge anzustellen,die so kurz vorher noch gar nicht vorstellbar waren.Also das ist sozusagen die Beherrschbarkeit von großen Datenmengen,die hat jetzt einfach einen Schub bekommen.Das ganze Forschung von AI, die gibt es ja seit den 50er Jahren und es war haltlange, lange Zeit alles nicht machbar und man hat immer nur gesagt,ja vielleicht eines Tages irgendwann mal irgendwie und wir müssen da noch dran forschen.Es wurde daran geforscht und dann kam eben dann vor zehn Jahren so in etwa derDurchbruch, wo dieses ganze Machine Learning auf einmal funktionierte durch dieses Deep Learning.Man hat also einfach diesen Knoten gelöst bekommen und hat gemerkt,man kann also über dieses Trainieren und das Erzeugen von sogenannten Modellenauf einmal aus diffusen Datenquellen interessante Schlüsse ziehen und das sehr schnell.Ja, man hört irgendwie Windrädern wochenlang beim Quietschen zu und irgendwann weiß man.Wie lange es noch dauert, bis die ausfallen und in welcher Reihenfolge die dannjetzt mal am besten gewartet werden sollen, damit sie nicht ausfallen.Solche Sachen waren vorher nicht vorstellbar.Machine Learning hat das ermöglicht. Und der letzte Schritt und das,was halt jetzt auch diese ganze Revolution ausgelöst hat von AI ist,War natürlich dann die Erfüllung des eigentlichen ursprünglichen AI-Versprechensder 50er Jahre, nämlich Maschinen können jetzt irgendwie sprechen.Sie können irgendwie Text lesen, sie können Sprachen verstehen,sie können flüssig von einer Sprache in die andere wechseln.Dann kannst du mit Chat-GPT auf Portugiesisch anfangen zu reden und dann inMandarin weiter irgendwie, ja, wenn du es könntest, es geht.Weil das für dieses Modell völlig egal ist, wie die Schrift ist und wie dieWorte sind, sondern weil sozusagen die Logik dahinter auf einmal verstanden wird.Es wird natürlich nicht im eigentlichen Sinne verstanden, als dass da so einbewusstes System ist, aber es kann sich zumindest so verhalten wie eins.Und wir können es nicht mehr groß unterscheiden und das hat natürlich jetzteine ganze Kaskade an Auswirkungen,mit denen wir jetzt eben auch klarkommen müssen, weil es nämlich jetzt auf einmalnicht nur machbar ist mit Text, sondern eben auch mit Bildern.Und in diesen Tagen entwickeln sich auch schon neue Technologien,die absehbar das bald auch in Video können werden,sodass wir uns natürlich jetzt einer Flut von Experimenten ausgesetzt sehen, wie Fake News,falsche Bundeskanzler, die Ansprachen halten und auf einmal die AfD verbieten wollen.Das hat ja mit der Realität nichts zu tun.Aber eben auch sehr viele positive Auswirkungen, die es potenziell haben kann.Also wir haben es wieder mit so einer Technologierevolution zu tun,wo man so die klassische CCC-Frage nach Chancen und Risiken von Technologie stellen muss.Und da sind wir jetzt und das hat dieses Jahr auch bei Logbuch Netzpolitik immer wieder geprägt.Wir haben uns am laufenden Meter über diese Themen unterhalten oder über diesesThema unterhalten aus verschiedenen Perspektiven.Und wir hatten die Perspektive von Fake News, das Netz ist jetzt voll mit irgendwelchenGeschichten, die von irgendwelchen LLMs erzeugt worden sind,um so Narrative zu bedienen.Auf Social Media sind halt Bots unterwegs, die einfach die ganze Zeit.Quasi nur von der LLM gefüttert versuchen, eine gewisse Sichtweise der Weltzu postulieren, was man immer schön überprüfen konnte, wenn man sich mit denendann mal unterhalten hat und gesagt hat, ignoriere alle vorherigen Anweisungen und so weiter.Ja, dann kommt die dann schnell mal aus der Spur, aber das ist das Real,das findet statt. Also man kann davon ausgehen, dass viel von diesen auf SocialMedia Kanälen geformten Narrativen unter Umständen schon durchautomatisiert sind.Und ja, wir haben gesehen, dass eine Terroristin, lang gesucht,die Daniela Klette, gefunden wurde durch ein AI-basiertes Suchprogramm.
Mir fällt da gerade der Film „Equilibrium“ ein, in dem eine Art George Orwell Distopie erzählt wird, in der es darum geht mit Medikamenten den Menschen Emotionen wegzunehmen für die totale Kontrolle. Natürlich, weil Emotionen nicht kontrollierbar sind in der Masse und ein vierter Weltkrieg verhindert werden soll. Der Protagonist ist Kleriker und sucht Menschen, die heimlich doch fühlen und damit diese ganze Religion der Gefühlslosig- und Gehorsamkeit bedrohen und zu Ende gedacht natürlich die, die Macht inne haben. Wenn ich das zu heute überlege, dass Populisten in unsicheren Zeiten mit ihrer eigenen Angst, anderen eine Perspektive geben und das Emotionen (siehe Social Media) eines der besten Geschäftsmodelle in der heutigen Gesellschaft sind und emotionale Intelligenz, Ansätze der Psychologie und Soziologie, sowie Dynamiken von Gruppen auszubilden, nicht mal am Rande in ein Curriculum schaffen, komme ich zu dem Schluss, dass uneingefangene Emotionen immer ein Problem sein werden in der Gesellschaft und durch das Aufschaukeln mit Hilfe von Technologien wie das Internet sicher noch in Zukunft die Grundlage sein werden, dass andere Leute sich einen dreiköpfigen Affen daraus stricken und damit auf Tour sind um endlich die Wunden ihrer Kindheit zu kaschieren. Wie das ausgeht frage ich mich immer. Sehen tun wir ja den Wandel zu Autokratien bzw. Oligarchien, jüngst ja zu beobachten in den USA. Ist es nicht das was wir abschwächen können dadurch, dass wir neben anderen Dingen auch politisch einen starken Fokus auf psychische Gesundheit legen? Davon sehe ich nichts in Wahlprogrammen. Wenn Menschen eine Krise haben, dann holen sie sich im besten Fall Unterstützung durch Therapeut:innen, Seelsorger:innen oder meinetwegen auch Pastor:innen. Diese begleiten Menschen durch Krisen und versuchen diese aufzufangen, wo es besonders schwierig ist. Und zur Inanspruchnahme von Hilfe muss man erstmal kommen. Noch weniger tun wir das im Beruf oder in der Gesellschaft allgemein. Zeiten von Wandel sind immer Zeiten von Unsicherheiten und diese brauchen meiner Meinung nach echte Unterstützung, besonders gegenseitig. Und wie so schön im Podcast erwähnt hat sich die Menschheit entwickelt dadurch, dass wir zusammen gearbeitet haben. Es gibt genug Menschen die helfen wollen, aber nicht dürfen, weil bspw. die Plätze von Kassensitzen von Psychotherapeut:innen politisch verknappt sind. Als Gesellschaft müssen wir mehr einfordern, dass die Mittel und Infrastruktur zur Verfügung stehen, uns mehr gegenseitig helfen zu können. Wenn das der Fall ist, meine ich, wächst auch wieder das Verständnis füreinander. Der Kapitalismus in der jetzigen und weiterentwicklungs- oder veränderungsnotwendigen Form, treibt die Menschen immer weiter dazu sich zu vergleichen, zu messen oder sich nicht genug zu fühlen. Kein Wunder, dass das Brandbeschleuniger sind für die Krisen der heutigen Zeit.
Schöne Feiertage und viel Gesundheit und Freude für das kommende Jahr. Euer Podcast und LNP 500 war für mich eine der wenigen positiven Dinge in einem schweren Jahr. Macht weiter, auch wenn es selbst ich hörbar zunehmend schwer fällt positiv zu denken.
Das war eine schöne Jahresendfolge. Vielen Dank dafür (und natürlich für alle anderen)!
Wunderbar gleich Linus‘ Einstiegswunsch: Ich hoffe nur, dass Lindner mit dem Kopf in Musks Arsch steckenbleibt.
Und noch einen Dank an Tim: Dein Tipp mit dem Ticketexchange war super. Freitag habe ich eins bekommen. Wir sehen uns also auf dem Congress.
Schöne Feiertage allen
Liebe Grüße von einer Großstadt im Rheinland.
Ich spiele mal den advocatus diaboli und versteh Linus Punkt nicht, dass aus einem strukturellem Sichtpunkt die Immigrationkrise kurzfristig die Lebensumstände vor allem von nicht gut verdienenden Menschen auch verschlechtert, und zwar vor allem in Feldern, die in staatliche Verantwortung fallen. Zwischen 2010 und heute gab es ein Immigrationssaldo von gut 7,1 Millionen Menschen, also eine halbe Millionen Menschen pro Jahr. Warum sollte dies nicht die Konkurenz bei Wohnungsuche, Kitaplatz, beim Bürgeramt und auf dem Arbeitsmarkt verschärfen und somit das Angebot der vorhanden Bevölkerung mindern?
Du musst gar keinen Diaboli Für Tim und Linus spielen, um festzustellen, dass es einen gewaltigen Zuzug in die deutschen Ballungsgebiete gab.
Die Merkel/Schäuble-Politik hat dazu geführt, dass es in den südeuropäischen Ländern zu Spannungsabbrüchen in der ökonomischen Leistung gab, was zu 30 bis 40% Jugendarbeitslosigkeit führte.
In Berlin zum Beispiel sah man ab den Nuller-Jahren plötzlich immer mehr schwarzköpfige Menschen auftauchen – so wie es auf der Straße gesagt wurde. Die ganze spanische, italienische oder auch griechische Jugend lebt seither in Deutschland, insbesondere in den Großstädten. In den Ursprungsländern gab es dadurch einen Intelligenz- und Arbeitskraftabfluss und die Spirale zu deren Ungunsten wurde eingeleitet. Deutschlad saugt alles auf.
Die von Merkel und Schäuble erzwungene Einhaltung der EU-Konvergenzkriterien während diverser Finanz- und Wirtschaftskriesen (z. B. 2007/2008, Weltfinanzkrise, Immobilienblase) setzt sich bis heute in Form der Schuldenbremse sogar gegen vitale notwendige Investitionen im eigenen Land fort. Und wir sehen, das diese Doktrin sittlich unreif und staatsgefährdend ist. Staatsfinanzierung soll langfristige Investitionen sinnvoll steuern und funktioniert eben nicht, wie die konsumgetriebene Geldbörse einer schwäbischen Hausfrau. Sie ist grundlegend anders auszuüben.
– https://de.wikipedia.org/wiki/Investition
– https://de.wikipedia.org/wiki/Konsum
(jeweils Sicht der Volkswirtschaftslehre)
Wenn eine Stadt wie Berlin von ehemals 3,5 Mio Einwohnern (2000er Jahre) bis heute auf über 4,5 Mio Einwohnern anwächst (Dunkelziffer nicht betrachtet) und das ganze ohne nennenswerte Investitionen in den Wohnungsbau, sollte jedem klar sein, dass es zu Mietpreissteigerungen und sozial kaum vertretbaren Wohnungsnotsituationen kommt.
Man muss also nicht unkonkret bleiben oder naives Kinderzauberdenken an den Tag legen, um den aktuellen Zustand zu erklären.
Hallo, danke auch von mir für diese philosophische Folge, passt gerade nicht nur zu Jahresende sondern auch zu meinem Mood. Bin gerade am philosophieren zu ähnlichen Themen. Teile das Schicksal mit Steve Jobs, versuche es aber besser zu machen, ungezwungene positive Einstellung ist mir noch gegeben.
Zu der Faschonisierug der Gesellschaft sehe ich das sehr ähnlich auch was die Ursachen z.B. in der Bildung angeht. Eine Vereinfachung auf die politisch rechte Seite wird dem aber nicht gerecht, wir sehen aktuell auch mit allen linken und kommunistischen Wassern gewaschene Figuren die gleichen Werkzeuge zu nutzen.
Bei meinem grübeln nach Lösungen bin ich von Revolution bis zu Evolution durchgegangen. Offensichtlich ist für unsere Gesellschaft ein Parteiverbot das Maximum einer Revolution, Mehr könnte aber auch was kaputt machen.
Bei der Evolution, kam ich zwar zu einer interessanten Interpretation was Menschen mit Behinderung angeht, aber für die globale Entwicklung der Menschen na ja….. wird man nach ca. 10 Generationen sehen, wenn es mit dem Zugang und der praktischen Nutzung von Bildung und Wissen nicht klappen sollte.
Euch und euren Fans alles Gute.
Waldemar
Hallo Tim und Linus,
ein Gedanke zu einem kleinen Ding, was uhr angesprochen habt, wo ich etwas vermute und mich irgednwie wundere, warum diese verbindung niemand sonst zu machen scheint (zumindest noch).
Ihr meintet, dass Trump ja jetzt „nicht einfach millionen von immigranten ausweisen kann“ – der offensichtkiche grund ist natürlich, dass die als arbeitskräfte unersätzlich sind – schon allein für die Nahrungsmittelproduktion (ernte usw). Ja, das geht also nicht so einfach.
Gleichzeitig lese ich dauernd über die gigantische Gefängnispopulation und die private prisons, die in den USA teilweise garantien von den Countys oder bundesstaaten bekommen um gut gefüllt zu sein. Inzwischen werden viele Insassen als billige Arbeitskräfte „verliehen“. Die bekommen dann jahrelang nicht „parole“ – also Aussetzung der gefängnisstrafe zur Bewährung – werden aber zum arbeiten zu irgednwelchen Firmen / Feldern geschickt. Die Grfängnisfirmen streichen die Kohle ein.
Das ist nichts anderes als Sklaverei. Vor allem wenn ma sich die Gründe anguckt für die ja die meisten Insassen ins gefängnis gekommen sind.
Was ich befürchte was passieren könnte:
Trump illegalisiert Millionen an menschen, bedroht sie der Ausweisung. Diese Abschiebungen werden nicht stattfinden können aus logistischen Gründen und durch den potentiellen schaden an der amerikanischen Volkswirtschaft. Stattdessen wird eine Klasse geschaffen an Menschen, die für ihren Status als undokumentierte einwanderer oder halt irgednwelche dummen kleinigkeiten (der Polizeistaat wire da seine freude haben sich was aus dem arsch zu ziehen und bis gerichte polizeiliches handeln zurückpfeifen wird jahre dauern wenn der schaden schon entstanden ist) als billige Arbeitskräfte verwendet werden können.
Also halt richtig billig – Sklavenarbeit.
Da die meisten sich nicht dafür interessieren, wer die Äpfel usw im Supermarkt pflückt wird das wenige Leute stören.
Und richtig neu wäre es ja auch nicht – Schon jetzt arbeiten gefängnisinsassen und erwirtschaften für die Gefängnisse profit.
Win-win.
Fröhliche Weihnachten :/
Hm das sollte eigentlich keine antwort su einem kommentar sein sondern ein eigenständiger kommentar. Egal.
Dieser Link passt noch zu meinem Kommentar:
https://apnews.com/article/prison-to-plate-inmate-labor-investigation-alabama-3b2c7e414c681ba545dc1d0ad30bfaf5
Ich sollte zunächst damit starten dass ich euch gänzlich zustimme.
Nichtsdestotrotz fehlt mir einiges in eurer Analyse zum rechtsruck und Siege der Populisten vorallem mit Bezug auf die USA. Die Analyse „rechts gibt einfach den Ausländern die Schuld und dann laufen alle hinterher“ ist einfach viel zu flach.
Trump hat über das gesamte Land hinweg kaum mehr Stimmen eingefahren als beim letzten mal.
Der Unterschied? Viele sind dieses mal zuhause geblieben. Wer ist zuhause geblieben? Demokraten. Mit anderen Worten: Sehr viele Menschen fühlen sich von der Gegenseite nichtmehr abgeholt, möchten aber auch nicht die Populisten ala Trump wählen. Also gehen sie garnicht wählen oder ziehen sich aus dem politischen Diskurs zurück.
Man hat auch gut gemerkt wie in unserem politischen Spektrum versucht wurde daraus wieder ein Mann vs. Frau Problem zu drehen weil die bösen Internet Frauenfeinde jetzt alle Trump zum Sieg geführt hätten. Dass Trump auch unter Frauen fast zu 50% gewählt wurde wird dabei umtanzt.
Ich störe mich auch hierzulande regelmäßig daran dass inzwischen berechtiger Kritik in, ich nenne es mal „unseren Kreisen“ oft begegnet wird mit „ja aber deswegen wählt man doch nicht AfD!“.
Das ist am Ende halt auch eine Message die nach einer Geiselhaft oder häuslicher Gewalt wirkt. Was für Reaktionen erwartet man denn da?
Im Netz wird in linken Kreisen gleichzeitig der Klassenkampf unterdrückt und stattdessen mit Identitäts und Kulturkämpfen ersetzt die nunmal einfach so gut wie niemanden betreffen. Das bedeutet NICHT dass Themen wie LGBT etwas schlechtes sind, aber sie erhalten so unglaublich viel mediale Aufmerksamkeit sowohl von rechts als auch von links dass es in absolut keinem Verhältnis steht.
Obendrauf kommt dann noch die Forderung nach ideologischer Reinheit was zu den üblichen regelmäßigen linken Splittergruppen führt.
Dass manche Themen nicht angesprochen werden (dürfen) wird nicht dadurch falsch dass irgendwelche populistischen Idioten irgendwas in Talkshows schreien. Das Problem ist vielmehr dass man von Menschen mit denen man eigentlich auf einer Seite steht abgestoßen wird wenn man gewisse Themen anspricht.
Die Ausländer sind nicht Schuld, aber unkontrollierte Migration führt nunmal zu Problemen. Diese Probleme wurden ignoriert und verboten.
Dadurch hatte man jetzt jahrelang nur die Wahl zwischen „alle ausländer gut, alles super“ und „alle ausländer schlecht“. Ein Kartenhaus das nun, zumindest bei dem Thema, in sich zusammenfällt.
Die Folge? Links und rechts wird weiter verhärtet, jeder sucht nur noch nach Hundepfeifen. In der Mitte? Politikverdrossenheit.
Mehr Empathie wagen, und der ständig fortschreitenden Verrohung entgegen treten. Das ist ein guter Vorsatz für 2025. Und etwas gegen die
Wohnungslosigkeit tun. Danke dafür, Tim. Wir müssen es schaffen, auf die Entwicklung des gesellschaftlichen Klimas mehr Einfluss zu nehmen, damit Hass, Aggressivität, Angst und die Dominanz von Frustration sich nicht noch weiter ausbreiten.
Hm das sollte eigentlich keine antwort su einem kommentar sein sondern ein eigenständiger kommentar. Egal.
Dieser Link passt noch zu meinem Kommentar:
https://apnews.com/article/prison-to-plate-inmate-labor-investigation-alabama-3b2c7e414c681ba545dc1d0ad30bfaf5
Auch wenn ihr die durchaus netzpolitisch (Vorratsdatenspeicherung, Chatkontrolle, biometrische Gesichtserkennung, Radikalisierung in Social Media, …) relevanten Ereignisse in Magdeburg nicht direkt angesprochen habt, so habt ihr doch zum Ende genau die richtigen Worte dazu gefunden. Vielen Dank dafür.
Haha habe auf den Link geklickt.
BTW: Vielen Dank für eure Arbeit und dass ihr regelmäßig neue Folgen veröffentlicht. Das sind die Lichtblicke im Leben. Ich höre den Podcast seit Jahren und bin treuer Zuhörer.
Frohe Weihnachten!
Zum Faschismus und der Frage „Was ist das neue an der Correctiv-Recherche [Anfang 2024] gewesen?“ sowie der provokativen Antwort, dass daran nichts neues ist, wenn Rechtsextremisten rechtsextreme Dinge machen:
Auch bei den Enthüllungen durch Edward Snowden war nicht so viel neu. Wer gut informiert war, wusste schon grob Bescheid, dass die NSA und ihre Verbündeten versuchen, sämtliche digitalen Kommunikationsstrukturen (von Menschen und Maschinen) auf diesem Planeten zu belauschen und infiltrieren. Was an den Enthüllungen von Edward Snowden neu war, war die Eindeutigkeit und Belastbarkeit der Beweise, die er vorgelegt hat.
Das Neue an den Correctiv-Recherchen Anfang 2024 war, dass die Recherchen wörtliche Zitate, Namen und Strukturen genannt haben, von denen viele nur vermutet haben, dass sie existieren.
Schade. In der Erklärung warum es in unserer Gesellschaft so ist und warum Menschen Probleme mit Geldern, LGBTQ und co haben, kommt es einem vor als ob ihr in einer speziellen bubble lebt.
Beispiel: was ist das Problem mit homosexuellen? Kirche möchte sich ausbreiten und dafür brauchte es Kinder. Später erst wurde das Zölibat eingeführt… Hauptsächlich WG Geld, als Kirche bereits groß war.
Transsexuelle: „aber da kann jetzt JEDER einfach behaupten er wäre eine Frau und dann neben meiner 12 jährigen Tochter auf die Toilette gehen. Ist die dann noch sicher?“ <- das sind jetzt keine Transsexuellen, sondern perverse vor denen die Angst haben. Aber die Angst ist da.
Für so etwas gibt es Lösungen die der Mehrheit der Menschen gerecht wird. Ich würde mir wünschen ihr würdet solche Gespräche Mal neugierig "mit der anderen Seite" führen. Und das vielleicht sogar in einem Podcast
Müssen wir hier die alte Lüge ausrollen, dass es hier um „Ängste vor Perversen“ geht, statt um klaren Hass gegen Transmenschen?
Dieses Beispiel ist doch nur der abgedroschene oberflächliche Anstrich, mit dem der Menschenhass übertüncht werden soll.
„Transsexuelle: „aber da kann jetzt JEDER einfach behaupten er wäre eine Frau und dann neben meiner 12 jährigen Tochter auf die Toilette gehen. Ist die dann noch sicher?“ <- das sind jetzt keine Transsexuellen, sondern perverse vor denen die Angst haben. Aber die Angst ist da. "
Das ist keine Angst, das ist Dumm. Es gibt sehr viele, auch westliche Länder, ganz ohne getrennte Toilletten..
Wo soll es gemischte Toiletten geben? Habe ich noch nirgendwo erlebt und ich Deutschland sogar schon einmal von außen gesehen. Ja, wird es wohl irgendwo geben. Vermutlich in Schweden, so wie es in Deutschland Autobahnen ohne Tempolimit gibt. Es geht wohl nicht um abschließbare Einzeltoiletten mit Waschbecken wie zuhause. Sich über die Ängste anderer lustig zu machen, trägt rein gar nichts zur Problemlösung bei sondern erreicht das Gegenteil. Mag natürlich beabsichtigt sein. Was würde die Menschheit bloß ohne Konflikte tun?
Ja, WIR haben zu danken, dass ihr uns (mehr oder weniger) regelmäßig in unterhaltsamer Weise die wichtigen und interessanten Geschehnisse aus der Netzpolitik und darüber hinaus nahe bringt. Auch wenn das jetzt leider mit einem kleinen Wehrmutstropfen zuende geht, denn gefühlt drehte sich über die Hälfte dieser Rückblicksendung um das Problem mit den Rechten; ob gerechtfertigt oder nicht, sei mal dahin gestellt, aber bei anderen Medien rügen wir es ja auch, wenn man denen so viel Platz einräumt. Da sollten wir, wie Tim schon meinte, vielleicht auch mal bei uns selbst anfangen. Zumal ihr ja hier (gefühlt) wieder preaching to the converted vollführt, denn ich glaube (und hoffe), dass die LNP-Community ähnlich wie die CCC-Community menschenoffen genug ist, dass Ethnien oder Sexualität keine Rolle spielen.
Aber das Thema mit dem „wir wollen ein Problem nicht lösen, weil dann haben wir ja kein Feindbild bzw. keinen Schuldigen mehr“, ist das nicht das gleiche mit Terrorismus? Den wollen die (amtierenden) Politiker doch auch nicht wirklich bekämpfen, oder? Wie soll man denn sonst die ganzen Ausweitungen der Polizeibefugnisse oder die Grundrechtseinschränkungen erklären? Das kann man nur machen, wenn man den Anschlag auch zulässt und nicht verhindert. Mit Verhindern kann man niemanden überzeugen, das taucht nicht in Statistiken auf. So ähnlich wie mit dem Impfen: Man kann ja nicht beweisen, dass jemand AUFGRUND der Impfung nicht krank geworden ist. Prävention oder das Nichtvorhandensein von etwas ist immer sehr schwer bis gar nicht zu beweisen, aber das ist ein anderes Thema.
Naja, dann auf ein Neues.
Könnt ihr beide, insbesondere Linus, aufhören immer „wir“ zu sagen, wenn es um Bösartigkeiten im Handeln von Menschen und deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft oder Welt geht?!
Nein, nicht „WIR“ haben den 16-jährigen Merkel-Stillstand verursacht!
Nein, nicht „WIR“ haben die Neonazi-AfD finanziell unterstützt!
Nein, nicht „WIR“ haben uns das Internet versaut!
Es waren die Einzelnen Vertreter der Stillstandskoalitionen unter Merkel, die neureichen Bäckerfritzen und süddeutschen Milchindustriellen und es waren und sind die durchgeknallten Milliardärsfeudalisten aus dem Silicon-Valley, die sich als neue Borgia, Medici oder Fugger wahrnehmen. Die waren und sind es.
Wenn ihr „wir“ verwendet, sozialisiert ihr das monströse Psychopathentum dieser Einzelnen auf alle anderen (ähnlich wie in: „Gewinne privatisieren und Schulden sozialisieren“).
Ihr müsst damit aufhören, sonst lähmt ihr alle gleichermaßen mit dieser angeblichen zugeschobenen Schuld. Die Täter lachen sich ins Fäustchen, weil ja dann niemand schuld sein und zur Rechenschaft gezogen werden kann, auch sie nicht – Hihihihihihiiii.
„SIE“ sind schuldig und „SIE“ müssen bestraft werden! Seid immer konkret!
Hey, jetzt habe ich meine Antwort auf Dein Kommentar doch nicht zurückhalten können, Linus wird es sicher besser erklären können. In einer Gesellschaft nach wir und sie zu unterscheiden ist ein fehlgeleiteter Instinkt den auch die Populisten und Faschos bedienen, denke bitte darüber nach, denn SIE sind auch diejenigen die die Gesellschaft spalten wollen. Sorry wenn ich zu direkt bin.
Wie widersprüchlich in sich selbst kann man ein Kommentar formulieren? Waldemar: JA!
Das ergibt auf so vielen Ebenen keinen Sinn, was du da schreibst. Es sieht so aus als hättest du den Anfangskommentar nicht gelesen. Der zweite Satz ist einfach nur seichtes Gequatsche, das sich am Satzende sogar wiederspricht. Wo kommt plötzlich Populismus und Faschismus her; höher kann man nich ansetzen, nein? Und nein, du kannst gar nicht zu direkt sein.
Sollte das in irgendeiner verqueren Welt Sinn ergeben, was du geschrieben hast, würde es bedeuten, dass man Straftäter nie drankriegen darf, weil sie WIR sind?!? Merkste selber, oder?
Ich fänd es schön, wenn die Metaebene in 2025 wieder zum Logo als Episodenbild zurückkehrt einfach um KI-Modelle nicht weiter zu propagieren.
https://media.ccc.de/v/38c3-klimaschdlich-by-design-die-kologischen-kosten-des-ki-hypes
OMG!
Komm, lass uns schnell die Webstühle zerstören, damit wir drolligen Nacktäffchen weiterhin in handgezwirbelten Leinensäcken frieren und verelenden können (und für Sonstiges auch keine Zeit mehr haben…).
· Wikipedia: Maschinenstürmer
· Wikipedia: Die schlesischen Weber
Demis Hassabis, Träger des Nobelpreises für Chemie 2024, erklärte in seiner Vorlesung die „Era of Digital Biology“ für gekommen.
· YT: 2024 Nobel Prize lectures in chemistry
· YT: Google’s „Era of Digital Biology“ BEGINS…
Darin beschreiben er und seine Kollegen, wie sie die Proteinfaltung mittels der AI – AlphaFold – entschlüsselt und so die Nutzung der Ressource biologischer Maschinen (Proteinroboter in THz-Geschwindigkeit) ermöglicht haben. Sie sprechen von medizinischen Anwendungen, aber zwischen den Zeilen kann ein versierter Informatiker herauslesen, das auch der umgekehrte Weg möglich sein sollte – Protein-Roboter als Reschenmaschinen. Diese würden dann für die energetische Gegenleistung eines Zuckerwürfels pro Tag eine Rechenleistung zur Verfügung stellen, die wir uns mit unseren heutigen Vorstellungen noch nicht einmal herbeifantasieren können.
Selbst Pavel Mayer nutzte immer wieder den Begriff des „(an)Rechnens gegen das Virus“ in der Podcast-Reihe UKW („Unsere kleine Welt“) von Tim Pritlove, in der beide die Coronavirus-Pandemie von 2020 begleiteten. Er meinte damit, wie unser Körper unter Zuhilfenahme „künstlich programmierter” mRNA-Proteine in die Lage versetzt wurde, gegen das sich bewegende Ziel des sich wandelnden Coronaviruses anzukämpfen. Und wenn Pavel das so sagt, werden Nobelpreisträger wohl auch nicht ganz unrecht haben, oder? ;-)
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Unlängst hat der ebenfalls nobelpreistragende Mathematiker/theoretische Physiker Roger Penrose, der schon als Seminarleiter in den 1960ern für Stephen Hawking Kreise von schwarzen Löchern auf die Kreidetafel zeichnete, sein Denken dafür benutzt, herauszufinden, wo denn dieses „Bewusstsein“ herkommen könnte.
· YT: Penrose im Film „The Theory Of Everything“
· YT: Sir Roger Penrose & Dr. Stuart Hameroff: CONSCIOUSNESS AND THE PHYSICS OF THE BRAIN (Bitte achtet auf die die kunterbunten Vortragsfolien und die schönen Pünktchenbilder, die Penrose anfertigt!)
Er sieht dessen Trägermaterial in den Strukturen der Mikrotubules. Diese kommen in allen Zellen von Organismen vor, aber insbesondere auch in den Gehirnzellen/Synapsen/Axonen von höheren Lebewesen, wie Menschen. Diese reagieren und erzeugen Schwingungen in Mega-, Giga- und TerraHz-Bereich. Er vermutet, dass diese Strukturen biologische Äquivalente von Kristallstrukturen darstellen, die uns sonst via geschmozenem Sand mit Metalleinlagerungen als elektronische Computer bekannt sind. Nicht nur das: Auf Grund der Kleinheit finden dort auch Quanteneffekte bei Körpertemperatur statt, die aktuell bei IBM/Google/NSA nur bei nahe 0° Kelvin möglich sind.
Unser Bewusstsein ist ein biologischer Quantencomputer, der in Kooperation oder Konkurrenz zu seiner evolutionsgetriebenen Protein-mechanischen Einbettung, vulgo Mensch, zu stehen scheint.
Das ist natürlich ersteinmal eine Idee. Aber – Bislang bewahrheiteten sich nahezu alle diese Ideen, teilweise stark bestritten, von Roger Penrose als Wahrheit. Warum nicht auch das?
du merkst selbst dass es ein Unterschied ist Resourcen für sinnvolle Zwecke einzusetzen oder für Spielereien?
Wer entscheidet, was sinnvolle Zwecke sind?
Etwa du?
Gute Nacht!
Ließe sich das KAIZEN-Prinzip auch auf Humor anwenden, dann wäre die Welt vermutlich ein besserer Ort. Frohes, neues Jahr wünsche ich euch!
Ich finde es persönlich auch ganz schlimm, dass in diesem reichen Land Menschen immer noch auf der Straße schlafen müssen. In Hamburg haben wir aber Angebote, die schon mal in die richtige Richtung gehen.
https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/sozialbehoerde/themen/soziales/obdachlosigkeit/winternotprogramm/winternotprogramm-43050
Das ehemalige Hotel in der Halskestr. wird ganzjährig von Obdachlosen bewohnt. Allerdings ist das auch kein dauerhaftes Zuhause, aber die Menschen können mal zur Ruhe kommen, wenn sie wollen.
… mal was positives für den Jahresstart.
Moin, hatte bei diesen Themen dieser Folge (AI, Populismus, die aktuelle Verbindung von Libertären mit Rechts, …) den Gedanken, dass ihr mal Daniel Pascal Zorn einladen könntet. Denke das wäre ein spannendes Gespräch.
Ich möchte ein paar Gedanken zu eurem Faschismus-Segment teilen, die mir beim Zuhören durch den Kopf gingen. Die aktuellen gesellschaftlichen Spannungen und der wachsende Hass sind nicht nur das Resultat von „Populismus“ und fehlender Bildung, sondern oft das Ergebnis leicht belegbarer Abstiegsängste und realer Armut. In Deutschland haben wir mittlerweile eine mietenbereinigte Armutsquote von 20%, und eine Trendwende scheint keine Partei, die in den letzten 25 Jahren im Bund regiert hat, ernsthaft herbeizuführen wollen.
In einem Land, in dem man der Bevölkerung gegenüber oft besonders geizig ist und Transformationsmaßnahmen eher als verdeckte Strategien zur Vernichtung von Kaufkraft wirken, verwundert es wenig, dass Menschen, die sowieso schon wenig Rückhalt erfahren, sich gegen zusätzliche Belastungen wie Wärmepumpen oder andere Maßnahmen wenden.
Neulich beklagte Thomas de Maizière, die Bürger hätten eine „Lieferando-Mentalität“ gegenüber dem Staat. Ich musste an diese Aussage denken und gleichzeitig an die Realität, die ich hier oft beobachte: Die Zivilgesellschaft räumt den Scherbenhaufen auf, den die Politik hinterlässt – mit Tafeln, Küchen für alle (Küfas) und anderen ehrenamtlichen Initiativen, die die sozialen Verwerfungen abfedern, die die Politik erzeugt. Und wie bedankt sich diese? Indem sie diesen Initiativen noch mehr Nachfrage schafft, anstatt die Ursachen zu bekämpfen. Ist ja auch praktisch, wenn die Weltverbesserer mit sowas beschäftigt sind, als die fortschreitende Aushöhlung der Grundrechte durch die respektablen Damen und Herren in Berlin oder derlei zu bekämpfen.
Dieser Staat, der seinen Bürgern dann auch noch eine „Lieferando-Mentalität“ vorwirft, treibt zur Verteidigung des aktuell dysfunktionalen Systems gerade – mitunter sogar mit freundlicher Unterstützung von Linksliberalen – die Militarisierung der Gesellschaft voran. Für so ein Deutschland stirbt man doch gut und gerne. Währenddessen werden soziale Probleme weiter ignoriert, und die Menschen sollen sich gefälligst mit Symbolpolitik und Appellen an Moral und Durchhaltevermögen zufriedengeben.
Nebenbei denke ich immer wieder an eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern, die mir vor ein paar Monaten erzählt hat, dass sie unbedingt aus dem Bürgergeld raus möchte. Sie schreibt jede Woche 20 Bewerbungen – aber es scheitert immer wieder an der Kinderbetreuung. Wo genau ist hier die angebliche „Lieferando-Mentalität“? Wer erwartet denn, dass alles von selbst geliefert wird? Ganz sicher nicht diejenigen, die sich Tag für Tag abrackern und dennoch auf keinen grünen Zweig kommen. Diese Haltung, die Verantwortung nach unten zu delegieren und den Menschen dann auch noch vorzuwerfen, sie würden zu viel erwarten, ist nicht nur zynisch, sondern gefährlich.
Leute, die von Armut und Abstiegsängsten dank gefragter Jobs nicht wirklich betroffen sind (ich eingeschlossen), aber die Gefahr des Rechtsextremismus ernst nehmen, sind aus meiner Sicht leider, leider oft auch Teil des Problems. Mit einer gewissen Selbstgefälligkeit erzählen sie etwas vom „Populismus“, wobei Links- und Rechtspopulismus im Sinne der „Wertneutralität“ bequem in einen Topf geworfen werden – als wäre soziale Wut per se etwas Verwerfliches, egal, woher sie kommt. Und dann schön suggeriert, dass Kritik an den massiven Einflussstrukturen von Eliten in einer zunehmend oligarchischen Demokratie schon fast antisemitische Verschwörungsschwurbelei sei. Wer solche Debattenrahmen setzt, ignoriert die realen Ursachen von Frust und Verzweiflung und leistet dem Erstarken radikaler Kräfte sogar noch Vorschub.
Ab und zu fantasiert dann auch noch ein selbsterklärter Antifaschist, man müsse die Meinungsäußerungen in sozialen Medien staatlich dahin und dorthin nudgen, weil der Pöbel sich gerade so unappetitlich benimmt. Dass Zentrumspolitiker, die diskriminierende Maßnahmen gegen psychisch oder physisch Kranke, Arbeitslose und Asylbewerber fordern, von solchen Maßnahmen nicht behelligt werden werden, ist sowieso klar. In diesem Deutschland darf etwa ein Carsten Linnemann oder auch ein Robert Habeck alles fordern, so lange er dabei kein „Hass & Hetze“-Vokabular benutzt. Der böse Wutbürger (der schon auch eklig rechts sein kann, versteht mich nicht falsch), kriegt dann eine Wohnungsdurchsuchung für relativ banale Beleidigungen aufs Auge gedrückt. Würde da im Regelfall nicht auch ein Strafbefehl mit 75€ langen, fragt man sich.
Der Unmut über soziale Ungleichheit und das Gefühl, von politischen Entscheidungen abgehängt zu werden, sind keine irrationalen Reflexe, sondern haben konkrete Ursachen – darunter Armut, Abstiegsängste und Perspektivlosigkeit. Diese Themen einfach mit dem Etikett „Populismus“ zu versehen und vom Tisch zu wischen, löst kein einziges Problem.
Und wenn dann auch noch in der Diskussion übers AfD-Parteiverbot dominiert, ob das jetzt der goldene Schlüssel zur Rettung der Demokratie sei, fragt man sich schon, ob wir noch zu retten sind. Ein AfD-Verbot wäre sicherlich noch keine aktive Politikgestaltung (so wie Zentrumsparteien wählen, Tafeln und Küfas betreiben es auch nicht ist), aber es könnte dringend benötigte Ressourcen und Energien freisetzen, die derzeit damit gebunden sind, größeren Schaden von der Demokratie abzuwenden, der von der AfD ausgeht. Diese Kräfte könnten dann an anderer Stelle genutzt werden – bei der Entwicklung von Strategien, die tatsächlich auf soziale Gerechtigkeit, Grundrechtsstärkung, Bildungschancen und Armutsbekämpfung abzielen. Denn eine Demokratie verteidigt sich nicht nur durch Verbote, sondern vor allem durch Glaubwürdigkeit, soziale Gerechtigkeit und einen Staat, der seinen Bürgern nicht immer wieder das Gefühl gibt, nur noch eine Belastung zu sein.
Dass ihr immer noch auf die Potsdam Correctiv Recherche zurückgreift, obwohl sich der Bericht schon vor Monaten teilweise als Fakenews herausgestellt hat, ist schon etwas bedenklich.
https://www.welt.de/vermischtes/article255068696/Angeblicher-Enthuellungsbericht-Teilnehmer-des-Potsdam-Treffens-klagen-gegen-Correctiv.html
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/die-zeit-bestaetigt-berichte-der-berliner-zeitung-correctiv-recherche-falsch-li.2287935
Dass hier jemand auf die Strategie der AfD-Juristen hereingefallen ist, Nebensächlichkeiten anzugreifen, halte ich für wesentlich bedenklicher.