LNP106 Irgendwas mit Datenschutz

Snowden sagt ab — Bundestag netzt via Verizon — BND und NSA — Mazières Internetgrundsatzrede — US-Abgeordnete vs. NSA — Transatlantischer Cyber-Dialog

Es bleibt munter in der Überwachungsdiskussion: Edward Snowden hat die Faxen dicke und verpasst dem lahmarschigen NSA-Untersuchungsausschuss eine vorläufige Absage. Der Bundestag merkt plötzlich dass, er sein Internet über einen US-Provider bezieht und es wird bekannt, dass der BND die Datenströme des DE-CIX schon vor 10 Jahren bereitwillig weitergeleitet hat. Während im US-Repräsentantenhaus sich zumindest etwas Widerstand gegen die NSA-Methoden regt konzentriert sich die deutsche Politik auf Sonntagsreden und nutzlose Cyber-Dialoge. Wir berichten.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

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Transkript
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen Lino. Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus. Wer wer wird denn Weltmeister?
Linus Neumann 0:00:06
Im Eishockey? Keine Ahnung.
Tim Pritlove 0:00:29
Lockbuch, Netzpolitik, euer Kompendium zu allen Fragen, zu Fußball, äh internationalen Sportverstrickungen, global kulturellen Fragestellungen,Und war noch was anderes? Ach ja, Überwachung, genau. Und Überwachung. Ja, davon gibt's immer noch genug. Kein Mangel,kein Mangel an Themen, aber so ein bisschen ich befürchte wir werden heute auch wieder so ein bisschen repetitiv. Vielleicht sollten wir mal unser Portfolio erweitern.
Linus Neumann 0:01:04
Wir werden nicht über Fußball reden. Nee, ich weiß es, du hast jetzt lange darauf hingearbeitet, aber nein.
Tim Pritlove 0:01:08
Nee, da wollte ich auch gar nicht drauf hinaus, aber vielleicht kann man ja einfach generell das Spektrum ein bisschen erweitern, um so bestimmte kulturelle Aspekte,Weiß ich nicht.
Linus Neumann 0:01:20
Wie zum Beispiel.
Tim Pritlove 0:01:23
Keine Ahnung. Vorschläge werden entgegengenommen. Aber wir warnen euch gleich vor, irgendwie, wir sind äh stark monothematisch dieses Mal.
Linus Neumann 0:01:36
Das sagst du, ich.
Tim Pritlove 0:01:36
Ja, also natürlich gegebener Varianten reichen Vielfalt und wir schaffen ja auch aus dem langweiligsten Thema noch was Lustiges rauszuholen. Ja, aber Snowden, Snowden, Snoten.
Linus Neumann 0:01:51
Ich würde gerne am Anfang dieser Sendung noch kurz äh dem Roland Moritz danken,und vor allem dem Christian Hönig, die wissen beide genau wieso, denn ich bin ja viele tausend Kilometer gereist, um feine Dinge auf meinem Schreibtisch zu finden,und äh ja, vielen Dank.
Tim Pritlove 0:02:11
Ja gut, das war's.
Linus Neumann 0:02:16
Ja, können wir eigentlich jetzt wieder tschüss. Ja, machen wir mal Anstoß hier.
Tim Pritlove 0:02:19
Auf den Platz gehen, meinst du? Ja. Genau. Ja, machen wir mal Anstoß hier. Ja, Snowden äh hat gesagt, er will sich nicht einwechseln lassen.
Linus Neumann 0:02:29
Genau, ist noch ein Snowden auf der Bank.
Tim Pritlove 0:02:32
Ja, soll, soll eigentlich ins Spiel kommen so? Zumindest fordert äh die eine Mannschaft das, aber Trainer Kalek. Trainer sagt.
Linus Neumann 0:02:41
Aber Trainer Kalek hat jetzt nochmal dem NSA Untersuchungsausschuss gesagt ähm nee, also wir erinnern uns ja an die schöne Situation, ist ja sowieso kürzlich im NSA untersuchungsausschuss. Jetzt übrigens gerade auch tagt.
Tim Pritlove 0:02:54
In dieser. Mhm.
Linus Neumann 0:02:55
Ähm.Opposition will ja Snowden gerne in Deutschland haben zu einer umfassenden Zeugenaussage im NSA Untersuchungsausschuss. Am besten ausgestattet mit einem schönen Asyl, damit auch direkt bei uns bleiben kann,und äh die Regierungsfraktion ähm,lehnt sowohl ein Aufenthalts äh als auch jegliche Sicherheitsgarantien für ihn ab,Trotzdem hatte der NSA Untersuchungsausschuss ja schon vor einiger, vor einigen Wochen entschieden, wir werden snowden am dritten Juli ähm vernehmen,offen gelassen haben sie allerdings wo oder wie sie das machen möchten,Und jetzt hatte sich der äh gute Patrick Sensburg ähm mit dem Wunsch nach einem informellen persönlichen Gespräch in Moskau an äh Snowden gewandt beziehungsweise an seinen Rechtsanwalt Karlek,und der hat dann irgendwie relativ freundlich und bestimmt zurückgeschrieben. Äh das ist ja nun mal wirklich keinen Ausblick gibt, wie man sich hier irgendwie näher kommt. Äh und das für ein Gespräch in Moskau derzeit weder Raum,noch Bedarf besteht, vor allem, wenn es sich um ein informelles äh handeln soll. Er wies aber, und das fand ich sehr, äh, sehr wichtig, nochmal darauf hin, ähm,Das Norden, wenn er bisher irgendwo was äh gesagt hat, zum Beispiel im Liebeausschuss des Europaparlamentes, als Sachverständiger vernommen wurde.Und der NSA Untersuchungsausschuss sich aber nun entschieden hat, ihn als Zeugen zu vernehmen. Und äh da schreibt äh der Anwalt dazu, die Verfahrensrolle und die von,vom vom Ausschuss erbetene Zeugenaussage würde sich qualitativ und quantitativ gravierend von sämtlichen bisherigen Stellungen nahmen von Herrn Snowden unterscheiden.Und man ist weiterhin gerne bereit zur Klärung sämtlicher praktischer Fragen einer Zeugenvernehmung im Schriftwege beizutragen.
Tim Pritlove 0:04:59
Was heißt das? Also würde man ihn als Zeugen befragen, würde er Dinge sagen können, dir auch gerne sagen wollen würde, wenn die Rahmenbedingungen stimmen oder heißt das, dass er das ungern tun würde?
Linus Neumann 0:05:12
Ich denke, dass er äh dass er äh das tun würde, ob nun gerne oder nicht, aber unter den jetzigen Bedingungen eben nicht gerne.Sagt, wir lassen dich in Moskau verhungern, ist uns doch scheißegal, wie es dir geht. Äh wir wollen nur für uns etwas davon haben. Wir sind aber nicht bereit, dir irgendetwas dafür zu bieten,Ja, also diesen, dass sie dem überhaupt noch antworten, ja, also ich meine, der wir erinnern uns, der hat sich ja irgendwie öffentlich in die Medien gestellt und gesagt, derdass er an der Glaubwürdigkeit von zweifelt, ja, dassist der ja und der schreibt jetzt dahin, will mich mal informell mit dir unterhalten, weil ich dir ja schon gesagt habe, dass äh dass wir äh dir keinerlei äh Gegenleistungen anbieten,ähm für dafür, dass du als Zeuge äh Aussagen sollst in unserem Ausschuss, also absolut unver.
Tim Pritlove 0:06:04
Um nochmal die Namen gleich äh klarzumachen, also du redest von Patrick, äh Sensburg, das ist jetzt der aktuelle Vorsitzende äh des NSA Untersuchungsausschusses, nachdem der erste Jahr schon äh gleich Frankfurt äh begangen hat nach kurzer Zeit,und vielleicht auch nochmal ein Wort zu der zweiten Personalie, die du so äh angesprochen hast. Dirk Kalik,Wolfgang Harlek, genau, ist Rechtsanwalt, vertritt Snowden,und ist äh im Übrigen auch ähm ein Rechtsanwalt so aus der Riege des republikanischen Anwältinnen und Anwältevereins. Der,Sicherlich manchen viel sagt, weil das an sich ein sehr renommierter äh Verein ist, die sich ähm,auch immer einen Namen gemacht haben, in dem sie so auf Demos äh mitgegangen sind, hier so G acht äh Demos et cetera vor Ortdann gleich Rechtshilfe äh gewährt haben, et cetera, also nicht nur so jetzt irgendwelche Schnarchnasen, sondern so die äh Rechtsanwälte, die sich auch so aktiv und auch vor Ortfür die Wahrung von Rechten, von Demonstrantinnen eingesetzt haben,Ich äh hole ein bisschen aus, um gleich ein bisschen Werbung zu machen für einen alten Podcast von mir, weil ich habe mich nämlich immer mit einem Vertreter äh vom RAV äh unterhalten,für die Gesellschafter, wen das interessiert, äh die Arbeit äh des RAV nochmal ein bisschen äh beleuchtet zu bekommen, der sei darauf verwiesen, aber jetzt halte ich auch schon den Mund.
Linus Neumann 0:07:33
Gilt als insbesondere als,Experte für für Menschenrechte hat sich früher äh als das noch eine größere Rolle spielteviel mit Wehr- und Kriegsdienst Verweigerungsrechten auseinandergesetzt und hat benennt europäisches und internationales Strafrecht sowie Menschenrechte als seine,Tätigkeitsschwerpunkte. Also das ist mein, wenn du halt AdWords Norden bist, dann gehst kannst du halt nicht zum Anwalt an der nächsten Ecke gehen. Da brauchst du halt jemandender äh eine gewisse Expertise in einem Bereich hat, in dem sehr selten äh Verfahren stattfinden. Ähm,und das ist also der Wolfgang Karlek, der, glaube ich, ein wirklich absolut tadellosen Loymond hat, wo auch immer man sich nach ihm erkundigt,hört nur sehr Gutes über ihn.
Tim Pritlove 0:08:27
Ja, also kein Snowden für den Untersuchungsausschuss, zumindest nicht unter diesen Bedingungen, finde ich jetzt mal interessant, dass er da eben auch sich nicht länger hinhalten lassen, sondern dass die sich auch mal dazubewegt, also dazu geäußert haben, was ihnen quasi bisher so vorgeworfen oder angeboten oder nicht angeboten wurde und gesagt haben so, ja,so nicht, ja, dann dann halt nicht.
Linus Neumann 0:08:52
Ja, ist also,Man muss halt auch einfach mal benennen, woran es da gerade scheitert, ja? Und äh dieses dieses Theater einfach mal nicht mehr weiter mitmachen. Das ist natürlich oder ich hoffe natürlich, dass das ein,taktischer Zug ist, der den Druck eben auch auf die,Bundesregierung hier erhöht andererseits hat sich die Bundesregierung ja als ausgesprochen druckresistent bisher gezeigt was diese Angelegenheit angeht.
Tim Pritlove 0:09:23
Auf jeden Fall. Das wird auch sicherlich äh noch so bleibensollte es nicht irgendwelche weiteren Momente geben, wo ich jetzt nicht in der Lage mich sehe, ein gutes Beispiel zu benennen. Das sind so die Arten von Nachrichten, mit denen man dann auch irgendwie nicht gerechnet hat.
Linus Neumann 0:09:43
Also meinst du zum Beispiel, wenn jetzt irgendwie der Bundestag sein Internet von Horizon beziehen würde?
Tim Pritlove 0:09:48
Na ja, ich meine, so was würde der Bundestag ja nicht tun, weil äh dann käme ja das Internet direkt äh von den Amerikanern oder zumindest vom Ausland und das oder?
Linus Neumann 0:10:00
Ja, es, also,Haben sie rausgefunden, ich weiß gar nicht genau, wer's war. Ich weiß, war das jetzt sogar äh dann Netzpolitik org, über über André, die den Hinweis bekommen und ihm nachgegangen sind. Ähm,Es war auf jeden Fall kein Geheimnis, denn äh jeder Mensch kann,kennen, dass ein Teil des Bundestags eben aus dem autonomen System siebenhundertzwei kommt, was äh MCI zugeordnet ist und MCI wurde vor weiß ich nicht wie viel Jahren von Horizon gekauft. Das heißt, ein größerer Teiläh Bundestagsinternet Traffics geht direkt,durch. Ich habe gestern nochmal kurz geschaut, deren ähm Nail-Server haben auch IP-Adressen in dem Range und sie äh akzeptieren auch unverschüsselte Verbindungen,Das heißt, ähm das kann man eigentlich komfortabler kaum machen.
Tim Pritlove 0:10:57
Herr hat äh sagen wir mal den Bundestag noch nicht so ganz erreicht dann, ne?
Linus Neumann 0:11:05
Also da wird's natürlich jetzt.
Tim Pritlove 0:11:08
Vielleicht auch eine gute Erklärung, dass der Bundestag im Prinzip so 'ne exterritoriale Zone ist, in der dann halt auch die NSA nicht die Gesetze verletzt, während sie den kompletten Bundestagstreffic.
Linus Neumann 0:11:21
Ist völlig.
Tim Pritlove 0:11:22
Also sie haben alles, ja? Die haben sozusagen Vollüberwachung und Vorratsdatenspeicherung als einziger, also das Privileg des Abgeordneten äh macht sich auch an solchen Dingen fest.
Linus Neumann 0:11:32
Aber das ist natürlich ein bisschen auch der der Zwiespalt bei dieser Meldung, ähm der da genau jetzt so dies, also es es ist halt,Es wird von allen dann auch teilweise äh zurecht kritisiert. Natürlich eine Vorlage für dieses USA-Geschrei.Und ich versuche ja seit einiger Zeit auch darauf hinzuarbeiten, dass wir uns davon mal langsam verabschieden, ne? Weil wir das Problem ist nicht nur ein,USA, NSA-Problem,sondern wie wir auch, da kommen wir gleich zu in dieser Woche gelernt haben, eines, was äh Deutschland ganz im Konkreten betrifft. Insofern ist es natürlich relativ ähm.
Tim Pritlove 0:12:12
Also was Deutschland nicht nur als Opfer betrifft, sagen wir es mal so rum, ja?
Linus Neumann 0:12:15
Genommen, sondern da als als Mitwisser und Mittäter betrifft. Und aber natürlich ist es trotzdem peinlich, dass man äh,Dass er so einen Quatsch macht, ja? Also wenn man das hier mit sich so einfügt, wie lange jetzt schon von diesem Schland näht und E-Mail made in Germany die Rede ist, ja, da sieht man dannWas für ein absoluter Aktionismus da das ist, wenn man seine eigene äh Infrastruktur da noch nicht mal irgendwie annähernd,auf dem Sicherheitsniveau hebt, von dem man behauptet, dass es sinnvoll wäre, ja, aber es sei natürlich auch der Hinweis gestattet, dass es eigentlich egal sein sollte,wenn man denn äh seine Kommunikation vernünftig absichern würde. Aber das ist eben beim Bundestag auch nicht der.
Tim Pritlove 0:13:03
Ja und nicht nur beim Bundestag, also es gab hier auch noch den Hinweis, dass äh auch das Abgeordnetenhaus in äh Berlin seine äh Telekommunikationsdienstleistungen an der Stelle von Kolt bezieht. Kolt steht für City auf Landen Telekom, ja. Äh im Übrigen ein sehr verbreiteter äh Beckbon ProviderNicht nur in Berlinalso europaweit, einer der ganz äh großen Beckbonan-Anbieter, auch so einer von denen, die schon immer im Bankenbereich sehr stark waren, äh also überhaupt,Großkundengeschäft äh unterwegs waren in dem Sinne überhaupt gar keinen Endkundengeschäft unterhalten.
Linus Neumann 0:13:39
Also es wird auch die Luft natürlich dünn, wenn du dich da hinstellst und sagst, du hast hier so einen ganzen Bundestag mit wie viel Leute sitzt da? Sechshundert Abgeordnete, jeder drei Mitarbeiter, ähm da kann's ja nicht zur Telekom gehen und sagen einmal, VDSL,vernünftige Anbindung und da gibt's auch nur noch wenige Anbieter.
Tim Pritlove 0:13:59
Ähm du willst mir noch nicht erzählen, dass die Telekom nicht in der Lage wäre, da eine entsprechende Erschließung vorzunehmen.
Linus Neumann 0:14:05
Telekom ist sicherlich zu viel in der Lage, aber das ist ja auch genau der der Punkt, den wir bei dem.
Tim Pritlove 0:14:11
Aber nicht zwischen Montag und Freitag jetzt.
Linus Neumann 0:14:13
Na, die werden,Hypothese, Vorsicht, aber die äh der der Hintergrund wird wahrscheinlich auch da der Preis sein. Ja, das heißt, genau das, was irgendwie ein sich natürlich ergebende Schlandnett verhindert hat, nämlich, dass die Telekom einfach zu hohe Preise verlangt,und das deshalb ähm ein Großteil des Traffics lieber den Umweg über die USA geht, wo die äh wo die äh Vereinbarungen.
Tim Pritlove 0:14:38
Die Firma, die mehrheitlich von diesem Staat geöhnt wird. Kann dem Staat selber keine Dienstleistungen bereitstellen, die konkurrenzfähig sind.
Linus Neumann 0:14:47
Das würde mich nicht wundern, wenn das der Hintergrund ist, aber wie gesagt, das ist eine Hypothese. Also es wäre ja noch schöner, wenn die Telekom das billiger angeboten hätte.
Tim Pritlove 0:14:57
Für den Bundestag? Na, was heißt billiger? Also, wenn sie es zu wettbewerbsfähigen Preisen anbietet, da kann ja jetzt kein Fehler äh drin.
Linus Neumann 0:15:05
Macht die Telekom doch nicht, die bietet doch nichts zu Wettbewerbsfähigen Preisen an. Das haben wir noch.
Tim Pritlove 0:15:09
Nein, aber das wäre ja jetzt auch kein schlechter Move so mal.
Linus Neumann 0:15:15
Schlechter Move gewesen.
Tim Pritlove 0:15:16
Ja. Andererseits hätte es vielleicht auch durchaus ein Kriterium sein können, wem irgendwie dieses Unternehmen gehört, mit dem man sich da irgendwie seine Daten nach draußen tragen lässt,Ich meine, wenn die da irgendwie äh ihr Geld rein und rausfahren, dann bestellen sie ja ihren Wagen auch nicht bei Panzerknacker,Na ja, gut, aber du hast schon recht. Also diese ganze Sichtweise auf, wer denn nun die Daten transportiert, ist vielleicht auch ein bisschen missleeding, weil's einfach irgendwo am Ende auch Schnurz ist.
Linus Neumann 0:15:44
Es sollte, es sollte Schnurz sein und ähm.
Tim Pritlove 0:15:48
Wenn man denn sowieso alle mal ordentlich verschlüsseln würde, zum Beispiel seinen E-Mail-Verkehr.
Linus Neumann 0:15:52
Das Pferd zum Beispiel eine Möglichkeit, ne, aber also,Es ist halt, es ist eine schöne Peinlichkeit, aber ich würde davor äh oder ich versuche davor zu warnen, dass man da jetzt irgendwie ähm.
Tim Pritlove 0:16:08
Rein liest.
Linus Neumann 0:16:09
Immer nur sagt, ja die USA, die USA, die USA, weil, wie gesagt, und wir haben's ja jetzt heute gelernt oder in dieser Woche gelernt, ähm dass bereits vor zehn Jahren, das fand ich echt stark,Bereits vor zehn Jahren hat der BND ausführlich,NSA zusammengearbeitet und Daten vom DCX direkt äh rübergepumpt zur NSA,Das war jetzt ein, jetzt wird der Tim nervös, weil ich den Übergang zu fließend gemacht habe.
Tim Pritlove 0:16:38
Ja. Ich bin ja hier für die Qualitätssicherung äh zuständig und äh.
Linus Neumann 0:16:43
Quality esurens, bitte, QA.
Tim Pritlove 0:16:46
Na ja, ist ist Bienen ist Schuld.
Linus Neumann 0:16:50
Ja ähm da lernen wir also ein Jahr über ein Jahr nach Beginn dieser gesamten Affäre, dass derBND am Dezix schon zweitausendvier Daten abgeschnorchelt hat für die NSA und sie ungefiltert oder oder nur grob gefiltert mit der NSAgeteilt hat, ja? Und das alles äh zweitausendvier als Steinmeier, wenn ich mich recht entsinne, äh im Bundes äh Kanzleramt als Kanzleramtsminister saß.Der Selbe Steinmeier, der da heute noch rumhampelt und irgendwie ein einen erzählt. Zweitausendsieben haben sie dann diese Zusammenarbeit als politisch zu heikel eingestellt,und anstelle einer Weiterleitung von Rohdaten äh gibt der BND äh seither die Zusammenfassungen, seiner eigenen,Spionagetätigkeit dann an die NSA weiter. Mit anderen Worten.Man konnte,heute oder im vergangenen Jahr zurecht behaupten, dass die NSA kein direkten Zugang auf die Rohdaten hat,sie hat ihn nur vermittelt durch den BNDder die äh Ergebnisse seiner Auswertung mit der NSA teilt und damit er diese Auswertung vernünftig vornimmt, ähm auf die Arbeits äh Grundlagen und Tools äh der NSA zurückgreift, zum Beispiel auf das Ex-Keescore-System.
Tim Pritlove 0:18:20
Die ganze Zeit über Kanzleramtsminister, ist ja äh der war doch nicht.
Linus Neumann 0:18:26
Da müsstest du auf seine ähm auf seiner äh Wikipedia Seite mal nachschauen, aber es fällt in diesen Zeitrahm.
Tim Pritlove 0:18:33
Grade. Na ja, also zweitausendvier war er ja noch unter Schröder äh unterwegs. Zweitausendfünf kamen ja dann die große äh Koalition.Äh Gott, wie schreiben die sich denn immer alle? Das ist ja.
Linus Neumann 0:18:54
Also ich ich äh beziehe da oder ich,greife da deshalb äh nenne ich da den Namen Frank-Walter Steinmeier wegen des nächsten Themas, aber ich will's nicht zu glatten Übergang wieder machen, weil du gerade an dem anderen Computer bist. Ähm.
Tim Pritlove 0:19:08
Ja, nee, muss man nur.
Linus Neumann 0:19:09
Dass da natürlich Menschen, die heute noch in der äh in der Politik eine entscheidende Rolle spielen, damals schon an dieser Angelegenheit beteiligt waren. Ich sage das deshalb, weil es eben zehn Jahre ist ja schon relativ lang. Und wenn man sich jetzt überlegt,Und das finde ich hier den interessanten Hintergrund. Wenn diese diese Zusammenarbeit zwischen NSA und äh BND in dem Fall,schon vor zehn Jahren so eng war, dann fügt sich das natürlich auch sehr schön in das Bild, dass die ähm USA ähm einigermaßen irritiert reagieren, wenn die deutsche Bundesregierung da jetzt,irgendwie ein bisschen zu laut wird. Ja, also dass ein Fragenkatalog, ähm den sie dann in Reaktionen auf Snowdens äh Einlassungen,an die äh an die USA schicken. Äh unbeantwortet bleibt, weil man sich im Zweifelsfall sagt, Moment mal, die Antworten auf diese Fragen, die haben wir doch selber vereinbart schon vor Jahren,zu antworten. Da können wir euch ja gar nicht drauf antworten, ohne euch noch mehr in die Tinte zu reiten. Ja?
Tim Pritlove 0:20:16
Nochmal historische Klärung, also zweitausendvier war er noch Kanzleramtsminister unter Schröder. Danach war er Außenminister unter Merkel.Also das heißt, die Absetzung war dann wiederum nicht seine Sache, also oder die Feststellung, dass es politisch zu heikel war, kann ihnen jetzt nicht unmittelbar zugeschrieben werden.
Linus Neumann 0:20:34
Nein, viel schlimmer, die, die, die, die Anweisung dieser Angelegenheitnicht, dass man dann irgendwann nach drei Jahren feststellen will, dass vielleicht politisch ein bisschen heikel, wenn wir hier Daten mit der NSA äh vom größten Internet äh Austauschpunkt in Europateilen, aber die Anweisung quasi das, dieses, das diese Maßnahme in Kraft getreten ist, dass sie vorbereitet wurde, das fällt genau in seiner Amtszeit.
Tim Pritlove 0:20:55
Aber das die Six ähm leugnet diesen Fakt nach wie vor, oder? Also gab's da nicht einen äh ein Statement sogar noch nach dieser Meldung, dass dem nicht so gewesen sei.
Linus Neumann 0:21:07
Ich weiß nicht, ob sie danach noch mal dazu Stellung genommen haben. Ich weiß, dass es schon vor äh vor Monaten, als es um den.
Tim Pritlove 0:21:13
Haben sie das immer, da haben sie das immer abgestritten und jetzt äh auch nach dieser Meldung meine ich mich gerade zu erinnern, dass es auch nochmal eine Bekräftigung dessen gegeben,habe, ohne jetzt gerade einen Link produzieren zu können,äh falls wir den selber nicht produziert bekommen bis zur Veröffentlichung dieser Sendung, dürft ihr den gerne äh bestätigen oder dementieren. Aber grundsätzlich finde ich das auch schon sehr merkwürdig und ich frage mich natürlich, dürfen die nicht? Ja.Oder wissen sie einfach nicht? Ich meine, dass sie dort Zugänge für den BND bereitstellen.Ist, glaube ich, klar. Ja, die existieren. Was darüber geschieht liegt vielleicht nicht in ihrem Ermessen.Weiß es nicht.
Linus Neumann 0:22:07
In wessen Ermessen. Du meinst jetzt.
Tim Pritlove 0:22:08
Selber.
Linus Neumann 0:22:10
Ja, also der Geschäftsführer äh wird hier in der Süddeutschen zitiert, mit wir schließen aus, dass irgendein ausländischer oder inländischer Geheimdienst zwischen zweitausendvier und zweitausendsieben,Zugang zu dem von uns betriebenen Internetknoten und zugehörigen Glasfasernetzen hatte.
Tim Pritlove 0:22:29
Ja, was genau gar nichts aussagt, weil äh der BND oder diese Definition nicht äh fällt und in dem Moment, wo der BND die Daten erhält und selber diesen Zugang äh schafft zu anderen Diensten, es eben einfach nicht mehr in die,Aussagebereich.
Linus Neumann 0:22:45
Also Dezix sagt.
Tim Pritlove 0:22:45
Feld, ne?
Linus Neumann 0:22:46
Im Prinzip, gut, wir waren damals natürlich auch noch um einiges kleiner.
Tim Pritlove 0:22:50
Ähm.
Linus Neumann 0:22:50
Ähm ne? Klar, vor zehn Jahren war das äh war das Internet noch kleiner und äh die ganze und natürlich auch der Dezix noch nicht äh in dieser zentralen Rolle, in der er jetzt steht.
Tim Pritlove 0:23:00
Waren Sie auch noch nicht der größte Knoten?
Linus Neumann 0:23:02
Genau und sie sagen äh letztendlich der geheime Zugriff müsse dann woanders stattgefunden haben, jedenfalls nicht bei uns.
Tim Pritlove 0:23:10
Also woanders. Paar Meter weiter.
Linus Neumann 0:23:11
Ja, aber das äh genau, ein paar Meter weiter am anderen Ende der der Mauer, in der das Glas äh äh verschwand.
Tim Pritlove 0:23:23
Ciao. Gibt's da noch mehr zu zu sagen?
Linus Neumann 0:23:26
Ja, ich, also es gibt da wahrscheinlich nicht viel, viel mehr zu zu sagen. Das muss man erstmal sacken lassen. Also ich äh ich.Ich denke, der der den News Value bei dieser Sache ist, eben dieser diese magische Zahl auch seit zehn Jahren,ja? Nicht erst seit ein paar oder so äh nicht irgendwie zaghaft mal Daten getauscht, sondern zehn Jahre lang,absolut verheimlicht, ne? Keine Sau wusste davon, parlamentarisches Kontrollgremium, warum sollte man denen so was erzählen? Haben sie ja nicht nachgefragt.
Tim Pritlove 0:24:03
Vor dem iPhone.
Linus Neumann 0:24:04
Vor dem ja.
Tim Pritlove 0:24:07
Ich versuche mich gerade mal so ein bisschen in die Lage zu versetzen, was denn damals eigentlich gelaufen ist. Ich meine, zweitausendeins, wann ging der Irak Krieg los?
Linus Neumann 0:24:15
War das schon zweitausendzwei oder war das noch zweitausendeins? Nee, das muss zweitausendzwei.
Tim Pritlove 0:24:20
Ah nein, das also schon zweitausend.
Linus Neumann 0:24:23
Ach so, äh jetzt verwechsel ich Irak mit Afghanistan.
Tim Pritlove 0:24:25
Ja ja, sie sind natürlich sofort in Afghanistan äh reingegangen und der Krieg ging dann wiederum zweitausenddrei los,Also zweitausendeins, zwei, da haben sie gleich auf Afghanistan draufgehalten und dann äh hat sich halt schnell dieser politische Druck da aufgebaut in den.
Linus Neumann 0:24:46
In der Massenvernichtungswaffen im Iran.
Tim Pritlove 0:24:48
Ja genau und überhaupt und der steckt ja irgendwie auch dahinter und es hat ja irgendwie kein Amerikaner geblickt, was da wirklich abgeht und dann ist er durchmarschiert. So und das war natürlich auch hier eine krasse Auseinandersetzung, muss man auch nochmal klarstellen,ich denke, dass wir in zunehmendem Maße auch Hörer haben, die das jetzt nicht so live mitbekommen haben damals.Diese Konfrontation zwischen Schröders, Regierung und Schröder im besonderen und seiner Regierung auf der einen Seite und Joschka Fischer, ja und den USA,Die war ja, äh wie sagt man so schön, an Presidente, also das das war beispiellos. Also noch nie hat sich eine Bundesdeutsche Regierung so aktiv gegen die gegen den politischen Willen der USA gestellt, zumindest in der Öffentlichkeit,und äh jedem war klar,dass dass sie damit die USA extrem erzürnen, ja? Wer da jetzt richtig lag und so vollkommen egal im politischen Geschäftzählen da ganz andere äh Dinge und wir wissen ja, wie groß die und wir wissen's jetzt noch sehr viel mehr. Wie groß und stark die Verflechtung dieser,starten,ist. Ja, man könnte jetzt von Freundschaft sprechen. Man kann auch einfach von gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen und gemeinsamen politischen Interessen natürlich auch sprechen.Und Politik ist immer so ein Tipp. So, ja. Gibst du mir das, gebe ich dir das. Gibst du mir das nicht? Nehme ich dir irgendwas anderes weg?Permanent Druck auf allen Ebenen äh ausgeübt. Äh wird äh wirtschaftlich irgendwie Druck gemacht, äh um irgendwie politisch irgendwas zu bestrafen. Da wird ähpolitisch irgendwasirgendwo äh Druck gemacht, um wirtschaftlich etwas zu strafen und so weiter. Und ich kann mir einfach sehr gut vorstellen, dass nach diesem Desaster zweitausenddrei, also Desaster im Sinne von,dass hier quasi viel,gegenseitiges äh Vertrauen, also so gerechtfertigt das jetzt gewesen sein mag oder nicht. Ja, aber es war einfach klar, dass sie sehr viel.Sehr viel politisches Feuer äh Holz dort eingesetzt haben. Ja, es brannte lichterloh und da war dann irgendwie so ein Joschka Fischer, der sich da hingestellt hat auf der Münchner Sicherheitskonferenz und gesagt hat, so,Leute, warum warum wollt ihr irgendwie den Irak angreifen? Ich ich verstehe's einfach nicht, ja.Äh schützen Zehnte, die ich mich so aus internationaler Politik entwickeln kann. Das war einfach ein krasses Statement,und ähm ich glaube, dass sie danach auch sehr viel Druck hatten, quasi jetzt so wieder liebkind zu spielen. Ja, dass dass sie dann.
Linus Neumann 0:27:23
Haben sie dann gesagt, okay, danke.
Tim Pritlove 0:27:24
Einfach, ja, das ist jetzt von mir eine sehr äh sehr locker dahergebetete äh These, aber das war, sagen wir mal, die Großwetterlage zweitausendvier,Wir müssen was gegen den Terror tun,Deutschland hat nichts getan, ja, der noch nicht mal Sadam gestürzt, was ja so total wichtig, weil das war ja kein, war ja nicht mal rational,Genau, so und, und, und, und, und äh wahrscheinlich durften sie irgendwie nicht mehr mit am gleichen Tisch essen und um überhaupt einfach mal wieder reingelassen zu werden, im Essensraum und zugucken zu dürfendürften sie alle möglichen Forderungen auf den Tisch geknallt bekommen und mit dieser Terrorkeule, die zweitausendvier immer noch vollgezogen hatdenke ich mal, war einfach alles möglich. Dazu mag auch noch dazukommen. Ich versuche das jetzt ein bisschen schön zu reden,Bundesregierung, ja. Nicht, dass das vertretbare Position werden, aber wenn man mal sich äh reinsetzt, wie groß ist das Verständnis für Internet,und die Auswirkung dessen, heute, ja? Aus unserer Sicht beklagenswert schlecht. Andererseits im Vergleich zuvor zehn Jahren,Tag und Nacht. Ich glaube, damals war dem einfach, entweder war ihm das nicht klar oder nicht wichtig,Ja, das äh lief da so unter Telefon äh Überwachung. Ja hier Datenströme da habt ihr, mach mal.Das nur ist, dass wir wieder mitspielen dürfen, egal. Und dann drei Jahre später so, hm, hm, vielleicht.
Linus Neumann 0:28:51
Wir haben jetzt auch Internet.
Tim Pritlove 0:28:52
Ja so irgendjemand hat von unseren Beratern und hat gesagt, das wäre eigentlich nicht so eine geile Idee und stell dir mal vor, da kommt jemand drauf. So ähnlich denke ich mal, könnte das gelaufen sein.
Linus Neumann 0:29:03
Das kann, das ist eine plausible Theorie.
Tim Pritlove 0:29:07
Mehr kann ich auch nicht bieten. Na ja, aber heutzutage äh werden ja Grundreden gehalten.
Linus Neumann 0:29:14
Heutzutage werden Grundsatzreden gehalten.
Tim Pritlove 0:29:16
Äh Grundsatzreden, das wollte ich auch sagen.
Linus Neumann 0:29:18
Aber das ist so eine der das ist jetzt also vorsichtig, ich bin bei diesem Thema nicht besonders informiert, weil ich habe ich habe das Rede-Manuskript von äh Thomas de Maizires Grundsatzrede zum Internet auf der,Irgendwas mit Datenschutzkonferenz äh versucht zu lesen.
Tim Pritlove 0:29:36
Einschub. Thomas de Maizire, unser Innenminister.
Linus Neumann 0:29:39
Innenminister, genau. Zu ähm,eine Grundsatzrede gehalten zum Internet und ich bin jedes Mal irgendwie so mit Augenbluten dann eingeschlafen über dieser Rede. Deswegen kann ich den Inhalt jetzt nicht so gut ähm wiedergeben. Äh,Also ich habe mal so äh geguckt, ob da irgendwas mit NSA drin vorkommt. Da gibt's also einen Nebensatz, wo drin steht, ja,Wir haben gesehen, wir Datenschutz ist wichtig, nicht zuletzt durch die NSA,Also so ungefähr, das war jetzt so Grundsatzrede, Internet, ne, zwanzig Seiten Rede, Manuskript in äh und äh das ist also NSA kommt auch drin vor und er setzt sich irgendwie damit auseinander,Ja, der Staat müsste natürlich seine Freiheits und Ausgleichsfunktion wahrnehmen,um sicherzustellen, dass die Nutzung des Netzes und der Zugriff auf das Internet möglichst unbegrenzt bleiben, aber es ist möglichst unbegrenzt, dass immer so ein WischiwaschiDas Internet ist ein Raum zur freien Persönlichkeitsentfaltung, genießt damitbesonderen Schutz. Der Staat muss den Zugang sichern. Ähm dann sagt er, wir dürfen nicht die Nutzung darf nicht durch private, weltweit dominierende Großanbieter geregelt werden. Damit könnt ihr natürlich jetzt schon wieder Google meinen,Ähm und der Staat hat so eine Mitverantwortung für das Internet als Infrastruktur, die für alle zugänglich sein und zuverlässig funktionieren muss. Ja, also,Das ist also.Genau, so da also er hat irgendwas gesagt. Sagt er, äh,schön ist, dass er dann die.
Tim Pritlove 0:31:11
Schutz.
Linus Neumann 0:31:13
Und am Ende sagte er äh also hier irgendwas mit und ansonsten wollen wir natürlich die IT-Fähigkeiten unserer Geheimdienste,ausbauen und,äh äh Fähigkeiten des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnologie ähm damit wir mehr Hilfe gegen Cyber, Spionage äh bieten können,also das ist halt so dieser da steht halt nix drin. Da steht nix drin und ist natürlich auch eine wieder eine sehr enttäuschende,Angelegenheit. Das Schöne war so einen tollen äh Schlusssatz. Ähm,Der digitale Wandel ist weder gottgegeben, noch teufelswerk. Er ist von Menschen gemacht und darin liegt unsere Chance. Wir können ihn selber gestalten oder sowas. Also,Das ist äh toll, toll, also super Rede, aber äh und jetzt?
Tim Pritlove 0:32:19
Ja, ich äh könnte mir vorstellen, wenn man äh Thomas de Maizire vor dem Spiel Deutschland USA, was er heute äh stattfindet, nochmal in die Kabine von Klinzmann äh reinschicken. Wer hält die Rede dann einfach nochmal vor den Spielern?Ist das eine sichere Kiste irgendwie? Die kommen ja auch schon komplett eingeschläfert aufm Platz.
Linus Neumann 0:32:36
Ich glaube nicht, dass also das ist keine Ahnung. Also es ist es ist eben.
Tim Pritlove 0:32:44
So reden.
Linus Neumann 0:32:45
Es sind halt so Reden, aber genauer das finde ich auch so fürchterlich. Also diese dass der sich hinsetzt und da irgendwie so eine ja, so eine Rede. Da braucht doch keiner. Da ist ja, ist ja auch nichts drin. Er ist voll,die arme Luft ist unverschä.
Tim Pritlove 0:33:03
Geatmet wurde.
Linus Neumann 0:33:04
Dass die Luft nicht wert, die dafür geatmet wurde,geschweige denn das Papier, auf dem sie.
Tim Pritlove 0:33:11
Ja. Ja gut, ich meine, das frage ich mich bei vielen Reden so. Das ist äh,meistens nur heiße Luft. Naja gut, sie müssen sich halt irgendwie positionieren und irgendwie da sich immer durch äh mehr ändern, was sie denn jetzt irgendwie für wichtig achten und bloß keinem auf die Füße treten.
Linus Neumann 0:33:26
Ja und bloß nix sagen, worauf man sie nachher festnageln könnte. Das ist ihm super gelungen. Also da da kann er in der Rede kann er nachher behaupten, alles und nichts mit angekündigt zu.
Tim Pritlove 0:33:35
Ne, aber so ist.
Linus Neumann 0:33:36
Keiner sagen, du hast aber damals gesagt, das ist das einzige, wir haben gesagt, du hast damals gesagt, der digitale Wandel wäre nicht vom Teufel und jetzt haben wir herausgefunden, ist er nämlich doch das wäre das einzige, der einzige Strick, den man ihm daraus noch drehen könnte.
Tim Pritlove 0:33:49
Ja. Nee, aber da ist er auch ganz vorsichtig. Ist weder A nach B, es ist irgendwie irgendwie AB, aber so genau kann man das jetzt auch wieder nicht sagen. Ja, hm.
Linus Neumann 0:33:57
Ja, also ganz fürchterlich.Das US-Repräsentantenhaus hingegen,hat versucht, etwas Konkretes zu tun. Ähm denn sie hat mit großer Mehrheit dafür gestimmt,äh die Nutzung von äh technischen Hintertüren durch die NSA einzuschränken,Und zwar wollen sie der NSA im Prinzip das Budget wegnehmen auf dem Schwarzmarkt für äh das Wissen über IT-Sicherheitslücken shoppen zu gehen.
Tim Pritlove 0:34:34
Also Zero D Explods, wie man so schön sagt, zu kaufen. Mhm.
Linus Neumann 0:34:38
Also das für, wir haben da ja schon in mehreren Folgen drüber gesprochen, die äh Idee, wenn ich als ähm Sicherheitsforscher,eine äh Sicherheitslücke finde ist, dass ich entweder an den,Hersteller der Software oder an die Open Source Community, die diese Software eine vertrauliche Meldung machen kann und sage, pass mal auf, ihr habt da folgendes Problem in dieser Software mit Hilfe oder unter Ausnutzung dieses Problemes, kann ich ähjemand anderem Schaden zufügen oder Informationen an Informationen gelangen,Ähm und üblicherweise macht man das dann so, dass man irgendwie den den Betroffenen äh Software äh Bude oder äh,der Gruppe, die diese Software Menthen Bescheid sagt und dann eine eine Zeit inin ins Land ziehen lässt, die also es dem der Bevölkerung ermöglicht und den Nutzern ermöglicht, das Update äh zu bekommen, um sich vor dieser Sicherheitslücke zu schützen,Und dann, sagen wir mal, auf irgendeiner Konferenz, zum Beispiel äh CCC-Kongress oder irgendeine andere IT-Sicherheitskonferenz, dann äh damit angeben zu können, dass man diese Lücke gefunden hat und wie sie genau ähäh äh funktioniert hat, ja, dass man dann auch noch so die die Würdigung äh der der Community äh für seine Arbeit an der Stelle bekommt.Der lautere Umgang mit dieser äh Sache. Das Problem ist, dass natürlich damit sich nur sehr, sehr äh mittelbar Geld verdienen lässt, nämlich dann höchstens dadurch, dass man irgendwelche Aufträge bekommt für Security-Reviews. Ähm,eine Möglichkeit, diese Sicherheitslücke sehr viel lukrativer äh in unmittelbar in Geld zu verwandeln, ist natürlich sie an einen Unterhändler oder direkt an einen Geheimdienst zu verkaufen oder an Kriminelle.Die ein äh Geschäftsmodell oder sonstiges äh politisches Interesse an mit dieser Sicherheitslücke verfolgen können. Und äh einer der entscheidendenAkteure auf diesem Schwarzmarkt odersind natürlich die internationalen Geheimdienste, die Interesse haben, solche äh Sicherheitslücken zu kaufen,und ähm das heißt, der Schwarzmarkt für äh gleich mal unmoralische IT-Sicherheitsforschung wird,zu einem großen Teil äh durch das Budget der Geheimdienste unterhalten. Nicht nur der NSA,aber eben äh im im besonderen Rahmen.
Tim Pritlove 0:37:18
Von welchen ähm Geheimdiensten meint man denn noch zu wissen, dass sie in diesem Bereich unterwegs sind oder meint man zu wissen, dass alle da mittlerweile unterwegs sind?
Linus Neumann 0:37:28
Da habe ich äh also da habe ich keinen genauen Überblick, welcher Geheimdienst da offiziell ähm Budgets für hat und welcher nicht die Budgets der Geheimdienste sind ja ohnehin. Ähm,sehr äh grob, nur äh zugänglich und da steht ja jetzt nicht nachher im Rechenschaftsbericht irgendwie äh Zero Days äh für fünf Millionen gejobbt.Also deswegen weiß ich nicht. Ähm bei der NSA durch diesen Entschluss jetzt,des US-Repräsentantenhauses oder das war natürlich auch offenkundig, dass die NSA ihr Wissen nicht äh ausschließlich ähm selber,generiert, ne.
Tim Pritlove 0:38:10
Die Haushaltsverhandlungen im Bundestag waren ja auch gerade oder finden gerade statt. Und die Beratung,wurden aber, also die Beratung zum Geheimdienstetat, die wurden schon im Vorfeld,abgesprochen. Da gibt's einen interessanten Rat, wie heißt der nochmal gleich? Vertrauensrat oder Verantwortungsrat.
Linus Neumann 0:38:36
Keine Ahnung.
Tim Pritlove 0:38:37
Nicht der Ältestenrat. Ich komme gerade nicht drauf,wo das dann sozusagen schon mal so besprochen wird. So und wenn das durch ist, dann darf bitte das debattiert werden.
Linus Neumann 0:38:48
Der V-Männerrat,Mir fällt äh um das noch kurz hier in den USA zu ähm zu Ende zu bringen. Also in USA gibt es den Congress und in dem gibt's zwei Kammern,Einmal das äh House of Representivs und einmal den Sanit und dieser Beschluss, den ich jetzt grade äh äh angesprochen habe, der sich gegen die äh,Möglichkeit der NSA wendet Sicherheitslücken zu kaufen,hat also das House of Representivs passiert, müsste jetzt noch durch den,Wobei unklar ist, was der äh Sammet dazu sagen wird und dann, weil es ein reines, ein, ein normales Gesetz ist, müsste das dann auch noch über den äh Schreibtisch von Barack Obama. Ja, das heißt also, da sind noch zwei Hürden ähm,Und mit Barack Obama sicherlich eine äh größere Hürde, ähm damit das auch tatsächlich gesetzt wird. Und man kann dann natürlich noch länger darüber philosophieren ähm in welcher Form,dieses Gesetz dann auch tatsächlich,umgesetzt würde, ja? Oder ob nicht die schwarzen Kassen der NSA ausreichend,groß sind, um das einfach aus einem anderen Topf zu bezahlen.Also kommt jetzt auch darauf an, wie dann dieses Gesetz in seiner finalen Form äh formuliert ist.Aber weil wir ja immer sagen, es tut sich nix, ne? Da hat sich jetzt irgendwie mal grade ein bisschen was getan. Da hat jemand in den USA ein zaghaften Versuch unternommen und konnte eine Mehrheit für etwas gewinnen, was eventuell irgendwas ändern könnte.
Tim Pritlove 0:40:31
Es gibt schon so eine gewisse äh Beunruhigung. Ich meine, äh die USA steht ja nun auch einfach ganz anders in der internationalen Debatte da, als zum Beispiel äh Deutschland, ja. Also erstmal zeigt keiner auf Deutschland,Deutschland so beschäftigt damit ist auf alle anderen zu zeigen ja? Und irgendwie die sowieso nicht so richtig ernst genommen werden was sie wahrscheinlich auch richtig stört,Ja, bei den USA ist irgendwie klar, dass sie jetzt so wie die Bad Guys sind. So, also zumindest in der in der öffentlichen Wahrnehmung. Das ist ja nun wirklich nicht zu leugnen und,Das stört die natürlich, also es stört nicht alle, aber es stört auf jeden Fall manche,Weil sie einfach auch so ein Selbstbild haben. Also ich denke jetzt nicht, dass jeder Abgeordneter irgendwiein den USA Repräsentantenhaus total cool damit ist das irgendwie die USA einen schlechten Ruf haben, weil sie sich ja nun selber auch ganz anders sehen und äh vielleicht teilweise auch zurecht,ja und einfach mit diesem Image gar nicht leben wollen und jetzt durchaus da Bedarf sehen das zu ändern, also vielleicht auch aus inhaltlichen Gründen und nicht nur aus Image,aber äh letztlich soll's mir egal sein, was äh hier zu einem Bewusstseinswandel äh führt, nur,weitreichend wird es nicht sein und wie du schon sagtest, hier gibt es noch zwei, drei äh Vetooptionen durch andere Kammern, den,Also durch die andere Kammer und eben durch den Präsiden da ist noch überhaupt nichts durch.
Linus Neumann 0:41:55
Überhaupt nichts durch und wir erinnern uns an, welch meine Obama hat ja schon vor ein paar oder war das Obama, der es gesagt hat, werden das auf jeden Fall in Logbuch Netzpolitik auch behandelt, wo sie sagten,sicher wissen über Sicherheitslückengehen wir sofort weiter. Die NSA äh verhindert doch nicht irgendwie, dass die, dass die äh Computer der Bürger äh unsicher äh sicherer werden. Es sei denn, die Sicherheitslücken eignen sich zur Bekämpfung von Terrorismus. Das war ja auch so, oder natürlich eignet sich jede Sicherheitslücke theoretisch auchin irgendeiner Form an den Haaren herbeiziehbar zur Bekämpfung des Terrorismus. Kann man bei jeder einzelnen Sicherheitslücke ähm,Relativ schön an den Haaren irgendwie herbeiziehen.
Tim Pritlove 0:42:39
Terror geht immer.
Linus Neumann 0:42:41
Terror geht immer.
Tim Pritlove 0:42:43
So und dann äh sollte aber der CCC mal äh ordentlich ran und mal äh einen Brückenschlag äh mit,durchführen, ja, die finale Versöhnung, die äh endlich also mal auch die ganze internationale Debatte. All das, was,durch vormalige Regierungen und sonstige Ereignisse zerschlagen worden ist. All dieses Porzellan,geklebt werden, indem ein Cyber Dialog äh in Wallung gesetzt wird. Wo soll dieser Cyber-Dialog stattfinden oder fand der schon statt?
Linus Neumann 0:43:19
Äh der findet, glaube ich, jetzt im Moment ein, der hat Anfang dieser Woche stattgefunden und soll dann jetzt morgen oder so in äh also soll dann auch die,Vertreter von äh zivilgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessengruppen dann sich da äußern können.
Tim Pritlove 0:43:39
Und da steht natürlich der CCC in der ersten äh Reihe Reihe und äh sorgt für die finale Versöhnung.
Linus Neumann 0:43:45
Ja, um jetzt mal kurz zu erklären, was dieser Cyber-Dialog ist. Der Cyberdialog ist das, was übrig geblieben ist, von,Fragenkatalog, den die Bundesregierung an die USA geschickt hat.
Tim Pritlove 0:43:56
Den sie nicht beantwortet haben.
Linus Neumann 0:43:56
Der nicht beantwortet wurde und dem groß angekündigten No-Spy-Abkommen. Also.
Tim Pritlove 0:44:01
Was auch keiner wollte.
Linus Neumann 0:44:03
Bayern-Abkommen, ich habe das heute Morgen, glaube ich, so bezeichnet, das wurde schon vor der Terminvereinbarung für die Planungsphase abgesagt, ja? Da ist war ja einfach nur so ein Wort, äh was wo alle sagte, oh ja, jetzt hier ein Abkommen,und äh eine Woche.
Tim Pritlove 0:44:18
Amerikaner haben gesagt ja nee geht gar nicht.
Linus Neumann 0:44:24
Kit gewinnt nicht.Notarzt. Ja und äh das ist also das, was jetzt ein Jahr später äh übrig geblieben ist, ja? Ähm,Man fragt sich jetzt, also in der gleichen Woche, ja, in der wir erfahren, die arbeiten schon seit zehn Jahren zusammen,mindestens seit zehn Jahren und zwar in einer, in einer,Art und Weise, die jede Form von äh Demokratie oder Rechtsstaaten schon längst hinter sich gelassen hat. Ja, das sind Kumpels seit über zehn Jahren. Ausgerechnet der Steinweiher, deswegen spare ich das ja gerade an.Der damals schon verantwortlich zeitet, setzt sich zehn Jahre später, setzt er sich hin mit irgendwelchen äh,US-Fuzzies aus der dritten, vierten Reihe und machte einen auf Cyber-Dialog und lädt hundert.
Tim Pritlove 0:45:12
Also es geht jetzt auch noch vom äh Außenministerium aus.
Linus Neumann 0:45:15
Selbstverständlich. Ja, Frank-Walter Steinmeier lädt ein zum Cyber-Dialogund ähm da sollen dann also irgendwie hundert Interessengruppen hin und irgendwie ein Amerikaner oder so und dann kann jeder mal sagen, das finden wir nicht gut und dann werden wird jeder seine Rede halten von ähm,äh Terror.
Tim Pritlove 0:45:35
Irgendwas mit Datenschutz.
Linus Neumann 0:45:36
Terror, irgendwas mit Datenschutz und gesundes Mittelmaß und Schutz und Sicherheit, ja? Und äh dann können wir alle wieder nach Hause gehen.
Tim Pritlove 0:45:44
Eine gemeinsame Zukunft.
Linus Neumann 0:45:45
Für eine gemeinsame Zukunft äh ne und digitaler Wandel Menschenhand und so, ne?
Tim Pritlove 0:45:50
Das muss auch mal gesagt werden.
Linus Neumann 0:45:51
Das muss auch mal ganz gesagt werden.
Tim Pritlove 0:45:53
Betone das auch noch einmal.
Linus Neumann 0:45:54
Und jeder weiß, dass äh es natürlich eigentlich nur um Terroristen geht. Also so eine Veranstaltung ist da äh ist da äh findet da jetzt gerade statt. Und wie gesagt, erst, ne, vor.
Tim Pritlove 0:46:07
Warum fällt mir da gerade wieder Loriot ein?
Linus Neumann 0:46:10
Ne und aber,Und ich wurde dann heute Morgen ähm im Deutschlandradio äh sollte ich erklären, warum denn der CCC da nicht wenigstens hingehtund äh meine Antwort war, ja, der CCC geht heute lieber in den NSA-Untersuchungsausschuss, ähm als äh Sachverständiger ist Frank Rieger heute daWie gesagt, und ähm ich denke, wir arbeiten mal lieber darauf hin, dass jetzt ein äh Licht auf die Zusammenarbeit zwischen,BNT,Bundesamt für Verfassungsschutz und NSA geleuchtet wird, um erstmal im eigenen Lande dann da zu kehren, statt uns da jetzt irgendwie zu Sockenpuppen zu machen in so einer Alibi-Veranstaltung, wo ja selbst Steinmeier sagt, da wird nichts bei rumkommen.Erklärte mir heute der D-Radiomoderator. Ich habe das Zitat äh so nicht gefunden. Aber das ist wirklich eine äh äh,Obama sagte ja, ja, ja, dieser Dialog, der wird super, weil wir dir logisieren da, um dann die wenigen noch bestehenden Meinungsunterschiede über unsere Ziele und Absichten zu verringern.JaAlso er sagt dann tatsächlich so, wir wir erklären euch das mal, wir erklären euch unsere Absichten nochmal, Terror, Terror, Terror.
Tim Pritlove 0:47:31
Mhm.
Linus Neumann 0:47:33
Verhindern, also der ne schon. Und dann werdet ihr das besser verstehen, warum wir uns weigern,Abkommen mit euch zu unterzeichnen,unten. Der eigentliche Hintergrund, ähm dass eben diese jahrelange oder offensichtliche Jahrzehnte lange Kooperation besteht, der wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit eher nicht beleuchtet werden, ne.
Tim Pritlove 0:47:55
Tja.
Linus Neumann 0:47:58
Und ich frage mich auch, warum wird da überhaupt, warum wird da die ähm,Zivilgesellschaft eingeladen, wenn sie gleichzeitig, ja, über die letzten zehn Jahre.Im Dunkeln gehalten wurde, ja?Also wenn nicht in dieser Woche äh süddeutsche und NDR oder was diese Sache mit dem Dezix rausgepuhlt und veröffentlicht hätten, dann hätte dieser Cyber-Dialog ohne dieses Wissen stattgefunden. Was ist das denn für eine Veranstaltung?
Tim Pritlove 0:48:28
Ja, aber wir konnten doch niemanden davon äh erzählen, weil das war doch geheim.
Linus Neumann 0:48:37
Ja eben, der kein Dialog zu machen. Hier wir machen ganz wir wir sagen dir nicht worüber wir reden.
Tim Pritlove 0:48:43
Ja äh hört euch mal äh Linus Statement äh an, da im Deutschlandfunk,hat schon ganz gut getroffen. Ähm für meinen Geschmack hättest du noch durchaus mehr in die Kerbe hauen können wie,sinnlos eigentlich solche, was für Berührungsveranstaltungen das auch sind, solche, solche Events.
Linus Neumann 0:49:05
Also ich wurde am Ende zitiert mit äh da wird unsere Energie verballert. Ich glaube viel, viel krasser hätte ich's nicht mehr ausdrücken können. Ich muss auch immer sagen, wie gesagt, die diese Interviews sind irgendwie sehr früh morgens und das ist ähm,teilweise schwierig da äh nicht noch während des Interviews irgendwie wieder einzuschlafen. Äh sechs Uhr fünfzig war das heute wieder.
Tim Pritlove 0:49:28
Äh das ist halt echt Hardcore. Aber wichtiger Punkt hier für die Aktivisten von morgen, wenn ihr was bewegen wollt, früh aufstehen.
Linus Neumann 0:49:37
Ja, wer was äh bewegen will, früh aufstehen und äh in die Untersuchungsausschüsse gehen, mein ähm der der Untersuchungsausschuss ist natürlich ähm.
Tim Pritlove 0:49:47
Auch so eine Veranstaltung.
Linus Neumann 0:49:48
Hat eine ähnlich ähm,ähnlich wenig Wegweisende na, wie soll man sagen, hat ähnlich geringen Ausblick darauf, irgendetwas äh an dem an dem Status quo zu ändern, aber immerhin hat man da.
Tim Pritlove 0:50:05
Eine deutlich höhere Medienaufmerksamkeit als das A Untersuchungsausschüsse an sich schon mal haben, wenigen Ausnahmen,normale politische Prozesse, in dem so ein Statement äh generell verpuffen würde. Untersuchungsausschuss hat immer noch so ein bisschen so dieses äh Smoking Gunn ähVielleicht findet man ja doch äh was bei Geschmack und.
Linus Neumann 0:50:28
Ja und du hast vor allem nachher eine Stellungnahme, die als Bundestagsdrucksache ähletztendlich in in die in die Archive der Geschichte der Bundesrepublik eingeht, ja? Letzt, also da wird man sich dann, da kann man sich dann drauf berufen, ja? Ähmwenn man einhundert äh Vertreter von irgendwelchen Interessengruppen einlädt, kann man sich leicht ausrechnen, wie viele,Redezeit da jedem einzelnen zur Verfügung steht. Also es hat totale ähm,totale äh totales Ablenkungsmanöver, um da äh Kapazitäten zu binden. Hm, kann ich auch mit gutem Gewissen sagen, da gehen wir nicht hin.
Tim Pritlove 0:51:10
Linus, dann sind wir, glaube ich, am Ende äh angekommen. Wie ist der Ausblick? Veranstaltungen, gerade keine äh in Sicht, ne?Wüsste jetzt zumindest nix, aber irgendwas wird sich schon wieder aufdrehen,Nächste Ausgabe werden wir dann mal ein kleines Special äh wieder haben. So viel sei schon mal angekündigt.Und ja, ansonsten, wir freuen uns nach wie vor über eure äh klugen Kommentare.
Linus Neumann 0:51:41
Auch auf Facebook übrigens. Hast du gesehen? Äh,Hier Facebook haben wir haben wir Kommentare.
Tim Pritlove 0:51:51
Oh, ja.
Linus Neumann 0:51:56
Da waren, nee, Tim, jetzt mal ganz ehrlich, da äh ich war äh.
Tim Pritlove 0:51:59
Was?
Linus Neumann 0:52:01
Überrascht. Also es gibt Facebook dot com. Oh, was haben die uns gelöscht? Ach so.
Tim Pritlove 0:52:09
Nämlich so schnell nicht.
Linus Neumann 0:52:12
Also Likes und so hier ne noch und nöcher. Und ähm Kommentare,Zum Beispiel hat äh,äh Alexander Kenngott dessen äh Existenz als reale Person, wie er in der letzten Folge noch angezweifelt haben, hier festgestellt, dass er existiert äh und siebzehn Kommentare oder was hier.Das ist schon äh das ist schon ordentlich und die sind äh von der Qualität her jetzt nicht zu unterscheiden von denen, die wir äh selbst hosten, außer dass.
Tim Pritlove 0:52:49
Sich nicht sicher sein kann, dass man überhaupt alle äh kriegt.
Linus Neumann 0:52:54
Ja, also.
Tim Pritlove 0:52:55
Naja, ist ja so.
Linus Neumann 0:52:56
Ja, ich will, es ist nahe, Facebook halt, ne. Also ich hab's auch bis heute noch nicht ganz verstanden, wie ich jetzt, also ich könnte jetzt wohl antworten, aber ich weiß nicht, ob das.
Tim Pritlove 0:53:05
Wie kriegt man das per RSS, wie kriegt man das per Mail?
Linus Neumann 0:53:08
Gibt's nicht.
Tim Pritlove 0:53:09
Na ja, ist doch alles Dreck.
Linus Neumann 0:53:12
Facebook ist, also darüber sind wir uns einig. Ich wollte nur jetzt mal auch hier eine Lanze für für die armen Seelen bei Facebook brechen, dass sie da jetzt also sie haben geantwortet und das ist äh in Ordnung. Das ist.
Tim Pritlove 0:53:25
Auf jeden Fall zu begrüßen. Ich will mich jetzt da auch nicht gegen die Leute stellen. Ich will nur muckelig und äh muckelig sein und ein alter Mann spielen.
Linus Neumann 0:53:37
Ja ähm.
Tim Pritlove 0:53:38
Du weißt, das ist eine Technologie, die zu einem Zeitpunkt meines Lebens äh dazugekommen ist.
Linus Neumann 0:53:43
Wo du über dreißig warst.
Tim Pritlove 0:53:44
Alles schon äh vom Bösen ist, ne.
Linus Neumann 0:53:47
Facebook ist ohne Zweifel böse und deswegen will ich ja genau in den in dir bös, im Kern des Bösen unsere Saat, unsere Saat unterbringen, weißt du? Ich möchte, dass Facebook die die.
Tim Pritlove 0:53:55
Räumen. Wir sprengen, das System von innen.
Linus Neumann 0:54:03
Genau, wir unterwandern ist der lange Marsch durch die äh,durch die Monopole oder.
Tim Pritlove 0:54:09
Durch die digitalen Institutionen, die er oh Mann. Na gut, viel Spaß ähm dabei. Äh wir bleiben skeptisch und ihr bleibt das auch. Und äh insofern sagen wir tschüss,tschüss.

Shownotes

Snowden sagt dem NSA-UA ab

Bundestag bezieht Internet von Verizon

BND hat DE-CIX-Schnorchelei mit NSA geteilt

De Maiziere hat eine Grundsatzrede zum Internet gehalten

US-Repräsentantenhaus votiert gegen NSA-gesponserte Sicherheitslücken

Es beginnt der transatlantische Cyberdialog

LNP105 Seniorenheim und Orgelbau

NSA in Deutschland — BND expandiert — Facebook wandert vor den EuGH — VG Media verklagt Google — Netzneutralität in Österreich und der Schweiz

Wir scheuen keine Mühe und auch eine Distanz von mehreren tausend Kilometern halten uns nicht davon ab, die netzpolitische Nachrichtenallmende abzugrasen. Mit Linus in der Ferne sprechen wir über die jüngsten Neuigkeiten in der nicht enden wollenden NSA-Saga, die zunehmend auch zu einer BND-Story wird, allerlei Klagerei in Sachen Datenschutz und Leistungsschutzrecht sowie Neuigkeiten rund um das Thema Netzneutralität aus Österreich und der Schweiz.

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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus. Du klingst irgendwie ein bisschen weit weg.Buchnetzpolitik, die, na, hundertfünfte, hundertfünfte Ausgabe, genauso sieht's aus. Hier ist Tim und da ist Linus und, äh, ist ganz weit weg.
Linus Neumann 0:00:48
Ja ja,Merkt man aber gar nicht, ne, weil wir so gute Qualität haben, weil wir qualitätsbewusste Podcaster sind, merkt man das gar nicht. Wenn wir schon den, wenn wir schon diesen diesen äh weiten Rekord jetzt nicht schaffen, den Höhenrekord hältst du ja, glaube ich, mit Maha, ne, als der irgendwie im Flugzeug saß.
Tim Pritlove 0:01:03
Ja. Das kann gut sein, auch wenn ich's nicht genau benennen kann, wie hoch das war.
Linus Neumann 0:01:08
Den Distanzrekord hältst du auch knapp. Haben wir gerade ausgerechnet? Ja sicher.
Tim Pritlove 0:01:13
Also unter uns auf jeden Fall. Ja, stimmt. Achttausendachthundertfünfzig Kilometer war bisher mein weitester äh Podcast-Distanz.
Linus Neumann 0:01:25
Genau und damit schlägst schlägst du ganz knapp den Nils K.
Tim Pritlove 0:01:28
Der hat schon gebreakt, dass er irgendwie mit achttausendsiebenhundertfünfzig ja uneinholbar ist.
Linus Neumann 0:01:33
Ja, der hat da ja Hochmut kommt vor dem Fall, ja, ja.
Tim Pritlove 0:01:37
So sieht's aus. Aber am Ende äh.
Linus Neumann 0:01:41
Keinen Blumentopf jetzt.
Tim Pritlove 0:01:42
Ja genau, aber am Ende zählt ja sowieso nur die Qualität. Stimmt's?
Linus Neumann 0:01:47
Tonqualität und die ist natürlich hier ganz köstlich, ganz vorzüglich.
Tim Pritlove 0:01:50
Ja ich ich meinte ja eigentlich die inhaltliche Qualität, die ist ja manchmal auch nicht ganz zu verachten. Da wird's ja jetzt schon ein bisschen schwierig, Dinos.Ganz dünnes Eis. Könntest du das Eis? Ja, äh ist irgendwas passiert.
Linus Neumann 0:02:09
Nö.
Tim Pritlove 0:02:11
Hört dann.
Linus Neumann 0:02:13
Also es gibt auf jeden Fall nichts zu sehen. Gehen sie bitte weiter, ne. Also ist ganz klar.
Tim Pritlove 0:02:17
Ja, irgendwie ist alles klar, nach wie vor ist immer noch alles irgendwie total äh wuschig.
Linus Neumann 0:02:24
Ja, für für die für die historischen Hörerinnen, die das jetzt alles so nach inne aus den Archiven gekratzt haben. Wir befinden uns in der Woche, in der der Spiegel titelte mein Nachbar NSA. Und endlich,jetzt hier etwas rausdokumente zur Verfügung gestellt werden, die der NSA-Untersuchungsausschuss braucht,Das war ja auch so die Begründung, die die das Spiel genannt hat, so gesagt, ja, irgendwie Sicherheitsbehörden und Politiker fragen die ganze Zeit danach, aber wir sind halt Journalisten und wenn wir was verfügbar machen, dann halt auch für alle. Also hier bitte schön.Was ich schon mal ganz gut fand, so als als Einstellung, ja.
Tim Pritlove 0:03:02
Ja.
Linus Neumann 0:03:06
Ja und stellt sich raus, wer hätte es gedacht? Deutschland ist äh der wichtigste Standort äh der NSA innerhalb Europas und liefert Daten, die dabei helfen, Terrorverdächtige zu töten.
Tim Pritlove 0:03:20
Zu töten. Ist das nicht verboten? Ach so, ja.
Linus Neumann 0:03:24
Nee, ist ja bei Terror, sind ja Terrorverdächtige, ne, weißt du ja, wie viel Leben das rettet. Und ähm die NSA arbeitet zusammen mit natürlich BND, äh Bundesamt für Verfassungsschutz,aber zum Beispiel auch mit dem BSI. Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.
Tim Pritlove 0:03:43
Ach, steht da in irgendeiner Form äh wie diese Zusammenarbeit aussieht?
Linus Neumann 0:03:47
Details gibt's natürlich immer äh dann nicht äh beziehungsweise wenn es welche ernsthaft welche gibt, dann sind sie ja so schwarz angestrichen,Aber das ist ja, da finde ich's ja wieder schön, ne,Was hat der Neumann noch vor ein paar Wochen gesagt? Löst das BSI aus dem äh Bundesinnenministerium raus ähm oder aus der also macht es unabhängig, denn es besteht dort ein Interessenkonflikt undStellt sich raus, besteht gar kein Interessenkonflikt, die arbeiten schon längst mit der NSA zusammen, ja. Ähm,Insgesamt äh spionieren in Deutschland mehr als zweihundert US-Agenten, die offiziell mit Diplomatenstatus akkreditiert sind. Das finde ich geil, das wollte ich als Kind immer haben. Kennst du Diplomatenstatus, ist geil, ne?
Tim Pritlove 0:04:32
Wenn man beliebig äh viel falsch parken darf und schnell fahren darf und keiner kann einem was. Und außerdem immer und irgendwie schnell durchgleiten am Flughafen und so. Keine Schlangen, nichts. Wahrscheinlich wirst du noch nicht mal gecheckt irgendwie.Kannst die ganze Zeit dein Dob rein und raus tragen. Ist geil.
Linus Neumann 0:04:53
Das wollte ich als Kind schon haben. Das war mir als Kind schon klar, irgendwie mit mit zehn Jahren, dass das echt was wert ist so. Ja und davon haben wir zweihundert. Das kannst du ich meine, parken oder so, ne? Überleg mal, was du da über die Jahre sparst.Allein mit dem ganzen Koks handeln, ne, was du da nebenbei machst,also das ist echt.
Tim Pritlove 0:05:13
Ja, da ist was dran. Ja, das sind alles so äh Antaperatories und das ist äh ja, also man es hätte ja, es hätte ja was aus uns werden können. Linus. Und jetzt sind wir Podcaster.
Linus Neumann 0:05:22
Ja, aber ja, jetzt sind wir Podcast da mit reinem Gewissen, aber mit einer müden Mark nur in der Tasche.
Tim Pritlove 0:05:31
Immerhin.
Linus Neumann 0:05:33
Reines Gewissen ist, reines Gewissen ist teuer Tim, reines Gewissen, kann ich nur sagen, ist teuer.
Tim Pritlove 0:05:38
Ja, aber es ist ja auch wirklich, also es ist ja auch lässt einen ja so gut schlafen.
Linus Neumann 0:05:43
Na ja, unten mehrere hundert Angestellte äh privater Firmen sind auch noch hier unterwegs. ÄhmIch meine, dass die Jungs Diplomatenstatus haben, ist sicherlich noch das kleinste Problem. Ähmdann wurden einige Standorte der NSA genannt, aber da jetzt endlich nichts Neues. Bad Aibling, äh Komplex, das sind ja alles schon nach wie vor auch Ziele von Protesten.
Tim Pritlove 0:06:05
Ja, beziehungsweise Spaziergängen.
Linus Neumann 0:06:07
Genau. Er ist Spaziergang, Entschuldigung, genau,Hauptquartier unterhalten Sie in Stuttgart auch das war jetzt nichts neues dann haben Sie in Frankfurt am Main und natürlich auch die US-Botschaft in Berlin als,Standorte ihres Wirkens, die NSA in Deutschland.
Tim Pritlove 0:06:25
Ja, aber das ist ja alles nicht wirklich jetzt neu, oder? Also es ist ja gut, das mit dem BSI äh wurde, glaube ich, so bisher noch nicht erwähnt, aber an sich ist das jetzt nix Neues.
Linus Neumann 0:06:36
Nö, in Neu ist halt dann was an diesen Standorten betrieben wird und das äh schöne Projekt Rampart A,aus dem mehr als drei Terrorbit pro Sekunde fallen, für die NSA, die aus der Glasfaser geholt werden,Und zwar äh insgesamt also Wert aus Glasfaser und aus anderen Kollektionsorten ähm,was insgesamt dreiunddreißig NSA Drittstaaten, werden Daten gesammelt,typischerweise, in dem ein Partnerland an einem Zugangspunkt innerhalb der eigenen Grenzen Kabel anzapft,in dreizehn Fällen ist das halt auch Glasfaser,und von diesen dreizehn Ländern oder von den dreiunddreißig Drittstaaten, da bin ich jetzt nicht hundertprozentig sicher, wie das genau war. Ich hab's mir nur notiert, wurden jetzt nur Deutschland und Dänemark identifiziert.Und,dann haben sie die Journalisten hingegangen und haben so verschiedene äh äh Deduktionen gemacht und festgestellt, dass im März zweitausenddreizehn,Angestellte, die nicht wussten, was sie da taten,in einer Telekommunikationsanlage ein Kabel gefunden haben vor, was irgendwie in ihrem High-Level-Design nicht verzeichnet war,und das hieß und da stellte sich dann auch raus, dass es im Rahmen, dass das halt Teil von war,und ähm.
Tim Pritlove 0:08:17
Was stand da dran? War.
Linus Neumann 0:08:19
Nein, das stand da nicht dran, aber also so irgendwie.
Tim Pritlove 0:08:22
Wurde es genannt.
Linus Neumann 0:08:23
Als das hatte sich dann stellte sich dieses Kabel dann heraus, weil dann irgendwie in den NSA-Reports dann wahrscheinlich auch wieder drin stand, ja hier, hm, da ist einer übers Kabel gestolpert. Scheiße und ähm,so fügt sich das alles zusammen. Aber wir haben ja eine Einigung, wir haben nämlich eine Einigung, nämlich nicht gegenseitig zu spionieren,Ausnahmen. Also teilweise gibt's dann da Ausnahmen steht auch auf der Folie,also eigentlich aber es gibt natürlich Ausnahmen. Zum Beispiel gab's eine für äh Bad Aibling,Ja, aber grundsätzlich ist es auch Teil der Vereinbarung. Achtet man natürlich alle Gesetze,Grundsätzlich achtet man alle Gesetze, außer bei Terror oder wenn eines der beiden Enden im Ausland ist,und jetzt fügt sich halt langsam dieses Bild äh zusammen von diesem Ringtausch, ne, dass alle sich an die Gesetze halten,und ähm die Geheimdienste dann untereinander diesen Ring tausch machen, ne? Das ist schon.
Tim Pritlove 0:09:27
Das ist wirklich super, also äh das heißt, es gibt da irgendwie so ein Kabel, das geht von A nach B. In A gilt die Rosdiktion ADie sagt, äh ihr dürft hier alle ablauschen, bloß nicht A und auf der anderen Seite äh Bgibt's die alle ablauschen aber nicht B, aber an beiden Seiten sitzen halt irgendwie die selben Leute, ja? Also man muss sich das mal so vorstellen als würde so der Gotthardtunnel ja irgendwie sozusagen auf beiden Seiten äh äh entsprechend äh kontrolliert werden und auf der einen Seite dürfen.
Linus Neumann 0:09:56
Du in einer Fahrtrichtung?
Tim Pritlove 0:09:58
Ja ja genau und in der Einrichtung äh na ja Fahrtrichtung? Nö. Die Fahrtrichtung ist, glaube ich, bei den Daten ziemlich egal.
Linus Neumann 0:10:07
Denen geht's ja darum, also wenn ein Kommunikationspartner im Ausland ist ja sowieso nicht, also ich glaube, das ist auch jetzt, also natürlich hängen die da dran, so. Und die Deutschen machen mit und das erklärt auch.
Tim Pritlove 0:10:19
Warum die da so rumeiern?
Linus Neumann 0:10:21
Warum die da so rumeiern.
Tim Pritlove 0:10:23
Warum die das nicht aufklären wollen, weil dann würde das ja dann mal rauskommen.
Linus Neumann 0:10:27
Aber findest es nicht spannend, dass die also hm ich meine, das war ja eh immer,Es war ja das Offensichtliche, ne. Das war irgendwie das war genau diese Konstellation, sind die Erklärungen dafürdass die äh Bundesregierung darumeiert, dass die da nichts machen wollen, dass sie irgendwie dass sich ja noch vor ein paar Wochen dieser Sensburg ähm der Leiter, der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses äh hinstellt und sagt, der Snord muss jetzt endlich mal liefern,das doch ähm also es war, es war ja irgendwie.
Tim Pritlove 0:11:02
Ja und jetzt hat er geliefert, oder? Snow hat geliefer.
Linus Neumann 0:11:05
Jetzt hat er, ihr ja, das Norden hat geliefert.
Tim Pritlove 0:11:08
So, sie wollten die ganze Zeit die Dokumente haben und jetzt äh sind die Dokumente. Das ist schon wieder so ein Prack-Moment wie aus dem Anhalter. Ich glaube, ich hatte das äh hier schon ein paar Mal,wiedergegeben diese tolle Szene wo sie alle schreien über Pack aus, pack aus, pack aus und dann fängt er an auszupacken und so nein nein nein und dann eine große Mauer in dir herumbauen, das bloß keiner zuhört, wenn er auspackt. Und so ähnlich ist das hier irgendwie mit diesem LSA Ausschuss auch wirklichdich. Heißt der eigentlich offiziell wirklich NSA-Ausschuss oder äh.
Linus Neumann 0:11:36
Äh ach so, das weiß ich nicht, wie der, wie der, also er wird ja wird sicherlich irgendeine, irgendeinen anderen Titel haben, aber,als der NSA-Untersuchungsausschuss. Und da übrigens auch der äh der SPD-Obmann in diesem Gremium Christian Fielsäck gesagt, dass es eine willkommene Grundlage für unsere Arbeit, die werden wir jetzt rasch prüfen.
Tim Pritlove 0:12:00
Es wird also wieder mal geprüft.
Linus Neumann 0:12:03
Naja, aber der will der der ist ja SPD, Konstantin von Notz, sagt natürlich auch, wir wollen mal sehen, was da drin ist. Also die freuen sich natürlich. Ich bin jetzt mal gespannt, wie lange das dauert, bis der zurücktritt und sich sagt ähm.
Tim Pritlove 0:12:16
Ja, meine Kinder sollen leben.
Linus Neumann 0:12:20
Ja, aber es es ist jetzt mal spannend. Also, was mich jetzt interessiert, so rein ich gucke ja schon längst aus der historischen Perspektive darauf,Wie wird diese Geschichte jetzt erzählt? Also hat es,also wird es sich als strategisch klug herausstellen, diese Bombe erst so spät platzen lassen zu haben, mehr als ein Jahr nach den ersten Enthüllungen oder ähm,hat man jetzt der Bundesregierung und ihren Erfüllungsgehilfen,genug Zeit gegeben das so zu manifestieren,als der NSA-Skandal mit dem NSA Untersuchungsausschuss und dem bösen Ami, der äh der da irgendwie streckenweise wohl ein bisschen zu weit zu gehen scheint,ja? Wenn ihr mal das falsche Telefon abhört. Ähm,oder ist es wiederum so, dass man sagt, da dass man genau das jetzt endlich, nachdem sie so lange es aufgebaut haben mit diesen mit diesen Enthüllungen, mit dieser Meldung, schafft einstürzen zu lassen, um sie wirklich mit ähm Hose runter, da da stehen zu lassen.
Tim Pritlove 0:13:32
Du meinst ja jetzt, ob ob wirklich diese Veröffentlichung genau dieser Dokumente jetzt gerade irgendwie besonders getimed war? Das ist das, was du jetzt.
Linus Neumann 0:13:43
Nee, ist ja egal, ob's also ob's jetzt gut getimt war oder nicht, ist unklar, äh ist egal. Die ähm äh die Frage ist, ob sie ähm,ob sie sich als nachher in in historischer Betrachtung als richtig getimed herausstellen wird.
Tim Pritlove 0:14:03
Nachher bin mir noch nicht so ganz so sicher, weil nachher hier äh irgendwie sein könnte, ja. Ich habe nicht so den Eindruck, dass wir dem äh schon besonders nahe gekommen sind.Ja, das äh klingt für mich eher hier noch so ein bisschen wie so eine endlose Geschichte, über die wir auch noch in einem Jahr reden werden.
Linus Neumann 0:14:24
Ja, aber irgendwann muss ja mal was passieren, ne.
Tim Pritlove 0:14:27
Ja, irgendwie passiert ja auch was. Ist halt nur so, dass mittlerweile äh,das Ganze eben durch diesen fortwährende äh Herunterspielung irgendwie das Ganze auch so als,ausreichend herunterspielt, bespielt gilt. So, also irgendwie ist es egal, welche Details jetzt noch dazu kommen. Es es gibt da einfach keinerlei ähm,reaktive Nervenzellen mehr in der Öffentlichkeit, die jetzt auch irgendeine beliebige Steigerung überhaupt auch noch zur Kenntnis nehmen würde. Also du kannst jetzt auch noch sagen, dass sie irgendwie,Ja, weiß nicht. Also wenn sie Haustiere gequält haben, dann ist es unter Umständen nochmal eine Meldung wert so, ja. Also solche Belanglosigkeiten werden sicherlich gerne aufgegriffen. Aber es verbindet irgendwie keiner mehr die ganzen,ähm die ganzen Punkte so, ne.
Linus Neumann 0:15:19
Das kann man ja auch gar nicht mehr.
Tim Pritlove 0:15:21
Andererseits hatte ich äh hatte ich jetzt äh gestern oder war es heute, ich weiß jetzt gar nicht, hatte ich auch das Gefühl, die Affäre ist eigentlich offiziell geändert, äh weil äh Sascha Lobo das erste Mal in seiner Spiegelkolumne über ein anderes Thema geschrieben hat.Extra nochmal gesucht, da war von NSA, also das Wort Geheimdienst und NSA kam da nicht drin vor,Tja. Soweit ich den Podcast jetzt hier auch erstmal beenden für ein Jahr.
Linus Neumann 0:15:49
Nee, das war halt das hat dann endlich ausgelöst, dass die Spiegel Leute gesagt haben, okay, jetzt können wir jetzt hauen wir das raus.
Tim Pritlove 0:15:54
Wenn schon Sascha Lobo nicht mehr drüber schreibt, ja. Ja,Ja, keine Ahnung. Ich meine, ist ja nicht so, mit diesen Dokumenten muss man sich das nicht so vorstellen, dass sie so alle äh ausgedruckt so in fertigen Häppchen da auf dem Tisch liegen haben, uns nur noch die Frage, was sie nochmal auf dem Fotokopierer liegen. So und das sind halt alles Dokumente, die in gewisser Hinsicht,ausführlich äh durchgelesen werden müssen,werden müssen und in Zusammenhang gestellt werden müssen. Äh natürlich gilt auch da dieser äh schon von Greenwelt hochgehaltene Kodex, das keine Namen genannt werden, beziehungsweise eben nichtsdaraus publiziert wird, was dann von einer Staatsöffentlichkeit schnell als ihr gefährdet ja hier unsere Soldaten et cetera interpretiert werden kann. Ich meine, es es wird natürlich im öffentlichen Diskurs,trotzdem so äh.Diskutiert, als wäre das geschehen. Das haben wir ja bei auf der Republika äh gesehen, der glaubt das ja auch. Ja, nur ähm immerhin hält es der Überprüfung noch stand. Das ist so, zumindest meine Erkenntnis nachher noch, nirgendswo so gewesen ist.Tja, also,keine Ahnung. Vielleicht bleiben wir nochmal kurz bei diesen Dokumenten, was jetzt eigentlich irgendwie äh bekannt geworden ist. Eigentlich ich finde erstmal diese Zahl irre,sieben, nee, Entschuldigung, drei Terrabit,Als ihrer Netzpolitik Org hat das irgendwie mal ausgerechnet, ich hab's jetzt äh noch nicht nach äh rechnen können, aber es seien dreihundertzweiundsechzig Millionen CDs pro Tag,Muss ich echt mal auf der Zunge zergehen lassen. Dreihundertzweiundsechzig Millionen CDs pro Tag.
Linus Neumann 0:17:42
CDs Ketten ausgerechnet, also ich.
Tim Pritlove 0:17:46
Ist einfach die Speicherkapazität nicht so definiert.Ich finde dreihundertzwei, ich meine das ist irgendwie unklar. Also es ist einfach man möchte nicht mit so viel Festplatten äh beworfen werden wie die da irgendwie den ganzen Tag vollschreiben. Ich frage mich, wo sie das auch erst hinschreiben.Also echt. Ich glaube auch nicht dran, dass die wirklich alles mitspeichern können. Das ist einfach irgendwo.
Linus Neumann 0:18:10
Dreihundertfünfundsiebzig Gigabyte pro Sekunde, zweiundzwanzigeinhalb Terabyte pro Minute,eintausenddreihundertfünfzig Terabyte pro Stunde oder dreitausendzweiunddreißigtausendvierhundert Terabyte pro Tag,ja. Also ich komme mir irgendwie cool vor, weil ich zwölf Teilarbeit speichern kann irgendwo.
Tim Pritlove 0:18:33
Ja oder sich irgendwie zwölf Terabyte im Monat irgendwie an Datenübertragung habe, meinen Podcast, aber das hier ist irgendwie beyond.Gut, ähm haben wir hier noch was?
Linus Neumann 0:18:49
Sprachlosigkeit natürlich, wir werden jetzt sehen, was sich da noch an an ach so, ja, also es gibt natürlich, es gibt ja einen kleinen, erlesenen Kreis in Deutschland, ne. Es gibt ähm ein paar äh Domains, die nicht überwacht werden,Die sind ganz interessant.
Tim Pritlove 0:19:09
Wo kommt denn diese Black Days überhaupt her? Auch aus.
Linus Neumann 0:19:14
Aus, aus auch aus diesen ähm auch aus dem Snowden.
Tim Pritlove 0:19:17
Ah ja, stimmt. JSA Restriktions heißt das Dokument, genau. Mhm.
Linus Neumann 0:19:23
Und das ist ganz äh da gibt's also eine lange äh lange Liste. Kann man jetzt mal hier nochmal anschauen. Da sind natürlich einige,ähm da sind natürlich einige schöne Lacher bei.
Tim Pritlove 0:19:36
Ja, es ist erstaunlich,Das ist vor allem erstmal keine Lacher dabei, also äh was hier ausgenommen ist, ist irgendwie sowas wie BRSF dot com, Ingelheim dot comBundeswehr dot org, äh Debitelnetz, DHL, com, ja, DS Net Eurocopter com, Mercedes Benz, das kann man irgendwie alles nachvollziehen, Rode und Schwarz, Siemens natürlich, auch alles solche,Tütan bitte.
Linus Neumann 0:20:02
Rode und Schwarz ähm muss man vielleicht noch kurz erklären. Ich meine, Rode und Schwarz bauen ähm Telekommunikations- und Telekommunikationsüberwachungsequipment.
Tim Pritlove 0:20:12
Mhm.
Linus Neumann 0:20:13
Die haben den im äh auf den Markt gebracht. Also es war ein Produkt von denen. Die bauen aber auch ähm also sie sind im Prinzip bei allem, was mit Telekommunikation zu tun hat. Ein Großer, der ein großer Kontraktor ähm,ähm ein großer Vertragspartner, der, der allen deutschen, aller deutschen Behörden.
Tim Pritlove 0:20:34
Der Bundesregierung ähm.
Linus Neumann 0:20:36
Der Bundesregierung. Und äh zwar dann auch im Militärbereich, ne. Bauen aber auch harmloses Zeug. Also sie bauen zum Beispiel auch Krypto-Telefone, ja.
Tim Pritlove 0:20:44
Ja, aber dann sind auch so schöne Sachen wie Orgelbau dot com und Sernioren. Seniorenheim dot com.
Linus Neumann 0:20:53
Das denn? Das verstehen.
Tim Pritlove 0:20:53
Und neuer, das verstehe ich auch nicht. Und während neue Einheit dot com klingt wirklich so, ja und die Feuerwehr Ingolstadt, Feuerwehr und Ingolstadt dot org.
Linus Neumann 0:21:04
Ja, werde? Ey, wenn die sogar noch mit mit denen unter einer Decke stecken, ne? Wenn die da sogar drin, also was ist das denn? Seniorenheim dot com.
Tim Pritlove 0:21:12
Hast du nicht. Ich bitte dich, hast du nicht Illuminatus gelesen? Da sind die.
Linus Neumann 0:21:18
Erinnere mich das.
Tim Pritlove 0:21:19
Die Nazihorden am Boden des Sees bei Ingolstadt werden die da äh warten sozusagen auf ihren Einsatz. Ist einfach mal alles absolut eins A Verschwörungsmaterial, was wir hier geliefert bekommen.
Linus Neumann 0:21:34
Seniorenheim dot com gehört dem Pflegezentrum Bischofsgrün in der Ochsenkopfstraße einundvierzig in Bischofsgrün. So, das das scheint ja ein Ort zu sein, den es gibt.
Tim Pritlove 0:21:45
Ja, an was glaubst du, wer die Senioren da alles sind? Das sind alles ausgemusterte NSA-Agenten.
Linus Neumann 0:21:50
Mit Diplomatenstatus.
Tim Pritlove 0:21:51
Ja, genau, mit Diplomatenstatus. Dot com, huhu, was die so für Orgeln bauen so, ja. Also, unfassbar, was diese äh Liste so hergibt und ähm,ja und auch so merkwürdige es sieht alles ein bisschen merkwür.
Linus Neumann 0:22:10
Feuerwehr Ingolstadt handelt es sich um die freiwillige Feuerwehr. Aha. Aber die wurde achtzehnhundertdreiundsechzig gegründet, die Kette gab's die USA kaum.
Tim Pritlove 0:22:21
Ähm.
Linus Neumann 0:22:22
Sie gerade mal irgendwie zweihundert Jahre oder so.
Tim Pritlove 0:22:24
Aha. Illuminaten. Lassen wir das.
Linus Neumann 0:22:32
Okay, wir werden albern.
Tim Pritlove 0:22:33
Wir werden albern. Na ja, ich meine, was da übernimmt ihr auch sonst machen.
Linus Neumann 0:22:37
Müssen wir noch kurz erzählen, der BND expandiert. Wir hatten das, glaube ich, auch vor einiger Zeit schon mal ähm,geschrieben, dass sie ganz gerne äh dreihundert Millionen Euro hätten für die strategische Initiative Technik,In der strategischen Initiative Technik möchten sie ihre ähm Möglichkeiten zur Echtzeitanalyse von äh Streaming-Daten äh nach dem Vorbild von äh NSA und GCHQ,ausbauen,Und das Interessante bei dieser, bei dieser Meldung war, dass halt gesagt wurde, ja, die haben dreihundert Millionen Euro beantragt für den Zeitraum zweitausendvierzehn bis zweitausendzwanzig, in der, in der Zeit wollen sie also dreihundert Millionen auf den Kopf hauen,und,Dann wurde in den Medien erst groß zelebriert einige Monate später oder einige Wochen später. Ja äh sie kriegen nur sechs statt der dreihundert Millionen,ja? Also wollten dreihundert Millionen haben, äh kriegen nur sechs HH äh schön äh snowden, Enthüllung zeigen erste Wirkung. Es ist gerade politisch nicht opportun, das zu machen. Stellt sich aber raus,die sechs Millionen waren nur für zweitausendvierzehn,Das heißt, wenn du diese ähm wenn du diese dreihundert Millionen oder wenn das jetzt hochrechnest, auf die sechs Jahre, ne, dann kommen sie ja immer noch auf die dreihundert Millionen.
Tim Pritlove 0:24:01
Mhm. Ah, verstehe.
Linus Neumann 0:24:03
Ja? Also da äh das zum Beispiel geht auch zurück auf eine schöne,Enthüllung aus dem aus dem auf eine schöne äh Analyse aus dem Bereich der Linkspartei,die jetzt also feststellt, die strategische Initiative Technik läuft genauso, wie sie geplant war. Das wollte ich noch mit erwähnt haben an dieser Stelle,Und zwar, also wollen sie irgendwie zweitausendvierzehn sechs Millionen äh zweitausendfünfzehn achtundzwanzig Millionen zweitausendsechzehn vierundvierzig Millionen, das heißt, ihr die ähm also,Der Finanzierungsbedarf war genauso angegeben.
Tim Pritlove 0:24:50
Ich meine, das Interessante ist, wenn sie äh Echtzeitanalyse, Streaming-Daten machen, so wie NSA und wenn man aber eilig in den Dokumenten jetzt grade feststellt, dass sie das irgendwie sowieso schon mit betreiben,traue ich mich natürlich, ob das jetzt sozusagen so eine Art Nachtragshaushalt ist. Das ist völlig völlig unkla.
Linus Neumann 0:25:09
Kann gut sein. Also ich mein, es ist es ist irgendwie völlig es ist einerseits völlig unklar und andererseits auch so offensichtlich, ne? Also ich meine, welchen Grund zu der Annahme haben wir überhaupt noch, dass da irgendjemand,irgendwo sich an irgendeine moralisches Gesetz hält, ja? Geschweige denn an irgendein äh juristisches Gesetz.
Tim Pritlove 0:25:35
Mhm. Das ist.
Linus Neumann 0:25:41
Es gibt da eine ähm eine schriftliche Zusammenfassunganlässlich des ein, anlässlich des ein Jahr Snowdenssich mit den mit den ähm Entwicklungen in den einzelnen Ländern auseinandersetzt, ähm die hatte uns auch einen äh höherer nochmal in den Kommentaren nahegelegt, ähm weil wir uns ja auch die Frage gestellt haben, wie diese ganze Affäreoder diese ganzen Enthüllungen auch in anderen Ländern auf und wahrgenommen werden,Da bin ich leider nicht dazu gekommen, das jetzt nochmal eingehend zu studieren. Das werden wir dann auch noch mal machen müssen.
Tim Pritlove 0:26:16
Ja, wir werden nachliefern.
Linus Neumann 0:26:19
Wir werden nachliefern, ja. Aber es geht halt so, also was mich am meisten irgendwie wurmt, ist, dass es nach wie vor äh so weitergeht, ne. Also es ändert sich nicht so.
Tim Pritlove 0:26:30
Ja, weil die öffentliche Meinung einfach nicht, nicht mitgezogen hat bei dem Thema. So sieht man das äh hat sich ja von Anfang an schon so abgezeichnetThema ist einfach nach wie vor zu komplex und zu wenig verstanden und äh entweder die Leute äh spüren es einfach nicht genug,Ja, ist einfach keine Überwachung, die man bemerkt und das äh reicht offensichtlich.Nichts ändert sich, verstehst du, selbst wenn du jetzt was dagegen tust, ändert sich nichts. Es fühlt sich immer alles noch genauso an.Äh widmen wir uns doch ein paar weltlicheren Themen,Ja
Linus Neumann 0:27:14
Ja, unsere Facebook-Seite wächst und gedeiht, ne? Ja, klar. Hier.
Tim Pritlove 0:27:16
Tut sie das? Wodurch jetzt?
Linus Neumann 0:27:21
Äh Likes, Facebook-Seiten, durch Likes und ähm,Oh, die Reichweite ist gesunken.
Tim Pritlove 0:27:33
Wisst ihr das? Ja, das ist auch.
Linus Neumann 0:27:36
Ja, wahrscheinlich, weil die Arschlöcher jetzt das nicht mehr anzeigen und gelten haben wollen. Das ist ja echt, das ist wirklich unglaublich,Mir ist völlig unklar, wie dieser, okay, lassen wir das. Aber nein, lassen wir nicht. Facebook ist scheiße. Also die wollen hier die ganze Zeit sagen sie, ja, hier willst du mehr Likes, ähm dann ähm,Klick hier, äh gibst zweiundzwanzig Euro, gibt's mehr Reichweite oder so. Das ist echt das ist so eine Katastrophe,Also liebe Leute, Facebook dot com log buch Punkt not netz Politik, bitte liken für Oma,und und und scheren und und was nicht alles. Ich erreiche nämlich mein nächstes großes Ziel, fünfhundert gefällt mir Angaben will ich hier erreichen.
Tim Pritlove 0:28:20
Ich bitte dich, Linus.
Linus Neumann 0:28:23
Ey, das ist eine also nee, wir machen das.
Tim Pritlove 0:28:25
Ich komme mir vor wie in so einer schlechten Social Media Agentur.
Linus Neumann 0:28:28
Entweder das Ding hat irgendwie bis Ende dieses Monats am.
Tim Pritlove 0:28:31
Ich sage, ich sage mal was anderes. Ich scheiße auf die Likes. Ich scheiße auf die Likes. Wenn ihr das einzige, was, nein, das einzige, was mich wirklich überzeugen würde, ist, wenn da nennenswertes Feedback käme,Ja, was denn?
Linus Neumann 0:28:50
Ich habe hier einen Kommentar von Alexander Ken.
Tim Pritlove 0:28:53
Aha. Ja, sehe ich auch.
Linus Neumann 0:28:57
Und von Slako von,Lalasamboy, der hat sich aber nicht zum Thema geäußert,den habe ich.
Tim Pritlove 0:29:08
Understanding hätte man mehr ausgegeben dafür irgendwie. Das sind die Freunde, die man hier gekauft bekommt. Das ist ja nüscht.Verstehst du? Das ist alles Fake irgendwie. Die Leute gibt es alles gar nicht,das auch nicht, das ist einfach alles nur äh es ist einfach nur so Behauptung. Ich meine, du kannst ja mal bei Slatko, Sonja, Slala, Sambull mal irgendwie auf seine Seite gucken. Ja, es ist einfach mal, es geht gar nicht,schlimm. Es ist alles nur Dreck.
Linus Neumann 0:29:37
Okay, also wenn das bis, wenn das bis was setzen wir uns als Ziel, was setzen wir uns als Ziel? Müssen wir jetzt irgendwie sagen, also bis zum dreißigsten Juni,zweitausendvierzehn. Was wollen wir dahaben? Ich, ich, also fünfhundert Likes sowieso.
Tim Pritlove 0:29:52
Was willst du da haben? Ich bin da überhaupt nicht für. Ich kann dir da nur mit mit äh Jusha Fischer, äh Joshka Fischer äh antworten.
Linus Neumann 0:30:01
Der war bei Facebook.
Tim Pritlove 0:30:02
Nein. Grade hat die richtige Antwort gegeben.So, aber eigentlich hatten wir ein ganz anderes Thema. Es geht nämlich hier um Facebook unddie rechtliche Auseinandersetzung um die generelle Frage, wie es denn so ist mit den europäischen Datenschutzbestimmungen und Facebook und inwieweit diese denn von Facebook einzuhalten sein und da äh gibt's ja schon seit etwas längerem eine AuseinandersetzungÄhm wie heißt der Mensch nochmal?Marc Shrimps. Ähm und ich glaube, wir hatten das auch schon mal im Programm gehabt, nicht wahr? Das ist aber schon eine Weile her, ne?
Linus Neumann 0:30:43
Der Typ, ich, der ist äh der ist Jurastudent und ähm,Also der nutzt Facebook. Er hat jetzt vor Kurzem ähm,worüber wir berichtet haben, ist, dass es ihm irgendwie gelungen ist, einen Schriftsatz aufzusetzen und von Facebook alle seine Daten zu bekommen. Die haben sie ihm dann damals in Form eines PDFs gegebenUnd dann hat er eben auch festgestellt, dassDinge, die er gelöscht hat von Facebook nur als gelöscht markiert werden und bei behalten werden. Und er hat dann für diese Möglichkeit gekämpft, dass man mit, dass man seine Daten dort mitnehmen kannwas natürlich ein ein wichtiges Anliegen des Verbraucherschutzes ist, dass man, wenn man bei der einen Datenkrake nicht mehr sein möchte, seine Datenanderen opfern kann, ja? Und dass man damit allen mitgehen kann und so. Ähm solche Dinge hatte da bis jetzt ähm dann,erkämpft, hat jetzt vor kurzem dann auch sein äh Buch äh veröffentlicht dazu, ne? Klar, schreibst du natürlich ein Buch drüber, ähm,Kampf um meine Daten oder kämpf um deine Daten, heißt das Buch, weiß ich nicht mehr genau, ich glaube Kampf um meine Daten. Ähm dann gab's ein kleines Intermezzo mit Facebook, weil Facebook gesagt hat, ey ähm,Sag mal das Buch, das bewirbst du bei uns aber bitte nicht. Ähm.Und äh das haben damit sind sie dann natürlich auch durchgekommen. Ja und trotz all dem kämpf um deine Daten heißt das,Ähm vor kurzem erschienen auf Facebook nicht zu bewerben. Ähm.Aber äh der der junge Mann bleibt lässt nicht locker, er hatte ein ganz komisches Verhältnis zu diesem Facebook, denn er nutzt das nach wie vor weiterhin und hat sie aber jetzt äh direkt mal in Irland wieder mal verklagt. Ähm,Und diesmal wegen der Weitergabe der Daten an Prisum. Also er hat gesagt, hier zeigt Facebook ähm gibt Daten weiter an,an das Prison Programm oder und diese Daten werden im Rahmen des Prison Programmes genutzt,und ähm das ist doch äh so erstmal nicht,in Ordnung. Und dann hat er das Ganze erstmal angezeigt bei der irischen Datenschutzbehörde. Die PC und die meinten dann so, ne, ist schon okay, gehen sie weiter.Dann ist er vor das oberste irische Zivilgericht den gegangen und hat äh Facebook da verklagtund der Richter, der dort für den Fall zuständig war, Jared Hogan sagte dann, naja, es gibt Beweise dafür, dass persönliche Daten routinemäßig in massenhafter und undifferenzierter Weise von US-Sicherheitsbehörden eingesehen werden,und dann kommt, sagt er, na ja, persönliche Daten dürfen laut dem Safe Harber-Abkommen nur ins Ausland gelangen,Wenn die EU-Datenschutzrechte ausreichend gesichert sind. Und dieses Safehaber-Abkommen sagt ja, in den USA ist das der Fall Punkt.Also hat der gute äh Mister äh Judge Hogan gesagt? Ähm,das kann ich gar nicht in Irland entscheiden. Dieser Fall muss vor den EuGH,und jetzt kommt der Max Shrimps mit dieser Sache. Facebook gibt Daten an ähm an im Rahmen des Present Programmes weiter und verstößt damit gegen europäische Datenschutz äh vor den EuGH,auch sammelt auch Geld dafür grade,Allerdings sei der Hinweis äh gestattet an der Stelle, dass ja Microsoft und Facebook weiterhin ähm nur von einer Datenweitergabe im Einzelfall sprechen und sich ja auch nach wie vor sehr beklagen,ähm über die äh äh über die finanziellen Schwierigkeiten, die die US Internetindustrie seit einem Jahr erfährt.
Tim Pritlove 0:34:53
Ja ja, die sind doch alle überhaupt nicht froh drüber, auch äh Apple nicht und alle anderen großen Cloud-Anbieter,Amazon scheint mir nicht ganz so laut äh zu sein, aber es liegt wahrscheinlich da dran, dass ihr das ganze Hosting für die CIA machen. Also,ist ja so. Also ähm,Ich meine, wir reden jetzt von demselben EuGH, der noch vor Kurzem äh sich ja im Rahmen,der umstrittenen Entscheidung, um diesen Spanier, der seine Einträge bei Google getilgt haben wollte, ähm,äh du hast ja sicherlich auch die Sendung, die ich hier mit Anrege gemacht habe, nachgehört und wo andere ja auch nochmal ähm argumentiert hat, dass ähm,wenn man da sehr unterschiedlicher Meinung drüber sein kann, dass äh eine mindestens eine interessante Aspekt in dieser Entscheidung der ist, dass hier das erste Mal vom EuGH auch klar gesagt wird, dass die europäische Juristi eben auch für Facebook gilt.Äh entschuldige in dem Fall für für Google gilt aber eben allgemein daraus kann man eben ableiten oder könnte man ableiten das ist natürlich jetzt für alle amerikanischen Unternehmen gilt. Und äh dann natürlich auch,im Bereich Datenschutz so. Also es ist ja in dem Sinne noch nie so richtig festgestellt worden und ähm das könnte ein sehr interessantes Ergebnis,hervorbringen.
Linus Neumann 0:36:19
Ich bin auch mal gespannt, was also das wird der EuGH sicherlich auch ernst nehmen diese Angelegenheit. Die Frage ist dann, ob ähm ob man auf Basis dieser äh Snowdendokumente dann da ernsthaft auch ein Urteil sprechen kann.
Tim Pritlove 0:36:36
Tja, weiß ich nicht, weiß ich nicht. Wird sich zeigen.
Linus Neumann 0:36:45
Im Moment wird auf jeden Fall Geld gesammelt. Ähm,Ich glaube, unter Crowd for Privacy dot org, um äh sich dann dieses äh Gerichtsverfahren leisten zu können, denn so EuGH Sachen sind nicht so billig, allerdings,Hat der da jetzt auch schon ausreichend Geld gesammelt? Also andere Beschwerden, die ich kenne, brauchten dann nicht direkt dreihunderttausend,Ja, also er sagt, zwischen hunderttausend und dreihunderttausend, okay, das deckt sich jetzt nicht mit meinen mit den Preisen, die ich so kenne. Aber soll er mal ruhig haben.
Tim Pritlove 0:37:21
Ja. Mit einer vier äh geschrieben.
Linus Neumann 0:37:26
Genau. Das ist echt ein ganz, ganz interessanter äh Fall, denn dieser Max ist jetzt vorher nicht irgendwie großartig als ähm,Netzaktivist aufgefallen, das scheint echt einfach nur ein Facebook Fan mit einer sehr besonderen Beziehung zu seinen sozialen Netzwerk äh zu sein und ähm ja, mit einem,mit einer auch sehr großen Leidenschaft für das Fach, was er da studiert.
Tim Pritlove 0:37:54
Ja, neues Mal ist so schön zu sehen, dass so viele Leute äh unterstützen, ne.
Linus Neumann 0:37:58
Mehr solche Leute, mehr solche Leute.
Tim Pritlove 0:38:01
Also zu diesem Zeitpunkt steht der Spendenbalken bei vierundfünfzigtausend Euro, was ja auch schon mal nicht schlecht ist.
Linus Neumann 0:38:08
Das ist erstmal nicht wenig, ja.
Tim Pritlove 0:38:10
No. Gut. Was haben wir noch?
Linus Neumann 0:38:16
Noch jemanden, der klagt.
Tim Pritlove 0:38:18
Ja, es wird gerne geklagt und zwar äh klagt jetzt die äh VG Media ein relativ junges äh Gebildevon ähm modernen aufstrebenden Internetunternehmen. Man könnte auch sagen, den deutschen Verlagendie sich da ja äh ich glaube, da hatten wir auch explizit als Thema neulich mal gehabt, ja, die sich da zusammen geschlossen haben. Das sind hundertachtunddreißig Unternehmendie insgesamt zweihundertneunzehn digitale verlegerische Angebote sozusagen hier wahrnehmen im Rahmen einer Klage gegen Google, wegen des LeistungsschutzrechtsDas ist ja das, worauf wir eigentlich schon lange gewartet haben.
Linus Neumann 0:39:01
Also muss noch kurz zu der VG Media sein, die gibt's schon länger,die gibt's seit zwölf Jahren noch nach eigener Auskunft, weil sie auch Radio und Fernsehsender vertrittund in den letzten vergangenen zwölf Jahren brüstet sie sich, hat sie über vierhundert Millionen Euro für die durch sie vertretenen Unternehmen erwirtschaftet. Und das heißt, das ist im Prinzip die, die Unternehmen, die schließen sich dann dieser VVerwertungsgesellschaft an,damit die einheitlich äh diese Leistungs äh Schutzrechte dann da äh geltend macht, ja? Das heißt, es macht dann nicht jeder Verlag einzeln. Auch da einzeln. Auch darüber hatten wir ja mal ähm,philosophiert, ob das so passieren würde. Nein, die schließen sich dann einfach alle. Einer Verwertungsgesellschaft an. Genauso wie andere Verwertungsgesellschaften,VG Wort, die GEMA und so. Das sind ja alles so Verwertungsgesellschaften, in die halt Leute eintreten und dann,den gesamten, um sich diesen gesamten die Kosten für diesen administrativen Overhead, der dadurch entsteht, einfach zu teilen.
Tim Pritlove 0:40:07
Einheitliche Standards da sozusagen draus abzuleiten.
Linus Neumann 0:40:09
Und auch einheitlicher Standards genau. Und die haben jetzt.
Tim Pritlove 0:40:11
Auch mit der Unterstützung aller dieser Unternehmen und entsprechenden Budgets.
Linus Neumann 0:40:16
Genau. Und die VG Media hat dann,gesagt, okay, das mit dem Leistungsschutzrecht, das machen wir auch. Und die hat jetzt große und breit angekündigt, dass sie sich zunächst an die Schietstelle des deutschen Patent- und Markenamts für Urheberrechtsangelegenheiten wenden wird,um dort auf eine Einigung mit Google hinzuwirken. Und sofern es dort nicht zu einer Einigung kommt, käme,dann würde es also zu einem Landgericht, zum Landgericht gehen und dann irgendwie den den Weg. Finde ich jetzt mal interessant.
Tim Pritlove 0:40:52
Was, was, was, was klagen sie denn jetzt eigentlich? Also ich meine, sie haben doch selber äh jetzt äh zugestimmt, dass Google ähihre Angebote dortbei News kostenlos haben darf, weil das war doch die erste Reaktion von Google auf die Einführung des Leistungsschutzrechts, dass sie sich da quasi auf so ein Opt-In-Modell eingelassen haben, gesagt haben, ja, ihr müsst aber jetzt hier auch irgendwie ja sagen.So und dann frage ich mich jetzt so richtig, wo an der Stelle äh das Recht abgezweigt werden soll, da.
Linus Neumann 0:41:19
Ich denke mal, dass sie versuchen wollen. Also ich ich so, wie ich das jetzt lese, scheint ihre Strategie zu sein. Alle, die irgendwas mit Leistungsschutzrecht machen wollen, schließen sich dem Ding an,Und dann treten wir alle Google gegenüber und,sagen, klar darfst du auf uns verlinken, aber übrigens, wir haben da ja noch ein äh ein Recht drauf, dafür zu bezahlt zu werden und dieses Geld hätten wir jetzt gerne. Lass uns doch mal offen Betrag einigen.Und ihnen ist, glaube ich, nicht klar, dass Google eventuell einfach sagt, ach so, ähm nö. Dann linken wir lieber einfach gar nicht auf euch.
Tim Pritlove 0:42:00
Ich meine klagen Klage heißt ja, dass irgendein Verstoß vorliegt. Wir reden ja jetzt hier nicht äh,Wir reden ja hier nicht von einem Vorgehen mit Google ein Gespräch zu suchen,sondern hier soll ja sozusagen eine Klage gemacht werden. Da muss ja für diese Klage muss ja auch in irgendeiner Form eine Beschreibung vorliegen, was denn bitte der Gegenstand dieser Klage ist. Also was wird denn jetzt Google konkret vorgeworfen?
Linus Neumann 0:42:31
Na ja, im Zweifelsfall würde ich doch davon ausgehen, dass sie Google vorwerfen, dass Google nichtdem Leistungsschutzrecht entsprechenden Zahlungen leistet oder sich nicht äh nicht dafür interessiert, sich mit ihnen auf Geld zu einigen. Du äh ich kann das jetzt auch nur sehr schwer verteidigen. Das ist ja.
Tim Pritlove 0:42:49
Du sollst das nicht nicht verteidigen. Ich ich verstehe jetzt bloß überhaupt die also den Vorwurf an der Stelle jetzt erstmal noch überhaupt nicht, weil das ist irgendwie so ein bisschen unklar, was jetzt eigentlich falsch getan wurde äh angeblich. Naja, vielleicht hätten wir ja.
Linus Neumann 0:43:03
Na, sie wollen halt äh irgendwie Geld dafür haben. Also ich meine, dieses Leistungsschutzrecht ist ja dafür da, dass sie Geld bekommen.
Tim Pritlove 0:43:08
Ja gut, aber dasLeistungsschutzrecht sagt ja nicht Google hat so und so viel Geld zu bezahlen sondern steht nur steht den Verlagen frei da eine Lizenz zu vereinbaren weil sie ja darauf ein Anrecht haben und jetzt muss ja quasi auch ein Vergehen vorliegen,so. Ja.
Linus Neumann 0:43:27
Ja und das Vergehen ist wahrscheinlich, dass Google sagt, ach so, ihr wollt, dass wir auf euch linken, dann unterschreibt mal bitte hier,und dann wird wird die VG Media wahrscheinlich sagen, ja, aber die, das ist natürlich und da hat sie wahrscheinlich sogar juristisch recht mit. Wenn jemand dir ein wenn jemand sagt, okay, ich habe einerseits das Monopol auf Suchmaschinen,Ja, das ist quasi ein Monopol auf Suchmaschinen,Andererseits hast du ein Recht von mir Geld zu bekommen, wenn ich auf dich linke oder wenn ich verwende, um auf dich zu linken. Und,wenn du von mir verlinkt werden möchtest, muss ich dich leider bitten, pauschal dieses Recht abzutreten.Oh, jetzt habe ich hier an dem falschen Regler gedreht, sorry. Ähm,und dann sagt die, dann sagt die äh dann sagt die VG Media eben, naja, das ist doch nicht in Ordnung. Du kannst ja nicht ein ein Recht, was mir zusteht. Ähm mich zwingen, dieses Recht ähm,dieses Recht äh nicht wahrzunehmen, wenn du gleichzeitig das tust im Rahmen einer Marktmacht, die du hast. Also ich denke schon, dass sie da ähm,Jurist aus juristisch betrachtet, durchaus einen einen Case haben.
Tim Pritlove 0:44:46
Ja, aber dieser Case kann doch nur, ich meine, Google hat doch eh schon ein White Listing eingeführt, dass sie sich jetzt quasi von allen äh zugesichert haben, dass äh die das jetzt kostenlos verlinken dürfen, sonst hätten sie's nicht gemacht und dann haben sie auch alle ja gesagt. Was soll man denn dann da einklagen?
Linus Neumann 0:45:00
Einer Marktmacht, das ist doch das Aussort seiner Marktmacht, wenn der,wenn der, wenn der Diebsuchmaschine mit neunzig Prozent Anteil sagt, unterschreib mal hier, dass du ein gesetzlich verbrieftes Recht, das du hast,Abtritts und nicht geltend machen wirst, wenn du in den Genuss meiner Verlinkung kommen möchtest, ich bin aber nur mal der, der überall hinlinkt,So, also das, ich denke schon, dass das äh juristisch betrachtet, ähm sie da eine Möglichkeit haben.
Tim Pritlove 0:45:27
Na gut, dann müsste diese monopolartige Stellung natürlich auch erstmal ähm äh müsste dann erstmal festgestellt werden und ehrlich gesagt, daher weiß ich nicht, ob das so einfach ist.
Linus Neumann 0:45:39
Das soll dann auch nicht unsere Sorge sein. Der entscheidende Punkt ist, dass jetzt elf, elf, elf Monate man irgendwie dachte, okay, es gibt Leistungsschutzrichtungen, keiner äh keiner geht hin.
Tim Pritlove 0:45:50
Ja.
Linus Neumann 0:45:51
Aber äh jetzt gehen sie hin, jetzt wollen wir mal sehen. Äh.
Tim Pritlove 0:45:54
Genau. Stell dir vor es ist Leistungsschutzrecht und keiner geht hin.Okay, gut. Äh wir sind gespannt, was dabei äh herauskommt. Allerdings hatten wir nicht sonderlich viel äh Hoffnung, dass irgendwas Gutes dabei herauskommt.
Linus Neumann 0:46:12
Ich habe das, ehrlich gesagt, auch nur deshalb mit ihr die Themen aufgenommen, weil ich weiß, dass jedes Mal, wenn Leistungsschutzrecht gesagt wird, du in dieses Jahr und was soll denn, keine Ahnung, wie soll das denn gehen? Verfällst du das hier nicht.
Tim Pritlove 0:46:23
Ja, ich bin der Pafflasche äh Hund der Netzpolitik.So, was haben wir noch? Nischt.
Linus Neumann 0:46:37
Ich weiß nicht, in mir ist jetzt mehr nicht aufgefallen. Es gibt noch kleinere Meldungen. Es gibt kleinere, möchtest du noch kleinere Meldungen.
Tim Pritlove 0:46:43
Kleinkram. Macht auch Mist. Mhm.
Linus Neumann 0:46:46
Kleinkram, ja. Ähm,Thomas arbeitet sich gerade Thomas Lohniger, der auch öfter hier Gast ist, arbeitet sich äh gerade an der äh an einem Spotify Deal, ab den es dann jetzt auch in Österreich geben soll. Das heißtäh ein österreichisches äh Mobilfunkunternehmen. Jetzt muss ich noch ganz schnell schauen, welches ist denn wahr? Ähm,Hat auch so einen Spotify Deal angekündigt und ähm jetzt äh berichtet Thomas da ausführlich drüber und hat sich dann auch an die,Regulierungs-, die Regierungsseiten Regulierungsstellen gewendet,um zu schauen, wie denn mit diesem Verstoß gegen die Netznetralität dort umgegangen wird und er ist da eigentlich ganz guter Dinge, weil die Regulierungsbehörde,PLRTR,äh ihm geantwortet und der Mobilfunkunter das Mobilfunkunternehmen, was diesen Deal anbietet, heißt übrigens drei groß geschrieben DERE. Ähm.Und die die RTR hat also äh aus den Medien daraus erfahren, davon erfahren und zitiert dann so ein paar äh,Absetze aus dem Telekommunikationsgesetz, die da wahrscheinlich jetzt irgendwie verletzt würden und ähm möchte das jetzt also mal ähm,prüfen und äh hoffen,dass dass man da irgendwie gegen gegen vorgehen kann. Allerdings sagen sie, dass sie irgendwie im Moment keinen konkreten rechtlichen Grundlagen gibt, dagegen vorzugehen, aber also Fazit ist, es gibt dieses Problem,Spotify, jetzt auch in Österreich und Thomas ist dran. Das heißt wir haben gute Chancen,äh diesen Verstoß gegen ihn jetzt neutralität äh wirksam äh entgegen zu wirken.
Tim Pritlove 0:48:52
Genau, denn wenn wir den, wenn.
Linus Neumann 0:48:54
Aller Kunden.
Tim Pritlove 0:48:55
Release der Thomas. Genau.
Linus Neumann 0:48:58
Ja. Also macht euch.
Tim Pritlove 0:48:58
Unsere, unsere Geheimwaffe, ja. Thomas wird alles richten. Mit dem Angriff von Herrn Lunninger wird äh das alles in Ordnung kommen.
Linus Neumann 0:49:12
Ja und auch aus der Schweiz gibt's äh was äh interessantes zu berichten. Äh denn der Schweizer Nationalrat hat heute eine äh nee, heute ist falsch. Äh vor ein paar Tagen, vor zwei Tagen war das schon. Ähm,ein Antrag angenommen, äh der die gesetzliche Verankerung der Netznetralität,betrifft. Und zwar also in der also möchten, dass eine gesetzliche Verankerung der Netzneutralität in das Fernmeldegesetz mit äh aufgenommen wird,auch sehr schön. Ähm wurde übrigens eingebracht von Balthasar Gladly, das ist der äh von dem. Kirez in der Sendung so äh ausführlich berichtete, der da auch seine Vorratsdaten hat, visualisieren lassen.
Tim Pritlove 0:50:00
Mhm. Der äh Grünen-Abgeordnete.
Linus Neumann 0:50:03
Grünen Abgeordnete der Grünen Nationalrat Nationalrat heißen die in der Schweiz und hat äh hundertelf Ja-Stimmen bei einundsechzig Nein Stimmen und achtzehn Unterhaltungen bekommen und ähm,Jetzt muss das aber noch durch den Städterat. Das ist das Äquivalent zum deutschen Bundesrat, in dem dann die,Vertreter der Kantone sind. Und da hat aber haben die Parteien, die dagegen gestimmt haben,Nämlich die CVP und die FDP,eine Mehrheit, das heißt, es und das sind die, die im Nationalrat dagegen gestimmt haben,Das heißt, it's äh steht halt ein großer Sturm der Telekommunikationslobby ins Haus, in der Schweiz. Ähm die natürlich alles versuchen werden, um diese,ähm in um diese Motion, wie man das nennt, äh irgendwie äh in ihre Schranken zu weisen.
Tim Pritlove 0:51:05
Ne, wenn wir dann demnächst mal nochmal nachfassen, äh wie sich das weiterentwickelt hat, zumindest gibt's da schon mal äh Bewegung und wenn es nur einzelne Gremien äh sind, die sich dann auch gegen sträuben, ist es ja schon mal besser, als wenn es gänzlich ignoriert wird.
Linus Neumann 0:51:21
Ja. Also äh,das Schöne ist halt auch zu sehen, wenn halt Menschen plötzlich einfach mal so einen Antrag vor sich sehen und dann einfach mal vernünftig darüber äh kurz nachdenken, ohne Lobbysturm, welche Entscheidung sie dann so treffen,und ähm jetzt wird man mal sehen, wie sich das halt in was daraus wird. Also es es kommen ja immer mal wieder gute äh Dinge aus Parlamenten und dann wird man halt sehen, wie sie sich auf dem Weg entwickeln.
Tim Pritlove 0:51:52
Hm. Gut, dann kommen wir mal langsam äh zum Ende. Äh wir machen das nicht äh häufig hier mit den äh Ferngesprächen und nächstes Mal bist du auch schon wieder in der Metaebene, wenn ich das richtig sehe, ne.
Linus Neumann 0:52:07
Ja, also wir werden das noch in Zukunft ein bisschen öfter machen. Wir müssen aber ähm.
Tim Pritlove 0:52:14
Sollte es die Regel werden.
Linus Neumann 0:52:16
Ja. Werden wir sehen. Es läuft ja, es es funktioniert ja sehr gut. Es funktioniert ja sehr gut. Wir sehen uns hier wunderschön.
Tim Pritlove 0:52:23
Das ist toll. Nur die Zeit.
Linus Neumann 0:52:26
Es ist ja auch so, Tim, wenn wir Fan-Podcast, ne, dann stopfen wir halt auch der NSA immer mehr ins in den Datenzentrums Rachen, ne? Also, du musst ja so sehen, je mehr wir da.
Tim Pritlove 0:52:36
Das stimmt, die müssen sich's zweimal anhören diesmal.
Linus Neumann 0:52:39
Je mehr wir da reinpumpen.
Tim Pritlove 0:52:43
Einmal live und dann nochmal, äh weil sie ja sowieso alle unseren Podcast abonniert haben. An dieser Stelle äh grüßen wir.
Linus Neumann 0:52:54
Bei der Arbeit, weil.
Tim Pritlove 0:52:55
Geheimdienstler auch vom äh BND, die uns hier immer so fleißig äh zuhören, ja? Ich hoffe, es war was äh dabei für euch. Seid nicht so frustriert irgendwie äh so ist das halt in solchen Organisationenund das Leben ist nicht schön,Aber auch ihr habt die Gelegenheit, euch äh mal frei zu strampeln und so. Vielleicht liegt ihr ja mal das ein oder andere Dokument auf den Kopierer, dann kann man äh schöne Reisen gewinnen.So sieht's aus. So, die.
Linus Neumann 0:53:24
Ansonsten könnt ihr auch für mich immer noch schmuggeln. Also ich habe da,einige Möglichkeiten, einige Ideen im Kopf für mich irgendwie aus verschiedenen Ländern, ne, Ringtausch, Ringtausch, ihr kennt das Prinzip ja, ihr kennt das Prinzip des Ringtausches, ja. Ne, da machen wir noch.
Tim Pritlove 0:53:36
Genau, genau. So, bevor wir uns hier Kopf und Kragen reden, machen wir mal Schluss.
Linus Neumann 0:53:44
Ja, machen wir. Ist ja jetzt auch nur noch. Ja, tschau, tschüß, ja, tschüss, Feierabend.
Tim Pritlove 0:53:48
Tschüss.

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Netzpolitik in der Schweiz — re:publica Nachlese — EuGH und Google — Netzneutralität in den USA — Digitale Agenda zu IT-Sicherheit

Nachdem sich der Staub der re:publica gelegt hat kommen wir wieder zu einer Sendung. Linus war leider verhindert, dafür springt Andre Meister wieder ein. Außerdem begrüßen wir mit Kire unseren ersten Gast aus der Schweiz, der uns in dieser Ausgabe umfangreich über den Stand der netzpolitischen Bewegung und aktuell drängenden Themen berichtet. Wir blicken dann noch ein auf die netzpolitisch relevanten Vorträge der re:publica und analysieren die umstrittene Entscheidung des EuGH zu den Rechtspflichten von Google (und damit auch anderen nicht-europäischen Internetfirmen).

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Kire

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Andre Meister 0:00:00
Guten Morgen Andre. Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Andre. Guten Morgen Tim. Warst du eigentlich schon mal in der Schweiz?
Andre Meister 0:00:04
Ja, ist aber schon eine Weile her. War's schön? Ja, da gab's Toblerone, wie da drüben eine riesengroße, leere Packung steht.
Tim Pritlove 0:00:33
Logbuch Netzpolitik, die einhundertzweite Ausgabe und äh ja, wir begrüßen euch,in unseren Anstrengungen hier irgendeinem Terminplan zu folgen, das,mehr oder weniger gut. Besonders Linus ist da gerade so seine Problemchen, deswegen kann er heute nicht dabei sein. Das wird sich dann nächste Woche aber schon wieder geändert haben, aber ich begrüße, wie schon erwähnt, Andrehallo.
Andre Meister 0:00:56
Hallo, bin ja nicht zum ersten Mal hier.
Tim Pritlove 0:00:58
Genau, du bist nicht zum ersten Mal hier, du kennst dich schon aus, muss ich dir nicht alles sagen. Das ist gutKannst du mir heute mal alles sagen? Ich habe nicht aufgepasst. Weil es war ja so viel los, es war Republika und äh überhaupt so Berlin war sehr aufgescheuchtDas bringt dann hier immer alle Terminlagen durcheinanderAber so soll's ja auch sein, so oder so ist es auch äh auch ein Netz politisches äh Ghetto, der da gewesen. Oder werden wir da später nochmal drauf eingehen, denn äh heute haben wir nämlich einja ein Gast und wir begrüßen hallo.
Kire 0:01:36
Guten Morgen.
Tim Pritlove 0:01:37
Genau, hallo, du rufst uns jetzt an aus, aus der Schweiz und wo genau.
Kire 0:01:44
In der Nähe von Zürich. Ja.
Tim Pritlove 0:01:45
In der Nähe von Zürich. Genau.Du bist ähm ja, quasi so ähm netzpolitisch engagiert in der Schweiz. Kannst du mal vielleicht mal so aus deiner Perspektive sagen, wie?
Kire 0:02:01
Ja, ich bin eigentlich aktuell in zwei Organisationen äh beschäftigt. Das ist die eine ähm ist die Swiss Privacy Foundation, wo wir uns eher den,Digitales Selbstverteidigungsworkshop anbieten und endliche Sache und die andere Sache ist die digitale Gesellschaft Schweiz, die hat ähm,Zusammenhang mit der digitalen Gesellschaft in Deutschland. Also wir sind nicht organisatorisch oder so verbunden,aber Teile natürlich ähnliche Themen, die wir bearbeiten. Wir verstehen uns aber eher anders,Zusammenschluss von verschiedenen Organisationen, die sich im weiteren Sinne,Netzpolitik, in der Schweiz widmen und stellen da eine Plattform, wenn man so will, zur Verfügung.
Tim Pritlove 0:03:01
Wie lange gibt's diese Plattform schon?
Kire 0:03:03
Das ist seit elf.Wo wir uns das erste Mal äh getroffen haben und das war zu einem Netzpolitik Synergietreffen,und das gibt es noch immer, das findet halbjährlich statt, jeweils im Frühjahr und im Herbst.
Andre Meister 0:03:27
Das war so kurz nach der öffentlichen Bekanntgabe der Deutschland, oder? Habt ihr euch auch an dem Namen angelehnt.
Kire 0:03:33
Das Treffen war schon vorher.
Andre Meister 0:03:36
Die die Gründung von Schweizern, die offizielle Benennung.
Kire 0:03:42
Das war zur gleichen Zeit.
Tim Pritlove 0:03:46
Mhm. Also ihr seid quasi äh im selben Kontext unterwegs, aber es ist halt jetzt äh rechtlich äh organisatorisch nicht miteinander verbunden.
Kire 0:03:55
Nein, wir sind nicht verbunden. Es gibt lose Kontakte. Man tauscht sich aus, ähm hin und wieder mal, aber das ist jetzt nichts, was ähm institutionalisiert wäre oder regelmäßig stattfinden würde.
Tim Pritlove 0:04:10
Mhm. Gib uns doch mal,Ein Überblick, weil wir haben jetzt hier in den letzten zwei Jahren viel über die netzpolitische Lage und den Aktivismus in Deutschland gesprochen selbstverständlich. Das ist natürlich hier unserprimär Fokus über Thomas Luninger haben wir dann auch regelmäßig immer wieder Einblicke bekommenin so die österreichische Perspektive und haben so etwas sträflicherweise so dieses Schweizer Kontext ein bisschen außen vor gelassen. Ähm wenn man da jetzt sozusagen noch überhaupt gar keinen Überblick hat, was muss man,Wissen äh über die Schweiz. Was sind da so die,Themen, die in den letzten Jahren vor allem gewirkt haben. Ist das mit der Situation in Deutschland irgendwie zu vergleichen oder ist das mal wieder komplett anders?
Kire 0:04:58
Ja, ich glaube, es sind die ungefähr dieselben Themen, die auch hier in der Schweiz ähm diskutiert werden, wo es Gesetzesvorlagen gibt,wie das in Deutschland oder auch in Österreich ist. Wir haben aktuell Diskussionen zu Überwachungsgesetzen, sei das für die Strafverfolgungsbehörden oder für den Geheimdienst,Es ist aber auch die Netzneutralität ein Thema oder das Urheberrecht, das äh immer mal wieder für Gesprächsstoff sorgt, auch international,und von daher denke ich, dass.Ja, wie gesagt, ungefähr dieselben Themen sind's, was noch zu sagen ist, dass es wahrscheinlich das Thema Netzpolitik noch,weniger stark in der offiziellen Politik angekommen ist, als es das zum Beispiel in Deutschland ist. Es gibt wohl,ähm ein paar wenige Politiker, die die sich in dieser Ecke auskennen und die sich auch stark machen,aber die allermeisten äh Politiker auf auf äh Bundesebene,die da gibt's wenig Verständnis für für diese Themen.
Tim Pritlove 0:06:09
Fehlt wahrscheinlich so ein bisschen dieser Zensursular-Moment, ne.
Kire 0:06:13
Ja, das das kann durchaus sein, wobei jetzt gerade mit äh äh totale Revision des Bundesgesetzes betreffend, die wir warten, das Post- und Fernmeldeverkehrs eigentlich schon,schon auch sehr viel auf uns zukommt, dass für mehr Aufregung sorgen müsste.Und das kommt wohl jetzt so langsam, aber die Empörung ist nicht so groß, wie sie eigentlich sein müsste.
Andre Meister 0:06:45
Wie ich das verstehe, liegt das auch ein bisschen daran, dass die Schweiz ja allgemein viel kleiner ist alsDer deutschsprachige Raum äh und die Bundesrepublik und dann gibt's da ja auch nochmal die sprachliche Dreiteilung äh und im Endeffektbleiben absolut viel weniger Leute übrig, die sich dann tatsächlich um einen solchen Themenbereich kümmern können. Also das sind jetzt du kennst wahrscheinlich den Großteil der Leute, die sich mit den Themenfeldern der Netzpolitik in der Schweiz beschäftigen in Deutschland, ist das schon wieder ist das schon gar nicht mehr so einfach, da wirklich Hinz und Kunz zu kennen, oder?
Kire 0:07:18
Ja, also es ist schon so, wie du, wie du das einschätzt. Ähm, es ist natürlich genau die Sache, dass wir ähm einerseits kleiner sind und dann nochmals sprachlich in verschiedenen Regionen aufgeteilt sind,und das macht das Ganze schon ziemlich übersichtlich ähm und,Ist aber ist aber ähnlich und,da kann man sich auch nicht immer mit allem in diesem Detail gerade beschäftigen, wie man das eigentlich,müsste. Also wir suchen auch innerhalb von der digitalen Gesellschaft Schweiz,möglichst breit die Themen zu bearbeiten oder zu verfolgen, aber das gelingt uns nicht überall im selben Maße. Aber es ist auch natürlich so, dass dass wir.Auch noch verschiedene andere Gruppierungen und Organisationen gibt, die sich natürlich Teilebereiche dann auchverstärkt anschauen, wie es zum Beispiel eine digitale Alment ist,sich sehr stark mit beschäftigt, die auch die äh Kreativ-Commons äh für die Schweiz adaptiert hat.Und natürlich auch andere Gruppierungen, die sich, die sich sehr stark machen, auch der Chaos, Computerclub, Schweiz und Zürich sind ähm,ziemlich stark und wir arbeiten einige Dinge.
Tim Pritlove 0:08:47
Was ist denn so jetzt die die rechtliche Situation bei diesen ganzen Klassikern? Also ähm Vorratsdatenspeicherung gibt's eine äh ist es überhaupt so vergleichbar.
Andre Meister 0:09:01
Ich würde nochmal kurz einschieben, die Schweiz ist uns ziemlich nah, aber die ist ja eher neutral äh und nicht,in der EU. Ich habe im Vorgespräch so ein bisschen flapsig gesagt, aber ihr macht trotzdem jeden Scheiß nach, äh den wir in der EU haben und damit kämpfen müssen,ist das so? Sind eure äh viele der netzpolitisch relevanten, politischen Themen tatsächlich angelehnt an die Debatten, die es in der EU und auch in der Bundesrepublik gibt.
Kire 0:09:28
Ja, ist, teils, teils. Ähm, gerade was jetzt die Vorratsdatenspeicherung betrifft, ähm, ist es so, dass wir die schon seit über zehn Jahren kennen. Und in der abgewandelten Form sogar schon vorher.Die wurde über die Zeit jetzt immer mehr ausgeweitet und ja, ich denke, da sind wir, wenn man das,so sehen will, ziemlich weit vorne. Also da ist nicht so, dass wir das irgendwie abgucken.Gesetzesvorlagen. Bei anderen Dingen ist es andersrum. Also Sachen wie Leistungsschutzrecht,Das sind auch Dinge, die jetzt bei uns so in die Diskussion kommen.
Andre Meister 0:10:15
Ach nee, das macht jetzt.
Kire 0:10:16
Dass es dass es angelehnt ist an an Ideen von von Deutschland oder von anderen Ländern.
Andre Meister 0:10:26
Was ist denn der Status der Vorratsdatensprechung?
Kire 0:10:30
Ja, wir haben sie mit ganz offiziell seit es dieses Bundesgesetz betreffen die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs,das nennt sich abgekürzt Büpf,haben wir sechs Monate vor Ortspeicherung, die ist in der ausgestalten sehr stark vergleichbar mit der Variante, wie es sie in Deutschland gegeben hat und wie es auch der europäische Richtlinie,vorgesehen hab.Und die soll nun im Rahmen der totalen Revision, die aktuell ähm in den Parlamenten diskutiert wird, verdoppelt werden. Da findet eigentlich keine Diskussion statt.Sie nun verhältnismäßig ist, ob sie für die Strafverfolgung eine Auswirkung zeigt.Sondern da wird mehr oder weniger den Wünschen der Strafverfolgungsbehörden gefolgt und,vorgesehen.
Tim Pritlove 0:11:34
Verdopplung von was?
Kire 0:11:35
Sechs auf zwölf Monaten.
Andre Meister 0:11:38
Warum hat die Schweiz überhaupt eine Vorratsdatenspeicherung, wenn du vorhin schon gesagt hast, äh in der EU gab's ja die Richtlinie erst seit zwotausendsechs, jetzt hatten eins nur Staaten wie Irland und Polen schon vorher eine und die Richtlinie sollte das theoretisch nur harmonisieren. Aber warum hat der die Schweizerüber zehn Jahren eine Vorratsdatenspeicherung.
Kire 0:11:57
Tja, ganz gute Frage. Ähm die gibt's eigentlich schon länger,sie war schon im Fernmeldegesetz verankert vor vor langer Zeit. Da ging es aber um,Pflicht, die Rechnungsdaten aufzubewahren und für die Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung zu stellen,im Rahmen von von äh von Strafverfahren.
Tim Pritlove 0:12:30
Einschließlich einschließlich der Einzelverbindung oder.
Kire 0:12:34
Schließlich der Einzelverbindungen, ja.
Tim Pritlove 0:12:36
Okay. Also nicht nur die Rechnung, sondern auch quasi der Einzelverbindungsnach, weil.
Kire 0:12:40
Genau, also das war das, das ist der eigentliche Grundlage für die, für die Rechnung und,die wurden auch natürlich in kurzen Zeitraum aufbewahrt, um Reklamationen nachkommen zu können, also Reklamation der Kunden und Kundinnen.Und das war dann eine Verpflichtung für die die Telefonie und Vieter zu dieser Zeit,diese Daten aufzubewahren und gegebenenfalls dann zur Verfügung zu stellen. Und das wurde dann,übernommen ins neue wenn das in dieses Bundesgesetz und dann gleichzeitig auch auf den Internetbereich,ausgedehnt.
Andre Meister 0:13:24
Das heißt im Internet, nicht nur die Zuordnung, wer wann welche IP-Adresse hat, sondern sind da auch so Sachen wie von jeder E-Mail und von jeder Voice of IP Verbindung, wie das die U-Rischlinge vorgeschlagen hat drin.
Kire 0:13:37
Ist da drin, ja? Also es hat die IP-Zuordnungen sind da drin und die äh E-Mail äh Ranzdaten, also was im ähm verwendet wird an andres Angaben.Und auch natürlich die und das soll jetzt aber mit,Revision stark ausgeweitet werden. Aktuell sind eigentlich die Access-Provider verpflichtet, diese Daten zu speichern und neu sollen auch reine Hosting anbieter dazukommen,und es soll auch jetzt ganz generell vom Geltungsbereich, nicht nur, was die Forstdatenspeichern betrifft, sondern auch die aktive Überwachung dieser Geltungsbereich des Gesetzes auf,Organisationen wie oder Bibliotheken oder Hotels ausgedehnt werden und es ist sogar eine Mitwirkungspflicht bis zu privat Personen vorgesehen. Also die müssen nicht selber überwachen,die müssen ähm Zugang gewähren. Ähm alle Informationen äh mitteilen, die sie haben und die Überwachung dulden.
Tim Pritlove 0:14:46
Einschließlich Passwörter rausrücken.
Kire 0:14:49
Das ist so nicht genau definiert, das heißt im Gesetzestext sinngemäß Zugang zu den Anlagen gewähren. Irgendwo in in diesem, in diesem Wort laut,und das das lässt sich jetzt nicht genau äh erreren, was was da eigentlich gemeint ist. Das steht auch nicht in den erläuternden Texten zum Gesetz,dass schlussendlich bedeutet, ob man das Hochpasswort ähm.
Tim Pritlove 0:15:16
Zu den Anlagen, also zu den eigenen Geräten sozusagen.
Kire 0:15:19
Das ursprünglich,war's eigentlich so gemeint oder in den in den Elternversionen des Gesetzes, dass man physisch Zugang gewähren muss?Aber wenn man, wenn man's eng auslegt, könnte man wahrscheinlich auch hineininterpretieren, dass es wirklich den,das Login an sich sein könnte.
Tim Pritlove 0:15:41
Und das ist jetzt geltendes Gesetz. Wir reden jetzt nicht über die Novelle.
Kire 0:15:43
Nein, das das kommt. Das ist.
Tim Pritlove 0:15:46
Soll jetzt kommen. Okay gut, das heißt, das ist äh jetzt quasi genau die Verschärfung, die in der Debatte steht.
Kire 0:15:51
Ja, genau.
Tim Pritlove 0:15:52
Gibt's eine, also ich meine, findet eine Debatte statt.
Kire 0:15:56
Die Debatte findet so halb statt. Es wurde,die die Gesetzesvorlage ist zuerst in der kleinen Kammer diskutiert worden,ist sie mehr oder weniger durchgewunken worden. Es gab wohl eine kritische Stimme, das warhauptsächlich eine Parlamentarierin, die sich kritisch geäußert hat und kritische Fragen gestellt hat. Sie war aber leider in der Debatte nicht ganz so sattelfest, als dass sie hätte, der zuständigen BundesrätinDas ist die, die äh Person aus der Wechselkutive, die diese Gesetzesvorlage äh ausgearbeitet hat, als dass sie hätte parieren können.Und jetzt kommt's dann in den Nationalrat, das ist die großeParlamentskammer und da ist mit etwas mehr Widerstand zu rechnen, da wird's wahrscheinlich 'ne etwas breitere Diskussion geben, es ist aber davon auszugehen, dass auch hier das Gesetz,mehr oder weniger unverändert durchgewunken wird.
Andre Meister 0:17:05
Kannst du uns nochmal ganz kurz an die krassen Terroranschläge in der Schweiz der letzten Jahre erinnern, mit denen das sicherlich begründet wird?
Kire 0:17:12
Ich versuche mich gerade zu erinnern, aber ich habe da eine eine Lücke, eine Gedächtnis.
Andre Meister 0:17:18
So geht's mir nämlich leider.
Tim Pritlove 0:17:20
Aber ich bin mir sicher, es war total äh dramatisch und äh alle.
Kire 0:17:24
Ja, es ist es ist.
Tim Pritlove 0:17:24
Schildern rum, dass das nie wieder passieren darf.
Andre Meister 0:17:31
Nee, was ist die Begründung?
Kire 0:17:34
Die Begründung ist natürlich organisierter Kriminalität, Terrorismus, ja was man so was man so kennt, das ist dasselbe.Und wenn man sich die Statistiken anguckt, also da gibt es welche für welche Straftaten das die, dass das angeordnete Überwachung gibt und Zugriff auf die und das ist sehr oft in das Drogendelikte.Wo die Kategorie, die am meisten verfolgt wird.
Andre Meister 0:18:01
Ähnlich wie in Deutschland.
Kire 0:18:03
Ja, also da da stehen die, ja, da gehen dann Terrorjugendpraxis doch ziemlich stark auseinander,Es ist jetzt auch nicht nur so, dass der der persönliche Geltungsbereich ausgedehnt wird, dass die Vorratsdatenspeicherung ausgedehnt werden soll, sondern es kommt auch eine rechtliche Grundlage für den äh Bundestrojaner,dazu kommen, es soll die Möglichkeit geben, dass die Polizeibehörden im einsetzen dürfen, das machen sie wohl schon heute, aber dann gibt's eine äh Gesetzesgrundlage, die auch wirklich äh,passt. Und es sollen auch sonst neue Vorschriften für Provider gelten,dass Qualitätskontrollen durchgeführt werden können, dass,empfindliche Bußgelder ausgesprochen werden können, wenn die Verwalter,Anordnungen nicht nachkommen. Also man sieht da schon so die die Handschrift der Strafverfolgungsbehörden, die 'ne gut funktionierende Überwachungsmaschine haben möchten, auf die sie zurückgreifen können.
Tim Pritlove 0:19:13
Jetzt ist ja die Schweiz immer so bekannt oder zumindest steht's in der Diskussion für ihr großartige demokratische Systematik und der Möglichkeit gegen alles Mögliche einen Widerstand zu organisieren.Das habt ihr ja im Prinzip vor einem Jahr, glaube ich, schon gestartet, ne?
Kire 0:19:33
Ja, vor einem Jahr ist das das Gesetz, so wie es jetzt äh diskutiert wird, dem Parlament vorgestellt worden.
Tim Pritlove 0:19:41
Wer legt das vor?
Kire 0:19:43
Das ist der Bundesrat, das ist die Exekutive. Vorher im im im in den Monaten und Jahren davor, da gab es,Anhörungen, Diskussionen oderda konnte man Stellung nehmen zu zu diesem, zu dieser neuen Regulierung, aber dann vor einem Jahr wurde die aktuelle Version, wie sie den Parlament,vorgelegt wird veröffentlicht. Und da ging dann eigentlich jetzt der aktuelle, der aktuelle Widerstand los,wo wir uns angeklinkt haben und Stellung bezogen haben, also wir von der von der digitalen Gesellschaft Schweiz aus und zum Beispiel die Piraten eine eine Petition gestartet haben,Eine Online-Petition, um Stimmen zu sammeln, die sich gegen die Vorlage wenden. Da sind in der Zwischenzeit etwa zehntausend.Zusammengekommen, die das unterstützen, das ist nicht allzu viel, könnte mehr sein, aber ist auch kein schlechtes Zeichen. Wenn man jetzt gerade die Größe der Schweiz vergleicht mit zum Beispiel Deutschland.
Tim Pritlove 0:20:57
Ja und ähm ist äh die äh diese Petition läuft noch.
Kire 0:21:04
Die Tradition läuft, die hat ärgerlich in dem Sinn kein, kein Ende. Da kann man sich nach wie vor,die kann man abrufen auf Punkt CH.
Tim Pritlove 0:21:14
Mhm.
Kire 0:21:15
Kann man sich noch beteiligen. Sie wurde mal eingereicht als die Debatte im in der Kommission in der vorbehabenden Kommission des Ständerrats,diskutiert wurde als Zeichen, aber in dem Sinn gibt's da nicht ein offizielles Ende, wo man sagt, so und jetzt wird das irgendwie überreicht, sondern das ist etwas, was die ganze.Die ganze Kampagne, wenn man so will, gegen dieses Gesetz begleitet.
Andre Meister 0:21:41
Das ist aber jetzt auch diese von Sascha Lobo kritisierte Click die wissen, das ist halt eine Online-Petition, dazu steht noch Piratenpartei drauf, die hat jetzt keine Mitwirkungskraft. Ich glaube, was Tim vorhin angesprochen hat, mit derDemokratie in der Schweiz ist ja die Möglichkeit unter anderem von Volksentscheiden. Nun ist das nicht so einfach mal gemacht,Aber habt ihr darüber schon mal nachgedacht.
Kire 0:22:02
Ist angedacht, das ist jetzt noch nicht so aktuell, weil die Gesetzesvorlage ja noch nicht,in der zweiten Kammer zur Diskussion äh gekommen ist. Das ist aber so, dass ähm bereits Diskussionen stattfinden, um ein mögliches Referendum,zu stemmen. Ein Referendum heißt, dass man innerhalb von hundert Tagen,nach der Verabschiedung eines Gesetzes. Fünfzigtausend beklabigte Unterschriften auf Papier,einreichen muss, damit das zu einer Volksabstimmung kommt.
Tim Pritlove 0:22:42
Nach Einreichung eines Gesetzes, also gegen.
Kire 0:22:44
Nach Verabschiedung. Also in dem Moment, wo der zweite Rat, also der Nationalrat in diesem Fall.Der Gesetzesänderung zustimmt, dann braucht es noch ein paar Tage bis das offiziell veröffentlicht ist und ab diesem Zeitpunkt bleiben hundert Tage um die fünfzigtausend Unterschriften zusammen.
Tim Pritlove 0:23:04
Um sich dann explizit gegen einen im Prinzip ab jetzt schon gültiges Gesetz zu wenden und das wiederum zu Fall zu bringen.
Kire 0:23:10
Genau. Also es ist ja dann noch nicht wirklich gültig. Da hat es auch Übergangsfrist und bis das dann wirklich in Kraft ist und für die paar Weide gilt, auf wirklich eine Auswirkung hat. Und während dieser Zeit, also hundert Tage ab.Ähm Verabschiedung des Gesetz.Hat man die Möglichkeit. Und da finden jetzt ein Zeitfenster statt, demnächst. Das wurde von äh Leuten aus der SVP, das ist stark rechts,im politischen Spektrum wurde das,ähm angegangen. Auch da wurde das organisiert. Es ist allerdings so, dass es über das ganze Polit-Spektrum Leute gibt, die das unterstützen. Also da braucht das von den Grünen hat,ähm das schon angetönt, dass er das unterstützen wird, aber auch eine Person aus der FDP, darüber die Noser,wird da wahrscheinlich auch mitziehen. Also das schein.
Tim Pritlove 0:24:09
Nicht, dass ich dich da jetzt falsch verstanden habe. Du meintest, die SVP hat das angegangen, also die ist jetzt dafür oder dagegen? Wirklich.
Kire 0:24:15
Sie ist dagegen. Also sie sie würde, dass sie sie organisiert ähm eine Gruppe, die das Referendum organisieren wird.
Andre Meister 0:24:24
Wer ist denn dafür im Parlament?
Kire 0:24:27
Im Parlament sind so ziemlich alle dafür.Und es gibt einfach in jeder Part oder in den meisten Parteien gibt es einzelne Personen, die das ablehnen. Und auf denen baut dann eigentlich die das Referendumskomitee auf.
Andre Meister 0:24:47
Aber so ein Referendum besteht ja aus zwei Hürden. Das eine ist der logistische Aufwand, fünfzigtausend beglaubigte Unterschriften auf Papier innerhalb von hundert Tagen zu sammeln.
Kire 0:24:59
Und dann der.
Andre Meister 0:25:00
Zweite ist, da muss man ja auch die Abstimmung inhaltlich noch gewinnen,ist ja nicht so, dass nur, weil man eine Abstimmung der Bevölkerung zur Wahl stellt, das dann automatisch heißt, dass man die auch gewinnt. Wir haben schon so manche skurrile Ergebnis aus der Schweiz gesehen, NOFENZ.
Kire 0:25:14
Das ist absolut richtig. Ich gehe auch mal davon aus, dass man die fünfzigtausend Unterschriften zusammenkickt, insbesondere, wenn auch Pro Weide dahinter stecken, die auch etwas Geld in die Hand nehmen. Da gibt es auch Absichtserklärungen.Wird hinkommen, ich gehe aber mal davon aus, dass die Abstimmung nicht gewonnen werden kann.Konstellation vor ein paar Jahren gab, als es um die Einführung des biometrischen Passes ging, der auch,oder die Gesetzesvorlage wurde auch in den Parlamenten mehr oder weniger diskussionslos durchgewunken. Es gab eine kleine Organisation, die dasReferendum organisiert hat. Es gab dann auch eigentlich die Jungparteien, die ihr Mütter etwas vor sich hergetrieben haben und schlussendlich haben.Ungefähr fünftausend Stimmen gefällt in der in der Endabstimmung. Also es es könnte es es gibt Überraschungen,aber ja, es, es wäre eine Sensation, wenn man's noch kippen könnte.
Andre Meister 0:26:21
Das erinnert mich auch ein bisschen an die Situation in Deutschland. Wir hatten beim AK Vorrat öfters mal Umfragen, wie die Bevölkerung denn zur Vorratsdatenspeicherung steht,und das war immer sehr, sehr knapp,zweiundfünfzig Prozent für Jahr und mal zweiundfünfzig Prozent für nein, je nach Umfrageinstitut äh repräsentativen Sample und großpolitischer äh Wetterlage.Aber wenn es hart auf hart zu einer Abstimmung kommt, dannpassiert ja da vorher auch noch ein Wahlkampf, wo jede Menge Mittel reinfließen, um Leute ja auch noch zu beeinflussen. Es werden jetzt weder in Deutschland, noch auf EU-Bunde, noch in der Schweiz sicher, dass man das da sofort mit dem Rückhalt der kompletten Bevölkerung äh ein deutliches Nein erreichen könnte.
Kire 0:27:05
Ja, das sehe ich ja auch so.
Andre Meister 0:27:07
Also, das macht ihr zwar mit und vielleicht gibt's da eine Chance, aber ihr macht dann hoffentlich auch noch andere Aktivitäten, um das zu Fall zu bringen, oder?
Kire 0:27:15
Ja, wir versuchen auch äh mit verschiedenen Politikern zu sprechen und das für das Thema zu sensibilisieren. Wir haben ja auch vor paar Wochen die,Visualisierung der Vorratsdaten mit den Daten von, der ja Nationalrat ist gemacht um das,Thema auch in die in die Medien zu zu bringen.
Andre Meister 0:27:41
Ja, führ das ruhig nochmal aus. Was was habt ihr denn da genau gemacht?
Kire 0:27:44
Ja, wir haben ähm die Vorratsdaten sechs Monate, also genau die Periode, die die paar weiter aufbewahren müssen aktuell, die Daten von einem Pauvider oder von seinem erhalten.
Andre Meister 0:27:58
Vom Mobilfunkanbieter und E-Mail-Prowder, oder?
Kire 0:28:02
Das ist vom Mobilfunkanbieter. Von ihm haben wir die,erhalten und alle Kommunikations, also die die kommen die Randdaten aus der aus der Kommunikation. Also wann hat der,Wehen angerufen, wie lange hat das Gespräch gedauert, über welchen Mobilfunkmast hat das, hat das stattgefunden,Angaben über der Mobilfunkmast, wo wo steht der, in welcher Richtung zeigt er,um dann entsprechend seine seine Positionsdaten zu zu visualisieren übern über den Zeitraum von.
Andre Meister 0:28:40
Das, was Maltes, das was Malte Spitz in Deutschland schon mal gemacht hat.
Kire 0:28:44
Das ist eine ziemlich ähnliche Aktion. Äh ziemlich ähnliche Visualisierung auch, wie die von Malte Spitz. Was wir noch dazu gemacht haben, ist aus den E-Mail Daten Beziehungsnetz.Dargestellt. Also wer steht mit wem, wie häufig im Kontakt.Und ähm der Michael, der hat dir das hauptsächlich gemacht von von Open Day the City, das sind die selben Leute, die ja auch die Visualisierung vermalte Spitz gemacht haben, haben auch noch,über deinen Tagesverlauf äh aufgezeigt, wo er sich dann.Am meisten aufhält oder wo er sich zu welcher Stunde, in welchem Tag aufhält aufhält, umso ungefähr zu sehen, wie sein Tagesablauf,ist. Das war auch noch eine sehr spannende äh Sache.
Andre Meister 0:29:44
Dass Beziehungsnetzwerk ist ziemlich cool, äh natürlich auch die Visualisierung mit den Geodaten und der Kommunikation, wann er mit wem wie lange kommuniziertwerden wir beides verlinken, das Beziehungsnetzwerk ist so 'ne interaktive Netzwerkgrafik mit Verbindungen zwischen Punkten quasi, mit seinen, mit den Kontaktin seiner E-Mail in Box. Je größer die Punkte, desto mehr E-Mails hatte er, mit denen kommuniziert und da kann man richtig gut sehen, Cluster von seiner Fraktion, seiner Partei,größte Punkt ist äh seine Frau, die dannwiederum mit allen äh oder mit vielen der anderen Abgeordneten und Parteifunktionären in Kontakt war und dann noch jede Menge rote Punkte, die alle Anwälte sind, die ja eigentlich nach Bundes- und EU-Rechnung mal eine besonders geschützte Kommunikations äh Verhältnis haben.
Kire 0:30:32
Müsste so sein, ja.
Andre Meister 0:30:34
Verlinken wir nochmal. Sieht äh ziemlich cool aus, mal wieder großartige Leistungen von Michael Kreil, habe ich auch gleich in meinem Republika Talk auf der Vorratsseite verwendet und hat das ähnlich eingeschlagen wie in,Deutschland, die Veröffentlichung zu Malte, der hat ja dann immerhin mal einen TED Talk draus gemacht.
Kire 0:30:53
Ja, ich habe das nicht mehr so präsent, wie das in Deutschland war dazu mal,Bei uns war es so, es ist in allen größeren Zeitungen ist was gekommen.Das eilig auch mit zwei Medienpartnern gemeinsam gemacht. Wir haben dann auch entsprechend natürlich darüber berichtet.
Tim Pritlove 0:31:14
Wer waren die Medienpartner?
Kire 0:31:15
Das war die Schweiz am Sonntag, das ist eine der großen Sonntagszeitungen in der Schweiz und ein neues Online-Portal, das nennt sich Watson CH.
Tim Pritlove 0:31:30
Was was äh worauf bezieht sich Watson CH.
Kire 0:31:34
Äh das ist Whats on.
Tim Pritlove 0:31:37
Ach so, what's ordentlich? Äh hört ihr jetzt den anderen Watson so im Kopf, das ist ja gerade im Bereich Datamin.Gewesen von IBM, was äh alles vorweggenommen hat.Ja, ähm ja, Michael Krail hat mir übrigens hier auch, Lok Buch Netzpolitik achtunddreißig, es hat schon viele Gründe gegeben, ihn ein weiteres Mal einzuladen, vielleicht machen wir das auch nochmal. Ähm,was mich noch interessiert, ich meine in Deutschland ist ja dann letzten Endes die Vorratsdatenspeicherung.Kann man sagen, zunächst einmal über das Bundesverfassungsgericht, zumindest partiell zu Fall gekommen,Jetzt äh ist mein Verständnis von der Schweiz, dass es ein entsprechendes Äquivalent so gar nicht äh gibt in der deutsch in der schweizerischen im schweizerischen Rechtssystem.
Kire 0:32:22
Nein, das haben wir leider nicht. Wir haben keinen Verfassungsgericht, das unmittelbar auf auf Gesetzes, auf Gesetze Einfluss nehmen könnte.
Tim Pritlove 0:32:32
Aber es gibt auch da einen Bundesgericht, also welche.
Kire 0:32:35
Ja, die haben aber die haben keine Kompetenz, ähm um da einzugreifen,nichts, desto haben wir aber dennoch Anfang diesen Jahres eine Beschwerde gegen die vor Ortsdatenspeicherung erhoben.Bei der zuständigen Behörde. Das ist der Dienst, betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs.Und da sollte jetzt in diesen Tagen eine Verfügung kommen.Dass sie das natürlich nicht unterlassen können, weil es eine gesetzliche Grundlage gibt,diese Verfügung, die werden wir dann ans Bundesverwaltungsgericht weiterziehen und von daher aus entweder ans Bundesgericht oder direkt an den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.Und ich gehe mal davon aus, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte,ähnlich urteilen wird, wie es das EuGH kürzlich gemacht hat.Also da stehen die Chancen gut, dass ähm ähm die Vorratsdatenspeicherung unzulässiges Mitglied.Angesehen wird. Politisch ist dann allerdings nochmal 'ne andere SacheEuropäische Gerichtshof für Menschenrechte, der kann nicht direkt Gesetze in der Schweiz außer Kraft setzen, aber natürlich hat dann das in der weiteren politischen Debatte ein ganz großes Gericht.
Tim Pritlove 0:34:09
Bin ich gerade selber etwas verwirrt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ist aber jetzt kein EU-Organ, ne. Hm.
Kire 0:34:17
Nein. Nein. Das ist die europäische Menschenrechtskonvention.
Tim Pritlove 0:34:22
Ja. Das heißt, das hat äh für die Schweiz jetzt auch Relevanz.Äh hinaus, weil ich meine und das Urteil des äh EUGH, was wir ja hier auch schon äh besprochen hatten, was ja jetzt im Prinzip auch so die jüngste zweite Phase der Vorratsdatenspeicherungsdiskussion in DeutschlandZumindest vorläufig äh gekillt hat, äh hatte das in der Schweiz Auswirkung, dass es da zur Kenntnis genommen worden.
Kire 0:34:49
Es ist zur Kenntnis genommen worden, aber natürlich mit dem Verweis, dass das, dass sich das auf EU-Recht stützt und dass das eine Beschwerde aus Österreich und Irland war und insofern für die Schweiz keine direkte,natürlich auch stimmt.
Andre Meister 0:35:06
Oh man.
Tim Pritlove 0:35:07
Ja, ja, das rein rechtlich ist das natürlich nachvollziehbar. Ich frage mich nur, ob das jetzt, äh sagen wir mal so, auch ich weiß nicht.
Kire 0:35:14
Also in der Debatte verwenden wir das natürlich. Das ist das ist ganz klar.
Tim Pritlove 0:35:17
Ja. Aber ich meine, wie wie ist das so in der schweizerischen Gesellschaft, also äh wird alles, was das EU-Label hat, immer noch so pauschal ausgeblendet? Und das betrifft uns gar nicht. Oder äh hat das eigentlich schon Relevanz.
Kire 0:35:32
Das wird schon beobachtet. Also es wird vor allem auch stark beobachtet, was zum Beispiel in Deutschland geschieht. Also deutsche Politik hat,wird durchaus stark beobachtet und hat dann entsprechende Auswirkungen. Ich weiß nicht, wie's in der französischsprachigen Schweiz ist. Vielleicht wird da eher nach Frankreich geguckt,aber das hat schon, das hat natürlich schon Auswirkungen, also da richtet man sich schon auch danach, die die Diskussion werden dann und die Argumente werden auch übernommen und und ausgetauscht.
Tim Pritlove 0:35:59
Ja, Frankreich.
Kire 0:36:02
Es ist natürlich schon so, die Vorratsdatenspeicherung als Begriff, der ist, der war lange, lange nicht bekannt. Also ich würde mal, ich würde mal sagen, der ist so im im Verlauf des letzten Jahres, ist der so wirklich mal durch alle Medien durchgesickert,vorher war das war das nicht,Kant. Vielleicht hat man aber darüber berichtet, dass in Deutschland die Vorratsdatenspeicherung vom vom Verfassungsgericht gekippt wurde, aber man hat eigentlich nicht die Parallele gezogen und gesagt,hey, wir haben das bei uns in in der ähnlichen Form ja auch.Und das hat sich jetzt zum Glück in den letzten Monaten hat sich das ähm verändert.
Andre Meister 0:36:42
Wann werdet ihr die Klage einrechen? Weil das könnt ihr ja eigentlich auch schon gegen das bestehende Gesetz, ne?
Kire 0:36:47
Das ist gegen das bestehende Gesetz. Ja, auf jeden Fall. Also die die Beschwerde, die ist jetzt am Laufen.Und sobald wir die die Verfügung haben, also es ist jetzt eigentlich noch ein Besuch auf Unterlassung und wenn wir die Verfügung haben, werden wir an die nächste Instanz, das ist das Bundesverwaltungs.
Andre Meister 0:37:03
Moment, Moment, ihr ihr sagt, ihr wollt gerichtlich klären lassen, dass das nicht geht und ihr wartet jetzt ab, dass ein Gericht sagt, doch ist schon in Ordnung, weil Gesetz und dann wollt ihr dagegen klagen.
Kire 0:37:13
Genau, das ist dann eine Beschwerde, ja.
Tim Pritlove 0:37:16
Wie gut seid ihr denn so personell aufgestellt? Gibt's da genug äh Mitstreiter in euren Reihen? Habt ihr genug äh juristisches Personal? Seid ihr noch auf der Suche nach äh Mithelfern.
Kire 0:37:30
Wir sind natürlich auf der Suche nach Leute, die die mitziehen auf Organisationen, die mitziehen. Wir sind aber auch,eine schöne Anzahl an Personen, die sich auch juristisch auskennen. Das hat sichäh sehr gut ergeben in den letzten Monaten und Jahren. Äh gestartet sind wir eher aus der von der technischen Seite her. Viele Informatiker, diedie sich mitmit dem dieser netzpolitischen Dingen beschäftigt haben und jetzt sind aber doch einige äh Anwälte und Juristen dazugestoßen und dass das hilft, sehr viel, um um in diesen in diesen Themen arbeiten zu können.
Tim Pritlove 0:38:09
Trotzdem gibt's irgendwie Orte, Treffen, Veranstaltungen, die ihr durchführt oder die andere durchführen, wo potenziell interessierte neue Mitstreiter auch äh andocken könnten.
Kire 0:38:23
Ja, was wir regelmäßig machen, das ist das früher, also das Herbst treffen, dass wir als Treffen, das war vor zwei Monaten,und das Herbsttreffen, das wird dann im Oktober stattfinden. Ansonsten.
Tim Pritlove 0:38:38
Findet das statt? In Zürich?
Kire 0:38:41
Findet in Weimarten statt. Das ist etwas auf dem Lande,was es gibt, es geht ein Treffen, das mehr oder weniger regelmäßig in Zürich noch stattfindet, ist aber wieder Mittag, das nennen wir so den,das Mittagessen für für netzpolitisch interessierte Personen,und ansonsten sind wir eigentlich über und Mails allgemein im Kontakt.
Andre Meister 0:39:14
Ja sag doch mal ein paar wo sollen denn all die Lokbuchnetzpolitik Hörerinnen die jetzt Lust haben sich in der Schweiz einzubringen, sich hinmelden? Ist das digitale Gesellschaft CH und dann durchklicken oder.
Kire 0:39:24
Das ist, das ist sicher die beste Adresse, da sind auch alle Organisationen, die angeschlossen sind, verlinkt. Weil man sich dann vielleicht etwas spezifischer für für ein Thema interessiert, dann lohnt es sich bestimmt auch äh da dann zu gucken.Wo man wo man sich engagieren könnte, aber natürlich auch in die digitale Gesellschaft Schweiz, also alle, die netzpolitisch interessiert, engagiert sind,Sie können sich sehr gerne melden auch einfach übers Kontaktformular und dann werden entsprechende Kontakte hergestellt. Was es noch gibt,wo wir eigentlich um Leute wo Leute wichtig sind, dass sie teilnehmen würden, es ist,in zwei Wochen heute, in zwei Wochen, ist eine Kundgebung angesagt gegen dieses Überwachungsgesetz, ähm das ist,in Bern am Samstag, einunddreißigsten Mai, wo dieDie ähnlichen Akteure, außer praktisch aller Jungparteien, aber auch die CTC Schweiß, die digitale Gesellschaft, Schweiz et cetera zu einer zu einer großen und bunten Kundgebung auf dem Bundesplatz,aufrufen. Also das ist auch eine gute Gelegenheit, um gegen das Überwachungsgesetz ein Zeichen zu setzen, aber natürlich auch um Leute zu treffen.
Tim Pritlove 0:40:44
Ja, haben wir noch irgendwas ganz Wichtiges äh vergessen? Musst du noch erwähnen möchtest in dem gesamte.
Kire 0:40:55
Nein, ich denke nicht. Also was sich jetzt gerade das Überwachungsgesetz anbelangt, haben wir doch sehr ausführlich jetzt darüber gesprochen, ja.
Tim Pritlove 0:41:03
Gut und das steht ja nun mal im äh MittelpunktJa, fein. Vielleicht äh buchen wir dich äh in künftigen Sendungen nochmal äh dazu, um so die Fortschritte auch nochmal zu bemessen und sicherlich werden ja auch noch andere Themen äh in der Schweiz hochkommen. Ich denke, das ist recht wichtig, dass man,da auch den Blick drauf hält und da auch so die potentielle wie soll ich sagen Erfahrungs Weiterreichung betreibt so.
Kire 0:41:33
Ja klar, sehr gerne.
Tim Pritlove 0:41:34
So zwischen Österreich, Schweiz, Deutschland, ähm bin nicht sogar ganz Europa und Brüssel. Ja,Andre, hast du noch eine Frage? Sonst würden wir nämlich jetzt den Erik erstmal verabschieden.
Andre Meister 0:41:47
Ich will mich bedanken bei Erik. Es war ja schon lange.
Kire 0:41:49
Möchte mich auch bedanken.
Andre Meister 0:41:51
Mal das Lokbuchnetz Politik Korrespondentennetzwerk auch noch um die Schweiz zu erweitern. Dann haben wir dann äh fast alle deutschsprachigen äh Staaten in der näheren Visinity.
Tim Pritlove 0:42:04
Genau, wir überwachen jetzt alle, überwachen jetzt alle.
Andre Meister 0:42:07
Netzpolitik Ork hat er ja schon ab und zu mal einen Gastbeitrag abgeliefert.Und wir hoffen, dass wir das auch zukünftig aufrecht erhalten können.
Kire 0:42:15
Ja, sehr gerne, ich möchte mich bedanken.
Tim Pritlove 0:42:17
Okay, alles klar. Dann.
Kire 0:42:19
Okay, noch viel Spaß.
Tim Pritlove 0:42:21
Tschüss. So. Wo machen wir denn weiter?
Andre Meister 0:42:27
Sind wir wieder alleine. Wo machen wir denn weiter? Laut Sendeplan in der Republiker.
Tim Pritlove 0:42:31
Aha, aha, gut, dass wir einen Plan haben. Ja, Republika, wir haben's ja schon angesprochen, die war grade mal wiederSollte irgendjemand da äh gerade unter seinem Stein hervorgekommen sein, äh Rupublica, äh mittlerweile eine wirklich große Veranstaltung. Ich weiß nicht, ist irgendeine offizielle Teilnehmerzahl genannt worden oder haben die alle Angst?
Andre Meister 0:42:49
Ich weiß es nicht. Ich habe vorher irgendwas von sechstausend gehört, sechs, siebentausend oder so. Ich habe mich aber auch nicht gekümmert um.
Tim Pritlove 0:42:55
Ich schätze mal, in dem in dem in dem Bereich bewegt es sich.
Andre Meister 0:42:59
Republika war auch wie so ein Stein, also das ist echt, man hat so sein klein eigenes Ding, aber da draußen passiert noch das ganz große Republika-Ding und so wirklich alles mitzubekommen, geht schlecht.
Tim Pritlove 0:43:10
Nö, das ist natürlich unmöglich, ganz klar, aber es ähm zeigt eben auch, wie viel Vielfalt so in dieser ganzen Bewegung mit äh drin ist. Meine Republika ist halteinerseits eine große Veranstaltung häufig und wie ich finde vollkommen zu Unrecht so als Blogger-Messe äh verschrien. Das ist sie sicherlich nicht,wenn es natürlich ausm Blogger Umfeld heraus äh gegründet worden ist, aber eben mit so einem starken, ich würde sagen, mit so einer gesunden Mischung aus äh,Politischen, gesellschaftspolitischen Fokus.Zum kulturellen, netzkulturellen äh Element und natürlich auch ähm mit einer,wie soll ich sagen, mit einer grundlegenden Offenheit auch zu diesen Business äh und Vermarktungsaspekten, ohne jetzt wirklich, dass,Primär zu verfolgen. Wie das manchmal so wahrgenommen wird, aber finde, das hat sich so nie bestätigt und auch dieses Jahr war insbesondere auch der netzpolitische Fokus relativ stark.
Andre Meister 0:44:08
Dieses Jahr war ja noch mehr. Dieses Jahr war ja dann auch die Media Convention,eingegliedert, während man zwotausendsieben noch dieses komische Blogger versus Journalisten-Dingen hatte, äh scheint das jetzt auch ein bisschen sich beruhigt zu haben und man kann ruhig auch mal was zusammen machen,dann gab's am.
Tim Pritlove 0:44:27
Ist fast fast vorbei, ne?
Andre Meister 0:44:28
Na, bis auf das Zeitunnel, was zum dreißig C drei noch mal ausgegraben hat, aber ich habe mich schon beschwert. Ähm,Naja und bei Glenbold kommt das auch ab und zu in den Staaten nochmal hoch, aber dann hatten wir am Donnerstag nach dem äh auch Republika Dienstag und Mittwoch die Media Conventionder Station Berlin war, waren dann am Donnerstag, Freitag und ich glaube, auch nach Samstag äh der LINUX Tag und die,in den selben Räumen, was zu einer lustigen Durchmischung des Publikums geführt hat, also nicht nur die Kernrepublika selbstund die äh ja, erweitert sichständig von diesem ursprünglichen Bloggertreffen, sondern auch andere Veranstaltungen drum rum, was immer mal in dieser Berlin Web Week oder wie das da alles so heißt, krumm gewuselt hat, das verzahnt sich immer mehr in den letzten Jahren,Ich finde das sehr spannend. Ein bisschen habe ich mich jetzt,Na ja, früher war alles besser, ein bisschen zurückgesehen, dann so die ersten Republikas, wirklich mit unter tausend Leuten in der Kalkshow im Hof zu stehen und tatsächlich mit jeden auch mal kurz ein Bier trinken zu könnendas geht heutzutage nicht mehr, da ist so viel los, so viel Input, zwölf Bühnen gleichzeitig. Wie, das kann man doch nicht mal mehr nachgucken. Äh ich habe,Audios und einige Videos auf Platte liegen. Ich weiß schon, dass ich nicht dazu kommen werde, mir auch alle Interessenten, die ich gerne live gesehen hätte, dann auch wirklich nochmal anzugucken,ist es extrem viel los, es hat sich extrem verbreitet.
Tim Pritlove 0:45:58
Nichtsdestotrotz ist so das eine oder andere, was man auch mal nachschauen sollte. Es waren wirklich äh eine ganze Reihe von äh wirklich guten Präsentationen dabei. Ich habemeine Nachschauliste auch noch nicht durch, aber ich habe auch so ein bisschen das Echo äh mitgenommen. Es gibt ja auch so ein paar Klassiker auf dieser Veranstaltung. Da ist ja der dreißig C drei nicht äh alleine.
Andre Meister 0:46:19
Ihr auch ein Logo.
Tim Pritlove 0:46:21
Ja, mehrere sogar.Ja, wahrscheinlich brauchen solche Veranstaltungen so was auch. Also es gibt da, glaube ich, auch schon so eine gewisse Sehnsucht, dass man eben auch bestimmte Persönlichkeiten, die einfach bewiesen haben, dass äh auch wenn man vielleicht ihre Meinung nicht unbedingt immer teiltdass sie zumindest in der Lage sind 'ne Debatte aufzurufen, auszulösen.Und äh ist beim Kongress auch nicht anders, ja, alsoWie Frank Rieger oder so sind da definitiv Teil äh dieses Systems, gibt's aber auch noch ein paar andere. Sascha Lobo ist einer davon, wobei äh der Vortrag, auf den ich mich eigentlich selber immer äh am meisten freue, ähm.Ist der von IX äh Wirres Punkt Net nach wie heißt er? Äh Felix Schwenzel, genau, der,Also erstmal mag ich seinen seinen lockeren Stil so und er hat auch einfach,Die Gabe, die Dinge auch einfach nochmal so ganz unaufgeregt von der anderen Seite zu beleuchten, ohne jetzt große,Wie soll ich sagen, plakative Thesen in den Raum zu stellen, obwohl er zumindest es äh geschafft hat, schon äh mit seinem Titelwie es nochmal genau wie ich lernte die Überwachung zu lieben so mit dieser Anspielung undschön durch diesen ganzen Diskurs äh durchgegangen ist und diese ganze Frage, die er auch,Bei Sascha Lobo die ganze Zeit so im Raum schwebt immer so, wir sind doch irgendwie alle dagegen, warum kommen wir denn da politisch irgendwie nicht vorwärts, nicht? Und zum Beispiel Lober hat's in seinem Talk halt äh extrem so äh mal auch so die finanzielle Situation angesprochen. Das hatte schon enormen Fokus. Das war nicht das Einzige, aber es äh stach herausdiesen Vergleich aufgerufen mit ähHier der Vogelschutzbund in Bayern wirft irgendwie Millionen äh da drauf, dass man irgendwie die Vögel erforscht und äh so ein Vogel des Jahres wählt. Ähm.Und äh die netzpolitische äh Bewegung schafft's noch nicht mal sich äh zehn feste Mitarbeiter übers Jahr zu finanzieren,das kann man jetzt so sehen oder nicht und äh der Vortrag von Felix war halt sehr,dass er eben auch mal sehr hinterfragt hat, nicht? Inwiefern inwiefern es nicht vielen dann eben dann doch auch,egal ist und wie sich das alles manifestiert.
Andre Meister 0:48:57
Ich habe den Vortrag von Felix nicht gesehen, liegt auf der Platte. Eins der vielen, eine der vielen Sachen.
Tim Pritlove 0:48:59
Ja, also den den solltest du dir dann mal äh holen. Ich mag auch immer, dass er sich dann andere Vorträge so anschaut und die dann auch mal gleich mit einarbeitet. Also es ist sozusagen auch immer sehr äh kontextreich. Das äh schönes Ding.
Andre Meister 0:49:15
Um den Logo kümmern ist drumrum, oder? Was hälst du denn davon?Ich bin ja nun, ich bin ja leicht befangen, weil er immerhin aufgerufen hat und zwei Vereine, die ich jeweils mitgegründet habe, die Netzpolitik e.V.Äh quasi all euer Geld zu spenden. Das finde ich natürlich inhaltlich super und ich war, glaube ich, auch der Erste, der geklatscht hat, als er gesagt hat, dass er seine Spiegel-Online-Kolumne seit dem fünften Juni,Jahres jedes einzelne Jahr nicht ausschließlich der hat auch andere Themen äh mit eingebaut, aber in jedem einzelnen Beitrag war trotzdem,wie hat der das ausgedrückt? Der Tyrannosaurus Rex, der im Raum ist mit Thema. Man kann nicht,wie unsere Minister das Thema irgendwie ausblenden oder sagen, da drüben ist ein bunter Pudel, äh wie Sascha das so gesagt hat. Ich finde das wirklich verdienter von mir großen Respekt, dieses Thema in diesem Medium,Auf so hohem Niveau auch noch mit seinen Analysen die ganze Zeit aufrecht zu erhalten.
Tim Pritlove 0:50:25
Ja, das ist wahr. Äh bewundernswert und bewunders bewundernswertesten fand ich, dass ihm auch jede Woche wieder was Neues eingefallen istäh was man da als Aspekt überhaupt aufgreifen kann, weil nicht immer war ja die Nachrichtenlage so äh dankbar, dass man da äh äh einfach sich immer an den Ereignissen immer wieder darauf beziehen konnte, sondern teilweise ich würde nicht sagen, es war an den Haaren herbeigezogen, sondern er musste einfach äh da auch ähm,Theoretische, konzeptionelle Brücken bauen und irgendwie auch aus anderen Geschehnissen ähm diesen Gesamtbereich wieder mit einfließen lassen. Das ist ihm wohl ganz gut gelungen. Ich habe jetzt auch nicht wirklich jede einzelne Kolumne gelesen.Andererseits bin ich mir auch nicht so sicher, ob das jetzt auch immer so gut ist, wenn man quasi auch äh so wahrgenommen wird. Äh dass man ja immer dasselbe erzählt,das dann sozusagen auch schon keine Überraschung mehr hat, weil sozusagen eigentlich schon weiß, worum sich die nächste Kolumne dreht. Ähm und trotzdem, trotzdem solche Leistungen verbracht werden, ähm ist es aber auch einfach so, dass,die Debatte halt so ein bisschen feststeckt, dass einfach die Leute,einfach nicht wiederhallen wollen in dem Maße äh auf dieses Thema,Das ist wirklich immer noch eine sehr kleine Szene ist, die sich da engagiert darum bemüht und die da dieses Bedrohungspotential sieht, aber dass sich einfach dieses Bedrohungspotential,Das ist auch zu allgemein ist, dass es zu wenig greifbar ist, dass dieses äh Anrufen des Verlustes der Freiheit als solcher einfach,zu wenig fassbar ist,dass einfach jeder Einbrecher mit Maske, äh wie jetzt schön wieder im Europawahl äh Kampf überall plakatiert wird, zumindest äh außerhalb,Sehr schön, wenn man aus Berlin rausfährt und da mal so guckt, wie so im Vorort so von der CDU plakatiert wird, dann sind's halt einfach solche Sachen, ja, irgendwie so Einbrecher mit Brecheisen und schwarzer Maske, so, damit wir sicher leben können, so.
Andre Meister 0:52:28
Gibt's doch heute auch schon mit schwarzer Maske, Brecheisen und Laptop in der Hand.
Tim Pritlove 0:52:31
Ja ja. Das ist die digitale Variante, aber,Worauf ich hinaus will, ist, dass einfach dieser dieser politische Diskurs sich ja äh zu unserem fortsetzenden äh Bedauern, aber es ist halt auch äh ohne Überraschung dabei. Äh eben immer gerne so auf,Einfach zu erzählen, eine Geschichte niederschlägt und es wurde nun auch viel beklagt, dass das äh Narrativ nicht äh gefunden wird. Dann gab's dann auch noch einen anderen Vortrag von ähm Friedemann.Karik, der hat das so unter diesem Schlagwort Überwachung macht impotent. Auch nochmal so auf diese Narrativ Sache äh heruntergebracht.Nur die Vorschläge überzeugen dann halt auch irgendwie nicht. Es ist einfach der Versuch der Zuspitzung einer Debatte, die einfach keinen so richtig erreichen will. Und man merkte äh alsoÜberwachung bei Impotent. Ich hatte auch das Gefühl so diese Überwachungsdebatte macht auch irgendwie diese ganze äh Szene irgendwie impotent, aber im im eigentlichen Wortsinn, dass man einfach so eine gewisse Ohnmächtigkeit auch äh spürt.Womit ich auch gar nicht sagen will, dass das jetzt alles vergeblich und vergebens war. Es ist schon äh auch bemerkenswert, dass,Diskussion überhaupt noch geführt wird? Also sie ist halt irgendwie auch noch da. Ist nicht komplett gestorben. Es ist nichtweg. Es gibt am laufenden Meter immer wieder noch Snowden und Posts, Snowden und ähnliche äh Sachen. Vieles Neues über das äh berichtet wird, wird auch immer wieder dieser Bezug gesucht und so diese dieser Zeitenwende Aspekte, dieses,wie wir ja jetzt wissen, sind die Dinge ja anders, also die Grundlagen haben sich schon,geändert. Trotzdem war immer noch viel Gewedel und heiße Luft und man muss sich natürlich auch fragen. Ja, warum finanziert sich denn die Szene keine,äh schlagkräftige Mannschaft, die bedrohtem Cape irgendwie dem.Bösen Feldherren sich entgegenstellt.
Andre Meister 0:54:40
Sagt es mir, ich sitze da am receiving End.Ja, wir haben ja auf Netzpolitik auch so den Lobbyeffekt in den Spenden kurz mal verblockt. Ich glaube, der äh zieht das auchbald nach, das ist jetzt natürlich ein Peak und wir werden sehen, ob das mal so das, wie er das auch genannt hat, einmalige Gewissen beruhigen ist oder ob sich das tatsächlich in Fördermitgliedschaften oder Daueraufträgen niederschlägt, was dann eben tatsächlich substanziellelangfristige Arbeit ermöglicht. Wie zur Rettung der, wie hieß dieser lustige Vogel? Ich hab's schon wieder vergessen.
Tim Pritlove 0:55:22
Ähm ich hab's auch vergessen.
Andre Meister 0:55:24
Wie zur Rettung des bayerischen Vogels, der bedroht ist.
Tim Pritlove 0:55:25
Hat aber ja Pole des Jahres. Hatte auf jeden Fall einen schönen, langen Schnabel gehabt, zahl ganz lustig aus, der Vogel. Ja, was fällt dir noch ein? Zur Republika.
Andre Meister 0:55:39
Es war viel, es war, ich habe das vorhin schon mal angedeut.
Tim Pritlove 0:55:41
Noch Vorträge, hast du denn überhaupt irgendwelche gesehen?
Andre Meister 0:55:44
Ja, na klar, habe.
Tim Pritlove 0:55:44
Jenseits dessen, die dennoch in äh Erinnerung geblieben sind.
Andre Meister 0:55:48
Ich habe mir natürlich Jilan, Si York und Jacob Apple Baum angeguckt, let's talk about Sex Baby, let's rock about PGP, äh die,die Frage, ja aber nur die ein Prozent der Nerds verschlüsseln und das ist ja alles gar nicht zugänglich und warum sollten wir überhaupt verschlüsseln versuchen zu beantworten mit dem,aber nicht komplett äh unzutreffenden Vergleich von sechs Praktiken in den vor allen achtziger Jahren,heutzutage ja,bin gerade hierher gefahren mit der Straßenbahn, da sind ich nutze Kondome, Plakate, immer noch draußen. Sowas fehlt für die digitale Welt,und die Internetund so, dann ist die NSA da. Äh man sollte auch im Internet bissel Surfpraktiken oder wie auch immer das genannt wird, anwenden. Man gefährdet nämlich nicht nur sich selbst, sondern auch äh die Kommunikationspartner.Den fand ich ganz gut. Gesehen habe ich noch Eric King von Pradacy International aus UK äh zur Geschichte der Five Eyes,eine halbe Stunde lang vorgetragen hat, wo die herkommen, fand ich auch sehr spannend. Du merkst, ich bleibe in dem Überwachungsthema.
Tim Pritlove 0:57:04
Ja, ja, ne, ist ja gut, Fokus zu haben.
Andre Meister 0:57:06
Morgen ich hoffe das hab ich jetzt richtig ausgesprochen diese Ex-Google-Mitarbeiter der in seiner internationale Staatstrojaner auf der ganzen Welt auseinander nimmt von Fin Fischer zu Hacking Team.Der in seinem Vortrag mal song gedropt hat, dass er jetzt beweisen kann, dass fünf Fische auch in Ägypten eingesetzt wurde während der Revolution.Dann hatte ich einen eigenen Vortrag gehalten über die Vorratsdatenspeicherung. Wir hatten zusammen mit Anaby Sali von auch Vernetzpolitik Ork. Wir hatten drauf stehen Vorratsdatenspeicherung für Einsteiger und Fortgeschrittene,Zum Glück habe ich ganz am Anfang mal gefragt, wer fühlt sich denn als fortgeschritten? Hm, da gingen wenige Hände hoch äh und bei der Antwort zu Einsteigern war tatsächlich mindestens der halbe Saal.Der sich gemeldet hat, was mich sehr überrascht hat, aber auch sehr gefreut hat.
Tim Pritlove 0:58:02
Meinst du jetzt? Also Einsteiger ähm.
Andre Meister 0:58:04
Wer fühlt sich als Thema Einsteiger in Thema Vorratsdatenspeicherung? Wer weiß noch nicht, was komplett gespeichert wird, was das bedeutet äh und was die Gesetzesgebungsprozesse dahinter sind.Das war für mich überraschend, dass so wenige Leute da schon so fest sind wie wir, die wir langsam betriebsblind sind,seit zwotausendfünf bearbeiten wir dieses Thema, seitdem die äh EU da erste Vorschläge gemacht haben, dass es jetzt neun Jahre her, an jeden neuen Gesetzentwurf dran und natürlich werden wir da mit der Zeit ein bisschen betriebsblind underklären nicht jedes Mal nochmal, was das jetzt eigentlich von Grund auf bedeutet, das haben wir dann dortIn einem Schnelldurchlauf nochmal, welche Daten werden da eigentlich gespeichert? Die Visualisierung von zum äh die da sehr helfenAuswirkungen das hat, was politischen Prozesse auf EU und Bundesebene sind, erläutern haben ja denZahl drei oder so war das Übervollgemacht und auch gutes Feedback bekommen. Das hat mich überrascht, aber sehr gefreut.
Tim Pritlove 0:59:04
Ähm zusammen mit einer hast du den Vortrag gehalten, ne? Mhm.
Andre Meister 0:59:09
Auch von Netzpolitik org. Und dann habe ich die Republikaner natürlich zu dem genutzt, weswegen sie eigentlich da ist, im Hof stehen und Bier trinken.
Tim Pritlove 0:59:17
Ja, genau. Ja, das äh funktioniert da immer wieder erstaunlich gut. Wetter war leider nicht ganz so gut. Äh Republika hatte so über die letzten Jahren, aber erstaunlichen Dreckrekord mit äh den Frühlingsanfang, aber auch wirklich genau treffen.
Andre Meister 0:59:29
Einmal nicht in einen in der Kalkscheune, aber an.
Tim Pritlove 0:59:31
Hat's da geregnet und ansonsten war immer brilliantes Wetter, irgendwie genau in der Woche ging's los. Das äh trotz der Verschiebung nach hinten will das jetzt irgendwie nicht so richtig.
Andre Meister 0:59:39
Es hat aber auch nicht so lang und so sehr geregnet. Es kam auch mal die Sonne raus. War in Ordnung.
Tim Pritlove 0:59:44
Ja, ja, also es war nicht wirklich komplett dramatisch, aber es fehlte so ein bisschen so dieses wonigliche Strandgefühl ähm.
Andre Meister 0:59:51
Wie kamst du denn raus aus deiner Höhle Sendezentrum?
Tim Pritlove 0:59:55
Ach das da hab ich jetzt nicht unbedingt die ganze Zeit verbracht, das hat sich vor allem sehr schön selbst organisiert, weil wir da einfach so 'ne Community an Start bekommen haben.
Andre Meister 1:00:04
Die Podcast-Community, die da.
Tim Pritlove 1:00:06
Community, genau, die da äh sozusagen das Sendezentrum gemacht hat, also das ist ja quasi so unsere Idee, auf so einer durchprivate Medienproduktion geborene Veranstaltung dann auch mal mit dem Aspekt von privater Medienproduktion zu konfrontieren beziehungsweise einfach die Möglichkeit zu geben da dem auch beizuwohnen oder es doch zumindest dort aktiv zu betreiben.Letzteres war äh im letzten Jahr noch eine Idee, das hat jetzt sehr gut funktioniert, also es waren da wirklich alle Slots belegt und äh am laufenden Meter wurden da Sendungen aufgenommenJetzt sind wir da.
Andre Meister 1:00:38
Mehr bekommen.
Tim Pritlove 1:00:40
Hast gar keinen mehr bekommen, genau, also es war dann einfach früh weg, was uns auch so ein bisschen, glaube ich, auf dem Pfad bringt, dass wir dann eben, sollte sich das wiederholen können, wo ich recht zuversichtlich binDass du dann eben auch noch ein bisschen stärker da äh kuratieren und einfach zusehen, dass das Programm, was da dann gefahren wird, auch insgesamt für die Republika vielleicht interessant,Ja, ist, weil am.Besucherzuspruch hat es noch etwas gemangelt. Das ist vor allem aber dieser neuen Location geschuldet gewesen, die wir von der wir zu dem Zeitpunkt noch nicht so richtig wussten, wie wir für die am besten werben,Das hat man so probiertist äh man darf sich natürlich da auch keine Illusionen machen, so eine Konferenz hält viele Leute immer enorm auf Trab und wie du schon sagtest, man hetzt im Prinzip von Vortrag zu Vortrag und ist dann immer froh, wenn man dann auf dem Hof äh gucken kann, wer ist denn sonst noch so da?Sich irgendwie nochmal so 'ne Stunde irgendwo reinzusetzen und 'n Podcast zu verfolgen,Ist schwierig, aber äh in dem Moment, wo wir früher und besser planen und besser kuratieren, äh werden wir dann ja auch äh Teil des Programms, was wir so nur für die Sondersendung einmal am Tag warenund äh da sehe ich äh noch Entwicklungspotential. Also so oder so war das aber eine nette Sache und wir müssen natürlich die Akustik einfach ein bisschen besser in den Griff kriegen.
Andre Meister 1:01:54
Da wirst du ja aber nie zufrieden.
Tim Pritlove 1:01:56
Ja gut, das war natürlich jetzt schon etwas sakral da, nicht? Also es äh äh wir haben's zumindest so weit gedämmt bekommen, dass es überhaupt zu ertragen war. Also meine Befürchtung, am Anfang war schon so, dass wir's jetzt noch nicht mal hinbekommen, dass man überhaupt was verstehtging schon ganz gut, aber es war schon noch eine ganze Menge dabei, aber ich denke, dass äh das lässt sich alles realisieren. Vielleicht äh auch nochmal ein äh VortragsTipp von mir, der sitzt so nur so am Rande im Kontext mit den anderen Sachen steht. Ach so, hast du den Vortrag von Erich Möchel eigentlich.
Andre Meister 1:02:23
Ja, ja, Erich war auch großartig.
Tim Pritlove 1:02:25
Genau, die sollen wir vielleicht auch nochmal erwähnen, was war da so seine Kernaussage?
Andre Meister 1:02:29
Erich hat auch nochmal.
Tim Pritlove 1:02:30
Also Erich, möchten wir uns nochmal kurz erwähnen, äh österreichischer Journalist äh seit äh Ewigkeiten im ORF und vor allem bekannt darüber, dass er die Future Zone, das Blog äh dort lange gemacht hat, bis es dann mal so aus.
Andre Meister 1:02:42
Und noch viel länger als ORF von Future Zone Telepolis. Genau. Damals, also wirklich Internet.
Tim Pritlove 1:02:45
Genau, also äh sozusagen ein echtes äh Bericht äh Erstattungsurgestein, der immer schon viel gebracht hat und auch jetzt nicht müde wird, das zu machen, obwohl ihm die Future Zone ja unterm Arsch weggezogen wurde, kann man sagen.
Andre Meister 1:03:00
In den Neunzigern schon zu Eschelon und äh internationalen Überwachungsstandards und Überwachungsgremien berichtet hat, wo das wirklich noch extrem alud Thema war,heutzutage gar nicht mehr so ist, äh aber da trotzdem ein immensen Wissensschatz hat und sich in Prozesse einarbeiten,und das auch tut, in der das Wenige andere Journalisten, wenn überhaupt im deutschsprachigen Raum machen. Und er hat,nochmal berichtet, wie es so eben Standardisierungsgremien gibt, wie teilweise im Etsy, was irgendwie european, Telekomunikation Standards.Institut,wo eben unter anderem technische Spezifikationen auch für die Vorratsdatenspeicherung, aber für viele andere,äh also Kapazitäten, die in Kommunikationsnetzen, wie Telefonnetz, Mobil, Funknetz, Internets und so eingebaut werden müssen. Laut gesetzlichen Vorschriftenund dann auch, wie Geheimdienste, das macht er schon immer, aber jetzt mit Bull Run und ähnlichen ähnlichen Sachen voraus den Enthüllungen, aus dem Fundus von Snowden, haben wir es ja auch wirklich hochoffiziös und es ist jetzt,nicht mehr nur ein Aluhut Thema. Hat dann nochmal ausgeführtwie aktuell einige NSA-Mitarbeiter, aber auch BND und GCHQ Mitarbeiter versuchenArbeitsgruppen der Internet Engineering Test Force ITF zu Verschlüsselungsstandards äh infiltrieren und dann auch für die verschiedenen Algorithmen, RC vier undbis hin zu man denn jetzt nehmen soll, was jetzt alles rauskommt, was man jetzt auch mal bei Reuters und bei,liest. Äh und früher halt nur so ein Erich Michel und Club Thema war. Und er konnte da halt jetzt wirklich nochmal äh so einen Rundumschlag machen.
Tim Pritlove 1:04:52
Vortrag, der sonst so nur auf einen Kongress hätte äh stattfinden können. Ja, bisher. Und jetzt halt auch auf der Republika.
Andre Meister 1:04:59
Ja, wobei,ich bin ja auch bei der Republika ein bisschen befangen, Bildung über Netzpolitik äh offiziell bei Newthinking GmbH eingestellt, die ja diesen mal mit gegründet hat und meinMitarbeiterchef Markus, der ist ja nun einer der vier Gründer äh und auch in den vergangenen Republikas schon vor Snowden hat gerade durch die ähja Markus Interessensgebiet und sein Themengebiet die Netzpolitik schon immer ein hohes Thema gehabt und ich weiß auch nicht, ob das das allererste Mal war, dass Erik bei äh dass Erich bei einer Republika war, der hätte auch vorher schon hingepasst. Jetzt darf er natürlich nicht fehlen.
Tim Pritlove 1:05:35
Ja, ich meinte das jetzt auch vor allem mehr, dadurch, dass auch die Republika selber einen ganz anderen Wahrnehmungsgrad hat mittlerweile in der deutschen Öffentlichkeit,wirkt es natürlich auch für diese Themen nochmal als weiterer äh Geschmacksverstärker, äh während das ja vor acht Jahren noch so, ah ja, hier die Blogger und so, wollen jetzt auch Geld verdienen.
Andre Meister 1:05:56
Blogger. Journalisten und wie es Pfefe damals schrieb Synchron Twitter wichsen. Erinnerst du dich, das war die zweite oder so wat, ewig her, dafür ist es, darüber sind wir heute auch lange hinaus.
Tim Pritlove 1:06:10
Es bessert sich. Nichtsdestotrotz Republika auf jeden Fall 'ne Empfehlung wert wer 'ne gute Ausrede braucht mal so im Mai nach Berlin zu kommen,Das ist auf jeden Fall eine. Einen Vortrag möchte ich noch äh anschließen. Der,gewisser Hinsicht hier noch mit so reinpasst und zwar von äh Teresa äh Brücker äh besser bekannt als Fräulein Tessa.Die ähm über Aktivismus an sich äh gesprochen hat und vor allem auch diese BurnoutPhänomene. Also, dass Leute sich einfach im Aktivismus, das bezog sich jetzt gar nicht mal nur jetzt auf netzpolitische, sondern allgemein, auch Feminismus, andereSegmente, ja, also wie auch so die Community selbst zerstörend wirken kann dabei, was für Phänomene dort äh auftreten und was man auch dagegen tun kann. Also wirklich ein sehr nachdenklicheroder nachdenklich machender Talk, wie ich finde, halbe Stunde kann man sich schnell mal geben, sehr.Ähm sehr wichtiger Einblick, den sie da gibt in ihre Gedankenwelt.
Andre Meister 1:07:17
So einen letzten will ich dann aber auch nochmal trocken. Und zwar hatten wir ähm.Andre soll darauf im Programm entdeckt. Ein russischer investigativer Journalist,schon viel zur Überwachung und Zensur und Geheimdiensten allgemein in Russland recherchiert hat, den wir auch schon äh auf dem neunundzwanzig C drei eingeladen haben,ähm und der, ja, ich habe den dann,wir haben den dann nochmal einen eigenen Slot gegeben auf eine dieser kleinen Bühnen, weil wir viel zu spät festgestellt hatten, dass er auch da ist, weil der.
Tim Pritlove 1:07:53
Du warst auch im Content, im Content-Team mit dabei.
Andre Meister 1:07:55
Nee, ich war im Content-Team nicht mit dabei, aber Markus und ich haben festgestellt, ui, der ist da, Andre ist wichtig. Also, wenn.
Tim Pritlove 1:08:06
Den da nochmal reingekämpft sozusagen.
Andre Meister 1:08:07
Content Team. Es gab in diesen kleinen Bühnen,sechs bis zehn oder so was. Äh da gab's noch ein bisschen paar Platzhalter für Spontan entstehende Sachen, wo dann auch zensurheberrecht mit reingekommen ist,und eben an drei Soldaten auf der nochmal über die politische Situation in Russland,in Bezug auf Überwachung, Zensur und Internet, ganz allgemein eingegangen ist. Den kann ich empfehlen, der hat was zu sagen. Ich habedann auch das Intro für ihn gemacht und habe ihn als dessen Russlands eingeführt. Der war erst ein bisschen verwirrt, aber hat das dann fand das dann doch ganz in Ordnung und mit dem habe ich auch noch einen Podcast gemacht, eine Stunde äh vorher,Wenn wir jetzt schon einmal beim Truppen sind, dann verlinken wir den Flash auch nochmal.
Tim Pritlove 1:08:52
Podcast im Rahmen welches Format ist.
Andre Meister 1:08:54
Äh Netzpolitik Podcast können wir verlinken, eine Stunde über die äh ja wie bezeichnet er das äh,die deutsche Übersetzung im Titel auf Netzpolitik gepostet, äh dass die Situation für Medien Journalismus allgemein.
Tim Pritlove 1:09:12
Der auch aufgezeichnet worden oder? Wird dann wahrscheinlich nur als Audioaufzeichnung.
Andre Meister 1:09:16
Den Talk, densollte es eigentlich auf Audio geben, den hatte ich auch verlinkt, irgendwie ist das Audio jetzt leider wieder weg, ich finde aber in dem Podcast sind wir nochmal über den Talk hinaus gegangen, der Tag war auch noch eine halbe Stunde da äh Podcast eine Stunde,wenn ich das Audio finde, verlinke ich's auch noch. Ansonsten erstmal den Podcast.Verzweifelt. Die Lage ist verzweifelt, hat er gesagt, über Medien und Journalismus und die Öffentlichkeit allgemein.Status. Meldung, vor allem, wenn wir heute wieder über Twitter, Zensur in Russland reden und so.
Tim Pritlove 1:09:51
Ja lesen, reden tun wir da heute nicht drüber, aber.Genau, wir haben auch noch ein paar andere Themen, da müssen wir jetzt auch mal zum Punkt kommen. Äh.
Andre Meister 1:10:03
Wie hältst du's denn mit Google? Ich würde sagen, ich habe da jetzt.
Tim Pritlove 1:10:05
Ich würde sagen, ich habe da dasselbe gespaltene Verhältnis wie ähm so viele auch, denke ich. Genau. Sag mal, worum's geht.
Andre Meister 1:10:15
Lass uns doch erstmal sagen worum es geht. Genau. Ich dachte, ich meine, so schöne Überleitung zu dir.
Tim Pritlove 1:10:22
Ja gut, also der Europäische Gerichtshof, der äh hier jüngst äh und auch vorhin nochmal für seine Entscheidung zum Thema Vorratsdatenspeicherung erwähnt und gelobt wurde, hat äh jetzt eine weitereEntscheidung gefällt und ist entgegen seinen üblichen Tendenzen hat er sich nicht wirklichdirekt an dem orientiert, was der Staatsanwalt, der europäische Staatsanwalt vorher so äh als,Empfehlung äh abgegeben hat. Das kann man ja auch positiv sehen, ja. Die Richter denken da selber, scheint aber so ein wenig über das Ziel hinaus,zu sein. Der Ursprung der ganzen Geschichte war die Klage eines Spaniers, der ähm,unzufrieden war mit der Situation, dass Google Ergebnisse äh über ihn ausspuckt von Webseiten, wo er eben wohl auch tatsächlich,genannt wird in einem.
Andre Meister 1:11:20
Es geht um uralte Zeitungsarchive aus den Neunzigern von einer Lokalzeitung, die berichtet hat, dass ein Grundoder anderes Eigentum, was ihnen gehörtgefändet wurde oder so, dass er da irgendwie eine Art Insolvenz war, was aber mittlerweile schon längst wieder verjährt ist und er sich auch in keiner finanziell komischen Situation mehr befindet. Was aber.Wenn man seinen Namen bei der,Suchmaschine, die es da draußen gibt, eingibt. Immer noch eins der ersten Resultate ist, ebenso ein Lokalzeitung aus dem, ich glaube, Baskengland, aus den Neunzigern, wo halt drin steht, er wäre pleite. Und damit war er ein bisschen unzufrieden.
Tim Pritlove 1:12:01
Ja, aber es war ja nicht so, dass diese Aussage falsch gewesen wäre, sondern das war halt damals so und das ist halt noch in so einem Archiv und das Archivtut halt das, was so ein Archiv so macht und sagt halt, das war mal soirgendwie scheint aber so diese Reaktion, oh Gott, ich gebe meinen Namen bei Google ein und der Google schmeißt jetzt irgendwie diesen Aspekt raus, aber erzählt nicht nebenbei noch, äh was ich für ein toller,äh das verwirrt die dann irgendwie nachhaltig. Da wurde da halt irgendwie geklagt und auf Umwegen ist das eben bis zum EuGH gewandert und der EuGOH hat jetzt äh eine Entscheidung gefällt, die sehr vielschichtig war und ich muss sagen, ich habe mir jetzt das Urteil nichtdurchgelesen, aber im Kern wurde jetzt Google verpflichtet, dass ähm ja, solche Einträge.In dem Fall quasi auf private Initiative eines einzelnen dann auch zu löschen sei, weil äh das ja dann eben im Kontext Datenschutz das Richtige wäre,weil wir müssen ja unsere Daten schützen und überhaupt und die Privatsphäre und auf einmal ist das alles ganz wichtig. Und ich habe so ein bisschen den Eindruck,Wenn's um Google geht, haben alle so einen Schaum vorm Mund. Und verwechseln dabei einfach.Zwei Sachen oder mindestens zwei Sachen miteinander. Es gibt halt so Google als unser Freund und Helfer im Sinne von,Naja äh ist es ja, ja, also ich meine, wir benutzen es den ganzen Tag, egal wie man dazu äh stehen mag. Es gibt natürlich auch einzelne, die dasauch nicht tun und da äh andere Alternativen haben, aber sie sind halt einfach bei Leiten,und sie haben sie ja diese Marktführerschaft auch erarbeitet. Also man kann Google nicht gerade vorwerfen, dass sie äh ein schlechtes Produkt machen würden,Ähm nur die dadurch entstandene Dominanz,und die äh Monopol-Haft wirkende Präsenz in dem äh Marktsuchmaschinen. Und damit eben auch so dieses Bild vondes Omnipräsenten und äh vielleicht auch omnipotenten Datensammlers, der ist ja oft nichts anderes ausge äh,angelegt hat als irgendwie alles über uns zu wissen, was im Übrigen bezweifle, aber kann man auch auf jeden Fall mal so darstellen.Dass man da, dass daraus einfach eine Angst entsteht, die jetzt hier für vieles so ein Leitmotiv wird, wo es eben nicht angemessen ist. Man hat das irgendwie,Leistungsschutzrecht gesehen und man sieht es eben jetzt auch in dieser Debatte. Die eben,So sehe ich das und ich teile da die äh Eloquent von Thomas Stadler äh veröffentlichte Meinungen dazu,Dass das eben ein sehr problematisches Urteil ist, weil wir ja im Prinzip hier ähm ja, ein,Ein Zensurinstrument geschaffen wurde, was vergleichbar ist, ich glaube den Vergleich zieht er auch ähm mit dieser Debatte im Urheberrechtsbereich, wo halt äh ja auch schon unglaublich viele Links auch Suchmaschinen entfernt werden,Ja, auf Anfrage von Rechteinhabern und das ist halt da jetzt äh einen weiteren Hebel gibt, einfach,etwas aus Suchmaschinen zu entfernen ohne dass er die eigentlichen Quellen, die ja existieren.Der Grund für diesen Eintrag sind, verschwinden.So, das heißt, Dinge gibt es, aber sie werden nicht sichtbar gemacht und da sind wir ja im Prinzip auch schon wieder mitten in unserer guten, alten Zensursula-Debatte,So, jetzt darfst du.
Andre Meister 1:15:39
So, erstmal muss ich einen riesen, fetten Display mal voranschicken. Ich habe das Urteil zwar gelesen, aber.
Tim Pritlove 1:15:47
Nicht verstanden.
Andre Meister 1:15:48
Naja, wir hatten das schon oft, wenn's um solche Themen geht, ihr Anal, wir sind beides keine Jurist.
Tim Pritlove 1:15:53
Ja