Eine Sendung ganz im Zeichen des Urheberrechts und unter einer Stunde. Wir fühlen uns nachhaltig getaktet, zeitlich wie inhaltlich.
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Transkript
Verwandte Episoden
Shownotes
Nach SOPA kommt CISPA
Mit dem Cyber Intelligence Sharing and Protection Act knüpfen die USA an die gescheiterten Initiativen SOPA und PIPA an.
Facebook-Abmahnung
Ein Facebook-Nutzer hat eine Abmahnung erhalten für ein Bild, das ein anderer Nutzer in seine Pinnwand gepostet hat.
- Sie ist da: Die erste Facebook-Abmahnung wegen eines fremden Fotos an der Pinnwand
- Facebook-Nutzer können gelassen bleiben
Urheberrechtspropaganda geht weiter
Das Handelsblatt bringt sich mit einer Titelkampagne über 6 Doppelseiten in die Urheberrechtsdebatte ein und wehrt sich gegen die „Enteignung der Inhalte-Produzenten.“
- Marcel Weiß: Die komplette Selbstdemontage des Handelsblatt
- Marcel Weiß: Unter den 100 Handelsblatt-Kreativen sind 47 Manager, nur 25 Kreativschaffende
- 101 Piraten für ein neues Urheberrecht
- CCC: Kulturwertmark
WLAN-Störerhaftung
Um dem in LNP19 angesprochenen Problem der Haftung für öffentlich bereitgestellte WLANs in Cafés will der Berliner Senat nun im Bundesrat aktiv werden.
Also ich hätte da einen Sloganvorschlag: „Wir stehen für ein einfacheres, gerechteres und niedrigeres Urheberrecht.“
Zum Thema CISPA
Mir kommt es vor, als hätten sie von der Jugenkultur und der Hackerszene dazu gelernt. Wenn auch nicht die Hackerethik gelesen.
Das ist mir hier schon hier zu Lande aufgefallen wie versucht wird, mit KiPo, Glücksspiel und den diversen „Schutz”-Staatsverträgen, Zensursysteme einzusetzen. Damals schon dachte ich, die fahren eine Art DoS-Attacke, stellen immer wieder Anträge mit dem gleichen Ziel, das böse Internet zu überwachen, bis das System nicht mehr antworten kann. Bis also die kritische Masse der Netzgemeinde und der Bevölkerung nicht mehr ausreicht und man ungehindert derartige Gesetze durchpeitschen kann (denial).
In Amerika scheint man ein deutlich größeres Botnetz zufahren. Ansonsten kann ich mir de Kadenz nicht erklären. Abgeordnete werden ja auch nur gekapert, wenn man sich mal mit deren Äußerungen auseinander setzt und auf ihren Wissen- und Kenntnisstand und somit auf ihre Urteilsfähigkeit schließt (distributed).
Ihr ranted dauernd über Facebook und kennt dann noch nichtmals eine wesentliche Funktion – die Pinnwand.
Klar, was Facebook macht ist scheiße, aber ein bisschen mehr Hintergrundwissen zu wesentlichen Funktionen die Facebook ausmachen, wäre sehr wünschenswert, wenn ihr darüber berichtet.
Vielleicht wäre das wünschenswert, aber wir beschäftigen uns nun mal nicht sonderlich damit. Dass es die Funktion gibt ist mir bekannt, aber ich stochere eben immer wieder etwas hilflos im UI herum, weil es mich eben auch nicht sonderlich interessiert.
Tolle Sendung mal wieder! Was die Urheberrechtspropaganda angeht, ist auch dieser Artikel im Guardian interessant: Olympics 2012: branding ‚police‘ to protect sponsors‘ exclusive rights
http://www.guardian.co.uk/sport/2012/apr/13/olympics-2012-branding-police-sponsors
huch, bei dem Schluss habe ich erst gedacht die Datei sei kaputt ;-)
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@urheberrecht Kampagne
Ich denke es wird weiterhin „heiß“ diskutiert werden, da das Urheberrecht nicht vom Recht auf Eigentum zu trennen ist. Und die Idee von einem Recht auf Privateigentum bestimmt im Augenblick das politische (Welt)System.
Deshalb werden neue Formen der Verteilung (von Geld & Teilhabe) äußerst kritisch beachtet werden. Deshalb wird auch sofort der Begriff „Enteignung“ benutzt. Denn natürlich ist die Enteignung der Horror, denn diese wäre das Ende vom „System Eigentum“. Deshalb ist es auch erst einmal das Handelsblatt welches die Problematik erfühlt und die entsprechenden Begriffe benutzt …
Meiner Meinung nach können wir da lamentieren wir wie wollen, aber die Produktions- und Distributionsverhältnisse haben sich durch die Entwicklung der Produktionsmittel (im speziellen, durch das aus dem Verbund von Computern entstandene Internet) dahingehend verändert, das das „freie“ Teilen & Tauschen von Daten wesentliche Grundlage unserer jetzigen Ökonomie / Kultur / Gesellschaft geworden ist. Weithin ausdifferenzierte Kommunikation ist eine der bestimmenden Eigenschaften der menschlichen Kultur, wenn die dazu befähigenden Verhältnisse und Mittel eben das freie Tauschen strukturell integrieren; kann nur versucht werden das Netz/den Computer abzuschalten. (aber das stellt sich in einer offenen Gesellschaftsordnung schwierig da … insbesondere wenn sie selbst im Infromationszeitalter angekommen sieht) Wenn aber das Netz weiter besteht, werden sich entsprechend die Verhältnisse selbstständig ändern … So brachten uns das Rad, das Fernrohr & die Druckerpresse neue Formen der Kultur / Religion und führten damit zu immer neuen Gesellschaftsformen. Damit verbunden spülte es auch immer die entsprechenden Schichten nach oben, an die Spitzen der Hierarchien – wobei sich leider oft deren Ästhetik und Ethik an den Vorstellungen der vorangegangenen orientierten – ‚bin gespannt wie die Administratoren und Programmierer sich dieser Aufgabe stellen werden („Enteignung“ klingt auch in ihren Ohren hässlich – hab ich den Eindruck;)
Ich erwarte sehnsüchtig die von Euch abgedachte Software zu einer modernen Computer(Programmen) gestützten Disskusionsorganisation !! .-))
Liebe Grüße
Ezra
*seufz*
Bei den Piraten gibt es konkrete Vorschläge zum Urheberrecht. Im ersten Schritt wurde eine pragmatische Lösung erarbeitet, die die aktuellen Auswüchse auf ein erträgliches Maß zurückstutzt.
Auf dem letzten Bundesparteitag 2011.2 der Piraten ist eine konkrete Reform des Urheberrechts beschlossen worden.
Im Wesentlichen sollen Auswüchse eingedämmt sowie die Rechte von Schaffenden und Rezipienten gestärkt werden, die aber so weit im Rahmen bleiben, dass internationale Verpflichtungen und Abkommen nicht neu verhandelt werden müssen – es wäre dadurch nahezu unmittelbar umsetzbar.
Im Wesentlichen betreffen die Änderungen eine Stärkung des Urhebers, die Befreiung der Bildung von Vergütungen, Vereinfachungen bei der Weiterentwicklung von Werken und Nutzung von Wissen sowie die Reduzierung aller Schutzfristen auf ein sinnvolles Maß, so dass u.a. Werke nicht mehr verschollen gehen.
Im Detail ausgearbeitet ist der beschlossene Vorschlag als Kurzfassung auf 21 Seiten verfügbar.
Daneben wird natürlich auch weiter diskutiert . Auf dem Parteitag gab es dazu mehrere Vorschläge, u.a. PA151 bzw. PA331, die aber zugunsten eines konkreten, direkt umsetzbaren ersten Schrittes und zurückgestellt wurden. Trotzdem wird daran weiter gearbeitet und diskutiert.
Vielleicht sind die erfolgten Schritte und Beschlüsse einfach nicht klar genug kommuniziert – und daher ist vielleicht der Eindruck entstanden, die aktuelle Diskussion und Ideensuche für den (über)nächsten Schritt bzw. das Fernziel spiegle den Beschlussstand.
Und natürlich bietet diese Fernziel-Diskussion auch einen hervorragenden Ansatz für Angriffe…
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