Die heutige Themenauswahl lädt zum Verweilen ein – und so eröffnen wir zu jedem Thema die Metaebene, um uns dann in ihr zu verlieren.
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Transkript
Verwandte Episoden
Shownotes
Anonymous „leakt“ Urheber-Adressen
Mit der dem Kommentar „If you won’t stop this shit we will dox and dox and dox! nom nom, expect us!“ erschien eine Adressliste der Unterzeichner des Urheber-Appells (LNP023 berichtete). Verlage und Politik skandalisieren diese Vorlage dankbar.
- Ansgar Heveling, Günter Krings (CDU/CSU): Aktion der Anonymous-Gruppe verrät antidemokratisches Denken
- Wolfgang Tischer: Lassen Sie mich durch, ich bin Urheber!
- Handelsblatt.com: Anonymous hackt sich ins Abseits
- Agnes Krumwiede (MdB, Grüne): Mittelalterliche Methoden der Einschüchterung und Repression haben in einer Demokratie nichts verloren! („Das netzextremistische Hacker-Kollektiv Anonymous…“)
- „Politik hacken“ – Vortrag beim 28C3 von Alexander Müller und Montserrat Graupenschläger
BKA scheitert am Bundestrojaner
Im Spiegel lässt das BKA verlauten, dass es sich der Aufgabe, einen Staatstrojaner zu entwickeln, nicht gewachsen sieht. Wir schweifen schnell ab in einen kleinen Exkurs zum Internationalen Handel mit Exploits.
- Spiegel.de: Experten des Bundeskriminalamts scheitern an der Entwicklung eines Staatstrojaners
- Gamma International Ltd.: Finfisher IT Intrusion
- Bugged Planet zu Finfisher
- Andre Meister, netzpolitik.org: Digitaler Waffenhandel: Wie Staaten Sicherheitslücken und Exploits kaufen
- Google Chrome Pwned by VUPEN aka Sandbox/ASLR/DEP Bypass
- Bugged Planet zu Vupen Security
Meinungsfreiheit für Suchmaschinen?
Google präsentiert eine Studie, die nicht in Abrede stellt, dass Suchmaschinenergebnisse manipuliert sind, und die Manipulation mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung rechtfertigt.
- Studie: Eugene Volokh: Firt Amendment Protection for Search Engine Results
- Sebastian Telle, telemedicus.info: Google und die Meinungsfreiheit bei Suchergebnissen
- Georg Wieselsberger, Gamestar.com: Apple iPhone 4S – Patch für Siri entfernt Lob für Nokia Lumia 900
Der Kampf gegen Piratebay
Im Kampf gegen Piratebay gibt es Sperren, technische Methoden, die Torrents angeblich ‚kaputt‘ machen – und Haftstrafen, denen die Gründer gerne entgehen möchten.
- enigmax, torrentfreak.com: Five More Dutch ISPs Given 10 Days To Censor The Pirate Bay
- enigmax, torrentfreak.com: Pirate Bay Founder Peter Sunde Requests Pardon
- enigmax, torrentfreak.com: Pirate Bay Founder Takes Case To European Court
- Netzpolitik.org Podcast: Interview mit Peter Sunde über Flattr
Flattr und der iOS App Store
Der Podcast Client Instacast hadert gerade mit den Richtlinien des iOS App Stores. Die Integration der Micropayment-Plattform Flattr ist Stein des Anstoßes.
Epilog
Insbesondere unseren österreichischen Hörern empfehlen wir das Podcast-Projekt unseres Gasts aus LNP017, Thomas Lohninger.
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„Cooperations are people, my friend“
https://www.youtube.com/watch?v=E2h8ujX6T0A
Die Debatte über Meinungsfreiheit für Firmen läuft in den USA seit geraumer Zeit. Ich kann da jetzt aber auch nicht mehr zu sagen. Ich schaue halt nur Daily Show. ;)
Irgendwie ist die M4A Datei kaputt.
Und der Player funktioniert bei mir immer noch nicht.
Das müsste bei anderen doch auch so sein…
Unter FF und Opera funktioniert es nicht, beim IE klappt es…
Die Grundrechte gelten in Deutschland via Art. 19 III GG ( http://dejure.org/gesetze/GG/19.html ) auch für juristische Personen (also auch Unternehmen), sofern sie ihrem Wesen nach auf diese Anwendbar sind.
Was die Meinungsfreiheit angeht ist dies weitestgehend unbestritten, also genießen Unternehmen das Recht auf freie Meinungsäußerung.
Besonders umstritten war dies bspw. bei den Entscheidungen darüber, ob Warnhinweise auf Tabakprodukten angebracht werden müssen, denn die Meinungsfreiheit erfasst ja auch die negative Meinungsfreiheit (Freiheit eine bestimmte Meinung nicht zu äußern), dazu bspw. dieses Urteil des BVerfG: http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv095173.html
Bezüglich free speech für Firmen sei auf die Diskussion in um „Citizens United“ in den USA (zB beim Colbert Report, oder auch dass Zitat von Mitt Romney: „Corporations are people, my friend.“) verwiesen. Vielleicht mal ein Thema für Newz of the world.
Sehr erfrischend, aus dem Hause Metaebene auch mal Kritik an manchen Applepraktiken und eine Anregung zur Hinterfragung des damit einhergehenden Stockholmsyndroms zu hören. Danke Linus.
Nur so nebenbei, wenn ich nach „Mail“ google, dann ist bei mir Yahoo Mail auch an erster Stelle. ;-)
lnp könnte auch linus neumann podcast heissen.
Wird die Klage um Meinungsfreiheit wirklich beim EuGH geführt? Meine Vermutung ist ja, dass die Klage bei Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anhängig ist, auch in Straßburg, aber eben kein EU-Gericht, sondern der Gerichtshof der Europarats.
Angenommen Instacast würde auf ihre Klick Provision verzichten, wäre das Problem dann gelöst?
Wir machen da bei der nächsten Sendung (am Donnerstag) noch einmal ein Update zu, weil wir nicht alle Details 100% richtig dargestellt haben…
Instacasts Beteiligung hat Apple aber (vermutlich) noch gar nicht auf dem Schirm, weil deren AGB schon auf einem anderen Level ansetzen: Spenden nur per SMS oder durch Apple, und die Spende-App muss dann gratis sein.
Alternativ könnte jede App nur noch den Webbrowser starten und die entsprechende Flattr URL für einen ansurfen, das wäre dann wohl Apples AGB entsprechend, oder?
@Linus: Übrigens, toller Podcast :-)
Beim Google-Thema habt ihr es euch in meinem Augen etwas einfach gemacht. Meinungsfreiheit ist die eine Seite der Medallie, Kartell- und Monopol-Vorwürfe die andere.
Ich erinnere, dass Microsoft verurteilt wurde, weil es Windows mit dem IE ausgeliefert und damit Wettbewerber benachteiligt hat. Ergebnis: Klage in den USA und der EU-Kommission, Urteil Milliarden-Strafe.
Wenn Google nun in seinen Suchergebnissen seine eigenen Produkte besser stellt als die der Konkurrenz, ist das wettbewerbsrechtlich mehr als fragwürdig. Free Speech ist, wie andere Grundrechte, auch in den Staaten nicht absolut.
Es müsste ja erst einmal bewiesen werden, dass das nicht „der Algorithmus“ so hervorbringt.
Welcome to a capitalist economy. Passiert in jedem Sektor nach der anfänglichen Konkurriererei.
Problem ist immer das Nachweisen.
Die Fälle finde ich ein bisschen zu verschieden, um sie zu vergleichen.
Piratepay: Computersabotage?
Juristisch kommen mir zu Piratepay einige Bedenken.
Zitat: aus dem STGB:
„Wer … Daten (§ 202a Abs. 2) in der Absicht, einem anderen Nachteil zuzufügen, eingibt oder übermittelt … wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“ (http://dejure.org/gesetze/StGB/303b.html)
Interessant ist hier auch, das bereits die Vorbereitung strafbar ist (http://dejure.org/gesetze/StGB/202c.html).
Für mich sieht Piratepay mehr nach Selbstjustitz aus. Wenn so etwas im deutschen Rechtsraum eingesetzt wird, könnte es für Piratepay ein juristisches Nachspiel geben.
Anmerkung: Ich bin kein Jurist, aber soweit meine ich das STGB verstehen zu können.
Gute Sendung. Ich mag es, wenn ihr mehr miteinander redet/diskutiert, als nur News vorzutragen.
Fuer mich die Sternstunde der Metaebene:
Apple-Fanboy-Tim’s „Mimimi“ ueber Apples Geschaeftsgebaren ….
Aber nicht boese sein! Ich denke es ist nur eine Frage der Zeit, wann Android-Fanboy-wintergarten in der gleichen Situation ist!
;-)