LNP068 Marsch der Millionen

Erlebnisse in Instanbul – Telekom-Drossel – BKA und NSA – C3S

Nach einer kleinen Pause setzen wir unser Projekt fort und Linus berichtet ausnahmsweise mal von einem Geschehen, das nur mittelbaren Bezug zum netzpolitischen Geschehen hat: er war nämlich am Wochenende zuvor vor Ort in Instanbul und hat sich die Ereignisse rund um den Taksim-Platz und den Gezi-Park live gegeben - einschließlich der Räumung des Parks und der anschliessenden Hatz der Menschen durch die Stadt.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Danny Bruder

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen, Linus.
Linus Neumann 0:00:02
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:03
Wie wie ich hörte bist du zu Tränen gerührt.
Linus Neumann 0:00:07
Ja, so kann man das nennen.
Tim Pritlove 0:00:29
Herzlich willkommen zu Logbuch Netzpolitik, die achtundsechzigste Ausgabe steht an und äh wir waren etwas unstit in der letzten Zeit und das hatte Gründe,wir müssen mal uns mal vorstellen. Und Linus Neumann und Gast haben wir auch, den verraten wir gleich. Ähm nämlich,Bruder, eigentlich Bruder, oder? Man sagt Bruder,Wo ist der Bruder? Genau. Und mit dir wollen wir heute noch ein bisschen äh schwatzen über ähm C3 S und Gamer, das stellen wir aber mal nach hinten an und gehen hier also erstmal gegen die äh auf die Kurz,Mitteilungen. Was sonst noch so ist. Wobei wir gleich äh einschließend äh äh einschränken müssen,So richtig intensiv haben wir die Nachrichten diesmal nicht zusammenkämmen können. Und das hat auch damit zu tun, dass Linus äh auf Urlaub war,Ja, dachte sich so, Wetter in Deutschland könnte auch besser sein. Ja, also auch so die Luft ist eigentlich hat einfach nicht den richtigen Gasgehalt,Und überhaupt wart ihr mal ein bisschen nach Revolution.
Linus Neumann 0:01:36
Ja, ich war in äh Istanbul übers Wochenende ähm und habe mir da ähm habe mich da an den an den Demonstrationen und den Protesten gegen Erdogan beteiligt.
Tim Pritlove 0:01:48
Wie sie alle sagen.
Linus Neumann 0:01:49
Tritt zurück.
Tim Pritlove 0:01:52
Ah, warum nennen Sie ihn eigentlich alle beim zweiten Vornamen? Ist das irgendwie eine besondere Beleidigung?
Linus Neumann 0:01:56
Das ist einfach verächtlich,Beim zweiten Vornamen zu nennen. Ich weiß es nicht genau. Vielleicht liegt's auch einfach daran, dass die äh dass sie ähm den, dass man den ersten nicht so gut skandieren kann oder so, aber ähm,Ich habe gelesen, es ist eher so eine ähm so eine verächtliche, eine Art der Verachtung ist. Und ähm,man so mit den Leuten spricht, sagen sie sowieso immer nur er. Also sie nennen ihn nicht beim Namen, so. Auch, also es scheint auch eine äh,eine Verachtung zu sein, wenn sie sagen, wenn sie irgendwie sagen, dann meinen sie immer äh ihn.
Danny Bruder 0:02:33
Der Unaussprechliche.
Tim Pritlove 0:02:35
Der dessen Name man gar nicht erst nennt.
Linus Neumann 0:02:39
Es ist eine sehr äh sehr krasse Protestbewegung, die sich da formiert hat, einfach sehr, sehr,sehr viele Menschen. Dieser Podest kommt eher aus dem, aus dem oder kommt sehr klar aus dem äh eher Gebildeten und freiheitlichen Lager, die sich hauptsächlich eben gegen den Mangel an Demokratie und ähm,und Republik da äh richten,also die diese Machtkonzentration auf äh Erdogan da kritisieren und ähm die Türkei äh wieder in in der oder mehr in der Blüte der Demokratie sehen wollen, als sie es jetzt ist,sind so Situationen, ähm die es da gibt, also beispielsweise wurden jede Nacht, wurde einfach mal die komplette Innenstadt vollgesprüht mit ähm,mit ähm mit mit Parolen. Die waren dann am nächsten Morgen wieder weg,Wir haben uns immer, wir haben uns halt gefragt, wie das, wie das passiert, ob die, ob die Regierungstruppen irgendwie alles überstreichen. Das sind aber hauptsächlich tatsächlich die die Geschäfts,Inhaber, die sich, also die so eine Angst haben, dass sie schräg angeguckt werden, wenn sie diese Parolen nicht wegmachen.
Tim Pritlove 0:03:53
Hm, bevor.
Linus Neumann 0:03:55
Also so ein Vorauseilender Gehorsam. Es gibt irgendwie ähm,also auch auch die Inhaber von kleineren Geschäften äh fürchten sich, wenn sie äh Demonstranten irgendwie schützen oder so, ja also wenn die wenn die in ihre äh Geschäfte fliehen vor vor Tränengas oder so, weil sie dann halt eine Form von Rache äh fürchten vomvom Regime Erdogan. Ähm Opfer von Polizeigewalt haben äh niemanden, an den sie sich wenden können, denn du bist einfach nicht,Staatsanwalt, wenn du nicht Erdogans treuer treuer Freund bist,und äh,Das hat da hat er wirklich ein sehr äh sehr krasses Ausmaß. Gleichzeitig waren das so ungefähr die friedlichsten Proteste, die ich je gesehen habe. War völlig ähm.Also ich das war wirklich völlig irrsinnig, wie die Leute immer wieder also wirklich einfach nur Parolen skandieren,losgelaufen sind und denen war ganz klar, gleich fliegen hier die Gasgranaten und die flogen auch.Und dann sind sie weg, sind sie halt zurückgezogen, relativ ruhig, geordnet, halt so, dass man nicht in den vollen Nebel kommt, ähm haben sich gesammelt irgendwie sich mit ähm,Mit so äh Maloxan behandelt. Das ist so ein Neutralisator, der der diese Schmerzen dann sehr schnell sehr stark lindert,und haben sich gesammelt, haben dann wieder langsam angefangen zu klatschen, sich Mut zugesprochen, sind wieder losgegangen und dann haben sie wieder Gas in die Fresse bekommen als gegenüber Stunden so.Und da hat nicht einer äh äh irgendwie mal gesagt, so jetzt wird's mal Zeit, dass wir uns hier auch mal wehren oder so. Das Einzige, was die Leute gemacht haben, das sind die, vor denen hatte ich den meisten Respekt, die hatten Gasmasken und so ein ein ähm,und einen Handschuh an, so ein so ein Bauarbeiterhandschuh und haben diese Gasgranaten aufgehoben und zurückgeworfen. Kommt's natürlich nicht weit, du kannst ihn nicht weit werfen, aber du hilfst natürlich einer Menge Menschen, wenn du die wieder weiter weg wirst, ne, dass die nicht in den, in den vollen Nebel kommen,Also das äh ja sowieso, die hatten alle äh bunte Bauhema.
Tim Pritlove 0:05:58
Was war daran jetzt so gefährlich? Also.
Linus Neumann 0:06:02
Ey, weißt du, ne, also dieses Gas, ja, wenn wenn das, wenn du dem zu nahe kommst, dann kann ich aus eigener Erfahrung sagen, ist,enorm fürchterlich. Ja, das also Tränengas ist da wirklich ein ein absolut harmloser Begriff, dass das reißt dir das ganze Gesicht brennt. Du kannst auch nicht mehr atmen.
Tim Pritlove 0:06:20
Also es ist gar nicht mal nur die Atmung und die Augen, sondern es ist.
Linus Neumann 0:06:22
Nein, also alles.
Tim Pritlove 0:06:24
Hautkontakt, man will da gar nicht in der Nähe sein.
Linus Neumann 0:06:27
Kannst es nicht aushalten,Also es ist einfach äh also der die das das an der das brennt an der Haut, das brennt fürchterlich in den Augen. Das brennt in der Nase, es brennt in der Lunge. Das ist äh du, dessen Gefühl als würdest du sterben.Es ist wirklich nicht zu ertragen. Es sei denn, du hast jetzt eine, ja, eine Gasmaske auf und ähm was, was also auf der Straße wurden überall.
Tim Pritlove 0:06:50
Ah du bräuchtest dann wirklich auch so eine Gasmaske, die über den ganzen Kopf geht sozusagen, aber auch die Armer würden auch weh tun jetzt. Also man muss eigentlich komplett bekleidet sein. Eigentlich bräuchte man halt Schutz.
Linus Neumann 0:07:02
Also wirklichso ein so ein Ding aufzuheben ist äh ist noch mal echt eine Mutprobe, die ich äh vor der ich großen Respekt habe. Das grundsätzlich abzubekommen. Ich meine, das geht ja vorbei. Die haben die haben alle dieses, alsoman nimmt da so ein Magenmittel. Das sind neutralisator für, wenn du jetzt irgendwie Sodbrennen hast. Und äh den mischt du einfach mit Wasser und die haben allealle so kleine Spritzpistolen und wenn du dann quasi da rausrennst, dann kommen dir schon die Leute entgegen und spritzen dir dieses Zeug ins Gesicht und in die Augen, woraufhin das dann halt eine Minute später äh sind die sind die Schmerzen weg. In die Lunge kannst du dir das aber natürlich nicht machen.
Tim Pritlove 0:07:38
Ja, also hilft auch nur begrenzt.
Linus Neumann 0:07:42
Ähm ja, hilfbegrenzt, aber ist schon mal gut, wenn du wieder was sehen kannst, weil dass du was sehen kannst, ist so die Grundvoraussetzung dafür, dass du weiter wegrennen kannst,in dem in den Wasserwerfern ähm hat man ja häufig gesehen, ist äh ein rotes Zeug drin, das ist, glaube ich, maze oder so, also auch ein Reizstoff. Das heißt, wenn du wenn der Wasserwerfer sprüht, hast du auch schon äh,gleiche Problem, das ist ein etwas anderer Schmerz, der brennt aber dafür noch viel stärker auf der Haut. Also ähm,Da wird wirklich äh wirklich mit krasser Gewalt gegen die Menschen vorgegangen, die da nichts anderes machen, als,als ich zu versammeln. Ja, also dieser Park, der da äh,geräumt wurde, da gibt's ja genug Fotos von das war einfach ein friedliches Camp, ne. Da haben die Leute irgendwie, was weiß ich, Bibliotheken und umsonst Leben gemacht und Magazine, wo sie irgendwie,miteinander teilen und so. Das ist,Ist schon wirklich, wirklich irre und ich bin sehr, sehr, sehr verwundert über den über die Ausdauer, die die Menschen haben, über die Ruhe, mit der die sich da immer wieder eingasen lassen äh und über den wirklich,winzigen Anteil an Menschen, die da wirklich mit ähm mit Gewalt sich dann wieder zur Wehr setzen.Durch Zufall, kann ich ja hier den den Podcast hören durch Zufall vor Ort auch John F Nebel und Kalle Kornblum von Metronaut getroffen.Und äh die haben da haben da direkt aus dem Geschehen gepodcastet. Ähm kann man.
Tim Pritlove 0:09:12
Dann der Metrolaut.
Linus Neumann 0:09:14
Der Metrolaut Podcast zu äh zu finden unter Metronaut DE. Bis jetzt sind, glaube ich, so fünf Episoden veröffentlicht.
Tim Pritlove 0:09:21
Kommt ist auch noch mehr zu rechnen.
Linus Neumann 0:09:24
Das weiß ich nicht, rechne mal schon damit, dass sie noch einiges an.
Tim Pritlove 0:09:26
Okay. Ja, ich habe mir das so angehört. Das sind halt so Live-Berichterstattungen direkt aus der Masse und äh oh Gott und jetzt kommen die Gasgranaten und lass mal hier rüber gehen, so oh hoppala, da steht ja noch ein Wasserwerk, weil das mal lieber darin gehe, so, oh, jetzt haben sie uns gerade in die Sackgasse getrieben,hm alle schreien, äh schon ein bisschen ja.
Danny Bruder 0:09:47
Man hat aber keinerlei Kampfgeräusche oder so, ne? Bis auf die Kartuschen, die abgeschlossen werden. Klingt's eher wie ein Spaziergang so.
Linus Neumann 0:09:53
Also die Leute werden da halt auch auf einmal sehr ruhig, wenn dieses Gas kommt, dann wird die wird der Protest relativ leise, weil die.
Danny Bruder 0:10:02
Stellen sie die Atmung ein.
Linus Neumann 0:10:03
Mehr atmen können. Ja, ohne atmen keine Parolen, ne?Aber ich habe, also ich habe auch diese Metrolaut äh äh Episoden gehört und da sind jetzt also sind ja auch dann so Gespräche mit den Leuten vor Ort, vor der Räumung, nach der Räumung so mit drin. Ähm ist auf jeden Fall eine.
Tim Pritlove 0:10:20
Unsere Empfehlung.Na gut, auf jeden Fall freue ich mich, dass jetzt äh wieder einen ganzen Stücken zusammen zurückgekommen bist und äh wir hier weitermachen kann,Ja, dann hast du es auch nochmal ein paar äh Kurzmeldungen hier äh einbringen, bevor wir uns unseren Hauptthema zu wenden. Richtig viel scheint ja nicht passiert zu seines gab so ein wenig um die unsägliche Drosseldebatte. Man merkt es ist Wahlkampf sogar die FDP ist jetzt mal wieder für Verbesserung,Das ist Zustand. Äh Herr Rösler ist da zum Beispiel unterwegs und meint, das ging ja alles gar nicht. Man muss ja immer was tun und Netzneutralität, das wäre ja auch mal wichtig,keine Ahnung, ich habe das nicht weiter zur Kenntnis genommen, was äh hast du da raus.
Linus Neumann 0:11:08
Ich habe den, also die dieser Verordnungsentwurf ist ihr, also sie wollen eine Verordnung zu Gewährleistung der Netzneutralität irgendwie,Aus ihrem Wirtschaftsministerium fallen lassen und ähm er sagt also erst mit den bisherigen Zugeständnissen der Telekom nicht zufrieden. Wir erinnern uns. Es gab nicht, das haben wir glaube ich gar nicht berichtet. Es wurde nämlich das Drossel-Limit erhöht. Es soll jetzt nicht,soll nicht mehr auf dreihundertvierundachtzig äh Kilobit pro Sekunde gedrosselt werden, sondern auf zwei Mbit.
Tim Pritlove 0:11:41
Das Tränengas der öffentlichen Empörung zeigt äh offensichtlich etwas Wirkung so, weil äh das war dann doch wohl ein bisschen zu hardcore. Das konnten sie einfach keinem vermitteln. Und ich finde es sehr interessant, dass dieses Wort Drossel,dem das aufgekommen ist und das ist ja jetzt schon ein paar Monate her,die Öffentlichkeit so recht nicht verlassen hat. Also es heißt jetzt immer Drossel kommen,Also ich meine Marketingtechnisch ist das Ding für die Telekom jetzt schon ein Desaster,Also dafür, dass wir hier nur von einer Vertragsänderung sprechen für von einer Maßnahme, die in zwei Jahren vielleicht dann greift, ist das Ding äh schon ein ziemlicher Schuss in Ofen geworden,Das zeigt sich natürlich jetzt auch an so einer Reaktion, weil versuchen sie sozusagen da so ein bisschen das Kind äh wieder aus dem Brunnen zu holen. Aber ich glaube, das.
Linus Neumann 0:12:34
Also ich ich glaube, das ist ein das ist ein ein strategischer Schritt hier. Also wir reden immer noch von der Drosselung auf irgendwie vier Prozent, ne?
Tim Pritlove 0:12:44
Was du hast, also auf dem Land haben ja manchmal die Leute auch nicht mehr als zwei Megabit, für die.
Linus Neumann 0:12:47
Die werden sich bemühen schnell, ihre fünfundsiebzig Gig durchzusaugen, damit sie endlich zwei M mitbekommen.
Tim Pritlove 0:12:50
Ja ja. Versucht das mal mit zwei Megabit irgendwie bist du auch eine Weile dabei.
Linus Neumann 0:12:56
Also aber natürlich äh sind ein VDSL-Anschluss mit mit äh fünfzig Mbit, wer dann immer noch auf äh auf vier Prozent seiner Geschwindigkeit gedrosselt, also das ist jetzt alles andere als ein äh Grund zu feiern, ne? Das äh.
Tim Pritlove 0:13:08
Nö, nee, das kann jetzt im Prinzip eigentlich nur Mut machen, da noch weiter drauf zu halten, weil es zeigt sich eben, dass äh dass eben nicht alles so belanglos ist. Man wäre das keine Maßnahme, wäre das eine Maßnahme, über die sich keiner Sorgen machen müsste, warum dann die Änderung, ja? Also.
Linus Neumann 0:13:21
Genau, also und vor allem in wenn wir wir reden von zweitausendsechzehn. Wer weiß, was was zwei Mbit äh zu der Zeit dann noch wert sein wollen. Und wie gesagt, der der Kern des Problems liegt ja dann auch bei derbevorzugten Behandlungen.
Tim Pritlove 0:13:36
Genau. Und das ist äh kommt in der ganzen Diskussion für meinen Geschmack auch noch ein bisschen zu kurz, auch wenn's immer wieder fällt und äh da kann man sich im Prinzip jetzt auch ja noch ein bisschen mehr drauf,dass einfach dieser dieser Verkauf von Zugang einfach nicht geht.
Linus Neumann 0:13:51
Und da will also Rüssel jetzt tatsächlich dran und sagt, äh Netzbetreiber dürfen eigene oder fremdin fremde Inhalte grundsätzlich nicht bevorzugt übermitteln. Ähm,Bin ich jetzt mal und die Bundesnetzagentur soll dann gegen Verstöße dagegen vorgehen können. Ich bin mal gespannt, Bundestag und Bundesrat äh müssten das Ganze noch diskutieren. Ähm,Ich habe den Entwurf noch nicht gesehen und bin mal gespannt, wie der dann genau aussieht. Wir kommen natürlich dann,Da sofort in die kleinteilige Debatte, weil äh man dann sich eben überlegen muss, okay, was ist mit äh mit Q, US und grundsätzlichenNetzwerkmanagement um sicher zu gehen, dass alles noch funktioniert, da da ist ja so diese dieses Definitionsproblem bei Netzneutralität. Äh ich bin mal gespannt, wie gut das äh Bundeswirtschaftsministeriumda seine Hausaufgaben macht. Aber um es festzuhalten, der der Knackpunkt ist die bevorzugte Behandlung anderer,Und als wer sich nur um die um seinen eigenen Internetanschluss sorgt, der sollte trotzdem im Hinterkopf behalten. Das heißt, immer noch, dass eine Leistung den Kunden weggenommen wird. Ja, sie hatten vorher eine Flatrate und die haben sie danach nicht mehr,und äh das heißt, es ihnen wird eine Leistung weggenommen und eine versteckte Preiserhöhung, weil ihnen ja angeboten wird, ja, wir überlegen uns das mal bis zweitausendsechzehn, da wird's dann nochmal einen teureren Tarif geben äh.
Tim Pritlove 0:15:13
Den Kunden wegnehmen. Es gilt ja zunächst einmal nur für neue Kunden,Ja, also wir reden ja nicht von Änderungen der Verträge, sondern nur bestimmte Verträge hatten das auch vorher schon drin. Also, ne, VDSL zum Beispielhatte das schon drin, diese Drossel, wenn auch nicht mit ähm diesen dreihundertvierundachtzig Kilobit, sondern sechs Megabit, zahle die auch sonst selten genannt wird. Jetzt kommt halt neu ins Feld diese zwei Megabyte äh zwei MegabitGeschichte,muss man sehen. Also das ist äh auf jeden Fall alles noch im Fluss und ich würde sagen, da ist das letzte Wort auch noch nicht gesprochen und die Telekom ist diese Drossel äh Klappe nicht los.
Linus Neumann 0:15:53
So sieht's ja, so sieht's ja auch aus, dass der ähm also du sagst, hast Recht, die die Debatte ist nicht beendetErstens kommt jetzt was aus dem Bundeswirtschaftsministerium und dann hat die Bundesnetzagentur ja irgendwie das Ergebnis ihrer Befragung. Wir erinnern uns, wir hatten das ja erwähnt, die Bundesnetzagentur hat einen Fragebogen geschickt,und ähm sind aber mit den mit den Antworten nicht zufrieden. Das heißt, äh sie sagen, da sind noch viele äh Fragen offen.
Tim Pritlove 0:16:21
Das können wir uns auch gut vorstellen. Naja, schauen wir mal, ob's das Thema durchs Sommerloch äh schafft. Dank Wahlkampf sollte man hier einiges bewegen können.Ja, äh auch viel äh Aufheben, man hat das Gefühl, eine andere Diskussionsebene gibt's gerade gar nicht, ist halt äh Prison, Logbuch Netzpolitikäh äh berichtete, also diese Abhörmaßnahmen der NSA in den USAjetzt auch die eigenen äh Bürger äh umfangreich trifft, die von diesem bekannt gemacht wurden, der hat jetzt zuletzt auch eine ganze Menge weitere Veröffentlichungen gemacht und äh weitere wohl auch nochangekündigt. Man muss mal schauen, wie viele äh Feinde er sich da äh demnächst noch so macht. Zwischenzeitlich wurde er ja in China schon mal groß gefeiert,ne? Spielt natürlich den Chinesen wunderbar so in die Hände, ne? Immer wenn sie die ganze Zeit angeklagt, dass sie ja alles behacken,Was ja auch so ist, ja? Äh nur Snowden meint so, ja, die USA hackt auch zurück, also das hat den äh Chinesen in der Argumentation schon gefehlt.Ja, endlich sagt's mal einer. Ich meine, bin gespannt, was die nächste Runde gibt so. Also ich schätze malob die Chinesen mit ihm so dauerhaft so glücklich sind, weiß ich nicht, aber jetzt haben sie ihn halt so äh hochgefeiert, dass zumindest die Wahrscheinlichkeit einer unmittelbaren Auslieferung aus Hongkong, wenn man denn überhaupt erstmal seine habhaft werden würde,Ich weiß gar nicht, ob ihn irgendjemand wirklich aktiv also suchen tun ihm bestimmt Leute, aber wer jetzt so genau und wie viel Mühe sich die Chinesen da jetzt gerade geben, weiß ich nicht,Aber unsere Vermutung, dass er da in Hong Kong nicht so sicher ist, die, weiß ich nicht, ob man die so ohne Weiteres aufrechterhalten kann.
Linus Neumann 0:18:06
Ich frage mich, wann äh in der US-Öffentlichkeit oder vielleicht wurde die Karte auch schon gezogendass er da halt grade in China ist und China ist ja offensichtlich beim Hacking der Feind, ne? Also und er ist, man könnte also ich bin mal gespannt, ob manob man ihm da nicht noch einen drauf spinnt. Wenn er jetzt da zu eng mit den Chinesen kuschelt, dass sie sagen, ey, hier einer unserer äh Top-Geheimdienstmitarbeiter ähm geht jetzt irgendwie, ist versucht da gerade zu den Chinesen überzuwandern, ne. Also da bin ich bin ich mal.
Tim Pritlove 0:18:34
Ich glaube, es bedarf da sozusagen überhaupt gar kein Ersteigerung mehr. Ich meine, sie könnten ihn jetzt auch schon äh komplett durch den Schlamm ziehen. Das ist jetzt bedarf sozusagen keiner weiteren Argumentation her. Äh mehr nur äh so eine Aushilfe äh Auslieferungsgesuch,An die Chinesen würde wahrscheinlich generell eher wobei es ist glaube ich sogar so, dass in Hongkong nee ist,Stimmt, besteht nicht sogar in Hongkong ein Auslieferungsabkommen mit den USA? Glaube ich nämlich auch,Also es gibt so etwas tatsächlich und also.
Linus Neumann 0:19:07
Unklar.
Tim Pritlove 0:19:08
Unklar, ja. Äh spannend, wie auch immer. Prison, was kam raus? Die Debatte schwappte auch so ein bisschen nach Deutschland, weil sich natürlich auch die Frage stellt, na ja, was äh ist denn bei uns so? Und dann kam irgendwie der BND und äh,Was haben die noch mal konkret angekündigt? Das habe ich auch noch so mit einem Auge verfolgt.
Linus Neumann 0:19:27
Sie haben gesagt, also wir äh haben ja, wir hatten das ja auch schon äh gesagt, das Programm, was sie haben, dass äh die die Abteilung technische Aufklärung des BND. Ähm die hat also jetzt äh äh gesagt, ja wir wollen übrigens ähmnochmal äh hundert Millionen haben äh für die kommenden fünf Jahre und damit unsere äh technische,Aufklärung ausbauen, wir bauen irgendwie hundert neue Mitarbeiter,und äh stärkere Rechen und Serverkapazitäten, um ähm weiterhin hier überwachen zu können,in einer ersten Trance hat die Bundesregierung den jetzt schon fünf Millionen gegeben. Wer weiß, also naja, okay, ist ein Taufen auf einen heißen Stein,aber sie wollen ähnlich wie die wie die NSAden grenzüberschreitenden Datenverkehr möglichst umfassend überwachen und laut Gesetz sind sie dazu berechtigt bis zu zwanzig ProzentDer Kommunikation zwischen der BRD und dem Ausland auf verdächtige Inhalte zu prüfen. Aber.
Danny Bruder 0:20:29
Auch eine Drossel.
Linus Neumann 0:20:30
Sie haben technische Probleme und deswegen schaffen sie's äh bislang nur knapp fünf Prozent,der E-Mails, Telefonate, Facebook-Konversationen oder Skype-Unterhaltung. Ja, sie wollen aber zwanzig, weil das dürfen sie ja.
Tim Pritlove 0:20:43
Was was ist der Grund für diese haben sie einen Telekomanschluss oder was? Kriegen sie nicht so viel durch, leider gedrosselt worden.
Linus Neumann 0:20:52
Ähm also es gibt ein schönes Wording. Das ist sehe ich jetzt erst. Der schöne Begriff des Kontrollverlusts äh wird da inund sagen, sagt, wer sagt das, der Herr ach ja klar. Ihrem Friedrich sagt ähm,Der Staat muss dafür sorgen, dass wir Kontrollverluste über die Kommunikation von Kriminellen durch neue rechtliche und technologische Mittelausgleichen. Also ihr Friedrich hat einen Kontrollverlust, weil er nur fünf Prozent äh kontrollieren kann und er möchte aber gerne an die äh rechtliche Maximalgrenze von zwanzig Prozent heran.Und ähm die letzte Zahl äh hatten wir auch schon in der letzten Sendung zitiert, was irgendwie knapp drei Millionen E-Mails und SMS äh,überprüft wurden und da wollen sie natürlich mehr haben,ja? Das war, das war vorhersehbar, dass sie das machen, also dass sie es ausbauen wollen würden. Äh man fragt sich, äh was die rauchen, dass sie es ausgerechnet jetzt bekannt machen,also äh man kann sich da auch nur äh an den am äh also ja, aber okay, die sind ja auch Experten für Geheimkommunikation und nicht für öffentliche Kommunikation.Wo ich mich auch sehr, wo ich mich sehr drüber freue ist, dass ich ja inzwischen, also der, der Uhl, den, den habe ich ja inzwischen so gut drauf, dass ich vorher sagen kann, was der sagen wird, nichtWoche. Und letzte Woche habe ich ja schon gesagt, dass jetzt gefordert werden wird, dass wir mehr IT-Infrastruktur made in Germany haben,Uhl und wie viel Spitz ist Verlass? Äh wie viel Spitz von der SPD? Ulf von der von der CSU. Die beiden jungen Herrendie sich oder jungen Herren, die sichäh mit mit äh Innenpolitik auseinandersetzen und der Ur, den habe ich auch im Innenausschuss äh hat der mir auch seinen Blick zugeworfen, unter dem ich dann zitterte,und ähm sagt natürlich schön, also ich hatte komplett, hätte ich für den Schreiben ähkönnen, damit die Kommunikation unseres Staates und unserer Unternehmen kein amerikanischer und erst recht kein chinesischer oder russischer Dienst mitlesen kann, müssen wir unsere eigene Kommunikationstechnik aufbauenSei sie nun deutsch oder europäisch, sagt Harbe Uhl und ähm,Jetzt müssen müssen irgendwie dreistellige Millionenbeträge in IT, made in Germany investiert werden, ja? Ähm.Und wie viel Spütz von der SPD äh pflichtet ihm bei. Das war äh das war, wie gesagt, vorherzusehen und ähmzeigt nur, wie wie völlig, also dass das Deutschland halt genau so drauf ist, ja? In einer innerhalb einer Woche, sagt der BND, das gleiche Programm wollen wir bei uns ausbauen,Uhr setzt sich hin und ja müssen ein bisschen aufpassen und irgendwie schöne Deutschland-Cloud hier machen, damit die Daten nicht bei den US-Diensten landen. Also.
Danny Bruder 0:23:42
Dann können sie ja endlich mehr IT-Firmen äh alten Flughafengebäude in Tempelhof ansiedeln. Wurde ja auch schon vorgeschlagen.
Linus Neumann 0:23:49
Also es ist es zeigt nur, dass wir hier äh dass wir hier genau genau das Gleiche machen, äh da brauchen wir uns hier keine äh,zu machen. Und auch dieses Angela Merkel jetzt, also wir haben ja den Obama, der übrigens, ich stelle fest, Obama wurde noch nicht von der US-Regierung erschossen. Ähm ich habe, es handelte sich um einen Versprecher in der letzten Sendung,Ich meinte Osama. Wurden also mehrfach auf Twitter darauf hingewiesen.
Tim Pritlove 0:24:19
Ja, na ja, jetzt kommt ja Obama äh nach Berlin. Ich glaube, er wird heute Abend hier nach der Sendung äh eintrudeln.
Linus Neumann 0:24:28
Sind schon festgeschweißt.
Tim Pritlove 0:24:30
Genau,Und äh wird dann hier so durch so ein Berlin geführt werden, was irgendwie wohl abgeriegelt äh jegliche Realität von ihm fernhält. Ähm trotzdem,Drumherum werden sich dann auch noch ein paar Piraten und ich glaube auch die irgendwie noch mit einer eigenen äh äh Demo darum herumscharen. Na ja, sage ich da mal,Weiß nicht, ob äh ob das jetzt so hilfreich ist, da ähm jetzt die Gelegenheit zu nutzen, auf den auf den USA rumzu äh hämmern, weil das für meinen Geschmack eigentlich nur so den Eindruck erzeugtwir hätten hier kein Problem und die Probleme legen äh in Übersee.
Danny Bruder 0:25:11
Ich dachte auch, das wäre eher so ein Thema für die Nazis immer.
Tim Pritlove 0:25:14
Was?
Danny Bruder 0:25:15
Diese antiamerikanische Propaganda. So und das machen die ja auch ganz gerne.
Tim Pritlove 0:25:19
Ja, da sind ja die Linken auch nicht schlecht. Also das da.
Danny Bruder 0:25:23
Ja, die nähern sich immer mehr an, ne?
Tim Pritlove 0:25:24
Das ist na ja, ich will das jetzt nicht zu sehr vertiefen. Manchmal äh erschrecken einen die die Gleichnisse, aber die Unterschiede sind auf jeden Fall auch noch da, bevor äh da jetzt auch gleich wieder die passenden Kommentare dazukommen.Auch immer ja weiß nicht.
Linus Neumann 0:25:40
Die macht irgendwie Dienstag äh zwölf Uhr. Die sammelt sich, glaube ich, grade am Checkpoint Charlieund ähm macht dort eine kleine Kundgebung unter dem Motto Yes we scan mit irgendwelchen Kopfhörern und äh und Satellitenschüsseln und so und ähm,Hat sich dafür den Checkpoint Charlie ausgesucht. Um irgendwie äh Obama.
Tim Pritlove 0:26:06
Sicherzustellen, dass auch genug Leute mit Kameras da sind.
Linus Neumann 0:26:09
Ja, vielleicht liegt's ja. Man muss ja dazu also es gibt ja immer noch den Hintergrund, dass dass das alles halt Buschprojekte sind, die von Obama ausgebaut wurden. Und das ist natürlich schonzumindest in den USA etwas worüber man,ernsthaft mal nachdenken und diskutieren muss, ne? Also das ist schon, denke ich, für die äh für die Obama-Wähler ein äh,Großes Problem. Und wenn man sich das mal äh also so historisch über die letzten Jahre anschaut, äh einige waren vor vor ein paar Jahren ja noch, ich glaube, das war vor der Wahl, Obamas, als er hier in Berlin zu Besuch war und haben ihn da zugejubelt amBrandenburger Tor oder wo das war und können oder an der Siegelsäule.
Tim Pritlove 0:26:53
Brandenburger Tor durfte nicht jetzt am Brandenburger Tor, weil jetzt ist er ja auch richtiger Präsident.
Linus Neumann 0:26:57
Ach so, ah ja auch.
Tim Pritlove 0:26:58
War ja nur Kandidat und kann ja nicht sein, dass hier irgendwelche Kandidaten sich vors Brandenburger Tor stellen, weil wo kommen wir denn da hin?
Linus Neumann 0:27:03
Okay, also ich ich war da nicht, ich war da nicht beteiligt. Ich habe nur mit einigen gesprochen. Die natürlich jetzt, ne, einige Jahre später äh mit sehr anderen Augen auf diesen Obama äh Besuch blicken, ne.
Tim Pritlove 0:27:14
Ja, ich kann dir zwar auch nur sagen, wenn man glaubt, dass eine einzelne Person,die dann vielleicht noch so einen Mitarbeiterkreis austauscht, ja? Äh von heute auf morgen den Weg einer Weltmacht äh ändert, dann ist man da glaube ich auch äh einer Illusionunterliegen, ja? Das ist ein Apparat, der auf so vielen Ebenen da marschiert, das sind das sind einfach große Tanker,Selbst wenn du das Ding in eine komplett andere Richtung,ziehen möchtest, dann sitzt du da irgendwie mit deinem Hanfseil in der Hand und äh kannst daran ziehen, wie du willst. Das Ding fährt auch erstmal ein paar Jahre weiter in dieselbe Richtung und äh im besten Fall,verliert es an Geschwindigkeit. Jetzt kann man natürlich argumentieren, dass hier sehr wohl an Geschwindigkeit sogar noch zugelegt wurde, was den Ausbau betrifft.Ich denke, da wissen wir einfach selber auch zu wenig von den internen Sachen. Nichtsdestotrotz ist das natürlich alles äh kritikwürdig und deswegen wird es hier auch kritisiert.
Linus Neumann 0:28:16
Noch ganz kurz auf den, man muss ja auch sich den den Teufelskreis vorstellen, den ähm Terrorismus dann oder überhaupt,der dann immer dann ausgelöst wird, wenn irgendwo eine Angst um die öffentliche Sicherheit entsteht. Und das ist, das sehen wir ja bei bei unserem Innenminister, bei allen unseren Innenministern, ja, ähm,oder jetzt auch bei dem bei dem US-Präsidenten oder bei jedem, der da irgendeine Verantwortung trägt, du bist derjenige, der dessen Job es ist, so etwas zu verhindern,und gleichzeitig ist ganz klar, dass du das nicht kannst,Du kannst den nicht verhindern, ähm dass also zumindest nicht als Innenminister, ja, vielleicht als Außenminister kannst du äh verhindern oder als Entwicklungshilfeminister kannst du vielleicht dafür sorgen, dass die Welt äh das Land ein bisschen weniger hasst,Ja oder ähm und und sich nicht mehr motiviert fühlt, dieses Land anzugreifen oder seine Bundesregierung.
Tim Pritlove 0:29:15
Täter könnte man auch als Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin schon eine Menge machen, weil letztlich wir wissen ja alle, so Extremismus hat einfach viel mit den generellen Situationen im Land zu tun und nicht nur mit einer äh externen Bedrohung äh.
Linus Neumann 0:29:28
Genau, du musst mit der, du musst mit einer, du musst die, du musst die Auslöser für diese Menschen,eindämmen und nicht mit Sicherheitsmethoden versuchen irgendwie sie daran zu hindern, dir die an die Karte zu pissen,So, das heißt, wer Terrorist ist, wird, wird nicht, wird durch egal welche Maßnahme nicht daran gehindert werden, am Ende etwas,irgendwie eine terroristische Maßnahme äh zu ergreifen. Das sind aber natürlich sehr, sehr wenige. Nur wenn halt dann einer von denen irgendwann mal etwas machtdann bist du der Arsch als Innenminister, völlig egal, da stellt keiner mehr eine Frage und sagt, hör mal, vielleicht haben wir einfach seit vierzig Jahren eine eine äh,Außenpolitik wie wie 'ne offene Hose und sollten uns mal überlegen warum wir noch nicht viel öfter angegriffen werden. Ja also solche solche Fragen stellt dann keiner mehr,So und äh das heißt.
Tim Pritlove 0:30:17
In der Außenpolitik wie eine offene Hose.
Linus Neumann 0:30:20
Unhöfliche Außenpolitik, sagen wir mal. So oder oder.
Tim Pritlove 0:30:25
Ich versuche jetzt gleich, die ganzen Bilder, die ich dir grade in meinem Kopf komme.
Linus Neumann 0:30:32
Heißt das nicht oder wie eine aus äh eine Außenpolitik wie Graf Rotz. So und ähm,Das heißt, die die Auslöser stellt keiner in Frage. So und äh zum Ende zu kommen. Das heißt, als Innenminister hast du nur diese Mittel. Und wenn du die nicht ergreifst, wirst du dich nachher dafür äh wirst dich nachher dafür rechtfertigen müssenund es haben nur wenige den,Arsch in der Hose zu sagen, äh wir wir müssen äh unsere Freiheit hier ausweiten, unsere Gesellschaft offener machen und die Bildung erhöhen,um sowas zu verhindern. Das haben die ähm,die einzige Reaktion, die ich so gesehen habe, war, als der wies dieser dieser Irre, der da auf der Insel rummarschiert ist,Also auf den hat die die, die da betroffene Regierung reagiert. Aber sonst siehst du sowas gar nicht, sondern Innenminister, natürlich bauen die alles aus. Willst du nicht am Ende sagen, du hättest deinen Job nicht gemacht, du bist Innenminister.
Tim Pritlove 0:31:25
Ja, da haste, haste auch so die Kacke zu hauen.
Linus Neumann 0:31:28
Das ist der Innenminister, das ist die Aufgabe des Innenministers oder das ist die fallende.
Tim Pritlove 0:31:32
Dieser Aufgabe kommt, kommen die Innenminister in Deutschland ja auch durchaus nach, aber es könnte auch alles viel schlimmer sein. So, lass mal hier äh das Thema abwickeln. Haben wir noch irgendwas Wichtiges äh.
Linus Neumann 0:31:43
Es kam noch die Meldung, das war nur am Rande, dass bei dieser EU-Datenschutzverordnung, die ja jetzt auch immer noch heiß diskutiert wird, äh dass es da äh US-Lobby ihn gab, um eine Klausel zu verhinderndie denen, die genau diese NSA-Zugriffe äh verboten hätte,Also da da ich habe das nur kurz als Meldung gelesen. Da ging's also darum, dass dass die USA stark dafür gelobbyt haben, dass die EU Daten ähSchutzverordnung diesen Zugriff nicht ausschließt und gleichzeitig haben auch die US-Unternehmen dafür lobbyiert, weil die ja wiederum von den USA dafür verpflichtet sind. Und wenn es da hart auf hart gekommen wäre, fürchteten sie.
Tim Pritlove 0:32:26
Da einen Link auf Lobby-Plug, wo aus dem das so hervorgeht, das wäre ja mal in.
Linus Neumann 0:32:31
Genau den gibt's nicht, genau diesen diesen Link gibt's nicht, sondern das scheint quasi schon stattgefunden zu haben äh vor der ähm.
Tim Pritlove 0:32:43
Aufmerksamkeit darauf gelenkt wurde. So. Und woher kommt dann dieses Gerücht her, dass ja jetzt viel Konjunktiv? Wir nennen keine Quellen. Oh, guck mal, du da hinten.
Linus Neumann 0:32:54
Also Quelle ist die Financial Times.
Tim Pritlove 0:32:58
Ah okay, dann nehmen die.
Linus Neumann 0:32:59
Aber eine Paywall hat, deswegen nehme ich da eine.
Tim Pritlove 0:33:02
Verstehe. Ist gut, mit so PayVals kann man alles Mögliche äh behaupten, ne? Ja, die Financial Times hat ja auch gesagt.
Linus Neumann 0:33:09
Man denn hier äh.
Tim Pritlove 0:33:10
Ja, könnt ihr euch leider nicht angucken, kostet Geld.
Linus Neumann 0:33:12
Ich möchte free, ich selector free. Ja, okay, also, äh, muss man trotzdem sichern. Meine Güte.
Danny Bruder 0:33:19
Was dachtest du denn?
Tim Pritlove 0:33:20
Naja, wo ist das mit den Quellen, ne? Wenn immer teurer. Gut, äh, haben wir's, oder? Genau, demnächst äh mehr und besser recherchiert.
Linus Neumann 0:33:31
Wenn ich mal weniger Tränengas im Gesicht habe.
Tim Pritlove 0:33:33
Genau. Ja, kommen wir noch mal zu äh unserem Gast und den damit äh verbundenen Thema. Wir hatten das ja hier schon ein paar Mal auch schon ähm genannt, C drei äh S,Haben wir uns neulich irgendwie auf einer Party getroffen oder und ähDa meinte ich so zu mir, sei schon wieder alles anders, also anders als sich das zum Beispiel bei dem entsprechenden Vortrag auf dem letzten Kongress neunundzwanzig C drei in Hamburg ähm,zugetragen hat. Da gab's ja verschiedene Vertreter. Da war's aber jetzt, glaube ich, nicht da auf der Bühne, ne, genau,Ähm und äh ich dachte mir so, wer doch mal vielleicht eine gute Gelegenheit, das Thema dann auch mal mit dem Insider neu,aufzugreifen. Vielleicht nochmal kurz zu,dir, vielleicht kannst du ja mal kurz sagen, was eigentlich so dein äh hintergrund so generell ist, was machst du und was,Ist dann auch deine Rolle in diesem C3 S Spielchen.
Danny Bruder 0:34:31
Also ich bin äh schon sehr lange Musiker,Also seit meiner Kindheit sozusagen und äh wollte das auch immer machen und war auch lange Energie immer Mitglied vierzehn Jahre,Und als ich dann äh Creative Commons Lizenzen benutzen wollte,Wurde mir halt nahegelegt, dass ich dann ja austreten müsse, weil die gehe mal auf keinen Fall das äh erlaubt und ähm ich da auch nicht irgendwelche Sachen ausnehmen kann sozusagen und äh da war ich schon etwas äh überrascht, weil ich dachte immer, die arbeiten für mich, aber,Das war ähm zweitausendvier.
Tim Pritlove 0:35:06
Okay, schon eine Weile her.
Danny Bruder 0:35:08
Und dann äh bin ich halt ausgetreten, das dauert ja auch immer eine Weile, bis man dann endgültig draußen ist aus der GEMA. Zwei Jahre ungefähr, so ziemlich genau und ähm.
Tim Pritlove 0:35:21
Seit zwei Jahren bist du nicht mehr Mitglied.
Danny Bruder 0:35:22
Nee, also zwei Jahre dauert das bis zu quasi tatsächlich nicht mehr Mitglied bist. Die Kündigungsfrist.
Tim Pritlove 0:35:27
Ach so, ja genau, beziehungsweise äh sagt die Klausel nicht auch, dass du in dem Zeitraum gab's noch Einschränkungen, was diese zwei Jahresfrist betrifft. Du darfst dann gar nichts auch publizieren oder gibt's nicht so eine Publikationsverbot oder so?
Danny Bruder 0:35:39
Theoretisch also ich bin da nicht so sicher, weil ich habe da ähm generell äh mich nicht drum gekümmert. So, ich habe äh ganz viele Sachen unter Pseudonym veröffentlicht und so.
Linus Neumann 0:35:50
Das darfst du gar nicht sagen. So, aber nicht das Pseudonym.
Danny Bruder 0:35:51
Natürlich. Natürlich.
Linus Neumann 0:35:55
Also wir hatten das doch glaube ich behandelt. Die wollen damit verhindern, dass du irgendwie so GEMA on off hopst. Gamer hopping machst und deswegen gilt diese Gamervermutung noch zwei Jahre weiter für dich.
Danny Bruder 0:36:07
Ja also ähm Doktor Motte hat mal in einem Interview gesagt, das wäre so, dass wenn du irgendwie dann einen Monat später was veröffentlichst, äh an dem du kompositorisch oder als Autor beteiligt bist, das dann quasi seine Kündigungsfrist sich auch verlängert.
Linus Neumann 0:36:19
Ach du Scheiße, der ist ja noch schlimmer.
Danny Bruder 0:36:21
Ne, also du kommst dann quasi gar nicht raus theoretisch. Da weiß ich aber nicht, ob das tatsächlich so ist. Ähm ähm es war auf jeden Fall ähm.
Tim Pritlove 0:36:29
Klingt alles sehr rechtsstaatlich.
Danny Bruder 0:36:30
Ziemlich ätzend und äh,Ich habe dann auch äh ein paar Jahre mich damit beschäftigt, die GEMA öffentlich anzuklagen und dieses ganze äh System, das ich auch selber erstmal hinterfragt, weil ich dann schon äh,zugeben muss, dass als Musiker, wenn du so aktiv bist, bist da einfach Mitglied, weil irgendwie wird da jeder Mitglied. Das wird ja eigentlich auch.
Tim Pritlove 0:36:51
So, ja genau, macht man so.
Danny Bruder 0:36:52
Äh vom vom Label oder wenn du einen Vertrag unterschreibst oder natürlich, wenn du einen Verlag hast oder einen Vorschuss haben möchtest, musst du natürlich an Mitglied sein, weil sonst kommt der Verlag ja nicht an sein Geld,du bezahlst das mit ihm in Ratenzahlung oder so, aber,Ja und ähm habe dann mich auch beteiligt an diesem Copy-Cen-Projekt damals mit ein paar Leuten zusammen irgendwie überlegt, wie könnte man das denn dann machen? Äh,Das ist einfach fair.
Tim Pritlove 0:37:18
Nochmal Copy kennen.
Danny Bruder 0:37:20
War so eine Art Crowdfunding, bevor es den Begriff so gab in der Öffentlichkeit, sage ich mal. Also es war eigentlich so die Idee, dass man Spenden einsammelt für eine Veröffentlichung im Grunde genommen, ne? So konnte sich ein Preview angucken,Man könnte sagen, ja, ich habe hier was, das würde ich gerne ausproduzieren, dafür brauche ich Geld und dann konnte man sammeln. Sozusagen und das hat sich aber überhaupt nicht durchgesetzt. Das war, glaube ich, einfach auch ein bisschen früh dafür,und äh habe dann halt so Vorträge gehalten öfter mal darüber und habe dann halt immer hier mal erzählt, dass äh das mit der GEMA irgendwie nicht so toll ist, wie das da läuft und so und ein bisschen ungerecht oder ein bisschen sehr ungerecht,Verteilung der Gelder und auch sehr intransparent und so und das weiß man ja jetzt im allgemeinen mittlerweile,viele Medienberichterstattungen, die da gelaufen ist, auch wegen der Gebührenerhöhung, die sie machen wollten, die in diesem Jahr für die Klubs und so,Und ähm als im Jahre zweitausendzehn die Popcom ausgefallen ist wegen der ganzen bösen Downloader, hatte sich damals ja die.
Linus Neumann 0:38:18
Ach ja, ich erinnere.
Danny Bruder 0:38:23
Das erste Mal und.
Tim Pritlove 0:38:27
Also eine alternative Veranstaltung hier in äh Berlin.
Danny Bruder 0:38:30
Genau und da gab's einige interessante Panels und so und äh da war unter anderem auch äh eins äh Creative Commes Verwertungsgesellschaft. Ja oder nein oder brauchen wir das? Möchten wir das haben und so und dann wurde sich drüber unterhalten. Da habe ich mich dann auch dazu gesetzt,weil das finde ich natürlich sehr interessant war, weil ich damals ja mich quasi von meiner Einnahmequelle GEMA verabschieden musste, um freie Lizenzen benutzen zu dürfen,Ne, also ich habe gerade so gesagt, äh okay, dann nehmt doch mein Geld und ich verzichte darauf,zu sagen und äh dann darf ich endlich freie Lizenzen benutzen und das kam mir schon ziemlich beschissen vor. Also ich fand das nicht in Ordnung eigentlich, aber,ja, so war's halt. Ich musste das so machen und dachte dann aber es wäre eigentlich ganz schön, wenn's endlich mal eine Alternative gäbe zur GEMA, weil das einfach nicht sein kann, dass es da nur eine Verwertungsgesellschaft gibt für ähm öffentliche Aufführungen und mechanische Verfältigungen,und ähm da wurde dann auch darüber geredet, dass es ja vielleicht ganz schön wäre, wenn es für Verwertungsgesellschaft gebe und da haben sich die Creative Comics Deutschland Leute auch dran beteiligt, also Weizmann war da und.
Tim Pritlove 0:39:38
Wer ist das? Entschuldigung.
Danny Bruder 0:39:40
John Weißmann, das ist doch der ähm glaube ich Creative Commons Deutschland.
Linus Neumann 0:39:46
Loyer.
Danny Bruder 0:39:47
Ja oder auf jeden Fall einer von den.
Linus Neumann 0:39:50
Also ist der ähm S, glaube ich, äh Anwalt ähm und ein, ich glaube, im Vorstand äh hat da irgendwie juristisch die die,Handball Creative Comments. Bei dem kleinen Creative Comments-Verein in Deutschland, der ja, glaube ich, erstmal nicht viel mehr macht, als diese Lizenzen dann äh so zu übersetzen, dass sie in Deutschland äh auch Sinn sinnvoll sind.
Danny Bruder 0:40:15
Ja und Rechtssicherheit haben, ne? Und äh da war dann relativ bald klar, dass also sie werden's nicht machen, selbst und würden es aber natürlich auch schön finden und ähm,nach mehreren Jahren, in denen ich hoffte, es würde sich irgendwie von alleine irgendwas gründen, ist mir dann halt klar geworden, dass es da ähm,Ja, Eigeninitiative braucht und äh als ich dann merkte, nach dieser dass sich da was konkretisiert und dass es tatsächlich ein paar Leute gibt, die das jetzt in Angriff nehmen wollen aus dem Bereich des Open Music Contest und ähm,halt auch ähm Musiker oder Leute, die eher wirtschaftlich mit Musik zu tun haben,da habe ich mich den einfach angeschlossen und dachte das ist gut, das unterstütze ich, finde ich 'ne super Sache und seitdem beteilige ich mich daran sozusagen.
Linus Neumann 0:41:07
Aber jetzt kommen natürlich die die blöde Frage, die dir sicherlich oft anhören muss, wenn du vorher in der GEMA warst, dann hast du doch wurdest du doch von der GEMA, hast du doch das das schöne ganze Geld bekommen, deine Lebensgrundlage, deine deinePorsches und Ferraris dir von dem Geld gekauft? Wie willst du das weitermachen mit den offenen Lizenzen? Oder wie wie ging es dir danach?
Danny Bruder 0:41:26
Also ich sage mal so, es ist ja mit der GEMA immer so, es kommt drauf an, was du gerade so machst, ob du jetzt viel oder wenig Geld verdienst. Ich war ja auch nur ähm,angeschlossenes Mitglied, also eins vom untersten Stand sozusagen, wo am wenigsten Geld landet. Und ähm,Ja, ich habe einfach äh in erster Linie gar nicht darüber nachgedacht, wie ich äh jetzt in Zukunft mein Geld verdiene. Ich habe ähm lange versucht, einfach so äh Spendenbuttons auf den Webseiten ähm wo ich mein Zeug so hinlege,reinzubasteln und dann zu hoffen, dass da mal was rumkommt, habe mich aber auch also ich bin ziemlich faul, was das angeht. Ich mache jetzt keine große Werbung und versuche, das irgendwie zu optimieren,so ein bisschen der typische Künstler Nerd, der eigentlich jemanden braucht, der ihn an die Hand nimmt, damit er auch mal was zu essen kriegt.Weil er einfach irgendwie jetzt grade ich muss unbedingt Musik machen und äh,überhaupt keine Lust auch auf dieses schleimige Geschäft und äh dieser Arschkriecherei und Klinken putzen, das lag mir noch nie. Ich fand's schon,Empfand schon als Nötigung, wenn ich jetzt auf irgendwelche Partys gehen muss, um da mich sehen zu lassen oder um Gespräche führen zu müssen mit irgendwelchen Leuten, die mir vielleicht weiterhelfen können, also das Ganze.
Tim Pritlove 0:42:43
Du bleibst lieber im Keller und äh machst deinen Jam.
Danny Bruder 0:42:46
Ja, ach äh ich weiß nicht, ich habe mehr Spaß daran gehabt, äh öffentlich mich aufzuregen über die ganze Scheiße, sage ich mal, als irgendwie mich darum zu kümmern, dass ich ein Brot auf den Tisch kriege oder so,und ähm die Tatsache, dass ich jetzt mich daran beteilige, eine neue Verwertungsgesellschaft mitzugründen, ist eigentlich äh eher darauf zurückzuführen, dass ich halt,versuche, mich ein bisschen zu ändern. Also irgendwie zu gucken, dass die ganzen Gelder, die da fließen tatsächlich ja auch für ähm,Künstler, die jetzt meinetwegen zum Beispiel auch nicht in der GEMA Mitglied sind, es werden ja Gelder gezahlt für Dinge, die diese Menschen produzieren,aber nieder ankommen, weil die halt im im Sack pennen und ähm das das zu ändern ist so eines der Anliegen, das ich da habe, so einfach.
Linus Neumann 0:43:35
Wir hatten das, glaube ich, schon mal behandelt. Äh ich wollte jetzt auch gerade die Episode rausholen, hab's aber nicht auf die Schnelle gefunden.Vielleicht kannst du mal ganz kurz erklären, wie das ist mit dieser mit dieser mit den verschiedenen Ständen, die man als GEMA-Mitglied erreichen kann. Es gibt ja die, die unteren Mitglieder, die weder Stimmrecht haben,noch äh gleiche Beteiligung, das heißt also irgendwie, es gibt, je, je, je voller und vollwertiger deine GEMA-Mitgliedschaft ist,desto mehr Rechte hast du dort auf den äh also desto mehr Stimmrecht oder dann hast du überhaupt mein Stimmrecht und du bekommst auch mehr Geld, ne?
Danny Bruder 0:44:11
Ja, also du hast äh nur als ordentliches Mitglied ein Stimmrecht. Das sind ungefähr fünf Prozent der Mitglieder der GEMA.
Tim Pritlove 0:44:17
Sechstausend Leute, ne.
Danny Bruder 0:44:19
Ja und ähm also die anderen zwei Gruppen, also die angeschlossenen außerordentlichen Mitglieder haben auch Stimmrecht indirekt, sie werden durch Delegierte vertreten,So und das muss man auf jeden Fall mal deutlich sagen, weil es wird oft so dargestellt, als wäre die GEMA äh so strukturiert, dass die wirklich überhaupt kein Stimmrecht haben, das stimmt natürlich nicht.Und ähm es ist aber schon so, dass da einfach keine Mehrheiten entstehen können, weil einfach die ja, die mit direktem Stimmrecht äh einfach auch diejenigen sind, die am meisten verdienen, innerhalb der GEMA,Du kannst sowieso erst ordentliches Mitglied werden, wenn du eine gewisse Summe übersteigst, die verdienst, also es so, dass halt wirklich die Gutverdiener.
Tim Pritlove 0:44:59
Der Grad an Stimmkraft sozusagen hängt davon ab, wie reich man schon geworden ist damit. Wenn man viel kriegt, dann darf man auch viel beeinflussen.
Danny Bruder 0:45:13
So ungefähr, ja, also es ist so, dass diejenigen nur ordentliches Mitglied werden, die tatsächlich äh nachweislich professionell äh und zum Lebensunterhalt äh Musik machen,oder Texte schreiben,die sollen auch am meisten äh mitbestimmen dürfen, weil es ja nur gerecht ist sozusagen, nach dieser Vorstellung, dass diejenigen, die das Geld generieren, dass die halt auch darüber entscheiden, wie das alles äh geregelt wird.
Linus Neumann 0:45:39
Ist aber auch logisch, dass die dann natürlich äh Strukturen so bauen, dass,Dass sichergestellt ist, dass sie weiterhin auch Geld bekommen, oder? Also das das scheint diese es gibt doch da irgendwie, wenn man jetzt unabhängig von der Struktur nur den, den Umverteilungsschlüssel anschaut, ist es dochmeine ich so, dass äh bevorzugt oder dass man eher Geld bekommt, als,Äh je, je wichtiger,Je wichtiger man als Mitglied ist. Also statt zu sagen, je mehr meine Lieder gespielt werden, desto weniger Geld bekomme ich pro,Pro ähm pro äh Mal, dass es gespielt wird, äh wird's genau umgekehrt gemacht und gesagt, geh weniger mein Lied gespielt wird, desto weniger Geld bekomme ich pro,Aufführung, so dass ihr so habe ich das, glaube ich, verstanden. Weiß ich jetzt nicht genau, ob das richtig ist, dass du quasi erst eine eine bestimmte Menge an Aufführungen bekommen musst, damit du überhaupt Geld bekommst und an dieser Erhebung ja so komisch ist oder oder ist das jetzt Unsinn?
Danny Bruder 0:46:43
Das kann ich dir so genau gar nicht beantworten. Ich glaube nicht, dass das Unsinn ist. Es ist so ähm,Das ist natürlich dadurch, dass unheimlich viele Gelder ähm kassiert werden, die ja auch nicht direkt zuzuordnen sindNe, weil durch Pauschalen und so, ne? Und da wurde natürlich gesagt, okay, äh wir haben jetzt diejenigen, die in der Regel am meisten ähm gespielt werden oder am bekanntesten sind, chart, Interpreten oder was auch immer. Und die bekommen dann natürlich irgendwie aus diesen,Topf,des äh nicht zuorden warnen äh baren Geldes, was fließt äh dann ihren Anteil sozusagen und das wird dann immer wieder so äh hochgerechnet wahrscheinlich.Und ähm ja, das ist natürlich äh sage ich mal, auch nicht mehr so richtig zeitgemäß, weil man ja durchaus,mittlerweile durch technologische Mittel irgendwie ganz gut. Ja. Ähm feststellen kann, was tatsächlich äh gespielt wird oder so.
Linus Neumann 0:47:35
Und kann die ganzen, sagen wir mal, alternativen Musikclubs oder so, die halt nicht ähChart Musik spielen, die haben wahrscheinlich diese pauschalen Verträge und undDas heißt, das Geld, was von denen kommt, unterliegt an dieser Hochrechnung, das heißt, da haben wir beispielsweise die gesamte Berliner Techno-Szene. So sieht der nicht die einzelnen Stücke meldet, sondern Pauschalen zahlt, äh unterstützt damit nicht die Interpreten, die da aufgelegt werden.Oder würde das nicht machen, wenn sie Pauschalen zahlen würde? Ich weiß es ja nicht, weil wie die zahlen. Also das wäre jetzt eine Nummer.
Tim Pritlove 0:48:09
Gut, äh,Wir können jetzt uns viel noch über diese GEMA-Details äh verlieren. Ich würde natürlich jetzt sehr viel mehr interessieren,wie geht's da weiter? Also was willst du noch nicht gesagt haben? Du hast dich ja dann auch diesem C3 S Zug äh angeschlossen. Was ist deine Aufgabe da in dem.
Danny Bruder 0:48:28
Ich bin so äh Artist am Wasserdor sozusagen. Also ich,versuche Künstler nun irgendwie dieses Konzept nahe zu legen äh zu bringen und darüber zu informieren, dass wir uns halt gründen wollen jetzt und äh was dahinter steht und sozusagen ein bisschen unter denKollegen und Kolleginnen irgendwie einfach mal so ein bisschen das Wort verbreiten. Und ähm.
Tim Pritlove 0:48:52
Die.
Danny Bruder 0:48:53
Dafür zu gewinnen, uns vielleicht zu unterstützen oder gar Mitglied zu werden.
Tim Pritlove 0:48:58
Schon,ein paar Mal erwähnt, ja? Und ich erinnere mich noch jetzt gerade im Nachgang zum Kongress, da äh gab's ja dann auch quasi den äh den Aufruf, doch eine Absichtserklärung äh,Abzugeben, damit sich eben irgendwann mal so diese potenzielle Gruppe von Leuten finden lässt. Wenn ich das richtig verstanden habe, unserem letzten Gespräch,Als ich das nicht unbedingt jetzt als der tragbare Weg herausgestellt aus rechtlichen Gründen, sondern.
Danny Bruder 0:49:27
Nee, da ging's.
Tim Pritlove 0:49:28
Nötig Mitglied zu werden, auch äh.
Danny Bruder 0:49:31
Es ist so, dass wir ähm wir dachten, ursprünglich es wäre vielleicht ganz gut in ein Crowdfunding zu veranstalten, um,gleich als Genossenschaftsmitglieder zu generieren sozusagen, ähm wo jeder ähm dann Anteile zeichnen kann ähm und dann automatisch quasi Genossenschaftsmitglied werden würde und wir uns dann gründen könnten,Und es hat sich aber ähm rausgestellt, dass es besser ist, wenn wir die Genossenschaft erstmal gründen,und danach ein Crowdfunding veranstalten, um Mitglieder zu gewinnen,Das kann ich dir nicht genau sagen. Ich weiß, ich glaube, es hat rechtlichen einen rechtlichen Hintergrund oder dient einfach auch der Vermeidung von Komplikationen hinterher. Durch den Prozess sozusagen, äh das Crowdfundings, gleichzeitig die Genossenschaftsgründung zu machen, ähm,anscheinend irgendwie Schwierigkeiten bringen oder so.
Tim Pritlove 0:50:24
Wegen der Kopplung und so weiter und man ist ja noch gar kein richtiger Rechtskörper und.
Danny Bruder 0:50:27
Genau. Und um das zu vermeiden,Ist das jetzt mal ganz klar getrennt und äh es wird also erst die Körperschaft sozusagen gegründet, die europäische Genossenschaft, oft äh als die wir das Ganze gründen wollen, ähm damit es eben auch gleich eine europäische Dimension hat,man nicht äh zum Beispiel dann Gegenseitigkeitsverträge mit anderen Verwertungsgesellschaften abschließen muss, sondern dass es die Möglichkeit gibt, dass sich in jedem europäischen Land,sozusagen äh eine Gruppe, die dann beitreten würde.
Tim Pritlove 0:50:57
Lass uns mal, lass uns vielleicht nochmal von vorne auf zu aufrollen. Also, die C drei S ist eine Organisation, die sich im Prinzip gründen will, dafür aber noch Mitglieder braucht.
Danny Bruder 0:51:08
Genau, im Moment ähm.
Tim Pritlove 0:51:09
Geht's da um eine Zahl, eine bestimmte Zahl.
Danny Bruder 0:51:12
Ja, wir brauchen ähm also für die Gründung einer europäischen Genossenschaft brauchst du äh dreißigtausend Euro.
Tim Pritlove 0:51:18
Es geht also um Geld und nicht so sehr um dreißigtausend Euro, was einmalig.
Danny Bruder 0:51:24
Ja, das ist halt irgendwie für die Gründung einer Genossenschaft musst du dieses Geld auf den Tisch legen. So wie bei der GmbH, muss man auch genau, also du.
Tim Pritlove 0:51:28
Sowie bei der GmbH muss man auf der Bank liegen. Und das ist schon ein Problem jetzt.
Danny Bruder 0:51:33
Ist hoffentlich kein Problem, also wir haben ja regen Zuspruch und wir sind jetzt am im Moment dabei ähm sozusagen die Gründung der Genossenschaft äh voranzutreiben und.
Tim Pritlove 0:51:42
Das ist jetzt sozusagen kein Spendengeld, sondern das muss in Form von Beitritten erfolgen.
Danny Bruder 0:51:47
Genau, also es müssen Anteile gezeichnet werden.
Tim Pritlove 0:51:49
Aha. Und das kann im Prinzip jeder machen oder können das nur Leute tun, die dann auch potentielle,Künstler sind, die da was zu melden haben oder äh kann jetzt jeder sagen, och, wird schon immer mal Genosse werden,Genossenschaft bei ja? Weil das verstehe ich selber auch nicht so. Also ist es.
Danny Bruder 0:52:10
Im Prinzip kann jeder äh Mitglied der Genossenschaft werden. Ähm da wir halt dann aber eine Verwertungsgesellschaft für ähm Werke der der Tonkunst sind, ne ähm es ist natürlich so, dass wir wollen in erster Linie Musiker aufnehmen,und Textdichter, die halt aktiv sind als Musiker und wir wollen zum Beispiel nicht Verlage aufnehmen,Ne und det äh es kann aber trotzdem natürlich ein Verleger hingehen und sagen, ich möchte irgendwie unterstützendes Mitglied dieser Genossenschaft werden.
Tim Pritlove 0:52:39
Also Fördermitglied.
Danny Bruder 0:52:40
Ein Fördermitglied, ähm der dann kein äh Stimmrecht hat in dem Sinne, aber er könnte das Projekt fördern, wenn er das für richtig befindet, ne? Also.
Tim Pritlove 0:52:48
Was ist mit Podcaster? Also Tonkunst ist ja nun weit äh.
Danny Bruder 0:52:53
Ja, also ich meine, du äh produzierst ja genau, das ist irgendwie machst du auch Musik eigentlich?
Tim Pritlove 0:53:02
Ich singe ab und zu mal so zwischendurch ein bisschen. Aber ich.
Danny Bruder 0:53:07
Da ist die Schöffungshöhe wahrscheinlich noch nie.
Tim Pritlove 0:53:08
So, ja, ja,Nee, die Schöpfungshöhe ist da nicht erreicht. Nee, aber äh das ist halt auch meine eine meiner Fragen, die ich äh habe, also weil es geht ja dadrum, Rechte wahrzunehmen,bezieht sich das jetzt nur auf Rechte in einer Weiterveröffentlichung oder was also könnte das sozusagen Radio überhaupt mit erfassen oder ist das einfach was anderes?Hier wird nicht komponiert und hier wird keine wenn.
Danny Bruder 0:53:37
Nee, also erstmal.
Tim Pritlove 0:53:38
Nach äh gesungen.
Danny Bruder 0:53:41
Also in erster Linie werden,die Mitglieder Künstler sein, also Musiker, Musiker oder Textdichter, die halt tatsächlich Musik machen. So, wir wollen das später erweitern, um auch andere Bereiche,Bild äh Wort, was auch immer, also alles, was derzeit ja auch unter Creative Comics oder anderen freien Lizenzen veröffentlicht wird, äh wollen wir natürlich irgendwann mal auch,unter einen Hut bringen, aber da es ein sehr großer Aufwand ist, das überhaupt erstmal,zu coden, sage ich mal, auch irgendwie das äh ins Leben zu rufen ähm haben wir gesagt, wir fangen mit der Musik an.Und wenn das irgendwie unter Dach und Fach ist.
Tim Pritlove 0:54:20
Ja gut, aber die Musik betrifft ja sozusagen auch Leute, die Radio machen, weil die ja auch das Problem haben, dass sie ja diese Musik gerne lizensieren würden, die es da draußen gibt, um sie zu verwenden. Da sind wir ja im Prinzip genau wieder in diesem Punktnur dass es halt keine akzeptablen Modelle gibt, dieses zu tun. Denkst du, dass die C3S an der Stelle auch.
Danny Bruder 0:54:39
Das wird sich durch die äh Existenz äh auf jeden Fall ändern und das ist auch äh wünschenswert, dass das passiert, ne, weil ähm,Ja, natürlich ähm werden Podcaster und die C3S dann äh unter Umständen auch ein Geschäftsverhältnis eingehen und äh man wird sich da,irgendwie äh ja, miteinander beschäftigen und auseinandersetzen müssen und äh ist auch gut so und ähm ich glaube, dass.
Tim Pritlove 0:55:07
Das ist ja ein echtes Problem der Zeit so. Also es ist ja gar nicht möglich, so GEMA äh äh Musik jetzt im großen Stil da äh unterzubringen, weil es gibt zwar da aus alten Zeiten irgendwie mal so ein Podcast,Modus bei der GEMA, der aber so völlig absurd ist mit irgendwiedann der Sendung darf nicht länger als eine halbe Stunde sein und muss da irgendwie draufquatschen und also alle möglichen Reglementierungen, die im Prinzip ein freies Format komplett verhindern. Also das ist einfach äh sinnlos. Ich,versuchen, das zu verstehen, ob ob das sozusagen etwas ist, was die C drei S dann auch übernehmen könnte.
Danny Bruder 0:55:43
Davon gehe ich mal aus, ja.
Tim Pritlove 0:55:44
Davon gehst du aus. Das ist ja auch so und das haben wir ja hier auch schon mal besprochen, dass äh der also ist ja rein juristisch,durchaus jetzt auch schon so vorgesehen ist, dass es mehr als eine Gesellschaft gibt, diediesen Bereich beackern kann und dass diese äh sagenumwobene GIMA Vermutung, also diese Annahme, die von der GEMA regelmäßig ins Feld geführt wird, mit,Ihr spielt da Musik, also können wir davon ausgehen, dass uns das äh dass das sozusagen in unseren Geschäftsbereich fällt, dass die nur dann möglich ist, wenn es eben auch nur eine solche Organisation gibt und das in dem Moment, wo eine zweite Organisation existiert,dass sich automatisch ändern würde.
Danny Bruder 0:56:25
Das ist nach meinem Rechtsverständnis muss das so sein, ja, also weil diese Gamervermutung natürlich nur dann logischerweise aufrechtzuerhalten ist, wenn's eben nur die GEMA gibt.Ne, weil wenn's zwei gibt, dann wär's ja ein bisschen unfair, dann könntest ja auch eine C drei S Vermutung geben. Und äh das wäre Quatsch. Also, in dem Moment, wo wir,Gesellschaften haben, ähm müssen die miteinander arbeiten und dann kann nicht eine hingehen und überall erstmal eine Rechnung schreiben, ne, das ist ja dann eigentlich äh,sozusagen nicht mehr möglich.
Tim Pritlove 0:56:55
Jetzt hast du aber vorhin schon angedeutet, dass es hier auch eine europäische Dimension gibt. Kannst du das nochmal kurz erläutern, weil die GEMA ist ja in dem Sinne keine europäische Organisation, sondern die bezieht sich ja ausschließlich auf Deutschland.
Danny Bruder 0:57:10
Die ist ähm ein deutscher Verein, der in Deutschland äh registriert ist und hat mit anderen Verwertungsgesellschaften in Europa dann ähm,Gegenseitigkeitsverträge. Das heißt also, die sagen irgendwie, wenn von euch was,bei uns läuft, dann leiten wir das an euch weiter, das Geld, wir nehmen das sozusagen dann treu händerisch ein und es wird dann verteilt und wir nehmen dann irgendwie von der und der Firma, deren Künstler die Rechte hier für Deutschland war,aber die sind äh eine deutsch ein deutscher Verein. Und bei uns äh ist der Plan,Dass wir eben als europäische und genossenschaft uns gründen, damit es eben möglich ist, wenn ich ein französischer Musiker bin, äh kann ich Mitglied der Genossenschaft werden und ähm,Kann meine äh meine Rechte wahrnehmen lassen in ganz Europa von einer Verwertungsgesellschaft, die halt in ganz Europa tätig ist,Das erscheint uns sehr sinnvoll, als Rechtsrahmen und äh weil einem auch durch das,gleich Mitbestimmungsrecht, also jeder, jedes Mitglied hat ein Stimmrecht und ähm dadurch ist,eine optimale Demokratisierung des ganzen Urheberrechtssystems oder beziehungsweise des Wahrnehmungssystems für uns gegeben, sodass wir sagen können, ja ähm das ist gerecht, jeder hat das gleiche Recht mitzubestimmen,und das gilt eben nicht nur ähm hier halt für deutsche Musiker, sondern es soll halt gleich äh auf europäischer Ebene passieren.
Linus Neumann 0:58:39
Das heißt, letztendlich greift ihr nicht nur die oder also ist eure, euer Gründungs äh Vorhaben. Äh nicht nur irgendwie ein,Ja, sage ich mal, Angriff auf die auf die Feuerschaft der GEMA, sondern eigentlich auch auf die Feuerschaft der ganzen GEMAÄquivalent in allen anderen europäischen Ländern.
Danny Bruder 0:59:01
Also begreifen die nicht an die GEMA, weil eigentlich ist sie.
Linus Neumann 0:59:06
Ich meine jetzt nicht.
Danny Bruder 0:59:07
Konzept ist ja erstmal uninteressant, was die GEMA macht oder dass es die gibt oder so, sondern ähm wir wollen einfach.
Linus Neumann 0:59:13
Also ihr schafft 'ne Alternative zu denen. Das das werten die das ist natürlich ein Angriff. Also.
Danny Bruder 0:59:18
Das können die so sehen, aber ich glaube, also die haben ja sogar auf ihrer eigenen Seite äh über uns berichtet, auch relativ neutral. Also die GEMA hat auf ihrer eigenen Webseite ihre Mitglieder davon in Kenntnis gesetzt, dass dass wir uns gründen wollen.
Tim Pritlove 0:59:32
Aha.
Danny Bruder 0:59:33
Und ähm ja.
Tim Pritlove 0:59:35
Wann wann war das.
Danny Bruder 0:59:36
Und da wir uns ja auch mit, also wir müssen ja dann zusammenarbeiten natürlich auch, wenn das tatsächlich dazu kommt, dass wir eine Zulassung bekommen vom deutschen Patent und Magen am Markenamt für die Tätigkeit, dann äh müssen wir uns mit der GEMA natürlich auch,an einen Tisch setzen und miteinander auskommen. Insofern ähm liegt es jetzt nicht in unserem Interesse, diese ganze ja,Polemik gegen die GEMA irgendwie mitzumachen, sondern wir wollen ganz konstruktiv einfach eine Alternative bieten. Äh und,Das ist so das Hauptanliegen. Einfach zu sagen.
Linus Neumann 1:00:13
Also ich kann mir da nicht vorstellen, dass die GEMA ernsthaft Bock hatErstens ihre äh Gamervermutung äh abschmieren zu sehen und zweitens äh irgendwie noch ein bürokratischen Overhead zu bekommen, weil sie sich die ganze Zeit mit euch auseinandersetzen müssen. Also ich.
Danny Bruder 1:00:28
Bock haben die vielleicht nicht drauf, aber das ist nunmal so in in dieser Gesellschaft, dass sie sich damit dann einfach abfinden werden müssen.
Linus Neumann 1:00:36
Deswegen meinte ich also Angriff, Angriff jetzt nicht im, also im Sinne von äh Marktanteile.
Tim Pritlove 1:00:42
Lassen wir vielleicht mal die, die geh mal trotzdem nochmalso ein bisschen raus, weil erstens, ich finde diesen Artikel nicht, den du da sagst, ich finde jetzt hier nur so eine Pressemitteilung, wo mal so ein Panel irgendwie aufgezählt wird, wo jemand vom C3S äh dabei war,Würde mich mal interessieren, dieser Link. Äh europäische Genossenschaft habe ich nochmal kurz nach, ist ja ein relativ neues Instrument. Das gibt's äh laut Wikipedia seit achtzehnten August zweitausendsechs,basiert also auf europäischen Recht,vorher gab's das sozusagen gar nicht und das ist jetzt quasi von euch der gewählte Weg äh erstmal diese Rechtsform überhaupt ins Leben zu rufen. Die gibt es aber jetzt,Noch nicht.
Danny Bruder 1:01:24
Genossenschaft ist noch nicht gegründet.
Tim Pritlove 1:01:26
Und die soll aber quasi gegründet werden. Ihr würdet es morgen machen, wenn was genau gegeben wäre.
Danny Bruder 1:01:36
Ja, wir brauchen natürlich äh Anteilszeichner. Ne, also das heißt im Moment sind wir dabei ähm Leute zu suchen, die mit uns gemeinsam dieses Gründungskapital.
Tim Pritlove 1:01:46
Hier geht's aber nur um eine einmalige Zahlung, noch nicht unbedingt um eine Verpflichtung auf einem Mitgliedschaft oder bedeutet das, dass man dann auch,sein muss und dann regelmäßige Beträge abführt. Oder ist das davon nochmal separat? Also heißt jetzt,Anteilseigner automatisch Mitglied im Sinne von regelmäßige Beiträge oder ist das jetzt eher so ein Spendending mit ja fünfhundert Euro könnt ihr haben tue ich mit rein in den Topf und dann äh habe ich auch erstmal Ruhe.
Danny Bruder 1:02:15
Ja, also du, wir müssen erstmal die Genossenschaft gründen. Wir sind ja dann noch keine Verwertungsgesellschaft, ne? Also man ist dann Mitglied einer Genossenschaft,Und ähm hat Anteile gezeichnet, die man natürlich zurückbekommt, wenn man dann wieder austreten möchte. Ne, also ähm man ist dann noch nicht Mitglied dieser ähm Verwertungsgesellschaft, die die Genossenschaft ins Leben rufen will.
Tim Pritlove 1:02:34
Sozusagen diese diese Mitgliedschaft in der Genossenschaft beinhaltet per se jetzt auch erstmal keine regelmäßigen Zahlungen.
Linus Neumann 1:02:42
Also letztendlich nur in also im Prinzip Crowdfunding dieser dreißigtausend.
Danny Bruder 1:02:48
Also wir, genau, also es ist jetzt ähm ja, ein Crowdfunding, um um Mitglieder äh zu bekommen, machen wir hinterher, nachdem wir uns gegründet haben und ähm es ist jetzt nicht direkt ein Crowdfunding, weil wir jetzt nicht irgendwie aufrufen.
Tim Pritlove 1:03:02
Geld zu spenden und dann hat man nichts damit zu tun, sondern es geht dadrum, Genossenschaftsgründungsmitglieder zu finden und wie erfolgreich seid ihr da jetzt schon? Also ich meine, wie viel fehlt da noch? Gibt's da irgendwie eine Zahl? Gibt's da irgendwie.
Danny Bruder 1:03:16
Da gibt's keine Zahl im Moment, wir haben Kandidaten, die wir angesprochen haben oder noch ansprechen werden in den nächsten Tagen,Und ähm ich, so wie ich das sehe, wird es, glaube ich, relativ problemlos klappen,Also ähm die Mitglieder des Kernteams, sage ich mal ähm und diejenigen, die das jetzt schon auch sehr lange begleiten,Denke ich mal, werden alle damit einsteigen? Ich auf jeden Fall und ähm ich denke, das sollte klappen.
Tim Pritlove 1:03:49
Was ist deine Erwartung, wann das dann stattfinden wird? Weil man diesen Moment der Gründung erwarten ja nun alle schon seit längerem. Ist ja äh kein neues Thema.
Danny Bruder 1:03:59
Hm, also wir müssen, wenn wir dann wissen, ähm dass wir genug Gründungsmitglieder zusammen haben, natürlich eine Gründungsversammlung einberufen und ich denke mal, dass es im Sommer passieren wird.
Tim Pritlove 1:04:10
Sommer zwanzig dreizehn, also.
Danny Bruder 1:04:12
Genau, also in wenigen Monaten.
Tim Pritlove 1:04:14
Der beginnt ja in drei Tagen, ja, offiziell, also.
Danny Bruder 1:04:17
Also wir wollen das jetzt, ne,so schnell wie möglich hinter ähm also was heißt hinter uns bringen, sondern über die Bühne bringen, dass wir den Rahmen haben, um dann halt auch tatsächlich ähm mit dem Crowdfunding,Mitglieder zu gewinnen für diese Verwertungsgesellschaft, damit wir vom Deutschen Patent und Markenamt eben eine Zulassung bekommen, unsere Tätigkeit aufzunehmen,Dafür brauchen wir natürlich Mitglieder, ähm es muss ja sozusagen auch in einer gewissen, also es muss eine gewisse Relevanz haben, damit das Patent im Markenamt sagt, ja gut, äh,Wir sehen ein, dass es da äh tausende von Menschen gibt, die ihre Werke gerne von euch wahrnehmen lassen möchten. Also hier ist die Zulassung. So, das ist so der Traum.
Tim Pritlove 1:04:57
Was ist jetzt so, ich meine, bisher hast du ja gesagt, du bist so explizit so für die Musiker der äh äh CC-Evangelist oder C3S-Evangelist. Was ist da jetzt so im Wesentlichen dein Pitch? Warum sollte man als Musiker Mitglied im C dreiDas schließt ja dann quasi auch eine Mitgliedschaft in der GEMA aus, oder?
Danny Bruder 1:05:15
Ja. Das ist äh durch die Art wie die Wahrnehmungsverträge bei der GEMA gestaltet sind, dadurch, dass du eben komplett alle deine Werke automatisch in den,Wahrnehmungsvertrag mit einbringst, ähm ist das quasi nicht möglich, dass du auch noch Mitglied bei uns zum Beispiel in der Szene S wärst.
Tim Pritlove 1:05:32
Also Mitglied könnte man ja werden, aber man könnte keine keine Werke dort einstellen und äh wahrnehmen.
Danny Bruder 1:05:37
Man könnte man könnte Genossenschaftsmitglied werden und Fördermitglied zum Beispiel, aber man könnte nicht seine Rechte wahrnehmen lassen durch die CDS, wenn man in der GEMA Mitglied ist.
Linus Neumann 1:05:45
Kommst da in die Falle. Wir hatten, das war, glaube ich, dieser Musik-Piratenfall bei dem in äh wir hatten da auch drüber berichtet, bei demLieder oder Stücke unter Pseudonym veröffentlicht wurden, die GEMA hinging und sagte, ja Moment mal, wenn das unter Pseudonym ist, können wir ja nicht ausschließen, dass das eines unserer Mitglieder ist, also möchten wir dafürGeh mal Beitrag haben. Und da die GEMA also als GEMA-Mitglied bist du quasi mit deinem mit deinem Namen,Aber auch als also als Person selber. Und dadurch auch mit allen äh mit allen Werken, die du veröffentlichst.Egal welchem Pseudonym. Das heißt, du könntest nicht sagen, äh ich bin jetzt hier äh äh warte mal, äh was wäre jetzt mein schöner Name? Wie, wie hast, du hast eine wie heißt nochmal, dein, dein aktueller Name, unter dem du veröffentlichst?Rassel Jamira, du könntest nicht sagen, ich bin bei der C drei S und Rassel Jamiro bei der GEMA,weil die GEMA dich als Danny Bruder hätte und Danny Bruder, egal was Danny Bruder macht, ist jetzt hier GEMA.
Tim Pritlove 1:06:50
Pflicht.
Linus Neumann 1:06:52
Ja nicht so eine.
Danny Bruder 1:06:53
An
Linus Neumann 1:06:55
Genau, bei dem du müsstest das anmelden.
Danny Bruder 1:06:57
Soweit ich weiß, kann man nur eins anmelden.
Tim Pritlove 1:07:00
Das ist einfach nicht Zukunftskompatibel.
Linus Neumann 1:07:06
Und daher schließt sich der schließt sich ja sowieso, schließen sich GEMA und die CC-Lizenzen aus und wenn ich einen, wenn ich das jetzt richtig verstehe und ich bin Mitglied der C drei S, kann ich dann mit einem meiner Pseudonyme sein,Und dann auch gleichzeitig nur für die äh äh Creative Comments lizensierten Stücke, oder? Oder äh kann, würdet ihr.
Danny Bruder 1:07:26
Kannst als Mitglied der CDS kannst du selbst entscheiden,Welche Werke du wahrgenommen haben möchtest durch die CDS. Du musst, ja genau, du musst überhaupt nichts einbringen,Ähm von dem Album, was du jetzt gerade produzierst, sondern vielleicht nur von dem, was du vorher gemacht hast oder für das für das nächste oder du kannst irgendwie von Song zu Song entscheiden, den möchte ich irgendwie,Unter dir und die Lizenz stehen und die wiederum und die unter die andere. Es muss auch noch nicht mal Creative Commons sein, es können auch andere freie Lizenzen sein.
Tim Pritlove 1:07:55
Man macht das dann auch per Webformular oder so, also per AP. Kann man dann sozusagen seine Stücke da einfach submitten und dann kriegt man da eine Nummer dafür und dann ist das irgendwie klar.
Danny Bruder 1:08:05
Wie das äh, ne, also das ganze technische Backend oder Frontend. Wie sieht das alles immer so schnell? Das müssen wir natürlich.
Tim Pritlove 1:08:14
Das ist noch nicht das steht noch nicht fest, aber so stelle ich mir das natürlich vor, ne.
Danny Bruder 1:08:17
Also wir wollen das äh einfach auf die Höhe der Zeit bringen auch, ne. Also.
Tim Pritlove 1:08:20
Genau, ich meine, es wäre ja auch so, sagen wir mal so für Podcaster eigentlich äh optimal, dass man im Prinzip seine Besendung äh veröffentlicht und dann eben die Meldungen oder was auch immer, dann quasi erforderlich äh sein sollte, sei es jetzt,Vielleicht in der theoretischen Zukunft,eben auch für die Wahrnehmung der eigenen äh Rechte an diesem Podcast, aber eben dann auch gerade, was jetzt die Nutzung von Musik zunächst einmal betrifft, dass auch das eben dann darüber klar geregelt ist, dass man das eben direkt auf technischer Ebene automatisiertman da eben auch gar keine große Arbeit mehr mit hat. Das kennt man irgendwie ein paar QR-Codes und das war's und äh gib ihm, ja.
Danny Bruder 1:08:55
Genau, also das ist äh unser Ansatz, dass wir so viel wie möglich automatisieren und eben durch die technologischen Möglichkeiten, die man heute hat, das Ganze wirklich so schmal wie möglich halten, was den also den den Aufwand an Verwaltung und ähso angeht. Ne, weil es gibt einfach viele, viele Möglichkeiten, die äh einfach noch nicht genutzt werden,eben auch durch die Tatsache, dass es eben nur eine Verwertungsgesellschaft gibt im Moment und da auch keinen Bedarf besteht.
Tim Pritlove 1:09:22
Genau. Nochmal eine andere Frage. Hast du noch was Ninus?
Linus Neumann 1:09:24
Glaubte wir müssen zweiten Schritt kurz nennen äh also erster Schritt Genossenschaft gründen,zweiter Schritt und dafür braucht ihr diese Absichtserklärung, für die ihr gerade auf der Webseite äh werbt, ne, dass ihr dannwenn ihr die Genossenschaft habt, wollt ihr dann Verwertergesellschaft werden und dafür braucht ihr die um überhaupt zu sagen, hey, wir sind hier Verwertergesellschaft, braucht ihr genug Leute, die äh die sagen, ja wir wollen da uns auch von dieser Verwertungsgesellschaftvertreten lassen und dafür habt ihr diese Absichtserklärung und davon braucht ihr möglichst viele jetzt.
Danny Bruder 1:09:58
Ja, also es ist schön, wenn so viele ähm aktive Musiker wie möglich die unterschreiben, damit wir einfach auch nachweisen können, dass es wirklich ein Interesse gibt an uns oder an der Existenz einer weiteren Verwertungsgesellschaft.
Tim Pritlove 1:10:08
Keine formelle rechtliche Mitgliedschaft in irgendetwas mit verbunden, sondern da reicht einfach nur zu sagen ja für ich geil wie ich dabei sein hier Friedrich Wilhelm zack.
Danny Bruder 1:10:20
Genau, also das ist nicht verbindlich. Man kann auch hinterher sagen, ach, da an dem Tag war ich irgendwie komisch drauf, ich will das doch nicht, ne?Man muss man wird nicht Mitglied, man muss auch nicht Mitglied werden, wenn man diese ähm Erklärung unterschreibt, sondern es ist einfach nur eine Sympathiebekundung, beziehungsweise eine Absichtserklärung, die halt sagt, ich würde da gerne Mitglied werden, wenn's die gäbe.
Tim Pritlove 1:10:39
Das wäre das sozusagen, wenn wir jetzt mal hier von unserer Teilöffentlichkeit äh mal ausgehen, das ist sozusagen das, worüber man sich jetzt vielleicht alsMusikschaffender, der hier zuhört, potenziell erstmal Gedanken machen sollte, es geht jetzt nicht so sehr dadrum,in dem ersten Schritt mit dabei zu sein, weil da seid ihr schon relativ entspannt, sondern es geht jetzt primär um diese Absichtserklärung. Welche Zahlen sind da jetzt erforderlich? Also wie viele Absichtserklärungen äh hättet ihr da gerne oder braucht ihr auf jeden Fall oder meint ihr vielleicht zu brauchen?
Danny Bruder 1:11:08
Ja, da gibt's keine wirkliche Zahl. Es gibt so viele wie möglich, wäre schön, ne, weil je mehr wir davon irgendwie auf den Tisch legen können beim äh.
Tim Pritlove 1:11:16
Wie viele habt ihr schon? Könnt ihr das sagen?
Danny Bruder 1:11:18
Wir haben schon eine beeindruckende Menge an.
Tim Pritlove 1:11:25
Die mal quantifizieren irgendwie, also.
Danny Bruder 1:11:27
Ich ich weiß es tatsächlich aktuell gar nicht. Ähm wir gehen, glaube ich, so auf.
Tim Pritlove 1:11:29
Was ist wenn was für für euch beeindruckend ist, wissen wir ja nicht, ne? Vielleicht freut ihr euch schon. Ey, wir haben schon.
Danny Bruder 1:11:35
Uns beeindruckt schon die Eier, das hat mich schon beeindruckt. Ey, es gibt tatsächlich jemanden, der Mitglied werden möchte. Nee, ich glaube wirklich, ich glaube, wir gehen so auf die tausend Stück zu,Und ähm es wäre schön, wenn das so weitergeht, dass wir einfach, ne, weil das je mehr wir davon haben, desto besser ist es, weil wir damit.
Tim Pritlove 1:11:52
Denkst du denn, könnte das wir schätzen das Potenzial, also wie viele Künstler gibt's denn überhaupt, die Nichtmitglied in der GEMA sind?
Danny Bruder 1:12:01
Oh, ich glaube, es gibt ähm,Man müsste jetzt natürlich ähm definieren, was ist jetzt genau heißt, Künstler, aber ich glaube, es gibt zigtausende davon, die nicht Mitglied in der GEMA sind,Und ähm es gibt ja auch äh Bereiche, in denen es nicht wirklich sinnvoll ist, also ich weiß nicht, ob man jetzt als DJ Mitglied Energie mal sein muss.
Tim Pritlove 1:12:20
Mittlerweile ähm glaube nicht, nee.
Danny Bruder 1:12:21
Mittlerweile ähm mittlerweile hat sich das geändert, dadurch äh dass natürlich viele DJs einfach auch äh ja, selbst zu Musikern geworden sind.
Tim Pritlove 1:12:31
Klar, das ist ein fließender Übergang. Die werden wahrscheinlich auch nicht äh ewig im Club stehen wollen.
Danny Bruder 1:12:35
Ja und ähm also ich gehe mal davon aus, dass es mindestens nochmal so viele gibt, wie jetzt schon in der Gamer Mitglied sind, die nicht Mitglied sind. Also wahrscheinlich sind's mehr.
Tim Pritlove 1:12:46
Hm. So und das heißt, wenn diese Absichtserklärung dann in möglichst großer Zahl zusammenkommen, also ihr seht da sozusagen, es gibt jetzt keine rechtliche,Grenze ist nicht so wie bei einer Petition, wenn jetzt dreißigtausend zusammenkommen, dann ist die Sache klar, sondern es geht einfach nur dadrum eurem eigentlichen Antrag Gewicht zu,verleihen, um die eigentlichen äh Bemessungs,die da äh rechtlich vorliegen zu erfüllen, dass man jederzeit sagen kann, so das ist jetzt hier nicht so ein Spaß Projektund wir machen jetzt hier mal so die Anti-GEMA, weil wir grad mal Bock haben, diese GEMA-Vermutung fallen zu lassen und danach äh sammeln wir die Cola ein und bauen in der Nase und machen uns einen schönen Lenz. Sagen, äh es geht darum, einfach möglichst seriös aufzutreten und zu sagen, wir wollen jetzt diese europäische Genossenschaft alsKörper äh betreiben als, was in der offizielleName für diese Rechtsform, die ihr dann anstrebt, Verwertungsgesellschaft beschreibt's das schon.
Danny Bruder 1:13:47
Ja, das ist eine gute Frage, wie es dann am Ende heißen wird. Das habe ich mir noch gar keine Gedanken drum, weil ich weiß auch nicht, ob's da schon.
Tim Pritlove 1:13:51
Nee, wer weiß, was was sozusagen der Rechtskörper ist, den ihr da beantragt? Was steht denn bei dieser Absichtserklärung drin? Wo ist denn das? Auf C3 S.
Danny Bruder 1:14:01
Punkt CC.
Tim Pritlove 1:14:03
Natürlich, gleich schön,International. Ähm absichtserklärung, genau. Hier geht's zum PDF,Das geht derzeit an den Open Music Contest Punkt org.Per Post. Ist aber jetzt sozusagen nur eine eine Hilfskonstruktion, also nur.
Danny Bruder 1:14:32
Da oben im Music Contest ist im Moment der ähm dass die Genossenschaft als rechts vor mir noch nicht gibt, sozusagen der äh.
Tim Pritlove 1:14:40
Okay, also Verwertungsgesellschaft heißt es hier in der äh Absichtserklärung. Mhm. Das wollt ihr also werden.
Danny Bruder 1:14:46
Das ist klar. Ich habe jetzt gedacht, du meinst so, ob wir uns dann genau nennen.
Tim Pritlove 1:14:50
Nein, nein, nein, der, der, die Rechtsform, weil,klarstellen. Also es geht sozusagen nur nur dieser ganzen Diskussion im C3S, das merkst du auch schon an meinen Fragen, gibt's einfach viel Verwirrung so, ne? Und ich wollte das einfach mal äh äh auf äh spalten, also,Kurz nochmal zusammengefasst, deshalb gibt es nichts. Demnächst,eine europäische Genossenschaft gegründet werden. Eine Rechtsform, die es erst seit zweitausendsechs so gibt und das soll dann quasi so als äh Rechtskörper erstmal die die die organisatorische Grundlage sein, was bei der GEMA ein deutscher Verein ist. Istdann hier bei euch europäische GenossenschaftDann allerdings wollt ihr euch denselben Status erarbeiten, der da heißt Verwertungsgesellschaft, also Anerkennung als Verwertungsgesellschaft in Deutschland erstmalnur oder.
Danny Bruder 1:15:35
Wir brauchen ja, da wir ja hier ansässig sind, äh diejenigen, die das jetzt gerade gründen, beziehungsweise bei einer europäischen Genossenschaft müssen's ja mindestens aus zwei europäischen Ländern Gründungsmitglieder,sein. Und ähm wir brauchen für unsere Tätigkeit hier natürlich die Zulassung und die vergibt, ne, die gesetzliche Aufsicht hat die äh hat das deutsche Patent und Magen.
Tim Pritlove 1:15:54
Genau, aber jetzt um die ganzen europäischen Dimensionen noch sozusagen äh äh näher zu kommen. Im Prinzip,wäre es dann aber auch denkbar, dass man diese äh Anerkennung als Verwertungsgesellschaft auch in anderen europäischen Juristikionen sucht, wie es auch immer da äh im Einzelnen heißen mag, was weiß ich, in Frankreich,Was ist da die äh die GEMA-Variante.
Danny Bruder 1:16:22
Oh Gott, wie heißen die.
Tim Pritlove 1:16:23
Keine Ahnung. Also es gibt,in all diesen Ländern gibt's halt äh äh etwas GEMA-ähnliches und im Prinzip in dem Moment, wo es dann Leute gibt, die sagen würden, ah, das ist ja eine prima Idee da mit der C3S, sowas hätten wir auch gerne. Wir würden auch gerne in unserem Land äh dieselbe Tätigkeit aufBasis derselben Prinzipien durchführen, dann könnte dieselbe europäische äh Genossenschaft, also der selbe Rechtskörper auch,die Anerkennung in dem anderen Land machen. Das heißt, man würde aus demselben Mitgliederstamm heraus äh Schritt für Schritt,Die Europäisierung vorantreiben, indem man in immer mehr Ländern ähnlich arbeitet, ohne dass man jetzt immer wieder neue Mitglieder äh,müsste oder neue Genossenschaften gründen müsste. Gut, dann habe ich's jetzt auch verstanden.Und was denkst du, wie lange das noch dauern wird, bis dieser äh Anerkennung als Verwertungsgesellschaft durch äh sein wird? Oder mit wie viel Widerstand rechnet ihr da?
Danny Bruder 1:17:23
Ähm also ich hatte das Gefühl, dass die sind da selbst, glaube ich, ein bisschen gespannt beim Patent- und Markenamt, was da jetzt auf sie zukommt, weil das ist natürlich auch nicht so.
Tim Pritlove 1:17:33
Sie so noch nie, ja. Hm.
Danny Bruder 1:17:35
Genau und ähm ich äh bin da guter Dinge, dass es irgendwie relativ zeitnah passieren wird. Wir müssen jetzt halt gucken, dass wir ähm eben im Juli starten wir das Crowdfunding, dass wir möglichst viele Mitglieder,Also dass äh möglichst viele Leute Anteile zeichnen an der Genossenschaft. Mhm. Und das startet wie gesagt so Mitte Juli,Und ähm sobald wir dann genügend Mitglieder beisammen haben und ich,bin guter Dinge, dass das relativ schnell gehen wird. Hoffe, dass sehr stark und äh dann gehen wir dann hin zum Patent und Markenamt,Hoffentlich äh ja noch in,in diesem Quartal vielleicht sogar, ich weiß es nicht, aber vielleicht wird's auch Herbst und dass wir dann in der Lage sein werden, da genügend äh Mitgliedern vorzuweisen und Absichtserklärungen auf den Tisch zu legen und dann.
Tim Pritlove 1:18:30
Hättet ihr gerne.
Danny Bruder 1:18:32
Tausende.
Tim Pritlove 1:18:33
Tausende. Das ist immer so unkonkret. Sag doch mal was.
Danny Bruder 1:18:36
Ja, also ich weiß nicht, so.
Tim Pritlove 1:18:38
Der Millionen.
Danny Bruder 1:18:39
Ja, das wäre natürlich der Hammer. Eine Million, das da kennt man schon mit aushalten.
Tim Pritlove 1:18:43
Oh Gott, nee, aber mit so viel Musikern in Deutschland, das äh.
Danny Bruder 1:18:50
Ja, also so ein, zweitausend wäre schon.
Tim Pritlove 1:18:54
Linus, haben wir noch Fragen? Du bist äh ausgeschaltet?
Linus Neumann 1:19:00
Erstmal nicht mehr, ich hatte mich gerade kurz gemutet, nö. Wir können viel Glück wünschen und hoffen, dass äh sich auch viele Hörer äh diese diese Absichtserklärung anschließen.
Tim Pritlove 1:19:11
So wie den Musiker unter unseren Folgenden haben, so.
Linus Neumann 1:19:14
Was wäre denn, wenn einfach jemand so was ausfüllen würde ohne Musiker zu sein? Oder kann man das gar nicht ausführen ohne Musiker zu sein?
Tim Pritlove 1:19:20
Muss man da irgendeinen Status haben?
Danny Bruder 1:19:22
Man man sollte Musiker sein. Ne, also man möchte unterstützendes Mitglied werden.
Tim Pritlove 1:19:27
Moment, hier steht, ihr müsst Komponisten, also,genderte in Klammern, Komponistin, Texterin, Musikerin, Musikproduzentin, Remixerin oder DJ sein und bereits mindestens drei eigene Tracks geschrieben oder andere gemixt haben,Ja, im Ergebnis müsst ihr also wenigstens Miturheberin von drei verschiedenen Musikwerken sein. Wir freuen uns.
Danny Bruder 1:19:51
Genau, also sonst gibt's ja keine Rechte, die man wahrnehmen kann.
Tim Pritlove 1:19:54
Ja gut, aber das ist jetzt schon eine Bedingung, ne? Man kann jetzt nicht hier einfach sagen, so oh ganz konkret geht's erstmal nur um Musik.
Danny Bruder 1:20:03
Erstmal geht's nur um Musik, aber wie gesagt, man kann auch ähm ein Unterstützungsmitglied werden. Man muss jetzt nicht äh Musiker sein, um das Projekt zu verwirklichen oder verwirklichen zu helfen.
Tim Pritlove 1:20:12
Gut später dann. Später dann aber nicht mit dieser Absichtserklärung.
Danny Bruder 1:20:16
Nee, genau, in der Absichtserklärung sind tatsächlich nur äh aus dem Berufszweig äh Musik ähm als Komponist oder Autor eben oder in irgendeiner Form beteiligt an Rechten von Musikwerken.
Tim Pritlove 1:20:30
Mhm. Gut. Also die Podcaster dürfen jetzt erstmal sitzen bleiben. Es sei denn, sie machen gerade Musik. Linus, hast du denn schon mal Musik gemacht? Bist du schon, hast du schon drei.
Linus Neumann 1:20:40
Für dich immer von mir weisen. Ich glaube, ich habe drei Tracks gemacht, ja. Aber das äh das wäre eine eine Schande für die C drei S, wenn ich das jetzt irgendwie.
Tim Pritlove 1:20:51
Eine An.
Danny Bruder 1:20:52
Nein, nein, nein. Wir würden uns geehrt fühlen.
Linus Neumann 1:20:54
Nein, nein, nein, nein, nein, nein. Nein, das würde oft für mich einfach äh alten Staub auf äh aufwirbeln, der.
Tim Pritlove 1:21:02
Damals in meiner Punkphase.
Linus Neumann 1:21:04
Wo jetzt schon gutes Gras gewachsen ist, da will man ja jetzt nicht äh unnötig äh.
Danny Bruder 1:21:10
Also wir könnten, wir könnten jetzt hier sofort einen Track gemeinsam komponieren.
Tim Pritlove 1:21:14
Der Lokbodennetzpolitik Online, das überlassen wir lieber den Remixern, ja, die können sich hier gerne über unser äh Werk hermachen. Ich äh glaube, wir haben uns eine halbwegs brauchbare äh Veröffentlichungslizenz hier zugelegt bei diesem Podcast,Weiß gerade gar nicht. Na ja. Gut, dann machen wir jetzt mal Schluss.
Linus Neumann 1:21:33
Soll ich darf ich noch eine kezerische Frage stellen? An dich nicht. Woher kommt das Geld, was ihr sammeln wollt?Also wenn ich ihr sagt, ihr seid jetzt eine Verwertungsgesellschaft. Ähm ich bin Mitglied und ich erwarte von euch, wie von der GEMA, dass ihr mir monatlich Geld überweist. Woher kommt das Geld?
Danny Bruder 1:21:54
Von iTunes.
Linus Neumann 1:21:57
Ach so, zum Beispiel, ach so, ah.
Danny Bruder 1:21:58
Na, das kommt überall daher, wo ähm Gelder ausgeschüttet werden für die Nutzung von Musik. Ist klar, also jegliches Portal, was äh was ich Spotify oder wie sie alle heißen, ne, was äh Musik.
Linus Neumann 1:22:14
Ah, das,Das heißt, ich wäre ich würde dann eben nicht eine CC, also strategisch günstig wäre dann eben nicht die CC-Beilizens, sondern so eine CC äh bei NC, SA und schon kann ich auch äh sagen, okay, für einefür eine Nutzung auf iTunes oder bei Spotify soll dann eben dieser Cent-Betrag an die C3S überwiesen werden. Okay.
Danny Bruder 1:22:37
Günstig, du kannst natürlich jede jede Lizenz wählen und das wird für jeden anders sein wahrscheinlich, aber,Klar, also du kannst dann die Gelder kommen von überall da, wo sie jetzt auch schon herkommen, nämlich überall, wo Musik äh lizensiert wird oder genutzt wird oder öffentlich aufgeführt wird oder vervielfältigt wird,Also es gibt eine interessante Sache mit der Lehrmedienabgabe zum Beispiel ähm ne, da wird sich zeigen, äh weil bei einer Creative-Community Lizenz, die mir die Nutzung und Weiterverbreitung erlaubt,sicher, brauch ich ja auch nicht auch zusätzlich noch auf Lehrmedienabgabe zu zahlen, ne? Also das wird sich wahrscheinlich auch dann interessanterweise vielleicht einfach auch ein bisschen ändern in Zukunft. Mal gucken, wie das ist, weil der Gesetzgeber hat die ja eingeführt, um die Privatkopie,irgendwie,den Künstlern irgendwie auch zu verklickern, dass es wichtig ist und für die Gesellschaft und das muss ja möglich sein, dass man irgendwie in der Küche, im Bad und im Auto sich die CD an reinpacken kann, also kann ich die auch koch kopieren und dafür,Gibt's halt die Lehrmedienabgabe und bei uns ist dann natürlich die Frage, müssen wir das Geld nehmen? Oder nicht? Also das wird sich,Es wird sehr interessant sein darüber zu spekulieren, wie das dann in Zukunft zum Beispiel ablaufen.
Tim Pritlove 1:23:50
Leute, die jetzt sich äh mit Absichtserklärung als potentielles Mitglied äh andienen und die dann ja dann im Idealfall auch äh Mitglied werden, sind dann aber voll Stimmenberechtigt. Das heißt, dieser eigentliche, diese eigentliche Ausbildung von, wie ihr es dann macht, ist dann letzten Endes quasiEine Frage dieser dort neu entstandenen Gemeinschaft. Das ist dann quasi der demokratische Prozess, den ihr dann auch umsetzen wollt. Und ich vermute.
Danny Bruder 1:24:14
Ja, ne? Jedes Mitglied hat äh eine Stimme und ist gleichberechtigt beteiligt an der Genossenschaft und an deren Geschäftsgebaren.
Tim Pritlove 1:24:22
Wie wird das dann so ablaufen? Das heißt also wie bei dem bei den Piraten dann so, mit solchen Hallen, die sich dann füllen und dann schreit ihr euch dann an.
Danny Bruder 1:24:30
Genau, ja. Ja. Das ist auf jeden Fall klar, ne, sehr gesetzlich so vorgeschrieben, es müssen Mitgliederversammlungen abgehalten werden und wenn Entscheidungen,Getroffen werden müssen. Alle Mitglieder daran beteiligt sein und ihre Stimme abgeben dürfen und sich.
Tim Pritlove 1:24:43
Mhm. Und wollte dann auch äh so was wie äh einführen. Das war so was schon diskutiert worden so.
Danny Bruder 1:24:51
Wie gesagt, wir wollen, äh, wenn möglich, also, oder wie, soweit es in unseren Möglichkeit, äh, ist oder uns möglich ist, äh, das so abzudate wie möglich gestalten, ne, also, was uns rechtlich möglich ist, werden.
Tim Pritlove 1:25:04
Das ist jetzt aber eine sehr, sehr politische Antwort, also ich meine, gibt's da schon konkrete Diskussionen in diese Richtung? Weil ich meine, das wäre ja, ihr habt ja dann erstmal dasselbe Problem, wie alle anderen Organisationen auch. Ihr müsst euch entweder so ein Delegiertenmodell,schaffen, weil ihr wollt ja nicht angenommen ihr habt jetzt dreißigtausend Mitglieder, äh wollt ihr dann jedes Mal komplett Turnhallen äh füllen und sind nur die Leute da, die da sind oder äh ist eher über so eine,ständige Mitgliederversammlung äh diskutiert worden.
Danny Bruder 1:25:34
Es äh wird sicherlich darüber diskutiert. Ich habe mich allerdings nicht daran beteiligt. Bis dato, weil ich äh ja, ich habe gerade andere Sachen zu tun gehabt wahrscheinlich. Ähm das kann ich dir nicht beantworten. Das weiß ich nicht.
Tim Pritlove 1:25:44
Na gut, dann fragen wir da nochmal andere kritisch nach. Würde mich nämlich wirklich mal sehr interessieren, wie man jetzt so einen Körper da äh an Land kriegt und vor allem diesen diesen Konsens äh erzielen will, der hier erforderlich ist.
Danny Bruder 1:25:55
Ja, ich bin ich bin halt auch echt überhaupt nicht so rechtlich bewandert, wie das alles irgendwie ablaufen muss, was da erlaubt ist und was nicht und so. Das ist halt absolut nicht meine Abteilung so.Und ähm ja, ich versuche mich immer.
Tim Pritlove 1:26:09
Das sage ich auch.
Danny Bruder 1:26:10
So so gut informiert wie möglich zu halten, äh was natürlich teilweise etwas schwierig ist, so mit meinem Lebenswandel nicht immer so einfach zu vereinbaren,einfach sehr viel Zeit dafür aufgewendet werden muss und die habe ich manchmal einfach auch nicht.Deswegen ähm beschränke ich mich eigentlich auf meine Aufgabe, anderen Musikern davon zu erzählen, wie toll das ist,kann jetzt aber nicht wirklich genau sagen, wie dann so eine Mitgliederversammlung abläuft. Äh,Ich stelle mir das noch ganz traditionell vor, dass äh man dann zusammenkommt, aber wenn das rechtlich machbar ist, dass man irgendwie auch per also online eine Abstimmung mitmacht oder,ja
Tim Pritlove 1:26:49
Wäre mal spannend. Na gut.
Danny Bruder 1:26:51
Dann werden wir das sicherlich machen.
Tim Pritlove 1:26:53
Dich nicht weiter mit solchen Detailfragen, die nicht in deinen Bereich fallen.
Danny Bruder 1:26:57
Genau, jetzt jetzt wird das hier noch so eine Anti-Werbung.
Tim Pritlove 1:27:00
Ja, ja, nee, nö, ich meine, ist kann nicht jeder äh sich überall auskennen. Nina, das hast du noch äh Fragen? Hi. Gut.
Danny Bruder 1:27:08
Super, ja, wenn ihr euch informieren wollt, äh nochmal an alle, die das hören, ähm ne.
Tim Pritlove 1:27:12
Punkt CC, allerdings bei uns in den Shownotes.
Danny Bruder 1:27:15
Genau und äh im Juli geht's los mit dem Crowdfunding und äh wir brauchen ganz viel Unterstützung auch äh ne, alle die Code schreiben können. Wir sind immer noch mittendrin, das Ganze zu programmieren undWir brauchen ganz viel Tipps, Tricks, Unterstützung und.
Tim Pritlove 1:27:30
Und toller. Okay, super. Vielen Dank, Bruder, fürs Kommen.
Danny Bruder 1:27:35
Ja, danke euch.
Tim Pritlove 1:27:37
Ansonsten, was äh steht sonst noch äh so an? Ja.
Danny Bruder 1:27:43
Proben.
Tim Pritlove 1:27:44
Termine, Ankündigungen, ich bin äh diese Woche noch zweimal zu sehen, sollte ich vielleicht mal kurz äh erwähnen. Genau, ich bin in in Witten-Herdecke, da gibt's irgendwie so am Freitag, den einundzwanzigsten, den ganzen Tag so eine Podcast äh Veranstaltung, wer in der Region ist und ähnoch Zeit hat sich äh schön so einen Freitag äh lange in der Nase zu bohren, ist da herzlich äh willkommenund am Samstag bin ich nochmal auf so einem Podcast-Event, das tummelt sich irgendwie gerade, man hat das Gefühl, es bewegt sich was. Äh und zwar hier in Berlin,auch Link in die das findet statt in der Lipperstraße diesem ehemaligen Rundfunkgebäude.
Danny Bruder 1:28:26
Super Teil.
Tim Pritlove 1:28:27
DDR genau, äh welchem Raum das jetzt konkret ist, weiß ich gerade gar nicht, aber ich glaube, wir gehen nicht in den tollen Konzertsaal. Äh,da ist Teilnahme wie auch in dem anderen Fall kostenlos und wer Interesse hat, sich da an der äh Weiterentwicklung der Podcastlandschaftbeziehungsweise Weiterentwicklung dieses gesamten Radiogedankens äh da zu beteiligen, ist da herzlich eingeladen dazuzustoßen.Link in den Shownotes.
Linus Neumann 1:28:56
Links links war ich noch, aber ich habe notiert, dass es rein muss.
Tim Pritlove 1:29:02
Und du warst jetzt, glaube ich, erstmal genug an Aktivität.
Linus Neumann 1:29:04
Ich äh versuche jetzt mal irgendwie eine etwas ruhigere Woche zu machen, weil doch schon etwas anstrengendes Wochenende.
Tim Pritlove 1:29:11
Okay, das war's. Tschüss. Und bis bald. Tschau, tschau.
Danny Bruder 1:29:15
Ja, macht's gut. Tschau, tschau.
Linus Neumann 1:29:17
Tschau, tschau.

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Michael Kreil

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:19
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:21
Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove 0:00:22
Ist alles raus. Ja, die Säure.
Linus Neumann 0:00:27
Nee, ich werde hier immer mit Mate gefüttert und ähm am frühen Morgen vertrage ich das eigentlich gar nicht.
Tim Pritlove 0:00:34
Tja, aber es muss sein, sonst sind wir nicht äh richtig auf Speed hier,Und immerhin müssen wir uns hier über die aktuellen Entwicklungen der Popkultur unterhalten. Ach nee, wir sind ja nicht Logbuch Popkultur, alle anderen reden über Popkultur, wir nicht,sondern wir reden über die wirklich dringenden Themen dieser Welt, oder?
Linus Neumann 0:00:55
Also wir versuchen irgendwie was zu finden, was Leute interessieren könnte.
Tim Pritlove 0:00:58
Genau und was wichtig ist, ein bisschen. Zumindest, also ein bisschen.Das stimmt und zwar Michael. Guten Morgen Minus. Michael Krall. Guten Morgen Tim. Moin.
Michael Kreil 0:01:07
Guten Morgen Linus. Guten Morgen Tim. Morgen. Morgen.
Linus Neumann 0:01:11
Michael Krai, muss man vorstellen. Muss, nee, muss man eigentlich.
Tim Pritlove 0:01:13
Muss man eigentlich nicht vorstellen, machen wir aber trotzdem ausnahmsweise. Ja, äh ich weiß nicht, wie man dich am besten äh bezeichnet. Hast du so einen Standard ähm Bezeichner für dich selber schon gefunden? Ist ja aber sehr schwierig.
Michael Kreil 0:01:27
Also ich bin jetzt seit kurzem Aktivist, äh wusste ich auch nicht. Also.
Tim Pritlove 0:01:31
Ach so, Aktivist bist du auch.
Michael Kreil 0:01:32
Jetzt hier aktives.
Tim Pritlove 0:01:34
Okay, du bist Aktivist, ansonsten bist du äh unter anderem als Visualisierer auch ganz bekannt und äh,mit den offenen Daten vor allem um sie zu visualisieren,Nicht nur, hast ein paar äh Projekte gemacht, die auch auf Aufmerksamkeit gestoßen sind, auf größere unter anderem diese Visualisierung der Vorratsdaten von Malte Spitz und äh jüngst auch der schöne Zugmonitor, woman schön grafisch nachvollziehen kann, wie pünktlich denn gerade so die Bahn insgesamt unterwegs ist.
Michael Kreil 0:02:04
Kurze Disclaimer am Zugmonitor habe ich nur die Karte gemacht, also da.
Tim Pritlove 0:02:07
Gemacht.
Michael Kreil 0:02:08
Genau, also da neunzig Prozent stecken in diesen ganzen API und Serverkram und so ein und das äh hat ein anderer Entwickler gemacht.
Tim Pritlove 0:02:14
Okay, aber visualisiert hast du es. Von redete ich ja, aber bis dahin machst du die auch die Datenauswertung. Also das überschneidet sich alles. Wie auch immer. Äh in solchen Dingen bist du äh aktiv und unterwegs.Und da äh dieses Thema auch in dieser Woche hochkochte, dachten wir uns, laden wir ihn mal ein. Stimmt's? Dinus?
Linus Neumann 0:02:37
Ja, ich habe mir das gedacht.Ich alleine.
Tim Pritlove 0:02:41
So, das heißt, wir fangen an mit äh der Bahn.
Michael Kreil 0:02:45
Bahn und dem Google.
Tim Pritlove 0:02:45
Und dem Google. Da gab's nämlich eine äh Ankündigung, nämlich mit großen Tamtam und ich glaube, die Bahn hat sogar irgendwie so einen Zug mit Google Maps Design, Folge,äh
Linus Neumann 0:02:59
Der ICE jetzt auch auf Google Map.
Tim Pritlove 0:03:01
Ja genau, wir lassen keine Peinlichkeit aus und haben groß verkündigt, dass sie es jetzt äh geschafft haben, ihre Datenbank äh in dem von Google, glaube ich, schon seit,Fünf Jahren spezifizierten Datenformat äh auch mal zu exportieren. Große LeistungWie geeignet ihre Daten dafür waren es in diesem Format zu spezifizieren, ob es jetzt wirklich nur eine Formatfrage war. Das sei mal offen gelassen. Tatsache ist aber, dass sie sich dazu durchgerungen haben.Mal äh jemand anderen an ihren Daten teilhaben zu lassen, außer nur ihre eigene Webseite und ihre eigene Ups. Ja,und äh jetzt möchte die Bahn dafür natürlich ganz toll gefunden werden, aber das hat nur mit Einschränkungen funktioniert, habe ich so den Eindruck, weil sie natürlich alle gefragt haben, warum denn eigentlich nur Google,Hast du dich auch gefragt Micha.
Michael Kreil 0:03:54
Ja, das habe ich mich auch gefragt, ja.
Tim Pritlove 0:03:55
Ja. Weil du bist ihnen ja ein bisschen noch zuvor gekommen.
Michael Kreil 0:03:58
Ich bin mir zuvor gekommen. Also ich habe mehr Daten veröffentlicht als die Deutsche Bahn und dann halt einfach mal alles und äh inklusive unter einer offenen ODBL Lizenz.
Tim Pritlove 0:04:07
Kannst du das nochmal von Anfang an erzählen? Also ähm.
Michael Kreil 0:04:10
Am Anfang schuf ich die Erde. Na also äh wir haben an diesem an diesem Zugmonitor gearbeitet. Ja. Das war also das ist äh furchtbar, sich dann.
Tim Pritlove 0:04:20
Auch ein Projekt im Rahmen der äh Süddeutschen Zeitung ist, ne?
Michael Kreil 0:04:24
Der Zugmonitor Punkt Süddeutsche DE. Da haben wir das veröffentlicht. Ähm,Und das war ganz furchtbar daran zu arbeiten, weil man halt diesen äh Bahnserver automatisch abfragen musste. Was wir gemacht haben ist regelmäßig abzufragen,an dieser Haltestelle fährt welcher Zug ein, was für eine Verspätung hat er und wo befindet sich denn der Zug und so weiter und das versuchen wir automatisch äh auszulesen. Wir haben in Zwischenzeit auch eine Liste mit äh Fehlern, die der Server,zurückwirft, also wir haben da eine Menge Bugs gefunden, vielleicht lassen wir es mit der Bahn zukommen und ähm genau,und mit einmal steckte man in diesem Thema drin, warum müssen wir da eigentlich so irgendwie dann rumwurschteln, warum kriegen wir denn die Fahrplandaten überhaupt diese Daten nicht, nicht so direkt raus?
Tim Pritlove 0:05:06
Wo habt ihr die denn jetzt überhaupt her? Also.
Michael Kreil 0:05:08
Auskunft Punkt Bahn Punkt DE.
Tim Pritlove 0:05:11
Also ihr scrabt das sozusagen vom Web.
Michael Kreil 0:05:13
Kontinuierlich.
Tim Pritlove 0:05:14
Das heißt, jeden Zug, von dem ihr wisst, dass er fährt, weil das weiß man, weil es fahren ja eigentlich immer dieselben. Äh fragt ihr einfach ab und das eben mit den auf der Webseite gegebenen Hinweisen auf Verspätungen.
Michael Kreil 0:05:26
Genau. Äh das können wir aber aktuell nur für den Fernverkehr machen, also ICE, ICE, EC und so ein Kram. Also die ganzen Regionalbimmelbahnen, die kriegen wir nicht, weil wir haben dann Angst um den Bahnserver, dass wir einfach zu viel fragen. Und äh,ähm genau,So und aber die die Frage ist, äh warum macht man da, warum liegt man uns der Hirn im Weg? Warum legen wir das nicht einfach offen? Also amerikanische Unternehmen schaffen das auch oder in Großbritannien gibt es äh äh so.
Tim Pritlove 0:05:52
Also warum kriegt ihr keinen richtigen offiziellen AP Zugang? Aber was hat was hat denn die Bahn jetzt überhaupt dazu gesagt?
Michael Kreil 0:05:58
Na sie haben das Schlauste gemacht, was sie machen können und zwar haben sie gar nichts gesagt. Sie haben's ignoriert, also selbst im Internen Verteiler der deutschen Bahn ist es nicht erwähnt worden,Das ist natürlich ein bisschen schade, dass die Bahnmitarbeiter selber den Zugmonitor gar nicht kennen. Da könnte man den halt mal so ein bisschen zeigen, was Innovationen sind und wie man sich entwickeln könnte.
Tim Pritlove 0:06:14
Ein bisschen hat sich das ja schon rumgesprochen, glaube ich.
Michael Kreil 0:06:16
Jetzt, ich hoffe, dass ich das, aber das, das hätte man eigentlich mal forcieren können oder mal thematisieren können, wurde aber nicht.
Tim Pritlove 0:06:21
Ja, scheint ein schwieriges Thema zu sein.
Linus Neumann 0:06:24
Also nochmal ganz kurz, es gibt den Reiseauskunft Punkt Bahn DE Server, da sind ja diese ganzen Daten drin, das ist ja alles der allwissende Server und ihr habt ein Skript geschrieben, dass ihr einfach den die ganze Zeit fragt, sag mal, ich will von da nach da, wie sieht's da aus mit den Verspätungen?
Michael Kreil 0:06:37
Genau, das das war jetzt aber immer, wir sind doch beim Zugmonitorprojekt. Genau. Ja. Ähm genau, aber es gibt zum Beispiel äh Großbritannien, wunderbar, du kannst von allen Bussen die aktuelle GPS Koordinate bekommen. Ja, die sind da wegen Open Day da echt ein paar Schritte voraus.
Tim Pritlove 0:06:51
Offizielles AP, da muss man sich einmal registrieren und sagen, hier ich bin X und dann.
Michael Kreil 0:06:55
Gibt schöne Apps mit, die dann also zeigen an der Haltestelle, fährt in fünfundvierzig Sekunden der Bus ein und zwar nicht nach Fahrplan, sondern nach aktueller Position. Also echt, echt schöne Sachen dabei. Ähm.
Tim Pritlove 0:07:06
Eine Information der ja zum Beispiel hier in Berlin im Prinzip auch vorliegt.
Michael Kreil 0:07:10
Wo
Tim Pritlove 0:07:11
Nicht als Api, aber diese Information gibt es, man kann sie ja auch über eine Webseite abrufen.
Michael Kreil 0:07:16
Es gibt ganz viele Informationen, also auch die ICEs haben GPS drin, in den Gleisstrecken wird gemessen, welcher Zug gerade ist, die Daten liegen alle vor. Jetzt müsste man nur noch irgendwie noch Zugriff drauf haben. Gibt's aber nichts.
Linus Neumann 0:07:27
Aber was denn mit den Terroristen?
Michael Kreil 0:07:29
Ja, natürlich. Ja und äh Kinderpornografie, ja, du kannst ja Fahrpläne für Kinderpornografie verwenden, klar, ne. Ja natürlich.
Linus Neumann 0:07:36
Da gibt's bestimmt irgendeinen Weg.
Michael Kreil 0:07:38
Bestimmt. So.
Linus Neumann 0:07:40
Also du kannst ja auf jeden Fall mitm Bus.
Tim Pritlove 0:07:42
Zu absurd Argument.
Linus Neumann 0:07:43
Ja in dem Bus. Du kannst ja, wenn du dann weißt, wann der Bus fährt, ja, kannst du dann da einsteigen und das mitnehmen.
Tim Pritlove 0:07:48
Gut, bleiben wir mal ein bisschen äh seriöser. Also der Zugmonitor skräbt rum, tut etwas und die Bahn äußert sich da erstmal nicht zu, obwohl sie's wahrscheinlich,unklar ist, ob sie, wie toll sie das jetzt eigentlich finden,ähm kann man halt so oder so sehen. Ich meine, er zeigt da an, dass keine Verspätungen gibt, ist es toll. Äh zeigt er an, dass es Verspätung gibt. Es ist vielleicht nicht so toll, aber es ist halt einfach mal die Wahrheit. Und mit der Wahrheit ist es natürlich generell etwas schwierig.
Michael Kreil 0:08:15
Das ist eigentlich, eigentlich ist das ganz schön oder interessant geworden, weil wir hatten ja eigentlich versucht, was zu skandalisieren zum Thema äh Verspätung und dass die Bahn das ständig vertrotteltstattdessen haben wir gesehen wie komplex das Deutsche Bahnnetzwerk ist, ne? Wenn man diese Karte anschaut und all die Punkte drüberhuschen teilweise haben uns Leute sogar vorgeworfen, dass wir die Deutsche Bahn unterstützen und äh,äh ja also dass dass wir sozusagen äh Position für die Bahn beziehen, weil wir halt beweisen wollen, wie kompliziert das istAber in dem Moment, wo wir diese Daten verwenden, versuchen, einen objektiven Blick drauf zu bringen, kann man seine seine eigene Meinung darüber bilden.
Tim Pritlove 0:08:47
Also kompliziert im Sinne von, dass dass einem klar wird, wie da auch die Abhängigkeiten sind.
Michael Kreil 0:08:52
Na was das für eine eine Infrastruktur ist, was das für für ein enormer Organis äh äh organisatorischer Aufwand ist, diesen diesen gesamten Verkehr zu organisieren. An dem Punkt muss man ja sagen, Hut ab, deutsche Bahn, ne?
Tim Pritlove 0:09:03
Ja, das ist eine eine unglaubliche logistische Leistung. Ich glaube, das machen sich überhaupt wenig äh äh Leute klar und ich meine,finde es auch ein bisschen affig ehrlich gesagt, immer dieses Roman Zug hat, fünf Minuten,wieso? Ich meine hallo, ey du rauscht in einem voll klimatisierten Wagen, wo du eine warme Mahlzeit einnehmen kannst, irgendwie mit zweihundertfünfzigSachen durch Berge und du beschwerst dich, dass du fünf Minuten zu spät kommst, geht in live. Das finde ich schon noch ein bisschen Hardcore.
Linus Neumann 0:09:31
Auch im im internationalen Vergleich kriegt das, glaube ich, die Deutsche Bahn besser hin, als äh jedes andere Land, also in anderen Ländern würde ja niemand auf die Idee kommen, sich sowas wie einen Zugfahrplan anzuschauen.
Tim Pritlove 0:09:43
Es gibt eine Ausnahme,Und ich glaube, da ist es mit der Pünktlichkeit auch ganz anders. Nee. Also die Schweiz, weiß ich nicht, wie sie im Vergleich zu Deutschland ist, ist bestimmt auch sehr gut, unterstelle ich jetzt mal, ohne das genauer zu wissen, aber ich glaube, wo alle was lernen können, ist Japan.Weil in Japan gibt es keine Verspätung.
Michael Kreil 0:10:01
Nee, die fahren auch im Zweiminutentakt, oder?
Tim Pritlove 0:10:03
Die durchschnittliche Verspätungszeit des Schinkenzellen, das ist so quasi der ICE äh Japans, der so von Norden nach Süden durchrauscht? Im Jahr, die durchschnittliche Verspätungszeit beträgt, halte ich fest, sieben Sekunden. Sekunden,Minuten. Du kannst ihn am Zug in Japan kannst du die Uhr stellen.
Linus Neumann 0:10:21
Okay, Japaner machen das noch besser.
Tim Pritlove 0:10:23
Die Japaner sind da total, also das ist das ist einfach eine andere Dimension, ja. Die haben aber auch eine ganz andere Art und Weise, damit umzugehen. Da gibt's zum Beispiel sowas wie, ich meine, wenn hier ein Zug hält,Was passiert als Erstes? Alle Leute, die einsteigen wollen, stellen sich vor die Tür, wo die Leute rauskommen sollen, ja?
Linus Neumann 0:10:38
Unbehindern sind.
Tim Pritlove 0:10:39
Festzustellen, es steigen auch Leute aus.
Linus Neumann 0:10:43
Und dann irgendwie die wegzupogen und irgendwie gegen den Strom da irgendwie sich in den.
Tim Pritlove 0:10:47
Ne? Sowas würde natürlich in Japan sowieso nicht gehen, ja? Also in in großen Stationen hast du es in Japan ja so, dass sogar Markierungen auf dem Bahnsteig sind. Natürlich hält der Zug,exakt auf den zentimetergenau immer an derselben Stelle und die Tür ist halt da, wo die Markierungen sind und man steht schon vorher neben diesen Markierungenum alle erstmal aussteigen zu lassen und wenn alle ausgestiegen sind, geht's rein. Äh in letzter Zeit habe ich das häufiger, dass in den Bahnen,ICE durchgesagt wird, ja, unser Zug hat Verspätung, der Grund ist,einsteigende äh Einsteigeprobleme oder ich weiß nicht ganz genau, wie sie's formulieren. Also sozusagen, ihr seid schuld, ja, ist so ein bisschen so dieses Weil,ja auch mal so ein bisschen Verständnis zu erhaschen. Auch wenn's ein äh äh ja, schwieriger Bereich ist, das sozusagen auf die Kunden abzuschieben, aber wenn man sich halt anschaut, wie die Leute sich da so teilweise benehmen,gibt ja hier auch auf Twitter immer diese lustige, wie heißt der Bahnansagen heißt der glaub ich,verlinken wir gleich nochmal, wo dann immer so die besten, lustigsten Bahnansagen äh,getwittert werden, die so gehört werden und soll da großartige Sachen dabei und so weiter. So, ja und die die dreißigköpfige Gruppe, die irgendwie versucht da gerade einzusteigen, könnte ja auch mal die anderen,Würden wir hier nicht schon seit fünf Minuten stehen und sowas, ne?
Linus Neumann 0:12:02
Ja genau, also man hatein ein unglaublich komplexes System erschienen und äh da sind ja auch multiple Abhängigkeiten der Züge untereinander. Äh das heißt, wenn der, wenn die eine dreißigköpfige Gruppe dann irgendwann eingestiegen ist, die will natürlich noch ihren Anschlusszug haben, also muss dann irgendwie der Regionalexpress irgendwie in Erwägung ziehen, ob er noch drei Minuten wartetähm auf diese dreißig Leute oder ob er sich von und so weiter, ne.
Tim Pritlove 0:12:25
Ja und vor allem die Regionalzüge sind natürlich auch untergeordnet, das heißt in dem Moment, wo ein Fernzug drei Minuten Verspätung hat,eben auch der Regionalexpress länger warten im Bahnhof, weil er eben nicht losfahren darf, weil er das Gleis belegen würde und Fernzug hat natürlich Priorität. Also jede Minute Verspätung,Fernverkehrsnetz schlägt sich mehr oder weniger unmittelbar auf äh Regionalzüge auch äh dann weiter.
Michael Kreil 0:12:50
Sieht man auch schön auf dem Zug,da gibt's dann irgendwie, was weiß ich, äh Hauptbahnhof äh äh Hannover. Der wird immer roter, weil sich dort irgendwie Züge verspäten, äh wie's in Gleis gesperrt und mit einmal wird das freigegeben und man sieht da halt diesen Pulk von roten ZügenEasy Hannover verlassen, ne? Und dann kann man halt sich die Verspätungsursache anschauen und dann ist das halt immer der äh Verspätung äh im vorausfahrenden Zug. Und diesen ganzen Kram.
Tim Pritlove 0:13:12
Ich denke, das würde der Bahn extrem helfen, wenn man diese Zusammenhänge einfach mal deutlicher äh klar macht und kommuniziert und da so ein ähNe, so nachvollziehbarkeit auch äh macht, dass den Leuten einfach das,es wird natürlich immer irgendwelche Leute geben, die rumstänkern, die Gründe sowieso nicht interessieren, sondern die einfach froh sind, wenn sie auf irgendwas einhauen, äh äh können, damit sie nicht äh ihr eigenes Elend beklagen müssen.
Michael Kreil 0:13:35
Kommunikation ist äh generelles Problem bei der deutschen äh bei der bei der Deutschen Bahn. Ja äh machen wir nicht das nächste Fass.
Tim Pritlove 0:13:42
So, aber was habt ihr jetzt mit Daten angestellt? Also du hast ja was veröffentlicht, was habt ihr da veröffentlicht?
Michael Kreil 0:13:47
Ich wollte mal erzählen, wie es wie es jetzt eigentlich weiterging. Es es geht nämlich nicht nur um die Deutsche Bahn, es geht natürlich auch um den gesamten Nahverkehrsbereich, ne. Also wir haben, ich schätze mal, in Deutschland etwa eintausend äh Nahverkehrsunternehmen und Verbände und was es nicht alles gibtund äh die sind ja genauso, die legen ja, die hängen ja auch überall ihre Fahrpläne aus,Man kann sich im Internet runterladen als PDF-Datei, aber man kriegt sie nicht in einer wirklich sinnvollen elektronischen Form, um damit irgendwas anstellen zu können,ähm auch hier habe, also ich habe mich mal ein bisschen mit Leuten vom VBB unterhalten, ähm mit einer ganzen Reihe von Aktivisten, die schon lange versuchen, äh diese diese Offenlegung von Fahrplänen.
Tim Pritlove 0:14:22
Also das Verkehrsverbund Berlin, Brandenburg, hier in Berlin. Mhm.
Michael Kreil 0:14:26
Ähm ähm anderen Aktivisten unterhalten, die auch versucht haben, die Leute davon zu überzeugen und auch,der deutschen Bahn, denn ich habe den einfach mal eine relativ freche E-Mail geschickt, daraufhin hat mich der Vorstand eingeladen, hatte ich mal anderthalb Stunden Zeit, den von Open Data zu erzählen. Ähm haben sie verstanden? Wollen sie trotzdem nicht,Ähm genau und dann habe ich denen ein Angebot gemacht ähm Variante eins ist, sie veröffentlichen ihre Fahrplandaten, Variante zwei ist, ich veröffentliche ihre Fahrplandaten,und genau sie haben sich dann ganz offensichtlich für den zweiten Weg entschieden.
Tim Pritlove 0:14:57
Wo hast du jetzt diese Fahrplandaten her?
Michael Kreil 0:14:59
Also die ähm Fahrpläne,ähm der ganzen Nahverkehrsnetze und auch der Deutschen Bahn werden zusammengesammelt und zwar für die Deutsche Bahn, damit ich eine Fahrplanauskunft auch machen kann, ähm äh die also wirklich von von einer Berliner Bushaltestelle ausgeht, ne? Das.
Tim Pritlove 0:15:16
Genau, also die Daten, die die Bahn sozusagen selber benutzt, um mir so was wie Bahn DE überhaupt bieten zu können.
Michael Kreil 0:15:21
Genau, also in Bahn DE sind nicht nur die Fahrpläne der Deutschen Bahn drin, sondern auch das Nahverkehrsnetze. Und das ist so, keine Ahnung, das wird wahrscheinlich vertraglich unter den vereinbart sein, äh Blue Bier, die Deutsche Bahn darf unsere Nahverkehrspläne mit äh verwenden, für ihre Auskunft,und ähm das ist auf Reiseauskunft Bahn DE und unter anderem gibt es ganz tief verwurzelt oder besser gesagt gab es eine Windows Offline Version. Das heißt, man könnte sich das runterladen,Windows, man konnte das sogar für Microsoft-PC runterladen und äh hatte dann die Möglichkeit, äh sich so eine Reiseauskunft im Prinzip offline zu machen, äh ohne Internet.
Tim Pritlove 0:15:53
Das heißt, hatte, wie lange ist das her?
Michael Kreil 0:15:55
Ja, die Bahn hat's in Zwischenzeit offline genommen. Äh.
Linus Neumann 0:15:57
Nachdem du mit ihnen gesprochen hast.
Tim Pritlove 0:15:58
In den letzten Tagen, meinst du.
Michael Kreil 0:16:00
In den letzten Tagen,ja äh sie entschuldigen sich auch dafür unter.
Tim Pritlove 0:16:05
Aha. Was dafür, dass sie's online gestellt hatten oder dafür, dass sie es nicht mehr äh online stellen.
Michael Kreil 0:16:10
Ich kann immer gucken, da steht ähm äh die DB Fahrplanmedien können zurzeit leider nicht heruntergeladen werden. Wir bitten noch um etwas Geduld. Vielen Dank,Also die haben äh diese Offline-Version ausgeschaltet. Die haben am äh ersten September ein Update äh rausgehauen, also neu mit neuen Daten. Ich hab's dann gleich runtergeladen und ähm,Seitdem wir jetzt diese Fahrplandaten veröffentlicht haben und ähm ich ganz offiziell erklärt habe, okay, wir haben deren Offlineversion benutzt und haben da im Prinzip die Daten in ein Textformat äh überführt, also dieses merkwürdige Datenbankformat, das die Deutsche Bahn benutzt, haben wir übersetzt in einer Textdateiähm dass ähm dann der Deutschen Bahn klar war, wo sozusagen ihr League ist, ja, ihre Offline-Version und die haben sie jetzt offline genommen, die Offline-Version ist offline.
Linus Neumann 0:16:54
Wo sie hingehört.
Tim Pritlove 0:16:55
Offline ist offline.
Linus Neumann 0:16:57
So und dann hast du ähm das unter Open Plan B äh diesen ganzen Haufen veröffentlicht. Ähm du hast aber noch erzählt, dass,Das fand ich sehr interessant. Ähm dass die Deutsche Bahn nämlich nicht, also die haben quasi auch nicht wirklich die Rechte an dieser Datenbank,oder die haben ihr diese Rechte treten sie ab an jemand anderen oder wie genau ist da sie haben da einen Dienstleister oder wie ist da genau das Verhältnis.
Michael Kreil 0:17:25
Also im Prinzip,sieht es so aus, die Deutsche Bahn macht ihre Reiseauskunft nicht selber. Also sie haben dann eine Maschine stehen und die haben da Software drauf laufen, aber das wird nicht von der Bahn selber entwickelt, sondern von einer Firma namens Hackern,Bietet als äh Lösung unter anderem, also Hackern mit C, HACON, äh die bietet unter anderem als Lösung eine sogenannte Haferserf äh äh Software an,ähm die diese gesamten Fahrpläne verwalten kann und dann kann man halt das Ding abfragen. Also immer, wenn man eine Fahrplanauskunft macht und oben steht dann immer so eine in der URL eine Querry-Punkt-Echse, weiß man, okay, da ist äh Hafers dahinter,Und äh genau, das hat die Deutsche Bahn sich eingekauft und äh bei der Firma Hackern sammeln sich im Prinzip äh äh all diese Daten zusammen.Genau. Und das hat aber den Nachteil, dass jetzt die gesamten Innovationen in diesem Bereich, also was weiß ich, äheine viel bessere Fahrplanauskunft jetzt mobil fürs Handy, dass man irgendwie mit Geo-Location oder irgendwie was viel schickeres machen kann. All diese Innovationen sind gar nicht möglich, weil's nicht die Deutsche Bahn machen kann, sondern wenn überhaupt die Firma HakanDie lässt sich das natürlich immer gut bezahlen. Also die sind da, kann man so sagen, der Bremsklotz in der ganzen Geschichte. Die haben halt keinen Bock auf Open Data, ne,in dem Moment, äh wo die Daten offen liegen, äh müsste man ja nicht mehr jede einzelnen zusätzlichen Service von dieser Firma ähm äh bezahlen.
Linus Neumann 0:18:46
Das heißt, sie haben eine ähm einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Bahn oder irgendwie einen festen Vertrag, der vermutlichrelativ klare Grenzen zieht was die Deutsche Bahn, lässt die Deutsche Bahn wahrscheinlich niemand anderem die Daten geben kann, deswegen hat's mich auch interessiert, wie das jetzt genau mit dem Google passiert ist, aber da kommen wir vielleicht gleich zuund sie sie, da sie dieser Exklusivvertrag haben und da sie die einzigen sind, die eine Datenbank haben,äh oder die die auch eine Datenbank nutzen können, die diesen Zugverkehr der des deutschen Landes angeht oder deutschen Streckennetzes angeht. Ähm,beruhen sie sich im Prinzip auf diesen Daten aus und haben keine Innovationsdrang wirklich über Service und Visualisierung mit diesen Daten.
Michael Kreil 0:19:31
Genau. Also ich glaube, dass es die Dart natürlich nicht nur der Firma Hacon gehören, sondern auch der Deutschen Bahn und sie liegen da garantiert äh die haben die wissen auch, wie der Nahverkehr fährt. Ich meine, die wollen ja da auch irgendwie ihre ihre Zugsysteme ran und ihre Fahrpläne anpassen et cetera,Genau. Ähm.
Linus Neumann 0:19:47
Und das heißt, in Wirklichkeit hast du nicht der Deutschen Bahn an den Karren gepisst, sondern dieser Hakan.
Michael Kreil 0:19:52
Ich habe hinterher mich ja mit äh mehreren Leuten unterhalten und so weiter und ich bin mir relativ sicher, dass ich alle angepisst habe. Also,Also die die Nahverkehrsunternehmen sind sauer, äh die Deutsche Bahn ist sauer, die kriegt sicherlich auch Druck von den Nahverkehrsunternehmen, ja weil ja die die äh Bahn jetzt sozusagen deren Nahverkehrspläne veröffentlicht haben. Deutsche Bahn ist auch nicht so begeistert.
Tim Pritlove 0:20:09
Ja, aber was was befürchtet also warum ist zum warum sind die nicht begeistert?
Michael Kreil 0:20:17
Ja, das ist äh ähm kann ich empfehlen, Michael Seemann, Kontrollverlust, ja, das diesen Begriff kennt, selbst die Deutsche Bahn, war ich ein bisschen überrascht, dass der von den Vorständen kam. Den ist da Kontroll äh Verlust bewusst,und ähm,Prinzip haben die keinen Bock dadrauf, dass irgendwas mit diesen Fahrplänen gemacht wird, was nicht in deren Interesse ist. Sie wollen's komplett kontrollieren und gehen dann,äh äh das Risiko ein, dass er halt selbst äh äh nicht genug Innovation entwickeln. Äh und gehen aber dafür sicher, dass dann halt irgendwelche App.
Tim Pritlove 0:20:46
Ja aber was soll denn das zum Beispiel sein, dass jemand macht mit diesen Daten, was nicht in ihrem Interesse ist?
Michael Kreil 0:20:52
Also die größte Angst und äh das häufigste Argument, was ich gehört habe, ist ähm sie haben Sorge, dass jemand eine schlechte Fahrplanauskunft anbietet.
Linus Neumann 0:21:00
Da brauchen sie, glaube ich, keine Angst mehr zu haben.
Michael Kreil 0:21:03
Undund äh interessanterweise äh haben sie dann die Befürchtung, dass dann der Backlash auf äh auf auf die Deutsche Bahn äh kommt, ne, also dass die Kunden bei einer schlechten Fahrplanauskunft die Deutsche Bahn angreifenobwohl sie ja eine eine andere App benutzt haben.An sich frage beispielsweise Google, wie fahre ich denn von A nach B und Google gibt mir ein blödes Ergebnis, dann beschwere ich mich natürlich nicht bei Google, sondern bei der Deutschen Bahn. So klappt's zumindestens der Vorstand.
Tim Pritlove 0:21:30
So nach dem Motto, äh ich wollte nur nach München, aber hätte gesagt, ich soll durch den Ärmelkanal schw.
Michael Kreil 0:21:34
Genau. Irgendwie sowas. So und äh es gibt.
Tim Pritlove 0:21:36
Okay, das kann man ja sogar noch nachvollziehen, aber ich glaube nicht, ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt äh ein Dienst, der im Ruf steht schlechte Auskunft zu geben, wirklich äh lange überleben würde, ne?
Michael Kreil 0:21:49
Genau,und äh ich bin mir relativ sicher, dass wenn ich äh wenn wenn also dieser Fahrplan Auskunft ähm von mehreren Apps gemacht wird, also es gibt beispielsweise fünf Apps da draußen,dann ist das ja auch jedem klar, dass äh das keinen offiziellen Apps der Deutschen Bahn sein können, ja, also dass wenn's da irgendwie einen schlechten gibt, dann wird er nicht mehr genutzt,Die Leute würden sich ja nicht bei der Bahn beschweren. Also es macht irgendwie dieses Abstrus. Es macht irgendwie keinen, keinen Sinn. Ja.
Tim Pritlove 0:22:15
Ich glaube auch nicht, dass das wirklich.
Michael Kreil 0:22:16
Wenn die wenn die Deutsche Bahn Open Data macht, die baut da irgendwie eine Anlaufstelle, kann ich den empfehlen, dass sie dann irgendwie mal so ein paar Hinweise für die Entwickler gibt, beispielsweise bei der Nutzung der MarkeJa, dass man also nicht einfach irgendwie das Logo der deutschen Bahn auf seine App raufkleben darf oder irgendwie offiziell Punktum Punkt sagen darf. Das macht absolut Sinn. ÄhmAber das Argument ist halt.
Tim Pritlove 0:22:35
Ja und vor allem, ich meine, wenn's jetzt wirklich äh äh bei irgendeinem LadenScheiße läuft, in dem Moment, wo man offiziellen ABI-Zugriff äh gewährt, kann man diesen Zugriff ja auch, wie wir gerade bei Twitter so schön sehen, äh auch wieder zurückziehen, wenn sozusagen bestimmte Mindeststandards nicht äh erfüllt werden.Also das ja, also ich sehe, dass sie da Angst haben, aber ich,sehe nicht, dass das nicht handhabbar wäre, wenn man es denn wollen würde. Und was uns interessant ist, ist du sagst ja, sie haben Angst, dass äh etwas gemacht wird, was nicht in ihrem Interesse ist,was ja quasi dann auch impliziert, dass sie äh,verhindern, was vielleicht in jemand anderes Interesse wäre, nämlich vielleicht im Interesse des Kunden zum Beispiel, ja, also das,auch äh durchaus eine Option, weil ich finde auch, dass die Auskunft, die mir die Bahn liefert, nicht immer sehr befriedigend ist, also ähm gibt viele Möglichkeiten nicht. Ja, also Klassiker ist bei mir immer so.
Linus Neumann 0:23:34
Der Schweiz nach Deutschland fahren wir in der BahnCard hundert.
Tim Pritlove 0:23:37
Das ist nochmal ein anderes Thema, aber,Sagen wir mal so, diese Bahnauskunft ist immer darauf ähm geeicht, mir die schnellste Verbindung zu bieten. Will ich aber gar nicht immer. Manchmal will ich sogar eine,langsame Verbindung haben, damit ich lange schlafen kann im Nachtzug, ja? Fahre ich jetzt von München nach Berlin, sagt er, ja, dann steigt nochmal, wann sie aus und fahre mitm mit der S-Bahn weiter, wo ich mir auch noch denke so,nicht eine Stunde früher aufstehen, damit ich zwanzig Minuten früher da bin oder eine Minute früher da bin, ja, sage ich, ich will länger so, also das heißt, das gibt einfach nicht immer das Richtige an der Stelle.
Michael Kreil 0:24:18
Ich kann noch ein paar weitere Beispiele geben. Ähm ich musste relativ oft äh am Rhein entlang fahren nach Koblenz und nach Bonn hoch und so weiter. Ist eine wunderschöne Strecke. Also ich glaube, eines der schönsten Bahnstrecken Deutschlands. Wenn ich jetzt von Frankfurt nach Bonn fahre, warum kann ich nicht die Wahl nach der schönsten Strecke? Ja, an der Lorelei vorbei, ja?Warum eigentlich nicht?
Tim Pritlove 0:24:33
Genau.
Michael Kreil 0:24:34
Oder auch andere Frage ist äh barrierefreier dann. Es gibt halt viele Rollstuhlfahrer, die dann irgendwie eine Strecke ausgegeben bekommen und dann Stranse an einem Gleis, wo dann der Fahrstuhl nicht funktioniert und die kommen da halt nicht weg. Dann ist die Möglichkeit ist, dass sie entweder die Treppe runterträgt oder sie mitm Zug woanders hinfahren,Das ist echt ein äh ein Problem und und diese Fahrstuhldaten sind auch noch nicht richtig zugänglich,Das würden wir gerne machen. Wir würden gerne mit einer eigenen Fahrplanauskunft machen, so ein bisschen äh so Open Streetmap-mäßig, dass man da irgendwie so eine so eine zentrale Plattform hat und dann.
Tim Pritlove 0:25:01
Ja und vor allem, ich meine, für die Bahn wäre es auch insofern sinnvoll, man derzeit machen sie sich vollkommen abhängig von diesem Hafersangebot, ja? Äh und ich muss sagen, das hat sie jetzt so, was so User-Interface betrifft,drüber diskutieren, ja? Und äh äh da mehr Konkurrenz zu haben, würde äh auch den Druck äh also den Hebel äh verbessern, den man hätte, um eben da,die richtigen Antworten für die eigenen Fragen zu bekommen.
Michael Kreil 0:25:26
Genau, also es ist ja quasi auch ein Monopol. Niemand kann in dieser Firma äh konkurrieren, weil halt keiner beweisen kann, dass er eine bessere Fahrplan.
Tim Pritlove 0:25:32
Exakt,Gut, ähm noch mal zu diesem Open Plan B. Also ihr habt jetzt diese Daten einfach genommen und einfach ins Netz geschmissen. Das gilt jetzt sozusagen für den aktuellen Fahrplan zwanzig zwölf.Aber ist jetzt nicht absehbar, dass ihr denselben Kuh nochmal so ohne Weiteres äh äh mit aktualisierten Informationen machen könnt, weil jetzt sieht's erstmal so aus, als ob dieser Offline-Kanal offline bleibt und äh es unklar ist.
Michael Kreil 0:25:55
Ne, also ähm die es gibt bereits ähm äh es gab schon mal einen Versuch, Fahrplandaten in einem, so eine Art Wiki zusammen zu sammeln,ähm also Usergenerate, also Leute tippen halt ihre Haltestellen-Fahrpläne ab,weiter und das ist Ding ist relativ gescheitert, weil wenn man so ein Ding bei null anfängt, dann dann wird das nichts. Jetzt haben wir aber schon mal äh im Prinzipfast, ich sage mal neunundneunzig Komma neun Prozent der Daten, haben wir schon mal. Und jetzt könnte man, wenn man es in einer zentralen äh Plattform äh anbietet, könnte man so neue Schnittstellen mit ranbappen, also was weiß ich, irgendein Ding, was äh im Stundentakt einfach mal den Fahrplan überprüft,ob der noch aktuell ist, ob denn an der Haltestelle irgendwie ein Zug fehlt oder mehr kommt, was im aktuellen bisschen bekannten Fahrplan nicht berücksichtigt wird, also das System könnte dann.
Tim Pritlove 0:26:39
Ja oder so eine App, die man einfach, wenn man im Zugsitz startet und dir sagt, du müsstest jetzt eigentlich in diesem Zug sitzen, stimmt das? Äh ja, stimmt noch der Fahrplan oder,Ich weiß jetzt keinen Zug, äh der das jetzt sein könnte, was kannst du mal eintragen und so, ja? Also, dass man in so ein Krauthousing-Tool äh an der Stelle macht, das kann ich mir auch gut vorstellen, dass das dann sehr aktuell ist, da sind wir schon so ein bisschendie Open Streetmap Idee äh hinzu open traffic äh Plänen oder so.
Michael Kreil 0:27:08
Genau, also in in dem Moment, wo man schon ein Großteil der Daten hat, ist es halt deutlich einfacher, sie zu aktualisieren, als bei null anzufangen.
Tim Pritlove 0:27:15
Ähm jetzt sind wir ja mit Google eingestiegen.
Linus Neumann 0:27:20
Na, Google hat's nämlich jetzt auch.
Tim Pritlove 0:27:21
Hat's jetzt auch. Grund nur der Google.
Michael Kreil 0:27:25
Ja, das äh ich habe mich einfach mal auf die Pressekonferenz eingeladen.
Tim Pritlove 0:27:29
Also eine Woche bevor äh Apple sozusagen Google aus seinem iPhone rausgeschmissen hat, landen die Daten jetzt bei Google, kriegt Apple die jetzt auch.
Michael Kreil 0:27:39
Ja ähm benutze Apple Open Streetmap, war ein Open Street Map sind zum Beispiel Haltestellen, Fahrpläne drin und da sind auch schon Linien drin.
Tim Pritlove 0:27:46
Tun sie nicht. Also es gab mal das Gerücht und es gibt so einzelne Informationen, die so nahe liegen, dass da irgendein Merch war, aber das ist unklar. Im Wesentlichen sind's die Tom Tom Daten. Nicht nur, aber,Sieht so aus, als ob's vor allem ist.
Linus Neumann 0:28:02
Was hat denn jetzt Google für Daten?
Michael Kreil 0:28:04
Also ähmdie Deutsche Bahn und äh Google haben über zwei Jahre hinweg ähm versucht, den Fahrplan der Deutschen Bahn in ein spezielles Format, namens GTFS. General äh geht hier fest. Ähm,Zu übersetzen. GTFS ist, na, ich sage mal, eine Erfindung von Google. Ähm das sind,Textdateien, wo dann in einer ist in Auflistung aller Haltestelle mit Geokoordinaten in einer Auflistung aller Linien und dann kommen gibt's sogar noch eine Tabelle für Fahrpreise und so weiter. Simple Textdateien als SIP,oder wird das online gepackt und Google fragt das halt ab und benutzt das dann für seine äh Fahrplanauskunft,Es gibt aber auch ganz viele andere Apps und Service und so weiter, die auf GTFS anbieten äh anbauenGTFS ist entwickelt sich gerade zum Offenen de facto Standard für für Fahrplandaten.Ich hab's mir angeguckt, wirkt relativ solide, man muss mal gucken wir hatten paar also wir hatten leichte Schwierigkeiten dabei, das in GTFS umzuwandelnweil's einfach zu viele Ausnahmen gab ähm beispielsweise spezielle Fahrpläne für Weihnachten oder an Silvester und dann gibt's irgendwie noch Ostern und keine Ahnung, diese ständigen Fahrplanwechsel, die waren schwierig und GTFS äh abzubilden,müssen wir mal abwarten, äh wie wie das aussieht. Also die die Deutsche Bahn schafft das innerhalb von zwei Jahren. Also denke ich mal, wir schaffen das in den nächsten zwei Wochen.
Linus Neumann 0:29:29
Kann man aber jetzt, Google verhält sich da genauso wie Hafers und ähm ist jetzt nicht irgendwie bereit, diese Daten zu teilen, weil Google möchte natürlich, dass man bei denen auf die Seite kommt und wenn ich das richtig gelesen habe in dem Ankündigungsartikel, freut sich,die Deutsche Bahn darüber, dass man von Google aus dann direkt auch die Fahrt buchen kann, das heißt, sie haben mit Sicherheit irgendeine Art äh Sponsoring,oder äh.
Michael Kreil 0:29:56
Also ich ich war ich war ja auf der Pressekonferenz äh und genau diese Fragen wurden auch von den Journalisten gestellt. Es soll angeblich kein Geld geflossen sein, in beide Richtungen nicht, also Google zahlt nichts an Bahn, Bahn zahlt nichts an Google. Ähm.
Linus Neumann 0:30:07
Angemessen wäre.
Michael Kreil 0:30:08
Ja, also es ist äh tatsächlich äh eine Win-win-Situation für für beide. Ähm,die dass ich eine eine Fahrkarte direkt buchen kann, das jetzt ein bisschen übertrieben, tatsächlich wird bei jeder äh Verbindung Link angebotenWenn ich da draufklicke, dann ist im Prinzip meine Reiseauskunft schon vorformuliert. Also im Prinzip die diese Maske, die ich da einfülle, wann ich von A nach B fahren möchte.
Linus Neumann 0:30:33
Okay, also das ist das ist ja, das ist nicht gut. Das ist Killefit, das kann ich auch.
Michael Kreil 0:30:38
Genau, also es gibt äh für Buchungen oder Verbindungen und sonstwas gibt's noch keiner äh standardmäßigen äh IDs oder irgend sowas, ja,wo dass sich die eindeutig identifizieren kann und adressieren kann über eine URL, sondern ähm ja, da ist einfach nur das Formular äh ausgefüllt. Das war's. Das siehst du schon in der,also jetzt nicht Hightech.
Tim Pritlove 0:30:56
Es ist ja,Ich meine, wir haben's jetzt schon auch ein bisschen genereller diskutiert, aber vielleicht nochmal kurz auch so die Frage, wenn andere Länder das machen, ähm,Wie siehst du denn das so? Ist ja so,Bahn ist ja auch in gewisser Hinsicht die Öffentlichkeit, also es gehört ja auch dem Staat so. Für unsere Infrastruktur sozusagen. Gibt's zwar alle möglichen Versuche, das zu privatisieren, aber sie benehmen sich da jetzt im Wesentlichen wie ein Unternehmen,Wenn man jetzt aber mal sagt, die Bahn ist aber eigentlich eher ein öffentlicher Korpus, so äh kann man sagen, ja, hier äh,wir öhnen euch, ja, wo sind unsere Daten, ja? Also.
Michael Kreil 0:31:39
Also man kann's aus ganz vielen verschiedenen Perspektiven sehen. Ich würde jetzt aber nicht sagen, dass was weiß ich die Deutsche Bahn jetzt ein Staatsbetrieb ist oder mit Staatsgeldern diese Gleise gebaut wurden. Ich finde das ein schwaches Argument,weil das dann halt nur gegen die Bahn feuern würde. Ähm aber wir brauchen halt auch Argumente für Nahverkehrsunternehmen, ja, für eine BVG, warum weiß ich denn die.
Tim Pritlove 0:31:56
Die sind ja auch öffentlich beauftragt. Also da geht ja genau das Gleiche.
Michael Kreil 0:32:00
Also ich ich sehe auch, dass äh solch eine Nahverkehrsinfrastruktur ähm enorm wichtig für eine Stadt ist. Ja, also was wäre Berlin, wenn von heute auf morgens den Nahverkehr nicht mehr geben würde? Oder man hat ja das Chaos gesehen, wenn der S-Bahn nicht mehr äh funktioniert,all die ganzen auch die ganzen Pendler oder sowas ja wie weit an so 'ne Stadt auf 'ne, auf 'ne, 'ne Anbindung und 'n Nahverkehrsnetz angewiesen ist,Also das zum einen, es gibt ein ganz hohes gesellschaftliches Interesse an an diesen an diesen Daten. Und das dann nicht nur in Form von Fahrplänen sich anschauen zu können, sondern auch ganz anders auswerten zu können.Ich würde zum Beispiel gerne mal äh ausmessen, welche Region in Brandenburg gut mit solchen äh mit dem öffentlichen Personenverkehr erreichbar sind und welche nicht,die halt keine Busverbindung haben. Also das sind benachteiligt, ne? So ist ja sozusagen Standort-Nachteil. Ich würde als Firma nicht in eine, in einer Stadt ziehen,die was weiß ich kein Internet und keine Anbindung, keine keine Nahverkehrsanbindung hat. Das ist also auch ein Politikum.Wie wie Anbindung den der unterschiedlichen steht ist. Äh ich habe vorhin Barrierefreiheit erwähnt ähm würde ich auch gerne mal mitmachen. Ja ähm,äh Behindertenverbinder und versuchen schon lange äh die Deutsche Bahn und die anderen äh,Anbieter davon zu überzeugen, dass sie sich dann doch mehr für für äh Behinderte einsetzen, dass er da behindertegerechte Reiseauskunft anbieten und diese Plattform da weiterentwickeln. Nur ist denen halt die Kunden,zu klein vermutlich. Äh also die werden das jetzt nicht für äh eine Handvoll von Menschen tun wollen. Aber die Leute würden das ja auch gerne selber programmieren. Ja, würden sie ja gerne auch selber machen.
Linus Neumann 0:33:35
Müssen wir wahrscheinlich an der Stelle noch erwähnen, ne?
Tim Pritlove 0:33:39
Ja, ich dachte auch schon die ganze Zeit an,der ja auch schon mal hier bei CRE zu Gast war mit dem Projekt und auch viele dieser Themen schon angesprochen worden, vor allem auch diese Elevator Geschichte. Er glaubt, ich hätte jetzt, er hat jetzt auch noch so ein Elevator Projekt auch schon gestartet, ne,Ähm.
Michael Kreil 0:33:57
Das könnte man super zusammenführen, also eine Nahverkehrsauskunft, die die Fahrschule sogar berücksichtigt.
Tim Pritlove 0:34:03
Das wäre in der Tat äh was ganz Großartiges.
Michael Kreil 0:34:06
Oder beispielsweise ähm äh es gibt halt so diese S-Bahn U-Bahnstationen,wo man innerhalb von drei Minuten angeblich umsteigen kann, aber mit dem Rollstuhl muss er mit dem Fahrstuhl runter, dann muss er raus und über eine Kreuzung, dann ist da irgendwo versteckt noch ein Fahrstuhl, dann fährst du eine Runde in die U-Bahn und brauchst eine halbe Stunde dafür. Das sind also die die Umsteigezeiten äh falsch,Floyd im Rollstuhl.
Tim Pritlove 0:34:28
Ja, was steht jetzt unterm Strich? Also äh wir prangern das anders, diese Daten nicht verfügbar sind. Ich glaube, da sind wir uns irgendwie ziemlich äh einig. Und äh,verstehe irgendwie, dass die Bahn da Bedenken hat, aber ich fände es gut, wenn man da mal einenDialog suchen würde, dass man einfach das auch mal in die Diskussion begibt, zumal ich einfach denke, dass das, was die Bahn vielleicht glaubt an Nachteilen erleiden zu können, dass das,Wenn's überhaupt so ist, soweit äh hinten ansteht, hinter den möglichen Vorteilen, die man daraus ziehen kann,das ist einfach mal umgesetzt, gehört's mal andere Länder das jetzt auch machen und die stehen auch noch.
Michael Kreil 0:35:08
Das ist das Kernproblem bei bei Open Data. Ähm normalerweise äh was weiß ich, amerikanische Unternehmen, äh die sind da selber auf die Idee gekommen, ihre Fahrpläne offen zu legen. Ich meine, das sind halt intelligente Menschen, die haben gesunden Menschenverstand. Wir haben auf.
Linus Neumann 0:35:22
Im Moment ist ein Amerikaner.
Michael Kreil 0:35:23
Also wir haben auf gesunden Menschenverstand bei der Deutschen Bahn und bei den Nahverkehrsunternehmen gehofft und ähm haben ihn dann scheinbar nicht gefunden. Ähm,also wenn wir jetzt Open Data haben wollen, dann funktioniert das nicht, darauf zu warten, dass es selber drauf kommt. Also müsste man irgendwiebeweisen, dass Open Data gut ist. Und die Idee ist äh, wir packen jetzt mal die Daten äh online und ich versuche, ganz viele Entwickler zusammen zu suchen, die sollen alle,eigene Projekte mitmachen. Ich habe schon ein paar schöne Ideen dazu gehört. Leute, die, was weiß ich, den CO2 Ausstoß äh der deutschen Bahn berechen wollen, äh Leute, die versuchen ausrechnen äh äh ausrechnen wollen, ob man zum Beispiel mehr äh Waren auf die Gleise bekommen kann und ähAlso ganz äh interessante Projekte habe ich gehört, von da bin ich gar nicht drauf gekommen. Also.
Tim Pritlove 0:36:09
Optimierung, ne, vor allem. Ich meine, die Bahn investiert selber da sehr viel äh Hirnschmalz, also Netzplanung ist natürlich eine der kompliziertesten informatischen Probleme, glaube ich, auch überhaupt,mal einen Freund gehabt, der da in dem Bereich auch tätig war. Er meinte auch, also allein,die schiere Quantität an Infrastrukturelementen, die in dieser Datenbank drin stehen, die so zu berücksichtigen sind, also jede Weiche, jeder Bahnhof, jede Brücke äh jeder Übergang, einfachalles, ja. Äh das ist schon so der Warnwitz und dann eben da auch noch ähm nicht nur einen Plan zu machen, der funktioniert, sondern der auch bestimmten Anforderungen auch genügt,also im Sinne von soll bestimmte Verbindungen äh Übergänge et cetera Umsteigeoptionen et cetera äh ermöglichen. Das ist ähm nicht,nicht ohne, aber äh warum sollten sie sich da nicht auch einfach mal andere Leute dran versuchen und sagen, ja hier gucke mal, wie wär's denn, äh wenn das so und so machen würde.
Michael Kreil 0:37:03
Also ich plädiere da ähm bitte mit den Daten rumspielen, irgendwie coole Sachen machen und der deutschen Bahn beweisen, dass äh dass man da schöne Sachen mit machen kann. Ja und.
Tim Pritlove 0:37:11
Wobei da fällt mir jetzt noch ein Punkt ein, der vielleicht auch noch ein Angstpunkt sein könnte bei der Bahn, der auch in gewisser Hinsicht nachvollziehbar ist. Denn äh die Zeit der Konkurrenzlosigkeit auf der Schiene ist ja vorbei,Die Fernstrecken werden auch von anderen gemacht und äh vielleicht denken sie sich auch so, naja, wenn unsere Daten jetzt so rumliegendann könnten ja äh andere daherkommen und sozusagen die Lücke in unserem Plansystem finden und dann auf einmal Verbindungen andie wir so nicht haben.
Michael Kreil 0:37:43
Das Interessante ist jetzt dabei, in all diesen Diskussionen kam relativ oft Argumente dagegen, diese Daten nicht zu veröffentlichendann könnten wir Personen A oder B könnten ja irgendwie das missbrauchen oder sonst irgendwie. Und diese gesamten Argumente sind jetzt äh inäh nicht mehr anzusetzen, weil die Daten bereits schon draußen sind. Punkt. Kannste nicht mehr zurücknehmen.Das heißt also, äh wenn die Deutsche Bahn Angst davor hat, dass jemand äh äh diese Fahrpläne auswerten kann, um zu gucken, welche Strecken man beispielsweise befahren kann oder sowas. Das Argument ist nicht mehr valide, weil die sind schon raus, die Daten. Punkt. So, also Kind ist in Brunnen gefallen und jetzt können wir's mal ordentlich machen.
Tim Pritlove 0:38:19
Amen. Ja.
Linus Neumann 0:38:24
Bleiben bei Daten.
Tim Pritlove 0:38:25
Wir bleiben bei Daten. Das ist gut. Datenbanken stehen ja immer hoch im Kurs.
Linus Neumann 0:38:29
Datenbank steht hoch im Kurs, Datenbank hat äh hat ja auch die Regierung so für sich entdeckt, so Datenbanken sind braucht man und ähmwir haben ja auch äh schon einige Datenbanken äh so gerade für die innenpolitischen Erwägungen irgendwie uns äh gestaltet. Terrorismusdatei und solche Scherze. Und nach dem Debakeldes Nationalsozialistischen Untergrundes, als wir merkenSchau guck, das waren doch Nazis, die hier die ganze Zeit äh Migranten abgeknallt haben, das waren gar nicht dieMigranten, Mafia, äh die sich da gegenseitig abgeknallt hat. Äh musste natürlich schnell was geschehen und da wurde ähm entschlossen, man möchte jetzt eine gemeinsameNazidatenbank haben. Und zwar die RED, die Rechtsextremismus Datei. Und ähm,Da ist also vorgesehen, dass ähm in einer Standardisierten zentralen Datei von Polizeibehörden und Nachrichtendiensten von Bund und Ländern,Das heißt also alle,Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz, militärische Abschirmdienst, Bundespolizei und jeweils sechzehn KriminalLandeskriminalämter undsechzehn Landesämter für Verfassungsschutz eine gemeinsame Datei haben, wo sie so ihre Nazis drin sammeln können, damit wenn nächste Mal denn äh NSU zwei kommt, ja, zweite Generation, wir kennen das von der RAF, ähm wenn die dann kommen.Kann man, dann hat man die in der Datei.Und ähm dann kann man nämlich, wenn kann man hoffentlich dann vorher äh was verhindern oder also es ist noch ein bisschen unklar. Also was sie machen wollen, ist auf jeden Fall das Analysieren,mit dieser Datenbank. Der Analyseteil steht aber noch nicht äh fertig. Also sie haben bis jetzt nur die Datenbank. Und da kommen jetzt also,Unmengen an äh Gesetzen rein, von äh äh von da an Daten rein, äh die laut äh laut diesem Gesetz,von Personen erhoben wurden, die mit Gewalt bezogenen, Rechtsextremismus zu tun habenEs gibt aber keine äh nähere Definition von Rechtsextremismus oder Gewalt. Also man kann sich sehr gut vorstellen, ähm dass in dieser Datenbank natürlich entsprechend äh dass das eventuell mal sich ausweitet aufandere Personengruppen.Was ich an dem Thema so interessant finde ist, dass das gerade bei Nazis Veltas, also sage ich mal, die traditionellen Gegner von solchen Datenbanken, in denen bestimmte Personen gesammelt werden, sind ja eher äh Linke,Und äh wenn es jetzt eine Nazi-Datenbank an anbetrifft ähm,Dann ist sind natürlich auch Linke. Wir Linken wird eine sehr äh eine Großteil ihrer Argumentation weggezogen,sie ja immer sagen so, ah, das wird irgendwann gegen uns verwendet, wenn die Nazis an der Macht sind. Ähm diese Argumentation, äh dieses Schreckenszenario äh kann man da jetzt nicht aufbauen. Entsprechend gibt's auch relativ wenig,hörbare laute Kritik an an an dieser Datenbank.Was man vielleicht noch dazu sagen soll, sie haben glücklicherweise so eine Einschränkung, was diewas den Zugriff auf die Daten betrifft und zwar ist das eine Metadatenbank, die dem Suchenden, also da haben wir jetzt Unmengen an Leuten eigentlich Zugriff zu dieser Datenbank, immer nur sagt,In diesem Feld steht etwas. Also ich habe die Adresse oder ich habe einen einen zweiten Namen von dieser Person.Und äh da muss man aber noch eine Anfrage stellen.Bei der Behörde, die das irgendwie da rein äh da da eingetragen hat. Spannend ist, dass es äh also,eine derart lange Liste an Daten istdie also wirklich schon sehr äh sehr spannend ist. Ich schaue mal gerade ganz kurz, ich habe das auch nochmal verlinkt. Also so E-Mail-Adressen, Bankverbindungen, Schließfächer, Fahrzeuge, äh besuchte Orte oder Gebiete,an oder in denen sich die Person mit anderen Personen treffen, Sprachkenntnisse, äh besuchte Konzerte und Veranstaltungen, Haftbefehle äh und so weiter. Sie wollen da wirklich eine äh alles zusammenfügen und.Planen also, wie gesagt, das ist auch der einzige Teil, der an so einem bei so einem Projekt natürlich dann sich mal eine Herausforderung ist. Ähm Analysefähigkeit irgendwie zu entwickeln. Und da gibt's also,Einige Firmen auf dem Markt, äh die solche äh Dinge irgendwie versprechen, dass sie das also können,und zwar ähm gibt's da gab's da beim Polizeikongress so ein wunderschönes äh Plakat, das hat der Matthias Monroy äh zitiert, wo sie also sagten, sie würden jetzt gerne von der,reaktiven Polizei über die proaktive Polizei,zur Predigtiven Polizei. Also das äh Verbrechen verhindern bevor es geschieht, ähm weil.
Tim Pritlove 0:43:38
Prämtiven, sagtest du, pri.
Linus Neumann 0:43:40
Präventiv.
Tim Pritlove 0:43:41
Präventiven.
Linus Neumann 0:43:42
Präventive Polizei,und äh das wird also relativ spannend. Ich hatte das ja mal erwähnt, dass ich so ein bisschen Ahnung von Datenanalyse auch habe und mir ungefähr so die die Rehabilitäten von solchen Vorhersagen äh vorstellen kann. Ich glaube, da ist es noch ein relativ,weiter Weg und ähm wo natürlich vor gewarnt wird ähm und ich denke auch zu Recht ist, dass,Hier mal wieder etwas passiert, was, wenn man das eben für Nazis zulässt, dann haben wir demnächst ähm,Also die Entwicklung, die da natürlich sofort zu zeichnen ist, haben wir demnächst noch ein paar äh Dateien für für andere Bevölkerungsgruppen, denen das nicht gefällt. Äh die, die dem Staat nicht gefallen und der nächste Vorschlag ist ja, man könnte das doch wieder alles zusammenlegen, dann wär's doch sehr viel einfacherähm und dann irgendwann wird äh,Werden die Firmen, die da ihre Analyse-Software und Visualisierungssoftware irgendwie auf diese Datenbanken werfen wollen, äh eventuell auch mal irgendwie einen sinnvollen Fortschritt machen, dass den Nutzern zumindest,Nutzung dieser Software als sinnvoll erscheint und dann haben wir unter sehr vielen Fehlpräditionen,Software zu leiden. Also es, ich denke nicht, dass eine besonders äh positive Entwicklung ist, die da stattfindet.
Tim Pritlove 0:45:01
Ja, also ob Software wirklich da äh nennenswerte Zusammenhänge herausfinden kann oder ob es überhaupt zu irgendeiner Reaktion für dich meine gerade bei der NSU Geschichte ist ja nicht so, dass es ein Mangel an Informationen gegeben hätte, ja. Äh es ist äh hat ein Mangel äh des äh Nachgehens,reagieren's auf diese Informationen gegeben.
Linus Neumann 0:45:18
Aber das ist natürlich genau deren Argument, ne, dass sie sagen, die die Information ist irgendwie untergegangen und äh.
Tim Pritlove 0:45:25
Für unsere Mitarbeiter tun ja leider nichts, deswegen müssen's jetzt die Computer machen.
Linus Neumann 0:45:27
Die Datenbank hätte, dass die Datenbank hätte das Rot äh markieren müssen oder so.
Tim Pritlove 0:45:31
Ah ja, okay, weil wir sind selber nicht in der Lage, die äh nennenswerten Schlüsse zu ziehen.Großartig, ne? Ich meine, das ist natürlich jetzt auch wieder der Klassiker aus der Freiheitsdiskussion, äh äh lass uns doch mal Geheimdienste und Polizei zusammenlegen, ja, diese Diskussion kommt seit den siebziger Jahren auch regelmäßig wieder. So eine der Grunderkenntnisse aus der Nazi-Zeit,Die sich in unserem Rechtssystem ja auch festgeschrieben hat, dass das irgendwie nicht so eine kluge Idee ist, Geheimdienste und Polizei zusammenarbeiten zu lassen, daher ja eben auch eine strikte Trennungim Prinzip existiert. Ich kann jetzt gerade gar nicht benennen, wo sie ist. Ähm aber das ist natürlich äh eine Trennung, die,de facto auch vorliegt und die natürlich durch solche Systeme wieder äh eingerissen wird.
Linus Neumann 0:46:15
Vor allem in also in erhöhtem Maße die Idee von dem Trennungsgebot äh ist ja, wer,wer viel weiß, die Geheimdienste, die dürfen halt nicht alles, die haben nicht die Macht der die Rechte der Polizei und die Polizei darf viel und ähm darf aber dafür nicht alles wissen,dass so die die Idee dieses oder die rationale dieses ähm,Dieses Trainingsgebotes. Und die Polizei hat jetzt durch diese Antiterrordatei, wenn da der MAD und die ganzen Geheimdienste, Daten reinschreiben,dann sind das ja nach Strafprozessordnungen, Informationen, die durch die Geheimdienste erhoben wurden, die eben nicht gerichtsfest sind.
Tim Pritlove 0:46:55
Weil sie potenziell illegal Methoden anwenden dürfen.
Linus Neumann 0:46:58
Genau. Und die dürfen, genau, Geheimdienste wenden, also wenden illegale Methoden an. So. Und die Polizei hat dann jetzt Zugriff auf diese Informationen,äh die einerseits nicht gerichtsfest sind, die der Polizei aber eben helfen können, bestimmte Dinge zu tun. Ähm was den,Friedrich zu der interessanten Äußerung äh bewegt hat, dass das Trennungsgebot gerade zu Verlange, dass Polizei und Geheimdienste ihre Daten teilen,immer. Der Innenminister Friedrich, ja.
Tim Pritlove 0:47:31
Ja, IM, ist ja schön gesagt, äh was äh wie wie funktioniert sein Hirn jetzt an der Stelle gerade, dass er das so zusammenkriegt? Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden.
Linus Neumann 0:47:38
Habe ich auch nicht verstanden, deswegen ich äh bleibe dann im im.
Tim Pritlove 0:47:43
Also, weil es getrennt werden soll, muss es zusammengelegt werden,was getrennt werden muss, muss zusammengelegt werden. Alles, was getrennt werden soll, muss zusammengelegt werden.
Linus Neumann 0:47:54
Ich habe keine Ahnung. Also wir haben auf jeden Fall jetzt diese Datei und gleichzeitig ist ja noch anhängig äh die Verfassungsbeschwerde gegen die Antiterrordatei äh vom BundesverfassungsgerichtUnd die ist irgendwie seit seit äh mehr als einem Jahr gibt's da irgendwie offensichtlich diese äh Beschwerde,Und äh die wird jetzt erstmal, die liegt erstmal auf Halde, weil alle damit beschäftigt sind, dass ich jetzt noch eine Anti, die die RED, die Rechtsextremismusdatei ähm.
Tim Pritlove 0:48:20
Wer hat diese Beschwerde? Weißt du das.
Linus Neumann 0:48:23
Das weiß ich leider nicht. Ähm da müsste ich jetzt googeln.
Tim Pritlove 0:48:28
Googeln. Na ja. Für Fahrpläne interessieren wir uns jetzt nicht.
Linus Neumann 0:48:33
Also ich will, ich will diesen, diesen Begriff des Dambruchs ja nicht mehr verwenden.
Tim Pritlove 0:48:37
Dann machen wir das jetzt auch nicht.
Linus Neumann 0:48:40
Ich empfehle ein ähm.
Tim Pritlove 0:48:43
Wir geben Bedenken zu Notiz.
Linus Neumann 0:48:44
Ich empfehle einen einen Artikel von äh Johneffe Nebel auf Metronaut, der äh sich gerade damit immer auseinandersetzt und der äh schon vor einigen Monaten oder,Ja, auch vor vielen Monaten, als die Idee aufkam,Diese Nazi-Verbunddatei äh zu erstellen, dass er dann also sagte, auch die Erfassung von Nazis ist ein Angriff auf die Bürgerrechte und ähm entsprechend ist das nicht unbedingt zu feiern, was da passiert.
Tim Pritlove 0:49:15
Ja, wir geben Bedenken zu Protokoll.
Linus Neumann 0:49:17
Genau, wir geben Bedenken zu Protokoll.
Tim Pritlove 0:49:22
Was haben wir denn noch auf unserer tollen Themenliste? Statistiken, von Datenbanken zu Statistiken.
Linus Neumann 0:49:30
Ja, genau das ist ja eigentlich das, was man aus Datenbanken so schön machen kann, Statistik, ähm dass er das warum ich so Daten auch mag, ne, schön wasrechnen kann. Ich kann ja nicht so schön visualisieren. Äh deswegen muss ich irgendwie äh so versuchen, das in in Zahlen auszudrücken. Und ähmwas dabei rauskommt, wenn das Leute machen, die ähm also Statistik, die Statistik selber lügt ja nicht,aber die Daten und die Interpretation. Alsound oder die Daten haben ja Fehlzusammenhänge oder Scheinzusammenhänge oder so weiter. Das ist das Spannende an der an der Statistik, dass man eigentlich so ein so ein mathematisches Handwerkszeug hat, was was äh absolut objektiv istwas man eben aber auch anwenden kann an Stellen wo es nicht adäquat ist, weil die Zahlen eben nicht sagen hey Moment ich bin eine Zahl mit auf die du dieses äh Verfahren gerade eigentlich gar nicht anwenden solltestUnd ähm am Ende dann sehr schöne Zahlen da stehen können, aus denen man sehr spannende Schlüsse ziehen kann. Ähm,BKA hat jetzt seine Cyber-Kriminalitätsstatistik veröffentlicht,Das ist die das Cybercrime Bundeslagebild zwanzig elf.
Tim Pritlove 0:50:44
So nennen die das auch immer noch.
Linus Neumann 0:50:45
Schönes so ein PDF.
Tim Pritlove 0:50:47
Cyber Crime.
Linus Neumann 0:50:49
Cybercrime. Cybercrime Bundeslage wird zwanzig elf, Bundeskriminalamt.
Tim Pritlove 0:50:53
Internetkriminalität ist kein Begriff, der sich da durchgesetzt hat oder sowas oder Netzgebundene, Kriminalität. Ich meine, das klingt immer so, als ob da noch Leute mit Datenbrillen und Cyberhandschuhen irgendwie durch den virtuellen Raum das hat schon einen Grund, weil.
Linus Neumann 0:51:03
Ja, nee, das das hat das hat schon einen Grund, weil es ist abzugrenzend von der Kriminalität mit dem Tatmittel-Internet.
Tim Pritlove 0:51:11
Also zu sagen, hier geht es explizit um Kriminalität, die sich auf das Internet selbst bezieht. Verstehe also, Serverangriffe et cetera.
Linus Neumann 0:51:21
Sagen wir mal, sagen wir mal, äh wenn ich versuche, dich zu erpressen oder so, per E-Mail, da ist das ja keine Cyberkriminalität. So viel haben sie schon gecheckt, so das hatist in dem in dem Haupt äh äh in der in der Hauptkriminalstatistik war das ja einer der Kritikpunkte, dass sie sagten, ja ihr irgendwie im Internet alles Verbrecher und äh da da wird alles schlimm und so, ne.
Tim Pritlove 0:51:41
Der Mörder hatte auch einen Internetanschluss.
Linus Neumann 0:51:42
Mörder hat Internet.Und ähm was sie also jetzt hier feststellen, ist so die Hauptprobleme des des Cybercrimes, also der der Diebstahl digitaler Identitäten, das Phishing,digitale Erpressung, aber in dem Fall dann also auch mit digitalen äh Dingen, also was weiß ich, irgendwie hast du deinen Server oder sowas. Ähm,Carding. Ich vermute mal damit meinen Sie irgendwas mit Kreditkarten oder sowas. Keine Ahnung, es ist Carding. Ich bin ja auch jetzt kein Internetbetrüger.
Tim Pritlove 0:52:11
Man kann regelmäßig.
Linus Neumann 0:52:14
Zwei Teilen.
Tim Pritlove 0:52:16
Karding.
Linus Neumann 0:52:17
Kreditkarten, ja? Äh Kreditkartendaten per Trojaner abgreifen und dann irgendwie,Ja, also Kreditkarte in Daten klauen, ja? Und Angriffe auf die Smartphones. Das habe ich ja schon gesagt, dass das hier das äh dass das, dass, dass es auch ein ein spannendes Feld ist, in dem äh sicherlich viel zu erfahren ist. Und natürlich das Bauen von Bord netzen. So also die großen,Also tatsächlich die Größeren äh kriminellen äh Dinge, die man so im Internet.
Tim Pritlove 0:52:46
Ist wieder so ein Begriff wie Handy, ne? Das gibt's nur in Deutschland.
Linus Neumann 0:52:50
Ja, ich habe auch jetzt, also ich weiß ja mich da jetzt erstmal nicht zu, ne,Was wir, was wir heute feststellt ist, ähm Cyber Crime stagniert, ja? Geringfügiger Rückgang von rund null Komma sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erster Punkt, was sie,feststellen, Computerbetrug stagniert, äh,Betrug mit Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten ist sogar sehr stark zurückgegangen, um dreitausend Fälle von irgendwie siebentausendneunhundert auf viertausendsiebenhundert. Ähm,ein bisschen Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung ist hochgegangen. Ähm Ausspähen von Daten, ja, also man sieht, es ist auf jeden Fall entgegen der dramatischen,Zunahme, die in den letzten Jahren immer besungen wurde, ähm,nicht so stark gestiegen. Jetzt hast du natürlich das Problem, du musst als BKA so eine Statistik veröffentlichen und du hast nichts es hat sich, du hast nichts getangegen Kriminalität außer irgend so ein Cyberspionage, Abwärtszentrum mit zehn Mann irgendwo in den Keller gestellt. So und jetzt musst du natürlich irgendwie erklären, warum geht das denn zurück,Wir haben hier gar nichts gemacht. Wir wollten ja erst noch was machen. Wir wollen ja jetzt bitteschön nicht diese Statistik veröffentlichen und sagen, wir haben nix gemacht und das hört jetzt einfach von alleine auf. Ja.
Tim Pritlove 0:54:12
Die Kriminalität konnte durch nichts tun, erfolgreich zurückgedrängt werden.
Linus Neumann 0:54:17
Wenn du da, wir haben das ausgesessen.
Tim Pritlove 0:54:22
Kannst du nicht machen. So.
Linus Neumann 0:54:24
Kannst du nicht machen. So was machst du was machst du also? Dann musst du sagen, okay ähm die Anzahl der Fälle ist irgendwie stagniert. Na dann lass uns doch mal schauen äh was ist denn mit dem Schaden,ähm.Also wie viel Schaden ist entstanden? Das wäre so der die andere kennt's halt so. Fallzahlen und entstanden dieser Schaden. Und dann sagen sie, eine Einschätzung des Phänomens Cyber Crimeallein auf basisch statistischer Zahlen ist nicht möglich. Einzelne beziehungsweise.
Tim Pritlove 0:54:56
Auf einmal.
Linus Neumann 0:54:57
Besonders relevante Phänomene im Zusammenhang äh irgendwie Straftaten, mit denen das äh oder auch vielfältige Ausprägungen und so weiter. Äh also können wir irgendwie nicht so genau machen. Deswegen zahlen haben wir ein großes, vermutetesDunkelfeld und so weiter. Deswegen malen wir jetzt mal hier so einen Balken, dass das so mal um zehn Millionen Euro äh äh höherer Schaden.
Tim Pritlove 0:55:18
Nach dem Motto, die Cybercreme-Statistik selbst verhält sich schon sehr sehr eratisch, dass es so verdächtig, da muss was dahinter ste.
Linus Neumann 0:55:27
Die Statistik ist ja.
Tim Pritlove 0:55:29
Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen.
Linus Neumann 0:55:32
So und schon hast du schon.
Michael Kreil 0:55:34
Wie viel Millionen waren das? Ich habe mich äh ich.
Linus Neumann 0:55:36
Von von einundsechzig einhalb auf einundsiebzig Komma zwei Millionen Euro.
Michael Kreil 0:55:39
Millionen Euro. Ich habe nämlich parallel mal die andere, die restliche Polizeikriminalstatistik durchgeguckt, um einen Vergleichswert zu haben, Wirtschaftskrimi Wirtschaftskriminalität ist vier Komma sieben Milliarden,mal in Relation.
Tim Pritlove 0:55:53
Vier Komma sieben Milliarden im Verhältnis zu.
Linus Neumann 0:55:56
Einundsiebzig Millionen.
Tim Pritlove 0:55:56
Millionen. Einundsiebzig Millionen Euro.
Linus Neumann 0:56:01
Also ich wäre lieber Wirtschaftskrimineller.
Michael Kreil 0:56:03
Also lieber lieber scheint mal die Wirtschaft ab als das Internet oder wie?
Linus Neumann 0:56:06
Da könnte man mal also irgendwas müsste man mal machen. Also Wirtschaftskriminalität, ja. Auf jeden Fall.
Tim Pritlove 0:56:12
Wir mal was machen, ja.
Linus Neumann 0:56:13
Das Schöne an diesem Ergebnis ist dadurch, dass du den diesen Schaden dann hochmachst, aber die die Fallzahlen sinken, kannst du natürlich dann äh in der DPA Anmeldung sagen, das wird immer schlimmer,Zwar bleiben die Fallzahlen gleich, aberäh machen irgendwie viel mehr Kohle damit, ja, also Bedrohung, Bedrohung wächst, ganz klarer Fall, ne? Ähm.
Tim Pritlove 0:56:34
Na gut, also mit anderen Worten, wir zweifeln die klare Aussage, hier ein wenig an und ziehen vielleicht.
Linus Neumann 0:56:39
Absolut ähm nicht der Schluss daraus zu ziehen, der in allen ähm in allen,Artikeln, die so die DPA-Meldung abgeschrieben haben, gezogen wurde.Die Medien haben sich wie ich empfehle ein zweites Mal einen Artikel von John F Nebel auf Methoden auch DE haben sich da vor den Karren spannen lassen, haben diese Statistik sich nicht angeguckt und haben die DPA-Meldung abgeschrieben in der.
Michael Kreil 0:57:07
Traurig. Eigentlich sind ja Medien dazu da, dass wir irgendwie einen Kontext zu setzen, ne und zu bewerten und genau das haben sie nicht getan.
Tim Pritlove 0:57:12
Die Medien sind schuld. Ähm ja, aber sehr viel mehr müssen wir da jetzt aber auch glaube ich nicht äh sagen oder gab's noch einen Aspekt.
Linus Neumann 0:57:23
Nee, ach, Kriminalitätsstatistik, ich bitte dich, so ein Kilofit, also äh das ist das ist nix.
Tim Pritlove 0:57:31
Kommen wir zu anderen Erkenntnissen. Äh es gab ein äh Urteil vom Verwaltungsgericht in Berlin,was so ein bisschen untergegangen ist in der allgemeinen Berichtserstattung, ich hab da auch nur ein Link gefunden so auf 'n ersten Punkt, aber es wurde wohl beschlossen, dass der Bundestag die Dokumente der Wissenschaftlichen Dienste zugänglich machen,muss im Falle äh,das ja wie nennt man das den Herrn jetzt korrekt.
Linus Neumann 0:58:05
Äh
Tim Pritlove 0:58:08
Das Thema Statement Statement äh,und so und über und unten durch Gutenberg. Ähm wir erinnern uns, äh der Herr hatte ja in der letzten Zeit etwas Aufmerksamkeit erzeugt, weil er äh seine Dissertationen, die er da gemacht hatähm sozusagen etwas abgeschrieben hat, unter anderem hat er halt auch bei,Dokumenten des Wissenschaftlichen Dienstes abgeschrieben, die ja mehr oder weniger selber einen Auftrag gegeben hat und dann hat er da mal was schreiben lassen,und dann gab's wohl Streit darum, inwieweit diese Wissenschaftlichen Dienste überhaupt,also wieder die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Öffentlichkeitsanspruchs an an diese Daten gibt. Jetzt bin ich mir nicht so ganz so sicher,Wie generell jetzt hier dieser Schiedsspruch zu werten ist, ob das jetzt sozusagen bedeutet, dass grundsätzlich alles, was jetzt der wissenschaftliche Dienst ausspuckt, öffentlich zu sein hat oder ob das jetzt nur in diesem Fall,so zu bewerten ist.
Linus Neumann 0:59:06
Das frage ich mich auch, aber wenn ich die, wenn ich das richtig lese, also es ging darum, dass ein ähm,Oh, nein. Jetzt habe ich hier Quatsch gemacht.
Tim Pritlove 0:59:18
Also ein Journalist hat ja in diesem Fall geklagt. Mhm.
Linus Neumann 0:59:21
Ein Journalist hatte hatte in dem äh Fall geklagt und wollte nach unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz diese spezifischen Dokumente haben,und dann hat das äh um um irgendwie darüber berichten zu können, wie Gurtenberg offensichtlich die von ihm in Auftrag gegebenenStudien des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages in seine eigene Dissertation hat einfließen lassen,Sie hätte sich also quasi seinen Bundestagsmandat missbraucht um irgendwie Daten für seine komische Dissertation dazu zu bekommen.Und äh dann,argumentierte äh wurde argumentiert, diese Arbeiten dieses wissenschaftlichen Dienstes gehörten zu parlamentarischen Arbeit des Abgeordneten und äh dass er quasi so seine,genieße so den Schutz des Mandates und deswegen äh falle es nicht unter das Informationsfreiheitsgesetz. Es Gericht hat aber gesagt, naja,Äh das ist eine Grundlage für die Ausübung des Mandates und deswegen kann hier das äh Informationsfreiheitsgesetz ähm,zur Anwendung kommen und man muss die freigeben.
Tim Pritlove 1:00:34
Also mit anderen Worten, wenn es jetzt demnächst wieder so wissenschaftliche Arbeiten gibt, die ähm das Interesse, das allgemeine,erregen, wecken, dann hat man gute Chancen über das Informationsfreiheitsgesetz, zum Beispiel über die äh tolle Plattform, die wir schon mal vorgestellt hatten, wie hießen auch gleich, fragt den Staat äh äh DE, da äh heranzukommen.Gut, schön. Das finden wir gut.
Linus Neumann 1:01:00
Das finden wir gut. Dass der Gutenberg dann doch noch äh ja im Land, was.
Tim Pritlove 1:01:07
Ja ja, also das äh da kann man eben nicht dankbar genug sein für solche Wirkungsketten. Kommen wir zu den anderen Aufregern dieser Woche. Ähm.
Linus Neumann 1:01:19
Also ich hatte mir gedacht, ich wollte so eine äh drei kurze Anekdoten zum Urheberrecht noch äh erzählen, die ich irgendwie allein in dieser Woche im Internet gelesen habe, ohne dass groß noch eine äh Diagnose zu stellen.
Tim Pritlove 1:01:31
Und ohne auf die popkulturellen Diskussionen einzugehen.
Linus Neumann 1:01:34
Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest. Die drei kurze Anekdoten, ja, also,auf ich hatte ja beim letzten Mal gesagt,hat jetzt dieser Gesetzgebung hat ihren äh ihren Arschtritt bekommen, weil sie irgendwie Millionen verbraten haben und äh keinen äh Raubkopierer irgendwie mal verknacken konnten.
Tim Pritlove 1:01:55
Also Hadopi ist diese Tool Strikes Regelung in äh äh Frankreich, äh was ja groß angekündigt wurde als die Rettung des Abendlandes. Hat allerdings nicht viel bewirkt.
Linus Neumann 1:02:07
Nee, Sie haben also eins Komma eins fünf Millionen Warnhinweis E-Mails versendet, einhunderttausend zweite Verwarnung, dreihundertvierzig dritte Verwarnung und vierzehn Fälle vor Gericht gebracht und einen dieser Fälle haben Sie jetzt gewonnen,Ähm und da haben sie jemandem hundertfünfzig Euro abnehmen können,weil die Frau von ihm irgend so ein äh irgendein Album runtergeladen hat, ja. Äh das heißt, er hat da jetzt sogar noch den falschen verknackt, so ungefähr und ähm,Müssen jetzt nur noch irgendwie den Rest zu den, also wenn sie jetzt quasi,Ähm noch mehrere solche Fälle hinkriegen, brauchen sie gar nicht so viele, um auf die zwölf Millionen Euro zu kommen, die das den Steuerzahler im Jahr gekostet hat.
Tim Pritlove 1:02:51
Wow.
Linus Neumann 1:02:51
Ich würde sagen, man, bevor wir uns da jetzt freuen, dass dass die ineffizient arbeiten würde, sollte man,Also wie gesagt, besteht die Gefahr, dass sie jetzt den Ansporn haben, äh das mal so ein bisschen Effizienz einzuführen. ÄhmMan kann nur hoffen, dass das Projekt jetzt beendet wird, solange das äh freie Internet noch mit einem blauen Auge äh davongekommen ist. Äh das äh Urheberrechtsanekdote Nummer eins, Urheberrechtsanekdote Nummer zwei ähm,Es gibt einen Menschen namens Hanf Hans Friedrich August Kaste,Seit neunzehnhunderteinundsiebzig nicht mehr. Da ist er nämlich gestorben. Der war NSDAP-Mitglied und Gama Aufsichtsratsvorsitzender,Das war er.
Tim Pritlove 1:03:32
Das ist doch der mit.
Linus Neumann 1:03:39
Die Witwe von ihm an und beschwert sich, weil du äh sein Urheberrecht verletzt hast.Denn was Tim da gerade gepfiffen hat, waren äh oder äh versucht hat zu singen, waren sechs Töne aus der Hemmenfantasie,Die Hemmenphantasie ist sieben Minuten und dreißig Sekunden lang. Diese zwei Sekunden oder drei Sekunden daraus hören wir jeden Abend äh seit neunzehnhundertsechsundfünfzig. Äh wenn wir die Tagesschau äh äh einschalten,Und vor kurzem wurde ja angekündigt, dass die Tagesschau ihre äh Titelmelodie nochmal so ein bisschen überarbeiten lassen möchte. Und ähm,Das äh jetzt irgendwie stand dann aufgrund einer Fehlberichterstattung des Springerverlages, glaube ich, auch noch kurz im Raume, ob man tatsächlich sich von dieser Klangfolge äh trennen möchte,Und woraufhin dann,Also es war, das war irgendwie noch unklar. Ich glaube, das war also eine falsche Meldung. Auf jeden Fall meldete sich jetzt die kritzig Linde Karste. Das ist seit neunzehnhunderteinundsiebzig die Witwe,ähm die ein ganz schönes Leben führt mit der monatlichen vierstelligen Ausschüttung,Äh die sie dafür erhält, dass in der Tagesschau diese sechs Töne erklingen. Seit neunzehnhundertsechsundfünfzig, nein, sie erhält die natürlich erst seit äh neunzehnhunderteinundsiebzig. Ähm der Mann äh also ne,Gott habe ihn selig seit zweiunddreißig Jahren tot und äh der Check von der Gamer kommt monatlich noch an, also das würde ich mal sagen, der hat für seine Frau gesorgt.
Michael Kreil 1:05:07
Nächsten vierzig Jahre noch, ne? Bis dahin geht das Ullrich bei ihm.
Linus Neumann 1:05:10
Genau, da äh ähm achtunddreißig nee, warte, äh.
Michael Kreil 1:05:14
Zweitausendeinundvierzig.
Linus Neumann 1:05:16
Zweitausendeinundvierzig, ja. So, entsprechend ist klar, dass sich diese Frau jetzt beschwert und sagt, ähm die Veränderung dieser Meloty äh ist eine potentielle Ehrverletzung,und ihn ohne ihre Zustimmung äh habe diese nicht zu erfolgen.
Tim Pritlove 1:05:32
Eine potentielle Ehrverletzung, was es auch super. Wie kommt man auf sowas?
Linus Neumann 1:05:37
Keine Ahnung, also ich meine, irgendwas muss halt sagen, wenn wenn irgendwie dein geh mal Scheck auf einmal äh in Gefahr ist, ne?
Tim Pritlove 1:05:44
Mann.
Linus Neumann 1:05:46
Und dann äh dritte kurze Anekdote, äh es gab irgendwie das Zukunftsforum Urheberrecht zu dem Sabine Leuthäuser Schnarrenberger,äh lud und da haben dann der Bundesverband der Musikindustrie, der Börsenfeind des Deutschen Buchhandels, die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzung, der Verband unabhängiger Musikunternehmen und die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft,angekündigt, da nehmen wir nicht dran teil.Weil da kommt eh nichts bei rum, weil irgendwie die,Die Justizministerin soll sich mal endlich hier auf das digitale Leben einstellen und da mal hart durchgreifen und zusehen, wie wir hier äh unser Urheberrecht im einundzwanzigsten Jahrhundertbewahren können und wir sehen ja, sie macht nichts, sie will keine Warnhinweismodelle, äh sie will keine äh besseren Methoden zur Rechtsdurchsetzung.Und äh das Einzige, was sie da macht, ist irgendwie Leistungsschutzrecht,und Schutzfristenverlängerung.
Tim Pritlove 1:06:48
Ja.
Linus Neumann 1:06:52
Also, die Wirtschaft schmollt.
Tim Pritlove 1:06:55
Es ist wird's nicht so furchtbar wäre, könnte man sich eigentlich den ganzen Tag nur in den Bauch halten, ne? Stattdessen muss man sich den ganzen Tag den Kopf halten.
Linus Neumann 1:07:08
Da gibt's einen schönen Artikel äh oder dass sie den Liveblogbeitrag von Matthias Schindner, der bei Netz Politik Org von diesem Zukunftsforum Urheberrecht sehr ähm amüsant berichtet hat,Ähm kann man, also das liest sich, liest sich ganz nett, welche Themen da so aufkamen, welche Argumente. Es ist äh nichts nichts Neues,was da an Argumenten kam, aber es war sehr dargestellt von von Matthias.
Tim Pritlove 1:07:36
Ja, sehr schön geschrieben. Dollar Begrüßung, doller danke.Ja, damit sind wir dann mal durch hier mit unserer äh schon recht langen Ausgabe,Irgendwas äh äh Wichtiges anzukündigen oder mitzuteilen. Ne? Aber nicht, ne. Dann erstmal danke Micha fürs Kommen. Ähm.
Michael Kreil 1:08:02
Hm? Danke fürs Dasein.
Tim Pritlove 1:08:05
Ja, fand ich auch mal sehr interessant, dass wir das mal ein bisschen äh äh tiefer beleuchtet haben und so werden wir's hier auch in Zukunft halten. Immer mal wieder jemanden einladen. Ansonsten bleibt's vor allem hier bei uns. Stimmt's? Linus?Und nächste Woche schlagen wir dann wieder zu. Das heißt, Doktor Politik. Wir sagen tschüss.
Michael Kreil 1:08:28
Tschüss.