Linus Neumann 0:18:13
Und habe äh mich auch mit äh mit bildgebenden Verfahren und solchen Scherzen äh auseinandergesetzt und Intelligenzforschung und solchen Dingen. Also was was er sagt, ist äh,was wir früher einfach mit dem Kopf gemacht haben, macht jetzt eine Maschine und deswegen wird wird unser ähmGehirndumm, ja? Und äh verändert sich auch. Also er ist er ist immer derjenige, der sagt, wir können die Veränderung am Gehirn messen. Das ist soManfred Spitzer. Und was da immer so und das stimmt auch. Also was so Beispiele, klassische Beispiele, die dann alle immer zitieren, ist so,Taxifahrer äh erfolgreiche Taxifahrer in New York, eine der eine der ersten ähm Studien uralt, die haben einen größeren Hippo-Campus. Nepocampus ist eine Hirnstruktur, die dabei gefordert wird,wenn man ähm sage ich mal im Hirn eine eine Repräsentation von einer Landkarte macht.Kannst du auch bei Ratten, Ratten trainierst du irgendwie stundenlang im äh äh oder wochenlang in in so ähm in äh in Labyrinthen, dann wachsen deren Hippokampi. Weil diese Hirnstruktur ähm notwendigerweise,da sehr gefordert wird und deswegen wächst,anderes klassisches Beispiel sind zum Beispiel äh Geiger. Ja, Geiger haben größere Cortex-Regionen, die ihre Hände abbilden, äh weil sie irgendwie mit den Händen da äh an dem Instrument rumfucht,und ähm oder Gitarristen Pianisten, ja. Ähm Leute, die sehr viele Genauigkeit in den Händen brauchen, haben entsprechendda größere äh ähmStärker repräsentierte ähm Regionen auf dem Coortex. Oder jemand, der äh zum Beispiel einen Finger verliert. Du hast dann auf dem Cortex die Repräsentation der der fünf äh Finger der der rechten Hand. Und wenn dann einer fehlt.Dann eignen sich die benachbarten hier in der Region diese nicht mehr benötigten oder nicht mehr aktiven Teile des Hirnes an. Ist übrigens eine Hypothese, woher der Phantomschmerz kommt, den äh Menschen,erfahren, wenn ähm nach Amputationen, ja, dass das eine Fehl äh Interpretation der äh,ist die, die stattfindet, wenn der Rest des Hirnes anfängt, sich die nicht,genutzten Regionen anzueignen. Und das ist äh genau das, was ich entgegensetzen würde. Also natürlich werden wir für bestimmte äh Aufgaben,bestimmte immer mehr Aufgabenwerden einfach mit dem Computer gelöst, ja? Und ähm das ist ja auch schon das das Argument irgendwie, warum man Kindern in der Schule keine Taschenrechner äh geben will, weil dann verlernen die das Kopfrechnen, ja. Ist natürlich ein relativ ähm.Also man sollte Kindern in der ersten Klasse natürlich keinen Taschenrechner geben. Aber ähm sage ich mal, wenn sie dann, wenn man möchte, dass sie Integralrechnungen äh machen oder dass sie,sich mit Fragestellungen der Relativitätstheorie und Quantenphysik auseinandersetzen. Da war ich dann in den,in der Schule schon ganz froh, dass ich einen Taschenrechner hatte, damit ich mich auf das Wesentliche konzentrieren könnte. Also mein Gegenargument an der Stelle wäre, ja, die Ressourcenfür ähm höhere Abstraktionsfordernde Aufgaben werden frei. Und wenn sie nicht genutzt werden,und das Gehirn gar nicht mehr genutzt wird, dann verblöden wir, ja? Ist also auch, wenn wir uns die ganze Zeit vor Fernseher setzen oder so. Da würden theoretisch auch Ressourcen frei werden.Nee, da werden echt keine Ressourcen frei. Das ist umgekehrt. Also äh bleiben wir bei dem Beispiel mit dem bleiben wir bei dem Beispiel mit dem Taschenrechner. Wenn wir Kindern ab der ersten Klasse in Taschenrechner geben würdenwürde ihnen das mathematische Verständnis mangeln. Also was sagt jetzt ein nach vorne blickender hier? Forscher in Anbetracht dieser Befundlage. Wir müssen eigentlich anfangen denAlso mehr, mehr in Bildung äh äh investieren, aber das sagt sowieso jeder. Ähm,und dafür sorgen, dass die, dass die Menschen es schaffen mit diesen Geräten, die in so viel abnehmen können, sich nicht darauf auszuruhen, sondern sie zu programmieren, kreativ zu nutzen und ähmquasi dann äh sich dadurch ähm ermächtigen lassen durch durch diese durch diese Geräte. Ja, also,programmieren, lernt äh die Nutzung von Programmen und äh schafft mit diesen Geräten etwas, ja? Und dann äh denke ich, dass das Gegenteil der Fall ist, als dass da Menschen mit Hilfe des Computers verdummen.Er außerdem sagt ist, dass digitale Medien süchtig machen, also sie werden äh seelisch abhängig von von Facebook und Twitter,Das würde ich auch sagen, das ist auch nicht wirklich überraschend, wenn die Personen irgendwie sich,ihre sozialen Kontakte in in diese sozialen Netzwerke bewegen, ja? Man ist halt auch süchtig nach äh sozialem KontaktUnd wenn wir unsere Welt dahin verlagern, dass wir irgendwie mehr zu Hause rumsitzen vor Rechnern oder mehr mit irgendwelchen Smartphones arbeiten ähm und darüber auch unsere sozialenBeziehungen stattfinden, dann ist das nur normal, dass die, dass man davon, dass man da eine, dass es einen dort hinzieht.Zum Beispiel, ich kenne das in Rechner ohne Internet. Also,vor zehn Jahren, als oder vor, ja, vor zwölf Jahren oder so als ich noch keine Flatrate hatte, konnte ich mit dem Rechner ohne Internet etwas anfangen.Und dann habe ich den irgendwann habe ich den dann eingewählt und dann wurde der verbunden mit dem Internet. Heutzutage geht das nicht mehr, weiß ich überhaupt nicht, was ich mit dem Rechner soll.Ähm also das ist klar, das sind Bezugsgruppen, das sind soziale Beziehungen, die da stattfinden, ist relativ normal, dass man da eine seelische Abhängigkeit in Anführungszeichen,entwickelt, dem Körper schaden, weil ja klar, wir sitzen,in schlechten Positionen vor irgendwelchen Geräten. Aber die Entwicklung ist ja gerade dahin, dass wir irgendwie unsere Smartphones haben. Ich glaube, die äh schaden eher weniger dem Körper.Dann sagt er noch irgendwas mit Nervenzellen sterben ab und nachwachsende Zellen überleben nicht. Das wäre also genau dieser Fall, was ich gerade angesprochen hatte, neuronale Plastizität. Ähm,wenn wir unser Hirn nicht fordern, dann ist das tatsächlich der Fall, ja? Also der die entscheidende Gegenmaßnahme hier ist, dass man eben sein Hirn fordert und äh spannendeDinge macht. Und was ansonsten noch erwähnt ist und da bin ich, muss ich leider sagen, da gebe ich wahrscheinlich so größtenteils recht,dass die Lernfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit so bei Kindern und Jugendlichen irgendwie ähm im Moment ähm Auffälligkeiten zeigt.Und ähm das ist, glaube ich, echt ein Befund, den man ähm erstmal so, also die ganzen Befunde oder dieser Befund ist auf jeden Fall valide.Und äh dass man so merkt, dass die Leute, dass wir mehr Lese-, Aufmerksamkeitsstörungen äh feststellen, ähm,Schlafstörungen, Depressionen, okay, würde ich jetzt soweit nicht gehen, aber so, dass die Aufmerksamkeit sich verändert, ähm ist auf jeden Fall eine Tatsache. Und ist auch scheint immer schwieriger zu sein äh für.Für Kinder irgendwie oder für für Jugendliche so sich längere Zeit mit mit einer Sache zu beschäftigen.Das da würde ich ihm erstmal so Recht geben, dass das so ist. Die Frage ist.
Etherland ist aber ein sehr netter Typo :)
Offensichtlich ist es vielen in diesem Land nicht wirklich klar, wie gravierend das vom M.Spitzer beschriebenes Problem wirklich ist. Erst wenn man die Betroffene kennenlernt, sieht man was gemeint ist. Es scheint mir, als wären viele Menschen nicht nur des Lesens und Schreibens schwach, sondern haben auch das zuhören verlernt.
Es gibt ohne Zweifel viele fürchterliche Zustände, in die Menschen sich bringen oder geraten können. Die Frage ist, ob sie eine Häufigkeit und ein Ausmaß erreichen, das die Sache zum gesellschaftlich relevanten Problem erhebt.
http://simcup.de/linus_clown.jpg
Die Sache mit Spotify ist doch gar nix neues. Seit mindestens 3 Jahren gibts doch Mobile TV (war auch damals bei meinem 3GS 1 Jahr kostenlos dabei), damit kann man z.b. Bundesliga live schauen, nur über 3G, nicht über WLAN.
Dieser Traffic wurde auch nicht vom Volumen abgezogen.
Der Damm ist also schon 3 Jahre gebrochen, noch scheint das Internet ja zu funktionieren…
http://www.t-mobile.de/mobiles-internet/0,20335,23399-_,00.html
Die Aufhebung der Netzneutralität findet im Prinzip in mehreren Stufen statt.
1a. Sperren bestimmter Dienste oder Protokolle: Wird seit Jaaahren schon gemacht. T-Mobile-Beispiel: Skype, VOIP.
1b. Bevorzugung eigener Dienste, wenn der Provider auch Content-Anbieter ist. Schwieriger nachzuweisen, aber sicherlich lässen sich 1&1 oder Telekom für ihre hauseigenen TV-Streamer nicht die Bandbreite von anderen wegnehmen.
2. Bevorzugung (Priorisierung) bestimmter Dienste anderer Anbieter gegen Gebühr und Benachteilugung derer Konkurrenten: mein Vimeo ruckelt, weil die Nachbarschaft bevorzugtes Youtube schaut.
3. Dienste fremder Anbieter als aus dem Internetangebot herausgelöster Zusatzdienst.
Bei der dritten Stufe haben wir noch nicht einmal mehr ein 2-Klassen-Internet, sondern 2 verschiedenene paketvermittelte Angebote.
Den Dammbruch stellt also das Partnering da, einen solchen Fall gab es in Deutschland meines Wissen bisher (öffentlich bekannt und beworben) noch nicht.
Ich finde die Kritik am Telekom-Spotify-Bundle übersensibel.
Es ist ein Zusatzangebot (welches mir zusätzliches Volumen schenkt und mein sonstiges Package unangetastet lässt).
Solange das Basis Paket mit der Aufschrift „Internet“ auch weiterhin Internet enthält (und nicht jetzt ohne Spotify Zugang daherkommt), ist das für mich ein (attraktives) Zusatzangebot. Die Ausgrenzung von VoIP-Diensten aus Basispaketen ist dagegen wirklich Neutraltätsthema.
Generell bin aber auch mehr ein Verfechter von Transparenz, d.h. der Verbraucher muss genau sehen, was ein „Internet“-Package genau leistet. Dass sich verschiedene Angebote herausbilden wird man nicht verhindern können.
Und vielleicht auch nicht wollen: Denn Wettbewerb ist für mich eine wichtige Voraussetzung, dass der Kunde eine Chance hat, dass Angebote für ihn und nicht gegen ihn entstehen.
Übrigens ist T-Entertain vermutlich genauso einzustufen, denn TV über IP wird meinen Datenvertrag volumentechnisch auch nicht berühren (irgendeine Deckelung gibt es da ja auch, oder irre ich da?).
Thomas
Wettbewerb findet doch immer nur zu Beginn der Herausbildung eines Marktes statt, bis sich die Sieger des Wettbewerbs herauskristallisieren und ihre Position zementieren. Der Telekom/Spotify-Deal ist das perfekte Beispiel dafür.
Wer also an den Wettbewerb als Korrektiv des Marktes glauben möchte, der sollte insbesondere gegen jede Verletzung der Netzneutralität sein, und sich nicht davon blenden lassen, dass etwas als Zusatzdienst bezeichnet wird.
Dann stimmt doch ale mit Geldbeutel ab: Bucht Spotify, aber bitte ohne den freien Traffic! Dann werden die das schon spüren, die Gauner.
Aber mal im Ernst: Die Provider sind schon eine „schwierige“ Mespoche, keine Frage. Und dass sie möglichst viel Geld scheffeln wollen ist auch allen bekannt. Aber nicht jeder Schritt hat nur zum Ziel, irgendetwas künstlich schlechter zu machen, um den Kunden dann den Normalzustand für Extra-Geld zu verkaufen. Manchmal schaffen die es vielleicht auch, Angebote zu schaffen, die für alle Beteiligten ein Gewinn sind.
Und parallel dazu würde ich mir wünschen, dass unser Verbraucherschutz mal für eine vernünftige „Auszeichnungspflicht“ bei Providerangeboten sorgt. Das heisst, Kategorien schaffen, die klar beschrieben, was der Dienst enthält und was nicht. Und dafür eine Mindestzeichengröße und einen Mindestkontrast festlegen („4 Punkt hellgrau auf weiss“ geht halt nicht).
VG Thomas
In einem Atemzug FBI, Apple und Fefe zitieren. Ich lachte.
Ihr habt in einem Nebensatz einen Vortrag von Kathrin Passig zur Technikfolgenabschätzung oder so erwähnt. War der etwa so? http://www.eurozine.com/articles/2009-12-01-passig-de.html
Hallo,
gute Sendung wie immer blablabla. Nur zum Thema GEMA muss ich jetzt mal etwas rumtrollen, bzw. mal eine abweichende Meinung äußern, weil ich allmählich nicht mehr verstehe, warum das eigentlich alle so aufregt. Linus sagt in dieser Ausgabe selbst, dass das Prinzip „eine Vereinigung kümmert sich um das Eintreiben der Tantiemen“ für Künstler eigentlich eine nachvollziehbare Idee ist, nur die Verteilung dieser Gelder INNERHALB der GEMA sei doch sehr ungerecht und änderungswürdig. Das kann ich nicht beurteilen, ich bin nicht bei der GEMA. Aber wenn diese Ungerechtigkeit das eigentliche Problem ist, oder auch die angeblich zu hohen Forderungen für kleine Klubs (kann ich auch nicht beurteilen, ich betreibe keinen kleinen Klub), warum ist das Thema für Menschen, die sich für Netzpolitik interessieren, dann so relevant? Müssen so viele von diesen Menschen unter den schlechten Verteilungsstrukturen leiden? Ich will niemanden belehren, jeder kann sich aufregen, worüber er will, mich hat einfach nur so ein Interview mit einem dieser armen Kleinkünstlerwürstchen nachdenklich gemacht, die bei euch so gern in Schutz genommen werden vor den gierigen GEMA-Bossen. Der hat erzählt, dass er wirklich froh ist, bei der GEMA zu sein, weil er sonst seinen Traum (Filmmusik komponieren) nicht leben könnte. Und jetzt bitte twittern, dass ich ein Troll bin oder von der GEMA bezahlt.
Hier dieses Interview, der Interviewer ist übigens auch ziemlich Anti-GEMA, müsste also den meisten gefallen…
medien.wdr.de/radio/redezeit/wdr5_redezeit_20120803.mp3
So, alle LNP immer brav gehört, war immer alles super xD, deshalb war ich auch Feedbackfaul.
Jetzt muss ich mal…
Zum Thema Günther Jauch – „wie son Verkehrsunfall“ da stimm ich mal lachend (und weinend) zu…
Manfred Spitzer … Ich begrüße dass ihr euch darin versucht differenziert auf das Thema einzugehen.
Aufgrund eurer Ausführungen macht es aber Stark den Eindruck als hättet Ihr das Buch nicht gelesen, und euch nicht mit anderen Veröffentlichungen von Ihm beschäftigt.
Ich denke dass man Herrn Spitzer durchaus vorwerfen kann, dass er händeringend mit dem ganzen Zaun winkt. Das Ergebnis dieser „missionarischen Holzhammerkommunikation“ (wie ich Sie gerade selbst auch betreibe xD) kann man leider in allen Medien sehen.
Es gibt schön viele Aufreger und Wellen, auf denen die Quote schön surfen kann. Nur wird leider das Thema verfehlt.
Herr Spitzer verteufelt die Medien nicht in derart wie es derzeit fast überall dargestellt wird.
Er schreibt in seinem aktuellen Buch selbst, dass er viel mit Computern arbeitet und durchaus auch mehrere Stunden am Tag Medien nutzt.
Er schreibt aber eben auch, dass es kritische Arten von Mediennutzung gibt, welche gerade im Alter bis 17 Jahre zu fatalen Folgen führen kann.
Meine persönliche, vereinfachte Ultra-Kurzfassung zu diesem Thema die bestimmt hinten und vorne nicht stimmt:
Es gibt einen Bereich des Hirns, welcher für die Vernetzung des Rest zuständig ist. Dort wachsen lebenslang Hirnzellen und sorgen dafür, dass der Rest des Hirns für die aktuellen Aufgaben bestmöglich genutzt werden.
Der Rest des Hirns ist nach der Geburt gespickt mit Nervenzellen, welche wenn Sie nicht stimuliert werden absterben, und auch nicht neu gebildet werden.
Diese Stimulation ist bei den derzeitigen Bildschirmmedien (Computer/Fernseher) sehr einseitig. (Es gibt halt keine Gerüche, keinen Geschmack, keine Motorischen Herausforderungen (mit seltenen Ausnahmen) keinen Wechsel zwischen warum und kalt, kein fühlen von Texturen, soziale Interaktion ist ebenfalls in vielen Ebenen beschnitten…
Sprich bei exzessiver, falscher Mediennutzung im Alter bis 17 sterben viele Hirnzellen unwiederbringlich ab. Hier hinkt dann auch der Vergleich mit den „freiwerdenden Kapazitäten“…
Ein ausgiebigeres auseinandersetzen mit dem Thema lohnt sich hier wirklich, gerade für alle die die Kinder haben :)
Wer nicht lesen möchte kann sich auch die Vorträge von Manfred Spitzer und/oder Gerald Hüther anschauen.
Besonders cool wäre es natürlich wenn Tim sich in den Zug setzt und eine CRE mit Manfred Spitzer und eine mit Gerald Hüther macht :D
Ein dickes Lob noch am Ende, LNP ist seit ich drüber gestolpert bin mein wöchentliches Podcast-Highlight…
Vielen Dank für diese und andere großartige Podcast-Reihen
David
Ich würde dir an keiner Stelle widersprechen – und genau deshalb muss ich deiner Aussage
widersprechen ;-)
Der Vergleich hinkt nicht, sofern das Gehirn gefordert wird und Fähigkeiten aufbaut. Die Kapazitäten des Hirns sind beschränkt und selbst die tollste Fähigkeit geht zu Lasten anderer, für dieses Individuum weniger wichtiger Fähigkeiten.
Insofern würden viele Argumentieren: Wenn die Gesellschaft sich in diese Richtung wandelt, wofür brauche ich dann
ist? Die Anforderungen meiner Umwelt sind eben andere.
Jegliche Wertung halte ich in dem Zusammenhang für – aus wissenschaftlicher Perspektive – nicht angemessen, sondern für allenfalls ästhetischen Erwägungen geschuldet.
All dies sei gesagt unter der Prämisse, dass das Hirn weiterhin ein ausreichendes Stimulationsniveau hat und kreativ arbeitet.
Und der Vergleich hinkt doch xD …
Ich denke du begehst bei deinen zunächst schlüssig erscheinenden Argumenten einen Kategorienfehler. Dies werde ich nicht für dich und andere die sich mit dem Thema nicht auseinander gesetzt haben kurz und immer noch zutreffend wiederzugeben können.
Deshalb rate ich jedem sich mal mit der Literatur und/oder den Vorträgen (Manfred Spitzer und eine mit Gerald Hüther) auseinanderzusetzen…
Warum dass was du sagt Linus so nicht stimmt versuche ich dann nochmal aus meiner Erinnerung zu begründen… (leider habe ich nat. die Quellen nicht im Kopf, diese sind aber in besagter Literatur genannt …)
*Wer viele Multitasking betreibt kann dies schlechter wie jemand der dies nicht häufig tut. Außerdem trainiert man sich dabei noch eine Aufmerksamkeitsstörung an.
Die häufige Nutzung vieler Medien gleichzeitig ist also nicht gerade günstig… (und eben auch eine der von mir genannten falschen Nutzung)
* Ich erinnere mich an eine Studie die einen Zusammenhang zwischen mathematischen Fähigkeiten und Fingerübungen im Kleinkindalter aufgezeigt hat. (Wenig mit den Fingern gemacht => Tendenziell weniger Mathematische Fähigkeiten)
Es gibt also offensichtlich Denkfähigkeiten die das Gehirn nur dann bereit stellen kann, wenn andere Fähigkeiten trainiert wurden. (und diese könne auch anderer Natur sein wie z.B. Motorik)
Hierbei spielt gerade in genannten Altersbereich das Zusammentreffen möglichst vieler sensorischer Inputs eine Rolle und derzeit ist halt außer hören und sehen nicht viel bei den derzeitigen Medien drin. (Deshalb hatte ich mich auf andere Sinne bezogen, und hier scheitert auch deine „Prämisse“ mit dem „ausreichenden Stimulationsnevau“)
Kommen diese nicht, wird besagtes absterben von Hirnzellen eben nicht verhindert…
Anderes Beispiel hierzu:
Kinder die seit Geburt eine Krankheit am Auge hatten welche erst zu spät erkannt und behandelt wurde (im Alter von 4 Jahren oder so) können danach nie wieder richtig sehen lernen.
* Das was du im Bezug auf beschränkte Kapazitäten des Gehirns schreibst ist so nach meinem Verständnis nicht richtig. Das kann man sich nicht wie bei einem Computer vorstellen Beschränkungen unterliegen hier ganz anderen Gesetzmäßigkeiten…
Hier erinnere ich mich gerade schmunzelnd an CRE195 wo Tim fragt wie viele funktionelle Bereiche man unterscheiden kann und später wird klar, dass ein Bereich im Gehirn an vielen verschiedenen Funktionen teilnehmen kann und dass es nicht eine kleinste Einheit gibt, die für irgendwas zuständig ist…
Hier merkt man beim zuhören wie „Tims vorgeprägter Verstand“ versucht ein (in meinen Augen technisches) Denkmodell auf das Gehirn zu übertragen und John-Dylan Haynes mehrfach verbal abwinkt und signalisiert, dass man das so wie gefragt gar nicht beantworten kann. (genau hier passiert zunächst eben auch ein Kategorienfehler)
Kapazitäten für manche Aufgaben müssen im Gehirn also erst durch andere Aufgaben geschaffen worden sein, sonst wird man das nie gut erlernen können.
Schlusswort :)
Wir driften schon wieder ein bisschen weg vom Kernthema.
In meinen Augen sieht Manfred Spitzer der sich seit vielen Jahren auch therapeutisch mit dem Thema beschäftigt eine große Gefahr bei falscher (und derzeit leider auch häufig schon so auftretender) Mediennutzung.
Dies hat er vielleicht auch auf Grund des durchaus steigenden Gefahrenpotentials mit der „missionarischen Holzhammerkommunikation“ zu vermitteln versucht.
Dies hat so viele Leute vor den Kopf gestoßen, dass in meinen Augen das wirkliche Thema verfehlt wird. Die benötigte Aufklärung wird deshalb möglicherweise nicht stattfinden.
Ich glaube hätte ich mich nicht schon vorher mit Veröffentlichungen von Herrn Spitzer beschäftigt wäre auch Ich jetzt möglicherweise so verprellt, dass weder das Buch „Digitale Demenz“ oder andere Bücher/Vorträge von Ihm bei mir noch Gehör finden würden
Moderne Medien werden von Ihm eben nicht verteufelt, sondern es gibt wie bei jeder Technik auch bei diesen Gefahren.
Ich glaube das Potential für viel und bevölkerungsweit gestreutes Leid ist definitiv vorhanden.
Aufklärung ist hier dringend nötig. Deshalb sollte sich jeder auch mal mit den aktuellen Erkenntnissen beschäftigen.
Viele Grüsse,
David
Hallo David,
sorry, das wird mir jetzt ein bisschen zu müßig, da für mich nicht erkennbar ist, was du überhaupt von mir willst.
Neuronale Plastizität ist ein notwendiger Anpassungsmechanismus an die Herausforderungen, die unsere Umgebung an uns stellt, bzw. die wir uns aussuchen.
Folgende Aussage sind daher nicht haltbar:
Dem Rest deiner Aussagen habe ich nie widersprochen.
Hallo Linus,
ich kann verstehen, dass es dir wie du sagst „müßig“ wird. Es tut mir leid, dass die Kommentare so lang waren, aber ich hatte leider keine Zeit dies kurz zu fassen.
Was ich von dir will… habe ich zuvor im Schlusswort zuvor zusammengefasst.
Auch nach eurem Beitrag hätte ich wohl keine Lust gehabt das Buch zu lesen…
Dabei lohnt es sich, darauf wollte ich dich und andere hinweisen.
Ich freue mich schon auf die nächste Folge!
Nochmals Vielen Dank für LNP, David
Seid Ihr sicher, dass ihr nicht im gleichen Studio wart? Die Tonqualität ist extrem hoch.
Wir haben beide lokal mit dem üblichen Equipment aufgezeichnet, uns aber gegenseitig nur über Skype gehört.
weis man eigentlich schon, wie genau die das abrechnen, das der spotifytraffic nicht zum „normalen“ trafficverbrauch zugerechnet wird?*hust*VPN*hust*
Es bieten sich mehre Möglichkeiten an, für am naheliegendsten halte ich, dass jene router, die für die einzelnen Nutzer ohnehin die Trafficnutzung überwachen, um sie nach Ablauf des Volumens zu drosseln, die Spotify-IPs bei bestimmten Verträgen nicht mit einfließen lassen.
Also wenn du es schaffst, deinen Traffic durch die Spotify-Server zu tunneln, kannst du evtl. tatsächlich unlimited Internet haben.
Den Fall, dass du immer über VPN surfst, wird Telekom vermutlich im kleingedruckten abhandeln.
Das als Vermutung.
Die Taxifahrer-Studie war in London nicht New York. Da ich zu faul bin eine Publikation rauszusuchen, hier eine BBC-Meldung von 2000 dazu:
http://news.bbc.co.uk/2/hi/677048.stm
Stimmt, es ist die hier:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC18253/
Ich würde aber behaupten, dass der Befund in New York repliziert würde.
Zum Thema GEMA vs Clubs:
Auch wenn ich mich hier sicher nicht den Apologeten spielen will und Dir auch keine böse Absicht unterstellen (dass du auch kein Freund der GEMA bist war ja zu hören), finde ich Deine Warnung vor der Mobilisierungsmacht der Clubs und ihrer „auch kapitalistischen Interessen“ geht aus zweierlei Gründen ein wenig ins Leere, Linus:
1. Wenn man sich die Teilnehmerzahl und vor allem -zusammensetzung bei den beiden Berliner Demos, an denen ich teilgenommen habe, so anschaut, dann scheint die „Mobilisierungsmacht“ der Clubs wohl doch eher bei den eigenen Mitarbeitern und unmittelbar (v.a. finanziell) Beteiligten, also hauptsächlich Promotern und zu einem geringeren Grad Künstlern und DJs zu ziehen. Dazu kommen die Parteien und einschlägigen Initiativen (die ja größtenteils an der Organisation beteiligt waren), sowie allgemeine Gentrifizierungsgegner, die ein im weitesten Sinne anderweitiges Interesse an der Sache haben. Teilnehmer, die in keine der genannten Gruppen fallen, die also im engeren Sinne mobilisiert wurden – ich schätze mal Du hattest dabei auch hauptsächlich die der Clubgänger im Kopf – hielten sich meiner Einschätzung nach sehr in Grenzen (wie die Teilnehmerzahl ohnehin gefühlt auch gemessen an der Zahl der Leute, die sich in den Berliner Clubs so rumtreiben).
Kurz: ich weiß nicht vor welcher Mobilisierungsmacht Du hier eigentlich warnst, die die Massen scheinbar blind vereinnahmt.
2. Die „auch kapitalistischen Interessen“ der Clubs (bzw. Clubbetreiber): Ich stütze mich hier zwar in erster Linie auf die Aussage von Beteiligten, aber der Großteil der (zumindest der Berliner) Clubs wird wohl nicht des Geldes wegen betrieben, sondern tatsächlich aus einem ernsthaften Interesse an der jeweiligen Subkultur um nicht zu sagen Leidenschaft; schon allein deswegen weil es sich aus „kapitalistischem Interesse“ schlicht nicht lohnt – wie das nunmal bei Kultur außerhalb des Mainstreams so ist. Ich würde mal unterstellen, dass die Überschüsse, sofern sie denn erwirtschaftet werden, eher in die Bookings und in den Club selbst als in das neue Auto vom Chef gesteckt werden.
Case in point Berghain: Wohl einer der (vermutlich auch finanziell) erfolgreichsten (und am stärksten von der Reform betroffenen) Clubs in Berlin musste wegen der GEMA-Reform, wie Du sicherlich weißt, auf eine Erweiterung des Angebotes in vermutlich noch unprofitablere Bereiche der „ernsten“ Kultur verzichten. Das sieht nicht gerade nach cash out aus. (s. http://www.fr-online.de/kultur/berghain-dies-waere-ihr-klub-gewesen,1472786,16885032.html)
Kurz: die kapitalistischen Interessen – die man nicht gut finden muss – sind bei den Clubs den kulturellen Interessen – die man vermutlich eher gut findet – relativ klar untergeordnet (und das quasi notwendigerweise). Und auch wenn die Schließung bei den meisten Clubs wohl nicht bevorsteht, wird sich die Tariferhöhung wohl nicht in erster Linie auf dem Konto der Inhaber, sondern eher in den Line-ups und der breiten Zugänglichkeit niederschlagen.
Ach ja, ironischerweise gibt es die Bar25 nach allem was man weiß wegen Mediaspree nicht mehr.
Verzeih, dass ich da jetzt nicht in aller Breite drauf antworte, denn ich habe meine Position ja im Podcast und hier schon einmal erläutert.
Die Tarifreform haben wir hier bereits ausführlich besprochen.
Ich warne vor überhaupt nichts. Ich weise kritisch darauf hin, dass es „den Clubs“ gelingt, Menschen in einer Angelegenheit auf die Straße zu bringen, die zunächst einmal allein das Geschäftsmodell der Clubs betrifft. Ich demonstriere grundsätzlich nicht für den Erhalt anderer Leute Geschäftsmodelle: Weder, wenn es um die GEMA geht, noch um die Clubs. Ich demonstriere aber mit Leidenschaft für den Erhalt der sog. Berliner „Subkultur“ (die inzwischen weit davon entfernt ist, so bezeichnet werden zu können).
Schon mal die Schauermärchen von Zahnärzten gehört, wenn bei Ihnen wieder irgendwas gestrichen werden soll?
Die Klage ist das Lied des Kaufmanns.
PS: Bitte LNP030 hören, falls du nun mein Gewissen in Frage stellst.
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Ich kann doch schon seit 2 oder 3 Jahren bei E-Plus und O2 (bei den anderen bin ich mir nicht sicher) kostenlos auf m.facebook.com surfen wenn ich eigentlich keinen Datentarif habe. Das wurde im Internet immer als Mehrwert für den Nutzer gesehen. Wie ist jetzt der Spotify-Tarif bei der Telekom anders?
Es ist in der Tat genau so übel, ich hatte es nur schon gar nicht mehr auf dem Schirm.
Einziger Unterschied ist, dass
1. Facebook keinen besonders nennenswerten Traffic erzeugt, und hier eher als Anfix-Angebot dient.
2. Facebook dann, wenn man einen „richtigen“ Tarif hat, nicht mehr von der Berechnung ausgenommen wird.
Vermutlich wird es aber auch kaum genutzt, weil doch alle auf die App setzen, oder?
irgendwas ist kaputt. es kann aber sein das es ein problem meines computers ist. Das Problem ist, dass wenn ich pausiere und dann wieder auf play drücke spielt es nicht weiter sondern spielt eine gefühlte halbe sekunde als loop ungefähr so wie es früher bei schallplatten mit kratzer war.
lg. niklas
ist übrigens bei allen podcasts von tim so muss am player/meinem computer liegen.
Pingback: LNP037 Rohrkrepierer des Jahres | Logbuch:Netzpolitik
habe hier noch was zum Thema GEMA… http://www.heise.de/tp/blogs/6/152773
Pingback: MM001 – Oben ist die Bombe gefährlicher | Married Men Podcast
Noch ein kleiner Nachtrag zu Telekom und Spotify:
Im Spreeblick Podcast 328 ( http://www.spreeblick.com/2013/03/14/podcast-328-interview-mit-stefan-zilch-von-spotify/ ) vom 14.03.2013 spricht Johnny Haeusler mit Stefan Zilch von Spotify Deutschland. Kurz geht es auch um den Pakt mit der Telekom, ab Minute 36:00.
Die Position von Spotify ist, dass das Sache der Telekom sei, außerdem würden ja auch andere Streamingdienstleister bereits mit anderen Telcos reden.
mp3 unter http://spreeblick.com/podcast/spreeblick328.mp3