LNP072 Innenpolitischer Tritonus

Telekom-Razzia — Hadopi — C3S — IM Friedrich — NSA — Glückspiel-Websperren

Nachdem Linus beim letzten Mal vorschnell die Sendung verlassen musste, leidet Tim heute unter einer schweren Erkältung. Wir lassen uns dadurch nicht einschüchtern und beginnen mit den Themen, die beim letzten Mal ausgelassen wurden, bevor wir uns – natürlich – wieder dem US-Überwachung zuwenden.

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Linus Neumann
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Tim PritIove

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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:00
Morgen, Lina. Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:03
Heute klatschen, hier ist sie klatschen.
Linus Neumann 0:00:06
Wen?
Tim Pritlove 0:00:31
Puh, na ja, also mal schauen, ne. Aber jetzt sind wir sozusagen offiziell nicht mehr äh befreite Zone, ne.
Linus Neumann 0:00:40
Ja äh Apple Store macht auf in Berlin.
Tim Pritlove 0:00:44
Ja? Ja, Zeitenwende. Und macht zu, habe ich gerade gelesen. Die Buchhandlung.
Linus Neumann 0:00:53
Alle, die haben doch irgendwie X.
Tim Pritlove 0:00:54
Die Haupt äh der Hauptsitz, ich weiß noch nicht so ganz genau, was dahinter steckt. Niemals muss man dazu sagen, ist ja so eine Institution in Berlin. Also war sie zumindest.
Linus Neumann 0:01:03
Immer mit Büchern gehandelt.
Tim Pritlove 0:01:04
Ja, ist auch, sagen wir mal so, die Quelle für so Tisch äh Literatur, äh jeder Form immer gewesen. Und ähm weiß noch nicht so ganz genau, was dahinter steckt. Vielleicht steckt ja Apple dahinter.Man weiß es. Man weiß es ja nicht. Die im Laden ist ja alles zuzutrauen.
Linus Neumann 0:01:20
Ja. Mit ihren iPaden da.
Tim Pritlove 0:01:23
Ja, ansonsten äh,Seit letztes, also unsere letzte, unser letzter Schwerpunkt der letzten Sendung, wo wir Clemens zu Gast hatten, ist ja dann auch nochmal im Chaos-Radio äh aufgekocht. Ich konnte leider die Sendung nur partiell äh verfolgen.
Linus Neumann 0:01:40
Aber die gibt's ja zum Zeitsouveränen nachhören auch als Podcast. Ja.
Tim Pritlove 0:01:43
Ist das so? Ich weiß von nix.
Linus Neumann 0:01:45
Vorbereitet.
Tim Pritlove 0:01:55
Ja, wenn ich, ja, ich bin ja sozusagen immer der Einzige, der dann irgendwie am Schluss dann doch immer noch irgendwie die Dateien online stellt und wenn man mir sie nicht schickt.
Linus Neumann 0:02:03
Ich dachte, Holgi hätte dir geschickt.
Tim Pritlove 0:02:08
Ist einfach, weißt du, dass Personal äh weißt du, wie es ist? Ja, es ist einfach äh es wird nicht besser und es ist jetzt schon schlimm. Und von daher, äh wenn man nicht alles selber macht. Aber in der Mieterebene geht immer alles online. Das kann ich dir sagen.
Linus Neumann 0:02:22
Äh
Tim Pritlove 0:02:24
Ja hier kein ist ja hier kein Chaos-Club.
Linus Neumann 0:02:26
Ist eine eine sehr äh amüsante Sendung ähm mit äh Konstanze, Nibla und äh Linus Neumann,als Gäste im, im Studio bei Holgi und äh zu später Stunde rief dann auch noch Clemens Schrimpe an,äh um sich in einem Highlight der deutschen Radiogeschichte selbst Recht zu geben. Und äh,Deshalb ist es sehr schön und leider sehr schade in der in der äh Fritz-Version des Podcasts äh kommt nicht vor wie wir mehrere Minuten lang einfach nur die Telekom-Watemelodie durchs UKW gescheucht haben. Auch das war ein wunderschöner Moment.
Tim Pritlove 0:03:06
Wieder alles rausgeschnitten wird.
Linus Neumann 0:03:07
Musste wieder alles rausgeschnitten werden, weil.
Tim Pritlove 0:03:09
Das war früher war das auch anders.
Linus Neumann 0:03:11
Weil sie Angst haben, dass die Telekom sie verklagt.
Tim Pritlove 0:03:13
Arsch.
Linus Neumann 0:03:14
Aber es war wirklich großartig, so dieses dieses so eine Swing Mukke irgendwie so bitte warten sie.Nee, die hatte angeschrieben, ich muss nochmal fragen, dass sie mir die mal gibt, aber das war wirklich ein ein Traum.
Tim Pritlove 0:03:29
Okay. Okay, noch nachlegen.
Linus Neumann 0:03:31
Bisschen zu dem habe ich da auch erzählt, wobei dieses D-Mail-Ding, also ich ich sage da jetzt nix mehr zu. Ich habe jetzt irgendwie gestern noch einen Artikel gelesen, dass man jetzt die Ausweisfotos per D Mail zur Meldebehörde schicken soll, was,Also,Es war noch nie so. Ich habe mir immer überlegt, so wie wie komme ich an gefälschten Ausweis, aber weil du musst dich da ja auch immer mit diesen komischen Leuten einlassen, ne. Gut, jetzt immer noch. Du musst dich auch mit komischen Leuten einlassen, weil du so ein komisches Demailkonto irgendwie öffnen musst, ne? Aber einfach mal so,D-Mail-Account, aber es macht auch Sinn, weil wenn du mit einer D-Mail ohnehin signierte Dokumente für denjenigen schreiben kannst, den du angegriffen hast, dann kannst du direkt einen Ausweis von dem bekommen, ne? Warum sollte offline nicht möglich sein, was online möglich ist?
Tim Pritlove 0:04:15
Ungeahnte Möglichkeiten.
Linus Neumann 0:04:17
Ich sage da nichts mehr dazu.
Tim Pritlove 0:04:18
Ja gut, sagen wir nichts dazu, äh dann können wir ja stattdessen äh über andere Dinge äh berichten, aber so richtig viel,Ist eigentlich nicht passiert sagst du, ja?
Linus Neumann 0:04:28
Ja oder es ist meiner Aufmerksamkeit entgangen. Ähm was ja ganz äh was ich ganz witzig fand, ist ähm Mozila hat ähm Gamma abgemahnt,Anscheinend, ja. Und zwar ähm.
Tim Pritlove 0:04:44
Wegen der Verwendung von Software oder was?
Linus Neumann 0:04:46
Nee wegen äh der also äh weil sie offensichtlich ihren ähm,Trojaner, äh den Finn Fischer, ähm als äh Firefox getarnt haben.
Tim Pritlove 0:05:03
Nein. Das verletze die Markenrechte von.
Linus Neumann 0:05:09
Oder habe ich das jetzt falsch verstanden?
Tim Pritlove 0:05:10
Ja, sie tarnen das als Firefox. Ja. Der Finn Fischer.
Linus Neumann 0:05:16
Ja, tarnt sich als Firefox. Ja. Äh betont das Firefox an sich nicht betroffen. Sage, ja ja. Also was sie, was äh gemunkelt wird, ähm,Er hat sich Firefox unter Umständen das selber eingetreten, das Problem. Ähm das es wirdgemunkelt, dass sich die dass diese Staatstrojaner oder eine der Möglichkeiten, wie man sie, wie man diese Infektionen äh unterbreitet. Ich hatte das ja, glaube ich, auch schon mal angesprochen. Man sieht das auch in den Demo-Video bei äh Back Planet. Ist das sie,Die Auto-Update-Funktion deines Rechners nutzen. Sei es dein dein Rechner sagt, ach guck mal hier, äh es gibt eine neue äh Version von,von Firefox. Da gibt's ja eh jeden Tag.
Tim Pritlove 0:06:04
Also meinst du jetzt die Auto-Update-Funktion von Mosella oder die Autoupdate-Funktion des Betriebssystems?
Linus Neumann 0:06:10
In dem Fall von Mozilla.
Tim Pritlove 0:06:12
Ja, also wo Firefox selber checkt. Und jetzt erzähl mir nicht, äh das Ganze geht unsigniert äh.
Linus Neumann 0:06:18
Ich weiß nicht, wie's bei Firefox ist, das habe ich mir nicht genau angeschaut, aber bei vieler, bei vieler Software ist es so, dass sie natürlich erstens unsigniert kommt,und zweitens äh auch der Kanal, auf dem sie übertragen wird, aus ökonomischen Erwägungen dann nicht äh verschlüsselt ist. Das heißt, es ist prädestiniert dazu, genau an der Stelle äh ohneohne besonderen Aufwand äh zu männende Mitteln und einfach was anderes unterzuschieben.
Tim Pritlove 0:06:43
Aber unter das äh mit den aktuellen Einstellungen zumindest problematisch sein, weil da ist ja genau das, wenn's unsigniert kommt, dann.
Linus Neumann 0:06:50
Diese Signatursperre, ja. Ähm wie gesagt, man munkelt und ich äh kenne da jetzt nicht äh weiß nicht genau, unter welcher Betriebstrumpf.
Tim Pritlove 0:07:00
Aber es wäre natürlich eine sehr elegante Methode, wenn man da nur in irgendeiner Form geraten kann und mal einen DNS umbiegt, äh dass man einfach.
Linus Neumann 0:07:08
Du musst ja nun,also wie gesagt, sie haben ja das Produkt, haben sie ja, dass sie, also sie bewerben genau dieses Produkt eigentlich. Ähm dass sie eine eine Kiste in in den Schrank stellen beim Provider und äh die macht dann halt genau das.Die holt sich halt den den Kontext, wer hier wer ist, weiß, wer das wer das Opfer ist und kann dann eben entweder bei dem, wenn der request kommt,Also wenn der nächste Request kommt von einer Software, die sie haben fälschen können,die sie als infizierte vorliefern haben, dass sie dann etwas sagen, ja genau, wunderbar, hier gibt ein schönes Update für ähm in dem Demovideo ist es sogar iTunes, aber dieses Demovideo ist auch einige Zeit alt, ähm dass sie sagen, ja klar gibt's.
Tim Pritlove 0:07:49
Demo-Video auf Windows aber dann, ne?
Linus Neumann 0:07:51
Weiß ich hier nicht hundertprozentig. Also, wer es nicht kann, ich weiß, dass es bei bei vieler Software,da kein besonders enormes äh Signatur und sonst was Checking gemacht,bei den Downloads und dass das eine für äh sage ich mal staatliche äh Stellen sehr naheliegende ähm Maßnahme ist und wenn äh die,Nach dann hier ähm auch zum ähm Einsatz gekommen.
Tim Pritlove 0:08:19
Aber Mosella beklagt sich jetzt, weil das ist ja gegen ihren guten Ruf und überhaupt und wir sind ja hier eigentlich das Gegenteil von dem, was ihr macht. Ja, dann könnt ihr ja mal äh euren Softwareupdate-Mechanismus vielleicht auch mal auf,Freiheitsstandards äh.
Linus Neumann 0:08:36
Also genau, hier sind drei Fälle dokumentiert, in denen sich Finn Fischer als Firefox tarnt, bei einem Angriff auf politischein Bach rein. Im im Zusammenhang mit den anstehenden Wahlen in Malaysia, in einer und in einer Demonstration von Gammawo sie jeweils gesagt haben, hier, guck mal, sieht aus wie Firefox, ist aber ein Trojaner,äh und das ist natürlich interessant, klar, wir haben das ja schon in der Folge Spike Cloud äh äh so angesprochen, Gamma ist da,Produkt, was sie oder der Finn Fischer ist ein Produkt, was sie anbieten und da verletzen sie, denke ich schon, auch die Markenrechte von Firefox, wenn sie sagen, wir machen eine Firefox-Tour. Wir müssen auf jeden Fall jetzt mindestens ähm Gebühren für die Nutzung des Logos und des Namen,Ja klar, also.
Tim Pritlove 0:09:20
Na ja, klar, also wenn irgendwann mal so die Kohle von Google wegfällt, wäre das ja vielleicht eine Methode, das Projekt zu finanzieren. Aber jetzt mache ich nicht zu böse sein.
Linus Neumann 0:09:34
Das wären nochmal eine weitere White-Washing-Möglichkeit oder Greenwatching oder wie wir das nennen?
Tim Pritlove 0:09:37
Ich meine das ist natürlich auf jeden Fall ist das akute Rufschädigung und das geht natürlich gar nicht, ne? Und das äh ist natürlich jetzt auch etwas, was schwer durchzusetzen ist, aber auf jeden Fall ein Punkt, ne.
Linus Neumann 0:09:47
Ähm ansonsten auch schon Gerüchte ist vor einiger Zeit nun ist es auch bestätigt, dass Bundeskriminalamt hat äh Finn Fischer gekauft. Also das Produkt äh Finn Fischer für,Die Anwendung in Deutschland gekauft, interessanterweise,ohne vorher zu klären, ob das geht. Wir hatten da ja schon äh diese äh Beschwerde vor dem Bundesrechnungshof wegen Misswirtschaft und was wir da nicht alles hatten, aber ist jetzt auf jeden Fall sowohl von Innenministerium,als ob wir das Kriminalamt bestätigt. Nee, vom vom Bundeskriminalamt bestätigt, ja?Doch Innenministerium im Bundeskriminalamt. Ich weiß es doch, ich bin ein bisschen müde für heute, tschuldigung. Äh Bundes,Bundesinnenministerium und Bundeskriminalamt haben äh bestätigt, dass es jetzt diesen Kaufvertrag gibt und ähm,Hundertsiebenundvierzigtausend Euro haben wir der Firma Ehlermann gegeben, die äh äh also Reseller ist. Es ist einfach der der andere Name damit nicht überall Gamma steht, so ungefähr in Deutschland. Ähm das ist also,wenn du erfolgreich in Bareien und so, dann wird einen Namen machst, als Produkthersteller, dann kannst du auch oft äh die deutsche,auf die deutsche Wirtschaftsförderung dann setzen, ne?
Tim Pritlove 0:11:09
Ja, so setzt sich das langsam fort hier. Die Privatisierung des äh des Abhörens.
Linus Neumann 0:11:16
Ja, da gibt's noch einen, gibt's noch einen schönen äh Bericht, den habe ich auch nochmal verlinkt, äh wo genau das auch nochmal thematisiert wird, die Kommerzialisierung des des digitalen Spionierens, ne?
Tim Pritlove 0:11:29
Bekomme mit einer schönen äh Grafik,ähm wo Finn Fischer so eingesetzt wird derzeit? Zieht sich das denn überhaupt nur ausschließlich auf den Fischer? Also die Grafik auf jeden Fall.
Linus Neumann 0:11:48
Nicht genau, welche Grafik du jetzt gerade anschaust, aber.
Tim Pritlove 0:11:51
In diesem Artikel äh gibt's.
Linus Neumann 0:11:53
Das ist ja ein längerer, der ist ja auch eine äh ein längeres PDF. Äh ja, das kann gut sein, dass ah ja, Finn Fischer ist glauberation.
Tim Pritlove 0:12:05
Ne? Und äh,Ja, da gibt's schon hier die etablierten Kanada, USA, Australien, Unesien, Malaysia, Vietnam, Japan, Mongole hier. Mongolei, Bangladesh, Indien, bitte?
Linus Neumann 0:12:22
Genau, das ist aber der Scan, wo sich Commanden-Control-Server befinden. Man könnte jetzt davon ausgehen, dass sie entweder in jedem Land, wo sie,das betreiben auch einen stehen haben oder in Ländern wo sie versuchen es zu betreiben, weil sie haben auf jeden Fall schon mal ganz gut.
Tim Pritlove 0:12:39
Fallstore installiert. Mhm.
Linus Neumann 0:12:41
Wenn also die, wo die Dinger dann sich hinmelden, aber ja, da haben sie schon mal ganz gut was was aufgebaut.Ähm ansonsten noch einen Hintergrundartikel äh empfohlen von Matthias Monreui,ähm bei bei Netzpolitik org, der mit dem Titel Bundeskriminalamt schulte Tunesien und Ägypten kurz vor dem arabischen Frühling in Techniken zur Internetüberwachung. Klar, wir haben ja auch Ahnung davon und wir wollen da ja auch den Leuten,Das heißt also, da schließt sich dann auch der Kreis.
Tim Pritlove 0:13:13
Wissen wir jetzt auch, warum die Revolution geklappt haben dann.
Linus Neumann 0:13:21
So sieht's aus.
Tim Pritlove 0:13:21
Sie mal jemand gefragt, der davon Ahnung hat. Das ist aber Hardcore finde ich.
Linus Neumann 0:13:29
Das amtingelte in regelrechten Tupperpartys durch Europa, Nordamerika und Israel und erklärte die Anwendung deutscher Trojaner. Später durfte sich auch der britische Trojanerhersteller Gammapräsentieren. Es ist gut möglich, dass das BKA im Rahmen seiner Lehrgängezur Internetkriminalität und so weiter. Die Behörden in Nordafrika ebenfalls in der Nutzung digitaler Spionagewerkzeuge unterrichtete.Es ist gut möglich, ja. Na ja, also das auch noch mal Matthias äh recherchiert ja immer sehr äh tief,ähm kann man auch nochmal lesen. Es ist also alles noch sehr viel schlimmer, als wir denken.
Tim Pritlove 0:14:02
Mhm. Längere Artikel auf Netzpolitik Punkt ORG.Gut.
Linus Neumann 0:14:12
Ich dachte dieses, ich hatte gehofft, dass dieses ist es alles noch viel schlimmer als wir denken, dass das so dein Einsatz ist für eine eine Überleitung.
Tim Pritlove 0:14:19
Ich war gerade daran nachzudenken, was diese Überleitung sein könnte. Ja.
Linus Neumann 0:14:24
Viel schlimmer als wir denken. Ja, ja.
Tim Pritlove 0:14:26
Das leidige Telekom äh Thema ist verlässt uns nicht und die Telekom,macht irgendwie auch keinen Hehl daraus, dass ihr eigentlich jetzt versuchen, maximal so zu den ins böse Lager äh zu wechseln,getrieben von, ja, maximalen Gewinninteresse, was im Übrigen auch natürlich bedeutet, dass davon die Bundesrepublik Deutschland finanziell profitiert, ja,Falls sich irgendjemand wundert, warum die Politik nicht wirklich was dagegen tun wird, äh ja, umso mehr die Telekom verdient, umso mehr verdient dann auch der Staat mit,Aber davon abgesehen äh nachdem wir uns jetzt lange über diese äh Drosseln ähm.Über diese Drosseln unter äh unterhalten haben, die ja einerseits neu angekündigt sind, andererseits aber auch in dem Sinne gar nicht neu sind. Ich habe mir das jetzt auch nochmal genau angeschaut und festgestellt, also,Es gibt bisher keine Drossel in den Verträgen, außer in meinem,Also außer in dem Produkt äh VDSL25, VDSL fünfzig, den sogenannten Call und Surf Climbin,und da stehen halt schon exakt die selben Drosselwerte drin, die sich jetzt auch für künftige VDSL-Verträgeausgegeben haben, sprich die zweihundert ähm einhundert und zweihundert Gigabyte im Monat,Allerdings mit anderen Drosselungen. Die Drosselung, die in meinem Vertrag drinsteht, ist äh sechs Megabit down und ab habe ich jetzt grade vergessen, aber auf jeden Fall alles und indiskutablen Bereich.
Linus Neumann 0:16:07
Für für sie äh indiskutabel, weil sechs Mbit dich ja nicht anreizen nachzubuchen. Damit kannst du ja noch halbwegs arbeiten. Ja, dich schon.
Tim Pritlove 0:16:17
Upload ist im Arsch. Also ich meine, ich habe vor DSL nicht wegen des Downstreams, sondern wegen des Upstreams,Also das ist einfach ich toleriere das auch nicht. Ich hätte mir das auch nicht geholt, wenn ich gewusst hätte, dass sie diese Drosseln entforschen. Ich wusste ja, dass es die gibt,Aber äh ich wusste auch, dass sie nicht in Forst werden. Und habe sie sozusagen nur so als Papierdetail zur Kenntnis genommen, aber ich hatte halt von anderen,Nutzern dieses Vertrages, das gehört. Was mich nicht ganz klar war, ist, dass die Entertain-Variante, also da, wo man dann quasi noch dieses Fernseh,Gedöns dazu bekommt, dass die eben drosselfrei ist oder beziehungsweise war jetzt bis April.
Linus Neumann 0:16:56
Aha, aha.
Tim Pritlove 0:16:58
Das heißt, in den Entertain-Verträgen ist keine Drossel drin. Was natürlich auch sehr interessant ist, weil,angeblich, wie sie ja sagen, dieser ganze Entertain-Kram da gar nicht mit reinspielt. Ja, wenn das keinen Unterschied macht.Dann in dem Vertrag keine Drossel drin gewesen und,In dem normalen VDSL schon, ja? Äh also das gibt einfach so viele Stellen, wo man ihn irgendwie äh da mal einen Finger in die Nase stecken kann,Jetzt ist es natürlich so, alle sind gleich, ja?Ähm worüber wenig berichtet wurde, was ich jetzt auch nur als äh zitierte Aussage eines Telekomvertreters mitbekommen habe, ohne da einen Beleg für zu haben,oder einen weiteren Beleg für zu haben, ist die Tatsache oder beziehungsweise diese Behauptung,sie meinen, dass dieser Video on demanddienst, den sie über Entertain auch noch haben. Also es ist ja so, Entertain ist ja einerseits Fernsehen,Ja, du kannst darüber Fernsehen gucken, so wie man das eben auch sonst tut. Außerdem gibt es aber auch noch Videoverleih. Und die Aussage war,Telekom-Vertreters, dass dieser Videoverleih sehr wohl äh die Drossel aktiviert, also dass dieser Traffic mitzählt.Das muss man dann mal sehen, ja? Ob das äh wirklich so ist. Ähm da haben sie sich ganz elegant erstmal aus der Schusslinie gebracht, weil wäre äh weil der Dienst ist ja nun wirklich definitiv nicht,den normalen Fernsehangebot eines Kabel äh Netzbetreibers zum Beispiel zu vergleichen,Auch wenn ich das ehrlich gesagt auch anders sehe als Clemens. Also ich finde auch die Tatsache, dass dieser ganze Fernsehkram da mit rüber geliefert wird, weil das bringt ihn auf jeden Fall einen einen Vorteil auf den Markt und es ist,so, dadurch, dass sie das äh unbegrenzt anbieten können, äh nehmen sie das Interesse an anderen Providern auch schon mal also an anderen Videos, Stream, Anbietern raus.
Linus Neumann 0:19:02
Es ist genau dieser Punkt, also technisch gesehen mag es, keine äh keine Netzneutralitätsverletzung sein, weil es kein Internet ist. Marktmäßig gesehen, ist aber da der Zugang mit dem Inhalt verknüpft und äh da wird eine eine Stellung ausgenutzt, ja.Und deswegen ist das äh verabscheuenswürdig. Die manchmal bin ich überrascht von mir selber, was ich so im Halbschlaf alles rede. Ähm,was ich aber noch ganz spannend finde, es gibt denn dieses diese schöne äh Interview in dem dann der Herr Nick Jan van Damm,sagt ja ach wir sind offen für Gespräche mit Anbietern um ihre Angebote in zu integrieren oder neue Kooperationsmodelle zu finden,Ein Teil der Erlöse würden wir dann in den Netzausbau investieren können.Dann ist es auch denkbar, dass die Sendung nicht das Datenvolumen der Nutzerverbrauchern im Mobilfunk machen wir das bereits mit dem Musikstreaming-Dienst Spotify. So wird etwas wäre sowohl mit Marktgrößen wie YouTube, als auch mit New Kammern möglich.Also ganz, also jetzt wirklich, jetzt, jetzt legt er halt.
Tim Pritlove 0:20:11
Runter.
Linus Neumann 0:20:12
Runter und sagt ähm und das ist dann, das ist dann wirklich, also das ist da wirklich richtig perfide. Ähm da sieht man diesen diese unterschiedlichen Begriffe der Diskriminierung,Nick Jan van Damm sagt, wir wollen diese Möglichkeiten diskriminierungsfrei anbieten. Das heißt, wir reden mit jedem über diese Modelle,der sich bei uns anbietet. Also ist absolut diskriminierungsfrei. Der redet mit dir.
Tim Pritlove 0:20:38
Muss es nur Geld.
Linus Neumann 0:20:39
Nur bezahlen, kein Problem.
Tim Pritlove 0:20:41
Ja. Wir diskriminieren niemand, der uns bezahlt.
Linus Neumann 0:20:43
Wie ist dieses schöne Zitat bei Full Metal Jacket? I don't look down und Niggers, Greezers.Ja, diskriminierungsfrei. Der Typ ist absolut diskriminierungsfrei.
Tim Pritlove 0:20:57
Oh Mann. Ja.
Linus Neumann 0:21:03
Ja. Also ähm Diskriminierungsfrei heißt natürlich genau, dass sich dass sich die Diskriminierung nichtbezieht auf die einen die Zahlen und die, die nicht zahlen, dass man, aber das ist ja die, seit Jahren diese Argumentation der Telekom, die sagen also, wir wollen Dienste, Klassen und innerhalb der Diensteklassen diskriminieren wir überhaupt nicht,Ja, aber sie wollen ja dann unterschiedlich, ja, das sind ja unterschiedliche, das sind ja ganz unterschiedliche Klassen.
Tim Pritlove 0:21:30
Ja, es gibt.
Linus Neumann 0:21:31
Ja, also so wie, wir wollen eine erste und eine zweite Klasse, aber innerhalb der ersten Klasse sind alle gleich.
Tim Pritlove 0:21:37
Ja und was wollt ihr eigentlich?
Linus Neumann 0:21:38
Genau. Ist doch völlig also die einen sind halt gleicher als die anderen, aber ja äh komm.
Tim Pritlove 0:21:42
Tja, ist wie im Flugzeug, auf First Class, geht's auch allen gleich gut.
Linus Neumann 0:21:47
Genau, da wird keiner diskriminiert in der ersten Klasse. Die sitzen alle gleich, wir haben genau gleich breite Sessel.
Tim Pritlove 0:21:54
Warum sollte es irgendwie da anders laufen als mit den Steuerklassen, ne.
Linus Neumann 0:21:58
Also wunderbar, es ist äh aber ich bin inzwischen auch ähm hänge ich dieser dieser Theorie an,Äh oder oder finde ich die äh die Interpretation sehr naheliegend, dass die Titel kommen jetzt einfach mal sagt, ja komm,Jetzt wissen wir ja, was uns entgegenschlägt. Jetzt machen wir einfach mal komplett Nägel mit Köpfen und dann passiert einfach erstmal drei Jahre überhaupt nichts. Und dann können sich die ganzen Internetfuzis da irgendwie äh zu Ende schreien. Und wenn wir dann wirklichzweitausendsechzehn anfangen den Haaren abzudrehen, dann steht da eh keiner mehr auf, weil das Thema drei Jahre alt ist. Und,Ich habe jetzt echt äh,Ähm große Sorge, dass das halt klappt. Am Rande sei dann noch angemerkt, dass sie irgendwie ankündigen, ja diese Kappung soll dann soll dann doch für alle äh Kundenstattfinden und weiß der Geier, wie sie das wieder hinkriegen wollenund dann hat sich die Bundesnetzagentur jetzt auch irgendwie eingeschaltet als Randmeldung. Äh ich weiß nicht, Bundesnetzagentur, also komm, äh also was von denen zu halten ist, weiß ich auch nicht. Ja, in welcher Form haben sie sich,Ich habe das noch nicht mal gelesen. Bundesnetzagentur.
Tim Pritlove 0:23:11
Ja, also nochmal zu dem neuen Sprich, der hier äh stattfindet, ja, ist ja auch sehr interessant, wie sie irgendwie äh davon reden. Er ist so den die normalen Leute hätten ja nur Internet und derdas, wovon jetzt alle reden würden, das wäre ja Managed Services, so nach dem Motto, wir garantieren euch hier äh bestimmte Qualitäten und so, ja. Ist mir auch neu,Ähm also sie sie lassen wirklich auch nichts unversucht und äh letztlich ist ja die Ankündigung, dass die,ganzen Drosseln zwanzig sechzehn gelten sollen, spätestens zwanzig achtzehn dann für alle, ja? Ähm,Das heißt auch für die bisherigen Verträge oder was, ja?
Linus Neumann 0:23:51
Ja ja also fehlt noch mir fällt noch ein, was ganz spannend ist, äh wenn man sich mal den das das Gesamtdatenvolumen überhaupt anschaut, das entwickelt sich ja äh in der Tat exponentiell,oder oder auf jeden Fall mehr als linear, äh steigt das Gesamtdatenvolumen nach um. Das heißt, es ist echt mal eine spannende Frage. Wie weit kommst du überhaupt zweitausendsechzehn noch mit so einem mit deinen fünfundsiebzig Gig?Ja, kommste, also dass wir sie sich nochmal verschärfen im im Vergleich zu heute. Ach so und ich habe jetzt hier gerade, ich erinnere mich wieder, wie wie mit welchem, also mit welcher Keule,Man möchte staunen, was die, was die Bundesnetzagentur jetzt rausgeholt hat für eine Keule in diesem Streit mit der Telekom, ja? Sie haben einen Fragenkatalog dorthin gesendet.
Tim Pritlove 0:24:39
Oh Gott.
Linus Neumann 0:24:40
Und Inhalt des Fragekatalogs ist andere, unter anderem, wie transparent und Netzneutralität geregelt werden. So sieht's nämlich aus. Und jetzt kann die Telekom, jetzt kommt die Telekom.
Tim Pritlove 0:24:50
Zittern sie.
Linus Neumann 0:24:51
Ja, jetzt zittern sie. Jetzt müssen sie überall drunter schreiben, äh wir bieten unser Angebot diskriminierungsfrei an. Und dann sagt die äh Bundesnetzagentur, ach so, ja, sorry, ähm,dann ähm.
Tim Pritlove 0:25:02
Ach komm, also so einen Fragenkatalog. Ich meine, da zittern wir doch alle davor. Auf dem einen vor der Tür steht und sagt, hier, Fragenkatalog.
Linus Neumann 0:25:09
Jetzt aber hier mal äh.
Tim Pritlove 0:25:10
Ja. Das ist ja reinstes T-Baging ist das ja.
Linus Neumann 0:25:12
Ich habe ihn hier in Fragekatalog. So und jetzt äh wollen wir mal sehen, was sie alles wissen.Eine totale. Ich bin gerade nicht so gut zu sprechen auf die Bundesnetzagentur.
Tim Pritlove 0:25:22
Ja, kann ich gut vorstellen, ich bin auch nicht so gut zu sprechen, auf die Telekom, ich meine, was ich auch absurd finde, ist, sie klagen über die unglaubliche Belastung ihres Netzes. Ja, das ist ja sozusagen so, man, man sieht so richtig so mit Schmerz verzerrten Gesicht, so, oh Gott.Wir sind gerade noch soeben in der Lage, unsere Dienste aufrecht zu erhalten, weil alle, weil so viele böse Sauger das Internet kaputt machenUnd dann fragt man sie, was ist denn überhaupt so? Äh jetzt müssten ja alle Angst haben. Nein, es müssten nicht alle Angst haben, weil der Durchschnitt liegt ja nur bei fünfzehn bis zwanzig Gigabyte,Da frage ich mich natürlich, wenn der Durchschnitt fünfzehn bis zwanzig Gigabyte ist,Was ist eigentlich das Problem? Ja, also äh geht's noch? Das ist ja nun kein, ich meine, was ich gehe, aber ich habe nichts, ja? Nichts ist das.
Linus Neumann 0:26:08
Gibt's dann auch jetzt grade, da tut sich der äh ein von diesem RouterherstellerDen kenne ich eigentlich gar nicht, wie prinet oder so heißen Nil. Äh der Typ der kommt ja jetzt immer häufiger nach vorne und sagt dann einfach mal und das finde ich auch mal ganz wichtig. Ähm,der sagt, ja, also so eine Gigabyte, das müsste die Telekom,unter einen Cent kosten, weil uns kostet das ja nur null Komma null zwei vier Cent und wir sind noch nicht mal die Telekom. Ja, also der äh der einfach mal als äh größerer äh ich ich suche mal diesen Artikel kurz.
Tim Pritlove 0:26:47
Man kann davon ausgehen, dass der Traffic, der durchschnittliche Traffic eines DSL-Kunden in Deutschland die Telekom krasse dreißig Cent kostet,Und wenn man sozusagen so viel Daten verbraucht, dass es vielleicht, dass diese Summe irgendwie über zwei Euro steigt, dann bricht das Businessmodell der Telekom auseinander.
Linus Neumann 0:27:06
Im Moment, achte mal, also er sagt, wir selber zahlen als Kleinverbraucher,Simon Kissel heißt der gute Mann. Als Kleinverbraucher in einem Backbound-Netz sechs Euro pro garantiertem MBITgarantierte Brandbreite kannst du umrechnen, garantiertes Mbit sind im Moment zweihundertdreiundfünfzig Gigabyte im Monat,Das heißt, für ein Gigabyte bei allen Mbit zahlen sie null Komma null zwei vier Euro. Also,Äh ja zwei.
Tim Pritlove 0:27:39
Komma vier Cent.
Linus Neumann 0:27:42
JaSo. Und er sagt, die Telekom betreibt aber ihr eigenes Netz. Das heißt, die haben nicht irgendwie nochmal, wir sind Reseller eines Backbons an einen Provider und machen irgendwie Marge, das heißt, die Telekom,muss deutlich unter einen Cent pro Gigabyte legen.
Tim Pritlove 0:28:01
Ja, Times hat das ja auch schon erläutert. Man muss ja so mal klar machen. Alle anderen Provider sind halt im Wesentlichen so Dezix, das heißt, die vernetzen sich untereinander, um so äh ihren Traffic auch frei untereinander auszutauschen.Die Telekom ist sozusagen daneben nochmal mit ihrem eigenen Netz und lässt da auch nicht jeden,ohne weiteres ran, ja? Weil wir sind ja hier die dicksten und so weiter und man kann auch davon ausgehen, dass sogar ein Teil, das schließt natürlich jetzt nicht so Sachen wie äh YouTube, äh Facebook et cetera ein, wo es jetzt definitiv zu fremden Ländern geht, abernicht wenige Dienste liegen ja unter Umständen auch innerhalb der Telekom Infrastruktur, das heißt so der Traffic zum Beispiel äh zwischen,Das Böse bittet, was hier sozusagen äh äh aktiv ist, ja, spielt sich wahrscheinlich auch weitgehend oder was heißt weitgehend, also zumindest zu einem,Nennenswerten Teil auch innerhalb dieses Netzes ab, in dem überhaupt keinerlei Interconnectgebührenanfällen. Also diese ganze Rechnung, man kann's jetzt mit tausend Beispielen äh weiterzerren und dehnen,Es gibt keine wirkliche Begründung dafür, sondern die einzige Begründung für diese Maßnahme ist, wir haben uns jetzt hier mal äh das Ding mit der Drossel ausgedacht, weil das ist ja schön, um hier äh so ein bisschen ähm.Kohle zu machen, beziehungsweise generell den Wert des Anschlusses zu senken, um dann eben den Preis zu erhöhen. Was ich sehr interessant finde, ist, dass sie ja überhaupt keinerlei Aussagen darüber treffen,Was denn das Angebot ist für Leute, die mehr brauchen. Ja, also auf welcher Basis heißt es, dass man fünf Euro mehr zahlt und dann hat man,hat man die Flatrate wieder oder ist es wie ein Mobilfunk, dass man dann für jedes jedes Bit darüber hinaus vergolden muss.
Linus Neumann 0:29:42
Das sind im Moment jetzt erstmal scheißegal. Das Entscheidende ist ja, dass sie dir dass sie mehr Geld mehr Geld abnehmen können. Und da werden sie, ich vermute,Also ich ich weiß ja aus aus leidlicher Erfahrung wie solche Menschen denken. Ich bin mir relativ sicher, dass sie das genauso machen werden,Das ist für dich möglich ist, aber etwa etwas umständlich und ein bisschen zu teuer,Volumen nachzukaufen, sodass du eigentlich,Bis in den höheren Tarif zu gehen. Genauso ist es ja auch bei den äh sagen wir mal diesen äh äh Telefontarifen jetzt einfach nur so einen iPhone-Tarif. Die haben's ja irgendwie ML XL oder was, ne?So und jetzt wenn du oder S und jetzt bist du in diesem S-Tarif,von mir aus äh Minutenkontingent X. Da drüber kostet dann die Minute dreißig Cent,Das heißt, sagen wir, wenn die eine Grenze bei fünfzig ist, bist du mit sechzig,dann schon nah an dem Preis für das nächste Paket, wo du aber dann halt nicht fünfzig hast, sondern hundert, ja? Das heißt, sie, sie wollen dir den Anreiz schaffen, in das größere Paket zu gehen.
Tim Pritlove 0:30:53
Ja, ich meine, der Anreiz, ich gehe sowieso gerne in das größte Paket, ja, ich meine, sie sollen bloß einfach mal sagen, was jetzt Pause ist. Weil, was ich auf gar keinen Fall will, ist, ist ein eine Leitung, die sich irgendwie anders verhält.Ja und wenn sie beschließen, ihre Preise steigen, okay, dann steigen ihre Preise. Das ist das eine, ja. Nur, dass es halt irgendwie,total sinnlos ist, wo wir in Deutschland sowieso schon bandbreitenmäßig total hinterherhinken mit dem Rest äh oder zumindest mit,Wichtigen Teilen der Welt oder zumindest manchen Teilen der Welt, die einfach mal zeigen, wie es hier eigentlich in Deutschland dem Land der Infrastruktur äh äh zu laufen,habe, ja, dass dass wir da immer noch so hinterher,hinken. Ich will einfach schnelles Netz, ich habe jetzt nochmal geguckt irgendwie, letzter Monat, jetzt der April sind hier in der Metaebene nur in meinem Studio,Ist ja noch nicht mal so, dass ich hier irgendwie die ganze Zeit Filme runterlade oder so ein Scheiß, ne? Ich mache hier einfach mein Ding, ich mache hier Backups, ich mache Dropbox und so weiter,Hier gehen fünfhundert Gigabyte über die Leitung.
Linus Neumann 0:31:55
Hätte ich auch gedacht. Ja und ist auch in Ordnung so.
Tim Pritlove 0:32:00
Ja, das juckt die die Telekom auch kaum, ja? Weder wirft das nennenswerte Kosten auf, noch noch belastet, dass ihr Netz äh über, geschweige denn den Anschluss hier sollen sich einfach mal.
Linus Neumann 0:32:11
Also das das haben wir ja auch glaube ich ausreichend behandelt. Es geht denen ausschließlich darum, hier den die den Leuten die Luft abzuschnüren, um sie um sie zu merken und das ist auch der Grund, warum man.
Tim Pritlove 0:32:20
Und ähm eben die den Anbietern sozusagen von Diensten jetzt äh die auch noch zur Kasse zu bieten. Also eigentlich würde ich fast sogar sagen, es geht primär da drum, jetzt bei YouTube äh Hand aufs Mal. Und ich frage mich halt jetzt ehrlich gesagt, wie wird Google reagieren?Schön wär's, wenn sie.
Linus Neumann 0:32:36
Fiber to the Home.
Tim Pritlove 0:32:36
Ja, das wäre natürlich äh eine schöne Antwort. So.
Linus Neumann 0:32:39
Google sagt heute, ihr holt die Sparten, wir legen Glas. Wir graben jetzt mal Berlin um. Ja.
Tim Pritlove 0:32:41
Genau, wir wir graben jetzt mal Berlin um. So, weil mit der Telekom klappt das ja nicht.
Linus Neumann 0:32:47
Ich würde, ich hätte an Google Stelle schon längst hier Rosinenbomber mit IP-Paketen über die Stadt fliegen lassen.
Tim Pritlove 0:32:51
So weit wird's noch kommen, ja. Ja, wenn die IP-Pakete wirklich so in so kleinen Fallschirmchen irgendwie abgesetzt,Ciao. Was haben wir noch?
Linus Neumann 0:33:10
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung,Ja, die Bundeszentrale für ähm gesundheitliche Aufklärung,hat ein äh Onlineprogramm gebaut für uns und für die Jugendlichen insbesondere mit dem sie die offline bringen wollen,eine ähm das hilft.
Tim Pritlove 0:33:36
Eine Online-Webseite zum offline gehen,In Zusammenarbeit mit der Telekom oder was?
Linus Neumann 0:33:45
Es ist sehr geil. Äh sie haben äh ins Minus Netz minus gehen Punkt DE. Das andere Leben heißt die äh Kampagne, ja,Und was du dort machen kannst, dort erfährst du dann Aufklärung als Jugendlicher, ja, wenn du zu viel im Internet bist.Und ähm ich habe mir die Seite da mal so ein bisschen angeschaut, dann haben sie so ähm so Suchttests,Ja, also es gibt, gibt so klassische Tests, wo man dann sagt, so ja, äh also sie sind für Alkoholiker äh genauso wie für drogenabhängige und jetzt offensichtlich dann auch ähm weil mandem Testentwickler gesagt hat, jetzt heute ist Internet für Internetsucht, wo dann irgendwie so ähm,da sind dann so diese klassischen Suchtfragen, haben sie ähm wie oft wie oft bist du online, ja? Und die Maximalkategorie ist täglich,Das andere ist dann irgendwie so alle drei Tage oder so, ne, also.
Tim Pritlove 0:34:43
Täglich ist schon das Maxim.
Linus Neumann 0:34:45
Na, ist ja das Maxim.
Tim Pritlove 0:34:46
Oh Gott, ich bin am Anschlag.
Linus Neumann 0:34:47
Man nennt das äh Deckeneffekt, was sie dann da demnächst in ihrer Statistik sehen werden, aber das äh ich will jetzt nicht schon wieder anfangen zu nörden, ja, aber,sich da eine, sie haben sich da eine Frage gebaut, die nicht trendscharf ist. Na ja, auf jeden Fall ähm kannst du dann so zum Selbsttest hier. Dann fragen Sie also, wie oft bist du online?Haben dir deine Freunde schon mal gesagt, du sollst weniger offline sein? Hast du schon mal mit deiner hast du schon mal mit deiner Mutter gestritten deshalb oder so, ne? Äh wirst du nervös, wenn du nicht online bist, äh freust du dich manchmal schon darauf, das nächste Mal wieder online zu sein?Also solche, diese das sind ist wirklich äh eins zu eins. Hier genau,Wie häufig spielst du Computerspiele? War das dann? Ja, okay, aber online haben sie das gleiche, ja. Äh welche Spiele spielst du und so einen ähm,Genau, dann muss man hier, ähm, Kästchen kann man dann markieren, wann man am meisten online ist und so,ja? Und solche, solche, solche Sachen. Genau, wie häufig nutzt du das Internet in deiner Freizeit?Nie einmal im Monat einmal pro Woche mehrmals pro Woche täglich sind die fünf Antwortkategorien. Okay, lassen wir, lassen wir das. Also haben so einen klassischen Suchttest, ähm kenne ich aus in dieser Form noch so ausm Studium. Ähm.Und dann äh sagen sie dir am Ende, wenn du dich denn da durchgeklickt hast, äh sagen sie dannin der Gefahr bist ne, deine sozialen Kontakte zu verlieren und dein Leben zu ruinieren, weil du zu viel im Internet rumhängst. Und dann haben sie also einen Online,ein Online Angebot wo dir dann geholfen werden kann bis zu dass sie dir irgendwie Therapeuten oder ein Coach.
Tim Pritlove 0:36:24
Also ich will das nicht. Ich will das jetzt nicht generell verlachen und sagen,Es gibt niemand, der damit ein Problem hat und äh das ist jetzt völlig äh neben der Spur. Es ist vollkommen klar, dass es Leute gibt und auch Jugendliche gibt, die definitiv ähm,soll ich sagen, den Halt in sonstigen Strukturen äh die sie bräuchten, nicht haben, um irgendwie mit so einer Netzaffinität dann auch wirklich in allen Situationen immer klar zu kommen,Das ist nicht anders als mit anderen,Aktivitäten und Isolierungsmaßnahmen, den Jugendliche generell immer ausgesetzt sind und nicht nur Jugendliche. Von daher,halte ich es auch für keinen Fehler, dass sich Gruppen und am Ende auch das Bundesgesundheits,damit auseinandersetzt. Was ich allerdings hier so als Meme wiederfinde,Und ich glaube, das ist auch so der Grund, warum wir da so ein bisschen äh kopfschüttelnd äh einsteigen, immer in so eine Thematik. Das ist so dieses generelle,Die reale Welt und die virtuelle Welt und irgendwie dieses äh ja diese generelle Hervorhebung desdes nicht digitalen als das wahre, reine, gute, ursprüngliche und damit dann auch bessere, gesündere, rettender und was nicht alles, ne? Und ich glaube, das ist genau.Punkt, wo wir so als digitale Eingeborene äh einfach eine andere Erfahrung gemacht habenIn dem Zusammenhang, wo du das nämlich jetzt hier gerade so auf den Tisch legst, äh sollten wir noch mal verlinken, einen schönen Artikel, den ich gerade vor ein paar Tagenentdeckt habe auf eine sehr schöne Side, wo der Bericht zu finden ist von einemAutor, der also auch so in den Tischbereich online äh schon seit Jahren schreibt, der seit ewigen Netzbewohner ist und der dann so ein bisschen Burnout mäßig,beschlossen hat und dann auch von seinem Arbeitgeber dazu geraten wurde doch mal komplett auszusteigen für ein Jahr lang kein Internet.Um beschreibt zu seiner Erfahrung, wie denn das gewesen ist. Und am Anfang war das auch ganz großartig und äh ja und endlich mal, weißt du, dieses klassische Buch lesen und den Leuten reden und überhaupt und ja, also er hatte noch ein Telefon, es ist jetzt nicht so, dass er komplett undigital ist. Es ging halt konkret nur umInternet. Also die klassischen Dienste, E-Mail et cetera. Das war alles irgendwie no. Ja,Aber dann so nach einem halben Jahr schwenkte das dann doch sehr um. Und er merkte, dass,ja dann nach dieser anfänglichen Begeisterung des anderen, das ist ja auch mal so so ein Wechsel, ne, ist ja dann auch mal hach, jetzt ist alles anders und toll, also so ein Wechsel kann auch an sich schon mal ganz gut sein, aber ein Jahr ist schon wirklich eine Menge Holz und er ist dann eben schnell.Auch vereinsamt, weißt du? Und äh,fand sich dann doch äh äh nicht wieder, wie er irgendwie nochmal den nächsten Trail äh aufgesucht hat und äh äh das eine, ein Abenteuer an das andere äh mündet,sondern im Prinzip dann äh vom Fernseher auf äh auf der Couch sitzt und und das wissen, das ist der interessante Punkt,Einfach in zunehmendem Maße keine Möglichkeiten mehr gefunden hat, mit den Leuten, die ihm nahe stehen, zu kommunizieren. Wo er vorher sein Freund, der geradewie man ein Jahr nach China gegangen ist oder so. Äh problemlos über Facebook hat äh Kontakt halten können und auch ansonsten über äh Timeline soziale Netzwerke und E-Mail und andere Wege äh eben in Kontakt geblieben ist. Fiel das jetzt irgendwie komplett wegUnd am Ende ähm ja, am Ende zieht er dann wirklich ein krasses äh Fazit. Das ist ja auch gleich der erste Satz des Artikels.Sehr interessant zu lesen, vielleicht in diesem ganzen Zusammenhang nochmal einen Debattenbeitrag.
Linus Neumann 0:40:16
JaIch bin, also ich ich weiß halt, also ich meine, ich was mir ich kann ja noch mal sagen, was mich jetzt an dieser, an dieser Seite stört, ja, also an dieser ähm.
Tim Pritlove 0:40:28
Eine Aussage vielleicht noch die, die in diesem Artikel noch drin war, da kam ich nämlich jetzt auch grade drauf. Er meinte so,Dass das richtige Leben irgendwie sehr viel mehr virtuelle Elemente enthält, als irgendwie dieses digitale äh Leben, ja, also dass gerade so dieses real virtuelle Ding äh,Teilweise würde ich genau andersrum ist. So, aber was stört dich jetzt nochmal an der.
Linus Neumann 0:40:52
Mich stört daran, dass das einfach so schlecht ist. Weißt du.
Tim Pritlove 0:40:59
Umsetzung meinst du.
Linus Neumann 0:41:00
Ja, also wirklich.
Tim Pritlove 0:41:02
Unser Programm, hier ist unsere Webseite, jetzt haben wir's getan.
Linus Neumann 0:41:04
Jetzt haben wir eine Webseite gemacht, die hat ein Schweinegeld wahrscheinlich gekostet, dann machen sie, dann verlosen sie da irgendwie T-Shirts. Ich meine,wenn ich mich durch dieses blöde Rätsel klicken könnte, wenn da nicht irgendwie die ganze Zeit irgendwelche blöden Flash-Fedias kämen, dann könnte ich jetzt ein T-Shirt haben, wo draufsteht, macht den PC aus, sonst lösche ich das Internet.Das können die ernsthaft aufm T-Shirt drucken. Da ist es.
Tim Pritlove 0:41:32
Martin, PC aus,lösche ich das Internet.
Linus Neumann 0:41:38
Totaler Scheiß. Also und dann wieso ins Netz gehen DE, ja und überhaupt, also du hast noch nicht mal also du musst doch mal so ein bisschen evidenzbasiert an so einer Sache drangehen.
Tim Pritlove 0:41:51
Sie wollen das Internet löschen.
Linus Neumann 0:41:53
Ja, wer hat denn vor allem, wie kommen die überhaupt auf die Idee, dass es Leute mit äh.
Tim Pritlove 0:41:57
Nicht sonst.
Linus Neumann 0:41:58
Doch das sonst ist da ganz klein, ist auch ein typographischer, also ist alles ein großer Albtraum.
Tim Pritlove 0:42:04
Ja, das stimmt.
Linus Neumann 0:42:05
Da musst du dich bewerben. Ähm siehst du das ein kleines sonst?
Tim Pritlove 0:42:07
Ach ja, da steht's. Mach den PC aus, sonst lösche ich das Internet.
Linus Neumann 0:42:13
So, aber so kannst du doch nicht ernsthaft an die Sache rangehen.
Tim Pritlove 0:42:16
Nee, vor allem, wir hätten schon noch einen PC.
Linus Neumann 0:42:16
Vor allem nicht mit dem Onlineprogramm. Also wir machen eine Webseite, wo du die aus dem Internet rausgehen kannst.
Tim Pritlove 0:42:22
Dass das schwarze Loch.
Linus Neumann 0:42:23
Das ist der Ausgang.
Tim Pritlove 0:42:24
Der Ausgang Exit.
Linus Neumann 0:42:26
Hier lang zu oder was? Da ist ja keine.
Tim Pritlove 0:42:28
Notausgang DE, ja da hätte man dann sozusagen, ja, wie bei Träumen, also Strahlenmäßig von so einem Rasterstrahl äh kleingepixelt aus dem Netz rausgezogen.
Linus Neumann 0:42:39
Also ähm,Das ist einfach so äh ich meine, was sollen sie auch sonst machen? So, sie können natürlich irgendwie nicht an so eine Chance Kampagne äh an den Erfolg jetzt andocken mit mit Internet so, ne? Aber äh so ein bisschen mehr.
Tim Pritlove 0:42:54
Platz.
Linus Neumann 0:42:57
Ja? Und dann halt dieser dieser wirklich diese diese äh Suchtscreenings, ne, die nämlich auch ähm also wo sie sagen,Also sie haben quasi den Selbsttest Internetsucht, ne. Und wenn du jetzt dann sagst, okay, wie gesagt, sie haben sowieso schon mal,ganz offensichtlich keine Vorerhebung gemacht, weil das das erste, was ihnen aufgefallen wäre, wäre, das tägliche Internetnutzung heutzutage einfachnormal ist. Sie werden da keine Variationen mehr drin haben. Außerhalb bei ganz jungen Kindern, die keinen eigenen Rechner haben, ne. Das heißt, sie haben offensichtlich kein bisschen,sich darüber Gedanken gemacht, wie man sowas mal ordentlich entwickelt überhaupt, so ein Erfassungsprogramm,und letztendlich ist das also das Niveau eines Bravo-Tests,wurde mich immer am Ende dann stehen muss, selbst wenn ich da jetzt ankreuze, ich bin einmal im Monat im Internet, dann wird da am Ende stehen, ja,Bisher ist dein Internetverhalten nicht kritisch,Pass aber bitte auf, dass du nicht süchtig wirst.
Tim Pritlove 0:43:58
Ja
Linus Neumann 0:44:00
Und das ist das also,genauso wie diese äh ein. Wenn du wenn du dich auf eine eine Sucht oder ein ein ein Fehlverhalten testen, prüfen möchtest, dann kann dir der Test ja niemals sagen, ey alles in Ordnung. Trink ruhig mehr,ja? Kannst ruhig noch ein bisschen äh hier Internet gucken, mach mal, ist ja auch äh zur kulturellen Teilhabe mal ganz gut. Das macht der natürlich nicht und das ist halt deswegen ist es per se von vorneherein ähm,undifferenziert und ist einfach eine eine Schande für äh ja und das ist nichts anderes als eine als eine psychologische Beratung und Datenhebe. Und da muss ich als Psychologe sagen, das ist eine Schande für die Zukunft.
Tim Pritlove 0:44:42
Ja und überhaupt? Man geht nicht mehr online. Man ist online.
Linus Neumann 0:44:49
Richtig. Und also es es ist wirklich so was von anachronistisch ja äh,Ich ich frage mich, was die man sieht ja, dass da offensichtlich doch äh Webdesigner dran gearbeitet haben, die zumindest technisch ungefähr Sachen umsetzen können. Ja, das heißt, die habenhaben Ahnung. Man sieht der Webdesigner, der die Seite gemacht hat. Der war jetzt nicht die Erste, die er gemacht hat. Was hat der sich gedacht?
Tim Pritlove 0:45:16
Hat sich gedacht, hier irgendwie was ist das denn? Auf dieser Webseite.
Linus Neumann 0:45:21
Sound. Vermutlich oder hast du gerade einen Keks gegessen.
Tim Pritlove 0:45:25
Gesunden Bananenchips sind aber lecker.
Linus Neumann 0:45:28
Da kannst du wahrscheinlich hinklicken und.
Tim Pritlove 0:45:30
Hofert man so rüber.
Linus Neumann 0:45:32
Einfach versteckte Buchstaben.
Tim Pritlove 0:45:35
Mein Gott.
Linus Neumann 0:45:39
Versende an deine Freunde eine animierte IK zum Thema.
Tim Pritlove 0:45:42
Ja, das ist überhaupt das.
Linus Neumann 0:45:43
Hier die übrigens äh online sein mit Maß und Spaß. Also komm.
Tim Pritlove 0:45:53
Geil. Ja, kannst du jetzt hier schön da.
Linus Neumann 0:45:59
Ja aber weißt du, genau das machen doch Kinder, die ach so und dann kriegst du direkt erstmal eine,Kriegst du erstmal direkt eine Warnung weg, weil die Flash Plugin auf einmal mit dot com arbeitet.Ja, okay, also müssen wir jetzt nicht länger äh äh kann man sich mal anschauen, aber es ist wirklich, es ist es ist eine Schande für die Zunft und es ist eine es ist traurig für die ähm,Es es zeigt einfach.
Tim Pritlove 0:46:24
Ist ein Beleg, dass irgendwie.
Linus Neumann 0:46:25
Genau, es zeigt die Hilflosigkeit und also du es ist einfach traurig, ja.
Tim Pritlove 0:46:30
Traurig, ja. Gibt noch viel zu tun. Ja, letzter Punkt.
Linus Neumann 0:46:36
Ja, die äh ein Thema, was wir immer wieder am Rande äh berührt haben. Wir hatten ja auch schon äh die Kirsten Fiedler in der Sendung äh zu Gast, die sich in Brüssel mit der Datenschutzreform,auseinandersetzt. Da ist jetzt eine große äh gemeinsame äh Aktion ähm gestartet worden von ähm,die im Moment jetzt,also,Privacy International, Access International European DJ und auch dem Verein digitale Gesellschaft. Ähm wo es also eine eine Postkartenaktion jetzt gibt. Da kann man also eine,ähm,Irgendwie eine Postkarte äh designen mit so Netzmotiven irgendwie mit und Troll Face äh so äh Postkarten mit nackten,ähmachen. Und da kann man dann einen äh Slogan draufhauen, nämlich entweder Downlead Cooperation strip me of my ride to privacy oder insgesamt Protect my privacy. Und diese Postkarten, die werden dann tatsächlich gedruckt.Und da kann man sich dann den äh,So den den Member of the European Parlament aussuchen, an denen die dann gesendet werden soll. Das heißt, äh um jetzt nochmal den Vergleich hier zu den E-Cards bei äh ähm,äh ins Netz gehende Gehen Punkt DE. Äh hier kommen also tatsächlich richtige Postkarten, die im aus dem Internet rausfallen,Und im richtigen Leben ankommen als Postsendung.
Tim Pritlove 0:48:18
Bei dem Teilwohl, vor der Nutzung des Netzes.
Linus Neumann 0:48:22
Muss man online sein.
Tim Pritlove 0:48:23
Muss. Mit Flash.
Linus Neumann 0:48:26
Mit Flash-Flash, ja. Ich glaube, Leute, die Flasche haben wir See verloren.
Tim Pritlove 0:48:31
Läuft.Mit anderen Worten hier diese Datenschutzreform ist nach wie vor umstritten und es wird hier kräftig äh gefightet. Was ist jetzt ähm nochmal, also ich habe das Neues ganz verstanden, was die eigentliche äh Initiative ist, die jetzt hierAlso geht's jetzt primär um diese Karten oder ist es jetzt nur eine Begleitmaßnahme des.
Linus Neumann 0:48:55
Eine eine Begleitmaßnahme, es gibt ja dann auch noch äh Berichte über dieses Thema äh und es geht also hauptsächlich darum, dass wir so diesen,Lobbyansturm auf das europäische Parlament haben dem jetzt entgegengesetzt werden soll, dass es da eben auch die Interessen der Zivilgesellschaft gibt, die natürlich wie so häufig äh unters Rad,zu drohen, äh zu kommen, zu geraten drohen, ja.
Tim Pritlove 0:49:27
Ja, das äh bringt uns dann zu der Frage, ob für den in der nächsten Woche überhaupt produzieren werden.Republika und äh äh wer das noch nicht mitbekommen hat, Republika ist äh einer von zwei äh Ausnahmezuständen in der Digital äh Kultur im Jahr. Der eine findet halt immer so um Weihnachten herum statt, die andere eben im Mai,und äh so ziemlich unser vollständiges Umfeld dürfte dort äh aktiv sein auf die eine oder andere Art und Weise,Vortrag zuhören oder sonstwie teilnehmt und ja, für mich ist es jetzt sogar eine super busy Week.
Linus Neumann 0:50:09
Super busy week,Super.
Tim Pritlove 0:50:14
Ja, hier im äh Namen der der der Pottliebe äh startet ja jetzt schon am Wochenende vorher irgendwie der Workshop und danach geht's dann mehr oder weniger direkt in die Aktivität auf der Republika über,und ja, ich bin gespannt. Wir haben da ein eigenes Studio vor Ort, das Sendezentrum.
Linus Neumann 0:50:30
Gibt's da einen Link zu? Wo denn?
Tim Pritlove 0:50:33
Äh ja. Äh du kannst mal auf Sondersendung. Äh die Strich Sondersendung Punkt DE äh marschieren. Nochmal drauf äh verlinken dann auch hier. Und ähm.
Linus Neumann 0:50:46
Oh, ein neues Produkt der Metaebene grinst uns an.
Tim Pritlove 0:50:51
Ja, quasi, also das ist jetzt auch äh vor allem ein Kooperationsprojekt mit den Geaks hier, mit den WikiGeks, mit Ralf Claudia und auch noch vielen anderen Podcastern, die sich da,äh dazu Gesellen werden, ist also eine sehr äh dynamische Geschichte. Wir wollen da möglichst viele Podcaster,und wer sonst noch bereit ist, mitzuhelfen, vor Ort einbinden, um dann irgendwie unsere Livesendung dort äh einmal am Tag hinzubekommen, die immer von siebzehn bis neunzehn Uhr sein wird,halt live hier im Sendegebiet.Und ja, vor allem sind wir auch vor Ort, wir sind da präsent im eigenen Raum, wir wollen dort auch äh,gefunden und angesprochen werden. Wir sind selber sehr gespannt, wie sich da die Dynamik äh so entwickelt, aber ich hieß es einfach für notwendig und das ist etwas, was ich seit der ersten Republika im Prinzip gefordert habe, dass es mal einen Ort gibt, wo die,publizierenden, ja?Auch da sind, also ich fand das immer so etwas absurd, dass man die ganze Zeit dadrüber redet äh im Internet zu publizieren, aber sich das im Wesentlichen immer aus,aufs Twittern, aus den Gängen und Vorträgen äh reduzierte. Ja, natürlich, es wurde zwischendurch auch nochmal so ein bisschen geblockt. Schreiben kann man ja überall, aber eben die Leute, die im äh Audioaufnahmen, die hatten in dem Sinne keinen Ortund ja, wir sind ja grundsätzlich auch, sagen wir mal, im Video-Podcasting nicht abgeneigt, nur machen halt die meisten Leute einfach Audio,Aus gutem Grund und von daher bieten wir dort auch die Möglichkeit für Podcaster dort,also wenn jetzt sozusagen jemand vor Ort ist und für sein Programm seine eigene Sondersendung auch machen möchte, dann,wäre das sozusagen der Ort. Das Sendezentrum auf der Republika.
Linus Neumann 0:52:39
Oder einen Vortrag hast du auch mit dem Radio Universal. Genau. Und ich hab einen mit dem Erkenntnis der empirischen Träuforschung für die ich gestern bis fünf Uhr morgens versucht hab irgendwas vorzubereiten.
Tim Pritlove 0:52:50
Ja, die Situation, in der wir uns jetzt alle befinden, als äh klassische äh wird das natürlich alles immer bis zur letzten Minute gesammelt im Kopf, bis dann irgendwann dieser dieser Explosionsmoment kommt. Du kennst dieses Gefühl? Nee?
Linus Neumann 0:53:04
Nee. Ich kenne andere Gefühle.
Tim Pritlove 0:53:08
Andere, ah, na ja, bei mir ist das auf jeden Fall so und ich kenne Menge Leute, denen geht's ähnlich. Aber das wird schon alles irgendwie.
Linus Neumann 0:53:14
Das kriegen wir schon alles hin. Nächste Woche werden wir also dann sehen, ob äh sich netzpolitisch genug tut. Es gab auch auf Netzpolitik org dann nochmal einen Hinweis zu den netzpolitischen Vorträgen auf der Republika. Den verlinke ich jetzt auch nochmal. Ähm.
Tim Pritlove 0:53:28
Die gibt's da auch.
Linus Neumann 0:53:29
Es gibt äh selbstverständlich äh immer bei der Republika dann äh Moment, ich gucke mal.Republika. Es gibt natürlich auf der Republika dann immer auch sehr viel zu der ähm,wie schreiben sie es denn, dass sie auch.
Tim Pritlove 0:53:50
Publica, jetzt politische Vorträge auf der RepublikaWas ist denn hier? Die Maschinen lesbare Regierung elf Uhr am ersten Tag, damit geht's äh los hier. Lorenz äh Maz hat von Open Data äh City und der sich ja extrem im Open Government, Open Data Bereich einsetzt.Dann zwölf Uhr fuffzehn Political Advox Internet, Benz Scott äh sagt dir das was.
Linus Neumann 0:54:17
Wenn's Gottäh ähm hat sich früher in den USA sehr stark äh für die Netzzentralitätskampagne eingesetzt und war dann eine Zeit lang ähm Berater von Hillary Clinton,eben auch für digitale Gender. Ich weiß nicht mehr genau, was sein Jobteil war. Ähm,Äh irgendwie so also so so ja Berater der der US-Regierung für für irgendwie äh Fortschritt und und Netzfreiheit oder so.Und wohnt jetzt seit einiger Zeit in Berlin.
Tim Pritlove 0:54:52
Mhm. Dann kommt äh Birgit äh vielen bekannt als Mitglied des isländischen Parlaments und auch äh für Sprecherin für Wiki Leaks undund äh andere Maßnahmen und auch eine der treibenden Kräfte in dem Versuch, den er jetzt leider gescheitert ist, äh Island eine neue Verfassung zu überhelfen, die ja in so einem basisdemokratischen Weg gefunden wurde, aber dann letztlich dann doch von derpolitischen äh äh rechtslastigen Kaste oder sagen wir mal generell den politischen,von dem politischen System Islands abgewählt wurde oder nicht gewählt wurde. Darüber wird dann berichtet sicherlich sehr interessant, ob das jetzt auch schon,Das letzte Wort war keine Ahnung. Äh ja, ich weiß nicht, lohnt sich das jetzt hier äh die ganze Liste durchzu.
Linus Neumann 0:55:38
Ja, jetzt haben wir angefangen, jetzt haben wir angefangen. Also dann.
Tim Pritlove 0:55:41
Länger als ich dachte.
Linus Neumann 0:55:42
Joe Joe McNamy von European Digital Rights über die Privatisierung der Rechtsdurchsetzung. Ähm insbesondere im Copyright Bereich. Dann und Stefan Pann Heusen,ähm,Über politische Mähmesse York, früher bei Global Voices, jetzt bei der IFF. Äh Jeremy Zimmermann und Katar Zina,den Nachnamen kann ich immer nicht aussprechen. Die setzen sich äh natürlich auch mit ähm,mit Datenschutz auseinander, äh also Harmlosigkeit von Daten, wie.
Tim Pritlove 0:56:21
Heißt der Vortrag, genau, fünfzehn Uhr fünfzehn, dann sechzehn Uhr von.
Linus Neumann 0:56:32
Ah, von ja okay, dann setzt er sich wahrscheinlich ja, die sind natürlich als Browserhersteller an einem schönen, offenen Web, wo alle schön HTML ist äh interessiert. Ähm,Michael Umland und Sonja Schönemann,checken mit dem ZDF irgendwas, ein cross-mediales Projekt des ZDF. Äh okay, scroll mal runter, wie viele kommen denn da jetzt noch?
Tim Pritlove 0:56:57
Klang jetzt nicht so äh ja wie ich schon sagte und das ist nur der erste Tag. Also.
Linus Neumann 0:57:01
Oje. Oh, das war nur der erste Tag. Scheiß.
Tim Pritlove 0:57:03
Ja, ja, ja, das können wir jetzt, glaube ich, äh, wirklich, äh, vergessen, aber, äh, wir verlinken einfach mal auf diesen Artikeles ist einiges zu holen. Auch ansonsten ist, glaube ich, so einiges äh zu holen. Ist auch der eine oder andere äh Lokbuch Netzpolitikgast hier äh am Start hier. Hier.
Linus Neumann 0:57:20
Und Rene weiter.
Tim Pritlove 0:57:21
Genau, also ja und wenn ihr auf der Republika seid und wenn ihr uns über den Weg läuft hier dem dem dem Linus könnt ihr dann wieder mal ein Bier kaufen.
Linus Neumann 0:57:31
Oder eine Marke.
Tim Pritlove 0:57:32
Oder eine Mate, je nachdem wie gebrochen er bereits aussieht.
Linus Neumann 0:57:37
Ja
Tim Pritlove 0:57:38
Und generell, weil ich immer wieder weiß, dass der ein oder andere da zögert, spricht uns an. Sagt hallo, irgendwas, äh wir warten nicht viel, aber wir finden das immer super mit ähm,und Hörerinnen in Kontakt zu kommen und ihr müsst jetzt keine Riesengeschichte und kein Scoop unterm Arm haben.
Linus Neumann 0:57:56
Reicht, wenn ihr einfach kurz sagt so, geiler Podcast. Kann ich ein Autogramm haben?
Tim Pritlove 0:57:59
Das Beste überhaupt.
Linus Neumann 0:58:02
Nee, aber nee, das ist wirklich geil, das ist äh das ist das Entscheidende der Republika und äh genau, ich kenne immer noch die Wenigsten äh der Hörer. Wir sehen ja in den Downloads, dass es auf jeden Fall mehr sind als wir kennen.
Tim Pritlove 0:58:15
Bisher kennengelernt hast, ja.
Linus Neumann 0:58:17
Also da gibt's noch ein paar, die sich mir noch nicht vorgestellt haben.
Tim Pritlove 0:58:20
Genau, also nehmt euch ein Herz, sagt einfach hallo und äh alles ist gut. So, das äh ist für uns einfach auch wichtig, mal zu merken, dass das äh wertgeschätzt wird, wenn es den wertgeschätzt wird. Und.
Linus Neumann 0:58:35
Wobei, wobei ich.
Tim Pritlove 0:58:35
Motivation.
Linus Neumann 0:58:36
Ich verlange, von äh Logbuch Netzwerk Hörern, dass sie nicht sagen hallo, sondern ist ganz klar, was sie sagen.
Tim Pritlove 0:58:42
Guten Morgen, Linas. Egal, wie spät es ist. Das bringt uns zum Ende der Sendung.
Linus Neumann 0:58:51
Ja
Tim Pritlove 0:58:53
Beginnen mal äh wir gehen dann mal klatschen, ne?
Linus Neumann 0:58:58
Ja, wir gehen jetzt klatschen beim Apple Store.
Tim Pritlove 0:59:01
Alles klar, bis bald.

Shownotes

Prolog

BKA kauft FinFisher

Die Telekom will es wissen

Online-Programm zum Offline-Gehen

Datenschutzkampagne

Epilog

LNP059 No Princess For You

Leistungsschutzrecht; Bestandsdatenauskunft; De-Trojaner; De-Mail; DSL-Drosselung; State of the Netzbewegung

Nach einer urlaubsbedingten Pause von einer Woche fassen wir die vergangene Zeit zusammen und haben uns wegen der erdrückenden Last von Negativmeldungen Verstärkung in Form von Frank Rieger geholt. Wir lecken die Wunden und fragen uns am Ende, wie es weitergehen kann und wird.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Frank Rieger

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:02
Morgen, Tim.
Tim Pritlove 0:00:03
Sollen wir sagen, wie spitz ist?
Linus Neumann 0:00:06
Viertel vor zwölf.
Tim Pritlove 0:00:08
Okay.Ja und es ist wahr geworden äh die neunundfünfzigste Ausgabe von Lokbuch Netzpolitik äh erblickt das Licht des Tages. Äh wir waren ein wenig äh im Urlaub und in der Diaspora und äh bedrückt und lagen unterm Tisch, oder?Weiß nicht, was hast du denn gemacht?
Linus Neumann 0:00:46
Äh dazu kommen wir später.
Tim Pritlove 0:00:47
Ach so, ja okay, also aber ich habe mir so ein bisschen den Lenz äh äh gemacht und dachte mir schon, ich werde schon nichts verpassen. Aber es kann schon passieren in einer Woche. Ja und das ähm,Naja, war ja nicht ganz, war ja nicht ganz Kollateralschaden äh äh frei. Die letzte Zeit und jetzt müssen wir das hier alles wieder aufrollen.
Linus Neumann 0:01:06
Es war eine eine schwarze Woche in der Netzpolitik und äh da braucht man natürlich auch dann seelischen Beistand und sowas aufzuarbeiten.Deswegen haben wir einen Gast, der immer sehr positives Weltbild bekannt ist.
Tim Pritlove 0:01:19
Bekannt ist.
Frank Rieger 0:01:23
Ausgerechnet in der dunkelsten Woche des Jahres.
Tim Pritlove 0:01:26
Genau, wir sagen hallo zu Frank, Frank Rieger, guten Tag, willkommen bei Lokbuch Netzpolitik. Äh,Die Geschichte wiederholt sich, äh Frank habe ich so ein bisschen den Eindruck, äh vor vielen, vielen, vielen Jahren hatten wir ja auch mal so die große Hackerdepression und dann bist du ja mit Rock mal äh auf den Altar geschlichen und hast äh sozusagen das Ende der Welt verkündet,äh äh ja, er hat recht, aber es hat halt sozusagen auch einen interessanten Defekt gehabt, äh nämlich, dass dann sozusagen genau,mehr oder weniger im Anschluss so eine der erfolgreichsten Aktionen dieser Gemeinde dann wiederum sich manifestierte die es bis dahin gab und damit hat sich das dann eigentlich,umgekehrt oder ist das jetzt eine zu optimistische Sicht?
Frank Rieger 0:02:05
Nachher kurzfristig ist die Sicht sicherlich richtig, aber langfristig ist, glaube ich, irgendwie doch schon alles ganz schön im Eimer.Und äh also was wir jetzt irgendwie so letzte Woche hatten, war eigentlich mehr oder minder der Ausblick auf darauf, äh was jetzt so kommt. Äh,Weil wir äh ja Netzpolitik jedoch eigentlich immer bisher so die letzten drei Jahre so ein Feld von Optimismus und Lebensfreude und wir kriegen da was bewegt ist,und ähm so, was wir jetzt da so gesehen haben, ist, dass es einfach der Regierung mittlerweile einigermaßen egal ist. So, weil äh sie haben halt nichts mehr zu befürchten.
Tim Pritlove 0:02:36
Also alle Hüte raus aus dem Schrank, schön zuziehen.
Frank Rieger 0:02:40
Na ja, das würde ich so nicht sagen, da kommen wir vielleicht später noch dazu, was wir genauer machen sollten, aber klar ist jedenfalls, dass die diese optimistischen,Ansichten von wegen, wir müssen das denen alles nur richtig erklären und dann wenn ich es schon verstehen und dann kommen die schon irgendwie auf die richtigen Gedanken äh und dann werden die halt auch schon verstehen, dass unsere Lösung und unsere Ansichten die besseren sind, dass das ähnicht also wirklich nur für einen kleinen Teil gerade der Politik zu traf und wer halt äh doch einen,relativ großen Teil von Politik haben, die mittlerweile verstanden hat und die halt einfach Scheiße und bösartig ist. Äh und das jetzt halt auch in Netzpolitikfeld raushängen lässt.
Tim Pritlove 0:03:15
Äh ich würde sagen, schauen wir mal, was eigentlich äh äh passiert ist. Äh heben heben wir die Scherben mal auf. Womit geht's los?
Linus Neumann 0:03:23
Leistungsschutzrecht.
Tim Pritlove 0:03:25
Oh, unser Klassiker.
Linus Neumann 0:03:27
Ich hatte das ja, wir hatten das ja eigentlich vorhergesagt, dass es ungefähr so passieren würde, wie es dann auch passiert ist. Ich ich rühme jetzt mal auch hier unsere äh Weitsichtigkeit im im Rahmen dieser.
Tim Pritlove 0:03:36
Immer noch die Wette laufen, dass es am Ende doch noch irgendwo dran scheitert, aber.
Linus Neumann 0:03:40
Woran äh woran klammerst du deine Hoffnung jetzt, dass äh Bundesverfassungsgericht? Ein ein.
Tim Pritlove 0:03:43
Gericht, also ich könnte mir halt sehr gut vorstellen, dass das äh daran irgendwie dann nochmal zerschellt, aber ich bin jetzt auch nicht unbedingt total überrascht, dass das jetzt äh erstmal beschlossen wurde. Denn das wurde es in unserem Bundestag.
Linus Neumann 0:03:57
Ja, das hatten wir ja, glaube ich, schon erledigt. Also das das war, glaube ich, schon Thema der Sendung. Das Problem war jetzt, dass er die Hoffnung bestand, dass der Bundesrat sich drum kümmert,Und äh die Hoffnung war, dass der äh der Bundesrat den Vermittlungsausschuss anruft und da irgendwie so lange rum blockiertbis es Neuwahlen gibt und dann mit Hilfe des Prinzips die ganze Nummer vom Tisch ist, das wäre eine ähm,Wäre, sage ich mal, äh irgendwie im Rahmen des Möglichen gewesen, wenn sie's geschafft hätten, das ausreichend zu verschleppen.
Tim Pritlove 0:04:31
Also zu Philipp aber das ging nicht, weil wir festgestellt haben, die SPD hat auch Angst vor Axel Springer.
Linus Neumann 0:04:38
Ja, die.
Frank Rieger 0:04:39
Wo die korrekte Zusammenfassung hier.
Linus Neumann 0:04:41
SPD hat auch Angst vor Achselspringer.
Tim Pritlove 0:04:43
Und vor der WAZ, im Speziellen, weil wer war es, der jetzt konkret äh abgelehnt hat? Das war NRW. Also die Länder.
Frank Rieger 0:04:52
War der Landesverband von Pierr Steinbrück? Also es war halt Steinbrücks eigener Landesverband, aus dem er kommt, ähm.
Tim Pritlove 0:04:59
Okay so kann man's natürlich auch noch sehen, ja?
Frank Rieger 0:05:00
Äh ist aus meiner Sicht war es eine rein Wahlkampftaktische Aktion. Sie haben halt irgendwieLippenbekenntnis so finden wir eigentlich scheiße gemacht und haben dann aber gesagt äh wir werden's jetzt aber nicht abschaffen, weil tja so, also ohne irgendeine irgendeinen tatsächlichen GrundAlso sie haben ja genau das, was sie hätten, tun sollen beim Leistungsschutzrecht,haben sie ja bei anderen Gesetzesvorhaben der Bundesregierung genau getan, dass sie sich nämlich im Bundesrat haben auflaufen lassen, das heißt also die sagen wir die Mechanik der Macht hätte schon funktioniert, wenn sie es denn gewollt hätten äh aber ganz klar war, sie wollten halt nicht, weil sie wollten sich heute jetzt nicht irgendwie,Monat vor dem aktuellen, heißen Wahlkampf mit Springer anlegen.
Tim Pritlove 0:05:40
Ja, das Ganze kurz nach der neu ähm,nennt man das, Neubildung des Bundesrats nach der Niedersachsenwahl, der eigentlich erstmalig auch die äh Mehrheiten so gelegt hat, dass das eben auch durchaus realistisch gewesen wäre, da äh etwas zu machen.
Linus Neumann 0:05:58
Es gibt dann die Begründung von Per Steinbock, der sagt, dass äh ja, wir haben ja klar, natürlich haben wir die ganze Zeit gesagt, das Leistungsschutzricht ist, es ist Quatsch. Ähm aber wir wollen jetzt nicht auf Basis eines Vorschlags diskutieren, den wir sowieso ablehnen,und ähm er hat also quasi diese in seiner Argumentation Klammer, der so diese Option aus, als gäbe es die nicht und sagt ja, selbst wenn wir das jetzt im Vermittlungsausschuss getragen hätten, dann wär's ja doch wieder zurück in den Bundestag gegangen,Und äh da entsprechend ähm hätte dann wieder schwarz gelb machen können, was sie wollen. Deswegen wollen wir jetzt lieber gewählt werden und ein besseres Leistungsschutzrecht machen.Das ist gut, ne?
Frank Rieger 0:06:42
Vor allen Dingen und genau, genau das haben sie beim Betreuungsrecht haben sie äh beim Betreuungsgeld haben sie genau das getan, ne? Also genau da haben siegenau diese Mechanik angewendet, dass sie gesagt haben, so okay, wir verschleppen's halt mal eine Runde in den in den Bundesrat, damit's halt nicht mehr vor den Wahlen irgendwie äh zum Beschluss kommt und dann ist sowieso ein neues Spielob da ein neues Spiel ist, ist einmal dahin gestellt, also momentan sieht's ja nach den Umfragen aus, als wenn's genauso weitergeht, wie bisher.
Tim Pritlove 0:07:05
Was jetzt mit dem Betreuungsgeld oder mit dem Leistungsschutzrecht.
Frank Rieger 0:07:08
Damit der politischen Situation in Deutschland ja so also ich meine ist halt.
Tim Pritlove 0:07:11
Ach so, ja, ja. Gut, da ja äh verstehe ich.
Frank Rieger 0:07:14
Äh also wenn insbesondere irgendwie Herr Steinbrück, der tut ja alles dafür, dass es halt irgendwie äh sicherlich keinen Machtwechsel geben wird. Und insofern ist das Ganze halt einfach auch eher so ein na ja, so nur so ein Spiel, ne.
Linus Neumann 0:07:27
Letztendlich.
Tim Pritlove 0:07:28
Denn jetzt überhaupt Neues zum Leistungsschutzrecht? Also hat sich denn da jetzt äh in irgendeiner Form nach der Beschlussfassung noch irgendwas ergeben?
Frank Rieger 0:07:35
Das hat sich auf der praktischen Seite was ergeben, dass halt eine Menge Verlage gesagt haben, wir sie wollen's nicht nicht anwenden. Also sie haben da keine Lust drauf. Äh sie wollen's halt nicht äh.
Tim Pritlove 0:07:45
Eine Menge, also heiße weiß ich.
Frank Rieger 0:07:47
Äh Heise ähm, wer war's noch, glaube ich, Süddeutsche? Wollte, wollte er auch.
Tim Pritlove 0:07:50
Freitag, ich glaube, der Freitag hat sich auch dagegen ausgesprochen. Die Süddeutsche auch.
Frank Rieger 0:07:54
Ich glaube, die wollte oder die weiß nicht mehr genau, ob sie's schon haben, nachgucken.
Tim Pritlove 0:07:57
Ich dachte, die Süddeutsche hat das äh war die nicht auch so ein bisschen auf der Fahnenwedel.
Frank Rieger 0:08:02
Was man halt verstehen muss, ist, dass die ähm diese Leistungsschutzrecht hat da äh in ihrer ganzen deutschen Presselandschaft gerade bei den großen Verlagen zu intensiven Konflikten zwischen Redaktion und Verlag geführt,Also die Verlage waren erstmal alle dafür, weil alles, was nach mehr Geldrichter, sind sie halt prinzipiell dafür, ohne genau zu verstehen, dass sich Dach verspringen, das Kragen spannen lassen,Ähm und äh die Redaktionen waren bis auf relativ wenige Ausreißer eigentlich ziemlich unisone dagegen, äh weil sie gesagt haben, so, das äh ist halt zum einen das ein Springergesetz, wo wir uns deshalb,mit unserem Namen vor den Kahn sparen lassen äh und zum anderen äh führte halt dazu, dass es halt ein Risiko gibt für die,ja quasi die journalistische Freiheit und irgendwie den ja Dinge von anderen zu verwenden, was ja doch ein guter Teil des deutschen Journalismus ausmacht und deswegen,Ähm ist das halt innerhalb der der also der Verlagsredaktionsbeziehung auch nicht immer so äh so ganz freundschaftlich gewesen, sondern jetzt nachdem halt äh ja dieser Kompromiss, dieser sogenannte äh passiert ist, also dass halt die,nun wieder doch legal sein sollen also ohne,Geld verwendbar sein sollen. Äh uns halt eben auch noch darum ging, dass die das Gesetz so unscharf ist, dass klar ist, dass jeder Verlag, der es anwenden will, erstmal drei Jahre vor Gericht ziehen muss,ähm sind die Verlage halt auch eben nicht mehr so.
Tim Pritlove 0:09:26
Warum müssen die fürs Gesicht.
Frank Rieger 0:09:27
Ne, weil die Formulierung im Gesetz in dem Gesetz, wie es jetzt durchgegangen ist, sind halt so unscharf,wo auch die Regierung sagt, ja das überlassen wir den Gerichten zu definieren, was die Länge des verwendbaren Ausschnitts ist,so so schwammig, dass jeder Verlag, der sagt, okay, jetzt will ich aber Geld von dir haben äh und der tut es gegen irgendjemand, der auch nur ansatzweise irgendwie Support oder Community oder Geld hat, äh der wird halt vor Gericht gehen, sondern dann fechten wir es halt mal aus.
Tim Pritlove 0:09:53
Na gut, ich meine, ein River wird das sicher sich äh nicht machen, weil die nah einfach aus den finanziellen äh äh Konsequenzen, die sich daraus ergeben.
Frank Rieger 0:09:59
Die Communitys, die also klar sollte, sollte es nicht ein River machen, aber ähm ich sage mal für so was halten irgendwie die zwanzig, fünfundzwanzigtausend Euro, die man dafür braucht, zusammenzukriegen, ist jetzt auch kein Ding der Unmöglichkeit. Ne, also das ist halt irgendwie so ein.
Tim Pritlove 0:10:12
Gut, aber es ist ja mehr als nur das Geld, das ist ja auch einfach eine Menge.
Frank Rieger 0:10:16
Eine Menge Arbeit. Du musst das halt.
Tim Pritlove 0:10:17
Und dann hast du auch echt nichts anderes mehr zu tun, also ich.
Frank Rieger 0:10:19
Klar ist auf jeden Fall, dass dass also was jetzt so häufiger durch die Gegend geisterte, das hat man jetzt halt,bestimmte Blogs oder irgendwie bestimmte Formen von Aggregationen wie Rivers macht halt eben nicht mehr machen kann und dass man deswegen halt irgendwie äh aufhört damit. Äh das halte ich halt ganz ehrlich gesagt für Unsinn. Also man sollte sich da halt einfach nicht ins Boxhauen jagen lassen,und wenn die ersten Klagen kommen, dann ist auch ganz klar, dass wenn man halt einfach zu Google geht und da sagt er, Alter, hier,ihr habt das Geld auch in eurem Interesse, also tut mal was dazu. So, also es ist halt, denke ich mal, einen.
Tim Pritlove 0:10:52
Auch interessanter Ansatz.
Frank Rieger 0:10:54
Die Schlacht geht jetzt heute vor den Gerichten weiter, wenn jetzt nicht noch irgendwie, keine Ahnung, äh aus bürokratischen Gründen, Papier im Bundesrat alles und sie ist nicht verabschiedet bekommen. Ähm,Aber klar ist halt, wir müssen äh das wird halt vor die Gerichte gehen. Ähm ein interessanter Punkt, den ich aber nochmal ansprechen wollte an der Stelle ist, warum ist denn das eigentlich so passiert und warum ist denn, weil wir ja gerade eigentlich ja sozusagen über Netzpolitik reden,warum interessiert diese Leistungsschutzrecht eigentlich niemanden außer einer relativ kleinen Gruppe Leute.
Tim Pritlove 0:11:24
Also du meinst eine Bevölkerung.
Frank Rieger 0:11:25
Genau, also warum gab's halt warum es sozusagen nicht möglich gewesen halt dafür eine eine Mobilisierung, die halt irgendwie anderen als politischen Themen adäquat ist, indem man Vorratsdatenspeicherung oder ähm daraus halt eben so eine Mobilisierung zu schlagen und der Grund ist halt einfach, dass es den Leuten einigermaßen egal ist,Leute die fühlen sich,ich find's persönlich betroffen von der Vorortsdatenspeicherung, die fühlen sich persönlich betroffen von Netzzensur, das sind alle Sachen, die greifbar sind, aber so ein irgend so 'n Blog soll dann halt mal vielleicht für so 'n Zitat Geld zahlen müssen? Hä?
Tim Pritlove 0:11:59
Klar, es betrifft die halt nicht und vor allem was natürlich auch, was auch vollkommen nachvollziehbar istniemand begreift jetzt, ähm so wie das eben sagen wir mal im Netzkreisen verstanden wird, so diese Konsequenzen, die sich daraus eben.
Frank Rieger 0:12:14
Ergeben könnten.
Tim Pritlove 0:12:15
Geben könnten für Startups et cetera, wirtschaftliche Entwicklung. Das ist halt auch ein Meta-Thema. Und von daher ist es eigentlich auch etwas, was,Klassisch in der Politik TM äh.
Frank Rieger 0:12:25
Verhandelt werden sollte, ja.
Tim Pritlove 0:12:26
Korrekt verstanden werden sollte und genau das findet eben so nicht statt.
Frank Rieger 0:12:30
Ne, und der Punkt ist halt, was wir halt an diesem Leistungsschutzrecht gesehen haben, ist, dass die äh der Wille der Politik,zu handeln auf der Basis von konkreten,also wie sie zum Beispiel auch in den Anhörungen herkamen, gering ist,Insbesondere wenn halt groß politische Interessen, wie zum Beispiel irgendwie die Hose voll haben vor Springer dagegen stehen.also wir sind halt nicht an den Punkten mehr, dass die das nicht verstehen. Also die Abgeordneten haben das ganz genau verstanden,Aber den ging halt einfach irgendwie, also deren Interesse, ob jetzt so ein paar Blogs oder Aggregatoren zumachen oder halt noch irgend so ein Hippes Web Startup mit runden Ecken und irgendwie neue revolutionäre Präsentation von News und nicht mehr existieren kann.
Tim Pritlove 0:13:12
Oder ob ihnen Springer den Wahlkampf verhagelt.
Frank Rieger 0:13:14
Sind halt vollständig andere Prioritäten so, ne? Und deswegen,müssen wir uns halt also dieses Leistungsschutzrecht lehrt uns zwei Dinge. Zum einen ähm ist es nicht möglich eine große Mobilisierung zu machen mit Themen, die halt zu Meta sind, die halt zu wenig Leute an äh angehen und wenn wir so tun, als könnten wir so eine Mobilisierung für solche Themen leisten.
Tim Pritlove 0:13:33
Aber bei AXA war es ja auch sehr mieter.
Frank Rieger 0:13:35
Nee, ActA war eben nicht im Meter, weil man da konkrete Beispiele aufmachen konnte, dass es Leuten an den äh tatsächlich an ihre Lebensführung geht,Ne, weil sie immer klar dein iPod wird an der Grenze kontrolliert. Hat jeder sofort eine Vorstellung davon. Es ist vollkommen klar. Betrifft jeden.du kannst plötzlich keine digitale Musik mehr über die Grenzen mitnehmen oder sie können da dein Notbook kontrollieren. Kann sich jeder vorstellen.
Tim Pritlove 0:14:00
Aber es war ja nicht unbedingt jetzt ein Argument, was so im Mittelpunkt stand.
Frank Rieger 0:14:03
Deshalb für viele Leute, für viele Leute war das so ein so ein ganz greifbares Ding, auch wenn's nur so halb wahr war.
Tim Pritlove 0:14:09
Ich hatte mir so die Eindrücke, es ging mir so über dieses Falscheing, aber ich stimme dir zu, das ist das Eso oder.
Frank Rieger 0:14:13
Genau selber. Betrifft halt Millionen von Leuten und nicht halt so ein paar Blogs, ne? Und also das hat, glaube ich, so einen Punkt, den wir, den wir uns tatsächlich irgendwie ins Notizbuch ins Lockbuch schreiben sollten, ist, dass äh nicht so tun sollten, als das Politik,Gemeinde oder wie auch immer man's nennen mag, dass wir Themen, die ganz klar kein Massenpotential haben, so hoch hängen,dass alle erwarten, okay, da muss es jetzt wieder so eine Bewegung wie bei Acta geben,Wenn's die nicht gibt, na dann ist es den Leuten im Zweifel egal, dann kann man's halt durchdrücken, sondern muss halt klar machen, okay, das sind Bücher, solche Themen wie wie Leistungsschutzrecht sind halt Nischenthemen, die halt nicht,Millionen von Menschen angehen und wo halt dementsprechend halt einfach die Strategie eine andere sein muss, man eben nicht versucht, irgendwie aller Google dann halt irgendwie mit Videos da halt irgendwie eine relativ durchsichtige, eigennützige Mobilisierung zu machen, sondern halt einfach klar sagt, okay, das ist ein Lobby-Thema,Und da muss man halt anders agieren und andere Strategien anwenden.
Linus Neumann 0:15:06
So haben ja äh also durchaus einige sichanfangs verhalten, also einigen, mit denen ich gesprochen habe, die also sagten, ja, Leistungsschutzrecht äh schwierig, weil da kämpften irgendwie zwei Lobbyarmeen gegeneinander und letztendlich sind wir hier nur dieInnocents, die eventuell mitunter die Räder kommen, aber so wirklich eine eine Leidenschaft haben wir dann nicht,hatte ich persönlich jetzt beim Leistungsschutzrecht auch nicht, weil's jetzt bei einigen anders war. Aber.
Frank Rieger 0:15:35
Also mir ging's halt auch so. Also für mich war das halt so ein jetzt auch noch dritte Thema halt.
Linus Neumann 0:15:40
War halt so, man konnte sich da eher zurücklehnen und sich an den Kopf fassen und relativ viel Blödsinn hören. Vielleicht wäre das auch eine eine sinnvollere Strategie gewesen, dass äh,du hast halt gerade gesagt, wenn man viel Energie in ein in ein Thema wirft, was den Leuten egal ist undIch weiß halt nicht, wer hat denn da viel Energie reingeworfen? Ja, Google mit seiner Igelsache, ja, klar. Andererseits geht's ja jetzt auch Stimmen, die sagen, und die finde ich eigentlich auch das Argument finde ich durchaus auch ähm,sollte berücksichtigt werden. Die sagen, was haben denn die Verlage TM, beziehungsweise was hat Springer denn jetzt da für ein Gesetz? Okay, die haben einemaximale Rechtsunsicherheit, aber die können sich mit dem Gesetz, was da jetzt verabschieden wurde, auch nicht irgendwie hinsetzen und ähm äh mit Sekt anstoßen und Jahresbohnen hier ausschütten, weil,Also solange da irgendwie diese Textausschnitte nicht definiert sind und so ist das für die auch jetzt nur ein Etappensieg, aber nicht äh.
Tim Pritlove 0:16:33
Gut, da hatten wir ja eine These, da würde mich auch mal interessieren, was Frank da von äh hält, nämlich das ist vielleicht erst äh für Springer gar nicht erst mal so wichtig ist,genau in diesem Gesetz drin steht, sondern dass für sie vor allem wichtig ist, dass es das gibt,Vehikel ist, das ist einerseits gezeigt hat, wir können das.
Frank Rieger 0:16:52
Eine Machtdemonstration.
Tim Pritlove 0:16:53
Einfach eine Machtdemonstration, aber eben auch ein jetzt ist es da und etwas ändern ist immer was anderes als es erstmalig beschließen.
Frank Rieger 0:17:01
Also auf der strategischen Ebene ist es für Springer einen also ging's für Springer darum, halt einen äh sage ich mal, einen mindestens einen Etappensieg gegen Google,zu erringen. Also so ist das für die, glaube ich, intern, dass die äh versuchen, dieses Paradigma Newses Free zu brechen.Und also der Springer ist ja auch ganz weit vorne mit Payballs, die sind ja die ersten, die in Deutschland halt irgendwie vier Tageszeitungen, Payball Experimente im großen Stil machen,Gerüchten zufolge wird's da auch noch mehr geben, also die werden halt da, also da auf Media war da neulich dieser Artikel darüber, dass die halt einen ähm so eine flächendeckende Springerpay mit irgendwie an einer Stelle einzahlen und dann alle Springerzeitungen lesen können,ähm geplant, wo sich halt irgendwie da in Osteuropa so eine Firma gekauft haben, die Technologie dafür baut. Und so, also die wollen also denen ist halt,klar, dass die ähm die wollen halt Geld verdienen und zwar viel Geld verdienen mit äh mit ihren Zeitungen und ihren sonstigen Medienaktivitäten. Und.Für die ist das halt so ein Ding, die wollen am Ende Geld aus dem Google Top haben. Das ist halt das Ziel. Google verdient Geld im Internet. Die deutschen Verlage verziehen gerade kein Geld im Internet,jedenfalls nicht so viel und ähm,irgendwie ihre bei Google auftauchen, wollen sie halt irgendwie ran an diesen Topf. Das ist halt der, der eigentliche Hintergrund von diesem, von diesem ganzen Gesetz.dass es nun nicht passiert, also dass dieses Ziel nicht erreicht wird, ist halt für die, sage mal, die anderen Verlage, die da mitgespielt haben, viel bitterer als für Springer, weil für Springer ist das immer noch die Machtdemonstration und halt das Brechen dieses Newsletters.
Linus Neumann 0:18:31
Wenn,Also es gibt ja immer noch den, den anderen Punkt, da waren wir uns hier auch uneinig. Ich ich glaube ja, dass sollte Google nun sagen, alles klar, Springer oder jeder, der irgendwie sich zum Leistungsschutzrecht bekennt, äh fliegt aus Google News rausDann würden sie ja, und das hatte äh Keße ja auch angekündigt, dann würden sie den über Kartell,kommen, ne? Und sagen, ey, äh ihr dürft uns nicht ausschließen. Was ich trotzdem glaube, ist ja dieses Kräftegleichoder dieses Kräftegleichgewicht,wie das, dass das Leistungsschutzrecht jetzt herstellt. Das gilt ja erstmal nur für die Riesen, also für Springer gegenüber Google. Bei weitem aber nicht für die kleinen Verlage,ähm,Insofern hat natürlich auch ein verhältnismäßig kleiner Verlag wie Heise, äh ich meine, das kostet Ihnen ein müdes Arschrund, zu sagen, das machen wir nicht. Ist auch ganz klar, weil es für die tatsächlich das ähm.
Frank Rieger 0:19:23
Ja, die können es nicht tun, ja, das stimmt nicht.
Linus Neumann 0:19:25
Können's überhaupt nicht machen, ja? Ähm wenn Springer das macht, ja, dann wird das auf jeden Fall spannend. Die haben halt die können halt was äh dem gegenüber in die Waagschale werfen, ne.
Frank Rieger 0:19:35
Meine gute, also die Option für Google sind halt äh ist halt klar, die werden halt einen äh so weitermachen wie bisher. Äh das heißt also auf Google News irgendwie keine Werbung schalten,ähm wenn die clever werden, könnten sie auch sowas machen, dass wenn halt äh äh eine Suchergebnis äh News Resultate enthält, dass sie dann einfach schlicht keine Werbung einblenden,wir verdienen kein Geld mit einem Inhalten, schönen Tag noch,und also sie hört sozusagen nicht nicht komplett aus dem Index, sondern halt nur selektiv dafür sorgen, dass sie halt keine Angriffsfläche haben,der äh also ich sage mal, die die nukleare Option zu sagen, okay, wir schmeißen halt äh,sage ich mal, bestimmte Keywords aus dem Index, die nicht News sind, sondern die Namen der Zeitung,und trinken die halt runter auf Seite zwei,die haben sie natürlich immer noch, aber denen ist natürlich schon klar, dass sie halt einfach dann Kriterienprobleme kriegen könnten, sicherlich nicht in Deutschland, aber auf EU-Ebene, also weil die EU ist natürlich auch irgendwie durchaus bestrebt, gerade da ähm zu regulieren, zum Teil zurecht, zum Teil zu Unrecht.
Linus Neumann 0:20:40
Also Fazit, wir haben das Gesetz jetzt da, was wie wie übel das am Ende doch noch wird oder nicht. Ähm wird sich erst zeigen, wenn wir die Gerichtsverhandlungen haben. Ja. Und jetzt wird's mal bin ich mal gespannt, wer als erstes zieht.
Frank Rieger 0:20:55
Ja, genau. Genau, ist das so.
Tim Pritlove 0:20:56
Ja genau, darum geht's eigentlich jetzt, ne? Wer zieht zuerst?
Linus Neumann 0:20:58
Oder auf das so der kalte Informationskrieg.
Tim Pritlove 0:21:03
Alle in Lauerstellung. So, nicht in Lauerstellung war äh der Bundestag, sondern hat dann auch mutig ein neues Gesetz äh beschlossen, das wir ja auch schon besprochen hatten.
Linus Neumann 0:21:15
Ja und da kann man sich nämlich eigentlich mal wirklich drüber aufregen. Im Gegensatz zum Leistungsschutzrecht ist das nämlich eins, was uns durchaus betrifft und was, denke ich, auf jeden Fall, dass sehr, sehr viel relevantere Gesetz ist.
Frank Rieger 0:21:28
Und auch die größere Niederlage närzpolitisch. Ähm das das es einfach durchgegangen ist. Ähm also nämlich die Bestandsdatenauskunft und,worum's da geht ist, dass die Strafverfolgungsbehörden und auch die Dienste einfachen Zugriff haben sollen auf die,Daten sind Bestandsdaten insbesondere vom Bildtelefon, Internetanbietern und äh auch der Zugriff zum Beispiel auf die Zuordnung von dynamischer IP-Adresse zu äh den äh,ja, Bestandsdaten, also wem gehört diese IP-Adresse schon bei quasi geringsten äh Vergehen möglich ist, also auch Ordnungswidrigkeiten, ne?
Linus Neumann 0:22:06
Muss ich kurz einen Einwand bringen. Die dynamische IP-Adresse ist seit zweitausendachtzehn per Definition Bestandsdatin und nicht mehr Verkehrsdatum.nämlich also man man grenzt die Bestandsdaten, die so Name, Anschrift, Konto äh äh und so sind von den Verkehrsdaten ab und die IP-Adresse gehört mit einem Urteil seit zweitausendacht irgendwie dann zu den Bestandsdaten.
Frank Rieger 0:22:29
Weswegen sie halt auch die einfach an die Abmahne weitergeben können.Na ja, also der, der war interessante Punkt dabei ist halt, dass auch dieses Gesetz hat halt so ein paar Unschärfen, also eines der ähmInteressanteren ist, dass die Anbieter dazu verpflichtet werden sollen, auch eventuelle äh Zugangskontrolldaten, also sprich zum Beispiel Pins für SIM-Karten oder Pux für SIM-Kartenherauszugeben und das von dem Gesetz ist so schwammig,dass man daraus durchaus auch ableiten kann, dass äh die Stoffverfolgungsbehörden hingehen könnten und bei Internetserviceprover dann sagen könntenwir hätten übrigens gerne auch nochmal die Daten, also die die Passworte äh von dem Internet-Account, an dem dann häufiger gerne mal die Mail und was sonst noch so dazu gehört, dranhängt.
Linus Neumann 0:23:10
Das Wedding ist hier Daten mittels derer der Zugriff auf Endgeräte oder auf Speichereinrichtungen, die in diesen Endgeräten oder hiervon räumlich getrennt eingesetzt werden.
Frank Rieger 0:23:21
Genau, hiervon räumlich getrennt ist quasi die Cloud.
Linus Neumann 0:23:24
Das ist dann Dropbox, ja.
Frank Rieger 0:23:26
Bezieht sich natürlich erstmal nur auf Internetserviceanbieter, beziehungsweise auf Telekommunikationsdienste Anbieter, das heißt also momentan noch nicht aufMediendiensteanbieter, diese Trennung in Deutschland gibt's ja immer noch, das heißt also die Leute, die halt Bits schieben, sind die Kommunikationsanbieter, die die Leute, die halt mit den Bits irgendwas machen, sind die Mediendienstanbieter,die interessante Frage ist halt wann diese Ausdehnung passiert also wann sie dann sagen so was wie Facebook zum Beispiel bietet halt auch Chat an, deswegen sind die halt jetzt mal Kommunikationsdienste Anbieter und deswegen können sie auch an diese Passworte ran. Dann wird's halt interessant. Also klar ist halt diese Bestandsdatenauskunft,ist halt auf jeden Fall die größere Niederlage im Vergleich zur äh zum Leistungsschutzrecht, hat aber sehr viel weniger Aufmerksamkeit erfahren, also genauer gesagt,ist das halt völlig an uns vorbei gegangen. Also wir haben das heute also quasi zwei Wochen vorher oder sowas kam enthält dann mal hoch,Der einzige, der es halt schon ein bisschen länger hat, kommen sie nur Patrick Breier. Ähm und dementsprechend war halt, gab's halt auch keine Mobilisierung. Es gab halt keine, ja, äh,kein Aufschrei in in die Netzpolitikgremien, ähm die einzigen, die da halt irgendwie ein bisschen was von wussten, waren halt die Netzpolitiker in den Parteien, aber auch die waren, wie ich gehört habe, relativ überrascht, wie schnell es dann ging,Das ist halt irgendwann doch so rollt da die Polter durch den Innenausschuss ging und dann halt eben durch den Bundestag.Und das denke ich mal auch so ein Ding, was äh so die zweite Lehre aus dieser Woche,uns in den letzten zwei Wochen ist eben auch die die lernen halt auch ne? Also ist halt so der je schneller die solche Gesetze durchbringen und die weniger Geräusch desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit dass es halt irgendwie 'ne.
Tim Pritlove 0:25:00
Aber das Ding muss doch auch im Innenausschuss besprochen worden sein.
Frank Rieger 0:25:03
Ja, aber die machen's ganz schnell. Also diese, diese Innenausschusssitzung, die also Innenausschuss zu verabschieden im Bundestag war weniger als zwei Wochen.Das war so, dass die im Innenausschuss äh gab's halt auch Widerspruch natürlich wie immer, also die Experten der anderen Parteien fanden's halt auch nicht so besonders super. Ähm,Auf der anderen Seite waren aber die, ich sage mal die Opposition der Opposition bis auf die Linken war noch eher so ein bisschen schwammig, also die war eher so na ja, hm, eigentlich im Prinzip ja ganz okay, aber müsste man hier und da noch mal dran tunen. So, also jetzt nicht halt irgendwie so ein irgendwie äh irgendwie.
Tim Pritlove 0:25:35
Fundamental Opposition.
Frank Rieger 0:25:37
Das geht ja mal gar nicht und ähm daraus resultiert er dann eben auch diese ähm ja, sage mal, dieses dieses etwas ja.
Tim Pritlove 0:25:48
Was jetzt äh ein Politiker, der ähm Koalition jetzt eigentlich auf die Frage sagen würde, was wie sich denn dieses Gesetz bitte verträgt mit dem Grundrecht auf die Integrität unserer äh,Und Daten, das wir ja vor ein paar Jahren eingeräumt bekommen haben. Ich meine, es ist wieder,nach Strich und Faden genau diesem Grundrecht.
Frank Rieger 0:26:08
Na ja, was du dir sagen würdest, dass äh die Weitergabe dessen, wer du bist, also was es ja de facto ist, ähm,Sind ja zwei Gesetze. Zum einen ist es ein Gesetz zur praktisch Aufhebung von Anonymität im Internet,Also weil halt irgendwie für geringste Vergehen halt irgendwie äh deine Papierdresse mit irgendwie dann Bestandsdaten gelinkt werden kann. Und zum anderen, zum zweiten eben einen Zugriff auf,Inhalte,und die Frage, ob's jetzt irgendwie ein Problem wird, weil zum Beispiel halt irgendwie Landeskriminalämter mit einem einfachen Fax und einer größeren Richterbeschluss halt irgendwie auf Facebook-Passworte zugreifen können. Da werden die sagen, ja, na ja, nee, so haben wir das ja nicht gemeint und das werden die Gerichte ja dann schon verhindern.Zitat übrigens. So, das ist halt so der das heißt also, was wir da halt auch haben, ist halt ein durchaus,ja äh schleichendes, heimliches Verhalten auch der Strafverfolgung und der Innenpolitiker da, die halt dann einfach solche Formulierungen da reindrücken,zu Recht darauf hoffen, dass die halt nicht auffallen oder beziehungsweise nicht halt irgendwie in ihrer vollen Tragweite, also insbesondere dieses mit den Daten, die örtlich davon getrennt gespeichert sind,ist halt eben diese diese Cloud-Extension und wenn die dann einmal drin ist, dann wird die halt im Zweifel auch benutzt werden und dann ist es halt zu spät. Meine klar ist halt, dieses Gesetz wird nach Karlsruhe gehen,Also insbesondere diese dieser Zugriff auf die ähm gespeicherten Daten, also Mobiltelefon ist mittlerweile fast noch sensibler als.
Tim Pritlove 0:27:28
Ja, auch Pins, also ich meine, das ist ja schon richtig hardcore.
Linus Neumann 0:27:31
Ist ja gar nicht so interessant, weil die meisten Leute, die lösch äh ändern oder entfernen, interessant ist die Puck, die Puck ist.
Tim Pritlove 0:27:39
Also ob die meisten Leute ihre PIN ändern, das äh wage ich mal auch schwer zu bezweifeln.
Frank Rieger 0:27:45
Die meisten Leute schalten sie einfach.
Linus Neumann 0:27:46
Ändern. Sie könnten sie ändern, ja? Oder also schalten sie ab oder also sie könnten sie zumindest ändern, aber sie kriegen ja auch noch die Puck dazu. Das ist der.
Tim Pritlove 0:27:54
Personal Unlocky.
Linus Neumann 0:27:55
Ja, das ist also die,Das ist die Frage, die sie haben ihr ihre PIN vergessen, Frage, die das Telefon.
Frank Rieger 0:28:03
Na und ähm die also die die interessante Formulierung ist eben dieses Zugriff auf Speichervorrichtungdie von den Endgeräten räumlich getrennt eingesetzt werden. Und die Begründung war halt, dass sie sagten, okay, ähm wenn wir halt in Fotospeicherdienste habendie vom, also ins Telefon integriert sind und wo du halt auf den Knopf drückst und dann wird halt dann dein Foto haltest dann halt nicht mehr auf dem Telefon, sondern in der Cloud, dann wollen sie halt auch daran.So, aber diese diese Bezug zum Telefon, also zum Mobilgerät äh ist halt jetzt schon in dieser Formulierung extrem schwammig. Also was das ist, ist es halt quasi ein Ermächtigungsgesetz ein Zugriff,Liebe geklaut Dienste, wenn sie's so auslegen und anwenden. Und das wird halt garantiert nach Karlsruhe gehen.
Linus Neumann 0:28:46
Da gibt's natürlich nur das Problem, dass unter normalen Umständen, also wenn man das jetzt mal die technische Realität dahinter ist ja ähm,dass sie schon immerhin sagen, sie wollen die Zugangsdaten haben in der wenn jetzt aber,Wirklich zu jemandem, also zu einem vernünftigen Cloud oder sonstwas Anbieter gehst und sagstIch möchte gerne das Passwort von der Person haben. Wird er dir das nicht sagen können, weil wenn er sich häufigst an einen vernünftigen Standard äh hält, hat er das Passwort gesortet und gehasht eben wieder liegen und weiß es selber nicht,Ja, aber das sollte man jetzt schon, also es ist Datenschutz und also auch aus, wie heißt, sie werden halt.
Frank Rieger 0:29:25
-Sicherheitsgrund.
Linus Neumann 0:29:27
Gründen der Haftbarkeit. Wenn ich irgendwie äh da bei denen die Büchs aufmache und hundert äh achtzigtausend Passwörter ins Internet ähdie die Leute dann alle noch woanders verwenden, dann haben sie natürlich auch ein Problem mit der Haftbarkeit dafür, dass sie sich eben nicht, dass sie die nicht vernünftig vorgehalten haben. Insofern das Passwort werden die,eher nicht bekommen können,Ähm interessant wird's dann, dass natürlich jeder dieser Anbieter sowieso nochmal die Schnittstelle hat, dann eben den Zugriff auf die Daten zu erlangen.was weiß ich, die äh selbstverständlich liegen meine E-Mails auf dem E-Mail-Server meines Anbieters so vor, dass er sie selber auch.
Tim Pritlove 0:30:06
Um's vielleicht mal ein bisschen konkreter zu machen. Also angenommen dieses Bestandsdatengesetz ist jetzt irgendwie umgesetzt und gültig. Weiß gar nicht, wann soll das in Kraft treten?
Linus Neumann 0:30:15
Das muss noch durch den Bundesrat. Da es aber kein Widerstand zu erwarten.
Frank Rieger 0:30:19
Das BK ist SPD geführt, also was erwartet man für einen Widerstand?
Tim Pritlove 0:30:24
Ja, so und dann heißt das, das ist noch dieses Jahr in Kraft tritt.
Frank Rieger 0:30:28
Das kann tatsächlich noch vor den Wahlen in Kraft treten, ja.
Tim Pritlove 0:30:30
Okay, so und jetzt nehmen wir mal an, das ist jetzt in Kraft,Was heißt das konkret? Also was in welchem Fall kann welche äh welcher Teil des Staates kann jetzt worauf,unter welchen Umständen zugreifen, was er vorher nicht konnte. Das ist mir noch nicht so ganz klar.
Frank Rieger 0:30:49
Na die, also es gibt da zwei Dinge. Zum einen, das sind die äh die Hürde,für welche Vergehen oder Straftaten es halt eingesetzt werden kann, die ist halt quasi null, das heißt also auch sowas wie irgendwie falsch parken im Internet, also.
Tim Pritlove 0:31:03
In der Einbahnstraße.
Frank Rieger 0:31:05
Genau, beliebige,beliebig niedrige äh Vergehen ähm sind halt irgendwie dann auskunftsfähig. So und dazu gehört halt eben auch sowas wie irgendwie Beleidigung,so oder äh Dinge, die die halt sonst bisher im Internet unter Kinkellecin gefallen sind. Ähm,Sind dann halt auskunftsfähig. So und das heißt halt, dass also auch äh jeder, der sich im Internet aufs auf den Schlips getreten fühlt, wird dieses äh wird halt irgendwie hingehen und äh,dann halt einen äh ja eine Auskunft verlangen.
Tim Pritlove 0:31:37
Ja und dann? Also das ist eine Auskunft für Dritte oder nur eine Auskunft für die äh Ermittlungsbehörden?
Frank Rieger 0:31:42
Na erstmal für die Ermittlungsbehörden, aber die kann natürlich für Dritte verwendet werden, wenn Haltung geht, keine Ahnung, zum Beispiel es halt um Beleidigungen oder ähnliche Dinge geht. Wenn du halt hingehst, Beleidigungsanzeige stellst, können die halt diese Daten rausrücken. Und die ähm äh die.
Tim Pritlove 0:31:55
Welche Daten ausrücken.
Frank Rieger 0:31:56
Die Bestandsdaten. Also die die na die Zuordnung äh der IP-Adresse zum Beispiel zum äh ja äh zum zur Person.
Tim Pritlove 0:32:06
Ja gut, aber das ist ja doch heute schon genauso möglich.
Frank Rieger 0:32:09
Ja, aber nicht ohne richterlichen Beschluss.
Tim Pritlove 0:32:13
Das ist dann ohne richterlichen Beschluss. Super.
Frank Rieger 0:32:16
Tatsächlich der einfach.
Tim Pritlove 0:32:20
Na gut, nicht, dass der richterliche Beschluss jetzt eine große Hürde dargestellt hatte, ne.
Frank Rieger 0:32:23
Na der ist halt insofern schon eine Hürde, weil er halt einen gewissen Aufwand erzeugt und die Strafenfondsbehörden müssen dit da halt hingehen und sich den Beschluss holen und der Richter macht.
Tim Pritlove 0:32:30
Man kann das nicht ganz so industriell äh.
Frank Rieger 0:32:32
Also man kann gut also der dieser Richter die Beschluss ist halt eine Durchstempelangelegenheit, aber er hat zumindest gewisse Hürden. So, das machen die halt nicht wegen jeder Ordnungswidrigkeit,Deshalb muss halt zumindest schon mal irgendwie so ein bisschen Straftat muss da halt schon passiert sein, damit halt irgendwie sowas passiert. Und da ist es dann halt nicht mehr so. Und was halt auch heißt, dass die Polizei halt zum Beispiel, wenn sie ein Telefon bei jemand beschlagnahmt, den sie halt irgendwo wegfahrendass sie nicht mal irgendeine Art von großartiger Eingriffstiefe braucht um zu kommen von dem Telefon.
Tim Pritlove 0:33:03
Weil sie einfach die Pucke hinterfragen können und zack.
Frank Rieger 0:33:05
Genau. Und halt eben doch auf die die Daten, die halt auf entsprechende äh entsprechenden Diensten, die halt zum Beispiel zu einem Mobiltelefonanbieter gehören,gespeichert sind,und ähm und das ist halt eben doch das Problem an diesem Gesetzes, dass es halt in seiner Unschärfe und in seinem seiner weitreichen, weitreichung äh garantiert kreativ genutzt wird.
Tim Pritlove 0:33:29
Aber ich meine, was was können sie denn mit der PIN äh mit dem Mobiltelefon schon groß machen? Ich meine, sie können dann irgendwie auf seine Kosten.
Frank Rieger 0:33:34
Naja, der die interessante Frage ist, ob's halt eben nur die PIN ist, ne? Also, ob's halt, also war eben dieses äh Datenmittel, derer Zugriff auf Endgeräte, heißt halt im Zweifel auch Anlock Codes, heißt halt im Beispiel Passworte, heißt Passwort Reset Mechanismen.Und da wird's dann halt schon interessant. Und Mobilgeräte sind halt eben nicht nur dein Telefon, da sind halt auch deine iPads.
Tim Pritlove 0:33:57
Meine gefährlichste Einfallstür ist ja eigentlich Mehl.
Frank Rieger 0:33:59
Klar, weil du damit halt alles risetten kannst, ja. Mhm.
Tim Pritlove 0:34:00
Weil du damit heutzutage eigentlich alles resenden kannst so, ne? Aber Domains sind jetzt hier sozusagen Kontrolle über die Domains äh übernehmen.
Frank Rieger 0:34:10
Also nehmen wir mal an, du bist halt irgendwie so ein typischer Kunde und hast halt deine E-Mail bei Timo bei,oder T-Online. So, dann bist du halt wenn wenn sie diese Daten wollen, dann rücken die halt raus,zu großes Endgerät, weil darüber kannst du halt dann den für irgendwie den Anlockcode durchführen und drauf,wie sagt man, was halt die konkreten Auswirkungen sein werden, hängt halt davon ab, wie kreativ die die Strafverfolgungsbehörden und die Dienste total interpretieren und äh,anfangen. So und das werden wir halt noch sehen und ist halt eben genau auch diese, das ist halt wie so ein typisches Beispiel von so einem so einem Gesetz, wo halt,sie die Kontroverse, die halt,Details entstehen könnte. Also man halt sich auseinandersetzen müsste, will man diesen diese Eingriffsbefugnisse oder will man die nicht? Und wenn ja, warum will man sie vielleicht nicht oder warum will man sie?halt wieder an die Gerichte delegiert haben und gesagt haben, so ja, wir formulieren's halt mal so ein bisschen vager.
Tim Pritlove 0:35:06
Was tun.
Frank Rieger 0:35:07
Wir mussten was tun, ne? Die Strafverfolger haben da halt wieder mal ihre Akten ausgepackt irgendwie mit den Millionen Vergewaltigten der Kinder. Und dann äh,Irgendwie an die äh ja, wir brauchen halt, wir brauchen halt,Das ist halt so dieser dieses typische Vorgehen dann. Die interessante Frage ist, ob da jetzt noch mehr kommt. Also ob dies dann noch im Koalitionsvertrag wieder Sachen finden, die sie dann noch lieber mal schnell umsetzen.
Tim Pritlove 0:35:28
Linus, so machen wir was beizutragen zu dem Thema.
Linus Neumann 0:35:34
Was wir ein bisschen außen vorgelassen haben ist natürlich, dass das vor allem für die freudigen Fallsharer jetzt auch nochmal Konsequenzen haben wird, weil es noch sehr, sehr viel schneller gehen wird. Und da jetzt auch einfach,der Zugriff einfacher wird, das heißt, die Abmahner freuen sich da jetzt durch.
Tim Pritlove 0:35:51
Abmahnindustrieförderungsgesetz.
Frank Rieger 0:35:52
Ja, die brauchen die brauchen keinen richterlichen Beschluss mehr. Ähm so übrigens auch in einem Argument, was halt am Rande eine Diskussion kam, dass es halt eben doch durchaus um eine Entlastung der Justiz ginge.
Tim Pritlove 0:36:03
Das ist super so. Ja, das die Gerichte werden schon entscheiden, aber die haben mir zu viel zu tun, also nehmen wir sie am besten noch mal raus. Genau. Mhm.Super.
Frank Rieger 0:36:15
Ja, toller Rechtsstaat, ne.
Tim Pritlove 0:36:17
Ganz toll. Na ja mal gucken, also da sehe ich ja auch so ein bisschen noch Karlsruhe mäßig äh.
Frank Rieger 0:36:21
Also denke ich mal, das wird nach Karlsruhe gehen, also wird wieder zwei Jahre dauern, ist halt das Problem. Und in der Zeit wird halt viel Schaden passieren.
Tim Pritlove 0:36:27
Linus, weiter.
Linus Neumann 0:36:31
Ja, hier kommt das nächste, was ich vorhergesagt habe. Ähm.
Frank Rieger 0:36:36
Kristallkugel.
Linus Neumann 0:36:39
Das ist alles in meinem Kopf. Die Kristallkugel ist in meinem Kopf.
Frank Rieger 0:36:42
So ein bisschen.
Linus Neumann 0:36:43
Ähm.
Tim Pritlove 0:36:43
Ähm.
Linus Neumann 0:36:46
Das BKA berichtet einerseits, also wir kennen ja glaube ich allezwei Monate darauf hinweist, dass das BKA immer noch Staatstrojaner-Entwickler sucht. Das liegt aber daran, dass sie äh hundertfünfzig an der Zahl, glaube ich, suchen, also irgendwie völlig utopische Zahl. Und sagen, sie haben aber zahlreiche BewerbungenJa, läuft alles super hier, läuft das Projekt. Aber äh vermutlich um eine Schutzlücke äh zu schließen, wollen sie bis.
Frank Rieger 0:37:12
Eine temporäre Schutzlücke.
Linus Neumann 0:37:13
Wollen sie natürlich verhindern? Äh wollen sie, wollen sie quasi bis sie dann selber einen Staatstrojaner entwickelt haben? Wollen.
Tim Pritlove 0:37:20
Das ist also Gefahrenverzug, ja.
Linus Neumann 0:37:22
Zunächst bei äh doch dann das Produkt von Gamma International, der Firma, über die wir ja schon häufig berichtet haben.
Tim Pritlove 0:37:28
Und wo du schon vor einem Jahr, glaube ich, äh prophezeit hast, dass äh die da demnächst mal. Mhm.
Linus Neumann 0:37:33
Ja? Und genau das ist jetzt der Fall,ähm das Produkt, also der Gamma äh Finn Fischer, die Suite ist also äh sehr, sehr offensichtlich mit dem deutschen äh ähmmit den deutschen legalen Voraussetzungen nicht vereinbar, genauso wenig wie es das äh Produkt von Digital SquareGamma in seinem Funktionsumfang und auch in seiner äh Raffinesse bei weitem übertrifft.Ähm und jetzt ist also ganz klar, dass BKA wird relativ bald dann bei Gamma diese,Dieses diese Deutschland Edition des Ägypten Trojaners kaufen. Und hat sich dafür eine Anzeige der Piratenpartei am Bundesrechnungshof,eingefangen wegen misswirtschaft. Ähm die Piratenpartei merkt an, dass es relativ äh offensichtlich ist, dass dieses Produkt nicht verwende.
Tim Pritlove 0:38:32
Es kann sich nicht um eine Anzeige handeln, weil man kann beim Bundesrechnungshof niemand anzeigen im Sinne von zur Polizei gehen und anzeigen. Man kann vielleicht drauf hinweisen.
Linus Neumann 0:38:46
Ich.
Tim Pritlove 0:38:47
Anzeigen kann man dann nicht.
Linus Neumann 0:38:49
Ich ich war auch etwas überrascht, aber sie haben.
Tim Pritlove 0:38:52
Die Piraten haben das so formuliert, glaube ich.
Linus Neumann 0:38:53
Genau, ja, das haben sie also wir haben eine Beschwerde geschrieben oder so, ne? Also weißt du,Sie sagen dem der Rechnungshof soll auf jeden Fall prüfen, ob das PKA da im Prinzip ähm gegen das Gebot der wirtschaftlichen und sparsamen Mittelverwendung verstößt.ähm ich weiß nicht, wenn man, wenn man schon über die Schiene kommen muss, dann sieht man, wie wie machtlos man ist im Rahmen dieses Bereichs. Ähm.
Tim Pritlove 0:39:23
Der Bundesrechnungshof hat ja sozusagen überhaupt gar keine.
Frank Rieger 0:39:26
Kann ja nur du du sagen, ja.
Tim Pritlove 0:39:28
Ja, der kann nur du du sagen, der der veröffentlicht hast und sagst so, na das war aber jetzt mal nicht so schön,Hättet ihr ja mal vorher darüber nach äh denken können, so das war's, so also sozusagen die maximale äh Bestrafung. Ich meine, man man könnte jetzt sagen, okay, sie haben da zumindest so einen Öffentlichkeits äh Aufmerksamkeitsloch.
Linus Neumann 0:39:47
Es gibt da eine, es gibt da eine Zahl, die kolportiert wird, bei der ich nicht genau weiß, wie realistisch sie ist und dass diese Zahl ist einhundertfünfzigtausend Euro und das sind die äh bezifferten Kosten für einen Einsatz.
Frank Rieger 0:40:02
Für einen Einsatz.
Linus Neumann 0:40:04
Das ist die Zahl, die ich da lese. Und ähm.
Tim Pritlove 0:40:08
Also laut Merz und Bahrenhof der Piraten.
Linus Neumann 0:40:11
Jede, dass jeder für einen Fischereinsatz mit einem Betrag zwischen einhundertfünfzigtausend Euro und einer nicht genannten siebenstelligen Summe zu Buche schlage. Ähm.
Tim Pritlove 0:40:22
Und einer nicht genannten siebenstelligen.
Linus Neumann 0:40:24
Zwischen hundertfünfzigtausend und einer nicht es geht ab hundertfünfzigtausend geht's los.
Tim Pritlove 0:40:27
Einnimmt, sagen. Okay.
Linus Neumann 0:40:30
Ähm,Das halte ich jetzt, also ich weiß nicht, wie realistisch diese Zahl ist. Wenn, man sagt, der Einsatz geht ab hundertfünfzigtausend Euro los, dann finde ich das ganz gut, weil dann weiß ich, dass ich das wahrscheinlich nicht wert bin für die.
Frank Rieger 0:40:46
Glauben sie alle.
Linus Neumann 0:40:47
Das glaubt ihr. Ja. Ja ich ich äh.
Tim Pritlove 0:40:49
Schätze mal deinen Wert jetzt nicht zu gering ein, Linus.
Linus Neumann 0:40:53
Auf jeden Fall ist kann es nicht sehr viel billiger sein,Oder es kann billiger sein, aber auf jeden Fall nicht sportbillig sein, weil Gammer natürlich enorme Kosten auch hat, dieses Produkt äh,herzustellen. Ja, die, ich hatte das ja schon mal hier in der Folge ausgeführt. Die müssen konstant weiterentwickeln und müssen auch vor allem in in Schienen weiterentwickeln. Ähm müssen also ihre Backups, Backup-Möglichkeiten haben, also Backup in demalso eine Version entdeckt wird, wie das.
Tim Pritlove 0:41:23
Kaufen.
Linus Neumann 0:41:24
Schön einkaufen, äh Leute kaufen und die entwickeln das Ding sicherlich nicht vollständig selber, sondern kaufen eher ein. Ähm.
Tim Pritlove 0:41:34
Werdet ihr jetzt hier bitte das Target ist.
Frank Rieger 0:41:36
Na ja, der Punkt ist halt, machen sie also geht's dabei darum, ob sie äh quenti KÖ machen oder ob sie tatsächlich äh einen Trojaner einsetzen.Also weil der Punkt ist halt, dass die,ähm die Quellen TKÜ Nummer ähm wollen sie eigentlich gerne haben, aber ihnen ist mittlerweile, glaube ich, auch klar.
Tim Pritlove 0:42:00
Quellenticker üben im Sinne von Abschnorcheln auf meinem eigenen Rechner, wenn ich da skype, et cetera.
Frank Rieger 0:42:06
Quellenticket ist der Versuch zu sagen, ähm,Wir machen ein Limited Trojaner, der halt nur Telekommunikation abschnorchen kann. Ist halt Bullshit, weil ein Trojaner infiltrierten rechnen und kannst alles damit machen. Ähm,Und dafür gibt's ja dieses, dieses Loch in dem Bundesverfassungsgerichtsurteil, wo sie gesagt haben, wenn's halt nur um Telekommunikation geht, dann,sind halt niedrigere Voraussetzungen anzulegen. Also das heißt, dann kann man mit einem richterlichen Beschluss und oder vielleicht ein bisschen mehr arbeiten,hingegen, wenn's halt um den vollständigen Turaner geht, also die komplette Infiltration des Computers, dann muss man halt irgendwie Kernbereichsschutz und äh diese ganzen Dinge in in Betracht ziehen. Also,den den die ganze Zeit da. Ähm und die interessante Frage ist jetzt halt, worum geht's denn da eigentlich konkret? Ne, also ist halt also der,Wollen Sie dabei Gamma halt den, sage mal, den den vollständigen Bundestreuer, der sich halt eben nach den Maßgaben des Verfassungsgerichtsurteils also halt irgendwie komplette Kernbereichsschutz irgendwie drei Richter und so weiter und so fort. Ähm,Oder wollen sie halt sich dann einen Quellen Telekommunikationstrojaner Schusterzusammenschuß verlassen. Das ist halt noch so ein bisschen unklar, was worum's da eigentlich geht. Bei hundertfünfzigtausend Euro für einen Abhöreinsatz machen die nicht,hundertfünfzigtausend Euro für die irgendwie Handvoll Einsätze, die sie de facto nach dem, dem Verfassungsgerichtsurteil irgendwie hinkriegen können, äh ist realistisch, dass halt so die Größenordnung, die sie halt irgendwie machen für äh zum Beispiel auch für Wanzeneinbau.Also das ist halt so ein, ne, am am Ende ist das halt eben die Frage dann halt, was was tun sie, wenn sie merken, dass es halt irgendwie teuer und lästig ist?einzusetzen.
Linus Neumann 0:43:42
Selber einen entwickeln.
Frank Rieger 0:43:43
Nein, nein, auch dann wird's teuer und lustig sein.
Linus Neumann 0:43:45
Selbstverständlich.
Frank Rieger 0:43:45
Trojaner Trojaner-Einsatz ist halt irgendwie mal teuer und lästig und da wird auch kein Weg dran vorbeiführen. Und ich habe eher so ein bisschen Sorge vor dem Tag, wo sie irgendwie das feststellen. Also wo sie merken, dass es halt irgendwie äh.
Tim Pritlove 0:43:57
Ja aber was können was könnte denn jetzt hier ein realistisches Target sein, dass es ähm BKA tatsächlich äh so einen finanziellen Aufwand auch leisten möchte? Ich meine, das ist doch jetzt wirklich so top Terror.
Frank Rieger 0:44:07
Ja, es sind halt die, es sind halt, man ist halt quasi dieselben Leute, die sie halt heute mit einem großen Laufsteingriff äh verfolgen, so sind halt irgendwie so aus zwanzig Einsätze im Jahr, das heißt also heute, wie tatsächlich ihre Handvoll, linke Hand von Beladen, Terroristenirgendwie zwei, drei Großdrogenhändler und zwei, drei Menschenschmuggler so, also das hat so, also ich denke mal, das ist halt so eineben auch wirklich so eine, also das Verfassungsgerichtsurteil, wenn es denn tatsächlich so angewendet wird, wie es da steht, was noch die große Frage istist zumindest, wenn's um den vollen Zugriff den Computer geht, also halt eben das komplette Exultieren äh ist dann halteben nicht was, was sie heute mal jeden Tag machen können, weswegen sie unbedingt ja diese Quellentelekommunikationsüberwachung haben wollen, weil sie da ja quasi mit na irgendwie einfachen Stempelvoraussetzungen zumindest nach jetzigen Stand der der Interpretation rangehen können unddeswegen ist ja unter anderem auch eine Forderung halt irgendwie für zum Beispiel die Landesgesetze, wo es jetzt in Berlin zum Beispiel darum ging, bauen die sich jetzt ein Quellentelekommunikationstrojanerähm wo dann halt einfach auch die Experten gesagt haben, so, na ja, dann äh regelt doch lieber erst mal irgendwie den normalen Trojanereinsatz ordentlich. Ähm,Weil dann habt ihr den Quellentelekommunikationstrojaner auch mit abgedeckt, weil der ist genauso lästig schwierig und äh äh rechtlich problematisch.Na ja, also die diese Posse da äh mit dem mit dem BKA hat ja noch diesen äh äh,dieses Pflichtenheft, das spielt ja auch noch da mit rein. Habt ihr das schon mal betrachtet?
Linus Neumann 0:45:33
Ich hab's mir, ich hab's mir angeschaut, aber wir haben's in der Sendung nicht behandelt, nee. In dem das irgendwie, es muss ja immer so ein hast du, vielleicht kannst du ein, was du da was daraus zu zitieren ist.
Frank Rieger 0:45:44
Na dieses Pflichtenheft äh äh ist ja.
Linus Neumann 0:45:47
Die Anforderung.
Frank Rieger 0:45:48
Genau. Ist ja der Versuch zu sagen, ähm wir,alle LKAs tun sich zusammen und sagen, das ist, was wir als Trojaner haben wollen. Also, was es halt können muss und danach muss sich dann der Hersteller richten und auf der Basis dieses Pflichtenheftes evaluieren, weil halt die Software. Das heißt also, der muss dann halt irgendwie ähm,ich verschlüsselt Kommunikation nach Hause oder äh solche Dinge und ähm,da stehen dann halt so Kochen drinnen in diesem in diesem Pflichtenheft, wo man sich dann schon fragt, so was für Spezialexperten daran mitgeschrieben haben. Das schreiben sie zum Beispiel so was wieJa, also offensichtlich, aber dass sie überhaupt drüber nachgedacht haben, nach heutigem Stand der Technik ist eine automatische Trennung vonFalldaten und Kernbereichsrelevanten Daten nicht möglich. Das heißt, dass die überhaupt darüber nachgedacht haben, sich,so dachten sie, wenn da irgendwie was wollten die sich da irgendwie eine Stöhnerkennung bauen oder so oder ist ja so völlig unklar, na ja.
Tim Pritlove 0:46:47
Ja, wollen wir weiterschreiten? Was gibt's denn noch Neues?
Linus Neumann 0:46:56
Ja, wir haben, während wir, wenn wir diesen ganzen Kram machen, gibt's jetzt ein ein schönes Gesetz in der Schublade, dass wir in Deutschland fürGerichtsfeste Kommunikation für die Kommunikation mit Ämtern ähm,Da tatsächlich unsere Sicherheitsstandards senken wollen. Und zwar gibt es seit zweitausendelf ja mit D Mail das äh Angebot für den sicheren Geschäftsverkehr für jedermann. Es soll also einesichere Alternative zu E-Mail sein, mit der man dann ähm sage ich mal so seinen seinen täglichen Behördengang oder so abhandeln kann,und ähm.
Tim Pritlove 0:47:35
Wirklich so geil.
Linus Neumann 0:47:36
Das ist also.
Tim Pritlove 0:47:37
Der geht also wirklich so diese die Traute irgendwie über dich zu haben so mit ja äh E-Mail, so wie es im Internet ist, das das verstehen wir nicht irgendwie und das das kann's ja wohl nicht sein. Wir machen jetzt Deutschland.
Linus Neumann 0:47:52
Was was verbirgt sich denn hinter dement? Ich meine, der Grundgedanke ist schon mal klar, dass du als dass du jetzt nicht irgendwie, also dass E-Mail nicht das geeignete Kommunikationsmedium ist, um wirklich, sage ich mal, äh.
Tim Pritlove 0:48:04
Staatsverbindliches enorm.
Linus Neumann 0:48:07
Das heißt, sie sagen, okay, wir machen diesen D-Mail-StandardUnd ähm wenn man den nutzen möchte, dann muss man sich irgendwie mit einem Personalausweis irgendwo registrieren, dann machen wir eine verifizieren wir die Identität dieser Person unddann, wenn sie sich dazu angemeldet hat, nutzen wir irgendwie so ein bisschen den gleichen E-Mail-Sicherheitskram, den den jetzt heute schon,Google ungefähr nutzt und äh aber jeder, der das anbieten möchte, muss irgendwie sich vom BSI über, weiß ich nicht, wie viel Seiten auch wiederdurch so ein Pflichtenheft lesen und zertifizieren lassen, kostet alles ein Riesengeld. Und wunderbarerweise können wir dafür sorgen, dass wir unsere deutsche ähm,deutschen Anbieter da einfach mal auch ein bisschen bisschen Geld reinspielen, weil ist natürlich auch kostenpflichtig, ja? Eine D-Mail zu versenden kostet Geld.
Frank Rieger 0:48:54
Aber das reduziert auch den Spam, ne?
Linus Neumann 0:48:56
Das reduziert den Spam, ja, der.
Frank Rieger 0:48:59
Bringen, das bringen die echt als Argument, ne?
Linus Neumann 0:49:00
Also ja, ein bei einem Dienst, wo man sich mit Personalausweis anmelden muss, kriegst du nicht so viel Spam, ja, das, das stimmt.machen wir uns mal nicht über alles lustig. Es ist schon ähm der Gedanke ist ja nicht so blöd, das mal zu machen,der Gedanke, dass dann aber nicht zu nutzen ist auch nicht blöd, ja? Und der diesen Gedanken hatten bis jetzt alle, also einfach bisher nicht genutzt, das gibt's ja schon seit einiger Zeit und das wurde irgendwie.
Frank Rieger 0:49:28
Also für so ein paar Pilotversuche, wo es genutzt.
Linus Neumann 0:49:30
Es wurde schon mal so eil, es hat schon mal eine Test-D-Mail geschickt, ne? Und ähm.
Tim Pritlove 0:49:35
Irgendwie durchgeschnitten und dann.
Linus Neumann 0:49:40
Was war, was war.
Frank Rieger 0:49:41
Die rote E-Mail-Schleife,mit der goldenen Schere.
Tim Pritlove 0:49:45
Gedauert, der Goldene Schere.
Linus Neumann 0:49:47
Was war schon zweitausendelfDas Problem, diese D-Mail wird ähm sicher übertragen, also ich ich klicke bei mir auf ich möchte senden und dann wird diese D-Mail äh durch einenes ist SSL-Verbindung äh geschickt und wird dann bei meinem Provider, in dem Fall, sagen wir mal jetzt T, sonstwas oder was, wird sie dann ähWieder entschlüsselt und der schaut sie sich dann an, macht einen Virenscan, ja, irgendwoher irgendwo für muss das Geld ja gut sein, was ich dafür bezahle, fünfundsiebzig Cent oder so.
Frank Rieger 0:50:16
Frisches Snack-Oi.
Linus Neumann 0:50:17
Ja, da wird also ein Viren.
Tim Pritlove 0:50:19
Soll das kosten? Fünfundsiebzig Cent.
Linus Neumann 0:50:20
Ja, wenn ich den, das ist, glaube ich, der Betrag, den ich im Kopf habe. Ja, warte, geht hier noch weiter? Da geht der, weiter, es wird ja alles noch witziger. Da macht er also diesen Viren.
Tim Pritlove 0:50:27
SMS Nachfolger, ja.
Frank Rieger 0:50:29
Also die Begründung ist auch geil. Die sagen, na ja, ist es halt besser als ein Brief, weil es ja authentifiziert ist. Also es ist ja quasi eigentlich wie ein Einschreiben.
Tim Pritlove 0:50:40
Also muss das auch so viel kosten werden.
Frank Rieger 0:50:42
Und dann kostet's nur halb so viel wie ein Einschreiben.
Tim Pritlove 0:50:44
Oh, Discount.
Linus Neumann 0:50:46
So und dann dann wird diese dann verschlüsselt der die wieder und schickt die an den an den Anbieter desjenigen an den ich äh an denen ich meine E-Mail,an meine D-Mail adressiert habe und dort wird sie wieder unverschlüsselt vorgehalten und dann holt er sie dort irgendwann über eine verschlüsselte Verbindung ab. Das ist aber ungefähr das, was bei einer normalen E-Mail heute auch passiert. So, das Spannende wäre ja jetzt gewesen,Wenn sie dafür gesorgt hätten, dass die D-Mail vernünftig signiert und vernünftig Ende zu Ende verschlüsselt wird,Das war jetzt echt mal, da hätten sie was geschaffen, nämlich.
Tim Pritlove 0:51:17
Ach das ist nicht so.
Linus Neumann 0:51:18
Nein, der DL fehlt, die Ende zu Ende Verschlüsselung. Es ist wirklich nur, es ist von einer E-Mail.
Tim Pritlove 0:51:25
Damit man da Viren scannen kann oder was.
Frank Rieger 0:51:28
Also, dass die offizielle Begründung.
Linus Neumann 0:51:29
Das ist die offizielle Begründung. Ja, selbstverständlich, die offizielle Begründung ist, ja, also es gibt zwei offizielle Gründe. Ähm,Erstens Ende zur Endeverschlüsselung ist kompliziert, weil dafür bräuchte man eine Zusatzsoftware,Ja, äh wie ich sie auch für D-Mail brauche, also ich werde jetzt schon durch den wenn ich schon durch den Prozess laufe, ähm,Mir irgendwie da mich zu authentifizieren, um diesen blöden Account zu bekommen, irgendwie einen monatlichen Beitrag dafür zu bezahlen, ja, mir einen eigenen D-Mail-Client äh zu installieren, beziehungsweise momentan nutzen die Leute das übers Webinterface, was ja dann auch nochmal äh ganz andereanderen Angriffen, Tür und Tor öffnet. Ähm,Dann haben sie also gesagt, so die zwei Klicks, die jetzt noch notwendig wären, um so eine S-Mim sowas noch da mit reinzuballern, ne. Und zum Beispiel, sie hätten die Gelegenheit gehabt, eine eine Bundes äh äh zertifiziert zu machen.
Tim Pritlove 0:52:19
Ja, das machen wir endlich mal so richtiges S mal im Zertifikat bekommen vom irgendwie Deutschland und kostenlos oder beziehungsweise welchen Kosten auch immer da.
Linus Neumann 0:52:27
Zertifikat kann man dir ja kostenlos geben, welche Proteinmelder dann fünfundsiebzig Cent.
Tim Pritlove 0:52:30
Ja, das denke ich allerdings auch, ne. Also, ich meine, ich registriere mich auf da mitm Personalausweis hin und mache nicht, was für ein Scheiß irgendwie dann dafür auch noch, weil meistens kostet das Geld und kaum einer benutzt, erstmal genau, weil es irgendwie keinewirklich gut verbindlichen Zertifikate gibt, außer jetzt innerhalb von Firmen.
Linus Neumann 0:52:48
Genau. Also sie hätten da, sie hätten da wirklich eine Chance gehabt, um was zu Vernünftiges zu machen. Ob man das jetzt nutzen möchte am Ende, steht dann ja nochmal auf einem ganz anderen Blatt. So, jetzt ähm haben sie festgestellt, okay, diesen Demerkram nutzt keiner,Und nach dem jetzigen Stand darf das auch keiner nutzen, weil es keine Ende zu Endeverschlüsselung hat. Undunter bestimmten Umständen wäre das alsofahrlässiger Geheimnisverrat etwas über diese unsichere D-Mail zu senden, die ja dokumentiert und wissenwissentlich von mehreren Stationen auf dem Weg der Übertragung unverschlüsselt betrachtet und sogar behandelt wird mit mit diesen Virenscanner.
Frank Rieger 0:53:27
Aber wir haben für diese technischen Probleme eine richtige Lösung.
Linus Neumann 0:53:30
Für die technischen Probleme eine.
Tim Pritlove 0:53:32
Also laut welcher Gesetzeslage ist das denn das und zu.
Linus Neumann 0:53:35
Kann ich dir, kann ich dir gleich alles sagen? Ich habe da ja eine schöne Stellungnahme für drüber geschrieben für den äh CCC, der so freundlich war, mich da auch als,Äh Sachverständiger in den Innenausschuss zu entsenden,indem ich dann in äh in der Woche, in der du im Urlaub warst, habe ich hier äh Stellungnahmen geschrieben und ähm war im Innenausschuss. Das war äh auch nochmal eine ganz spannende ähm ganz spannende Erfahrung. Und zwar findet sich der schöne Satz darin,da soll also ein Gesetz geändert werden und dieser Satz, den muss man auch durchaus zitieren, ich hatte ihn,Wo ist er denn? Da wollen Sie also die Abgabenordnung ändern, irgendwie in einen Paragraph ergänzen, dem Absatz eins wird folgender Satz hinzugefügt,Die kurzzeitige automatisierte Entschlüsselung,die beim Versenden einer D-Mail-Nachricht durch den akkreditierten Diensteanbieter zum Zweck der Überprüfung auf Schadsoftware und zum Zweck der Weiterleitung an den Adressaten der D-Mail-Nachricht erfolgt, verstößt nicht gegen das Verschlüsselungsgebot des Satzes drei.Ähm das das mal eine Nachricht zum Zweck der Weiterleitung entschlüsseln muss, ist natürlich.
Tim Pritlove 0:54:44
Es ist eine Änderung innerhalb welches Gesetzes?
Linus Neumann 0:54:47
Äh das war jetzt also den den Absatz findest du, findest du mehrfach. Den diesen Satz findest du mehrfach.
Frank Rieger 0:54:52
Also im im Kern geht's halt um die Abgabenordnung, also damit das Finanzamt die halt dann äh irgendwie Dinge über die E-Mail aufdrücken kann.
Tim Pritlove 0:55:00
Gabenordnung des Finanzamtes verstehe, okay.
Linus Neumann 0:55:03
Äh Gleiches findet sich irgendwie im Sozialgesetzbuch ähm und ja, zwei Artikeln äh zur Abgabenordnung. So, jetzt ähm das heißt, im Klartext.
Tim Pritlove 0:55:14
Was ist das eigentlich auch für ein.
Linus Neumann 0:55:15
Wir wissen, dass D Mail nicht unserem Verschlüsselungsgebot genügt.Es genügt nicht dem Verschlüsselungsgebot. Und deswegen schreiben wir hin, wenn's aber eine D-Mail ist, dann muss es nicht weiter verschlüsselt sein.
Tim Pritlove 0:55:29
Weil das ja sicher, weil es steht ja DE drauf.
Linus Neumann 0:55:31
Also genügt nicht unseren Anforderungen, deswegen machen wir einen Absatz hinzu und sagen, wenn's D-MEL ist, äh ist es verstößt es nicht gegen unsere Anforderungen.
Tim Pritlove 0:55:40
Ist super.
Linus Neumann 0:55:41
Ja
Tim Pritlove 0:55:43
Ab.
Linus Neumann 0:55:45
Das kannst du dir nicht ausdenken so.
Frank Rieger 0:55:46
Deswegen also wie gesagt, also der Punkt ist halt noch mal, es geht halt dann nicht darum, dass sie's nicht wissen, sondern sie wollen nicht.
Linus Neumann 0:55:53
Das ist genau der Fakt. Ich habe denen das ja dann also es war war ganz interessant. Ich habe eigentlich bin ich in dieser in dieser Anhörung gegangen und habe gedacht, die werden mich gar nicht fragen, weil,Äh ja, Bosbach und Uhl im Innenausschuss sitzen und unter meinem Namen Chaos Computerclub stand,insofern, ne, der Chaot aus dem Computerclub, den will man ja im Innenausschuss vielleicht gar nicht haben. Das Gegenteil war dann der Fall. Und zwar haben mich alle Fraktionen die ganze Zeit gefragt,und ähm ich war derjenige, der da am meisten gesprochen hat.
Frank Rieger 0:56:23
Du wirst wahrscheinlich auch sehr, sehr wenigen die Ahnung gehabt haben.
Linus Neumann 0:56:25
Ja, also da ich war ein bisschen enttäuscht. Also ich ich habe mich natürlich gefreut, äh da ähAls CCC sprechen zu können, ähm allerdings sage ich mal trugen jetzt die anderen Sachverständigen nicht zu meiner Ehre bei. Es waren irgendwie dann noch der Herr Doktor Roleder, dass so der,Lobbyist von Bitcoin, vom Bitco.
Frank Rieger 0:56:45
Bestimmt ganz toll fand.
Linus Neumann 0:56:46
Ja selbstverständlich, weil jeder DML-Anbieter Mitglied des Bitcom ist, ja, das ist ja äh staatliche äh Förderung seines Bereichs, der muss das ja toll finden,Interessant war dann und da muss ich dann jetzt mal den, wie heißt er denn? Höferling. Höferling zitieren, der äh.
Frank Rieger 0:57:06
Verliehen, ne? Hier, genau, ja.
Linus Neumann 0:57:07
Von der FDP, der dann sagte, ja.
Tim Pritlove 0:57:10
Geordneter oder was.
Linus Neumann 0:57:11
Abgeordneter im Bund im Innenausschuss, der dann sagte, ja ähm,Ich sollte ihm das jetzt nochmal genau erklären mit der mit der Ende zu Endeverschlüsselung, wie denn die Sachen auf das äh auf die Geräte kommen.Und dann habe ich ihm das erklärt, wie das so bei meinem bei meinem iPhone oder meinem Blackberry funktioniert und dass ich dadurch äh Ende zu Ende verschlüsselte E-Mails senden kann und dass das alles äh sich im Rahmen hält und dann sagte er, ja ähm,Aber wie ist das denn, wenn ich wenn man im Urlaub ist, in der Türkei und dort in ein Internetcafé geht,wie ich denn da meine Ende zu Ende verschlüsselt E-Mails abhole?Dann habe ich ihm gesagt, dass ich das äh einem Internetcafe nicht mache, weil ich da dem Gerät nicht trauen kann, ja, dass ich da weder Ende zu Ende verschlüsselte, noch nicht Ende zu Ende verschlüsselte Nachrichten abholen kann und dass sich das System ähm.
Tim Pritlove 0:58:05
Er möchte also gerne seinen Finanzamt Jahreseinkommensteuererklärung irgendwie net.
Linus Neumann 0:58:10
Im Internetcafe in der Türkei schicken.
Tim Pritlove 0:58:12
Scheiße.
Frank Rieger 0:58:13
Ich meine, da sieht man mal wieder, was für interessante Gewohnheiten unsere Politiker so haben, ne?
Linus Neumann 0:58:18
Aber das ist natürlich, also da muss man, okay, da können wir jetzt drüber lachen. Da muss man natürlich.
Tim Pritlove 0:58:21
Immer hinter immerhin hat er nicht Thailand gesagt.
Linus Neumann 0:58:24
Egal wie sicher das,Egal, wie sicher das Verfahren ist, was ich dann nutze, gegen ein Gerät, dem ich nicht trauen kann, äh kann ich mich da nicht schützen? Ähm,Insofern ähm ja, da habe ich dann den den Endgegner argumentativ, denke ich dann durchaus besiegt. Ähm,Trotzdem interessiert sich natürlich keiner für das, was ich gesagt habe, ne. Es war dann irgendwie so ähm.
Tim Pritlove 0:58:47
Ähm was den Drachen besiegt, aber es gab keine Prinzessin.
Linus Neumann 0:58:51
Es gab keine Prinzessin,Ähm ich weiß jetzt nicht, ob ich ich nenne jetzt mal die Person, die dann nachher am Fahrstuhl zu mir kam und sagte ich weiß ja, dass sie Recht haben,Ähm nenne ich jetzt nicht namentlich, aber der habe ich natürlich auch gesagt, ja gut, dann hätten sie da drin sagen müssen, ne. Es hilft mir ja nicht, wenn ich, wenn mir am Ende äh gesteckt wird, ja, wir wissen, du hattest Recht, aber äh verstehst ja, ähm,ist ja Innenausschuss, ne? Kann. So, kurz noch dazu meine Hauptargumentation.
Tim Pritlove 0:59:22
Innenausschuss hat nichts mit Logik zu tun.
Linus Neumann 0:59:25
So, es gibt also zwei Probleme ähm oder das das Problem, was ich sehe, ist ähm dadurch, dass das so wenige Anbieter sind,machst du natürlich diese Server und wenn du jetzt sagst, okay, gesetzlich dürfen da wirklich relevante Daten drüber gesendet werden. Und zwar so relevante Daten, dass es den Personen fünfundsiebzig Cent wert ist, die darüber zu schickenDas macht den Server, auf dem dieser ganze Kram liegt, natürlich zum relativ attraktiven Angriffsziel. Das war die Argumentation, mit der ich versucht habe, dem Innenausschuss das näher zu bringen und das hat sie auchdurchaus interessiert. Ähm was sie anscheinend aber noch mehr interessiert, ist,Und da kann ich sie zumindest nachvollziehen, wenn ich als,Bundesregierung jetzt wirklich so ein Ende zu Ende verschlüsseltes sicheres Kommunikationssystem meinen Bürgern aufstelle,Dann äh tue ich mir da eventuell keinen großen Gefallen mit. Vor allem wenn ein Trojanereinsatz hundertfünfzigtausend Euro kostet,Also ähm das ist.
Tim Pritlove 1:00:25
Das ist.
Linus Neumann 1:00:28
Ja, also das das scheint dann natürlich die rationalste sein. Da da ging einfach das Memo mal rum, ja klar.
Tim Pritlove 1:00:31
Meinst du, da war ich meine bei na gut, aber ich meine, wenn sie dann eh quälen TKÜ auf meinem Rechner an.
Linus Neumann 1:00:37
Ja, ja, aber sie bei D-Mail haben sie natürlich.
Tim Pritlove 1:00:40
Aber das müssen sie ja sozusagen auch erst tun und so können sie ja dann bei ihren Freunden bei der Bitcom äh sozusagen die TKÜ dann sozusagen machen, so wie sie es bisher auch gewohnt sind mit den Telekommunikationsunternehmen.
Linus Neumann 1:00:50
Die muss ja auch die muss er ja sogar per Gesetz dann sein. Also das ist das ist ganz klar, dass die opfern da äh einen großen Aspekt der Sicherheit dieses Verfahrens, für die Möglichkeit, das alles schön überwachen zu können. Ist in dem Moment scheißegal, weil es wird alsoWenn's überhaupt jemand nutzt, dann eben für die Steuererklärung, die kriegen sie ja ohnehin. Insofern ähm also ich sehe da drei Möglichkeiten. Die erste.
Frank Rieger 1:01:13
Dann kommt ein PDF vom Finanzamt dann gleich noch der Trojaner zurück.
Linus Neumann 1:01:16
Das war.
Frank Rieger 1:01:17
Der Interessante, der Hammer ist ja, das haben wir ja vorhergesagt, ne?Also wir haben ja einen Aprilscherz gemacht, wo wir gesagt haben, äh wie Elster, also diese elektronische Steuerabgabe äh Geschichte. Ich glaube, zweitausendsieben haben wir den gemacht oder so zweitausendsechs. ÄhBundestrojaner und,Der Hammer ist, diesen Aprilscherz sind wir nie wieder losgeworden, ne? Wir kriegen immer noch Anfragen dazuob das denn wahr sei, ob wir denn da irgendwie mal einen Beweis für gehabt hätten, Entschuldigung, könnte aufs Datum gucken, so. Und jetzt holt uns sozusagen die die Wahrheit unseren Aprilscherz ein, ne?
Linus Neumann 1:01:53
Also ich sehe drei Optionen. Jetzt habe ich den dort anwesenden Herren auch gesagt. Erstens, ähm das nutzt keiner,und das ist dann wahrscheinlich auch die beste Option für alle Beteiligten, weil ähm RCS kostet die Anwender dann kein Geld. Die Server werden nicht angegriffen und ähm ja, keiner hat großen Schaden, wenn sie mal aufgemacht werden.Zweite Option ist, die ich für weniger wahrscheinlich halte, das setzt sich durch, dann wird das da früher oder später krachen, weil einer die Büchsen aufmacht,Und dritte Option wäre eben, sie nutzen's jetzt noch, äh nutzen jetzt noch die Gelegenheit, das Demel-Gesetz so zu ändern, dass sie eine vernünftige Ende zu Endeverschlüssung drin haben,und dann hätten sie wirklich für ihren E-Government-Traum da durchaus eine eine solide Basis, ne. Ähm.
Frank Rieger 1:02:42
Aber ich glaube, da schlägt ein tiefes Gesetz von der Endkompetenz der Mächtigen zu,Also am Ende ist es halt irgendwie genau das Problem, was wir überall an verschiedenen Bereichen haben, dass ähm,Wann immer sie mal so eine halbwegs gute Idee haben, wie zum Beispiel halt, ich will eigentlich ja gerne tatsächlich mit meinem Start per E-Mail kommunizieren können, dass der mir dauernd irgendwie dieses Papier in den Briefkasten schickt, was ich dann irgendwie scannen, Archivieren, wiederfinden, nach zehn Jahren nochmal aus dem weichen Tor ziehen muss,Finde ich ja hochgradig lästig. Also ich will ja eigentlich tatsächlich mit meinem Start per E-Mail kommunizieren. Ich fände sehr gut, wenn die sich tun würden. Nur ist halt das Problem dabei.
Tim Pritlove 1:03:18
Auch gar nicht mal, ich weiß gar nicht, warum man sich auf E-Mail so so festlegt. Ich fände.
Frank Rieger 1:03:21
Digital kommunizieren. Also.
Tim Pritlove 1:03:23
Habe ja gar nichts gegen diese Webinterfaces, wenn sie nicht die ganze Zeit mit ja war äh Plug-in,überhaupt darstellt, funktioniert.
Frank Rieger 1:03:31
Er sieht fast, ich würde halt einfach gerne tatsächlich mit meinem Start irgendwie in die digitale Art und Weise kommunizieren, ob's jetzt E-Mail ist oder was auch immer, äh sei mal dahingestellt,Das Problem dabei ist halt nur, wie wir bei diesem, die E-Mail-Gesetz wieder mal sehen,Wann immer die so eine halbwegs gute Idee haben, so oder die zumindest im Ansatz irgendwie ganz früh mal irgendwann so ansatzweise gut war,mutiert die halt über die diese Lobbyveranstaltung und den den Einfluss der Sicherheitsbehörden, die dann immer gerne mitlesen wollen,dahin, dass es halt irgendwie so ein schrecklicher Unsinn, wie die Emil wird,sind halt so genau diese beiden Aspekte. Zum einen die Sicherheitsbörse sagen, wir wollen aber abhören können oder wir wollen zu der Erweiterung unserer Befugnis benutzen können. Und zum anderen haben wir dann halt irgendwie so Bitcom und ähnliche Konsorten, die halt,Da irgendwie noch eine Möglichkeit sind, halt noch mal so ein paar wie Bundeseuros abzufassen für Förderung oder sonstige äh äh Geldverdienerei. Und deswegen diese eigentlich möglicherweiseIm Ansatz haben wir ganz guten Ideen und Gesetze, nämlich zum Beispiel sowas wie dann halt immer zu so einem Kram mutieren. Und deswegen sage ich immer, wir brauchen für solche Sachen halt einfachnicht-staatliche Strukturen. So, wir brauchen so was wie zum Beispiel halt ähm,Der Grundgedanke des öffentlich-rechtlichen, nämlich eine nichtstaatliche Struktur, die aber der Öffentlichkeit dient,Also zum Früh jetzt nicht so was wie die GZ da wieder bauen, sondern einfach sagen, wir brauchen eine Struktur, die halt.
Tim Pritlove 1:04:51
Vielleicht sowas wie so eine Internet-ARD.
Frank Rieger 1:04:53
Genau, also sowas, was halt einfach sozusagen sich darum kümmert, dass bestimmte Infrastrukturen,funktionieren da sind und irgendwie, also wie zum Beispiel halt so 'ne Zertifikatsinfrastruktur, wie Kommunikationsinfrastruktur für man kann mit seinen Behörden kommunizierenso und die eben nicht von den Sicherheitsbehörden irgendwie dominiert wird und die eben nicht von den Profitinteressen irgendwie der der Internetkonzern dominiert wird,Damit wir uns allen am besten gedient, weil offensichtlich ist diesen, die jetzigen Strukturen nicht dazu in der Lage, sowas entgift.
Tim Pritlove 1:05:20
Ähm hm.
Linus Neumann 1:05:22
Meinst du das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik?
Frank Rieger 1:05:25
Nee, die sind ja eine nachgeordnete Behörde des Innenministeriums, insofern fallen sie ganz klar unter Start.
Tim Pritlove 1:05:32
Aber so etwas wie die Aufgabe, die das BSI wahrnimmt, so einer Rolle zum.
Frank Rieger 1:05:36
BSI müsste eigentlich zum Beispiel eine völlig unabhängige Behörde werden, die halt also kein Ministerium untersteht. Und genauso hätte ich eigentlich gerne eineBundeskommunikationsagentur, die halt sich darum kümmert, halt irgendwie dafür zu sorgen, dass ich mit meinen Behörden digital kommunizieren kanndie nicht irgendwie in dem Innenministerium untersteht und die nicht dem Wirtschaftsministerium untersteht und die nicht irgendwie eine Partnerschaft mit The Systems und irgendwie diesen ganzen anderen Leuten hat, sondern einfach irgendwie nur dafür sorgt, dass meine Interessen als Bürger im digitalen Raum neutral und so umgesetzt werden, dass es halt irgendwie,vernünftig ist.
Tim Pritlove 1:06:05
Ja, finde ich sehr nachvollziehbare Forderung.Na ja, also mit der E-Mail findet das aber nicht statt. Äh jetzt war das im Innenausschuss. Das heißt, auch da rollt jetzt wieder irgendeine Gesetzeslage heran, die dann alle ganz toll finden, weil sind ja bald Wahlen. Wir müssen ja fertig werden.
Linus Neumann 1:06:20
Das da ist jetzt mit wenig äh mit wenig Diskussionswissen, ja. Nein, das ist ja auch.
Tim Pritlove 1:06:24
Zu rechnen, weil es interessiert mal wieder keinen Schwanz, aber ich glaube die Wahrscheinlichkeit, dass Option eins äh eintritt, dass es keiner benutzt, die ist wahrscheinlich eh maximal groß, oder?
Linus Neumann 1:06:35
Die halte ich für maximal groß, auf jeden Fall.allerdings, was äh Fun fact, war meine Freundin genau am gleichen Tag, also im Moment zu dem Zeitpunkt, wo ich in der Anhörung war, war sie irgendwie beim Bürgeramt, weil sie ihren Führerschein verloren hatte und musste irgendwie den neue Bahn tragenÄhm oder eine Neuausstellung. Und die war drei Stunden da beschäftigt, ne? Und ähm oder oder zwei. Und die sagte, das wäre jetzt schon durchaus schön gewesen,ne, wenn man das jetzt mal per äh E-Mail oder D-Mail hätte machen können. Und ähm.
Tim Pritlove 1:07:06
Was hätte machen können?
Frank Rieger 1:07:07
Einfach sagen, ich habe meinen Führerschein verloren, schickt mir einen Führerschein.
Linus Neumann 1:07:10
Neuen Herr, zack, bumm, hier.
Frank Rieger 1:07:12
Hier ist mein Zertifie ist mein Zertifikat irgendwie, meine Daten habt ihr noch, schickt mir den Scheiß. Warum geht das nicht? Zweitausenddreizehn? Warum muss ich für meine Lohnsteuerkarte oder wie auch immer das Ding da heißt, irgendwie zum Amt laufen? Wieso muss ich für eine Meldebestätigung da hinlaufen? Herr Gott.
Linus Neumann 1:07:26
Außerdem bin ich umgezogen, wollte noch ein Gewerbe anmelden. Ja, vielen Dank, schickt darüber, ne, per D-Mail, ja, also.
Tim Pritlove 1:07:33
Ja, also ich meine, bei so Ausweissachen, da wäre ich noch generell sehr vorsichtig, aber zumindest die Sachen, die jetzt auch nicht so mega sicherheitsrelevant sind, äh in zunehmendem Maße, zumindest so das, was das BürgeramtAlso die die Eulen, die die normalen Sachen mit gib mir doch mal eine Bescheinigung, gib mir doch mal eine Meldebestätigung. Sowas zum Beispiel, nedass äh ja, das wäre in der Tat wünschenswert. Wir äh schauen mal vielleicht muss da auch äh die Netzgemeinde mit guten Ideen voran äh schreiten. Schauen wir mal,was sich da äh ergibt.
Linus Neumann 1:08:08
Ist noch ein ein gefallenes Mädchen. Als Rätsel gebe ich das den Hörern mit. Und zwar sagte der ähm Herr Doktor Roleder ähm,vom Bitcom dann so als er als er wusste es war fünf vor zwei oder was und ich komme nicht mehr dran, hat er gesagt, ja äh,Man muss bei sowas immer eine Abwägung machen zwischen IT-Sicherheit und Datenschutz und bei der D-Mail haben wir ganz klar den Fokus auf den Datenschutz gelegt,Ich war ich bin da bis heute drüber am Rätsel, was er damit sagt,Ich kann es, ich verstehe es nicht, ja. Ich weiß.
Frank Rieger 1:08:42
Ach so, ich weiß warum. Ähm Datenschutz ist natürlich Antivirus. Weil der Virus will an deine Daten.
Linus Neumann 1:08:49
Und davor schützt sie.
Frank Rieger 1:08:51
IT-Sicherheit ist diese andere mit der Verschlüsselung. Dieses schwierige mit der Matte und so. Was die Menschen nicht verstehen, weswegen weil sie da eine Zusatzsoftware für brauchen.
Linus Neumann 1:09:00
Befriedigt mich nicht. Dieser diese Erklärung befriedigt mich.
Frank Rieger 1:09:04
Ist ja auch nur eine Theorie. Ich ich glaube, er hat halt einfach nur.
Linus Neumann 1:09:05
Ich glaube, er hat halt einfach nur gedacht, das ist ein geiler Satz, den versteht keiner. Dann denken dann denken alle so, hoa, mein weißer Mann, überzeugend, Datenschutz ist wichtig.
Tim Pritlove 1:09:10
Ja, ich glaube auch die Reden. Ja, die reden, die reden einfach nur. Datenschutz ist wichtig. Er ist so ein bisschen wie die Loriot Bundestagsrede.
Frank Rieger 1:09:18
Hm, ja, so kommt man sich da manchmal wirklich vor.
Linus Neumann 1:09:20
Ich habe mich da echt.
Tim Pritlove 1:09:22
Muss man auch mit Nachdruck äh sagen und ich betone, dass äh noch ein weiteres Mal ausdrücklich und äh ich denke, dass wir jetzt auch weitermachen können.
Frank Rieger 1:09:29
Wir werden und wir werden eine gemeinsame Lösung finden.
Linus Neumann 1:09:32
Und das ist auf jeden.
Tim Pritlove 1:09:34
Ist auch gut für alle.
Linus Neumann 1:09:35
Es ist jetzt schon neunundneunzig Prozent sicher. Das hat er auch gesagt. Ja, bei achtzig Millionen Bürgern macht.
Frank Rieger 1:09:45
Kein Problem.
Tim Pritlove 1:09:48
Super.Naja gut, ja, also wir haben ja auch äh nichts ähm zu befürchten, denn wir haben ja alle Breitbandinternet in Zukunft, da wird das schon irgendwie mit der Kommunikation, mit dem Staat schon äh klappen.
Linus Neumann 1:10:02
Ist auch vorbei.
Tim Pritlove 1:10:03
Ja, mich erreicht ihr ja, da kann ich ja jetzt auch mal berichten, mich erreicht ihr ja leider im Urlaub so ein bisschen en passant,Äh auch diese Mail, die dann schnell äh Verbreitung fand, weil sie nicht nur mich erreichte, sondern auch noch äh andere. Breaking News war's dann bei den äh Fanboys, die äh die Zeit hatten da mal eine passende Webseite zusammenzustellen,Und ja, in dieser Mail waren doch sehr ähm belastbare Informationen, äh dass die Telekom halt jetzt plant.die teilweise oder überhaupt generell schon in den Verträgen vorgesehene Volumendrossel dann auch wahr zu machen allerdings noch in etwas verschärfterer Form als das derzeit in diesen Verträgen drin steht,und ja äh ich habe jetzt die Zahlen gerade nicht äh vor mir, aber,äh die Kernessenz ist, dass so sehr fragwürdige Datenmengen grenzen dort aufgerufen werden für normale DSL äh Anschlüsse waren's glaube ich fünfundsiebzig Gigabyte, für VDSL dann noch immerhin zweihundert Gigabyte.Und äh wenn man dann halt dieses Limit durchbricht und was ich mich an der Stelle schon mal frage, ist von welcher Richtung reden sie jetzt, ja, also,reicht zweihundert also geht's nur um Runterladen oder geht's um hochladen oder wird das auch noch beides gerechnet, also das kann ich hundert runter und hundert hoch und dann bin ich,zweihundert Kilo, also das habe ich da das ist vollkommen unklar, so wie man ja auch auf Verträgen äh und nirgendswo die Information findet, wie viel Upload man eigentlich hat,auch immer, also dann soll's irgendwie klick machen und dann äh ist man so auf ähm dreihundertvierundachtzig Kilobit, was eine interessante Zahl ist, weil es handelt sich ja dabei sozusagen um den Native Speed von dem ersten 3G UMTS.
Linus Neumann 1:11:56
Ah, ich dachte, ich hätte mich gewundert, wo sie an die Zahl kam.
Frank Rieger 1:11:59
Ist auch der nette Speed von von dem einen mega bit äh DSL ab.
Linus Neumann 1:12:04
Ja, stimmt, genau. Das war der.
Frank Rieger 1:12:06
Drei vierundachtzig ab.
Tim Pritlove 1:12:09
Bei dem einen Megabit A. Mhm.Ja genau, also so eine Zahl, die man immer mal wieder sieht und ja, das soll dann sozusagen, also ich meine, diese dreihundertvierundachtzig Kilo beziehen sich ja dann wahrscheinlich auf denDownstream, Frage ist halt dann auch wieder, was ist mit dem Upstream, wenn der dann sozusagenin demselben Maße, äh in dem selben Maße reduziert wird, also wenn ich jetzt mal von den fünfzig Megabit auf dreihundertvierundachtzig Kilobit runterrechne, dann kann irgendwie von dem Upstream ja auch nicht mehr so sehr viel äh übrig bleiben.
Frank Rieger 1:12:37
Zwei Kilobitt oder drei.
Tim Pritlove 1:12:38
Ja, also es ist wirklich klar, natürlich, ne? Röhrchen.
Frank Rieger 1:12:42
Für die SSH reicht's aber doch, ne? Ist halt so.
Tim Pritlove 1:12:45
Ja, sie können auch noch chatten. Ja.
Frank Rieger 1:12:49
Also der Hintergrund dabei ist halt, dass die Telekom äh sind ja zwei Sachen. Zum einen hat die Telekom äh also wenn man sich so an diese fünfundsiebzig Gigabyte anguckt, so sind halt sowas wie drei Blu-ray Filme, ne, also halt so über den Daumen,Du sollst ja deine Filme halt auch nicht irgendwie aus dem holen, sondern halt aus ihrem irgendwiees Angebot. Ähm das ist das eine und zum anderen,haben die halt einfach kein Bock ihre ihre auszubauen ne? Die wollen halt einfach,sozusagen mit dem, was jetzt da an stehen haben, halten noch auf absehbare Zeit halt irgendwie ordentlich Geld verdienen und im Zweifel verkaufen sie dann halt für optionale zwanzig Euro halt noch die nächsten zweihundert Gigabyte.
Tim Pritlove 1:13:30
Gut, jetzt ist natürlich die Frage, ähm,Was kann jetzt eigentlich passieren? Dann gehen wir mal davon aus, die Telekom macht das und führt das einfach so ein, dann ist es ja auch nicht so, dass jetzt alle gleich zu äh zum Mitbewerber wechseln, weil wir wissen ja alle, zum Mitbewerber wechseln ist heutzutage keine Option, weil's meistens gar keine gibtschon gar nicht bei Highspeed-Anschlüssen.
Linus Neumann 1:13:51
Und es würde auch nicht wundern, wenn die Mitbewerber das längst schon auch mit Wüsten.
Frank Rieger 1:13:56
Beziehungsweise gleich so gleich.
Tim Pritlove 1:13:57
Reimen sich dann die Hände und sagen, ah, super, mal wieder mehr Geld verdienen und so weiter, auch kein Problem. Was ich auch sehr vermisse in diesen Geschichten äh ist halt auch so klare Aussagen dadrüber, ähm,wie man denn das dann sozusagen wieder aufgelöstkommt, weil ich meine, was soll das dann heißen, dass ich dann bis zum Ende des Monats schleichend unterwegs sein soll? Kann man überhaupt mehr bezahlen? Wird's einen Tarif geben, der das äh alles äh abdeckt? Also das ist auch ähm,Ein äh echtes äh Problem.
Frank Rieger 1:14:30
Na ja, ich meine, am Ende ist halt irgendwie die Frage, wenn äh,welche äh welche Anschlüsse sie am Ende liefern können, ne, sie waren diese diese Fibertouranschlüsse, die sie ja gerne haben wollen, ähm wie heißt denn diese Entertainment Fiber? Ist auch geil, ne?
Tim Pritlove 1:14:49
Habe ich noch nie gehört vorher, muss ich sagen.
Frank Rieger 1:14:51
Das ist halt irgendwie deren deren Versuche halt irgendwie halt irgendwie den äh,Na ja, nee, ist nicht Opal, ist halt irgendwie den der Nachfolger. Nee, der Nachfolger zwischendurch hat mal wieder Kupfer. Ähm,Und da wollen sie dann halt natürlich irgendwie ihr eigenes Videotraining halt reintun, ne? Das ist halt so der.
Tim Pritlove 1:15:12
Ja, also die die diese Planung geht äh bis vierhundert Gigabyte hoch bei diesen dicken Fiber zweihundert Anschlüssen, von denen ich mich echt frage, wo man die eigentlich kriegt, ne?
Frank Rieger 1:15:21
Na, die gibt's noch nicht. Die bieten sie noch nicht an.
Tim Pritlove 1:15:23
Und das ist auch geil, erinnerst du dich, du erinnerst dich bestimmt noch da dran, diese uralte Grafik, die man mal ausgegraben hat und die stand, glaube ich, in der Datenschleuder. Telekom, Multimediaplanung oder so eine,Grafik war mit irgendwie so dicke Leitung rein ins Haus und dünne Leitung raus, so wie.
Frank Rieger 1:15:41
Nee, ja, genau.
Tim Pritlove 1:15:41
X Seiten und da war dann irgendwie so ein Button irgendwie beim Userterminal nämlich kaufen.
Frank Rieger 1:15:46
Mhm. Genau.
Tim Pritlove 1:15:46
Und genauso ist hier so die diese Vision, diese Visualisierung des äh Highspeed-Volumens, wie sie das nennen, ja? Highspeed-Volumen ist auch geil, ja, also seit wann ist ein Volumen schnell? Alsoäh ja und das wird dann hier einfach in Filmen pro Woche oder auch HD Filmen pro Woche.
Frank Rieger 1:16:07
Stunden online Gaming pro Tag oder Downloads.
Tim Pritlove 1:16:10
Oder wie viele Fotos in hoher Qualität.
Frank Rieger 1:16:15
So einfach so richtig schlimmer Marketing Bullshit.
Tim Pritlove 1:16:17
Ja, ja, also man kann zehn Stunden Webradio pro Tag.
Linus Neumann 1:16:22
Na das ist halt das dann, was der Typ oder die Typen im T-Punkt. Ne? Also, wenn sie, da können sie zehn Stunden am Tag Webradio hören, da ist das immer noch nicht aufgebraucht. So viel ist das.
Tim Pritlove 1:16:35
Kannst du zwei Stunden Radio hören, drei Filme im Monat ausleihen in HD, zehn äh pro Monat. Außerdem noch vierhundert Fotos hoch oder runterladenbisschen äh Online-Gaming, das geht sogar länger als Radio, ne, wer hätt's gedacht, ja, kannst noch fünfzig Programme runterladenzweihundert Musik runterladen und tausend Webseiten auf Hunde, sagt sich doch jeder. Mehr brauche ich doch nicht.
Frank Rieger 1:16:58
Tausend Webseiten.
Tim Pritlove 1:16:59
Ja, also das ist.
Linus Neumann 1:17:00
Viele kenne ich gar nicht.
Tim Pritlove 1:17:01
Ich finde das, ich finde das wirklich, also ich finde das schon perfide ist, irgendwie das einzige, was mir da äh einfällt. Das ist also wirklich eine Verarschung. Äh,ohne Ende und ich weiß bloß ehrlich gesagt nicht so richtig äh was da eigentlich gegen helfen soll.
Frank Rieger 1:17:17
Was dagegen helfen würde, wäre, wenn irgendwie die Bundesnetzagentur da als Regulierer eingreift, was nämlich ihre Aufgabe ist,insbesondere in in Ecken, wo es halt irgendwie ein Monopolanbieter ist, wie die Telekom, muss die Bundesnetzagentur halt eigentlich da einschreiten. Sie tut's halt nur nicht, weil der Bund immer noch einen signifikanten Anteil von Telekom-Aktien hält.dementsprechend da den auch wieder unzulässige Interessensvermischung da ist und also das Problem, was was wir jetzt hier sehen bei dieser Telekom ist halt, die wollten ja eigentlich,einen äh quasi eine Regulierung erreichen, dass sie sagen, wenn sie Fasern nach Hause legen, also die sie hier entertainen mit Fiber und so, dass sie die dann.Ähm eine Weile exklusiv nutzen können, also dass sie halt äh da keine äh anderen Anbieter mehr drauflassen wollen. Und da hat der Bund gesagt, so nee,so machen wir mal nicht. So, also ist halt nicht nicht irgendwie der äh,ja entspricht nicht so ganz dem, was wir wollen. Und dann sagt die Telekom, na gut, okay, dann gibt's bei uns keinen Business Case,also ist unsere Aufgabe jetzt zu merken was wir haben,Dass also irgendwie Fiber to the Home Ausbau halt so langsam wie's irgendwie geht und ansonsten halt irgendwie den äh ja, zu merken, was halt da ist und das ist halt wieder genauso ein Problem, das eigentlich ist ist so Telekommunikation. Der Internetanschluss ist halt eigentlich sowas wie Strom,Ist halt eigentlich ein Stromnetz. So einfach nicht. Ich werde da irgendwie äh drum rum diskutieren, warum muss das irgendwie eine Struktur sein, mit der jemand irgendwie große Profite machen?eigentlich wollen wir irgendwie eine Struktur haben, die sagt, okay, äh wir bringen dir die größtmöglich technischen, mögliche Bandbreite nach Hause zu geringstmöglichen Kosten,weil's halt eben mittlerweile auch Aufgabe des Staates sein sollte, dafür zu sorgen, dass halt irgendwie Strukturen da sind, die uns irgendwie mit Kommunikation versorgen,So und dazu gehört halt zum Beispiel eine garantierte Mindestbandbreite, ne, was wir auch gefordert haben als Club,Gesagt haben so, egal was passiert. Du willst halt irgendwie immerhin mindestens einen Megabizime auf jeden Anschluss haben, der halt nicht mit irgendwelchem Traffic-Shaping äh DPI oder was auch immer genau dieses Jahr müssen's wahrscheinlich dann schon zwei sein.
Tim Pritlove 1:19:20
Ich habe schon immer zwei gesagt.
Linus Neumann 1:19:22
Vier.
Tim Pritlove 1:19:24
Ich habe vor zehn Jahren schon gesagt, zwei.
Frank Rieger 1:19:26
Irgendwas was halt.
Tim Pritlove 1:19:28
Wurde ich mal gefragt, ich war mal echt mal wirklich so vor vor ich glaub es ist schon fast zehn Jahre gab's mal so 'ne Veranstaltung ja wo so allerlei kluge Leute irgendwie rumsaßen und ich dann so auf dem Podium meinte so ja wir brauchen einfach mal zwei Megabitter,Was meinen sie denn damit machen? Und so, ja, weißt du, so ja, was weiß ich, wie wär's mit Backups so?
Frank Rieger 1:19:48
Warten. Ja, ne, vor allen Dingen ist die Antwort einfach nicht warten.
Tim Pritlove 1:19:56
So und heute ist das tatsächlich auch ein Argument. Ich meine, reden hier alle irgendwie die deutsche Cloud und so weiter. Das muss jetzt hier irgendwie alles werden und so, ne? Willst du deine Daten sichern? Und dann kannst du deine Daten nicht sichern, weil du irgendwie eine Drossel äh,Das geht einfach alles gar nicht. Also wenn schon, also ich meine, ich sage mal, ich kann generell verstehen, dass wenn ich jetzt so einen hundert Megabit,zwanzig, also hundert Megabit Down, zwanzig Megabit Up VDSL einhundert, was es nicht gibt, aber was es mal geben müsste,Ja, wenn's den Anschluss habe. Und ich da wirklich jetzt Software fahre, die wirklich zu vierundzwanzig Stunden das Ding irgendwie zu fünfzig Prozent auslastet,dann da dann haben hätten die ein Problem, wenn das viele Leute machen,ja? Ist ja auch so, auf der einen Seite wird immer von Mischkalkulationen gesprochen, auf der anderen Seite ist das immer total böse, wenn einige das dann ausnutzen,Ja, also was denn jetzt? Mischkalkulation, ja, oder, oder, oder böse Wichte, die jetzt unbedingt mit einer Drossel bekämpft werden müssen. Ähmdas aber ich stimmen dir zu Frank, es ist halt vor allem im Wesentlichen ein Problem des Auftrages, ja? Es wird immer viel erzählt von einundzwanzigsten Jahrhundert und digitale Gesellschaft und der Aufbruch und die Wirtschaftsförderung, aber es gibt irgendwie keinerlei Liniein der man klar gesagt wird, so äh so eine Sachen behindern einfach den Fortschritt äh äh im Land und das geht einfach nicht.
Linus Neumann 1:21:17
Die Sache ist ja, warum wollen sie's machen? Also, dass ja die die bisher noch ungeklärte Frage. Klar, sie wollen,sie wollen nicht, sie wollen nicht weiter investieren, sondern lieber erstmal weiter melken. Andererseits öffnen sie sich dadurch ja auch dann genau wie im,wie sie's schon im Mobilbereich machen, wahrscheinlich äh mit ihrer, wir hatten das ja hier lang und breit kritisiert, diese Spotify-Flatrate, dass die Möglichkeit, das zu tun, sichern sie sich ja dann auch im Festnetzbereich,sie sagen, wir haben jetzt die Volumenbeschränkung, dadurch können wir dann auch irgendwie so ein, so ein, so ein, ja, ich sage mal, so ein, so einen Pöbeltarif anbieten, der irgendwie äh tatsächlich das bietet, was normaler Nutzer erstmaloder was diese Nutzer eben nicht überschreiten werden. Da gibt's irgendwie ein paar Leute, die sind da regelmäßig an der Grenze, die haben am am Ende des Monats ihr Inklusiv Volumengebraucht. Die haben dann entweder die Wahl ihren äh noch ein paar Tage zu warten, bis wieder neuen neuen Monat gibt. Oder ähmSie kaufen dann doch mal den teureren Tarif, aber das Schöne ist ja dann zu sagen, ey, wisst ihr was und hier so,euer Facebook Traffic, der geht ja schon mal nicht von ab. Und euer Spotify auch nicht. Da müsst ihr, könnt ihr euch hier so eine, so eine äh Zusatzdienstleistung kaufen und so weiter. Und das ist der der richtig schöne erste Schritt,dahin, dass alle auf einmal Netzneutralitätsverletzende Angebote haben wollen.
Frank Rieger 1:22:43
Klar. Tja.
Linus Neumann 1:22:46
Und das ist äh wirklich.
Frank Rieger 1:22:47
Denke, dass was man also falls wir eine Partei hätten, die sich um sowas kümmert, wäre es natürlich ein schönes Wahlkampfthema, ne?
Tim Pritlove 1:22:55
Aber haben wir ja leider nicht.
Frank Rieger 1:22:57
Was uns eigentlich dann zum.
Tim Pritlove 1:22:59
Thema und letzten Thema bringt.
Linus Neumann 1:23:02
Ja, in Anbetracht der der sehr also ist ja jetzt durchaus so die mittidepressivste Sendung, die wir bisher hatten, was so die Themen.
Tim Pritlove 1:23:10
Aber nicht ohne Unterhaltungsfall.
Linus Neumann 1:23:12
Sie hatte durchaus Unterhaltungsfaktor, aber wir hatten selten eine solche äh also wie die Zeit sovorangedacht. Ich ach krass, nächste Sendung, übles Thema. Oh, wir wir brauchen Frank. So, dann ähm.
Frank Rieger 1:23:29
Ich habe verschließlich einen Ruf zu verlieren, nicht wahr?
Linus Neumann 1:23:30
Nein, also.
Tim Pritlove 1:23:31
Nein, also.
Linus Neumann 1:23:32
Was ich zu diesen ganzen Themen dann noch äh ergab, war dann eine Debatte darüber, dass äh die die Netzgemeinde jetzt äh verkackt hat, ja. Also wir hatten das eingangs schon erwähnt, ähm,und alle.
Tim Pritlove 1:23:47
Villingen hat es uns prophezeit.
Linus Neumann 1:23:49
Wer hat das prophezeit? Ja genau, genau. Der hat ja.
Tim Pritlove 1:23:50
Hilfe legen, hieß er doch, ne? Ja, genau, genau, der hat Netzgemeinde, ihr werdet den Kampf verlieren.
Linus Neumann 1:23:56
Wer hätte gedacht, dass der olle Hebeling, ja? So, also es gibt eine lange Kritik. Es gibt ähm,Es gibt Kritik an den an der Piratenpartei, es gibt die Piratenpartei jetzt irgendwie auf ihrer Webseite so eine Artikelserie veröffentlicht. Äh was tut die Piratenpartei eigentlich gegen dieses und dieses und dieses, um irgendwie zu betonen, dass sie ja durchaus Arbeit leisten.woraufhin politisch, inkorrekt, aber inhaltlich korrekt,äußerte, dass die Putzfrau auch keiner fragt, wie lange sie gebraucht hat, um den Fleck nicht wegzuputzen,Und ähm entsprechend ging es dann weiter und jeder zeigt auf jeden und schrie ihn an. Und ähm die Netzgemeinde äh ist jetzt ist schlecht und allen fühlt es fehlt es an Geld und wir haben's alles falsch gemacht.
Frank Rieger 1:24:44
Ach, na, es fehlt uns alles nicht an Geld. Das ist also ich denke schon, dass eines der Probleme tatsächlich wirklich die Piraten sind, weil die Energie, die die da verbraten haben, mit sich gegenseitig runterputzen und irgendwie über irgendwelchen Scheißstreiten und irgendwie es immer noch nicht hinbekommen, irgendwie sowas wie irgendwie ein,Internetwerkzeuge für irgendwie politische Willensbildung in ihrer Partei zu benutzen,also man stelle sich nun mal vor, diese Energie und diese Menge Leute, die sich da irgendwie aufgeraucht haben irgendwie bei dem Versuch irgendwie äh ein überholtes Modell politischer Beteiligung zu replizierenwäre tatsächlich irgendwie in richtige, inhaltliche Arbeit geflossen. Denn wenn du heute ganz woanders,So und äh das denke ich auch mal eine Kritik, die man auch einfach mal anbringen muss, dass man sagen muss, okay, also das äh die,ähm bei allem, was irgendwie die Piraten getan haben dafür, dass diese Themen irgendwie in Deutschland irgendwie auf die Agenda gekommen sind, beziehungsweise halt eben äh wichtiger genommen wurden aus Angst davor, dass halt möglicherweise,Piratenpartei den etablierten Parteien halt irgendwie stimmen klaut.Ähm ist es halt eben doch, gilt auch genau das Umgekehrte, der genau der Umgekehrte Effekt, jetzt ist diese Angst halt weg. Also ist halt irgendwie so, dass irgendwie die,die Furcht davor, dass äh dass diese Themen äh viele Stimmen kosten könnten, ist halt nicht mehr da, zumindest nicht irgendwie so, weil wie die CDU CSU und FDP,und dementsprechend benehmen die sich halt dann einfach natürlich so wie sie immer getan haben, nämlich zu sagen so, OK, wir wissen, dass wir irgendwie nicht recht haben, aber ist uns doch egal, machen wir halt,So und ich denke, das soll so ein Punkt, wo man.Also ich habe ja auch immer auf Twitter irgendwie den den großen Spaß mit denen also es gibt da so eine Standardantwort von den Piraten lautet ja hey, dann komm doch zu uns und mach's besser.Ne, also mach doch irgendwie so also komm doch, also mach doch mal irgendwie besser bei uns hier so irgendwie hier kannst du mitmachen. Und weißt du, woran mich das erinnert?politisch völlig unkorrekt, ob ich dafür mal, ne? Das erinnert mich so ein bisschen an DDR,Wenn man Dach, wenn man da irgendwie gesagt hat, man will ja irgendwie ein bisschen mal was am System hat, die SED sagt, hey komm zu uns, wir sind zwar das System, aber hier kannst du wirklich was ändern.
Tim Pritlove 1:26:50
Jetzt sind wir ja kurz vorm Nazivergleich. Der Stasi-Vergleich.
Frank Rieger 1:26:55
Also deswegen liebe Pira, liebe Piraten würde kritisiert werdet, dann benutzt doch bitte nicht dieses doofe, komm doch zu uns, hier kannst du's besser machen, Argument, man kann's bei euch nicht besser machen.
Linus Neumann 1:27:06
Für dieses Argument scheinen die Piraten anfällig zu sein, weil sie haben ja immer eine Partei gegründet, also das das ist ja das das Angebot, was das System an dich macht, ja also.
Frank Rieger 1:27:14
Zum Gründe noch eine Partei. Ich meine, Herr Gott, man kann sich da, wie gesagt, okay, auch beliebig dran aufheizen irgendwie und irgendwie viel Zeit damit verbringen, Wahlkämpfe zu an, diese ganzen Kram zu machen, aber.
Tim Pritlove 1:27:24
Ja gut, ich meine, es gibt ja jetzt auch Stimmen, die so ein bisschen die äh äh Glas-Halb voll, halbleer äh Metapher bemühen und sagen, na ja, man kann ja auch, äh man muss nicht immer so ganz digital äh undbinär nach dem äh Endergebnis, Gesetz ist durchgekommen, Gesetz ist nicht durchgekommen, sondern man sollte vielleicht auch mal schauen, was ist denn durchgekommen, also äh Herr Stadler hat ja dann seinen Blogeintrag,ganz andere Perspektive eingenommen und meint so, im Wesentlichen, naja, okay, es gibt zwar jetzt etwas, das Leistungsschutzrecht heißt, und beschlossen ist, aber im Vergleich zu dem, was es ursprünglich mal,werden sollte, also womit die Lobby tatsächlich mal angekommen ist, mit Wasser doch eine tolle Idee wäre, dass davon ja relativ wenig übrig geblieben sei. So, dass man sozusagen schon auch einen Widerstand,darstellt und dieser Sichtweise kann ich auch durchaus was abgewinnen.
Linus Neumann 1:28:15
Ich weine aber nicht über das Leistungsrecht. Ich weine viel mehr über äh Bestandsdatenausguck.
Tim Pritlove 1:28:19
Ja eher gut, was es jetzt auch immer ist, ja? Also ich meine, ich glaube, Sascha Lobus, Artikel ging auch im Wesentlichen übers Leistungsschutzrecht,ja? Wir haben jetzt hier nochmal eine andere Perspektive und definitiv dieses Bestandsdaten äh Gesetz. Das ist äh das Auskunftsgesetz. Das ist,so dermaßen unter dem Radar und da muss man wahrscheinlich auch eher mal darüber Gedanken machen, inwiefern die äh Frühwarnsysteme verbessert werden können. Also gerade die Arbeit in den Ausschüssen wird,in der Regel zu wenig beobachtet.
Frank Rieger 1:28:50
Na, zumal.
Tim Pritlove 1:28:51
Da haben wir aber auch mit unseren äh Transparenzsystemen, die wir hier auch schon häufiger vorgestellt haben, hier so trägt, et cetera. Ja, sind ja auch schon Ansätze äh geschaffen worden, ebenso. Ich äh früh war Systeme vielleicht auch.Wirklichkeit werden zu lassen.
Frank Rieger 1:29:05
Na, das Problem ist, denke ich mal, dass derAlso wir haben wir haben halt ein paar ganz grundsätzliche Probleme als uns politische Aktivisten. Ähm eines der Probleme, was ganz klar ist, ist das die Vielzahl der Themen, um die wir denken, uns kümmern zu müssen, brutal zunimmt.da fallen halt einfach mal Sachen unter den Tisch oder die sehen wir nicht, die sind wir nicht kommen spezifisch, wenn sie aus Europa kommenäh die ihr fast wirklich in der Bedeutung, da sind die Kontakte, die wir in den Parteien haben, auch zu naiv und nehmen nicht an, dass es durchgeht, was wie's dann plötzlich durchgeht, zum Beispiel beim Bestandsdatengesetz,ähm und es sind halt einfach die die Vielzahl der Themen nimmt einfach zu, weil einfach alles digital wird. Also alles, was irgendwie an an Politik,passiert, hat irgendeine Art von digitalen Aspekt und sei es auch nur ein doofes Webportal für irgendwie sowas wie das Betreuungsgeld.So und daraus folgt eben aber auch dann, dass der also die Frage, worauf konzentrieren wir uns denn,Was sind denn die Themen, um die wir uns wirklich kümmern und welche Themenfelder wir halt wirklich beackern wollen, äh wird halt eine entscheidende, weil unsere Bandbreite ist halt nun mal geringer als die auf der anderen Seite,wir können halt einfach nicht mehr alles tun und so und äh das das halt, denke ich mal, auch eine Erkenntnis, die wir die wir auch umsetzen müssen, eben auchFür mich zum Beispiel aus der Erkenntnis aus diesem Leistungsschutzrecht heraus, dass das möglicherweise halt einfach so ein Ding war, wo zu viele Leute zu viel Energie reingesteckt haben und dabei halt andere Sachen halt haben, fallen lassen, die möglicherweise wichtiger gewesen wären.
Tim Pritlove 1:30:31
Ja, das sicherlich auch. Hm.
Frank Rieger 1:30:36
So und ich denke, wir müssen halt auch anfangen, das das wäre irgendwie äh die Piraten mittlerweile als irgendwie eher als Fundus von irgendwie guten Personal betrachten, denn als irgendwie Lösung, ja.
Linus Neumann 1:30:48
Ich, also,es gibt ja diesen schönen Metronout Text vor John Fäbel, den wir gleich auch noch hören werden, in dem äh er sagt, man dürfe jetzt diePiraten nicht mit dem netzpolitischen keins mal versehen, sondern man müsse die da rausholen. Und die vernünftige Initiativen ähm.
Frank Rieger 1:31:08
Vernünftigen Leute.
Linus Neumann 1:31:09
Ja, die vernünftigen Leute da rausholen. Äh,die die ausweiten, ja, also hat dann natürlich auch äh gut für offenen Sack bekommen von einigen Leuten in den Kommentaren.
Tim Pritlove 1:31:20
Ja, das steht ja schon länger in der Debatte. Tarifreit und der Forg. Ja.
Frank Rieger 1:31:25
Ja, ich meine, im Kern ist halt das Problem, eine Piraten, dass es eigentlich zwei Parteien sind, so. Ne, also ist halt irgendwie während die Grünen bei irgendwie damals in also in dem ungefähr demselben äh Zeitpunkt ihrer Geschichte,Plus Internetierung, also Beschleunigung äh halt den Streit zwischen den Reales und den hatten, wo es halt im Wesentlichen um den Weg zu einemeinigermaßen gleichen Ziel ging,halt eigentlich nur es darum ging setzen wir eher radikalere Politik als Forderung oder setzen wir eher bisschen irgendwie Kompromissbereiter Politik als Forderung einmal im Kern, weil man sich über das Ziel, nämlich einen ökologischen Umbau der Gesellschaft immer noch einig.Bei den Piraten ist aber die Situation gerade, das ist halt eine linksliberale Bürgerrechtsparteiund eine eher rechtsliberal konservative FDP Ersatzpartei in ein, in einer Organisation istund wenn die sich halt entscheiden und sagen, wir wollen das eine oder das andere, dann ist der verbliebene Splitter Teil zu klein, um noch irgendwie relevant zu sein, das ist kein Problem, der Piraten, ich sehe auch nicht, wie es gelöst werden kann.
Tim Pritlove 1:32:25
Fragt mich das auch, welcher von diesen beiden Teilen am Ende Piraten heißen wird.
Frank Rieger 1:32:31
Mhm. Ich ich weiß es nicht. Also ich.
Tim Pritlove 1:32:34
Ich weiß es auch nicht, ich habe keine Ahnung. Es ist auch sehr schwer äh abzusehen, wie groß eigentlich diese beiden Felder tatsächlich sind, aber das liegt auch einfach daran, dass diese ganzen Meinungsbildungsprozesse bei den Piraten halt doch gar nicht transparent genug sind.
Frank Rieger 1:32:46
Ähm oder viel zu transparent, ja. Also ich meine, du wirst halt überflutet mit Informationen, du kannst ja die ganzen Unsinn ja auch angucken, wenn du willst und diese Mailinglisten lesen, aber das ist halt irgendwie, na ja, äh kenne auch interessante Woche.
Tim Pritlove 1:33:00
Ja gut, Mailing ist und das wissen wir alle, sind kein Meinungsbild.
Frank Rieger 1:33:03
Sind ein tolles äh ja lassen wir das. Na gut, aber ich glaube, wie John Elf Nebel hatte irgendwie tatsächlich da den.
Tim Pritlove 1:33:10
Ja. Also ich bin ich mir fällt es schwer jetzt sonderlich ähm,Pessimismus da zu verströmen muss ich sagen, weil am Ende äh war das jetzt alles eine schöne ähm Bootphase so, ja, wir haben so von Zensursalar bis heute, wenn man das jetzt mal so, ich weiß nicht, ob,ob jetzt die aktuelle Ereignislagejetzt taugt, um hier wirklich einen Block in die Zeitmarktleiste zu stecken und zu sagen, von Zensursal bis heute und ab heute ist irgendwas anders. Aber wenn man jetzt einfach mal diesen Zeitraumbetrachtet, hat sich halt überhaupt erstmal so etwas gebildet. So, ja, und hat sich jetzt bemüht,mit bestimmten Methoden was zu erreichen. Man stellt jetzt fest, okay, funktioniert alles noch nicht so ganz so, wie wir wollen, äh muss sich verbessern.
Linus Neumann 1:34:03
Ich denke man kann noch man kann da auch konkrete Dinge lernen. Also man irgendwie alle noch, alle waren irgendwie noch beflügelt von dem von dem Sieg über Akta kann man irgendwie so sehen,Rausch von Acta und meinten irgendwie, ja, jetzt haben wir es wirklich, jetzt, äh, wie bezeichnet als die stärkste Lobby im Lande und was es da alles gab. Und plötzlich stolpert man irgendwie über so einen, so ein blödes Leistungsschutzrecht und ist ähm,ist irgendwie völlig erschüttert, ne. Ähm.Einerseits kann man da lernen, also das Leistungsschutzrecht war auch so das erste Mal, dass irgendwie so ein Konzern da mit drin ist, mit seiner eigenenNetzgemeinde TM Organisation, dieses Igel ja wo Google hintersaß,kann man sich überlegen, ob man äh inwiefern man sich in solchen Sachen demnächst noch engagieren möchte. Ähm,Man kann aber auch endlich mal einsehen und das haben meines Erachtens viele noch nichtAusreichend eingesehen, dass diese Acta-Proteste eben nicht von hier äh Netzgemeinde TM gemacht wurden, sondern da hat man es geschafftsehr, sehr viel mehr Leute äh zu mobilisieren, die eben nicht jeden Tag Netzpolitik, Ork lesen, die nicht jeden Tag irgendwie den Reiseteil lesen, die nicht die Pressemitteilung des CCC ewig keinen verfolgen und die eben auch vielleicht nicht Logbuch Netzpolitik hören. SoDas sind äh da sind's einfach Leute, da da hat man es geschafft, den Funken überzubringen auf viele andere, die vielleicht jetzt von diesem Leistungsschutzrecht überhaupt nicht ähm.Weiß ich vielleicht gar nicht den Arsch für gerunzelt haben. Und ähm vielleicht muss man sich auch mal von der von dem,Ansatz entfernen, dass man auf einmal über für jedes netzpolitische Thema irgendwie äh sich sich hochreißen muss, ja, sondern dass man einfach mal zusieht, dass man äh auch da mal es schafft zu priorisieren und eben Leute,abstellt in in einzelnen Themenbereichen, die sich eben darum kümmern, damit einen sowas nicht passiert, dass alle sich um so ein blödes Leistungsschutzrecht kümmern, ja, was irgendwie,im Moment auf jeden Fall nicht der Untergang des Internets sein wird,während der auf einmal irgendwie einem dann plötzlich so 'ne so 'ne Bestandsdatenauskunft reingrätscht. Also sowas darfnicht passieren. Und ich hab's ja noch relativ verwundert in der, weiß nicht, vor drei Wochen gesagt so und habe gesagt, das Thema, das wird groß. Ja, damit hatte ich Unrecht, das Thema äh wurde nicht groß als Thema, sondern die Auswirkungen dieses Gesetzes, was jetzt eigentlich unmittelbar vor der Tür steht, die werden.
Frank Rieger 1:36:35
Es wird nochmal groß werden, weil wir uns darum kümmern müssen.also wird irgendwie das Gesetzamt irgendwie die Durchführung angibt, also beziehungsweise auch den den Weg nach Karlsruhe halt dabei irgendwie anzuschlagen. Aber äh klar ist halt eben, dass dasgenau diese Frage, welche Auswirkung hat's für wie viele Leute, wie groß ist Mobilisierungspotential? Was ist eigentlich derder tatsächliche Impakt eines Gesetzes und wie viel,ja, also wie viel Aufwand ist es wert und wie viel wie viel Zeit und Energie ist es wert, da müssen wir einfach besser werden, so. Das war irgendwie ganz klar.
Tim Pritlove 1:37:11
Teint. Damit ist eigentlich alles gesagt, oder?
Frank Rieger 1:37:15
Im Wesentlichen. Hoffen wir mal, dass bald Frühling wird.
Linus Neumann 1:37:18
Dann kann man auch endlich mal wieder demonstrieren, ja.
Tim Pritlove 1:37:23
Genau, der Winter ist schuld.
Frank Rieger 1:37:25
Genau, legen wir die Füße abfrieren, dann demonstrieren das schon mal irgendwie echt ein guter Ansatz.
Tim Pritlove 1:37:28
Gut, dann können wir ja jetzt ähm das Wort an Herrn Nebel äh weiterreichen und äh sagen zum Ausklang hier nochmal weise Worte sprechen und wir sagen tschüss, oder?
Frank Rieger 1:37:43
Denn? Vielen Dank fürs Zuhören.
Linus Neumann 1:37:46
Vielen Dank fürs Kommen, Frank.
John F. Nebel 1:37:51
Die Netzgemeinde ist tot, lang lebe die Netzbewegung. So, haben sich jetzt alle ausgeheult? Sind die Wunden geleckt?Haben Sie jetzt alle ehemaligen Gardisten mit der Tatsache vertraut gemacht, dass sie nicht mehr ganz vorne sind?alle einmal um den nächstbesten Journalisten erzählt, dass die Netzgemeinde wieder ganz da unten ist, wo sie vor sechs Jahren einmal war,Schluss mit dem Quatsch. Die jetzige Debatte macht uns schwächer als wir sind.de legitimiert unser Anliegen und spielt den Gegnern von Grund und Bürgerrechten in die Hände und die Oles und die und die Käses dieser Welt, die lachen sich tot über uns, denn jetzt haben sie uns da,wo sie uns immer haben wollten. Unsere Ratlosigkeit ist ihre Freude, doch das soll nicht so bleiben,Wir können uns aus dieser misslichen Lage nämlich selbst befreien und es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie wir die Netzgemeinde zu einer Netzbewegung machen können.Erstens, die guten Leute bei den zerfallenen Piraten identifizieren. Schon jetzt kehren immer mehr Leute den Piraten den Rücken,wenn es so weitergeht, werden es noch viel mehr tun. In den Piraten steckt aber trotz der Krise immer noch ein riesiges Potential aus Menschen, die etwas verändern wollen,Netzbewegung muss also aufhören ehemalige Piratenmitglieder mit einem Partei politischen Kainzmahl zu versehen. Stattdessen,fitte Leute, die gute inhaltliche Arbeit leisten und tolle Ideen haben für die außerparlamentarische Arbeit gewonnen werden. Dazu müssen wir aber diese Leute erkennen und dann ansprechen,Zweitens.Netzgemeinde muss sich endlich den Aktivistinnen außerhalb von Berlin eröffnen. Wer außerhalb von Berlin wohnt, hat es tendenziell schwer, sich in der Netzbewegung zu etablieren oder Netzwerke zuckt,außerhalb von Berlin wohnt muss sich seine Aufmerksamkeit hart erbloggen oder ertwittern und kann nicht einfach beim wöchentlichen Berliner Klassentreffen mit coolen Sprüchen in das Netzwerk einsteigen,Da draußen sind jede Menge engagierte Leute, die darauf warten, dass sie eingebunden werden, sich öffnen heißt auch die ginge es aufs Land, Aktivisten gezielter ansprechen und wir müssen Leute einladen und die Netzbewegung in der Peripherie verstärken,Drittens, erklären und vereinfachen statt Meter,Diskussion über den Verlust des RS-Rieders hat nur deine Filter erreicht? Oh, das Leistungsschutzrecht konntest du nicht mal deinen Freunden erklären und das Meme hat nicht die kritische Masse erreicht auf deiner Indect Demo war nur drei Leute.Vielleicht liegt das ja auch daran, dass wir uns in Spezialthemen verlieren und diese dann nicht mal richtig erklären können. Dass die Mehrheit der Leute nicht betroffen ist oder sich nicht betroffen fühlt von diesen Themen,und dass wir nicht an ihren Emotionen rütteln können. Was wir brauchen ist mehr Mut zu geduldigen Erklärungen und mehr Mut zu griffigen Themen.Viertens, scheiß auf Konkurrenzen,Die Netzgemeinde hat mit ihren eitlen Frontleuten und einer Professionalisierung von NGOs und der parteipolitischen Aufsplitterung einer Atmosphäre der Konkurrenz geschaffen,wird um die Lorbeeren gekämpft. Wer, wann, wo, bei der letzten Aktemo die Plakate und Aufkleber aufgehängt hat oder den Generator am Lautsprecherwagen angeschlossen hat,Die Konkurrenzdenke hat uns nicht nur misstrauisch, sondern schwach gemacht. Doch,Was kratzt es mich eigentlich als Bürgerrechtler, ob jetzt der AK Vorrat die Giguez oder der CCC einen guten Vorschlag hat? Und warum soll ich eigentlich nicht D vierundsechzig unterstützen, wenn das Projekt stimmt? Oder Digitalcourage? Wenn die etwas Vernünftiges machen.verbünden muss endlich wieder im Vordergrund stehen. Viertens, junge, frische Leute einbinden.Niemand von den jungen Aktivisten hat Lust, sich mit vierzigjährigen Besserwissern herumzuschlagen, die bei jeder Gelegenheit damit prahlen, wie geil doch Twitter vor vier Jahren noch war. Dass es unbedingt das,der Blog heißt und wie toll doch die erste dot com Blase war, als wir alle das erste Mal kicker auf Arbeit spielten und das Geld von Venture Kapitalisten verbrannten,Und während wir dann vom Krieg erzählen überholt uns die nächste Generation mit anderen Medien und Formaten, mit anderer Sprache und neuen Umgangsformen,Wann also gibt es endlich mal ein erstes ernst gemeintes Treffen mit dieser neuen Generation. Und wie finden wir diese überhaupt und wohl und warum hat sich noch niemand auf den Weg gemacht, diesen Nachwuchs endlich mal kennenzulernen?mit jungen und neuen Leuten kommt auch frischer Wind. Fünftens, mehr bloggen, mehr eigene Medien,Der Konflikt um das Leistungsschutzrecht hat gezeigt, dass wir uns nicht auf die Massenmedien zur Vermittlung unserer Themen und Argumente verlassen können.eigene starke Medien, die gute journalistische und vor allem investigative Arbeit machen und dabei ausreichend finanziert sind, sodass ein paar Leute davon leben können. Diese Medien müssen über die Netzbewegung herauswirken können.unterstützt also Versuche für verlagsunabhängigen Journalismus und blockt doch einfach selber auch wieder etwas mehr. Sechstens,runter vom Schoß der Macht.Es fing mit dem Netzpolitischen Dialog bei De Maizire an, bei dem wir auf einmal super, super, super wichtig waren. Das war vielleicht gut fürs Ego, aber letztlich auch nurVereinnahmsstrategie, die in einer aussichtslosen Beschäftigungstherapie für die herausragendsten Aktivisten in der Enquete-Kommission endete.Zensursular hingegen haben wir gekippt, ohne auf dem Schoß der Macht zu sitzen und jetzt müssen wir da wieder runter.Öffnung für Bürgerrechtsthemen aller Art. Heute nur von digitalen und Grund- und Bürgerrechten zu reden, bringt uns nicht weiter,Bürgerrechte lassen sich kaum noch aufteilen in Netz- und Nicht-Netz. Also nur Mut zu Bündnissen mit der Friedensbewegung gegen Kampfdrohnen oder für eine Asylrecht, dass da diesen Namen verdient,das Verbünden mit klassischen Organisationen kann die Netzbewegung nur stärken. Und weiterhin gilt natürlich,Freiheit ist es wert, niemals zu resignieren.

Shownotes

Intro

Zu Gast ist Frank Rieger, Sprecher des Chaos Computer Clubs.

Leistungsschutzrecht

Den Bundesrat passierte das Leistungsschutzrecht sang- und klanglos.

Bestandsdatenauskunft

Die Anonymität im Internet ist jetzt endgültig passé.

Ägypten-Trojaner, Germany-Edition

Das BKA berichtet von „zahlreichen Bewerbungen“ als Staatstrojaner-Programmierer, will aber zunächst zeitnah bei Gamma International ein fertiges Produkt einkaufen und dieses einsetzen, bis eigene Kompetenz aufgebaut ist.

De-Mail per Gesetz sicher

Der seit 2011 nicht genutzte „sichere Geschäftsverkehr für jedermann“ erfordert die Absenkung von Sicherheitsstandards in allerlei Gesetzen.

Volumen-Drossel auch bei DSL

Auch im Festnetz soll es nun bald mit den Flatrates vorbei sein.

State of the Netzbewegung

In Anbetracht der Niederlagen der vergangenen Woche wird von vielen der Untergang der Netzbewegung besungen.

LNP036 Unbegrenzt [1]

Netzneutralität — Digitale Demenz — Anonymous — GEMA PR-Offensive

Diese Ausgabe wurde nicht im Studio aufgenommen und kämpfte mit ein paar technischen Schwierigkeiten, die ggf. ein wenig den gewohnten Schwung vermissen lassen. Dafür gab es genug Aufreger in dieser Woche, denen wir uns ausführlich widmen konnten.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen. Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:04
Guten Morgen, guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:06
Ist ja gar nicht morgen.
Linus Neumann 0:00:09
Du verrätst das immer, ne? Ich hätte das ja jetzt eiskalt durchgehalten, einfach so zu tun, als hätten wir das morgens.
Tim Pritlove 0:00:14
Ah das nehmen die heute uns doch nicht ab. Wir klingen nicht so, als wäre es morgen.
Linus Neumann 0:00:19
Äh echter äh klingt man anders, also äh weiß ich nicht.
Tim Pritlove 0:00:23
Klar, also deine Stimme, die sonst immer so diesen äh äh schönen Schlafzimmerton hat, so, ja, die ist jetzt schon viel äh so Quirki, ne? Jetzt kommst du schon so ein bisschen mehr wie so ein Clown rüber, finde ich.
Linus Neumann 0:00:36
Boah also Thema eins so so machen wir das. Clown.
Tim Pritlove 0:00:37
Netz klauen, du. Jetzt jetzt Podcast, dass du nicht mehr mit mir, was?
Linus Neumann 0:00:45
Hier geht's um ernste Sachen. Das alles Internet.
Tim Pritlove 0:00:47
Weiß. Deswegen muss man ja auch mit Humor einsteigen, damit man danach nicht weint.
Linus Neumann 0:00:53
Mit dem Clown, mit Linus, dem Clown.
Tim Pritlove 0:00:56
Genau,So, jetzt haben wir äh ein bisschen unsere äh Sendung verschieben müssen, denn äh ich bin ein wenig auf Reisen diese Woche und jetzt passt's gerade mal. Aber wir sitzen halt heute mal nicht im Studio zusammen, sondern,machen das über das, dieses Internet, von dem man ja immer mehr hört.
Linus Neumann 0:01:18
Kein guter Einstieg für das nächste Thema. Das nächste Thema, nee, das nächste Thema ist ein Werbeblog,Wir möchten die Nutzer darauf hinweisen, dass äh es sich jetzt lohnen wird, bei äh Telekom einen besonderen Tarif zu wählen,nämlich Spotify mit mit eingebaut hat. Und das ist ja ganz toll, weil ähm Millionen Musikfans aus aller Welt haben sich ja bereits davon überzeugt, dass Spotify ein neuer, aufregender Weg ist, Musik zu genießen, zu entdecken und zu teilen,Sie erkunden dabei eine der größten Musiksammlungen überhaupt.Mit der deutschen Telekom als Partner hat Spotify jetzt die Möglichkeit, einen noch größeren Kundenstamm in Deutschland zu erreichen.
Tim Pritlove 0:01:59
Durch den Arzt rufen.
Linus Neumann 0:02:01
Die exklusive Kooperation mit einer Laufzeit von mindestens einem Jahr stellt für die Telekom einen weiteren Schritt. Im Zuge ihrer innovativen Partnerinnenstrategie da.Das erste war ein Zitat des äh Spotify äh Sprechers, Managers, Global General Manager Distribution in Partnership, Gerrit Meier,und der letzte Spruch war irgendwie von einem äh Telekom äh Spezialisten,wobei Spezialist und Telekom. Also einer von der Telekom. Was haben sie gemacht? Sie haben bei der bei der IFA bekannt gegeben,dass sie eine Art Mobilfunktarif mit integriertem Spotify-Premium Account anbieten wollen. Für dreißig Euro ab Oktober zwanzig zwölf.Und ähm Spotify kennen wir ja, ist dieser dieser Musikstreaming Dienst, der äh wenn man also kostenlos ist momentan einem ermöglicht, äh Musik zu hören und wenn man einen Premium-Account hat, kann man das auch auf seinem Mobiltelefon tun.Und ich glaube heute diesen Premium-Account ist,außerdem inbegriffen, dass man irgendwie, glaube ich, sogar mehrere tausend Lieder zu temporären offline Nutzung auf sein Mobiltelefon knallen kann. Und,in dieser Partnerschaft mit der Telekom ist es dann jetzt möglich, Musik zu streamen über das Telekom äh drei G-Netz.Ohne äh das wohl, ohne dass das dabei anfallende Datenvolumen von dem Datenvolumen, dass man beim Tarif inklusive hat, abgezogen.
Tim Pritlove 0:03:31
Ah, verstehe.
Linus Neumann 0:03:32
Das heißt, man hat quasi sein Datenvolumen von, was ist das? Vielleicht irgendwie fünfhundert MB bei so einem dreißig Euro Vertrag, viel mehr wird das nicht sein. Äh vielleicht auch nur zweihundert,aber äh wenn man sich mit Spotify verbindet, dann wird das abgezogen von diesem Tarif,von diesem Volumen. Das heißt, ich kann so viel Spotify hören, über mein äh Telekom3-G-Netz, wie ich möchte.
Tim Pritlove 0:03:55
Toll. Man kriegt sozusagen was geschenkt.
Linus Neumann 0:03:58
Ja, kostet, glaube ich, äh wird dann als auch eingeführt werden für weitere äh Online-Tarife bei der also für andere Telekom-Tarife als so eine Option von zehn Euro, aber das kostet der Spotify-Premium-Account glaube ich ohnehin.Also Spotify jetzt bei der Telekom wunderbar toll, geht nicht vom Datenvolumen ab. Schöne Sache. Das ist genau das, wovor wir immer gewarnt haben.
Tim Pritlove 0:04:23
In puncto Netzneutralität.
Linus Neumann 0:04:25
In Punkto Netzneutralität, denn was wir da jetzt sehen, ist also, dass äh äh der Traff, also wir haben ja.Es wird ja jetzt noch nicht von einer Bevorzugung von Traffic gesprochen, aber ähm die, dass diese damit einhergehen wird, istist ja relativ wahrscheinlich, äh wenn Telekom diesen Service vernünftig äh anbieten möchte. Aber es heißt eben auch, dass ein,Datenpaket, was von Spotify kommt, für meine Abrechnung, eine andere Bedeutung hat als ein Datenpaket,was von einem anderen Server kommt oder von einem anderen Anbieter und im spannendsten Fall sogar von einem anderen Anbieter, der den gleichen Dienst anbietet,Nämlich zum Beispiel die Metaebene über Instacast. Da könnt ihr ja auch per Livestreaming die Podcasts hören.Und in dem Fall wird das dann von eurem, geht das von eurem Volumen ab. Und die Meterebene ist gegenüber Spotify, in diesem Fall jetzt so als einfaches Beispiel benachteiligt. Das heißt, wir haben eine total, also eine,wunderbare Ausgangssituation zur Bildung von äh Monopolen und Kartellen, wenn sobald wir so etwas als Nutzer dulden, weil natürlich die,Ich weiß jetzt nicht genau, wie's bei Telekom und Spotify ist, wer sich da ähm,wie viel für diese Dienstleistung bezahlen lässt oder wie die meinen, sich die das Geld teilen zu können, was dabei rumkommt. Ähm also ich,muss jetzt gerade überlegen, hat jetzt die Spotify, hat jetzt die Telekom, Spotify gekauft oder Spotify, die Telekom.
Tim Pritlove 0:05:56
Tja, man nennt das eine Partnerschaft.
Linus Neumann 0:05:58
Genau, es ist also Partnerin. Wahrscheinlich machen die einfach äh Hälfte, Hälfte.
Tim Pritlove 0:06:02
So irgendeine Beteiligungsmodell wird's da sicherlich geben so, ne? Das ist äh nicht unerheblich, keine Ahnung, wer da die größeren Konzessionen machen muss, aber in gewisser Hinsicht zahlt ja die Telekom den Traffic,bisschen runterbricht auf auf die tatsächliche das tatsächliche Versprechen und du kaufst quasi also ich kann ja mal hier, ich weiß nicht, ich will jetzt hier nicht unbedingt den äh,Teufelsanwalt spielen, aber nur um mal so ein bisschen zu äh rumzustochern, wie man das noch so sehen könnte. Also zunächst einmal handelt es sich aus meiner,um so eine Art zusätzliche Benutzer äh Entschuldigung Dienst beschränkte Flatrate.Also ich kaufe quasi nochmal zu meiner sogenannten Flatrate eine richtige Flatrate, darf die aber eben nur mit einem Anbieter nutzen.
Linus Neumann 0:06:53
So kannst du es aussehen, ja. Also es ist sogar noch viel besser, so wie du es jetzt sagst, ist nämlich heiß, also klingt's eigentlich noch asozialer, weil du hast eine Flatrate nur für einen Anbieter und das rechtliche Internet ist abgeschnitten.
Tim Pritlove 0:07:06
Ja, na gut, das ist nicht abgeschnitten.
Linus Neumann 0:07:08
Du hast, du hast, du hast Spotify und, und, und ein bisschen Restinternet. Ja, genau, du hast ein bisschen Restinternet.
Tim Pritlove 0:07:13
Bist du sicher, dass da keine zusätzliche Limitierung drin ist und bei Spotify? Also ich meine, was ist jetzt, wenn ich wirklich äh vierundzwanzig sieben Spotify empfange.
Linus Neumann 0:07:25
Da gibt's sicherlich nochmal irgendeine Einschränkung, aber in dieser Pressemitteilung auf der Telekom Homepage steht äh ganz klar so viel, wie sie wollen oder äh keine weitere Begrenzung äh äh inklusive und so weiter. Ähm.Ich ich schaue gerade mal ganz kurz.Zwar ohne dass die Online-Nutzung äh des Spotify-Streamingdienstes gegen das im Tarif enthalte, eine Datenvolumen gerechnet wird. Sicherlich haben die irgendwo eine kleine Begrenzung auf äh so und so viel Stunden oder so.
Tim Pritlove 0:08:00
Ja, ist halt immer die Frage, ob's unbegrenzt ist oder unbegrenzt eins mit so einer kleinen Eins, unten als Fußnote, wo drauf steht, na ja, also ihr wisst schon, wie wir das meinen.
Linus Neumann 0:08:11
Aber ich will, ich will jetzt nicht, das wird schon so, na ja, sie wissen, sie wissen schon, äh äh Einschränkungen geben. Aber ähm,Also ich möchte, wie gesagt, nochmal betonen, das ist wirklich, also das ist das Ende dessen, was eben Internet ausmacht, ne.Die Idee, Internet war, dass das alle da irgendwie ihren Kram hin und her schicken können, dass es unabhängig davon ist, äh wo ich das hinschicke, oder nicht, es gab noch nie so einen Tarif,mit Akustikkopplern eingewählt, da war es egal wo wir damit hinge äh geballert haben mit Modems war es egal, da haben wir wir haben Minutentarife gehabt,und ähm wir haben Flatrates gehabt und wir haben Volumentarife gehabt. Das waren immer die Sachen und es war immer Internet, was da am anderen Ende rauskam. Und es gab jetzt erst, gibt jetzt seit Kurzem,diese Ideen, dass man sagt, ja, du hast hier äh Volumentarif, aber das und das und das darfst du selber machen,Und da, wie gesagt, was also passieren wird, ist natürlich, dass jetzt weitere Anbieter, die solche Musikstreaming-Dienste machen und es gab ja welche vor Spotify und es wird auch welche nach Spotify geben.Ähm dass ich sie jetzt namentlich äh gar nicht korrekt benennen kann, zeigt schon, äh welche äh Kraft dieser auf dem Markt entwickeln konnten. Ähm,Aber es an mit Spotify, wenn sich das durchsetzt, die an denen wird eben keiner mehr vorbeikommen. Und was wir in Zukunft wahrscheinlich sehen werden, also ich denke, was so die die äh die End,Vision ist, die natürlich Firmen äh im Moment haben. Ist sowas wie, dass du ein ähm.Eine diese Basisinternetversorgung an, von mir aus, Facebook, Spotify, äh Gmail und solchen Scherzen bekommst.Und für alles.
Tim Pritlove 0:09:51
Hier Internet, inklusive Flatrate für Twitter und Facebook.
Linus Neumann 0:09:56
Genau, Twitter, Facebookso die so die Dienste die du so die großen Dienste die sind da schon drin und dann wird dir gesagt da pass mal auf das hast du hier das ist schon mit drin in deinem Tarif da musst du gar nicht mehr für extra bezahlen. Wenn du jetzt auch noch richtiges also den Rest des Internets haben möchtest,dann müssten wir jetzt natürlich nochmal hier äh nochmal einen Zehner äh monatlich,die Folge dessen wird natürlich sein, dass äh Nutzer sagen, naja okay, dann verzichte ich halt dadrauf, ja. Und dann äh habe ich habe, solange ich meinen.
Tim Pritlove 0:10:27
Dem Motto, ich brauche ja nur Facebook.
Linus Neumann 0:10:29
Solange ich mein Facebook habe, ist alles gutund ähm das ist natürlich eine relativ düstere Prognose für die Freiheit des Internets, wenn man sich da mal so anschaut, dass sich ohnehin gerade alles in Richtung dieser ähm beschnittenen Mobilgeräte, iPhone, iPad, ähm.Wie heißen die anderen Android und so bewegt,dann haben wir da irgendwie von diesem, von diesem spannenden, freien Durcheinander äh innovativen Meinungsfreiheit äh dezentral, Internet irgendwann,nur noch relativ wenig über, nämlich etwas, was äh an Fernsehen erinnert, ja.Und wo es wo es man sich dann irgendwann auch einkaufen muss. Ja ähnlich wie bei den Fernsehkanälen, wenn ich sage, ich möchte aber jetzt hier einen Fernsehkanal haben, da muss ich mir erstmal irgendwie da'ne Frequenz auf so 'n Satelliten kaufen oder so, ne? Um um irgendwie die Fernseh senden zu können. In dem Fall macht das ja sogar noch Sinn, weil es irgendwie 'ne begrenzte.Begrenzte Ressorts äh begrenzte Anzahl an an Frequenzen auf diesem Satelliten gibt, auf denen ich senden kann. Aber im Internet, das war ja das mal das Revolutionäre am Internet, dass genau das eben nicht der Fall ist.Man sollte also solche Sachen keinesfalls äh keinesfalls äh solchen Geschäftsmodellen auch noch recht geben.Weil das äh für uns alle von Nachteil sein wird, ganz offensichtlich.
Tim Pritlove 0:11:53
Gut, wir wir prangern das an und äh finde es nicht gut.
Linus Neumann 0:12:01
Ich warne da entschieden vor ich sehe ich prangere das nicht nur an, ich ich glaube, das ist der Dammbruch, das ist äh das ist unser das ist der ist das Ende vom Internet, das Ende des Internets.
Tim Pritlove 0:12:11
Gott, das hat jetzt schon angefangen. Hm.
Linus Neumann 0:12:13
Ja, so schnell geht das. So, jetzt, jetzt.
Tim Pritlove 0:12:14
Jetzt. Ja, okay, ich will's gar nicht lächerliche treiben. Ähm die Frage ist, wie man dem.Wie man dem jetzt begegnet. Begegnet dem denn schon irgendjemand? Hast du schon von irgendeinem, gibt's schon die erste schon die ersten Buttons und Demo-Aufrufe?
Linus Neumann 0:12:31
Na ja, es gibt äh glaube ich ein paar äh Zeitungsartikel und eine äh Pressemitteilung von äh digitale Gesellschaft, ja. Ähm.Das Problem, was wir hier sehen, ist eben auch, dass also es es war ja eigentlich.Ich schaue gerade, ob ich den finde. Ne, mal gucken. Also das das das Problem äh bei diesen Sachen ist ja, dass.Oder es war klar, dass Netzneutralität uns als Service ähm vorgestellt werden würde.Äh also die die Netzneutralitätsdebatte wird ja schon seit längerem geführt und es war irgendwie ganz klar, dass man uns das am Ende,dass man uns kommen würde mit den der Netznetralitätsverletzung als Dienst. Also im Vergleich zu,wir sperren Skype, wir sperren wir drosseln, betreuen so viel Gig, wir machen, wir verbieten dieses, wir verbieten dieses. War klar, dass manüber die Zusatzdienste kommen würde. Da habe ich schon vor zwei Jahrenmit Leuten von verschiedenen Organisationen in der in der US-Botschaft drüber diskutiert, dass sie meinten, ja, aber die Zusatzdienste und das ist doch alles ganz toll und da wäre man doch beknackt, wenn man da nicht,also die haben auch relativ offen geredet, deswegen sage ich jetzt nicht, wer das war. Dann sagte, da wäre ich doch bescheuert, wenn ähm wenn ich das Geld, was ich dafür nehmen kann,nicht abschöpfen würde, ja? Und es war relativ klar so diese diese Zusatzdienste, dass das jetzt das Spannende ist, ja und man irgendwie mal, dass man darüber nachdenkt, ob man nicht vielleicht ähmden Internetzugang insofern beschränkt, dass eben dass man YouTube HD Videos oder so,dass man die einfach mal selektiv drosselt und sagt, dafür muss aber extra bezahlen. Und da hast du eben, dann kannst du die Hände aufhalten gegenüber YouTube und gegenüber den Nutzern. Und während die Nutzer sturmlaufen, ist natürlich diese diese Idee.Ähm dann die, die Inhalte, Anbieter, äh mit denen sich irgendwie zu einigen, und dann eben, ja, irgendwie so eine Art mächtiges,mächtige Clique zu bilden, die irgendwie dafür sorgt, dass dieses Internet jetzt erstmal, ne, alles, was die Leute da haben wollen, das ist erstmal in unserer Hand. Und da kommt uns auch so schnell kein Nächster hinterher und konkuriert unddas war die große Sorge und das ist jetzt äh sehen wir jetzt im Moment an allen Ecken und Enden unter anderem auch bei der Telekom und Spotify und deswegen ist das.Es ist eine gefährliche Entwicklung, der mir im Moment wenig einfällt, als ähm so etwas zu verbieten, wie es auch in äh den Niederlanden ähm vor einiger Zeit geschehen ist.
Tim Pritlove 0:15:09
Ja, eine gefährliche Entwicklung scheint ja auch das äh Internet als solches äh äh zu sein. Äh da äh entstehen diverse Bedrohungsszenarien und das hört sich dann in etwa so an.
Linus Neumann 0:15:53
Ja und insofern, wie gesagt, vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht, wenn das äh Internet dann bald weg ist. Äh wenn man sich das so anhört, ja, also vielleicht, vielleicht ist da alles gar nicht so alles richtig, was die.
Tim Pritlove 0:16:01
Ja, wir sollten's kurz äh aufklären, äh worum es sich hierbei gehandelt hat.
Linus Neumann 0:16:08
Das war Günther Jauch. Am vergangenen Sonntag in seiner Sendung mit dem Titel Hilfe macht das Internet uns dumm oder so.
Tim Pritlove 0:16:18
Ja im Rahmen dieser äh wöchentlichen SadoMaso Sendung, mit dem sich die Deutsche Gesellschaft äh immer wieder hingibt.
Linus Neumann 0:16:24
Ja, diese Falle nach dem Tatort, ja, das.
Tim Pritlove 0:16:26
Dieser Sonntagabendslot äh scheint ja eher so eine Art Selbstsüchtigungsprogramm zu sein.
Linus Neumann 0:16:32
Ich finde das also,es ist irgendwie so wie so ein man hat den Tatort gesehen und danach kommt halt dieses äh komplett dieses Ding wie so ein wie so ein Verkehrsunfall. Und du kannst du kannst sie den Blick nicht abwenden, ja?Und dann fängst du an, irgendwann so nach paar Minuten fang dann fängt an der, der, der, äh, die Kommentiererei bei Twitter an. Und dass er auch, äh, diesen Sonntag eben der Fall gewesen,Da war zu Gast, der der Hirnforscher Manfred Spitzer, der ein äh Buch geschrieben hat mit dem äh digitale Demenz und das ist wohl auch äh seit einiger Zeit ähm ganz gut ähm in den in den ähm in den Medienund er schreibt da drin äh also ich habe das jetzt, glaube ich, das da mal so einen Klappentext oder sobeschreibt die digitale Demenz aus allen Teufelskreis aus Kontrollverlust fortschreitenden geistigen und körperlichen Verfall, sozialem Abstieg, vereinsamung, Stress und Depression,Und das schränkt die Lebensqualität ein und führt zu einem um einige Jahre früheren Tod.
Tim Pritlove 0:17:32
Ja, jetzt müsste man eigentlich Katrin passig anrufen und äh sie nochmal zur Rezitation ihres Vortrags über Technikfolgenabschätzungs äh Kritik ermuntern,Ja, das ist halt so der Beitrag. Ich meine, ich wundere mich, dass der jetzt erst kommt. Es ist klingt so ein bisschen nach neunzehnhundertsiebenundneunzig, äh wenn du mich fragst, ne.
Linus Neumann 0:17:56
Ich also versuchen wir das mal. Ähm ich bin ja vom Fach,Also versuchen wir uns mal kurz da so ein bisschen Gedanken zuzumachen. Was äh was ist.
Tim Pritlove 0:18:06
Bist du denn?
Linus Neumann 0:18:09
Ich bin Psychologe.
Tim Pritlove 0:18:11
So so.
Linus Neumann 0:18:13
Und habe äh mich auch mit äh mit bildgebenden Verfahren und solchen Scherzen äh auseinandergesetzt und Intelligenzforschung und solchen Dingen. Also was was er sagt, ist äh,was wir früher einfach mit dem Kopf gemacht haben, macht jetzt eine Maschine und deswegen wird wird unser ähmGehirndumm, ja? Und äh verändert sich auch. Also er ist er ist immer derjenige, der sagt, wir können die Veränderung am Gehirn messen. Das ist soManfred Spitzer. Und was da immer so und das stimmt auch. Also was so Beispiele, klassische Beispiele, die dann alle immer zitieren, ist so,Taxifahrer äh erfolgreiche Taxifahrer in New York, eine der eine der ersten ähm Studien uralt, die haben einen größeren Hippo-Campus. Nepocampus ist eine Hirnstruktur, die dabei gefordert wird,wenn man ähm sage ich mal im Hirn eine eine Repräsentation von einer Landkarte macht.Kannst du auch bei Ratten, Ratten trainierst du irgendwie stundenlang im äh äh oder wochenlang in in so ähm in äh in Labyrinthen, dann wachsen deren Hippokampi. Weil diese Hirnstruktur ähm notwendigerweise,da sehr gefordert wird und deswegen wächst,anderes klassisches Beispiel sind zum Beispiel äh Geiger. Ja, Geiger haben größere Cortex-Regionen, die ihre Hände abbilden, äh weil sie irgendwie mit den Händen da äh an dem Instrument rumfucht,und ähm oder Gitarristen Pianisten, ja. Ähm Leute, die sehr viele Genauigkeit in den Händen brauchen, haben entsprechendda größere äh ähmStärker repräsentierte ähm Regionen auf dem Coortex. Oder jemand, der äh zum Beispiel einen Finger verliert. Du hast dann auf dem Cortex die Repräsentation der der fünf äh Finger der der rechten Hand. Und wenn dann einer fehlt.Dann eignen sich die benachbarten hier in der Region diese nicht mehr benötigten oder nicht mehr aktiven Teile des Hirnes an. Ist übrigens eine Hypothese, woher der Phantomschmerz kommt, den äh Menschen,erfahren, wenn ähm nach Amputationen, ja, dass das eine Fehl äh Interpretation der äh,ist die, die stattfindet, wenn der Rest des Hirnes anfängt, sich die nicht,genutzten Regionen anzueignen. Und das ist äh genau das, was ich entgegensetzen würde. Also natürlich werden wir für bestimmte äh Aufgaben,bestimmte immer mehr Aufgabenwerden einfach mit dem Computer gelöst, ja? Und ähm das ist ja auch schon das das Argument irgendwie, warum man Kindern in der Schule keine Taschenrechner äh geben will, weil dann verlernen die das Kopfrechnen, ja. Ist natürlich ein relativ ähm.Also man sollte Kindern in der ersten Klasse natürlich keinen Taschenrechner geben. Aber ähm sage ich mal, wenn sie dann, wenn man möchte, dass sie Integralrechnungen äh machen oder dass sie,sich mit Fragestellungen der Relativitätstheorie und Quantenphysik auseinandersetzen. Da war ich dann in den,in der Schule schon ganz froh, dass ich einen Taschenrechner hatte, damit ich mich auf das Wesentliche konzentrieren könnte. Also mein Gegenargument an der Stelle wäre, ja, die Ressourcenfür ähm höhere Abstraktionsfordernde Aufgaben werden frei. Und wenn sie nicht genutzt werden,und das Gehirn gar nicht mehr genutzt wird, dann verblöden wir, ja? Ist also auch, wenn wir uns die ganze Zeit vor Fernseher setzen oder so. Da würden theoretisch auch Ressourcen frei werden.Nee, da werden echt keine Ressourcen frei. Das ist umgekehrt. Also äh bleiben wir bei dem Beispiel mit dem bleiben wir bei dem Beispiel mit dem Taschenrechner. Wenn wir Kindern ab der ersten Klasse in Taschenrechner geben würdenwürde ihnen das mathematische Verständnis mangeln. Also was sagt jetzt ein nach vorne blickender hier? Forscher in Anbetracht dieser Befundlage. Wir müssen eigentlich anfangen denAlso mehr, mehr in Bildung äh äh investieren, aber das sagt sowieso jeder. Ähm,und dafür sorgen, dass die, dass die Menschen es schaffen mit diesen Geräten, die in so viel abnehmen können, sich nicht darauf auszuruhen, sondern sie zu programmieren, kreativ zu nutzen und ähmquasi dann äh sich dadurch ähm ermächtigen lassen durch durch diese durch diese Geräte. Ja, also,programmieren, lernt äh die Nutzung von Programmen und äh schafft mit diesen Geräten etwas, ja? Und dann äh denke ich, dass das Gegenteil der Fall ist, als dass da Menschen mit Hilfe des Computers verdummen.Er außerdem sagt ist, dass digitale Medien süchtig machen, also sie werden äh seelisch abhängig von von Facebook und Twitter,Das würde ich auch sagen, das ist auch nicht wirklich überraschend, wenn die Personen irgendwie sich,ihre sozialen Kontakte in in diese sozialen Netzwerke bewegen, ja? Man ist halt auch süchtig nach äh sozialem KontaktUnd wenn wir unsere Welt dahin verlagern, dass wir irgendwie mehr zu Hause rumsitzen vor Rechnern oder mehr mit irgendwelchen Smartphones arbeiten ähm und darüber auch unsere sozialenBeziehungen stattfinden, dann ist das nur normal, dass die, dass man davon, dass man da eine, dass es einen dort hinzieht.Zum Beispiel, ich kenne das in Rechner ohne Internet. Also,vor zehn Jahren, als oder vor, ja, vor zwölf Jahren oder so als ich noch keine Flatrate hatte, konnte ich mit dem Rechner ohne Internet etwas anfangen.Und dann habe ich den irgendwann habe ich den dann eingewählt und dann wurde der verbunden mit dem Internet. Heutzutage geht das nicht mehr, weiß ich überhaupt nicht, was ich mit dem Rechner soll.Ähm also das ist klar, das sind Bezugsgruppen, das sind soziale Beziehungen, die da stattfinden, ist relativ normal, dass man da eine seelische Abhängigkeit in Anführungszeichen,entwickelt, dem Körper schaden, weil ja klar, wir sitzen,in schlechten Positionen vor irgendwelchen Geräten. Aber die Entwicklung ist ja gerade dahin, dass wir irgendwie unsere Smartphones haben. Ich glaube, die äh schaden eher weniger dem Körper.Dann sagt er noch irgendwas mit Nervenzellen sterben ab und nachwachsende Zellen überleben nicht. Das wäre also genau dieser Fall, was ich gerade angesprochen hatte, neuronale Plastizität. Ähm,wenn wir unser Hirn nicht fordern, dann ist das tatsächlich der Fall, ja? Also der die entscheidende Gegenmaßnahme hier ist, dass man eben sein Hirn fordert und äh spannendeDinge macht. Und was ansonsten noch erwähnt ist und da bin ich, muss ich leider sagen, da gebe ich wahrscheinlich so größtenteils recht,dass die Lernfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit so bei Kindern und Jugendlichen irgendwie ähm im Moment ähm Auffälligkeiten zeigt.Und ähm das ist, glaube ich, echt ein Befund, den man ähm erstmal so, also die ganzen Befunde oder dieser Befund ist auf jeden Fall valide.Und äh dass man so merkt, dass die Leute, dass wir mehr Lese-, Aufmerksamkeitsstörungen äh feststellen, ähm,Schlafstörungen, Depressionen, okay, würde ich jetzt soweit nicht gehen, aber so, dass die Aufmerksamkeit sich verändert, ähm ist auf jeden Fall eine Tatsache. Und ist auch scheint immer schwieriger zu sein äh für.Für Kinder irgendwie oder für für Jugendliche so sich längere Zeit mit mit einer Sache zu beschäftigen.Das da würde ich ihm erstmal so Recht geben, dass das so ist. Die Frage ist.
Tim Pritlove 0:25:31
Liegt das im Internet.
Linus Neumann 0:25:33
Ob das unbedingt am Internet liegt oder nicht an der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung und ähm wenn es an der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung liegt, ob das nicht eventuell wir einfach in einer Welt leben, in der man,mit kürzeren Konzentrationsspannen in der kürzere Konzentration spannen eben den den evolutionären Vorteil bieten.
Tim Pritlove 0:25:51
Also ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, dass diese hektischen Schrei äh äh Talkshows am Sonntagabend auch nicht ganz unerheblich dazu beitragen können. Auch wenn es vielleicht jetzt nicht unbedingt das ist, was die kleinen äh konsumieren, aber was der Geier.
Linus Neumann 0:26:04
Und ähm also bei diesem.
Tim Pritlove 0:26:07
Meine Aufmerksamkeitsspanne ist auf jeden Fall wird dadurch sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Linus Neumann 0:26:13
Solchen Sendungen. Ja, ja, meine auch, also wie gesagt, diese dieser Befund, der ist so da, wir wir haben eine Zunahme an solchen äh Problemen,Aber das kann natürlich auch daran liegen, dass äh man äh die einfach grade im Moment äh den Trend hat, die die die niedriger niedrigerschwellig zu diagnostizieren. Ähm das heißt, hier ist keine, hier ist die,keinerlei Kausalität nachgewiesen. Ja, das kann ich also auch mitm das kann das korreliert auch mit dem Klimawandel, ja? Der Klimawandel ist auch in den letzten zwanzig Jahrenirgendwie in die Gänge gekommen und das kann ich also auch kann ich also auch damit korrelieren, ja. Da ist also haben wir,und wir haben keinerlei Ahnungworan das liegt. Wie gesagt, kann einfach daran liegen, dass es gerade modern ist, äh solche Sachen zu diagnostizieren, ja? Also da ist keinerlei keinerlei Kausalität.Nachgewiesen. So viel, so viel dazu. Und ansonsten ähm ja,glaube ich, dass äh dass es, ich weiß nicht mehr, wer den Tweet gesetzt hat, aber irgendjemand twitterte ähm Internetmachdom. Sagen sie im Fernsehen, ähm ich glaube, viel mehr reden wir eigentlich zu dem Thema, auch nicht sagen, es.
Tim Pritlove 0:27:22
Nee. Ja, es sei denn, man hört Podcasts, dann äh kann man das auch gleich wieder etwas kompensieren.
Linus Neumann 0:27:32
Da gehe ich mal von aus.
Tim Pritlove 0:27:33
Ja, was ist denn sonst noch passiert? Äh das böse Internet hat wieder zugeschlagen und seine hässliche Fratze äh äh gezeigt.
Linus Neumann 0:27:44
Ja, das war irgendwie so ein, also ich muss sagen, diese Meldung habe ich so gar nicht so bis heute nicht so ganz verstanden, was das sollte. Also in Nonne ist hat eine.Liste veröffentlicht.
Tim Pritlove 0:27:55
Ja
Linus Neumann 0:27:56
Der ist der seine Buchstaben Zahlenkombination,die jedes iOS-Device äh eindeutig,kennzeichnet. Davon hat das Gerät sicherlich mehrere, nämlich auch noch eine MAC-Adresse und eine E-Mail. Die sollten auch ähm,einzigartig sein und wahrscheinlich wird's aus einem von den beiden oder aus beiden zusammen wird wahrscheinlich irgendwie dieser generiert und.Den kann man sich auch anzeigen lassen, steht dann in iTunes und das der definiert der der identifiziert quasi dieses iPhone als dieses iPhone. Und das wurde in alten iOS-Versionen zur Identifikation des Gerätes genutzt. Also.
Tim Pritlove 0:28:39
Auch noch in der aktuellen, also ist ja iOS fünf äh aktuell und dort ähgibt es nach wie vor die Möglichkeit für Applikationen das zu erfragen. Es ist allerdings seit einiger Zeit deprecated, das heißt Apple hatkündigt, dass sie diese Funktionalität zurückziehen werden. Und es werden auch mittlerweile keine Applikationen mehr neu äh durch den Upstore gelassen, auch keine Updates, denen halt nachgewiesen werden kann und Apple kann das ja feststellen, dass sie diese Funktionbenutzen und sie wird höchstwahrscheinlich im nächsten Release auch schon wieder rausfliegen.
Linus Neumann 0:29:10
Ich dachte, es wäre schon äh wäre schon rausgeflogen. Also es gab damals den, das war so im Rahmen dieses ähmSkandal ist, ne, wo es irgendwie diese soziale Netzwerk gab, äh was die Adressdaten abgeschnorchelt hat und dann waren auf war auf einmal das Thema User Privacy ganz groß und kurz darauf äh kündigte Apple dann an, so genau das ist der Prekaded und wir wollen nicht mehr, dass ihr das macht und äh,ultimativ werden wir solche Apps dann irgendwann mal rausschmeißen.
Tim Pritlove 0:29:36
Das äh ist auch einfach äh ist auch sinnvoll. Also.
Linus Neumann 0:29:40
Ja, ich glaube, für die Developarty das.
Tim Pritlove 0:29:42
Temporären Identitäten äh äh gearbeitet werden, so für Sachen wie Push Motivations, also wenn ein Programm quasi einem äh einem iPhone, dessen Benutzer äh,dass das mal wollte und erlaubt hat, äh eine Nachricht zuschicken müssen, so nach dem Motto hier äh ein Ereignis für dich liegt vor, ja, was weiß ichBundesliga, ein Tor ist gefallen, dann muss ja dieses Backend in der Lage sein, dein Telefon zu adressieren, eindeutig genau dieses eine. Und ähDafür gibt es dann aber eben also auch natürlich eine ID, die aber nicht identisch ist mit dieser ähm.
Linus Neumann 0:30:19
CF
Tim Pritlove 0:30:20
Sondern die sozusagen nochmal eine andere ID ist, die eben für einen bestimmten Gültigkeitszeitraum auf dieses Telefon zeigt und die,Backend sicherstellen muss, dass es sich auch immer wieder die aktuelle neue Version davon holt, äh die dann eben äh äh gilt, um auch weiterhin was dahin schicken zu können.
Linus Neumann 0:30:38
Genau. So, jetzt, jetzt hatten wir den.
Tim Pritlove 0:30:40
Damit ist dann sozusagen kein Trekking möglich. Also das ist so eine Designentscheidung, äh die wurde halt da mal am Anfang äh äh getroffen. Jetzt sind halt diese Listen da aufgekommen. Es ist nichts,also ich habe zumindest bisher noch nichts schlüssiges gehört, woher die wirklich gekommen sind.
Linus Neumann 0:30:56
Das Spannende, also diese Listen, so eine Liste konnte sich eben jeder kann sich theoretisch jeder erstellen, der so eine ähm iOS App hat.
Tim Pritlove 0:31:04
Technisch betrachtet, genau, ja. Mittlerweile ist es sozusagen wenn es bekannt würde, würde das eben zur äh Entfernung dieser Software führen.
Linus Neumann 0:31:14
So und jetzt ähm kam Antisek, so eine äh Hackergruppe aus dem äh Northeims Kreisund meinten, ja, wir haben irgendwie einen vom FBI gehackt und der hatte zwölf Millionen Judi-IDs auf seiner Festplatte und wir veröffentlichen jetzt hier schon mal eine Millionen davon.Und,haben also eigentlich es einfach mal so aufn Busch gehauen, ja? Und ähm jetzt ist halt die Frage, also das FBI sagte dann, äh ja, nee, äh ist nicht von uns, wir haben keine Ahnung, wovon ihr redet. Apple sagte, wir haben dem FBI keine äh UD IDs gegeben,und Fefe schrieb dann noch, dass sie, äh, weil das FBI ähm,viel, viel Argumentation war irgendwie so, weil das FBI ähm behauptet, dass sie nicht vom FBI sind, muss es ja vom FBI sein.
Tim Pritlove 0:32:04
Klar.
Linus Neumann 0:32:05
So, wenn sie's leugnen, wenn sie's leugnen, dann muss es ja muss es wahr sein. Also, okay, also mal, keine Ahnung. Die Frage ist,Ach so und dann gab's eine sehr schöne Geschichte, diesen Adrian von der wollte dann unbedingt mit Enormes irgendwie ein Interview führen und dann sagte, sagten sie ihm im im im IAC-Kanal ja, wir reden erst wieder mit GorkaWenn du ähm einen Tag lang auf der Startseite bist mit einem an und einem Schuh auf dem Kopf.Woraufhin der dann einen Tag ähm auf der Gorka Startseite im äh also in so einem komischen rosa Kleid war und sich so einen großen äh Sportschuh auf dem Kopf gehalten.Ja, also ich meine, größer kann man sich auch ja, Entschuldigung, ich habe, wenn im Tütü, ja.
Tim Pritlove 0:32:53
Sehr hübsch. Warum wollten sie nicht mit ihm reden? Das habe ich nicht ganz verstanden.
Linus Neumann 0:32:57
Weil die den irgendwie nicht mehr mögen. Die mochten den schon länger nicht mehr, stand dann da, also irgendjemand irgendjemand dem äh Nonnen ist IRC,oder mochte Adrian die äh die mögen die Gorke aber ohnehin nicht. Die haben die sowieso schon mal vor ein paar Jahren, haben die denen äh da die komplette Bude auseinander genommen, wenn ich mich äh korrekt entsinne.Ähm also die, die verarschen dann noch irgendwie diesen Gorka und ehrlich gesagt kommt mir dieser Kram so ein bisschen vor, als würden die da äh alle möglichen Leute äh,verarschen. Also dass dem FBI in die Schuhe schieben und was nicht alles äh mein die Frage, die für mich ungeklärt ist,was was kann man mit dieser Liste anfangen? Also mir fällt nichts ein, was ich damit sollte. Also in diesem Fallsind dann noch die Namen der die Benennung der iPads dabei, das ist nochmal ein bisschen mehrDatenschutzverletzung sage ich mal, der der die Weißnahme, aber so wirklich weiß nicht, was ich mit dieser Liste so. Ich habe sie natürlich runtergeladen, aber ich weiß nicht, was ich damit soll.Ja, also okay, wenn irgendjemand zwölf Millionen Judi-IDis gesammelt hat, dann oder sagen wir mal in dem Fall eine Million, dann muss eine sehr, entweder eine sehr erfolgreiche App gewesen sein.Ähm aber also auch das FBI wüsste ich jetzt nicht, was die damit wollen würden. Ist mir irgendwie unklar. Vielleicht kann es das jemand in den Kommentaren mal ähm mal mitteilen.
Tim Pritlove 0:34:21
Ja, also ich meine, so theoretisch kann man dann halt irgendwie auch über andere Datenbanken, die diese IDs äh gesammelt haben, dann halt irgendwas rauskriegen, aber äh was so der praktische Nutzen davon sein soll, erschließt sich mir ehrlich gesagt auch noch nicht so richtig.Apple im Titel und so und schon.
Linus Neumann 0:34:40
Apple, FBI und Enorm ist, Alter, da geht's rund.
Tim Pritlove 0:34:42
Ja, also was allerdings sozusagen dieses Anonymus-Kollektiv jetzt so treibt generell, das erschließt sich mir auch in zunehmendem Maße äh nicht mehr so recht.
Linus Neumann 0:34:56
Ähm neben mir auch nicht so wirklich. Also wir werden mal sehen. Also aber was heißt auch dieses enormes Kollektiv? Lassen vielleicht äh gehen wir da jetzt erstmal nicht so.
Tim Pritlove 0:35:05
Ja, also genau, also ich äh hatte vielleicht das nur noch so äh,als Anhang schon als irgendwie jetzt was anderes äh äh passiert, weil sich wieder auch irgendjemand anderes als äh Anonymus ausgegeben hat, äh hier diese diese Didos-Attacke gegen äh Telecomics,was auch so den Eindruck macht, als ob da sozusagen niemand dahinter steht, der sich der bis vor kurzem noch halbwegs als Anonymus hätte gelten dürfen, so, ja. Habe ich einfach nur festgestellt, ähm dass.Einfach diese Marke, ja, dieses dieser einfach schon extrem äh äh verwässert ist, weil einfach alle,und jeder irgendwie äh sich diese Marke auf die Stirn kleben und einfach,sehr, sehr, sehr schwierig wird da noch irgendwas sinnvolles drunter zu unternehmen, weil man einfach davon ausgehen muss, dass es immer noch die entsprechende Anzahl Lonis gibt, die dann eben ihre bekloppte Aktion des Tages äh unter derselben Flagge segeln lassen, ne.
Linus Neumann 0:36:07
Ja, also das ist aber was anderes, musst du ja nicht äh was anderes steht ja nicht zu erwarten, ähm wenn du ein enormes machst, ja, wo wo jeder äh sagen kann, wir sind wir sind alle, wir sind dabei, ne,insofern ja diese Dedosattacke auf Telekomics habe ich ohnehin nicht verstanden.Und ähm also ich habe weder verstanden, was die sollte, noch warum man sich darüber ärgern sollte. Ähm also Dedos-Attacken auf die Gefahr, dass ich nicht wiederholevielleicht für die äh weniger genau wenn wir in Tech Team kommen, sollen wir immer den Hörern erklären, worum's geht, also eine Dedos-Attacke äh besteht darin, dass man ein ein Servermit so vielen Anfragen oder so vielen Daten überflutet, dass dieser,nicht mehr Herr wird und aufhört zu antworten. Ähm.Das kann man auf verschiedene elegante Weisen machen ähm,teilweise eben vielleicht auch durch durch elegantere Weisen, die dazu führen, dass der Rechner dann halt sehr viel CPU-Leistung verbraucht. Also, aber letztendlich äh passiert nichts, außer, dass die Kiste nicht mehr nicht mehr antwortet.
Tim Pritlove 0:37:20
Na ja, es gibt einen äh interessanten Aspekt dabei, ne. Also durch,den du dort äh erzeugst ähm.
Linus Neumann 0:37:27
Schaffst du Kosten.
Tim Pritlove 0:37:27
Führt das dann in je nachdem wie die Tarifierung so ist dazu, dass einfach äh unglaubliche Traffickosten entstehen.
Linus Neumann 0:37:36
Hast du selber aber genauso.
Tim Pritlove 0:37:38
Ja gut, aber wenn das jemand macht, der auf die Traffickosten scheißen kann oder der aus irgendwelchen Gründen einfach sehr viel mehr äh,Ich meine, es sind ja viele, die auf einen gehen, ja? Und wenn wenn viele im Rahmen äh ihres Traffics, was sie sich leisten können, auf einen einschlagen,dessen Traffic wiederum dadurch so hoch geht, dass äh dass das einfach alle Limits sprengt. Und das war in diesem Fall übrigens so, ja? Also das,isch, große äh äh Beträge aufgelaufen wären, wären.
Linus Neumann 0:38:07
Wenn der Provider nicht.
Tim Pritlove 0:38:08
Äh nicht gesagt. Hier äh macht euch keine Sorgen, ist alles prima, ne? Aber ansonsten hätte sich das äh locker im fünfstelligen Bereich bewegt.
Linus Neumann 0:38:18
Ja, ist mir alles bekannt. Äh, das war auch eine ganze Menge. Also, das war wenn ich, wenn man den Aussagen aus dem Umfeld von Telekom nichts glauben kann, waren das sieben Gigabit pro Server, die da reingeflogen sind. Also, das ist eine.
Tim Pritlove 0:38:28
Ja, genau.
Linus Neumann 0:38:29
Unvorstellbar, ja? Also ähm das ist echt ja.Also ich frage mich, wie die da überhaupt angekommen sein sollen, ja, also keine Ahnung. Also das war jetzt wurde mir da so so berichtet,genau also es gibt diese Kostenfrage, du kannst aber auch einfach die Kiste ausmachen und dann hat sich das erledigt. Also ich verstehe nicht, was ähm der Reiz einer Dedosattacke sein soll. Verstehe ich einfach nicht.
Tim Pritlove 0:38:54
Ja, ist schwierig zu ergründen.
Linus Neumann 0:38:58
Ist mir völlig, völlig, völlig, äh, völlig unklar, was das, was das soll. Ähmhat also irgendwie stattgefunden und war auch wieder eine tolle Aktion, wo irgendjemand enormes dran geschrieben hat, wobei sich die Anzeichen verdichteten, dass das keintypischer Enormesfall war, weil ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die auf sieben Gigabitisekunde kommen könnenund ähm zweitens waren auch an dem Text irgendwelche äh Sachen etwas auffällig. Aber ist mir ehrlich gesagt also.Weiß ich nicht, was was es soll und ähm,wird immer unergründlicher, was was irgendwie bei äh Nornen bis so für Sachen stattfinden oder unter dem Label äh Nonne ist. Ich bin mir aber auch sicher, dass es da irgendwie noch einen einen aufrechten Kern gibt, die irgendwie,viele auf dieses Label geben und denen das irgendwie sehr wichtig ist und die sich wahrscheinlich auch selber sehr ärgern, äh wenn durch so komische Aktionen ähm ihreIdentifikationsmarke da in den in den Dreck gezogen.
Tim Pritlove 0:39:50
Absolut. Na ja. Bleiben wir bei den äh nitzpolitisch äh relevanteren äh äh Themenlagen. Also wurde mal wieder demonstriert ein bisschen, ne?
Linus Neumann 0:40:05
Ja, es wurde, äh es wurde demonstriert gegen die GEMA, ähm das war sehr äh sehr spannend,ähm es geht jetzt, es gehen wieder um um unsere Clubs, ne, um die um die äh,Gebühren ja erhöht werden sollen. Und als wir da vor einigen Folgen drüber gesprochen haben war das ja soäh dass ich irgendwie ein bisschenauch äh negativ oder berechtigende Kommentare bekommen habe, was also diese neue Tarifreform angeht undUnd es ist wirklich mein, man blickt da kaum noch durch. Also es geht um die Tarifreform der GEMA für die öffentliche Aufführung. Und die ist auf jeden Fall so und jetzt sagen wir mal, lassen sie mal den Faktor weg, dass es auf jeden Fall,Betreiber sehr, sehr viel teurer wird. Ähm unabhängig äh davon ähm,wie viel. Aber auch und auch auf jeden Fall signifikant teurer. Ich glaube, das sind das sind Dinge, auf die man sich einigen kann. Das bestätigt sogar äh die GEMAund die Clubs haben natürlich dann jetzt mobilisiert und gesagt, hier äh äh draufhauen, ne? Und wir wollen jetzt eine Demo machen, da haben sie in Berlin und in Hamburg und in Frankfurt und und wo nicht überall.Haben sie ihre Demos angekündigt und veranstaltet und die haben jetzt also am Donnerstag, glaube ich, äh stattgefunden. Donnerstag, den,sechsten September und am Montag den dritten September ging also irgendwie eine eine E-Mail von GEMA-Information,ähm an.Gemer Minus Newsletter at XMR drei Punkt com. War da war die Absenderadresse. Und es ging wohl an ähm.An an E-Mail an E-Mail an E-Mail-Adressen von Mitgliedern der GEMA,und da drin wurde angekündigt liebe Mitglieder sicherlich haben sie mitbekommen, dass die Clubs irgendwie in Berlin, Dortmund, Dresden, Frankfurt, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart demonstrieren können,und ähm.Das Hauptaktionsbündnis Kultur retten DE will uns hier irgendwie Ärger machen und wir müssen uns irgendwie dagegen wehren. Aber macht euch keine Sorgen.Äh wir äh wir wehren uns dagegen. Und dann stand halt dieser schöne, dieser schöne Satz drin.Wie agieren wir? Ein rechtliches Vorgehen der GEMA ist,auch wenn wir vor den Organisatoren vielfach mit falschen und polemischen Behauptungen gearbeitet wird, aufgrund des grundsätzlich gewährleisteten Versammlungsrechts nicht möglich.Ja, ja, geh mal. Schade, ne? Schade. Aber, ja, geh mal nicht geschlagen. Sie möchte,Unser Ziel ist es, die Diskussion zu versachlichen, ja? Wir bereiten uns kommunikativ sowie medial darauf vor,im Vorfeld über Interviews, Statements und lancierte Medienberichte und ein Schreiben an die Diskotheken und Clubbetreiber. Am Tag selbstladen wir die Presse in allen Bezirksdirektionen und Generaldirektionen zu einem Gespräch rein. Die Dynamik in den Social Media Kanälen verfolgen wir mit einem erweiterten Backup-Team, das hier schnell und schlagkräftig Posts und Tweetskommentiert, um die Diskussion rund um die Demo sachlich steuert.
Tim Pritlove 0:43:34
Steuert, sehr schön.
Linus Neumann 0:43:36
Lancierte Medienberichte. Ich werde wahnsinnig, also.
Tim Pritlove 0:43:40
Die Nerven liegen äh zunehmend lang, habe ich so den Eindruck, ne?
Linus Neumann 0:43:46
Dann schreiben sie,da unsere Datenbank aktuell leider nur dreiunddreißigtausend E-Mail-Adressen umfasst, bitte ich sie, diese E-Mail und dieses an all jene weiterzuleiten, die diese Informationen womöglich nicht erreicht haben,schrieb ähm.Name steht da jetzt nicht, äh die Direktorin Marketing und die Leitung für Kommunikation für PR, der GEMA, der Generaldirektion aus München.
Tim Pritlove 0:44:11
Und fand das dann jetzt auch auch statt.
Linus Neumann 0:44:14
An dreiunddreißigtausend E-Mail-Adressen haben sie das geschickt und äh ja wurde dann natürlich weitergeleitet, erreichte innerhalb kürzester Zeit irgendwie Piratenpartei letzte Politik. Netzpolitik, org, alle haben über diese äh äh über diese E-Mail berichtet.Und dann standen die Demos statt, aber ähm erstaunlicherweisefand diese Social Media Offensive der GEMA offensichtlich nicht statt. Denn es gab einen Artikel von Markus am nächsten Tag auf Netzpolitik org, wo gefragt wurde, wo war der Gamer Dialog während der Proteste? Äh Twitter null, Facebook, null.Ja, also haben sie offensichtlich sich mit dieser an den kleinen Kreis von dreiunddreißigtausend I Personen geschickt, E-Mail, in der sie ihre PR-Strategie verraten haben, ähm offensichtlich jetzt auch wieder mal keingroßartigen Gefallen getan.
Tim Pritlove 0:45:02
Teint. Und warst du auf einer der Demos? Ich bin äh rein zufällig in in Frankfurt eine reingelaufen. Es war so ein bisschen so.
Linus Neumann 0:45:10
Äh berichte mal.
Tim Pritlove 0:45:10
Kleine war das so.
Linus Neumann 0:45:13
Ja, irgendwie in Berlin schrieb man auch davon. Ich war da ja nicht nur du reist, sondern auch ich ich war nicht in Deutschland und konnte daher äh keine GEMA-Demo äh besuchen.Also diese E-Mail kann ich nur nochmal empfehlen, echt witzig. Äh kann sich dann, man kann nur mit dem Kopf schütteln,Was ich dann noch gelesen habe an dem Tag, äh habe ich in der,ich glaube, in der Süddeutsch müsste die Süddeutsche gewesen sein. Ähm gelesen haben sie so ein so ein Gamer äh äh so ein GEMA-Klinkenputzer mal einen Tag begleitet, ja. Und sind mit dem irgendwie ähm.Sind mit dem irgendwie äh klingeln gegangen, ne und wo der dann so berichtete er dann so, dass also jemand, der inäh Läden, äh Kneipen und so weiter reingeht und schnell irgendwie äh zur Decke schaut, ob der Lautsprecher hängen und äh dann irgendwie den Leuten den GEMA-Info, schreiben, da lässt, dass die CD-Player, die sie da haben, die müssen sie anmelden und so. Ähmso einer. Und der ähm berichtete dann also,Der sagte das natürlich die also selbst er gab zu, dass die Gebühren steigen, aber sie würden also nichtso enorm steigen, wie man sich das, wie man sich das einbildet und hat dann da auch wieder argumentiert. Und dann hat er aber natürlich auch besorgte Anrufe von von seinen Schäfchen bekommen, die er da, von denen er dasGeld eintreibt und so war ein ganz interessanter Artikel, müsste man mal schauen, ob der vielleicht online ist,Ja also es geht auf jeden Fall weiter und ähm ich sag mal zumindest sollte man.So sehr ich natürlich gegen äh die also man sollte bei dieser Sache berücksichtigen, dass,eventuell vielleicht die GEMA die Erhöhung dieser Gebühren nicht unbedingt so völlig daneben ist.Tatsache, wie die Gamer sie nachher verteilt. Das ist nämlich das sehr viel größere Problem. Also wenn wenn dieses Geld tatsächlich bei den bei den Urhebern in einer gerechten ähm in einer gerechten Verteilung ankommen würde, wäre das sicherlich eine sehr sinnvolleAngelegenheit, aber ähm da gab's einen Beitrag, den ich jetzt auch einmal verlinke, weil's ein sehr schöner Audiobeitrag, in demzum Beispiel die Erhebung der wie die GEMA erhebt, wie wie sie das Geld ausschüttet, erfasst wird. Und die haben irgendwie so ein paar Blackboxen in Deutschland verteilt, die pro Woche in irgendwelchen Clubs mal eine Stunde mitschneidenund dann wird das von Hand abgehört von von,von jungen Jugendlichen, die wissen, was das ist. Und die dann ähm quasi diese paar Stunden Musik, die die GEMA deutschlandweit pro Woche aufzeichnet, mal durchhören und dann entstehen daraus Listen.Also und dann wird's irgendwie so quer verteilt. Also wie gesagt, die Erhöhung ist sicherlich nicht ganz so groß das Problem wie die internen Verteilungsstrukturen der GEMA selber und der Anteil an diesen Gebühren, die sie selber verzehrt.Das ist sicherlich das sehr viel größere Problem, als die Erhöhung der Gebühren für die Clubs. Und man sollte sich da also,zumindest ein bisschen skeptisch sein, wenn man merkt, dass wie was für ein großes Mobilisierungspotenzial diese Clubs da ähm erreichen können.
Tim Pritlove 0:48:34
Ja, mehr wissen wir glaube ich nicht zu zu sagen, ne.
Linus Neumann 0:48:40
Nee, nicht wirklich. Also nur ich eine kurze Anekdote. Es gab in Berlin ähm oder es gibt ja in Berlin immer noch die Bewegung gegen die,gegen den Umbau der der Ufer des Uferbereiches in in Friedrichshain und Kreuzberg das Spreeufers ja.
Tim Pritlove 0:48:56
Mediaspray, media-Spree.
Linus Neumann 0:49:00
Media Spray, das Media Spree-Projekt äh will dort äh irgendwie ganz viele tolle fancy Sachen errichten und äh Hochhäuser und so weiter. Und da ging es um,den Zugang zum Spreeufer und zwar war dann gab's ein Bürgerbegehren und so was dafür gekämpft hat, dass auch wenn da irgendwas bebaut wird irgendwie fünfzig Meter breiter Uferstreifen ähm allen Personen zur Verfügungstehen muss, frei und so weiter. Und eine der Hauptmobilisierenden Gruppen oder Institutionen dagegen war die BA fünfundzwanzig ein Club am Spreeufer und das war bis zu derPunkt. Und das war zu diesem Zeitpunkt die einzige Einrichtung auf diesem Streifen, die den Zugang zur Spree,nicht allen zur Verfügung stellt, sondern gegen Gebühr von äh gegen Eintrittskosten von irgendwie zehn bis zwölf Euro,das ist die einzige Wahren stimmt nicht, es gab auch zu dem Zeitpunkt auch gegenüber noch so 'n Club,führte also zu diesem skurrilen Moment, dass sie dass die Ba fünfundzwanzig die Eintritt für Zugang zum Spreewufer nehmen äh unter dem Motto Spreeufer für alle irgendwie zu einer Demo aufruft. Insofern sollte man vielleicht auch die Clubs, die da mobilisieren, ein bisschenskeptisch betrachten. Weil die natürlich auch kapitalistische Interessen haben und so weiter.Alles klar, so viel so viel zu dem Thema, wir warten ab. Ähm und ich glaube, wir können jetzt zum Epilog kommen.
Tim Pritlove 0:50:25
Ja, der Epilog äh was äh gilt es denn hier zu beleuchten? Also bei Netzpolitik org.Scheinen ein wenig so ein Brainstorming-Modus eingesetzt zu haben.Es gibt eine Umfrage.
Linus Neumann 0:50:43
Frage. Hm.
Tim Pritlove 0:50:44
Äh wo quasi Feedback ähm eingefordert wird, um.Die Plattform irgendwie besser zu machen und auch so ein bisschen die Fragestellung, wie man sich äh vielleicht auch künftig finanziell tragen soll.
Linus Neumann 0:50:59
Und ich glaube, es geht, also ich habe da ein bisschen an der Umfrage äh beteiligt, beziehungsweise habe da mein Feedback zu geben. Es geht auch so ein bisschen darum, überhaupt mal die Leserschaft kennenzulernen. Ja, sie sind so Fragen dann so, liest du Kommentare und so,Wie alt bist du und so? Überhaupt mal so 'ne Idee zu haben wer liest überhaupt Netzpolitik Org,ähm kann ich also nur drum bitten, da mal dran teilzunehmen. Ähm wird sicherlich helfen, dabei helfen,die die Plattform vielleicht irgendwie ein bisschen zielgruppengerechter äh aufzustellen oder so.
Tim Pritlove 0:51:34
Ja, genau. Wir äh unterstützen das.
Linus Neumann 0:51:39
Und dann äh finden in der nächsten Woche in Berlin,einige und wir machen ja eigentlich selten Veranstaltungshinweise, aber in diesem Fall mache ich das jetzt einfach malEs gibt die netzpolitische Sware zur europäischen Bürgerrechtsbewegung am vierzehnten neunten, ausgerichtet von den Grünen in der Heinrich-Böll-Stiftung, das müsste abends sein.Und das ist im Anschluss an die Konferenz Netzregeln, die die Heinrich-Böll-Stiftung zusammen mit dem Bitcom ausrichtet am selbigen Tageund diese Veranstaltung hat den Titel Transparenz und Vertrauen No Limits. Ja, also Bitcom,der große deutsche Branchenverband in diesem Bereich zusammen mit den Heinrich Böll-Leuten äh und da hängen natürlich dann auch wieder ein paargrüne Politiker mit drin, die sich dann mit dem Thema auseinandersetzen, sowohl die netzpolitische als auch die äh Netzregelnkonferenzsind Veranstaltungen, die ich irgendwie eigentlich immer ganz gerne besuche, die echt immer ganz interessant sind.Ebenso wie die am darauffolgenden Tag stattfindende Konferenznetz für alle, die die Partei, die Linke, zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung ausrichtet.Ähm da war ich,letztes Jahr mal auch zu Gast bei der Konferenz als da ging's ums Thema ein bisschen drüber unterhalten mit Konstanze kurz und,ähm Anne Roth. Und äh dieses Jahr wird hier aber an einem anderen Ort stattfinden und ich,denke, dass auch das eine oder das das insgesamt äh sowohl der Freitag als auch der Samstag da äh für Netzpolitisch interessierte durchaus ähm.Eine Reise zu diesen Orten oder zu den Streams, die sicherlich von beiden Veranstaltungen auch angeboten werden, wert sein dürfte.
Tim Pritlove 0:53:30
Genau. Das ist ähm wiederum tagsüber, das geht um elf Uhr los und die andere Veranstaltung gegen ist halt die Suarie, also am Abend, neunzehn Uhr dreißig.
Linus Neumann 0:53:40
Das wäre jetzt der Freitag, genau. Und der Samstag, wann geht's am, das Netz für alle, am Samstag, am.
Tim Pritlove 0:53:45
Um elf.
Linus Neumann 0:53:48
Ach so, warte mal. Und die ist aber doch am.
Tim Pritlove 0:53:50
Neunzehn Uhr dreißig, vierzehnten September.
Linus Neumann 0:53:53
Genau, das ist aber ein Tag davor. Und die Netzregeln ist.
Tim Pritlove 0:53:55
Und dann kann man gleich am nächsten Morgen weitermachen sozusagen. Also.
Linus Neumann 0:53:58
Genau, also man geht, man geht Netzregeln, Suare.
Tim Pritlove 0:54:00
Nicht genug kriegen kann. Kann jetzt außer unserem Podcast sich auch noch hier als Dauergast äh auf diesen Veranstaltungen einklinken, zumindest wenn man in Berlin ist.
Linus Neumann 0:54:09
Genau oder wenn man nach Berlin reisen möchte.
Tim Pritlove 0:54:11
Gut. Linus.
Linus Neumann 0:54:16
Damit wären wir beim beim Ende angelangt, glaube ich.
Tim Pritlove 0:54:18
Werden wir, genau, heute müssen wir uns mal ein bisschen knapp machen. Ähm und äh ja, nächste Woche finden wir wieder einen Termin.
Linus Neumann 0:54:25
Nächste Woche finden wir ein schöner Unternehmen.
Tim Pritlove 0:54:27
Genau. Wir sagen tschüss.
Linus Neumann 0:54:29
Auf Wiederhören.

Shownotes

Telekom und Spotify beerdigen endgültig die Netzneutralität

Bei T-mobile gibt es jetzt einen Tarif mit eingebauter Spotify-Flatrate.

Digitale Demenz und wir werden alle sterben

Manfred Spitzer redet bei Günther Jauch irgendwas von digitaler Demenz und hat wohl auch ein Buch darüber geschrieben.

  • Keine Links, weil war im Fernsehen drinne gewesen.

Anonymous veröffentlicht iOS device UDIDs und DDosSt Telecomix

Unter dem Label Antisec erschien ein Datensatz, von dem behauptet wurde, er wäre dem FBI gestohlen worden. Außerdem wurden die Server der Gruppe Telecomix angegriffen.

GEMA PR-Offensive gegen Tarifreform-Demos

Die GEMA informierte in einer Email an über 33.000 Mitglieder über ihre Strategie im Umgang mit den in vielen Städten stattfindenden Demos gegen die Tarifreform.

Epilog

Unsere Freunde und Kollegen bei netzpolitik.org führen eine Leserbefragung durch und am nächsten Wochenende sind ein paar Netzpolitik-Veranstaltungen in Berlin.