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Netzpolitik in der Schweiz — re:publica Nachlese — EuGH und Google — Netzneutralität in den USA — Digitale Agenda zu IT-Sicherheit

Nachdem sich der Staub der re:publica gelegt hat kommen wir wieder zu einer Sendung. Linus war leider verhindert, dafür springt Andre Meister wieder ein. Außerdem begrüßen wir mit Kire unseren ersten Gast aus der Schweiz, der uns in dieser Ausgabe umfangreich über den Stand der netzpolitischen Bewegung und aktuell drängenden Themen berichtet. Wir blicken dann noch ein auf die netzpolitisch relevanten Vorträge der re:publica und analysieren die umstrittene Entscheidung des EuGH zu den Rechtspflichten von Google (und damit auch anderen nicht-europäischen Internetfirmen).

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Tim Pritlove
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Andre Meister
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Kire

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Andre Meister
Guten Morgen Andre. Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove
Guten Morgen Andre. Guten Morgen Tim. Warst du eigentlich schon mal in der Schweiz?
Andre Meister
Ja, ist aber schon eine Weile her. War's schön? Ja, da gab's Toblerone, wie da drüben eine riesengroße, leere Packung steht.
Tim Pritlove
Logbuch Netzpolitik, die einhundertzweite Ausgabe und äh ja, wir begrüßen euch,in unseren Anstrengungen hier irgendeinem Terminplan zu folgen, das,mehr oder weniger gut. Besonders Linus ist da gerade so seine Problemchen, deswegen kann er heute nicht dabei sein. Das wird sich dann nächste Woche aber schon wieder geändert haben, aber ich begrüße, wie schon erwähnt, Andrehallo.
Andre Meister
Hallo, bin ja nicht zum ersten Mal hier.
Tim Pritlove
Genau, du bist nicht zum ersten Mal hier, du kennst dich schon aus, muss ich dir nicht alles sagen. Das ist gutKannst du mir heute mal alles sagen? Ich habe nicht aufgepasst. Weil es war ja so viel los, es war Republika und äh überhaupt so Berlin war sehr aufgescheuchtDas bringt dann hier immer alle Terminlagen durcheinanderAber so soll's ja auch sein, so oder so ist es auch äh auch ein Netz politisches äh Ghetto, der da gewesen. Oder werden wir da später nochmal drauf eingehen, denn äh heute haben wir nämlich einja ein Gast und wir begrüßen hallo.
Kire
Guten Morgen.
Tim Pritlove
Genau, hallo, du rufst uns jetzt an aus, aus der Schweiz und wo genau.
Kire
In der Nähe von Zürich. Ja.
Tim Pritlove
In der Nähe von Zürich. Genau.Du bist ähm ja, quasi so ähm netzpolitisch engagiert in der Schweiz. Kannst du mal vielleicht mal so aus deiner Perspektive sagen, wie?
Kire
Ja, ich bin eigentlich aktuell in zwei Organisationen äh beschäftigt. Das ist die eine ähm ist die Swiss Privacy Foundation, wo wir uns eher den,Digitales Selbstverteidigungsworkshop anbieten und endliche Sache und die andere Sache ist die digitale Gesellschaft Schweiz, die hat ähm,Zusammenhang mit der digitalen Gesellschaft in Deutschland. Also wir sind nicht organisatorisch oder so verbunden,aber Teile natürlich ähnliche Themen, die wir bearbeiten. Wir verstehen uns aber eher anders,Zusammenschluss von verschiedenen Organisationen, die sich im weiteren Sinne,Netzpolitik, in der Schweiz widmen und stellen da eine Plattform, wenn man so will, zur Verfügung.
Tim Pritlove
Wie lange gibt's diese Plattform schon?
Kire
Das ist seit elf.Wo wir uns das erste Mal äh getroffen haben und das war zu einem Netzpolitik Synergietreffen,und das gibt es noch immer, das findet halbjährlich statt, jeweils im Frühjahr und im Herbst.
Andre Meister
Das war so kurz nach der öffentlichen Bekanntgabe der Deutschland, oder? Habt ihr euch auch an dem Namen angelehnt.
Kire
Das Treffen war schon vorher.
Andre Meister
Die die Gründung von Schweizern, die offizielle Benennung.
Kire
Das war zur gleichen Zeit.
Tim Pritlove
Mhm. Also ihr seid quasi äh im selben Kontext unterwegs, aber es ist halt jetzt äh rechtlich äh organisatorisch nicht miteinander verbunden.
Kire
Nein, wir sind nicht verbunden. Es gibt lose Kontakte. Man tauscht sich aus, ähm hin und wieder mal, aber das ist jetzt nichts, was ähm institutionalisiert wäre oder regelmäßig stattfinden würde.
Tim Pritlove
Mhm. Gib uns doch mal,Ein Überblick, weil wir haben jetzt hier in den letzten zwei Jahren viel über die netzpolitische Lage und den Aktivismus in Deutschland gesprochen selbstverständlich. Das ist natürlich hier unserprimär Fokus über Thomas Luninger haben wir dann auch regelmäßig immer wieder Einblicke bekommenin so die österreichische Perspektive und haben so etwas sträflicherweise so dieses Schweizer Kontext ein bisschen außen vor gelassen. Ähm wenn man da jetzt sozusagen noch überhaupt gar keinen Überblick hat, was muss man,Wissen äh über die Schweiz. Was sind da so die,Themen, die in den letzten Jahren vor allem gewirkt haben. Ist das mit der Situation in Deutschland irgendwie zu vergleichen oder ist das mal wieder komplett anders?
Kire
Ja, ich glaube, es sind die ungefähr dieselben Themen, die auch hier in der Schweiz ähm diskutiert werden, wo es Gesetzesvorlagen gibt,wie das in Deutschland oder auch in Österreich ist. Wir haben aktuell Diskussionen zu Überwachungsgesetzen, sei das für die Strafverfolgungsbehörden oder für den Geheimdienst,Es ist aber auch die Netzneutralität ein Thema oder das Urheberrecht, das äh immer mal wieder für Gesprächsstoff sorgt, auch international,und von daher denke ich, dass.Ja, wie gesagt, ungefähr dieselben Themen sind's, was noch zu sagen ist, dass es wahrscheinlich das Thema Netzpolitik noch,weniger stark in der offiziellen Politik angekommen ist, als es das zum Beispiel in Deutschland ist. Es gibt wohl,ähm ein paar wenige Politiker, die die sich in dieser Ecke auskennen und die sich auch stark machen,aber die allermeisten äh Politiker auf auf äh Bundesebene,die da gibt's wenig Verständnis für für diese Themen.
Tim Pritlove
Fehlt wahrscheinlich so ein bisschen dieser Zensursular-Moment, ne.
Kire
Ja, das das kann durchaus sein, wobei jetzt gerade mit äh äh totale Revision des Bundesgesetzes betreffend, die wir warten, das Post- und Fernmeldeverkehrs eigentlich schon,schon auch sehr viel auf uns zukommt, dass für mehr Aufregung sorgen müsste.Und das kommt wohl jetzt so langsam, aber die Empörung ist nicht so groß, wie sie eigentlich sein müsste.
Andre Meister
Wie ich das verstehe, liegt das auch ein bisschen daran, dass die Schweiz ja allgemein viel kleiner ist alsDer deutschsprachige Raum äh und die Bundesrepublik und dann gibt's da ja auch nochmal die sprachliche Dreiteilung äh und im Endeffektbleiben absolut viel weniger Leute übrig, die sich dann tatsächlich um einen solchen Themenbereich kümmern können. Also das sind jetzt du kennst wahrscheinlich den Großteil der Leute, die sich mit den Themenfeldern der Netzpolitik in der Schweiz beschäftigen in Deutschland, ist das schon wieder ist das schon gar nicht mehr so einfach, da wirklich Hinz und Kunz zu kennen, oder?
Kire
Ja, also es ist schon so, wie du, wie du das einschätzt. Ähm, es ist natürlich genau die Sache, dass wir ähm einerseits kleiner sind und dann nochmals sprachlich in verschiedenen Regionen aufgeteilt sind,und das macht das Ganze schon ziemlich übersichtlich ähm und,Ist aber ist aber ähnlich und,da kann man sich auch nicht immer mit allem in diesem Detail gerade beschäftigen, wie man das eigentlich,müsste. Also wir suchen auch innerhalb von der digitalen Gesellschaft Schweiz,möglichst breit die Themen zu bearbeiten oder zu verfolgen, aber das gelingt uns nicht überall im selben Maße. Aber es ist auch natürlich so, dass dass wir.Auch noch verschiedene andere Gruppierungen und Organisationen gibt, die sich natürlich Teilebereiche dann auchverstärkt anschauen, wie es zum Beispiel eine digitale Alment ist,sich sehr stark mit beschäftigt, die auch die äh Kreativ-Commons äh für die Schweiz adaptiert hat.Und natürlich auch andere Gruppierungen, die sich, die sich sehr stark machen, auch der Chaos, Computerclub, Schweiz und Zürich sind ähm,ziemlich stark und wir arbeiten einige Dinge.
Tim Pritlove
Was ist denn so jetzt die die rechtliche Situation bei diesen ganzen Klassikern? Also ähm Vorratsdatenspeicherung gibt's eine äh ist es überhaupt so vergleichbar.
Andre Meister
Ich würde nochmal kurz einschieben, die Schweiz ist uns ziemlich nah, aber die ist ja eher neutral äh und nicht,in der EU. Ich habe im Vorgespräch so ein bisschen flapsig gesagt, aber ihr macht trotzdem jeden Scheiß nach, äh den wir in der EU haben und damit kämpfen müssen,ist das so? Sind eure äh viele der netzpolitisch relevanten, politischen Themen tatsächlich angelehnt an die Debatten, die es in der EU und auch in der Bundesrepublik gibt.
Kire
Ja, ist, teils, teils. Ähm, gerade was jetzt die Vorratsdatenspeicherung betrifft, ähm, ist es so, dass wir die schon seit über zehn Jahren kennen. Und in der abgewandelten Form sogar schon vorher.Die wurde über die Zeit jetzt immer mehr ausgeweitet und ja, ich denke, da sind wir, wenn man das,so sehen will, ziemlich weit vorne. Also da ist nicht so, dass wir das irgendwie abgucken.Gesetzesvorlagen. Bei anderen Dingen ist es andersrum. Also Sachen wie Leistungsschutzrecht,Das sind auch Dinge, die jetzt bei uns so in die Diskussion kommen.
Andre Meister
Ach nee, das macht jetzt.
Kire
Dass es dass es angelehnt ist an an Ideen von von Deutschland oder von anderen Ländern.
Andre Meister
Was ist denn der Status der Vorratsdatensprechung?
Kire
Ja, wir haben sie mit ganz offiziell seit es dieses Bundesgesetz betreffen die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs,das nennt sich abgekürzt Büpf,haben wir sechs Monate vor Ortspeicherung, die ist in der ausgestalten sehr stark vergleichbar mit der Variante, wie es sie in Deutschland gegeben hat und wie es auch der europäische Richtlinie,vorgesehen hab.Und die soll nun im Rahmen der totalen Revision, die aktuell ähm in den Parlamenten diskutiert wird, verdoppelt werden. Da findet eigentlich keine Diskussion statt.Sie nun verhältnismäßig ist, ob sie für die Strafverfolgung eine Auswirkung zeigt.Sondern da wird mehr oder weniger den Wünschen der Strafverfolgungsbehörden gefolgt und,vorgesehen.
Tim Pritlove
Verdopplung von was?
Kire
Sechs auf zwölf Monaten.
Andre Meister
Warum hat die Schweiz überhaupt eine Vorratsdatenspeicherung, wenn du vorhin schon gesagt hast, äh in der EU gab's ja die Richtlinie erst seit zwotausendsechs, jetzt hatten eins nur Staaten wie Irland und Polen schon vorher eine und die Richtlinie sollte das theoretisch nur harmonisieren. Aber warum hat der die Schweizerüber zehn Jahren eine Vorratsdatenspeicherung.
Kire
Tja, ganz gute Frage. Ähm die gibt's eigentlich schon länger,sie war schon im Fernmeldegesetz verankert vor vor langer Zeit. Da ging es aber um,Pflicht, die Rechnungsdaten aufzubewahren und für die Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung zu stellen,im Rahmen von von äh von Strafverfahren.
Tim Pritlove
Einschließlich einschließlich der Einzelverbindung oder.
Kire
Schließlich der Einzelverbindungen, ja.
Tim Pritlove
Okay. Also nicht nur die Rechnung, sondern auch quasi der Einzelverbindungsnach, weil.
Kire
Genau, also das war das, das ist der eigentliche Grundlage für die, für die Rechnung und,die wurden auch natürlich in kurzen Zeitraum aufbewahrt, um Reklamationen nachkommen zu können, also Reklamation der Kunden und Kundinnen.Und das war dann eine Verpflichtung für die die Telefonie und Vieter zu dieser Zeit,diese Daten aufzubewahren und gegebenenfalls dann zur Verfügung zu stellen. Und das wurde dann,übernommen ins neue wenn das in dieses Bundesgesetz und dann gleichzeitig auch auf den Internetbereich,ausgedehnt.
Andre Meister
Das heißt im Internet, nicht nur die Zuordnung, wer wann welche IP-Adresse hat, sondern sind da auch so Sachen wie von jeder E-Mail und von jeder Voice of IP Verbindung, wie das die U-Rischlinge vorgeschlagen hat drin.
Kire
Ist da drin, ja? Also es hat die IP-Zuordnungen sind da drin und die äh E-Mail äh Ranzdaten, also was im ähm verwendet wird an andres Angaben.Und auch natürlich die und das soll jetzt aber mit,Revision stark ausgeweitet werden. Aktuell sind eigentlich die Access-Provider verpflichtet, diese Daten zu speichern und neu sollen auch reine Hosting anbieter dazukommen,und es soll auch jetzt ganz generell vom Geltungsbereich, nicht nur, was die Forstdatenspeichern betrifft, sondern auch die aktive Überwachung dieser Geltungsbereich des Gesetzes auf,Organisationen wie oder Bibliotheken oder Hotels ausgedehnt werden und es ist sogar eine Mitwirkungspflicht bis zu privat Personen vorgesehen. Also die müssen nicht selber überwachen,die müssen ähm Zugang gewähren. Ähm alle Informationen äh mitteilen, die sie haben und die Überwachung dulden.
Tim Pritlove
Einschließlich Passwörter rausrücken.
Kire
Das ist so nicht genau definiert, das heißt im Gesetzestext sinngemäß Zugang zu den Anlagen gewähren. Irgendwo in in diesem, in diesem Wort laut,und das das lässt sich jetzt nicht genau äh erreren, was was da eigentlich gemeint ist. Das steht auch nicht in den erläuternden Texten zum Gesetz,dass schlussendlich bedeutet, ob man das Hochpasswort ähm.
Tim Pritlove
Zu den Anlagen, also zu den eigenen Geräten sozusagen.
Kire
Das ursprünglich,war's eigentlich so gemeint oder in den in den Elternversionen des Gesetzes, dass man physisch Zugang gewähren muss?Aber wenn man, wenn man's eng auslegt, könnte man wahrscheinlich auch hineininterpretieren, dass es wirklich den,das Login an sich sein könnte.
Tim Pritlove
Und das ist jetzt geltendes Gesetz. Wir reden jetzt nicht über die Novelle.
Kire
Nein, das das kommt. Das ist.
Tim Pritlove
Soll jetzt kommen. Okay gut, das heißt, das ist äh jetzt quasi genau die Verschärfung, die in der Debatte steht.
Kire
Ja, genau.
Tim Pritlove
Gibt's eine, also ich meine, findet eine Debatte statt.
Kire
Die Debatte findet so halb statt. Es wurde,die die Gesetzesvorlage ist zuerst in der kleinen Kammer diskutiert worden,ist sie mehr oder weniger durchgewunken worden. Es gab wohl eine kritische Stimme, das warhauptsächlich eine Parlamentarierin, die sich kritisch geäußert hat und kritische Fragen gestellt hat. Sie war aber leider in der Debatte nicht ganz so sattelfest, als dass sie hätte, der zuständigen BundesrätinDas ist die, die äh Person aus der Wechselkutive, die diese Gesetzesvorlage äh ausgearbeitet hat, als dass sie hätte parieren können.Und jetzt kommt's dann in den Nationalrat, das ist die großeParlamentskammer und da ist mit etwas mehr Widerstand zu rechnen, da wird's wahrscheinlich 'ne etwas breitere Diskussion geben, es ist aber davon auszugehen, dass auch hier das Gesetz,mehr oder weniger unverändert durchgewunken wird.
Andre Meister
Kannst du uns nochmal ganz kurz an die krassen Terroranschläge in der Schweiz der letzten Jahre erinnern, mit denen das sicherlich begründet wird?
Kire
Ich versuche mich gerade zu erinnern, aber ich habe da eine eine Lücke, eine Gedächtnis.
Andre Meister
So geht's mir nämlich leider.
Tim Pritlove
Aber ich bin mir sicher, es war total äh dramatisch und äh alle.
Kire
Ja, es ist es ist.
Tim Pritlove
Schildern rum, dass das nie wieder passieren darf.
Andre Meister
Nee, was ist die Begründung?
Kire
Die Begründung ist natürlich organisierter Kriminalität, Terrorismus, ja was man so was man so kennt, das ist dasselbe.Und wenn man sich die Statistiken anguckt, also da gibt es welche für welche Straftaten das die, dass das angeordnete Überwachung gibt und Zugriff auf die und das ist sehr oft in das Drogendelikte.Wo die Kategorie, die am meisten verfolgt wird.
Andre Meister
Ähnlich wie in Deutschland.
Kire
Ja, also da da stehen die, ja, da gehen dann Terrorjugendpraxis doch ziemlich stark auseinander,Es ist jetzt auch nicht nur so, dass der der persönliche Geltungsbereich ausgedehnt wird, dass die Vorratsdatenspeicherung ausgedehnt werden soll, sondern es kommt auch eine rechtliche Grundlage für den äh Bundestrojaner,dazu kommen, es soll die Möglichkeit geben, dass die Polizeibehörden im einsetzen dürfen, das machen sie wohl schon heute, aber dann gibt's eine äh Gesetzesgrundlage, die auch wirklich äh,passt. Und es sollen auch sonst neue Vorschriften für Provider gelten,dass Qualitätskontrollen durchgeführt werden können, dass,empfindliche Bußgelder ausgesprochen werden können, wenn die Verwalter,Anordnungen nicht nachkommen. Also man sieht da schon so die die Handschrift der Strafverfolgungsbehörden, die 'ne gut funktionierende Überwachungsmaschine haben möchten, auf die sie zurückgreifen können.
Tim Pritlove
Jetzt ist ja die Schweiz immer so bekannt oder zumindest steht's in der Diskussion für ihr großartige demokratische Systematik und der Möglichkeit gegen alles Mögliche einen Widerstand zu organisieren.Das habt ihr ja im Prinzip vor einem Jahr, glaube ich, schon gestartet, ne?
Kire
Ja, vor einem Jahr ist das das Gesetz, so wie es jetzt äh diskutiert wird, dem Parlament vorgestellt worden.
Tim Pritlove
Wer legt das vor?
Kire
Das ist der Bundesrat, das ist die Exekutive. Vorher im im im in den Monaten und Jahren davor, da gab es,Anhörungen, Diskussionen oderda konnte man Stellung nehmen zu zu diesem, zu dieser neuen Regulierung, aber dann vor einem Jahr wurde die aktuelle Version, wie sie den Parlament,vorgelegt wird veröffentlicht. Und da ging dann eigentlich jetzt der aktuelle, der aktuelle Widerstand los,wo wir uns angeklinkt haben und Stellung bezogen haben, also wir von der von der digitalen Gesellschaft Schweiz aus und zum Beispiel die Piraten eine eine Petition gestartet haben,Eine Online-Petition, um Stimmen zu sammeln, die sich gegen die Vorlage wenden. Da sind in der Zwischenzeit etwa zehntausend.Zusammengekommen, die das unterstützen, das ist nicht allzu viel, könnte mehr sein, aber ist auch kein schlechtes Zeichen. Wenn man jetzt gerade die Größe der Schweiz vergleicht mit zum Beispiel Deutschland.
Tim Pritlove
Ja und ähm ist äh die äh diese Petition läuft noch.
Kire
Die Tradition läuft, die hat ärgerlich in dem Sinn kein, kein Ende. Da kann man sich nach wie vor,die kann man abrufen auf Punkt CH.
Tim Pritlove
Mhm.
Kire
Kann man sich noch beteiligen. Sie wurde mal eingereicht als die Debatte im in der Kommission in der vorbehabenden Kommission des Ständerrats,diskutiert wurde als Zeichen, aber in dem Sinn gibt's da nicht ein offizielles Ende, wo man sagt, so und jetzt wird das irgendwie überreicht, sondern das ist etwas, was die ganze.Die ganze Kampagne, wenn man so will, gegen dieses Gesetz begleitet.
Andre Meister
Das ist aber jetzt auch diese von Sascha Lobo kritisierte Click die wissen, das ist halt eine Online-Petition, dazu steht noch Piratenpartei drauf, die hat jetzt keine Mitwirkungskraft. Ich glaube, was Tim vorhin angesprochen hat, mit derDemokratie in der Schweiz ist ja die Möglichkeit unter anderem von Volksentscheiden. Nun ist das nicht so einfach mal gemacht,Aber habt ihr darüber schon mal nachgedacht.
Kire
Ist angedacht, das ist jetzt noch nicht so aktuell, weil die Gesetzesvorlage ja noch nicht,in der zweiten Kammer zur Diskussion äh gekommen ist. Das ist aber so, dass ähm bereits Diskussionen stattfinden, um ein mögliches Referendum,zu stemmen. Ein Referendum heißt, dass man innerhalb von hundert Tagen,nach der Verabschiedung eines Gesetzes. Fünfzigtausend beklabigte Unterschriften auf Papier,einreichen muss, damit das zu einer Volksabstimmung kommt.
Tim Pritlove
Nach Einreichung eines Gesetzes, also gegen.
Kire
Nach Verabschiedung. Also in dem Moment, wo der zweite Rat, also der Nationalrat in diesem Fall.Der Gesetzesänderung zustimmt, dann braucht es noch ein paar Tage bis das offiziell veröffentlicht ist und ab diesem Zeitpunkt bleiben hundert Tage um die fünfzigtausend Unterschriften zusammen.
Tim Pritlove
Um sich dann explizit gegen einen im Prinzip ab jetzt schon gültiges Gesetz zu wenden und das wiederum zu Fall zu bringen.
Kire
Genau. Also es ist ja dann noch nicht wirklich gültig. Da hat es auch Übergangsfrist und bis das dann wirklich in Kraft ist und für die paar Weide gilt, auf wirklich eine Auswirkung hat. Und während dieser Zeit, also hundert Tage ab.Ähm Verabschiedung des Gesetz.Hat man die Möglichkeit. Und da finden jetzt ein Zeitfenster statt, demnächst. Das wurde von äh Leuten aus der SVP, das ist stark rechts,im politischen Spektrum wurde das,ähm angegangen. Auch da wurde das organisiert. Es ist allerdings so, dass es über das ganze Polit-Spektrum Leute gibt, die das unterstützen. Also da braucht das von den Grünen hat,ähm das schon angetönt, dass er das unterstützen wird, aber auch eine Person aus der FDP, darüber die Noser,wird da wahrscheinlich auch mitziehen. Also das schein.
Tim Pritlove
Nicht, dass ich dich da jetzt falsch verstanden habe. Du meintest, die SVP hat das angegangen, also die ist jetzt dafür oder dagegen? Wirklich.
Kire
Sie ist dagegen. Also sie sie würde, dass sie sie organisiert ähm eine Gruppe, die das Referendum organisieren wird.
Andre Meister
Wer ist denn dafür im Parlament?
Kire
Im Parlament sind so ziemlich alle dafür.Und es gibt einfach in jeder Part oder in den meisten Parteien gibt es einzelne Personen, die das ablehnen. Und auf denen baut dann eigentlich die das Referendumskomitee auf.
Andre Meister
Aber so ein Referendum besteht ja aus zwei Hürden. Das eine ist der logistische Aufwand, fünfzigtausend beglaubigte Unterschriften auf Papier innerhalb von hundert Tagen zu sammeln.
Kire
Und dann der.
Andre Meister
Zweite ist, da muss man ja auch die Abstimmung inhaltlich noch gewinnen,ist ja nicht so, dass nur, weil man eine Abstimmung der Bevölkerung zur Wahl stellt, das dann automatisch heißt, dass man die auch gewinnt. Wir haben schon so manche skurrile Ergebnis aus der Schweiz gesehen, NOFENZ.
Kire
Das ist absolut richtig. Ich gehe auch mal davon aus, dass man die fünfzigtausend Unterschriften zusammenkickt, insbesondere, wenn auch Pro Weide dahinter stecken, die auch etwas Geld in die Hand nehmen. Da gibt es auch Absichtserklärungen.Wird hinkommen, ich gehe aber mal davon aus, dass die Abstimmung nicht gewonnen werden kann.Konstellation vor ein paar Jahren gab, als es um die Einführung des biometrischen Passes ging, der auch,oder die Gesetzesvorlage wurde auch in den Parlamenten mehr oder weniger diskussionslos durchgewunken. Es gab eine kleine Organisation, die dasReferendum organisiert hat. Es gab dann auch eigentlich die Jungparteien, die ihr Mütter etwas vor sich hergetrieben haben und schlussendlich haben.Ungefähr fünftausend Stimmen gefällt in der in der Endabstimmung. Also es es könnte es es gibt Überraschungen,aber ja, es, es wäre eine Sensation, wenn man's noch kippen könnte.
Andre Meister
Das erinnert mich auch ein bisschen an die Situation in Deutschland. Wir hatten beim AK Vorrat öfters mal Umfragen, wie die Bevölkerung denn zur Vorratsdatenspeicherung steht,und das war immer sehr, sehr knapp,zweiundfünfzig Prozent für Jahr und mal zweiundfünfzig Prozent für nein, je nach Umfrageinstitut äh repräsentativen Sample und großpolitischer äh Wetterlage.Aber wenn es hart auf hart zu einer Abstimmung kommt, dannpassiert ja da vorher auch noch ein Wahlkampf, wo jede Menge Mittel reinfließen, um Leute ja auch noch zu beeinflussen. Es werden jetzt weder in Deutschland, noch auf EU-Bunde, noch in der Schweiz sicher, dass man das da sofort mit dem Rückhalt der kompletten Bevölkerung äh ein deutliches Nein erreichen könnte.
Kire
Ja, das sehe ich ja auch so.
Andre Meister
Also, das macht ihr zwar mit und vielleicht gibt's da eine Chance, aber ihr macht dann hoffentlich auch noch andere Aktivitäten, um das zu Fall zu bringen, oder?
Kire
Ja, wir versuchen auch äh mit verschiedenen Politikern zu sprechen und das für das Thema zu sensibilisieren. Wir haben ja auch vor paar Wochen die,Visualisierung der Vorratsdaten mit den Daten von, der ja Nationalrat ist gemacht um das,Thema auch in die in die Medien zu zu bringen.
Andre Meister
Ja, führ das ruhig nochmal aus. Was was habt ihr denn da genau gemacht?
Kire
Ja, wir haben ähm die Vorratsdaten sechs Monate, also genau die Periode, die die paar weiter aufbewahren müssen aktuell, die Daten von einem Pauvider oder von seinem erhalten.
Andre Meister
Vom Mobilfunkanbieter und E-Mail-Prowder, oder?
Kire
Das ist vom Mobilfunkanbieter. Von ihm haben wir die,erhalten und alle Kommunikations, also die die kommen die Randdaten aus der aus der Kommunikation. Also wann hat der,Wehen angerufen, wie lange hat das Gespräch gedauert, über welchen Mobilfunkmast hat das, hat das stattgefunden,Angaben über der Mobilfunkmast, wo wo steht der, in welcher Richtung zeigt er,um dann entsprechend seine seine Positionsdaten zu zu visualisieren übern über den Zeitraum von.
Andre Meister
Das, was Maltes, das was Malte Spitz in Deutschland schon mal gemacht hat.
Kire
Das ist eine ziemlich ähnliche Aktion. Äh ziemlich ähnliche Visualisierung auch, wie die von Malte Spitz. Was wir noch dazu gemacht haben, ist aus den E-Mail Daten Beziehungsnetz.Dargestellt. Also wer steht mit wem, wie häufig im Kontakt.Und ähm der Michael, der hat dir das hauptsächlich gemacht von von Open Day the City, das sind die selben Leute, die ja auch die Visualisierung vermalte Spitz gemacht haben, haben auch noch,über deinen Tagesverlauf äh aufgezeigt, wo er sich dann.Am meisten aufhält oder wo er sich zu welcher Stunde, in welchem Tag aufhält aufhält, umso ungefähr zu sehen, wie sein Tagesablauf,ist. Das war auch noch eine sehr spannende äh Sache.
Andre Meister
Dass Beziehungsnetzwerk ist ziemlich cool, äh natürlich auch die Visualisierung mit den Geodaten und der Kommunikation, wann er mit wem wie lange kommuniziertwerden wir beides verlinken, das Beziehungsnetzwerk ist so 'ne interaktive Netzwerkgrafik mit Verbindungen zwischen Punkten quasi, mit seinen, mit den Kontaktin seiner E-Mail in Box. Je größer die Punkte, desto mehr E-Mails hatte er, mit denen kommuniziert und da kann man richtig gut sehen, Cluster von seiner Fraktion, seiner Partei,größte Punkt ist äh seine Frau, die dannwiederum mit allen äh oder mit vielen der anderen Abgeordneten und Parteifunktionären in Kontakt war und dann noch jede Menge rote Punkte, die alle Anwälte sind, die ja eigentlich nach Bundes- und EU-Rechnung mal eine besonders geschützte Kommunikations äh Verhältnis haben.
Kire
Müsste so sein, ja.
Andre Meister
Verlinken wir nochmal. Sieht äh ziemlich cool aus, mal wieder großartige Leistungen von Michael Kreil, habe ich auch gleich in meinem Republika Talk auf der Vorratsseite verwendet und hat das ähnlich eingeschlagen wie in,Deutschland, die Veröffentlichung zu Malte, der hat ja dann immerhin mal einen TED Talk draus gemacht.
Kire
Ja, ich habe das nicht mehr so präsent, wie das in Deutschland war dazu mal,Bei uns war es so, es ist in allen größeren Zeitungen ist was gekommen.Das eilig auch mit zwei Medienpartnern gemeinsam gemacht. Wir haben dann auch entsprechend natürlich darüber berichtet.
Tim Pritlove
Wer waren die Medienpartner?
Kire
Das war die Schweiz am Sonntag, das ist eine der großen Sonntagszeitungen in der Schweiz und ein neues Online-Portal, das nennt sich Watson CH.
Tim Pritlove
Was was äh worauf bezieht sich Watson CH.
Kire
Äh das ist Whats on.
Tim Pritlove
Ach so, what's ordentlich? Äh hört ihr jetzt den anderen Watson so im Kopf, das ist ja gerade im Bereich Datamin.Gewesen von IBM, was äh alles vorweggenommen hat.Ja, ähm ja, Michael Krail hat mir übrigens hier auch, Lok Buch Netzpolitik achtunddreißig, es hat schon viele Gründe gegeben, ihn ein weiteres Mal einzuladen, vielleicht machen wir das auch nochmal. Ähm,was mich noch interessiert, ich meine in Deutschland ist ja dann letzten Endes die Vorratsdatenspeicherung.Kann man sagen, zunächst einmal über das Bundesverfassungsgericht, zumindest partiell zu Fall gekommen,Jetzt äh ist mein Verständnis von der Schweiz, dass es ein entsprechendes Äquivalent so gar nicht äh gibt in der deutsch in der schweizerischen im schweizerischen Rechtssystem.
Kire
Nein, das haben wir leider nicht. Wir haben keinen Verfassungsgericht, das unmittelbar auf auf Gesetzes, auf Gesetze Einfluss nehmen könnte.
Tim Pritlove
Aber es gibt auch da einen Bundesgericht, also welche.
Kire
Ja, die haben aber die haben keine Kompetenz, ähm um da einzugreifen,nichts, desto haben wir aber dennoch Anfang diesen Jahres eine Beschwerde gegen die vor Ortsdatenspeicherung erhoben.Bei der zuständigen Behörde. Das ist der Dienst, betreffend die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs.Und da sollte jetzt in diesen Tagen eine Verfügung kommen.Dass sie das natürlich nicht unterlassen können, weil es eine gesetzliche Grundlage gibt,diese Verfügung, die werden wir dann ans Bundesverwaltungsgericht weiterziehen und von daher aus entweder ans Bundesgericht oder direkt an den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.Und ich gehe mal davon aus, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte,ähnlich urteilen wird, wie es das EuGH kürzlich gemacht hat.Also da stehen die Chancen gut, dass ähm ähm die Vorratsdatenspeicherung unzulässiges Mitglied.Angesehen wird. Politisch ist dann allerdings nochmal 'ne andere SacheEuropäische Gerichtshof für Menschenrechte, der kann nicht direkt Gesetze in der Schweiz außer Kraft setzen, aber natürlich hat dann das in der weiteren politischen Debatte ein ganz großes Gericht.
Tim Pritlove
Bin ich gerade selber etwas verwirrt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte ist aber jetzt kein EU-Organ, ne. Hm.
Kire
Nein. Nein. Das ist die europäische Menschenrechtskonvention.
Tim Pritlove
Ja. Das heißt, das hat äh für die Schweiz jetzt auch Relevanz.Äh hinaus, weil ich meine und das Urteil des äh EUGH, was wir ja hier auch schon äh besprochen hatten, was ja jetzt im Prinzip auch so die jüngste zweite Phase der Vorratsdatenspeicherungsdiskussion in DeutschlandZumindest vorläufig äh gekillt hat, äh hatte das in der Schweiz Auswirkung, dass es da zur Kenntnis genommen worden.
Kire
Es ist zur Kenntnis genommen worden, aber natürlich mit dem Verweis, dass das, dass sich das auf EU-Recht stützt und dass das eine Beschwerde aus Österreich und Irland war und insofern für die Schweiz keine direkte,natürlich auch stimmt.
Andre Meister
Oh man.
Tim Pritlove
Ja, ja, das rein rechtlich ist das natürlich nachvollziehbar. Ich frage mich nur, ob das jetzt, äh sagen wir mal so, auch ich weiß nicht.
Kire
Also in der Debatte verwenden wir das natürlich. Das ist das ist ganz klar.
Tim Pritlove
Ja. Aber ich meine, wie wie ist das so in der schweizerischen Gesellschaft, also äh wird alles, was das EU-Label hat, immer noch so pauschal ausgeblendet? Und das betrifft uns gar nicht. Oder äh hat das eigentlich schon Relevanz.
Kire
Das wird schon beobachtet. Also es wird vor allem auch stark beobachtet, was zum Beispiel in Deutschland geschieht. Also deutsche Politik hat,wird durchaus stark beobachtet und hat dann entsprechende Auswirkungen. Ich weiß nicht, wie's in der französischsprachigen Schweiz ist. Vielleicht wird da eher nach Frankreich geguckt,aber das hat schon, das hat natürlich schon Auswirkungen, also da richtet man sich schon auch danach, die die Diskussion werden dann und die Argumente werden auch übernommen und und ausgetauscht.
Tim Pritlove
Ja, Frankreich.
Kire
Es ist natürlich schon so, die Vorratsdatenspeicherung als Begriff, der ist, der war lange, lange nicht bekannt. Also ich würde mal, ich würde mal sagen, der ist so im im Verlauf des letzten Jahres, ist der so wirklich mal durch alle Medien durchgesickert,vorher war das war das nicht,Kant. Vielleicht hat man aber darüber berichtet, dass in Deutschland die Vorratsdatenspeicherung vom vom Verfassungsgericht gekippt wurde, aber man hat eigentlich nicht die Parallele gezogen und gesagt,hey, wir haben das bei uns in in der ähnlichen Form ja auch.Und das hat sich jetzt zum Glück in den letzten Monaten hat sich das ähm verändert.
Andre Meister
Wann werdet ihr die Klage einrechen? Weil das könnt ihr ja eigentlich auch schon gegen das bestehende Gesetz, ne?
Kire
Das ist gegen das bestehende Gesetz. Ja, auf jeden Fall. Also die die Beschwerde, die ist jetzt am Laufen.Und sobald wir die die Verfügung haben, also es ist jetzt eigentlich noch ein Besuch auf Unterlassung und wenn wir die Verfügung haben, werden wir an die nächste Instanz, das ist das Bundesverwaltungs.
Andre Meister
Moment, Moment, ihr ihr sagt, ihr wollt gerichtlich klären lassen, dass das nicht geht und ihr wartet jetzt ab, dass ein Gericht sagt, doch ist schon in Ordnung, weil Gesetz und dann wollt ihr dagegen klagen.
Kire
Genau, das ist dann eine Beschwerde, ja.
Tim Pritlove
Wie gut seid ihr denn so personell aufgestellt? Gibt's da genug äh Mitstreiter in euren Reihen? Habt ihr genug äh juristisches Personal? Seid ihr noch auf der Suche nach äh Mithelfern.
Kire
Wir sind natürlich auf der Suche nach Leute, die die mitziehen auf Organisationen, die mitziehen. Wir sind aber auch,eine schöne Anzahl an Personen, die sich auch juristisch auskennen. Das hat sichäh sehr gut ergeben in den letzten Monaten und Jahren. Äh gestartet sind wir eher aus der von der technischen Seite her. Viele Informatiker, diedie sich mitmit dem dieser netzpolitischen Dingen beschäftigt haben und jetzt sind aber doch einige äh Anwälte und Juristen dazugestoßen und dass das hilft, sehr viel, um um in diesen in diesen Themen arbeiten zu können.
Tim Pritlove
Trotzdem gibt's irgendwie Orte, Treffen, Veranstaltungen, die ihr durchführt oder die andere durchführen, wo potenziell interessierte neue Mitstreiter auch äh andocken könnten.
Kire
Ja, was wir regelmäßig machen, das ist das früher, also das Herbst treffen, dass wir als Treffen, das war vor zwei Monaten,und das Herbsttreffen, das wird dann im Oktober stattfinden. Ansonsten.
Tim Pritlove
Findet das statt? In Zürich?
Kire
Findet in Weimarten statt. Das ist etwas auf dem Lande,was es gibt, es geht ein Treffen, das mehr oder weniger regelmäßig in Zürich noch stattfindet, ist aber wieder Mittag, das nennen wir so den,das Mittagessen für für netzpolitisch interessierte Personen,und ansonsten sind wir eigentlich über und Mails allgemein im Kontakt.
Andre Meister
Ja sag doch mal ein paar wo sollen denn all die Lokbuchnetzpolitik Hörerinnen die jetzt Lust haben sich in der Schweiz einzubringen, sich hinmelden? Ist das digitale Gesellschaft CH und dann durchklicken oder.
Kire
Das ist, das ist sicher die beste Adresse, da sind auch alle Organisationen, die angeschlossen sind, verlinkt. Weil man sich dann vielleicht etwas spezifischer für für ein Thema interessiert, dann lohnt es sich bestimmt auch äh da dann zu gucken.Wo man wo man sich engagieren könnte, aber natürlich auch in die digitale Gesellschaft Schweiz, also alle, die netzpolitisch interessiert, engagiert sind,Sie können sich sehr gerne melden auch einfach übers Kontaktformular und dann werden entsprechende Kontakte hergestellt. Was es noch gibt,wo wir eigentlich um Leute wo Leute wichtig sind, dass sie teilnehmen würden, es ist,in zwei Wochen heute, in zwei Wochen, ist eine Kundgebung angesagt gegen dieses Überwachungsgesetz, ähm das ist,in Bern am Samstag, einunddreißigsten Mai, wo dieDie ähnlichen Akteure, außer praktisch aller Jungparteien, aber auch die CTC Schweiß, die digitale Gesellschaft, Schweiz et cetera zu einer zu einer großen und bunten Kundgebung auf dem Bundesplatz,aufrufen. Also das ist auch eine gute Gelegenheit, um gegen das Überwachungsgesetz ein Zeichen zu setzen, aber natürlich auch um Leute zu treffen.
Tim Pritlove
Ja, haben wir noch irgendwas ganz Wichtiges äh vergessen? Musst du noch erwähnen möchtest in dem gesamte.
Kire
Nein, ich denke nicht. Also was sich jetzt gerade das Überwachungsgesetz anbelangt, haben wir doch sehr ausführlich jetzt darüber gesprochen, ja.
Tim Pritlove
Gut und das steht ja nun mal im äh MittelpunktJa, fein. Vielleicht äh buchen wir dich äh in künftigen Sendungen nochmal äh dazu, um so die Fortschritte auch nochmal zu bemessen und sicherlich werden ja auch noch andere Themen äh in der Schweiz hochkommen. Ich denke, das ist recht wichtig, dass man,da auch den Blick drauf hält und da auch so die potentielle wie soll ich sagen Erfahrungs Weiterreichung betreibt so.
Kire
Ja klar, sehr gerne.
Tim Pritlove
So zwischen Österreich, Schweiz, Deutschland, ähm bin nicht sogar ganz Europa und Brüssel. Ja,Andre, hast du noch eine Frage? Sonst würden wir nämlich jetzt den Erik erstmal verabschieden.
Andre Meister
Ich will mich bedanken bei Erik. Es war ja schon lange.
Kire
Möchte mich auch bedanken.
Andre Meister
Mal das Lokbuchnetz Politik Korrespondentennetzwerk auch noch um die Schweiz zu erweitern. Dann haben wir dann äh fast alle deutschsprachigen äh Staaten in der näheren Visinity.
Tim Pritlove
Genau, wir überwachen jetzt alle, überwachen jetzt alle.
Andre Meister
Netzpolitik Ork hat er ja schon ab und zu mal einen Gastbeitrag abgeliefert.Und wir hoffen, dass wir das auch zukünftig aufrecht erhalten können.
Kire
Ja, sehr gerne, ich möchte mich bedanken.
Tim Pritlove
Okay, alles klar. Dann.
Kire
Okay, noch viel Spaß.
Tim Pritlove
Tschüss. So. Wo machen wir denn weiter?
Andre Meister
Sind wir wieder alleine. Wo machen wir denn weiter? Laut Sendeplan in der Republiker.
Tim Pritlove
Aha, aha, gut, dass wir einen Plan haben. Ja, Republika, wir haben's ja schon angesprochen, die war grade mal wiederSollte irgendjemand da äh gerade unter seinem Stein hervorgekommen sein, äh Rupublica, äh mittlerweile eine wirklich große Veranstaltung. Ich weiß nicht, ist irgendeine offizielle Teilnehmerzahl genannt worden oder haben die alle Angst?
Andre Meister
Ich weiß es nicht. Ich habe vorher irgendwas von sechstausend gehört, sechs, siebentausend oder so. Ich habe mich aber auch nicht gekümmert um.
Tim Pritlove
Ich schätze mal, in dem in dem in dem Bereich bewegt es sich.
Andre Meister
Republika war auch wie so ein Stein, also das ist echt, man hat so sein klein eigenes Ding, aber da draußen passiert noch das ganz große Republika-Ding und so wirklich alles mitzubekommen, geht schlecht.
Tim Pritlove
Nö, das ist natürlich unmöglich, ganz klar, aber es ähm zeigt eben auch, wie viel Vielfalt so in dieser ganzen Bewegung mit äh drin ist. Meine Republika ist halteinerseits eine große Veranstaltung häufig und wie ich finde vollkommen zu Unrecht so als Blogger-Messe äh verschrien. Das ist sie sicherlich nicht,wenn es natürlich ausm Blogger Umfeld heraus äh gegründet worden ist, aber eben mit so einem starken, ich würde sagen, mit so einer gesunden Mischung aus äh,Politischen, gesellschaftspolitischen Fokus.Zum kulturellen, netzkulturellen äh Element und natürlich auch ähm mit einer,wie soll ich sagen, mit einer grundlegenden Offenheit auch zu diesen Business äh und Vermarktungsaspekten, ohne jetzt wirklich, dass,Primär zu verfolgen. Wie das manchmal so wahrgenommen wird, aber finde, das hat sich so nie bestätigt und auch dieses Jahr war insbesondere auch der netzpolitische Fokus relativ stark.
Andre Meister
Dieses Jahr war ja noch mehr. Dieses Jahr war ja dann auch die Media Convention,eingegliedert, während man zwotausendsieben noch dieses komische Blogger versus Journalisten-Dingen hatte, äh scheint das jetzt auch ein bisschen sich beruhigt zu haben und man kann ruhig auch mal was zusammen machen,dann gab's am.
Tim Pritlove
Ist fast fast vorbei, ne?
Andre Meister
Na, bis auf das Zeitunnel, was zum dreißig C drei noch mal ausgegraben hat, aber ich habe mich schon beschwert. Ähm,Naja und bei Glenbold kommt das auch ab und zu in den Staaten nochmal hoch, aber dann hatten wir am Donnerstag nach dem äh auch Republika Dienstag und Mittwoch die Media Conventionder Station Berlin war, waren dann am Donnerstag, Freitag und ich glaube, auch nach Samstag äh der LINUX Tag und die,in den selben Räumen, was zu einer lustigen Durchmischung des Publikums geführt hat, also nicht nur die Kernrepublika selbstund die äh ja, erweitert sichständig von diesem ursprünglichen Bloggertreffen, sondern auch andere Veranstaltungen drum rum, was immer mal in dieser Berlin Web Week oder wie das da alles so heißt, krumm gewuselt hat, das verzahnt sich immer mehr in den letzten Jahren,Ich finde das sehr spannend. Ein bisschen habe ich mich jetzt,Na ja, früher war alles besser, ein bisschen zurückgesehen, dann so die ersten Republikas, wirklich mit unter tausend Leuten in der Kalkshow im Hof zu stehen und tatsächlich mit jeden auch mal kurz ein Bier trinken zu könnendas geht heutzutage nicht mehr, da ist so viel los, so viel Input, zwölf Bühnen gleichzeitig. Wie, das kann man doch nicht mal mehr nachgucken. Äh ich habe,Audios und einige Videos auf Platte liegen. Ich weiß schon, dass ich nicht dazu kommen werde, mir auch alle Interessenten, die ich gerne live gesehen hätte, dann auch wirklich nochmal anzugucken,ist es extrem viel los, es hat sich extrem verbreitet.
Tim Pritlove
Nichtsdestotrotz ist so das eine oder andere, was man auch mal nachschauen sollte. Es waren wirklich äh eine ganze Reihe von äh wirklich guten Präsentationen dabei. Ich habemeine Nachschauliste auch noch nicht durch, aber ich habe auch so ein bisschen das Echo äh mitgenommen. Es gibt ja auch so ein paar Klassiker auf dieser Veranstaltung. Da ist ja der dreißig C drei nicht äh alleine.
Andre Meister
Ihr auch ein Logo.
Tim Pritlove
Ja, mehrere sogar.Ja, wahrscheinlich brauchen solche Veranstaltungen so was auch. Also es gibt da, glaube ich, auch schon so eine gewisse Sehnsucht, dass man eben auch bestimmte Persönlichkeiten, die einfach bewiesen haben, dass äh auch wenn man vielleicht ihre Meinung nicht unbedingt immer teiltdass sie zumindest in der Lage sind 'ne Debatte aufzurufen, auszulösen.Und äh ist beim Kongress auch nicht anders, ja, alsoWie Frank Rieger oder so sind da definitiv Teil äh dieses Systems, gibt's aber auch noch ein paar andere. Sascha Lobo ist einer davon, wobei äh der Vortrag, auf den ich mich eigentlich selber immer äh am meisten freue, ähm.Ist der von IX äh Wirres Punkt Net nach wie heißt er? Äh Felix Schwenzel, genau, der,Also erstmal mag ich seinen seinen lockeren Stil so und er hat auch einfach,Die Gabe, die Dinge auch einfach nochmal so ganz unaufgeregt von der anderen Seite zu beleuchten, ohne jetzt große,Wie soll ich sagen, plakative Thesen in den Raum zu stellen, obwohl er zumindest es äh geschafft hat, schon äh mit seinem Titelwie es nochmal genau wie ich lernte die Überwachung zu lieben so mit dieser Anspielung undschön durch diesen ganzen Diskurs äh durchgegangen ist und diese ganze Frage, die er auch,Bei Sascha Lobo die ganze Zeit so im Raum schwebt immer so, wir sind doch irgendwie alle dagegen, warum kommen wir denn da politisch irgendwie nicht vorwärts, nicht? Und zum Beispiel Lober hat's in seinem Talk halt äh extrem so äh mal auch so die finanzielle Situation angesprochen. Das hatte schon enormen Fokus. Das war nicht das Einzige, aber es äh stach herausdiesen Vergleich aufgerufen mit ähHier der Vogelschutzbund in Bayern wirft irgendwie Millionen äh da drauf, dass man irgendwie die Vögel erforscht und äh so ein Vogel des Jahres wählt. Ähm.Und äh die netzpolitische äh Bewegung schafft's noch nicht mal sich äh zehn feste Mitarbeiter übers Jahr zu finanzieren,das kann man jetzt so sehen oder nicht und äh der Vortrag von Felix war halt sehr,dass er eben auch mal sehr hinterfragt hat, nicht? Inwiefern inwiefern es nicht vielen dann eben dann doch auch,egal ist und wie sich das alles manifestiert.
Andre Meister
Ich habe den Vortrag von Felix nicht gesehen, liegt auf der Platte. Eins der vielen, eine der vielen Sachen.
Tim Pritlove
Ja, also den den solltest du dir dann mal äh holen. Ich mag auch immer, dass er sich dann andere Vorträge so anschaut und die dann auch mal gleich mit einarbeitet. Also es ist sozusagen auch immer sehr äh kontextreich. Das äh schönes Ding.
Andre Meister
Um den Logo kümmern ist drumrum, oder? Was hälst du denn davon?Ich bin ja nun, ich bin ja leicht befangen, weil er immerhin aufgerufen hat und zwei Vereine, die ich jeweils mitgegründet habe, die Netzpolitik e.V.Äh quasi all euer Geld zu spenden. Das finde ich natürlich inhaltlich super und ich war, glaube ich, auch der Erste, der geklatscht hat, als er gesagt hat, dass er seine Spiegel-Online-Kolumne seit dem fünften Juni,Jahres jedes einzelne Jahr nicht ausschließlich der hat auch andere Themen äh mit eingebaut, aber in jedem einzelnen Beitrag war trotzdem,wie hat der das ausgedrückt? Der Tyrannosaurus Rex, der im Raum ist mit Thema. Man kann nicht,wie unsere Minister das Thema irgendwie ausblenden oder sagen, da drüben ist ein bunter Pudel, äh wie Sascha das so gesagt hat. Ich finde das wirklich verdienter von mir großen Respekt, dieses Thema in diesem Medium,Auf so hohem Niveau auch noch mit seinen Analysen die ganze Zeit aufrecht zu erhalten.
Tim Pritlove
Ja, das ist wahr. Äh bewundernswert und bewunders bewundernswertesten fand ich, dass ihm auch jede Woche wieder was Neues eingefallen istäh was man da als Aspekt überhaupt aufgreifen kann, weil nicht immer war ja die Nachrichtenlage so äh dankbar, dass man da äh äh einfach sich immer an den Ereignissen immer wieder darauf beziehen konnte, sondern teilweise ich würde nicht sagen, es war an den Haaren herbeigezogen, sondern er musste einfach äh da auch ähm,Theoretische, konzeptionelle Brücken bauen und irgendwie auch aus anderen Geschehnissen ähm diesen Gesamtbereich wieder mit einfließen lassen. Das ist ihm wohl ganz gut gelungen. Ich habe jetzt auch nicht wirklich jede einzelne Kolumne gelesen.Andererseits bin ich mir auch nicht so sicher, ob das jetzt auch immer so gut ist, wenn man quasi auch äh so wahrgenommen wird. Äh dass man ja immer dasselbe erzählt,das dann sozusagen auch schon keine Überraschung mehr hat, weil sozusagen eigentlich schon weiß, worum sich die nächste Kolumne dreht. Ähm und trotzdem, trotzdem solche Leistungen verbracht werden, ähm ist es aber auch einfach so, dass,die Debatte halt so ein bisschen feststeckt, dass einfach die Leute,einfach nicht wiederhallen wollen in dem Maße äh auf dieses Thema,Das ist wirklich immer noch eine sehr kleine Szene ist, die sich da engagiert darum bemüht und die da dieses Bedrohungspotential sieht, aber dass sich einfach dieses Bedrohungspotential,Das ist auch zu allgemein ist, dass es zu wenig greifbar ist, dass dieses äh Anrufen des Verlustes der Freiheit als solcher einfach,zu wenig fassbar ist,dass einfach jeder Einbrecher mit Maske, äh wie jetzt schön wieder im Europawahl äh Kampf überall plakatiert wird, zumindest äh außerhalb,Sehr schön, wenn man aus Berlin rausfährt und da mal so guckt, wie so im Vorort so von der CDU plakatiert wird, dann sind's halt einfach solche Sachen, ja, irgendwie so Einbrecher mit Brecheisen und schwarzer Maske, so, damit wir sicher leben können, so.
Andre Meister
Gibt's doch heute auch schon mit schwarzer Maske, Brecheisen und Laptop in der Hand.
Tim Pritlove
Ja ja. Das ist die digitale Variante, aber,Worauf ich hinaus will, ist, dass einfach dieser dieser politische Diskurs sich ja äh zu unserem fortsetzenden äh Bedauern, aber es ist halt auch äh ohne Überraschung dabei. Äh eben immer gerne so auf,Einfach zu erzählen, eine Geschichte niederschlägt und es wurde nun auch viel beklagt, dass das äh Narrativ nicht äh gefunden wird. Dann gab's dann auch noch einen anderen Vortrag von ähm Friedemann.Karik, der hat das so unter diesem Schlagwort Überwachung macht impotent. Auch nochmal so auf diese Narrativ Sache äh heruntergebracht.Nur die Vorschläge überzeugen dann halt auch irgendwie nicht. Es ist einfach der Versuch der Zuspitzung einer Debatte, die einfach keinen so richtig erreichen will. Und man merkte äh alsoÜberwachung bei Impotent. Ich hatte auch das Gefühl so diese Überwachungsdebatte macht auch irgendwie diese ganze äh Szene irgendwie impotent, aber im im eigentlichen Wortsinn, dass man einfach so eine gewisse Ohnmächtigkeit auch äh spürt.Womit ich auch gar nicht sagen will, dass das jetzt alles vergeblich und vergebens war. Es ist schon äh auch bemerkenswert, dass,Diskussion überhaupt noch geführt wird? Also sie ist halt irgendwie auch noch da. Ist nicht komplett gestorben. Es ist nichtweg. Es gibt am laufenden Meter immer wieder noch Snowden und Posts, Snowden und ähnliche äh Sachen. Vieles Neues über das äh berichtet wird, wird auch immer wieder dieser Bezug gesucht und so diese dieser Zeitenwende Aspekte, dieses,wie wir ja jetzt wissen, sind die Dinge ja anders, also die Grundlagen haben sich schon,geändert. Trotzdem war immer noch viel Gewedel und heiße Luft und man muss sich natürlich auch fragen. Ja, warum finanziert sich denn die Szene keine,äh schlagkräftige Mannschaft, die bedrohtem Cape irgendwie dem.Bösen Feldherren sich entgegenstellt.
Andre Meister
Sagt es mir, ich sitze da am receiving End.Ja, wir haben ja auf Netzpolitik auch so den Lobbyeffekt in den Spenden kurz mal verblockt. Ich glaube, der äh zieht das auchbald nach, das ist jetzt natürlich ein Peak und wir werden sehen, ob das mal so das, wie er das auch genannt hat, einmalige Gewissen beruhigen ist oder ob sich das tatsächlich in Fördermitgliedschaften oder Daueraufträgen niederschlägt, was dann eben tatsächlich substanziellelangfristige Arbeit ermöglicht. Wie zur Rettung der, wie hieß dieser lustige Vogel? Ich hab's schon wieder vergessen.
Tim Pritlove
Ähm ich hab's auch vergessen.
Andre Meister
Wie zur Rettung des bayerischen Vogels, der bedroht ist.
Tim Pritlove
Hat aber ja Pole des Jahres. Hatte auf jeden Fall einen schönen, langen Schnabel gehabt, zahl ganz lustig aus, der Vogel. Ja, was fällt dir noch ein? Zur Republika.
Andre Meister
Es war viel, es war, ich habe das vorhin schon mal angedeut.
Tim Pritlove
Noch Vorträge, hast du denn überhaupt irgendwelche gesehen?
Andre Meister
Ja, na klar, habe.
Tim Pritlove
Jenseits dessen, die dennoch in äh Erinnerung geblieben sind.
Andre Meister
Ich habe mir natürlich Jilan, Si York und Jacob Apple Baum angeguckt, let's talk about Sex Baby, let's rock about PGP, äh die,die Frage, ja aber nur die ein Prozent der Nerds verschlüsseln und das ist ja alles gar nicht zugänglich und warum sollten wir überhaupt verschlüsseln versuchen zu beantworten mit dem,aber nicht komplett äh unzutreffenden Vergleich von sechs Praktiken in den vor allen achtziger Jahren,heutzutage ja,bin gerade hierher gefahren mit der Straßenbahn, da sind ich nutze Kondome, Plakate, immer noch draußen. Sowas fehlt für die digitale Welt,und die Internetund so, dann ist die NSA da. Äh man sollte auch im Internet bissel Surfpraktiken oder wie auch immer das genannt wird, anwenden. Man gefährdet nämlich nicht nur sich selbst, sondern auch äh die Kommunikationspartner.Den fand ich ganz gut. Gesehen habe ich noch Eric King von Pradacy International aus UK äh zur Geschichte der Five Eyes,eine halbe Stunde lang vorgetragen hat, wo die herkommen, fand ich auch sehr spannend. Du merkst, ich bleibe in dem Überwachungsthema.
Tim Pritlove
Ja, ja, ne, ist ja gut, Fokus zu haben.
Andre Meister
Morgen ich hoffe das hab ich jetzt richtig ausgesprochen diese Ex-Google-Mitarbeiter der in seiner internationale Staatstrojaner auf der ganzen Welt auseinander nimmt von Fin Fischer zu Hacking Team.Der in seinem Vortrag mal song gedropt hat, dass er jetzt beweisen kann, dass fünf Fische auch in Ägypten eingesetzt wurde während der Revolution.Dann hatte ich einen eigenen Vortrag gehalten über die Vorratsdatenspeicherung. Wir hatten zusammen mit Anaby Sali von auch Vernetzpolitik Ork. Wir hatten drauf stehen Vorratsdatenspeicherung für Einsteiger und Fortgeschrittene,Zum Glück habe ich ganz am Anfang mal gefragt, wer fühlt sich denn als fortgeschritten? Hm, da gingen wenige Hände hoch äh und bei der Antwort zu Einsteigern war tatsächlich mindestens der halbe Saal.Der sich gemeldet hat, was mich sehr überrascht hat, aber auch sehr gefreut hat.
Tim Pritlove
Meinst du jetzt? Also Einsteiger ähm.
Andre Meister
Wer fühlt sich als Thema Einsteiger in Thema Vorratsdatenspeicherung? Wer weiß noch nicht, was komplett gespeichert wird, was das bedeutet äh und was die Gesetzesgebungsprozesse dahinter sind.Das war für mich überraschend, dass so wenige Leute da schon so fest sind wie wir, die wir langsam betriebsblind sind,seit zwotausendfünf bearbeiten wir dieses Thema, seitdem die äh EU da erste Vorschläge gemacht haben, dass es jetzt neun Jahre her, an jeden neuen Gesetzentwurf dran und natürlich werden wir da mit der Zeit ein bisschen betriebsblind underklären nicht jedes Mal nochmal, was das jetzt eigentlich von Grund auf bedeutet, das haben wir dann dortIn einem Schnelldurchlauf nochmal, welche Daten werden da eigentlich gespeichert? Die Visualisierung von zum äh die da sehr helfenAuswirkungen das hat, was politischen Prozesse auf EU und Bundesebene sind, erläutern haben ja denZahl drei oder so war das Übervollgemacht und auch gutes Feedback bekommen. Das hat mich überrascht, aber sehr gefreut.
Tim Pritlove
Ähm zusammen mit einer hast du den Vortrag gehalten, ne? Mhm.
Andre Meister
Auch von Netzpolitik org. Und dann habe ich die Republikaner natürlich zu dem genutzt, weswegen sie eigentlich da ist, im Hof stehen und Bier trinken.
Tim Pritlove
Ja, genau. Ja, das äh funktioniert da immer wieder erstaunlich gut. Wetter war leider nicht ganz so gut. Äh Republika hatte so über die letzten Jahren, aber erstaunlichen Dreckrekord mit äh den Frühlingsanfang, aber auch wirklich genau treffen.
Andre Meister
Einmal nicht in einen in der Kalkscheune, aber an.
Tim Pritlove
Hat's da geregnet und ansonsten war immer brilliantes Wetter, irgendwie genau in der Woche ging's los. Das äh trotz der Verschiebung nach hinten will das jetzt irgendwie nicht so richtig.
Andre Meister
Es hat aber auch nicht so lang und so sehr geregnet. Es kam auch mal die Sonne raus. War in Ordnung.
Tim Pritlove
Ja, ja, also es war nicht wirklich komplett dramatisch, aber es fehlte so ein bisschen so dieses wonigliche Strandgefühl ähm.
Andre Meister
Wie kamst du denn raus aus deiner Höhle Sendezentrum?
Tim Pritlove
Ach das da hab ich jetzt nicht unbedingt die ganze Zeit verbracht, das hat sich vor allem sehr schön selbst organisiert, weil wir da einfach so 'ne Community an Start bekommen haben.
Andre Meister
Die Podcast-Community, die da.
Tim Pritlove
Community, genau, die da äh sozusagen das Sendezentrum gemacht hat, also das ist ja quasi so unsere Idee, auf so einer durchprivate Medienproduktion geborene Veranstaltung dann auch mal mit dem Aspekt von privater Medienproduktion zu konfrontieren beziehungsweise einfach die Möglichkeit zu geben da dem auch beizuwohnen oder es doch zumindest dort aktiv zu betreiben.Letzteres war äh im letzten Jahr noch eine Idee, das hat jetzt sehr gut funktioniert, also es waren da wirklich alle Slots belegt und äh am laufenden Meter wurden da Sendungen aufgenommenJetzt sind wir da.
Andre Meister
Mehr bekommen.
Tim Pritlove
Hast gar keinen mehr bekommen, genau, also es war dann einfach früh weg, was uns auch so ein bisschen, glaube ich, auf dem Pfad bringt, dass wir dann eben, sollte sich das wiederholen können, wo ich recht zuversichtlich binDass du dann eben auch noch ein bisschen stärker da äh kuratieren und einfach zusehen, dass das Programm, was da dann gefahren wird, auch insgesamt für die Republika vielleicht interessant,Ja, ist, weil am.Besucherzuspruch hat es noch etwas gemangelt. Das ist vor allem aber dieser neuen Location geschuldet gewesen, die wir von der wir zu dem Zeitpunkt noch nicht so richtig wussten, wie wir für die am besten werben,Das hat man so probiertist äh man darf sich natürlich da auch keine Illusionen machen, so eine Konferenz hält viele Leute immer enorm auf Trab und wie du schon sagtest, man hetzt im Prinzip von Vortrag zu Vortrag und ist dann immer froh, wenn man dann auf dem Hof äh gucken kann, wer ist denn sonst noch so da?Sich irgendwie nochmal so 'ne Stunde irgendwo reinzusetzen und 'n Podcast zu verfolgen,Ist schwierig, aber äh in dem Moment, wo wir früher und besser planen und besser kuratieren, äh werden wir dann ja auch äh Teil des Programms, was wir so nur für die Sondersendung einmal am Tag warenund äh da sehe ich äh noch Entwicklungspotential. Also so oder so war das aber eine nette Sache und wir müssen natürlich die Akustik einfach ein bisschen besser in den Griff kriegen.
Andre Meister
Da wirst du ja aber nie zufrieden.
Tim Pritlove
Ja gut, das war natürlich jetzt schon etwas sakral da, nicht? Also es äh äh wir haben's zumindest so weit gedämmt bekommen, dass es überhaupt zu ertragen war. Also meine Befürchtung, am Anfang war schon so, dass wir's jetzt noch nicht mal hinbekommen, dass man überhaupt was verstehtging schon ganz gut, aber es war schon noch eine ganze Menge dabei, aber ich denke, dass äh das lässt sich alles realisieren. Vielleicht äh auch nochmal ein äh VortragsTipp von mir, der sitzt so nur so am Rande im Kontext mit den anderen Sachen steht. Ach so, hast du den Vortrag von Erich Möchel eigentlich.
Andre Meister
Ja, ja, Erich war auch großartig.
Tim Pritlove
Genau, die sollen wir vielleicht auch nochmal erwähnen, was war da so seine Kernaussage?
Andre Meister
Erich hat auch nochmal.
Tim Pritlove
Also Erich, möchten wir uns nochmal kurz erwähnen, äh österreichischer Journalist äh seit äh Ewigkeiten im ORF und vor allem bekannt darüber, dass er die Future Zone, das Blog äh dort lange gemacht hat, bis es dann mal so aus.
Andre Meister
Und noch viel länger als ORF von Future Zone Telepolis. Genau. Damals, also wirklich Internet.
Tim Pritlove
Genau, also äh sozusagen ein echtes äh Bericht äh Erstattungsurgestein, der immer schon viel gebracht hat und auch jetzt nicht müde wird, das zu machen, obwohl ihm die Future Zone ja unterm Arsch weggezogen wurde, kann man sagen.
Andre Meister
In den Neunzigern schon zu Eschelon und äh internationalen Überwachungsstandards und Überwachungsgremien berichtet hat, wo das wirklich noch extrem alud Thema war,heutzutage gar nicht mehr so ist, äh aber da trotzdem ein immensen Wissensschatz hat und sich in Prozesse einarbeiten,und das auch tut, in der das Wenige andere Journalisten, wenn überhaupt im deutschsprachigen Raum machen. Und er hat,nochmal berichtet, wie es so eben Standardisierungsgremien gibt, wie teilweise im Etsy, was irgendwie european, Telekomunikation Standards.Institut,wo eben unter anderem technische Spezifikationen auch für die Vorratsdatenspeicherung, aber für viele andere,äh also Kapazitäten, die in Kommunikationsnetzen, wie Telefonnetz, Mobil, Funknetz, Internets und so eingebaut werden müssen. Laut gesetzlichen Vorschriftenund dann auch, wie Geheimdienste, das macht er schon immer, aber jetzt mit Bull Run und ähnlichen ähnlichen Sachen voraus den Enthüllungen, aus dem Fundus von Snowden, haben wir es ja auch wirklich hochoffiziös und es ist jetzt,nicht mehr nur ein Aluhut Thema. Hat dann nochmal ausgeführtwie aktuell einige NSA-Mitarbeiter, aber auch BND und GCHQ Mitarbeiter versuchenArbeitsgruppen der Internet Engineering Test Force ITF zu Verschlüsselungsstandards äh infiltrieren und dann auch für die verschiedenen Algorithmen, RC vier undbis hin zu man denn jetzt nehmen soll, was jetzt alles rauskommt, was man jetzt auch mal bei Reuters und bei,liest. Äh und früher halt nur so ein Erich Michel und Club Thema war. Und er konnte da halt jetzt wirklich nochmal äh so einen Rundumschlag machen.
Tim Pritlove
Vortrag, der sonst so nur auf einen Kongress hätte äh stattfinden können. Ja, bisher. Und jetzt halt auch auf der Republika.
Andre Meister
Ja, wobei,ich bin ja auch bei der Republika ein bisschen befangen, Bildung über Netzpolitik äh offiziell bei Newthinking GmbH eingestellt, die ja diesen mal mit gegründet hat und meinMitarbeiterchef Markus, der ist ja nun einer der vier Gründer äh und auch in den vergangenen Republikas schon vor Snowden hat gerade durch die ähja Markus Interessensgebiet und sein Themengebiet die Netzpolitik schon immer ein hohes Thema gehabt und ich weiß auch nicht, ob das das allererste Mal war, dass Erik bei äh dass Erich bei einer Republika war, der hätte auch vorher schon hingepasst. Jetzt darf er natürlich nicht fehlen.
Tim Pritlove
Ja, ich meinte das jetzt auch vor allem mehr, dadurch, dass auch die Republika selber einen ganz anderen Wahrnehmungsgrad hat mittlerweile in der deutschen Öffentlichkeit,wirkt es natürlich auch für diese Themen nochmal als weiterer äh Geschmacksverstärker, äh während das ja vor acht Jahren noch so, ah ja, hier die Blogger und so, wollen jetzt auch Geld verdienen.
Andre Meister
Blogger. Journalisten und wie es Pfefe damals schrieb Synchron Twitter wichsen. Erinnerst du dich, das war die zweite oder so wat, ewig her, dafür ist es, darüber sind wir heute auch lange hinaus.
Tim Pritlove
Es bessert sich. Nichtsdestotrotz Republika auf jeden Fall 'ne Empfehlung wert wer 'ne gute Ausrede braucht mal so im Mai nach Berlin zu kommen,Das ist auf jeden Fall eine. Einen Vortrag möchte ich noch äh anschließen. Der,gewisser Hinsicht hier noch mit so reinpasst und zwar von äh Teresa äh Brücker äh besser bekannt als Fräulein Tessa.Die ähm über Aktivismus an sich äh gesprochen hat und vor allem auch diese BurnoutPhänomene. Also, dass Leute sich einfach im Aktivismus, das bezog sich jetzt gar nicht mal nur jetzt auf netzpolitische, sondern allgemein, auch Feminismus, andereSegmente, ja, also wie auch so die Community selbst zerstörend wirken kann dabei, was für Phänomene dort äh auftreten und was man auch dagegen tun kann. Also wirklich ein sehr nachdenklicheroder nachdenklich machender Talk, wie ich finde, halbe Stunde kann man sich schnell mal geben, sehr.Ähm sehr wichtiger Einblick, den sie da gibt in ihre Gedankenwelt.
Andre Meister
So einen letzten will ich dann aber auch nochmal trocken. Und zwar hatten wir ähm.Andre soll darauf im Programm entdeckt. Ein russischer investigativer Journalist,schon viel zur Überwachung und Zensur und Geheimdiensten allgemein in Russland recherchiert hat, den wir auch schon äh auf dem neunundzwanzig C drei eingeladen haben,ähm und der, ja, ich habe den dann,wir haben den dann nochmal einen eigenen Slot gegeben auf eine dieser kleinen Bühnen, weil wir viel zu spät festgestellt hatten, dass er auch da ist, weil der.
Tim Pritlove
Du warst auch im Content, im Content-Team mit dabei.
Andre Meister
Nee, ich war im Content-Team nicht mit dabei, aber Markus und ich haben festgestellt, ui, der ist da, Andre ist wichtig. Also, wenn.
Tim Pritlove
Den da nochmal reingekämpft sozusagen.
Andre Meister
Content Team. Es gab in diesen kleinen Bühnen,sechs bis zehn oder so was. Äh da gab's noch ein bisschen paar Platzhalter für Spontan entstehende Sachen, wo dann auch zensurheberrecht mit reingekommen ist,und eben an drei Soldaten auf der nochmal über die politische Situation in Russland,in Bezug auf Überwachung, Zensur und Internet, ganz allgemein eingegangen ist. Den kann ich empfehlen, der hat was zu sagen. Ich habedann auch das Intro für ihn gemacht und habe ihn als dessen Russlands eingeführt. Der war erst ein bisschen verwirrt, aber hat das dann fand das dann doch ganz in Ordnung und mit dem habe ich auch noch einen Podcast gemacht, eine Stunde äh vorher,Wenn wir jetzt schon einmal beim Truppen sind, dann verlinken wir den Flash auch nochmal.
Tim Pritlove
Podcast im Rahmen welches Format ist.
Andre Meister
Äh Netzpolitik Podcast können wir verlinken, eine Stunde über die äh ja wie bezeichnet er das äh,die deutsche Übersetzung im Titel auf Netzpolitik gepostet, äh dass die Situation für Medien Journalismus allgemein.
Tim Pritlove
Der auch aufgezeichnet worden oder? Wird dann wahrscheinlich nur als Audioaufzeichnung.
Andre Meister
Den Talk, densollte es eigentlich auf Audio geben, den hatte ich auch verlinkt, irgendwie ist das Audio jetzt leider wieder weg, ich finde aber in dem Podcast sind wir nochmal über den Talk hinaus gegangen, der Tag war auch noch eine halbe Stunde da äh Podcast eine Stunde,wenn ich das Audio finde, verlinke ich's auch noch. Ansonsten erstmal den Podcast.Verzweifelt. Die Lage ist verzweifelt, hat er gesagt, über Medien und Journalismus und die Öffentlichkeit allgemein.Status. Meldung, vor allem, wenn wir heute wieder über Twitter, Zensur in Russland reden und so.
Tim Pritlove
Ja lesen, reden tun wir da heute nicht drüber, aber.Genau, wir haben auch noch ein paar andere Themen, da müssen wir jetzt auch mal zum Punkt kommen. Äh.
Andre Meister
Wie hältst du's denn mit Google? Ich würde sagen, ich habe da jetzt.
Tim Pritlove
Ich würde sagen, ich habe da dasselbe gespaltene Verhältnis wie ähm so viele auch, denke ich. Genau. Sag mal, worum's geht.
Andre Meister
Lass uns doch erstmal sagen worum es geht. Genau. Ich dachte, ich meine, so schöne Überleitung zu dir.
Tim Pritlove
Ja gut, also der Europäische Gerichtshof, der äh hier jüngst äh und auch vorhin nochmal für seine Entscheidung zum Thema Vorratsdatenspeicherung erwähnt und gelobt wurde, hat äh jetzt eine weitereEntscheidung gefällt und ist entgegen seinen üblichen Tendenzen hat er sich nicht wirklichdirekt an dem orientiert, was der Staatsanwalt, der europäische Staatsanwalt vorher so äh als,Empfehlung äh abgegeben hat. Das kann man ja auch positiv sehen, ja. Die Richter denken da selber, scheint aber so ein wenig über das Ziel hinaus,zu sein. Der Ursprung der ganzen Geschichte war die Klage eines Spaniers, der ähm,unzufrieden war mit der Situation, dass Google Ergebnisse äh über ihn ausspuckt von Webseiten, wo er eben wohl auch tatsächlich,genannt wird in einem.
Andre Meister
Es geht um uralte Zeitungsarchive aus den Neunzigern von einer Lokalzeitung, die berichtet hat, dass ein Grundoder anderes Eigentum, was ihnen gehörtgefändet wurde oder so, dass er da irgendwie eine Art Insolvenz war, was aber mittlerweile schon längst wieder verjährt ist und er sich auch in keiner finanziell komischen Situation mehr befindet. Was aber.Wenn man seinen Namen bei der,Suchmaschine, die es da draußen gibt, eingibt. Immer noch eins der ersten Resultate ist, ebenso ein Lokalzeitung aus dem, ich glaube, Baskengland, aus den Neunzigern, wo halt drin steht, er wäre pleite. Und damit war er ein bisschen unzufrieden.
Tim Pritlove
Ja, aber es war ja nicht so, dass diese Aussage falsch gewesen wäre, sondern das war halt damals so und das ist halt noch in so einem Archiv und das Archivtut halt das, was so ein Archiv so macht und sagt halt, das war mal soirgendwie scheint aber so diese Reaktion, oh Gott, ich gebe meinen Namen bei Google ein und der Google schmeißt jetzt irgendwie diesen Aspekt raus, aber erzählt nicht nebenbei noch, äh was ich für ein toller,äh das verwirrt die dann irgendwie nachhaltig. Da wurde da halt irgendwie geklagt und auf Umwegen ist das eben bis zum EuGH gewandert und der EuGOH hat jetzt äh eine Entscheidung gefällt, die sehr vielschichtig war und ich muss sagen, ich habe mir jetzt das Urteil nichtdurchgelesen, aber im Kern wurde jetzt Google verpflichtet, dass ähm ja, solche Einträge.In dem Fall quasi auf private Initiative eines einzelnen dann auch zu löschen sei, weil äh das ja dann eben im Kontext Datenschutz das Richtige wäre,weil wir müssen ja unsere Daten schützen und überhaupt und die Privatsphäre und auf einmal ist das alles ganz wichtig. Und ich habe so ein bisschen den Eindruck,Wenn's um Google geht, haben alle so einen Schaum vorm Mund. Und verwechseln dabei einfach.Zwei Sachen oder mindestens zwei Sachen miteinander. Es gibt halt so Google als unser Freund und Helfer im Sinne von,Naja äh ist es ja, ja, also ich meine, wir benutzen es den ganzen Tag, egal wie man dazu äh stehen mag. Es gibt natürlich auch einzelne, die dasauch nicht tun und da äh andere Alternativen haben, aber sie sind halt einfach bei Leiten,und sie haben sie ja diese Marktführerschaft auch erarbeitet. Also man kann Google nicht gerade vorwerfen, dass sie äh ein schlechtes Produkt machen würden,Ähm nur die dadurch entstandene Dominanz,und die äh Monopol-Haft wirkende Präsenz in dem äh Marktsuchmaschinen. Und damit eben auch so dieses Bild vondes Omnipräsenten und äh vielleicht auch omnipotenten Datensammlers, der ist ja oft nichts anderes ausge äh,angelegt hat als irgendwie alles über uns zu wissen, was im Übrigen bezweifle, aber kann man auch auf jeden Fall mal so darstellen.Dass man da, dass daraus einfach eine Angst entsteht, die jetzt hier für vieles so ein Leitmotiv wird, wo es eben nicht angemessen ist. Man hat das irgendwie,Leistungsschutzrecht gesehen und man sieht es eben jetzt auch in dieser Debatte. Die eben,So sehe ich das und ich teile da die äh Eloquent von Thomas Stadler äh veröffentlichte Meinungen dazu,Dass das eben ein sehr problematisches Urteil ist, weil wir ja im Prinzip hier ähm ja, ein,Ein Zensurinstrument geschaffen wurde, was vergleichbar ist, ich glaube den Vergleich zieht er auch ähm mit dieser Debatte im Urheberrechtsbereich, wo halt äh ja auch schon unglaublich viele Links auch Suchmaschinen entfernt werden,Ja, auf Anfrage von Rechteinhabern und das ist halt da jetzt äh einen weiteren Hebel gibt, einfach,etwas aus Suchmaschinen zu entfernen ohne dass er die eigentlichen Quellen, die ja existieren.Der Grund für diesen Eintrag sind, verschwinden.So, das heißt, Dinge gibt es, aber sie werden nicht sichtbar gemacht und da sind wir ja im Prinzip auch schon wieder mitten in unserer guten, alten Zensursula-Debatte,So, jetzt darfst du.
Andre Meister
So, erstmal muss ich einen riesen, fetten Display mal voranschicken. Ich habe das Urteil zwar gelesen, aber.
Tim Pritlove
Nicht verstanden.
Andre Meister
Naja, wir hatten das schon oft, wenn's um solche Themen geht, ihr Anal, wir sind beides keine Jurist.
Tim Pritlove
Ja, ja, genau, so bin ich.
Andre Meister
Ich hoffe, große, weite Teile der.Der Begründung des Gerichts verstanden zu haben, komplett sehe ich weder durch die juristischen Hintergründe und ich glaube wenige Leute.Glücklicherweise ein paar von denen, die hier bei Lokbuch Netzpolitik schon zu Gast waren, haben die Datenschutzgesetzgebung der EU vollständig verstanden.Was dazu ganz hilfreich aber ist. Und ich muss jetzt in dieser Debatte,so ein bisschen den spielen. Das heißt, ich sage nicht nur unbedingt meine Meinung, sondern auch die Position, die hier mal gesagt werden muss, denn natürlich,sehe ich die Gefahr. Auch von Stadler. Aber man ist, um mal das Urteil ein bisschen aufzudröseln, ohne es komplett ausufernd zu machen. Es gab ja mehrere Bestandteile äh der Begründung des Gerichtes. Das erste war,Google hat sich in nicht nur diesem Prozess, sondern allen anderen, wie immer,versucht komplett aus der Affäre zu ziehen und haben gesagt, europäische Gesetzgebung, damit haben wir nichts am Hut. Wir sind eine Firma in Kalifornien. Das hat das Gericht verneint.Und zwar Google Spanien, betreibt ja verkauft Werbung und nimmt ein Haufen Umsatz für Google ein,Genauso wie Google Deutschland hat hier 'ne Niederlassung, ist hier ansprechbar und wo genau die Daten verarbeitet werden, was ja in der Welt der Cloud sowieso gar nicht mehr zu klären ist heutzutage, ist für diese Entscheidung des Gerichts irrelevant.Wenn Google hier eine Niederlassung hat und hier Geld verdient, dann muss es sich auch an Gesetze hier halten.
Tim Pritlove
Genau, das stimmt, das Peter, die auch ehrlich gesagt jetzt äh gerade ausgeblendet gehabt, das ist nachvollziehbar. Wenn man das ja auch das erste Mal eigentlich, dass das so kommt.
Andre Meister
Das ist, das ist das erste Mal, dass das so konkret ähm europäische Gesetzgebung gesagt wird. Das hat zwei Aspekte. Das eine ist äh Geld.Und zwar wir kommen da nochmal kurz auf das Handelsblatt nicht nur ist Google,also der größte Werbevermarkte der Welt,mit ein paar angeschlossenen Diensten wie äh Internet, Zugmaschine und äh größtem mobilen Betriebssystem und so weiter und so fort, was aber die Werbeindustrie komplett in den Schatten stellt, was der eigentliche Kern des Umsatzes von Google ist.Das wird aber,Ja, so viele Steuern kommen weder in Deutschland, noch der EU an. Es gibt da Recherchen, dass Google wie andere große Firmen und auch andere große Internetfirmen diverseste Steuertricks benutzt vom.Mit,Sandwich und dann zu den Bermudas und so weiter, äh Gelder leitet, um im Endeffekt zu wenig Steuern wie möglich zu zahlen.Was aus ihrer ureigenen kapitalistischen Interesse verständlich ist, aber als gesamtgesellschaft,wirklich die äh Einigung, die wir erzielt haben, um große Firmen, Umsätze, die Wirtschaft auch an der Gesellschaft zu beteiligen. Also das.
Tim Pritlove
Man das wahrscheinlich auch diesen Firmen selber nicht so unmittelbar zur Last legen kann, weil,Es ist ja dann legal. Alle anderen machen's auch, um um ihre Wettbewerbsfähigkeit da zu halten. Es ist klar, dass sie sich dann auch genauso verhalten, äh wie die anderen, das Problem muss,einer anderen Ebene gelöst werden.
Andre Meister
Jetzt haben wir zum allerersten Mal die Ansage, nee, wenn du hier Geld verdienst,dann bist du hier auch einerseits für die Steuergesetze verantwortlich und dann müssen wir mal noch sehen wie sich das jetzt entwickelt die Politik jetzt einmal darauf aufmerksam worden ist das Google sich an,auch europäische Gesetzgebung halten muss. Und der zweite Punkt ist natürlich, wenn Google hier rechtlich verantwortlich ist, dann nicht nur für Steuergesetzgebung, sondern für alles mögliche an Gesetzgebung, wo,zu eben unter anderem der Datenschutz zählt. Wir hatten das bisher, ziehen sich Facebook und Google und viele andere ähm,Große Internetkonzerne darauf zurück, in Niederlassung in Irland zu haben, wo rein zufälligerweise nicht nur,günstige Steuervorkommen äh Steuervorgaben sind, sondern auch das Datenschutzrecht in der EU,und weder Google Deutschland noch Facebook Deutschland wollen sich ein deutsches Datenschutzgesetz halten, die sagen, wenn ihr schon in der EU uns an irgendein EU-Gesetz halten müsst, dann ja, wo dann das Ihrische.Das hat das Gericht jetzt auch verneint,das ist sinnvoll aus der Perspektive von Datenschutz. Und ich glaube, alle Leute, mit denen wir über die europäische Datenschutzverordnung äh und auch Bundesdatenschutzgesetz reden, finden das einen großen Gewinn.Das hat die beiden Vorteile, das hat aber auch Nachteile, unter anderem, wie ich mit Andrej Soldat auf gesprochen habe,Es ist ja schön, dass wir in Europa gutes Steuer und Datenschutzrecht haben und sich Google und FacebookIst hierzulande an unsere in unseren Augen besseren Gesetze als in den USA zu richten haben. Das ist aber auch eine Steilvorlage für andere Länder wie Russland, die dann sagen, ja da müsst ihr euch aber auch in unsere Gesetze in Russland halten oder Iran und China und so weiter und so fort.
Tim Pritlove
Was ja aber de facto ohnehin schon tun.
Andre Meister
Was in allen Staaten der Welt jetzt eine Auseinandersetzung geworden ist in den letzten Jahren. Mal mehr, mal weniger. Das geht dann bis hin zu wenn du hier einen Dienst betreibst, musst du auch die Server hier haben.Dann unsere Geheimdienste und polizeilichen Zugriffe haben, dass wir an die Markus Siguda Internet in Brasilien, das war die Diskussion vonäh und das würde voller Russland auch gerade von Facebook und so. Das ist alles noch nicht ausgefochten. Ist ja auch eine riesige Debatte. Wie funktioniert Governance,die bisher allgemein politisch noch meistens nationalstaatlich geregelt ist, in so etwas supernationalem wie dem.
Tim Pritlove
Aber ich glaube, ich glaube aber jetzt nicht, dass der Iran und Russland jetzt unbedingt darauf gewartet haben, dass der EuGH jetzt irgendwie eine Entscheidung zur europäischer Gesetzgebung äh macht, bevor sie äh das durchsetzen, was sie gerne durchsetzen wollen würden, das tun sie ohnehin.
Andre Meister
Das nicht, aber Andre soll eben gemeint, immer wenn in deutscher Politiker sagt, ja wir wollen, dass die sich an unsere Gesetze halten, sagen die Russen, seht ihr? Die wollen das auch, ist gar nicht so schlimm,Haben wir auch in China ein bisschen so in haben mir auch die Chinesen gesagt, ey guckt mal, sogar Deutschland sensiert das Internet.
Tim Pritlove
Ja ja.
Andre Meister
Einen zweiten Punkt, äh um den es in dem Urteil ging, ist, es es geht jetzt nicht,irgendwie unmittelbar um Urheberrechtsverstöße oder irgendwelche anderen Inhalte äh der Wahl, sondern konkret um personenbezogene Daten,darauf, das war die komplette Frage hinter dem Urteil, das ist jetzt nicht so allgemein für alle Datentypen im Netz auslegbar und.Mark auf den ersten Blick absurd erscheinen und das finde ich auch, wenn ein spanisch das Gericht sagt, dass Zeitungsarchiv ist legal,Google dazu verpflichten, den Link darauf wegzunehmen. Das ist absurd. So funktioniert Internet nicht. Darauf können wir uns einigen. Wenn man aber mal einen Schritt weiterdenkt.Tatsächlich haben wir da draußen als öffentlich bestimmte Datentypen, wie zum Beispiel Facebook, Posts und Profileinstellungen.Die eine bestimmte Form der Öffentlichkeit haben,wo aber nicht immer den und das juristische Begriff Datensubjekten, den Leuten, der äh um dessen Daten das geht, die komplette.Außenwirkung bewusst sein kann. Wir haben Beispiele davon äh es gibt Studien, die aus Facebookprofilen,herausarbeiten, welche äh Inhaber von Profilen, Homosexuell sind und welche nicht,sich nicht unmittelbar aus den Angaben, die die ihnen im Profil oder was ihre Freunde sagen machen, sondern allein von dem sozialen Netzwerk, in dem sie sich bewegen,tatsächlich gibt es heutzutage Daten und die ganze Big Data Diskussion ist auch so ein riesen Fass, was noch lange nicht ausgestanden ist, da werden noch einige äh Fetzen fliegen und Entwicklungen uns einholen,ähm nur weil die Staaten an einer wie auch immer geartete private, unmittelbare Öffentlichkeit auf Facebook stelle, bin ich dann damit einverstanden, dass automatisch irgendjemand anderes automatisch alles jemals damit machen kann?Wir haben in der Geschichte Beispiele gehabt, wo ich persönlich Regierungen und auch äh Wirtschaft und auch nicht immer jeder Forschung erlauben würde. Ja, ihr könnt jetzt,Das ganze Netz gräben und da draus listen aus äh ja Homosexuellen,Mit anderer Religion oder politische Diszidenten rauszufiltern, äh da finde ich schon, dass man in von öffentlichen Daten in einem in einer zweiten Datenverarbeitungsschritt.Schon nochmal andere Regeln aufsetzen kann. Das hat das Gericht gemacht. Das Gericht hat jetzt nicht gesagt, der Link an sich ist illegal, äh sondern,Google ist Datenverarbeiter, deräh Link nicht nur im Internet rum, sondern Google archiviert auch einmal das Internet, aber im Gegensatz zu dot org, äh stellt der das nicht wieder komplett öffentlich zur Verfügung, sondern nur in seiner internen Datenbank, läuft da, lässt da drüber intransparente Algorithmen äh laufen, hat aber die Datenäh und erstellt somit etwas komplett, also etwas Neues, was über den eigentlichen Inhalt herausgeht,Sascha Lobo hat das zurecht kritisiert, dass äh dass eine Entscheidung zwischen äh Öffentlichkeit, das was in der Zeitung steht,und einer erweiterten Öffentlichkeit aufmacht, die dadurch zustande kommt, was man bei Google eingibt und dann unter den Top Ten äh zu finden ist,Diese äh ja Entscheidung ist wiederum Demokratie theoretisch höchst fragwürdig, dass jetztdas relevante ist, was in Google Suchergebnis an äh gezeigt wird und juristisch anders zu bewerten ist, als in der Zeitung steht. Unter den Gesichtspunkten von Big Data Studien aber.Haben wir da eine offene Diskussion, wo ich finde, wir noch in keiner Weise zufriedenstellende Antworten haben.Da müssen wir uns in Zukunft damit auseinandersetzen. Das Gericht hat das Fass mit aufgemacht. Google wurde auch nicht verpflichtet, ähm.Ja, Google wurde im Endeffekt dazu verpflichtet, sie dürfen diese Daten, glaube ich, verarbeiten,Sie dürfen nur den Link nicht anzeigen. Was ja richtig cool gewesen wäre, wäre, wenn das spanische Gericht gesagt hätte, na klar darfst du Zeitung das veröffentlichen. Aber ey, es gibt hier so einen Meta-Tag, der nennt sich No Index.Wie wär's wenn du das reinmachst?Dann hätten wir da wenigstens, wir sind ein Nerds, wir denken auf technisch, ähm dass technisch geregelt und so eine Robots Text auch mal gerichtlich geklärt, was ja bis heutenicht so wirklich gerichtsfest ist und auch bei Leistungsschutzrecht immer hin und her ging oderdas wäre eine Lösung, mit der wir akzeptabler lesen können. Eines der Hintergründe der Entscheidung ist aber, das Gericht hat jetzt nicht umfassend tatsächlich alle Aspekte,alle Auswirkungen, die das haben, könnte geprüft, sondern die Richte meistens nur sind, die nehmen die drei Fragen, die in ihnen gegeben wurde und bearbeiten die Fragen. Das hat jetzt keine,gesamtgesellschaftlich gültige, zukünftige Regelungen mit Suchmaschinen und personenbezogene Daten an sich geliefert, sondern um die Fälle, um um dies da ging.Und ja, zum nächsten Punkt, dass du auch so,Google ähm als mit Suchmaschine gleichgesetzte kommen wir dann bestimmt gleich nochmal, äh wenn wir über die Reaktionen der Politikdarauf kommen. Äh so ist das ja auch nicht. Aber ich habe jetzt, glaube ich, ein paar Punkte aufgemacht, wo,hoffentlich, ich meine störler hat nicht unrecht. Nimm nicht auf einen legalen Inhalt lenken zu dürfen, geht nicht im Internet.Aber wir müssen uns tatsächlich diese wichtigen Fragen stellen. Äh soll,Google sich ein deutsches Recht halten, soll Google sich ein deutsches Datenschutzrecht aus äh halten oder ein europäisches, wieso europäisches Datenschutzrecht aussehen und so eine Perspektiven von,Gibt es wirklich Sachen, die man aus öffentlichen Daten generieren kann, wo der äh ursprüngliche Verwendungszweck äh nicht mehr gegeben ist.Ein Beispiel, was es auch trifft, sind diese bescheuerten Personensuchmaschinen. Ich weiß nicht, wie genau die alle heißen. Jasmin und so,Das ist der letzte Rotz im Internet, der bitte sterben soll und ich hoffe, dieses Urteil ist ein Ansatz, diese mal anzugehen. Also es gibt ja nicht nur Google als Suchmaschine da draußen.
Tim Pritlove
Ja, das ist richtig.Ja, interessanter äh Aspekt, vor allem auch die Sichtweise, so ähm auch das Suchen und Bereitstellen quasi als äh wirklich schon als gehobene Datenverarbeitung zu empfinden, was es ja ist. Also weil einfach diese in BezugssätzereiIst natürlich schon eine äh Reinterpretation, das stimmt.Also grad dieser Vergleich mit, der kam natürlich dann auch schnell auf im Netz, so nach dem Motto, ja, da ist ja irgendwie alles immer noch zu finden und so, aber es geht hier nicht so sehr um.
Andre Meister
Die machen keine neue Verarbeitung.
Tim Pritlove
Genau, also es ist eine Bereitstellung der der Quelle, die man explizit äh suchen kann,ähm Google stellt Bezüge her und äh gut, das ist äh eine, wie findet eine legitime Diskussion hier eben auch darüber zu sprechen, was für Bezüge.Hergestellt werden dürfen.
Andre Meister
Das ist,Schlagwort seit drei Jahren, da haben wir noch lange keine befriedigende Antworten, weder als Gesellschaft noch als Netzcommunity dafür gefunden, müssen wir weiter nachdenken. Brain Power investieren. Mir ist noch ein Punktzu dem Hotel eingefallen, der jetzt sich aber schon wieder verflüchtigt hat.
Tim Pritlove
Sigmar Gabriel hat sich ja irgendwie auch äh zu Wort gemeldet zu dem Thema, aber ich habe den äh interessant, dass er jetzt von einem Betriebssystem äh.
Andre Meister
Ja, lass uns, lass uns die lass uns die Politik,Ähm mal gleich machen. Also du merkst, ich tue mich schwer mit eindeutigen äh Beurteilungen. Es hat tatsächlich, wie ich finde,positive Aspekte. Es birgt aber auch die Gefahr,Ähm es darf auf keinen Fall sich auf äh Meinungsinformationsfreiheit auswirken. Und als Netzcommunity sind das natürlich sowohl Datenschutz als auch äh,keine Zensur, Kernthemen,Ich finde, wir sollten die nicht so einfach gegeneinander ausspielen, sondern selbst äh zukunftsweisende Positionen entwickeln, die beide Sachen beinhalten. Ah ja, ist mir wieder eingefallen, worauf ich gerade noch hinaus wollte. Es ist ja jetzt auch nichtdas allererste Mal, dass Google zu so etwas gezwungen wird,im Februar vom Landgericht Hamburg äh das unsere Spezialexperten,von dem, was wir ja, glaube ich, Formel-eins-Typ oder so, Max Moslee, äh,Bilder aus der Bildersuche entfernt werden muss. Wir hatten das Urteil von Bettina Wulf, die nicht wollte, dass wenn man Bettina Wolf in der Google Suche eingibt, die Autoverständigung mit angezeigt wird, die hat auch recht bekommen.Ähm da hat die Netzcommunity nicht so einen Aufschrei gemacht. Dann haben wir sekündlich,löscht Google Suchergebnisse auf angebliche Urheberrechtsverletzung. Das ist ein riesen äh Thema, wo wir viel aktiver sein sollten. Das das da geht's nicht um personenbezogene Daten. Da geht's um angebliche Urheberrechtsverletzungen mitautomatisierten Systeme da entscheiden Algorithmen äh mit jede Menge Falls positives und das nimmt also das insüdlich mehrere, das.Das sind Millionen, noch viel mehr. Und in Deutschland haben wir ja gerade die Position, äh hier wird,nicht Meinungsfreiheit, sondern hier werden Gesetze anders ausgelegt als in den Staaten. Wenn man hier zum Beispiel nach äh Nazis sucht.Bekommt man nichts bei weitem nicht so viele Art Zuckergebnisse, wie in den Staaten,das Verwenden verfassungswidrige Organisationen und Symbole kennzeichnen ist hier illegal,in den Staaten, die kennen sowas nicht. Wir hatten schon in den Neunzigern Diskussionen um Seiten wie Rotten dot com und Stonefriend dot org. Ähmes scheint sich ein gesellschaftlicher Konsens in Deutschland entwickelt zu haben, auch wenn's so ein paar letzte Reste von Netzgemeinde gibt, die sie auch dagegen noch argumentieren, dass bestimmte Anpassungen von Suchergebnissen in bestimmten Staaten,Zumindest jetzt nicht der Untergang des Netzabendlandes sind.
Tim Pritlove
Hm.
Andre Meister
Das nochmal zur Einordnung von dem ganzen Ding.So wirst du jetzt immer noch komplett bei Stadler.
Tim Pritlove
Nö, würde ich jetzt nicht äh so sagen, aber ich finde, ich finde die Debatte äh ganz spannend, weil es einfach auch mal einen neuen äh Aspekt äh beinimmt. Aber wie gesagt, ich hatte das Urteil noch nicht äh gelesen, mir waren jetzt diese,Aspekte machen, auch überhaupt gar nicht äh klar geworden, dass jetzt zum Beispiel diese Zuständigkeits äh Regelung damit auch das erste Mal neu umgedeutet worden ist.
Andre Meister
So und dann ist die Woche von Google ausgebrochen. Jeder und sein Hund hat sich dann mal zum Urteil geäußert, nicht nur in der Netzcommunity, sondern jetzt mittlerweile auch in der Politik.Du hattest schon angesprochen, die Bundesregierung sucht die Politik eines neuen Betriebssystems. Gestern sind unsere drei Internetminister,am selben Tag ich wir fragen uns immer noch ob das so koordiniert war oder nicht haben sich zu Wort gemeldet in Wirtschaftsminister.
Tim Pritlove
Die drei Weisen des,politischen Morgenlandes haben sich auf den Weg gegeben, um einem Stern zu folgen.
Andre Meister
Ja, Sigmar Gabriel hat gleich die erste Seite von bekommen.Ähm Wirtschaftsminister, der Innenminister de Maizire hat einen Interview um Handelsblatt gegeben,und dann hat Verkehrsminister Dobrindt äh noch in, was war das wieder in der Welt, glaube ich, nachgelegt. Und alle mussten jetzt mal irgendwas,da passiert gerade was mit Google und Internet und wir müssen jetzt auch mal unseren Senf dazugeben.Und dann haben wir diese Interviews zu gelesen und äh Debattenbeiträge ist sind tatsächlich einige okay Positionen dabei, aber im Großen und Ganzen blieb das ein bisschen,Waage, denn großen Einschlag hat natürlich erstmal Sigmar Gabriel in der Faz gemacht.Ich glaube, das ist der Titel, äh die äh ein die Politik eines neuen Betriebssystems auf der SPD DE Seite steht da nämlich was anderes drüber.
Tim Pritlove
Ja.
Andre Meister
Haben die Eigenart Titel zu ändern.
Tim Pritlove
Ja, gerne machen sie das.
Andre Meister
Unter anderem.
Tim Pritlove
Aber der selbe Text oder was der da jetzt.
Andre Meister
Glaube ich, dass also das sollte identisch sein, man könnte da mal ein machen, wäre vielleicht auch spannend. Ich weiß nicht, ob's schon online ist, auf wir hatten das nur im Print, in.
Tim Pritlove
Ja, war es war es, ich muss es mal kurz suchen.
Andre Meister
Ja und da hat sein Redenschreiber erstmal von sich gegeben, dass er auch alle anderen Beiträge zum Thema gelesen hat, was man glaube ich so machen muss,Und dann versucht zu erklären, dass außer Google ist böse, was man jetzt mit diesem Internet alles machen muss. Also.
Tim Pritlove
Den Titel finde ich jetzt hier ehrlich gesagt so nicht hier, heißt's unsere politischen Konsequenzen aus der Google-Debatte.
Andre Meister
Ja wir hatten gestern die Printausgabe da stand das die Politik eines neuen Betriebssystems ganz groß in Roth.
Tim Pritlove
Verstehe, also die Printredaktion hat da was anderes geändert, als.
Andre Meister
Lustig, ne? Ich meine, auf SPD DE sein Titel, auf ist ein Tipp.
Tim Pritlove
Hat wahrscheinlich dann nochmal den den SEO aus dem Schrank geholt so. Nee, Betriebssystem und so weiter, damit kriegen wir keine Hits.
Andre Meister
Danach sucht heute keiner mehr.Ja ganz bezeichnend fanden wir in der Netzpolitik auch Redaktion, nachdem wir diesen Text einmal quer und einmal nochmal detailliert gelesen hat, er geht mit keinem Wort,Auf den Späßskandal ein. Das Wort NSA kommt nicht vor, das Wort BND kommt nicht vor. Edward Snowden kommt nicht vor, Überwachung durch Geheimdienste kommt nicht vor.Also er versucht jetzt politische Konsequenzen. Na hier ist es Demokratie eines neuen Betriebssystems. Die Demokratie im digitalen Zeitalter, also tatsächlich so etwas wie eine netzpolitische Grundsatzposition.
Tim Pritlove
Er meint, wer heute Mitte vierzig oder älter ist, hat als Teenager keine Mails geschrieben. Hallo!
Andre Meister
Da habe ich sofort an dich gedacht. Genau, das ist, glaube ich, auch gleich der erste Satz. Na ja, ich habe gleich gesagt, der Tim wird sich freuen.
Tim Pritlove
Oh Mann.
Andre Meister
Genau, da da gibt's noch ein paar so eine Bonbons.
Tim Pritlove
Ja, ich meine, ich will ja gar nicht sagen, dass er nicht grundsätzlich schon Recht hätte, ja. Facebook habe ich damals wirklich nicht benutzt, äh, ob das nun wirklich jetzt entscheidend ist, weiß ich nicht. Aber egal.
Andre Meister
Ja. Und jetzt.
Tim Pritlove
Ja, ich meine, dass er da jetzt nicht auf NSR ein, den wir überrascht dich das, dass er äh da diesen Bezug nicht herstellt. Es.
Andre Meister
Wenn's um Google geht nicht, aber wenn er tatsächlich in der Netzpolitik als Internetminister eine netzpolitische Grundsatzposition auf einem einseitigen äh aufn Ganzzeit darstellt, ist es schon ganz schön peinlich, dass ihm in keinem Wort zu erwähnen.
Tim Pritlove
Ja. Internetminister. Ja was denn mit den anderen Heiligen, Dreikönigen? Also.
Andre Meister
Ja, lass uns mal nach zwei Sätze, also wir machen heute mal lang, aber noch zwei Sätze zu Gabriel sagen, er hat unter anderem äh die Frage aufgeworfen, ob,man ja Google zu schlagen müsse, ob das Kartell an sich das mal angucken sollte und das ist tatsächlich eine Position, während äh Innenminister Maizire gesagt hat, ach, das können wir in Deutschland gar nicht. Darüber muss ich nicht nachdenken. Das kann nur die EU-Kommissionhat Gabriel das weiter unten gemacht.Ähm Bundeswirtschaftsministerium Kartell prüfen, ob ein Unternehmen wie Google seine Markt beherrschende Stellung missbraucht, eine Entflechtung, wie sie bei Strom und Gasnetzen durchgesetzt wurde, muss dabei ernsthaft erwogen werden.Das ist ein Punkt, den finde ich diskutabel und,Auf den ersten Blick unterstützenswert. Und da will ich eben nochmal den Punkt anführen, dass Google eben keinesfalls nur eine Suchmaschine ist.
Tim Pritlove
Hast du hier irgendwie einen anderen Artikel als ich?
Andre Meister
Auf einer Seite, sechs Seiten.
Tim Pritlove
Ach super.
Andre Meister
Froh, dass keine Klickstrecke draus geworden ist.Genau, Strom und Gasnetze da.
Tim Pritlove
Mhm.
Andre Meister
Und tatsächlich ist Google eben hunderte, tausende verschiedene Dienste und der größte Werbevermarkter der Welt.Tatsächlich das Kerneigene Suchgeschäft,von YouTube, von der Werbevermarktung, von Android und den tausend anderen Sachen, die unter dem Google Banner noch zusammen sind, zu entflechten.
Tim Pritlove
Tja, viel Spaß.
Andre Meister
Ist ja, dass es einfach ach, es hat niemand gesagt, äh finde ich aber politisch eine sinnvolle Forderung. Dann haben wir,unter anderem äh verklagt Deutschland immer wieder Google, weil die Zusammenführung äh der Nutzerdaten von sämtlichen Services,bei Google zu in ein Profil mal so gemacht wurde und das geht, glaube ich, weder nach EU, noch nach Bundesdatenschutzrecht,Da kann man jetzt sagen, okay, die sind nicht hier, aber da sind wir wieder bei der Debatte, die wir vorhin aufgemacht haben. Wollen wir das?Gibt auch keine einfache Antwort, aber ich finde, dass eine Forderung, über die wir nachdenken. Zurecht haben wir Regeln, eben im Strom- und Gasnetz und auch Eisenbahn und soman darf nicht gleichzeitig 'n ja,Betreiber der Züge der Bahnhöfe, der Eigentümer der Schienen und noch so weiter sein, sonst ist man ein Monopol. Man hat das.
Tim Pritlove
Gut, aber es ist immer schnell gesagt, äh Google zu Monopolisten zu erheben, was sie aber auch einfach mal,bestenfalls in in einigen Ländern sind, aber beileibe nicht äh in allen, als es auch durchaus belegbar, dass,auch sehr wohl mit normalen äh normale Marktkräfte ist jetzt ein bisschen schwierig, wenn's um äh China und Russland geht, aber,Ich gehe da gleich mal wieder einen halben Schritt zurück. Trotz alledem äh äh ich halte es durchaus vorstellbar, auch wenn man sich das immer nicht,so recht vorstellen kann, ja, dass die Dinge sich auch genauso schnell wieder ändern können, wenn einfach die Vorzeichen äh sich ändern.
Andre Meister
Ich wünsche es mir aber, weißt du überhaupt, wie die europäische Suchmaschine, die seit zehn Jahren diskutiert wird? Heißt, kannst du mir jetzt den Namen von dem Projekt? Na siehst du.
Tim Pritlove
Eure wahrscheinlich.
Andre Meister
Und ehrlich, schon mal schon mal gebingt und oder gejaht in den letzten zehn Jahren, außer zu Testzwecken.
Tim Pritlove
Ja, man ich google ja auch nur zu Testswecken.
Andre Meister
Genau.
Tim Pritlove
Teste, ob ich das finden kann oder nicht. Ja gut, aber wie gesagt, das ist nicht so, dass ich Google benutze, weil weil es mir vorgeschrieben wird und ich keine andere Wahl hätte.Ja so ich ich habe ja die Wahl und ich tue es ja deshalb nicht an anderen Orten, weil ich mit dem Ergebnis nicht so zufrieden bin.
Andre Meister
Nun das halte ich nur für halblausibel.
Tim Pritlove
Google hat sich damals übrigens über diese Qualität auch durchgesetzt.
Andre Meister
Natürlich, das weiß ich auch noch damals als Google wirklich noch cool und hip und not evil war gegen Altarvista und so, aber.Einer der letzten verbleibenden, die nicht bei Facebook sind,und es ist echt schwer. Und es ist nicht so, dass ich äh dass ich alle freiwillig entscheiden dorthin zu gehen, weil die den besten Service haben, sondern wir sehen dann eben die Effekte, äh die Masseneffekte, wo einmal die Masse ist, da geht die Masse hin und da geht sie schwer wieder weg,passiert im Netz. Und genau das haben wir bei Google auch,Google ist hat einmal durchgezogen, ist groß geworden. Die haben jetzt so viel Geld gegen, also da kann keinestaatliche Förderung bisher die ernsthaft angedacht wurde, außer eventuell in dazu noch äh Wirtschaftshemmenden äh Staaten wie Jandex in Russland und China, die müssen wir schon erwähnen. Iran versucht so was Ähnliches, aber aufm freien Markt kann mit Googles Kapital einfach niemand mithalten, genauso mit der Erfahrung,ewig die größten Serverparks, die besten Algorithmen, äh die ähdie größten Brainsie aus der ganzen Welt in ihre Forschungsabteilung abziehen mit rein marktwirtschaftlichen Kräften,wird das schwer, dem tatsächlich was entgegen zu leisten? Ich finde, das ist eine Debatte, die man ruhig mal führen kann.
Tim Pritlove
Ja, man kann die Debatte gerne führen. Da habe ich gar nichts gegen.
Andre Meister
Den letzten Punkt, den äh äh Wirtschaftsminister noch angesprochen hat, war das IT-Sicherheitsgesetz, was auch immer, dass da mit noch zu tun hat, außer, dass,mit den Daten im Internet, dass alles schlecht war, die gehen dann äh unmittelbar zu GoogleDas haben wir im letzten Jahr schon mal als Referentenentwurf gesehen äh soll, wurde auf der Cebit versprochen, jetzt noch im Sommer kommen, müssen wir mal gucken, was das genau werden wirdimmer wenn die Bundesregierung was zu IT-Sicherheit macht, können wir gleich noch beim Ausschuss dazu, ist das immer mit Vorsicht zu beurteilen.Coole Sachen, paar coole Ideen drin, wie eine Benachrichtigungspflicht bei Sicherheitsvorfällen quasi, wenn.Deine E-Mail-Anbieter oder wenn irgendein,Internetan, wie Serviceanbieter ähm wurde, dass du dann auch Bescheid kriegst, hier in der Marlene Passworte und so, da gibt's bissle rechtlich keine Vorgabe. Nur dem Entwurf, den wir damals gesehen haben, ähm,sollte die Information nur an das BSI gehen,und nicht an die Betroffenen und die Informationspflicht sollte auch nur für die Wirtschaft gelten und nicht für staatliche Stellen. Das waren also große Kritikpunkte von uns, aber,die Wirtschaft, die Internetwirtschaft hat trotzdem geschafft diesen schwachen Vortrag äh Vorschlag äh noch als.Unüberwindbares Handy zu einem äh ihre Pflicht äh ihre Zustimmung zu dem Gesetz,zu kriegen. Das heißt, die haben, weil sie eben Meldepflichten für Sicherheitsvorkehrungen äh kriegen sollten. Und wenn wir es nur an das BSI ist und teilweise Wochen nach dem eigentlichen Vorfall sein kann, damals das Wirtschaftsministerium dazu gekriegtden Gesetzvorschlag quasi einzutüten. Und das ist äh deswegen ist er nicht durchgekommen. Wir werden jetzt sehen, wenn's im Sommer einen neuen Anlauf gibt, ob's da ein paar sinnvolle Sachen drin gibt.Gut, dann hatten wir noch de Maizire im Handelsblatt,Ja, wurde auch auf Snowden angesprochen und hat dann irgendwie nur dazu gesagt, ja, ob,so cool war, dass der, also dass ein Systemadministrator überhaupt so viele Daten mitnehmen kann und wie gut das jetzt war, weiß ja auch noch nicht. Es war alles, was er dazu gesagt hat und Dobrindt hat nicht ganz mithalten können mit dem Inhalten der beiden anderen, aber wir sehen.
Tim Pritlove
Dem Zusammenhang auch die äh jüngst aufgekommene Debatte über die existierende Vorratsdatenspeicherung im,tag. Ja, wo dann ja auch die Bundestagsverwaltung irgendwie so äh mit den Armen ruderte und dann irgendwie meinte so, ja, nee, das wäre alles äh äh überhaupt kein Problem, da hätten ja nur einige, wenige Admins äh vollen Zugriff drauf.
Andre Meister
Wie war das mit der Forderung? Äh der Gläser nicht stört.
Tim Pritlove
Maschinen lesbare.
Andre Meister
Ist bei der Regierung.
Tim Pritlove
Da wäre sicherlich ein Ansatz zu finden, aber ist ja leider nur das Parlament,Ich finde, das wäre jetzt auch mal ganz interessant, aber ich glaube nicht, dass das unbedingt so der Ort so, aber die Regierung könnte man schon mal so mitspeichern und äh ja, da fehlt halt noch die API, ne. Ist eine wirklich,Ich weiß gar nicht, wie alt diese Forderung ist, aber es geht noch auf zurück und äh von daher äh auf jeden Fall noch in zwanzigste Jahrhundert. Und das ist schon, da steckt wirklich viel,viel, viel, viel richtiges äh drin und ich glaube, das Thema, das kommt irgendwann auch nochmal auf den Tisch.
Andre Meister
Hoffentlich, genau wie öffentliche Daten, schützen privat äh öffentliche Daten nützen private Daten schützen, das war's auch bei dem Google Urteil wieder äh hervorzuziehen ist, was davon ist öffentlich und was davon ist jetzt privat?
Tim Pritlove
Genau. Ja das passt.
Andre Meister
Sehr weit blickend. Na ja gut, der Mann, der hier in der Meterebene hängt.
Tim Pritlove
Der war auch ja ja, ich habe ja immer ein Foto von ihm. Wirklich eine äh bemerkenswerte äh Person, viele von unseren Hörern münden, vielleicht auchgar nicht mehr kennen, also war Holland, ist ja einer so der wesentliche Gründer des äh CCs äh gewesen und auch wirklich ein,hervorragender äh Philosoph, der also eine eine Zukunftskompatibilität am Start hatte, die mich immer wieder erschreckt hat.Insbesondere äh wenn man so mit ihm in Real Life diskutiert hat äh,bezog er sich dann immer in Debatten immer auf Kontexte, über die er jetzt grade redet, mit Suchbegriffen,Das war aber zu einem Zeitpunkt, da gab es noch kein Google und diese Vorstellung von einer effizienten Suche im Netz war irgendwie,das da war das echt noch total äh Science-Fiction. Aber äh so äh hat er das immer gemacht so. Ja äh könnt ihr alles nachlesen im,Begriffe äh Bielefeld, Konfusion und irgendwie Datenaustausch oder was weiß ich, ja, also und äh dachte ich mir so, wovon redet der Mann eigentlich und dann erst so später wurde mir dann immer wieder klar, wie viel weit dick ähdas hat er.
Andre Meister
Wirst du nicht nur einen CRE plaggen, wo du unter anderem die Geschichte vom Club mit umfassenderwähnung von Bau behandelt hast.
Tim Pritlove
Welche meinst du denn jetzt.
Andre Meister
Ganz genau du bist der Spezialexperte die hundert oder so.
Tim Pritlove
Äh ich dachte, du beziehst dich jetzt konkret auf äh eine.
Andre Meister
Nee, ich habe das nicht so gut im Kopf wie du.
Tim Pritlove
Na gut, wenn ich plaggen soll, dann äh plag ich. Es gibt äh in der Tat ähm mindestens zwei Sendungen. Ich werde mal mich genau auf zwei äh beziehen, die so ein bisschen diese frühe Zeit. Und auch das äh Wirken von dem Zusammenhang,beleuchtet haben, einerseits CRE null, drei, acht, eine Reise in die Vergangenheit mit Peter Glaser, der auch so,der Frühzeit ist, das war sehr interessant, gerade so zum Entstehen des Ganzen, das war halt so anlässlich des fünfundzwanzigsten Geburtstags des CCC, da sind wir jetzt auch schon wieder ein bisschen weiter.Und ähm dann habe ich äh zur ähm.Äh auf der As Elektroniker mal live eine Sendung aufgenommen mit CRE hunderteinundsechzig der CCC und die Öffentlichkeit, wo dann vor allem auch diese ganzen,Sachen noch mal mit äh Naserheck und so weiter zur Sprache kam. Da kann man noch mal reinhören,Gut. Ja, was den Weitblick betrifft, sind ja auch die Amerikaner immer ganz weit äh vorne und äh gutes ist ja noch die Amerikaner äh gibt, die so eine gute Vorstellung vom Internet haben und äh,die Zukunft sicherlich beschützen werden.
Andre Meister
Genau. Netzneutralität.
Tim Pritlove
Da war noch was.
Andre Meister
Politik berichtete, äh vor drei Wochen gab's ja schon mal erste öffentliche Berichterstattungen, dass die FCC ihre neuen Netzneutralitätsregeln vorstellen möchte,Ja und das war jetzt am Donnerstag der Fall. Die FTC hat mit drei zu zwei Stimmen einen neuen Vorschlag von Tom Wheeler.Verabschiedet und veröffentlicht und ja im Endeffekt machen die das nach, was irgendwie die EU-Kommission und auch die Bundesregierung schon vormachen. Jeder sagt, wir schützen die Netzneutralität. Konsequent, es darf kein Internet erster und zweiter Klasse geben.
Tim Pritlove
Bla, bla, bla, Sonntagsrede.
Andre Meister
Aber hier erstens zählt Mobilfunk nicht dazu und zweitens Spezialdienste sind ja was ganz eigenes, die ausgenommen werden sollten.
Tim Pritlove
Ja aber wo kommen wir denn da hin? Da würden wir ja unsere Wirtschaft beschneiden und das muss ja alles kompetitiv sein.
Andre Meister
Genau, außerdem darf die äh Netzneutralität nur wirtschaftlich angemessen sein. Das habt ihr mit Linus vor drei Wochen oder so.
Tim Pritlove
Ökonomisch war, glaube ich, das Wort.
Andre Meister
Ja, ihr habt ökonomisch gesagt, ich habe das mit wirtschaftlich gesagt, was zum.Angemessen. Genau, jetzt ist der Vorschlag veröffentlicht von der FTC erstmal angenommen.Steht im Endeffekt genau dasselbe drin, wie auf EU und Bundesebene,Netzneutralität ist gut, aber gehen trotzdem zur Definition davon habt ihr, glaube ich, schon mal ausführlich mit Thomas Lohninger äh gequatscht, was das Problem an Spezialdiensten ist,und wer das nochmal in noch ausführlicher haben möchte, Thomas hatte da auch während der in Brüssel war mit Dragon McDonalds von Access Now noch eine Ausgabe vom.Netpolitik dot EU Podcast aufgenommen, 'ne Folge, da haben die das nochmal in wirklich detailliert für die Policy Nerds unter euch,ausklamüsert, was das Problem an den Special Life Services ist und wie wenn wir die Schuhe nicht komplett wegkriegen, wenigstens eine sinnvolle Definition aussehen könnte,dass die nicht uns das Internet wie wir es kennen kaputt machen.
Tim Pritlove
Politiks dot EU ist eine andere Webseite als die du meinst ja den Podcast, ne?
Andre Meister
Ja, net dash Politics dot EU, glaube ich. Gut. Genau. Telekom sind gemopet. Das ist.
Tim Pritlove
Weil es gibt auch noch Netzpolitiks ohne Bindestrich, das ist dann nochmal ein bisschen was anderes.
Andre Meister
Genau, insofern wollen wir nur darauf hinweisen,Die FC hat den Vorschlag jetzt veröffentlicht und jetzt gibt's eine sechzigtägige öffentliche Konsultation und schon vor drei Wochen, als das erste Mal durchgelegt ist, wie denn das aussehen könnte, gab's einen Haufen öffentliche Beteiligungen und Feedback und Kampagnenarbeit.Die haben tatsächlich den Vorschlag vor drei Wochen auch nochmal abgeschwächt und weniger schlimm gemacht. Äh aber es gibt eben trotzdem noch genug Fallstricke da drin, die das freie Internet,gefährden, nicht nur weil auch wir in Europadienste in den Staaten nutzen und weil wir dann schwerer haben unseren Politikern das zu sagen wie es richtig,sondern auch durch Sachen wie TTIP, das transatlantische Freihandelsabkommen, was gerade verhandelt wird,Dadurch könnten die dann durch die Hintertür quasi auch wieder amerikanische Regeln in den europäischen und deutschen Markt kommen,Also, es gibt jetzt sechzig Tage Zeit, der FC sie zu sagen, was man davon hält.Und gute Gruppen sind da die äh Open Rides Group, IFF und auch äh.Viel Lobbyarbeit da zu machen, auch Safety Internet dot com. Äh da kann man mal ein bisschen durchklicken und der FC seine Meinung zu ihrem Vorschlag machen.Eine letzte kleine Meldung müssen wir noch machen, weil der Linus uns das so aufgetragen hat, auch wenn wir in der Zeit schon mal weiter fortgeschritten sind. Wir müssen über seinen Auftritt im Bundestagsausschuss sprechen. Natürlich in den höchsten Tönen. Oh, habe ich das jetzt öffentlich zitiert.
Tim Pritlove
Ja, Linus ist ja ein äh beliebter Gesprächspartner geworden, zumindest was äh Anhörungen betrifft. Ich weiß nicht, ob mit irgendwie gesprochen wird, aber wird zumindest angehört, also,ja als Experte Spezialexperte auf jeden Fall. Ich meine, das hat ja schon mehrfach unter Beweis gestellt, äh so auch diesmal. Es ging im tollen.
Andre Meister
Bundestagsausschuss digitale Agenda.
Tim Pritlove
Genau, der tolle, der äh tolle neue Bundestags äh Ausschuss, der uns ja,vor kurzem wird das Beginn dieser Legislaturperiode neu hinzukam und äh der verblühende Landschaften sorgen wird im digitalen Bereich.
Andre Meister
Hoffentlich, das bleibt abzuwarten. Hm.
Tim Pritlove
So und worum ging's? Es ging um IT-Sicherheit.
Andre Meister
Genau, die Disco, die wollen mal, obwohl die keine Federführung zu irgendeinem Verfahren haben, äh wenigstens mal über alle Themen geredet haben.Und diesmal haben sie gesagt, machen sie was zu IT-Sicherheit, sich ein paar Spezialexperten eingeladen, unter anderem den lieben Minus Neumann, dem Freund Spezialfreund Sandro Geiken und auch den äh durchaus guten Torsten Schröder, der zufällig auch beim CCC aktiv ist, aber dort ähseine Firma war und Linus hat mit äh im Namen des CCC Stellungnahme abgegeben, wie denn IT-Sicherheit effektiv zu fördern wäre. Undja, hast du, hast du's angehört, die Expertenanhörung, das war ein bisschen tricky, weil das genau während der Republik.
Tim Pritlove
Das war wegen der ich ich habe äh ich habe Linus nur auf der Republika noch an diesem Statement hacken sehen, aber ich weiß nicht, bin einfach durch diese Republika komplett in der Glasglocke gelaufen und habe äh diese Anhörung noch nicht, äh wie ist ihnen aufgezeichnet worden.
Andre Meister
Äh ich glaube, die ist aufgezeichnet wurde, zumindest wurde ihm das,hab's mir noch nicht genau angeguckt, wir können ja gleich nochmal nachsuchmaschinen unserer Wahl nach Bingen. Äh aber.
Tim Pritlove
Also PDF ist hier auf jeden Fall zu finden.
Andre Meister
Genau, äh der Club hat auch eine Pressemitteilung dazu gemacht, mit dem PDF von Linos. Das ist auch auf der Seiten vom Bundestag. Und er macht halt im Wesentlichen drei Kernpunkte, dass ähIT-Sicherheit ja wohl nur mit äh Open-Source-Software geht. Ein altes Argument, was wir jetzt, glaube ich, nicht nochmal in aller Ausführlichkeit äh sezieren müssen,und dass die Bundesregierung und andere städtische Stellen durchaus Möglichkeiten haben und die Qualität von Open Source Software sicherzustellen.In den Neunziger, Anfang der Nullerjahre, als das damalige, was war das Wirtschaftsministerium, glaube ich, die Entwicklung von Gnu PGImplementierung des Open PGP Verschlüsselungsstandards ähm gefördert hat und da Geld reingepumpt hat für die Entwicklung,Das kann man ruhig ausbauen. Auch Backband die es ausschreiben, um so eine Desaster wie Hartbleat und Goetopil von Apple zu vermeiden.Ja, wenn man von Sicherheit spricht, dann muss natürlich,auch vollen Internet sollte Dezentralisiert werden, wir hätten von Google zerschlagen, aber auch so zentrale E-Mail-Anbieter, ach E-Mail, aber es gibt ja da auch diese D E-Mail made for Germany oder,welche Bezeichnungen gerade wieder aktuell ist, wenn jeder seinen eigenen Server hätte, dann wären einzelne Sicherheitsvorfälle bei weitem nicht so äh signifikant, wie wenn einer der großen wird,Ende zu Ende Verschlüsselung ausbauen ist sicherlich eine valide Forderung der die man der Bundesregierung immer wieder um die Ohren hauen kann.Wie man hört, gibt's da wohl auch regierungsinternen ein bisschen Kritik an die Emil, das es ja wirklich mal cool wäre, wenn man das tatsächlich in gut macht.Wir bleiben gespannt.
Tim Pritlove
Linus kriegt das noch ausgehebelt, habe ich so den Eindruck.
Andre Meister
Wir werden, wir werden sehen, ob der Linas die E-Mail kippt. Das kann er dann nächsten Podcast gerne erzählen. Und als letzten Punkt hat er gemacht äh natürlich müssen wir, wenn wir über das Thema IT-Sicherheit reden, auchden Tyrannosaurus Rex auf Speed im Raum ansprechen. Wir müssen äh Sicherheits und Geheimdienstpolitik äh,von dem derzeitigen, ja, eigentlich Lazy Fairy tun, was sie wollen, äh Gesetze scheren sie nicht, wie sie teilweise auch selber zugeben. Ähm,wirklich demokratisch,kontrollieren äh und unabhängig analysieren und tatsächlich ähm Politik wie in anderen Politikfeldern, tatsächlich auf harten Fakten äh machen und nicht nur auf diffusem Bedrohungs und Sicherheitsgefühl.Also ein paar Regelungen zur die Geheimdienste an die Kette zu nehmen, sind sicherlich der IT-Sicherheit förderlich. Wir hatten das ausführlich,ob äh die NSA und die Taylor Access Operation jetzt vorher hatten oder nicht.Hätten die gar keine Erlaubnis,zerodays aktiv auszunutzen, sondern eine Verpflichtung, diese den Herstellern zu melden,dann wäre tatsächlich nicht nur ein paar NSA interne,Rechner, die davon wussten und die man selber patchen könnte, sondern auch das ganze Internet sicherer als vorher.
Tim Pritlove
Ja, also eine Videoaufzeichnung finde ich jetzt hier so aufm Anhieb nicht nur viele ausgelaufene Links.
Andre Meister
Ich bin gestern bei Bundestag DE auch schon mal gefailt mit diesem Argument. Ich dachte, das löck an meinen analen Browser Einstellungen, aber wenn du das hier in deinem modernen Safari auch hast.
Tim Pritlove
Ja, nee, das ist ähist schon so ein so ein Drama. Ich habe irgendwann mal angefangen, so einen Link-Checker äh hier laufen zu lassen bei äh Lokbuchnetzpolitik, der so regelmäßig mal schaut, was so an Links dann auch wieder weg stirbt und es halt einfach grade so Bundestagäh DE äh also auch Parteien generell, also all diese ganzen veröffentlichten PDF und Stellungsnahmen, die wir hier immer mal wieder verlinken, die wechseln dann doch häufig mal ihre äh URLs so ein paar Mal,ohne richtige, weil sie dann einfach keine Ahnung, entweder haben sie gerade mal ihre Webseite umgestellt, dann sind die ORLs halt einfach, anders oder äh Klassiker immer so, na ja, jetzt ist es gerade in,aktuell und dann ist es dann irgendwann nur noch in Archiv und dann ändert sich halt die URL auch einfach so aus dem Nichts. Oder diese Stellungnahmen fallen halt auch einfach komplettäh weg. Also ich habe dann das ein oder andere Dokument dann äh über Aschaff Org äh auch mal äh wiedergefunden und der Google Cash war auch schon mal behilflich und so, aber teilweise ist es mir auch überhaupt nicht gelungen, die äh wieder zu finden. Und das ist schon so ein bisschenMerkwürdig und ähm.
Andre Meister
Publizierung von Bundestagsdokumenten, ist ja krass.
Tim Pritlove
Das bezog sich jetzt konkret vor allem um Stellungnahmen so von CSU und sowas. Da hatte ich das ein paar Mal, also Parteiwebseiten. Ähm ich habe jetzt kein Logbuch äh darüber geführt, was beim Logbuch allesäh weggefallen ist. Ich bemühe mich einfach regelmäßig, äh die Links zu aktualisieren in den allermeisten Fällen, gelingt mir das auch nur ab und zu,Aber man könnte sich als Webseitenbetreiber insbesondere beim Bundestag schon noch etwas mehr äh Mühe geben, die Auffindbarkeit von Dokumenten.
Andre Meister
Können sie ja auch.
Tim Pritlove
Ja, na ja klar, wahrscheinlich haben nur weniger Admins darauf wirklich äh Zugriff und wir die Öffentlichkeit halt nicht, ne? Es ist äh nur wenige Admins haben Zugriff.
Andre Meister
Allen Stellungnahmen der Experten.So Tim, wir haben heute mal länger gemacht.
Tim Pritlove
Ja. Bisschen, ne, war äh war aber auch erforderlich.
Andre Meister
Du hast gesagt, du hast nicht so viel Zeit. Du gehst doch jetzt bestimmt zum Fußball, oder?
Tim Pritlove
Sowas ähnliches. Ich werde auf jeden Fall, aber ich äh bin gerade noch so im Zeitrahmen, deswegen bin ich auch nicht panisch. Nichtsdestotrotz machen wir jetzt mal hier den Sack zu und.
Andre Meister
Nächste Woche wieder mit Dinos.
Tim Pritlove
Nächste Woche wieder mit Dinos, wenn nichts dazwischen kommt. Bis bald.
Andre Meister
Tschau Internet.

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LNP101 Christophorus-Plakette für E-Mail

Staatswohl vs. Snowden — FCC vs. Netzneutralität — NetMundial — E-Mail made in Germany — VDS-Datenvisualisierung in der Schweiz

Zum revolutionären 1. Mai bieten wir Euch eine vielleicht nicht ganz so revolutionäre aber dafür wie gewohnt informative neue Ausgabe von Logbuch:Netzpolitik, die das gewohnte Format fortsetzt, das wir in der letzten Ausgabe anläßlich des 100. Sendungsjubiläums kurz ausgesetzt hatten. Wir sprechen über die bewusst geleakte Stellungnahme der Bundesregierung zu einer möglichen Ladung von Snowden als Zeuge des NSA-Untersuchungsausschuss, die Besorgnis erregenden Tendenzen in den USA weg von Netzneutralität, der Konferenz NetMundial in Brasilien, den "Fortschritten" der Initiative "E-Mail made in Germany" und der schönen VDS-Datenvisualisierung des Schweizer Politikers Balthasar Glättli.

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Shownotes

Bundesregierung will Snowden nicht einladen: Staatswohl

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Epilog

 

LNP100 Gehört schon zum Establishment

Ein Gespräch mit Hans-Christian Ströbele über Macht, Staat, Revolution, Geheimdienste, Recht und Freiheit

Zur hundertsten Ausgabe von Logbuch:Netzpolitik wollten wir Euch etwas ganz besonderes bieten und haben daher das Gespräch mit Hans-Christian Ströbele gesucht und gefunden. Hans-Christian Ströbele spielt seit Jahrzehnten eine besondere Rolle in der deutschen Politik und ist zeitlebens ein unermüdlicher Kämpfer für Frieden, Recht und Freiheit gewesen. Wir haben ihn in seinem Bundestagsbüro besucht und ihn zu Themen befragt, die uns auch hier im Programm laufend begegnen und uns regelmäßig den Kopf schütteln lassen.

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Hans-Christian Ströbele

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann
Guten Morgen Linus. Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove
Hundertste Sendung. Wollen wir mal was ganz besonderes machen?
Linus Neumann
Ich würde sagen, ja, wir können ja mal das Hand freigeben.
Tim Pritlove
Netzpolitik, die einhundertste Ausgabe Talinus. Zwei Jahre haben wir jetzt hier abgeritten und jetzt auf einmal das.
Linus Neumann
Ja, wir wir haben die hundert erreicht. Wir sind dreistellig. Wir gehören jetzt zum Establishment.Und äh man muss sich natürlich überlegen, äh wie man wie man so etwas gebührend feiert.Wir haben uns überlegt, wir wir hätten uns beschenken können, gegenseitig. Wir hätten.Beschenken können und dann haben wir uns überlegt, dann beschenken wir lieber die Hörer und zwar mit einer Perspektive, die hoffentlich das, was wir mit unseren.Mit unseren wöchentlichen Meldungen von uns geben, einfach mal um eine gewisse Metaebene erweitert.Und da gab's eigentlich nur einen, das ist Hans-Christian Ströbele.
Tim Pritlove
Genaueigentlich den meisten durchaus ein Begriff sein für die Leute die bei dem Namen kein explizites Echo verspüren er ist schon seitäh langer, langer Zeit Teil des politischen Geschehens in äh Deutschland. Ist in den siebziger Jahren so als raff äh Anwalt äh einer größeren Öffentlichkeit,bekannt geworden und hat so ein bisschen als äh des der deutschen Politik eigentlich bis heute äh immer wieder alles in Schwingungen gehalten bis zuletzt, wo er jetzt äh nach Russland gefahren ist und äh Edward Snowden besucht hat.
Linus Neumann
Hat er noch die Grüne Partei gegründet und die und die TAZ.
Tim Pritlove
Ja, also hat auf jeden Fall äh einen ordentlichen Fuß ab,äh hinterlassen und es auch äh nach wie vor dabei, äh neue zu generieren. Wir sind dann einfach mal in den Bundestag marschiert und haben ein längeres Gespräch geführt und ohne jetzt viel drum rum zu redenwo man dann einfach mal darauf überleiten.Wir befinden uns äh im Bundestag, zumindest in dem Teil, wo die Bundestagsbüros sind und zu hundertsten Sendungen von Logbuch Netzpolitik begrüßen wir Hans-Christian Ströbele. Schönen guten Tag.
Hans-Christian Ströbele
Guten Tag und willkommen hier in dem alten Gebäude von Schalkolowski, glaube ich, äh von der her, von dem er aus äh irgendwie sein Wirtschaftsimperium dirigiert hat, damals, seine Westkontakte und so.Aber das ist jetzt umgebaut und alles ganz sauber hoffentlich auch in den Wänden.
Tim Pritlove
Garantiert abhörfrei. Ja, warum sind wir hier? Ähm.Sind ja nun äh man kann, glaube ich, sagen, alter Hase, was das Politische äh Geschäft betrifft und äh haben da schon so einiges gesehen und gehört,Und wir wollten heute mal ähm ein wenig in ihre Erfahrung eintauchen, auch um einfach ein paar Zusammenhänge zu verstehen, die uns äh bei unserer wöchentlichen Berichterstattung ähm immer wieder,vor die Flinte laufen.Uns dem zu nähern, würde ich gerne mal so ein bisschen bei ihnen am Anfang.Anfangen. Als sie äh sich entschlossen haben, Rechtsanwalt zu werden.War das schon so ein bisschen der Gedanke dabei, sich um diesen Start zu kümmern? War das schon so eine Entscheidung für das Staatsgefüge.
Hans-Christian Ströbele
Nee, das war gegen das Staatsgefüge. Äh ich war habe damals äh die Meinung gehabt, äh die Überzeugung gehabt.Das war neunzehnhundertsiebenundsechzig. Äh das wird dringend eine Revolution in Deutschland und in der westlichen Welt brauchen. War ja nicht nur ich, sondern viele andere in.Ländern Europas und den USA Lateinamerikas.Und ich hab mich damals als Referenda schon engagiert,äh um Studenten, äh die vom Staat verfolgt wurden, sei es mit Strafverfahren, sei es mit Relegationsverfahren oder anderem Ärger, mit dem Staat zu vertreten, zu verteidigen, ihnen zu helfen,Äh und.Ich wollte dann Rechtsanwalt werden und Rechtsanwalt bin ich dann auch geworden und hab dann diese Tätigkeit immer weiter betrieben. Einmal natürlich als Beruf äh,Ich habe auch ganz normale, ganz normalen Strafverfahren überwiegend oder Familiensachen vertreten. Aber eben auch immer.Seit neunzehnhundertsiebenundsechzig, mit einem politischen Antrieb, politischen Impetus, das heißt immer auf Seiten,die schwächer warenderer, die verfolgt wurden, gerade vom Staat verfolgt worden. Das eine habe ich gemacht dann, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen, für mich und das Büro. Das hieß ja damals sozialistisches Anwaltskollektiv.In Westberlin und das andere habe ich gemacht aus politischen Gründen, weil ich die revolutionäre Umwälzung in Deutschland in der Welt wollte und die, die das auch wollten, unterstützt habe,wir haben uns damals als Genossen und Genossinnen bezeichnet in Westberlin.Hat nichts zu tun äh mit dem real existierenden Sozialismus auf der anderen Seite der Mauer und äh.Danach hat sich das immer wieder äh bei den,verschiedenen sozialen Bewegungen der nächsten Jahrzehnte angekoppelt, also hier in Berlin kennt man natürlich die Hausbesetzerbewegung der achtziger Jahre oder die ein,vorher schon die Friedensbewegung, die Anti-AKW-Bewegung äh da war ich überall engagiert, ich war äh vor den Atomkraftwerken in Brockdorf, von Wackersdorf und habe immer mitdemonstriert, aber auch äh mich als Rechtsanwalt äh betätigt, zur Verfügung gestellt, manchmal auch um zu vermitteln und so und das ging dann.Heute Ende der.Siebziger Jahre hab ich dann mitgeholfen hier in Berlin die Alternative Liste für Demokratie und Umweltschutz das war so 'ne Vorläufe der Grünen,zu gründen. Das waren Zusammenschluss verschiedenster unterschiedlicher Gruppierungen äh damals in Westberlin. Öko-Bewegung, ähmAnti-AKW-Bewegung, Friedensbewegung, Frauenbewegungen, die sich da zusammengetan haben und viele linke Gruppen muss man ja auch immer wieder sagen, äh um äh dann die Weltauch zu verändern, nicht mehr ganz so mit der Revolution, aber äh.
Tim Pritlove
Die war ja dann immerhin schon Teil der Regierung, zumindest hier in Berlin.
Hans-Christian Ströbele
Dann noch nicht. Nein, das kam erst viel spät,Ende der siebziger Jahren haben wir die gegründet, alternative Liste und die hat dann existiert tatsächlich bis zum ähBis zum Fall der Mauer faktisch. Wir waren dann relativ bald der Landesverband äh der Grünen. Die Grünen wohnen im Bundesgebiet überall gegründet, auch andere Alternativeisten. Man hat sich dann zusammengetan und wir haben so.Ungiert als Landesverband der Grünen und haben in der Tat zehn Jahre später, neunzehnhundertneunundachtzig äh nach einem entsprechenden Wahlergebnis, äh die erste rot-grüne Koalition hier in Berlin gegründet.Mit Walter Momper als Bürgermeister, auf den wir damals große Hoffnung gesetzt haben, die enttäuscht wurden.Und äh ja, ich habe sogar damals äh davon geschwärmt, das sei die Jahrhundert-Chance,habe ich das ausgedrückt, als ich das äh unseren Mitgliedern versucht habe, klarzumachen, dass man so eine Koalition machen soll und das ist leider nicht eingetreten im Jahr neunzehnhundertneunundachtzig,Zu Beginn des Jahres ist diese Koalition äh zustande gekommen, glaube ich, im März oder so. Und äh,Ende des Jahres war ja dann schon ganz was anderes wichtig, nämlich die Demonstration im ganzen Ostblock vor allen Dingen auch in Ostberlin.
Tim Pritlove
Jetzt haben sie gesagt, Revolutionen stand äh auf der Agenda.Gegen was musst du denn da revoltiert äh werden? Ich meine, Deutschland hatte ja nun siebenundsechzig schon seine Umwälzungen äh gerade hinter sich äh gebracht, seine ersten nach dem Krieg. Was äh.Was was war an der Stelle der der Gegner, was gegen was muss die hier revolutioniert werden.
Hans-Christian Ströbele
Das waren kapitalistische Verhältnisse, Ausbeutung,in Deutschland, in Europa, vor allen Dingen aber auch der dritten Welt. Wir haben uns immer als Internationalisten begriffen. An der Seite der Befreiungsbewegung, die damals äh sehr, sehr stark waren, etwa in Lateinamerika, aber auch in Afrika.Haben wir uns weltweit gesehen und in Deutschland wollten wir die verkrusteten, gesellschaftlichen Verhältnisse aufbrechen, das heißt das ging von denWohngewohnheiten, also damals wurden die Wohnkollektive, damals hieß das erst Kommune und dann, dass man einfach mit mehreren jungen Leuten zusammen wohnen kann, auch ohne verheiratet zu sein und gleich eine Familie zu gründen und auch in größeren VerbändenDas wurde hier ja gerade in Westberlin möglich gemacht, weil's große Wohnungen gab, aber es war auch eine sexuelle Revolution. Es äh wurde der verkrustete Paragraph hundertfünfundsiebzig, nachdem damals noch Männer, die mit Männern ins Be.Gegangen sind, strafrechtlich verfolgt worden, zu meiner Anfangszeit, als ich Anwalt wardas waren vor allen Dingen der Antifaschismus, die Aufarbeitung der deutschen VergangenheitWir fanden überall an den Hochschulen, am Gericht, wo ich warwaren überall ehemalige Nazis tätig. Im Bundesgerichtshof waren noch Anfang der sechziger Jahre die Richter aus der Zeit der Nazizeit äh waren auch am Bundesgerichtshof, also überall, wo wir hinguckenein Lehrer an der Heidelberger Universität Herr Forsdorf war der, der den äh nationalen äh nationalsozialistischen Staat mit dem Führerprinzip gerechtfertigt hat. Das wussteEs fiel uns äh wie Klappen von den Augen. Wir äh sahen das plötzlich, dass da unendlich viel aufzuarbeiten waren. Die Hochschulen waren äh zu revolutionieren. Wir haben da eine dritte Parität eingeführt und und und.Äh wir waren davon überzeugt, das ist jetzt wirklich kein Witz, äh das geht nur mit einer revolutionären Veränderung.
Linus Neumann
Wie blicken sie denn da heute drauf? Weil sie sagen, sie waren überzeugt?
Hans-Christian Ströbele
Na, es hat sich viel geändert. Also wir haben nicht das erreicht, sage ich ähm mal wieder, was wir wollten. Die politische Revolution, also,Eine weitere Republik äh ganz anders strukturiert mit äh äh wo die äh Bankeninteresse, die Wirtschaftsinteressen nicht vorne dranstehen, äh sondern äh wirklich die Interessen der Bevölkerung,Das haben wir so nicht erreicht. Aber wir haben in den äh gesellschaftlichen Verhältnissen in den Lebensgewohnheiten der Menschen unendlich vielverändert. Also wenn ich manchmal so erzähle, wie ich als Student nach Berlin kam und dann selbstverständlich bei einer Wirtin wohnen musste und das Zimmer, das ich hatte, hatte so ein Glasfenster, wo die Wirtin dann ab.Achtzehn Uhr immer reingucken konnte, ob ich da noch alleine bin und Frauenbesuch oder Mädchenbesuch war sowieso nicht, angesagt, das war verboten so. Also was man sich heute gar nicht vorstellen kann,ähm das äh ist in heute äh fast allgemein gut. Es gibt immer noch Nischen, diedieser alten Ordnung, aber ist eigentlich allgemein gut geworden, äh bis hin zur Ökologiebewegung, das wir entdeckt haben, was die Umwelt wert ist, äh was man da ändern muss und alles, was im Laufe der Jahre dazukam.
Tim Pritlove
Die Entwicklung da aus dieser achtundsechziger Zeit heraus ähmDie haben da ja sehr schnell Thermik äh entwickelt so und binnen von zehn Jahren sah man sich mit so einer Situation konfrontiert, wo äh die RAF äh begann mit ihren äh Aktionen.Wie ist es denn dazu gekommen, dass sie dann da äh als Anwalt für die beklagten Terroristen agierten? Wie kam's dazu?
Hans-Christian Ströbele
Ich äh war mit den meisten, gerade äh derer, die aus Berlin kamen, der ersten Generation, also,Andreas Barder, äh Ulrike Meinhoff, Jan Karl Rasp, bei Holger, Mainz und so weiter. Vorherzusammen gemeinsam auf der Straße. Wir haben gemeinsam gegen den Vietnamkrieg äh demonstriert. Das war übrigens auch eineseiner der ganz zentralen Anlässe für unseren Aufstand. Wir haben gesagt äh eine Gesellschaftsordnung, ein Bündnis, ein NATO-Bündnisoder Verbündete, die ein Völkermord in Vietnam betrieben, die haben da Millionen von Menschen in die Steinzeit zurückgebombt und umgebracht, das muss man sich immer vor Augen führen, das hat uns jeden Abend vor dem Fernseher nicht mehr sitzen lassen,und wir haben gemeinsam demonstriert gegen die Verhältnisse, gegen den Vietnamkrieg und dann sind einige äh zu neunzehnhundert äh neunundsechzig, neunzehnhundertsiebzig in Untergrund gegangen. Das waren ja nicht nur die Leute aus der RAFund da war es fast selbstverständlich, dass wenn die im Gefängnis waren, einen Anwalt suchten, dass die mir eine Karte schicken und ich dann dahin gegangen bin oder gleich dahin gegangen bin, gesagt, ich vertrete die.Verteidige die. Ich habe von der ersten Generation äh von allen Mandat gehabt, die dann verteidigt und einige Jahre meines Lebens damit gebracht, verbracht.Verbracht, äh den äh eine faire Verteidigung zu besorgen, was mir leider, wie ich heute sage, nicht gelungen ist.
Linus Neumann
Wie ist das.Wie es in dieser Situation, sie wussten, sie wussten in dieser Situation nicht, wie sich ihre Laufbahn noch weiterentwickeln wurde. Der Druck, der da auf einem relativ jungen Anwalt lastet, der sich mit mit so einem großenThema anlegt, der der diese, also welche Last.Kam da irgendwie auch, also sage ich mal, von der öffentlichen Aufmerksamkeit. Sie werden ja heute noch ähm auf diese Verteidigerrolle von irgendwelchen ähm,anderen Parteien äh reduziert, äh zurückgedrängt, äh dafür immer noch nach wie vor kritisiert. Ähm wie war der Druck damals auf sie?
Hans-Christian Ströbele
Der Bauung her. Also erstens äh war für uns sichtbar.Der Geheimdienst uns immer gegenwärtig. Man konnte morgens bei uns vom Balkon unseres Büros runtergucken und dann standen die da schon.Und dann haben wir uns manchmal auch äh einen Witz draus gemacht. Da ist einer runtergegangen ist und um die Ecke gefahren ist und die dann hinterher und dann kam da kam sie wiederwir hatten, wie wir später allerdings erst erfahren hatten, bei uns im Anwaltsbüro, eine Sekretärin, die gleichzeitigMitarbeiter, beamtete Mitarbeiterinnen beim Verfassungsschutz gewesen ist. Wir waren voll unter Kontrolle und wir waren äh.Fast stellvertretend muss man sagen für die Mandanten, auch im Fokus der öffentlichen Diffamierung äh der Verfolgung und ich selber hatte ja auch ein Strafverfahren, bin selber auch verurteilt wordenUnterstützung einer kriminellen Vereinigung damalsweil äh das Gericht der Meinung war, ich sah in meiner Verteidigertätigkeit zu weit gegangen, also über die Grenzen, die einen Anwalt einhalten muss, hinaus äh,gegangen. Und äh das war äh wir waren,naja, die Ausgeschlossenen, die verpönten, der Terroristenanwalt und sowas äh in der Gesellschaft, ne? Das kann, das war, war,eine ganz, ganz schwierige Zeit. Ich sage, immer wieder, auch heute mache ich ja manchmal äh große Belastungen mit, aber das ist überhaupt nicht vergleichbar zu dem, was ich da Anfang der siebziger Jahre erlebt habe. Auch persönlich.
Linus Neumann
Doch sind sie dann den den Schritt gegangen und eigentlich in relativ bald darauf ja sich.In dem System selber äh zu engagieren, da für Veränderungen zu sorgen. Und sie haben gerade ähm schon sehr anfänglich von einer großen enttäuschten Hoffnung gesprochen.
Hans-Christian Ströbele
Ja, ähm das bezog sich jetzt ganz konkret auf diese Koalition, die wir damals gegründet haben.
Linus Neumann
Glaube aber, dass das nicht die einzige enttäuschte Hoffnung ihrer Laufbahn war.
Hans-Christian Ströbele
Nein, ich war auch immer der Meinung, ähm anders als die Linken jetzt in den Grünen und in der alternativen Listedass man, wenn es die Möglichkeit gibt, auch in Regierung gehen soll, weil man da einfach mehr bewegen kannWir erleben das ja jetzt gerade wieder, wenn man nur so davor sitzt und kritisieren kann und Anträge stellt, die sowieso abgelehnt werden.Ist das relativ frustrierend, wenn man in der Regierung ist, hat man wenigstens die Chance, wenig sagen, da kann man viel erreichen, aber hat man die Chance, das eine oder andere zu bewegen, deshalb war ich da immer dafür und als ich da neunzigneunundachtzig diese Möglichkeit gab, war ich deshalb auch heftig dafür, die zu ergreifen, aber,Aus vielerlei Gründen, das hatte persönliche Gründe, war im regierenden Bürgermeister, hatte politische Gründe, Veränderungen derWeltgeschichte Geschichte in Deutschland und hier in Berlin, äh dass das dann alles äh nicht geklappt hat. Ähm,Natürlich waren immer große Frustrationen da drin und als wir dann und dann gleich einen Schritt weiterzumachen, neunzehnhundert äh.Achtundneunzig, also ungefähr zehn Jahre später ähm die äh.Rot-grüne Koalition auf Bundesebene.Gegründet haben, war ich ja dann im Bundestag, da war ich zum ersten Mal wieder, ich war in den achtziger Jahren schon zwei Jahre mal im Bundestag und da war ich dann äh wieder im Bundestag und war da mit dabei,und das war eine ganz, ganz schwierige Zeit. Äh wir.Waren damals noch nicht richtig zusammen. Die Koalition gab's noch nicht, der neue Bundestag hatte sich noch nicht konstituiert. Da hat noch der alte Bundestag nach der Wahl beschlossensich äh an den Kriegsdrohungenin Richtung Serbien zu beteiligen und dann nachher an ihrem Kosovo Krieg zu beteiligen. Wo ich plötzlich.Mein Weltbild äh zusammenbrechen sah.
Tim Pritlove
Ja. Ich würde ganz gerne nochmal äh zurückgehen zu den äh Raffprozessen, weil ich das einfach auch insofern sehr interessant finde, äh das erste Mal konfrontiert zu sein.Mit dem Staatsgefüge und wie wir ja auch schon gehört haben, auch mit den Geheimdiensten.Aber in einem eigentlich, ja, rechtsstaatlich definierten Prozess.
Hans-Christian Ströbele
Eben nicht. Das war ja das Schlimme. Damals.
Tim Pritlove
Definiert. Also ich sage, äh es hätte.
Hans-Christian Ströbele
Von staatlich.
Tim Pritlove
Es hätte einer ja, also man müsste ja, man würde ja davon ausgehen, dass das sozusagen alles äh nach Recht und Ordnung äh vorgeht. Inwieweit das jetzt nicht äh vorgegangen äh ist, können sie ja gleich ausführen. Mich würde jetzt vor allem auch interessieren.Wie das für sie war und welche Erkenntnisse sie da gewonnen haben, mit wem hatten sie's denn auf einmal zu tun?Also äh wenn man da beobachtet wird, wenn man unter Druck gesetzt wird, das sind ja jetzt nicht unbedingt das, was man so unter rechtsstaatlichen Mitteln verstehen wollen würde. Was hat sich da auf einmal für ein System äh für sie äh abgezeichnet? Welche.Haben sich da auf einmal Bahn gebrochen.
Hans-Christian Ströbele
Also ich habe sehr schnell die Erfahrung gemacht und zwar nicht,erst bei der Verteidigung der Leute aus der RAF, sondern vorher brat siebenundsechzig, das war ja drei Jahre vorher, ähm.Die das Umgehen des Staates, der staatlichen Macht, der staatlichen Gewalt,vorlegt, auch der polizeilichen, aber auch der justiziellen Gewalt mit kritischer, aufmüpfiger äh Bevölkerung. Also ähdie die große Demonstration, die für meine äh Politisierung entscheidend gewesen ist, am zweiten Juni neunzehnhundertsiebenundsechzig vor der großen Oper. Da hat der Staat,kann bekennender äh Maaßen äh nach militärischen Gesichtspunkten,äh auf eine Demonstration reagiert und zwar das hieß damals Leberwursttaktalso an beiden Seiten zumachen durch Polizeikräfte und dann in der Mitte drauf schlagen. Also um diesen Kern da, wenn man so will, äh zu vernichten, jetzt nicht physisch zu vernichten, aber eben auch physisch anzugreifen. Äh undso war, also war das äh immer wieder die Tacos und die Bereitschaftspolizei, die es hier in Berlin gegeben hathaben Demonstrationen alsirgendwie einen Schandfleck angesehen, den man beseitigen muss. Und wir haben häufig demonstriert, jede Woche, mehrfach, immer damals am Kurfürstendamm und Biebung bis MarktstraßenÄh wir haben äh die Erfahrung der staatlichen Gewalt gemacht und wir haben die Erfahrung gemacht, sehr viele von denen, die dann auch ins Gefängnis kamen. Ähm.Dass sie ungerecht da drin saßen, das ist keine Beweismittel gab und dann viele, also für mich ist das immer das Schlimmste oder.Schrecklichste heute noch, wenn ich dran denke, Beispiel war Holger Mainz.In seiner Wohnung äh festgenommen worden ist unter dem Verdacht an einem Sprengkörper gebastelt zu haben, weil unter der Wohnung irgendwie so eine Rohrwerkstatt gewesen ist von irgendeinem HandwerkerDer saß drei Monate in Haft und wurde in der Haft, wenn er dem Richter vorgeführt wurde, immer von einem her, von Polizisten, die inzwischen sich hielten, dann da hingeführtNach drei Monaten wurde er ohne sang- und klanglos aus der Haft entlassen, war nix. Äh.Was mit dem Menschen natürlich in dieser Zeit äh ungerecht eingesperrt passiert, habe ich erlebt, weil ich habe ihn häufig besucht im Gefängnis. Und das war eigentlich ein Einzelfall, sondern sehr viele. Wir standen gegenüber auch einer Justiz.Die bis auf Ausnahmen sehr sehr parteiisch reagiert hat und das was ich heute den Leuten raten würde geht doch zum Bundesgerichtshof oder zum Bundesverfassungsgericht,beim Bundesgerichtshof saßen wie gesagt noch alte Leute aus dem Reichsgericht.Da haben wir, die haben wir unsere Schriftsätze mitten mit zwei Sätzen abgetan, wenn wir uns zehn Seite Mühe gegeben haben. Oder beim Bundesverfassungsgericht wurden die ganzen Beschwerden einfach nicht angenommen. Also wir standen eigentlich hilflos, dieserdiesen staatlichen Druck der staatlichen Gewalt gegenüber und diese Erfahrung, das sag ich jetzt mal als Erklärung, auch der Radikalisierung nachherhat natürlich bei vielen der Studenten ähm.Dazu beigetragen, äh dass sie irgendwann sagten, wir die einzige Lösung, die wir noch sehen, wie wir da weiterkommen, ist, äh dass wir uns mit Gewalt wehren.
Tim Pritlove
Also im Prinzip war der Staat selber auch Mitschuld am Aufbau dieser Strukturen.
Hans-Christian Ströbele
Der hat äh an dieser Schraube äh an dieser Schraube der Eskalation, äh der Repression und Gewalt und gegen Gewalt äh heftig mitgedreht.
Tim Pritlove
Und warum.Warum hat er das getan? Ist das Angst, ist das Hilflosigkeit? Ist das äh Berechnen des Verhalten? Sind die böse? Was.Sie auf diesen Weg gebracht. Warum waren sie der Meinung, dass das der Weg ist, den man gehen sollte? Haben sie das.
Hans-Christian Ströbele
Also warum ich der Meinung, also ich war der Meinung, weil ich äh sicher war, da muss sich was ändern. Und der warum der Staat so? Also damals hätte ich ihnen gesagt, äh.Also ich war immer vorsichtig mit der Bezeichnung Faschismus, der alte Faschismus und andere haben das ständig im Munde geführt, ich habe das zurückhaltend, weil ich gesagt habe.Ist nicht immer so, aber natürlich, das war altes Denken, das waren Leute, die auch aus der Generation kamen, die auch den Faschismus mitgemacht haben, zumindestens.Äh und so haben wir vieles erklärt. Ich habe zum Beispiel während meiner Referendarzeit, das war neunzehnhundertachtundneunzig da äh neunzehnhundertachtundsechzigäh habe ich äh ein Arbeitsgemeinschaftsleiter gehabt, bei dem ich Strafrecht gelernt habe, einem Richter.Der saß gleichzeitig damals in einem Prozess, war er Vorsitzender eines Schwurgerichts, in dem der einzige Richter vom Volksgerichtshof, der jemals vor in Deutschland vor Gericht gestellt worden von den vielen Richter dieser im Volksgerichtshof gab.Freigesprochen worden ist, weil die Terrorurteile, die die da Methodestrafe in zehn Minuten gefällt haben, vom Volksgerichtshof und in einer Viertelstunde, weil die als ähwurde nicht bestritten, dass er daran beteiligt war. Es sondern es wurde gesagt, na ja, der hat sich an das damalige Recht gehalten.Ne, also diese Erfahrung, die wir gemacht haben, die hat uns völlig verzweifeln lassen und gesagt,Das ist die andere Seite, mit denen haben wir nichts zu tun, mit denen wollen wir nichts zu tun haben, wie die wollen wir bekämpfen.
Tim Pritlove
Als es dann zu dieser Eskalation kam mit der RAF und die großen Prozesse äh liefen, Stammheim äh Prozess, wo sie ja auch beteiligt waren, auch mit.Leuten wie Otto Schilli zum Beispiel, die ja später dann auch ganz andere Rollen äh eingenommen haben.Da war das ja, wenn so, sagen wir mal, schon etwas ein etwas formalerer äh Krieg eben, haben wir jetzt noch von den frühen Repressionen gegen die Demos gesprochen,war ja quasi die die Katze aus dem Sack so. Es gab diese offene Konfrontation einiger Gruppen aus dem Untergrund, die sich eben mit Gewalt wehren wollten, weil sie keine andere Wahl mehr sahen.Auf der anderen Seite gab's jetzt diesen herausgeforderten äh Rechtsstaat, der sich jetzt gegen diese neu geschaffene Situation wehren wollte.Welches alsoich weiß nicht, wie lange man das immer noch mit dieser alten Nazizeit und den alten Strukturen erklären kann. Auf der anderen Seite haben wir ja auch einen Startgesehen, der auch äh durchaus Bemühungen und auch erfolgreiche Bemühungen gezeigt hat, über die Zeit, sich aus der alten Nazirolle zu befreien, ein freiheitliches System aufzusetzen, das war ja auch das Selbstverständnis, zumindest das offizielle Selbstverständnis äh der Bundesrepublikwie haben Sie das empfunden? Wie hat sich das da niedergeschlagen? Gab's da auch Kräfte, die in die andere Richtung gingen? Oder.
Hans-Christian Ströbele
Natürlich gab's auch andere ganz bekannte Leute, Heinrich Böller oder so, die sich ja auch sehr engagiert haben und auch versucht haben, Verständnis äh für äh dafür, dass Leutejetzt keine anderen meinen, keinen anderen Weg mehr äh sehen zu können als äh zur Gewalt zu greifen. Ähm das gab's, das war gerade im,ktuellen Bereich, bei Schriftsteller und so gab's eine ganze Menge, kann, könnte ich Ihnen viele Namen sagen.
Tim Pritlove
Aber eher innerhalb des Staatsapparats.
Hans-Christian Ströbele
Innerhalb der Staatsapparates haben wir einfach gesehen, dass.Ist für die keine Alternative gab. Wenn ich versucht habe beispielsweise, da gab's ja immer große Hungersteigs, wo die Gefangenenäh mir Rechte im Gefängnis und Zusammenlegung, Gefängnis und so weiter äh äh gekämpft haben unter Einsatz ihrer Gesundheit, sogar ihres Lebens. Äh.Dass ich habe dann versucht beispielsweise, mit dem Staat, das heißt mit der Staatsanwaltschaft darüber zu reden, können wir das nicht so oder so machendann wurden mir Zusagen gegeben, damit der Hungerstreik abgebrochen wird äh und anschließend wurde das alles nicht eingehalten. Also der Staatsanwalt, mit dem ich telefoniert hatte und gesagt, also wenn sie da und so das regeln, dann ähweiß ich, dann würden die wahrscheinlich aufhören oder so. Äh,nachher bin ich dann bei meinen Mandanten erschienen. Die haben gesagt, hör mal, du hast uns doch versprochen, hast du mit dem Staatsanwalt da was geklärt, hast, dass sich da was ändert bei uns, bis heute hat sich nichts geändert, drei Wochen, vier Wochen sind rum. ÄhmAlso wir sind verzweifelt an dem, äh wie der Staat reagiert hat und man darf ja nicht vergessen, der große Prozess in Stuttgart-Stammheimist vorbereitet worden. Der fing im Mai äh neunzehnhundertsieben äh neunzehnhundertfünfundsiebzig anDer ist vorbereitet worden, neunzehnhundertvierundsiebzig durch ein ganzes Paket von Änderungen der Strafgesetze und der Strafprozessordnung, was in,drei Tagen im Deutschen Bundestag durch die drei Lesung durchgepeitscht worden ist, damit es am ersten Januar neunzehnhundertfünf äh,fünfundsiebzig dann in Kraft treten konnte. Also auch der Staat hatallen äh Mitteln auch gesetzgeberischen Mitteln reagiert äh und soweit ich weiß, gab's damals im Deutschen Bundestag nicht eine Stimme, der jedenfalls erinnere ich mich nicht dran,der Opposition dagegen zu sagen, mal langsam äh bevor wir solche weitgehenden Gesetze.Beschließen, die zum Beispiel bedeuten, dass man auch Prozesse äh Strafprozesse ohne Angeklagte, dass sie auch im Gefängnis bleiben und führen kann und deren Rechte äh vornothin beschneiden, die Recht der Verteidigung beschnitten wurde. Das wurde äh.Reagierte der Staat eigentlich so wie die Mandanten das immer vorhergesagt haben. Der Staat wird dann, äh so haben die das immer gesagt, die Fratze zeigen,wenn er wirklich herausgefordert ist, ne? Wir standen dann da und mussten uns von dem Mandanten gefallen lassen, den Vorwurf, ihr seid die letzten, ja nee, also die Anwälte, ihr seid die letzten Jahren den Rechtsstaat glauben, weil guckt mal, wie die reagieren.
Linus Neumann
Dann irgendwann hat sich diese hat sich dieser Staat ja doch geändert. Ist äh ist das einfach nur weil die weil diese Kandidatenweggestorben sind und die Eliten, sage ich mal, aus einer äh aus einer Sozialisierung an der an der Freien Universität Berlin und und aus dieser Bewegung dann irgendwann in die AnwaltsPost nicht nur in die Anwaltsposten, sondern auch natürlich in die Staatsanwaltsposten, in die Richterposten. In alle anderen elitären Posten hineinwuchs. War das der Grund, dass diese dass diese Welt sich geändert hat? Oder,gab's da auch.Ich glaube, also ich ich zweifel immer ran, daran, dass ich dass sich Dinge wirklich ändern, weil Menschen ähm in ihren Überzeugungen äh geändertäh wurden also.
Hans-Christian Ströbele
Das stimmt, also ich weiß jetzt von ganz wenigen nur, sagen wir mal, die da eine besonders harte äh repressive Rolle gespielt haben, die nachher dann ganz anders waren, also häufigfindet das zwar statt, bei Altersmilden, äh aber das war nicht ihr Grund. Natürlich hatte es was damit zu tun, ist eine neue Generation gewesen, andere Leute, die dahin kamen, ganz andere Ideen, die aufkamen, die plötzlich sogar in der Bevölkerungimmer mehr Anklang fahren, sogar mehrheitsfähig wurden, nehmen sie die ganze AKW-Frage. Äh als die Anfang mit den erstenDemonstration gegen Atomkraftwerke, die wurden als verrückte Modernisierungsverweigerer äh dargestellt,ne, die nur irgendwie Streit suchen, äh weil sie das äh große Gute, dass da doch ein ähMobili jetzt äh existiert, das ewig die Energien hat, äh die Arbeitskräfte zu ersetzen und so weiter, äh das.Es gab es gab überhaupt keinen, kein Verständnis eigentlich äh für die und das hat sich dann geändert durch Leuteweil man einfach auch merkte, im Team hat ja Recht, wenn sie sich heute die Welt angucken, das wasvor den Grünen übrigens da war, was dann auch die Grünen sehr gefördert hat, viele Sachen, die sind heute, finden sie in allen Parteiprogrammen. Ne, also von Umweltschutz, Umweltbewegung, Anti-AKW, Energiewende,Wenn damals einer gekommen wäre, hat gesagt, wir brauchenEnergiewende, wir holen nur noch den Strom ausm aus der Sonne und vom Wind und vom Wasser äh und alles andere brauchen wir nicht mehr. Die Kohle, wenn alles zu äh gemacht und ähm Öl brauchen wir auch nicht mehr. Das müssen wir alles ersetzen, weil's zu dreckig ist.Die sie werden eingeliefert worden irgendwo in der Anstalt, weil weil sie irgendwie nicht begriffen haben, wo sie leben.
Tim Pritlove
Aber eins scheint sich nicht geändert zu haben und das ist so diese ähm Reaktion äh des Staates auf diese Bedrohungssituation, zum Beispiel durch äh.Terror, wie es immer so schön äh heißt. Das mag äh oft Terror sein, manchmal vielleicht auch nicht, das lasse ich.
Hans-Christian Ströbele
Lassen sie mich dazu nochmal einsetzen. Ich habe ja vorhin schon in Vietnamkrieg erwähnt. Und was immer unterschlagen wird äh bei der Geschichte der RAF.Dass die RAF, also die Strafverteidiger aus der damaligen Zeit, redet jetzt nochmal. Wir haben ja auch entsprechende Anträge im Prozess dann gestellt. Äh die ersten Anschläge der RAF, die mit Toten verbunden waren,Gerichtet gegen die US-Hauptquartiere in Deutschland, von denen aus unter anderem der Vietnamkrieg geführt wurde.Die Truppen der USA sind sehr,häufig geliked worden über Deutschland, Hauptquartier in Frankfurt, Hauptquartier in Heidelberg. Äh das die spielt eine ganz strategisch wichtige Rolle und sie müssen sich das immer vorstellen. Der Krieg hat zehn Jahre gedauert,Wir saßen, damals wurde gerade das Fernsehen kam so langsam in die Häuser. Bei unsZuhause war das lange nicht der Fall. Wir saßen aber dann nachher abends wirklich so vor dem Fernseher und sagen.Im Namen unserer Freiheit, unseres Westens, werden da Flächenbombardements durchgeführt. Wir sahen ja, damals gab'smit der Zensur hat man noch nicht so richtig hingekriegt. Wir sahen, wie die Leute da verbrannten auf der Straße, als brennende Fackeln durch die Gegend liefen, bei den Napalmbomben und ähverzweifeln an der an der Welt. Und unser regierender Bürgermeister, nachher Bundeskanzler, Willy Brandt, äh,hat mich ein einziges kritisches Wort jemals, jedenfalls kenne ich keins zum Vietnamkrieg gesagt.Die äh die äh Glocke hier, der äh der Schöneberger Rathauses wurde in kleinen Exemplaren.Äh gegossen und an die GIes in äh Vietnam verteilt, äh weil sie dort unsere Freiheit verteidigten.Dass man sich für Augen fuhren, das ist, sonst ist das auch die ganze Radikalisierung äh und und Brutalisierung, die er an der die Skrupellosigkeit ist wirklich nur aus diesemOhnmacht, der unendlichen Wut, äh die daraus entstanden ist. Ich will das jetzt nicht sagen, das war gut oder so, aber das so erklärt sich das.
Linus Neumann
Es war ein ähm war das nicht auch ein entscheidendes Argument der Verteidigung bei dem Stammheimerdass es eben nicht eine, also dass das eine dass das politisch motivierter Widerstand war und nicht äh einfaches.
Hans-Christian Ströbele
An der an der Seite des Vietcong, das war ja die Befreiungsbewegung, da in Vietnam und äh es gab damals Berichte, dass ähin Vietnam äh irgendwie äh plakatiert worden ist. Danke an die Genossen, die da in in in Deutschland die äh gegen diesen Krieg äh äh sich wenden.
Tim Pritlove
Weil da haben wir ja auch wieder eine interessante äh Parallele, so diese Bündnistreue zu den äh USA, die ja zweifelsohne durch die ähm.Niederringungen der der Naziherrschaft ihre äh Verdienste gehabt haben. Ohne Zweifel. Ähm.Stand dann sehr hoch im Kurs, so die viel beschworene Freundschaft oder wie man das auch immer nennen möchte. Jetzt haben sie im Prinzip jetzt auch gerade gesagt, als Willy Brandt eben nicht kritisiert hat. Ähm gegenüber diesen Vorgängen, weil man ja.Doch schon eine sehr schwache Position, glaube ich, damals äh gehabt hat, wie auch heute teilweise noch gegenüber dem politischen Einfluss.Der USA. Das ist halt auch auch wieder so ein äh Ding, was wir auch heute sehengrade jetzt im Fall um äh Snowden, aber ich wollte nochmal zurückkommen auf diesen,Punkt, so wären so Umweltschutz und dieses Selbstverständnis äh da muss was geschehen und äh Atomkraft ist der falsche Weg, sich langsam,durchgesetzt hat, sind diese Reaktionen auf Widerstand gegen den Staat gefühlt immer noch dieselben.
Hans-Christian Ströbele
Nee, das ist eben nicht richtig. Ich will das nicht kleinreden, was auch heute. Ich,nehmen wir ja immer noch an vielen Demonstrationen teil. Am Wochenende werde ich auch äh gegen NPD und äh weiter wieder auf der Straße sein. Ich fahre immer nach Dresden äh um dagegen äh gegen die NPD zu demonstrieren. Also ähmnatürlich machen die Demonstranten auch zum Teil schlimme Erfahrungen. Aber es gibt einen Unterschied.Ähm es gibt hier immer wieder äh berechtigte Hoffnungen, dass man im gerichtlichen Verfahren vielleicht nicht in der ersten Instanz, aber in der nächsten Instanz nicht in allen Fällen, auch da gibt's weiter Ungerechtigkeit, aber doch in vielen Fällen ähm dann,zu einigermaßen vertretbaren Urteilen kommtfür uns war das dieses äh hoffnungslose dann Rechtsmittel einzulegen und da gar keine richtige Reaktion drauf zu kriegen, das ist heute anders. Ich habe das mal vor ein paar Wochenauch anlässlich einer Diskussion so formuliertDer Bundesgerichtshof vor allen Dingen der politische, also der Senat, der für so diese politischen Sachen zuständig ist, äh und das Bundesverfassungsgericht damals die Rolle gespielt hätten, die sie heute spielen, ich will das nicht alles gut reden, aber.Mit vielen äh positiven Sachen, dann hätte es auch in der damaligen Opposition und in der damaligen Gesellschaft möglicherweise andere Entwicklungen gegeben werden, die Entwicklung anders verlaufen.Es waren diese Hoffnungslosigkeit in einem angeblichen Rechtsstaat äh sein Recht wirklich zu bekommen.
Linus Neumann
Also wir sind, wir haben quasi in den, in den Jahrzehnten die Entwicklung gemacht von Benno ohne Sorg wird auf der offenen Straße erschossen zu heutekommen wir eventuell um äh juristische Repression in der zweiten Instanz herum, wenn wir uns bei einer Demonstration zu weit aus dem Fenster lehnen.
Hans-Christian Ströbele
Also auch die ganze Geschichte mit Benno ohne Sorge und äh Freispruch von also dem Polizisten, deräh gezielt dahin geschossen, na ja auf auf ihn geschossen hat, ne und den man inzwischen ja weiß, dass er außerdem noch für die Statiker gearbeitet hat. Äh also äh ja alles, wenn man sich das heute vor Augen führt, das kann man ja überhaupt nicht mehrbegreifen, dass sowas möglich gewesen ist, aber das war so. Nein, es hat sich was verändert.Wahrscheinlich auch, weil das andere Richter eine andere Generation sind, äh die überhaupt das Grundgesetz.Was damals ja auch schon gab und was fast genau so lautete wie heute, sogar zum Teil sogar im Asylparagrafen und sogar so freiheitlicher war, äh das Grundgesetz haben die neu entdecktdie Gerichte dann, also vor allen Dingen des Bundesverfassungsgericht, Hamburg in einer Reihe von Entscheidungen, zum Beispiel auch zum Demonstrationsrecht, dann so langsam angefangen, dass äh zurechtzustürzen, zu sagen, doch.Ein Recht auch in Brockdorf zu demonstrieren am Ort des AKW und äh die der Staat ist nicht berechtigt, die Leute dort.Irgendwie kilometerweit zehn oder zwanzig Kilometer weit fern, sondern die haben Recht auch an den Bauzaun ranzukommenäh solche Sachen äh das ist ja das Demonstrationsrecht. Ist man einem Objekt äh seiner Kritik, äh wogegen man demonstriert, auch da sein kann, weilSonst äh jibelt man das auch. Und so ist das in vielen dieser Bereichen geschehen. Nehmen sie die sehr, sehr fortschrittlichen Entscheidungen. Zum Beispiel ist Bundesverfassungsgericht etwa,die Politik manchmal jetzt vor sich her treiben so in diesen gesellschaftlichen Fragen, Gleichstellung von Homosexualität äh homosexuellen Paaren und äh bis hin zur Adoption undall dieser völlig undenkbar in den sechziger, siebziger Jahren, ne? Das äh da war der Geist, das Denken.Nicht nur in der Justiz, ich will das nicht alles auf die Justiz schieben, sondern in der Gesellschaft war so, ne, wenn wer auf der Straße demonstriert habendann wurden wir da angebrüllt, geht auch rüber über die Mauer und haut auch ab und man darf nicht vergessen, also jemand wie der nur aussah wie Rudi DutschkeDer wurde versucht von einer Menge vor Schöneberger Rathaus aufzuhängen, weil er so aussah, weil weil das ein äh.
Tim Pritlove
Revolutionär war.
Hans-Christian Ströbele
Nee, nee, weil also jetzt von von äh von der dem sogenannten Mann und der Frau auf der Straße, die da äh sich zu einer Demonstration versammelt hat. AlsoVerhältnisse, die tatsächlich anders waren als sie jetzt heute sind.
Linus Neumann
Sind die Verhältnisse deswegen heute gut.
Hans-Christian Ströbele
Nein, die sind überhaupt nicht gut und ich bin immer noch dafür, äh ganz entscheidende Dinge in unserem Staat zu ändern, äh bis das, ich bin ja jetzt nur lange Parlamentarier seit.Neunzehnhundertachtundneunzig ununterbrochen äh und kriege das im Bundestag mit meine Kritik am Funktionieren der parlamentarischen Demokratie.Ist ähnlich stark wie früher. Weil ich einfach sehe, dass vieles von dem, was wir in der Schule lernen oder in der Universität einfach gar nicht funktioniert so und.Na ja, die die wichtigen Entscheidungen, die werden nicht in einer offenen Debatte, wo der eine den anderen überzeugt, im Plenum des Bundestages,die Leute wundern sich immer, dass da so wenig Zuschauer sind. So wenig abgeordnete Zuschauer sind's ja meistens nur der Zuhörer. Ähm äh.Das macht doch wenig Sinn, weil der Bundestag das Plenum des Bundestags ist so die Bühne, wo man.Bereits beschlossen, jetzt von der Mehrheit beschlossene, nochmal fast Rituell darstellt, nach außen darstellt und die Opposition wendet sich dann dagegen und so, aber die Entscheidungendie werden wir jetzt woanders.
Linus Neumann
Und doch halten sie dort äh immer wieder auch äh reden, die auch viel beachtet werden. Das heißt, da wie blicken sie auf eine solche Rede? Ist das im Prinzip nach außen hin vertreten ihrer politischen Position?Werbung. Das ist Werbung für die politische Position.
Hans-Christian Ströbele
Genau. Leider komme ich da viel zu wenig dran. Ich habe in der letzten Legislaturperiodezu den Themen, äh die mir ungeheuer am Herzen liegen, also wie Vietnam liegt mir auch der Afghanistan-Krieg,ungeheuer am Herzen, weil ich da von Anfang an dagegen war und immer sehr engagiert war und immer gesagt hatDas dauert nicht nur ein halbes Jahr, wie das Schröder und Fischer gesagt haben oder höchstens ein Jahr, sondern inzwischen sind wir im zwölften Jahr äh und das ist ein richtiger Krieg geworden, was ja über lange Jahre einfach geleugnet worden ist. Das ist irgendwie so ein Aufbau äh Hilfsprogramm, was da läuft.Und ichwollte immer gerne dazu reden und durfte nicht reden. Auch das ist ja was, ähm die die äh solche kritischen Meinungen innerhalb von Fraktionen haben äh äh für die ist es äh unmöglich über ganze Legislaturperioden damit überhaupt zu Wort zu kommenEs sei denn, also ich habe dannMöglichkeiten äh der der Geschäftsordnung ausgenutzt, dass man eine Zwischenfrage stellen kann oder eine Zwischenintervention gibt's dann so, da darf man dann drei Minuten reden, aber da können sie dann natürlich wenig dazu sagen. Also ähm,Ich kritisiere da vieles, weil es einfach nicht so ist, wie wir es lernen. Da muss vieles geändert werden. Äh aber äh.Wenn ich jetzt politische Kritik unterbringen will, dann nutze ich natürlich die Möglichkeiten des äh des Parlaments. Das kann im Ausschuss sein, das kannim Untersuchungsausschuss sein. Ich war all die Jahre fast stets in irgendeinem Untersuchungsausschuss. Äh das kann ähaber natürlich auch im Plenum sein oder äh sonst in in dem im parlamentarischen Umgang.
Tim Pritlove
Ich wollte mal genau auf diese auf diese Debatte und dieses Erreichen politischer Ziele nochmal zu sprechen kommen. Ähm ein Thema, was Sie ja sehr beschäftigt, wasuns auch am laufenden Meter äh beschäftigt bei uns im Programm, ist äh so die Frage der Vorratsdatenspeicherung. Die auch, sagen wir mal, von so einer kritischen Linken und äh netzgeneigten Szene, äh so ein bisschen als so die schwarze Pestäh angesehen wird und wo es äh extrem starken Widerstand gibt, Ackervorrat und äh andere Gruppen haben sich da ja schonäh sehr früh und sehr engagiert dagegen eingesetzt. Äh ähes ist so ein bisschen wieder dieses und täglich größtes Murmeltier äh Effekt in dieser Debatte, dass immer wenn man das Gefühl hat, es ist jetzt irgendwie mal gerade wieder niedergerungen worden, dass sofort wieder dieselbenStimmen wieder kommen und einfach immer wieder dasselbe fördern. Jetzt hatten wir gerade die Entscheidung beim europäischen Gerichtshof, die so im Wesentlichen äheine ähnliche, vergleichbar.Position zumindest, wie das deutsche äh Verfassungsgericht eingenommen hat, in gewisser Hinsicht noch einen Schritt weiterging. Äh gleich die nächste Meldung war, der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft fordert jetzt endlich die Einführung der Vorratsdatenspeicherung, weil jetzt wäre ja alles klar. Da fragt manman sich dann immer so ein bisschen leben die in einer anderen Realität? Äh ist das einfach der politische Prozesssämtliche Fakten zu ignorieren und äh stur an seinem äh Meinungen zu hängen und sich von Faktdabei nicht äh äh ablenken zu lassen äh ist es ein oder ist es einfach ein Missverständnis im politischen Diskurs, äh meinen die das einfach nur äh sind die alle nur ganz böse und und und min und wollen einem immer nur das Schlechteste man verzweifelt ein wenigkönnen sie uns mal so ein bisschen Einblick geben, wie sie das sehen, wie dieser politische Diskurs so im Großen und Ganzen eigentlich da äh zu interpretieren ist.
Hans-Christian Ströbele
Also ich glaube gar nicht, dass das äh jetzt böse Menschen sind oder böser Wille ist von denen, sondern,Seit Fuschi, in dem äh Minister äh der Französischen oder nach der französischen RevolutionGibt es äh in der äh im exekutimen Regierungsbereich immer wieder Leute, die der Auffassung sind,am besten alles über alle Menschen weiß, dann äh gibt es kein asoziales,sogenanntes asoziales oder von den Regeln abweichendes Verhalten wäredann gibt's kein Verbrechen mehr, dann gibt's keine, werden keine Frauen von Männern mehr geschlagen, dann werden keine Kinder mehr, dann weiß man das ja alles, weil manirgendwie äh das dann steuern kann und so frühzeitig eingreifen kann, dass die Menschen nur noch lieb miteinander umgehen. Da ist jetzt mal etwas überspitz,äh und das war natürlich in Zeiten der Französischen Revolution ganz ganz weit weg, aber da fing das ja an mit Geheimdiensten und so, wo man sagte, man muss möglichst viel auch über die Genossen und so wissen, die da im Kampf sind. Und das hat.Aus in meiner Zeit meiner Politisierung war das damals der Chef des Bundeskriminalamtes, Herr Herold. Äh der hat schon dieses System auch für Deutschland,Die Nazis haben wahrscheinlich auch davon geträumt und die Stasi auch davon geträumt, aber das hat der hat für eineDemokratie, für eine demokratische Gesellschaft auch davon geträumt und zwar hat der sehr früh begriffen, da gab's ja die Anfänge von Computern,oder Viertelkästen und dann Computern. Wir müssen jetzt möglichst viel über die Leute,rausbekommen da gibt's richtig Theorien dann von denen wie man damit dann die Bevölkerung kontrollieren kann und der hat in eine völlig abgeschlossenen Bereich beim Bundeskriminalamt gelebt wo der diese Ideen entwickelt hat.Dieser Gedanke ist nicht tot, sondern der lebt mit den neuen, ungeahnten Möglichkeiten, heute derÜberwachung der neuen Form der Kommunikation Großteil, ich weiß nicht wahrscheinlich inzwischen Drittel oder sowas, der kommende Kommunikation der Menschen heute in Europa,weiten Teilen der Welt spielt sich eben über äh die äh jetzt über den Äther, über Internet und ähnliches abTelefon und das eröffne natürlich ganz andere Möglichkeiten, man muss nicht immer ein da haben, man muss auch nicht ein Mikrofon da installieren und zu ursammern man kommt an die Liebesbeziehung, an,Wutausbrüche an sonstiges Fehlverhalten, auch an natürlich auch an Straftat,Verhalten. Sehr, sehr viel einfacher ran, indem man zu Hause an irgendeinem Computer sitzt und sich die Daten einsammeln lässt. Und ich muss ja auch sagen, auch ich selber bin natürlich von dieser Entwicklung völlig überrollt,äh also als ich zum ersten Mal im Bundestag war, äh da haben die Grünen darüber gestritten, äh ob man PCs anschaffen soll.In den achtziger Jahren und haben Beschluss gefasst, das kommt das Teufelszeug kommt bei uns nicht in die Büros rein, ne? Äh so.
Tim Pritlove
Damals hat der CCC noch dieses Gutachten dafür geschrieben.
Hans-Christian Ströbele
Nee, nee, nee, das war für das achtziger Jahre, dreiundachtzig oder vierundachtzig,also äh das muss ich ja sehen und ich bin von dem auch aber ich erkläre natürlich in meinem eigenen Verhalten um mich rum überall, dass sich die Welt,total verändert hat. Und das ist natürlich jetzt neue Möglichkeiten gibt, aber auch natürlich neue Möglichkeiten, diese alte Idee.Die Bevölkerung zu kontrollierenzu revitalisieren und da ist die NSA jetzt das super Osterbeispiel, die das machen. Wobei ich ja auch aus der NSA weiß, dass da ein Kampf zweier Linien,geführt worden ist bis zweitausendeins, wo die der eine Teil gesagt hat, nein.Wir müssen Terrorismus, organisierte Kriminalität gezielt.Bekämpfen, indem wir gezielt äh bei Verdachtsmomenten und so weiter vorgehen, während der andere gesagt hat, nein, wir müssen alles.Sammeln und dann gucken wir und dann von all dem Gesamt, dann gucken wir da rein, wo könnte da was sein, äh äh was äh verdächtig ist, ne? Ist ja ein völlig anderer Herangehensweise und die sind dann den Weg gegangen.Da gab's 'ne richtige Entscheidung darüber, sind dann den Weg gegangen zu sagen wir machen das so, dass wir alles und deshalbdamals hat man dann noch darüber gelacht, noch zweitausendeins, weil da war ich ja auch schon im Bundestag, war ja auch schonPKG und war vor allen Dingen auch in der Koalition, wo man dann darüber redete, auf ein neuesGesetz brauchen und so. Da war das alles noch graue Theorie. Da hat selbst das Bundesverfassungsgerichtgesagt, es könnte mal irgendwann die Zeit geben, dass man unendlich viele Informationen sammelt und auswerten, so, aber das ist noch weit, weit weg. Ne, inzwischen ist das, was damals weit weg war, Realität um uns rumDas ist, glaube ich,dieser Kampf äh zu sagen, man muss möglichst viel über alle wissen, auch die gar nichts Böses tun oder jedenfalls nicht, was so Kriminelles tun.Das muss man alles wissen, erst dann kann man Vorsorge treffen, das kontrollieren und da streitet sich dann eben die Polizeigewerkschaft mit einer gewissen Logik, die sagt für uns aus unserer Sicht ist die Abwehr von Verbrechen, von Fehlverhalten,oberste Gebot aller Dinge und dann könnte eine Vorratsdatenspeicherung auch mal helfen.Und natürlich haben sie dann immer Beispiele, wo das auch mal geholfen hat und so äh und.Die andere ist eben, wo kommen wir da hin, äh dann kann man sich nicht mehr frei fühlen, man kann nicht mehr frei kommunizieren, das geht äh ja nicht nur.Dass man sich vor zu schützen versucht, sondern man traut sich bestimmte Sachen gar nicht mehr zu äußernne? Die Selbstkontrolle ist ja eigentlich das Gefährlichste bei dieser Geschichte, äh die dann um sich greift und sagt, äh uh, lieber nicht sagen und äh so, ne, dasund und diese beiden Linien, äh die kämpfen jetzt miteinander und da ist die Frage, wer setzt sich da durch auch in der Allgemeine in der Gesellschaft? Und da ist die VorratsdatenSpeicherung jetzt ein Beispiel äh an dem dazu ausgetragen wird.
Linus Neumann
Das Problem ist doch wahrscheinlich, dass diese,beiden Positionen eigentlich durch Überzeugung und Argumentation jetzt nicht irgendwie einander näher zu bringen sind, oder? Also ich denke, also ich habe.Bin jetzt gerade, was die Position der der CDU und auch jetzt der SPD leider angeht zur relativ schockiert das nämlich,In Reaktion darauf, dass jetzt zwei,höchste Gerichte. Jeweils solche Gesetze einkassiert haben. Deutsche Bundesverfassungsgericht und der äh Europäische Gerichtshof. Ähm in Reaktion darauf liest man dann so eine Meldung, dass ähm einigePolitiker, der, der, oder einige Unionspolitiker, sich nun Gedanken darüber machen.Wie man denn dieses aus dem Band, aus dem Ruder gelaufene Bundesverfassungsgericht irgendwie wieder auf Linie bringt. Ja, also.Erkennen ja, dass es da ein Problem gibt, die erkennen es gibt ein Problem, das Bundesverfassungsgericht ist gegen unsere Gesetz-Ideen. Ähm sie erkennen aber nicht im nicht im geringsten an.Vielleicht das die Gesetze, die vielleicht nicht ganz so gut war. Bisschen mal wenigstens drüber nachgedacht werden sollte. Ähm,dann ist doch so eine, so ein Parlamentsgedanke doch totaler, also es das wird ja zu nix führen. Ich meine, wenn selbst,ein Korrektiv außerhalb des Parlamentes inzwischen schon äh unter Berufung auf auf Verfassungen. Diese Richtlinien einsackt und das wird,Einfach weiter diskutiert, ungeachtet aller, um aller Drumherum geschehenen Tatsachen.
Hans-Christian Ströbele
Dieser Kampf wird wahr immer weitergehen, weil die einen sagen.Selbst wenn mein Kommunikationsverhalten dadurch oder dass der ganzen Bevölkerung eingeschränkt wird, äh das nehmen wir in Kauf.Ähm viele haben ja auch nichts gegen autoritäre Regierung, muss man ja auch sagen. Äh das gibt uns mehr Sicherheit.Und die anderen sagen, das Wichtige istfür die menschliche Entwicklung insgesamt auch für die Fortentwicklung von der Wissenschaft bis zum bis zur Philosophie der Literatur in allenist die Freiheit des der Entwicklung des Geistes. Das ist ein Kampf, der wird immer weitergehen und da ist immer die Frage, wer setzt sich durch? Und das sind übrigens auchGrade zwei Beispiele, wo das Bundesverfassungsgericht schon seit der äh Volkszählungsentscheidungüber die ich mich damals, ich war da sehr engagiert in der Anti-Volks-Selungsbewegung äh sehr gefreut habe und vorher das nicht für möglich gehalten habe, wo es sich wieder zeigt, dass dieses GerichtProfessoren überwiegen, drin sitzen, die die Verfassung auslegen und die Verfassungsideen ernst nehmen, äh tatsächlich Fortschritt mit,bewirkt haben, also jedenfalls unterstützt haben. Und Gesellschaftsfähig gemacht haben, vor allen Dingen, wenn das vom Bundesverfassungsgericht sagt, ähm das ist äh ähm,das muss so sein, dass äh ergibt sich auch in unserer Verfassung, ist das noch ein hat das noch eine andere Qualität, als wenn Ströbele da sagt, ne?
Linus Neumann
Aber wenn dieser Kampf immer weitergehen wird, ähm.Was ist dann die was lenkt dann also lenkt nicht eine andere Kraft, nämlich die böse Kraft im Prinzip das oder Böses jetzt übertrieben, aber die die gegnerische Kraft lenkt ja den den Diskurs immer wieder dahin. Ja, also es wir.
Hans-Christian Ströbele
Ja, die werden das immer wieder versuchen und äh je nachdem, wie die gesellschaftliche Situation ist, werden sie sich auch wieder durchsetzen.Also nehmen wir mal an, irgendwas ähnliches wie der elfte neunte zweitausendeins geschieht jetzt nochmal, dann wird, wie das damals ja auch war, ich habe das ja sehr, sehr miterlebt, damals in der Mitte erlebtdie Folgen, in der rot-grün äh Regierung, da konnte man über Datenschutz und wer das Wort überhaupt in den Mund genommen hat, der wurde schon irgendwie als äh als halber Sympathisant angesehen oder so, ne. Also die werden auch wieder irgendwann Rückenwind kriegen. Das sehen sie jetzt bei der Entwicklung mit Ukraine, wo plötzlichalte äh Vorurteile und so weiter wieder aufbrechen und man gegenseitig jetzt sich bedroht, mit Kriegs Kriegsszenarien, wo man eigentlichdas ist aus menschlichen Denken verschwunden. Ist überhaupt nicht, sondern äh das ist die Hochzeit des Kalten Krieges, mindestens des Kalten Krieges,Wenn ich auch äh vor Kriegszeiten muss man sagen, die da ihr fröhliche Urstände feiern jetzt bei.Bei dieser ganzen Diskussion. Und so ähnlich wird das, die werden auch wieder Oberwasser kriegen. Das wird nicht immer in die eine Richtung weitergehen, ne?
Linus Neumann
Und das führt doch dann bei vielen Menschen jetzt äh unserer Generation äh zu dem Phänomen, was allgemein als Politikverdrossenheit bezeichnet.Das heißt, ähm dass dass Menschen sich von dem Ganzen politischen Theater.Wenden, weil sie weil sie erstens genau das sagen, was sie gerade selbst äh sagten, in dem Parlament findet nicht mehr die Meinungsfindung und die Gestaltung der Politik statt und.
Hans-Christian Ströbele
Also im Plenum nicht, in den Ausschüssen ist schon ähm da können ja auch die verschiedenen Interessen und die äh Abgeordnete, die jetzt Interessen dezidiert vertreten, sich auch viel offeneräh dann zuahnen. Das kommt nicht in Betracht und so äh austragen, ne?
Linus Neumann
Rückfrage zu Sie sagen die Interessen. Ist das nicht.Wahrscheinlich das Hauptproblem äh des gesamten parlamentarischen Apparates, dass darin eigentlich Interessen vertreten werden, weniger als wirklich sagen wir so was wie Werte, Ideen, Ideale, Überzeugungen.
Hans-Christian Ströbele
Ja natürlich, also das fängt ja damit an, dass man gewählt werden muss. Und gerade für die äh zu denen ich jaErfreulicherweise gehöre die direkt gewählt werden. Äh da muss ja äh die diese Person muss sich ja im Wahlkampf und auch vorher so öffentlich äh,positionieren oder sich von sich auch ein Bild vermitteln, dass die Leute dazu bringt, den zu wählen, den und nicht die andere oder den anderen, ne? Und das ist ja häufig auch eine Fragewie welchen Zugang hat man mit der Öffentlichkeit, wie viel Geld hat man zur Verfügung und so,wer fördert einen und so, ne? Und,Natürlich ist das alles miteinander äh verquickt und das wird man auch nie abschaffen, sondern da gibt's den Grundsatz auch des Grundgesetzes zu sagenWir können äh Spenden nicht verhindern, wollen wir auch nicht. Aber es muss öffentlich sein. Der Wähler, die Wählerin muss wissen, von wem der seine Spenden kriegt, ne?Oder wie wie der dahin kommt. Also natürlich wird es immer Interessen geben, auch Interessenvertreter, wie offen und die, die dann äh artikuliert werden, das äh ist, glaube ich, hängt dann auch davon ab, in welchem Kreis die das ausgetragen wird.Aber wir wissen ja zum Beispiel, diese äh meiner Ansicht nach verhängnisvoll falschen Entscheidungen bei den verschiedenen Rettungsschirmen jetzt in der äh Finanzkrise ähm,das da die Kanzlerin dann den Chef der Deutschen Bank anruft als Hauptberater. Also machen die ja gar keinen Hehl draus, ne?Und offenbar einen direkten Zugang hat an so, ne? Dann kann man sich vorstellen, äh was für eine Entscheidung dabei rauskommt.Also da welche Interessen da an erster Stelle sind.
Linus Neumann
Nochmal kurz auf das Phänomen der Politikverdrossenheit äh zurück. Ich blicke auf diese Entwicklung.Die sich jetzt in meiner Lebenszeit irgendwie abspielen schon und ähm dieser Gedanke der Politikverdrossenheit ist mir nicht nicht fern.Ja, also ich kann das äh ich kann diese Menschen verstehen und ich bin selber äh immer mal wieder jetzt gerade mit dem Netzpolitischenbereich setze ich mich jetzt äh seit Jahren täglich äh bis ins Detail auseinander, dass ich manchmal denke,ähm eigentlich könnte ich das auch lassen und mir irgendwie ein Hobby ein anderes Hobby zulegen, ja. Ähm.Und viele Menschen machen auch genau das. Und dann gibt's aber Menschen wie sie, die das über Jahrzehnte durchhalten, diese Grabenkämpfe an vorderster Front mitzuführen und selber darüber zu sagen, natürlich werden die nie enden.Wie kriegt man die Motivation?
Hans-Christian Ströbele
Ja vielleicht ähm steckt dahinter, dass äh ich meine, dass es die Aufgabe der Menschheit äh zu der ich mich auch zähle. Ähm.Sich fortzuentwickeln und dazu gehört eben auch, diese wahrscheinlich, wie sie richtig sagen, die aufhörende.Auseinandersetzung darüber und das setzt immer voraus, dass es viele, ich sage mal, möglichst viele gibt, ähm die die Weiterentwicklung,der Gesellschaft auch betreiben müssen, mich treibt, das mindestens so anFußballspieler, äh dass er in der Bundesliga bleibt oder dass er ähm den Cup äh mitgewinnt, ne. Ähm das gucke ich mir im Fernsehen an und habe ich am nächsten Tag oder im nächsten Stunde wieder vergessenaber.Wenn ich Aufgaben sehe, wo man äh wo ich was tun kann, wo ich eingreifen kann, wo ich mich engagieren kann und vielleicht ein bisschen mithelfen kann, was zu bewegen in die richtige Richtung.Dafür lebe ich und das wird mich so lange antreiben, wie ich äh kaufen kann, wie ich einigermaßen gesund bin.
Linus Neumann
Was sind denn die großen Cups, auf die sie als Fußballer zurückblicken können?
Hans-Christian Ströbele
Also wo ich, da mache ich gar keinen Hehl draus, stolz bin, weil ich das selber auch nie für möglich gehalten habe, ist zum Beispiel, dass ich ähm die.Mehrheit der Bevölkerung in meinem Wahlkreis zum ersten Mal aus einer völlig hoffnungslosen Position heraus.Davon überzeugen konnte, mich zu wählen und dass das jetzt viermal wieder gelungen ist, ne?Das ist natürlich, also wenn ich das schreibe ich auch immer den Leuten, die mir jetzt sagen, also du gehörst schon lange in Sarg und äh weiß ich was, ist schon alles überholt und,deine dumme Fresse im Fernsehen nicht mehr sehen, gibt's ja auch, jeden Tag kriege ich so den schreibe ich dann immer so ganz nett und freundlich zurückWissen sie, das mag ja ihre Meinung sein, aber die Mehrheit der Bevölkerung in meinem Wahlkreis ist da anderer Meinung und nach das grade im letzten September zum Ausdruck gebracht. Natürlich.Zeigt mir das, dass sehen viele Leute so und sagen auch viele die,bei einzelnen Forderungen mit mir, wenn ich die treffe, auf der Straße in Kreuzberg in Friesheim oder Prenzlauer Berg sagen, aua, da hast du wieder nur Scheiß gemacht und das machste falsch und nicht. Aber insgesamt, da bist du mal richtig, ne?Das ist natürlich was äh wo ich auch glaube ähm,und das ist bei mir sogar eine Veränderung in der Wahrnehmung äh jetzt der der Menschen der Bevölkerung, dass die Bevölkerung.Sehr häufig ungeheuer vernünftig reagiert. Also nehmen Sie mal im Augenblick.
Linus Neumann
Dem sie sie wählt.
Hans-Christian Ströbele
Nee, Jan, das ist jetzt das ist natürlich auch richtig.Aber nee, ich meine es jetzt zum Beispiel diese Diskussion, die wir jetzt haben in dieser über Ukraine und die Kriegs und Gewaltfrage und Bündnisfragen, was da alles eine Rolle spieltda hat äh die große Masse der Bevölkerung, da zeigen die sich häufig sogar äh auch resistent gegenüber einem ziemlich geschlossenen öffentlichen Meinung, ähhat dafür meine Beurteilung, ich habe da wenig dazu beigetragen, mal einen Eintrag bei bei Twitter oder bei Facebook bei mir, aber den lesen ja doch nicht so viele, äh ne vernünftige Auffassung, wo ich sagen kann.Da kann man doch anknüpfen und alle die, die sagen, Demokratie ist schlecht, weil dann setzt sich letztlich nur irgendwie äh das Schlechte durch oder alle wollen nur viel Geld haben oder so. Äh ähm,Das stimmt nicht, sondern hier ist offenbar ein Gefühl in der Bevölkerung, aus vielen Gründen und bei vielen auch unterschiedlich. Wo ich sage, ist prima, da kann man weiter mitarbeiten.
Linus Neumann
Aber ihre Position als äh als Parlamentarier mit Direktmandat ist ja schon auch eine sehr ähmungewöhnliche und vor allem ungewöhnlich komfortable, oder? Also ich andere ihrer Kollegen können da nicht, auf was ist ihre Mehrheit vierzig, fünfzig Prozent inzwischen in Friedrichshain-Kreuzberg?
Hans-Christian Ströbele
Ja, neununddreißig Komma neun beim letzten Mal, aber davor hatte ich schon mal sechsundvierzig.
Linus Neumann
Sechsundvierzig,so mit mit so einem robusten Mandat äh gehen ja wenige äh in in das Parlament. Ja, das heißt, sie können sich zum Beispiel auch aus.Diesen ganzen ähm.Ökosystem Listenplatz irgendwie äh komplett raushalten. Sie brauchen ihn können in der Partei auch mal äh strikt eine eigene andere Meinung vertreten zum Afghanistan-Krieg. Das äh war, glaube ich, das.Besondere Beispiel oderimmer wieder zitierte Beispiel dessen, dass sie halt alleine gehen und und vielem ähm Parlamentarier und viele Theoretiker plädieren ja auch dafür, dass wir wieder mehr zu diesem Modell,unabhängigen Parlamentariers äh kommen, desjenigen, der sich nicht einem äh Fraktionszwang unterwirft, ähm andere sehen dadrin eine große Gefahr, Weimarer Zustände. Ähm aber es ist klar, dass.Das Konzept Hans-Christian Ströbele auch genau deshalb funktioniert, weil in der Abgrenzung zu dem, was wir überall sonst sehen.Oder äh gehe ich damit zu weit?
Hans-Christian Ströbele
Nö, natürlich, also ich habe,seit ich dieses Direktmandat habe, natürlich eine viel größere Unabhängigkeit, auch von, sagen wir mal, Augenblicksmeinungenauch in der eigenen Partei als ich das vorher hatte.Wobei nicht richtig ist die Wahrnehmung von außen, dass ich da irgendwie so ein Einzelkämpfer bin, alsoMein Kreisverband zum Beispiel, die sind immer zu achtzig, neunzig, über neunzig Prozent teilen die das, was ich mache, sonst würde ich's auch gar nicht machen. Ähm und auch aufes wird auch immer übersehenPositionen sind häufig Minderheitenpositionen, für die ich mich einsetze, aber das sind dann vierzig Prozent oder zweiundvierzig oder so, ne. Das heißt, das ist schon äh auch eine große Unterstützung auch zum Afghanistan, ne, die äh es hat keine Partei hinge,das aus der Basis ein Sonderparteitag erzwungen ist gegen das gesamte Partei Establishment zum Afghanistan-Krieg und dann da einen Beschluss gefasst hat.Der.Entgegensetzt zu dem war, den der damalige Bundesvorstand vorgeschlagen hat, also äh wo ich mich dann natürlich ungeheuer wohl fühle und auch unterstützt fühle, obwohl ich vorher der Meinung sein konnte, oh ich bin gar nicht mehr auf der Seite der Mehrheit äh meiner Partei, ne. Alsoähm sie haben recht, äh das ist nicht nur schön am Wahltag, sondern auch danach und ich sage ihnen aber auch, selbst diePosition im Bundestag, also wenn ich mit Kollegen jetzt umgehe, aus anderen Parteien, auch der CSU, seit ich ein Direktmandat habe, werde ich von den,CSU-Leuten, die da in Bayern irgendwo sechzig Prozent oder so äh an äh mit da reingewählt worden sind.Werde ich als gleichberechtigter Partner.
Tim Pritlove
Einer von ihnen, ja.
Hans-Christian Ströbele
Nein, die, die sagen einfach, äh wie kommt man sonst ins Parlament, indem man irgendwie in dem Parteiengefüge äh auch einen guten Listenplatz kommtwarum auch immer. Äh das ist noch ein Unterschied, als wenn man sich wirklich dem eigenen Wählerschaft stellen muss und die dann sagen, okay, unter den Zehen, die da direkt kandidieren, wähle ich den aus, ne.
Tim Pritlove
Ich mit jetzt so zum ähm Abschluss nochmal auf dieses Verhältnis äh Bürgerstaat kommen und zwar im Hinblick.Die Geheimdienste, ein Thema, was uns ja äh alle im letzten Jahr extrem beschäftigt halt, was äh bei ihnen ja auch, wie wir schon gehört haben, wieder auch ganz zurück reicht bis in die Sechziger, siebziger JahreUnd die grundsätzliche Frage, die sich uns und ich glaube auch vielen unseren Hörern immer wieder stellt ist.Wie sollte das Verhältnis sein zwischen dem Transparentenstaat und dem geheimen Staat? Es ist halt einfach so,System, in das wir jetzt so geboren sind und man sieht das ja auch in allen anderen Staaten, Geheimdienste gibt's überall, man hat eine Verfassungsschutz, man hat im BND, man hat den MAD, das ist irgendwie Teil davon und das politische Establishmentrechtfertigt halt die Existenz dieser Systeme als notwendig als alternativlos wie auch immer. Auf der anderen Seitehaben wir auch immer wieder viele Fälle, wo einfach Konflikte entstehen, einfach natürlich aus dieser geheimen Tätigkeit heraus,sich, die einfach natürlich alles andere schafft, als äh Transparenz, wo man dann eben auch sehr viel Verschwörung äh mutmaßt,ob die dann nun stimmen oder nicht, lässt sich halt alles sehr schwer überprüfen. Und auch das Gremium, in dem sie ja nun schon lange sind, seit fünfzehn Jahren, das äh parlamentarische Kontroll.Gremium. Früher hieß es ja mal PKK, das fand ich eigentlich viel schöner.
Hans-Christian Ströbele
Ich auf meinen Wunsch äh oder meine Intention wurde das dann geänder.
Tim Pritlove
War da gar nicht so unzufrieden. Ich das überrascht mich jetzt aber. Na gut, also das PKG ähm.Was ja auch so ein bisschen absurd ist, weil da zwar gewählte Abgeordnete äh sich mit den Geheimdiensten auseinandersetzen kann, aber ja darüber eigentlich quasi nichts in die Öffentlichkeit gelangt.Also mich würde natürlich erstmal ihre persönliche Sicht sehen, wie sie so die Geheimdienste äh sehen, aber natürlich auch versuchen zu verstehen, wie.Was diese Akzeptanz, dieses Systems ausmacht und und ob es da wirklich eine Notwendigkeit gibt dafür.
Hans-Christian Ströbele
Also natürlich äh passt ein das ist ja ein Teil der Verwaltung.Des Staates, der staatlichen Tätigkeit, der vor den Bürgerinnen und Bürgern geheim ist, nicht in eine offene Demokratiedas ergibt sich schon aus dem Wort Geheimdienst, deshalb wehren die sich ja auch immer dagegen und sagen, wir sind gar kein Geheimdienst, sondern Nachrichtenstil. Wir schaffen nur Informationen ran und äh stellen die dann der Politik zur Verfügung.
Tim Pritlove
Also so was wie Twitter. Es wird ja auch mal als Nachrichtendienst bezeichne.
Hans-Christian Ströbele
Ja ähm das passt eigentlich nicht zusammenIch habe mich auch immer dafür eingesetzt, gibt viele Äußerungen von mir schon aus den achtziger Jahren und vorher, dass ich gesagt habe, Geheimdienste ähmüssen abgeschafft werden. Ich bin auch heute noch der Auffassung, äh dass äh so wie die heute die Geheimdienste sind in dieser Gesellschaft, wie wir sie äh weiterentwickeln wollen, wie sie haben wollen, nicht reinpasst.Ich nehme aber zur Kenntnis, dass aus vielerlei Gründe, es gibt sogar Gründe dabei, die auch ähm also wo ich auch sage, da ist was dran. Ähm.Dass das nicht real ist. Also, dass morgen die alle zugemacht werden und das Geld woanders ausgegeben wird, ist sehr unwahrscheinlich. Äh, dass wie sie richtig sagen, wird das in anderen Ländern überhaupt nicht in Frage gestellt, ne. Also ich stelle das weiter in Frage, aber ich sage.Wenn es die gibt, dann müssen wir diesen Geheimdienst möglichst viel dieses besonderen, das geheim nehmen,Das heißt, wir müssen sie viel, viel transparenter gestalten. Das äh fängt schon bei den Diensten selber an, äh dass äh,Das war ja früher sowieso viel, viel schlimmer noch. Da wusste man ja nicht mal, wie die Chefs heißen und ob die einen Schlapphut tragen und wie die aussehen und wo die äh.Wo die überhaupt stationiert sind. Das war alles geheim. Genauso wie die angebliche Kontrolle geheim war. Man wusste nicht mal, wann getagt wird und wo getagt wird, von dem Gremium und so weiterAlso ich bin da es sehr, sehr viel mehr Offenheit äh äh und Transparenz möglich. Da können wir übrigens auch aus den USA lernen.Im US-Kongress ist da sehr viel zum Teil, sage ich sogar fast schon zu viel.Kooperation mit den Geheimdiensten durch die Kontrolleure der Geheimdienste, weil die so nah an den dran sind,dass ich fürchten würde, ich äh drücke das mal ganz vorsichtig aus, dass es dann schon so eine fast so eine gewisse Kumpanei gibt oder sowas. Das darf natürlich auch nicht sein, aber sehr, sehr viel mehr Transparenz. Das heißt, die Dienste müssen transparenter sein.Der ganz überwiegende Teil der der Tätigkeit, die die haben, äh muss überhaupt nicht geheim sein. Äh das ist also die Information, die die sammelnAlso zum Beispiel der Bundesamt für Verfassungsschutz sind ja bekanntermaßen zu über achtzig Prozent aus normal zugänglichen Quellen, wo sie es einfach zusammenstellen von Zeitungsartikeln bis zu sonstigen Sachen,wo auch die Antifa oder so drankommt. Ähm also das äh ist überhaupt nicht notwendig, dass man das alles als zu Geheime tragt. Und da bleibt ein kleiner Rest, also beispielsweise im Spionageabwehrbereichzum Beispiel ich jetzt der Meinung bin, da müssten die eigentlich was machen, auch bei der NSA, äh das steht im Gesetz. Äh eigentlich muss der Deutsche Spionageabwehrdienst sichdarum kümmern. Mindestens jetzt, wo er erfahren hat,die äh hier die gesamte Bevölkerung aussperren, müsste er genau dasselbe, was er gegenüber Russland oder China oder anderen Ländern, wo man schon immer davon ausgingdass sie in Deutschland spionieren, wo auch hin und wieder welche verurteilt worden sind, ähm müssen die da auch ihre Aufgabe wahrnehmen. Also da gibt's dann einen kleineren Bereich, wo man das vielleicht nicht so zum Markte bringt,und da muss dann eine effektive Kontrolle äh des Parlaments äh einsetzen. Ähm die aber auch wiederum nicht so geheim sein kann.Der Abgeordnete aber überhaupt nicht drüber reden kann, wenn er was erfährt, nicht mal seinen Fraktionsvorsitzenden. Also wenn ich von irgendeinem Skandal erfahren würde im PKG, was, glaube ich, noch nie der Fall gewesen ist, dann kann ich äh nur zu meinem Fraktionsvorsitzenden gehen undsagen, da gibt's einen großen Skandal, den da äh darf ich euch aber nicht sagen, aber,meine, wir müssen jetzt den Untersuchungsausschuss einrichten da an der Tür, weil da riesen, die Hütte brennt oder so, ne? Ist völlig absurd.Dass man das nicht darf, ne? Aber das ist bisher noch nicht gelungen, das abzuschaffen, das heißt auch diese Kontrolle müsste man effektiv machen, weil das, wie's im Augenblick läuft, äh das ist.Wesentlichen darauf angewiesen, dass wir Informationen bekommen, auch aus den Medien, weil findige Journalisten.Oder der Chaos-Computer-Club irgendwas rausgekriegt hat und wir danach fragen und dann bohren. Und dann wissen die was sagen. Und dann widerspricht sich das und dann entsteht daraus ein Untersuchungsausschuss. Und dann kriegt man sehr, sehr viel mit.Diese Tätigkeit, für die ich viel Zeit investiere, ist deshalb so wichtig.Weil wenn die Dienste, das war ja früher alles mal anders, auch bei früheren Diensten, bei der Stasi sowieso, wenn die Dienste damit rechnen müssen, dass ihr Verhalten einfach nur damals wird, nicht immer passieren.Da das ihr Verhalten sie irgendwann rechtfertigen müssen, nicht nur vor ihren Vorgesetzten, sondern in einem Parlamentsausschuss, auch vor der Öffentlichwie das hier jetzt gewesen ist, auch bei den NSU-Untersuchungsausschuss oder vorher hatten wir einen BND-Untersuchungsausschuss, dann hat das eine erzieherische Wirkung, äh die weit über den Einzelfall hinausgeht.Ich äh weiß auch aus den Diensten, dass das tatsächlich eintritt, ne, dass die sich dann überlegen, also,Also wenn wir das und das jetzt machen äh und ich stehe dann irgendwo mal da und muss dann.Ja, also ähm man kann das alles viel besser machen. Das, was wir im Augenblick machen, ist nicht sinnlos, weil das Beispiel hafte Sachen gibt.Auf die wir kommen, gekommen sind, fast ausschließlich durch Artikel im Spiegel, ATin der Süddeutschen Zeitung oder findigen äh zum Beispiel, also tatsächlich auch Chaos Computerclub, wo wir auf Sachen gekommen sind, gesagt, da haben wir gesehen und jetzt wollen wir mal dazu einen Bericht haben. Dass die von selber aus unsauf die Skandale in ihren Diensten hinweisen. Das ist so gut wie.
Tim Pritlove
Ich wollte nochmal nachfragen. Sie meinten, es gäbe ja auch Argumente für die Geheimdienste. Haben sie aber nicht äh genannt.
Hans-Christian Ströbele
Die Spionage zum Beispiel. Also ähm.
Linus Neumann
Oder.
Hans-Christian Ströbele
Spionageabwehr. Also, wenn Sie jetzt wissen, nehmen wir mal an, Sie hätten das alles nicht, alles weg und da gibt's jetzt nur die Polizei. Ähm.Dann wird sehr schnell das eintreten, das was wir sowieso in der Entwicklung haben, die bedrohlich ist bei der Polizei, dass sie ja sehr viele auch so geheime Befugnisse hat,also abzuhören und so weiter, äh die eigentlich sie gar nicht kriegen sollte, ne. Äh und das würde dann sehr viel mehr sich so entwickeln, dass die äh dass Teile der Polizei,der Kriminalpolizei.Der Staat äh äh Schutzdeliktpolizei äh sich zu sowas entwickeln, weil wir wollen natürlich auch nicht, dass jetzt einer dann ganz frech hier alles macht äh irgendeine Botschaft oder irgendeiner.
Tim Pritlove
Positiv ausgedrückt, Geheimdienste beschützen vor allem die Polizei davor, sich zu sehr mit geheimer Aktivität zu beschäftigen.
Hans-Christian Ströbele
Ja, äh solange wir der Poli äh darum kämpfen, nicht immer erfolgreich, dass die Polizei.Nicht äh wieder äh Teile entwickelt, die mal also geheime Staatspolizei, die äh die ganzen Geheimbefugnisse hatund dann noch Exekutivbefugnis hat. In Deutschland haben wir das ja getrenntInformation sammeln und das Exekutiv aus gutem Grund, aus diesen Gründen raus, solange wir das hochhalten und ich finde das eine hohe Errungenschaft.Predige das auch in England oder so. Den Kollegen und sage, das müsstet ihr auch so machen. Äh solange wir das haben müssen, äh muss es sowas geben. Und es gibt eben Bereiche, wo äh das.Ja.Sagen wir mal eine Tätigkeit, die mich so bekannt ist, wie die Tätigkeit eines normalen Kriminalbeamten, der jetzt ein äh Delikt aufklärt oder versucht, eine Straftat zu verhindernwo das eben nicht ganz so offen sein kann in der Kontrolle, muss genauso also muss es völlig durchsichtig sein, aber während er das machtmuss da nicht jeder gleich das alles auch wissen können.
Tim Pritlove
Aber sind denn die Geheimdienste, in der zumindest in Deutschland, in dem Zustand, in dem sich derzeit befinden so unterm Strich eher eine Hilfe oder äh eher ein Problem.
Hans-Christian Ströbele
Also es gibt diese berühmten Äußerungen von vielen Bundeskanzler, ich glaube zwei oder drei sagenSie haben das nie gelesen, was die berichtet haben. Und äh die regelmäßige Lektüre damals war die sehr hoch im Kurs der neuen Züricher Zeitung ähwar informativer als das, was sie da bekommen habenich war nun noch nie Bundeskanzler und weiß das nicht aus eigenem Erleben, aber das ist natürlich dazu. Dies ist ja ein riesiges Eigenleben und auch ein in sich Apparatäh der, wenn man äh auch um Verfassungsschutzbericht liest heutzutage, er ist nicht sehr informativ, aber man merkt auch, mit was sie sich alles beschäftigen. Also wenn die eine ganzeTeilung haben, die sich dann mit der VVN oder äh mit äh den ähalten Kollegen äh äh da einen ernsthaft als Gefahr für die Demokratie beschäftigen. Da fragt man sich immermüssen wir dafür Geld ausgeben.
Tim Pritlove
AberDie Geheimdienststrukturen sind ja auch schon sehr verwoben mit der Politik, was sich auch daran festmachen lässt, dass ja durchaus einige äh ehemalige Geheimdienstchefs dann auch äh rechtdirekte Wechsel in die aktive Politik gemacht haben. Klaus Kinkel ist so ein Beispiel, es gibt weitere ähm ist das so klug.
Hans-Christian Ströbele
Ich glaube, bei Kinkel war das. Das ist übrigens eine Tradition, äh die aus anderen Ländern kommt, USA und England, wo das sehr viel mehr ist und dagibt's offenbar überhaupt kein Problem, ehemaligen Geheimdienstchef zu um Minister zu machen und umgekehrt äh äh ja.
Tim Pritlove
Sehen sie das auch gut.
Hans-Christian Ströbele
Da ist der Präsident, äh also das ist sicher richtig. Nein, äh ich will überhaupt nicht das, äh wie diese Apparate jetzt sind. Ähm mit was sie sich beschäftigen, wofür die sind,Ich blicke da auch nur durch ein in die kleines Fenster rein, ne, muss man ja sehenAlles andere wäre eine absolute Illusion, aber ich glaube, ähm durch äh solche Tätigkeiten, die von außen angeregt worden sind, haben wir da immer wieder schon sehr vielauch Veränderungen erreicht, wenn man mal, ich kenne auch äh auch den Verfassungsschutz beispielsweise auch aus einem UntersuchungsausschussMitte der achtziger Jahre von fünfundachtzig bis siebenundachtzig war ich auch schon mal im Untersuchungsausschuss dazu. Da haben die noch völlig anders funktioniert. Da ist zum Beispiel damals von uns auch festgestellt worden, dass die im Wahlkampf.Dreiundachtzig. Da sind die Grünen zum ersten Mal zur Wahl angetreten. Da haben die äh.Von der CDU die Bitte bekommen, doch mal über diese neue Bewegung da. Äh insbesondere ihre Kandidaten, insbesondere da gibt's so einen Kandidaten, der ist Chilidoch mal Informationen zu bekommen auch für den Wahlkampfund heute glaube ich schwer denkbar, dass sie sich das trauen äh und dann wurde ein Dossier erstellt und an den bestimmten Abgeordnetenweitergegeben, nachdem sich der Beanstich sogar geweigert hatte, hat gesagt, das ist nicht unsere Aufgabe.
Linus Neumann
Aber überwacht nicht der gleich oder sammelt nicht der gleiche Dienst heute über die Linksparteimaterial?
Hans-Christian Ströbele
Richtig. Richtig. Das ist muss man auch denunzieren, das habe ich und haben die Grünen auch immer gesagt, völlig unmöglich und.Ist jetzt eingeschränkt worden und so, aber ist natürlich also vor allen Dingen nicht nur, wenn's jetzt ähm,um die Partei geht, sondern vor allen Dingen um Abgeordneten. Es kann doch nicht wahr sein, dass also gewählte Abgeordnete äh äh der Bevölkerung, es sei denn, es gibt eine Straftat oder irgend sowas, äh sich ähkontrollieren lassen müssen von einem staatlichen Geheimdienst, ne? Also völlig für mich äh völlig unbegreiflich.
Linus Neumann
Jetzt interessiert's mich. So, jetzt sind sie in dem parlamentarischen Kontrollgremium. Sie haben selber mehrfach äh die Erfahrung gemacht, eben,Objekt des Interesses für solche Geheimdienste zu sein. Als äh äh Mitglied des sozialistischen Anwaltskollektivs, als äh als Anwalt der ähm der RAF ähm.Jetzt grade nennen sie das Beispiel als äh dass die grüne Partei auch im Fadenkreuz stand, dieser Geheimdienstinteresses. Und irgendwann am am Ende dieseroder am Ende ja doch jetzt am Ende dieser Laufbahn sitzt verbringen sie über ein Jahrzehnt mit der, mit der Geheimdienstkontrolle. FordernGleichzeitig mehr Transparenz für diese Geheimdienste, aber das einzige, was wir an Transparenz für diese Geheimdienste im Moment haben, ist ja genau dieses Gremium, in dem sie sitzen. Und da sagen sie, ihre Informationen bekommen.
Hans-Christian Ströbele
Mehr. Es gibt es gibt noch die Kommission, die wird ja von uns gewähltmuss jeden einzelnen der deutschen Dienste genehmigen. Die kriegen die Akte und müssen sagen, okay, also jetzt nicht so Massenüberwachung, sondern äh.Der Herr Müller, Meier Schulze, äh der gegen dientlich das und das vor. Wir wollen jetzt, wir, der Bundesnachrichtendienst oder das Bundesamt für Verfassungsschutz, wollen äh dessen.Handynummern oder weiß ich was kontrollieren. Ähm abhören, das muss genehmigt werden. Und deshalb haben sie ähm.Auch äh die Konsequenz, das sind das, das genehmigt werden muss, ist dass das jedenfalls das offizielle Abhörenäh der von der Bundes, das gilt leider nur für Bundesbürgern, das soll natürlich nicht vorstellen muss für deutsche Staatsbürger, dass wenn äh dass wir die Zahlder Abhörmaßnahmen äh gegen äh die von Geheimdiensten auskommen irgendwie bei.Dreistellig, weiß ich jetzt nicht, dreihundert oder so was ist. Während die die Polizei abhören, bei fünfzigtausend oder so was ist im Jahr. Das ist ähAlso da sieht man, auch da kommen Fehler vor, wir haben das auch schon mit Fehlern beschäftigt, wo da Leute abgehört, die eigentlich gar nicht hätten abgehört werden dürfen, aber da hat man wenigstens so einigermaßen das gute Gefühl, da wird genau draufgeguckt.Das ist ein Gremium von zum Teil ehemaligen Abgeordneten, die wir wählen wiederum als unabhängige äh Kommission.
Linus Neumann
Und wie stelle ich mir das parlamentarische Kontrollgremium vor?
Hans-Christian Ströbele
Da sitzt man in einem abhörsicheren Raum. Das ist ja kein Geheimnis.
Linus Neumann
Paul-Löbe-Haus oder äh.
Hans-Christian Ströbele
Ja, das war früher immer ganz geheim, wo das eigentlich ist, dürfte nicht gesagt werden. Also jedenfalls in einem fensterlosen Raum,Übrigens äh zu Anfang, als der Bundestag nach Berlin kam, da war das hier in einem Gebäude, direkt gegenüber der Englischen Botschaft.War nur eine Straße.
Linus Neumann
Somit dann auch das Rad oben auf dem Dach erklärt wäre.
Hans-Christian Ströbele
Äh so und das ist jetzt in einem ganz geheimen äh Raum und da gehen angeblich die Handys nicht und äh das ist abhörsicher. Und da trifft man sich einmal im Monat in der Regel.Manchmal häufiger, also wenn jetzt NSA-Skandal kommt, da war das dann alle paar Wochen.Ähm und dann wird berichtet, die Bundesregierung ist verpflichtet, besondere Vorkommnisse zu berichten, aber das, was sie als besondere Vorkommnisseberichtet, das war bisher, ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass das mal einer der Skandale war, die dann nachher öffentlich wurden, sondern die haben wir dann immeraus dem Spiegel gelesen vor zwei Jahrenäh war der Verfassungsschutz in Guantanamo und hat Herrn befragt oder so und dann sagen wir, was lesen wir denn hier? Warum ist uns das denn nicht berichtet worden?
Linus Neumann
Und was und was ist auf so eine Frage? Was ist da die Antwort?
Hans-Christian Ströbele
Ja, klar, wir kriegen die Akten und äh irgendeiner gibt dann da einen Bericht und dann können wir da welche hören und dann reicht das nicht und dann machen wir eine Sondersitzung und so.
Linus Neumann
Wie kommt man sich also über Jahrzehnte in so ein Ding reinzugehen, wo man weiß, da vorne da erzählt jetzt einer irgendwie, der liest jetzt irgendwie den Bericht von der letzten Klassenfahrt vor, um irgendwie was erzählt zu haben.
Hans-Christian Ströbele
Ein bisschen konkreter ist es schon und äh natürlich fragen wir jetzt auch, also sagen wir mal, das Ausland spielt ja auch eine große Rolle. Der Bundesnachrichtendienst, der,mit Abstand größte Geheimdienst äh der hat glaube ich siebentausend Mitarbeiter, die jetzt hier nach Berlin kommen.
Tim Pritlove
Ein opulentes Gebäude.
Hans-Christian Ströbele
Ja, genau. Äh die äh berichten natürlich auch über alle möglichen Aktivitäten, die jetzt nicht gleich jeweils skandalträchtig sind.
Linus Neumann
Und da da kriegen sie also schon so einen zumindest die Großwetterlage mit, wo sich dieser.
Hans-Christian Ströbele
Können wir Fragen stellen, da kann jeder Abgeordnete, ich kann fünf Tagesordnungsthemen für die nächste Sitzung beantragen.
Tim Pritlove
Das heißt, die die Kontrolle kann eigentlich nur so gut sein wie die Fragen, die man an der Stelle äh fragen kann. Deswegen ist es.
Hans-Christian Ströbele
Ja und natürlich auch der Mitarbeiter, das muss man sowieso wissen. Abgeordnete sind in der Regel nur so gut wie ihre Mitarbeiter.Und ähm das heißt und der einer der großen Fehler ist, dass wir die Mitarbeiter nicht mit in das Gremium nehmen dürfen. Das heißt, wir bekommen die Sitzung eigentlich gar nicht mit.Das ist,in allen anderen Ausschüssen anders, also im Auswärtigen Ausschuss sitzt dann der mit einem Rechtsausschuss, sitzen die Mitarbeiter hinten, hören, was die Bundesregierung sagt, machen dann Sprechzettel und so. Geht hier alles nur sehr eingeschränkt, weil die gar nicht dabei sein dürfen.
Tim Pritlove
Wer könnte denn diese Riegel ändern?
Hans-Christian Ströbele
Jedes Mal, das beantrage ich ungefähr alle Jahre oderäh in jeder neuen Reform. Wir haben jetzt zu Beginn wieder der neuen Legislaturperiode, wieder eine Geschäftsordnung beschlossenda müsste aber noch das Gesetz geändert werden, dass die Mitarbeiter, die wir neuerdings haben seit der letzten Legislaturperiode, dass die auch da mit rein dürfen.Bisher nicht durchgesetzt, aber irgendwann wird das kommen,Also wir es gibt auch da, wenn man jetzt die Geschichte der letzten zehn Jahre sieht, ähm immer mehr Möglichkeiten, Rechte, Informationsrechte, zum Beispiel auch das Recht, dass äh von dem der Ausschuss ja manchmal dann Gebrauch gemacht hatdass ähm der Ausschuss ein Bericht beschließt und im innerheitlichen Themen, der dann öffentlich gemacht wird, also ein paar Sätze,der Vorsitzende und ganz wichtig, die äh.Also die äh Leute, die das anders sehen, wie häufig die Opposition, die dürfen dann auch, auch öffentlich,ihre dazu sagen, ne, dürfen dann sagen, wenn das öffentlich jetzt gemacht wirdin dem äh bei der Bewertung äh stimme ich nicht zu, aus denen den Gründen, ich sehe das ganz anders, ne? Das ist auch schon mal ein Schritt hin zu mehr Öffentlichkeit. So haben wir eine ganze Reihe von Sachen, die wir da dürfen, auch in dem Verfassungsschutzbericht.Der soll in Zukunft öffentlich vorgestellt werden, können Fragen gestellt werden. Also wir arbeiten dran.Also ich habe mir eine lange Skala im Laufe der Jahre erarbeitet, auch von meinem Mitarbeiter. Äh an Forderungen, wie wir das ganz anders haben wollen. Wir wollen letztlich auch darauf hinaus, dass das ein Ausschuss wird wie jeder anderealso der in der Regel öffentlich tagt. Das ist zum Beispiel in Berlin so, also der Berliner.Die tagen grundsätzlich öffentlich, manchmal geheim, hier ist das so, dass er nie öffentlich daWir wollen, äh, das habe ich auch immer wieder vorgeschlagen. Das soll jetzt wahrscheinlich auch gemacht werden, äh, dass man, wie das in den USA ist, dass man hin und wieder in öffentlichen Anhörungen, die Chefs der.Geheimdienste befragen kann.
Tim Pritlove
Aber in Berlin ist das ja im Prinzip auch schon eine Reaktion gewesen auf einen äh Skandal. Also da musste auch erstmal wieder was passieren, dass ich das äh ändert. Den haben wir jetzt so auf nationaler Ebene noch nicht äh stattfinden sehen.
Hans-Christian Ströbele
Das muss also alle haben gesagt, alle Fraktionen, alle Parteien, Herr Oppermann hat noch im Wahlkampf seine neuen Forderungen dargestellt. Die vergessen das immer relativ schnell nach mal nach der.
Tim Pritlove
Ja, da hat man auch so viel zu tun, also es ist.
Hans-Christian Ströbele
Äh und wir haben jetzt auch eine neue Geschäftsordnung beschlossen, da sind auch ein paar Sachen drin, äh aber die ganz, ganz wesentlichen sind dem äh nicht drin. Dazu müssten dann vielleicht die Grünen doch mal fünfzig Prozent kriegen.
Linus Neumann
Und diese diese Forderungen haben sie jetzt über über zwölf Jahre eigentlich erarbeitet und vertreten und gesammelt und hat.
Hans-Christian Ströbele
Alles realistische und alles keine Spinnereien, sagen wir mal so, ne.
Linus Neumann
Davon gehe ich aus, aber ähm jetzt.Jetzt ist ja ihre Zeit eigentlich, ihr Moment ist ja jetzt da mit dieser äh politischen, mit diesem politischen Forderungen an die an die Öffentlichkeit zu treten.Und das tun sie jetzt auch gerade und ähm jetzt gibt's eine große Spinnerei, die da einen äh Untersuchungsausschussbeschäftigt gerade, die Spinnerei stammt auch von ihnen oder geht auf sie zurück, nämlich Edward Snowden anzuhören oder Edward Snowden äh.Ähm hier zu schützen, ihm Asyl zu gewähren und ihn anzuhören bei der Aufarbeitung äh dieser des NSA-Skandales.
Hans-Christian Ströbele
Also ich bin mit diesem NSA-Skandal, der hat mir den ganzen Sorgen für ein verdorben letztes Jahr. Äh Anfang Juni ging das ja los.Erst dachte ich na, ist eine der üblichen Meldungen, dass da irgendwie wieder was so und dann nachher merkte man im Laufe des Juni merkte man, das ist sehr, sehr viel mehrund dann habe ich ja überall auch gefordert, ähm wir müssen da jetzt mal wissen, was Sache istund dann hat die Bundesregierung einen Fragenkatalog an die britische Regierung und den Dienst und an die US-Dienst geschickt, der es bis heute nicht beantwortet, obwohl sie wiederkamen und sagt,der wird jetzt ganz zeitnah bei äh drei, vier Wochen, sechs Wochen haben wir die Antwort, haben wir bis heute nichtSo und dann habe ich gesagt, wenn man da jetzt Näheres wissen will, äh da gibt's doch einen Mann, offensichtlich, kannte der ja auch nicht, äh der da sehr viel mehr weiß, äh der ist noch nicht aus der Welt, den kann man doch mal, kann man mal hingehen und sagen, wissen Sie noch was und sind Sie bereit, uns das zu erzählen?Das habe ich irgendwie, alle dachten immer, der Schröder, die wäre irgend so eine Macke. Äh habe ich immer wieder gefordert, gesagt, Bundesregierung, Bundesanwaltschaft.Abgeordneten sollen doch mal dahin gehen. Hat keiner gemacht und irgendwann Ende Juni haben wir dann hier gesagt, ähm,Also wenn die das nicht machen, probiere ich das mal.
Linus Neumann
Dann waren sie einen Tag Außenminister Deutschlands, zumindest.
Hans-Christian Ströbele
War ja erst im Oktober.
Tim Pritlove
NN berichtete.
Hans-Christian Ströbele
Es war erst im Oktober äh also wir haben uns dann bemüht, das hat dann geklappt und äh seit ich,also schon vorher war ich der Meinung natürlich ist das ein klassischer Zeuge. In England würde man sagen Krozeuge, äh die man da braucht, äh derund das aufklären kann. Das hat er ja dann bestätigt. Und seitdem setze ich mich erstens dafür ein, äh dass diesesdie Afrikaner nicht liefern, die können uns ja ihre Akten alle von der NSA zur Verfügung stellen. Tun sie ja nicht. Zeugen zur Verfügung, Herr Alexander, kann da mal herkommen und uns das alles erklären, warum wie sie sich hier immer ein deutsches Recht und Gesetz gehalten haben, wie er gesagt hat.Das kann er uns ja mal erläutern, aber.
Tim Pritlove
Aber nur auf deutschem Boden, also.
Hans-Christian Ströbele
Ja, das kann er sagen, wo er will. Wir würden auch rüber fahren.
Tim Pritlove
Sie meinten ja immer, dass sie sich auf deutschem Boden an das Gesetz gehalten haben, aber ich glaube, die NSA-Zentralen gelten ja gar nicht als deutscher Boden.
Hans-Christian Ströbele
Dass dass ja, ob das hier in Deutschland bewahrt, da wahrscheinlich nicht, aber mindestens, sagen wir mal, das mit dem Handy der Kanzlerin hat ja hier stattgefunden und das ist eigentlich, kenne kein Gesetz, äh, nachdem das.Zulässig ist. Also es muss noch gemacht werden.
Linus Neumann
Da will ich jetzt mal einen Exkurs anstrengen.
Hans-Christian Ströbele
Neon, und jetzt, jetzt gehen wir weiter und jetzt haben wir, habe ich zu gesagt, der muss hierher und dann haben seit August fordere ich das ja, möglichst her und dann war ich da, habe gesagt, ja, der weiß und so,und jetzt arbeiten wir dran und alle haben gesagt, da kommt gibt's doch keine Untersuchungsausschuss, die Amerikaner werden das schon verhindern. Jetzt gibt's sie.Und wir haben da lange gebohrt und jetzt ist unsere Aufgabe, ihn hierher zu kriegen. Und jetzt kommt er zu, seit ich da war, ähm.Und ihn erlebt habe. Sie haben ihn ja inzwischen auch erlebt in den verschiedenen äh Video äh Geschichten, die er gemacht hat.Bin ich so überzeugt, dass der Mann nicht nur recht hat und was Gutes getan hat, sondern.Um die Welt sich wirklich verdient gemacht haben. Äh und deshalb wir auch ähm das habe ich ja dann im Bundestag auch geäußert, dankbar sein müssen, auch die Kanzlerin.Dass er hier überhaupt dazu verholfen hat, dass sie weiß, dass sie abgehört worden ist und deshalb müssen wir ihm auch ein vernünftiges äh normales Leben ermöglichen.Das sind zwei Gründe jetzt, warum er her muss. Und ich sehe die Schwierigkeiten. Äh ich habe auch ein gewisses Verständnis dafür, dass man sich mit dem großen Bruder,nicht anlegen will, das tut keiner gerne.Aber ich glaube, es müsste Mittel und Wege geben, wie man auch Verständnis etwa im US-Kongress oder auch in der US-Öffentlichkeit dafür.Kann.
Tim Pritlove
Ich habe nicht so den Eindruck, dass die so versöhnlich unterwegs sind.
Hans-Christian Ströbele
Das äh ist zwar hinsichtlich Snowden persönlich.Offenbar richtig, obwohl ich von Obama nicht mehr gehört habe, dass er sagt, das ist ein Verräter, sondern er äh hat ihn ja selbst in seiner Rede irgendwie als einen wichtigen,ähImpulsgeber, ja, genannt. Äh und wir dürfen ja nicht übersehen, dass im US-Kongress äh das äh Friedem-Act in Vorbereitung ist als Konsequenz-Stars.Vorangetrieben von denen, die dieses Patriot-Act, also dieses äh harte Abhör äh Gesetz vorher äh also nach dem elften neunten äh.Gebrachter.Und auch andere äußern sich dadurch auch schon kritisch und wir dürfen nicht vergessen, dass führende US-Zeitungen wie Washington Post oder äh New York Times auch sich öffentlich dafür einsetzen, was sicher auch.Ähm äh nicht so besonders akzeptiert für den weiten Kreisen der USA für eine Begnadigung.
Tim Pritlove
Pulitzer-Preis jetzt dafür eingesackt haben, ja.
Hans-Christian Ströbele
Ja genau, ja, ja. Äh also nie auch auch richtig eine Kampagne gemacht haben für äh.Begnadigung von Snowden und so, also ich will damit sagen, auch da gibt's eine Diskussion, auch die USA sind da nicht monolithisch, einheitlich, sondern.Auf die muss man hoffen und ich bin ja,jetzt sind wir wieder ganz am Anfang, vielleicht zum Ende. Ich habe ja die Affären in den USA mitbekommen von Watergate,äh bis und was da alles gegeben hat, die ihr alle irgendwie von Whistleblowern.Die zunächst heftigst beschimpft wurden und ist vom Arzt bezichtigt worden sind, die heute hochgeehrte Journalisten und Persönlichkeiten in den USA sind. Er liebt also da habe ich durchaus die Hoffnung, dass da in einigen Jahren das anders gesehen wirdund vielleicht können wir dazu beitragen. Auch das Nobelpreiskomitee.
Linus Neumann
Mit welcher, mit welcher Reaktion der USA würden wir denn jetzt mal realistisch zu rechnen, wenn DeutschlandDas tut. Also wir haben ja sogar schon von Regierungsmitgliedern eben diese diese dieses Eingeständnis, dass man sich eigentlich gar nicht zutraut, diesen Mann hier Schutz zu bieten. Wovor?
Hans-Christian Ströbele
Armutszeugnis ähm für unsere Sicherheitsdienste kann ich nur sagen, wenn man sagt, wir sind nicht in der Lage, eben hier davor zu schützen, obwohl man äh täglich,oder mindestens jede Woche in Deutschland ähm Frohnzeugen, wichtige Zeugen für Strafprozesse, vor der Mafia.Relativ sicher schützt. Vor anderen schrecklichen ausländischen Geheimdiensten und wovor man Angst hatda sage ich, da halte ich fast alles für möglich äh und erinnere mich daran, dass noch neunzehnhundertneunzig nach der Wende.Die USA hier einen ganz normalen wegen Straftaten gesuchten in Berlin gekidnappt und der US-Justiz zugeführt haben, ohne,Affbefehl oder irgendwelche sich um solche äh Nebensächlichkeiten in Anführungsstrichen zu kümmern. Und äh ich bin ja, ich bin ja äh bei der.Etwas in Unmenade gefallen bei einigen Medien, weil ich das immer schon so angedeutet, mankann da ja nichts ausschließen. Was ich alles den Amerikaner zu äh also zuspreche, aber ich bin einfach durch einen Untersuchungsausschuss von drei Jahren gegangen und weiß zu, was die alles fähig sind.
Tim Pritlove
Als die rot-grüne äh Koalition in Berlin mit der AL damals kam, ich glaube eine der ersten Entscheidungen war zu den Amerikanern zu gehen und sie doch zu,dieses Recht äh dann nochmal darauf zu verzichten, was ihnen wohl noch zugestanden hat, hier irgendwie, wenn's Not tut, auch irgendjemand mal zu erschießen, weil quasi noch das alte Kriegsrechtäh galt. Aber es gibt ja jetzt auch noch ein gewisses Alliierten äh Recht und soweit ich das verstanden habe. Hätte theoretisch auf dem Papier zumindest.Politisch äh so durchsetzbar ist, steht auf dem anderen Blatt. Äh das amerikanische Militär schon, auch die Kraft äh hier oftdeutschem Boden zu sagen, naja, das ist hier eine unmittelbare äh Bedrohung äh der Vereinigten Staaten von Amerika, den schnappen wir uns jetzt mal.
Hans-Christian Ströbele
Das stimmt so nicht. Also da äh ich nehme das natürlich auch wahr, dass da durch die Medien alles mögliche erzählt wird. Ähm.Ich will nicht behaupten, dass sich alle Geheimvereinbarungen kenne. Wir werden in diesem Untersuchungsausschuss, den es jetzt gibt, äh uns alle vorlegen lassen, ob wir dann alle kriegen, weiß ich nicht, aber jedenfalls werden wir das forderndie Vereinbarung, glaube ich, von dreiundfünfzig und.Neunundfünfzig oder neunundsechzig, also die da immer durch die Gegend geistern, die sind tatsächlich aufgehoben worden im letzten Sommer, die gibt's nicht mehrAber auch diese Vereinbarungen sagen lediglich, dass die USA Anspruch auf Informationen haben, wenn ihre,das hat immer mit den Stationierungskräften natürlich äh zu tun in Deutschland. Wenn ihre äh Kräfte in Deutschland, also die US-Bürger.Gefährdet sind. Äh dann haben sie zur Abwehr dieser Gefahren, haben sie äh das Recht, Informations. Das heißt, es ist nach,den Geheimvereinbarungen, die mir bekannt sind, nicht so, dass die nun einfach hier in Deutschland machen können. Faktisch ist es ganz anders.Also ich weiß, dass im Zusammenhang etwa mit den Ermittlungen nach dem äh F neunten, also Hamburg und so, äh da haben wir uns immer wieder auch in dem früheren Untersuchungsausschuss darum gekümmert.Ähmwas macht eigentlich die CIA? Da haben wir gar nicht so sehr an die NSA gedacht. Was macht denn eigentlich die CIA hier und wir wussten von Operationen, von denen in Neu-Ulm zum Beispielaber auch in anderen Gegenden in Deutschlands und da haben wir das nachgefragt. Was machen die eigentlich, ne? Auf welcher Rechtsgrundlage sind die hier tätig? Leute abhören, beobachten und soDa wurde uns immer nur gesagt von den äh von unseren Diensten. Um die kümmern wir uns nicht. Das sind schließlich unsere Freunde und Freunde spioniert man nicht aus.Ne? Und.Also so äh ist da ist da die Lage. Natürlich machen die, wenn die schon mit solchen vielen Kräften hier sind, auch geheimdienstlich tätigen, wahrscheinlich vieles, was man nicht weiß, abervon der Rechtslage ausgeht, dürfen sie das eigentlich nicht. Soweit ich diese Geheimvereinbarung kenne.
Tim Pritlove
Also kurz gesagt, es äh es macht schon so den Eindruck, als äh könnte Deutschland Snowden hier einen sicheren Platz.
Hans-Christian Ströbele
Wenn die wollen könntet.
Tim Pritlove
Und warum wollen sie denn nicht?
Hans-Christian Ströbele
Vor den Augenbrauen hochziehen in den USA sich fürchten.
Tim Pritlove
Ja, aber ist nicht so, wenn der große Bruder die Braue lupft, das dann dann schon ganz schön Welle gemacht wird.
Hans-Christian Ströbele
Es ist so, dass die, das kann ich nur immer wieder sagen, aus dem, was ich.Erkenne oder erfahren habe, dass die sich nicht mal trauen, dem großen Bruder, so wie wir jetzt hier gegenüber sehen, in die Augen zu gucken und sagen.Hey jetzt sag doch mal,äh nur so ungefähr, wie viel Millionen Bundesbürger habt ihr nun da auf der Pfanne gehabt? Waren's jetzt fünf Millionen, waren's fünfundzwanzig Millionen? Waren's achtzig Millionen? Wir wollen doch nur so ein bisschen was wissen, weil wir in Deutschland immer gefragt werdenSelbst diese Frage, sondern da wird dann so geredet,ein Problem in Deutschland, sie müssen das doch sehen und wenn sie uns nicht helfen bei der Bewältigung des Problems. So, ne, also es ist einfach ein, der ich sage immer, ein Devotes Verhältnis.
Tim Pritlove
Ein bisschen jämmerlich, oder? Wenn das so ist.
Linus Neumann
Und woher kommt das? Also ich hätte erwartet, dass es ähm alsomal böse ausgedruckt, gedruckt, es war klar, dass dass sie sich da jetzt äh dass sie laut werden würden, ja, weil sie auch nicht ähmwie gesagt, böse gesagt, nicht in einer Position sind, wo sie da jetzt irgendwie konkret was zu befürchten haben. Das wird ihnen ja auch von einigen kritischen Artikeln vorgeworfen, dass sie jetzt im äh in dem Untersuchungsausschuss ähm eine große Welle machenund daraus politisches Kapital schlagen.Ähm wie dem auch sei, also ich habe da im Freitag so einen äh äh Kommentar gelesen, der mich dann auch sehr gewundert hat. Ähm aber wie kommt es, dass.Also wie viele Parlamentarier haben wir da im im Bundestag sitzen? Sechshundert dass das.Dass keiner ähm diese Position laut vertritt. Niemand.
Hans-Christian Ströbele
Das stimmt nicht. Also der Kollege von Notz, der vertritt das auch und dass wir die brauchenauch wenn sie auf mit den neuen Vorsitzenden oder auch Vertretern der SPD oder auch der Union.Die haben inzwischen auch nicht mehr das, dass sie sagen, der weiß ja nix und den brauchen wir gar nichtsondern die sagen naja musst du vorher erstmal klären, gibt's überhaupt rechtliche Möglichkeiten und so. Aber das ist ein wichtiger Zeuge, das bestreiten wir auch gar nicht und soDie Frage ist jetzt, wie stark ist der öffentliche Druck, dass die sich dem weiter entziehen können, äh den Zeugen hierher zu holen?
Linus Neumann
Also es ist so ruhig und äh bis Sonnenschein, die Debatte da doch nicht zu gehen, wenn jetzt grade der Herr Billinger da.
Hans-Christian Ströbele
Nö. Na ja.
Linus Neumann
Äh also was war da überhaupt los?
Hans-Christian Ströbele
Das weiß ich nicht. Der ist äh ich schätze den, ich habe imNSU-Untersuchungsausschuss, glaube ich, mit ihm gut zusammengearbeitet und ach, die schätze ihn auch, weil er da auch Fragen gestellt hat, die durchaus kritisch äh waren und.Die auch sachdienlich war, er ist ja kriminalbeamter, also konnte das auch ich verweise es nicht, verstehe es auch nicht,Ich kann da auch nur immer wieder dazu sagen, nachdem, was ich gehört habe, ich bin ja da nicht dabei, ich gehöre dieser Unionsfraktion nicht an und auch der Bundesregierung nicht, dass es da äh.Wichtige Debatten gegeben habe, um das mal neutral auszudrücken oder dass da auch äh in gewisser Weise Druck ausgeübt worden ist, jedenfalls eine Erwartungshaltung macht. Und das mindestens ähdass vor der Reise der Kanzlerin, die ja jetzt offenbar jetzt nächste Woche in die USA fliegt, ähm.Ungern hätte einen Beschluss, dass äh es eine ordentlich auftritt.
Linus Neumann
Weil das Ticket jetzt schon gebucht ist, das wäre schade. Wäre schade um die Reise.
Hans-Christian Ströbele
Nee, das äh also ob sich das ändert und ob man da irgendwas findet, das,sagt nur einmal, das hängt von den äh von den äh Verhältnis zu den USA ab und ich bin immer noch davon überzeugt, ich bemühe mich ja auch mit den US-Abgeordneten in Kontakt zu kommen.Also als der Herr Senator Widen hier war, äh.Habe ich versucht, ihn oder habe mal ihn angesprochen. Der war aber daran, der wollte nur hierher kommen, um gut Wetter zu machen. Äh der war jetzt nicht so im Thema.Aber ich glaube, wenn ich mit denen mal ernst alleine reden könnte, dann würden die das zum Teil auch anders sehen.
Tim Pritlove
Na, was hältst du davon ab, gleich das nächste Flugzeug zu besteigen?
Hans-Christian Ströbele
Das die nicht jedem empfangen, auch nicht im Deutschen Bundestagsabgeordneten. Das muss man ja vorbereiten und die müssen ja sagen und die haben ja auch viele Termine. Und ob die sich jetzt darum reißen mit mir dann, weiß ich nicht. So wichtig bin ich auch nicht.
Tim Pritlove
Schon lieber nach Russland.
Linus Neumann
Wird mich noch eine Sache interessieren. Äh abschließende Frage. Ähm sie sind gerade auf das Kanzlerinnen zu sprechen gekommen. Ähm.Was für mich persönlich war das der äh und für viele andere Weise dieses äh ja sie hören alle Deutschen ab.Auch die Bundeskanzlerin, ja, wie auch die Bundeskanzlerin. Also das Kanzlerin-Handy war ja nicht nur in Deutschland, sondern auch international, so,das ganz große Ding, wo man was wirklich dann diesen diesen Skandal dann wirklich auch mal auf auf Regierungsebene dann den Schwung gegeben hat, ne? Ähm.Für mich ist das nach wie vor schwer.Rationalen nachvollziehbar, denn äh wenn ich eins von einem Geheimdienst erwarten würde, dann ist es, dass er die äh Regierungsmitglieder der jeweiligen Staaten ähm.Genau unter die Lupe nimmt. Alles andere würde ich erstmal nicht erwarten. Ja, also politisch relevante Akteureerwarte ich oder rechne ich damit, dass zum Beispiel der Bundesnachrichtendienst diese,im Ausland beobachtet. Und ich bin, gehe auch davon aus, dass er das bei äh zum Beispiel in Frankreich macht, dass man sich darüber Gedanken macht,Erstens, wer sind da im Moment die äh die Leute, die da das Sagen haben und was sind Ausrichtsreiche Kandidaten, die da in Zukunft was zu sagen haben und wie ist deren Verhältnis zu meinen,zu meinen politischen Bestrebungen. Find ich.Nicht gut, nicht richtig, wie auch immer, aber finde ich absolut offensichtlich.Jetzt ist das mit dem Kanzlerinnen-Handy, aber an der Sache so eskaliert. Wir erklären sie sich das.
Hans-Christian Ströbele
Ja, weil das gar nicht geht, wie die Kanzlerin gesagt hat. Das geht gar nicht. Das andere vielleicht, ne.Also in einem Punkt haben sie Recht. Äh das ist äh natürlich äh ein wichtiger Punkt, dass auch Kanzlerin abgehöre, aber viel wichtiger ist, dass es wahrscheinlich,Millionen oder zweistellige Millionen äh von Deutschen gibt.Äh ähm Kommunikation von deutschen Bürgern, sei es in USA abgefangen, in den äh Glasfaserkabeln oder wo auch immer. Äh das ist eigentlich äh der Hauptskandal, sehe ich auch so.Aber wahrscheinlich weggesackt, so Ende August äh als das nicht mehr so Thema, wenn das Kanzlerhandy nicht dazugekommen. Das ist dazu gekommen, weil.Erstens die Uhrargumentation, die auch von Herrn Alexander bis zu Herrn Obama immer wieder gebracht worden ist. Wir machen das ja alles nur um die Welt und und die USA,und übrigens auch die Deutschen vor dem internationalen Terrorismus zu schützen.Diese Argumentation war nicht mehr so ganz ziehend, äh weil die häufigen Anrufe von Terroristen bei der Kanzlerin unwahrscheinlich sind.
Tim Pritlove
Grenzen, ja.
Hans-Christian Ströbele
Und äh deshalb, dass hier dieses ganze Gebäude fielen sich zusammen. Es fiel auch an sich zusammen, dass der Alexander immer gesagt hat, wir halten uns in Deutschland selbstverständlich an Gesetz und Recht. Das hat ja wirklich immer wieder auch öffentlich betont,So, dazu ist er übrigens auch verpflichtet, nach allen also ist die NSA auch verpflichtet, nach allem, wenn sie hier in Deutschland tätig werden will. Es gibtin diesen Vereinbarungen äh gibt's immer auch äh natürlich deutsches Recht und Gesetz muss beachtet werdenSo, das waren sicherlich die zwei Punkte. Und dann war das auch, was wo das viel plastischer war, als wenn man sagt, alle sind jetzt werden abgewöhnt,du und du wahrscheinlich ähm vielleicht wäre das, wo das hier so konkret war und wo es vor allen Dingen offenbar in dem AufgeregtenDas wollen wir ja noch im Untersuchungsausschuss von der Kanzlerin hören, in dem aufgeregten Telefonat,was sie dann mit Obama geführt hat. Er ja offenbar das irgendwie eingeräumt hat. Zwar nicht direkt, aber indirekt, dem wir sage ich, ja soll nicht wieder vorkommen so ungefähr. In Zukunft sind sie sicherdafür werde ich sorgen, ihr werdet meine Amtszeiten also da sind viele solche zusammengekommen Gründe.Weshalb das so äh herausragende Bedeutung hatte,Wichtiger ist natürlich, dass äh die Gesamtbevölkerung das betrifft. Und jetzt, das machen alle und alle Regierungen. Da bin ich nicht so sicher, also ich glaube erstmal nicht, dass sich der deutsche Bundesnachrichtendienst leisten könnte.Herrn Obama abzuhören oder dem britischen Premierminister und die Queen.Ich glaube, das müsste wahrscheinlich ganz oben genehmigt werden und ich glaube, also jetzt vom Kanzleramt oder so, äh das machen die nicht, weil wenn sie dabei erwischt werden, ist das doch.Noch anders als wenn's in Deutschland. Also raus, natürlich machen die auch die irgendwelche,Informationsbilder, über neue Politiker, alte Politiker und geben die der Regierung, aber ist ja noch ein Unterschied, ob man die nach Zeitungslektüre macht oder nach äh allgemeinen offenen Gesprächen oder ob mangeheime äh oder vertrauliche, intime und weiß ich, was Gespräche am Handy abhört.Also das ist ja der riesige Unterschied und gegenüber dass man das auch versucht äh bei irgendwelchen Potentaten in Nord und Korea oder anderen näher liegenden Ländern, das davon gehe ich auch aus, versucht, ob's klappt, weiß ich nicht.Und.Genau äh aber es ist noch ein Unterschied, wenn man das bei äh jetzt eine befreundete Regierung, woher Obama glaube ich eine Woche vorher oder zwei Wochen vorher gesagt hat, was regt ihr euch so auf? Wenn ich wissen will, was die Kanzlerin.Denkt, dann rufe ich sie doch an.
Tim Pritlove
Und jetzt war's auf einmal, wenn ich wissen will, was sie denkt, dann höre ich sie doch ab.
Linus Neumann
Noch dazu bei einer Regierung, die, wie man jetzt sieht, ja, wirklich handzahm ist. Also, vor der Regierung war ja nun wirklich.
Hans-Christian Ströbele
Nee, das äh also das muss das muss man sich dabei ähm natürlich immer sehen und insofern sagen wir mal für die äh gesamtdeutsche Bevölkerung und.Bemühen, das mindestens zu beenden.Wenn ich auch irgendwie mit Sanktionen zu versehen, was da passiert ist. Das läuft ja im Augenblick, während wir hier sitzen, wahrscheinlich ja weiter.Oder mit Sicherheit weiter die sind natürlich dadurch erhöht worden, dass das so eine Bedeutung hat und dass das auch sagen wir mal weltweit diskutiert worden ist und und so.
Tim Pritlove
Wenn man über den NSA-Skandal äh diskutiert, kriegt man immer schnell zu hören, das würde ja dann auch keinen interessieren. Die Bevölkerung nicht interessieren, ist das so, mit ihrem Zugang zur Bevölkerung äh auch äh so festzustellen.
Hans-Christian Ströbele
Nee, ich glaube, es haben, das haben auch schon die Regierungsparteien begriffen. Die SPD schon im Wahlkampf, CDU hat das ja etwas größere Schwierigkeiten, das zu begreifen.Aber ich nehme auch an, äh auch die merken, dass das führt nicht jetzt zur Revolution und zur Massendemonstration, ich sage mal, leider,es wäre natürlich nett, wenn die hier jetzt sich eine halbe Million vorm Kanzleramt versammeln würden. Äh aber die wissen, dass das äh.Schon in der Bevölkerung wahrgenommen wird und wenn's dann Umfragen gibt, dass sechzig Prozent der Bevölkerungsnoten als Helden sehen, dann hat das, glaube ich, auch eine gewisse Eindruck bei der Kanzlerin oder auch bei der CDU.
Tim Pritlove
Ich glaube, wir haben's, oder?
Hans-Christian Ströbele
Ja, das wäre sehr gut. Ich glaube, ich bin viel zu lange jetzt.
Tim Pritlove
Ja, es äh wir haben's.
Hans-Christian Ströbele
Lange haben sie gar nicht genehmigt.
Tim Pritlove
Ausgereizt. Ja äh insofern äh kann ich's mit äh Pofalla sagen und das Interview für beendet äh erklären. Und äh vielen Dank, Hans-Christian Ströbele. Genau.
Hans-Christian Ströbele
Viel Spaß beim senden.
Tim Pritlove
Alles klar, werden wir haben. Tschüss.So, das war äh unser Gespräch, zwei Stunden hat's gedauert. Das war länger als ähm geplant, aber ungefähr so lange wie erhofft. Haben sozusagen den Zeitrahmen hier auch voll äh ausgenutzt.
Linus Neumann
Ja, ich hoffe, dass wir auch in Zukunft mit dem Logbuch Netzpolitik noch viele unterschiedliche Bereiche beleuchten. Und bin mal gespannt, wen wir uns zur Folge zweihundert uns zu Ehren einladen dürfen.
Tim Pritlove
Müssen wir so lange erstmal wieder warten. Genau, mit äh weiteren Kurzmeldungen wollen wir uns äh wollen wir euch in dieser Sendung erstmal nicht äh weiter nerven, aber die hunderteins, die kommt ja äh bestimmt bald.
Linus Neumann
Vielen Dank.
Tim Pritlove
Bis bald, tschüss.

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