LNP097 Garantiert nippelfrei

Netzsperren in der Türkei — Jugendmedienschutzstaatsvertrag — EuGH erlaubt Urheberrechts-Netzsperren

Die heutige Sendung konzentriert sich auf das Thema Netzsperren und das anhand zweier Beispiele: den jüngst verstärkten Netzsperren der Türkei gegen Twitter und die anhaltende Diskussion über eine Neuordnung des Jugendmedienschutzstaatsvertrags in Deutschland.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

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EU-Datenschutzverordnung — EU-Netzneutralität — NSA-Untersuchungsausschuss — Zuckerberg und Obama — ICANN — Außer Reichweite / Komplizen

Die Durststrecke ist beendet: Linus hat seine Auszeit beendet und es geht wieder in gewohnter Runde mit neuer Kraft weiter. Im Mittelpunkt stehen natürlich die jüngsten Entscheidungen im Europäischen Parlament und die immer noch sehr zögerlichen Ansätze, in Deutschland sich endlich mal an die Aufarbeit des bald seit einem Jahr währenden Überwachungsskandals zu machen. Wir schauen dann noch kurz Mark Zuckerberg und Barack Obama beim Streiten zu und geben Euch eine Empfehlung für eine Wochenendgestaltung im April in Berlin.

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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Morgen Linus.
Linus Neumann
Morgen. Guten Morgen Tim. Du warst weg. So ist es.
Tim Pritlove
Du warst weg. So ist es. Und und und was was bist du jetzt?
Linus Neumann
Wieder da.
Tim Pritlove
Wir sind wieder da, Logbuch Netzpolitik, die sechsundneunzigste Ausgabe nach einer längeren Durststrecke äh ohne Linus jetzt wieder mal mit Linus.
Linus Neumann
Das war gar keine Durststrecke, das war doch war ja OK, aber das war also.
Tim Pritlove
Aber ich habe, habe mir eine interessante Drinks bestellt. Also ich hatte hier äh mit Herrn Lohninger da eine schöne äh netzpolitisches äh Anstoßen.
Linus Neumann
Das war so ein Kaminfeuergespräch.
Tim Pritlove
Das war wirklich sehr nett so. Also ein schöner Einblick in äh Brüssel. Wir müssen ihn auch äh zeitnah mal wieder einladen, weil äh ne, kommen wir auch noch, glaube ich, äh gleich dazu.Äh ich denke, da ist äh demnächst nochmal einUpdate von vor Ort auch fällig und ja, Dank auch noch mal an äh Peter Pixer, der das hier in der letzten Sendung auch äh bravurös äh gemeistert hat undja, zur allgemeinen Zufriedenheit hier deinen Vertreter gemacht hat. Dann haben wir nochmal eine Woche Pause gemacht, weil hat sich so recht nicht ergeben. Aber jetzt sind wir wieder da.
Linus Neumann
Ja und ich habe in der Zeit äh mit meiner schönen, neuen Kameraspeicherkarte Fotos gemacht und mit meinem schönen neuen Milchaufschäumer äh Kaffee,und äh ja, Leute, wenn ihr irgendwie noch nicht mal also ich finde das gut, wenn Leute so auf Datenschutz bedacht sind so, ne? Und jetzt nicht irgendwie nur, weil ich dem irgendwie was von Amazon bestelle, musste ja nicht wissen, wer ich bin. Finde ich gut,Aber wer wer es schafft, da irgendwie einen Rückkanal mit anzugeben, dem dem antworte ich ja dann auch gerne.
Tim Pritlove
Mhm. Das hast du dann auch getan. Ging ja nicht. Ach so ging in dem Fall nicht.
Linus Neumann
Ging ja nicht. Vielleicht habe ich die auch selber beschert und gedacht und vergessen. Nein, nein.
Tim Pritlove
Gut, also Mischäumen ist jetzt auf jeden Fall alles kein Problem.
Linus Neumann
Milchschwimmen kann ich.
Tim Pritlove
Ist ja gut, ne, wenn dein äh Alltag jetzt so durchautomatisiert ist, ist es ja auch wieder ein bisschen Zeit für das politische Informationsleistung, ne.
Linus Neumann
Ist einfach ein manueller Milchaufschauer. Also das äh also kennst du die? Ja. Noch nicht durch. Also mein Alltag ist noch nicht ganz so durchautomatisiert.
Tim Pritlove
Ja gut, aber wenn's mitm Schneebesen da arbeiten müsstest, dann würde es sicherlich länger dauern.
Linus Neumann
Das ist richtig und die Qualität des Schaumes ist auch einfach eine andere,Nein, der hat einfach eine sehr, sehr feine Konsistenz. Kann man nicht, äh also muss man.
Tim Pritlove
Okay, ne, schauen wir mal, wie die äh Qualität der Nachrichtenlage äh so ist. Ja.
Linus Neumann
Der Nachrichtenanlage, ja.
Tim Pritlove
Ja. Also, wir haben hier äh in Europa gibt's jetzt äh wir haben lange drüber diskutiert. Jetzt äh ist dann auch tatsächlich mal was,Passiert rund um die Datenschutzverordnung, die ja ich weiß gar nicht, wie lange jetzt in der Diskussion war, mindestens Ewigkeiten auf jeden Fall.
Linus Neumann
Und zwar Ewigkeiten, weil ich weiß, dass wir beim neunundzwanzig C drei hatten wir dann KirstenUnd Jan, äh Jan-Philipp Albrecht und irgendwie noch zwei weitere Personen ähm da, die dann darüber erzählt haben. Und beim dreißig C drei ja nochmalDa war dann aber nur der äh Jan-Philipp Albrecht und.
Tim Pritlove
Also wir nicht Logbuch Netzpolitik, sondern wir, der Kongress an der Stelle, äh wo dadrüber berichtet wurde.
Linus Neumann
Wir die äh die Netzgemeinde. Ja. Und dann jetzt war ich irgendwie sehr überrascht und dann las die Überschrift, oh ja, Datenschutzverordnung passiert das Parlament. So im EU-Parlament hat darüber,abgestimmen gestimmt und dann dachte ich, aha, krass, jetzt ist ja ähm,Jetzt ist ja jetzt ist es endlich beschlossen, aber nein, aber nein. Denn ähm das war jetzt nur der,Äh der der Text von Jan-Philipp Albrecht, von dem Berichterstatter, der dort in erster Lesung ähm,mit sechshunderteinundzwanzig von sechshundertdreiundfünfzig abgegebenen Stimmen angenommen wurde. Aber im Ministerrat,ähherrscht er weiterhin die Verzögerungstaktik und jetzt werden wir halt sehen, also es muss halt irgendwie noch dieser Ministerrat muss jetzt auch irgendwie noch da sein Ei zu legen, bis das dann irgendwann mal eine zu dieser Verordnung kommen kann und das heißt, es ist jetzt einfach nur gezeigt, so okay Parlament, wo ja alleähm Mitgliedsstaaten so ausführlich vertreten sind. So, da gibt's jetzt einen breiten Konsens, aber von dem Ministerrat irgendwie weiterhin.
Tim Pritlove
Kann man vielleicht nochmal kurz sagen, also wie das grundsätzlich im äh auf EU-Ebene funktioniert, ist die Kommission reicht ein Vorschlag äh ein, äh auf den kann dann das äh Parlament eine,eine eine Meinung zu äh abgeben und das ist jetzt quasi in der das erste Mal passiert,die man sich wirklich sehr, sehr, sehr lange darüber unterhalten hat und also Abertausende an Veränderungsvorschlägen vor allem eingereicht wurden. Also es ist äh wir hatten ja auch vor einem Jahr hier mit Christen Fiedler auch bei Lokbuch gesprochen und da kam das ja schon ganz gut durch, ja. Das hat ja dann auch,viel nach sich gezogen, Lobbyplug und ähnliche äh Projekte. All das ist aus äh der Diskussion nur um diesen einen Vorschlag hervorgegangen.Und äh jetzt müssen sich halt die anderen Entitäten dazu äußern. Und das ist halt nicht nur das Parlament, sondern eben auch der europäische Rat.Im Wesentlichen die Regierungen äh vertritt und dann geht das dann in die Verhandlung. So und dann kann's auch nochmal eine zweite Lesung äh geben et cetera und am Ende äh wird es vielleicht sowieso auf so einen ähm,ähm wie nennt man denn nochmal gleich diese Tätigkeit äh das habe ich jetzt gerade nicht ganz. Also so eine Konsensfindung quasi zwischen Parlament,und europäischem Rat. Und dann,wenn wir erst das Endergebnis feststellen. Aber so oder so ein äh Erfolg ist insofern erzielt worden, als das hier ein Konsens erzielt werden konnte durch das,Parlament. Ich weiß nicht, hast du Details auch über was jetzt eigentlich wirklich drinsteht? Äh da müssen wir, glaube ich, wirklich nochmal,in Brüssel nachfragen, oder?
Linus Neumann
Ähm da,Da habe ich keine Details summe, aber ein gutes an also ein gutes gutes Anzeichen, ja? Weil dieser, wie gesagt, dieser Bericht ist ja von dem Jan-Philipp Albrecht von dem äh Berichterstatter, der Grünen Partei. Ähm.
Tim Pritlove
Also er ist nicht der Berichterstatter der grünen Partei, sondern er ist in dem Moment.
Linus Neumann
Für diesen für diesen.
Tim Pritlove
Diesen Ausschuss, der da quasi führend ist, äh, tätig. Es gibt immer eine Person, die ist der Berichterstatter und das war in diesem Fall er.
Linus Neumann
Genau und da er dieses Ding formuliert hat, was jetzt da angenommen wurde, würde ich davon ausgehen, dass das jetzt erstmal auf einer sehr datenschutzfreundlichen Linie ist.
Tim Pritlove
Wobei er jetzt als Berichterstatter eben sehr wohl auch in der Pflicht ist, den Konsens des Parlaments und in dem Fall auch der Ausschüsse herzustellen.
Linus Neumann
Allerdings kenne ich inhaltlich jetzt weiter nichts großartig dazu,weil insbesondere im im Hinblick auf diesen langen Gesetzgebungsprozess, der da jetzt oder diesen Findungsprozess, der da noch vor uns steht, das wahrscheinlich,jetzt auch an dieser Stelle erstmal noch müßig ist, da diese tausende von Änderungsanträgen alles irgendwie im Detail auseinanderzunehmen. Ähm,Insofern habe ich da jetzt tatsächlich noch keine äh noch kein wirklichesäh Wissen zu. Allerdings, wer jetzt meine und da ist das jetzt meine Vermutung, wenn es da ein, wenn es da jetzt grobe Probleme zu gäbe,dann wäre das zu mir durchgedrungen. Das wäre jetzt so meine ähm.
Tim Pritlove
Also dann hältst du dann deine Quellen gehabt.
Linus Neumann
Hätte ich Köln gehabt, ja. Also wenn's so, das wird jetzt auch bei Netzpolitik org äh sehr,Also sehr fröhlich entgegengenommen diese Nachricht und nur kurz verkündet. Insofern scheint es da im Moment an dieser Stelle keine großartigen Probleme zu geben, aber im weiteren Verlauf werden dann sicherlich wird dann sicherlich noch der,Ärger insbesondere mit dem äh Ministerrat kommen. Aber was schön ist, jetzt hat man als,jetzt hat man eben wenigstens diesen, diesen, diese große Entscheidung der vielen abgegebenen Stimmen, wo man jetzt sagen kann, OK, das ist jetzt hier durch ein,demokratischen Meinungsbildungsprozess gegangen. Das kann man wohl glaube ich an der Stelle wirklich mal sagen, wenn man sich überlegt, wie viele Leute da äh jetzt,Änderungsvorschläge gemacht haben, dieser sogenannte Lobbyistensturm, von dem ja da viele berichtet haben,Wir erinnern uns, Kirsten hatte das ja eindrücklich geschildert, wie das jetzt also alle möglichen,Interessengruppen sich dazu berufen fühlen und so ein ein so ein starke Lobbyismusaktivität eben noch noch nicht unbedingt äh sie erlebt hätte,Ähm das heißt also dieser, das wurde jetzt wirklich offensichtlich mal diskutiert, ja? Und lange abgewogen,Und das ist jetzt hoffe, das klingt nach einer ganz, ganz gut abgehangenen Entscheidung, die da jetzt grade mit einer breiten Mehrheit angenommen wurde.
Tim Pritlove
Gut, das werden wir dann vielleicht nochmal, äh wenn wir mal direkt in Brüssel nachfassen und schauen, wie dort äh die allgemeine Stimmungslage ist und vor allem wie die Stimmung dann äh,zu sein scheint im Europäischen Rat. Ja.
Linus Neumann
Wir bleiben in Brüssel.
Tim Pritlove
Genau. Da ist dann nicht so gut gelaufen. Das äh hatte sich ja hier vor zwei Wochen auch schon äh angedeutet, beziehungsweise vor drei Wochen, als ich mit Thomas Luninger gesprochen habeda sollte ja diese Abstimmung über die Netzneutralität im ITAE Ausschuss bereits äh stattgefunden haben. Das wurde dann kurzfristig nochmal vereitelt durch so einen kleinen äh ja legalen Schlenker, den die Grünen da eingelegt haben.
Linus Neumann
Bei den bei den Piraten nannte man das, glaube ich, äh Geo-Tricks, oder?
Tim Pritlove
Genau.
Linus Neumann
Oder? Ich weiß nicht, ich habe da nie so richtig.
Tim Pritlove
Na ja, es war es wurde halt einfach mal auf eine Formalie äh äh bestanden, auf die man vielleicht sonst nicht immer so besteht, nämlich dass alle Änderungsvorschläge in allen Sprachen vorliegen.Und vorher wurde ja über, was war das nochmal klar? Äh Kunststoff-Tragetaschen, also äh,Der Volksmund sagt, Plastiktüte äh abgestimmt oder sollte abgestimmt werden. Und da wurde eben dann schon so äh die Schote gerissen mit na ja, aber hier in ähkeine Ahnung, welche Sprache da gefehlt hat, ja, also diese Änderung wurde nicht in Finish ausgedruckt und deswegen ist das alles gegen die Statuten. Und dann äh lag aber eben der entsprechende äh Änderungskatalog auch nicht in allen Sprachen vor,für eben diese Netzneutralitätsabstimmung und dann wurde das eben dann auch vertagt. Äh nun wurde nicht mehr vertagt, sondern jetzt wurde eben abgestimmt, aber das scheint nicht ganz so viele Freunde gefunden zu haben.
Linus Neumann
Ja, über den, es wurde abgestimmt in dem ITRI, äh, über den Kompromissvorschlag, der konservativen Berichterstatterinalso das ist jetzt quasi für diese Netzneutralitätsverordnung, hat diese Person die Rolle, die der Jan-Philipp Albrecht hat, für die ähm,für die Datenschutzverordnung und,was die Kritik daran ist jetzt, Thomas hatte das ja in in der Sendung ausführlich auch dargestellt, dass es äh diese die Definition von Specialist Services darin gibt. Und zwar ähm.Dürfen jetzt nach diesem Kompromissvorschlag die äh Zugangsanbieter ähm mit den den Nutzern,Spezialdienste anbieten und mit diesen vereinbaren. Äh die einzige Einschränkung, die jetzt da ist und das ist natürlich wieder so eine Papiereinschränkung ist, dass sie das nur bei ausreichender Kapazität,und ohne Beeinträchtigung des Internetzugangs tun dürfen. Nun das ist natürlich äh beeint ohne Beeinträchtigung des Internetzugangs ähm,Ist natürlich eine ähm eine Einschränkung, die sehr dehnbar ist,und bei ausreichender Kapazität ist äh verständlich, denn ein Angebot, für das ich keine Kapazität habe, sollte ich nicht anbieten. Das heißt,die Einschränkungen sind da eben sehr äh sehr weich und ähm,es scheint jetzt da im Moment sieht es so aus und das ist eben der federführende Ausschuss ähm,dass wir diese Specialist Services ähm bekommen werden. Das ist genau das, was ich wie immer sage, wo man sagt, okay, ja klar, Netzneutralität, auf jeden Fall, für alles, was Internet ist und für alles, was eben nicht Internet ist,ähm machen wir äh wieder schön wilden Westen mit äh der stärkere gewinnt.
Tim Pritlove
Und jetzt ist aber nicht so klar definiert, was das eine und was das andere ist und deswegen kann es alles Mögliche sein.
Linus Neumann
Genau. Also gewünschens wünschenswert wäre eben gewesen, äh diese Definitionsspielräume eben nicht zu lassen, sondern und Specialized Services explizit eben auszuschließen.
Tim Pritlove
Jetzt gilt natürlich auch hier also auch hier ist das, glaube ich, erste Lesung, das heißt, das ist jetzt noch kein umgesetztes Gesetz.
Linus Neumann
Nee, das ist noch nicht mal erste Lesung, das ist jetzt noch nur der ähm der die Abstimmung in federführenden Ausschuss und jetzt.
Tim Pritlove
Ach so, ja okay, aber die Abstimmung im federführenden Ausschuss muss man sagen, ist relativ Wahrscheinlichkeit, dass das eben dann vom Parlament auch mehrheitlich so mitbeschlossen wird.
Linus Neumann
Genau wichtig. Und das ist die die äh richtig und wichtig. Die ähm im Parlament jetzt in zwei Wochen dann auf dem Tisch liegen und,In der Regel orientieren sich ja die Abgeordneten dann an einem federführenden Ausschuss und sagen, ja, das sind äh weise Menschen, die haben da lange drüber gesprochen. Mein ähm,Mein Partei,genosse Mitglied, Kamerad kommt zurück und sagt, das hat schon alles grob seine Richtigkeit, da können wir nicht mehr rausschlagen, also,machen wir es so. Es sei denn.
Tim Pritlove
Es gibt einen Shitstorm.
Linus Neumann
Es gibt ein ein Faxstorm und äh E-Mail-Storm. Das sind genau die Sachen, auf die der,Thomas hingewiesen hatte schon in der Sendung ich gestern Abend auch noch ein paar Faxe geschickt. Das ist echt ganz lustig. Also es fehlt so dieses dieses Geräusch oder so, ne? Also äh man weiß halt immer nicht so krass, äh ist das Fax.
Tim Pritlove
Ja.
Linus Neumann
Ja ich komme hier so ein bisschen vor bei diesem Fax klicken, wie irgendwie so jemand beim Senden seiner ersten E-Mail, ne, wenn man so auf Senden drückt, dann weg. Ja, und das dann so, wie ist die jetzt wirklich geschickt so,genau, es ist echt aber ich ich hoffe mal, dass da jetzt irgendwie bei denen äh Faxe aufm Tisch liegen,Interessant ist äh also jetzt ist genau der der Moment und die letzte Gelegenheit äh bei den,ähm bei den Abgeordneten für die Netznetralität zu werben und jetzt sollte man dieses save the Internet dot EU Angebot nutzen, welches eben wirklich nichts kostet,eure Zeit und man kann da schön ein paar Faxe klicken.
Tim Pritlove
Drücken sie jetzt auf Stopp und äh surfen sie diese Webseite ihres Vertrauens an und füllen sie alles auf.
Linus Neumann
Und wie gesagt, also Thomas hat das alles schon erklärt, deswegen,Interessant will ich aber noch sagen, was ja also.Ist das die Fax Melodie? Nein.
Tim Pritlove
Ich wollte nur so ein bisschen,Möglichkeit geben dazu.
Linus Neumann
Ah genau, wir machen jetzt kurz Pause,Okay und aber was Thomas auch schon genannt hatte, die Roaming äh Gebühren sollen ja dafür fallen,Ja, also kein Roaming mehr. Jetzt ist natürlich die also das finde ich ja einen interessanten diese Abwägung finde ich ja sehr interessant, was da wieder gehandelt wird, ne? Dass man sagt, ja,Ähm also ich frage mich halt, wo,Also da offenbar die Netzanbieter nicht Sturm dagegen laufen,Kann man sich vorstellen, wie viel Gewinn die sich von diesen Netzneutralitätsverletzungen versprechen.
Tim Pritlove
Sogar auf Roaming verzichten.
Linus Neumann
Genau, sie verzichten auf ihre signifikanten Einnahmen durch das Roaming.Was ihnen nebenbei auch noch intern die Abrechnung total vereinfacht. Das heißt, da wird auch echt was entschlackt, ne? Alsoist ist eine ist eine blöde, ist eine blöde Sache, so diese diese kreuz- und querabrechnung und da sind, das ist wirklich einkonvolut aus Verträgen, je nachdem welchen Tarif ich jetzt wieder habe, ne, was wird mir dann berechnet, wenn ich im Ausland bin, dann müssen die ganzen Netzbetreiber untereinander irgendwie ihre Abrechnungen da machen und sich gegenseitig Datenvolumen und so weiter in in Rechnung stellen. Das ist jetzt für keinen besonders schön,Das heißt, sie profitieren davon. Da wird echt ein bisschen äh Overhead abgebaut, ähm weil sie das jetzt irgendwie einheitlich machen können in der gesamten EU,EU interne Telefonie für maximal neun Cent äh soll sie gedeckelt werden, das heißt, ich kann dann äh in,anderen EU-Land anrufen. Das kostet maximal äh neunzehn Zentiminute,Ähm auf diese ganzen, was ja normalerweise irgendwie, wenn du irgendwie Roaming, wenn du im in der EU unterwegs bist, zahlst du irgendwie fünfundsiebzig äh Cent Grund,Gebühr pro Transaktion und dann nochmal irgendwie zwanzig Cent drauf oder so. Das heißt, da lassen sie sich eine Menge Gewinn abknapsen,Um sich den,Offenbar dann mehrfach wieder zurückzuholen durch diese Netzneutralitätsverletzung. Nur um mal zu zeigen, was die auch für.
Tim Pritlove
Hast du den Erkenntnisse dadrüber? Ich meine, ich höre jetzt immer nur telefonieren und SMS, was ist mit Internet Roaming?
Linus Neumann
Ähm kann ich jetzt leider keine einhundertprozentig gesicherte Aussage zu treffen. Aber.
Tim Pritlove
Das müssen wir noch mal hinterher forschen.
Linus Neumann
Ich habe da was gelesen, das ist eben auch günstiger. Also es wird auch gedeckelt. Du hast nicht EU.
Tim Pritlove
Ist nicht der Punkt. Kann nur genauso oder ja, also auch da müsste eigentlich das.
Linus Neumann
Da müssten wir nochmal schauen. Da bin ich, also ich habe da was zu gelesen, ich hab's mir aber nicht nicht äh genau notiert, deswegen kann ich da keine genaue Aussage zu treffen.Aber der Punkt, den ich machen wollte, ist so, das ist Roming ist das, wo du gerade im Moment noch richtig gut dran gemelken kannst, als als äh als Telefon äh Mobiltelefonanbieter.
Tim Pritlove
Also, wir gehen mal davon aus,dass es jetzt nicht nur möglich ist, solche Dienste zu machen, sondern weil einfach die andere Kuh geschlachtet wurde, äh werden sich jetzt alle auf diesen neuen Weidebetrieb äh stürzen und dann wird's wahrscheinlich ein bisschen eklig.
Linus Neumann
Bis die Kuh wund ist.
Tim Pritlove
Die Wunde Kuh. Ja, gehen wir zurück nach Deutschland.
Linus Neumann
Ja, in Deutschland tut sich was.
Tim Pritlove
Wirklich? Ja, aber hör mal. Och.
Linus Neumann
Ja, aber hör mal, jetzt wird hier die die absolute Hand,äh der der demokratischen Prozesse wird jetzt hier äh zur Faust geballt. Und zwar wird es jetzt ein NSA Untersuchungsausschuss geben,Weil ja, du erinnerst dich letztes Jahr im Sommer.
Tim Pritlove
Du war doch was.
Linus Neumann
Da war ja was. Das ist echt sehr schön. Also noch in dieser Woche soll der eingesetzt werden,und bereits im April mit der Arbeit beginnen. Ich weiß nicht genau, wann der quasi Edward Snowdens äh Enthüllung in das Licht der Welt erblickten. Ich glaube, das war das nicht sogar äh.
Tim Pritlove
Das war so.
Linus Neumann
Ja, also ein Jahr später kann man dann schon mal echt ein Untersuchungsausschuss und Untersuchungsausschuss, ich meine, frag mal Martin Delius, wie lange ein Untersuchungsausschuss geht, ne? Aber okay, wir haben jetzt für mal einen,Und der soll prüfen, das ist ganz interessant. Ähm er hat drei Themenkomplexe,Und da da sieht man auch, wie wie die äh wie die Bundesregierung jetzt beabsichtigt dieses diese Angelegenheit zu behandeln. Nämlich, sie möchte prüfen, ob äh Telekommunikationsdaten,in oder auf dem Weg nach und aus Deutschland heraus abgegriffen wurden und ob deutsche Behörden etwas davon wussten, okay,Interessant, so den zweiten Teil der Frage, der wird sicherlich weniger äh detailliert behandelt werden. Ähm,dann zweite zentrale Frage, man kommt da nicht drüber weg. Zentrale Frage, ob Regierungsvertreter oder andere Verfassungsorgane davon betroffen waren?Das das ist ja immer noch diese diese Dreiteil, also diese diese Trennung, ne, dass man irgendwie so ja, die hören alles ab. Wie auch Angela Merkel, nein. Ja? Ähm und dann drittens.
Tim Pritlove
Ja, ist erstaunlich, ja. Also, nicht nur nicht nur Menschen, sondern auch Führungspolitiker.
Linus Neumann
Ja, genau, ja.Und dann drittens äh soll dieser Untersuchungsausschuss Konsequenzen für den besseren Schutz der Privatsphäre ähmder dem besseren Schutz privater Kommunikationerarbeiten und vorschlagen. Das heißt, da haben wir dann natürlich wieder diesen Wirtschaftsteil drin, da wird dann sicherlich noch ein bisschen äh D-Mail äh Förderungrausspringen, dass man da nochmal in dem Bericht dann schreiben kann, ja, wir müssen auf jeden Fall hier, ne? Deutsche Anbieter oder EU-Anbieter und äh alles schön in in der Hand des Staates, damit er hier aufpassen kann und so. Das heißt, da haben wir dann die Wirtschaftsförderung,auf jeden Fall noch mal drin.
Tim Pritlove
Ist dieses bin, ey. Hatten wir eigentlich schon dieses äh äh Leute sind ja gar nicht interessiert an Sicherheit, weil sonst würden sie ja alle D-Mail verwenden Argument, ist das schon irgendwie auf dem Tisch gelandet?
Linus Neumann
Kommt noch. Ach so, D-Melk, ja, ich ich halte ja D-Mail hier aus diesem Podcast immer so ein bisschen raus, weil äh ich kriege da immer relativ viel dann über Twitter oder App dot net Hinweise. Das jetzt, also dem her ist GMX ist jetzt soweit, dass sie.
Tim Pritlove
Kostenlos anbieten, ne?
Linus Neumann
Bieten sie jetzt kostenlos an. Also sie das Ding, das das dieses Schiff sinkt, also so dermaßen rapide, dass die da echt die Ratten mit kostenlos Angeboten noch an Bord halten wollen, ne.Aber okay, zu viel nicht zu früh freuen. Wie gesagt, ähm der Gesetzesrahmen dafür steht. Ähm.
Tim Pritlove
Mal schauen, was der Untersuchungsausschuss jetzt äh alles noch so herausfinden wird.
Linus Neumann
Vorsitzender dieses äh NSA Untersuchungsausschusses, das finde ich sehr interessant.
Tim Pritlove
Wird der auch so heißen? Ehrlich. Oder wird den du so genannt?
Linus Neumann
Das weiß ich nicht genau. Der vor den Vorsitz hält Clemens Billinger,und der ist bereits Vorsitzender des Parlamentarischen Kontrollgremiums. Und wenn man sich jetzt überlegt, dassDieser Ausschuss unter anderem prüfen soll, inwieweit Bundesbehörden seit,Jahresbeginn zweitausendeins von der US-Spionagetätigkeit wusstenGleichzeitig aber der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums ist, dann könnte man sagen, das ist echt ein guter Mann, der ist in einer guten Position, denn er hat diese Kontrollgremiums, dieses Kontrollgremiums,Wissen und kann damit dann eventuell das, ne,steuern, er darf ja nicht diese Geheimnisse ihm da anvertraut wurden, rausnehmen. Man könnte aber auch sagen, der Typ ist halt äh,befangen, ja? Also.
Tim Pritlove
Weil er Teil dieses Systems war.
Linus Neumann
Er ist halt komplett äh ähm ich weiß nicht, ob es zu diesem Zeitpunkt schon war. Er ist aber er hat einen kompletten Interessenkonflikt und,Ich glaube nicht, dass das parlamentarische Kontrollgremium jetzt in Zukunft noch irgendwie eine annähernd äh,ernst zu nehmende Information erhält,sei äh also sofern es die jemals bekommen hat, ne, also Mitglieder wie Christian Ströbele oder ähm Wolfgang äh Neskovic sagen ja, das ist ja absolut absolutes Sockenpuppentheater ist und sich da absolut verarscht vorkommen,und der Typ, der dem Ding vorsitzt, äh macht jetzt eben auch den den Untersuchungsausschuss. Wir werden sehen, was dabei rauskommt.
Tim Pritlove
Ja, aber ich meine, äh gehört ja auch einer vertrauenswürdigen Organisation an.
Linus Neumann
Ja, der Christdemokratischen Union. Und es tut sich noch was in Deutschland. Es gab einen, es gab einen,Ein ein sowas von amüsantes Interview mit Harald Range in der Tageszeitung, hat's.Das ist der Generalbundesanwalt. Der dann sagte, ja,Nee, nee, keine Sorge, das wird jetzt keine unendliche Prüfung, ob hier ein Anfangsverdacht vorliegt,und hier wird auch nichts künstlich herausgezögert, sagt er, der weiß ja immer, also er hat angekündigt in der TAZ, dass er noch in diesem Jahr,zweitausendvierzehn noch in diesem Jahr wird der Generalbundesanwalt feststellen, ob ein Anfangsverdacht,für Spionagetätigkeit besteht.
Tim Pritlove
Na ja, ich meine, haben sie in der Rekordzeit von nur achtzehn Monaten irgendwie.
Linus Neumann
Noch in diesem Jahr wird ja das.
Tim Pritlove
Vielleicht finden sie auch heraus, man muss das auch ernst nehmen, das ist ja ein ein demokratisch gewählter Organisationsform hier auch, nicht wahr, ist ja auch Teil unserer Demokratie. Vielleicht stellen sie auch fest, dass kein Anfangsverdacht vorliegt.
Linus Neumann
Steht. Ja, genau.
Tim Pritlove
Dann ist er auch gut.
Linus Neumann
Das fand ich aber sehr schön, was er in diesem Interview auch nochmal äh erklärte, ist, dass er erst dann, wenn dieser Anfangsverdacht, wenn über diesen Anfangsverdacht beschrieben wurdedann kann er sagen, ob er eventuell nicht ermittelt, weil er Schaden von der von Nation und Vaterland abäh abhalten will, wegen dieser äh Klausel, wo er eben dann sagen kann, okay, wenn eine Ermittlung in dieser Strafsache äh zu,große außenpolitische Schwierigkeiten für die Bundesrepublik ähm,provozieren könnte, dann können wir das, dann können wir es trotzdem im Sack verschwinden lassen. So. Das hatten wir ja hier auch schon mehrfach besprochen. Im weiteren Verlauf des Interviews fordert er dann äh Vorratsdatenspeicherung und Quellen-TKÜ. Also das ist ein,Du kannst dir das nicht ähm,Also quellen TKÜ, ne, Staatstrojaner. Man kann sich das und denen kündigt er übrigens auch für Ende des Jahres an, da das BKA ja, wie wir bereits wissen, mit der Firma Gamma,da jetzt äh in den in den Planungen steht, wie man denn etwas machen könnte, dass man irgendwie halbwegs gegenüber der,den Wahrern der Verfassung äh verteidigen könnte und an ihm vorbeischmuggeln könnte.
Tim Pritlove
Tja, ciao.
Linus Neumann
Also dieses Interview muss man echt mal lesen. Ich hab's gestern mir noch mal angeschaut, ich konnte das nicht an einem Stück lesen. Also es ist das ist wirklich eine sehr äh symptomatischwas er da äußert. Ich habe auch Kritik gehört, dass diedass die TAZ äh da viel zu freundlich fragt und ihm irgendwie seinen ganzen Bullshit ähm unwidersprochen lässt. Ähm ich persönlich fand das äh beim Lesen, alsoes es zeigt wirklich, wie wie absolut twistet das ist so.
Tim Pritlove
Potentiell schmerzhaft.
Linus Neumann
Ja, also man muss wirklich die Sätze sind an für sicher immer alle sehr schön, aber wenn man die mal so in Zusammenhang setzt und den größeren Zusammenhang,das jetzt so dieses Geschehen da betrifft, ne? Also so die USA äh forschen hier äh Leute aus und und er weiß zwar nicht mal, ob ein Anfangsverdacht besteht, weiß aber, dass wir auf jeden Fall eine Vorratsdatenspeicherung und Staatstrojaner brauchen.Das ist schon.
Tim Pritlove
Naja, hat sich da ja eigentlich letztes Jahr schon ganz gut festgelegt, dass er da Anfangsverdacht nicht sieht, nicht, also von daher, warum sollte er seine Meinung groß ändern.
Linus Neumann
Er prüft das noch, er prüft das noch. Hat er, hat er gesagt, hat man uns versprochen,Okay, also das ist das ist das, das wird da, da wird's noch einiges amüsantes geben, wenn wir nicht andere Themen finden, die die zu den Zeitpunkten dann noch wichtiger sind, aber da kann man äh da wird man, glaube ich, sich jetzt noch noch viel Schmerz ähzufügen können, indem man diesen Untersuchungsausschuss verfolgt und den Harald Range bei seiner Entscheidungsfindung, ob ein Verdacht besteht.
Tim Pritlove
Jakommen wir zu den USA. Da ist die Debatte ja auch noch nicht so ganz äh beendet. Und es gibt äh weiß nicht, also wo die Internetszene ist Not in könnte man sagen.
Linus Neumann
Es gab äh genau Mark Zuckerberg, der äh Facebook-Gründer ähm und glaube ich immer noch Eigner, ne? Also ähm.
Tim Pritlove
Inbegriff der Schützer der Privatsphäre.
Linus Neumann
Genau der hat sich also der Typ, ne, der ist ja echt äh,Ich weiß nicht, also ich habe äh ich habe diesen Film gesehen, der Social Network da ähm wo er jetzt ja schon nicht so das beste Bild seines Charakters äh gezeichnet wurde. Er hat dann,Habe ich irgendwie gesehen, seine früher hat er eine Visitenkarte, auf der einfach nur drin steht IMCEO Bitch,Also ich bin hier der Chef Nutte so ungefähr. Äh das war also seine Vorstellung seiner Rolle in diesem Konzern. Ähm den er da gegründet hat,Ich finde den, ich weiß nicht, was ich von dem halten soll, aber vielleicht ist es auch egal, was man jetzt persönlich.
Tim Pritlove
Ich kenne ihn nicht persönlich, von daher habe ich keine persönliche Meinung über ihn. Ich kann mir meine Meinung auch nur aus dem äh bilden, was er,macht und tut, aber interessanterweise und ich würde jetzt das gar nicht so sehr auf ihn beziehen, sondern mehr auf so diese ganze Industrie, in der sie äh sich eben mit Facebook,befindet und da ist er ja auch nicht alleine. Äh Silicon Valley äh an sich quasi sieht diese ganze Überwachungs-Affäre natürlich äh sehr kritisch,Das heißt natürlich, also man hätte auch sagen können, vielleicht sehen sie es gar nicht so kritisch, aber sie sehen's kritisch, schlicht und ergreifend, weil sie natürlich ihre Fälle davon schwimmen sehen in Form von Vertrauen,die User eben nicht mehr bereit sind, in ihre Dienste zu investieren, weil sie da nämlichwerden und äh mitgespeichert et cetera und äh wäre, sagen wir mal die Frage nach Auswertung durch die Unternehmen selber und wie man da äh selbst ähm vielleicht,analysiert und verkauft wird, äh nicht schon schlimm genug, kommt halt jetzt noch diese Sache dazu,Und offensichtlich war er ein bisschen äh wütend und hat dann irgendwie Obama äh angerufen. Die Möglichkeit äh hat er wohl. Er hat ja auch schon mal mit ihm diniert,einmal öffentlich, sicherlich haben sie sich auch schon mehr als einmal äh gesehen. Ich meine, diese Unternehmen sind für die Entwicklung von Amerika sehr wichtig und äh ja, er kann das halt machen, dann halt den Telefonhörer in die Hand und sagt, ja, Obama-Alter,so geht's ja nicht.
Linus Neumann
Die US-Regierung sollte ein Verteidiger des Internets sein und keine Bedrohungschrieb er in seinem Facebook-Profil. Ich habe mit ich habe Präsident Obama angerufen und meine Frustration darüber zum,gebracht? Welchen Schaden die Regierung für unser aller Zukunft anrichtet. Leider sieht es so aus, als würde es noch lange dauern, bis zu einer Reform kommt. Ähm.
Tim Pritlove
Spricht doch etwas Pessimismus aus ihm heraus.
Linus Neumann
Es ging um die in die äh es ging um eine Reaktion darauf, dass die NSA auch neben allen anderen Seiten, die sie nennen, ermittelt oder faked, das wohl auch mal bei Facebook getan hätte,und ähm auch da in Reaktion darauf, dass die NSA Millionen von Computer rund um die Welt mit äh Schadsoftware infiziert,und so weiter. Also äh Mark Zuckerberg, derjenige, der unser aller Daten hat,Regt sich jetzt darüber auf, dass die US-Regierung die sammelt. Ja, also das ist das ist, muss man sich auch mal vor Augen.
Tim Pritlove
Na, ich glaube, das Sammeln ist äh gar nicht so sehr das Problem, was er an der Stelle hat, sondern das ist natürlich das in dem Moment, wo ähm bekannt wird, dass dieUS-Regierung, Webseiten aufsetzt, die äh sich als Facebook ausgeben, aber dann letzten Endes äh den Leuten Trojanern auf die Büchse installieren. Dass das natürlich auf seinen oder den Leumont seines Dienstes ähzurückgeht so. Das ist ja auch absolut nachvollziehbar. Ich meine, das fänden wir ja jetzt auch nicht so spaßig, wenn Lokbuchen jetzt Politik hier so eine Virenschleuder wäre und wir aber überhaupt gar keine auf unserer Webseite haben sollen, die Webseite quasi nur an irgendeiner anderen Stelle zwischendurch vorgegaukelt wird,Und das kann ich mir schon vorstellen. Ich meine, wenn du so CEO von Facebook wärst und diese Nachricht würde äh aufschlagen, ich meine, da würdest du auch an die Decke gehen, jetzt unabhängig von deiner politischen Disposition.
Linus Neumann
Dann würde ich sagen.
Tim Pritlove
Genauer. Und ich rufe jetzt hier mal beim Präsident of the United States an und sage, Alter, Lahm, so geht's nicht.
Linus Neumann
So nicht. Na ja, ähm es gab noch andere Leute, die sich geäußert haben zu zu Edward Snowden. Äh an an der Stelle, das fand.
Tim Pritlove
Bei Angela anrufen und da mal einen dicken Max machen.
Linus Neumann
Hast du die Nummer? Nein.Der äh Bill Gates,äußerte dann dem äh gegenüber dem Rolling Stone. Ja.
Tim Pritlove
Ich bin langweilig und scheiße.
Linus Neumann
Sagt,ja die Regierung kann also abhören. Ähm es muss mal eine eine Diskussion darüber geben. Das sieht ja sowohl auch ein.
Tim Pritlove
Der Staatstrank, der junge Mann.
Linus Neumann
Aber äh was hat er gesagt? Dann wurde er gefragt, was was er denn jetzt so von Snowden hält und da hat er gesagt, ich denke, er hat das Gesetz gebrochen, also würde ich ihn mit Sicherheit nicht als Helden bezeichnen.Krass, oder? Ich meine, da hätte man doch echt so Bill Gates bin ich immer ich weiß nicht, ich meine, der Typ ist ja immer noch einer der reichsten Menschen dieser Erde.
Tim Pritlove
Glaube mittlerweile ist er wieder sogar der.
Linus Neumann
Sogar weder der reichste, ähm,Ist erstaunlich, also man könnte da ja auch andere Probleme als irgendwie die gesellschaftlichen Probleme, die wir jetzt irgendwie in diesem Netzkram besprechen, mal,im Vorschlagen, sich zur Brust zu nehmen, ja? Macht er ja teilweise auch mit. Aber okay, also das ist eine sehr komische, sehr komische Äußerung. Da finde ich Steve äh äh Wosniak, den Apple Mitbegründer,ähm sehr viel sympathischer, der sagte, auf der Cebit äh in Hannover snoden sei ein moderner Held und sollte in die USA zurückkehren dürfen und außerdem sollte man Apple nicht vertrauen.Außerdem wüsste er nicht, ob man Apple vertrauen kann. Das fand ich äh insgesamt die sympathischere Äußerung an der Stelle.
Tim Pritlove
Was hat er gesagt? Er wüsste er wüsste nicht oder man.
Linus Neumann
Äh ja.
Tim Pritlove
Noch gar nicht gelesen.
Linus Neumann
Äh oder er hat gesagt, man müsste ich kann nicht sagen, ob man Apple vertrauen kann, war die wörtliche.
Tim Pritlove
Na okay, mhm. Ja, na gut, dabei hat er wahrscheinlich einfach zu wenig Einblick.
Linus Neumann
Ja, wahrscheinlich hat er, wurde er einfach nur gefragt und also der, ja, er wurde halt gefragt, ob's eine Hintertür in Apple Software gibt. Okay, da kann er natürlich auch nicht drauf antworten, weil er seit, weiß ich nicht, inzwischen zwei Jahrzehnten nicht mehr oder mit seit einem Jahrzehnt nicht mehr mit der,Apple Software betraut ist, oder? Was ist sein Status? Ich glaube, er ist noch, er steht.
Tim Pritlove
Software war sowieso noch nie äh er wird seit Ewigkeiten als Mitarbeiter geführtAlso er ist sozusagen nie gekündigt worden, er arbeitet da aber nicht. Das ist eher so ein Modus Operandi, den man da gefunden hat. Äh Software war ja eh nie sein Ding. Er war ja der Hardware-Guyeund ähm also er wird sicherlich auch Software, also.
Linus Neumann
Der hat auch mal Software geschrieben.
Tim Pritlove
Ja, natürlich äh kann er auch Software schreiben, aber er ist jetzt nicht, sagen wir mal, für die Entwicklung des Betriebssystems und so weiter.Wesentlichen bekannt. Wie auch immer, er ist auf jeden Fall ein interessanter äh Freigeist und äh hat da natürlich auch eine ganz andere Position. Und ähm,dass die sich von Bill Gates unterscheidet, na ja, das wundert mich jetzt auch nicht sonderlich, muss ich sagen. Ist halt einfach ein Langweiler,noch nie was anderes.
Linus Neumann
Ich ich dachte, der wäre cool, als als es diese äh als es diese Seidenfeld und Gate Spots gab, das halte ich nach wie vor für eine der großartigstenProdukte eines für einige der großartigsten Produkte die die Werbeindustrie jemals hervorgebracht hat.
Tim Pritlove
Ja, deswegen sind sie auch nach zwei Spots abgesetzt worden, weil sie äh den Mut verloren haben.
Linus Neumann
Sogar drei.
Tim Pritlove
Ist, ich glaube ein zwei sind gesendet worden, ein Dritter wurde produziert aber schon offiziell nicht mehr ausgestrahlt, ich weiß gar nicht, ob der hier liegt. Ich glaube, der ist dann noch geleakt worden, aber.
Linus Neumann
Also es gab drei lustige Bill Gates Spots.
Tim Pritlove
Aber sie hatten einfach aber sie hatten halt keinen Mumm die Nummer durchzuziehen. Wenn sie das, wenn sie das durchgezogen hätten.
Linus Neumann
Hätte ich mir ein Windows-Rechner gekauft.
Tim Pritlove
Ja, aber ich glaube nicht, dass das in irgendeiner Form in dem kreativen Fleisch von Herrn Gates entstanden ist.
Linus Neumann
Nein, natürlich nicht. Es gab es gab drei es, du hast Recht, es gab zwei Seidenfeld Gates äh Spots und einen äh zu seinem Ausscheiden als Mitarbeiter bei Microsoft. Äh.
Tim Pritlove
Nee, das klappt nicht, glaube ich, der Dritte war das nicht der, wo er dann noch mit dem Arsch wackelt und den haben sie dann schon offiziell nicht gesendet? Ist irgendwie so.
Linus Neumann
Echt, das war das war der mit den Schuhen,wie dem auch sei. Also die die waren alle cool. Also die waren, okay, super. Bill Gates ist nicht cool, aber er hatte drei lichte Momente seines Lebens, wo ihn irgendjemand in lustige Filme gepackt hat. Mit Selbstironie. Egal.
Tim Pritlove
Ja, ja. Du warst sicherlich nicht auf Seiten des gewachsen ist, also dafür,oder Garantie nicht, weil sonst hätte er auch genug gehabt, das irgendwie dann auch durch zu äh fechten. So.
Linus Neumann
Ja, der Typ, ja, okay, aber ist auch eigentlich egal. Also, ich meine.
Tim Pritlove
Das wird nichts mehr mit der Begeisterung äh.
Linus Neumann
Bill Gates ruft etwas vom Absteggleis herüber, äh wird natürlich.
Tim Pritlove
Ja, vor allem jetzt begibt er sich schon wieder äh in diesen diesen diesen Löwenkäfig äh IT, in dem man eigentlich gar nichts mehr zu melden hat und dabei war er so in diesem i safe the world Ding eigentlich viel besser unterwegs.
Linus Neumann
Ja ach ja gut Birgits, ne?
Tim Pritlove
So ist es halt. Naja.
Linus Neumann
Man ohne Einfluss hat nur noch Geld. So, dann kommt die äh das war eine Meldung, da müssen wir mal gucken, wie wir die zusammengekratzt kriegen. Ähm.
Tim Pritlove
Ist viel äh Unklarheit.
Linus Neumann
Da ist irgendwie Unklarheit, was das jetzt also ich habe da Unkleid, was das wirklich bedeutet. Die Meldung lautet, ähm,für das Internet gibt es eine Aufgabe, die erfüllt werden muss, nämlich die,Also eine äh ein Gremium oder eine eine zentrale Stelle, die sagt, diese,IP-Adresse zum Beispiel, die kriegt diese Person oder die gehört dieser über die verfügt, diese Person beziehungsweise dieser Konzern im Internet.So und das ist jetzt nicht eure also quasi eure IP-Adresse, die eure Fritzbox oder was zu Hause bekommt, die gehört ja dann eurem Mobilfunkanbieter, beziehungsweise jemanden, der euer MobilfunkAnbieter ermöglicht, darüber zu verfügen und es muss an einer Stelle sichergestellt werden, dass jetzt nicht,jemand andere, jemand anderes auch diese IP-Adresse im Internet benutzt. Ähm,Und zwar jetzt nicht technisch sichergestellt werden, sondern eben auch zentral irgendwie mal logistisch sichergestellt werden, dass äh es da in den in den öffentlichen Adressbereichen keine Konflikte gibt. Ähm,Und diese Aufgabe nimmt die,ICAN war. Die Internet Corporation for Asight Names and nombers. Und diese Aufgabe erfüllt sie im Auftrag der USA, das heißt, die eigentliche Aufgabe äh Internet ist,wählt die USA in ihrer Hand,Das heißt, sie koordinieren, sie haben letztendlich die Autorität darüber, wie einmalige Namen und Adressen im Internet vergeben äh werden. Dazu gehört also DNS und IP-Adressen. Und jetzt haben die USA angekündigt, haben gesagt, dieses,Diese Aufgabe möchten wir statt einem,einer Firma, die das bei uns im Prinzip macht, äh überführen in einen internationalen Multi-Stake-Holder-Prozess.Das ist die Meldung. Und es wurde dann irgendwie teilweise gefeiert, ja,Die USA wollen jetzt die Kontrolle über das Internet abgeben. Und ich bin mir nicht so also ich weiß halt nicht, ob die USA jemals ähm,Sage ich mal, Macht ausgeübt haben oder Schindluder betrieben haben durch die Tätigkeit der ICAN. Dafür war ich einfach leider in meinem Leben nie mit dieser ICAN äh nennenswert konfrontiert.
Tim Pritlove
Na ja, so ich mein das Konfiszieren von äh Domains und so weiter ist ja durchaus äh hat ja durchaus stattgefunden, ja,Die USA hat sich ja schon mal auch bestimmter Domains einfach so bemächtigt,der Meinung war, dass da Schindluder getrieben wurde. Also es ist schon so, dass natürlich die äh Kontrolle, die die äh USA derzeit de facto,da einfach eine Rolle spielt. Und wenn's nur äh das Verhindern äh der Einflussnahme anderer Länder äh ist, ja, also selbst wenn sie's jetzt nicht selber äh,brauchen oder gebrauchen, ähm ja, könnte man auch sagen, da ist es vielleicht bei den USA auch noch besser aufgehoben, als jetzt äh woanders, ne? Also auch ob sowas wie die UNO und so weiter da der richtige Ort ist, so etwas anzu,ähm siedeln, da habe ich so meine Zweifel und wir hatten die Diskussion ja auch schon, dass äh vor einem halben Jahr oder so, weißt du, wo die ganze Diskussion ging mit der ITU zum Beispiel sehr viel mehr,Verantwortung im Internetkontrollprozess äh gegeben werden und die ITU ist halt letzten Endes nichts anderes als äh äh alle Staaten in Form ihrer nationalen Telekommunikationsunternehmen äh jaein Club, den man wirklich nicht.An irgendwelchen Kontrollzentren äh der Internetinfrastruktur Walden sehen möchte,Ich glaube, dass sich hier einfach hinter dieser Meldung nicht sehr viel dahinter ist. In gewisser Hinsicht wissen die USA, dass sie ihren Einfluss, ihren unmittelbaren, direkten, verbrieften Einfluss auf,Internetregelungsautoritäten zurückfahren müssen. Das ist da da herrscht einfach ein grundsätzlicher, nachvollziehbarer politischer Druck, dass es einfach nicht sein kannden USA quasi so eine nationale Behörde da unmittelbarEinfluss nimmt. Nun ist natürlich das Netz in den USA entwickelt, geboren worden, et cetera. Also all das, von dem wir heute reden und was wir heute als selbstverständlich ansehen, das muss man ja auch nochmal sehen, hat sich aus einem USA-Forschungs,gramm des Verteidigungsministeriums entwickelt und all diese ganzenOrganisationen, die heute da hoheitliche Aufgaben übernehmen, sind in irgendeiner Form aus einem militärisch oder universitären Kontext hervorgegangen und hat sich dann schrittweise versucht,unterschiedlich aufzustellen. Die hat ja auch so diese äh Vergangenheit. Äh es gab ja da tatsächlich mal einen Modus, wo tatsächlich Vertreter der gewählt wurden durch das Volk.Das Internet folgt. Du erinnerst dich, ja, also unter anderem wurde ja Andy Müller Magun mal äh in den Rat äh gewählt, ja, der ist,der einzige wirklich äh gewählte Vertreter und äh der hat dann sich hier gegen Jeannette Hoffmann und so weiter in Deutschland äh durchgesetzt. Das war natürlich ein Home Run und hat da tatsächlich dann in dem Iconboard äh eine Zeit langquasi die Netznutzer vertreten. Jetzt war das nicht unbedingt so, dass man da jetzt gleich die Revolution hat äh ähkönnen, nur weil jetzt um die eine einzige Person in diesem Machtspielchen da äh auf einmal hineinindiziert wurde. Aber das gab's. Das wurde dann aber auch aufgrund seines Erfolgs danach auch schnell wieder geändert, ja? Also nicht, dass sie sich vielleicht nochmal so einen Hacker eintreten.Und äh der gesamte demokratische äh Prozess, der da mal erträumt worden äh ist, der findet eben so in der Form heutzutage nicht mehr statt.Wohin es jetzt geht, keine Ahnung, Multi Stakeholder, ja, meinetwegen ist es vollkommen klar, dass hier alle Kontinente et ceteraäh äh mitwirken müssen und das ist jetzt nicht nur Sache der USA sein kann, wohin die Politik läuft,Ich glaube aber auch, dass dieser Ihanabereich, um den es ja hier konkret jetzt gerade geht, auch jetzt nicht unbedingt so der Kritischste ist,Hier geht's wirklich so meine administrative Tätigkeit, die diesen ganzen Verteilungsprozess äh im Griff behalt, das ist,oder war, sagen wir mal zuletzt auch noch alles etwas kritischer wegen dieser IPV vier Adressenknappheit,befinden wir uns halt auch langsam in dieser Transition zu V sechs, wo das Problem so nicht mehr besteht und ähm vielleicht da auch die Politik wieder ein bisschen herausgenommen,wird. Ich habe jetzt auch Schwierigkeiten, diese Meldungen richtig zu interpretieren,Ähm ich würde sagen, wir behalten das mal im Hinterkopf, beobachten mal, ob's da neue Entwicklungen gibt und vielleicht haben wir dann auch noch ein bisschen mehr Hintergrundinformationen, dann das Ganze auch,unterfüttern zu können.
Linus Neumann
Ja, Clemens, wer da vielleicht nochmal die die richtige Stelle gewesen, aber ich äh bin ich,ich glaube nicht, dass ich da jetzt irgendwie konkret irgendwas merke, großartig ändern wird für die Internetnutzer, so.
Tim Pritlove
Ja, du hast noch was?
Linus Neumann
Ja, äh wir machen jetzt Werbung.
Tim Pritlove
Moment, ich habe gar keinen passenden Single parat.
Linus Neumann
Ja ich finde eigentlich die Musik, die ich da gerne hätte, ist kennst du von diesen äh von den Terrentino Rodriguez Be Movies, ja, dieses also dieses mitm Marschetti und so, ähm wo sie am Anfang,diese Previews von anderen Filmen machen. Und da ist so eine ganz coole Musik, die könnten wir für Werbung nehmen,Irgendwie sowas.
Tim Pritlove
Aha.
Linus Neumann
Mhm.
Tim Pritlove
Ja. Und wofür willst du jetzt Werbung machen? Das habe ich jetzt noch nicht so ganz.
Linus Neumann
Werbung machen für eine Veranstaltung. Sie findet statt am äh Samstag, den fünften April von elf bis neunzehn Uhr in Berlin. Der Ort wird noch bekannt gegeben,Ähm.
Tim Pritlove
Samstag.
Linus Neumann
Das ist ein Samstag. Ähm und zwar ist, handelt es sich um ein Barcamp.
Tim Pritlove
Eine sogenannte Unkonferenz.
Linus Neumann
Konferenz, eine Unkonferenz in Berlin, die von ein paar äh gut denkenden Personen,ähm initiiert wurde. Äh das ist also eine, also ein ist eine offene Tagung mit offenen Workshopsderen Inhalte und Ablauf von den Teilnehmenden zu Beginn der Tagung selbst entwickelt und im weiteren Verlauf gestaltet werden. Kann man sich ungefähr so vorstellen, dass man sagt, jetzt ist irgendwie Barcamp, dann kommen Leute nach vorne und schlagen Sessions vor,Also schlagen Workshops vor. Und diejenigen, die die Workshops vorschlagen, müssen nicht notwendigerweise diejenigen sein, die ähm,die sie auch halten oder die, die äh zentralen Kompetenzanlauf stellen für diesen Workshop sind. Sondern man kann sich eben auch Workshops wünschen. Und welche dann zustande kommen und welche nicht ergibt sich dann durch die Nachfrage.
Tim Pritlove
Einfach mal was fordern.
Linus Neumann
Genau. Ja, er gibt sich dann durch die, durch dieTeilnehmer, ja? Also wenn man schlägt eine Session vor und entweder sagen, jetzt sagt eine kritische Menge, jo, das wollen wir auch tun und dann äh dann kommen sie zu dieser Session oder die Session kommt eben nicht zustande und dann äh finden diese ganzen Sessions,Sessions statt,und am Ende des äh des treffen dann wieder alle zusammen und äh wollen, dass das kondensierte Wissen aus ihren Sessions ähm,geben.
Tim Pritlove
Hat auch ein äh Thema und das ist mal kurz gesagt, was ist zu tun gegen die völlige digitale Überwachung, also hier handelt es sich um eine Veranstaltung, die,Nach Antworten sucht, um sagen wir mal dieser,Offensichtlichen äh Situationen, der Totalüberwachung äh zu begegnen, ähm an Antworten hat es ja bisher doch sehr gemangeltdas hatten wir ja auch hier ausführlich, glaube ich, mit einem dreißig C drei und so weiter kam das rüber, beziehungsweise ich würde sagen, auch die gesamte Zeit seit äh Snowden auf dieses äh auf die Bühne getreten ist,hat äh viele Fragezeichen vor allem erstmal erzeugtund ja, um vielleicht das ein oder andere Mal abzuarbeiten, gibt's diese Veranstaltung, mir ist nicht so ganz klar, ob die jetzt zum wesentlichen Englisch Deutsch sein wird, sie ist auf jeden Fall angekündigtnicht. In äh Titel und Beschreibung. Ähm von daher nehme ich mal an, wird beides da sein,Raum finden. Ja, ein Organisatoren äh lesen sich hier einerlei äh allerlei Namen, die wir auch hier schon zu äh Gast hatten. Anne Roth zum Beispiel, Benjamin Bergemann,Mit dabei.
Linus Neumann
Julia Kloiber, Lorenz Mazert und Moritz Tremmel stehen auch noch off. Also auf der off, off öffentlichen Seite. Es gibt da noch noch ein, zwei Leute, die auch sonst damit irgendwie noch ein bisschen was zu beitragen werden,und das, was ich daran sehr spannend finde, warum ich das überhaupt jetzt für so erwähnenswert halte, ist, dass sie äh all diese Personen,sage ich mal, auch Organ in netzpolitischen Organisationen oder Gruppen irgendwie aktiv sind. Und ähm,dieses Treffen aber unabhängig von ihrer Organisationalen Bindung. Ähm,Anberaumt haben. Das ist also so, es soll spezifisch außerhalb dessen stehen und ist also ein Barcamp, soll offen sein und ich denke, dass das gut sein könnte, dass das ein,fruchtbaren Nährboden bietet für daraus dann entstehende Dinge,in welcher Form auch immer. Kann man empfehlen, glaube ich. Wird sicherlich, kostet irgendwie fünf Euro für Unkosten vor Ort oder so.
Tim Pritlove
Es gibt noch keinen Ort, muss man noch dazu sagen.
Linus Neumann
Ja der.
Tim Pritlove
Irgendwo in Berlin sein wird.
Linus Neumann
In Berlin sein.
Tim Pritlove
Ja
Linus Neumann
Möchte ich darauf möchte ich empfehlen.
Tim Pritlove
Wo wir äh bei Veranstaltungen gerade sind, gibt's noch irgendwas oder war's das schon.
Linus Neumann
Es gibt noch etwas und zwar günstigerweise direkt am Folgetag, nämlich am sechsten April, das heißt, da kann man ein wunderschönes äh netzpolitisches Wochenende machen, voller Workshops,Und zwar äh veranstaltet die äh Berliner Gazette äh eine eine Workshop und Public Talk mit dem Komplizen. Woran wollen wir zusammen arbeiten in dieser,Welt. Zusammen mit äh Supermarkt, äh Media äh und einigen anderen Gruppen wollen sie eben dann diesen Workshop dort stattfinden lassen.
Tim Pritlove
Supermarkt ist der Ort, der.
Linus Neumann
Supermarkt ist der Ort, ist eine äh ja Brunnenstraße, oben so eine kleine Galerie ist das, ne. Da haben sie.
Tim Pritlove
Supermarkt.
Linus Neumann
Genau, da haben sie aber irgendwie ähm so ein paar Leute, also mehr so Speaker schon ähm,und Moderatoren sich schon irgendwie gestellt. Das heißt, das wird ein bisschen fester, äh vorformuliert sein oder für etwas fester äh ja wie soll man das sagen? Etwas etwas äh etwas äh strukturierter.
Tim Pritlove
Vorstrukturiert, aber da sind auch die ein oder anderen äh Lokbootnetzpolitik äh Gäste.
Linus Neumann
Echt fair.
Tim Pritlove
Dani Bruder zum Beispiel vom äh C3 S. Sehe ich hier auf den ersten äh Blick, wie man vielleicht auch kennt, ist Detlef Borchers von Halse äh.
Linus Neumann
Ich glaube, du hast den gleichen Fehler gemacht wie ich gerade und das vom letzten Jahr gegoogelt. Echt? Ah ja, doch, stimmt.
Tim Pritlove
Dann zu kurz, hatten wir hier auch schon mal Julia Kloiber von der Open Ludget Foundation, die du eben schon genannt hast, äh wird dabei sein und wenn ich mich recht erinnere, ist auch Gregor äh hier für die Seabase am Start, also.
Linus Neumann
Okay, ja, stimmt. Da werden viele sein. Das äh könnte also dann auch nochmal interessant sein, dass man.
Tim Pritlove
Ein lustiges Wochenende rund um die Zukunft. In Berlin, wenn man wieder eine Ausrede braucht nach Berlin zu kommen, das könnte es sein. Genau.
Linus Neumann
Genau. Fünfter und sechster April kann man sich mal antun.
Tim Pritlove
Ja, Linus. Dann haben wir's eigentlich, oder?
Linus Neumann
Ja, jetzt muss ich das nur noch verlinken.
Tim Pritlove
Regelmäßig wieder, ja ne, machen wir.
Linus Neumann
Wir werden uns bemühen und ansonsten haben wir ja jetzt äh einen wirklich gesehen, dass wir sehr gute Alternativmöglichkeiten haben.
Tim Pritlove
Was soll das denn heißen? Sie haben auch keine Freiheit vor dem Feind.
Linus Neumann
Nein, es war es ginge einfach auch so darum, dass also ich habe das ja auch in den Kommentaren geschrieben, es war ja nicht nur, dass ich weg war, sondern auch, dass ich mal irgendwie Pause machen,wollte, weil ich die letzte Sendung, bei der ich da war, jetzt äh inhaltlich nicht mehr so gewinnbringend,empfunden habe und ich hoffe, dass eine kleine kreative Schaftspause das auch dazu führt, dass wir wieder,mehr unaufgeregt.
Tim Pritlove
Und neutral berichten können. Genau.
Linus Neumann
Neutral weiß ich nicht, äh unaufgeregt.
Tim Pritlove
Ja, nee, es ist grundsätzlich nicht einfach, äh bei so regelmäßigen Formaten, ne, immer wieder äh über längere Zeitraum, grad so Podcasts und Gespräche macht, da immer wieder denselben Level halten zu können, ist eigentlich gar nicht möglich.
Linus Neumann
Es ist, ich.
Tim Pritlove
Daher ist so eine Pause immer ganz gut. Ich bräuchte auch mal eine.
Linus Neumann
Es ist ja, kannst du machen. Das es ist vor allem.
Tim Pritlove
Bin ja sogar dabei, wenn ich nicht dabei bin.
Linus Neumann
Ich find's vor allem schwierig, dass die dass die ähm,Also diese Themen sind halt irgendwie ein bisschen anstrengend mitunter, ne? Und das passiert halt teilweise ähm,viel über das berichtet werden muss, aber es bewegt sich wenig,so dass das, was man berichtet, äh etwas teilweise gleichförmig äh bleibt. Das ist unter Umständen dann, wenn es sich nur um schlechte Nachrichten handelt über ein gesamtes Jahr, auch mal anstrengend.
Tim Pritlove
Sollten wir vielleicht einfach mal ein bisschen noch unser Portfolio erweitern, noch ein paar Prominews einbauen und so, ja, also da gibt's dann sicherlich genug zu lachen. Genauso wie Spiegel Online das auch macht.
Linus Neumann
Panorama. Ja, mehr, mehr Piraten, mehr Piratenberichterstattung.
Tim Pritlove
Ja, das wird ja jetzt nix mehr, glaube ich. Was, was willst du da jetzt noch bricht?
Linus Neumann
Also gibt auf jeden Fall viel zu lachen.
Tim Pritlove
Ja, aber das.
Linus Neumann
Auf weh, ne? So, dann lachen wir's einem im Hals.
Tim Pritlove
Popcornpiraten DE ist ja schon eingestellt. Da brauchen wir.
Linus Neumann
Ja, nicht auf das Niveau will ich mich auch nicht begeben.
Tim Pritlove
Nicht mehr nachzulegen. Gut, das lassen wir jetzt mal dabei. Wir sagen tschüss.
Linus Neumann
Tschüss. Ciao ciao.

Shownotes

Datenschutzverordnung passiert Parlament

Netzneutralität im ITRE

Bundestag: NSA-Untersuchungsausschuss

Automatische Malware-Infektion & Abhören eines ganzen Landes

USA wollen Kontrolle über ICANN abgeben

Ausser Reichweite / Komplizen

LNP095 Unerwünschte Nacktheit

GCHQ schaut Webcams — KiPo — Internetzensur — Kampagne gegen Adblocker — RSA — Hochschule Karlsruhe macht sich lächerlich

Linus ist weiterhin nicht im Lande und bietet breiten Raum für Spekulationen ob er sich in einer Höhle versteckt hält. Dafür springt in dieser Woche Peter Piksa ein, der in gewohnter Manier die Themen der Wochen gesammelt und hat vorstellt. Wir sprechen über den WebCam-Wahn der GCHQ, verschiedene Vorfälle rund um KiPo (aka Abbildungen von Kindesmißbrauch), mögliche Hoffnungen auf eine Reduktion von Internetsperren im Iran und dem zweifelhaften Verhältnis deutscher Internetunternehmen zu Sicherheit. Wir schließen ab mit dem Lacher des Monats: der Hochschule Karlsruhe.

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Tim Pritlove
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Peter Piksa

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen Peter.
Peter Piksa
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove
Ausgabe von Lokbuch Netzpolitik und äh wie schon,angekündigt und angedroht, äh auch in dieser Ausgabe kein äh Linus, aber wir haben uns mal wieder um sinnvollen Ersatz bemüht und jaGleich nochmal hinterher. Hallo Peter.
Peter Piksa
Ja, hallo Tim.
Tim Pritlove
Genau, ich begrüße Peter Peter Pixa, äh aus dem tiefen Westen, das Langenfeld, wenn ich das richtig äh erinnere,genau in RWE und ja äh wir sind ja schon länger äh Lose über das Netz äh so im letzten politischen Diskurs verbunden würde ich mal sagen,Weil du dich da ja auch intensiv mit auseinandersetzt.
Peter Piksa
Kann man so sagen.
Tim Pritlove
Genau. Vielleicht kannst du ja mal kurz kurz äh äh dich nochmal so aus deiner eigenen Perspektive äh vorstellen, wie du so dich da verankert siehst.
Peter Piksa
Ach so, ich bin achtundzwanzig Jahre alt, komme, wie gesagt, aus äh Nordrhein-Westfalen,meine persönliche Politisierung fing eigentlich wie bei vielen auch äh damals mit dieser äh Netzsperrengeschichte um äh Zäsursula an. Da ging das eigentlich alles so ziemlich äh los.Ja und seitdem bin ich halt entsprechend dran geblieben, weil es ja da doch immer wieder erheiterndes gibt, mit dem wir uns da beschäftigen müssen, Schrägstrich dürfen.
Tim Pritlove
Erheiterndes in Anführungsstrichen, ne?
Peter Piksa
In Anführung spreche ich ihnen, ja.
Tim Pritlove
Genau, er hat dann das in Anführungsstrichen, hast du ja auch äh eine Weile, ich glaube, das ist jetzt so ein bisschen zurückgefahren äh in diesem CDU Watch DE Block,reingebracht äh und ich glaube, du warst auch mal bei bei Metrolaut äh im Podcast auch schon mal zu Gast, da kam das auch schon mal ein bisschen ausführlicher zur Sprache.
Peter Piksa
Richtig,Ja, das ist, wie du schon sagst, ein bisschen abgeflaut in letzter Zeit, aufgrund äh beruflicher Einspannung und ja, man muss auch ganz ehrlich sagen, ich bin da auch so ein bisschen ähm ja, wie soll man sagen, abgestumpft, weil das wiederholt sich halt auch,alles. Also man sieht da so eine schöne Parallele, sowohl zwischen der äh netzpolitischenTimeline als auch so der CDU Watch Timeline. Man kann eigentlich immer wieder sehen, ja, das wiederholt sich. Du hast heute einen, der kommt mit netzsperren, dann hast du in drei Wochen wieder eine Cockpit-Netzsperren und in ein paar Wochen später hast du wieder einen, der kommt mit Netzsperren. Das Gleiche hast du mit der Vorratsdatenspeicherungim Blick auf netzpolitische Vorgänge. So und wenn du hingegen dann ähCDU dir anguckst, ja dann hast du heute einen äh Korruptionsfall, dann äh drei Wochen später wieder ein Korruptionsfall und das dreht sich halt alles. Und man hat so den Eindruck,wir drehen uns irgendwie im Kreise. Ja, also es wiederholt sich halt einfach alles.
Tim Pritlove
Ich glaube, das ist gar nicht mal nur so jetzt so eine äh netzpolitische äh äh Konstante, sondern einfach generell eine politische Konstante und dasauch diese, ich glaube, was einer auch so ein bisschen überrascht, gerade wenn man früh äh also nicht früh eigentlich, also wenn man noch frisch,dabei ist sozusagen, sich mit dem Themenfeld auseinanderzusetzen, dass man noch gar nicht so richtig überblickt, welche Halbwärtszeit manche Themen so haben können.Ja, also man ist sogar äh jetzt ein bisschen schwierig da ähm Beispiele zu greifen, aber wenn man sich jetzt mal nur anschautwie jetzt unser Verhältnis ist, sagen wir mal so so Themen wie äh Homosexualität in der Gesellschaft und so weiter. Wie das vor fuffzig Jahren war, wie das heute ist, ja? Da sind die Unterschiede so enorm,Ja, in der gesellschaftlichen Wahrnehmung und entsprechend haben sie sich auch in derPolitischen äh Diskussion auch extrem verändert, ja. Trotzdem wirst du auch da immer wieder das Thema noch äh hochkommen sehen und jetzt haben wir das irgendwie mit Russland, jetzt haben wir das äh,auch in anderen Ländern, zumal als auch sehr viel mehr diese internationale Agenda eine Rolle spielt und das merkt man ja auch im Netzpolitischen Raum, alsoWas früher nur eine lokale, nationale äh Diskussion war, wird jetzt in zunehmenden Maße auch eine internationale Diskussion und dadurch kommen halt auch andere Wertvorstellungen immer wieder mit äh in den Raum und auch immer wieder in eine nationale Diskussion rein, weil die sich,wieder triggern.
Peter Piksa
Gegenseitige Interessengruppen, die dann äh,ihre, ihre Dinge da auf einen gemeinsamen großen Tisch bringen, ne? Und wie du schon sagtest, das war vorher halt alles mehr äh auf äh innerhalb der Landesgrenzen beschränkt, äh wohingegen allein schon durch das Internet halt viele jetzt sagen, na okayWir müssen jetzt auch mit dem dealen, was die anderen da gerade von uns wollen oder nicht wollen. Ist schon richtig.
Tim Pritlove
Ja, wir werden äh auch noch ein paar ähnliche Wiedergänge heute im Programm haben, aber jetzt gibt's ja äh glaube ich zum Auftakt erstmal noch mal ein bisschen was äh neues, nicht mehr so ganz neu in der ähJa, in den Nachrichtenlandschaft, weil wir jetzt recht spät drauf eingehen, aber hier haben wir es ja noch nicht erwähnt, äh Neuigkeiten von unseren Freunden, den Geheimdiensten.
Peter Piksa
Ja, diesmal äh in Gestalt des äh britischen der in Kooperation mit der der amerikanischen NSA mal eben Millionen Yahoo Webcam Standbilder abgegriffen hat.Die haben dort ein Programm, das nennt sich Optik Nerw, zu deutsch etwa Sehnerv,und ähm also ausweislich der Dokumente, die der geschätzte Herr Snowden uns da präsentiert hat, äh fing dieses Programm zweitausendundacht an, also wurde zweitausendundacht in Betrieb genommen.Es ist nicht so ganz klar, äh ob das Programm eigentlich noch immer läuft, zumindest ähm nach meinem äh Wissensstand gibt es.Infos, dass es zweitausendzwölf wohl noch betrieben wurde. Aber ähm die Berichterstattung zu dem Thema,wendet sich eigentlich hauptsächlich den Jahren zweitausendacht, zweitausendneun und zweitausendundzehn zu. So, was ist passiert? Also die haben entsprechend.Ähm Yahoo-Nutzer, die äh mit Webcams arbeiten,mal eben abfotografiert. Das heißt, die haben alle fünf Minuten ein Standbild sich von der Webcam äh des Benutzers gezogen und auf ihren äh Rechenzentren gespeichert. Äh wir wissen ausweislich der Dokumente, dass alleine zweitausendundacht,während eines Zeitraums von sechs Monaten eins Komma acht Millionen Menschen davon betroffen gewesen sind,Genaue Zahlen, wie viele das jetzt insgesamt in dem Zeitraum wurde, wo dieses Ding in Betrieb gewesen ist oder vielleicht noch immer ist, ähm geben die Snowden dogs da an der Stelle,erstmal nicht bekannt.
Tim Pritlove
Aber das hatte doch jetzt spezifisch was mit Yahoo zu tun. Also war das jetzt eine Yah-Hu-Software, die da äh angegriffen wurde oder war das quasi nur äh über Yahoo Zugang gehackte Rechner?
Peter Piksa
Also so wie ich das verstanden habe, haben die sich da entsprechend der ähm der der ähm Leitungen bemächtigt,Wir wissen ja schon aus äh vorhergehenden nichts, dass die ja da im Grunde genommen die ganzen Unterseekabel angezapft haben. Undso wie ich es verstanden habe, haben die entsprechend von dort aus die Daten abgefischt, kann aber auch sein, dass sie da entsprechend irgendwas spezielles softwaremäßiges äh speziell für Yahooeingesetzt haben, aber das habe ich, also geht jetzt wahlweise aus den Dokumenten nicht hervor oder ich habe das äh überlesen. Ähm lustig sind auf jeden Fall die äh.Ja, die die Reaktionen, die das Ganze so hervorruft, äh sehr lustig fand ich an der Stelle, Yahoo selbst, Yahoo zeigt sich empört,von dem Programm überhaupt nichts gewusst haben und schimpft, Zitat, äh ey hole new level of violation of hour User's privacyAlso zu deutsch etwa, das ist eine ein ganz neues Level äh bei dem bei bei den Attacken gegen die ähm Privatsphäre der Benutzer. Ähm,Ich finde das ein bisschen lustig. Deswegen, weil ähausweislich der Snowden-Dokumente. Yahu seit bereits, äh ich glaube, zwölften März. Auf jeden Fall war's März zweitausendundacht. Ähm Zielobjekt beziehungsweise Kooperationspartner bei einem anderen äh Ausspähprogramm ist, nämlich Prissen,Das wäre aber so das erste Release der Snowden äh Dokumente. Wir erinnern uns, Logbuch Netzpolitik berichtete ausführlichst,Ja, also es könnte natürlich sein, dass Yahuda halt so ein bisschen Empörung heuchelt, genauso gut könnte es natürlich aber auch sein, dass dass die halt wirklich nichts davon wussten, weil wir wissen halt entsprechend auch, dass die Geheimdienste, äh obwohl sie ähm,Zumindest die NSA, ne, obwohl die NSA ja per Gesetz amerikanische äh Anbieter dazu äh verpflichten kann Daten rauszurücken. Und obwohl sie ja genau das gemacht haben,Haben Sie zusätzlich auch noch, zumindest bei Google, äh ja, nochmal einen Beipass gelegt, wenn man so will, ne?Also die haben halt einmal die die gesetzliche Grundlage dafür, äh also zum Zugriff auf die Datensicht äh äh klar gemacht,haben dann darauf zugegriffen, ja und parallel dann nochmal äh eine Seitenstraße aufgemacht, wo sie dann äh nicht gesetzlich darauf zugegriffen haben. So und das äh da kann man also dann annehmen, möglicherweise äh,wird das Gleiche hier auch gemacht, aber nichts Genaueres weiß man.
Tim Pritlove
Ja. Äh es gab ja auch dann äh jetzt auf dem Kongress diese äh League, wo ja auch Yahoo ein Beispiel äh dafür war für diese Techniken, dass sie sich ja quasi auf den Rautern und Switches des äh Internets, derinstallieren und dann eben Abfragen, zum Beispiel auf Yahoo, nicht ausschließlich Yaru äh abgefangen haben, dann aus ihren eigenen Netzen schneller beantwortet haben, sodass quasi so ein in dem Mittelattacke äh stattfand und darüber dann Chartcode äh zum Übernehmen der Rechner äh hat eingeschleustwerden können, wobei das eigentlich so in diese Targetit äh äh Abteilung fällt, also zielgerichtet,mehr oder weniger zielgerichtetes äh attackieren einzelner ähm Zielpersonen, wobei man jetzt auch wiederum nicht weiß, wie groß die Zielmasse so ist. Vielleicht haben sie halt einfach gesagt, naja, also wer eine Webcam benutzt, äh kann kein guter Mensch sein. Und äh dann gehen wir nochmal lieber gleich rein. Tatsache ist, sie haben jetzt eine ganze Menge Daten äh gesammelt. Schön viele Fotos von äh unbedarften Leuten, die so für ihren Rechner sitzen und vor allem halt mit anderen Leuten kommunizierenNa ja und was machen die Leute so, wenn sie so vor ihrer Webcam äh sitzen?
Peter Piksa
Ja, wie wie wir ja äh wissen, wird ja gerade auch ähm werden ja Webcams gerade auch so zur sexuellen Belustigung eingesetzt. Äh.
Tim Pritlove
Ja. Der der Uni-Direktionalen, wie auch der Direktionalen.
Peter Piksa
Sowohl als auch. Ja, stellt sich raus, ähm.Einige der abgegriffenen Bilder sind's äh sexueller Natur. Lacher in diesem Zusammenhang, ähm aus den Dokumenten geht hervor. Darf ich nochmal zitieren,an Fortschritt liegen,Webcam ja Überraschung, konnte doch keiner wissen, dass die Leute da ihre Geschlechtsteile zeigen.JaJa und wie hoch ist der Anteil so? Auch da äh geben die ähm Dokumente Aufschluss. Webcam Image Image harvestet bei GCHQ Contains,an die Seierbletti. Ja, stellt sich raus, zwischen drei und elf Prozent der gespeicherten Webcam-Milder. Ja, sind halt Brüste.
Tim Pritlove
Andy. Das ist ja auch eine sehr schöne ja.
Peter Piksa
Ja. Ja, hätte man uns doch gewarnt, hätten die Leute uns doch gesagt, dass die Leute da nackt vor ihren Notebooks sitzen?
Tim Pritlove
Ja, könnten die Leute mal bitte wünschenswerte äh Nacktheit äh.
Peter Piksa
Ja
Tim Pritlove
Nicht wünschenswert Nacktheit. Oh weia. Ja,Also es ist immer wieder interessant, welche Dimensionen das hier alles äh äh noch annimmt und das auch offensichtlich keinerlei wie soll ich sagen? Also es gibt da auch keinerlei nennenswerte Zurückhaltung. So.
Peter Piksa
Ja, na ja, na ja, es gibt so diese diese Feigenblattzurückhaltung, wie wir ja wissen, dürfen die Geheimdienste ja normalerweise nicht die ähm die Bürger des eigenen Landes ausspähen.Und wie wir ja auch ja ja, wie wir ja auch gelernt haben, äh gibt es ja dann diesen äh runden Tisch,äh wo dann beispielsweise diese die sogenannten Five Eyes sich dann zusammensetzen, wo dann halt die ähm,Amerikaner sagen, ach Mensch, so ein Mist aber auch, wir dürfen hier unsere unsere Amerikaner gar nicht ausspielen. Äh,Ja und dann fragt man halt mal die äh Kollegen äh aus dem aus den anderen äh Mitgliedsstaaten von diesem äh runden Tisch. Sagt mal,Habt ihr nicht zufällig Daten über Amerikaner? Ja und dann sagen die Briten, ja Mensch, ja klar, ja so ein Zufall.Ja und dann wird dann halt einmal Five gemacht, wenn man das so will. Ja ähmInteressanterweise ist es aber so, dass ähm also ich habe aus dem Guardian gelesenäh äh dortraus erfahren, dass dieses äh diese wir schnüffeln mal nicht bei unseren eigenen Bürgern Beschränkungen, äh speziell bei dem, also dem britischen Geheimdienst, gar nicht greift.Das heißt, die dürfen per Gesetz auch ihre eigenen Leute äh äh ausspähen. Was mir persönlich jetzt neu waraber das darf man natürlich im Zuge dieser ganzen Geschichte hier nicht außer Acht lassen. Ich meine, die hätten so oder so äh nicht die technische Möglichkeit gehabt, ähm die die eigenen Leute,nicht mit zu erfassen.
Tim Pritlove
Ja, weil das klassische Problem ist, woher sollst du wissen, hinter welcher IP-Adresse jetzt wirklich ein Bürger äh steckt oder nicht?
Peter Piksa
Ja, also, also das haben die wirklich selber gesagt, ne? Also die haben, das war äh Aussage von von GCH Q Leuten, nee äh hätten wir selber gar nicht irgendwie identifizieren können.Das ist ja auch nachvollziehbar, ne? Also selbst wenn du sagst, äh guck mal, ich habe jetzt hier zwei Gesprächspartner und die die sitzen halt irgendwie beide hinter äh IP-Adressen, die äh Großbritannien zugeordnet sind,ja, dann heißt das ja noch lange nicht, dass das, dass das Briten sind. Das können ja äh Tim und Peter sein, die gerade Urlaub äh in Großbritannien machen.Und ja, es sind ja keine Briten, also ja, ich weiß nicht genau, mit welcher.
Tim Pritlove
Ich bin ja Brite, also von daher fällt das jetzt raus, aber es äh spielt auch keine Rolle in dem Zusammenhang.
Peter Piksa
Ja, aber du bist du bist du bist dann in dem Schleppnetz mit drin, weil du unterhältst dich ja mit einem potenziellen Terroristen.
Tim Pritlove
Das stimmt. Laufend übrigens.
Peter Piksa
Laufend, laufend, also dem Tim müssen wir eigentlich direkt mal hier ein Kommando rüberschicken.
Tim Pritlove
Ist ein Wunder, dass sie noch nicht verboten wurde.
Peter Piksa
Ja.
Tim Pritlove
Ja, ach, das ist alles so dramatisch. Also, vor allem, also ich weiß noch, wie das früher.So als wir so mit Chaos-Radio angefangen haben, ja? Wie das immer so.Immer diese potenziellen Horrors hinaus, ja, so wenn man sich da so als Techniker damit auseinandersetzt und man versteht so ein wenig die die innere Logik von Computern, ja und wie gleichgültig diesen Maschinen das ist, äh in welche Richtung sie jetzt welche Daten kopieren,Ja, ist halt eine Kamera und ob die Kamera das nun auf dem Bildschirm anzeigt oder auf irgendjemand anderes äh äh Server hochlädt,so, das ist der, der Maschine egal und es erfordert einfach nur, dass entsprechenden Zugriffs und natürlich auch der entsprechenden kriminellen Energie. Und damals konnte man sich das irgendwie alles immer noch nicht so richtig vorstellen, auch wenn man sich das technisch alles so vorstellen konnte. Und es ginge auch schon vor zehn, fünfzehn Jahren immer so diesesMythos rum,die Dienste können das Mikrofon in deinem Telefon einschalten und dann alles mithören, was du gerade redest, auch wenn du gerade kein Phone Call hast.Und wir immer so, ah, na ja, irgendwie technisch ist das denkbar, aber es gibt da keine Anhaltspunkte.Genauso war natürlich auch bei Webcams so äh man schnell im Aluhutbereich, wenn Leute Webcams einfach auch so mechanisch,abgeklebt haben oder zumindest ein Stück Pappe dadrüber gemacht haben. Wo man sagen kann, wieso, du hast doch da eine grüne Lampe, die leuchtet, wenn das Ding an ist,Ja? Wir wissen mittlerweile auch das kann ne, also nicht wirklich als Garantie äh dienen und vor allem stellt man jetzt fest, dass einfach auch diese kriminelle Energie,So würde ich das nennen, äh das dann eben auch einfach zu nutzen, wenn es da ist, einfach da ist und ähm ja. Von daher ist da eigentlich auch jede ähm, wie soll ich sagen, Befürchtungen auch,richtig am Platz.
Peter Piksa
Ja, ich glaube vor allen Dingen auch mit Blick darauf ähm,wie man solche äh Fälle beziehungsweise solche ähm ja Gedankengänge, muss man sagen. Äh vor zehn, fünfzehn Jahren äh noch bewertet hat und wie man sie heute bewertet. Das ist ein fundamentaler Shift in der in der in derBewertung solcher Vorgänge. Ähm und ich glaube, dieser Shift begründet sich.Durch die, ja, zum einen sicherlich durch die Berichterstattung der letzten äh Monate und Jahre.Weil man halt auch sicherlich einfach gesehen hat, ja also man muss ja sagen, diese Berichterstattung desillusioniert einen doch sehr,Ja, wenn man vielleicht vor zehn, fünfzehn Jahren noch gesagt hat, ja, nee, komm, selbst wenn sie die technische Möglichkeit äh hätten oder haben, äh werden sie's nicht tun, weil man einfach nicht angenommen hat, dass sie es tun, weil es einfach moralisch,sicherlich so krass verwerflich ist, da ein anderer Leute Schlafzimmer reinzugucken oder sich da Standbilder von,weiß ich nicht, masturbierenden Teenagern äh abzugreifen. Oder eben die, die äh Telefone anderer Leute abzuhören.Inzwischen hat man aber gelernt, ja doch die machen es.
Tim Pritlove
Ja, man fragt sich.
Peter Piksa
Die moralischen Hürden sind da eben nicht mehr die Blockade.
Tim Pritlove
Ja, man fragt sich, was sozusagen die nächsten äh äh Eigenschaften der Computer sind, die zur äh Abhörmaßnahmen so.
Peter Piksa
Ja du also ichwürde mich ja äh ich will jetzt hier auch nicht in äh große Verschwörungstheorien äh abgleiten, aber ich persönlich würde mich nach den aktuellen Stand der Dinge überhaupt nicht wundern,wenn es da in ein paar Monaten äh eine Meldung gibt, dass äh diverse Geheimdienste eben genau das äh betreiben, was du gerade gesagt hast, dass eben das das Mikrofon von deinem Tablet, von deinem äh Schlauch, von abgegriffen wird und halt mal.Um Terroristen ausfindig zu machen.
Tim Pritlove
Da gab es schon die passenden Berichte.
Peter Piksa
Das gab es schon, dann ist das an mir vorbeigegangen.
Tim Pritlove
Jetzt grad keine Quelle für, aber das äh ist sozusagen schon durch so. Also im Prinzip sind alle, alle Horrorszenarien irgendwie durch.
Peter Piksa
Ja. Aber man muss natürlich auch sagen, ähim Lichte aller Horrorszenarien und dort ist das ja vorhin auch schon angesprochen. Er wurde da so die die Beschränkungen sind. Es gibt natürlich äh auch Beschränkungen und so auch in dem Fall da möchte ich auch nochmal kurz drauf eingehen. Ähm.Man muss ja, man muss ja fast schon sagen, das ist ja äh quasi Überwachung mit menschlichem Antlitz. An dies an dieser.
Tim Pritlove
Was soll er des Wortes?
Peter Piksa
Hör einfach.Mit menschlichem Antennen, mit nackt menschlichem Antlitz. Nein, aber man muss ja feststellen, also sie waren ja gütig, ne. Sie haben ja nur alle fünf Minuten abgegriffen.
Tim Pritlove
Ja. Ach so, na dann.
Peter Piksa
Ne, na dann. Ja und es stellt sich natürlich die Frage, ja warum denn nur alle fünf Minuten? Ah ja, auch da haben wir ein schönes Zitat.Und das ist wirklich äh der Schenkelklopfer an an der Stelle, Filme für meinen Geschmack. Zitat,Partys also wir wir haben wir haben ja wir haben zwar abgegriffen aber wir haben nur alle fünf Minuten abgegriffen um.
Tim Pritlove
Damit die Menschenrechte gewahrt sind.
Peter Piksa
Ganz genau.
Tim Pritlove
Ah, verstehe.
Peter Piksa
Menschenrechte gewahrt sind. Also so ein so was muss man sich mal reintun.
Tim Pritlove
Das ist so nach dem Motto, ne, wir wir haben ihn ja nicht permanent gefoltert, sondern nur alle fünf Minuten, um die Menschenrechte zu wahren.
Peter Piksa
Ja, ja. Ja, wir haben beim Waterboarding doch mal alle halbe Stunde mal ein bisschen durchatmen lassen. Wusstest denn ihr Problem hier? Schauen sie mal, wie menschenfreundlich wir hier sind. Ist eine Filantrophie, was wir hier betreiben.
Tim Pritlove
Ja, ich vermute mal, sie hätten hätten einfach mehr nicht speichern können, so viel Daten, wie sie irgendwie.
Peter Piksa
Ja, ja, ja, außerdem Servers. Also auch da äh technische.
Tim Pritlove
Wobei mich das jetzt ehrlich gesagt,bisschen wundert bei dem äh Maß an Traffic, den sie da äh generell absaugen, dass sie dann ausgerechnet mit Webcam-Fotos da so ein Problem haben. Da müssen sie ja wirklich schon unglaubliche Mengen äh abgeholt haben. Gibt's da eigentlich irgendwelche Zahlen in diesen Dokumenten? Wie viele,eins Komma acht Millionen Menschen seien betroffen, aber das klingt ja jetzt nicht so viel.
Peter Piksa
Ja, Moment, Moment, man muss es ja nochmal äh multiplizieren. Weil diese eins Komma acht Millionen Menschen, die da betroffen sind, das ist die, die erstrecken sich ja nur über einen Zeitraum von sechs Monaten im Jahre zweitausendundachtAlso genauere Daten sind ja dort nicht verfügbar und wir, wie wir bereits gelernt haben, ähm wurde Optik Nerw.In einem Zeitraum von zweitausendundacht bis mindestens zweitausendundzehn betrieben. Und,Es gibt Hinweise darauf, dass es wohl zweitausendundzwölf nochaktiv betrieben wurde. So dass man also sagen könnte, wahrscheinlich beginnend äh mit zweitausendacht bis zu zweitausendundzwölf. Und was darüber hinaus geschehen ist, naja, darüber lässt sich halt äh eigentlich nur spekulieren.
Tim Pritlove
Ja gut, komme ich jetzt so in mein mein Überschlagsrechnung immer noch nicht auf so superdramatische Zahlen, aber das äh ist natürlich jetzt auch ein bisschen bewusst, das auszurechnen, wenn man's nicht.
Peter Piksa
Na aber findest du nicht, dass jeder einzelne davon äh einer zu viel ist?
Tim Pritlove
Nein, schon, aber nicht für die Server, also das äh äh klar. Also moralisch ist das auf jeden Fall ein Problem. Technisch äh sehe ich nicht so große Probleme. Ja.
Peter Piksa
Ja, aber äh die werden da sicherlich, gerade auch, was die technischen Ausstattung angeht, ähmnochmal ein wenig ihre Server und Kapazitäten aufrüsten, denn wir haben auch einen Ausblick in dieser äh Webcam-Standbilder ab. Der Ausblick besteht darin, dass auchWebcams von Spielekonsolen. Total dufte findet.
Tim Pritlove
Das stand in den Dokumenten.
Peter Piksa
Also Microsoft macht ja mit seiner Xbox dieses Kinect Ding. Weiß nicht, ob du das kennst. Ich selber kenne das nur so vom Namen und ähm ja.
Tim Pritlove
Klar, da wird er halt so mit einem Infrarotstrahler äh so diffuse Punkte in den Raum reingestrahlt und dadurch lassen sich dann halt äh dreidimensional die Bewegungen träcken.
Peter Piksa
Und das finden die total dufte. Und die haben ähm darauf äh da geben die entsprechend die die äh Snowden-Dokumente äh,Hinweise darauf, dass die sich doch damit beschäftigen, welche Möglichkeiten man da hätte, wenn man denn diese Kinect-Kameras mal ein wenig abgreifen würde oder halt generell die ähm,Sensorik von Spielekonsolen,dass das natürlich nur auf Spielekonsolen oder beziehungsweise vielmehr, dass es sich nicht nur auf Spielekonsolen beschränken wird, ähm das denke ich, können wir uns auch alle an einer Hand ausrechnen. Aber das zeigt doch den Mindset, der da äh zu Grunde liegt. Also sie wollen halt wirklich,jeden Sensor, den so irgendwie in die Finger bekommen können.
Tim Pritlove
Klar, ich meine, so aus, aus geheimdienst Logik ist natürlich so eine Kinect. Äh insofern äh noch viel interessanter, weil man eben nicht nur äh Fotos oder oder eben keine Fotosprogramm war, sondern normale Kamera durfte da ja auch noch mit eingebaut sein. Ichbesitze auch selber keine äh Xbox und oute mich jetzt hier wieder als totaler äh Unwissender. Auf jeden Fall, die Kinect selber äh hat ja den Vorteil, dass sie ein richtiger Bewegungs ähWälder ist plus dreidimensionale äh Daten, ne und dabei auch äh na jaUnsichtbar ist nicht so ganz richtig, also wenn man's halt äh einen Raum, also wenn man den Verdacht hegt, dass hier äh äh eine Kinect im Spiel ist, dann kann man natürlich mit Infrarotsensoren äh das relativ schnell überprüfenAber wenn man nur so ab und zu mal anschaltet und guckt und so, dann ähm naja, sollte das auch nicht so gut auffindbar sein. Aber es ist halt auf jeden Fall klar,jedes Gerät, was irgendwie mit dem Internet verbunden ist und irgendeine äh Innen in den Raum gehende Sensorik hat, sei es ein Mikrofon, sei es so etwas wie Kinekt oder eben auch nur eine ganz normale Kamera, kann potenziell natürlich auch äh übernommen werden. In dem Moment, wo sich,Sicherheitslücke äh bietet und die letzten Tage waren ja voll mit ähm Sicherheitslücken der,äh eigentlich war alles seit zweitausendfünf komplett offen. So, ja. Ähm na ja.Ja, gute Fehl und so weiter, also äh auch das Lager weitgehen,all das lässt einen gar nicht mehr daran zweifeln, dass diese Einbruchsoptionen auch durchaus zur Verfügung standen. Bei der Xbox wissen wir es jetzt nicht genau, aber das spielt ja letztlich auch keine Rolle, ob man das weiß.
Peter Piksa
Ja, zumal äh zumal zumal sich ja streckenweise eigentlich auch diese diese Thematik mit Schwachstellen gar nicht mal so unbedingt stellt, denn wie wir ja wissen, äh können die der Daten ja auch habhaft werden, nehmen sie einfach beim Provider anklopfen gehen. Also, ne.
Tim Pritlove
Na gut, schließen wir den äh Teil vielleicht mal ähm ab hier, ne, haben wir, glaube ich, alles zugesagt, oder?
Peter Piksa
Ja, ich denke.
Tim Pritlove
Ja, schauen wir mal.
Peter Piksa
Was da noch kommen wird, aber im Großen und Ganzen wär's das erstmal für den Bereich.
Tim Pritlove
Gut, schauen wir nach äh Deutschland und andere äh Länder unser Lieblingsthema ähm,oder auch.Darstellung von Kindesmissbrauch. Äh je nachdem, wie man das jetzt so genau benennen kann in den einzelnen Fällen. Das spielt natürlich wieder eine Rolle. Da gab's zum Beispiel ein schönes Update in diesem Fall.
Peter Piksa
Ja, wir machen, wir machen die Grätsche, äh, Deutschlandaber wir bleiben auch in Großbritannien. Ähm fangen wir mal mit Deutschland an. Ähm ja, stellt sich raus, eben im Zusammenhang äh dieser ganzen Geschichte, äh der ja.Also Hintergrund war ja folgender. Es gab ja da dort diese Liste. ÄhmIch glaube, achthundert ähm Personen waren dort drauf gelistet, die entsprechendes äh äh strafbewährtes aber auch nicht unbedingt strafbewährtes ähm Material mit Kindesmissbrauchsdarstellung bezogen haben und ähm der ähmSPD-Politiker äh Sebastian ähm war ja dort mit drauf. Dann gab es riesen Furore und ja wie sich nun herausstellte.Der Herr nicht der einzige nennenswerte Kandidat auf dieser Liste, sondern auch ein,hoher hochrangiger BKA-Beamter aus der Abteilung schwere und organisierte Kriminalität stand auf der besagten Kundenliste.Ja, also,ist natürlich so ein bisschen mein Fakt, das Ganze, weil man sich denkt, hey, äh BKA, also das sind jetzt unbedingt nicht unbedingt die, wo man wo man erwarten sollte, also das sind ja Leute, die machen ja Strafverfolgung,und wenn die dann auf einmal im Besitz solcher äh Dokumente sind, hm also so solchen Materials muss man ja sagen und es kommt ja noch erschwerend hinzu,dass die äh die das Material, was er sich bezogen hat, also der BK-Beamte,Das war ähm tatsächlich äh das waren tatsächlich Kindesmissbrauchsdarstellungen. Also da gab's auch keinerlei äh Interpretationsspielraum mehr mit Kategorie A, also Kategorie eins oder Kategorie zwei, sondern das war wirklich ähm mal hartes Material. Ist aber alles nicht so wild,denn ob gleich strafrechtlich relevantes Material bezogen wurde, kam es zu keinem Prozess.
Tim Pritlove
Wurde einfach nur so entlassen. Und,der äh quasi wo relativ klar war oder zumindest keine konkreten Anhaltspunkte gab, da das ist strafbares Material, ist zumindest nach unserer aktuellen Gesetzeslage. Der wurde dann schon mal öffentlich äh hingerichtet durch,sprechende Indiskussion. Äh was, glaube ich, in dem Zusammenhang auch noch ganz interessant war, ist, dass ja auch dieser BKA Beamte, äh also dieser,Also dass der Zeitpunkt, wo das quasi intern,Klar war und kommuniziert wurde, dass er davon betroffen wurde und dann auch ging, äh zu einem Zeitpunkt stattfand, der deutlich vor dem Zeitpunkt lag, von dem das BKA eigentlich meinte, was wo sie diese Daten wirklich aktiv ausgewertet hätten.
Peter Piksa
Ja, da bin ich jetzt, muss ich gestehen, nicht so ganz hundertprozentig äh im Bilde. Ähm.
Tim Pritlove
Das ist zumindest so der Stand der Debatte, wie sich das am Ende dann äh äußert, wenn wir dann sehen.
Peter Piksa
JaJedenfalls, also ein Prozess hat halt nicht stattgefunden, ähm der Beschuldigte BKA-Beamte akzeptierte einen Strafbefehl. Ja und ist dann mit äh einer Strafe zwischen zehn und zwanzigtausend Euro,ja, auch quasi aus der Sache rauszukommen. Äh lustiger Hinweis noch ähm auf Spiegel Online gab's dann äh,in dem betreffenden Bericht. Wir werden ihn auch nochmal verlinken,den Hinweis darauf, dass dann ja eigentlich recht leise der Abschied äh stattgefunden hat. Da gab's ja kein großes Tamtam, sondern man hat halt einfach gesagt, ja, scheidet halt aus,irgendwelchen Gründen halt aus. So gab's dann eine Meldung auf dem Schwarzen, auf dem digitalen schwarzen Brett im Internet. Und ja, das war's dann halt.So schnell kommt man da quasi aus der Schusslinie, wenn man.
Tim Pritlove
Was, glaube ich, nochmal ganz wertvoll wäre, in dem Zusammenhang ist der Begriff strafbefehl. Ich glaube, das ist auch nicht unbedingt jetzt jedem so klar, ne. Also ein Strafbefehl ist so quasi das äh vereinfachte Verfahrenja? Äh um leichte Kriminalität äh in den Griff zu bekommen,dass man da halt nicht immer die Gerichte äh äh groß mit beschäftigen muss und Staatsanwaltschaft, so nach dem Motto, na hier, was weiß ich, drei Gramm Haschisch äh passt schon hier Strafbefehl fertig äh aus vorbei, so.
Peter Piksa
Ja, es wird wohl, soweit ich das weiß, hauptsächlich äh dazu genutzt, um halt ähm ohne viele AufsehenAlso sag mal, nicht unbedingt hauptsächlich um äh um einen äh Vorgang ohne viel Aufsehen äh ähm über die Bühne zu bekommen, sondern das äh das ist eigentlich mehr so ja Randprodukte. Also es geht in erster Linie geht's darumzwar eine rechtskräftige Verurteilung durchzuführen, aberhalt keine großartigen Hauptverhandlungen und solche Dinge zu machen, ne? Und das hat dann wiederum zur Folge, dass dann na ja, das Ganze haltziemlich unter dem Radar der Öffentlichkeit läuft und ja, äh nicht so viel Aufsehens äh gemacht wird,beziehungsweise nicht so viel Aufsehens gemacht werden kann.
Tim Pritlove
Ja, aber normalerweise sind das halt so Geldstrafen und Verkehrs äh äh Delikte und ähm,da ist jetzt, sagen wir mal, der hier vorliegende Sachverhalt so normalerweise eigentlich auch nicht mit abgedeckt. Also.
Peter Piksa
Würde eigentlich nicht davon ausgehen, dass man äh bei dem Besitz von Kindesmissbrauchsdarstellungen mit mit so einer Geschichte hier durchkommt auf diesem Wege zumindest nicht.
Tim Pritlove
Ja. Ja, aber Deutschland ist da nicht äh das einzige Land mit entsprechenden.
Peter Piksa
Nein, wir kommen zurück nach Großbritannien. Ähm, wie wir ja auch äh gelernt haben, gibt es in Großbritannien Pornofilter.Und ähm einer der Köpfe,hinter dieser, hinter dieser Porno äh Filtergesetzgebung ist der ähm Tory äh Advisor, also Berater kann man sagen, Patrick, Rock und Patrick Rock ähm,also,bei dem wurden entsprechende Kindesmissbrauchsdarstellungen gefunden.Und der wird sich jetzt höchstwahrscheinlich bald vor Gericht äh rechtfertigen müssen und verteidigen müssen. Also festgenommen wurde er bereits.Was natürlich auch nochmal so ein interessantes Schlaglicht auf diese ganze Geschichte äh wirft, also man stellt fest,Also wenn wenn man mal so in der Retrospektive die Diskussion äh bei der Einführung von solchen Web-Filtern oder oder Netzsperren Revue passieren lässt, dann stellt man ja eigentlich immer wieder fest, na ja, die Argumentation ist, wir müssen irgendwie,sicherstellen, dass äh Kindesmissbrauchsdarstellung äh übers Internet nicht propagiert werden äh oder halt na ja, also eigentlich ist es wahlweise Kindesmissbrauchsdarstellung oder Terrorismusin äh einigen wenigen Fällen eigentlich auch der Jugendschutz. Aber das sind so die beiden Hauptpunkte. Und na ja, was man halt sehen kann, ist, dass,gerade diejenigen, die dann irgendso am lautesten äh rufen, hey, hey, wegsperren und alles super, das sind dann irgendwie die, bei denen am Ende des Tages sich herausstellt, dass die so ein Material besitzen.
Tim Pritlove
Also ist das jetzt schon ist das jetzt schon bewiesen, also ist er da jetzt schon verurteilt oder äh.
Peter Piksa
Na ja, also nein.
Tim Pritlove
Erstmal äh unter diesen Vorwürfen festgenommen worden.
Peter Piksa
Es jetzt zunächst einmal unter diesen Vorwürfen festgenommen worden. Es soll wohl aber dieses Material auch bei ihm äh tatsächlich gefunden worden sein. Ähm wie dann jetzt äh der Prozess in dem Zusammenhang ausgeht, das steht jetzt erstmal noch in den Sternen.Ähm was auch so ein bisschen merkwürdig ist. Also wenn ich mir mal die ähm die Meldung äh beim beim Independence äh durchlese, die ist äh gestern, also am Mittwoch, den vierten dritten veröffentlicht wordenÄhm sie schreiben jedoch, dass die Festnahme, ich glaube, am dreizehnten März äh Quatsch dreizehnten Februar,bereits stattgefunden hat.
Tim Pritlove
Also mit anderen Worten, das Ding ist jetzt knapp zwei Wochen unterm Deckel gehalten worden.
Peter Piksa
Ja, es ist genau, die haben das wohl irgendwie zwei, drei Wochen im Giftschrank gehalten und jetzt kommt das irgendwie so raus. Hm, nichts Genaues weiß man da, aber das ist zunächst mal so die der Stand der Dinge.
Tim Pritlove
Wäre jetzt wahrscheinlich auch alles nicht so interessant, wenn dieser Patrick Rock nicht selber dafür äh eingetreten wäre, entsprechende Zensurfilter zu installieren.
Peter Piksa
Ja, aber auch da zeigt sich halt wieder mal das, also das das bringt halt einfach nichts. Ja, weil offensichtlich ist der Mann ja trotzdem irgendwie in der Lage gewesen, das Material äh äh sich zu besorgen. Gut, ob der das jetzt übers Internet gemacht hat, das weiß man nicht, ne? Das müssen wir erstmal schauen,ähm aber letzten Endes äh konnte er sich dieses Material halt verschaffen. So.
Tim Pritlove
Ja, ich würde vor allem auch sagen, dass die Leute, die jetzt immer da am lautesten danach schreien und immer mit der äh mit ihrer eigenen Integrität dafür äh werben diese Integrität äh nicht unbedingt äh auch immer so ohne weiteres nachweisen können.
Peter Piksa
Ja, ja, ich muss persönlich sagen, ich wäre da vorsichtig mit, mit, mit, äh, also, finde ich ein bisschen weit aus dem Fenster heraus gelehnt, aber,was definitiv, also was ich auf jeden Fall äh aus persönlicher Sicht unterschreiben würde, wäre, dass man gerade bei den Menschen doch mal ähm genau hingucken sollte.Ja, weil wir ich meine, das wissen wir ja auch. Das ist ein sehr emotionales Thema für viele und,Na ja, wie Politiker halt so ticken, das wissen wir auch. Ne, man versucht natürlich als Politiker immer dort äh zu punkten, wo ähm ja wo man am meisten abgreifen kann und,Ja, wer würde sich schon irgendwie öffentlich irgendwie für also pro Kindesmissbrauchsdarstellung äußern, ne? Macht natürlich keinen Sinn, das macht keiner. Und ähm ja in diesem Zusammenhang ist es natürlich ja, nur logisch, äh dass Politiker.Vorzugsweise ähm Law and Order,einnehmen, wenn es da entsprechend um die Bekämpfung solchen Materials geht, ne? Und dass da der der äh gesunde Menschenverstand nicht unbedingt mmh die Triebfeder hinter den Gedanken ist, das äh haben wir ja spätestens seit Zensursular gelernt und,wie wir sehen, äh ist das ja bei der bei der Pornfilter ähm Gesetzgebung in Großbritannien ja auch nicht anders, ne.Also das ist halt auch immer wieder so ein so eine weitere Iteration von es wiederholt sich irgendwie alleswie die Zombies, die kommen dann doch irgendwie immer wieder. Selbst wenn man glaubt, man hat's normal irgendwie erfolgreich bekämpft, dann äh kommt es ja dann doch immer wieder. Und wir hatten ja in Deutschland kürzlich auch so einen Fall, dass das war für mich persönlich so einer der neuen äh neuen Tiefpunkte.Ähm den die Union da aufgestellt hat. Es war ein ähm,ich glaube CSU-Abgeordneter, der ähm da sich irgendwie geäußert hat, von wegen, ja, äh es gäbe irgendwie kein Grundrecht auf äh auf Kinderpornografie.Gerade mal selber den Zusammenhang nochmal rausgucken,raussuchen, was hat der Zusammenhang gewesen ist, aber das das war also wirklich äh komplett daneben. Also wer der sich schon so äußert, der der macht eigentlich nur kindlich, dass er irgendwie diese ganze Debatte.Tal missverstanden hat und ja, als wenn in erster Linie hat ja niemand es käme ja auch niemand auf die Idee,Grundrecht auf Kindesmissbrauchsdarstellung oder auf den Bezugs, auf den Bezug von Kindesmissbrauchsdarstellungen zu äußern, also wirklich komplett daneben, ne? Aber das zeigt halt, da wird halt gerne mal gepoltert, weil ist halt ein emotionales Thema, da kann man mal schön auf die Kacke hauenJa, in der Hoffnung, dass man da ähm politischen Zuspruch ähm vom Wählerfolg abgreift. Das ist da so die Logik.
Tim Pritlove
Schauen wir mal auf ein äh äh anderes Zensur äh äh Thema. SoGanz weit vorne ist ja immer der äh Iran gewesen, was so ähm des äh den Zugriff auf bestimmte Dienste betrifft, vor allem so Twitter und äh Facebook,ähm äh also allein schon deren Nutzung war grundsätzlich äh verdächtig.Halle, genau. Das Halal-Internet. Aber jetzt gibt's Meldungen, dass ich da was tun soll.
Peter Piksa
Ja, Irans Kultusminister Ali Djanati sagte Irans Regierung äh wolle die Internetzensur Gesetze Zitat anpassen,aktualisieren. Es klingt so ein bisschen nach dem, aus Deutschland gewohnten Neusprech äh hinsichtlich haben harmonisieren. Ist ja bei uns ein gerne verwendeter Begriff.
Tim Pritlove
Oh ja.
Peter Piksa
Und ähm na ja, also man muss sagen, wenn man sich mal diese Meldung hier anguckt, geht der Tenor eigentlich doch recht klar in Richtung Zensur zurückfahren. Ähm so wurde zum Beispiel halt gesagt, na ja, also erstmal äh sie tragen halt so ein bisschen Einsicht vor sich herÄh dem sie halt gesagt haben, also das mit der Internetzensur, das funktioniert so richtig ja doch nicht, weil wir stellen festsehr viele Menschen arbeiten halt mit VPN Zugängen und verschaffen sich auf dem Wege halt trotzdem unzensierten ähm Zugang zum Internet,ähm eben Facebook, eben Twitter und was es da sonst noch so an,angeboten gibt. Ähm und man hat die Parallele gezogen zu Menschen, die auf ihrem Balkon Satellitenschüsseln.Installiert haben und um sich dort entsprechend ausländisches TV-Programm anzusehen,Das ist nämlich nach dem äh nach den aktuellen Gesetzen ebenfalls eine Straftat. Und ähm.Kultusminister äußerte sich dazu, dass.Das eigentlich also schlicht absurd und ja, also es ist absurd und sollte revidiert werden, äh so etwas strafrechtlich zu verfolgen,ich habe interpretiere das Ganze so als würden äh solche Vorgänge zur Zeit auch gar nicht strafrechtlich äh verfolgt werden.Und nehme dann insofern ähm ja wohlwollend zur Kenntnis, äh dass man da jetzt entsprechend Absichtsbekundungen ähm preisgibt.Die da entsprechend die die Zensur zurückfahren wollen, aber äh auch wir weisen darauf hin und so tat auch Reise online schonder Iran prüft ja auch schon seit Oktober zweitausendunddreizehn, inwieweit der Zugang zu Facebook und Twitter generell wiederhergestellt werden kann. Also äh naja, seit Oktober zweitausenddreizehn sind ja jetzt auch schon,auch schon äh rund ein halbes Jahr irgendwie äh ins Land gegangen und so richtig was passiert, ist da auch nicht, ne. Also ich bin da ein bisschen zwiegespalten. Auf der einen Seite wohlwollend, auf der anderen Seite.
Tim Pritlove
Ja, ich meine, ist die Frage, was man da jetzt reinliest, ne? Man könnte halt sagen, okay, sie kommen langsam äh sozusagen zur Besinnung und versuchen, äh nicht weiter zu äh verhindern, was sich nicht verhindern lässt. So, ja, alsoOb das nun allerdings äh die Intention hat, äh sich mit seinen Bürgern besser zu stellen, ja? Oder einfach nur die äh das Abhören dieser Aktivitäten zu vereinfachen.In dem Moment, wo sie alle zwingen, VPNs zu verwenden, äh ist es zwar nicht unmöglich, aber technisch natürlich sehr viel aufwendiger,den den Zugang da in irgendeiner Form mitzuverfolgen ja? Weil man jetzt erstmal bei also man müsste sozusagen jedes VPN als solches,Und dann auch noch brechen können. Das ist zwar durchaus denkbar, dass äh zumindeste VPN-Zugänge sonicht so sicher sind, wie sie immer äh erscheinen. Aber es ist auf jeden Fall natürlich eine sehr individuelle Geschichte und von daher eben nicht so äh ohne Weiteresin in in Massen zu machen, als wenn man einfach den Zugang wieder freilegt und sagt, naja Gott, hier nimmt doch einfach das HTTPS, was sowieso seit zweitausendfünf im Eimer ist, äh dannda können wir uns dann einfach mal bequem äh dazwischen schnorcheln und äh wunderbar. Ich versuche, das ist jetzt so ein bisschen ähm,bisschen böse äh von mir, aber ist ja jetzt auch nicht so, dass wir äh sowas nicht schon an anderer Stelle gehört hätten. Und ich habe auch so ein bisschen gerade den Eindruck, dass alle so ein wenig darüber nachdenken, äh wie sie denn bitte jetzt die technischen Fähigkeiten der NSA zumindest irgendwie in etwa nachefen können, jetzt wo schon so viel.Generelles Problem dieser ganzen Affäre, ja, dass dass sie eigentlich jetzt wunderbar äh äh gezeigt haben, ähm wo sie A keine Skrupel haben und B, wo's aber auch überhaupt technische Möglichkeiten gibt, beziehungsweise überhaupt auch erstmal technische Lösungenfür bestimmte Abhöransätze auch bekannt geworden sind, wo sich jetzt alle denken so, ah, hm, wäre noch gar nicht drauf gekommen und so und so schwierig ist das ja nun auch nicht. Ähm,und,Keine Ahnung, was hier dahinter steht, sollte äh das jetzt hier alles Blödsinn und Quatsch sein und der Iran äh kriegt auf einmal wieder ein positives Verhältnis äh zu seinen Bürgern und äh kriegt ein Verständnis von offener Kommunikation und sieht das auf einmal als segensreich an.Wenn allein mir fehlt so ein bisschen der Glaube.
Peter Piksa
Ja, ich persönlich mag da auch nicht äh unbedingt daran glauben und äh ich glaube, der Gedanke, den du gerade da ausgewalzt hast, der ist jader letzten Veröffentlichung jetzt einfach komplett naheliegend. Also wer diese wer diesen Gedanken unterschlägt.
Tim Pritlove
Handelt fahrlässig.
Peter Piksa
Handelt Fahrlässig ganz genau, weil es ist es denkt halt natürlich,aus Sicht so einem so einem Geheimdienst oder äh generellen äh äh Interessenträgern, die da entsprechend anderer Leute äh Verbindungen abgreifen wollen, einfach schlicht die Transaktionskosten. Ähm wenn entsprechend die ähm,ähm Verschlüsselung oder oder VPN da nicht im Einsatz sind. Das ist einfach ein Kalkül, was man ähm bei so einer Beurteilung einfach mal äh ja,mit bedenken muss.
Tim Pritlove
Genau, aber vielleicht äh vielleicht liegen wir ja auch falsch und äh hiersind wirklich nur die besten Intentionen am Start, denn äh die besten Intentionen scheint ja auch äh United äh Internet äh gehabt zu haben, als sie äh ihren Benutzern äh hilfreiche Sicherheitshinweise in ihren Interneteingeblendet haben, ja? Man sorgt sich ja heutzutage bei deutschen Unternehmen doch äh sehr nachhaltig äh äh um seine Kunden neuerdings,Ja und.
Peter Piksa
In Germany, made in Germany.
Tim Pritlove
Das war das war jetzt wirklich auch einer der der totalen Brüller, da dachte ich auch irgendwie sag mal Leute, geht's noch? Also, was ist passiert?GMX und Web DE beide, ne?Haben so auf ihren Webseiten, also wenn man sich quasi bei GMX und Web DE einloggt, äh Code im HTML gehabt, der eben AdBlocker erkennt,Sprich, man versucht so etwas wie Werbung einzublenden, stellt fest, man, dass das nicht auf der Seite landet und äh reagiert dann entsprechend. Und äh ja, was stand dann da drauf?
Peter Piksa
Das ist einfach nur super. Also auf dieser Leiste äh kam dann die Meldung, die Sicherheit ihres Rechners wird durch einen Add-On eingeschränkt. Versehen mit dem Knopf, Sicherheit wieder herstellen.
Tim Pritlove
Was passierte dann eigentlich, wenn man da drauf.
Peter Piksa
Ja, also alle Benutzer, die dort draufgedrückt haben, ähm bekam eine Seite präsentiert, so eine so eine Hinweisseite.Auf der es da hieß, ja sie sie haben Artblocker installiert,also diese Art Blocker sind ja für den Browser und die die wurden das ist so super als Bad On bezeichnet.
Tim Pritlove
Oh
Peter Piksa
Ja? Und ähm ja, wie wie die Meldung schon äh,investiert sagt man ja hier Sicherheit wieder oder intuiniert, Sicherheit wieder herstellen. Das heißt also, man sagt diese,diese AdOns oder bad uns, äh würden also die Sicherheit einschränken, so dass also.Die Empfehlung, die einzig naheliegende Empfehlung und Handlungsoption sein kann, bitte einmal entfernen. Ähm.Macht den ganzen Vorgang so ein bisschen aus meiner Sicht sehr fischi. Ähmweil man sich natürlich mal vor Augen äh vor Augen führen muss, dass äh United äh Internet da mit Methoden arbeitet, die man eigentlich mehr so aus äh,von den Leuten kennt, die,verbreiten und äh versuchen, auf mit solchen Methoden irgendwie die die Rechner von ähm nichtsahnenden Menschen dazu kompromittieren, äh indem man eben unter anderem,versucht die Browserleisten also falsche Browserleisten,unterzujubeln, ne? Weil dies dahinter ist natürlich okay, wenn mein Browser mir hier so eine Meldung gibt, ja und mein Browser ist ja das Ding, dem ich vertraue.Dann wird das schon Hand und Fuß haben. So und so kam es also dann äh dazu, dass ähm laut Reise sollen wohl doch recht viele Benutzer sich über diesen Vorgang geärgert haben und da ähm,Eine Angstkampagne zur Absicherung der eigenen Werbemaßnahmen dahinter vermutet haben.Ähm was aus meiner Sicht plausibel klingt, ähm denn zum einen halte ich diese diese Meldung und das das Gebaren äh von Seiten ähUnited Internet dafür sehr fragwürdig, sodass ich dem der Aussage Angstkampagne also doch durchaus zustimmen würde. Ähm und zum anderen ist natürlich auch grade der Aspekt der Werbemaßnahmen oder oder Werbeeinnahmenspielt da glaube ich eine ganz entscheidende Rolle. Äh sowohl GMX als auch Web DE schalten natürlich äh Werbung auf ihrer Webseite.Und äh finanzieren damit äh entsprechend auch ihre Dienste. Und die haben natürlich ein vitales Interesse daran, dass die Menschen, äh die da ihre Seiten aufsuchen, ähm möglichst viele Werbungen zu sehen bekommen,und na ja, da ist es halt nur naheliegend zu sagen, ja, also hier dieser Werbeblocker, der gefällt uns aber mal gar nicht. So, ähm ist aber.Gar nicht so schlimm, also Jörg Lammers, der Sprecher der Eins und Eins Internet AG, die wohl auch Mitglied ist bei United Internet. Ähm wie ist halt diese äh diese Beschimpfung von wegen Angstkampagne zurück?Dem äh mit dem Vermerk, ich finde die Unterstellung, wir würden täuschen, geht zu weit. Ja, kann man mal so auf sich wirken lassen?Ähm ja, einfach mal sacken lassen und mal selber drüber nachdenken. Ich glaube, äh.Ja, gut. Äh, wird aber noch eine Runde amüsanter das Ganze, weil ähm wie heiße halt auch schreibt, ähm kurioserweise gehört das äh von Webdee als potenzielles Bad on bezeichnete Programm AdBlockplus.Den Vertragspartnern von United Internet. Ja? Also das heißt.United Internet macht einen Werbedeal mit dem äh mit dem Programm AdBlockplus. Also mit diesem Browser-Plug-in.Plus Artblockpluss ist ein Werbeblocker. So und die haben also in Vergangenheit schon einen äh Werbevertrag mit denen gemacht. Wir wissen AdBlock Plus ähm sagt zwar prinzipiell, okay, wir sperren halt alle Werbung.Hat dann aber mit einigen Anbietern ähm trotzdem nochmal Verträge laufen, die dann besagen, eure Werbung lassen wir trotzdem durch.So und United Internet ist wohl einer dieser Vertragspartner von von AdBlock Plus.
Tim Pritlove
Mhm. Hatten wir ja auch hier vor einigen Ausgaben diesen.
Peter Piksa
Wir auch vor einigen Ausgaben, genau.Weiß grad nicht, welche Folge das war, aber das lässt sich ja suchen. Ähm und jetzt kommt es jetzt trägt es sich also zu, dass obwohl äh United Internet äh mit AdBlock Plus vertraglich gebunden ist.Sie trotzdem das Plugin von denen blocken. Beziehungsweise die Benutzer auffordern, das Plug-in zu installieren.
Tim Pritlove
Ja gut, das überrascht mich jetzt nicht, weil sie sind natürlich ohne AdBok plus immer noch besser dran, weil da können sie halt einfach einblenden, was sie wollen, zumal sie ja eben für diesenJanus Dienstag von da müssen sie ja dann quasi nochmal dafür zahlen, dass sie dann eben durchgehalten werden. Also apropoPlus. Äh das ist ja auch, sagen wir mal, im Zentrum dieser Kritik äh gewesen und die besteht ja immer noch äh schafft's ja mit dem Versprechen, einem Werbung vom Hals zu erhalten und damit auch potenzielle Sicherheitsprobleme im Übrigen, ja, also ist ja nochmal ein ganz anderer Aspekt, dass ich eigentlichtendenziell solche AdBlocker durchaus auch verwende, um sich einfach so potenziellen Surpatikcode erstmal zu ersparen. Ähm.Dassdie ja im Prinzip diesen dann gewonnenen Kanal von so zu viel, tausend, hundert, tausend Millionen Usern. Ich weiß nicht, wie viel Leute das benutzendann quasi hintenrum wieder verkaufen, ja? So so ein bisschen so wie ein Beispiel aus der Netzneutralität, ja? So wir übernehmen jetzt hier den Bildschirm quasi und ähverkaufen das dann hinter hintenrum weiter, auch an der Stelle äh jahat das sozusagen einen Einfluss auf die Offenheit und die Firmen ergeben sich quasi so ein bisschen äh ja, ne, so ein bisschen wie Schutzgeld äh Erpressung,so rüber, ne? So hier äh ja äh schönes Werbeprogramm haben sie da äh wäre schade, wenn dem da was äh passieren sollte,und ähm das ist schon äh alles ein bisschen skurril. Na ja gut, da haben wir schon äh ausführlich drüber äh diskutiert hier beim Abend nachgeschaut in äh Lokbuchnetzpolitik, Ausgabe siebzig äh mit dem schönen Titel loben und Strafen.
Peter Piksa
Loben und strafen. Ja, ähDE wurde ja auch gestraft, wo wir auch schon wieder ähm bei dem wären, was dann danach passiert ist. Man hat sich natürlich dann Gedanken darüber gemacht, äh inwieweit das denn hat und Fuß hat, was die Benutzer da so schimpfen. Und ähm hat dann.In in unermesslicher Gnade ist man dann hingegangen und hat gesagt, okay, also wir wir schreiben jetzt mal von Web DE da.Von Gamings davor, sodass also dem Benutzer gegenüber kenntlich gemacht wird, hey, dieser Hinweis kommt nicht von deinem Browser, sondern das ist eine Ansage, die machen wir, die macht Webde, die macht GMX DE.Was aus meiner Sicht eigentlich bloß das äh Mindestmaß an praktizierter Schadensbegrenzung bei gleichzeitigem Versuch der Gesichtswahrung ist. Also ich muss sagen, ich finde das Ganze irgendwie absurd und peinlich, aber na ja.
Tim Pritlove
Ja, das ist vor allem auch äh.Einfach was es auch wieder sehr schön äh zeigt in meinen Augen ist, dass einfach in dem Moment, wo man solche kostenlosen Dienste an äh bietet, ja, und quasi also die die zugänglichMachung dieser Dienste äh primär über so einen kostenlosen Dienst macht, also man kann da ja auch Geld bezahlen, so ist es ja nicht. Ich weiß nicht, obdann äh dieser Hinweis nicht äh erschienen wäre. Das äh zieht sich jetzt meiner Kenntnis, aber ich gehe mal davon aus, dass der Großteil der User dort eben kostenloseE-Mail-Accounts äh vorhält. Das ist natürlich in dem Moment, wo die Firma ein Interesse hat, dann ihr Geld wieder also,zwangsläufig natürlich auch hat. Ja, also dann quasi über Werbung, versucht das Ganze zu refinanzieren, sie dann eigentlich gegen ihren Kunden arbeiten muss.So und das zeigt es an der Stelle. Und dann geht halt so ein Marketing oder so ein Werbeabteilung, wer auch immer da jetzt die treibende Kraft war. Den geht dann halt einfach ähm so ein bisschen die Pferde durch.Und der Laden ist an sich in seiner Struktur nicht in der Lage, da richtig abzuwägen. Ich meine, das ist jetzt einfach auch ein Fehler innerhalb ihrer Firmenstruktur, dass da einfach.Ne, Leute einfach zu viel Einfluss haben, aber es überrascht auch nicht, weil es natürlich die Leute sind, die das Geld reinbringen. Und in jeder, in jedem Unternehmen,zwangsläufig, da wo's Geld reinkommt, da.
Peter Piksa
Die haben halt was zu sagen.
Tim Pritlove
Die haben halt was,zu sagen und da äh die bestimmen dann letzten Endes eben auch den Lauf der Dinge und das ist dann eben das, was man selber als Kunde immer wieder abwägen muss in dem Moment, wo man halt nicht wirklich der Kunde äh ist, läuft man immer wieder in solche Probleme.Gut, das mag jetzt vielleicht nicht ähm,Der größte Scam aller Zeiten sein, aber ich finde, sowas gehört sich nicht, insbesondere vor dem Hintergrund, dass einfach,wenn sie sich wirklich über ihre Sicherheit Gedanken machen, dann sollten sie sich mal lieber darüber Gedanken machen, äh wie sie ihre Zugänge zu ihren Maildiensten und Webseiten et ceteraentsprechend absichern. Das hatten wir ja jetzt hier auch schon, das Ganze Debatte,und die Problematik der unverschlüsselten äh E-Mail-Übertragung und Zugänge. Da ist auf jeden Fall noch genug Arbeit zu leisten und darauf könnten sie sich, meiner Meinung nach, mal konzentrieren.
Peter Piksa
Wobei man ja lobend erwähnen muss, dass sie da ja inzwischen doch tätig geworden sind. Also bis zu dem ähm Bullshit made in Germany Vortrag auf dem dreißig C drei äh vom Linus Neumann. Ähm war ja nichts geschehen.Und anschließend dann doch. Also das fand ich persönlich recht interessant.Der Vortrag selber auf dem dreißig C drei äh war ja doch äh proppenvollund ähm auch im im Nachgang wurde doch sehr stark darüber berichtet. Also ich kann mich zum Beispiel noch daran erinnern ähm heiße und Zeit online hatten sogar das Video mit eingebunden, dass man sich auf YouTube ja ansehen konnte. Und ähmdie Klick äh Zahlen auf dem Video sind ja doch beträchtlich. Und,Interessanterweise dauerte das dann auch nicht mehr lange, dass die dann hingegangen sind und gesagt haben, ja, okay, also wir äh wir machen das jetzt,Wir machen jetzt hier äh verschlüsselte Zugänge zu unseren zu unseren Postfächern und alles gut,Es hatte so ein bisschen den Eindruck, als ähm.
Tim Pritlove
Ja, das sagen sie, dass sie das tun, aber haben sie's schon getan?
Peter Piksa
Als hätte der Tritt gesessen. Na ja, also ich weiß zum Beispiel T Online ähm wird jetzt Ende März ähm nicht also nicht verschlüsselt authentifizierten äh Login zum Postfach komplett äh nicht mehr erlauben.
Tim Pritlove
Ja gut, das äh ist ein Ankündigung. Ja, also äh das.
Peter Piksa
Aber glaubst du, glaubst du, dass sie, dass sie nach dem Traral, was sie jetzt gemacht haben? Ich meine, die haben ja wirklich ähm du musst ja mal vor Augen halten, wenn du als Tier Onlinekunde ähm dein ähm Postfach abrufst.Und du machst das ohne aktivierte ähm Verschlüsselung.Kriegst du 'ne Mail, die besagt hallo lieber Benutzer, du machst das hier grade ohne Verschlüsselung und das wird jetzt ab Ende März nicht mehr funktionieren. Und das geht ja dann doch an recht viele Menschen raus. Glaubst du oder hältst du das für plausibel, dass die,Nach all dem Trara, was sie gemacht haben, dann doch noch ein äh Rückzieher machen.
Tim Pritlove
Ja was heißt ein Rückzieher? Es hat auch äh also ich meine, es gibt äh gibt hier noch einen anderen schönen äh Artikel, den man jetzt so noch nicht auf der Liste hatten, aber der mir jetzt gerade gestern äh vor die Nase kam, ähgab's halt so 'n Test von Web-Hoster, das geht jetzt noch 'n bisschen weiter als nur E-Mail-Service, aber da ist ja auch Eins und Eins und so weiter auch, äh, mit vertreten.Ja? Dass ihr einfach äh bis heute äh allen äh Webspace äh FDP-Zugänge anbietenSo und teilweise äh bei den kleineren Ostern noch nicht mal überhaupt verschlüsselte Alternativen bieten,Ja, das heißt, man kann nicht äh äh es FDP machen oder FDP äh Setra. Ähm und das,wo sie es tun, teilweise solche abenteuerlich kurzen Schlüsselängen, also so tausendvierundzwanzig Bitkies und so weiter, also einfach, was auch technisch outdated ist,so, ne. Ich habe auch so äh die letzten Wochen äh mal ähm häufiger äh angefangen ähm.Webseiten so auf ihre SSL Qualität hin zu äh testen. Es gibt ja hier solche ähm SSL, äh Laptopcom. Hier zum Beispiel so ein SSL-Test, wenn man die mal auf so Webseiten äh abwirft, ja, die dann halt da mal gucken, ja, welche Kryptoverfahren werden denn bei euch hier im Handshake tatsächlich unterstützt, welche Kryptoverfahrengehen denn hier? Habt ihr überhaupt das neueste TLS? Also nur weil da HTTPS dran steht. JaEntspricht es noch nicht allen Regeln der Kunst und teilweise sind die einfach so viele Jahre hinterher, beziehungsweise zeigen auch einfach, dass dieses ganze äh wir haben auch für Sicherheitzu sorgen und wir sind hier äh in der Pflicht, weil wir eben das technische Angebot machen, dass es einfach,Selbst wenn es in der Technik- und Adminabteilung äh angekommen ist, ist irgendwie halt äh so an der Marketingabteilung irgendwie nicht äh vorbeischafft. Und das istda ist einfach meiner Meinung nach noch ein großer Weg zu gehen und nur weil jetzt Dinge eingeführt werden, die sie schon seit zehn Jahren äh machen sollten, finde ich, braucht man jetzt nicht gleich aufhören, auf sie einzuschlagen.
Peter Piksa
Nee, das nicht, das nicht, aber man muss ja loben und strafen.
Tim Pritlove
Genau, haben wir jetzt hier mitgemacht.
Peter Piksa
Haben wir hiermit gemacht. Äh,Ich habe da aus aus eigener Geschichte auch nochmal so eine Anekdote. Ähm auch ich habe ja ähm ein ein Anbieter für für E-Mail und auch für Webspace und ja ich habe dann auch mal bei denen nachgefragt.Wie das denn eigentlich ausschaut mit Anmeldung? Äh,gesicherte Anmeldung an den Mails selber. Ja und dann hieß es dann zunächst, ja, mhm, nee, äh,also sie müssen, sie müssen das ausschalten. Also du musst dir vorstellen, ich habe mich an den Support bei denen gewandt, nachdem ich da äh also die die äh verschlüsselte Authentifizierung bei in meinem äh Mailclint eingestellt habe und stellte halt fest, es klappt nicht. Und dachte zunächst, oh, ich habe da irgendwas falsch gemacht.Habe da mal die Supportnummer bei denen gewählt, Techniker dranbekommen, ihnen den Fall geschildert und der sagte dann, ja dann müssen sie das ausstellen.Woraufhin ich dann entgegnete, ähm nee, nee, also sie haben mich, glaube ich, falsch verstanden. Ich ich will ja verschlüsseln. Das ist ja ein Intention dessen, was ich hier mache. Ach, ach so. Ja. Ja nee, das geht nicht.Sagte ich. Also, das heißt also, Net bietet, der Anbieter ist.Das heißt also, NETB-Kunden müssen das hinnehmen, dass äh jeder äh Anmeldevorgang unverschlüsselt,und somit den Aktivitäten anderer Leute ja quasi dafür brach liegt,dann merkte man so richtig, wie bei dem Kollegen so ein bisschen im, im Kopf die äh die Räder rasselten.Dann kam ein kurzes, leises Ja und daraufhin fragte ich dann, na und wie finden sie das?Immer wieder Schweigen im Walde. Ja, nicht so gut.Ja und jetzt frag dich, ja schicken Sie mal eine Anfrage.Schicken sie mal eine Anfrage an Netbeat. Dann habe ich da noch gemacht, den Fall geschildert und ähm also dann entsponnt sich wirklich ein ein Dialog ähm.War gar nicht so unglaublich lange, aber der hat es doch dann tatsächlich in sich, weil zunächst sagte man mir, ja, also wir arbeiten daran, das das wird jetzt bald gemacht.Ähm beziehungsweise nein, also erstmal hatte ich die Abfrage geschickt und dann kam, glaube zwei oder drei Wochen gar nichts. Also wirklich komplett nichts,Und nach zwei, drei Wochen frage ich dann nochmal nach und da kam dann ein Einzeiler zurück, äh wo es hieß, ja, ja, wir äh wir arbeiten daran. Ähm,okay,Das ist jetzt alles, ähm was ihr mir in dem Zusammenhang zu zu berichten äh äh glaubt. Ich sage, wie wie ist denn da der Stand der Dinge, zu wann ist denn da mit Besserung zu rechnen? Ja, äh könne man noch nicht sagen. Und jetzt kommt's.Dann hatte man mir aber gesagt,Ja, also, wir haben doch alle unsere Kunden darauf hingewiesen, dass man für sein Postfach doch bitte ein starkes Passwort wählen sollte. Und und sie haben ja äh äh also wenn ihnen, also jetzt,Halt dich fest. Die haben mir geschrieben, wenn ihnen also Sicherheit so wichtig ist, warum haben sie das denn, warum haben sie denn ihr Passwort dann noch nicht geändert?Und dann dann knallt sie mir in der E-Mail, die sie mir geschrieben hat, mein, mein, mein Passwort im Klartext rein.Also wenn ihnen.
Tim Pritlove
Mein Gott.
Peter Piksa
Du, ich dachte, ich falle vom Stuhl. Also wenn ihnen das so wichtig ist, warum haben sie denn ihr Passwort noch nicht geändert, wie ich sehen kann, ist ihr Passwort noch immer und dann zack, zack, zack, das Passwort im Klartext. Ich habe ich habe die, weißt du, Timmy, ich saß so vor dieser E-Mail.Lehnte mich erstmal in meinem Stuhl zurück und dachte mir so, okay, was machst du jetzt? Also ich habe dir dann gesagt, hören sie mal, junge Dame,Inzwischen hatte ich damit mit einer Dame zu tun. Jetzt so, ich will ihn ja persönlich nicht zu nahe treten, aber ähm ihnen ist schon klar, dass sie gerade irgendwie kenntlich gemacht haben, dass äh,die Passwörter möglicherweise aller ihrer Kunden bei ihnen im System irgendwie im Klartext vorliegen oder zumindest aber in einer Art und Weise vorliegen, dass mandaraus auf das auf das Klartext Passwort schließen kann. Im Übrigen haben sie mir das mein Passwort gerade im Klartext per Mail verschickt.Was auch nochmal lustig ist, weil sie ja ganz am Anfang, das habe ich, das habe ich gerade äh leider unterschlagen zu äh ähm unterschlagen. Ganz am Anfang haben sie ja gesagt, hm.Sie können ja stattdessen äh PGP benutzen. Also um das um das eigentliche Problem,könnte man ja, ließe sich erlösen mit PGP, aber worauf ich dann entgegnet habe, also mir geht's um die Transportwegverschlüsselung,den Anmeldevorgang zum Mailserver und nicht um die Inhaltsverschlüsselung. Also man merkt, da ist, wie du schon richtig festgestellt hast, doch einiges im Argen, also grade auch was die,was das Verständnis angeht. Und ja, auch den den Umgang mit solchen Dingen.Ja und Ende vom Lied war, äh ich hatte der dann halt also mich darüber beklagt, dass das dass die ja offensichtlich da die Passwörter im Klartext speichern und äh hm,Ja, dann kam eine Mail zurück. Alle arbeiten an der äh an der Transportwegverschlüsselung werden eingestellt.
Tim Pritlove
Oh, super, ich, ich vermute mal, du bist ja jetzt nicht mehr Kunde.
Peter Piksa
Ich bin momentan tatsächlich bin ich immer noch Kunde, äh aber ähm na ja. Ich werde da, ja.
Tim Pritlove
Ich hab da jetzt mal so im Hintergrund mal kurz diesen SSL-Checker auch mal auf D E angeworfen und wie du dir sicherlich denken kannst,ist es also äh das Tier ist einfach ein ein fettes, rotesF ja, also so A, das ist so das, was man eigentlich erzielen will, aber hier äh wird irgendwie einfach nichts äh und unterstützt. Also noch alte SSL-Versionen, alle Bekannten, äh Angriffsszenarien sind möglich, keinkein Tee ist, eins, zwei, et cetera, kein einfach nichts äh tonnenweise äh.
Peter Piksa
Da weiß man, was man hat.
Tim Pritlove
Ja genau, dann machen wir hier mal einen schönen Link mit äh artschaft dot org und dann schauen wir mal, ob weiter, wie sich äh das Unternehmen künftig äh das so vorstellt mit der Sicherheit. Na gut.
Peter Piksa
Also ich persönlich würde ja, ich würde ich würde ja sagen, okay, ist scheiße gelaufen. Wenn sie zumindest.Glaubhaft darstellen könnten, dass sie an dem Problem arbeiten. Ja, also wenn ich dort mit Menschen zu tun hätte, die die sagen, Herr Pixer, wir haben das Problem, sie haben Recht.
Tim Pritlove
Ja, tut uns leid, ist uns nicht aufgefallen.
Peter Piksa
Scheiße und wir wir arbeiten dran. Wir wollen das jetzt wirklich verbessern und auch wirklich dir glaubhaft versichern können, dass sie da was tun, ja? Aber wenn ich dann sehe, zunächst heißt es, ja, wir arbeiten dran. Und dann äh heißt das, ja äh nutzt doch PGP, was das eigentliche Problem gar nicht adressiert, ja.Und und dann heißt es, ändere dein Passwort und ich der Dame sage, selbst wenn ich das Passwort ändern würde, ist die Transportwegverschlüsselung noch immer nicht dargestellt. Also selbst wenn ich hier ein Passwort, einen Sieben-Kilometer langes Passwort wählen würde, ja, dann ist das trotzdem,sofort mitzuschneiden. Das das bringt überhaupt gar nichts. Äh also.
Tim Pritlove
Ja. Aber dann noch aber dennoch die Passwörter auch noch im Klartext zu speichern. Ich meine, da hört's dann wirklich einfach mal.
Peter Piksa
Ja und und so und so so äh doof sein, dass dem Kunden auch noch zu zeigen, dass man das tut. Na ja, das ist also wirklich.
Tim Pritlove
Ja unglaublich. Gut, lass uns weitermachen ähm was haben wir denn noch schönes.
Peter Piksa
Wir kommen aus meinem persönlichen Boulevard zur zum Weltboulevard, beziehungsweise, ja, doch kann man sagen, Welt-Boulevard. Wir haben da zwei schöne Meldungen mal aufgegriffen. Es gab eine ähm RS RSA äh Security Konferenz.Bei der ähm einder, der RSA-Bus ja aufgetreten ist und gesagt hat, ja ich sehe, Leute, was wollt ihr denn eigentlich? Ja, natürlich arbeiten wir mit der NSA zusammen, ist doch schon irgendwie seit zehn Jahren bekannt. Aber das eigentlich Interessante an diesem Vorgang ist, dass dann ein hohes Tier von Microsoft, nämlich Scott Charni, der dort äh Chef von Microsofts äh äh Sicherheitsabteilung äh,Trust worty. Trust worthy Computing ist, ähm sich seit dieser Veranstaltung wie folgt zitieren lassen muss.Es gibt keine Hintertüren in unseren Produkten. Das wäre wirtschaftlicher Selbstmord.Ich sage mal so, die interessierte Weltöffentlichkeit nimmt dieses Statement zum vierundzwanzigsten Februar zweitausendundvierzehn zu Protokoll,dir wir werden gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal daran erinnern.
Tim Pritlove
Ja, aber eine ist aber RSA macht da auch jetzt keinen besonders guten Eindruck. Ich meine, es steht immer noch dieser Vorwurf im Raum, dass sie äh sich dafür hätten bezahlen lassen von der NSA. Da unsichere äh Krypto in die Welt zu setzen. Dazu hat er sich.
Peter Piksa
Millionen, glaube ich, ne?
Tim Pritlove
Was habe ich gerade gesagt?
Peter Piksa
Zehn Millionen waren das, glaube ich, die sie dafür gekriegt haben.
Tim Pritlove
Ja, habe ich gerade eine Zahl gesagt. Ich weiß.
Peter Piksa
Nee, aber ich habe das nur eingefügt.
Tim Pritlove
Ja, ja genau, zehn Millionen. Und ja.Dazu haben sie sich aber jetzt nicht geäußert, ne? Und hat Microsoft sich zu diesem NSA Krieg geäußert, daher haben sie sich zu geäußert, ne?
Peter Piksa
Ja ging daraus aber jetzt auch nicht wirklich viel mehr draus hervor, aus.
Tim Pritlove
War so nach dem Motto, wenn wir eine geheime Hintertür reinmachen, glauben sie, dass äh wird das dann wirklich NSA-Key nennen? Glauben wir Microsoft, dass sie eine Dummheit begehen würden?
Peter Piksa
Äh halte es ja so, Glauben gehört in die Kirche. Ähm will mich da eigentlich mehr ich, also ich will bei solchen Fragen nicht wirklich auf Gläubigkeit angewiesen sein, sondern auf äh Verlässlichkeit. Das heißt, ich möchte prüfen können, was da eigentlich los istGut, dass wir kommen dann in so eine Grundsatzdebatte rein, ist der Quelltext verfügbar, ist ja nicht verfügbar, aber ähmAlso damit, mit Glaubensfragen zu kommen, das das klingt für mich so wie der letzte Strohhalm, an dem man sich da ergreifen kann, so nach dem Motto, hey, Leute, also,Also das wäre doch wirklich wirtschaftlicher Selbstmord. Das müsst ihr doch auch einsehen, oder? Ich meine, ja klar wäre das äh wirtschaftlicher Selbstmord, aber wenn man das Vertrauen halt.Also Vertrauen ist ja etwas, muss man sich doch erarbeiten.Und äh das gelingt einem, glaube ich, nicht, wenn man halt einfach nur behauptet, sicher zu sein. Und wenn man behauptet, ja mit niemandem zusammenarbeit äh zusammenzuarbeiten, obwohl man noch weiß, dass.Äh Microsoft äh ein Unternehmen ist, was äh US-amerikanischer äh äh unterliegt. Und,Ist doch da entsprechend ähm Gesetze gibt, die einen dazu verpflichten mit den äh Behörden äh zusammenzuarbeiten. Na ja,Aber wie gesagt, wir wir halten dieses ähm denkwürdige Zitat mal.Meißeln das mal in Stein, versehen mit dem aktuellen Datum und wir werden da gegebenenfalls dann in naher oder ferner Zukunft nochmal darauf verweisen.
Tim Pritlove
Ja, kommen wir zum äh Abschlussthema. Da geht's dann mal hier äh um uns äh nahestehende Organisationen konkret den Chaos, Computerclub,Konstanz kurz. Die eigentlich geladen war, wie so häufig äh äh in letzter Zeit mal einen Vortrag äh zu halten und dies am ehrwürdigen Institut der Hochschule Karlsruhe,Aber dazu kam's dann irgendwie nicht.
Peter Piksa
Nicht, weil es kamen zwanzigtausend verschickte Liebesmails dazwischen,Hintergrund ist folgender. Ähm während des dreißig C3, äh der ja in Hamburg stattgefunden hat, äh waren die Benutzer äh ja auch im Stande, sich dort ähm WLAN-Zugang zu holen und es gab auch Internets. Ähm.Stellt sich raus, dass über diesen Zugang ähm Zugriff auf den Mailserver der Hochschule Karlsruhe,stattgefunden hat. So und was ist dann passiert? Also jemand hatte sich dort einen Scherz erlaubt und wie gesagt, zwanzigtausend Liebesmails von Studenten an Studenten, von Studenten an Professoren, von Professoren an Hochschulmitarbeiter und eigentlich jeder mit jedem.Äh verschickt, die dann so äh beinhaltet Nacht. Oh süßer, ich habe dich da irgendwo gesehen und ja, ich habe meine Augen einfach nicht mehr von dir lassen. Äh dein dein Blick, also dein Anblick betörte mich und ja, so Zeugs halt.
Tim Pritlove
Also von Studenten an Professoren heißt, die Mails wurden so verschickt, dass sie sich als legitime Absender äh der Hochschule Ausgaben, also es wurden Mails erzeugt, die tatsächlich äh die original Adressen der Personen, die sie hier versuchten darzustellen, trugen.Und das, weil dieser Mailserver der Hochschule Karlsruhe entsprechend konfiguriert war, das zuzulassen.
Peter Piksa
Misskonfiguriert, kann man sagen. Es gibt ja normalerweise ist es ja so, wenn ich eine Mail verschicken möchte, muss ich ja erstmal bei dem Mails aber anklopfenund ähm Mitbenutzernamer und Passwort sagen, wer ich denn eigentlich bin. Daraufhin prüft dann der Mailserver in seinem Katalog äh ist denn der Benutzer ähm auch tatsächlich,in mein, also einmal habe ich den überhaupt, ist ja bei mir geführt und zweitens ist das äh das Passwort, was er mir gerade präsentiert, auch das Richtige,So, jetzt stellt sich aber raus, die Konfiguration bei dem betreffenden Mailserver äh soll wohl so stattgefunden haben, dass wenn du.Als ähm jemandAlso wenn du dich gegenüber dem Mailserver als jemand angemeldet hast, der äh der Student ist oder halt von diesem Mailserver generell verwaltet wird und du an jemanden verschickst, der auch von diesen Mailserver verwaltet wird. Und das ist ja gerade hier der Fall, ne, Student an,Professor, wir sind ja beide vor den Mails selber verwaltet. Ja, dann sagt der Melzer, ach, schönen Tag, ja.Geh doch mal weiter. Brauchst dich gar nicht großartig authentifizieren.So und diese Misskonfiguration wurde also dann hier als Sprungbrett genommen, um ja dann halt mal ein paar Liebesgrüße zu verschicken. Ist doch nett.Eigentlich wurde aber nicht so nett äh wahrgenommenäh die Hochschule sagte dann, ah, das ist aber, also die fand das halt gar nicht lustig. Da gab's dann tumultartige Szenen, Verwerfungen und nee, fand man jetzt nicht so gut, sodass man sich dann am Ende gesagt hat, ja, wir verklagen doch jetzt mal den CCC.Und die äh CCC-Sprecherin äh konstant zu kurz. Die laden wir jetzt mal kurzerhand aus unserem Programm lange Nacht der Mathematik aus.
Tim Pritlove
Geht ja nicht, weil der CC ist ja schuld, weil Leute auf dem dreißig C3 Internet Zugang äh gehabt haben und wie kann man denn wie kann man den Leuten nur Internetzugang geben, dass das dass das Ganze.
Peter Piksa
Ja, aber selbstverständlich, ja. Ja, wie, wie kann man denn? Und dann auch noch ohne Vorratsdatenspeicherung, sodass man nicht herausfinden kann, wer da eigentlich äh seine Finger im Spiel hatte.
Tim Pritlove
Man hat wirklich das Gefühl, die leben so, ich weiß nicht, das ist so ein Verhalten, das war so vor zehn Jahren war das irgendwie so äh opportun so, also opportun war's.
Peter Piksa
Ist das richtige Wort, ja?
Tim Pritlove
Ja, also aber es war auch vor zehn Jahren schon nicht angemessen, aber es war, sagen wir mal üblich, ja? Also es war einfach äh da da fehlte einfach noch das Verständnisgerade jetzt bei Unternehmen, die so das erste Mal ihren Zeh ins äh in den Internetteich reingesteckt haben, denen fehlte einfach das Verständnis zu unterscheiden,wer bedroht mich jetzt hier eigentlich äh wirklich? Inwiefern ist das so mein eigenes Verschulden? An dieser Stelle ist es einfach so, wenn man einen Mailserver.So betreibt, dann muss man sich über sowas einfach nicht wundern. Und Liebesbriefe, das ist, sagen wir mal, nochmal das das geringste Problemwas da am Ende dabei rauskommt. Also hier hätte sehr wohl auchHardcore-Scaming stattfinden können. Hier hätte man wirklich ganz bewusst Identitäten äh äh ausnutzen können, um damit, was weiß ich, für äh ein Verhalten und Vertrauens äh Hindergehung zu begehen. Aber so etwas, was dann auch massenhaft stattfindet, das ist halt einfach malin der Kategorie Schulstreich äh abzubuchen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass es sich hierbei, wenn ich das richtig sehe, um eine Technische Universität handelt,Ich meine, wir reden ja jetzt hier nicht irgendwie wir reden ja jetzt hier nicht von einem,was weiß ich, Philosophieinstitut oder sowas, ja? Das einfach mal,unfassbar, dass äh eine universiche überhaupt, also in generell egal, was eigentlich für Fakultäten sind, also eine Universität hat sich einfach eine kompetente IT,zu leisten. Punkt. Ja, das ist einfach äh.Ihr seid äh ihr seid die Elite ja, benehmt euch auch entsprechend.Äh bitte, ja.
Peter Piksa
Also äh sie hätten eigentlich die Hochschule Karlsruhe. Aus meiner Sicht hätte eigentlich äh Anlass dem CSC mal äh schön danke zu sagen. Danke dafür, dass ihr uns auf unserer Verkacken hier hingewiesen habt.
Tim Pritlove
Ja gut, es war ja jetzt keine Aktion des CCC. Also es ist ja jetzt auch nicht so, dass der CCC sich jetzt mit diesem Vorgang irgendwie gebrüstet hätte oder gesagt hätte, hey ihr ihr seid ja alle äh doof und riecht nach Lulu, sondern dem CCC war diese ganze.
Peter Piksa
Attackieren, wenn sie schon den CCC attackieren, ja, also wenn wenn sie von vorneherein äh mit dem Gedanken sich tragen, dass das muss der CCC gewesen sein, ja. Äh dann hätten sie ja genauso gut auch sagen können, hey, äh danke, dass ihr uns auf unser Verkacken hingewiesen habt. Äh haben wir nicht gesehen. Äh vielen Dank.
Tim Pritlove
Ja gut, aber ich meine, der CCC war das sowieso nicht, sondern irgendjemand, der auf einer Veranstaltung war, ja. Ich meine, wenn wenn jetzt äh wenn jetzt hier irgendwie das dasdas WLAN der deutschen Messe AG in Hannover ausgenutzt worden wäre, ja. Äh hätten sie dann fortwährend auch irgendwie die Vertreter äh der deutschen Messe AG ausgeladen, also es ist einfach vollkommen gaga.
Peter Piksa
Das ist ein guter Gedanke, das hätten sie nämlich höchstwahrscheinlich eben nicht gemacht, ja.
Tim Pritlove
Ja, das hätten sie wahrscheinlich nicht gemacht. Also, ich meine, so ein Hackerclub, der taucht natürlich dann auch immer gleich so als äh Feindbildaber im Prinzip ist das halt alles äh nichts anderes als das Ablenkenden der eigenen äh von der eigenen Inkompetenz. Wobei ich hier so das Gefühl habe, dass ihn einfach zu diesem Zeitpunkt auch überhaupt nicht klar war, äh.Wie sehr das wird, ihr eigenes Verschulden wahren und dass sie da einfach mal lieber den Deckel hätten draufstecken sollen und das Problem fixen und nicht weiter drüber reden so. Und äh dann vielleicht äh.
Peter Piksa
Vor allen Dingen, es wirkt auch wie wie also hilfloses mit den Armen in der Luft herumwedeln, dass sie dann die Konstanz zu kurz ausgeladen haben. Ja, was soll denn das?
Tim Pritlove
Ja, das ist äh es wird bestimmt helfen.
Peter Piksa
Ja, ja, ja, das macht den Mails aber sicher.
Tim Pritlove
Total, ja? Also immer wenn immer wenn Konstanze in meiner Umgebung ist und so weiter, dann dann ist einfach sind einfach die Sicherheitsschwankungen so unfassbar.
Peter Piksa
Tanzrad einfach eine eine konstante äh EMP-Welle um sich herum ist.
Tim Pritlove
Aura.
Peter Piksa
Eine IMP Welle. Da geht die Elektronik aus.
Tim Pritlove
Ja. So ist das mit Konstanz so. Also Konstante, du, du, du, du, du, mach das nicht noch mal.
Peter Piksa
Böse Konstanze.
Tim Pritlove
Böse Konstanze.
Peter Piksa
Ja
Tim Pritlove
Peter, ich glaube jetzt äh kommen wir hier ans Ende äh der Show.
Peter Piksa
Wir warten mal auf die nächsten zwanzigtausend verschicken Liebes-Mails. Vielleicht moderiert die dann wieder der Linus mit dir mit.
Tim Pritlove
Genau, vielleicht schickt uns ja mal jemand Liebesmails, mal gucken. Bisher habe ich noch keine bekommen.
Peter Piksa
Ist dir eigentlich mal aufgefallen, dass der Linus äh fehlt, seitdem er sich da mit Bushido-Fans aufgelegt hat? Äh.Ganz, ganz also ich bin ich bin äh ernsthaft ernsthaft besorgt. Ich habe ja, ich habe.
Tim Pritlove
Oh. Ja, ich darf mich dazu nicht äußern.
Peter Piksa
Er fehlt, er fehlt seitdem, äh seitdem er da äh sich mit Bushido-Fans angelegt hat und postete die Tage auf Twitter ein Foto und das sah aus wie als würde er sich in einer Höhle verstecken.
Tim Pritlove
Ja, ich darf mich da nicht weiter zu äußern.
Peter Piksa
Ich hoffe ja äh minus wo auch immer du bist, wenn du uns hörst, du schaffst es.
Tim Pritlove
Wir glauben an dich. Genau, wir schicken dir Liebesbriefe. Mehrere hunderttausend.
Peter Piksa
Schickt Liebesbriefe an an Dinos und flettert Dinos und ja.
Tim Pritlove
Genau. Ja und äh fletter den Peter hier. Danke für äh die große Hilfe hier bei der äh Sendung, hat Spaß gemacht.Vielleicht hören wir uns ja mal wieder und äh nächste Woche denke ich mal, wenn's alles nach Plan äh verläuft und äh Linus aus der Höhle entlassen.Geht's hier wieder im bewährten äh bewährter Konstellation weiter.
Peter Piksa
Ich bin sicher, da freuen die geneigten Hörerinnen sich schon sehr drauf.
Tim Pritlove
Das denke ich auch. Alles klar, dann tschüss, vielen Dank Peter, vielen Dank fürs Zuhören und äh bis bald.
Peter Piksa
Bis dann.

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Linus macht Urlaub, aber Logbuch:Netzpolitik sendet weiter. Für Linus springt daher dieses Mal Thomas Lohninger ein, der sich vor kurzem von Wien verabschiedet hat, um dem Kampf für Netzneutralität auf europäischer Ebene bei EDRI in Brüssel zu widmen. Wir sprechen über die Kampagne SaveTheInternet.eu und die in dieser Woche verschobene Abstimmung zur Netzneutralität im ITRE-Ausschuss, über die schon siechende Netzneutralitäts-Situation in den USA und dem problematischen Trend zum "Zero".

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Tim Pritlove
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Brüssel

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen, Thomas.
Thomas Lohninger
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove
Ja, herzlich willkommen, hier ist äh Lokbuch Netzpolitik und wie ihr schon auf den ersten Metern äh bemerkt hat, ähfehlt heute äh jemand, nämlich äh der Linus, der hat sich jetzt mal ein bisschen frei genommen und äh wird hier für ein, zwei Folgen mal das Ganze aus der Ferne äh betrachten, aber äh wir haben hier für ausreichend äh Ersatz gesorgt. Und ich sage jetzt noch mal hallo zuThomas, Thomas Luninger.
Thomas Lohninger
Hallo, grüß dich Tim.
Tim Pritlove
So und du bist äh ja normalerweise ähm hätte ich jetzt mal gesagt,Wir schalten nach Wien, in unser österreichisches Studio, aber äh no more.
Thomas Lohninger
Ja, jetzt kannst du nach Brüssel schalten. Ähm hier gibt's auch ein Podcast-Studio, weil ich habe meins mitgenommen. Und äh ich bin jetzt im Büro von Edri, European Digital Rights, weil dort arbeite ich jetzt.
Tim Pritlove
Genau, das ist nämlich sozusagen die Neuigkeit, du hast da äh ja nicht unbedingt die Fronten gewechselt, aber zumindest den ähmden die Beschäftigungsorganisation. Äh wer's noch nicht so mitbekommen hat, du warst schon einige Male zu Gast und hast dich ja schon äh längere Zeit äh in Österreich.Mit äh verschiedensten netzpolitischen Themen beschäftigt, äh einen großen Schwerpunkt gab's immer, äh war zumindest meine Wahrnehmung, schon immer bei äh Netzneutralität,oder? Genau und das ist jetzt eigentlich auch das Thema, was dich nach Brüssel geführt hat, weil äh Edri gesagt hat, willst du nicht mal in Europa wohnen.Ich weiß gar nicht, was haben sie denn gesagt? Oder hast du dich beworben?
Thomas Lohninger
Nee, ich habe mich nicht beworben. Das war irgendwie so ähm aus der Situation heraus, dass diese EU-Verordnung zur Netzneutalität nicht allen, die damit beschäftigt sind, sehr viel Kopfschmerzen bereitet und schlaflose Nächte,und äh halt auch, wie alle NGOs ähm immer viel zu wenig Leute hat. Und ähmdie einfach jemanden brauchten, der da aushilft in dem Thema und nachdem ich schon ganz lange Netzertralität mache und auch die Verordnung schon seit Anfang an begleiteHaben Sie mich gefragt, ob ich nicht mal für so zwei Monate bis das Teil durchs Parlament durch ist nach Brüssel kommen will, um für sie zu arbeiten?Und äh ja, dann habe ich irgendwie äh nachdem ich diese Nachricht bekommen habe, ähm,Job gekündigt, den ich seit sechseinhalb Jahren hatte, als Programmierer in Wien alle Zelte abgebrochen und bin nach Brüssel gezogen für,zwei Monate ein bisschen mehr als zwei Monate, um,das was vorher mein Hobby war an Aktivismus jetzt als Beruf hier in Brüssel ganz nah am Parlament weiterzumachen.
Tim Pritlove
Hm, zwei Monate ist aber jetzt nicht gerade eine besonders ausufernde Perspektive.
Thomas Lohninger
Ja, wie es danach weitergeht, ist auch noch ein großes Fragezeichen, das äh langsam auch größer wird am Horizont, aber.Ähm es war auch irgendwie so äh meine Perspektive, dass diese EU-Verordnung, wenn man da nichts macht, halt einfach ganz klar den Bach runtergeht.Und äh deswegen wollte ich da auch einfach wirklich diese Chance mal ergreifen, einerseits da mitzuhelfen, dass daunsere Perspektive, die netzpolitische Perspektive bisschen stärker vertreten wird und gleichzeitig ist das auch genau der Job, den ich eigentlich machen will im Leben und deswegenwar das so ein bissel ein da ins kalte Wasser zu springen.Dann findet sich hoffentlich danach ein neuer Job oder vielleicht hier irgendwas im Anschluss, das werden wir sehen.
Tim Pritlove
Mhm. Okay, mutig, mutig, aber finde ich gut.Da haben wir jetzt zumindest äh für für bestimmte Zeit äh unseren Korrespondenten in äh Brüssel und das wollten wir dann jetzt hier auch gleich in der ersten Sendung mal äh nutzen, dennNetzpolitik istNetzneutralität, ja, ist eins der heißen Themen, du hast es ja schon angesprochen und wir haben das ja hier auch schon äh ein paar Mal äh entsprechend begleitet und auch vor allem auf dieähm nicht nur von Idri, aber ich glaube von vor allem von Edri vorangetriebene safe the Internet dot EU Kampagne hingewiesen.
Thomas Lohninger
Ja, also die Safety Internet EU ist so irgendwie ein Gemeinschaftsprojekt von eigentlich allen großen europäischen Netzpolitikorganisationen, also ähm wir haben das so in Österreich aus äh programmiert als Netzfreiheitund ähm da waren aber immer schon die dabei,war ziemlich früh dabei und Edri und Access Now haben das sozusagenVon der Policy-Ebene hier aus Brüssel begleitet, weil die eben die den Großteil der Arbeit mit dem Parlament und dem lokalen politischen Vertretern machen.
Tim Pritlove
Genau, so und jetzt stand ja äh schon länger an, dass dort eine entsprechende Beschluss äh Fassung erfolgt durch das europäische Parlament. Das läuft ja dann immer durch äh so allerlei äh Ausschüsse, einen Ausschuss, gibt's dann immer, der da im wesentlichen für zuständig ist. Äh wie heißt der nochmal gleich?
Thomas Lohninger
Das ist der äh Industrietechnologie und Research, Ausschuss. Und ähm da.
Tim Pritlove
Mhm. Das ist aber der einzige, der sich jetzt bisher noch nicht äh geäußert hat. Alle anderen haben da schon ihr Statement zu abgegeben.
Thomas Lohninger
Genau, also eigentlich kann man sich das so wie eine Pyramide vorstellen, dass alle anderen irgendwie dem zuarbeiten, ihrer Meinungen abstimmen?Und der federführende Ausschuss sollte eigentlich ähm so auf den ähm steht auf diesen anderen, schaut sich alle anderen Ergebnisse an,und äh führt die dann zusammen zu einem gemeinsamen Ergebnis, was,ins Plenum geht. In dem Fall haben wir aber leider die Situation, dass alle anderen Ausschüsse sehr netzneutralitätsfreundlich waren,aber jetzt im Industrieausschuss, der, wie's der Name schon sagt, sehr industriefreundlich istsich das Blatt nochmal wendet und wir die Gefahr haben, dass das ganze nochmal kippt und wir uns riesige Probleme einreißen in einigen Punkten der Verordnung.
Tim Pritlove
Das heißt, kippt, also es ist deine eigentliche Einschätzung schon, die das, dass es eine pro Netzneutralität, Grundhaltung gibt im europäischen Parlament.
Thomas Lohninger
Ja, also wir hatten in dieser Legislaturperiode von diesen fünf Jahren, die es das Parlament gibt, ähm schon drei Resolutionen für die Netznetralität.Das Thema war wirklich ganz oft in der Debatte die Parlamentarier kennen das,es gibt auch schon Dokumente sogar von den Konservativen, wo sie sich für eine Verankerung der Netznetralität und gegen kommerziell motivierte Diskriminierung im Netzwerk aussprechen,Also ähm jetzt doch mal vor dieser Wahl, mit dem aktuellen Parlament haben wir auf jeden Fall so eine Grundhaltung, die sehr pronetzneutralität ist.Wie immer bei diesem Thema muss man dann aber auf die Details schauen, weil ähm es sagen eigentlich keine Politiker heutzutage mehr, dass sie gegen der Zentralität sind, so wie auch niemand mehr sagt, dass er gegen Umweltschutz ist,nur was sie dann im Detail wirklich machen und genau meinen damit, das ist natürlich immer noch die Frage.
Tim Pritlove
Ja. Äh so, das heißt, jetzt kommt dieser letzte äh also der äh der hätte aber eigentlich jetzt diesen Montag Stellung beziehen sollen.
Thomas Lohninger
Genau, die hätten eigentlich lange angekündigt ihren Abstimmungstermin am vierundzwanzigsten Februar gehabt.Und äh dann ist ein ja fast komediantisches Ding passiert. Ähm,Also die Abstimmung war spät abends in Straßburg und äh es wurde eigentlich äh überhaupt nicht inhaltlich diskutiert. Also waren zwei Punkte auf der Tagesordnung. Eine Richtlinie,irgendwie weniger äh Plastiksackerl, weniger äh Plastik,Einkaufstaschen. Äh irgendwie in Europa verpflichtend machen wollte und der zweite Punkt war die Netzneutralität. Und die Konservativen haben dann eine Debatte losgetreten,dass man nicht über die Plastiksackerl abstimmen darf, weil nicht alle Änderungsanträge äh in allen Sprachen zur Verfügung stehenwas ein wirklicher, ja, blödsinniger Formalgrund ist, den man sonst niemals ins Feld führen würde, aber die Konservativen haben das in diesem Fall gemacht und dann wurde schon mal irgendwie so fast eine Stunde lang, nur darüber diskutiert und gestritten, ob man jetzt drüber abstimmen soll oder nicht.
Tim Pritlove
Aber es gings nicht um die Nestneutralität, sondern um die Kunststoff Kunststofftragetaschen, was, glaube ich, der korrekte Termen ist.
Thomas Lohninger
Genau, genau, ja, äh es ist mein österreichischer Hintergrund.
Tim Pritlove
Ja, die hat ja auch jeder sein anderes Wort dafür so. Äh man hätte auch Plastiktüten sagen können, aber ich habe irgendwann mal mit so einem Plastiktüten Produzenten an einem Tisch gesessen und der hat mich sehr nachhaltig belegt, auch dass ich,Kunststofftragetasche sage, weil die Plastiktüte offensichtlich zu läppisch vorkam.
Thomas Lohninger
Kunststofftragetasche. Ich.
Tim Pritlove
Furchtbar, oder? Nenn's einfach, wie du möchtest. Also, Plaste sagt.
Thomas Lohninger
Plastiksacker. Ähm und und äh auf jeden Fall, das war schon eine sehr hitzige Debatte, wenn man sich das äh in in der Recruiting anhört, dann,Ja, wirkt da schon ein bisschen kurios und die Grünen haben dann aber dieses Chaos genutzt und ähm haben.Das zweite Thema auf der Tagesordnung, die Netzneutralität verbunden damit und haben gesagt, okay, ja, in dem Dossier haben wir aber auch nicht alle Änderungsanträge in allen vierundzwanzig Sprachen,vorliegen. Das heißt, darüber können wir dann heute auch nicht abstimmen.Und äh da konnte man irgendwie nicht wirklich so das eine ablehnen, ohne das andere auch abzunehmen und dann,man eben so eine äh Abstimmung gemacht und da kam raus, dass man heute nichts abstimmen wird, sondern wartet, bis alle Änderungsanträge übersetzt sind.
Tim Pritlove
Oh Mann, welche Fraktion war das nochmal, die denn sich dagegen ausgesprochen hat im zweiten Schritt?
Thomas Lohninger
Ähm also im zweiten Schritt, es war eine chaotische Debatte und ab dem Zeitpunkt sind die Wortmeldungen auch äh wirklich nur noch polemisches Politisieren. Da war nicht mehr wirklich ähm,pro Contra. Äh ich glaube war's von den deutschen Grünen, der das ausgeweitet hat auf die Netzzentralität?
Tim Pritlove
Mhm.
Thomas Lohninger
Und äh ja am Ende hat sogar die Berichterstatterin für die Netzneutralität Pilare Castilio für die Vertragung gestimmt.
Tim Pritlove
Aber warum gab's, also ich meine, kann man das jetzt so deuten mit es gab keinen.Also es gab zumindest keinen breiten Konsens darüber, dass man überhaupt das jetzt abgestimmt haben will, also wollte da irgendjemand jetzt noch Zeit gewinnen oder war das jetzt nur so eine Retellation für diese Kleingeistigkeit wegen der Plastiktüten oder was?
Thomas Lohninger
Also ich glaube die Logik der Grünen war,Dass man mehr Zeit gewinnen wollte, weil diese Abstimmung am Montag, die hätten wir verloren. Das muss man klar sagen, äh Castillo hätte eine Mehrheit gehabt, weil die Liberalen sich auf ihre Seite geschlagen haben.Die Konservativen und die Liberalen haben eine Mehrheit im Europaparlament.Und äh das bedeutet, sie hätte mit ihrem sehr schlechten Vorschlag ähm die Netzautralität in Europa abgeschafft.Und äh nachdem die Grünen das verhindern wollten, haben sie sozusagen diesen Kunstgriff gewählt äh um beides jetzt mal nach hinten zu verschieben. Der neue Abstimmungstermin ist der achtzehnte März.
Tim Pritlove
Aha.
Thomas Lohninger
Das heißt einerseits für uns, dass wir jetzt mehr Zeit haben im Industrieausschuss, dort noch die Leute zu überzeugenaber weniger Zeit dann zwischen der Abstimmung im Industrieausschuss und dem Plenum, was am ersten April sein wird, da haben wir irgendwie so.
Tim Pritlove
Noch ein paar Wochen.
Thomas Lohninger
Zwei Wochen,und äh das heißt, dass wir jetzt irgendwie weiter mit den Parlamentariern arbeiten müssen, die wir schon ziemlich heftig bearbeitet haben,halt wirklich eher jetzt nicht das liberalere sind, sondern wirklich eher die Hardliner Konservativen und Industrienamen,Und äh dass diese Leute jetzt mal äh eben äh noch weiter über die Netzautralität entscheiden können und.
Tim Pritlove
Janochmal diesen diesen Prozess äh nochmal ein bisschen ähm klarer äh zu machen. Ich habe mich da jetzt auch grad selber nochmal ein bisschen intensiver mit beschäftigt. Also hier geht's ja dadrum, die Initiative ist von der Kommission ausgegangen, das muss ja auch so sein. Ähäh das quasi über die Netzneutralität äh befunden werden soll und der Kommissionsvorschlag ist schon zwiespaltig.
Thomas Lohninger
Genau, der Kommissionsvorschlag ist schon mal so geschrieben, dass er eigentlich ähm also erstmal viel,viel zu komplex und viel zu verwirrend ist. Ähm jetzt mal, wenn wir uns nur den Teil zur Netzneutralität anschauen, dann äh sind da wirklich so äh Fallstricke eingebaut.Die man erstmal irgendwie dechiffrieren muss, um drauf zu kommen, dass auch wenn man sich das in den ersten dreimal durchgelest hat und glaubt, das ist jetzt für Netzneutralität, beim vierten und fünften Mal fällt einem auf,dass das äh eben genau das Gegenteil meint und das ist von Providern irrsinnig gut ausgenutzt werden kannUnd äh wir müssen uns klar sein, äh Telekommunikationsrecht ist eine Sache, ja, da haben wir's mit Telkus zu tun und mit der Produktgestaltung von Telkos. Man kann denen vieles vorwerfen, aber nicht, dass sie unkreativ werden mit ihren Produkten.Vor allem wenn sie damit Geld machen können und es besonders kompliziert für die User machen wollen.
Tim Pritlove
Genau, fällt da eigentlich in diesem Kommissionsentwurf auch dieser Begriff Managed Services, mit dem die Telekom hier auch ganz gerne hausieren geht?
Thomas Lohninger
Nur sie nennen es Special als Service.
Tim Pritlove
Service.
Thomas Lohninger
Das ich könnte auch noch irgendwie kurz erklären, wie's zu diesen zwei Begriffen kommt, weil das ist auch ganz lustig. Ähm,Also, Managed Service ist das, was sich irgendwie was die Telkus äh angefangen haben zu verwenden für die Dienste, die sie managen.Das sind äh jetzt mal irgendwie, das sind die eigenen Angebote, die wir haben, die wir priorisieren in unseren Netzen. Das sind vielleicht auch die Partnerangebote von den Firmen, die uns Geld zahlen, die wir auch auf die Überholspur lassen,Das sind die Dienste, die wir managen.Und dann kam das ist äh das sind die Regulierungsbehörden auf europäischer Ebene. Ist ein sehr cooles Premium, die wirklich sehr zur Versachlichung der ganzen Debatte in Europa beigetragen haben.Ähm und diehaben ein sehr gutes Papier rausgebracht ähm im äh zweitausendelf Guidelines forQuality of Service und Network und da haben sie eigentlich schon ein Großteil der Definitionen gebracht, die man heute verwenden sollte in diesem Gesetz. Da haben sie genau gesagt, was ist Netzzentralität, was ist Internet,Und was ist ein Special-Leist-Service?Sie haben Specialist Service gewählt, um eben nicht einen Manageservice zu meinen. Sie haben gedacht, ein Special als Service ist wirklich etwas, was nicht Internet ist. Ein Special als Service ist,etwas, das nichts mit dem Internet zu tun hat, sondern was nur über dieselbe Infrastruktur läuft.
Tim Pritlove
Also wie zum Beispiel SMS.
Thomas Lohninger
Genau, wie SMS, äh wie Fernsehen, ähm wie Telefonie an sich, ja, wie äh wenn ich jetzt irgendwie Bankomaten über IP anschließe und das ist aber nicht das Internet.Der ist jetzt nicht äh ähm oder so, sondern wirklich abgekapselt. Ähm all diese Dienste, die nicht wirklich Internet sind, sondern in geschlossenen,Zutritts getrennten Systemen betrieben und äh verwaltet werden.Das sind Special Life Service, die darf man auch äh anders behandeln. Die müssen nicht beste Erfurt sein.Und die haben sozusagen mit Service klar diese Unterscheidung getroffen.Jetzt hat die Kommission das Wort verwendet, aber die alte Bedeutung von,Telekom zum Beispiel, ja? Also die äh Kommission hat Service so definiert, dass darunter auch Spotify fallen würde.Das ist ein Kern des Problems, mit dem wir hier zu kämpfen.
Tim Pritlove
Ah, verstehe, okay. Also, spulen wir nochmal kurz zurück. Also, das ist jetzt der Vorschlag der Kommission äh gewesen und jetzt ist es ja so, jetzt musst du diesem Vorschlag der Kommissionzwei andere Entitäten nochmal Stellung beziehen. Das ist auf der einen Seite der europäische Rat, also quasi die,Ne, so die Bundesrat ähnliche äh Vertretung, wo quasi die Regierung äh indirekt repräsentiert sind, der einzelnen äh Länder, also die Mitgliedsländer quasi.Eben das europäische Parlament und um diese Stellungnahme des Europäischen Parlamentes gegenüber der dieses ursprünglichen.Bisher einzigen Vorschlags der Kommission um den geht es jetzt gerade und um da aber den Konsens zu finden innerhalb des Parlaments geht es zunächst einmal durch die Ausschüsse und es gibt immer einen Ausschuss der zuständig ist und dessen,Beschlussfassung ist quasi,wie soll man sagen, wegweisend, Leitmotiv bildend, das ist so sozusagen, also was dieser ITRI Ausschuss letztlich beschließt, gilt schon so als,Empfehlung für das Plenum, also für die Gesamtversammlung des Parlaments. Das heißt nicht, dass sie zwingen, dort so abstimmen müssen, aber ich glaube, das ist dann so die Regel, oder?
Thomas Lohninger
Genau, also der Fehler für den Ausschuss ist wirklich soin großen Teilen das was dann am Ende auch im Plenum beschlossen wird weil einfach die meisten Abgeordneten im Plenum sich nicht mitjeden Dossier beschäftigen. Die haben einfach so viel abzustimmen, dass sie nicht genau hinschauen. Vor allem so nah vor der Wahl. Das ist wirklich die letzte PlenarsitzungÄhm da kann man nicht davon ausgehen, dass sich sonderlich viele damit beschäftigen werden, außer wir schaffen's wirklich Aktedimensionen noch mit unserer Kampagne zu reisen.Ich will noch einen Nachsatz bringen zu dem, was du gerade gesagt hast. Es stimmt alles. Es gibt diese drei Institutionen mit Kommission, Rats und Parlament.Aber aus Bürgerperspektive ist das Parlament eigentlich die einzige Organisation, wo wir überhaupt eine Möglichkeit haben, europäische Politik mitzugestalten.Die Kommission ist eine riesige Bürokratieapparat,wo man als normaler Bürger so gut wie überhaupt nicht reinkommt und äh eigentlich vom Gesetzgebungsprozess komplett ausgeschlossen ist. Da fallen Gesetze raus,Hin und wieder kann man mit Konsultationen Meinungen abgeben, aber im Endeffekt handeln die komplett autonom an und und sind losgelöst von allem anderenÄhm der Europarat, die Vertretung der Länder. Ähm da haben wir als Bürger auch eigentlich überhaupt keine wirkliche Möglichkeit, hauptsächlich, weil alle unsere Regierungen sich halt immer ausreden auf, ja das war die EU, das waren doch nicht wir.Und ähm auch wenn die alle dafür mitgestimmt haben, ähm ist es leider so, dass wir im Europarat,auch mit Bürgerinitiativen, mit Kampagnen, so gut wie überhaupt keine Chance haben, was zu bewegen. Es ist wirklich nur das Europaparlament, wo wir ähm als als Zivilgesellschaft ähm uns Gehör verschaffen können,wo die Prozesse auch einigermaßen offen und transparent sind und man nachvollziehen kann, wer jetzt wann, über was entscheidet und was Verhandlungsstand ist,das sind alles Dinge, wo man nicht mal von träumen könnte in den anderen europäischen Institutionen.
Tim Pritlove
So, jetzt hat sich ja äh Edri, wie wir schon gemerkt haben, äh sehr eingeklingt, gab da auch so einige äh Blog-Beiträge von Edri recht scharf äh züngiger Natur, ja, die wie zum Beispiel hier, wo die Kommission, also wo der Kommission vorgeworfen wird, das Europäische Parlamentäh da auszumanövern, was was steckt da dahinter? Also.
Thomas Lohninger
Ja, also ähm was wir halt jetzt sehen, ist, dass ähm alle Parlamentarier ja eigentlich eh für die Netzneutralität sind. Und jetzt,lasst uns da jetzt haben wir lang genug drüber geredet, jetzt lasst uns endlich das beschließen, weil wir wollen auch das abschaffen und ähm man will jetzt irgendwie schnell machen,ähm und was sie aber nicht sehen ist, dass äh der Kommissionsvorschlag halt wirklich einige Stolperfallen beinhaltet, die man ausräumen muss, ansonsten äh kann man sich die Netzwerkität schenken, ansonsten legalisiert man,die Diskriminierung im Netzwerk, die es an manchen Ländern sowieso schon gibt.Und ähm wir wollen eben aufzeigen, äh wie vor allem bei den Liberalen jetzt gerade ähm so einige Tendenzen wirklich in die falsche Richtung gehen. Und ähm,wie halt nicht verstanden wird, dass man eigentlich von der Kommission hinters Licht geführt wurde. Ähm also ähm bei bei den Liberalen haben wir Jens Rode aus den Shadow-Berichterstatter, das ist sozusagen derjenige, der.Die Meinung der Gruppe definiert ähm und ähm da gibt's aus Deutschland auch einen Abgeordneten übrigens im Industrieausschuss, den Jürgen Kreuzmann,und äh das sind halt alles wirklich so Hardliner.
Tim Pritlove
Also jetzt Rode klingt natürlich schon mal deutsch, aber ist äh Däne. Mhm.
Thomas Lohninger
Genau, der ist denen und ähm das sind halt so Leute, mit denen kann man super über Netznetralität reden, die nicken auch die ganze Zeit und am Ende sagen sie aber, ja, aber Telkos müssen Geld verdienen.Es hat auch eine Realität. Und ähm die Strategie dahinter ist auch ähm wie ich, glaube ich, in den vorherigen Folgen schon gesagt hat, immer noch so.Wir nehmen den Tellkus äh das Roaming weg, da verlieren die Geld und deswegen erlauben wir ihnen halt, im Netzwerk zu diskriminieren,und da sollen sie sich das Geld wieder zurückholen. Das heißt, dieses Prinzip, das man aus dem Roaming entfernt, nämlich das äh sowas wie,Terminierungsentgelte gibt, dass ich zahlen muss, wenn ich jemanden,wenn ich angerufen werde, das wollen sie jetzt im Internet einführen, indem halt Netflix zahlen muss äh oder andere Dienste zahlen müssen, wenn sie zu den Kunden dieses äh Eisbärs äh Zugang haben wollen.
Tim Pritlove
Ja. Doppelt doppelt bezahlen sozusagen.
Thomas Lohninger
Genau und die die Artikel, die die wir bei Edri schreiben, äh sind halt hauptsächlich auch ähm für.Politischen Zirkel, die uns äh sehr genau beobachten. Also, Etri hat sich über die mehr als zehnjährige Geschichte seines Bestehens, hat jetzt schon eine gewisse Position erarbeitet in diesem.Brüsseler Politikparkett und ähm ich finde irgendwie das Schönste.Der dir das schönste Zitat kam eh von der Euro-Ispa zu diesem Thema, ja, Edri wäre wirklich sehr gefährlich, wären Sie nicht so unterfinanziert.
Tim Pritlove
Was ist Euro istpaar.
Thomas Lohninger
Euro istbar ist äh der europäische Verbund von Internetservicebewaldung.Also da das sind äh die deutschen Telekoms und die ganzen Internet-Provider der Welt drin, äh die Europas drin, aber auch solche Filme wie Microsoft zum Beispiel.Sozusagen die Internetwirtschaft.
Tim Pritlove
Ah, verstehe. Das.
Thomas Lohninger
Versucht halt wirklich so diesen parlamentarischen Prozess in jeder Stufe zu begleiten. Und äh wir versuchen auch drüber zu berichten und gleichzeitig aber auch die die Öffentlichkeit immer zu informieren und mitzunehmen,weil am Ende, wir haben halt nichts anderes als unsere Argumente und ähm eine Öffentlichkeit, die hinter uns steht oder nicht. Wir haben keine Geldkoffer.
Tim Pritlove
Ja, also da wird mit harten Bandagen äh gekämpft irgendwie, unter anderem wurde auch schon äh euch Kommunismus vorgeworfen, wenn ich das richtig sehe.
Thomas Lohninger
Ah ja, das war auch wunderbar. Das ist äh der besagte, liberale Jens Rode.Ähm der uns äh Netz Kommunismus vorgeworfen hatweil unser Modell von Netzneutralität, das ist ja absoluter Kommunismus, wenn alle irgendwie dieselbe Leitung nutzen können, zur selben Bedingungen und sich keiner einen Vorteil kaufen kann, dann ist das doch ganz klar KommunismusWettbewerb nennen. Ähm das ist unsere Meinung, er sieht das anders, obwohl er ein Liberaler ist.Also ähm wie gesagt, die Liberalen sind hier wirklich das Zumischen an der Waage und die können die Mehrheiten shiften an dieser Stelle.Und deswegen ist es sehr wichtig, dass man denen jetzt irgendwie erklärt, dass sie eigentlich gegen ihr eigenes Grundprinzip handeln, dass sie.Ähm das, was ihnen eigentlich am Herzen liegen sollte, nämlich ähm Startups, kleine, mittelständische Unternehmenniedrige Markteintrittsbarrieren und ganz einfach Wettbewerb, dass sie das hier auch abschaffen, wenn sie die Netzneutralität opfern für Roaming.
Tim Pritlove
Ja, Netzkommunismus finde ich ja eigentlich gar nicht jetzt so einen schlechten Begriff, ne? Muss man sich ja nicht für schämen.Ach so, ich meine.
Thomas Lohninger
Nicht persönlich genannt worden.
Tim Pritlove
Ja, die Assoziation, die, die jetzt in den Köpfen dann natürlich damit erzeugt werden sollte, sonst äh natürlich klar, ne, aber in gewisser Hinsicht geht's hier natürlich schon auch um so eine Kommunalisierung, beziehungsweise einen eben zur Verfügung stehen von allen. Da kann ich nur sagen, na äh und wenn schon, ne.Na ja, wie auch immer. Also auf jeden Fall, the fight ist going on. Die Grünen haben's jetzt äh verzögert. Es gibt jetzt eine Möglichkeit, noch mal Einfluss äh zu nehmen. Klingt für mich aber jetzt nicht unbedingt so, als ob.Da wie soll ich sagen, eine Einflussnahmebereitschaft äh existiert bei diesen Ausschuss äh Mitgliedern oder muss man das etwas differenzierter betrachten?
Thomas Lohninger
Ja, also ich meine, wir wir müssen jetzt einfach die Zeit nutzen, die in zwei Wochen, die wir jetzt noch haben bis zum achtzehnten März,Und äh müssen einfach noch viel breiter werden. Und äh wir müssen es schaffen, dass diese Kampagne noch ordentlich an Fahrt aufgewinnt. Äh im deutschsprachigen Raum haben wir das eigentlich schon sehr gut geschafft.In Frankreich auch, dank in den anderen Ländern fiel's noch so ein bisschen an Multiplikatoren.Muss halt einfach auch,wirklich die Wahlen und die Konsequenzen so einer Entscheidung den gesamten Parteien ins Bewusstsein rufen, also die wollen äh einen Großteil der Abgeordneten will wiedergewählt werden im Mai,und es schaut irgendwie schlecht aus äh in ihm Resümee, wenn sie kurz davor nochmal das freie Internet abschaffen.Äh zu zu dieser Einstellung von äh Jens Rohde ist eigentlich eher am schönsten,ähm was er in in diesem Facebook-Post, auf den sich dieses Netkommunissen äh der Netkommuniz im Artikel von Edri bezieht. Äh das sagt er ja auch, dass er nicht von einer Akta-Bewegung kontrolliert werden will.Also äh ihm ist bewusst, dass das irgendwie jetzt das Internet ist, dass sich zu Wort meldet und er vergleicht das selbst mit Akte.Zur Erinnerung, er hat damals auch gegen Akte gestimmt, ähm aber sozusagen, man man will sich ja einfach nicht reinlegen lassen. Die Argumente, die von der Gegenseite kommen, werden immer fadenscheiniger.Und ähm man muss sich jetzt wirklich eher an die Leute wenden, die auf den Kandidatenlisten dieser Parteien sind. Und man muss die fragen, ob sie jetzt wirklich äh das vertreten können, was da gerade passiert.Die sind jetzt alle schon im Wahlkampf, die sind alle erreichbar, ein Großteil von denen hat Twitter, Accounts ist auf Facebook.Hat schon Telefonnummern, wo man sie erreichen kann? Das ist jetzt der beste Weg, um noch etwas an der Abstimmung im Ausschuss zu verändern.Wie gesagt, die waren noch nie so offen gegenüber ihren Wählerinnen und Wählern wie jetzt und das ist unser Vorteil, die müssen wir ausnutzen.
Tim Pritlove
Verstehe also im Prinzip äh die Empfehlung äh an die Hörer ist äh doch mal schnell ein Look abzumachen mit der äh äh Postleitzahl beziehungsweise Wahlkreis äh Kennung und mal nachzuschlagen, was denn eigentlich so der,Abgeordnete äh ist der zuletzt gewählt wurde in diesem Segment. Also in diesem Wahlkreis.Und da mal zu schauen, äh welche Kontaktmöglichkeiten es gibt, wird auf jeden Fall eine Telefonnummer geben, wird auf jeden Fall auch äh irgendwelche elektronischen Möglichkeiten geben und dann einfach eine dezente, individuelle Nachricht äh platzieren, wo man zum Ausdruck,bringt, wie man das gerne hätte.
Thomas Lohninger
Ja und diese Kandidatenlisten, die sind ja, glaube ich, großteils jetzt schon fertiggestellt und öffentlich und die Kandidaten präsentieren sich ja auch im Netz ähm mit ganz schönen Profilen und Kontaktmöglichkeiten und das ist der beste, erste Anlaufpunkt.
Tim Pritlove
Ich meine, interessant ist es natürlich in dem Zusammenhang eigentlich nur jetzt bei Parlamentsmitgliedern, die auch wieder antreten.
Thomas Lohninger
Genau, ähm aber auch vielleicht bei denen, die wieder reinkommen, weil im Grunde die Parteien können ja auch Druck auf ausüben, aufeinander,Ähm wie gesagt, da äh wär's jetzt eigentlich wirklich mal an der Zeit, äh den klar zu machen, dass sie nicht äh so so eine Entscheidung fällen können,vor der Wahl und nicht erwarten, dass das Internet äh da auch noch was mitzureden hat.
Tim Pritlove
Genau, die Actab Bewegung,Ja, naja gut, also letztlich ist es ja aber auch so, also sehen wir, wenn wir jetzt mal vom Schlimmsten ausgehen, dass dieser Ausschuss sagt, na hier eine Neutralität, ihr könnt mich mal und äh dann auch das Plenum des äh Europäischen Parlaments das entsprechend äh beschließt,Ähm das bedeutet ja dann auch, dass ja quasi die erste Lesung jetzt, ne, also das ist die erste Runde.
Thomas Lohninger
Jein, alsowenn wenn die erste Lesung ähm mal beschlossen ist, dann ist das Parlament eigentlich schon sehr stark festgelegt in der Meinung, die es haben kann. Ähm wenndie drei äh Gremien, also Kommission, Rat und Parlament sich mal festgelegt haben, dann ist sozusagen in dem Bereich muss dann ein Kompromiss gefunden werden,dann können die nicht nochmal irgendwie äh in eine Richtung ausscheren, die in die die andere nicht schon gegangen sind.Und gerade in der Frage der Netzzentralität würde ich jetzt nicht drauf vertrauen, dass die Staats- und Regierungschefs im Europarat äh da eine besonders progressive Position einnehmen werdenÄhm und deswegen wär's wirklich auch noch wichtig, dann sogar wenn wir itreve verlieren, den Industrieausschuss am am äh vierzehnten, äh dass wir dann,die die Abstimmung am ersten April im Plenum nochmal voll ausnutzen und dann sind wir auch nicht mehr beschränkt auf dieses sehr nicht repräsentative Sample am industriefreundlichen Abgeordneten, sondern dann haben wir das große Plenum,Das sind zwar auch viel mehr Leute, es sind über siebenhundert Abgeordnete, aber ähm da kann man dann auch nochmal mit einer anderen Art von Kampagne auf die zugehen.
Tim Pritlove
Noch mal eine Frage bezüglich des Nachklopfens bei den Abgeordneten. Ich meine, wenn man da jetzt eine Mail hinschreibt und sagt, äh ich möchte gerne, dass die Netzneutralität gewahrt wird, dann könnten die ja in ihrer Logik sagen, ja kein Problem,Wir waren die Netzneutralität, ja? Aber äh wir haben ja noch unsere also meine Frage ist.Welche Formulierung gegenüber einem solchen Abgeordneten im Kontext des aktuellen Neusprech, der da so herrscht.Bringt sagen wir mal die Position auch richtig zum Ausdruck. Was, worauf sollte man sozusagen drängen oder worauf sollte man hinweisen.
Thomas Lohninger
Da ist es wirklich am besten, wenn man auf Safety Internet Punkt EU geht, wir sind noch gar nicht erwähnt haben, dass es nämlich die Kampagnenseite für eigentlich all dasund dort findet man äh so Kontaktmöglichkeiten und darunter auch nicht nur Telefon, sondern auch E-Mail und Fax.Und äh da sind so Beispieltexte.Sehr gut unserer Meinung nach die bestehenden Probleme aufzeigen, die es noch bei der Verordnung gibt. Ähm und die die Entscheidung jetzt gerade für für Abgeordneten im Industrieausschuss ist,in drei Punkte kommuniziert. Das eine ist eben, dass die Definition von Special heißt Service,so eng sein soll, dass da eben keine Dienste, die es auch im Internet gibt, beinhaltet sein sollen.Dass man die eine Lücke schließen muss die im Artikel dreiundzwanzig fünf ist, wo,ISPs erlaubt wird außerhalb von meiner monatlichen Datenvolumen mich trotzdem noch zu beschränken und gewisse Dienste zu bevorzugen oder andere zu blockieren.Ähm und das dritte Problem ist das Netzwerk noch gar nicht bindend ist in dieser Verordnung.Weil da eben nicht ähm das wird zwar so in einem Erwägungsgrund, in einem Kommentar für das Gesetz äh definiert,aber nicht in den eigentlichen Artikeln und darauf muss man noch verweisen, damit das bindend wird. Das sind unsere drei Kernforderungen von dem derzeitigen Verhandlungsstand.Ähm ein kleines Nebenproblem, was wir haben, ist, dass.Diese Verschiebung der Abstimmung davor waren wir klar, es gab so zwei konkurrierende ähm Kompromissvorschläge.Und äh wir waren eben ganz klar verdiente Sozialdemokraten, weil der eben besser war, auch nicht perfekt, aber besser.Und äh so klar kann man jetzt eben nicht mal kommunizieren, weil wir wissen nicht mehr, ob ähm diese zwei Textvorschläge noch auf den Tisch liegen, ob es neue gibt, wie sich das alles gerade verhältEs kommt mit unklar, weil äh da noch Chaos herrscht, aber die drei Punkte sollte man kommunizieren, weil das sind die drei Sachen, auf die die Abgeordneten schauen sollen.Und ähm wenn wenn Edri da irgendwie neuen Kenntnisstand hat, was gerade Verhandlung ist, dann werden wir diese Beispieltexte immer up to date halten,und da einfach äh jederzeit sozusagen die adäquate Message, die den Parlamentariern auch ähm wenn sie handeln wollen,das Richtige in die Hand gibt, damit die einfach ähm ohne zu zögern das Richtige tun können.
Tim Pritlove
Ihr habt da jetzt ein schönes äh Interface auf der Webseite, wo man sozusagen auch direkt in Kontakt treten kann, per E-Mail, per Telefon äh Anruf, was passiert da eigentlich, wenn ich da draufklicke? Geht hier.
Thomas Lohninger
Wenn du da auf Telefon klickst, dann dann kommt noch mal so ein Pop ab, da gibt's du deine Telefonnummer ein.Und dann wirst du angerufen, äh hörst du die die charmante Stimme von Jeremy Simmerman, äh die die auch schon mal im Programm hatte, dem ähm,ehemaligen Sprecher von und der äh fragt dich dann, ob du dir wirklich sicher bist und dann musst du die Raute Taste drücken und dann bist du schon verbunden mit dem Büro von dem Ab.
Tim Pritlove
Verstehe, alles klar, so ein Netz passiert da äh dieses Jahr oder direkt eine E-Mail äh oder halt ein Fax. Da sind jetzt so vorformulierte Texte,Ich denke, es ist durchaus sinnvoll, sich da seine eigene Formulierung auszu äh suchen, das schon mal ganz gut, dass ihr das Subjact schon mal freigelassen habt, dass man da.Ich immer wieder dasselbe in der Inbox sieht, ne.
Thomas Lohninger
Sind auch so Sachen, äh die äh die gesamte Kampagne und auch all diese Kontakttools bis auf das Fontool, es nicht von uns, sind auch auf GITAP auf dem Gitter-Account von der Netzfreiheit ähm die das zu Großteil eben programmiert hat,Und äh das ist auch alles Open Saurs. Wir entwickeln da die ganze Zeit weiter, verbessern das noch, zum Beispiel,einfach nur den Standardtext wegschicken will, dann wird man jetzt auch nochmal gefragt, ob man sich da sicher ist, dass man nicht nochmal was ändern will, ähm weil eben personalisierte E-Mails und Faxe besser sind.Und ähm ja, also das das ist auch so wirklich sehr lebendiges Open-Source, äh Developement und all diese Tools ähm sind auch unter freier Lizenz, damit sie noch woanders weiter verwendet werden könneninsbesondere auf das Wachstum sind wir stolz, weil das ist halt irrsinnig schön, Internetausdrucker kompatibel.Und das Nette ist auch äh die diese Fax-Geräte sind äh nicht nur äh ein bisschen laut, sondern die kann man auch nicht abschalten, weil die sind in dem Drucker integriert. Das heißt, die müssen ihren Drucker abstecken, damit sie keine Faxe mehr bekommen.
Tim Pritlove
Verstehe. Okay, sinnvoll. Da linken wir da auf jeden Fall hier auch noch auf den Githup ähwer Lust hat, sich da noch ein bisschen kurz zu holen, weil das scheint mir ja durchaus brauchbar auch für äh andere Kampagnen zu sein. Äh noch eine Frage dazu, ähda kann man dann immer, gib mir mal einen anderen Abgeordneten, den ich ansprechen kann. Die werden so random mäßig ausgewählt, habt ihr jetzt nur diejenigen genommen, die tatsächlich in diesem Ausschuss äh sind oder geht das jetzt generell äh über alle?
Thomas Lohninger
Das sind jetzt mal nur die Abgeordneten im itrausschuss und es gibt auch noch äh so eine Wahrscheinlichkeit, nach der,die bestimmt werden, also ähm dass wir zum Beispiel jetzt die Grünen, die eher auf unserer Seite sind, genauso wie diealso die linke und auch zum Teil die Sozialdemokraten, dass wir die mit einer niedrigeren Wahrscheinlichkeit anzeigen als die Konservativen und die Liberalen.
Tim Pritlove
Mhm. Versterben.
Thomas Lohninger
Also, das ist alles, Jason im Hintergrund und ähm gibt's auch Skripte, die man im Gitarb sehen kann, mit denen wir diese Wahrscheinlichkeit vergeben, damit auch das irgendwie nachvollziehbar ist.Und man auch da irgendwie drüber diskutieren kann, was die beste Strategie ist.
Tim Pritlove
Maschinenlesbare Politiktendenz.
Thomas Lohninger
Maschinendisbacher Staat.
Tim Pritlove
Maschinendesbacher Stadt, ja das wollten wir eigentlich immer haben, oder?
Thomas Lohninger
Ja, langsam kommt's, aber es ist weitaus schmerzvoller, als sich das alle jemals gedacht.
Tim Pritlove
Gut. Ähm.Super, dann äh viel Glück und alle, die hier zuhören sollten da mal draufklicken und mal gucken, was sie da noch zu beitragen können.JaWir bleiben beim Thema, wir machen äh heute hier mal ein Netzneutralitäts äh Spezial. Nächste Woche gehen wir dann wieder ein bisschen mehr in die Einzelmeldungen rein.Ähm ist ja noch was anderes äh los gewesen.Äh in den USA ist ein Deal bekannt geworden zwischen Comkas, einem der größten oder ist es sogar der größte Kabel.Ich glaube, es.
Thomas Lohninger
Der größte Kabelnetzbetreiber meines Wissens nach und vor allem äh haben die ja grade irgendwie einen äh Mercher vorgeschlagen mit Time Warner,der, glaube ich, der zweitgrößte ist, das heißt, die wollen, was sie mit großen Abstand zum allergrößten ähm Kabelnetzbetreiber in den USA machen würde,man muss auch sagen, es gibt jetzt eigentlich schon ähm ein Monopol.An einem Ort, an jedem Ort in den USA, weil du hast kaum äh Städte oder Punkte auf der Karte der USA, wo es mehr als einen Kabelnetzbetreiber gibt,Ähm das heißt, da gibt's sowieso auch keine, keine Wahlfreiheit für die Kunden, dass sie irgendwie,Anbieter wechseln können, wenn sie nicht zufrieden sind, da gibt's ja auch eine wunderschöne Saufparkfolge dazu, die man nur sehr empfehlen kann.
Tim Pritlove
Welche?
Thomas Lohninger
Ich äh wir verlinken da drauf äh die die kann man wirklich sehr empfehlen, das äh zeigt sehr gut die groteske Logik von Monopolen im Kabelnetzbereich.Und äh diese wirklich desaströse Situation, in die die USA sich da begeben haben, war sie halt ähm de facto Monopole haben, wenn man irgendwie Kabelfernsehen haben will und Internet, vor allem wenn man irgendwie schnelles Internet haben will.
Tim Pritlove
Ja.
Thomas Lohninger
Dann kann man sowieso nur,zum Kabelnetz gehen, weil über die Kupferleitungen kriegt man in den USA halt äh nichts, was irgendwie über sechzehn MBit ist. Und.Das ist halt eine Situation, äh wo wo diese Firmen überhaupt keine Konkurrenz mehr haben. Das heißt, die Preise sind äh um ein Vielfaches teurer als im Rest der Weltund die Bandbreiten, die sie einem anbieten, sind inzwischen schon so auf ähm jaEntwicklungslandniveau kann man gar nicht sagen, weil es gibt manche Entwicklungsländer, die schon schnellere Bandbreiten anbieten als die, also die USA ist, ist in der Hinsicht, in ihrer Infrastruktur wirklich schon weit ins Hintertreffen geraten.
Tim Pritlove
So und jetzt äh was ist mit diesem Deal zwischen Netflix und äh Koncast? Was genau wurde da äh bekannt?
Thomas Lohninger
Ja, also ähm es ähm,wir erinnern uns noch, dass äh es ja eine Entscheidung gab, dass die Netzneutralitätsregelungen äh der FCC, der amerikanischen Regulierungsbehörde aufgehoben wurden von einem Höchstgerichtund seit das passiert ist, oh Wunder, oh Wunder, ah, haben die,Geschwindigkeiten, die Netflix gemessen hat, äh mit denen seine Videos zu seinen Kunden ausliefern konnte, sind rapide in den Keller gegangen.Und ähm nachdem die sich irgendwie wehren wollten dagegen, dass ihre Kunden auf einmal einen schlechten Dienst bekommen von ihnen,Das ist aber nicht an ihnen lag, sondern an den Kabelnetzbetreibern.Ähm äh ist Netflix jetzt nach langem Hin und Her in die Knie gegangen und zahlt jetzt dafür, dass ähm seine Daten in ausreichende Geschwindigkeit an die Kunden kommen.Und das ist wie manche Kommentatoren meinen halt so das Ende der Netzautralität in den USA ähm,von von einer wirtschaftlichen Seite ist es das auch, weil jetzt halt wirklich mal so,dieser Kniefall gemacht wurde und große Inhalte, Anbieter übergehen, dafür zu bezahlen,Weg Geld zu bezahlen, dass sie empfangen werden können äh von von ihren KundenÄhm und damit haben wir halt jetzt einfach ein ein Problem, das eigentlich schon über längere Zeit bestanden ist, nochmal in einer Dimension vor Augen geführt bekommen, dass man einfach sieht, dieser ganze,interconnect Markt, also da wo,ähm Eisbies untereinander Daten austauschen. Da haben wir halt ein großes Problem inzwischen, weil ähm die ISPs immer mehr merken, dass die da in einer Machtposition sind, dass sie Geld verlangen können,das ja in den vorherigen Sendungen schon ausführlich behandelt äh mit diesen die immer mehr zunehmen,Und äh ja, jetzt sind wir halt an einem Punkt angekommen, ähm wo das Eis brichtund ähm wir wahrscheinlich in zunehmender Zahl ähm alle online Dienste, die viel Daten über die Leitung schicken, zur Kasse gebeten werden und das hat halt einfach mehrere KonsequenzenEinerseits mal, das ist so etwas wie ein ein neues Netflix nicht mehr geben wird, weil.Wie sollen die sich jemals durchsetzen, wenn sie um äh irgendwo erfolgreich zu sein, mal irgendwie.Geld aufdrücken müssen für für den großen Incomeback dort, also für den ISP, der ihnen den Zugang zu diesen Kunden ermöglicht.Und ähm auf der anderen Seite halt auch, dass diese ähm Eisbieß dann halt ähm die die Entscheidung treffen darüber, wer sich in diesem Markt durchsetzen kann und wer nicht undIch glaube nicht, dass sie diese diese Machtposition zum Vorteil ihrer Kunden ausnutzen werden.
Tim Pritlove
Es ist für dich schon hochgradig bedenklich, vor allem so der ganze Neusprech, der damit verbunden ist, man sieht das ja hier in diesem offiziellen Statement von Comcast so. Ja, wir tun uns zusammen und äh it's all about the excellence User Experience und so, ja, weil das ist ja alles nur für die KundenKlar, so auf den ersten Blick kann man natürlich das äh irgendwie so auch auslegen, also zumindest wenn man jetzt mit den ähm,Konzepten dahinter nicht so vertraut ist, aber langfristig bedeutet es schlichtdass man also nicht nur nicht nur, dass man äh äh Schwierigkeiten hat, dass wenn man's jetzt drauf anlegt, mit seinem Startup da äh entsprechend gleich zu ziehen und schnell populär zu werden. Also angenommen, ich biete jetzt irgendeinen Dienst an, der an sich,Bandbreiten intensiv ist und der auch wirklich jetzt von äh so einer Rildherm Auslieferung oder zumindest einer sehr schnellen Auslieferung abhängig ist.Ich habe da wirklich jetzt was cooles Neues rausgefunden. Alle wollen das haben. Dann steigt halt meine Bandbreite einfach, weil's gut ist. So und die Leute nehmen's dann auch,nachdem es populär geworden ist, noch als gut war, weil ich eben so skalieren kann. In dem Moment, wo ich aber erstmal zahlen muss, um ab einem bestimmten Zeitpunkt überhaupt.Die Dienstgüte auch wahrnehmen lassen zu können, ja, also äh angenommen, ich habe jetzt tausend User, ich kann halt nicht mehr hinterher skalieren, ohne gleichallen möglichen Providen. Es geht ja hier nicht nur um einen, ja, ist ja nicht so, dass man einen Provider dafür bezahlt, dass die Daten schnell ins Netz geht, wie man das zum Beispiel bei CDNs hat. Das ist ja eine ganz andere Situation. Ja, also wenn ich so ein, so ein, so ein Delivery Network verwende, dann,beziehe ich hier eine explizite Dienstleistung, nämlich hier repliziert meine Daten, meine Streaming-Server, et cetera, leitet das durch euer Netzwerk schnell an verschiedene Verteilungspunkte, damit es eben schnell bei den ISPs ist, die letzten, die ich die Verbindung zu den Usern herstellennein hier müsste ich ja im Prinzip mit jedem einzelnen ISP weltweit oder zumindest jedem, der sich entsprechenden quer stellt oder so querstellen kann, weil er eben so ein Monopol hat, äh,einigen und äh müsste vor allem auch alle pauschal irgendwie mit Unsummen bestechen. Das heißt, das ist schon mal einerseits nicht möglich. Andererseits bedeutet das auch,Das andere Unternehmen ohne ihre Dienstgüte zu verbessern, schlicht und ergreifend durch so eine Bezahlung, ja,Andere auch raushalten können. Faktisch, weil die nicht in der Lage sind, finanziell entsprechend nachzuziehen oder niemand bereit wäre, das äh entsprechend zu ähm das Investment bereitzustellen. Also es ist schon wirklich sehr beunruhigend und äh.Mich daran wirklich immer wieder sehr stört ist. Und ich frage mich, dass wir auch nochmal eine Frage an dich. Wenn jetzt grade sich solche liberalen,Gruppen. Also ich meine, mit liberal ist ein bisschen schwierig. Ich glaube, wir denken da so primär an FDP. Ich weiß nicht, ob das auf europäischer Ebene auch so ein ähnliches äh Mindset ist, aber äh.
Thomas Lohninger
Ganz schwierig. Da gibt's eigentlich keine es gibt nicht mal innerhalb der liberalen Gruppe eine einheitliche Definition von dem, was liberal ist. Das wissen sie selbst nicht.
Tim Pritlove
Ja okay, aber ich ich würde ihnen zumindest mal eine gewisse privatwirtschaftliche Nähe oder Nähe ist vielleicht Affinität.
Thomas Lohninger
Vermutung kann man, ja.
Tim Pritlove
Ja, so also befassen sich mehr mit mit äh der Realität von Firmen, als es jetzt, was weiß ich, vielleicht die Linken äh tun. So.
Thomas Lohninger
So der Markt als Konzept und als Antwort.
Tim Pritlove
Genau, so und eigentlich ich meine, ich finde es auch bemerkenswert, dass dieser Jens Rohde da jetzt sozusagen gegen den Kommunismus schießt,Ja? Also da auch wirklich solche äh Kampfwörter äh an Start nimmt, ja, sozusagen in der Hoffnung auf freie Märkte jetzt mal so als,als Gegenthese zu Kommunismus, ja, dass wir das ja mal gerne hahnen geführt wird, aber eigentlich ja mit so einer.Genau Monopolisierung.Fördert und gerade einen freien Markt im Sinne von.Einfacher Zugang auch für neue äh Mitspieler äh verhindert. Ich freue mich, ob das in der politischen Argumentation auch eine ob man das irgendwie so auch in die Köpfe reinbekommt oder ob das einfach nicht klickt.
Thomas Lohninger
Also ähmwenn's wenn's drum geht, liberaler zu überzeugen, wir wir probieren das die ganze Zeit, also wir haben jetzt eigentlich auch ähm, das ist mir auch immer ein Anliegen, das Netzzentralität kann man Irrsinn nicht schön für solche Leute freamen, weil es halt auch wirklich de facto,eigentlich eine eine Absicherung eines eines freien Marktes ist, eines Wettbewerbs ist und gerade eben die Startups, die äh Unternehmen, die in Europa vielleicht auch mal ein Gegengewicht zu den amerikanischen Monopolisten aufbauen könnten.Fördern würde. Das heißt, es wäre sogar Makroökonomisch genauso wie lokal-ökonomisch sinnvoll für Europa, da auf Netzneutralität zu setzen, weil das ist einer der wenigen Wirtschaftsbereiche, der überhaupt noch wächst.Das sind alles Argumente, ähm die, die man ähm ja, immer wieder reinhämmern muss in der Hoffnung, dass sie irgendwann einmal greifen,ich sag's nochmal, Jürgen Kreuzmann ist der FDP-Politiker, der im Ausschuss sitzt und erzählt eindeutig zu den Hardliner, sogar innerhalb der alte Fraktion ist er derjenige, der,ähm die die skurrilsten Änderungsanträge eingebracht hat und der sich auch äh von dem, was wir hören,in den Diskussionen ähm so sehr am am stärksten an.Dem Kommissionsvorschlag orientiert und der am liebsten gar nichts geändert hätte daran. Also wenn man jemanden anrufen will, dann wäre das zum Beispiel so so ein Kandidat.Ich wollte aber noch auf was anderes einsteigen, was du gesagt hast mit diesem Content Living Networks. Die haben,lange Zeit als äh Mittelman fungiert und äh so irgendwie diesen Konflikt ein bisschen,vom Eskalieren abgehalten in dem Netflix ja auch zum Beispiel lange Zeit bei so einem war um dort.Einfach seinen Traffic von denen vorleiert, vorhalten zu lassen. Apple macht das ja auch mit Ackermai, das kennt man.Nur haben wir jetzt halt auch immer mehr die Situation, dass die Internet-Provider, die ja auch immer weniger werden, ähm immer größere Konglomerate von ISPs, die sich zusammenschließen mit immer mehr Kundenbasis,halt einfach wirklich ihre Kunden als Faustpfand in den Verhandlungen verwenden und direkt gegenüber,Anbietern gehen. Direkt gegenüber Netflix, wahrscheinlich auch in irgendeiner Form direkt gegenüber Apple stehen.Von denen halt einfach mal Kohle abzukassieren und durch den fehlenden Wettbewerb auf der einen Seite, dass wir einfach im äh Internet äh Zugangsanbietermarktimmer weniger Player haben, weil die sich alle untereinander aufkaufen und auch auf dem,Inhalt der Anbietermarkt äh immer weniger Wettbewerb äh äh kristallisiert sich halt zu einer Situation heraus, wo die einen ganz klar in der Machtposition sindund die anderen es sich auch langsam leisten können für den Erhalt ihrer Monopolistensituation. Ein bisschen Geld abzudrücken, um sich für alle Zeiten die Konkurrenz vom Haus zu halten.
Tim Pritlove
Ja. Also man man baut eigentlich Monopole auf beiden Seiten auf.
Thomas Lohninger
Deswegen ist unsere Argumentation aus, dass man Special als Services ganz klar ganz hart definieren muss,weil ansonsten bestärkt man Monopole, ansonsten fördert man Monopole. Das ist eine klare Beziehung. Und ähdas das geht auch in so vielen äh Punkten gegen die Grundlagen des Internets. Alsowenn wenn man sich das mal zu Ende denkt, dann äh können wir auch das Ende zu Ende Prinzip vergessen, also dass ich von jedem Punkt im Internet, zu jedem anderen Punkt im Internet eine Verbindung aufbauen kann,dann muss ich halt einfach in einer Welt ohne Netzzentralität zuerst Geld abdrücken, bevor ich diesen Videostreaming-Dienstleister verwenden kann.Unddamit haben wir nicht mehr ein Internet, sondern Mininetz und eine eine Zersplitterung, eine Segmentierung des Netzes,kommt diese eine wunderschönere Folge vom Reporter ohne ähm elektrischen Reporter wieder in den Kopf, äh die verlinken wir am besten auch. Da wurde dieses Szenario mal vorgezeigt. Das ist so irgendwie von der Abschaffung der Netzneutralitätüber diese Fragmentierung bis hin zu kleinen kommerziellen Netzen und dem kompletten Abschalten des Internets, also die haben die Dystopie mal bis zu Ende gezeichnet.
Tim Pritlove
JaJa, alles nicht so schön, aber noch äh ist äh hier der Drops nicht gelutscht und von daher kann hier jeder mit äh einsteigen.Als.Und letzten Punkt, können wir nochmal ein anderes äh wiederum Netzneutralität gelagertes äh Thema machen. Jetzt war ja gerade der Mobile World Kongress in Barcelona. Ist jetzt eigentlich schon vorbei? Ja, ne, ist vorbei, ne?
Thomas Lohninger
Keine Ahnung, ich habe nur heute irgendwie ähm im Fernsehen gesehen, dass er war.
Tim Pritlove
Ja. Ähm so, da gab's, äh das habe ich aber nicht gesehen, aber du hast es wahrscheinlich mitbekommen, äh glaube ich, auch eine Keynote von Herrn äh Zuckerberg, dem Facebook Chef.
Thomas Lohninger
Ja, der hat sich da irgendwie zu Wort gemeldet und hat da auch gleich irgendwie seine äh sein neuestes Pad dabei, ähm die Leute von äh wie hießen die nochmal WhatsApp?Und ähm ich weiß nicht, ob das irgendwie.Eine Kampfansage war also ich habe mir schon im Vorfeld gedacht irgendwie, dass das wahrscheinlich recht ein Reizthema ist, wenn,Whatsapp, was ja so die Kannibalisierung des SMS-Umsatzes für einen Großteil der,Telekomfirmen ist, die auf diesem Mobile World Summit sind, um sich untereinander zu vernetzen, wenn der dort ist und äh ihnen die Keynote gibt. Aber wir sehen halt an der Stelle so ein bisschen.Davon, ähm dass dass die durchaus eben eher mal dies abschließen, anstatt sich gegenseitig zu bekriegenund ähm was was äh dort eben ganz groß Thema war, ist eine ähm neues Projekt von von Zuckerberg äh Internet Punkt org,Und äh das ist eigentlich das, was wir schon von Facebook Zero kennen, aber nochmal mit einem riesigen äh fetten Schicht an PR Marketing und jetzt lasst uns die Welt besser machen.Wenn man irgendwie einen guten Magen hat, dann kann man sich dieses Video anschauen.Ähm auf jeden Fall, also zumindest mit derselben Aufmerksamkeit schauen, wie wie Russia Today, also da da gibt's sehr viele kleine Close drinnen.Und ähm ja, im Grunde äh ist es halt auch dort äh das Stichwort vertikale Integration.Man will seine Dienste möglichst ähm nicht mehr so auf diesem Internet anbieten, sondern man will irgendwie ein Produkt haben.Das ist irgendwie ein Inhalt der Anbieter gibt der den Zugang regelt und am besten auch noch direkt auf der Hardware vorinstalliert ist, das heißt ich habe Facebook,Das habe ich äh ohne, dass ich Internet auf meinem Telefon habe, in der Form von Internet Punkt org oder Facebook Zero,gratis einfach dabei in einer abgespeckten Variante und dann halt auch noch auf dem Telefon eine eine Anwendung, die mir ermöglicht, das zu nutzen,Daten dort herzugeben, auch wenn ich vielleicht in einem Land lebe, wo wo Internet maximal in irgendwelchen Internetcafis zur Verfügung steht.Die Strategie dahinter ist für Facebook ganz klar, dass sie ihre.Kundschaft kann man ja eigentlich gar nicht sagen. Die Menschen, über die sie Daten sammeln, auch ausweiten will über die Leute, die sich ja wirklich am wenigsten wehren können. Nämlich ähm Menschen in Entwicklungsländern.Also die Ansage ist auch so irgendwie jetzt äh let's connect äh the next Billion People.Man will ja einfach mehr Leute ins Netz bringen, aber man meint damit nicht das Internet, sondern Facebook,und die Daten, die über die Leute gesammelt werden, verwendet Facebook natürlich so, wie sie alle Daten verwendet von Leuten, ähm nämlich für Werbezwecke.Weiß Gott für was andere Dinge noch, das heißt da da ist halt so grade jetzt ja das das zeichnet sich am Horizont abund ähm in entwickelten Ländern äh ist das äh vielleicht,nicht etwas über das wir uns Sorgen machen müssen, aber an andererseits auch hier gibt es Leute, die sich vielleicht kein äh Gigabyte äh Internet leisten können und äh für deren Wertkarten, SIM Karten wird's genauso auch ähm,solche Angebote geben. Und da muss man sich halt wirklich die Frage stellen, was passiert, wenn,Wir nicht mehr davon ausgehen können, dass äh die Leute Internet haben, sondern dass sie halt wirklich nur noch Facebook Zugang haben.
Tim Pritlove
Ja, das Ganze läuft ja, glaube ich, hinter dem Begriff äh Facebook Zero, ne? Das scheint so ein bisschen der sich äh äh etablierende Terminus zu sein für solche Dienste. Das gibt's ja auch schon bei Wikipedia. Wikipedia Zerohaben wir ja, glaube ich, auch schon mal drüber gesprochen. Ähm was ja auch, sagen wir mal,debattierungswürdig ist, bei Wikipedia äh haut man halt äh gerne nicht äh nicht so gerne drauf, weil da jetzt nicht unbedingt äh so ein Cottbus dahinter steht, der äh Daten sammelt, äh Profile auswertet und äh Werbung verkauft, ja?Nur in dem Moment, wo man sich natürlich Wikipedia in solche äh Sachen ein äh binden lässt, ähm ja ist vielleicht dieDie Alternative Wikipedia, die wir vielleicht auch irgendwann nochmal brauchen, sozusagen auch schon wieder benachteiligt. Also es ist einfach immer so dieser dieser äh freie Zugang und dieses Argument mit na ja, wir machen das ja billiger für euch. Ja, das ist halt wieder dieses Ding mit ähnur weil es erstmal kostenlos ist, heißt es noch lange nicht, dass es äh für euch die bessere Wahl ist.
Thomas Lohninger
Also ähm Wikipedia ist an der Stelle auch meiner Meinung nach ähmnicht gerecht gegenüber dem, was Wikipedia möglich gemacht hat, nämlich ähm ein freies, offenes und neutrales Internet, also Wikipedia hätte es niemals geschafft, so eine Verbreitung zu findenwer da nicht irgendwie ein ein neutrales Internet gewesen was den Zugang ermöglicht hätte und dass sie selbst gegen dieses Prinzip verstoßen,ist einfach kurzsichtig. Und auch kurzsichtig von der Wikimedia Foundation, dass sie,ähm nicht verstehen, dass sie damit eigentlich die Grundlage zerstören, die ihr eigenes Kernprojekt überhaupt erst möglich gemacht hat.Deswegen wäre die eigentliche und einzige verantwortungsvolle Entscheidung, Wikipedia Zero abzuschalten in allen Ländern.Und ähm sich für Netznetralität einzusetzen und für den Netzausbau in Entwicklungsländern.
Tim Pritlove
Ja, na gut, äh unabhängig davon ähmWas ja dahinter steht, ist dieses Bundling und das ist ja auch in dieser ganzen Netzneutralitätsdiskussion äh auch ein festes Thema, haben wir jetzt so noch gar nicht äh angerissen, aber man äh sieht das ja jetzt hier auch in Deutschland, ja, diese äh ja hier, du kriegst halt da den Zugang und äh vor allemwir hier für den deutschen europäischen Raum immer von so Schreckgespenstern redenin Asien und so weiter ist das auch schon durchaus Gang und Gebe. Also da gibt es sehr wohl solche gestaffelten Angebote, wo man irgendwie so einen niedrigen Preis zahlt und in diesem niedrigen Preis ist aber dann schon Facebook mit drin und das ist noch mit drin und das ist,drin. Also der der Zugang wird da auch über den Preis schon von vornherein aussortiert, was ja dann letzten Endes auch bedeutet,quasi man sich eben für diesen Einstiegspreis, ja, äh quasi ein Netz erkauft, was ja,sag mal, bisschen hart äh vorzensiert ist, ja, weil einfach Dinge abgeschaltet sind, also ein aktiver Eingriff äh in,eigentliche Datenverbindung stattfindet.Also so ein Whitelist Internet, das ist eigentlich das Problem, ne? Also man man man darf quasi nur äh das benutzen, was äh äh freigeschaltet ist.Und die letzte Stufe, egal wie viel Stufen man hat, ja, das mit Abstand teuerste ist quasi der freie Zugang.Entsprechend wird halt den freien Zugang so dann wahrscheinlich auch kaum noch jemanden wählen und ähja, dann könnte man so Gespräche haben wie, na ja, hier, geh doch mal auf die Webseite und so weiter, Handy, das habe ich nicht in meinem Tarif, kann ich mir nicht angucken, interessiert mich nicht mit zu teuer.So und das so haben wir das Internet nicht kennengelernt, ja. Ich meine, das ist dann irgendwie Internetsero, das ist dann irgendwie einfach nichts mehr drin.
Thomas Lohninger
Ja und ich meine, da muss man sich auch immer einfach irgendwie nur nur fünf Jahre oder zehn Jahre in die Zukunft versetzen. Ich meine, wenn wir.Mal die Verwendung von Internet ein bisschen hochskalieren und dran denken, dass äh wahrscheinlich irgendwie,drei Dinge in unserer Tasche und zwei Dinge an unserem Körper ständig eine Internetverbindung haben werden,Und ähm dass dass wir weitaus vernetzter sein werden und weitaus mehr,Daten hin und her schicken werden und dass dann zum Beispiel auch irgendwie so E-Health äh Anwendungen,ähm die ja durchaus sinnvoll sein könnten für manche Menschen, ähm dass die dann halt auch irgendwie bei der einen ähm.Gesundheitsversicherung ähm angeboten werden und bei der anderen muss ich mich dann irgendwie noch um meinen Dataplan kümmern. Ja, also,es gibt da eine eine Vielzahl an Szenarien, die man sich vorstellen kann, wo wo das Ganze hinführt, wo diese Ungerechtigkeit halt noch einfach äh viel größer wird. Wir reden halt hier nicht von,von von Flugzeugtickets, wo's ganz normal für uns inzwischen ganz normal ist, wenn es eine Economy Class, eine Business Class und eine erste class gibt, sondern,hier halt wirklich von einer Infrastruktur, die gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen soll, die,uns überhaupt erstmal in in vielen Fällen äh eine Teilnahme an Demokratie ermöglicht und.Wie ihr auch gesehen haben eine Möglichkeit ist, Protest zu organisieren und uns überhaupt noch Gehör zu verschaffen,und wenn wir das aufs Spiel setzen, nur weil es jetzt gerade Firmen gibt, die sich denken, okay.Nicht genügend Geld, nicht genügend, wie ich mir vorstelle, dass das sein soll, aber äh diese amerikanischen Firma da drüben, die die machen Milliardenumsätze und deswegen will ich was von diesem Stück Kuchen haben.Oder weil Unternehmen sagen, ja, ich investiere nicht in meine Netze, wenn der Staat mir mein Geld äh kein Geld mehr gibt, dann äh soll er dafür sorgen, dass ich es mir von anderen holen kann.Müssen wir diesen Tendenzen halt Einhalt gebieten. Also es es kommt jetzt hier langsam äh auf einer Grundsatzfrage hinaus, die ja auch eigentlich eine zutiefst politische Frage ist.Wir stehen heute leider wie an vielen Stellen, zum Beispiel auch Datenschutz äh genau an diesem Wendepunkt,dass wenn wir hier Standard setzen wollen, die äh irgendwie weltweit noch äh überhaupt eine eine Chance haben zu existieren, dann müssen wir das auf einem europäischen Level machen.Also Europa ist ähm wirklich für mich aus tiefster Überzeugung. Der einzige Punkt, wo wir Grundrechte noch in Stein meißeln können,Nationalstaatlicher Ebene sehen wir einfach nur, wie die Stück für Stück ausgehöhlt werden,Und wenn wir es jetzt schaffen, auf europäischer Ebene diesen Vlog einzuschlagen und einfach klar zu sagen, Internet hat so zu sein und das ist ein Grundwert und der muss erhalten bleiben,dann haben wir auch ähm die Chance, eine Vorbildrolle einzunehmen als Friedensnobelpreisträger Europa.Dann haben wir eine Chance, noch ein Beispiel zu setzen, dass es auch anders gehen kann und dass es auch noch andere Werte gibt, als äh die der Wirtschaft. Und.Die Entscheidung muss halt jetzt getroffen werden und meiner Meinung nach sollte das auch eine der zentralen Fragen sein für diese Europawahl im Mai.
Tim Pritlove
Schön gesagt, Thomas, denke äh, jetzt können wir hier auch ähm diese Änderung zu einem gluriosen äh Ende führen, beziehungsweise haben das schon getan. Äh.Vielleicht kannst du ja auch noch ein paar Kurzentschlossene Praktikanten gebrauchen, die jetzt auch noch der Meinung sind, mal jetzt alle Zelte abzubrechen mit unklarer Zukunftsaussicht, wäre genau das Richtige in ihrem Leben.
Thomas Lohninger
Ja das das das Büro hier ist schon recht voll.
Tim Pritlove
So
Thomas Lohninger
Ähm ja, also ich ich kann da irgendwie ähm wer nach Brüssel kommen will und hier wirklich ähm.Was bewegen will, der soll zu Edri kommen. Das ist echt einer der geilsten Organisationen, die ich hier kennenlernen durfte und ähm die die vergangenen,zwei, drei Wochen waren die anstrengendsten meines Lebens, aber auch die äh gewinnbringendsten, die schönsten, die tragischsten und ähm.Ja, hier kann man halt wirklich noch was bewegen. Und ähm deswegen äh wer sonst irgendwie bei der Kampagne mitmachen will, äh soll mir irgendwie eine Mail schreiben oder auf Twitter mich anschreiben. Wir haben wirklich irrsinnig viel zu tun, was äh wo man uns helfen kann.
Tim Pritlove
Wenn's nur Kaffee kochen ist.
Thomas Lohninger
Nee, das schaffen wir noch alleine, also.
Tim Pritlove
Da seid ihr noch nicht richtig ausgelastet.Nein, okay. Jeder kann mitmachen. Super. Vielen, vielen Dank.Brüssel und äh ja, vielen Dank fürs Zuhören. Das war das Logbuch. Nächste Woche gibt's äh wahrscheinlich einen anderen äh Überraschungsgast und äh lasst euch aber auch mal entsprechend überraschen und äh irgendwann kommt dann auch Linus wieder. Bis dahin sage ich äh tschüss und bis bald.
Thomas Lohninger
Tschau, tschau.

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Die fortwährend bedrückende Nachrichtenlage lässt Linus aus der Haut fahren, so dass er sich auch gleich mit Bambi-Preisträgern anlegt. Ansonsten Business as Usual: die üblichen Verdächtigen arbeiten mit den üblichen Argumenten in den Premiumthemen Netzneutralität, Vorratsdatenspeicherung und Zensur und die Suppe riecht immer noch schlecht. Wir machen das beste draus.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann
Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove
Sag mal, soll ich dich nicht mal für einen Integrationsbambi vorschlagen?
Linus Neumann
Ich ficke dich, du Schwuchtel.
Tim Pritlove
Auf dem Weg zu höheren Weinen kommen wir auch an der dreiundneunzigsten Sendung von Lokbuchnetz Politik nicht vorbei. Wir begrüßen euch äh sind wir unregelmäßig gewesen, ja, ne? Bisschen ist äh ist,was äh weiß ich jetzt auch nicht, aber zeitliche Planungssicherheit ist gerade nicht so gegeben.
Linus Neumann
Angegriffen.
Tim Pritlove
Wir schlagen uns irgendwie durch und ähm,Ja, dann treffen wir wieder aufeinander und stellen fest, die Erde hat sich schon wieder ein wenig gedreht und Dinge äh Dinge passieren,Sonst noch irgendwas? Wichtiges gewesen, worauf wir hier am Eingang hinweisen sollen. Wir könnten mal kurz erwähnen, was wir alles nicht erwähnt haben.
Linus Neumann
Ja, wir haben den äh Safer Internet, den ich erwähnt, ne.Am gleichen Tag.
Tim Pritlove
Sehr effizient, dass man jetzt zur Zeit die kompletten Widerstände einfach so.
Linus Neumann
Ich hätte ja gedacht, da gibt's dann mal irgendwie mal ein ein D-Dos, der sich gewaschen hat oder so.
Tim Pritlove
Von wem? Von Google auf äh Scoverment?
Linus Neumann
Google hat auf jeden Fall ein bisschen Feuerkraft, wenn's um Dedos geht.
Tim Pritlove
Das wäre mal ein Bot, oder? Also, ich meine, wenn so Amazon, Google.
Linus Neumann
Einfach mal so.
Tim Pritlove
Microsoft und Apple, alle Server mal so richtig so, heute wird zurückgepinkt,Das könnte schon ordentlich Feuer geben so. Also ich glaube nicht, dass Wildhouse dot gof das große überleben würde, die Frage ist, wer von Google da mal sonders dann im Anschluss überlebt. Ja.
Linus Neumann
Wenn die mal dir drossen würden, das wäre schon, also das ist ja dann, das ist ja noch nicht mal mehr D. Das ist einfach nur.Ja, irgendwas habe ich gedacht. Ich habe gedacht, es kommt irgendein, also ja, na ja, ja, doch Carmen, es war irgendwie Verdunkelung, ne?
Tim Pritlove
Ich finde, da haben sich nicht genug äh.
Linus Neumann
Ja, das müssen.
Tim Pritlove
Gesenkt.
Linus Neumann
Müssen das ist immer so eine schwierige Erfahrung, wenn man dann mal eine Aktion bringt, die ähm,gut gezündet hat, dass dann äh dass es dann sehr viele gibt, die dann das für eine sehr gute Idee halten, dass einfach bei jeder Gelegenheit wieder zu tun. Äh das ist auch bei bei anderen Aktionen irgendwie mir.
Tim Pritlove
Auch meiner Meinung nach nicht unbedingt was dagegen, dieses Mittel zu nehmen. Das Problem ist nur und das zeigt sich, glaube ich, bei diesen die Internet-Strikes Back,Day genauso wie generell in dieser ganzen Geheimdienst äh Überwachungsdiskussion, dass wenn die Ziele einfach nicht,klar sind, nicht spezifisch genug sind, wenn's nicht äh eindeutig genug formuliert ist, was ähm,man jetzt eigentlich konkret möchte,dass dann einfach die Mobilisierung drunter leidet. Ja, also zum Vergleich, diese SUPA Sache,Ja? Da ging es ganz konkret um die Rücknahme eines ganz konkreten Gesetzes vorschlages.Der Erfolg dieser Aktion ließ sich dem daran,messen, dass das Ganze jetzt sofort zu geschehen hat von einer Sache, die zwei, drei Wochen vorher das erste Mal so wirklich konkret,auf dem Radar. Hier reden wir über irgendwas, wo, naja, es gibt so irgendwie so Überwachung.Und das finden wir auch irgendwie scheiße und jeder sieht das aber auch nochmal ein ein Stück weit anders und das läuft schon irgendwie seit zehn, zwanzig Jahren und es wird irgendwie immer schlimmer,Und es ist aber alles so schwer greifbar und so schwer auch mit Forderungen zu belegen. Also klar, man kann sagen, ja, lasst das mal sein. Ja, was denn genau? Ja, dass wir mit dem Überwachen, ja, aber,So und die Diskussion ist einfach sehr schwierig und deswegen ist auch die Mobilisierung so schwierig. Deswegen bin ich auch nicht so ein Freund von diesen,Hatten wir, glaube ich, auch schon, ne, dieses rituelle äh Jahresdemonstrieren.Ja, so wir haben uns ja letztes Jahr schon gesehen, wie es demonstrieren wir wieder. Wir sind immer noch dagegen,Und das ist nach wie vor immer alles sehr äh diffus und klar, dient ein Stück weit zur Eigenmobilisierung, aber es ist halt einfach nicht so konkret. Und eine gute,ein guter politischer Kampf, glaube ich,Muss auch in gewisser Hinsicht so mit Guerilla-Methoden äh und und und Ninja-Techniken auftauchen. Da muss einfach so aus dem Nichts sich so eine Zehnergruppe äh vom Dach abseilen,und auf einmal so da sein und schwupps wieder weg.
Linus Neumann
Ja und vor allem vor allem nichtnicht mit also vorher angekündigt und da wird das große Ding passieren und äh trag dich in unseren Newsletter ein und dann dachte ich ja immer noch okay, irgendwas werden sie ja noch in petto haben. Und dann war eben ihre einzige Sache so, ja baue diesen Code in deine Webseite ein dann äh.
Tim Pritlove
Ja, das ist so Armshare-Aktivison, das ist halt, das ist halt schwierig und das das ist einfach nicht das ist nicht ungewöhnlich genug. So, meine,Schwierig so mit den Vergleichen, aber so Greenpeace hat sich ja auch deshalb einen Ruf gemacht, weil sie immer so unvorhersagbar irgendwo auf einmal auftauchten und dann eben in sehr unkonventioneller Art und Weise. Und in gewisser Hinsicht sind es auch bei so,Guten Hacks, die tauchen halt genauso auf. Ne, also wenn irgendwas gehackt wurde, das ist so aus dem Nichts da und auf einmal ist es irgendwie so äh brilliant auf Seite eins,Und dann verschwinden die Ninjas auch gleich wieder.
Linus Neumann
Hat jetzt nicht geklappt.
Tim Pritlove
Nee, muss man sich, glaube ich, auch grundsätzlich ein bisschen was anderes.
Linus Neumann
Ne, also ich ich bleibe auch echt dabei. Ich meine, wenn genau, muss grundsätzlich was anderes einfallen lassen, wenn's schon mal geklappt hat, kannst du's beim nächsten Mal vergessen. Da kann man, das sieht man bei so einer Freiheit statt Angstdemo, die da irgendwie ritualisiert wird,und ähm das sieht man bei,bei sowas eben, dass man sagt, Mensch, mit bei Sopapiper und so war das doch toll. Da können wir doch das Gleiche einfach nochmal machen. Ja, also die Aktionsform muss sich einfach auch immer wieder ändern. Das sind eben auch die Naturgesetze dieser,Aufmerksamkeitsnummer, die man da irgendwie mit solchen Aktionen eben mitspielen muss.
Tim Pritlove
Ja und vor allem ist halt das das politische System äh hat sich dann in der Regel auch nach dem nach der ersten Aktion dann auch schon entsprechend angepasst. So, das nächste Mal.
Linus Neumann
Genau, das ist genau das meine ich. Also es klappt die Aktion klappt nur einmal, egal was du machst. Also das das äh lahmt ab,sieht man auch bei bei diesen selbst äh äh bei diesen Filmen Sachen, die kriegen zwar immer noch äh ähm ihre Artikel und ihre Bilder, weil ne, Brüste,also muss, ist klar, aber ähm inhaltliche Auseinandersetzungen sind hier auch schon lange nicht mehr in der Lage, ähm heraufzubeschwören.
Tim Pritlove
Auch zu zu viel,zu oft, zu beliebig. Ja, weil wenn jetzt hier irgendwie jede Bobby Puppenausstellung irgendwie schon so ihren eigenen Film äh Protest bekommt, dann ist halt so mit dem generellen Revolutionswiderstand äh ist nicht so weit her.
Linus Neumann
Und dann gibt's ja auch noch andere, die äh bei anderen Anlässen.
Tim Pritlove
Es kommt immer wieder vor.
Linus Neumann
Ja.
Tim Pritlove
Aber äh hier ist ja ein Audio-Podcast, wir ziehen hier nicht blank, ne? Also.
Linus Neumann
Wir sind schon blank. Wir werden ja nicht.
Tim Pritlove
Keiner sieht's.
Linus Neumann
Bei uns nach der wir machen ja keine Fototermine. Ähm aber Safer Internet Day wollte ich ja eigentlich noch sagen. Safer Internet Day war ja in Deutschland,die haben da war ich überrascht. Normalerweise also ich hab gekriegt zum Internetday dann doch immer irgendwie irgendeine Anfrage dann mal in irgendein Jugend,Parlament dann da irgendwie die den den Bürgerrechtsschützer spielen, weil sie über Internetzensur äh debattieren sollen zur allgemeinen politischen Bildung der Heranwachsenden,oder äh Presseanfragen. Und ich glaube am Safer Internet Day hatte ich ein paar Anfragen zu E-Mail-Sicherheit. Habe ich dann mal äh,Beantwortet, was ja, was ich ganz schön finde, dass sie diesen, also dieses Safer Internet Day, das das ist ja das haben doch irgendwelche,Kinderschutzgruppen mal außer Versenkung gehoben. Da ging's auf jeden Fall nie um Security, sondern immer nur davor, wer was alles nicht sehen darf.Und ähm das fand ich eine ganz schöne Wendung, die die Medien da von sich aus einfach diesen Tag gegeben haben, fand ich ganz nett.
Tim Pritlove
Außerdem, Howas, war was?
Linus Neumann
Außerdem es war was, es war was. Wir haben ein Landwirtschaftsminister weniger.
Tim Pritlove
Strike.
Linus Neumann
Man hätte, man hätte sicher, man hätte sicher gewünscht, man hätte sich ja gewünscht, dass er für seine,für seine Handlung als Innenminister und zwar die die politisch relevanten Handlungen als Innenminister und die für politischen Entscheidungen als Innenminister schon sehr, sehr viel früher aus dem äh aus dem Gefahrenbereich entfernt worden wäre,aber äh Innenminister Friedrich musste dann, wurde dann äh die der Rücktritt nahegelegt, den er dann auch äh,angetreten ist, von seinem Amt als Landwirtschaftsminister. Ich hatte mich da noch gar nicht dran äh gewöhnt, dass da jetzt Landwirt.
Tim Pritlove
Ich würde es mal anders äh formulieren. Für eine Verfehlung aus äh in Form seiner Tätigkeit als Innenminister musste er aus der Regierung äh aus dem Kabinett sich zurückziehen. So.
Linus Neumann
Weil er sich dem Verdacht der Strafvereitelung.
Tim Pritlove
Ja, beziehungsweise überhaupt das Geheimnisverrat gewesen. Ja. Das ganze Programm.
Linus Neumann
Straffvereitlungen. Das ganze Programm. So, was macht, wie jetzt müssen wir äh ich habe mir da mal die Zeitleiste grob äh äh notiert. Im Mai zweitausendelf gab es eine Razzia bei einem kanadischen Anbieter von,Filmen und Bildern, so wie ich das verstanden habe, wo auch unter Umständen Material bei war, dass,nach momentaner Gesetzgebung, so wie es aussieht, nicht strafrechtlich relevant, jedoch ziemlich,unanständig ist, nämlich irgendwelche,kleinen Kinder, die jetzt anscheinend nicht oder Jugendliche, die da nicht ganz nackt sind und auch nicht in aktiven Handlungen ähm.
Tim Pritlove
Doch die vielleicht sogar auch ganz nackt sind, aber die nicht äh geschlechtsspezifisch posieren. Ah ja, genau. Was auch immer.
Linus Neumann
Ah ja, genau. Also etwas, was äh so was,nicht akzeptiert wird und der Handel damit auch, denke ich, zu Recht. Ähm,in einem sehr äh komischen Lichte steht. Und ähm,Dann wurde da gab's also eine Razzia bei einem Anbieter solcher Bilder in Kanada. Die haben das also ganz legal gemacht und haben mit diesen Bildern Handel betrieben. Was jawie mir der kurze Hinweis gestattet sei. Tatsächliche Anbieter von Kinderpornografie nicht tun, ne? Das war ja immer, dass es möchte ich nur nochmal kurz ähmerwähnen, ähm dass tatsächliche Kinderpornografie da da sich, die ja sowieso in einem illegalen ähm,Bereich befindet, gibt's da natürlich auch sehr viel ähm,Raubkopiererei und Bildertauscherei, das sind also eher und das sind ja auch dann die wirklichen Meldungen, die man in den Medien liest oder hört, dass da Tauschringe äh hochgenommen werden, also äh Personen,die ohne kommerzielles Interesse,ähm Bilder miteinander tauschen, weil der Markt auch sehr klein ist und das äh oder die das Angebot sehr gering ist im Vergleich zu normaler Pornografie. Ähm gibt's da jetzt nicht,tatsächlich große Anbieter für, die diesen Prozess irgendwie großartig industrialisiert hätten.
Tim Pritlove
Aber die Netzursel hat doch gesagt, das wäre ein Milliardengeschäft.
Linus Neumann
Dass es ein Milliardengeschäft ähm damit meinte sie aber vermutlich eher die äh DNS äh Sperrsoftware, die sie dann äh ausrollen wollte dagegenähm also es wird in der Regel nicht über das oder wir sind keine Fälle bekannt, dass so etwas über das normale äh Webangeboten wird. Ähm es mag sein, dass es da irgendwelche Zutrittsbeschränkten Foren gibt oder so, aber es gibt eigentlich keinen öffentlichen Handelmit diesem Material, was überall auf der Welt, ich glaube, in jedem einzelnen Land der Welt illegal ist, ne. Aber das nochmal so als kurze Klarstellung zu dem zu dem.
Tim Pritlove
Aber mit unterschiedlichen Nuancierungen, was jetzt genau äh verboten ist und da gibt's ja eigentlich auch genau diese Rechtslücke und äh die meiner Erkenntnis nach orientiert sich halt unter anderem an diesem Begriff, den ich vorhin schon nannte, diese Geschlechts,spezifische Positionierung,wo das auch immer äh anfängt und aufhört, also wenn da nicht explizit so pornografisch gepostet wird, dann äh ja, ne, ich meine.
Linus Neumann
Macht ja von, macht ja von,ja erstmal Sinn. Du willst ja nicht, dass jeder jede Mutter, die ein äh Kind äh in die ein Foto von ihrem Kind beim Spielen am Strand, bei Rossmann irgendwie drucken lässt, äh erstmal ein paar Fragen beantworten muss. Also erst von der ähm,von der, von dem Anspruch des Gesetzgebers her macht das erstmal Sinn,Ich weiß jetzt, ich erlaube mir da jetzt erstmal kein Urteil, was den den weiteren, was jetzt diesen Spezifischen Fall angeht. Das müssen Leute sehen und entscheiden, die diese Bilder dann tatsächlich auch gesehen haben.
Tim Pritlove
Ja, wir wissen ja nicht genau, was da jetzt wirklich konkret erworben wurde, aber es wurde wohl das ein oder andere erworben, unter anderem auch von Deutschen Staatsbürgern.
Linus Neumann
Genau, achttausend Deutschen,Achttausend Kunden in Deutschland hatte dieser kanadische Anbieter wieder in zweitausendzwölf ähm bekannt gegeben wurde. Und am fünften November zweitausenddreizehn erfuhr dann die Staatsanwaltschaft Hannover äh,auch setze sich damit auseinander, denn ähm,Kanada gab irgendwie die Ermittlungsergebnisse bekannt und irgendwann so in dieser Zeit hm haben hat Kanada, da haben die kanadischen Behörden dann wohl auch der Staatsanwaltschaft in Deutschland,Ähm mitgeteilt, wer da so auf der Kundenliste stand. Und da fand sich dann der Name des Herrn Edati, SPD,drauf.
Tim Pritlove
Kundenliste, da bin ich mir jetzt zum Beispiel schon mal jetzt gar nicht so ganz so sicher, was das jetzt eigentlich war. Also es war wohl Kreditkartendaten, die da im Wesentlichen rübergingen. Ja und,Die waren unter anderem Zuordnung bei. Ist es der Name natürlich in den Medien viel äh,hin und her gereicht worden. Das Interessante ist natürlich, dass äh wie heißt man mal, Sebastian, ne? Sebastian sieht das ja ausgerechnet zwanzig dreizehn natürlich im Prinzip so eigentlich seinen politischen Höhepunkt äh hat,zelebrieren können, zelebriert hat,NSU-Ausschuss sich durchaus äh seine Meriten äh verdient hat, den er ja geleitet hat, richtig, ja, ne?
Linus Neumann
Leitete den Untersuchungsausschuss zum NSU, war Mitglied im Rechtsausschuss und äh Vorsitz des Innenausschusses. Innenausschuss äh war aber nur bis zweitausendneun.
Tim Pritlove
Also durchaus ein äh profilierter und potentiell aufstrebender Politiker, wo man auch vielleicht sogar davon hätte ausgehen können, dass er jetzt bei der Regierungsbildung,der großen Koalition auf die eine oder andere Art und Weise mit einem Pöstchen bedacht werden könnte vielleicht,Zumindest dachte, dass die CDU.
Linus Neumann
Das dachte die CDU, aber äh kurz, es gab dann, also das dachte sich vor allem der Bundesinnenminister, der,Zu diesem Zeitpunkt Hans-Peter Friedrich hießund dann den Thomas Oppermann und den Sigmar Gabriel darüber in Kenntnis setzte, dass es Ermittlungen gegen den Herrn Edati gebe und dadurch darauf hinwirken wollte, dass diese Personalienicht in äh in nichts zur Debatte steht bei der Formierung einer ähm großen Koalition.Und am sechsten Februar hat aber zum Beispiel schon die äh Staatsanwaltschaft ach so, nee, genau.Am achtundzwanzigsten November hatte Edaties Anwalt aber sich schon bei der Staatsanwaltschaft nach einem Verfahren erkundigt gegen,Unklar wieso, aber er hat einfach nur gefragtgibt's hier was. Jetzt sollte der natürlich zu dem Zeitpunkt, würde man davon ausgehen, er hatte Kenntnis, der hatte Sorge und ist ähm hat sich einen Anwalt genommen, hat den Anwalt da anfragen lassen,Auf jeden Fall kommen wir mal langsam zum Skandal. Wir müssen jetzt alles hier, was die Leute eh schon jeden Tag jetzt im Radio äh rauf und runter werden, nochmal wiederholen. Auf jeden Fall hat Friedrich dann irgendwann davon Wind bekommen und hat äh das,ja. Zwei Personen gesagt, die sicherlich ein sehr großes Interesse haben sollten, das dem,auch mitzuteilen.
Tim Pritlove
Hm, meinst du? Das ist irgendwie, dass ihr großes, ich glaube, dass ihr vor allem erstmal das das Interesse daran gesehen wurde, dass da nicht die falsche Entscheidung aus den Augen der CDU oder.
Linus Neumann
Das ist ja richtig, das wird die das wird ja tatsächlich, also ich würde ja fast mit dem,Also es gab ja der Heiner Lauterbach, nee heißt nicht Heiner, wie heißt der denn, Karl Lauterbach von der SPD,häufig bei dem bei dem Jauch zu äh zu Gast ist, Karl Lauterbach, ne, genau. Der ähm sagte, sagte ja sogar, dass das eigentlich dem dem,dass Friedrichs sich um das Land verdient gemacht hätte,indem er, sage ich mal, den Skandal, der äh große Koalition und dem Land erspart hat, dass ein äh tatsächlicher Spitzenspitzenpolitiker in eine solche,in ein solches Licht gerückt wird, sondern nur einer, der es hätte werden sollen und wegen einer Vorwarnung dann nicht geworden ist,was sagst du denn dazu, Tim?
Tim Pritlove
Die haben alle eine Meise. Also ich meine, erstens, was hat das Land damit zu tun? Ich meine, klar,Das wäre dann rausgekommen, dann wäre er nicht Minister geworden oder was auch immer, vielleicht irgendjemand für ihn so als Posten vorhergesehen hat. Vielleicht stand er auch gar nicht auf der Liste. Ich meine, wenn ich mir so das Line-up der SPD anschaue, das sind so äh,Leute, die sich eigentlich jetzt schon seit Jahren vor den Futter trögen, äh gedrängelt habendass da jetzt äh ein Aufsteiger des Jahres mal so äh mir nichts, dir nichts da aus der zweiten oder dritten Reihe äh gleich in so Regierungs äh Posten oder Staatssekretärsposten kommt. Gut, kann ich nicht ausschließen, aberunmittelbar auf der Hand und ich meine und wenn schon,Meine Schaden ist so oder so groß, ob er nun Bundestagsabgeordneter oder potentieller, was weiß ich ist. Ähm,Schaden vom Land, finde ich, äh wurde halt nicht abgewendet, sondern wurde eigentlich erst erzeugt. Und ich fand ja auch vor allem äh sein Interview dann im Nachgang wirklich sehr interessant, wo dann Friedrich natürlich mal wieder so komplett,realitätsfern für meinen Geschmack,argumentiert hat, naja, dass äh was er da macht, das wäre ja total richtig. Und wenn die Gesetze äh dagegen werden, dann müsste man die halt ändern.Also das fand ich ja nun wirklich richtig geil, ja? Und das.
Linus Neumann
Ist halt auch völlig unzurechnungsfähig. Gewe.
Tim Pritlove
Ja, aber der ist Innenminister gewesen. Ja, aber zu lange. Ja, die kurze Zeit war schon echt zu lange, aber ich meine, was ist denn das bitte für ein,Für ein Selbstverständnis,Dass man sagt, na ja, also meiner Meinung nach, war das richtig und sollte jetzt zufällig äh ich gegen Gesetze verstoßen haben, dann muss man die halt ändern.
Linus Neumann
Nein, das war ganz klar nicht richtig und es ist auch völlig ein völliger Skandal, dass dass jemand als Innenminister äh ermittlungs,Ergebnisse oder von noch nicht öffentlichen Ermittlungen berichtet und zwar Personen, wo ganz klar ist, dass die mitunter großer Wahrscheinlichkeitähm die die betroffene Person warnen werden.
Tim Pritlove
Das will ich jetzt nicht sagen, aber wo man zumindest davon ausgehen muss, dass wenn man sie erstmal so nah in dieses Milieu hineinträgt, dass sie auf die eine oder andere Art und Weise weiter liegen.
Linus Neumann
Der hätte vor allem und da da bin ich ja mein, da bin ich echt mal dran interessiert. Die einzige Person, sage ich mal, wo ich wo, also wo er auch schon wahrscheinlich seinen ähm,seine ähm,sage ich mal, wahrscheinlich das gegen Gesetz und Moral verstoßen hätte, aber sich auf irgendeine Form von Geheimhaltung hätte berufen können, wäre Angela Merkel gewesen, hätte zu Angela Merkel gehen können und sagen können.
Tim Pritlove
Ja, das ist auch, glaube ich, rechtens.
Linus Neumann
Übrigens.
Tim Pritlove
Sie ist ja die Kanzlerin.
Linus Neumann
Vorstellen, dass das sogar rechtens ist, dass er sagt, äh Frau Merkel, wissen sie, ich ich suche ihren Rat als meine ChefinIn dieser Angelegenheit, die ich hier liegen habe. Ich würde sagen, ich behandele das einfach wie alles andere auch, aber gut, dass wir mal draufgeschaut haben. So, dann hätte sie ihre Schlüsse daraus ziehen können, dann hättehätte sie eventuell einfach in jeglicher Koalitionsverhandlung sagen können, sie hätte, ja, das wäre also,Hätte man an, hätte man geschickter spielen können. Aber dass irgendjemanden zu erzählen und äh zu diesem Zeitpunkt war, Sigmar Gabriel, irgendjemand,ist eben nicht in Ordnung,Und ähm ich meine, also so ein und jemanden, der das auch noch, der da auch noch für eine Sekunde drüber nachdenkt, dass dass das in Ordnung wäre oder dass man die Gesetze dann eben anpassen müsste, um sein Verhalten abzudecken, ist,Okay Friedrich, er ist weg, er ist weg. Er ist über die Kinderpornografie Affäre eines anderen gestürzt. Das dürfen wir nicht vergessen. Ich meine, das ist auch echt das kriegt auch nur er hin, ja. Also weißt du.
Tim Pritlove
Eines Mitglieds einer anderen Partei, muss man.
Linus Neumann
Und dann noch einer anderen Partei, ja? Und da kriegt er das sofort hin. Okay, Friedrich Weck, jetzt wird's natürlich interessant.
Tim Pritlove
Aber man merkte auch, es ist zwar so richtig so, keiner vermisst dich. Ja, also es gab da keinerlei großes Bedauern.
Linus Neumann
Was war denn da los? Ich habe das äh er hat ja dann noch irgendwie, jetzt schlage ich zurück. Gab's da deinen Spiegel Online-Titel, dann äh Ex-Minister schlägt zurück, weil er sagte, findet er jetzt nicht in Ordnung. Er ging ja dann noch von der, von der Bühne mit den Worten, ähm,Ich komme wieder, wo ich alle,wo ich ein Terminator dachte, weißt du.
Tim Pritlove
Oh
Linus Neumann
Fährt der mit dem Trecker irgendwie durch die Wand oder so,Na ja, okay, also das ist schön.
Tim Pritlove
Terminator Friedrich.
Linus Neumann
Denn aber jetzt, ne, machte sich dann irgendwie vom Acker,meldet ihr sich ja irgendwie wegen aus Gesundheitsgründen sofort alle Ämter niedergelegt, verlor dann noch ungünstigerweise seinen Laptop, nachdem gerade die die Bundesstaatsanwaltschaft äh.
Tim Pritlove
Im Zug nach Amsterdam oder so? Nach Holland.
Linus Neumann
Ja ja, genau.
Tim Pritlove
Opala, hat es aber auch erst zwei Wochen später gemeldet?
Linus Neumann
Ja, merkst du ja nicht sofort.
Tim Pritlove
Ach ja, dieses dieses Ding.
Linus Neumann
Dieses ähm.
Tim Pritlove
Dieses Ding, was die anderen immer wollten, dass sie's mitführe, damit ich nicht so unmodern aussehe. Ja, also,Der macht keinen besonders gutes Bild in dieser ganzen Geschichte. Ich fand's aber überhaupt bemerkenswert, wie sich so die komplette,ähm Berichterstattung in diesem Fall in null Komma nix einfach vollkommen auf alle anderen stürzen,Normalerweise wird ja dann die Person zerrissen, ja?Diesem Fall werden eigentlich seit zwei Wochen im Wesentlichen alle anderen äh zerrissen. Und es ist natürlich schon so, auch wieder so ein bisschen merkwürdig, wo kommen diese Informationen letztlich her, ja. Ich meine, gut Friedrich,Hat halt was gesagt, das war jetzt schon mal der Fehler, ob das jetzt so der einzige Durchstecher war, weiß man auch nicht.
Linus Neumann
Da wird jetzt natürlich lange rumgehauen. Es es gab natürlich also das, das, das,Ich meine, der ist halt vorgewarnt gewesen, ne? Das ist ja, das ist ja relativ klar. Es gab ja diesen Brief von der äh Staatsanwaltschaft an den Norbert Lammert,der wahrscheinlich immer noch der Vorsitzende des Bundestags ist oder Bundestagspräsident, Bundestags.
Tim Pritlove
Bundestagspräsident ist er ja genau.
Linus Neumann
Und ähm dieser Brief war aus irgendwelchen Gründen sehr lange zu lammert unterwegs und quasi schon einen Tag nachdem die Staatsanwaltschaft diesen Brief abgeschickt hatte,und er aber noch nicht in den Händen von Lammert war, legte Edati das Amt nieder,Das heißt, es ist relativ naheliegend, dass der irgendwo irgendwelche Quellen hatte. Muss nicht unbedingt jetzt friedlich gewesen sein, aber irgendwas hatte der da. Ähm,der hat jetzt spätestens dieser äh ungünstigerweise verloren gegangene Computer,Lässt auch ganz klar erkennen, dass dass er da jetzt offensichtlich Beweismittelvernichtung betreibt. Ähm was ja der interessanter Punkt ist ja noch, dass der ähm,dass, wie gesagt, noch im Raume steht, dass dieses Material aus Kanada im Zweifel nicht illegal ist.Scheint ja wirklich so zu sein. Ich meine, wenn die kann wenn eine kanadische Firma damit jahrelang offenen Handel betreibt, mehr oder weniger, wenn die Staatsanwaltschaft hat das so geäußert, dass da die Strafrechtlichkeit ähm und in Frage steht.Was jetzt natürlich dann äh uns äh politisch vor die Situation bringt, dass natürlich alle jetzt schreien, dann muss es eben unter Strafe gestellt werden. Keine Sau hat die Sache jemals gesehen.
Tim Pritlove
Kein Gericht hat sich ausführlich mit der Sache jetzt beschäftigt, niemand, aber es muss ja was getan werden.
Linus Neumann
Es muss was getan werdenmuss verboten werden, muss äh unter der ne, gar keine steht überhaupt nicht zur Debatte, also ich ich will da jetzt ich will mich echt nicht in die Situation bringenirgendwie jetzt da zu dem zu halten, ne. Aber ich würde mir echt wünschen, dass es irgendwie so ein Rechtsstaat irgendwie das so rechtsstaatliche Prinzipien irgendwie noch so ein bisschen gewahrt werden. Und das war irgendwie uns darauf einigen, dass wir irgendwie Gesetze formulieren, dieäh dann eben für alle gelten. Und von mir aus, wenn wir feststellen, dass die untauglich sind, daran auch Änderungen vornehmen, aber dann noch bitte unter Kenntnis aller Umstände. Und nicht irgendwie als im, im, im kleinen Fascho, äh Kneipen äh Stammtischgespräch.
Tim Pritlove
Mein Fit ist eh noch mal ganz spannend ähm so ein paar Sachen, also zum Beispiel die es gibt ja diese Unterstellung, er habe manche dieser Daten auch im Bundestag heruntergeladen,gab's so diese Formulierungen im Raum, um um das sozusagen zu verschleiern, was da jetzt, warum jetzt ausgerechnet der Bundestag ein guter Ort sein soll, um solche Sachen zu verschleiern.
Linus Neumann
Ich habe keine.
Tim Pritlove
Erschließe ich mir nur so halb, ja? Dann äh ja, dann dann wurden sein Büro, was er dann geräumt hat, wurde er dann auch,Unmittelbar sofort an die Nachfolgerin vergeben. Die Nachrückerin,sodass quasi so Beweismittel an der Stelle auch nicht klar sind, dann stellt sich dir auch die Frage nach Backups, ja, wie ist das überhaupt jetzt mit den Computern da im Bundestag? Da weiß ich auch, habe ich auch wirklich keinen Einblick, falls da jemand.
Linus Neumann
Etwas viel schöneres.
Tim Pritlove
Ein was schöneres.
Linus Neumann
Vorratsdatenspeicherung gibt's im Bundestag. Drei Monate.
Tim Pritlove
Sprechen von was? Von Kommunikationsdaten.
Linus Neumann
Von Kommunikationsdaten, von Internetverkehr, drei Monate.
Tim Pritlove
Ja
Linus Neumann
Obwohl es dann.
Tim Pritlove
Herr ist ja, sagen wir mal auch der Vorratsdatenspeicherung sehr äh statt da ja auch positiv äh gegenüber. Ich weiß nicht, hast du diesen äh Kommentar gesehen, den er auf Abgeordneten Watch äh in einem Srade gehabt hat?Zu dem Thema oder hat er sich nämlich interessanterweise äh darüber beklagt, dass jemand anderes äh unter seinem Namen bei,Hat er Amazon gesagt oder online? Äh Pornos bestellt habe.
Linus Neumann
Ach herrje.
Tim Pritlove
Ja und äh das es könne ja nicht sein, ja? So, schöne Formulierung. Ich weiß nicht.
Linus Neumann
Kann ja nicht sein, sind.
Tim Pritlove
Muss man diesen Link noch gleich nochmal raussuchen auf Abgeordneten Watch ist der,Ähm und ne, also auch da wäre ja mal eine Vorratsdatenspeicherung total äh cool,So, ich bin ja mal gespannt, was die Vorratsdatenspeicherung dann bei ihm so äh herausfindet. Wenn sie denn jetzt überhaupt herangezogen wird, weil das finde ich ja jetzt auch äh eine interessante Neuigkeit, äh dass das im Bundestag so äh schon so präsent ist,Man muss ja auch noch dazu wissen, innerhalb des Bundestages ist ja der Bundestagspräsident quasi auch der Polizeichef,Also es gibt ja im Bundestag eine eigene,polizeiliche Hoheit des Bundestages und der steht halt der Bundestagspräsident äh vor. Mittlerweile ist das natürlich jetzt alles auch beim BKA gelandet und von daher glaube ich,vom Fall her auch entzogen, aber das sind alles so,interessante Wirkungsbereiche, wo sich jetzt diese Affäre äh abspielt, nicht nur was jetzt die politische moralische Dimension betrifft, sondern eben auch die konkrete technische Beweismittel äh Erfassung und dann wollen wir ja mal sehen, was mit diesen Daten da so passiert.Mehr kann man dazu erstmal nicht sagen.
Linus Neumann
Ne, es gibt halt ja, es gibt jetzt noch diese,Ja, ich glaube, wir haben, wir haben im Prinzip alles gesagt, ja. Das ist jetzt auch müßig, netzpolitische Relevanz ist erstmal nicht gegeben,Zunächst wird aber noch kommen, also da werden wir nochmal irgendwie Vorratsdatenspeicherung und Zensur und sonst was Debatte, das werden wir jetzt alles wieder haben. Aber es hätten wir auch ohne diese Affäre gehabt.
Tim Pritlove
Nee. Gut. Dann möchten wir einmal auf einen Termin hinweisen, auf den wir schon länger hinweisen äh müssen.
Linus Neumann
Ja und jetzt möchtest du, dass ich das Datum sage, ne?
Tim Pritlove
Na ja, nee, du kannst jetzt nicht erst mal rausreden, bis wir die genaue Datum gefunden haben, aber das ist, sagen wir mal, jetzt etwas, was jetzt äh ansteht.
Linus Neumann
Das ist jetzt wirklich wichtig. Wir haben da auch schon mehrfach drüber gesprochen und wir hatten ja auch den äh Thomas Lohninger hier auch schon zu dem Thema zu Gast. Es geht,um die Maßnahmen zum europäischen Binnenmarkt der elektronischen Kommunikation und zur Verwirklichung des vernetzten Kontinents über die äh das EU-Parlament jetzt irgendwie mal,Abstimmen möchte und wo wir eben äh.Specialized Services drin finden und ähm weitere ziemlich konkrete Angriffe auf die Netzneutralität,Ähm ins spezifische oder insbesondere geht's da um den ähm Paragrafen neunzehn und den äh den Artikel neunzehn und den Artikel dreiundzwanzig Absatz fünf, wo,einerseits die Gleichbehandlung,Also in in dem äh dreiundzwanzig fünf äh können Internetprovider nach ihrem eigenen Ermessen sperren und zwar in ihrem eigenen Interesse und in Fremdeninteresse,Können sie also in den Netzwerkverkehr eingreifen und äh Artikel neunzehn gibt den Nutzern nur die Möglichkeit, aber nicht ein Recht auf ein äh freies Internet. Mit anderen Worten. Man sagt, okay,insbesondere diese äh Specialist Services und Eingriffe zur,Verbrechensbekämpfung und auch Eingriffe, die nicht der Verbrechens äh Bekämpfung dienen, sind erstmal grundsätzlich erlaubt.Und das ist ähm,natürlich so das kann, ist wirklich eine sehr gefährliche Entscheidung, die da getroffen würde. Ähm,Grade im Artikel dreiundzwanzig wird zum Beispiel sich bei Rober beklagt, es wird in der Verordnung von Freiheiten der Nutzer gesprochen, obwohl man natürlich von Rechten reden muss. Ich meine, als Kunde hast du keine Freiheiten. Du, also wenn du etwas hast, dann ist es ein Recht,oder etwas, wofür du bezahlt hast. Und das ist natürlich genau das, was man bei ähm in Frage der Netzneutralität eben genau nicht möchte, ne. Es muss einfach klar sein, dass das offene Internet so bestehen bleibt und jeder Eingriff da rein,sehr klar verhindert wird. Da gibt's also die äh Aktaktion, Kampagne Save the Internet. Ähm die ist wirklich sehr einfach macht ähm Abgeordnete zu kontaktieren. Ich habe das nämlich heute mal gemacht.
Tim Pritlove
Seei Internet dot EU.
Linus Neumann
Da kann man äh das das wählt irgendwie kostenlos ein Abgeordnete Person für dich aus und dann kannst du da anrufen, der ein Fuck schicken oder eine E-Mail.Und ähm das ist ganz äh ganz interessant. Das kann man, da gibt's dann auch so einen vorgefertigten Text, äh das ist natürlich nurvon mittlerer äh Wirksamkeit, wenn man den vorgefertigten schickt. Man kann sich ja dann noch kurz die Zeit nehmen, da ein bisschen was dran zu ändern oder zum Beispiel den Text auch auf die Sprache zu übersetzen der Person, an die man sich da jetzt ähm,wendet,aber das ist jetzt wirklich mal eine eine wichtige Sache. Da können können wenn das falsch entschieden wird haben wir jahrelang,Ärger an der Backe.Und vor allem eine eine sehr schlechte Standing uns da da wirklich jemals wieder vernünftig rauszukommen. Wir haben in den USA ja gesehen, da gab's ja die Regulation der durch die FCC,Ich denke, das hatten wir hier auch erzählt, dass die ähm äh dass der Internet Provider Horizon,erfolgreich gegen geklagt hat gegen die Auflagen der Regulation, die ihm da aufgebürdet wurde, nämlich dass er äh dass er einfach mal den Nutzern in Internet geben soll und ansonsten damit nix zu tun haben soll,Dagegen hat er sich erfolgreich gewehrt. Es wurde jetzt auch heute, glaube ich, wurde dann bekannt, wie die FCC plant, ähm die Netznetralität zu retten. Und zwar geht's werden sie nicht in Berufung gegen dieses Urteil treten,denn dieses Urteil basierte äh primär darauf, dass ähm,keinen, warte, wie war das? Na, na, na, na, na.Ähm also es gab eine Lücke in der Argumentation dadurch, dass die ähm FCC eigentlich nicht für Internetanbieter,Zuständig ist, sondern für Kommunikationsanbieter. Und es gab irgendwie, also jetzt habe ich das wahrscheinlich falsch wiedergegeben, aber ähmAus irgendwelchen Gründen gehörten dann die Kabelnetzanbieter nicht dazu und äh konnte sich also auf einer auf einer sehr feinen Formulierung äh begründet aus dieser ganzen Nummer äh rausklagen,und die FCC hat sich entschieden, okay, dann äh sagen wir das Urteil ein und schreiben die Regulierung einfach direkt nochmal neu und zwar so, dass sie auch für gilt. Denn das Urteil lauteteoffenbar nicht, so wie ich das jetzt verstanden habe, ähm dass die FCC Horizon grundsätzlich nichts zu sagen hat, sondern dass die FC in dieser Regulation etwas gesagt hat, was für Oriza nicht zutrifft.So habe ich das verstanden. Also in in den USA ähm,wird die FSC einen erneuten Anlauf unternehmen, um da die Netzneutralität zu sichern.
Tim Pritlove
Ja
Linus Neumann
Sollten in der Zeit uns darauf konzentrieren hier in äh Europa äh diese Regulation, wie sie jetzt ist ähm,maßgeblich zu beeinflussen, in die richtige Richtung oder ähm zu stoppen.
Tim Pritlove
Wenn ich das hier richtig äh deute, dann sieht der Zeitplan so aus, dass die meisten Abstimmungen in den einzelnen Ausschüssen schon gelaufen ist,einschließlich des. Ich sehe bloß jetzt gerade nicht die Ergebnisse und jetzt gibt's noch einen äh Abstimmung und Abschlussbericht im Industrieforschung und Energie,Ausschuss. Insgesamt gibt's fünf Ausschüsse, die damit beschäftigt sind. Binnenmarkt, Verbraucherschutz, Kultur und Bildung, Rechtsausschuss und eben der bürgerliche Freiheit, Justiz und Inneres,die ganzen hier aufgeführten Daten sind jetzt verstrichen. Bleibt nur noch der vierundzwanzigste Februar. Aber kann auf jeden Fall nicht.
Linus Neumann
Bei mir ist es der zwölfte Februar.
Tim Pritlove
Der zwölfte Februar ist äh für den Liebe-Ausschluss.
Linus Neumann
Und die anderen sind, achso.
Tim Pritlove
Der vierundzwanzigste ist der letzte. Soweit dieses Tabelle jetzt hier die Wahrheit spricht. Das heißt, äh die anderen Sachen sind jetzt schon gelaufen. Ja, wir hätten auch deutlich früher darauf hinweisen, äh müssen aus haben wir das?
Linus Neumann
Haben wir. Haben wir das? Ja. Wir haben da immer drauf hingewiesen, regelmäßig.
Tim Pritlove
Immer. Okay, na gut, dann haben wir das einfach getan. Per Aklamation waren wir einfach gut.
Linus Neumann
Nein, haben wir wirklich, wir haben der Thomas war doch erst vor drei Wochen oder vier Wochen hier. Da ging das alles los. Da hat er also das war der entscheidende Punkt.
Tim Pritlove
Sprach von der Dramatisierung auf den letzten Metern.
Linus Neumann
Wir hätten das Internet verdunkeln sollen.
Tim Pritlove
Wir sind dazu da, das Internet zu erhellen. So.
Linus Neumann
Vorratsdatenspeicherung hatten wir ja gerade schon.
Tim Pritlove
Kann man gar nicht oft genug haben, oder?
Linus Neumann
Kann man gar nicht oft genug haben. Denkt sich auch, Heiko Maas, ja? Er war ja für kurze Zeit ein,Brandheißer Kandidat auf äh den Orden der äh rational agierenden äh Parlamentarier und Minister. Leider,wird er den jetzt nicht erhalten, denn er hat im Rechtsausschussäh Frage und Antwort gestanden und äh sagte man, er würde sich jetzt eigentlich mental so darauf vorbereiten, dass möglicherweise die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung vom Europäischen Gerichtshof für,unzulässig erklärt wird,So viel wissen wir, dass damit zu rechnen ist, äh weil ja der äh oh Mann, ich vergesse immer seine Position. Äh,Staatsanwalt, der hatte einen anderen Namen in seinem Bericht, dass auch so ungefähr formuliert und in der Regel das Gericht äh seinen Formulierungen äh folgt.Ihr geht aber davon aus, dass nicht das Instrument der Vorratsdatenspeicherung selber für uns unzulässig erklärt wird.
Tim Pritlove
Eben nur dieser europäische Anlass, diese Richtlinie und man könnte ja immer noch eine einführen ohne diese RichtlinieWeil wir sind ja Deutschland und wir können das ja auch selber und das ist verfassungsgericht hat zwar schon mal weitgehend geurteilt, dass das alles ähnach Lulu riecht, aber äh ist ja nicht hundertprozentig ausgeschlossen hat, dass es vielleicht unter Umständen eine rechtliche Formulierung gibt, unter der eine Vorratsdatenspeicherungdann doch noch äh reduzieren könnte. Äh lustig finde ich den Dreher insofern, als dass er jahrelang immer gesagt wurde, naja, wir müssen das ja machen, weil es gibt ja diese europäische Richtlinie.
Linus Neumann
Ja Arschlöcher, oder? Was eine.
Tim Pritlove
Wir denn dafür, wenn die bösen Europäer uns das so eingebrockt haben. So und jetzt so.
Linus Neumann
Bezahlen Millionen, Millionen müssen wir hier bezahlen.
Tim Pritlove
Ach die die verspricht, die verstößt gegen die äh Menschenrechte,Da machen wir dann eine menschenrechtsfreundliche Vorratsdatenspeicherung deutscher Prägung.Ne. Da bin ich ja auch mal gespannt.
Linus Neumann
Er ist angestrebt, präventiv zu handeln.
Tim Pritlove
Ja, es ist, ich weiß immer.
Linus Neumann
Nicht auf eine neue Richtlinie zu warten.
Tim Pritlove
Ich freue mich jetzt allerdings, ich meine in gewisser Hinsicht frage ich mich das jetzt auch nicht, aber ich stelle mal die Frage in den Raum, ja. Wenn es also nicht diese Richtlinie ist, die ihnen so in den Rücken drückt, dass sie sich so unglaublich äh,beeilen müssen. Was ist es dann?
Linus Neumann
Der äh Terrorismus und Kinderpornografie.
Tim Pritlove
Aber glaubst du das wirklich, dass sie das glauben?Also glaubst du wirklich, dass dass da einen politischen Konsens,tatsächlich der Meinung ist, dass es helfen würde, obwohl es bisher nur Studien gibt, die das Gegenteil belegen, ich meine, es ist doch absurd.
Linus Neumann
Also wenn du dir ich meine, es du hast für die für die tatsächliche, also,ganz vorsichtig gesagt, ja, für die Effizienz der des Mittels ähm Vorratsdatenspeicherung. Hast du ja nur relativ wenige Lobbyistengruppen, die dir da äh,denen du da vertrauen kannst. Ja, und das sind die Polizeigewerkschaften,und äh der hier die Vertreter von äh BKA äh und und von der Polizei selber im Prinzip. Ja, also Jörg Zirke und die beiden ähm Heinis von den Polizeigewerkschaften, Rainer Wendt und von der anderen weiß ich gar nicht genau, wie der heißt,der fällt nicht so oft, nicht ganz so oft auf.
Tim Pritlove
Ja, die finden das total knorke, aber das ist halt so dieses.
Linus Neumann
Dir, die erzählen dir einfach, ja, wir können unsere Arbeit nicht mehr machen, weilÄhm hier ist überall ist ganz schlimm, Terror und und und Kinderpornographie und die die ganzen Ermittlungsergebnisse, die wir nicht haben und so und gucken sie sich mal an, hier achtundsiebzig Mörderinnen frei rum mit Vorratsdatenspeicherung hätten wir die alle gehabt.
Tim Pritlove
Ja, angeblich.
Linus Neumann
Möchten sie der äh Justizminister sein, der mit irgendwelchen kruden Argumenten uns die Möglichkeit nimmt, diese Verbrechen aufzuklären?
Tim Pritlove
Ja, das ist so die äh gängige Argumentation.
Linus Neumann
Natürlich kannst du als Justizminister dann nicht davon ausgehen,dass ausgerechnet die Bürgerrechtsaktivisten, die einfach nur alle nicht überwacht werden wollen, weil sie ja irgendwie so ein sozialromantisches, äh sozialromantische Idee von diesem Internet haben, in dem alle frei sind,dass die dir ausgerechnet eine qualifizierte Einschätzung dazu geben, ob dieses Mittel zur ähm,Zur Verbrechensbekämpfung taugt oder nicht.
Tim Pritlove
Ja, ich, die muss man ja gar nicht befragen, aber es gibt so alle Studien, die ja, ja, aber.
Linus Neumann
Genau, deswegen befragt man die auch nicht. Ja. Das offensichtlich nicht, es geht ja um Polizeiarbeit und die Verhinderung von schweren bis schwersten Verbrechen.
Tim Pritlove
Ja gut, man muss ja nur die anderen Polizei äh Polizei in anderer Länder befragen, die dieses Mittel bereits zum Einsatz hatten. Wie gut es denn funktioniert hat. Und da gibt's ja auch keinerlei Berichte, die in irgendeiner Form irgendwas.
Linus Neumann
Gabriel hat doch ein wunderbares Beispiel gebracht, wie dank der Vorratsdaten der dann äh gefangen wurde auf der Insel. Weißt du noch, auf der Insel haben die den gefangen genommen. Während der da die Kinder abgeknallt hat, noch auf der Insel haben den gefangen und.
Tim Pritlove
Dabei ist er nicht mit seinem für Massenmörder üblicherweise ja immer bereitstehenden Hubschrauber weggeflogen.
Linus Neumann
Dabei hatten die noch nicht mal Vorratsdatenspeicherung. So effizient ist die Vorratsanspeichung.
Tim Pritlove
Wirkt sogar schon bevor sie da ist. Ja, sicher.
Linus Neumann
Ja, sicher. Hammer.
Tim Pritlove
Wird uns wieder Zynismus vorgeworfen.
Linus Neumann
Ja, es ist wirklich, es ist eine, es ist ein.
Tim Pritlove
Trauma.
Linus Neumann
Ich bin ich kann aber nicht mehr viel zu sagen, ja. Ich meine, okay, solange wir noch irgendwie ein Land haben, ähm,indem es keine Vorratsdatenspeicherung gibt, können wir vielleicht irgendwie versuchen, uns da noch mit VPNs und Tors irgendwie einen einen halbwegs Rest an an normaler,zwischenmenschlicher Kommunikation über dieses Netz zu erlauben. Aber es sieht einfach danach aus und wenn du hierich will gar nicht es ich will jetzt gar nicht erst irgendwelche Namen sagen von Leuten, die die dann auch noch meinen sich da qualifiziert zu äußern zu können. Ich meine, du hast ja,Irgendwelche,Vögel, die aus irgendwelchen Gründen meinen, sie werden jetzt dazu kompetent, weil sie auch einen Computer haben und die dann da irgendwelche Gutachten zu schreiben und äh irgendwie die die Vorratsdatenspeicherung mit menschlichem Amt letzter formulieren.
Tim Pritlove
Kurz gesagt, Vorzahnspeicherung ist nach wie vor ein politisches äh Thema, wird von einer großen Koalition erneut auf den Topf gesetztobwohl der ursprünglich immer formulierte Druck äh aus Europa jetzt auf einmal äh droht wegzubröseln, das zeigt, dass einfach die Motivation dafür immer schon woanders lagDarüber sind wir jetzt auch nicht sonderlich überrascht, sondern wirverfolgen einfach nur mit einer mit einem gewissen Interesse und einer gewissen Verwunderung, welche politische Argumentation sich unsere politische Elite jetzt einfallen lässt, um dieses Ding voranzubringen und,gesagt, ich finde das ja auch in gewisser Hinsicht auch sehr hilflos, was da gerade passiert. Weil, ich meine, was wollen sie denn jetzt bitte,beschließen. Also es gibt keine europäische Richtlinie, weil die halt unter Umständen komplett nicht konform ist.
Linus Neumann
Beschließt nicht einfach so. Ganz einfach.
Tim Pritlove
Ja, aber welche, aber mit mit welcher Formulierung schaffen sie es, eine Vorratsdatenspeicherung zu zu definieren, die dem Urteil des Verfassungsgerichts nicht widerspricht.
Linus Neumann
Das ist ja überhaupt nicht schwer. Das haben die doch Tim, du meinst doch nicht wirklich, dass du jetzt nicht schon längst in der Schublade hätten.
Tim Pritlove
Ja gut, aber die welche Überlebenschance hat das bei der nächsten Klage?
Linus Neumann
Ja keine eine ziemlich große, dass äh das das Verfassungsgerichtsurteil wird ja von vielen schon einfach nur als die Anleitung dazu gesehen, wie man das Gesetz neu schreiben muss,Klar, da gibt's klare äh Punkte drin, äh denen musst du irgendwie äh sinnvoll begegnen, dann kannst du das machen.Da wird's dann wieder eine Klage geben, klar. Aber die wird schon mal auf einer sehr viel auf sehr viel ähm.
Tim Pritlove
Dünnerem Eis stehen.
Linus Neumann
Sehr viel dünnerem Eis stehen als vorher. Denn da gab's ja schon mal ein Ute, da musst du vor allem erstmal wieder einen neuen Grund finden.
Tim Pritlove
Ja, muss man. Weil man es gibt ja jetzt keine Vorlage. Es gibt jetzt in dem Sinne keinerlei äh konkreten Entwurf, den man jetzt äh auf sowas hin.
Linus Neumann
Der wird aber relativ flott aus der aus der Tasche kommen. Den haben doch schon längst irgendwelche Leute geschrieben.Da bin ich mir ganz, ganz, ganz sicher. Du meinst doch nicht, dass irgendwie so ein so einen kleinen Gesetzesentwurf, der muss ja noch nicht mal, der ist ja noch nicht mal so lang. Den hat doch, den hat doch ruckzuck jemand formuliert.
Tim Pritlove
Ja, was ist denn mit der, ich meine, die Argumentation, jetzt wo es keine europäische Richtlinie gibt, da kann man ja dann sich einfach mal eine Deutsche einfallen lassen. So, äh die,Ablehnung der Vorratsdatenspeicherung in Europa kann ja genauso gut auch einfach bindende Wirkung entfalten oder nicht?
Linus Neumann
Das kommt darauf an. Also das, das wäre natürlich die das,Das wäre zu hoffen, steht aber mit diesem wenn das Gericht sich an den äh der so, hätte so einen schönen Namen Pedo Cruise oder so, ah meine Güte, weißt du, jetzt muss ich dir diesen Namen Pedro Gruß wieder lon, Entschuldigung.Ähm das, was er formuliert hat.
Tim Pritlove
Generalanwalt.
Linus Neumann
Generalarbeit. Ich wollte ja sagen, das ist nämlich ein anderer, ist ein anderer Begriff, ja. Genau. Ähm.
Tim Pritlove
Ja, okay. Ist ja kein Staat. Ja, ja, passt schon, aber hat im Wesentlichen dieselbe Aufgabe.
Linus Neumann
Das, was er formuliert hat, ähm ist ja wieder hat ja wieder den Punkt so, dass es nicht grundsätzlich aus ähm ausschließt, dass ähm grob so eine Überwachung stattfinden kann.Er sagt ja nicht, zack, bumm, grundsätzlich illegal, alles vom Tisch, hier loslassen, sondern es geht nur um diese Richtlinie wiederdie, wie wir uns erinnern, äh bei der es darum ging, den Binnenmarkt zu vereinheitlichen. Das ist ja noch nicht mal eine eine Überwachungsrichtlinie aus aus irgendwelchen Innenausschüssen oder sowas,Da ging's ja nur um die Vereinheitlichung damit, ne, damit die Märkte ähm,keine äh wirtschaftlichen Unterschiede aufweisen aufgrund der der Menge an Zeit äh die sie, die sie die Nutzerdaten speichern.Also diese diese ganze Welt ist ist.Einfach nicht die, um die es geht. Lies dir diese Sachen durch. Das ist da wirst du wirre im Kopf,und die werden sich jeden Tag einen neuen Scheiß-Grund einfallen lassen, um das zu machen. Und dass der, dass der dass ähm diese dieser,Argumentationswechsel von Heiko Maas,vom bekommen hat. Dass der größtenteils irgendwie im Block von behandelt wird, ja?Abgeordnete der Linkspartei ähm im Innen aus, ne im Rechtsausschuss tätig, wo der äh Heiko Masters dann da auch so formuliert hat,Da siehst du, wie das grade keine Sau interessiert. Da überhaupt noch nach einem Grund zu fragen,Die Leute haben den Drops gelutscht, wenn du gesagt hast, Millionen Strafzahlungen von der EU, ja zack, bumm, so steht's ja glaube ich sogar noch im im äh Koalitionsvertrag,So das ist doch egal, wenn ich jetzt aus einem anderen Grund geht, Fakt ist, äh im Koalitionsvertrag stand Vorratsdatenspeicherung. Also rollen wir die jetzt aus.
Tim Pritlove
Also räumen wir die jetzt auf. Okay, also Ninja-Kostüme bereithalten unter Umständen brauchen wir die noch.
Linus Neumann
Ich kriege da echt, also die Sendung hier, wir sind noch nicht fertig, ey.
Tim Pritlove
Schon so einen Hals.
Linus Neumann
Krawatte hierhin gekommen da.
Tim Pritlove
Ja richtig gute Laune machen auch die Entwicklungen in der äh Türkei. Wir erinnern uns da äh wird seit ähm mehreren Monaten mittlerweile da ein,Tja, ein, ein, ein Kampf auf der gesamtpolitischen äh Ebene äh durchgeführt, sowohl,gegen die eigene Bevölkerung, wie wir das gesehen haben, hier mit den,Park, Demonstration ausgehenden Protest. Ähm,aber eben auch jetzt nach dieser Korruptionsaffäre, die in der Türkei bekannt geworden ist, wo irgendwie so ja äh Söhne von Ministern ähm und teilweise wohl auch die Minister selberin einem sehr umfangreichen Korruptionsverdacht äh standen. Auch festgenommen worden. Woraufhin äh,tolle Ministerpräsident äh Erdogan soweit gegangen ist, einfach mal alle von der Polizei und auch juristischen Bereich einfach zu entlassen, die ihm jetzt mal so nicht gepasst haben. Also von rechts Verdrehung kann er schon überhaupt nicht mehr die äh,Rede sein, da herrscht eigentlich, was das betrifft. Offener Krieg jetzt äh ist natürlich auch das Internet als Problem erkannt worden,während der Demonstration, dass da nicht, die Leute haben ja dieses Twitter benutzt zum Beispiel und sich darüber,geäußert und auch verabredet.
Linus Neumann
Vor allem sehr viel internationale Aufmerksamkeit auch äh.
Tim Pritlove
Genau. Und so eine informelle äh Internetzensur gab's in der Türkei ohnehin schon. In YouTube war da äh weiß ich nicht, ob's immer gesperrt ist oder manchmal gesperrt war.
Linus Neumann
Nicht informell, sondern die war äh äh hochformell, weil äh sie das ja mit richterlichen Beschlüssen gemacht haben. Also die äh ähm es gab, die haben's schon bisher immer relativ viel gesperrt. Ähm,aber mit richterlichem Beschluss und dieses neue Gesetz möchte jetzt, dass die Telekommunikationsbehörde ermächtigt wird, Internetseiten auch ohne richterlichen Beschluss zu blockieren,und Internetanbieter sollen verpflichtet werden Nutzerdaten für zwei Jahre zu speichern,was ich so wunderschön finde und das ist also dieses Gesetz wurde übrigens vom türkischen Präsidenten gebilligt und damit ist es im Zweifelsfall jetzt auch durch, ja?Wenn ich das äh wenn ich den Gesetzgebungsprozess da richtig ähm interpretiere.
Tim Pritlove
Ähm interpretieren. Denke auch.
Linus Neumann
Das heißt, sie haben jetzt diese und dann ist es,diesen Satz, der sich einfach mal so vor direkt hier mein Gott, die Regierung erklärte,die erleichterte Sperrung von Internetseiten solle dem Schutz der Jugend vor schädlichen Einflüssen aus dem Internet dienen und sie vor Drogen und Pornografie bewahren. Kritik aus dem In- und Ausland wies sie zurück.Das heißt,Das was da jetzt irgendwie hier in Deutschland groß äh ne, oh man, die Armen, der Armen türkischen Bevölkerung wird jetzt das Internet zensiert, dieseUnrechtsregime von von Präsident Erdogan fürchterlich, was der den Menschen da antut, ne? Und alles, weil er einfach nur behauptet, die die Jugend vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Aus keinem anderen Grund werden in Deutschland solche Sperren äh,diskutiert. Das ist, kannst du eins zu eins übersetzen. Der hält wahrscheinlich die gleichen Reden, wie die Politiker hier halten.
Tim Pritlove
Ja, mit anderer Farbe. Ja, das ist.
Linus Neumann
Wobei ich sagen muss, die Gewalt, äh die die Demonstranten in der Türkei widerfährt, ist noch ein noch eine sehr viel schlimmere als äh in Deutschland. Allerdings noch nicht so schlimm, wie die in der Ukraine,ich glaube es hat ja sogar die türkische Regierung jetzt die Ukraine getadelt, ne? Wirklich? Ukraine, wenn ich das richtig verstehe, ja.
Tim Pritlove
Gott, was hat einem zu gedenken geben,Ja, was kommt da als nächstes? Kim Jong-il? Und? Die heißen? Un.
Linus Neumann
Ich muss gerade so lachen. Also vielleicht mal Bezug nehmend auf unser Eingangsgespräch. Ich habe ja ähm,in einem Tweet, den Bushido als Integrationsbambi-Schwuchtel bezeichnet,weil ich äh eine Liste aller seiner Beleidigung von dem neuen Album gefunden habe, die ich die mich heute hier auch in dieser Sendung maßgeblich beeinflusst hat. Man merkt,Krawall gebürstet. Ich habe das äh ich habe die die alle Beleidigungen von äh Bushidos neuem Album habe ich in meinem Wortschatz. Und ähm.Jetzt äh hat.
Tim Pritlove
Bestimmt auch an den Internetpranger gestellt.
Linus Neumann
Jetzt kommen die Bushido-Fans.
Tim Pritlove
Da hauen auf dich ein, oder was?
Linus Neumann
Du auch eine große Klappe hast, wenn der vor dir steht, Kleiner? Internet Gangster?Ja, Bushido. Komm her.
Tim Pritlove
Komm her. Ich sage dir, ich ich mache dir, ich ich sage dir, weißt du. Ist lang.
Linus Neumann
Echt genau, ja. Bushido kommt her und haut mir auf die Fresse, weil ich ihn als Schwuchtel bezeichnet habe. Schwuchtel! Okay.
Tim Pritlove
Lassen wir das. Das führt nur als äh totale Elend, ja. Gut.
Linus Neumann
Totale Elend, ja. Ich wurde gewarnt, mich nicht auf dieses Niveau zu begehen.
Tim Pritlove
Ja. Wir müssen uns auch über Einschaltquoten Gedanken machen, ja.
Linus Neumann
Bushido als Hörer.
Tim Pritlove
Nein, die Anschaltquote, die die haben. Nein, nein. Äh ich versuche dich mal zu retten und äh wechsel mal das Thema,Ähm wobei ich zugeben muss, dass ich bei diesem Thema überhaupt nie aufgepasst habe, SchengenSecurity äh äh worum geht's da? Ach so, ja hier wollen die äh die Deutschen und die Franzosen wollen sich jetzt mal wieder ein bisschen lieb haben. Und da passt ja eine Geheimdienstzusammenarbeit äh sicherlich ganz gut, damit ja die europäische Achse gestärkt wird.Da verließen sie ihn aber auch schon so ein bisschen. Was hast du da sonst noch.
Linus Neumann
Ja ähm es es also,Merkel, Merkels Kabinett war in Paris, hat sich dann äh unterhalten und jetzt wollen sie die Geheimdienstzusammenarbeit stärken und sie wollen die,äh Spionageabwehr stärken und deutsche Geheimdienste sollen auch Verbündete beobachten. Also das, was die Amerikaner machen, machen wir auch,und gegen die Amerikaner wollen wir uns aber mit Spionageabwehr wehren. Dann geht noch einer von der CDU hin,Das fand ich auch sehr, sehr toll,Thomas Jarzombek.Wurde ja auch schon öfter mal hier behandelt. Eigentlich einer der kompetenteren äh aus der aus der CDU, Mitglied im Verein C Netz und das C-Netz hat jetzt auch eine tolle Idee und sagt, wir wollen doch bitteschön für die Verschlüsselung,Deutsche Forschung, deutsche Algorithmen setzen.
Tim Pritlove
Deutscher Algorithmen für deutsche Datenautobahnen. Ja, was schwebt ihnen da so vor? Welcher Algorithmus?
Linus Neumann
Keine AhnungWahrscheinlich soll sie sich neu einen ausdenken. Also das ist halt also Verschlüsselung ist äh unabhängig von äh demvon dem äh von der Nationalität äh jenes Teams, dass sie äh entwickelt hat, das äh muss man, glaube ich, sagen. Ja, also wer äh eine vernünftige Verschlüsselung,hält, was sie verspricht. Da äh ist es unabhängig davon,wer an der Entwicklung beteiligt war, ja? Ähm darüber hinaus, wenn man jetzt wirklich von deutscher Verschlüsselung sprechen würde, fällt mir da nur die Chiffre ein?Das war, glaube ich, oder Chiasamus spricht man das dann, glaube ich, auch,aus und das ist, glaube ich, eine der wenigen ähm Verschlüsselungs,Krypto Dingern die sag mal als Deutsch bezeichnet werden könnte und die seit Jahren kaputt ist ne?Oder war das so, ist sie auch wirklich deutsch, also ist gar nicht.Ja Kias muss in der in der Version eins Komma sieben ist für die Verschlüsselung von Verschlusssachen der Geheimheit des Geheimates VS nur für den Dienstgebrauch zugelassen. Und da gab's dann einen schönen Vortrag auf dem ähm,dreißig äh C3 von Felix Schuster. Äh wenn ich mich nicht täusche,der den ähm Reverse-Engineer hat, diese diese Schiffe. Also das ist totaler Unsinn, ne? Das ist totaler Unsinn,Zu sagen, wir müssen auf Deutsche, auf deutsche Algorithmen äh setzen. Das ist völlig egal, wer die formuliert hat. Man, wir müssen sie nur selber prüfen.
Tim Pritlove
Ich würde, ich würde dem sogar widersprechen und sagen, wir müssen auf internationale äh Algorithmen äh setzen, die wirklich äh in einem globalen Peer-Review unter Beteiligung aller nur irgendwie erdenklich kompetenten äh Menschen zustande gekommen ist.Also AIS so mal als ein Beispiel eines bisher immer noch als sicher geltenden Verschlüsselungsstandards, dersehr viel unsichere, nachweislich unsichere ältere Sachen wie das ersetzt hat,Das sind eigentlich eher die Erfolgsgeschichten einer solchen internationalen Kooperation, gerade im kryptographischen Bereich. Ja, also dieses immer dieses deutsche Forschung bla, das ist einfach, weiß nicht, da irgendwie fast gar nicht zu äußern.
Linus Neumann
Na und dann bin ich ein bisschen überrascht, äh also dass es kam dann relativ viele Presseanfragen in letzter Zeit zum Schengen-Netz, denn äh was wir in der Sendung hier auch schon behandelt hattenden Vorschlag damals noch von Rene Obermann. Jetzt ist es inzwischen ein Vorschlag von Kanzlerin Merkel. Ähm,Schengen Netz, Schengenrouting muss jetzt sein, ne, also innereuropäisches äh Internet machenhaben wir hier alles schon behandelt, deswegen glaube ich, braucht man da nicht, also will ich jetzt nicht im Detail nochmal zu auf,ich man merkt, ich bin eh nicht mehr in der Lage, mich vernünftig zu oder mich mich äh besonnen zu den Themen zu äußern.
Tim Pritlove
Ja, ich muss muss ja noch daum und retten auf den letzten Metern.
Linus Neumann
Ja, wir schneiden gleich ein bisschen wat.
Tim Pritlove
Das machen wir doch nie,Zweiter Meldungsteil, wo ich äh nichts beizutragen habe, weil ich das überhaupt nicht mitbekommen habe.
Linus Neumann
Wir erinnern uns an das Leistungsschutzrecht. Du hast es ja noch bezeichnet als dieses peinliche Etwas, was dann hoffentlich bald verschwinden wirdein Jahr danach, äh kommen äh kommen jetzt der Axel Springer und der Burda Verlag neben sich noch zehn weitere Verlage mit in ihre Koalition und beauftragen die VG Media,Google und Co herauszufordern. Und zwar haben sie es erstmal sie wollen das Leistungsschutzrecht,mit Hilfe der VG Media gegenüber Dougla durchsetzen,Matthias Döpfner, bekannt ähm sagte, wir haben jetzt die große Chance, selbst über die gewerbliche Verwertung von journalistischen Inhalten zu entscheiden und da möchten sie jetzt quasi die VG Media als äh die Instanz nehmen, die dann da die Interessen der,Verlage auch ähm vertritt,Und zwar werden sie fünfzig Prozent an dieser Vereinigung einfach übernehmen und dort einen Tarif für die Onlinenutzung durch Dritte definieren.Fertig. So, dann gibt's einen gibt's einen Tarif, der wird dann von der VG Mediaform äh äh.
Tim Pritlove
Dann schicken die eine E-Mail an Google und dann schicken die Checks.
Linus Neumann
So ungefähr stellen sie sich das vor.
Tim Pritlove
Mhm. Okay. Na, viel Spaß. Das wird bestimmt total toll.
Linus Neumann
Ne, und dann wird auch wieder natürlich ihnen gesagt, ja, Freunde,Ist euch klar, dass euer ganzer Mist einfach darin äh gipfeln kann, dass ihr einfach aus dem Google Index rausfliegt, weil Google nicht für eure Snippets Geld bezahlen wird? Und äh,da sagt, gehen sie dann einfach davon aus, dass sie nicht davon ausgehen, dass sie entfernt würden,Jetzt ist die Frage, ob sie das meinen, weil sie sich sicher sind, naja, ja.
Tim Pritlove
Interessant ist, dass diese VG Media, die gibt's ja noch gar nicht so lange. Ähm, wenn ich das richtig sehe, hat die sich zwanzig zehn überhaupt erst gegründet.
Linus Neumann
Verwertungsgesellschaft für die Urheber und Leistungsschutzrechte der privaten Fernseh- und Hörfunksender.
Tim Pritlove
Definition gerade her.
Linus Neumann
Ihrer Webseite.
Tim Pritlove
Ach so, hier gibt's eine Wikipedia, da steht noch eine andere. Interessant, da heißt es, Gesellschaft zur Verwertung der Urheber- und Leistungsschutzrechte von Medienunternehmen. Ich halte eine GmbH, ne. Also eine,Lobbyform. Naja gut, ich meine, da gibt's jetzt nicht viel zu berichten. Äh wir.
Linus Neumann
Es es wird es wird halt schon ein sehr Krieg, hier wird spannend, weil sie ja sagen, okay, wir gehen nicht davon aus, dass wir aus dem Google Index entfernt werden, weil ähm Google hat ja eine Markt beherrschende Stellung und deswegen dürfen die uns gar nicht rauswerfen.
Tim Pritlove
Aha. Sie sind verpflichtet, einem Geld zu bezahlen sozusagen.
Linus Neumann
Genau. Das war immer das Ziel bei diesen Leistungsschutzrecht. Und ähm.
Tim Pritlove
Ja ja, das äh und ähm halte ich wirklich für sehr interessantes Argument.Mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass sie damit durchkommen, aber ich bin gespannt, äh wie, wie, wie weit sich unser Rechtssystem an der Stelle noch dehnen lässt.
Linus Neumann
Ich bin auch gespannt, aber.
Tim Pritlove
Und Risse.
Linus Neumann
Also ich in so die letzten Monate lassen mich ja etwas des illusioniert zurück.
Tim Pritlove
Gut. Haben wir noch was? Nö? Dann war's das.
Linus Neumann
Noch ein bisschen schneiden jetzt.
Tim Pritlove
Dann war's das. Ja, fein. Dann können wir jetzt auch einfach.
Linus Neumann
Könnten einfach Schluss machen.
Tim Pritlove
Tschüss sagen, oder? Wollen wir das machen?
Linus Neumann
Ja, ja, geht hin und empöret euch. So.
Tim Pritlove
Dann gewinnt auch hier ein Integrationsbambi. Bis bald.

Shownotes

Prolog

Edathy

Netzneutralität

Vorratsdatenspeicherung

Internetzensur

https://twitter.com/ariarmando1/status/436504114823192576

Schengen-Security

Ernst machen mit dem Leistungsschutzrecht