Linus Neumann 0:16:16
Ja, die Unterschiede waren irgendwie im, also in der zweiten Nachkommastelle äh vom in der von Prozenten,es ist wirklich sehr, sehr, sehr, ein sehr, sehr kleiner Effekt und es ist auch kein Wunder, dass ein solcher Effekt statistisch äh signifikant wird, wenn du eine so große Stichprobe hast, also ähm,Wenn deine Stichprobe, je größer deine Stichprobe wird.Umso wahrscheinlicher wird ein noch so kleiner Effekt ähm signifikant. Das liegt daran, wie du äh signifikant berechnest. Ich habe mich ja äh,einige Zeit mit solcher Forschung auch befasst. Ähm und habe auch mal fast ein Projekt gemacht mit Facebook,ähm bei dem es meinen Forscher gegen der also äh Forschung über Facebook äh betreiben wollte, also nicht,anhand der Daten von Facebook, aber.Mit Hilfe der Nutzer von Facebook und Facebook Apps, aber äh die Art Zusammenarbeit ist da nie zustande gekommen, weil ich da irgendwie keinen Bock drauf hatte. Aber ähfür soziologische Forschung und äh psychologische Forschung ist natürlich dieses Facebook ein ähm,absoluter Traum, weil man muss sich das so vorstellen, solche Forschung findet normalerweise statt von irgendwelchen Doktoranden und äh,die das dann von ihren studentischen Hilfskräften durchführen lassen und irgendwie einen Kinogutschein verlosen und froh sind, wenn sie irgendwie äh fünfzig bis hundert Teilnehmer haben.Für irgendein Experiment, was sie durchführen und was Facebook da jetzt hat mit irgendwie einer Milliarde Nutzer, wo sie einfach mal spontan ähm das runter äh Schneiden auf und sich da irgendwie eine kleine Teilmenge von,sechshundert oder dreihunderttausend Nutzern rausnehmen. Das ist natürlich der Traum eines jeden.Forschers in diesem Bereich und Facebook forscht natürlich sowieso andauernd an diesen Daten und optimiert da dran rum, nur was sie normalerweise machen sindquasi Experimente, das heißt, den Effekt, den sie feststellen wollen, den sehen sie einfach in der natürlichen Variation,Ja, sie hätten also um das hier zu machen, genauso gut einfach existente Nutzerfees nehmen könnenund zwei Gruppen bilden können, nämlich eine Gruppe, bei dem gerade die negativen Emotionen im Feed überwiegeneine Gruppe, bei der die positiven Emotionen im Feed überwiegen. Das heißt, den Unterschied zwischen den beiden Testgruppen hätten sie genau so gut aus der natürlichen Variation nehmen können. Sie haben sich aber hier entschieden.Dass da aktiv dran herum zu manipulieren und quasi statt eines quasi Experimentes ein wirkliches Experiment zu machen.Gleichzeitig ähm.Hätte das Ergebnis dieses Experimentes ja auch sein können, dass es keinen Einfluss hat.Und dann hätte sich eigentlich auch keiner da drüber aufgeregt. Aber gleichzeitig ist es ja ein wissenschaftliches Experiment gewesen, in dem geprüft wurde, ob es einen Effekt hat und das Ergebnis war, ja, es hat einen,Also es ist ein bisschen ähm schwierig da jetzt wirklich ein eine.Ne, ich bin da selber Wissenschaftler, da jetzt eine,Eine bösartige Manipulation zu unterstellen. Das Problem ist aber natürlich, dass diese Menschen unwissentlich Teil eines Experimentes waren,und das ist äh nach äh allgemeiner allgemeinem Ethos nicht,in Ordnung. Man kann äh einen Nutzer Teil eines Experimentes werden lassen, wo sie nicht wissen, worum es genau geht. Dann muss man's ihnen aber nachher erklären. Also eigentlich müssen Nutzer informiert,zustimmen, dass sie Teil eines Experimentes sind und wenn sie im Rahmen des Experimentes über dessen Fokus getäuscht werden, zumindest im Nachhinein darüber aufgeklärt werden, beides ist nicht geschehen.Und ähm der Sprecher von Facebook sagt, na ja, also wenn jemand Facebook beitritt, äh,haben wir immer nach der Erlaubnis gefragt, die Informationen zu verwenden, um unsere Dienste bereitstellen und verbessern zu können. Und im Rahmen dessen äh hätte dieses Experiment stattgefunden, sagt also ein Sprecher.Und der Forscher sagt, ja wir haben sorgfältig überlegt, was wir da machenund wir haben ein striktes internes Aufsichtsverfahren, das eben diese diese Forschung äh genehmigt hat. Unter normalen wissenschaftlichen äh Standards hätte man jetzt eigentlich eine Ethikkommission haben müssen und äh eben die Nutzer nicht ohne ihr Wissen an solcheman einem solchen Experiment in ein solchen in einem solchen Experiment einbeziehen dürfen.Und interessanterweise hatte Facebook zum Zeitpunkt dieser Forschung noch nicht in seinen AGBs drin stehen,Daten auch zur Forschung genutzt werden können. Was interessant ist, weil die AGBs von Facebook sehr, sehr lang sind und wenn man sich echt wundert, dass jetzt das ausgerechnet nicht drin stand.