LNP119 Netzneutralität Extrem

Netzneutralität — Netzsperren in Österreich — Leistungsschutzrecht — Jugend Hackt in Österreich — Termine

Linus ist weiterhin im Urlaub und daher begrüßen wir in dieser Ausgabe ein weiteres Mal Thomas Lohninger, der uns einen Einblick in seine Schwerpunkte in Europa und Österreich gibt: Netzneutralität und die Arbeit des AK Vorrat. Dazu Neuigkeiten rund ums Leistungsschutzrecht

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Thomas Lohninger
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

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Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen, Thomas. Fühlst du dich neutral.
Thomas Lohninger 0:00:05
Ich bin immer neutral.
Tim Pritlove 0:00:28
Lokbuchnetzpolitik Ausgabe einhundertundneunzehn und äh ihr hört es schondie nutzt es immer noch im Urlaub und entspannt sich und äh während er das tut, äh nutze ich die Gelegenheit hier die ganzen ähm.Stammgäste, ne äh eigentlich schon äh nahezu Teammitglieder von Logbuch Netzpolitik mal wieder so aus der Versenkung herauszuholen. Ja und wenn wir schon lange nicht mehr hatten, ist Thomas. Thomas Luniger, hallo Thomas.
Thomas Lohninger 0:00:57
Hallo. Ja, ich darf ja nicht fehlen meine Wette mit Andre. Wir haben letztens rausgefunden, es steht acht acht und mit heute neun acht. Ich liege wieder in Führung.
Tim Pritlove 0:01:06
Ja, genau, so ein bisschen kann nicht schaden, auch im mittelspolitischen Bereich,Ja, wir hatten ja ähm das letzte Mal äh, warte mal, vorhin hatte ich's schon rausgerutscht, habe ich schon wieder vergessen, welche Folge das war, aber ist schon eine Weile her. Achtundneunzig oder so.
Thomas Lohninger 0:01:21
Achtundneunzig am.
Tim Pritlove 0:01:22
Genau. Das war im April und da äh war ja gerade eine ganze Menge passiert, wer es nicht gehört hat und auch nicht mehr sonstwie erinnert, da warst du ja mächtig unter Strom im.Gemeinsam mit Edri beziehungsweise der war halt eher so mit den Abgeordneten deseuropäischen Parlaments und ihr habt halt alle alles in Bewegung gesetzt, um die Abstimmung über Netzneutralität ins ähm Positive zu verändern, was euch ja am Ende auch gelungen ist,wohlgemerkt, das alte Parlament, das jetzt nicht mehr so in der Form Betrieb ist.
Thomas Lohninger 0:02:01
Ja, wir haben uns da ja zusammengesetzt und gleich am Tag, nachdem das Plenum des Europaparlaments äh sich für Netzzentralität ausgesprochen hatähm gleich wieder drüber geredet, was ähm was passiert ist und wie wir es geschafft haben, da das Ruder rumzureißen.Ähm und ja, wir haben jetzt ein neues Parlament, das haben sich auch viele von den handelnden Personen geändert, ähm nicht alle, so zumindest äh zum Beispiel Pilare Castillio, die Berichterstatterin für das Dossier ist immer noch dieselbe.Haben sich geändert, weil sie nicht mehr reingekommen sind äh ins Europaparlament. Aber ähm so wichtig ist das gar nicht, weil jetzt das Parlament sowieso noch an die letzte Abstimmung gebunden ist. Also,das, was in der ersten Lesung am dritten April beschlossen wurde, das ist die offizielle Position des Parlaments, an die sich jetzt auch alle,ähm Verhandler fürs Parlament halten müssen. Die große Frage ist aber eher so der Rat und wie sich die achtundzwanzig Mitgliedsstaaten positionieren werden.
Tim Pritlove 0:03:04
Und natürlich auch für die neue Kommission sich da äh aufstellen wird, da ist ja auch noch nicht ganz raus, wie es aussehen wird, obwohl das sich jetzt, glaube ich, abzeichnet, ich weiß nicht, ist das neue ist die neue Kommission jetzt schon angenommen worden?
Thomas Lohninger 0:03:17
Morgen.Zweiundzwanzigsten Oktober sollte da irgendwie so mal einer der Filialen Abstimmungen sein. Ich weiß nicht, ob das dann noch ins Plenum muss oder ob da schon das Plenum ist, aber im Grunde ist es mehr oder weniger durch. Also ich erwarte da jetzt keine großen Änderungen mehr.Personell zumindest. Ähm dann ist natürlich auch noch die Frage, was machen die sich für Arbeitspakete aus? Ähm wie wichtig werden gewisse Dinge eingeschätzt? Und das ist dann natürlich auch für uns wichtig, wenn's um Datenschutz und Netzzentralität.
Tim Pritlove 0:03:46
Ja. Das heißt, wir können uns da auf jeden Fall,einstellen auf unter anderem Günther Oettinger, der ja so für die digitale Wirtschaft jetzt zuständig sein soll, was auch immer das letztlich ähm heißen soll,Und ähm vielleicht noch ein bisschen äh wichtiger. Äh jetzt habe ich den Namen gerade nicht mehr parat. Der.Zweite Kommissar ähm wie heißt der nochmal? Anten.
Thomas Lohninger 0:04:18
Ähm Ansens, ähm ja Moment, da muss ich auch nachschauen.
Tim Pritlove 0:04:23
Ja, den Namen müssen wir noch ein bisschen besser draufkriegen, ne.
Thomas Lohninger 0:04:27
Ja, ich war nur bei dem äh von von Oettinger und von Maimström ähm aber ihn habe ich nicht gesehen.
Tim Pritlove 0:04:35
Er macht aber auf jeden Fall den besseren Eindruck.
Thomas Lohninger 0:04:39
Ja, ja, der hat sich ja auch gleich mit dieser Asgard-Kampagne im Internet beliebt gemacht, dass er mit einem Hashtag äh Fragen entgegengenommen hat.Ähm das das hat sehr gut funktioniert, so als kleiner Werbekampagne für ihn und ja, auch Bürgerbeteiligung, was den Leuten da im Europaparlament ja immer ein Anliegen ist.
Tim Pritlove 0:04:57
Ja, kann man natürlich jetzt äh als PR-Kampagne äh kritisieren, wird sicherlich auch getan. Auf der anderen Seite äh kann man auch feststellen, immerhin ähm geschieht das halt auch mal, aber am Ende, welche Politik dabei rauskommt, lässt sich, glaube ich, derzeit noch nicht so richtig.Ähm.Ablesen aus der ganzen Sache, aber bevor wir auf die ganzen Nachrichten äh kommen und auch gleich das Thema Netzneutralität noch mal ein weiteres Mal aufgreifen wollen, wollte ich nochmal kurznachhaken. Weiß nicht, wie lange warst du letzten Endes in Europa, äh also in in ist noch Brüssel.
Thomas Lohninger 0:05:30
Ähm ich war ähm so ein bisschen mehr als drei Monate bei,Ähm und da eben explizit schon immer begrenzt auf die heiße Phase von der NetzzentralitätsverordnungUnd als die dann ähm durch war und im Plenum beschlossen, war auch klar, ich gehe wieder zurück nach Wien. Ähm und das habe ich dann auch gemacht und hier mein, mein Studium abgeschlossen. Ich studiere jaähm Anthropologie oder was bei euch Ethnologie ist,Ja, das habe ich gemacht, dann war ich auch auf Urlaub in Asien und ähm ja, jetzt bin ich seit August wieder wieder hier in Wien und ähm,auch gleich äh einen neuen Job angenommen, aber darüber reden wir später.
Tim Pritlove 0:06:12
Genau, das werden wir machen. Ja und dann warst du vor allem vor ein paar Tagen auch in BerlinDa gab's nämlich eine kleine Veranstaltung, auf die wir vielleicht auch nochmal kurz zurückblicken wollen, nachdem wir sie vorher auch äh angekündigt hatten, nämlich zehn Jahre Netzpolitik Punkt ORG als Konferenz und später dann auch als Party. Schönes Ding, wie ich fand, war sehr ähm cosy, mal auch vor allemLeute ähm also nur Leute zu treffen, die zwangsläufig irgendwie so aus dem Netz politischen Aktivismus, Umfeld,Unterstützerkreis herauskamen. Also anders ist, als zum Beispiel äh als bei der Republika, wo es ja dann doch eher eine Medien,Konferenz mit ne, starker Internetbetonung natürlich äh hat, wo auch Netzpolitische Aspekte eine große Rolle spielen.Aber es eben nur ein Teil davon ist, hatte man jetzt hier ähm wirklich mal so den Eindruck, alle beisammen zu haben. Das fand ich eigentlich ganz nett.
Thomas Lohninger 0:07:12
Ja, also mir hat die Veranstaltung auch wahnsinnig gefallen. Ähm hauptsächlich inhaltlich, weil es waren ja auch ähm immer sehr kurze Vorträge, also alle hatten nur zwanzig Minuten Zeit für ihr Thema.Und dadurch äh äh hatte das diesen schönen Nebeneffekt, dass alle irgendwie die Einführung weggelassen haben und sich wirklich nur so ins Thema gestürzt,und deswegen war ähm das auch sehr, sehr high Level intellektuell, sehr anspruchsvoll, ähm irrsinnig viele intelligente Leute auf einem Haufen noch dazu in einer Location, die Irrsinn nicht passend war.Für Netzpolitikerort, also für den Blog und für die Leute, die das machen ähm und das das war schon ein wirklich schöner Geburtstag.
Tim Pritlove 0:07:53
Ja und vor allem, was sie äh immer wieder betonen möchte, Single-Track.Ja, also ich habe immer so bin auf so vielen Veranstaltungen, die dann immer der Meinung sind, ja, da müssen wir ganz viel machen, wir müssen ganz viel machen und dann hat man einfach das Problem,einfach dann Dinge einfach auch parallel stattfinden. Das gab's hier nicht. Hier gibt's einfach nur einen Trick, ein Tag, ein Trick und.Gut, man kann dann immer noch schwänzen, aber wenn man halt irgendwie da sitzt und zuhört, dann,kriegen quasi alle auch in etwa dieselbe Erzählung mit, was natürlich auch eine ganz andere DiskussionsBasis ist für die Zeit danach. Und ich denke, dass das einen sehr effizientes Format ist, was man ähm auch häufiger machen kann, wer darüber nachdenkt, irgendwas zu thematisieren.Nicht zu sehr verlieren in zu viel Angebot und alles abdecken wollen, lieber mal so ein bisschen Fokus. Also ich finde das sehr schön und ich habe so ein bisschen den Eindruck, elf Jahre Nutz,Politik org, kann man dann wahrscheinlich auch gleich nochmal nachfeiern. Das war irgendwie so ein,Ding, wo man das Gefühl hat, ja das könnte eigentlich auch so als jährlicher Ankerpunkt durchaus noch der Konferenzlandschaft hinzugefügt werden können. Aber das wissen wir nicht und äh ist auch noch nicht absehbar und wahrscheinlich fällt jetzt irgendjemand gerade bei Netz Politik org vor Schreck nach hinten.Es wurde ja dann auch gleich äh passend geadelt, ja, also hier Peter Altmaier, Bundes äh Kanzleramtschef.Ehemaliger Umweltminister und äh erster gefühlt erster Twitter äh Minister ähm der Bundesrepublik Deutschlandwar ja etwas ungehalten, weil äh da eben so viele Dokumente gelegt wurden aus seinen Ministerienund äh da ging's vor allem um die Veröffentlichung äh rund um Alconal, also das.Beziehungsweise durchreichen, abgehörter Daten des BNDs zur äh NSA undja, wie wir hier auch schon mal diskutiert haben, hat das ja für allerlei Thermik gesorgt. Wie groß die Thermik ist, äh machte sich dann eben ganz gut an seiner Reaktion fest, wo dann eben in so einem.Eigentlich nicht öffentlich ist, aber der dann öffentlich wurde und auch von der Politik auch veröffentlicht wurdeRundumschlag gegen die Medien gemacht hat, was die sich dann alles einfallen lassen würden. Na ja und dann war dann halt Netzpolitik Org auch mit dabei, also passend zum zehn Jahre Geburtstagsparty dann eben auch die offizielle Adelung, das äh Netzpolitik Org hier ausreichend gefährlich zu sein scheint.
Thomas Lohninger 0:10:18
Ja, gleich mit Strafanzeige drohen, was natürlich in einem NSE-Untersuchungsausschuss, der nur dadurch zustande kam, dass jemand Dokumente geliebt hatäh nicht einer gewissen Komik entbehrtÄhm und äh das habt ihr auch äh in der letzten Folge mit andere schon ähm ausführlich behandelt, ähm dass da auf einmal die Polizei hinter den Medien steht, wenn sie aus dem Parlament berichten wollenwirft natürlich grundsätzlich die Frage auf, äh in welchem Umfeld kann man sich denn überhaupt mit der Kontrolle von Geheimdiensten auch beschäftigen?Also weil grade diese Einschüchterung die die wird hier einfach die passiert gerade. Also ich glaube schon, dass das in der Form wie es jetzt in den letzten Wochen publik wurde Einfluss hatauf gewisse Medien oder Leute, die sich dann vielleicht nicht so viel ähm Meinung sagen, trauen zu dem, was da im Parlament diskutiert wird.
Tim Pritlove 0:11:11
Ja, das kann gut sein.Ja, kommen wir zum Thema Netzneutralität, wo wir ja, wie wir schon eingangs erwähnt haben, das war ja quasi sein letztes großes Ding auf EU-Ebene, aber jetzt hier auch passend zu unserem Zusammentreffen hier, äh gibt's ja auch,Neuigkeiten. Also vielleicht kannst du mal so ein bisschen ähm zusammenfassen. Du hast es ja auch oft zehn Jahre Netzpolitik Org, also hast du ja auch einen Vortrag gehalten, nämlich genau da drüber, über äh Update eine Netzneutralität. Ich musste leiderdie Veranstaltung genau zu dem Zeitpunkt verlassen wo du deinen Talk gehalten hast, von daher bin ich jetzt auch selber noch nicht so ganz up to date, aber vielleicht kannst du ja für uns mal so die Essenz hier nochmalschildern.
Thomas Lohninger 0:11:55
Ja, also da der Vortrag war schon ein bisschen Management Summery, ähm weil eben nur zwanzig Minuten. Ich versuche, ihn jetzt noch irgendwie weiter zu zu destillieren, aberdie äh Aufzeichnung sollte,ähm heute am einundzwanzigsten Oktober oder morgen am Mittwoch schon online sein. Und an sich äh ging's mir halt einfach drum, so all das nachzuzeichnen, was jetzt nach der Abstimmung im Europaparlament passiertist. Also eben, dass wir da neue Personen haben, ähm wer die sind und und mit wem wir vielleicht irgendwie guterbesser oder schlechter reden können als Zivilgesellschaft. Und dann hat ganz viel auch über den Rat zu sprechen, weil das ist noch so.Eine der Achillesversen ähm der netzpolitischen Bewegung. Wir sind eigentlich recht gut da drin ähm mit der Kommission zu sprechen. Da gibt's inzwischen teils Ansprechpartim Parlament haben wir eigentlich auch unseren Weg gefunden ähm uns einzumischen, aber wenn's in den Rat geht und wenn die Staaten miteinander reden, dann sind wir sehr schlecht. Da haben wir einfachganz wenig Erfolge, auf die wir verweisen können und wenig Weg gefunden mit so Ministeriumsleuten, die alle,keine Verantwortung haben, die ja gar nicht gewählt sind, die sich oft auch nicht dem Parlamenten verantworten müssen,die dann äh europäisch koordiniert Druck auszuüben, das ist noch so eine Herausforderung.
Tim Pritlove 0:13:17
Genau, vielleicht aber äh vielleicht noch mal kurz zur Verdeutlichung, weil ich glaube, das ist nicht jedem immer so unbedingt klar, ne, wie diese dieses Dreigestirn funktioniert, also das Parlament ist klar, das wird gewählt, äh durch die Europawahlen, wie jüngst eben wieder geschehen. Die Kommissiondann äh vom Kommissions äh vom Kommissionspräsidentendenen man sich äh geeinigt hat, äh vorgestellt und dann auch vom Parlament abgelegt. Das findet jetzt gerade statt. Das sind quasi so die gewählten und so quasi teilegitimiert,Organe und dazu kommt eben noch der Rat und es ist eben nichts anderes als die Summe aller europäischen Regierungen oder aller EU-Regierungen, sprichHier sind es quasi die abgesandten äh der jeweiligen Regierung,beziehungsweise eben auch die Regierung selbst, die hier quasi ihr direktes Nationales Interesse im Gesetzesprozess der EU verankert.
Thomas Lohninger 0:14:11
Genau und die müssen halt auch zustimmen, ohne dieses Gremium kann man kein europäisches Gesetz machen und ähm das vielleicht ein bisschen konkret zu machen, die handelnden Personen sind dort.Bei kleinen Ländern oft aus den ständigen Vertretungen in Brüssel. Ähm das sind dann einzelne Leute, die sich mit zwei, vier, fünf, sieben Dossiers gleichzeitig beschäftigen müssen und dementsprechend oberflächlich nur das Ganze behandeln können.Größeren Staaten mit mehr Ressourcen sind das dann durchaus auch gleich mehrere Leutedie dort am Tisch sitzen und diese Tische teilen sich auch auf, man hat so Arbeitstreffen, wo die Ministeriumsleute über das Inhaltliche sprechen, da wird dann auch wirklich im Text gearbeitet und dann hat man so Ministertreffen,zum Beispiel Telekom Minister,also Infrastruktur, Wirtschaftsminister zusammenkommen und dann alle achtundzwanzig ähm sich in einer großen Sitzung halt äh über die politische Ausrichtung einig werden.Und ähm beides zusammen braucht man halt eben, um eine Position im Rat zu finden. Ähm und und um jetzt auf die Netzautralität zu kommen, da schaut's halt so aus, dass.Das Ganze Dossier wie das damals vorgestellt hat so ein bissel schwammig war, also es gibt mehrere Dinge die den Staaten nicht so gefallen an diesem Telekom BinnenmarktVerordnungsvorschlag. Dadurch äh deswegen sind doch einige Sachen schon komplett weggefallen. Also es wird jetzt zum Beispiel nicht mehr drüber geredet, dass man groß Spektren vereinheitlich.Dass es äh eine vereinheitliche Regulierung im Telekombereich geben soll, die über die Grenzen hinweg,ähm sondern worauf man sich jetzt wirklich konzentriert, ist Roaming und Netzneutralität.Und ähm es gibt so grob zwei Szenarien äh in welche Richtung das gehen könnte. Ähm Szenarien Nummer eins ist, dass,man wirklich nur eine Miniverordnung macht, die eigentlich nur Netzertralität beinhaltet und vielleicht Roaming?Weil man eben so über den Rest sich sowieso nicht einig wird und das auch gar nicht als notwendig erachtet, da jetzt groß neue Gesetze zu verabschieden.Und ähm da haben wir natürlich dann die Situation, dass wenn wirklich nur Netznetralität kommt, dann gibt's eine gute Chance, dass das dann wenigstens eine starke ist, weil nur eine schwache Netzzentralität.Ähm ist hat wenig Überlebenschancen, weil's dann auch nur Kritiker gibt. Ich meine, die Telkos würden sich natürlich wünschen, dass es Lachse gibt.Damit haben sie das ganze Problem Netznetralität in Europa gelöst, ein für alle Mal.
Tim Pritlove 0:16:41
Ja aber dann stünde quasi die komplette Verordnung mehr oder weniger direkt im Gegensatz oder zumindest im Konflikt mit dem mit der Entscheidung, wie ist das Parlament ja eben schon getätigt hat.
Thomas Lohninger 0:16:50
Ja, nur nachdem die Kommission eine schlechte Netzzentralitätsposition hat und der Rat dann auch, hätten wir zwei zu eins.Also hier ist auch wichtig sozusagen, wie viele Institutionen haben welche Meinung und ähm insofern wir wissen nicht, wie die neue Kommission dann wirklich ist. Die kann auch ihre Meinung ändern.Es sind neue Handel der Personen und so, das ist noch ein großes Fragezeichen, aber.Wir können uns auf jeden Fall nicht drauf ausruhen, dass dieser dieses eine Organ, das Parlament da uns alleine den Arsch retten wird.
Tim Pritlove 0:17:22
Das heißt, man müsse im Prinzip jetzt auch erstmal wieder Druck auf die Kommission ausüben.
Thomas Lohninger 0:17:26
Ja, auch die Kommission ist ist natürlich klar in der Pflicht. Ähm da was jetzt so irgendwie schwierig man in den Herings wurde ja auch schon.Nachgefragt von vielen Abgeordneten, wie ist das jetzt mit der Netzautralität? Da hat sich auch Günther Günther Oettinger sehr komisch geäußert, dass er für keine extreme Netzzentralität ist und dass in Stufen gelöst haben willÄhm was eine sehr komische Aussage ist, weil entweder man hat eine Zentralität oder nicht und in Stufen geht das halt nicht, weil ja äh.
Tim Pritlove 0:17:59
Neutralität extrem.
Thomas Lohninger 0:18:02
Ja, das ist auch äh dieses, diese diese Meer, die von den Telkus gestreut wird, das ist so etwas wie extreme Netzneutralität gäbe. Wir reden halt einfach davon, dass wir ein Grundprinzip des Netzes, wie's immer schon war, festschreiben wollen und denenneue Geschäftsmodelle verbieten wollen, die sie in der Schublade haben und jetzt eh schon überall in Europa ähm etablieren, also weil,Das ist ganz wichtig für diese Diskussion, wo wir heute stehen und das war auch die Quintessenz von meinem Talk. Ähm wir sehen immer mehr Verletzungen der Netzzentralität in ganz Europa.Und ähm uns rennt langsam die Zeit davon. Ähm wenn das der, was der Rat nämlich gerne macht, ist zu verzögernÄhm das ist so einer der liebsten Taktiken.Der Rat sehr intransparent ist, nachdem's dort keine fixen Fristen gibt, in denen irgendetwas besprochen oder behandelt werden muss, können die sich eigentlich unendlich Zeit lassen. Die können auch äh drei Jahre.Über irgendetwas und dann entscheiden, dass sie's ähm fallen lassen und gar nichts behandeln dazuUnd ähm ist ein sehr mächtiges Instrument im Rat, ist auch die Kontrolle über die TagesordnungAlso ob man überhaupt noch ähm auf der Agenda stehen hat, dass man über ein gewisses Gesetzespaket spricht oder ob das äh erst gar nicht mehr behandelt wird.Offiziell nicht drüber redet, dann können auch die Länder, die für starke Netzertralität sind, eigentlich nichts mehr tun.Und da gab's auch eine komische Meldung von von Heiser, das ist das,die EU-Verordnung zur Netzzentralität schon auf Eis liegt. Ähm das konnte ich nicht bestätigen. Da wird weiter drüber geredet. Ähm jetzt im Oktober nochmal und im November definitiv.Und der Zeitplan, den ich für realistisch halte, ist, dass man sich jetzt entweder zweitausendvierzehn noch einig wird oder im ersten Quartal zweitausendfünfzehn.Und äh wenn man bis dahin keine Einigung hat auf europäischer Ebene, dann muss man.Die Netzzentralitätsverordnung eigentlich als gestorben Ansehen und sich um nationale Gesetze bemühen. Weil.Auf europäischer Ebene, ähm wie gesagt, das Ganze kann man sehr schlank verschleppen.Und es gibt aber sowieso zweitausendsechzehn die Reform des Telekom Rechtsrahmens. Daran erinnern sich vielleicht manche noch ähm zweitausendneun gab's diese große Reform des Telekom-Rechtsrahmens in der EU.Und äh so eine Reform steht jetzt wieder an. Und wahrscheinlich wird dann einfach, wenn man sich bis Anfang zweitausendfünfzehn nicht geeinigt hat, dass alles verschoben auf zweitausendsechzehn.Wenn das aber passiert, heißt das, dass wir frühestens zweitausendachtzehn einen effektiven Schutz der Netzzentralität haben werden auf europäischer Ebene.Bis zweitausendachtzehn ist die ganze Sache gestorben, also bis zweitausendachtzehn hat äh jeder Provider Zero-Rating-Produkte auf dem Markt ähmund, und, und. Hat angefangen damit Geld zu verdienen, dass er die Netzwerk verletzt. Und deswegen.Ähm das ist so meine Message, müssen wir dann halt äh wirklich auf nationale Gesetze bauen.
Tim Pritlove 0:20:57
Eine Frage, du meinst Änderungen des Rechtsrahmens, das habe ich nicht ganz verstanden. Welcher welcher Rechtsrahmen ändert sich da?
Thomas Lohninger 0:21:05
Äh das ist eine Summe von Gesetzespaketen, da geht's ähm hauptsächlich um ähm also eigentlich ausschließlich nur um Richtlinien.Die äh reglementieren, wie du äh Telekommunikationsdienste innerhalb der EU anbieten kannst, ähm Universaldienstrichtlinie ist da ein wichtiger Punkt, ganz viel Konsumentenschutz, ähm so so eben auch Holze, Sachen, teils auch Roamingähm das ist ähm zweitausendneun ein großer Kampf gewesen, noch vor meiner Zeit. Äh hat da ganz viel gemachtund ähm in der EU ist, ist das es halt einfach so, dass man in regelmäßigen Abständen.Ähm dieses diesen Telekommunikationsbereich sich hernimmt und da einfach reformiert, ein Teil Update macht sozusagen.Sowas steht äh wieder an. Zweitausendsechzehn und ähm deswegen sind jetzt auch einige Länder, vor allem eben, das sind.Die dort sitzen, die kommen alle aus dem Ministerien, ist inzwischen die Meinung so, OK, dann lass uns das ganze Ding irgendwie äh nicht angreifen und wir nehmen uns das vor, wenn wir's in, in der großen Reform sowieso mit all diesen Themen uns auseinandersetzen müssen.
Tim Pritlove 0:22:08
Okay, also wenn ich dich richtig äh verstehe, äh sagst duwenn es jetzt nicht gelingt, im mit der Kommission, dem Rat, dem Parlament zusammen eben wirklich mal eine finale Verordnung zum Thema Netzneutralität zu verabschieden und das weiter verschleppt wird, dann wird es dazu führen, dass die ohnehin anstehendenUpdates zuTelekommunikationsverordnung, die es bereits gibt, dazu führen, dass eben sich quasi Netzneutralitätsfeindliche Elemente in zunehmenden Maße verstetigen.
Thomas Lohninger 0:22:39
Genau.Dann wirkt da, so wie du's grade gesagt hast, ähm die Netzneutalitätsfeindlichen Elemente sind halt einfach die Internetprovider in dem Fall, die über ihre Produkte halt Fakten schaffen, also gerade eben die Großen, die haben ein Interesse dadran.Ähm dass es ähm mehr Netzotralitätsfeindliche Produkte gibt, in Österreich sind wir jetzt gerade in Deutschland, hattet ihr das ja sowieso in der Vergangenheit schon ganz stark.Und ich würde auch meinen, dass ihr das jetzt in Teilen auch.Dass diese Volumentarife, die jetzt eingeführt werden, die an sich keine Verletzung der Netzautralität sind, auch eine Vorstufe sind, weil man halt eben eine künstliche Verknappung herstellen muss, damit man danach die Ausnahme von dieser Verknapp.Verkaufen kann. Und deswegen, wenn wir es auf E-Webe nicht zu einer Einigung schaffen, dann muss man national was tun.Auch die deutsche Bundesregierung hat sich ja zuletzt darauf ausgeredet, dass man,ähm den den Verordnungsvorschlag von Rösler deswegen nicht wieder aufgreift, äh weil ich ja auf EU-Ebene was gemacht wirdobwohl sie eigentlich im Koalitionsvertrag äh drinnen steht, dass man was über Netzatalität machen will, ist da ja bis jetzt auch in Deutschland nichts passiert.Genau da müsste man dann wieder anknüpfen, äh eben im im Frühjahr zweitausendfünfzehn, wenn auf EU-Event nichts passiert.
Tim Pritlove 0:23:52
Es sind ähm sind die Edri jetzt irgendwie besser aufgestellt als vorher. Personell und äh was so den allgemeinen Neumond betrifft.
Thomas Lohninger 0:24:03
Ähm.Ja, so Dolmond ist bei immer gut, das ist ein Wahnsinn, wie wie hoch das Standing von der Organisation in Brüssel ist. Ähm und ja, es wurde auch aufgestockt. Ähm es sind jetzt fünf Mitarbeiter, ähm aktuell im Büro,wenn ich mich nicht verzählt habe und ähm die haben jetzt auch ähm eben Leute, die sich mit den ganzen Dossiers beschäftigen und ähm die,die sind da auch weiter dran. Also idri ist da auch äh neben Access Now eigentlich die Adresse für europäische Netzpolitik, äh wenn einer das interessiert, auf jeden Fall den Blog verfolgenund auch sonst äh die unterstützen wo es geht.
Tim Pritlove 0:24:42
Ja, nehmen wir auch noch mal äh rein. Das heißt, ich schließe dadraus, dass äh sich auch die Spendensituation etwas verbessert hat.
Thomas Lohninger 0:24:51
In die Finanzen habe ich jetzt gar keinen Einblick so genau, wie das bei bei Edri ausschaut, auf jeden Fall nicht gut. Es ist in äh der ganzen im ganzen Netzpolitikbereich leider sehr prekärÄhm und ähm ja, also ich die haben halt auch äh so ein Gemisch an Finanzierung ähmTeils aus äh Förderungen und Funding. Äh früher auch Funding von der Kommission, äh von der Open Society Foundation und von allen möglichen Fördergebern, ähm denen halt äh das Thema ein Anliegen istAber genaue Sachen, ich weiß da jetzt nicht, wie es aktuell aussieht.
Tim Pritlove 0:25:27
Gut, na dann verlinken wir einfach mal hier auf die äh Spendenseite von Etri kann nicht schaden. Gut, ähm.Kommen wir zu deiner.Aktuellen Tätigkeit, nachdem du also jetzt Brüssel wieder verlassen hast und nach Wiegen gegangen bist und dich zu Ende geurlaubt hast, zu einem gleichen neuen Posten angetreten, wenn ich das richtig sehe.
Thomas Lohninger 0:25:53
Ja ähm also ich beginne nicht da. Ähm ich glaube der AKV hat Österreich, der ist ja allen irgendwie ein Begriff, der hat ähm.Nicht zu viel zu tun mit dem deutschen Ackervorrat, auch wenn natürlich Ziele und der Name gleich sind.Aber äh nachdem der Ackervorrat in Österreich diese riesigen Erfolge eingesammelt hat mit der Abschaffung der Vorratsdatenspeicherung,auf europäischer und auf nationaler Ebene und dann davor auch noch diese riesige Bürgerinitiative mit hunderttausend Unterschriften, war für die handelnden Akteure dort klar, okay, wenn wir jemals eine Chance haben in Österreich.Professionelle Netzpolitikorganisation aufzubauen, die auch nicht nur aus Ehrenamtlichen besteht und und nur da irgendwie, wo gerade Leute Lust haben,Politik macht, sondern die halt wirklich professionell arbeitet. Da muss das der Ackervorrat sein und dann muss man das jetzt probieren.Ja und dann haben wir es probiert, da wurde ich eben jetzt sozusagen bestellt als die Person, die dort mal ähm.Diese Professionalisierung verarmt vorantreiben soll und dazu hat man sich auch gleich ein äh neues Projekt herausgesucht, das ähm sozusagen der logische nächste Schritt ist für uns, nach diesen riesigen,ähm Form von Verfassungs- und Europäischen Gerichtshof. Wir haben uns nämlich jetzt mal diese Urteile vorgenommen und wollen.Diese Urteile gegen die Vorratsdatenspeicherung generalisieren als,prinzipielle Handlungskataloge, wie denn zu einer Evaluierung von Überwachungsgesetzen zu erfolgen hat, wie man Antiterrorgesetze auf ihre Nützlichkeit, Notwendigkeit und Verhältnismäßigkeit, also ob sie verfassungskonform sind.Überprüfen kann nach wissenschaftlichen Kriterien.Und diesen Handlungskatalog, ähm den haben wir als äh Projekt eingereicht bei so einem Förderprogramm genannt Nettidee,und ähm die da haben wir jetzt auch schon Rückmeldung bekommen. Wir werden ähm das Ding machen, wir haben aber leider nur die Hälfte der Fördersumme bekommen.Was uns vor ein paar Probleme stellt, weil wir da jetzt äh so ein bissel unter unserem eigenen Anspruch nicht zurückschrecken wollen. Und äh für uns ist halt jetzt einfach wichtig, dass wir das Signal setzen,es ist wichtig, dass weiter in Österreich was passiert, die die Urteile, die wir jetzt ähmFast geschenkt bekommen haben von den Höchstgerichten sind ein wahnsinnig großes Asset für die Netzpolitikbewegung, weil da einfach mal,in Sachen Datenschutz und Massenüberwachung so wichtige Dinge drinnen stehen und die muss man jetzt halt wirklich an allen möglichenEcken und Enden anwenden und mit diesen Urteilen, die ja jetzt auch wirklich bindend sind in der ganzen EU, ähm muss man jetzt hergehen und mal den ganzen anderen Gesetzesbestand, der sich seit Nine Eleven angesammelt hat, aufarbeiten,Ähm weil wir wir reden immer die ganze Zeit über diese NSE-Affäre und über den Bereich, der sich sowieso fast außerhalb jeder Rechtsstaatlichkeit,befindet, aber wir müssen uns auch mal um den normalen sicherheitspolizeilichen Bereich kümmern und dort die ein bisschen Kahlschlag machen und die Kompetenzen wieder auf ein ähm demokratisch vertretbares Maß zurückstufen.Und das ist, was wir uns da vorgenommen haben und dieser dieser Handlungskatalog ist so ein bisschen das Pflichtenheft für die Politik. Wir haben gesagt, wir können selber nicht evoluieren, weil wir sind ja eine NGO mit einer Meinung, aber wir wollen genau aufzeigen,wie anhand dieser Urteile so einer Evaluierung zu passieren hat.
Tim Pritlove 0:29:20
Also der Handlungskatalog für Politiker, die ihnen quasi in so einer Art Leitlinie gibtwas jetzt eigentlich geht oder nicht geht. So nach dem Motto, hier gucke maldas war jetzt das Urteil in Österreich, das war das Urteil auf europäischer Ebene, das waren hier konkredie vom Gericht geäußerten Begründungen und äh daraus abgeleiteten EntscheidungenDas bedeutet, dass ihr äh ein Gesetz in der Form und in der Form machen könntet, aber in der Form geht's auf keinen Fall.Deute ich das richtig, also das ist das, was ihr sozusagen wollt. So eine eine äh so einebleitung aus dem juristischen Text hin in so eine politische Handlungsvorgabe oder vorwas sie wie man das am besten ausdrückt. Aber halt so ein.Was ist dann sozusagen anders als der Text? Also es ist erstmal nicht juristisch geschrieben, sondern es ist sozusagen in in klaren, kurzen äh Sätzen zusammengefasst oder wie.
Thomas Lohninger 0:30:25
Es soll möglichst verständlich sein, weildas äh der Rezipient ist nicht nur die Politik, sondern auch ein bissel wirklich auch äh so äh der der Guide äh für Aktivisten zum Beispiel, wie man den am besten solche Überwachungsgesetze angreift. Ich gebe am besten ein Beispiel. Ähm alsoSind so ein tolles Ding. Wir haben ein Gesetz Bestimmungen, dass diePolizei das Recht hat Handys zu orten im im Spezialfall und dannWird dafür halt ähm der im als Technik verwendet. IMSE-Catcher können jetzt aber um einiges mehr. Damit kann ich auch wirklich die Inhalte der Kommunikationabfangen, ähm damit äh kann ich wirklich sozusagen konkret mir anschauen, wer es jetzt in dieser Funkzelle und das über einen längeren Bereich.
Tim Pritlove 0:31:11
Kurze kurze Erläuterung für die, die nicht äh folgen können, also ein ist im Prinzip ein Gerät, was einem vorgegaukelt da wäre ein Mobilfunknetz, in das man sich dann einbucht, aber stattdessen bucht man sich in dieses Gerät ein und damit hört man so einSzenario, wo man quasi komplett abgelutscht werden kann, obwohl man eben glaubt, man würde ganz normal mit einem normalen Mobilfunknetz,kommunizieren.
Thomas Lohninger 0:31:35
Genau, das ist, wir haben so irgendwie, wir wir listen mal alle Gesetze in Österreich, die wir uns anschauen wollen, die unserer Meinung nach potentiell gegen die Verfassung verstoßenDann schauen wir uns an, wie werden die genau implementiert? Was für Techniken setzt die Strafverfolgung ein, um dieses Gesetz auszunutzen,und dann schauen wir uns die Technik an, was kann die, was ist so die Technikfolgenabschätzung von dem Zeug? Und dann erstellen wir die Kriterien, nachdem man, nach denen man das Ganze evolieren muss, also,kann die Technik mehr als das Gesetz eigentlich erlaubtÄhm wie schaut's mit dem Rechtsschutz aus? Wie wird äh Missbrauch verhindert oder geahndet? Ähm was gibt's für Transparenz oder für Informationsverpflichtungen von den Leuten, deren Daten da gerade abgeschnorchelt wurden? All diese Dinge, also,Wir geben da wirklich sozusagen die wissenschaftliche Anleitung, wie man so eine Evaluierung machen sollte. Ähm gleichzeitig wird's aber auch ähm so ein kleiner Baukasten für Aktivisten, um sich jedes einzelne Gesetz anzuschauen, aha, was,Was sind die Fragen, die ich stellen muss, um rauszufinden, ob das noch okay ist oder nicht.
Tim Pritlove 0:32:37
Und damit er damit auch nicht nur für Aktivisten, sondern auch für Journalisten zum Beispiel. Mhm. Was heißt wissenschaftliche Ausarbeitung? Also welche Art Wissenschaftler sollen hier zum Einsatz kommen?
Thomas Lohninger 0:32:48
Ähm also wir haben beim Ackervorrat ein äh riesiges Team von äh Juristen. Das ist auch eigentlich so unsere größte Kompetenz und das ist die gute Art von Juristen, die alle sehr ähm verfassungsbeseelt und grundrechtsbesehlt sind.Und dann haben wir äh weiter aus eben der Technikfolgenabschätzung, aus der Sozialwissenschaft, einige Techniker dabei und so aus diesem Sammelsuriumsetzt sich das zusammen. Wirklich,die Evaluierung würde wahrscheinlich eben von ähm einem entweder einer Anwaltskanzlei gemacht werden können, wenn's eine große ist oder äh von einer Universität. Wir sind aber dann meistens so eben im im Verfassungsrecht und in den juristischen Fakultäten.
Tim Pritlove 0:33:26
Ja, wäre das nicht auch noch was für Politikwissenschaftler?Hm. Hm. Ja, schöne Idee. Was äh, äh, wann, wann geht's los und was äh, glaubt ihr, was ihr da für eine Laufzeit haben werdet, bis da erste Ergebnisse kommen und in welcher Form sollen diese Ergebnisse, das Licht des Tages sehen?
Thomas Lohninger 0:33:45
Also ähm da sind wir jetzt noch ein bissel in Verhandlungen, weil wie gesagt, wir haben leider nur die Hälfte der Kohle bekommen und deswegen unser tolles Projekt, von dem wir eigentlich sehr überzeugt sind. Äh müssen wir jetzt schauen, wie wir das irgendwie mit der Hälfte der Mittel umsetzen können.
Tim Pritlove 0:33:59
Wie groß sind die Mittel?
Thomas Lohninger 0:34:01
Ähm also wir haben da um fünfzigtausend Euro angesucht und wir haben jetzt fünfundzwanzigtausend bekommen.
Tim Pritlove 0:34:06
Und er wiegt dir noch ein Crowdfunding zu machen für den Rest.
Thomas Lohninger 0:34:09
Das ist als Idee wird es grade diskutiert ähm und ist natürlich immer auch äh braucht Mut äh sich mit so einem großen an die Menschen zu richten, weil wenn der dann nicht zustande kommt, ist das natürlich auch ein Signal.Deswegen sind wir noch ein bissel am am Überlegen wer das hört und irgendwie 'ne starke Meinung hat oder 'n paar Millionen auf dem Konto und findet, dass wir das auf jeden Fall machen sollten, kann sich ja bei uns meldenähm aber an sich haben wir äh vor das so innerhalb eines Jahres zu machen. Das war der ursprüngliche Plan.Und ähm wie gesagt, wir müssen aber jetzt so mit den, mit der neuen Situation, die sich erst vor vor einigen Tagen so ergeben hat, erstmal schauen, wie wir das dann einbau.
Tim Pritlove 0:34:51
Ja, schöne Sache, also du bist ja jetzt äh offiziell Geschäftsführer beim AK Vorrat, bist du damit erstmal die einzige ähm hauptamtlich beschäftigte Person oder umfasst das noch weitere Menschen?
Thomas Lohninger 0:35:06
Hm, jetzt bin das nun mal nur ich vorläufig und eben halt auch mit ganz viel Hausmeisterthemen.In Bezug auf äh neue Website Kommunikationskanäle professionalisieren und all das, was so an äh Netzpolitik, NGO, Business da ist, was eigentlich nicht viel mit Politik zu tun hat. Ähm aber das steht mir jetzt auch irgendwie so ins Haus.Ähm und vorläufig bin das nur ich.Ähm und nebenher mache ich aber weiter noch äh Netzentralität natürlich. Also weil da tut sich in Österreich auch grad ganz viel und das ist das ist dann wieder nur Hobby.
Tim Pritlove 0:35:38
Aber Praktikanten dürfen sich bewerben.
Thomas Lohninger 0:35:41
Ja, wir freuen uns sehr über Praktikanten. Ähm wir haben schon ein paar, ähm eben auch ähm so so äh Juristen im VerdenAber an sich, wer in Wien sitzt oder so im Umkreis von Wien und Netzpolitik begeistert ist, äh wir freuen uns immer über.Interessierte, junge Leute, die was machen wollen. Äh sie können auch äh nicht jung sein und älter.
Tim Pritlove 0:36:03
Gut, ihr wisst ja, in wen ihr euch äh zu wenden habt. Bleiben wir noch kurz in Österreich. Ähmda gab's ja auch Neuigkeiten, äh Netzsperren seien ja zulässig, das hat der EuGH entschieden, da haben wir auch vor, glaube ich, vor vier Ausgaben hier schon mal drüber berichtet. In der Ausgabe hundertzehn.Wo ähm,auch ein wenig um Kino T O und diese ganze Geschichte ging, also die aus äh ich weiß gar nicht, wurden die auch aus Österreich heraus betrieben seiner Zeit oder waren die nur in Österreich so ein Thema?Portale, die so Filme mit Online-Streaming angeboten haben.
Thomas Lohninger 0:36:47
Ähm.Glaube, dass das war natürlich nie klar, weil hätte man gewusst, wo die genau sitzen, hätte man sie sofort verhaftet, aber ich glaube schon, dass die irgendwie so einen leichten, deutschen Konnex hatten. Ich weiß nicht, ob die Seite deutschsprachig war?Aber in Österreich haben sie dann irgendwie halt eben das Verfahren eingeleitet. Ähm ich glaube daher kam einfach nur der Österreichbezug.Und ja an sich äh äh du hast es gesagt, Kinotio war damals so der Aufhänger. Ähm die gibt's ja inzwischen nicht mehr. Ähm und daist aber jetzt trotzdem eben sozusagen die juristische mit dem wir leben müssen, weil der EuGH ist entschieden hat, dass äh Netzsperren aufgrund von Urheberrechtsverletzungen an sich schon okay sind und da,ein sehr komisches Urteil ähm geliefert hat, woTeile von Dingen, gehen Teile nicht und äh an sich haben wir jetzt die Situation eben in Österreich, dass seit ähm dritten Oktober, glaube ich, ähm wir Internetsperren haben,Also dass jetzt ähm Kino X T O und movie for K äh in den Netzen von mehreren großen Providern nicht mehr erreichbar sind.Ähm und die Ist-Situation ist halt so, dass bei vor allem diesen Seiten, die wirklich Urheber, die wirklich vor ähm.Übermäßig viele Urberichtsverletzungen ähm haben, dass die gespeichert gesperrt werden können,über den simplen Brief, den äh eine Anwaltskanzlei, die einen äh Rechteinhaber vertritt, eben an die Internetprovider verschickt. Ähm,ein lustiger hat das nicht funktioniert, da bleibt's auch spannend, ob äh eben so Seiten, die auch legale Inhalte anbieten, dann auch gesperrt werden könnten, also wo man da sozusagen die Grenze zieht.
Tim Pritlove 0:38:36
Was heißt das hat nicht funktioniert?
Thomas Lohninger 0:38:39
Ja, da haben hat das Gericht entschieden, nee, also da gibt's ja auch legale Inhalte, auf äh und deswegen ähm dürft ihr die nicht sperren.Und ähm ich weiß nicht, ob man dann irgendwie auf äh diesen ähm Kino XTO und ähnlichen Plattformen dann bald äh Creative Commons Filme sehen wird, damit die sich auch dieser Rechtslücke bedienen.
Tim Pritlove 0:39:00
Ja, wollte ich auch gerade sagen.
Thomas Lohninger 0:39:02
Ey.
Tim Pritlove 0:39:03
Auch nicht die schlechteste die schlechteste Folge davon, ne. Aber betrifft das wieder nur große Ice-Peace oder generell alle?
Thomas Lohninger 0:39:11
Sie haben sich jetzt mal zuerst auf die Großen konzentriert, aber das soll natürlich sukzessiver auch auf die kleinen ausgeweitet werden. Die Großen haben's jetzt auch immer auf ein äh Gerichtsverfahren ankommen lassenähm und äh an sich bräuchte es das aber gar nicht, also es gibt da keinen Richtervorbehaltwas ähm wirklich äh horrend äh äh grundrechtswidrig ist eigentlich, weil dann eben wirklich an eineräh ein Rechteinhaber über einen Anwalt, eine Informationssperre, eine Netzsperre erwirken kann. Das dürfte eigentlich nicht sein. Die Großen haben's jetzt halt immer auf dem Gerichtsverfahren ankommen lassen, indem sie sich geweigert habenaber bei den kleinen Eisbies, die ja oft wirklich nur zwei, drei Mann Unternehmen sind, ist zu befürchten, dass die einfach sofort sperren werden, weil sie,die Kosten für ein Gerichtsverfahren sich nicht leisten können, auf dem bleiben sie nämlich auch sitzenund ähm da ist sicherlich mit ähm einer denkbar schlechten Situation zu rechnen, weil damit gibt's auch keine Transparenz dadrüber, was jetzt gerade bei wem gesperrt ist.Ähm und im Moment reden wir da nur von DNS, Sperren, theoretisch wären aber auch IP-Sperren denkbar, ähm wird auch schon gefordert von den Rechteinhabern,Ähm wirklich äh schlimm wird's dann, wenn man das Urteil genau liest und und äh feststellt, dass da auch theoretisch VPN-Betreiber davon betroffen sind.
Tim Pritlove 0:40:33
Mhm. Generell sozusagen, dass sie generell rausgehalten werden. Oje. Na ja, viel Spaß.
Thomas Lohninger 0:40:39
Ja nicht, dass VPNs generell gesperrt werden beim ISB, aber das VPNs auf einmal auch Dinge filtern müssen und Sperren etablieren müssen.
Tim Pritlove 0:40:47
Ach so, verstehe. Das VPN, wie äh als Peace behandelt werden. Das heißt, es gibt jetzt auch überhaupt gar keine Klassifikation zwischen großer Provider, kleiner Provider, wie das in Deutschland äh ist, dass man nur sozusagen erst ab einer bestimmten Größe überhaupt für solche Maßnahmen herangezogen werden kann.
Thomas Lohninger 0:41:00
Also es gibt schon so einen gewissen.Ähm es gibt schon ein bisschen was in die Richtung. Das ist halt vertretbarer Aufwand sein muss, aber wie das dann genau ausgelegt wird, ist fragwürdig. Also vor allem so in einem DNS-Server, Records äh,ist vielleicht ein vertretbarer Aufwand, ist es vielleicht nicht, weiß ich nicht. Ähm andere signifikant, also ein richtiger Schutz ist das auf jeden Fall noch nicht.
Tim Pritlove 0:41:25
Ist ja jetzt auch schon drüber nachgedacht worden, so Communitys wie Freifunk oder so was, äh da auch mit einzubeziehen.
Thomas Lohninger 0:41:31
Na, ist meines Wissens nach zur Zeit noch kein Thema, so diesesGanze Topic Störerhaftung äh ist in Österreich, glaube ich, auch noch nicht zu angekommen, zumindest ich habe mich damit noch nicht beschäftigt und das noch nicht so wahrgenommen.Aber ja, natürlich sind die dann auch davon betroffen, weil wir haben auch eine riesige Freifunnkemeinde mit Funkfeuer äh und die ähm haben auch ordentliches Internet und darüber, die kann man auch als ISB-Ersatz verwenden sozusagen.Und natürlich könnten die dann theoretisch auch davon betroffen sein.
Tim Pritlove 0:42:02
Ja. Und äh wenn du meinst, es gibt kein Richter vorbehalt. Wer entscheidet denn jetzt überhaupt, wer welche.Welche Zeit in diese Liste aufgenommen werden müssen,und wer hält diese zentrale Sammlung vor, also wer pflegt quasi diese offizielle äh Liste und wer entscheidet, welcher ISPdass jetzt umzusetzen hat, weil wenn's derzeit nur die größten fünf sind, muss ja irgendeine Identität geben, die das jetztentschieden hat, liegt es beim Ministerium, liegt das bei der Polizei.
Thomas Lohninger 0:42:38
Nee. Ähm also es gibt den äh sehr äh lästigen Verein für Antipiraterie. VAPähm auch liebevoll genannt Wabler. Äh das sind ähm die ja die die Urheberrechts,äh in Österreich, man kann sie ruhig Content Mafia nennen. Äh und diejenigen sind es, die solche Sperrlisten intern führen, die sind sozusagen dieAkteure der Rechteinhaber in Österreich ähm und die stellen sich dann eben auch in die Medien und fordern äh solche Netzsperren.Ähm und die sind äh zwar nicht rechtlich, diejenigen, die die Prozesse anstreben, aber äh es ist sehr stark zu vermuten, dass die das ganze orchestrieren.Und ähm was dann wirklich konkret wo gespeichert wird, hängt halt eben von diesen Sperrverfügungen ab.
Tim Pritlove 0:43:28
Aber wenn man dieses Büro ist doch eine rein private Initiative jetzt, das ist ja nichts des Staates.
Thomas Lohninger 0:43:32
Ja, das ist ein Verein, ähm der so ein bisschen an der Wirtschaftskammer angedockt ist und der Verein hat dann eben.Wie soll man das sagen? Der Verein äh äh ist natürlich rechtlich nicht derjenige, der auftritt und der diese Briefe verschickt. Ähm das sind die Rechteinhaber wie Konstantin Film, die sich dann irgendein lokales Anwaltsbüro nehmen und mitihrem Rechtstitel als rechte Inhaber dann diese Briefe an die ISBs verschicken.Ähm aber wie gesagt, da gibt's jetzt nichts, was über ein Ministerium läuft mit zentraler Sperrliste.Und es gibt da jetzt auch nicht per die voll zu eine Gerichtsprozess wo wo von neutraler Stelle darüber entschieden wird ob diese Sperrverfügung jetzt OK ist oder nicht.
Tim Pritlove 0:44:16
Das heißt jetzt, das darf also im Prinzip jeder jetzt irgendwelche Sperren von irgendwelchen, bei irgendwelchen ISPs einklagen.
Thomas Lohninger 0:44:24
Theoretisch ja.
Tim Pritlove 0:44:26
Das ist doch das ist doch das ist doch, das ist doch so toller Unfug. Also das äh erzählst du mir jetzt im Ernst, das ist jetzt die Realität in Österreich. Ich falle komplett ins Essen.
Thomas Lohninger 0:44:38
Naja, das Ganze ist halt dadurch zustande gekommen, dass der EuGH entschieden hat und eigentlich war das so ein ziemlich großes Alarmsignal an die Politik. Nur die Politik hat sich die Ohren zugehalten.Und äh politisch haben sich auch alle Parteien äh schon dazu geäußert, dass das Jahr untragbar ist, wie das jetzt gerade gelöst wird und dass man da auf jeden Fall irgendwas machen muss,nur sie machen halt alle nichts, weil sie genau wissen, dass sie jetzt ohne, dass sieeinen kleinen Finger rühren, eine Seite des ganzen Urheberrechts des Kurses glücklich machen können. Ähm weil sie müssen keine Gesetzesänderung machen, sie müssen keine politische Verantwortung übernehmen,die Gerichte haben das so entschieden.Und äh anstelle da irgendwie als Gesetzgeber reinzugehen und ordentliche Regeln zu machen, die auch den Rechtsstaat garantieren, tut die Politik halt bis jetzt noch nichts.Spannend wird, dass wir halt auch bald eine Urheberrechtsnovelle haben, die in Österreich kommen sollte, also wir müssen eine EU-Richtlinie umsetzen, eigentlich noch bis Ende Oktober zweitausendvierzehn.Und da wir so zumindest meine Hoffnung, dass man auch äh irgendetwas reinschreibt zu dem Bereich, aber realistisch ist es nicht. Ich befürchte wirklich, dass sie,die Politik an der Stelle ähm sich zwar öffentlich drüber echauffiert, aber nicht wirklich viel tut.
Tim Pritlove 0:45:56
Aber wenn jetzt Eispiece sich jetzt schon dagegen gewehrt haben.Und das Ganze so auf fuckligen Füßen steht, das ist eigentlich gar keine wirkliche gesetzliche Ordnung dafür gibt, sondern man sich ausschließlich jetzt auf diese, also gibt's überhaupt ein ein Gesetz, ein österreichisches Gesetzin irgendeiner Form regelt.
Thomas Lohninger 0:46:17
Äh gibt es nicht, hat es auch nie gegeben, aber ähm eben weil.Dieser Streit ähm von inner in den österreichischen Gerichten zwischen einem ISB und einem Rechteinhaber bis vor den EuGH eskaliert ist.Ähm hat der EuGH dazu entschieden und ähm Orge Hallenscheider sind direkt anwendbar in allen achtundzwanzig Mitgliedsländern, ähm wenn der OGH, also,das ist ja dann so, dass man dann, wenn man vom EuGH ein Urteil bekommt, die nationalen Gerichte auch nochmal tätig werden. Die haben ja vorher gefragt, äh wie ist denn das jetzt genau? Äh lieber EuGH, wenn der ihnen eine Antwort gibtdann übernehmen sie diese Antwort auch gleich in nationales Recht und äh beenden das Verfahren. Und deswegen hat Österreich jetzt sofort diese Konsequenz bekommen.Ähm aber da wurde nie national ein Gesetz gemacht, sondern das ist wirklich allein äh aufgrund der der Grundrechtsabwägungen des EUGH und aufgrund der.Gerichtsverfahren national so gekommen, wie es jetzt heute hier liegt.
Tim Pritlove 0:47:19
Super.
Thomas Lohninger 0:47:23
Das ist auch der Kernpunkt von meinem Artikel bei bei Netzpolitik Punkt org. Das ist halt hier wirklichDas ist die große Gefahr, ja. Wir haben jetzt dieses, dieses Verrückte Instrument, dass wir eben den EuGH um Antwort bitten und dann kann erentscheiden äh ähm wie das ist und das hat auch wirklich das letzte Wort. Und äh über dieselbe Art von Verfahren könnte man jetzt eigentlich in den meisten Ländern hergehen und die Vorratsdatenspeicherung abschaffen und Netzsperren einführen.
Tim Pritlove 0:47:48
Hm.
Thomas Lohninger 0:47:51
Sehr komischer Äuger.
Tim Pritlove 0:47:55
Na, dann schauen wir doch noch mal ganz kurz äh ein wenig nach Deutschland. Da ist man ja mit den Gesetzen dann äh immer ein bisschen schneller und Österreich guckt sich auch immer gerne so viel ab in Deutschland,Wir haben ja hier ein äh totales Erfolgsmodell gebaut. Ja, die Rede ist natürlich vom äh Leistungsschutzrecht ähDer VG Media, wir hatten das ja neulich, ähm wie dieser ganze Wahnsinn rund um dieses Leistungsschutzrecht sich weiter äh entwickeltteilweise mit so etwas weinerlichen Äußerungen schonder VG Media, ja, die jetzt sozusagen Google dazu zwingen möchte, gerne doch ihre Angebote anzunehmen, die Google aber gar nicht will, weil das kostet ja Geld und das irgendwie alles vollkommen äh absurd. Im Prinzip passiertgenau das, was äh alle Kritiker dieses Gesetzes vorhaben, auch schon vorher gesagt haben.Es ist jetzt eine etwas merkwürdige Situation entstanden. Ich blicke auch selber schon gar nicht mehr so richtig durch. Es gibt da äh die unterschiedlichsten Meldungen, interessanterweise hat der Standard ähm.Äh da auch schon äh darüber berichtet, also man merkt, die Diskussion wird in äh Österreich auf jeden Fall auch verfolgt.Ähm genau, ähm ja, also man ist jetzt der Meinung, dass äh ja googeltgegen das Kartellrecht äh verstoßen würde. Wir wissen ja, dass deutsche Kartellamt es da irgendwie ganz anderer Meinung, jaweil die sich ja schon neulich dazu geäußert haben, nachdem VW Media schon versucht hat, da Klage zu erheben, hat das Kartellamt einfach gesagt, so, naja, wir wissen überhaupt nicht, wovon ihr redet und äh nimmt das mal bitte mal wieder zurück. Wir werden da noch nicht mal drüber entscheidenwas ja im Prinzip schon mal so eine große Ohrfeige gewesen ist. Jetzt äh hat man irgendwie versucht so auch über Medienberichte und Interviews und so weiter. Irgendwie diesen Eindruck zu erzeugen. Google wäre jetzt hier irgendwie in der Bringschuld. Aber Google hat halt einfach jetzt beschlossen, na ja,also wenn ihr wollt, dass wir dafür Geld bezahlen, dann lassen wir das mal raus. Hat auch angekündigt, dass ihr an Anfang Oktober, AnfangDie ganzen in der VG Media organisierten Verlage aus ihrem News-Angebotsdienst,nicht herauszunehmen, aber zumindest äh wie das ja auch vom Gesetz her gefordert wird. Die Zitate äh rauszunehmen, Bilder rauszunehmen und nur noch.Ähm Titel zu verwenden. Ich bin etwas verwirrt in der Hinsicht, weil.Ich schon auch, schaue jetzt auch grad noch mal. Jetzt finde ich natürlich grade mal wieder nix, aber eine eine Weile lang gab's auch durchaus noch Artikel von.Welt DE et cetera, die dort äh genommen werden oder Bilder, ähm aber so oder so, das Kriegsball ist da äh kräftig.Graben worden und jetzt gibt es auf jeden Fall auch Berichte ähm.Dass ähm ja, wenn halt das Kartellamt der Meinung ist, das ginge so nicht und man könne dagegen nicht klagen, ja dann müsste man ja wahrscheinlich mal das Kartellrecht ändern.Äh nebst dem Hinweis, dass die Bundesregierung das ja irgendwie auch findet,Ja? Da gibt's jetzt irgendwie noch nix konkretes. Ist mir jetzt auch gerade selber noch so ein bisschen unklar. Also äh Sigma Gabrielfordere er zwar keine Zerschlagung von Google, ja, aber eine,eine Erweiterung des Kartellrechts könne er sich äh schon irgendwie vorstellen, beziehungsweise darüber würde geredet werden.Ja, das ist äh natürlich, also,viel Konkreteres habe ich dazu jetzt noch nicht gefunden, finde ich aber schon mal eine recht beeindruckende Diskussion. Ähm so nach dem Motto, was nicht passt, wird passend gemacht. Erst macht man mal ein Gesetz, was so ein bisschen der Realität widerspricht. Äh dann stellt man fest,dass er sich irgendwie nicht durchsetzen lässt,und dann ähm geht man her und sagt, naja okay, dann müssen wir halt jetzt wohl alle anderen Gesetze, die dem irgendwie widersprechen oder die irgendwie verhindern, dass wir dieses bekloppte Gesetz in irgendeiner Formanwendbar machen können, müssen wir dann halt irgendwie auch noch ändern. Also das wird sicherlich noch sehr spannend. Ich erwarte da auch ehrlich gesagt ähmJa, in meiner optimistischen Weltsicht erwarte ich da so nicht unbedingt, dass das Ganze,äh Erfolg haben wird, wird aber trotzdem interessant sein, das zu verfolgen. Äh auf der anderen Seite gibt's aber auch Berichte, wie zum Beispiel bei Zeit Online.Auch schon so die Einschätzung, dass man bei der VG Media äh eher eine Kapitulation der Verlage vor Google erwartetWas ich persönlich auch eher erwarten würde, dass also einfach, dass ähmZiel der VG Media hier an der Stelle äh ausreichend Eindruck bei Google zu schinden. Das ist einfach nichterfolgt ist und nichts desto stattdessen sogarsich genau in die andere Richtung verkehrt, das nehme ich jetzt im Prinzip all die da bei Media dabei sind, bestraft werden und nicht von dieser Strafe jetzt betroffen sein wollen und dementsprechend dann auch ihre Unterstützung für VG Media zurückziehen,werden. Was jetzt auch noch nicht passiert ist.
Thomas Lohninger 0:53:06
Also ich habe immer gefunden, ähm dass äh von dir angekündigte Reduzieren der Google Newsergebnisse auf den Titel hat Google verschoben vom neunten auf den dreiundzwanzigsten Oktober auf bitte der Verlage.
Tim Pritlove 0:53:19
Übermorgen, okay, alles klar.
Thomas Lohninger 0:53:21
Ja ähm und ich finde das an sich schon spannend, also da da hat man sich ein Gesetz gewunschen, das hat man bekommen und dann, oh Wunder tut das Gesetz, äh das, was es tun soll, aber äh eben das, was drin steht und nicht das Erwartete,Und äh jetzt ist halt die Frage, wie verhält sich die Politik? Also ähm dass ich äh da Teile der Regierung auf einmal so vor die Verlage stellen. Das ist, glaube ich, zu erwarten.Die Frage ist, ob sie halt auch wirklich danach Schritte setzen werden, also ob sie da jetzt gegen das Kartellamt vorgehen und ähm also das Kartellrecht erweitern ist ja auch nur neusprech für das Kartellrecht ändern.Und ähmandererseits auch wieder spannend, das jetzt so irgendwie die Unterscheidung gemacht wird zwischen äh VG Media und den eigentlichen Verlagen. Also hier wird vielleicht schon versucht, die Verwertungsgesellschaft so aus dem.Bösen dastehen zu lassen, der nach vorne prescht, wer wohingegen die Verlage sich jetzt mal eher zurückhalten äh und vielleicht nicht auf das Sinken der Schiff setzen wollen,Ähm.Ganz spannend finde ich's noch, dass überhaupt Spiegel Online ja überhaupt nicht äh dabei ist bei diesem Pool. Äh die sind doch auch äh irgendwie so Springerspeerspitze, dachte ich immer, oder?
Tim Pritlove 0:54:36
Nein, Spiegel ist ja nicht Springer, nein, nein. Die die Weltähm Bild vor allem äh Welt, Welt am Sonntag, äh nein, ein Spiegel ist äh der eigene äh Spiegelverlag,damit eigentlich nichts zu tun, Zeit hält sich da auch raus und so. Es ist im Wesentlichen nur wirklich so äh Springer und noch ein paar andere. Ich kann nochmal kurz gucken, wer da alles äh organisiert ist. Wir hatten das hier irgendwann auch schon mal aufgelistet, aber ich hab's natürlich schon wieder vergessen.Bevor ich was Falsches sage, fünfundzwanzig Medienunternehmen, da finden sich hier.Antenne, Axel Springer, Hubert Burda, Media, also Burda Gruppe, DuMont,Münchner Zeitungsverlag, ProSieben, Sat.1, media, viele Radiosender im Übrigen.Aber und äh Verlagsgesellschaft aus Hannover, aber dann.Aber die anderen sind halt nicht dabei und ich glaube, bei der Zeit und beim Spiegel, da betrachtet man das auch so ein bisschen zu viel Sand aus der Ferne und denkt sich so, lass die malsich die einrennen, weil die das einfach in der Form so nie gefordert haben. Ich meine, das Ganze ist ja nun wirklich auch ein Gesetz von Springers Gnaden, das Ganze ist jadirekt von einem Springer Mitarbeiter da auch verhandelt worden. Auf der Gegenseite saß er auch ein Exspringer Mitarbeiter äh für die Regierung am Tisch. Also das war schon alles sehr fissy. Und ehrlich gesagt, wenn ich jetzt so Zitate höre vonSigmar Gabriel oder meinetwegen auch anderen Vertretern, die sich da noch zu äußern mögen, äh so in Richtung mit, na ja, da müsste man ja mal drüber diskutieren, ob man da nicht was mit dem Kartellrecht macht, dann klingt das für mich auch so ein bisschen nach diesemZumindest nach so einer Simulation eines eines ähm wie soll ich sagen, eines Mitspielens bei dem Spiel, weil,es macht ja immer noch den Eindruck. Ehrlich gesagt, ich sehe auch keinen Indiz. Kein anderes Indiz.Warum die Politik dem überhaupt nachgegeben hat. Weil also jeder, der sich das irgendwie in Ruhe anschaut, weiß, das kann irgendwie alles nicht funktionieren. Trotzdem hat man das irgendwie gemacht. Warum macht man das? Man hat das gemacht, weil hier einfach.Springer und mit Springer natürlich vor allem eben dieseMedien macht der Boulevard Zeitung und des konservativen Trendsgesagt haben, wir wollen das gerne haben und wenn wir nicht kriegen, was wir wollen, dann schreiben wir euch in Grund und Boden. Und das ist natürlich einfach eine Grundangst, die in der deutschen Politik, wie auch,anderen Ländern auf eine andere Form auch existiert. Und Springer,hat halt einfach immer noch eine ganze Menge Gewicht. So, deswegen wird da geredet und gemacht und am Ende wird abgewogen und dann haben sie sich wahrscheinlich einfach gedacht, na jascheiß auf dieses Leistungsschutzrecht, die paar Pfennige, da interessiert keinen Menschen. Wir machen das jetzt einfach mal, dafür haben wir woanders dann irgendwie unseren Freigang. Dass das natürlich geradeähm so eineschwierige Debatte auslöst, im Netz und das ist natürlich auch ein unheimliches Bedrohungspotential hat für eine potenzielle Startupindustrie, die sie auch immer ganz gerne feiernDas halt einfach etwas, was einfach grundlegend nicht verstanden wird,Solche Argumente würden zwar geäußert, aber das ist, glaube ich, auch einfach in dieser aktuellen Politikergeneration einfach noch nicht,drin, dieses Verständnis, dass dass nicht nur das LSR, aber vor allem auch das LSR in seiner ganzen,Annahme seinem ganzen Positionierung einfach Gift ist für eine aufstrebende Internetwirtschaft. Aber das das wird einfach nicht so empfunden, sondern man leitet sich einfach lässt sich immer noch leiten von den alten,Wirtschaftsmotiven.
Thomas Lohninger 0:58:03
Ja, das ist halt auch nur zu befürchten, der Grund, aus dem sie es ursprünglich eingeführt haben, der ist halt immer noch da. Also die die Macht der Verlage auf die Politik, daran hat sich ja nichts geändert.Ähm die Frage ist halt, äh welche Längen sie da nehmen werden, also da wirklich ins Kartellrecht einzugreifen.Das das hat ja dann potentiell auch noch ganz andere Kollateralschäden, die nicht abzuschätzen sind, also.
Tim Pritlove 0:58:30
Also ich glaube am Ende wird das einfach gegen gegen die, gegen die Wand fahren. Was ist denn eigentlich mit Österreich? Die finden auch immer alles so toll, was wir in Deutschland machen.
Thomas Lohninger 0:58:37
Ja, ja, leider, also, Leistungsschutzrecht ist in Österreich ähm vom Fett, vom Verband österreichischer Zeitungsverleger, auch aufgegriffen worden und die trommeln auch schon jetzt seit äheinigen Monaten dafür so ein Leistungsschutzrecht. Auch in Österreich einzuführen. Ähm da hat man dann auch lustig sehen können, als da in Deutschland sich die,Zahl der Momente gehäuft hat und immer klarer wurde, dass dieses Gesetz auch nachdem es durchgekommen ist, nicht das tut, was es tun sollte, hat man dann ähm die Korrektur angepasst, ja aber wir wollen's ja ganz anders machen als die DeutschenÄh wenn man dann nachfragt beim Fetts, wie genau, kriegt man keine AntwortÄhm also auch sehr spiegelgleich äh die Details wurden sehr lange unter Verschluss gehalten. Ähm und bis heute haben wir eigentlich noch immer keinen Entwurf, wie so ein Leistungsschutzrecht in Österreich ausschauen sollteaber die schon angesprocheneähm Urheberrechtsnovelle, die eigentlich jetzt dann bald mal kommen müsste, äh hat mehrere solcher Bausteine und Leistungsschutzrecht ist eins davon, also ein anderes Festplattenabgabe, da wurde auch lange gestrittenund ähm da gab's auch eine sehr heftige Diskussion übers Urheberrecht. Äh gab's auch lange nicht mehr in Österreich, dass man dem so.Dass da verschiedene Gesellschaftsgruppen sich so offen im Streit drüber geäußert haben, das fand ich eigentlich auch gut,ähm an sich. Ähm es gibt noch ein paar unrealistische Sachen wie und äh ein ein Urhebervertragsrecht, also das wäre so Verbesserungen eigentlich für die Urheber,auch so, weil die gegenüber den Verlagen äh eine Erleichterung bringen oder so im im Film Urheberrecht eben dafür, dass das ein bisschen realitätsnah wird. Ähm und.Ähm was natürlich unser größtes Damoklesschwert ist, ist immer die IP-Auskunft, also dass die dieäh wollten ja schon mal auf Vorratsdaten zugreifen in Österreich ähm und vielleicht kriegen sie auch das.Also und da und da gibt's mehrere Punkte, die drinnen sind. Ein Punkt, der wahrscheinlich sehr wahrscheinlich sein wird, dass er kommt, ist eine Preisbindung für E-Books.Ähm und zwar gegenüber dem Endkunden, also dass Amazon E-Books ähm für den Kindle äh nur zu einem fixen Preis ausgeben kann.Das ist natürlich äh ist ein ist ein heißes Thema ähm sehe ich auch schwarz und weiß, aber für den als Konsumentenschutzperspektive ist da so eine Preisbindung für E-Books natürlich äh.Definitiv eine Verschlechterung, weil bei einem E-Book habe ich ja als äh als Kunde.Als Nutzer viel weniger Rechte, das gehört mir ja nicht. Ich habe meine Nutzungslizenz, ich kann das nicht äh verkaufen, verschenken, verleihenund wir haben auch bei bei Amazon schon gesehen, dass die dann teilweise solche Nutzungslizenzen für gekaufte Bücher ähm wieder zurückziehen im Nachhinein. Da gab's ja diesen diesen tollen Fall äh mit ähmBuch, das im Nachhinein an auf den Geräten gelöscht wurde. Also,Ja, Urheberrecht, große Baustelle, um in Österreich. Wir ist es leider immer noch nicht ganz vom Tisch. Also ich würde mir wünschen, dass da in Deutschland irgendwie.Ähm der der Kollateralschaden gesehen wird und und man das zurücknimmt.Wenn's schon nichts das tut, was man will, dass man's dann einfach komplett abschafft,weil es hat ja auch andere Länder haben ja auch schon Leistungsschutzrecht Belgien zum Beispiel und das ist schon wirklich.Modell, äh wenn man dem nicht entgegenwirkt, dann dann kommt das immer wieder, egal äh wie sehr wir uns einig sind, dass es eine schlechte Idee ist, ähm die Verlage reden miteinander und äh die kopieren halt sehr stark.Dieser politischen Diskurse.
Tim Pritlove 1:02:25
Das Problem ist natürlich, dass jetzt hier die Politik nicht ohne Not äh gleich wieder ein Rückzieher machen wird, um da einfach auch das Gesicht nicht zu verlieren, ne, weil man jetzt irgendwie zugibt, so jadas war jetzt alles mal ein blödes Gesetz und so, das fällt ja auch dann auch gleich wieder auf sie zurück. Von daher glaube ich, äh geht gerade die Politik eher so ein bisschen in Duckstellunggibt so ein bisschen so Signale mit na ja wir können ja da vielleicht das auch irgendwie nochmal flankieren und wenn da was nicht passt und so ja aber im Wesentlichen glaube ich ist der schwarze Peter dann doch jetzt eherin der Lobby-Abteilung und muss ich da selber was einfallen lassen und ob ihnen das jetzt äh gelingt in Deutschland, ich habe da meine Zweifel.Gut, kommen wir vielleicht zum Schluss noch mal zu ein paar schönen äh Sachen.Und zwar wird äh viel gehackt ähm nicht nur in Deutschland, sondern eben auch in,Österreich, äh ich weiß gar nicht, ob wir das hier bei Logbuch Netzpolitik schonthematisiert haben. Ich befürchte fast gar nicht, ähm was auch ein bisschen daran lag, dass ich auf der Veranstaltung leider nicht war. Jugendtag gab's nämlich hier vor ein paar Wochen in Berlin. Ich glaube, ich hatte in der Friedshow ein bisschen was dazu äh erzählt und äh berichten lassen.Aber es gab ja auch eine ähnliche Veranstaltung in Österreich.
Thomas Lohninger 1:03:47
Genau. Ähm also jetzt am Ende nochmal ein Wohlfühlthema. Äh Jugend hakt äh gab's, glaube ich, vor ein paar Wochen in Deutschland und eben auch vor einer Woche in Österreich. Ähm,Unter dem Namen Jan Kodos Festival, wir mussten's irgendwie anders nennen, aber.Das Konzept war genau dasselbe, nämlich, dass man ähm mit einer Gruppe von Jugendlichen sich ein Wochenende an irgendeinem Ort einsperrt und.Die halt irgendwie so mit leichter Anleitung programmieren lässt so ein bissel mit Blick auf offene Daten, aber nicht nur,und einfach mal so ähmJugendliche äh und und Computer sind ja an sich ein Erfolgsrezept und vor allem, wenn das so programmierbegeisterte Jugendliche sind, die dann in einem Umfeld äh sich bewegen, wosie gleichgesinnte treffen, äh dann wird das Magic und dann passieren da wirklich tolle Sachen. Also wir haben das in Österreich jetzt zum ersten Mal gemachtUnd äh ich war das selber auch vor Ort alle Tage und ich bin wirklich nachhaltig begeistert davon.Ähm wie äh wie schnell und wie cool diese Projekte da entstanden sind.Wie gut, dass du auch sozial funktioniert hat weil das eben halt doch dann eher so die Nerds sind, die jetzt vielleicht in normalen Gruppensituationen äh nicht so zu den am besten integriertesten gehören,Ähm und das war, glaube ich, für alle Beteiligten äh ein Riesenerfolgähm und wir wir konnten da eben ähm am Wochenende in noch dazu im Schloss Laudern, also wir hatten ein echtes Schloss äh vor vor Wien, äh das uns dankbar irgendwie, dass das Bundeskanzleramt zur Verfügung gestellt hat, äh.
Tim Pritlove 1:05:27
Wie heißt das Schloss?
Thomas Lohninger 1:05:28
Äh Schloss Laudern.
Tim Pritlove 1:05:30
Laudon.
Thomas Lohninger 1:05:31
Ja, Schloss Laudern auf jeden Fall Bilder anschauen. Äh wir haben auch ein Flickeralbum.Das verlinke ich dann noch. Das sind wirklich auch wahnsinnig tolle Bilder, die auch eigentlich recht gut transportieren wie das war. Also du hast da irgendwie so fünfzig Jugendliche äh mit acht Mentoren und noch äh ein bissel so und das inähm einem einem fressen Saal, der unter UNESCO Weltkulturerbe steht mit äh zig Bildern an der Wand, die alle schon ähm Jahrhunderte alt sind, das Schloss ist ursprünglich aus dem zwölften Jahrhundertäh und äh wurde im achtzehnten restauriert und ähm das war halt fast ein ein ähm.Äh unrealistischer Rahmen irgendwie, in dem das Ganze stattgefunden hat, aber wir haben's halt geschafft, dort ähm auch wirklich acht Projekte fertigzustellen.Teils von Gruppen, die vorher fast noch nie programmiert hatten und da kamen sogar auch wirklich äh,Tolle Anwendungen heraus, kann man sich auch anschauen in den Verlinkungenäh ebenso äh teils äh so Vergleichsplattformen. Ich will irgendwie aus meinem Kaff wegziehen, also aus meinem kleinen Ort äh und dann vergleiche ich mal irgendwie so zwei Orte miteinander. Wie ist dort so.Ähm die Arbeitslosenquote ähm was waren die letzten Wahlergebnisse dort und noch ein paar Sachen. So Locationbase, Spiele, wo ich äh mit einem einem Pinguin hinterherlaufen kann und Nachrichten hinterlassen kann auf einer Open Street.So ein Spiel, wo man äh Bäume errät, also ich stehe vor einem Baum äh und dann äh muss ich raten, was für ein Baum das ist.
Tim Pritlove 1:07:06
Baumbestimmung.
Thomas Lohninger 1:07:08
Genau, Trigetsa äh und äh halt wirklich so acht ganz coole ähm Anwendungen. Ähm paar davon Spiele, ein paar wirklich so,ähm super Open Data Anwendungen. Äh das ist für uns vor allem das äh dasda war ich als Open Knowledge Foundation, die haben das veranstaltet äh und die die Geschichte bei so einem Jankos Festival oder Jugend hakt, ist halt immer auch, dass man dann vor den Politikern so wunderbar angeben kann. Schaut mal, das schaffen Jugendliche innerhalb von,einem Wochenende. Äh und jetzt sag mir nochmal, wieso ihr diese Daten nicht rausgeben wollt. Und übrigens, wir haben sie auch gefragt, welche Daten sie am spannendsten,finden würden und was sie am meisten interessiert und da haben wir, wir haben solche Runden schon oft gemacht, mit von Verwaltung, von Wirtschaft, von sonst irgendwo, was denn nicht so Daten wären, die spannend sind, die man öffnen solltewir hatten noch nie so eine Runde mit mit so vielen genialen Einfällen wie dort, weil die Jugendlichen halt ganz klar so, ja, ich will eigentlich das wissen und das wissen und wieso kann ich nicht erfahren, wie mein Lehrer meine Noten berechnet? Und ich will wissen, wie gut oder schlecht meine Schule istund alle möglichen Bereiche hauptsächlich Bildung aber dann noch andere,ähm Gesellschaftsbereiche, wo sie halt einfach ganz konkrete Wünsche hatten, so, ja, ich will das wissen.Und äh so im Nachgang zu diesem Jugendakt werden wir uns auch diese ganzen Wünsche.Äh mitnehmen und da mal mit ein paar von diesen Jugendlichen uns einen Ministeriumstermin besorgen und dann.Bisschen lobbyieren, dass beim nächsten Jugendtag in Österreich zweitausendfünfzehn wir dann hoffentlich schon ein paar von diesen Daten haben.
Tim Pritlove 1:08:42
Alles im Wesentlichen so Webanwendungen oder Apps oder beides.
Thomas Lohninger 1:08:47
Ähm war hauptsächlich Web und Android.Hatten auch äh so IOS-Entwickler dabei, aber da gab's irgendwie bei den Jugendlichen ähm recht wenig.Ähm Gefühle für, also die waren eher so auf Android. Das waren auch viele, die äh eher so aus der Java, Zep Plus Plus Pfeifenwelt kamÄh und jetzt äh wenig objektiv sie ähm aber ja so eher in dem Bereich.
Tim Pritlove 1:09:16
Ja, da kann man wahrscheinlich auch die Politiker mal fragen, warum sie für ihre letzte äh Miniatur App, die eigentlich kaum was macht, wahrscheinlich eine halbe Million rausgeschmissen haben, während hier sowas irgendwie von einem Vierzehnjährigen an einem Wochenender entwickelt wird.
Thomas Lohninger 1:09:29
Das könnte man auch nochmal fragen.
Tim Pritlove 1:09:34
Schönes Ding, also ähm mir war das vorher gar nicht klar, dass die äh dass das eine Open Knowledge Foundation in Österreich gibt. Ist die denn direkt verwandt mit der Open Knowledge Foundation in Deutschland oder ist das nur Namensvetterschaft?
Thomas Lohninger 1:09:47
Nee, nee, äh alsoDa kann man auch noch mal drüber reden, ob ein Knowledge äh Foundation ist so ähm gab's die erste in Großbritannien, äh die nennen wir inzwischen Central äh und es gibt äh wahnsinnig viele lokale Chapter, fast überall auf der Welt. Ähmalso auch äh jetzt nicht nur in den westlichen Ländern, sondern eben auch in in Indien, in Afrika, in Lateinamerika.Und da ist auch wahnsinnig viel Bewegung drinnen, also dieser dieser Bereich hat.Irrsinnig viel Anklang gefunden, überall auf der Welt und ähm die ähm die Deutschen und die Österreicher kooperieren da natürlich sehr stark. Man geht auch irgendwie auf die auf dieselben Veranstaltungen und eben es gibt so Projekte, die einfach,gut funktioniert haben und die importiert man dann natürlich auch. Also das Jugend hakt ist ja eigentlich auchnach einem Vorbild aus Großbritannien, äh das hieß dort äh. Ähm ist aber mehr oder weniger dasselbe Konzept, was dann äh sehr cool umgesetzt wurde von den Deutschen. Und und dann haben die Österreicher halt auch gleich wieder.Und äh das äh die die Foundation ist auch so als Informationspol und als Anlaufstelle auf jeden Fall eine Adresse, die man immer empfehlen kannäh von der Ausrichtung her sind die Deutschen und die Österreicher ein bisschen anders, aber ähm an sich ist der Kernstock und die Message und die Aufgabe die selbe.
Tim Pritlove 1:11:12
Und äh weißt du eigentlich, ob's das auch in der Schweiz gibt? Schon?
Thomas Lohninger 1:11:16
Hm, nein? Nein? Äh also ich ich mag Gott, doch, doch. Also ob neulich Foundation Schweiz müsste es schon geben.Lass mich schnell schauen OK verweist auf Punkt CH.Äh ja und das ist das Swiss Chapter of the Open Knowledge Foundation. Also scheint's auch irgendwie da zu geben.
Tim Pritlove 1:11:37
Na, ich habe so den Eindruck, wir müssen demnächst hier sowieso nochmal einen kleinen Schweizfokus äh einrichten, dann werden wir das dann mal entsprechend erforschen.Ja, damit kommen wir zum äh letzten Teil unserer äh Sendung und das ist der beschwingte Teil.War unsere Termine.Ja und es geht äh in dieser Woche bald wieder los und zwar vom dreiundzwanzigsten bis zum sechsundzwanzigsten Oktober in Hannover findet statt.Over vom CCC Hannover, ein Wochenende frohen Hackens. Wer Lust hat, sich solchen Hackergemeinschaften mal äh etwas näher anzuschließen und entspannt ein wenig rumzuhacken.Bietet das den richtigen Platz.
Thomas Lohninger 1:12:33
Und am fünfundzwanzigsten Oktober um zwanzig Uhr findet die Big Brother Awards Gala statt. Und zwar im Rabenhof Theater in Wien im Gemeindebau. Einlass neunzehn Uhr, Beginn zwanzig Uhr, Eintritt frei, aber.Angeraten.Vierundzwanzigsten Oktober findet der CSU-Netzkongress statt, inklusive Staatssekretärin Dorothea Behr und zwar im BMW-Welt-Doppelkegel in München.
Tim Pritlove 1:13:02
Na da bist du doch eigentlich für jeden was dabei sein.Also Netzkongress klingt natürlich total interessant, ne? Schon lange auf keinem mehr. Ja, ich bin gespannt, was denen da so alles einfällt.Thomas. Vielen Dank für dein äh abermaligen Besuch und Beitrag hier äh bei Lokbuch Netzpolitik und viel Erfolg vor allem mit äh AKV in äh Österreich.Und.An alle anderen, sag mal winke winke, tschüss, bis bald, das war's äh die hundertneunzehnte Ausgabe und ich hoffe, nächstes nächste Woche geht's wieder weiter mit Linos.Bis bald.
Thomas Lohninger 1:13:43
Bis bald, tschüss.
Tim Pritlove 1:13:44
Tschüss.

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Termine

  • Hannover, 23.–26.10.2014: Hackover vom CCC Hannover
  • Wien, 25. Oktober 2014: Big Brother Awards Gala im Rabenhof Theater 1030 Wien, Rabengasse 3, Einlass: 19 Uhr, Beginn: 20 Uhr, Eintritt frei!
  • München, 24. Oktober 2014: CSU-Netzkongress inkl. Staatssekretärin Dorothee Bär im BMW Welt, Doppelkegel, Am Olympiapark 1, 80809 München ab 18:30 Uhr

LNP118 Außerhalb des offiziellen Luftraums

NSA-Untersuchungsausschuss — Eikonal — Core Secrets und NSA-Sabotage — Citizen Four — TTIP-Demo — Freiheit statt Angst — Termine

Linus ist im Urlaub und so begrüßen wir heute André Meister in der Sendung, der vor allem von der letzten öffentlichen Sitzung des NSA-Untersuchungsausschuss berichtet, in dem er nicht nur einiges Neues sondern auch eine denkwürdige Spezialbehandlung durch die Polizei des Bundestages erfuhr. Außerdem sprechen wir viel über weitere NSA-Erkenntnisse und zukünftige, vergangene und nicht mehr stattfindende Demonstrationen und die Zukunft des netzpolitischen Aktivismus.

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Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Andre.
Andre Meister 0:00:00
Guten Morgen Andre. Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:03
Sag mal, fühlst du dich eigentlich manchmal beobachtet?
Andre Meister 0:00:05
Nur weil du den Linus hinter mich gesetzt hast, der auf mich aufpassen soll.
Tim Pritlove 0:00:29
Lokbuchnetzpolitik, die einhundertachtzehnte Ausgabe, ich bin's, der Tim und äh Linus ist nicht da, passt aber auf, wie wir schon gehört haben und äh dafür begrüße ich andere, andere Meister, hallo.
Andre Meister 0:00:42
Hallihallo.
Tim Pritlove 0:00:42
Ja genau, du bist der Stand in.
Andre Meister 0:00:45
Für Linus. Ja. Ich muss ja meinen Score mit Thomas wieder aufholen.
Tim Pritlove 0:00:48
Genau, während Linus jetzt im Urlaub an deine Fingernägel knabbert und sich fragt irgendwie, werden sie diese Sendung verhauen oder nicht? Na ja, äh wer dich nicht kennt, du warst ja hier äh schon öfter äh zu Gast und schreibst für Netzpolitik äh Punkt ORG.Ganz fleißig, nachdem du jetzt auch deine lange Reise hinter dich gebracht hast, ey, dass ich wahrscheinlich schon gar nicht mehr auf das lange.
Andre Meister 0:01:08
Es ist schon wieder länger her als die gedauert hat.
Tim Pritlove 0:01:10
Ja genau, also es es gab ja dann auch kein, kein, kein Mangel an Beschäftigung und äh das Tagesgeschäft ähm hatte ich schon lange wieder eingeholt.Dazu gehört ja auch, dass du äh sehr fleißig dem NSA Untersuchungsausschuss beiwohnst, so ist denn möglich ist, also im Rahmen der öffentlichen Anhörung und äh im Rahmen der ansonsten zugänglichen Dokumente, da gibt's ja dannbisweilen immer mal wieder auch was. Aber jetzt war ja gerade mal wieder eine,Anhörung, die sechste öffentliche Anhörung ähm sechzehnten ähm sechzehnten Sitzung des Ausschusses.Das findet er dann immer schön im Bundestag statt in einem von diesen.
Andre Meister 0:01:53
Sitzungssälen.
Tim Pritlove 0:01:54
Diesen runden diese runden Dinger, ne.
Andre Meister 0:01:57
Das sind die öffentlichen äh sind die runden Ausschuss äh Seele. Meistens ist das im Europasaal, ähm den man schön Blick auf die Spree hat über dem Lampenladen, dem Restaurant, im Paul-Löbe-Haus.
Tim Pritlove 0:02:08
Mhm. Wie groß ist da der Andrang?
Andre Meister 0:02:12
Ähm von den öffentlichen Besuchern, also die Ausschusssitzungen, wenn sie denn öffentlich äh sind, äh heißtDa kann jeder der Öffentlichkeit hingehen, man muss sich einfach nur anmelden, vorher eine E-Mail schreiben, dann kann da jeder hin, da brauchen wir noch keinen Presseausweis und so.Und je nachdem, am Anfang, als der Ausschuss gestartet ist, war das sehr äh voll auf der Tribüne und dann als äh Benny und Drake kamen, war's sehr vollin den letzten Sitzungen hat sich das so ein bisschen eingependelt. Am Anfang sind diese äh ist äh Besuchertribüne meistens so ein Drittel voll.Aber je nachdem wie lang das geht und das geht durchaus auch mal bis Mitternacht sitzt man da zum Schluss dann nur noch zu fünft da oder so.
Tim Pritlove 0:02:53
Und wann fing's dann an?
Andre Meister 0:02:55
Meistens Mittag um zwölf, aber das wird dann unterbrochen durch diverse Sachen mit, die Abgeordneten müssen ins Plenum vom Bundestag, sondern in der namentlichen Abstimmung,dann müssen die teilweise untereinander nochmal klären, so welcher Teil das jetzt öffentlich, welche ist jetzt nicht öffentlich und so, das geht manchmal hin und her.
Tim Pritlove 0:03:11
Verstehe. Also das ist jetzt nicht so einmal so zack hinsetzen, Ausschuss fettig aus, sondern ist so ein Prozess.
Andre Meister 0:03:17
Hoffentlich äh manchmal ist es tatsächlich so, es geht um zwölf äh also letzte Woche ging's stand um zwölf drauf und es ging dann halb drei los, aber normalerweise ist es so, es geht um zwölf los mit einem öffentlichen Teil und solange wie der öffentliche Teil geht, wird das durchgezogen.Leider ist äh ja wird das manchmal unterbrochen und das passiert ein bisschen anders. Bisschen Flexibilität mitbringen.
Tim Pritlove 0:03:37
Was gab's denn äh diesmal schönes Neues zu äh hören? Wer wurde denn da vernommen? Waren wieder die Herren und Damen mit den lustigen Namen?
Andre Meister 0:03:46
Ja, eigentlich sollten eigentlich sollten Frau K und äh nee, Frau F Punkt und Herr F Punkt com,Punkt kam's gar nicht mehr, äh nochmal um das aufzulösen. Äh das sind äh BND Mitarbeiterinnen und äh und Mitarbeiter,Initialen genannt werden, um ihre, ja, Identität zu schützen,die Initialen sind auch gar nicht von ihrem Reel Namen, sondern von ihrem Name, also es dürfen keine Fotos von denen gemacht werden, äh in der vorletzten Sitzung war das der Leiter der Dienststelle in Bad Aiblingen.Öffentliche Sitzung war und dann auch noch ein Leiter ins Fachbereich, in dem Kies XX Kieskow eingesetzt wird. Und in der letzten Sitzung letzten Donnerstag war das die Frau Doktor F Punkt,dass die Datenschutzbeauftragte des Bundesnachrichtendienstes und die hat tatsächlich.Eigentlich sollte man sich nicht allzu viel von diesem Ausschuss erwarten, weil das ist so wie der Rest der demokratischen Kontrolle von Geheimdiensten. Man kriegt halt das mit, was in den, was irgendwie an die Medien kommtoder was sie die Geheimdienste einem geben, wie hier, das dürft ihr wirklich erfahren. Wir geben euch das frei. Das ist ja nicht so, dass die ein Recht hätten, dass die juristisch durchsetzen könnten, da reingehen und sich Akten angucken können oder wie das wirklich funktioniert.Äh umso schöner war es, die Datenschutzbeauftragte da zu haben. Die hat nämlich dann tatsächlich mal aus dem Nähkästchen geplaudert. Sie ist dafür verantwortlich,dass äh das Bundesdatenschutzgesetz eingehalten wird im Bundesnachrichtendienst nun leider wird sie nicht dafür verantwortlich, dass auch das GC-Gesetz eingehalten wird mit dem.Dann einige Kompetenzsachen hin und her, so wenn's konkrete Überwachung gibt, da hat damit hat sie nichts zu tun, dafür,G zehn Gremium da, aber so allgemein, dass das Bundesdatenschutzgesetz eingehalten wird, dafür ist sie da und es gibt dann sone Sachen wie.Wenn's eine neue Datenbank gibt, dann gibt's da 'nen förmliches Datei Anordnungsverfahren und dann muss sie das prüfen, ob das bestimmte Zugriffsrechte und Löschpflichten äh und Sicherheitsvorkehrungen halt eh die Datenbank genutzt werden darf, stellt sich heraus,Das haben die Ehe gar nicht immer gesagt. Also nach Snowden äh und dann teilweise erst letztes Jahr im Novemberirgendwie die Abteilung technische Aufklärung, das ist die Abteilung, die für das ganze Siggid, also so das äh Abschnorscheln, digitaler Kommunikation, äh zuständig ist, kamen auf sie zu und haben gemeint, äh hier, hm, Frau Doktder F Punkt, wir müssen ihnen da mal noch zwei Datenbanken nennen, die bisher,aus Gründen irgendwie runtergefallen sind. Und zwar waren das die Datenbanken äh und Werras.Und die sind einmal ein äh Inhaltsspeicher,von Telekommunikation, also E-Mails, Telefonanrufe und so, wo hunderttausende Kommunikationsinhalte sind, hat man hier nicht gesagt.
Tim Pritlove 0:06:31
Warum solltest du sowas auch die Datenschutzbeauftragte wissen.
Andre Meister 0:06:33
Das ist bestimmt nur ein bedauerliches Missverständnis ähund die andere Datenbanken ist so eine Megavorratsdatenspeicherung mit Millionen und Abermillionen Einträgen, äh wo also Meter Verbindungen, Verbindungsdaten, wer, wann, wo, mit wem kommuniziert hat, über E-Mail, Telefon und so weiter und so fortÄhm das was das Bundesverfassungsgericht abgeschlossen hat, macht natürlich der BND trotzdem weiter. Äh.
Tim Pritlove 0:06:57
Bescheid, dass das macht, zumindest nicht der eigene.
Andre Meister 0:06:59
Ja noch nicht mal der Datenschutzbeauftragten Bescheid gesagt.
Tim Pritlove 0:07:03
Mhm.
Andre Meister 0:07:04
Genau, das mit den Datenbank war eine lustige, was heißt lustig, so lustig ist das gar nicht, äh aber eine interessante Erkenntnis aus dieser Sitzung.
Tim Pritlove 0:07:11
Das heißt, sie hat quasi jetzt in der im Rahmen der Befragung gesagt, dass sie davon sehr spät erst Kenntnis erhalten hat und hat hier überhaupt erstmalig von diesen Datenbanken berichtet oder wusste man das schon, dass es die gibt?
Andre Meister 0:07:22
Es gab von der vier und auch vonäh gab's schon mal in bei Spiegelberichten so eine Seitennote. Da ist der Name mit aufgetauchtäh aber wofür die stehen, was dadrin gespeichert wird und was der Prozess ist und vor allem, dass sie die Datenschutzbeauftragte darüber nicht informiert haben,war mir zumindest neu. Ähm.
Tim Pritlove 0:07:49
Verstehe. Hat ja der Ausschuss tatsächlich schon mal was gebracht an der Stelle.
Andre Meister 0:07:52
Es gab auch noch weitere interessante News in dem Ding äh in der Sitzung zum anderes Ding ist, äh die der BND betreibt ja diese Satellitenabhörstation in Bad Aibling.Das ist auch ganz offiziell so, dass äh Kommunikation von Satelliten äh abgehört wird,dass da auch Daten von Glasfasern und von Frankfurt da Internetknoten ankommen und so, das wollen die nicht so wirklich zugeben und das erfährt man dann auch wieder aus der Süddeutschen, mit dem Namen AlconalÄh aber offiziell ist das da für Satelliten abhören,da hat sie gemeint, naja es äh auf deutschem Boden mit deutschen Mitarbeitern äh also ist das eine ziemlich deutsche Angelegenheit, ist ja auch im Auftrag des deutschen äh Nachrichtendienst, also geht da ja auch deutsches Gesetz, BND-Gesetz, ne,Präsidenten des BND Schindler gesagt und der meint nee,weil es ja im Himmel dieser Delitten und deswegen,müssen wir uns nicht an BND-Gesetz halten, weil die Kinder, die wir greifen die Telekommunikation ja da ab.
Tim Pritlove 0:08:54
Außerhalb des offiziellen Luftraums.
Andre Meister 0:08:56
Genau, völlig losgelöst von der Erde.
Tim Pritlove 0:08:59
Gott. Oh man.
Andre Meister 0:09:01
Genau und dann ging das ein bisschen hin und her. Sie hat gesagt, äh nee und der äh BND-Präsident hat gesagt, doch und äh übrigens, wenn du mir widersprichst, dann habe ich recht.Und deswegen ist das bis heute die offizielle Rechtsauffassung des BND, dass beim Satelliten abhören in Bad Aiblingen äh das BND-Gesetz nicht gilt.Was man auch in das größere Bild einordnen kann, denn in der allerersten öffentlichen Sitzung des äh Untersuchungsausschusses hatten wir drei äh,renommierte äh Verfassungsrechtler da, die gesagt haben, die komplette Auslandsüberwachung von BND ist auch rechtswidrig, weil die da nämlich so tun, als müssten die sich in Afghanistan nicht an deutsche Gesetze halten, müssen sie aber genauso. Die müssen da auch,selbst wenn sie Afghanen anhören, haben die auch Grundrechte, die sie genauso beachten müssen, schämen sie sich aber auch noch nicht drum. Insofern, dass das BND-Gesetz nicht nur.Ja, wie ist das der schöne Spruch aus den äh fast alle Menschen sind Ausländer, fast überall.Und dass man fast überall auf der Welt das deutsche Gesetz bricht ist das eine und jetzt bricht man es aber auch in Deutschland.
Tim Pritlove 0:10:02
Fragt sich jetzt, ob die Satelliten selber auch Grundrechte haben.
Andre Meister 0:10:05
Keine Ahnung, es gibt ja natürliche Personen und juristische Personen, keine Ahnung, du bist doch der Weltraum in Satellitenexperte.
Tim Pritlove 0:10:12
Gibt's auch noch so technische Personen oder so, die haben dann keine Grundrechte. Auweia!
Andre Meister 0:10:20
Genau, das sind dann so lustige Sachen, die man äh im Ausschuss erfährt.
Tim Pritlove 0:10:24
Ja, ich habe noch eine Frage zu dieser Veras Datenbank. Also du hast ja gesagt, das ist so ein bisschen Vorratsdatenspeicherung, also welche Daten äh wurde denn das gesagt? Welche Daten da jetzt tatsächlich drin landen? Also handelt es sich hierbei um TelefonverCare oder Internetverkehr oder beides.
Andre Meister 0:10:40
Ähm ich nehme an, Telefon und also äh Verbindungsinhalte.Was dann so wirklich Kommunikationsverbindungsinhalte sein dürften, wie Telefonate, Telefongespräche, SMS, E-Mails und so,Ähm es ist ein bisschen äh steht übrigens für Verkehrsanalysesystem. Ähm,es ist ein bisschen unklar geblieben, weil die äh die Datenschutzbeauftragte,BND, die war recht offen und die wollte das dem Ausschuss, sie ist ja auch verpflichtet, vor Eid äh unter Eid äh da auszusagen und wahrheitsgemäß und vollständig auszusagen.Sie wollte das auch tun, aber da kam dann immer mal 'ne Intervention, erstens hatte sie den Anwalt Johnny Eisenbergneben sich sitzen, wie die anderen BND-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorher auch und ich nehme an, der wird da auch weiter sitzenund dann sitzt hinter ihr noch Vertreter der Bundesregierung, namentlich Bundeskanzleramt, Innenministerium, dann sitzen auch irgendwelche Leute mit Militäruniformen und so und aus dieser Reihe kommen dann immer mal so äh hust, hust, dasdürfen sie jetzt aber nicht sagen, weil sonst ist das Staatswohl gefährdet. Äh und die.
Tim Pritlove 0:11:51
Sagen die so Lithry, also.
Andre Meister 0:11:53
Die halten die dann ab und unterbrechen die um bestimmte Aussagen zu tun,Das darf dann, wenn,nur in öffentlich in nicht öffentlicher Sitzung erfolgen und das ist dann dieser Zirkus mit alle packen ihr Handy in eine Blechdose und das wird auch noch Klassikmusik gespielt und die gehen überhaupt eine ganzin den Ausschusszahl des Auswärtigen Ausschusses, wo das alles ja also so ein Theater machen die da.
Tim Pritlove 0:12:20
So so mehrere Feridation, äh Käfige äh so ineinander.
Andre Meister 0:12:22
Genau. So ein, so ein Zirkus, äh das ging normale Nachrichtendienste hilft aber gegen die NSA wahrscheinlich nicht so wirklich.
Tim Pritlove 0:12:29
Abhörpuppe, ja.
Andre Meister 0:12:32
Genau. Insofern äh das kann ich jetzt nicht definitiv sagen, was da drin ist. Äh ich kann nur sagen, was sie angedeutet hat äh und da hat sie gemeint Metadaten äh in dem Moment äh.Protokoll war das so lang zueinander.Sind Metadaten aus Leitungen und inbe äh sind Kommunikationsinhalte.
Tim Pritlove 0:13:01
Da sind sie wieder, die schönen Meterdaten.
Andre Meister 0:13:02
Genau und die Metadaten werden von BND, das war auch eine ganz lustige äh Aussage von ihr, nicht nur äh von einer Zielperson und deren Kontaktpersonen und deren Kontaktpersonen,sondern auch noch von deren Kontaktperson und deren Kontaktpersonen gespeichert, also bis in die fünfte Ebene.Das ist ziemlich krass. Das fand ich eine äh sehr relevante Kernaussage von dieser ganzen Anhörung, also die äh BND.Ich mein, mal ganz abgesehen davon, dass ja ohnehin anlasslos alle abschnuschelt, äh aber dann in der Datenbankspeicher, wenn ein Selektor angeschlagen hat, man quasi entweder eine E-bekannte E-Mail-Adresse, IP-Adresse, ähm ähTelefonnummer oder so von einem, wie auch immer, Terrorverdächtigen oder überhaupt.Die Abteilung technische Aufklärung sorgt auf ihre äh auf der Webseite des BNT, stellen sie die Abteilung technische Aufklärung mit, ja wir machen das äh für die Information der Bundesregierung und zum Schutz von unserem Militär. Da steht noch nicht mal Terrorismus, aber,Der offizielleIst ja immer, das geht gegen die Terroristen. Also wenn sie dann einen Verdächtigen haben, wo der Selektor angeschlagen hat, äh dann werden nicht nur dessen Kommunikationspartner und wiederum dessen Kommunikationspartner, sondern das Ganze fünf Ebenentief,in dieser Datenbank gespeichert und ausgewertet.
Tim Pritlove 0:14:15
Das heißt, man sollte sich nicht nur Sorgen machen, wenn man jemanden kennt, der ein bisschen fishi ist, sondern man muss jemanden, äh es reicht schon, wenn man jemanden kennt, der vielleicht jemanden kennt, der vielleicht jemanden kennt, der vielleicht jemanden kennt, der vielleicht ein bisschen fishi ist.
Andre Meister 0:14:26
Genau. Genau so.
Tim Pritlove 0:14:28
Doch jetzt glatt mal drüber nachdenken.
Andre Meister 0:14:29
Nee, da brauchst du nicht drüber nachdenken. Äh du kennst mich und damit reicht das.
Tim Pritlove 0:14:34
Danke. Na toll.
Andre Meister 0:14:36
Und wir kennen alle Anne Roth und so. Wir sehen ja.
Tim Pritlove 0:14:41
Ja, ja, ja, ich glaube auch.
Andre Meister 0:14:42
So eine Verbindungen.
Tim Pritlove 0:14:43
Gefallen bin, ist eh alles vorbei.
Andre Meister 0:14:46
Hat die dann auch äh direkt gefragt. Also das ist dann so der Bekannte, der Bekannte, der Bekannte, von einem Mandanten, von einem Anwalt, ne, also so der Arbeitskollege vom Schwager vom Babysitter, vom Anwalt des Mandanten.
Tim Pritlove 0:15:00
Hörer uns kennt ihr ja jetzt auch schon ganz gut. Das war's.
Andre Meister 0:15:06
Ja, äh aber ist ja eigentlich nichts Neues. Wir wissen ja, dass wir alle überwacht werden.
Tim Pritlove 0:15:10
Ja, aber jetzt weiß man eigentlich auch immer mehr, also ich finde, was ich überhaupt so in letzter Zeit abgezeichnet habe. Ich meine, die ganze Debatte drehte sich immer so um NSA, NSA, NSE.Die hört alles ab et cetera und jetzt grade in den letzten Wochenkamen ja äh verstärkt einfach äh neue Informationen im Hinblick auf, ja wo kriegt sie denn die Information hierher? Na ja, vom BND.Und ähm mit solchen Datenbank äh Berichterstattung verfestigt sich ja im Prinzip das Bild, das ja eigentlich.Dieses Feindbild NSA, was sicherlich nicht unberechtigt ist, ja, sich im Prinzip genauso auf die Tätigkeit des BND auch erweitern lässt, oder?
Andre Meister 0:15:49
Ja, ich halt's auch äh für extrem ungünstig, dass dieser Ausschuss NSA Untersuchungsausschuss genannt wird. Ich nenne den, ich nenne den immer Geheimdienstausschuss,Geheimdienstuntersuchungsausschuss und hat angefangen, den einfach BND-Untersuchungsausschuss zu nennen.Klar William Benny hat auch in der zweiten Anhörung gesagt, der BND ist ein Wurmfortsatz der NSA und die ganzen Stories über enge Kooperationen ähm ja wir haben ja auch Alconal und so gelesensind ja bekannt die machen ähnliche Sachen, tauschen sich aus, arbeiten Hand in Hand und das ist Aufgabe nicht nur dieses Ausschusses, sondern auch der Medien zu belegen, was denn da tatsächlich passiert.
Tim Pritlove 0:16:31
Hm. Jetzt gab's ja da noch ähm so einen anderen äh Vorfall im Rahmen dieses BND-Ausschusses, da bist du dann selber auch mal so ein bisschen zum kleinen Medienst da geworden.
Andre Meister 0:16:45
Ja, ähm ja, also fast. Äh also wir haben.
Tim Pritlove 0:16:50
Begleitung. Schutzbewohlen.
Andre Meister 0:16:55
Äh so am Anfang der Sitzung, ich setze mich wie immer aufm Platz ganz vorhin und da, wo der Strom ist, weil man muss ja über viele Stunden äh mitbloggen und da hält der Akku nicht.Äh hinter mir noch ein Journalist, neben mir auch noch ein Journalist und dann stelle ich fest, äh dass ich in der dritten Reihe äh hinter mich äh einen einen Polizist setzt, einen.Beamte oder der Bundestagspolizei, die Bundestagspolizei ist ja eine eigene Polizeibehörde.Hörte dann Knopf im Ohr und äh einen nur ja halb gut aussehenden Anzug und so eine grüne Karte, die ihn als Polizist äh ausweist und dann habe ich ihn gefragt, Bundestagspolizist, ne? Jap.Ja, sind sie jetzt für uns hier? Mhm, sieht so aus, ne? Dann habe ich gesagt, echt jetzt und für wen von uns dreien? Wir saßen da in so einer kleinen Gruppe, wenn Journalisten.Jetzt sage ich nicht und dann habe ich gesagt, ja, sind jetzt wegen mir hier. Na, wenn ich mich umsetze, kommen sie dann mir hinterher. Ja.Und äh das habe ich dann erstmal war ich ein bisschen geschockt, was soll das.
Tim Pritlove 0:17:59
Also der saß unmittelbar hinter dir oder nochmal so zwei Reihen.
Andre Meister 0:18:02
In in zweiter Reihe unmittelbar hinter mir saß ein Journalist von Golem und hinter ihm äh saß der äh Bundestagspolizist. Aber der hat mir dann gesagt, es geht um mich.
Tim Pritlove 0:18:13
Aha, einfach so.
Andre Meister 0:18:16
Ja weiß auch nicht so genau warum, dann habe ich das mit in meinen Block ja da mit aus dem Ausschuss äh habe ich das da reingeblockt äh mit,dem Zusammenhang gerade wenige Stunden davor, also vor der Sitzung hat der Ausschussvorsitzende Sensburg noch die Arbeit der Medien gelobt und die CDU hat gesagt, ja wir brauchen ja keinen Livestream, weil es gibt ja einen Liveblock.Ähm ja und unsere Berichterstattung wäre exzellent und sowas, ne, setze ich mich da hin, habe einen Kopf hinter mir,Das getwittert, äh nichtäh ja auch getwittert und geblockt und dann kommt der Leiter des Ausschusssekretariats zu mir und hat gemeint, ja, Entschuldigung und äh das geht hier gar nicht um sie, sondern irgendwie die sitzen ja immer im Raum, das kennen sie ja äh und da habe ich gesagt, ne, aber der hat mir gesagt, dass es um mich geht.Und dann meinte er, naja, ihr Name ist halt bekannt. Und da habe ich gedacht, wat? Ja.
Tim Pritlove 0:19:08
Das will man ja wohl hoffen, dass der Name bekannt ist, aber auch der alle anderen Journalisten.
Andre Meister 0:19:14
Ja, aber genau, wenn da äh Leinendecker oder Maskulo drin gesessen hätten, die äh die Story gebrochen hätten, äh dann glaube ich kaum, dass der Name ist auch bekannt, dann glaube ich kaum, dass die einen Kopf hinter sich gesetzt äh bekommen.Ich weiß auch nicht so genau, warum das äh passiert ist. Ähm kann mir nur mein Teil denken, wir haben's ja nun mit Geheimdiensten zu tun. Die haben.
Tim Pritlove 0:19:36
Noch irgendwas mit mit dass dass sie Angst hatten, dass so Flyer verteilst oder irgendwie sowas.
Andre Meister 0:19:40
Das ist, ich habe vier Begründungen gehört, warum das war. Also mal ganz abgesehen davon war das immerhin sowieso nicht persönlich gegen mich, was ich aber dann von den Aussagen von den beiden äh anders habe, dann die erste Aussage war, dass ich keinen Livestream mache.
Tim Pritlove 0:19:54
Wessen Aussage war das jetzt?
Andre Meister 0:19:55
Na, von dem Kopf und von dem Ausschuss Sekretariatsleiter und dann später auch der Bundestagspressestelle.Aber zum Beispiel meine Webcam am Laptop Network ist ohnehin abgeklebt, schon lange vor, Snowden. Äh Mikro ist da wahrscheinlich drin,aber das ist eh immer auf müde geschaltet. Die zweite Aussage war dass ich die Ordnung also dass niemand die Ordnung im Saal stört.Dann war es weil ich irgendwie so 'nen Snowdensticker einstecken hatte die ich immer einstecken habe auch bei allen vorherigen Sitzungen und die Angst hatten, dass ich die runterwerfe und jetzt gestern die neueste Begründung war ähm da war das da man von dem Platz wo ich sahäh Fotos von den BND Mitarbeitern machen konnte mit dem Smartphone äh und die ja wohl nicht gemacht und an die Öffentlichkeit ähäh ja veröffentlicht werden dürfen, weil die sonst enttarnt werden und das dann könnte man die nicht mehr öffentlich anhören. Also das war dann aber auch die vierte Begründung, äh dass,geht so ein bisschen hin und her. Ähm ich werde das nicht auf mich sitzen lassen. Ich werde mich dagegen bähen. Ähm,Ich nehme das nicht, ichAlso ich kenne das aus anderen Zusammenhängen, das kann manchmal so ein Wink mit dem Zaunfall sein, vor allem nach der Story sind die alle ein bisschen unruhig. Und auch die Abgeordneten, denen wurde ins Gewissen geredet. Äh das liegen ja gar nicht geht, auch wenn man den ganzen Ausschluss in einem Liege äh verdankt. Ähm.Ich ich werde mich davon nicht einschüchtern lassen, aber viel wichtiger ist, es geht gar nicht um mich,Ich hoffe auch, dass sich niemand anders davon einschüchtern lässt, die Ausschusssitzungen sind öffentlich, da kann man einfach hingehen, zumindest die Abgeordneten freuen sich auch über Öffentlichkeit.Genau und mal um das in Relation zu sitzen. Ich hatte jetzt das war so ein bisschen bildhaft. Ich hatte halt einen Kopf hinter mir sitzen. Aber eigentlich das ganze Thema von dem Ausschuss ist ja auch, wir werden permanent alle überwacht.Also ich finde die Aufregung da, also schön, dass der Karib Biermann das auf Zeit online aufgegriffen hat, aber das eigentliche Ding ist ja, wir werden alle permanent überwacht. Jetzt war's halt nun mal sichtbar.
Tim Pritlove 0:21:56
Ja. Wie wie muss man sich denn überhaupt die Präsenz dieser Bundestagspolizei im Normalfall äh vorstellen? Also sind jetzt wirklich in jeder öffentlichen Anhörung immer Bundestagspolizisten auch anwesend.
Andre Meister 0:22:09
Ja, ich glaube, ähm die ja, die die sollen halt tatsächlich die Ordnung im Saal äh wahren. Und wenn da jemand äh von der Bühne rumpöbelt oder manchmal sind.
Tim Pritlove 0:22:20
Das ist auch nachvollziehbar.
Andre Meister 0:22:21
Sind auch Glasflaschen verboten, manchmal nicht und so, je nach je nachdem. Ich dachte, meine Matte nicht mit reinnehme, aber dann darf ich mit drinnen eine Matteflasche kaufen.
Tim Pritlove 0:22:29
Aber ist ja jetzt auch nicht so, dass sie jetzt besonders aufgefallen äh wär's, dass sie jetzt irgendwie besonders viel Flyer verteilst, oder? Also.
Andre Meister 0:22:36
Nicht im Bundestag, ne, das,habt ihr auch am Eingang gezeigt und ich war ja auch das fünfte Mal in diesem Ausschuss und so, das mit den Flyern habe ich noch nie gemacht. Normalerweise sitzen die irgendwo ruhig im Hintergrund äh und langweilen sich oder spielen auf ihrem Smartphone rum oder manchmal versuchen sie auch dem der Sitzung inhaltlich zu folgen.
Tim Pritlove 0:22:53
Du hast das jetzt aber auch wirklich noch nie gesehen, dass die jetzt überhaupt in diesem Pressebereich, ist das ein separater Bereich? Nee, das ist einfach normale Tribüne und die Presse mischt sich quasi mit allen anderen Besuchern. Und ist das überhaupt üblich, dass die.In dem Bereich überhaupt sind.
Andre Meister 0:23:10
Ja, die sind da öfters mal.
Tim Pritlove 0:23:12
Okay. Aber wie bist du denn dann darauf gekommen den anzusprechen? Also was war jetzt.
Andre Meister 0:23:16
Der war direkt hinter mir, der war der der war die bisher nicht, der hat mich angestarrt und später nachdem der weg war, so nachdem wir uns beschwert haben, eine Stunde später ist er auch woanders hin. Das heißt er in der Mitte vom Raum und hat sich aber so hingesetzt, dass er die ganze Zeit zu uns rübergeguckt hat und so.Also wenn ich den Kopf hinter mir habe, das fällt mir schon auf und dann spreche ich den auch an.
Tim Pritlove 0:23:36
Okay. Und was wird da jetzt so, also ich meine, du hast halt Protest auch eingelegt beim Bundestag.
Andre Meister 0:23:43
Ja, ich habe mich äh beim Sekretariatsvorsitzenden, äh der hat mir eine Mail geschickt, dass die auf seinen Auftrag tätig waren und äh dass das alles nicht so gemeint war und dass es nicht um mich ging, da habe ich ihm eine lange Mail geschicktdass ich unter Zeugen seine und die Aussage des Kopfs haben, dass es sehr wohl um mich ging.Und ich gerne mal gewusst hätte, ob das seine eigene Entscheidung war oder ob da irgendeine andere Behörde im Zuge der Sicherheitsüberprüfung, die man da vorher machen muss, ihnen das gesagt hat, leider noch keine Antwort,dann irgendwann hab ich 'ne Anruf von der Pressestelle des Bundestags gekriegt die haben sich total entschuldigt denen ist das peinlich den ist die Arbeit der Medien da total wichtig die haben sich auch bedankt für die Berichterstattungdie kamen dann aber auch nur mit den Ausreden, das ging nicht um mich und wird nicht wieder vorkommen so ähnlich,Abgeordneten sprechen das nochmal an, äh die sagen auch alle, das geht nicht äh aber ja ich bin in Gesprächen mit äh Anwälten,und vielleicht, das ist noch nicht ganz spruchreif, vielleicht ergibt sich da noch was juristisch dagegen vorzugehen.Wie gesagt, es geht nicht um mich, das soll auch äh keine Schule machen, da soll jeder äh ohne sich ein Geschichte zu fühlen, äh teilnehmen können.
Tim Pritlove 0:24:50
Äh der Beitrag von Köln Biermann darf Zeit online, der war ja auch relativ klar positioniert, dass äh das hier im Prinzip noch Vorzensur riecht, die halt genauso wenig äh.Erlaubt ist, wieZensur und das in dem Moment, wo halt, ne, ist mal die klassische Situation, Einschüchterung von Berichterstattung, so nach dem Motto, ja, wir haben nicht im Auge, das ist natürlich das, was jetzt hier aus den äh Ritzen quillt bei dieser ganzen Story und das kann ähnicht schön sein.Nochmal ganz kurz bei dem äh Ergebnissen aus diesem Untersuchungsausschuss. Wir haben ja schon angesprochen und hier auch äh letzte Woche schon behandelt. Die News um äh Alconal,Die also im Prinzip,eine Story ist, dass eben die Daten, die die NSA vom DCX ähm erhalten hat, vom BND erhalten hat, nämlichwie eben auch schon kurz nochmal angesprochen über den Umweg äh Bad Aibling, also der vom BND betriebenen Abhörstelleund ähm da gab's jetzt nochmal so einen Leak in Anführungsstrichen, was von einem SPD-Abgeordneten kam namens Christian Fliesek.Dass die NSA.Daten zwar erhalten hat, aber das dann selber auf eigene Initiative gestoppt habe. Das war jetzt eine Aussage auf Basis von Dokumenten, die er dort gesehen hat,und dort hieß es, die Datenfilter des BNDs seien äh zu stark und sie hätten damit in der nichts anfangen können.Ist jetzt eine windige Story. Einerseits ist halt die Frage, ja, also klingt das jetzt realistisch, dass quasi der BND dann doch äh äh vorgefiltert hat und andererseits,was davon gehört, wie es diesem Abgeordneten jetzt geht, weil es gibt jetzt wohl auch die Debatte darüber, ob er das halt sagen dürfen.
Andre Meister 0:26:51
Genau. Ähm also ist ja,nochmal zur Erinnerung, die Abschnuschelaktion des BND am DCS und bestimmt auch anderen äh Knotenpunkten und Glasfasern. Äh die Daten gehen von dort nach äh die Zentrale im Pullach,und dann gibt's bei all diesen ob das jetztähm Satellit oder Glasfaser ist, verschiedene Filterstufen. Das erste ist tatsächlich so eine äh Blacklist, das ist dieser G zehn Filter,dass Daten von Deutschen, weil der BND ist ja ein Auslandsgeheimdienst und darf theoretisch keine Datendaten deutscher.
Tim Pritlove 0:27:31
Technisch betrachtet. Wir gucken mal, ob da das DE Domain drin ist. Mhm.
Andre Meister 0:27:35
Das das ist der große Running Gag, dass wir auch aus einigen Dokumenten so haben. Äh das wird nicht alles sein, äh aber tatsächlich ist da unter anderem dabei, ist eine deutsche IP-Adresse,Ist das eine E-Mail von der DE Domain äh oder ist das eine Telefonnummer mit einer Plus vier neun und so. Die ist die sind noch komplexer, aber das ist auch Bestandteil davon. Äh und,danach in einem zweiten Schritt gibt's noch äh so Whitelist mit den Selektoren und Selektoren sind eben verschiedene Identifikationsmerkmale, wie eben'ne Telefonnummer, 'ne E-Mail-Adresse, 'ne IP-Adresse, 'ne Gerätenummer oder auch 'näh eine Browser-ID und so. Es gibt da, es gibt Dutzende, äh die NSA hat bestimmt mehr als dutzende, wahrscheinlich über hundert Selektoren,die dann aus diesem großen Pool nochmal rausgefiltert werden und,ähm leider haben sind die Alkoholakten nicht öffentlich, deswegen können wir uns nicht aus den Primärquellen äh informieren.Aber soweit ist das verstanden habe, stand in dem Bericht der süddeutschen, ähm dass,die der BND an die NSAnicht nur die G zehn gefilterten Daten gegeben hat, äh die also der G zehn Filter ist der äh filtertDeutscher raus und ist so fünfundneunzig Prozent äh genau, ihr hattet das ja letztes Mal ganz lustig, wenn euch jemand fünfundneunzig Prozent Uptime verkauft, dann kann er seinen Laden eigentlich gleich wieder zumachen,Ähm.Sondern ähm der, also es ist klar, dass nicht nur bei Glasfaser, sondern auch bei Satelliten äh der BND Selektoren von der NSA kriegt,und eben nach bestimmten Handynummern, E-Mail-Adressen und so weiter in den Datenströmen filtert raussucht und die dann an die NSA gibt. Jetzt klang das in der Süddeutschen so, die äh äh NSA kriegt alles, was G zehn gefiltert ist.Und äh das hat einige Bälle gemacht äh in der Öffentlichkeit, aber natürlich auch in diesem Ausschuss und dann gibt es jede Woche äh,meist vor dem Ausschuss Pressegespräche von den einzelnen Fraktionen, von den Obleuten der Fraktionen äh in dem Ausschuss.Und letzte Woche ja war natürlich das Thema und da hat der Obmann der SPD in dem Ausschuss das ist der Christian,ähm eben den versammelten Journalisten gesagt, ja das ist nicht,weil der BND, also das wurde nicht eingestellt, weil dem BND das rechtlich zu heikel war und weil der Filter nicht funktioniert hat, sondern weil der Filter so,dass die NSA nur so wenige Daten erhalten hat, dass sie die ohnehin schon hatten und dass das äh ja unbrauchbar für die Wahl oder so.
Tim Pritlove 0:30:15
Auch schenken konnten.
Andre Meister 0:30:16
So war die Story dann von Christian Flieseck nichts Genaues, weiß man nicht. Ich war da auch nicht in der Sitzung dabei, weil normalerweise sind diese Pressefeld eine ziemlich langweilig, habe mir das ein, zwei Mal angeguckt, aber da kam nicht wirklich was Neues rum, deswegen,auch noch andere Sachen zu tun, äh habe ich mir das nicht weitergegeben. Aber äh der Kollege von Golem,hat sich da reingesetzt und dieses Statement von dem veröffentlicht, das wurde dann auch gleich auf Zeit online gecrosset und das ging dann auch so ein bisschen rum.Und auf einmal hatten wir irgendwie die Situation, dass nicht irgendjemand aus der Geheimschutzstelle oder die Süddeutsche mit irgendwelchen Quellen, das Rechercheteam,berichtet, sondern auch äh in Abgeordneter aus dem Ausschuss, der in diese Geheimschutzstelle gehen,und diese Dokumente lesen darf ähm der Presse neue Sachen darüber erzählt hat.Und das war wohl 'ne ganz schöne Rummel, denn wie gesagt zwar verdanken wir diesen ganzen Ausschüssen, die ganzen Erkenntnisse einem berühmten Liga,aber das ist ja alles streng geheim und Licken ist verboten und genauso wie Rasen betreten, deswegen äh sollte er das lieber nicht machen.
Tim Pritlove 0:31:22
Und denkst du, dass der Herr da Konsequenzen zu befürchten hat.
Andre Meister 0:31:27
Soweit ich höre hat der tatsächlich gesagt bekommen du du du so nicht.Ich war jetzt aber bei den Sitzungen nicht mit dabei, äh aber das kann ich mir sehr gut vorstellen, was dann jetzt daraus folgt,das weiß ich auch nicht so genau aber natürlich ist haben die Dienste selber kein Interesse dass das veröffentlicht wird und wahrscheinlich gibt's auch ein Gesetz das sagt streng geheime Sachen an die Presse geben ist nur so halb legal.
Tim Pritlove 0:31:58
Gut.Gab's auch eine neue Meldung aus dem Hause diese Publikationen, wo Greenboys,Ist da auch glaube ich auch mit dabei, ne? Genau. Also quasi die ganzen.Snowden-Dokument ohne ähm sich zusammengetan haben, nachdem ja früher vor allem Grünwald somit äh Guardian zusammengearbeitet hat.Und da erscheinen ja dann immer mal wieder neue ähm.Neue Artikel in dem Moment, wo eben wirklich neues Material aus dem Snowden, Archiv aufgearbeitet wurde, was jetzt neu dazukam, unter dem Titel Core Secrets war quasi,die Schilderungen, dass die NSE auch Sabotage nicht scheut und ähm ordentlich ähm Aufwand betreibt.Um sich Zugang zu Netzen zu beschaffen. Das Ganze war noch ein bisschen eingebettet in die Information, dass es auch nochmal so eine,mindestens eine zusätzliche Geheimhaltungsstufe über topsecret äh zu geben scheint mit dem schönen äh Begriff exceptionaly compartmented Information, also das ist wirklich.ECI. Ja, also so geheim war gestern, ja, also äh heute sind äh heute ist Information außer äh ordentlich äh tja, wie setzt man denn das jetzt am besten?Geschottet, ja? Und ähm.Im Rahmen dieser ganzen ECI-Geheimhaltungsstufen sind also jetzt im Rahmen der der der Veröffentlichung der Dokumente wiederum,ja Sachen auch,wieder hervorgekommen, die auch teilweise schon berichtet wurden teilweise vermutet wurden, dass nämlich die NSL ganz erheblich da unterwegs ist,Mit Firmen zusammenzuarbeiten, um deren,Krypto zu schwächen, ja, das ist so Stichwort Key Scrow, beziehungsweise ähm die etwas verborgene Variante, sprich nicht eine offizielle Hinterlegung eines Teilschlüssels, was ja ist, sondern,ähmdas Belassen von Informationsschwächen oder das Einbringen von Informationsschwächen oder von Algorithmus äh Schwächen zum Beispiel indem man Zufall Zahlen, Generatoren nimmt, die eben nicht so zufällig sind, äh wie man's haben will. Sowas wird immer wieder vermutet in Chips.Beziehungsweise eben auch, was den Algorithmus selber betrifft, dass einfach äh Hashing Algorithmen genommen werden, bei denen die NSA schon diese Information hat, dass dortäh Schwächen vorliegen. Es gab ja ein entsprechende Vermutung einer ähnlichen Zusammenarbeit mit RSA. Das ist.Weiß nicht ganz genau, so richtig belegt.
Andre Meister 0:34:57
Das hat das ist nicht widersprochen, das hat Reuters letztes Jahr gebracht und die haben da auch 'ne Summe von zehn Millionen Dollar oder so an die Summe erinnere ich mich noch nicht ganz genau.
Tim Pritlove 0:35:05
Also RSA hat dem Widerspruch, ne? Es gab ja dann auch.
Andre Meister 0:35:08
Ja, äh die Firmen widersprechen dem immer alle, aber die NSA hat in äh nicht wieder äh widersprochen,es gab ja dann auch in der äh Community, ist glaube ich die das Major-Concent, also es gab ja dann auch diese,von RSR, RSA Security, wo sich eben einige Leute geweigert haben, äh da mitzumachen, dahin zu gehen, eben Bayreuthers ein paar Wochen vorher diese Story gebracht hat und weil das sehr plausibel ist, wie alles von den Snowden-Dokumenten, was wir bisher wissen,wie so ziemlich nichts von dem offiziell widersprochen wurde. Da heißt's ja nur, aber wenn das falsch gewesen wäre, hätten die sofort äh,Klagen und sowas, so ein Verleumdung, Falschdarstellung äh dran. Also auch die Reuterstory,außer von ja natürlich weiß ich von nichts, aber das ist ja auch ein Problem, denn wenn sie was wissen, dann dürfen sie ja auch nichts sagen, das sehen wir auch beim Ausschuss, wenn dann der Leiter vom äh Dezix kommt, dann ist der,vom deutschen Gesetz verpflichtet unter Eid dem Ausschuss die Wahrheit in die vollständige Wahrheit zu sagen aber in der Kooperation mit dem ist er verpflichtet niemals nur irgendjemand auch nur einzudeuten dass es sowas gibt. Das wird noch eine spannende rechtliche FrageGenauso wird es die Domentis von Reuters sehen. Natürlich können die Öffentlichen nicht sagen, naja, Entschuldigung, äh im Übrigen ist unsere Aktie könnt ihr gleich in den Keller schießen.Also ja, es ist bekannt, äh dass die NSA auf verschiedenen Stufen ähm Krypto sabotiert,schon in in der Konzeptionsphase, dann in der in der Internet-Engineering Testforce und so,äh an den Algorithmen äh in den Standards, dann aber auch in der Implementierung,Wir hatten letztes Jahr äh einige Stories, äh das war auch von Glen und auch im äh Guardian.Ähm dass äh sie ja Firmen infiltrieren,um dort schwächere Standards einzusetzen, teilweise mit offizieller Kooperation, teilweise wissen die Firmen auch gar nichts davon,die schicken dann einfach NSA Mitarbeiter als normaler Mitarbeiter in die Firmen das ist dann auch gut, damit der der Cheffirmenchef sagen kann ich weiß von nichts.Ähm aber das war und eine so äh eine krasse Story war auch noch das Abfangen von Paketen,Wenn man sich im Onlineshop eine Hardware klickt aber auf den Selektor in der Liste hat, dann blinkt irgendwo eine Lampe und dann kommt das Paketein zu einem besonderen Paketstation und da wird dann noch ein kleiner Chip eingebaut oder ausgebaut je nachdem und dann kommt's zu dir. Aber bisher,war so die Story, dass das auf US-Boden mit US-Firmen passiert,und jetzt die neue Story von den Kurs Secrets ist eben, dass das auch weltweit passiert,unter anderem, da wurden drei äh Staaten namentlich genannt China, Südkorea, aber eben auch Deutschland.Also die NSA ähm arbeitet auch mit äh was heißt, arbeiten mit deutschen Firmen zusammen, infiltriert äh deutsche Firmen, hat auch äh wahrscheinlich so eine Paket,Abfangstationen in Deutschland,und das ist jetzt die News aus diesen, diese Geheimatstufe kannte ich auch nicht, so nach VSNF DE und topsecret und darf nur der Präsident wissen, gibt's dann eben auch nochexception League,apartmented Information. Äh darauf haben sie ein bisschen gewartet, bis jetzt äh der Film von Laura rauskommt, weil in diesem Zusammenhang äh da wird das, soweit ich weiß, auch drin genannt.
Tim Pritlove 0:38:29
Genau, da gibt's ja jetzt auch wieder so eine ganze Reihe von neuen äh Abkürzungen, die man da äh lernen darf, unter anderem Tarex, äh Target, Exploitation, das betrifft wohl im Wesentlichen diese Hardware äh Attackenähm geben jetzt auch in Südkorea, Deutschland eben China äh hier nachgewiesen wurden oder dokumentiert wurden.Ja, das äh ich weiß gar nicht, was man dazu überhaupt noch alles noch äh sagen soll, ja.
Andre Meister 0:39:00
Ja, das ist ein bisschen.
Tim Pritlove 0:39:01
Es ist wirklich.
Andre Meister 0:39:02
Es ist normal geworden, oder? Ja, das ist so eine News, vor zwei Jahren und das ganze Internet hätte sich zwei Wochen lang aufgeregt,Nach einem anderthalben Jahr Snowden News ist das so wie wieder den Baustein. Ja, haben wir es doch alles schon immer gewusst. Krass, oder?Ist normal, dass die komplette digitale Welt von den Diensten sabotiert wird.
Tim Pritlove 0:39:26
Ja, es ist,ja, es ist wirklich echt, echt krass, ja. Äh, vor allem, wenn man sich mal so vorstellt, es würde jetzt jemand mal, das wird hoffentlich auch hoffentlich auch bald mal passieren, ne, aber irgendwann.Keine Ahnung, irgendwann sind ja dann vielleicht dieses Dokumente auch mal abgearbeitet, wenn wir sie hängen jetzt schon seit über einem Jahr an diesem Tropf und äh es kommt immer noch wieder was Neues raus und äh es fügt sich halt immer mehr zu einem Bild. Was ich in gewisser Hinsicht auch, also ist ja nicht so, dass das jetztvorgehalten wird. Das ist einfach sehr viel Material,überhaupt erstmal aufgearbeitet werden muss, gelesen werden muss, verstanden in Bezug gesetzt werden muss et cetera. Ich finde es insofern schon sehr bemerkenswert, wie dortäh gearbeitet wird von diesem Kernteam und anderen ähm Beteiligten, Journalisten, dass sie es überhaupt geschafft haben, dass so.Aufeinander aufbauend auch in gewisser Hinsicht äh zu präsentieren, wäre das alles auf einmal irgendwie gekommen, was er unmöglichüberhaupt zu fassen gewesen wäre, ähm wäre, glaube ich, die Wirkung auch nicht so nachhaltig. Und es macht so ein bisschen so den Eindruck, als ob wir noch in einem Jahr hier sitzen und es kommen nochmal neue Erkenntnisse, äh weil einfach so viel passiert, ja. Es ist ähm wirklich ähm.Krass und äh finde es auch immer wieder erstaunlich.Wie solche Behörden dann auch in so kurzen Zeiträumen, weil wir reden ja hier wirklich auch jetzt im Prinzip von Sachen, die,nicht sehr viel älter als zwei, drei Jahre sind und die aber auch alle irgendwie erst in diesem Jahrtausend so richtig begonnen haben. Also so einen Zeitraum von zehn,zehn Jahren eigentlich so 'ne Dekade was so 'ne Organisation oder die ganzen Geheimdienste an sich überhaupt,Alles so unternehmen und in Bewegung setzen und miteinander in Korrelation setzen, wo man schon fast nicht die Möglichkeit hat, das überhaupt zu verstehen, wenn man's erzählt bekommt, geschweige denn sich zu stellen, was es überhaupt für eine logistische.Organisatorische Aktion ist, das alles überhaupt erst mal loszutreten, beziehungsweise überhaupt auch diese kriminelle Dynamik äh äh zu zu entwickeln, das auch alles zu betreiben, ja. AlsoähmIrgendwann wird's dann vielleicht mal so einen schönen Film geben, der dann äh mit tollen drei D Animationen uns äh all diese ganzen Abkürzungen und Aktivitäten in Zusammenhang bringt und dann äh,wird das bestimmt ein ganz spannender Kinoabend. Ob das dann in irgendeiner Form von der Menschen und dem politischen System mehr verstanden wird, ähm,Da habe ich mittlerweile so ein bisschen meine Zweifel, weil eigentlich jeder, der jetzt auch grade im deutschen politischen System unterwegs ist,diese mit, na ja, die der Amerikaner machen da was und wir können ja nichts dagegen tun und wir müssen ja gut Freund sein, die es irgendwie die verblasst und er setzt sich zunehmenden Maße in so ein.Five Eis hin, Five Eis her, ähdas westliche politische System hat sich im Prinzip schon zu so einer Art Gesamtgeheimdienst zusammengetan, der äh auch gedeckt wird von allen Regierungenwer auch immer an eine Regierung kommt,Ja, äh da fällt mir immer wieder dieses gleiche äh Zitat ein hier von dem ähm amerikanischen.So peinlich, er ist ja auch schon gestorben. Ja, also dieses neuer Präsident wird gewählt, so und als erstes wird er in so einen Raumgeführt, wo eben dieser Film gezeigt wird. So, hier aus einem anderen Winkel, den man bisher noch nicht kannte und wenn der Film zu Ende ist,Eddy Questions und ich glaube,So eine ähnliche Prozedur dürfte es hier in Deutschland auch geben, aber hier irgendwie erst mal Bundeskanzler äh wird oder auch nur so halbwegs in irgend hinter irgendeine Tür geführt wird, die mehr als zehn Zentimeter dick ist, dann kriegt man auch irgendwie so einen Film gezeigt und ich weiß gar nicht, ob manob man den überhaupt sehen will.
Andre Meister 0:43:20
Ja tatsächlich äh die Obama war ja auch die große Hoffnung aller Bürgerrechtler,und wir sehen, dass er in bestimmten Bereichen sogar noch viel schlimmere Sachen macht, als sein äh Vorgängeräh und auch die äh deutsche Aufrüstung des BND und Zusammenarbeit mit dem äh mit der NSA äh wurde von Rot-Grün gemacht.Nach es gibt da so ein Geheimnis mit dem was der BND Präsident damals mit der NSA unterzeichnet hat und das ist die juristische Basis dieser extrem engen Kooperation. Das geht alles auf äh Schröders Kanzlerschaft zurück.
Tim Pritlove 0:43:54
Hm.Einen Film auf jeden Fall äh gibt es jetzt schon, auch wenn wir ihn noch nicht gesehen haben, aber andere Leute haben das schon getan und zwar aus dem selben Hause, über das wir hier schon die ganze Zeit sprechen vonein ja Dokumentationsfilm über Snowden und die erste Zeit ähm danach,Citizen vor, heißt der Film,benannt nach dem Nickname, dem sich Snowden selbst gegeben hat, als er äh das erste Mal kontaktiert hat. Das waren so die ersten verschlüsselten E-Mails. So fängt auch ein Trailer an, den man sich äh derzeit anschauen kann, wo dann erstmal so.Commander ein und,PGP, hm so richtiger Nerdpoint eigentlich, ne? Schon interessant, wo wir äh gelandet sind. Ja und ähm dieser Film wurde jetzt bisher in den USA gezeigt.Was hast du verstanden, wie der das Release jetzt aussehen soll? Wie lange wollen Sie da warten?
Andre Meister 0:44:53
Das kommt jetzt also ähm letzten Freitag war Premiere auf einem Filmfestival in New York Cityauch anwesend war und äh ein paar andere Kumpels aus New York und ja demnächstäh ich glaube, kann's nicht sogar sein, dass der vierzehnte irgendwie war oder so oder der vierundzwanzigste. Also noch in diesem Monat äh geht das los natürlich erstmal mit,Kino, aber es steht zu erwarten, wie das so ist in diesem Internet, dass vor allem bei,die an Netzthemen sind, dass der dann auch früher oder später auf der Piratenbucht des Vertrauens auftaucht.
Tim Pritlove 0:45:33
Okay, hier habe ich die Information. Am sechsten November in deutsche Kinos.Ja, aber die Frage ist halt nicht, wann er in deutsche Kinos kommt, sondern auf deutsche IP-Adressen und äh na gut, aber das wird sich dann halt von alleine lösen. Hoffen wir, denken wir, wissen wir.
Andre Meister 0:45:49
Ja, äh ich bin gespannt. Äh Laura hat ja vorher auch schon zwei äh Filme gemacht in dieser Reihe. Äh my Country, my Country, über ähmden US-Krieg im Irak äh und le Off äh über Muslime in den Staaten und Guantanamo. Und das ist der Dritte in der Reihe,und den hatte sie schon angefangen der Weltöffentlichkeit aufgetaucht ist ja,habe äh mal kennengelernt und so ein paar Leute, die mit dem Film zu tun haben. Ich bin sehr gespannt äh und erste Leute äh die die Premiere in New York gesehen haben, haben gemeint, ist sehr bewegend. Äh dann sollte man sich unbedingt anschauen.Trailer auch dann so Berlin.Wieder porträtiert wird, aber das Berlin ist ja eh das neue für die oder so.
Tim Pritlove 0:46:43
Na ja, auf jeden Fall ist es äh so der die Versteckhöhle für alle Animal Number Ones, die wir derzeit so in USA ausmachen können, ne. Ja, ob das so gut ist, weiß ich auch nicht, aber so ist es nun mal, ne.Ja, ähm kommen wir zu ähm.Und zwar zunächst einmal Termin, die wir verschlafen haben. Letztes Mal hatten wir hier nichts anzukündigen, hätten wir aber äh eigentlich gehabt, haben wir aber verpennt, hat uns drauf keiner hingewiesen, dass für dich aber jetzt niemandem die Schuld zu schieben, selber äh,es gab eine Demo und zwar gegen TTIP, das geplante Freihandelsabkommen zwischen,Der EU und den USA, nicht nur den EU und USA, sondern im Prinzip gibt es ja eine ganze Reihe solcherAbkommen, die geplant sind. Hier zeichnet sich im Prinzip so eine neue, globale wirtschaftliche Vernetzung ab, das heißt ähnliche Verhandlungen laufen auch mit Japan, mit Kanadain vielen anderen Ländern. Und ja, der Streit ist ja hier ganz klar der äh um die Art und Weise, ähm wie,dort verhandelt wird und natürlich auch worüber verhandelt wird, auch wenn man eben nicht genau weiß warum, weil es wird dem geheim verhandelt. Es gab jetzt eine Demo gegen TTIP in ja angeblich über tausend Städten. Ich habe mich nachgezählt, aber offensichtlichschon einiges in Bewegung gesetzt, in Deutschland auch. Ich weiß gar nicht, wo warten? Hast du das irgendwie mitbekommen?
Andre Meister 0:48:08
Auch noch in der Tagesschau gesehen.
Tim Pritlove 0:48:09
Also wir sind.
Andre Meister 0:48:10
Verschiedenen Städten, glaube ich.
Tim Pritlove 0:48:11
Genau, wir sind unterinformiert und äh prallen das an. Also wenn ihr von solchen Sachen ähm Bescheid wisst, könnt ihr das hier gerne ähm,stecken, dann können wir das vielleicht auch mal vorher ankündigen. Aber man kriegt ja nicht alles mit. Ja, diese ganze TTIP-Nummer müssen wir hier,schon auch nochmal aufgreifen, da suchen wir noch nach den richtigen Gesprächspartnern. So oder so, es gibt da einen interessanten,Artikel, auf den man vielleicht nochmal verweisen kann auf Zeit Online von Sven Gigold, von den Grünen, der diesem ganzen TTIP-Ding ähm,sehr aktiv ist, der auch äh zu der Gruppe gehörte, die ähm dieses Verhandlungsmandat der EU,für die TTIP-Verhandlungen mit der USA vor dem Jahr schon äh geliebt hat und da tätig EU.Das Dokument soll ja jetzt im Prinzip auch,öffentlich gemacht werden, was ganz lustig ist, ja, es ist irgendwie schon öffentlich und jetzt ähm preist sich quasi die EU mit dieser äh Transparenzinitiative nurEin Verhandlungsmandat ist halt das eine, das ist nicht mehr als ein Notizballwo drauf steht, na ja, wir könnten ja mal darüber reden und das sind so erstmal jetzt in der ersten Verhandlungsstufe das, was wir als akzeptabel ansehen et cetera, das gibt schon mal einen Einblick. Aber die eigentlichen Verhandlungen selber sind halt nach wie vorgeschlossenen Türen. Der Zugang vonähm Nonnen-NGO äh Lobbygruppen, sprich Unternehmensverbände, et cetera oder auch Einzelunternehmen scheint sehr groß zu sein. Da wurde man nachgezählt. Man kam so auf zweiundneunzig Prozent aller Lobbytreffen drehen sich eben,solchen Organisationen und was ich auch noch nicht so verinnerlicht hatte, das ist wohl auch,Ein ganz interessanten Dokumentenschwarzmarkt zu geben scheint im europäischen Parlamentsumfeld, wo also mit.Richtigen Menge Geld, auch Dokumente mal beschafft werden können, ja, Leaks sind ja dann meistens kostenlos, aber hier gibt's offensichtlich auch eine,gute Zweitverdienst ähm Strecke für manche Mitarbeiter, Parlamentarier weiß man nicht, wer das dann letzten Endesdas ist natürlich auch keine schöne Sache, zumal ja, jetzt gibt's ja gerade auf EU-Ebene auch so dieses ganzegebt doch mal eure Zweiteinkommen an und so, wo ähnlich wie auch im Bundestag da sehr fishi Kategorien gemacht werden, uns nicht wirklich klar ist, äh ist wohl nur eine Minderheit, die wirklich sehr gut verdient, die dann aber sehr wohl.Ob der Rest genug Geld hat, um das Leben zu bestreiten und dann auf diesen Schwarzmarkt ausweichen muss, wissen wir nicht,Aber so was wird hier berichtet von einem halbwegs Insider. Ja und ähmWas ja auch noch interessant äh beschrieben hat, dass ja äh sowohl im EU-Parlamentarier teilweise eben Zugänge haben,Auch diese Dokumente einzusehen, dass es da wieder so eine ähnliche Situation hier wie beim Untersuchungsausschuss, ja, da gibt's dann so einen Leseraum, da muss man dann irgendwie Stifte und Mobiltelefonen, Kameras, et cetera alles draußen lassen, das heißt, man muss das so alles äh im,speichern. ÄhmUnd die Regelungen sind wohl für EU-Parlamentarier noch ein bisschen härter als sie für Mitglieder des Bundestags gelten,Fand ich eine ganz interessante Information. Ich kann jetzt nicht genau wiedergeben, worin dieser Unterschied besteht, aber es äh teilweise weniger restriktiv, was den Zugang zu Dokumenten betrifft. Also da ist auf jeden Fall noch eine ganze Mengemehr möglich auf EU-Parlamentsebene dort den Parlamentsmitgliedern mehr Einblick zu geben und das wäre natürlich.
Andre Meister 0:51:56
Ja, das ist schon äh vom Prozess her äh ziemlich kritikwürdig, der wenn äh einerseits mit den USA bei Hittipp, aber auch mit Kanada bei et cetera.Riesige Abkommen verhandelt, die Auswirkungen auf alle Einwohner dieser Regionen und wahrscheinlich auch noch den Rest der Weltwirtschaft haben,und,Verhandlungen sind geheim teilweise wird noch nicht mal bekannt gegeben, wer denn jetzt äh in welcher Position geschweige denn den Namen für die EU dort am Verhandlungstisch sitzt und wo die Verhandlungsrunden sind.Ähm es gibt aber manche Lobbyisten, die bei diesem Verhandlungs äh Runden mit drin sitzen dürfen, im Gegensatz zur Öffentlichkeit und im Gegensatz zu manchen gewählten Abgeordneten. Das ist total skurril.Gehen Verhandlungen über Jahre,und äh Abgeordnete und die Öffentlichkeit versuchen Fragen natürlich permanent nach, dürfen wir auch mal was erfahren, dürfen wir auch mal was erfahren. Ab und zu gibt's mal so einen kleinen und so,aber erst in den letzten Monaten, also bei TTIP, das wird ja noch verhandelt, aber bei CETA das so ein bisschen als Blaupause für TTIP gilt, haben wir das jetzt schon gesehen. Ähm.Die Abgeordneten wissen bis zum Schluss nicht offiziell, was denn da drin steht.Nur so grobe Linien, die dann die Kernfragen auch in der Öffentlichkeit debattiert werden und die von der Kommission äh dann auch an die Öffentlichkeit äh bekanntgegeben werden.Aber erst äh als die Verhandlungen so ziemlich fertig waren, äh und an die Mitgliedsstaaten auch geschickt wurden, weil die hatten das ja vorher auch noch nicht. Ähmach, ich habe,IFG-Anfragen gestellt und so geht es um eine ganz aktuelle äh das aktuelle TTIP. Und da hieß es immer, erst hieß es, haben wir nicht, äh haben uns noch nicht zugeschickt oder ist noch nicht fertig, deswegen können wir dir das noch nicht schickenähm dann irgendwann wurde es verschickt, ne, dann hat die Tagesschau so den Grund äh Vertrag äh gelegt.Fünfhundert Seiten, der eigentliche Vertrag von tausendsechshundert Seiten,haben wir gefragt, so jetzt ist es aber verschickt, jetzt wollen wir jetzt wollen wir das aber auch mal haben, dann hatten wir das Wirtschaftsministerium gesagt, Yannick ist zwar fertig und liegt uns vor, aber können wir den nicht geben, weil das würde die internationalen Beziehungen zu Kanada äh beeinträchtigen.Da habe ich gesagt, okay, dann probiere ich's halt bei der EU, habe Torten-IFG-Antrag gestellt und die haben dann gemeint, ja, wart mal!Ein paar Tage die Anhörung von Simpsilia als neue Handelskommissarin in Brüssel war, haben die das selber auf ihrer Webseite,gestellt. Das war so ein bisschen skurril. Wir hatten das geleakt aber wirklich,das ist vom Journal, vom Zugang her eine Frechheit was so passiert, dass da Abkommen geheime Runde ausgeklüngelt werden, Lobbyisten sind aber dabei und dann, wenn ein Text fertig ist, heißt ja, jetzt können wir den aber nicht mehr ändernweil dann müssen wir den ganzen Prozess so neu aufholen und das geht nicht. Wir haben uns jetzt endlich mal geeinigt. Ihr könnt jetzt nur noch frisst oder stirb zusagen oder ablehnen. Skurril.
Tim Pritlove 0:54:54
Na ja, es ist.
Andre Meister 0:54:54
Mal ganz abgesehen von dem, was dann da drin steht ähm,Die, grade die großen Fragen von diesem äh Investorenklagerecht, das hast du ja auch in anderen Podcasts äh ab und zu mal angesprochen und das ist ja das, was dann auch in der Tagesschau.Besprochen würde, aber auch aus Netzpolitischer Perspektive sind dann so Fragen wird damit Datenschutz ausgehöhlt, kommen dann mit so Regelungen oder DRM durch die Hintertür wieder rein, dass das alles noch ziemlich fischy.
Tim Pritlove 0:55:21
Auf jeden Fall scheint mir diese ganze TTIP Sache so ein bisschen die ähm so Potenzial zu haben, so ähnlich wie Acta einzuschlagen, weil das einfach insbesondere diese kleine,Ausarbeitung, also vollkommen unabhängig auch von dem, was da eigentlich behandelt wird, denke ich mal, gibt's schon so eine.Relativ großes Verständnis in der Bevölkerung, dass das so eine kleine Ausarbeitung einfach,Geht. Also das das ist schon äh etwas, was was vermittelbar zu sein scheint. Inwiefern das jetzt noch weiter ähm Raum greift, das müssen wir abwarten.Zuspruch bei der Demo war jetzt so schlecht wohl nicht. Ich habe jetzt hier keine belastbaren Zahlen, deswegen werde ich jetzt auch keine nennen. Und ich hoffe, dass wir die nächsten äh Terminansage da auch nicht äh verkacken.
Andre Meister 0:56:12
Eine Zahl habe ich aber noch. Wenn ich da Medienberichterstattung äh wenn ich das richtig aufgeschnappt habe, als das vorbeiscrollte. Äh es gab wohl irgendwie auch wieder normale Unterschriftensammlung, eine Petition gegen TTIP,da sind wohl schon eine Viertelmillionen Unterschriften gegen TTIP wieder gesammelt worden.Aber es gab ja auch schon mal eine europäische Bürgerinitiative, die das Quorum von einer Million Stimmen äh erreicht hat gegen TTIPund als es fertig war die zweite erfolgreiche europäische Bürgerinitiative nach dem Recht auf Wasser und als die erfolgreich war, hat dann die Kommission gesagt, jaIst ja nett, dass ihr das fordert, aber geht nicht, weil geht nicht.
Tim Pritlove 0:56:49
Sorry.
Andre Meister 0:56:50
Auch klagen und so. Aber tatsächlich, das sind mindestens eine Millionen Menschen, die dagegen unterschrieben haben äh und da ist Potential da, da weiterhin politisch aktiv zu sein.
Tim Pritlove 0:56:59
Das denke ich auch. Äh ja, Talking About Potential für politische Aktivität. Ähm.Müssen wir noch von der anderen Veranstaltung berichten, die ist nämlich jetzt nicht mehr äh geben wird. Äh Freiheit statt Argent, die jährliche Demo aus der in Anführungsstrichen Netzgemeinde heraus organisiertich hatte das hier mit Linus auch schon etwas ausführlicher äh besprochen in Lokbuchnetzpolitik hundertvierzehn. Nachdem die letzte stattgefunden hat und wo wir auch beide nicht da waren und wo wir auch beide ausführlich mal miteinander gesprochen haben, warumwir dann nicht da waren und warum wir auch so die Zukunft dieses äh Events ein wenig ja skeptisch.Gesehen haben. Jetzt gab's einen Beschluss, dass die Freiheit Angst auch nicht mehr stattfinden wird. Und dass das jetzt quasi die letzte Veranstaltung in dieser Form unter diesem Namen war.Da genaueres.
Andre Meister 0:58:01
Genau. Es gab äh ein Nachbereitungstreffen vom Demobündnis.Jetzt muss ich ein bisschen aufpassen und so, ein bisschen politisch ausgleichend, sprechen, denn ich habe mir da durchaus auch eine Meinung, die auch auf dem Treffen vertreten, aber was da ungefähr rauskam, ist, ähm.Alle waren sich einig, dass dieser Name äh überhaupt nicht tauglich ist, äh um Leute zu ziehen.Also der Name wird sowieso äh einkassiert und dann aber auch,Ritual, jährliche Großdemonstration, weil schon wieder Spätsommer ist, weil wir es schon immer so gemacht haben. Das soll es so auch nicht mehr geben.Tatsächlich in den ersten Jahren unddie Organisation vom Krieg, äh da so zwotausendsieben, acht, neun und so, da war da wirklich Power drin, da ist da jedes Mal ist das jedes Jahr größer geworden und so von hundert Hanseln äh dann irgendwo steht auf der Webseite bis zu hunderttausend,auf jeden Fall ist das immer größer geworden und wir hatten wir hatten konkrete Themen war die Verabschiedung des Vorratsdatenspeicherungsgesetzes kurz vor uns,und dann die Klage gegen die Vorratszeitensprechung und dann war diese ganze Zensursula im Moment und so. Das Ding ist explodiert und die Demo stand auch irgendwie für das ist die Netzgemeinde, die ist jetzt auf der Straße, weg vom Bildschirm. Hallo, wir sind sichtbar,aber seitdem ähm gab's diesen Kern, Aufreger, diese mobilisierende ähm brennende Thema,zudem es auch einen politischen Entscheidungsprozess gibt, den man damit konkret beeinflussen kann,nicht. Und es wurde irgendwie so ein bisschen dazu übergegangen, ja, es ist halt schon wieder ein Jahr rum, machen wir wieder eine Demo, weil war so immer. Äh dann kommt aber so eine Berichterstattung raus, wie jetzt bei Spiegel Online Stand. Ja, das ist halt nur so ein Treffen der Szene.Ähm und da kommen jetzt nur noch viertausend Leute, statt äh irgendwie, was auch immer für ja große Zahlen da vorher mal waren. Also.Es ist nach außen unattraktiv äh und es verschlimmt wahnsinnig viele Ressourcen,ähm auf den Treffen ist gefallen, dass so pro Demonstrant so ungefähr zehn Euro ausgegeben wurden, das ist hanebüchen, äh die Netzgemeinde hat kein Geld. Äh wir sind machen das alle ehrenamtlich.Großen Teil wir müssen mit unseren Ressourcen,Haushalten und es gibt viele viele kleine punktuelle Themen bezogene Aktionen und es gab die Idee mehr auf sowas zu achten und nicht jetzt,ja auch hat der Vergleich gefallen, schon mal wieder Spätsommer ist was zu machen, was bringt einen Castor Protest in drei Wochen nachdem der Zug durchgefahren ist.Ähm man sollte dann die bei der digitalen Agenda oder bei einem BND Haushaltserhöhung oder bei einer Ausschusssitzung oder wenn's was Konkretes gibt, kleine, feine Aktionen machen und nicht äh in diese Routine,verfallen und das war mit großen Stimmen war 'ne sehr große Mehrheit dafür auf dem Bündnis treffen,die Namen Freiheit statt Angst nicht weiter für Aktionen zu nutzen und diese ritualisierte große Bündnisdemo abzuschaffen, zumal gerade in den letzten Jahren die ja eh nicht mehr für die Netzgemeinde,spricht, was aber tatsächlich ein Problem ist, nach außen äh politische Entscheidungsträger,Die haben tatsächlich in den letzten Jahren verlautbar lassen, guck mal, die kriegt ja noch nicht mal, das ist die Netzgemeinde, jetzt kommen hier so ein paar tausend Hanseln und werden von irgendeiner Fahrraddemo in äh den Medien äh ausgepowert,die mehr Leute zieht, ne da da ist diese Demo nicht nur nicht hilfreich genug, sondern da schadet sie dem gemeinsamen Anliegen ganz konkret,zusammen mit der Ressourcenverschwendung hat dazu geführt, dass viele Leute ähm.Ja, hat sich dafür ausgesprochen haben, das Ding ist äh nicht mehr so zu machen. Natürlich gibt's ja jetzt die übliche Mailinglisten-Diskussion danach, äh wie das äh beinahe unausweichlich ist. Aber es gab auch gleich äh andere Vorschläge, eben,Protest in andere Rahmen zu lenken. Ich meine,es gibt ja nicht nur die Aktionsform Straßenprotest, äh es passiert ja durchaus äh einiges. Also manche Leute haben das mit dem Konzept der politischen Partei probiertäh andere sind in NGOs und machen Lobbyarbeit, wieder anderem, klagen irgendwie CCC in Konstanze kurz, die haben so, keine Ahnung, eine Hand vollklagen, äh mindestens äh gegen die Geheimdienstüberwachung.Für die vielfältigsten äh Aktions- und Protestformen,und ein was neues hat auch das gleich vorgeschlagen diesesLatsch Demo mit Bratwurst Ding hinter uns zu lassen und irgendeinen äh gemeinsames Lied von der Bühne aus zu singen, sondern wie wär's äh ganz konkret? Ähm ist,Wir leben in der Vollüberwachung und vor fünfundzwanzig Jahren äh wurde in einem Unrechtsstaat äh die Geheimdienstzentralen gestürmt,Wie wär's äh so was mal auszuprobieren mit zivilen Ungehorsam zu leisten, ähnlich wie es auch äh Blockaden von Nazi Demos, Blockaden von Castro-Transporten gibt,so eine Aktionsformen zum Beispiel warum nicht einfach mal die BMD-Zentrale stürmen, mal auszuprobieren, mal als Vorschlag in die Runde geworfen,Ich fand das ganz spannend das haben wir jetzt genug Zeitdarüber nachzudenken, die und die Ressourcen nicht wieder an dieses Ritualdings da zu binden von Geld und Personalien, sondern uns zu überlegen, was wollen wir politisch, wie können wir das am besten erreichen? Welche Ressourcen haben wir dafür? Lasst uns das angehen.
Tim Pritlove 1:03:43
Ja, also bei mir rennt sie damit äh ohnehin offene Türen ein. Das ist so im Wesentlichen eigentlich genau das, was wir schon äh vor ein paar Wochen hier so diskutiert haben und auch ich bin ein großer Freund. Ähm vielleicht an dieser Stelle mal für,Inspirierte Menschen. Ähm ich habe mal einen Podcast gemacht im Rahmen von die Gesellschafter, schon ein bisschen her, aber äh nach wie vor aktuell, wie ich finde, mit ähm einem Vertreter von Camp-Act.Muss gleich nochmal nachschlagenWie der Gesprächspartner hieß Günther Metzges und äh das war sehr interessant, nicht? Weil also Camp-Act, wer das nicht kennt, ist ja so ein auch so ein links orientiertes äh Bündnis,wo ähm per Mailliste im Wesentlichen immer wieder äh Leute aufgefordert werden. Ähm.Mitzumachen bei spezifischen Aktionen, die sehr zielgerichtet sind und sehr punktiert sind. Einige Beispiele, was ich sehr ähm.Was ich sehr überzeugend fand, war zum Beispiel der Einfluss, der auf ähm einzelne Bundestagsabgeordnete gemacht wurde. Ähm vor allem bei äh vor Wahlen,Ja, also das war dann, glaube ich, konkret jetzt hier die die äh wie heißt nochmal? Ilse, Ilgner, äh,Ilse Eigner, genau, die ja damals ähm auch zuständig war für.Verbraucherschutz und die.In ihrem eigenen Wahlkreis Veranstaltungen gemacht hat und dort sind dann die Leute irgendwie aufgeschlagen und haben einfach die.Konkrete, die quasi auf ihrer eigenen Wahlkampfveranstaltung ähm,auftauchte, verdickt mit Leuten, die einfach gesagt haben, hier hör mal,Genverarbeitete äh Futtermittel et cetera. Wir sind äh dagegen. Und sowas hat natürlich eine ganz andere Wirkung. Weil erstmal, man erreicht unmittelbar die Leute, die entscheiden.Ja, also ist nicht irgendwie eine abstrakte Truppe, die irgendwo in Mitte äh inmitten von Touristen im Kreis läuft, während die anderen sich in der Nase bohren oder am Wochenende sind.
Andre Meister 1:06:03
Und Eichhörnchen im Tiergarten.
Tim Pritlove 1:06:05
Und Eichhörnchen im Tiergarten, genau. Äh,ja, es es sind dann im Idealfall halt auch genau die Politiker, die sich mit einem speziellen Themenfeld auch quasi befassen müssen oder eben als Sachpolitiker in diesem Bereich unterwegs sind,und man hat auch eine eine unmittelbare Ansprache. Also man steht mit denen am selben,und kann die Argumente äh mehrfach auch im Idealfall ja auch zivilisiert und geordnet und halbwegs sortiert äh rüberbringen. Das ist einfach in seiner ganzen Effizienz und vor allem auchin seiner Kostenstruktur, ja? Ich meine, da muss man jetzt nicht zehn Euro pro Teilnehmer äh ausgeben, um das überhaupt zu ermöglichen. Das sind einfach alles soähm Ideen, die ich einfach für sehr äh angemessen halte, insbesondere in so einer wohlvernetztenStruktur, in der wir uns einfach befinden. Ich meine, wenn wir irgendeinen Vorteil haben, jetzt politisch was,zu bewegen, dann dass wir eben das Netz auch haben. Und das, denke ich mal, könnte man sich mal beherzigen. Ansonsten bin ich eigentlich am gespanntesten auf die Ideen, die bisher noch nicht geäußert wurden.Hier gibt's einfach Potential.
Andre Meister 1:07:12
Ja, wir hatten sowas auch schon äh in der Netzgemeinde, also die,äh ehemalige Justizministerin Brigitte Zypries hat auf der Republika gesagt, in meinem Wahlkreis hat keiner Vertrauen verloren, weil die Geheimdienste uns alle überwachen und dashaben wir verblockt und das haben das Leute aus dem lokalen CCC gelesen und sind zu ihrer nächsten äh Sitzung im Wahlkreis hin und da war das unmittelbar Thema und sosowas ist wirklich pointiert, zielgenau, man hat einen Adressat, man hat einen thematischen äh Aufhänger, äh und das ist auch mal was Neues äh als immer nur,Runde zu drehen.
Tim Pritlove 1:07:44
Genau.Gut kommen wir zum äh Ende. Diesmal haben wir noch ein paar äh Termine, schöne Musik lassen wir jetzt mal weg. Äh das alles sehr äh kurzfristig hier äh am.Sechzehnten zehnten morgen, genau, zum Zeit,also wäre das hier immer alles äh quasi live, fast live hört, hat noch eine Gelegenheit dabei zu sein, eine Demo veranstaltet von der äh digitalen Gesellschaft in Berlin gegen Geheimdienste.Da kann man also dann doch nochmal ein bisschen auf der Straße rumlatschen oder.
Andre Meister 1:08:16
Ja ähm.
Tim Pritlove 1:08:17
Also wer da wer das vermisst.
Andre Meister 1:08:19
Naja, es,es geht ja nicht nur um äh die äh Latstimmung äh des gemeinsamen Ablaufens, äh sondern man kann ja mit einer kleinen, feinen Demo durchaus pointiert auchwas wir morgen vorhaben ist den Überwachungsskandal, dass die BND elementar mit verstrickt ist,in die Komplettüberwachung der Menschheit,sichtbar zu machen und auch den Leuten, die politisch dafür verantwortlich sind, also eine kurze Demonstration geben, äh die natürlich auch sehr für Fotos äh geeignet ist, um dann in den Stock Archiven zu landen und bei dem nächsten Mal, wenn irgendwie,Switch mit dem K5 Kabel äh fotografiert werden soll für die Überwachung. Äh man stattdessen mal äh coole Bilder hat, die man auch in die Medien nehmen können. Also wir werden den Adressat Bundeskanzleramt und wenn wir äh,Wir starten große gebastelt, äh wir wollen hier vors Bundeskanzleramt stellen,und dann aber auch vor Brandenburger Tor der US-Botschaft und dann aber auch den Entscheidungsträgern das direkt zeigen bis rüber zur Brücke vom ARD Hauptstadtstudio wo der BND.Jetzt habe ich euch angenommen, wo der BND Untersuchungsausschuss,äh Tag, nämlich aus dem Sitzungssaal wird man dann diese Abschlusskundgebung dieser kleinen aber feinen, nicht ressourcenverschlingenden Demo auch sehen können.Quasi die Leute, die für die Aufklärung da sind, kriegen das unmittelbar zu Gesicht und nicht nur die Touris und Eichhörnchen im Tiergarten,das wird morgen 'ne Demonstration sein, bisher ruft da die digitale Gesellschaft dazu auf ich glaube es ist noch nicht ganz spruchreif, aber ich glaube das werden nicht die einzigen bleiben, die aufrufen, das wird man dann heute in diesem Internet,bekommen.
Tim Pritlove 1:09:59
Okay, wir rufen auf jeden Fall auch auf.
Andre Meister 1:10:01
Morgen früh um zehn Bundeskanzleramt.
Tim Pritlove 1:10:03
Genau,wer dann dabei gewesen ist, der darf dann auch Freitag äh stolz sein neues netzpolitischen Aktivismus äh feiern und zwar bei der zehn Jahre Party von Netzpolitik Punktorg, wo du ja mitschreibst, wie ich schon erwähnte und wie das wahrscheinlich sowieso jeder weiß, ähm ja, vor zehn Jahren, also,Jetzt wird gefeiert. Der eigentliche Zehnjahrestermin fiel glaube ich so aufn August oder so irgendwie so mitten mitten äh auf jedenFA in den Ferien irgendwie, wo sowieso alle was besseres zu tun hatten. Also hat man sich äh vorgenommen, das Ganze dann zu einem besseren Zeitpunktdurchzuziehen, das ist dann halt am Freitag und das Ganze wird so eine Tageskonferenz, ein, also eine Eintageskonferenz sein, wo verschiedene ähmkluge Sachen sagen werden und am Abend gibt's auch noch eine Party. Aber.
Andre Meister 1:10:55
GenauDoman ist zehn Punkt Netzpolitik Punkt org und wenn dieser Podcast rechtzeitig erscheint und nicht erst in fünfhundert Jahren angehört wird, äh und ihr eine Mail schickt, dass ihr äh auch Netzcommunity, TM oder äh Aktivist oder wie auch immer seid, schickt mir eine Mail, dann könnt ihr noch auf die Freundschaftsliste für einen ermäßigten Eintritt.
Tim Pritlove 1:11:13
Ja, also er wird nicht erst in fünfhundert Jahren veröffentlicht.
Andre Meister 1:11:16
Aber gehört. Ähm aber vielleicht gibt's dann ja.
Tim Pritlove 1:11:18
Ähm ja, das auf jeden Fall. Ja, ja, das auf jeden Fall.
Andre Meister 1:11:21
Vielleicht gibt's dann Zeitmaschinen. Mindestens.
Tim Pritlove 1:11:22
Mindestens fünfhundert Jahre, mindestens fünfhundert Jahre. Ja, so ist das mit Podcast, ja? Wir haben extrem hohe Halbwerkzeiten. Letzter Tipp ist die Pfiff. Con.
Andre Meister 1:11:36
Steht Pfiff aus dem Kopf, Tim.
Tim Pritlove 1:11:39
Forum, Informatiker, Freiheit.
Andre Meister 1:11:43
Forum Informatikerinnen und Informatiker für Frieden und gesellschaftliche Verantwort.
Tim Pritlove 1:11:46
Ah ja. Okay.
Andre Meister 1:11:47
Die veranstalten also auch ein altehrwürdig.Ja, ich glaube, die sind ungefähr so alt wie der. Der hat's dann mal geschafft, sich umzubenennen, äh, Pfiff immer noch nicht.
Tim Pritlove 1:11:59
Wie auch immer. Äh es wird veranstaltet und zwar wieder in Berlin, wie das so ist, in der TU Berlin, um genauer zu sein und das Ganze findet statt am siebten und achten November.Welches ist ein Freitag und ein Samstag?
Andre Meister 1:12:19
Dreißig Jahre Feier.
Tim Pritlove 1:12:20
Genau. Das Ganze findet statt unter dem Titel der Fall des Geheimen, einen Blick unter den eigenen,und ähm hier wird halt nochmal genauer analysiert, wie denn so der Kenntnisstand ist über die deutschen Geheimnisse, die Rolle Deutschlands im internationalen System, Echolon, Prison, Alconal, sprich so die letzten zehn, fünfzehn Jahre,Überwachungshistorie und äh entsprechender Berichterstattung. Wer alsonoch nicht ausreichend Überblick erhalten hat, könnte es unter Umständen dort.
Andre Meister 1:12:54
Empfehlen wir der CCC auch.
Tim Pritlove 1:12:56
Genau, ja, ist ja auch was von Krieger dabei, Konstanze Kurz dabei, Wolfgang Neskovic sei angefragt, Anne RothHerr angefragt, ob er kommen wird. Also der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, ich weiß nicht, der wird sich das bestimmt Andi Müller, also.Viele äh.Verdächtige und noch ein paar, die ich nicht äh kenne, ah Wolfgang Koi ist auch noch dabei. Also ja, eine sehr interessante ähm personelle Zusammenstellung und vielleicht seid ihr ja auch mit dabei mit dabei und macht die personelle Zusammenstellung,doch interessanter. Womit wir am Ende dieser Ausgabe angekommen werden.
Andre Meister 1:13:41
Internet ist alle.
Tim Pritlove 1:13:42
Bedeutet es alle, du musst jetzt auch äh holt dich weiter Berichterstatten.
Andre Meister 1:13:46
Ich muss auch noch ein bisschen arbeiten neben so einer Konferenz am Freitag, ja. Und morgen ist wieder Ausschusssitzung.
Tim Pritlove 1:13:50
Auch noch. So so. Morgen ist schon wieder Ausschusssitzung.
Andre Meister 1:13:54
Ja, könnt ihr alle hinkommen, müsst ihr euch nur heute euch noch anmelden, per Mail schreiben, morgen ist Ausschusssitzung vom Untersuchungsausschuss. Deswegen machen wir ja die Demo morgen, damit die Ausschussmitglieder das sehen.
Tim Pritlove 1:14:02
Ah, okay, das heißt, man kann entweder bei der Demo teilnehmen oder im Ausschuss sitzen.
Andre Meister 1:14:06
Man kann erst an der Demo teilnehmen und äh der Ausschuss wird eine nicht-öffentlichen Teil haben von elf bis zu ungefähr zwölf, der dann ähm aus dem man dann unsere Demo sehen kann und ab zwölf oder später geht der öffentliche Teil los. Man kann also unmittelbar anschließend dann reingehen.
Tim Pritlove 1:14:20
Verstehe praktische Erwägungen, muss man ja durchaus hier nochmal anführen.
Andre Meister 1:14:25
Geplant.
Tim Pritlove 1:14:25
Hammer. Okay, na gut, dann ist ja sozusagen euer Nachmittag schon verplant. Ja, aber ansonsten haben wir jetzt eigentlich nichts mehr zu berichten, oder?
Andre Meister 1:14:35
Nö, Internet ist alle. Bis Freitag zu unserer Party.
Tim Pritlove 1:14:38
Genau und äh in diesem Sinne wünschen wir euch äh alles Gute und ich hoffe, ihr hattet wieder etwas Spaß bei Logbuch Netzpolitik. Wir sagen tschüss und bis bald.
Andre Meister 1:14:47
Tschau, tschau.

Shownotes

6. öffentliche Anhörung im NSA-Untersuchungsausschuss

Der persönliche Bewacher

Eikonal: NSA wollte BND-Daten nicht mehr

Core Secrets: NSA Sabotage in Deutschland und China

Citizen Four

TTIP Demo

FSA no more

Termine

LNP117 Springergeführte Koalition

BND überwacht DE-CIX — VG Media verzweifelt — EU-Kommissar will VDS zurück — Twitter klagt

In dieser Woche kamen neue Puzzlesteinchen zum Gesamtbild über die Überwachungslage in Deutschland, die nahelegen, dass der BND sehr wohl das deutsche Internet vollumfänglich "ausleitet" und zumindest von 2004 bis 2008 der NSA grundgesetzwidrig zur Verfügung gestellt hat. Der passende Medienaufschrei bleibt weiterhin aus.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen Linold. Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:03
Ausspielen und da Freunden. Geht das eigentlich?
Linus Neumann 0:00:07
Geht gar nicht.
Tim Pritlove 0:00:29
Lockbuchen Netzpolitik, einhundertsiebzehn, schönen guten Tag, hier spricht der Tim. Dahinten spricht der Linos. Hallo Dinos.
Linus Neumann 0:00:38
Moin.
Tim Pritlove 0:00:38
Wir wieder endlich mal hier an einem Ort versammelt. Ist auch gut. Jetzt trommeln die schon auf den Tisch. Das soll man nicht beim Podcasten.
Linus Neumann 0:00:42
Mhm. Ja, das soll man nicht. Nicht essen, nicht auf den Tisch trommeln.
Tim Pritlove 0:00:48
Disziplin. Disziplin ist angesagt.
Linus Neumann 0:00:51
Ja.
Tim Pritlove 0:00:52
Ja genau, heute wollen wir auch mal schauen, wie diszipliniert sich denn so unsere Umwelt äh verhält,Ähm wieder so ein paar Updates gekommen zur Vervollständigung der Geschichtsbetrachtung der letzten zehn Jahre. Ich habe so den Eindruck, das kommt so langsam wie so ein kleines Musa Mosaikbild äh,zusammen. Ansonsten gab's ähm ja, positive Rückmeldungen auf unseren Veranstaltungs äh Blog. Sehr schön.
Linus Neumann 0:01:20
Ja. Und teilweise auch mal, also das das vielleicht ein äh das ist etwas, was ich in den letzten Wochen irgendwie,Monaten vielleicht beobachte, dass ich erstmals irgendwie so ein paar Leute in den Kommentaren verirren, die irgendwie nicht so eine ähm,Nicht so eine äh konservative Sozialisation, wie ich hinter sich haben, was so Höflichkeit angeht in in den Äußerungen und im Umgang mit anderen Menschen. Ähm.Da würde ich äh echt einfach bitten, so einen normalen Umgangston beizubehalten, ja, wenn man da irgendwie halbwegs normal mit mir spricht, dann kriegt man auch eine halbwegs normale Antwort und äh ansonsten kann man das vielleicht äh auch so einlassen.
Tim Pritlove 0:02:09
Finde ich auch, finde ich auch wichtig.
Linus Neumann 0:02:12
Also so viel mehr jetzt irgendwie vor vor ein paar Wochen zum ersten Mal auf das Teil halt äh.
Tim Pritlove 0:02:19
Ohnehin so ein aufkommendes äh äh Meterthema so und äh ich denke so auch so die Kommunikationshygiene dann aber auch ähm aktiv zu betreuen äh ist sinnvoll, ja.
Linus Neumann 0:02:34
Also wir sind natürlich nach wie vor mit also als mit dem Podcast bist du, hast du jetzt alles andere als oder vor allem mit diesem Portraits hast du jetzt alles andere als irgendein großartige Treuproblematik oder so, ne? Also da äh ist man anderes gewohnt. Aber umso ähm,umso auffälliger ist es dann halt, wenn wenn das manchmal wenn davon abgewichen wird,Was du gerade ansprichst ist natürlich, es wird jetzt grade auch mal wieder in verschiedenen Communitys eben auch so dieser der Umgangston ähm und der Respekt miteinander äh voreinander äh diskutiert,Open-Source-Community ist da gerade äh,sage mal ein paar Sachen äh zu hinterfragen, wie was die was den Umgangston angeht, ne, Piratenpartei, ähm,streitet sich da auch drüber und ähm ja,Also ich ich rate da halt einfach dazu, ähm vielleicht unter Umständen in mal kurz zu berücksichtigen, dass es sich hierbei um einfreiwilliges und kostenloses Angebot handelt, dass ihr nicht gezwungen seid zu hören, wenn es euch nicht gefällt.
Tim Pritlove 0:03:42
Ja, vor allem, wenn man elektronisch kommuniziert, äh sagt nichts, was ihr nicht auch sagen würdet, wenn äh die betreffende angesprochene Person direkt vor stehen würde. Das äh finde ich, ist schon mal ganz ganz sinnvoll.
Linus Neumann 0:03:51
Ja, man muss also was ich auch wirklich, äh was was bei dieser schriftlichen Kommunikation immer so ein Problem ist, ähm.Das beste Beispiel ist ähm Fefe. Wenn der schreibt,Ja, das das liest sich irgendwie so absolut bitter böse und gemein und und äh fürchterlich, ja. Aber wenn man ähm dann wenn er halt sprichtJa, dann, dann wirkt das schon wieder ganz anders, ja, weil man halt weiß, dass er einfach nur ein völlig albern ist. Ja, dass das heißt, äh selbst die die übelsten Beleidigungenäh wirken halt anders, wenn er, wenn er spricht, als wenn man jetzt so seinen Blog liest, wo er ja äh teilweise wirklich Gift und Galle über über ähSachverhalte oder Personen ergießt, ja? Und ähm das, das denke ich, das ist immer so ein gutes Beispiel für ähm.Äh für für geschriebene Sprache, wie unterschiedlich die halt dann auch wirkt.
Tim Pritlove 0:04:46
Ja, vor allem,die Interpretation des Rezipienten einfach so offen zu halten, ne? Also man interpretiert das dann halt so,wie es einem grad passt. So, wenn man irgendwie schlecht gelaunt ist, dann dann ist halt auch irgendwie alles übel gelaunt, was auf einen zukommtDa muss man schon ein bisschen an sich selber drehen, was so die Kommunikationskanäle betrifft, man ja so in diesen öffentlichen ähm Welten wie Twitter, et cetera, da ist es halt,problematisch, ne? Mailinglisten, die ja im Prinzip auch schon so ein bisschen äh immer so als als Schlachtplatz äh des Netzes ähm galten und das auch,Sehr zurecht, ja. Gibt's auch immer wieder gute und schlechte Beispiele, aber es hat eben auch viel mit Moderation zu tun und ähm,Ich habe mal eine Mailingliste gestartet, wo ich irgendwie von Anfang an immer gesagt habe, okay, wir lassen jetzt hier jeden auch erstmal drauf so, aber wir hier irgendwie äh vom vom freundlichen Ton,abweicht, so kann sich 'ne andere Medienliste suchen. Ist einfach hier nicht der Ort, so und das, das, das funktioniert dann auch.Kann man dann eben auch äh durchziehen. Na ja, so viel mal dazu.
Linus Neumann 0:05:59
Dass er, wie gesagt, ich sehe das jetzt auch nicht als als ein als ein großes Problem an, aber ähm wird das so grundsätzlich mal anmerken, ja, also wollte ich mal loswerden. Ich habe da auch, glaube ich.
Tim Pritlove 0:06:09
Unser kleiner Netz politischer äh Knigge hier an der Stelle.
Linus Neumann 0:06:14
Und dann empfehle ich natürlich zu dem Thema.
Tim Pritlove 0:06:16
Wer sich politisch durchsetzen will, muss freundlich sein, um es mal ein bisschen zu adaptieren, ja.
Linus Neumann 0:06:22
Ich empfehle dann noch die äh die alternativlos Folge Nummer äh weiß ich gar nicht genau, ich glaube einunddreißig.
Tim Pritlove 0:06:30
Die Trollfolge.
Linus Neumann 0:06:31
Über Diskursform im Internet featuring Trolle, Mimis und empörere Frank Fefe und meine Wenigkeit haben sich da ein bisschen mit auseinandergesetzt.
Tim Pritlove 0:06:43
Gut, kommen wir mal raus hier aus der Eigenwerbung.
Linus Neumann 0:06:45
Genau.
Tim Pritlove 0:06:46
Und rein ins äh wilde Geschehen. Äh wusstest du, was ist?
Linus Neumann 0:06:52
Ähm nein, also aber äh ich wusste nicht, dass es so heißt, denn diese, das ist ja, also äh alconal.
Tim Pritlove 0:06:59
Also was es eigentlich ist.
Linus Neumann 0:07:02
Das stand in dem süddeutschen Artikel drin, ein ein äh irgendein optisches Phänomen.
Tim Pritlove 0:07:07
Ein Phänomen. Das ist schlicht die Strecke zwischen dem einen und dem Aus äh Tritzpunkt, also sozusagen der, die eigentliche äh Strecke, an der das Licht durch äh die Glasfaser wandert.Das ist das lädt so ein bisschen ein äh wieder schlechtes,sächsisches zu sprechen, worüber sich Sachsen vollkommen zurecht äh aufregen dürften, lädt aber trotzdem dazu ein.Ähm ja auf jeden FallAlconal ist so ein bisschen das äh äh NSA der äh Woche. Wobei ist das überhaupt ein NSA-Term oder ist das an der Stelle ein BND-Term?Na ja, auf jeden Fall, wir haben ja schon häufiger äh angesprochen. Es gibt immer diese merkwürdigen Meldungen über die ganzenletzten zwei, also übers letzte Jahr vor allem natürlich, aber immer so Vermutungen, na ja, dass halt auch Netzknoten, wie vor allem, natürlich der, äh, die Ezix, ähm, ja, ababgehorcht werden oder auch geschnorchelt,so ein bisschen unklar, das hat man schon gerechnet, dass ab und zu mal ein Ohr aufgemacht wird. Ja, natürlich nur, wenn's einen äh Richterbeschluss gibt, et cetera. Äh aber im letzten Jahr hat sich das Ganze ja eher so dargestellt, dass da irgendjemand auch irgendwie schnorchelt,und äh ja, es fragt sich halt immer, wer wer denn nun eigentlich und äh die NSA stand so ein bisschen im Verdacht, aber man fragte sich dann immer, ja wo denn, wo ist denn da das Kabel.
Linus Neumann 0:08:34
Nee, das war, also es, das Thema als solches, im Sommer zweitausenddreizehn, was zum ersten Mal im Spiegel, dass der Spiegel gesagt hat, ja, äh der BND überwacht den Dezix.Und,Hat dann damals gesagt, ja äh können da nichts zu sagen, wie hier was stattfindet, aber äh ist uns irgendwie nicht bekannt und ähm gehen sie bitte weiter, ja?
Tim Pritlove 0:08:58
Die Ein- und Ausleitung.
Linus Neumann 0:08:59
Genau, dann haben hat der CCCim Februar zweitausend äh vierzehn, dann die äh Strafanzeige auch erstattet gegen äh die Bundesregierung. Und da äh war ich mal bei der Tagesschau kurz und habe dann äh denen auch gesagt, ähm,Das quasi eine Internetüberwachung,in Deutschland, in dem Ausmaß äh durch die NSA nicht passieren kann, ohne Mitwissen oder Unterstützung deutscher Dienste. Das heißt, entweder lassen die es zu oder sie helfen dabei. Und das war eigentlich technisch schon immer,Klar, dass das nicht, du kriegst nicht diese Datenmenge aus dem Dezex raus, ähm ohne dass dass da irgendwie, sage ich mal, zumindest die, die Dienste was von mitbekommen.
Tim Pritlove 0:09:45
Immerhin einer der größten Netzknoten, wenn nicht, glaube ich, sogar mittlerweile sogar der größte äh Netzknoten des Internets. Also äh nicht ganz uninteressant.
Linus Neumann 0:09:53
Und dann äh wurde im Juli nochmal dann von durch Frontal einundzwanzig äh berichtet. Ja, der der BND hat da eine feste Standleitung zum zum Dezix, um da äh auch zwischen Schnorcheln,Und jetzt wurde äh auf Basis von Akten des Kanzleramts und des BNDs, recherchiert von NDR, WDR und Süddeutsche.Der Süddeutschen Zeitung eben erklärt, okay es gab eine Zusammenarbeit zwischen dem BND und der NSA zwischen zweitausendvier und zweitausendachtzu dem Zeitpunkt, ne, war jetzt diese ganze nine eleven Geschichte noch relativ äh frisch und äh der zu dem Zeit,zu dem Zeitpunkt Kanzleramtsminister Steinmeier war guter Freund mit dem äh BND-Chef Hanningund die haben sich natürlich um ihre uneingeschränkte Solidarität gekümmert.
Tim Pritlove 0:10:46
Die ja vom Bundeskanzler Schröder ausgerufen wurde.
Linus Neumann 0:10:48
Genau und ähm haben dann in Frankfurt ab zweitausendvier Telefonverkehr überwacht und ähm November zweitausendfünf auch äh,Internetverkehr und das Ganze mit Technik, die sie aus den USA bekommen haben. Ähm,die der ganze Aufbau war dann so wie ich das glaube ich auf irgendeiner Folge mal hier ungefähr erklärt habe. Du hast ähm,einen groben Filter direkt an Ort und Stelle, also in Frankfurt, der dann zum Beispiel äh die ganzen YouTube-Video,Inhalte, ja, also das eigentliche Video, zum Beispiel rausfiltert, weil den ganzen Mistwitz, den ich noch mal, das ist viel Bandbreite, die du brauchst und.
Tim Pritlove 0:11:31
Das ist ja eh Public, das kann man sich bei Bedarf dann eh selber ziehen.
Linus Neumann 0:11:34
Ist E-Public.
Tim Pritlove 0:11:35
Beziehungsweise woanders.
Linus Neumann 0:11:37
Genau, das kannst du halt zu Hause gucken, wenn du wenn es notwendig ist, aber du brauchst es nicht mit abzuhören. Das heißt, sie schneiden ähm die Teile ähm an Ort und Stelle raus, die jetzt nicht,Spiegel notwendig sind, ja? Dadurch reduzierst du halt schon mal so ein bisschen, aber du schmeißt natürlich auch nur die Sachen weg, von denen du ganz sicher weißt, dass du siejetzt in diesem Moment nicht brauchst, weil sie sich andauernd wiederholen, ne, so ein YouTube-Video wird,unglaublich oft auch geschaut. Ähm insofern filterst du das natürlich dann äh aus deinem Datenstrom raus. Und ähnliche Vorfiltern, ja, also quasi Dinge, die dich nicht wirklich interessieren, schneidest du halt raus.Aber die Dinge, die dich nicht interessieren, sind eigentlich hauptsächlich nur Bandbreiten, starke,Dinge, die ohnehin öffentlich sind. Und Dinge, die sich sehr häufig wiederholen, wo du dann halt ein bisschen voroptimierst und sagen wir mal, statt der, der gesamten Seite vielleicht da,deiner Station nur noch äh übergibst, der hat schon wieder diese Seite aufgerufen, aber die hat sich nicht geändert seitdem und deswegen schicke ich die jetzt nicht nochmal mit, da kannste,gucken, ne, also bisschen äh vorgefiltert. Ähm dann geht eine Leitung nach Pullach.Und da steht dann irgendwie, da war mir jetzt nicht ganz klar, ob in einigen Berichten hieß es für diese Leitung wäre die Telekom bezahlt worden an anderen Stellenäh stand für diese Vorfilteranlage. Die Hardware, die dafür notwendig wäre, äh sei die Telekom bezahlt worden, vielleicht auch beides. Aber es flossen äh ungefähr sechstausend Euro im Monat an die Telekom.
Tim Pritlove 0:13:03
Was nicht viel ist. Klingt mir so nach Leitung.
Linus Neumann 0:13:06
Ja, also äh wie gesagt, das da war ich mir jetzt nicht sicher, in dem, da, ich fühle mich da eher auf die Primärkälle ähm süddeutsche beziehen und da hieß es halt irgendwie Hardware.Ähm und von Pullach, also wo der BND sitzt, von da ging's dann nach Bad Aibling,wo dann eben BND und NSA äh sitzen. Das war der Teil, den wir letzte Woche auch schon besprochen hatten, wo der äh gute PR oder wie der hieß JZ, wie die alle hießen, im NSA U A keine ähm,Aussagegenehmigungen hatten. So und jetzt haben sie äh,Interessanterweise war die äh hatte die äh hatten die USA quasi den den Standort,Bad Aibling offiziell zweitausendvier da auch aufgegeben und sind dann da auch irgendwie mit ihren Fahnen rausgeritten oder so und haben aber dann halt nebenan diesen schönen ähmMetall verpackten äh Raum gebaut, in denen sie dann eingezogen sind. All das hatten wir äh letzte Woche schon besprochen. So und jetzt kommt der der äh,Teil, der dann wieder natürlich den wie legal war dieser ganze Kram. Ja und jetzt wird gesagt ähm,Es wäre also ein ein Filtersystem mit dem Namen Davis. Ich glaube, das steht wahrscheinlich für Datenfiltersystem oder sowas.
Tim Pritlove 0:14:22
Huhu, ist aber sehr gewagt jetzt die.
Linus Neumann 0:14:24
Äh sollte dann die Daten deutscher Bürger heraus filtern. Ähm,da wird jetzt in dem süddeutsch Artikel nicht konkreter gesagt wie der funktioniert hat, aber wir erinnern uns an eben solche ähm,Veröffentlichung, die dann auch hauptsächlich von Netzpolitik org äh vorangetrieben wurden, wo es um die äh Top-Level.
Tim Pritlove 0:14:44
Von E-Mails ging.
Linus Neumann 0:14:46
Top-Level Domain von E-Mails und ähnliche Scherze, ja, also ähm auch da haben wir ja schon ausführlich darüber gesprochen, dass es sehr, sehr schwierig ist.
Tim Pritlove 0:14:52
Denn nur du weißt ja, nur nur wo DE dransteht, ist auch Deutschland drin.
Linus Neumann 0:14:56
Genau. Äh ist natürlich relativ schwierig festzustellen, äh ob jetzt der Kommunikationspartner am anderen Ende,Deutsch ist oder nicht und ja also man könnte das jetzt vielleicht an an IP-Adressen festmachen,ähm aber es ist also klar, man kann keinen man kann auf,Internetdatenstrom dieser Menge nicht einfach einen Filter setzen, der sagt, deutsche Kommunikationspartner ausklammern. Das ist eben ein Internet und ähm entsprechend ist es auch inter,Ähm,Jetzt haben sie aber diesen Datenfilter gebaut und behaupten jetzt einfach, dass es so eine Zahl, die äh die Journalisten da jetzt einfach auch übernehmen. Der hätte ja fünfundneunzig Prozent äh Genauigkeit gehabt. Was ich interessant finde, weil.Auch das kann nur eine Schätzung sein, weil du kannst diese du kannst es ja nicht verifizieren. Ja, also wenn du sagst, der hat,Wenn du wenn du die Genauigkeit bestimmen kannst, dann sagst du, er ist fünfundneunzig Prozent genau, dann siehst du ja auch, wo er nicht genau ist und könntest ihn nachadjustieren. Ja? Das heißt, es ist eine, das ist eine reine Fantasiezahl.
Tim Pritlove 0:16:07
Also man muss sich auch die Fünf-Prozent im Prinzip genau angeschaut haben. Und überprüft haben.
Linus Neumann 0:16:12
Ja man, man. Genau und das haben sie ja nicht. Also äh diese fünfundneunzig Prozent, das ist halt dieses klassische Ding, ne, wir sagen eine Zahl mit einer neuen vorne, äh die klingt groß. Ja, und sagen Prozent, ja.
Tim Pritlove 0:16:24
So wie früher, so äh Internet Provider irgendwie damit äh angegeben haben, das Jahr neunundneunzig prozentige Zuverlässigkeit äh haben. Und wenn man das mal ausrechnet, das heißt so drei Tage im Jahr fällt alles aus.
Linus Neumann 0:16:34
Fällt das aus, ja. Für fünfundneunzig Prozent.
Tim Pritlove 0:16:37
So, hm, dann haben sie dann irgendwann nochmal einen Neuen nochmal dran gehangen.
Linus Neumann 0:16:40
Genau und das ist aber natürlich irgendwie ein absoluter äh also schon.Reinmethodisch kannst du diese Genauigkeit nicht bestimmen, in diesem Fall, weil sie ja selber, da kommt natürlich auch dieser Teil rein, wo sie sagen, wir haben die meisten Daten sammeln wir zwar, aber den nur den kleinsten Teil davon, schauen wir uns an, weil unsere Gehirne zu klein sindUnd wenn wir das automatisch verarbeiten, dann ist es, dann ist es ja automatisch verarbeitet und deswegen nicht äh nicht überwacht. Ähm.Also diese Zahl fünfundneunzig Prozent ist halt natürlich so absolute Augenwischerei, aber trotzdem.
Tim Pritlove 0:17:13
Ja, vor allem, wenn man das wirklich jetzt mal auf die deutschen Bürger hochrechnet, äh, heißt es, dass sozusagen vier Millionen deutsche Bürger da äh mal lockere durchrutschen.
Linus Neumann 0:17:23
Und nicht nur zum BND, der,Inland Überwachung sowieso nicht betreiben darf, sondern der reicht's dann automatisch an die NSA weiter. Und da hat dann auch BND intern gab es dann da Bedenken,Da gesagt wurde, hey, wir wir können das hier gar nicht voll vollständig kontrollieren. Ähm,und wenn die hat also ein ein Mitarbeiter des PND äh sich gesagt, so selbst wenn die USA uns zusichern, sich an unsere Gesetze zu halten, können wir das wegen unserer technischen Unterlegenheit,überhaupt nicht überprüfen. Ja, das heißt, wir wir verlassen uns hier auf deren Wort, verstoßen selber gegen das Gesetz und,helfen denen dabei, äh etwas zu tun, was äh eigentlich eben auch nicht in äh in Ordnung ist. Und ähm,Da sagte der BND Mitarbeiter war da von einer äh gewissen Weitsicht geprägt und sagte, die gesamte verschlüsselte Kommunikation, die können wir ja inhaltlich überhaupt nicht beurteilen. Das heißt, da können ja auch nochmal Deutsche drin sein und wir wissen ja nicht.Ob die Amis nicht ohnehin entweder diesen äh diese Krypto knacken können oder sowieso den Secret Key haben und das alles äh irgendwie dann bei sich nochmal entschlüsseln. Das heißt, ähm,Wir haben hier wirklich ein äh Problem und dann wurde halt vom vom BND auch das Bundeskanzleramt gefragt, äh ob sie denn das G zehn Gremium über diese Operation informieren müssen,Und die Antwort äh scheint dann irgendwie wohl gewesen zu sein, müsst ihr wohl nicht. Ähm und.Gesetzliche Hintergrund ist eben der die Weitergabe von Telefondaten und Mailverkehr von Deutschen an ausländische Dienste ist nur unter strengsten Voraussetzungen und nur im Einzelfall zulässig und hier kann man natürlich nicht von einem Einzelfall reden.Ähm Fakt ist, der Steinmeier als Kanzleramtsminister muss zugestimmt haben,Denn es gab es gab Kommunikation und zwar genaue enge Absprachen zwischen Bundeskanzleramt und BND in diesem Fall. Ähm,Thomas de Maizire, der dann äh sein Nachfolger war, hat die Operation erstmal weiterlaufen lassen.Und währenddessen äh sitzen wir äh vorm Fernseher und schauen uns solche Äußerungen an wie ähm,abhören unter Freunden, das geht gar nicht,Da gab's jetzt auch eine sehr schöne Frage in der äh Bundespressekonferenz, äh wo dann gesagt wurde, sagen sie mal Herr Seibert, heißt das, äh dass sich die Bundeskanzlerin, als sie abhören unter Freunden geht gar nicht gesagt hatnicht nur auf das bezogen hat, was über die Unterlagen von Herrn Snowden berichtet wurde, sondern dass sie zu diesem Zeitpunkt ganz genau wusste, was passiert war und sich konkret zu Informationen geäußert hat,die sie selbst hatte.Also mit anderen Worten, wenn die Kanzlerin sich hinstellt, äh und sagt, abhören unter Freunden geht gar nicht, meint sie damit dann doch nur sich selbst oder meint sie alle deutschen Bürger? Und in dem Fall hätte sie ja dann,gelogen. Und dann sagt der Seibert, ich glaube,Der zeitliche und sachliche Zusammenhang dieser vielzitierten Äußerung ist sehr klar. Es standen damals Abhöraktionen gegen Botschaften von EU-Staaten, wie auch Abhöraktionen gegen Deutsche Einrichtungen zu reden,Das war der Punkt, den die Bundeskanzlerin ansprach. Mit streng geheimen Verschlusssachen,die dem Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages in Dokumentform vorliegen und vorgelegt wurden, hatte das nichts zu tun. Mit anderen Worten, die Kanzlerin, wusste,zu dem Zeitpunkt, dass es diese Kooperation zwischen BND und NSA gab und hat sich in ihrer Äußerung explizit nur auf äh das Abhören von Botschaften.Äh und äh deutsche Einrichtungen bezogen, lehrt uns,Steffen Seibert, aber da würde ich doch ganz gerne nochmal reinhören in den original Kontext dieser Äußerung.Also wir hören und zwar aus dem Interesse für die Bürgerinnen und Bürger, da geht es nicht vorrangig um mich.
Tim Pritlove 0:22:31
Naja gut, das ist ja im Prinzip auch äh.
Linus Neumann 0:22:33
Unserem Interesse. Also man kann es jetzt nochmal wieder so hindrehen, dass man sagt, es ist äh in unserem Interesse, dass sie nicht abgehört wird und weniger in ihrem eigenen, aber es ist schon klar, äh was da gespielt wurde, ne?
Tim Pritlove 0:22:46
Aber auch so schwammig formuliert. Ja, also da merkt man aber auch, dass hier wirklich so die Kunst äh äh der der Politrede auch wirklich,perfekt beherrscht, ne? Also man, selbst in dem Satz war ja irgendwie nicht so viel drin, wo man sie jetzt äh unbedingt drauf festnageln kann.
Linus Neumann 0:23:01
Nee, äh das das ist richtig. Es gibt da noch ein ein weiteres schönes äh Beispiel.
Tim Pritlove 0:23:06
Aus dem Interesse, der für die Bürgerinnen und Bürger heißt ja nicht, die Bürger und Bürger werden irgendwieabgehört oder so, ja, äh es ist ja sozusagen nicht nur mein Interesse, sondern ja, das ist ja das Interesse von allen und äh sie spricht ja auch überhaupt nichts konkret an, sonst ja. Es wird ja über die NSA geredet,Also bloß nichts fest, auf nichts festnageln lassen können.
Linus Neumann 0:23:28
Ja, da gibt's noch ein noch ein schöneres, noch ein schönes Beispiel, wo auch man sich versucht, äh nicht festnagelbar zu machen,ähm auch sehr schön zitiert in diesem äh ausführlichen Artikel der Süddeutschen,Ähm bei der Hans-Christian Ströbele äh stellte der Regierung eine einfache Frage, ob es zutreffe, dass der Bundesnachrichtendienst aus dem FrankfurterGlasfasernetzknoten, angezapfte Rohdaten mindestens zwischen zweitausendvier und zweitausendsieben der NSA übermittelte.Diese Frage ist ganz einfach mit ja zu beantworten, wie wir jetzt wissen. Ist eine eine Tatsache. Ja, der hat spezifisch.
Tim Pritlove 0:24:07
Wenn die Berichterstattung der Süddeutschen zutrifft. Siehst du jetzt.
Linus Neumann 0:24:12
Davon äh das stelle ich nicht in Frage, dass sie zutrifft.
Tim Pritlove 0:24:15
Na gut, aber das ist jetzt, sagen wir mal, die einzige Quelle bisher. Es gibt jetzt noch keine.
Linus Neumann 0:24:19
Ja, aber die basiert ja auf.
Tim Pritlove 0:24:20
Bestätigung.
Linus Neumann 0:24:21
Wie gesagt, sie basiert ja auf Unterlagen und nicht auf Spekulationen. Ja, und er bekommt die Antwort, das ist sehr schön,Staatsminister Klaus-Dieter Fritsche aus dem Kanzleramt antwortet, der Bundesnachrichtendienst hat im angefragten Zeitraum,Keine im Raum Frankfurt erfassten Telekommunikationsverkehre automatisiert an die NSA weitergeleitet.Der eins, das eine Wort automatisiert, das in der Frage von äh Christian Ströbele nicht vorkam.Setzt diesen Satz genau so, macht den so spezifisch, dass man auch heute noch behaupten kann, er wäre wahr.Weil sie sagen, es war ja nicht automatisiert. Das ist ja irgendwie nochmal durch Filter gegangen und beim BND und es wurde nur einmal täglich automatisch übertragen, aber nicht automatisiert die Inhalte einfach so.Das heißt, dieses schöne, überspezifische Dementi, ja, wir müssen jetzt wirklich bei jeder Äußerung der äh Regierung ähm,jedes Scheißwort auf die Waage legen um zu schauen, äh wie es den den Sinnzusammenhang dieses Satzes irgendwie minimal äh verändert,und uns dadurch vielleicht äh in Richtung der Wahrheit lenkt, ja?
Tim Pritlove 0:25:41
Ja, ich ich habe dir nicht in die Fresse geschlagen, während ich ein blaues T-Shirt trug.
Linus Neumann 0:25:46
Genau, ja.Die NSA hat die so schließt auch der der Artikel der süddeutschen ähm automatisiert bekam die NSA keine Daten aus Frankfurt, sie wurden freiwillig vom BND übergeben,Ja, also ähm ich finde das, wie gesagt, es ist eine,bis auf die technischen Zusammenhänge oder technischen Details und die politischen Zusammenhänge, die da nochmal drin aufgerollt sind, keine.Nichts nichts, was wir nicht vorher gewusst hätten und was nicht eigentlich auch offensichtlich war.
Tim Pritlove 0:26:28
Hm. Ja, das ist ähm.
Linus Neumann 0:26:31
Aber es ist natürlich umso wichtiger oder umso schöner, dass das jetzt äh vor diesem Hintergrund der der Jahre oder des Jahres Äußerungen zu diesem Thema äh herauskommt, ne.
Tim Pritlove 0:26:45
Meine, was ist denn sozusagen die Gesamtsituation, die sich daraus jetzt eigentlich zusammenbauen lässt?Zweitausendeins, Nine Eleven, die Amerikaner drehen irgendwie komplett frei, was so Überwachungsmaßnahmen betrifft, sowohl in den USA. Das eigene Volk und auch so äh auf diedigitalen Ebene wird irgendwie alles nochmal so auf elf gedreht. Und,Teil davon ist, dass große Solidarität eingeklagt wird, dass wahrscheinlich weltweit. Wer immer gerne dabei war, sind die Five Eyes, also Kanada, UK, äh Neuseeland,ähm ah okay, Leute und USA, äh wer war noch mal der Fünfte?
Linus Neumann 0:27:36
UK USA, Neuseeland, Australien.
Tim Pritlove 0:27:40
Australien natürlich.
Linus Neumann 0:27:41
Und dann habe ich aber jetzt noch den Fünften weggelassen.
Tim Pritlove 0:27:44
Nee, also Australien, Neuseeland, UK, Kanada, genau und USA. So,Die waren ja sozusagen Gewehr bei Fuß und das war ja schon immer so und da äh dürfte wahrscheinlich der der Datenfluss immer maximal gewesen sein, nur dass eben jetzt andere Länder auch noch interessant ist, weilIm Übrigen ist mir noch nicht so ganz klar, da haben wir auch relativ wenig Erkenntnisse oder zumindest äh tauchen bei uns relativ wenig Nachrichten äh auf, was so zum Beispiel die Rolle von Frankreich betrifft. Also es gab ja da auch schon einzelne. Wäre auch nochmal interessant, aber Deutschland ist natürlich daganz vorne und die von dir schon erwähnte, die uneingeschränkte Solidarität, die Schröder ausgesprochen hat, auch wenn er dann.
Linus Neumann 0:28:23
Wiederhole, uneingeschränkt Solidarität.
Tim Pritlove 0:28:25
Ja, ja. Was ja da nicht ganz so uneingeschränkt war in der Folge, äh mit dem Irak-Krieg. Mark nun dazu geführt haben, dass man dann eben auch so auf digitaler Ebene äh zugestimmt hat und gesagt hat, okay ja, ihr dürft jetzt hier mal,abhorchen, sprich irgendwie gibt's eine Leitung zum BND, irgendwie sind die Daten da hinbekommen, wahrscheinlich nicht automatisiert, vermutlich muss da irgendwie einmal am Tag irgendwie mal so wie bei Lost irgendwie auf eine Taste drücken,damit dieser Datenfluss auch weiterhin läuft und nicht als automatisiert bezeichnet werden kann. Irgendwie sowas und,ja, dieser Filter ist vermutlich Quatsch. Ja, also es klingt für mich so ein bisschen nach so einem fake Filter.Ja, wir haben da auch einen Filter und der filtert da irgendwas. So,und schon hatte die NSA einfach den Zugriff auf das deutsche Internet an einer wichtigen Stelle. Wobei das ja äh sicherlich nochmal wert ist, zu betonen,Die Ezix ist zwar der größte Internetknoten in Deutschland,Und auch ein ähm wie soll ich sagen, also ein ein wichtiger Austauschpunkt, aber das schließt ja so ein bisschen die Telekom etwas aus.Die Telekom an der Stelle nicht so in dem Maße piert, wie es eben alle anderen tun. Also alle außer der Telekom kommunizieren vor allem über das Diäzex.
Linus Neumann 0:29:48
Ja, die Telekom hat nur das, dass die Leitung nachgelegt.
Tim Pritlove 0:29:52
Ja, ja, ebenso und das ist man kann sich aber jetzt, wenn man jetzt mal äh eins und eins zusammenzählt, kann das ja eigentlich auch nur bedeuten, dass einfach ein Äquivalenter Zugriff eigentlich auch äh im Telekom-Netz existieren müsste, um das,Puzzle zu vervollständigen.
Linus Neumann 0:30:08
Selbstverständlich, auch da haben wir ja also es geht, wir haben ja schon die äh die Meldung über ähm ähm das war ja auch erst wieder vor ein paar Wochen, dass die NSA im Telekom-Netz drin säßejaähm wo dann die Telekom irgendwie sagt, ja, hm, haben wir irgendwie nicht feststellen können. Ja, natürlich nicht, weil sie das nutzen, was sowieso da ist. Also das ist ähm.Nochmal, wenn du ein Netz mit einer Loveful Intersep Schnittstelle hast.Dann heckst du natürlich die Lorfor Intercept-Schnittstelle,du kriegst diese Datenmengen nicht sinnvoll daraus und vernünftig gefiltert an Ort und Stelle, indem du da irgendwelche Büchsen häckst. So, es muss ein riesiger Datenstrom,aus diesem aus diesem Kern, aus diesem Netz, wo auch immer zu dir. Und der kommt dann nicht einfach zu dir, äh indem du da was heckst und keiner merkt das.So, das wir reden davon irgendwie riesigen Datenmengen und die gehen natürlich nur also die kriegst du dann nur über gesonderte Leitungen irgendwie raus.Also.
Tim Pritlove 0:31:19
Ja und so heißt es, dass dann quasi auch der BND an der Stelle, alle Schnittstellen einfach so bei DeFAld zum voll schnorcheln, freischaltet.
Linus Neumann 0:31:32
Keinem Zeitpunkt automatisiert.
Tim Pritlove 0:31:33
Nee, nee, klar, also einmal am Tag muss man halt die Taste drücken.
Linus Neumann 0:31:37
Also ich kann mir kein ähm ich kann mir keinen anderen ähm,sinnvollen Weg vorstellen, der,Massenüberwachung in diesem Ausmaß überhaupt ermöglichen würde. Also es kann, äh, das habe ich ja oft, wie gesagt, schon schon, äh, sehr viel früher dazu gesagt. Es kann nicht passieren, ohne, dass die Deutschen Dienste das,mitbekommen oder ermöglichen. Es geht einfach nicht. Also weißt du, wenn ich dem wenn ich im,stell dir mal vor, ich stell jetzt in den Dezixen Gerät, was,An einem Monitoringport hängt und all das, was da rauskommt, nochmal äh weiterschickt. Das müsste ja bedeuten, dass der gesamte Gebäudedezix nur.Maximal fünfzig Prozent seiner Kapazität tatsächlich nutzt. Was eventuell stimmt, aber sie würden halt merken, wenn sich ihre Belastung auf einmal um einhundert äh um einhundert Prozent erhöht,Ja also du kriegst diese Daten dann nicht raus, ohne dass es jemandem auffällt. Es sei denn, du nutzt einen Kanal, der ohnehin schon da ist und das ist eben der ähm,der des Lochvol Interset. Und der wiederum ist ja so angelegt, ähm hat hatten wir glaube ich auch schon mal besprochen, dass du eben diese Sammelstelle vor Ort hast.Damit die Mitarbeiter des,Betroffenen äh der betroffenen Infrastruktur nicht sehen, was du ablauscht oder nicht. Es wäre ja, wie gesagt, eine Katastrophe, wenn die Dezix-Mitarbeiter ähm quasi,Die Konfigurationen oder die Such äh Einstellungen für die für den BND oder für die NSA machen würden.Würden ja sofort anfangen, das äh irgendwie zu Geld zu machen, indem sie halt Leute waren oder äh über diese Überwachungsmaßnahmen manipulieren oder so.
Tim Pritlove 0:33:33
Hm. Die fünfzig Prozentschwelle gilt ja auch nach deiner eigenen Aussage jetzt so nicht. Also wenn man jetzt mal den replizierbaren Datenverkehr abzieht, dann landet man irgendwie nicht bei fünfzig.
Linus Neumann 0:33:41
Ja, das stimmt. Nee, dann bist du bei zehn, aber du kriegst sie trotzdem da nicht raus. Also das sind wichtig.
Tim Pritlove 0:33:45
Es ist halt immer noch immer noch sehr, sehr, sehr viel, ne.
Linus Neumann 0:33:48
Und vor allem ähm,Grade jetzt bei, als es vor ein paar Wochen um die Telekom ging, die haben ja dann auch geschaut, die sind ja losgegangen und haben sich ihre ähm,haben sich ihre Netze nochmal angeschaut und haben gesagt, haben wir irgendwo einen anscheinend für äh Compromis fliegen hier irgendwo äh Daten raus, die wir ähm.
Tim Pritlove 0:34:11
Ja, es macht vor allem so den Eindruck, als ob Frank-Walter Steinmeier an der Stelle derjenige ist, der es quasi letztlich autorisiert hat, ja? Sicherlich nicht, ähm.Wie soll ich sagen? Weil er es jetzt mal persönlich geil fand so. Das ist jetzt nicht so ein so ein Eigenlauf, sondern quasi einfach Quaabendweil es äh offensichtlich ja äh Staatsraison zu sein schien oder immer noch ist, ja, also diese Kooperation wurde einfach als wichtig äh erachtetund wurde einfach äh genehmigt und die Aussage, dass es dann vor allem nicht dem G zehn der G zehn Kommission vorgelegt wird, was ja nun an sich nicht gerade jetzt besondersOffenherziger äh Club ist, was vier Mitglieder sind da äh drin. Ähm.
Linus Neumann 0:34:57
Sind zehn Leute.Vier würde mich wundern, weil es äh das würde ja noch nicht mal die Fraktion äh die die Parteien äh widerspiegeln.
Tim Pritlove 0:35:09
Ähm na, das sind fünf. Also es ist irgendwie.Ein CDU-Mensch, Rechtsanwalt, Andreas Schmidt, äh stellvertretender Vorsitzender Berthold Huber, Frank Hoffmann, SPD, äh Ver.
Linus Neumann 0:35:28
Nee, du hast Recht, also aktuell sind.
Tim Pritlove 0:35:28
Mauer. Also es gibt dann immer noch es gibt immer noch Vertreter, also im Prinzip sind's acht Leute, ne. Ähm.Interessanterweise diese werden vertreten von NN. Was heißt denn das?Hier reichen wieder die Initialen oder was? Wolfgang, CSU, Hartmann und dann die Hallina äh warf zehn Jahre,dass die Kommission, die man quasi über solche Abhörmaßnahmen im Prinzip in Kenntnis äh setzen muss, die also auf Basis dieses G zehn Gesetzesähm zur Beschränkung des Brief, Post und Fernmeldegeheimnisses, was ja eigentlich, ne, eigentlich äh ja gilt, aber es gibt halt eineBeschränkungen und um das eben zu überwachen oder zu kontrollieren, gibt's eben diese G zehn Kommission. Und wenn jetzt halt,so ein massive Schnorchelaktion schlicht und ergreifend nicht an die G zehn weitergeleitet wird, weil ist ja nicht so wichtig, weil da wird ja nicht abgehört, sondern da wird ja nur ausgeleitet, ja?Dann ist das eigentlich schon ein echter Skandal.
Linus Neumann 0:36:32
Dann ist das ein ähm ja, das ist nicht nur ein Skandal, das ist eben Verstoß gegen das G zehn Gesetz und damit ein Verstoß gegen das Grundgesetz.Also ultimativ ist es, ja, also klar ein ein spezifischer VerfassungsbruchBrief und Fernmeldegeheimnisses, denn alles jeder äh jede Verletzung, das Brief- und Fernwäldegeheimnis muss eben von diesem G zehn Gesetz gedeckt sein.Eine derartige Ausweitung von Daten ist es nicht. Ganz einfach.
Tim Pritlove 0:37:03
Das Merkwürdige ist hier, ich habe gerade mal aus dem Fenster geguckt, Linos und äh es brennt noch keine Mülltonnen.
Linus Neumann 0:37:09
Ja. Immer noch nicht.
Tim Pritlove 0:37:11
Es ist äh unglaublich. Ja, ja.
Linus Neumann 0:37:12
Es ist unglaublich, ja. Wir lassen das alles mit uns machen. Das ist ähm.Das ist echt interessant. Also ähm es geschieht ja zu unserem eigenen Schutz.
Tim Pritlove 0:37:26
Genau. Gegen Terror. Damit wir hier nicht alle enthauptet werden. Haben wir es erstmal hier mit dem Thema, ich glaube sehr viel mehr kann man da jetzt nicht mehr zu sagen, oder?
Linus Neumann 0:37:39
Nee, man kann da jetzt.Wie gesagt, also ähm es ist Skandal. Ist ein Skandal und äh es scheint halt auch wieder nicht äh.
Tim Pritlove 0:37:55
Zu werden in dem Maße.Ja, äh sehr viel besser äh reflektiert wird ähm dafür, der doch äh eher unterhaltsame Disput zwischen der VG MediaGoogle und auch dem Bundeskartellamt, da geht ja der Ball äh in letzter Zeit häufiger hin und her. Wir erinnern uns, Leistungsschutzrecht wurde von ähm ja einer Springer geführten Koalition,durchgesetzt.
Linus Neumann 0:38:26
Von einer springergeführten Koalition.
Tim Pritlove 0:38:29
Ja. Ach so, ich.
Linus Neumann 0:38:30
Ach so, ich dachte ich dachte, du meinst die Regierungskoali.
Tim Pritlove 0:38:34
Nee, das hatte ich jetzt nicht so. Ich meinte eher so eine Koalition von Verlagen, aber man kann das jetzt auch mal frei interpretieren. Und ähm die äh ja, die Regierungskoalition hat das ja dann noch,durchgesetzt so unter äh dem Erstaunen und und und offenen offenstehenden Mündern der äh sogenannten Netz Netzgemeinde,und ähm ja und jüngst ähden Versuch, dieses Leistungsschutzrecht dann auch mal in Stellung äh zu bringen, dann äh hat sich das Ganze in Form der VG Media, wo halt viele Verlage, die große Fans von diesem Leistungsschutzrecht zusammengeschlossen sindsich dann sozusagen erstmal ja versucht da mit einer Klage gegen äh Google durchzusetzen. Die kam dann aber nicht so weit, weil ähm,ich weiß nicht mehr ganz genau, in welchem Gericht wurde das abgelehnt? Ja, das ist mal das wieder unsere da ist sie wieder, unsere äh äh JuraSchwäche, wie auch immer, diese Klage wurde dann aber wirklich mit Kopfschütteln abgelehnt.
Linus Neumann 0:39:32
Es war kein Gericht, es war die äh das Kartellamt.
Tim Pritlove 0:39:35
Also es war auch schon äh genau das Kartell ab, natürlich, das Kartellamt äh hat sich quasi dieser Beschwerde da nicht wirklich anschließen können, hat einfach gesagt, wovon redet ihr eigentlich? So.
Linus Neumann 0:39:44
Und hat ja noch gesagt so, pass mal auf, äh wenn ihr hier mit Marktmacht kommt, dann müssen wir irgendwann, äh wenn ihr uns weiter auf den Sack geht, werden wir mal prüfen, ob ihr nicht im Kartell seid. Ja, ähm.
Tim Pritlove 0:39:52
Ist doch super.
Linus Neumann 0:39:55
Würden jetzt halt, jetzt halt Google äh angekündigt und hat gesagt, na ja.
Tim Pritlove 0:40:00
Da gibt's ja dieses.
Linus Neumann 0:40:01
Wir haben dieses, wir haben dieses Leistungsschutzrecht mal gelesen und wir müssen ähm,quasi wir sind entweder also wir dürfen ohne deren Zustimmung keine Bilder oder Textpassagen übernehmen.
Tim Pritlove 0:40:15
Also machen wir das jetzt.
Linus Neumann 0:40:16
Also machen wir es auch nicht, weil sie haben ja explizit gesagt, dass sie auf der auf der Wahrnehmung ihres Leistungsschutzrechtes bestehen. Insofern wenn wir nicht wollen, dass die uns verklagen,dann müssen wir eben äh Snippets und Thumbnails aller Verlage, die in der VG Media äh organisiert sind, aus unseren äh Angeboten heraushalten. Das heißt, wir zeigen nur noch den Seitentitel an, ja?So viel dürfen wir.
Tim Pritlove 0:40:45
Auch so, was wahrscheinlich auch so viel bedeutet bei, bei News Google, also wir werden das ja ab morgen sehen, also angekündigt ist es für den neunten Oktober, äh wenn man sich halt so das Seitenlayout anschaut so, dann ist natürlich klar, der top gelistete Artikel dürfte mit,weiß ich, was da die Zahlen sind, aber ich würde mal sagen, so siebzig bis achtzig Prozent aller Klicks dürften wahrscheinlich auf diesen ersten gehen. Ja, weil der irgendwie als,Am relevantesten angesehen wird. Da drunter sind dann ja immer noch andere gelistet mit nur dem Titel, ohne Snippets, ohne Bilder. Sprich.Nicht nicht nur das keine äh dabei rauskommen werden. Das wird wahrscheinlich bedeuten, dass die einfach niemals auf Platz eins sind. Ja. Ja?Also was weiß ich,Gestern war da noch Welt DE und ähnliche Vertreter aus der Springer Verlagslandschaft, die da sehr wohl ähm der Top-Link waren für ein jeweiliges Thema und das ähmgut wird sich dann morgen zeigen, aber ich vermute mal, das ist schon eine ganz nennenswerte äh Degradierung.
Linus Neumann 0:41:46
Und selbst wenn sie Erster wären, wäre halt unten drunter einer mit einem schönen Bild und einer großen, großen Ausschnitt, äh der dann halt größer wirkt. Also ähm.Was Google da macht, ist, sie halten sich an das Gesetz, dass die Verlage, die den Leistungsschutz, der dieses Leistungsschutzrecht haben wollten, sich genauso geschrieben haben. Das ist die logische Konsequenz,ja? Und jetzt sagt die Folge Media, ja aber ähm Moment, jetzt sind wir ja benachteiligt,gegenüber den Verlagen, die das Leistungsschutzrecht nicht in Anspruch nehmen. Und geht dann wieder zum Bundeskartellamt,und sagt, ey wir haben hier ein Recht, was wir Google nicht einräumen und deswegen verzichtet Google darauf,Dieses Recht wahrzunehmen, weil sie's, weil wir's ihnen nicht geben. Und wir haben jetzt festgestellt, dadurch werden wir benachteiligt,Ähm,Und das Bundeskartellamt sagt, na ja, äh aus dem Kartellrecht lässt sich aber jetzt keine Verpflichtung ableiten, dass Betreiber von Suchmaschinen Textausschnitte entgeltlich erwerben müssen.So Andreas Mund, der Chef der äh Behörde. Äh also der des Bundeskartellamts. Ja, natürlich nicht. Aber.Da wir sind ja wieder bei dem alten, bei dem alten Aspekt. Google hat eben fünfundneunzig Prozent Marktanteil und ähm,in einem sehr, sehr köstlichen Interview mit dem äh Deutschlandradiok Kultur. Ähm hat dann auch äh Maren Ruhfuß äh von der VG Media äh gesagt, dass,ihr das natürlich am Arsch vorbeigeht, wenn sie bei ähbei der Telekom oder bei Web DE mit ihren unter oder maximal ein Prozent Marktanteil in den Suchergebnissen nicht mehr auftauchen. Aber Google hat eben fünfundneunzig Prozent und da ist das jetzt entwickelt sich dieses ähm Leistungsschutzrecht zu einemErschuss in den Fuß. Äh dieses Interview ist großartig. Es zeigt also ähm.
Tim Pritlove 0:43:53
Ich habe schon lange nicht mehr so ein geeier gehört.
Linus Neumann 0:43:55
Na, die arme Frau, ja, ich meine, die hat ja so Geschäftsführer. Ich dachte Sprecherin.
Tim Pritlove 0:43:57
Ist die Geschäftsführerin. Nein, nein, also vielleicht ist ja auch die Sprecherin, aber sie ist auf jeden Fall äh die Geschäftsführerin, also einer von zweien.
Linus Neumann 0:44:05
Sie sie hat da wirklich ähm große Mühe.
Tim Pritlove 0:44:11
Das Rudern, sie ruderte.
Linus Neumann 0:44:13
Noch irgendwie ein ein sinnvolles Argument äh äh vorzubringen und ähmdas ist natürlich, das ist eigentlich schade, weil oder oder das das zeigt, dass es da auf Wirklichkeit gibt. Ja, sie sagt dann also, jadie Wahrnehmung des Leistungsschutzrechtes ist natürlich eine unternehmerische Entscheidung der Verlage mit anderen Worten was kann ich dafür, dass die so doof sind?Aber ich muss das jetzt hier irgendwie durchrocken, das ist halt mein Job, ja? Und äh.Ich kann mir gut vorstellen, dass sie diese Job jetzt nicht mehr so lange äh machen wird. Entweder weil die Verlage sich jemanden versuchen, jemanden zu finden,der irgendwie.
Tim Pritlove 0:44:54
Keine Probleme damit hat, argumentationsfrei in der Öffentlichkeit zu.
Linus Neumann 0:44:58
Sie werden halt jemanden suchen, der ähm in seiner Argumentation,von der konkreten Frage weggeht und sich auf ähm zentrale moralische äh Prinzipien beruft. Und Sätze, die den jeder zustimmen würde,Ja, das versucht sie auch. Das kriegt sie nicht so gut hin. Also das ist äh also du brauchst halt jemanden, der dann mehr das kann, es kann doch nicht sein.
Tim Pritlove 0:45:23
Man wird auch nochmal sagen dürfen.
Linus Neumann 0:45:25
Man wird so wir können doch nicht akzeptieren,Ja, also da da werden da werden wir noch ein paar Sachen eingefallen, die man ähm besser hätte sagen können und äh um dafür für diesen Unsinn zu argumentieren. Aber es ist sehr schön, dass halt selbst die Leute, die sich tagtäglich,damit beschäftigen, dass die auch nicht in der Lage sind, auch nur irgendwie sinnvolles Argument dafür vorzubringen,Das ist schon sehr schön. Was sie also jetzt will, ist offenkundig, dass Google News den anderen Verlagen, nämlich denen, die auf ihr ähm Leistungsschutzrecht äh.Nicht äh bestehen, denen auch noch,irgendwie was weiß ich, die die Snippets wegnimmt, ja? Aber das ist, wie gesagt, also sie müssen halt dieses äh diesen äh dieses Gesetz halt lesen, was sie da geschrieben haben, ja?
Tim Pritlove 0:46:23
Habe es doch selber geschrieben.
Linus Neumann 0:46:24
Selber geschrieben und der deswegen finde ich auch den den Titel von Stefan Niger, der sagt, also da hätten wir alles nicht mehr reden müssen, äh Verlage empört. Jetzt will Google nicht mal mehr ihr Recht verletzen.Ja, damit hat er Recht.
Tim Pritlove 0:46:40
Das ist so auf dem Punkt. Es ist wirklich großartig. Ich meine äh ich ich freue mich irgendwie extrem, weil diese diese lächerliche ich weiß nicht, als wir hier das erste Mal über Leistungsschutzrecht diskutiert haben, als das überhaupt aufkommt. So, ich meine, das war doch einfach,Einhelliges Kopfschütteln. Es war einfach immer so ein das ist so stupid, das ist so dermaßen bekloppt und durfte das kann einfach nicht sein, dass das keiner merkt,So. Aber es wurde dann halt einfach durchgesetzt und es ist ein schönes Beispiel,denke ich, wo einfach die Angst vor diesen Verlagsimperien in der in der Politik,Also man könnte man kann's als Angst bezahlen, man kann auch Kurhandel unterstellen, was weiß ich. Auf jeden Fall ähes zeigt auf jeden Fall, dass da, dass da an der Stelle keine keine wirkliche politische Ratio noch äh herler Lage war, sondern dass es hier einfach nur so ein ist, so ah ihr wollt das, ja okay, alles klar, machen wir malseht zu, dass ihr ansonsten auf Linie bleibt sonst, na?
Linus Neumann 0:47:42
Na ja, aber das haben wir ja schon alles zu Genüge diskutiert, insofern äh.
Tim Pritlove 0:47:46
Insofern war das natürlich ein sehr billiger Kauf für äh die Politik. Ja, also wir haben jetzt hier wie so ein so ein Recht beschlossen, was am Ende äh ein zahnloser Tiger ist.
Linus Neumann 0:47:57
Nee, ist es nicht, also es wird, das ist ja kein zahnloser Tiger. Du siehst, das ist halt grade maximal zum Schaden der Verlage ausgelegt wird. Ich fänd's halt geil, wenn die sich vielleicht demnächst dafür anstrengen, das wieder loszuwerden.
Tim Pritlove 0:48:10
Das kann eigentlich ja.
Linus Neumann 0:48:13
Nee, werden sie natürlich nicht. Also sie werden halt ähm es war klar und das haben wir ja auch, also deswegen will ich das Thema jetzt auch echt mal langsam abschneiden. Äh wir haben.Damals gesagt, es, dass die Linie der Verlage vor diesem Gesetz nur sein könnte, dass sie sich auf Kartell äh berufen werden. Das war von vorneherein klar.Und ähm das Bundeskartelleamt ist eben in der momentanen Besetzung äh davon nicht zu überzeugen. Ja, das heißt, dass ähm.Man kann jetzt natürlich noch darauf hoffen, dass das Bundeskartellamt irgendwie anders besetzt wird. Ähm aber quasi, dass der Business Case, den sie da aufgemacht haben,ist äh,Erstmal weg, ja? Dass das Geld ist verbrannt. Und das da wird's jetzt auch keinen anderen Weg mehr geben. Außerhalb des Übliche, ne, Attentat und äh politischen Neubesetzung oder sowas. Das wären halt jetzt noch die schnellen Wege.Äh die ich dafür seheUnd da kann man sich natürlich auch als äh einfach mal genüsslich zurücklehnen und sich das sechs Minuten Interview anhören und ein bisschen feixen.
Tim Pritlove 0:49:24
Ja und das war ja noch dazu. Also.
Linus Neumann 0:49:26
Ja, siehst du, steht.
Tim Pritlove 0:49:28
Wäre sonst nicht so viel zu lachen, also von daher.
Linus Neumann 0:49:30
Ja, die so kommen wir, kommen wir weiter.
Tim Pritlove 0:49:35
Ja, wir kommen weiter. Äh die neuen EU-Kommissare sind ja noch nicht bestätigt. Da muss ja noch das äh Europäische Parlament,zustimmen und wird sicherlich den ein oder anderen zu Fall bringen nichtsdestotrotz sind die wie sagt man die,geschlagenen Kommissare äh schon dabei, sich auch öffentlich zu äußern.
Linus Neumann 0:50:01
Nicht nur öffentlich, die werden ja auch in diesen Hearings, die da jetzt alle gerade stattfinden, eben ja, gegrillt. Da gibt's dieses schöne äh Situation, wo ähm,wo Martin Sonneborn dann den den Oettinger befragt, äh wie den Öttinger verhindern möchte, ähoder wie Oettinger sicherstellen wird, dass das Internet nicht vergessen wird, dass er irgendwie besoffen rumgefahren ist, den den Nazi-Filginger da als Widerstandskämpfer bezeichnet hat und so ihn mit seinen ganzen ähm,politischen äh Verfehlung konfrontiert. Da haben sich viele jetzt sehr drüber gefreut und so, hä, Sonne bohren, geil, geil, geil. Ich fand aber die die Antwort von Öttinger war da schon sehr äh abgebrüht. Der hat das schon, der hat die Situation schon gut gemeistert, ja.
Tim Pritlove 0:50:43
Er war souverän.
Linus Neumann 0:50:44
Ähm und da sind also jetzt diese ganzen Heerings und da gibt es also jetzt den Dimitris Avramo Poulus, Polos,Avramapoll-Luss, Avramopoulos.
Tim Pritlove 0:50:58
Uss. Mhm. Los, aber. Opulus, Los. Ja, los, los, das ist ja alles.
Linus Neumann 0:51:01
Dimitris Avramopoulos und das soll der Kommissar für Migration und Innenpolitik werden, der,ein wahrer Sympath. Du musst dir mal das Foto von dem anschauenscheidende griechische Verteidigungsminister und will jetzt der der EU Minister für Migration und Innenpolitik werden, ja? Also du weißt, was das wenn du in diesem Bereichen ähm,Leidenschaft, politische Leidenschaft entwickelst, ja, dann äh weißt du Bescheid, Westgeistes Kind du bist, ne?Ähm ich kann meinen, da gibt's schönere Fotos, als auf der auf der Wikipedia.
Tim Pritlove 0:51:39
Ein schönes Foto mit Putin. Wobei das halt ja nichts aus.
Linus Neumann 0:51:44
Schau mal hier noch, was wir da so für Bilder haben, wo wir wo haben, also.
Tim Pritlove 0:51:48
Ja, ich will dem jetzt nicht irgendeinen äh Zug unterstellen, äh was halt so ein bisschen beunruhigender ist, dass er äh der Meinung ist, ja, man müsse ja nochmal bei der Vorratsdatenspeicherungnochmal äh da neue Wege äh gehen und die das äh EuGH äh Urteil zur Vorratsdatenspeicherung, was wir ja generell hier als äh Begräbnis äh der Vorratsdatenspeicherung weitgehend äh interpretieren,soll ja sozusagen dann mal so die Basis sein. Eines neuen äh Entwurfs, weil ja, es kann ja nicht sein und so, ne,das jetzt hier so Terrorismus und schwere Feuer brechen und Cyber Crime. Äh wie sagt der so schön unter voller Beachtung des Rechts ähauf Privatsphäre äh nicht mehr bekämpft werden äh könnte, so da muss man doch mal was machen.
Linus Neumann 0:52:35
Sie wollen das Gleiche tun ähm was in Deutschland ja auch die ganze Zeit noch oder er möchte das Gleiche tun, was in Deutschland ja auch die ganze Zeit noch auf der Kippe steht, nämlich ähm,dass das äh Urteil des des obersten Gerichtshofes in diesem Fall äh als Vorlage nehmen für ein Gesetz,dass ähm die Kritikpunkte ausräumt und dadurch dazu führt, dass äh es nicht mehr von diesem oberen Gericht äh einkassiert werden kann. Das war ja auch äh in Deutschland ist in der Deutschland nach wie vor auch das Ziel.Ähm nur dass man da gesagt hat, okay, wir warten noch auf das EuGH-Urteil, bevor wir das ganze Papier jetzt irgendwie äh von unseren von unseren äh Beratern äh schreiben lassen. Und dann das das Projekt nochmal in Auftrag geben müssen,weil sich der die Gesetz die ähm höchstinstanzliche äh Rechtsprechung,da nochmal geändert hat und wir müssen noch einen anderen Aspekt beachten, ja? Aber das heißt, die die wollen also jetzt natürlich Experten darauf loslassen, die äh dass diese Richtlinie so formulieren.Äh dass sie eben nicht mehr äh unter diese Kritikpunkte fällt.Das wird also der, das König dieser äh Mann schon an. Ähm bevor er überhaupt im Amt ist. Ähm,Das Urteil war im April diesen Jahres und ähm,zuständig war ja zu dem Zeitpunkt noch die jetzt äh scheidende äh Cecilia Mainström und die hat sich eben in Anbetracht der des Endes ihrer Amtszeit dann gesagt okay komm,in den paar Monaten mache ich das Fass jetzt nicht mehr auf, das überlasse ich meinem Nachfolger und entsprechend ähm wird das jetzt auch besetzt.Dimitris Avramopoulos. Ja, es gab dann noch oder es gibt jetzt einen ähm,Mit einer Aktion von äh Campact,Ich lehne eine Anlass- und Verdachtsunabhängige Vorratsdatenspeicherung ab. Es gab auch eine Aktion von ähm ich glaube Digitalcourage und digitaler Gesellschaft und wen sehe ich da noch im Bild?Äh nee, keiner von, das war das da gab's noch ein größeres Bild, genau. Also die Etri-Leute, sich da jemand von Edri, warum san die denn nicht da?Doch, doch. Also ähm es gab dann eine äh eine Aktion nochmal einen Auftakt äh zu dieser dieser Aktion ähm.Jan-Philipp Albrecht war auch nochmal da und da haben sie dann dem äh,Dimitris Avramopoulos, ein gold gerahmtes Bild mit einem Auszug aus dem Urteil des äh Europäischen Gerichtshofs gegen die Vorratsdatenspeicherung überreicht. Ja, sie haben diese Gold gerahmt ähm.Den, den, den, die,die Grundrechtsbasierte Entscheidung da äh gegeben in der Hoffnung, dass er äh plötzlich, nachdem er jahrelang sich mit Verteidigung Migrationsabwehr und Innenpolitik auseinandergesetzt hat und das auch in Zukunft tun möchte.Ähm irgendwie noch seine Stimmung zu ändern, ja? Und das wird aber wahrscheinlich ähm.
Tim Pritlove 0:55:59
Der soll erstmal durchkommen, ne? Also.
Linus Neumann 0:56:02
Es zeigt, naja äh es zeigt aber, dass was ich dann immer in so fatalistischen Stunden äh beklage, dass wir keine.Sie keine endgültigen Siege zu erlangen scheinen. Diese Themen bleiben einfach da. Äh Sascha Lobo hatte das ja auch schon mal sehr trefflich als äh diese Themen als äh Zombies bezeichnet.Die äh dann immer wieder aufstehen, ja, den schlägst du, die schlägst du kaputt und dann kommen die halt wieder äh und findet sich immer nützlicher Depp. Ähm.Und es wäre halt schön, wenn das irgendwann mal aufhören würde. Aber ähm.Vielleicht äh sind ja auch seine äh Bemühungen dann nicht ähm von Erfolg gekrönt. Darauf bleibt ja noch zu hoffen.
Tim Pritlove 0:57:00
So, dann gibt's noch eine Meldung aus den USA, Twitter.
Linus Neumann 0:57:05
Genau, Twitter.
Tim Pritlove 0:57:07
Mal wieder den Klageweg an oder überhaupt erstmal äh und zwar bezieht sich das auf den ähm.
Linus Neumann 0:57:16
Bericht, den sie im April diesen Jahres verfasst haben und den haben sie ähm danndemFBI. Äh dem Aterny General, der äh United States, dem Justiz äh Ministerium vorgelegt und haben gesagt, hier folgenden Transparenzbericht über eure Aktivitäten,möchten wir gerne veröffentlichen. Und zwar möchten wir darin sowas machen, wie Zahlen nennen, dass wir sagen, wir haben so und so viele Anfragen bekommen äh und denen entsprochen, wie es ja zum Beispiel Google auch äh,über die über viele Länder getan hat, wie wir das auch vor ein paar Monaten dann von ich meine mich zu erinnern der Deutschen Telekom. Und Vodafone äh veröffentlicht äh gesehen haben, wo also gesagt wurde.Von Apple gab's das auch, ähm die dann irgendwie gesagt haben, Folgendes ist der, der Stand der Dinge bei uns.
Tim Pritlove 0:58:14
Wobei sie es immer in so einem Range anhaben angeben müssen so. Also es waren nicht mehr als ein also von null bis äh.
Linus Neumann 0:58:21
Und dann bis zu tausendneunundneunzig oder so. Ähm,Und jetzt hat Twitter also einen eigenen Transparenzbericht verfasst, der sich offensichtlich nicht an diese Vorgaben hält und hat neun Monate langfünf Monate lang keine Antwort bekommen und dann irgendwie Anfang September erfahren, da wurde kam dann offensichtlich so ein Einzeiler bekommen. Ja die Information in eurem Transparenzbericht ist leider Klasse Fight und deswegen dürft ihr die nicht veröffentlichen.Und die Basis äh für diese Anfragenüber die sie da gerne Transparenz geben würden. Wie gesagt, da geht's nur um die Zahl, nicht um die Betroffenen, würde ich mal vermuten. Äh ist der Foren Intelligence Valence Act, also der fieser und die National Security Letters, also die Briefemit dem Gag Order, wo also drin steht. Hallo, gib uns folgende Information und sprich mit niemandem darüber.Ähm auch das äh eine äh Praxis, die wir hier schon häufiger beleuchtet haben. Ich verweise da immer wieder auf den äh großartigen Vortrag von Nic Maril beim siebenundzwanzig C drei, wenn ich mich nicht täusche,ähm wo es um um diese Gag-Orders ging. Wir erinnern uns, dass äh Twitter da auch äh eine,seine Rechtsabteilung bemüht hat, als es um die Daten von Jacob Apple-Baum, Birgit hier ähm Julien Assange und äh Rob Gongrip ging,äh wo wir auch dann diesen Brief veröffentlicht gesehen haben und gemerkt haben, dass es äh sich dabei um einen Vordruck handelt, in dem auch Abrechnungsformalitäten und so weiter abgefragt werden, die natürlich bei äh Twitter gar nicht gibt. Ähm.Rede kurzer Sinn. Twitter würde diesen Transparenzreport gerne veröffentlichen und wir hat da jetzt auf Basis des fieser ähm,Eine Absage erteilt bekommen und setzt sich dagegen mit einer Klage gegen den, dass äh,Justizministerium, das FBI, ähm,zur Wehr und möchte diese Regelung kippen. Und zwar begründen sie das mit, dass diese Einschränkungen eine ähm,Der Satz ist so lang. Eine äh Diskriminierung äh darstellen und Twitters Recht auf freie Äußerungen,untergraben insbesondere in einem Bereich der einer globale öffentliche Sorge betrifft.Und sie sagen, und das äh erste Amament ähm gibt uns das Recht, diese Sorgen unserer Nutzer zu adressieren.Und ihnen eine vollständige Übersicht,Über den eingeschränkten, über das eingeschränkte Ausmaß der äh der Überwachung durch das durch die US-Regierung zu zeigen. Das heißt, sie sagen also ne ähm.Selbst in der, in der Klagebegründung sagen sie, ja ähm,Es zeigt doch, dass dass Twitter eben nicht voll überwacht ist, sondern dass es sehr eingeschränkt ist. Und deswegen ist es für uns von äh von finanziellen Vorteildieses Vertrauen der Nutzer wieder zu erlangen und für die US-Regierung nicht von Nachteil, wenn wir diese Anonymisierte Veröffentlichung,machen. Und wir möchten eben veröffentlichen, welche Arten von legalen,Prozessen wir empfangen haben, ja? Also ob das jetzt vom FBI kam, äh oder ob das jetzt von so und so kam und mit einem Gag-Order versehen war und letztendlich richten sie sich da erneut gegen diese,Gag Orders.
Tim Pritlove 1:01:57
Twitter ist ja auch nicht ganz alleine, also ich habe ähm vermehrt den Eindruck, dass so das komplette Silicon Valley eigentlich,das so richtigrichtig furchtbar und schlimm findet, so ist ja auch ganz klar, denen geht halt potenziell da auch äh eine Menge Einnahmen und Einfluss äh verloren, ja, also allein die Auswirkungen so im Cloud-Markt, äh Business-Cloud-Markt sind sicherlichganz äh nachhaltig beziehungsweise hat natürlich Twitter auch da einfach einen Ruf zu verlieren, zumal sie ja auch immer so ein bisschen als nicht wahr, so über die Jahre äh äh so als,soll ich sagen? Äh gehandelt wurden, ist teilweise sicherlich auch immer noch sind, ne? Nur dass natürlich diese ganze äh Überwachungsgeschichte und Durchreichung insbesondere privater Nachrichten für sie einfach ja,weiß ich nicht, existenziell sein kann auch. Aber zumindest,Ganz wesentlichen ihr in ihr Business reinschneit, mit Apple nicht anders und auch Google hat natürlich einen Ruf zu verlieren,Äh und das ist natürlich sehr interessant, wie kann sich eigentlich äh der Staat,USA, das Ganze äh Regierungsgefüge durchsetzen, wenn eine der potentesten äh,Abteilungen der Wirtschaft auf der Matte steht und sagt, hör mal, so nicht.
Linus Neumann 1:03:19
Ja, ähm.Ich habe wir hatten das ja sogar mal äh ausnahmsweise mal angekündigt. Ich habe mich da am Montag ähm,bei der Bundeszentrale für politische Bildung drüber unterhalten.Insbesondere also da ging's weniger um staatliche Überwachung, äh sondern über die um die ähm.Profilbildung und letztendlich auch Überwachung, die eben von so Akteuren wie äh Google, Facebook und Werbenetzwerken im Internet ausgeht. Ähm.Es ist net, es ist ein interessanter Aspekt, dass wir im Moment offenbar bereit sind, all diese Informationen,Facebook oder Google zu geben über uns ja? Mein Facebook lässt dich nicht los, sie sind in jede scheiß Internetseite die du besuchst eingebunden und wissen dass du da gerade bist,und du trägst du du regelst deine private Kommunikation über irgendwelche Facebook-Nachrichten durch sie? Sie haben dein WhatsAppauch noch mit in in ihrer Datenbasis, das heißt, du dugibst du gibst dich freiwillig einer Vollüberwachung durch äh Facebook hin und das kleine bisschen Restemail und Google, was du noch machst, das gibst du halt googlen, ja? Und die haben dadurch eine,eine in eine noch nie dagewesene,Macht in der Überwachung der Menschheit. Und die ist immer noch größer, würde ich jetzt mal so vermuten,und umfassender als die Überwachung, die die NSA irgendwie erlangen kann.Maximal könnte, dass das maximale an Überwachung, was die NSA hinkriegen kann, ist deinen gesamten Internet-Traffic und alles, was du bei Google und Facebook hast, ja?Google und Facebook haben aber im Prinzip schon so.Neunzig, fünfundneunzig Prozent deines Internetverhaltens ohnehin, weil sie deine E-Mail äh lesen, die in der Regel,Der normale äh Durchschnittsbürger hat ja dann auch nur so ein, zwei E-Mail Adressen, ja? Ähm.Sie verfolgen dich auf jedem Schritt, wo du dich hin googelst und langklickst mit ihren äh Plus Plus One und Like Buttons, ja? Das heißt, die haben eine eine größere Kenntnis über die Nutzer als äh die als die NSA,Und jetzt ist, glaube ich, zum ersten Mal der Punkt, dass,Private Unternehmen, die primär wirtschaftliche Interessen verfolgen und diese Daten auch nur zu Wirtschaft in ihrem eigenen wirtschaftlichen Interesse nutzen,Da letztendlich eine größere Macht haben als äh der Staat oder seine Geheimdienste.Ja, dass also das finde ich, das muss man sich auch mal aus aus der Perspektive vor Augen führen, dass das heißt jetzt nicht, dass äh,dass äh ich dafür plädiere, dass die Geheimdienste da jetzt auch dran dürfen, wenn es schon die äh wenn wenn es schon diese Unternehmen.
Tim Pritlove 1:06:38
Ich finde, ich finde den Begriff äh macht an der Stelle insofern etwas äh deplatziert, weil.Ich würde sagen, sie hätten die Möglichkeit. Ja, daraus äh äh daraus äh vielleicht auch Macht abzuleiten.Noch nicht mal unterstellen, dass das wirklich ihr ihr Ziel ist. Das ist halt,dieser diese duale Problematik dieser Daten, ne, um das zu tun, was sie eigentlich primär tun wollen, nämlich Geld verdienen, ja? Brauchen sie im Prinzip dieselben Daten, die ein Geheimdienst braucht, um,seine äh,Kontrolle über die Bevölkerung oder die Überwachung dieser Bevölkerung durch zu äh setzen. Das war ja früher nie so, also oder kaum so, dass irgendwie.Primäres wirtschaftliches Interesse wirklich absolut Konkurrent ist mit einem Überwachungsinteresse durch einen Geheimdienst. Einfach eine neue Situation,Ja, muss man sehen. Ich meine, was ich, was ich sehr interessant finde, ist, dass ja jetzt auch so ein das ist ja eigentlich auch relativ neu, ja, dass in der amerikanischen Öffentlichkeit jetzt überhaupt mal eine Debatte über Privatsphäre geführt wird.
Linus Neumann 1:07:54
Und du meinst äh äh die Dinge, die ich jetzt äh eigentlich absichtlich ausgeklammert hatte, dass äh Apple irgendwie ankündigtdie die Weißverschlüsselung sei jetzt ähso das selbst sie nicht mehr darein backdown können und damit auch dem FBI nicht mehr helfen können. Du meinst, dass Eric äh Schmidt ähm ich glaube gestern dann öffentlich sagte, der sicherste Ort für deine Daten ist im Moment Google,auf dieser Welt, ja. Äh wo wir da im Zweifelsfall recht hat. Es kommt halt drauf an, was du,als drei dein Bedrohungsszenario siehst, so. Gelöscht werden die Daten da auf jeden Fall nicht mehr. So, also.
Tim Pritlove 1:08:37
Ja, also, ja, oder, also ich wollte überhaupt nicht äh äh bewerten, ähm wie gut das ein oder andere Unternehmen,Da er seinen eigenen Aussagen oder äh externen Anforderungen derzeit genügt, aber The Race ist on, also auf einmal ist ist das äh ein, ein, ein, äh, Aspekt. Es geht nicht nur um FunktionalitätEs geht nicht nur um irgendwie,Maximal offen kommunizieren äh können, überhaupt maximal kommunizieren können. Äh es geht nicht mehr um sondern es geht auch dadrum.
Linus Neumann 1:09:09
Es geht darum, dass wir jetzt, glaube ich, ich weiß, ich bin da jetzt nicht so äh so Firmen und denkt da auch nicht so viel drüber nach, aber ich glaube, wir haben jetzt zum ersten Mal wirklich Konzerne.Die größer sind und mächtiger als die Staaten.Es gab immer irgendwie, ne, sehr, sehr entscheidende Lobbys und man konnte jetzt auch natürlich über die Banken sagen, sie sind mächtiger als die Staaten, weil im im allerschlimmsten Fall äh können sie die Staaten ganz einfach dazu bringen, ähm.Quasi das Gesetz für sie außer Kraft zu setzen, mehr oder weniger und und ihren Schaden aufzufangen. Ähm aber so als als.Als Entität, die unser Leben bestimmt. Ähm.Ist Google halt wahrscheinlich äh und Facebook sind an der Grenze relevanter zu sein für das menschliche Miteinander, als es die äh.Die staatlichen Mittel der Einflussnahme sind.
Tim Pritlove 1:10:18
Ja denkbar. Immer gut, für das Miteinander fand ich den Staat jetzt noch nie so äh so richtig wichtig. Das war halt früher vielleicht eher eher der der Telefonbetreiber und das Postunternehmen, das irgendwie die Leute zusammengebracht hatten. Das ist halt.
Linus Neumann 1:10:33
Ja, aber die haben, die haben früher war's war Telekommunikationsdienstleistung, äh,am Ende wirklich nur darauf beschränkt, diese Telekommunikation zu ermöglichen, ja? Ähm.Und das ist ja, also das Themenfeld wird natürlich groß, deswegen fluchen ja jetzt auch diese ganzen Telekommunikationsanbieter und sind gegen Netzneutralität, weil sie irgendwie vermerken, dass sie da quasi äh,Etwas Großartiges geschafft haben, mit dem sich Milliarden verdienen lassen, aber diese Milliarden nicht von ihnen verdichten werden.
Tim Pritlove 1:11:08
Ja.
Linus Neumann 1:11:09
Ähm.
Tim Pritlove 1:11:12
Na ja, die haben's ja nun gar nicht geschaffen.
Linus Neumann 1:11:14
Also ich muss es dann noch ich werde das mal noch mal irgendwie zu einem einem größeren konsistenteren Bild äh,Zusammen formulieren, was ich vielleicht auch auch irgendwie klarer und flüssiger erklären kann. Aber dieser ähm dieser Aspekt, den finde ich schon sehr, sehr spannend, dass ähm.Zwar da jetzt noch irgendwie so ein bisschen Klagerei los ist, ja und die irgendwie äh sich dagegen wehren, aber ähm.Es scheint tatsächlich so zu sein, dass das diese Twitters und Googles.Tatsächlich eventuell in die Situation kommen oder bald in der Situation sind, dass sie gegenüber einer Regierung und auch der US-Regierung nicht mehr äh bittstellend auftreten müssen.
Tim Pritlove 1:11:57
Ja, das muss man mal sehen. Also bisher hatte ich so den Eindruck, ähm hat das noch nicht so gut äh verheilt, ne. Ich meine ähApple zum Beispiel ist ja da schon seit längerem sehr unzufrieden und hat von Anfang an drauf gedrängt. Das Interessante ist nur,Apple hat genau keine keine Ausgaben für die klassische politische Bestechung in Form von Parteispenden.Die machen einfach keine. Das kommt glaube ich.
Linus Neumann 1:12:27
Ist auch ein neues, auch fair.
Tim Pritlove 1:12:28
Ja, ist auch fair, aber kommt irgendwie so beim Establishment halt irgendwie nicht so gut an. Habe ich so den Eindruck. Ja, also ich weiß nicht, irgendwie ist schon ist schon ist schon wirklich fies, ne? Ja.
Linus Neumann 1:12:38
Das nee, aber das wird das äh sehe ich als als äh Bestätigung meiner These. Die haben das nämlich nicht mehr notwendig. Die haben's nicht mehr nötig.
Tim Pritlove 1:12:45
Bei Google ist es anders. Ja, also Google äh ist da äh nicht auf derselben Linie. Es ist aus ausschließlich äh Apple, die das so machen,nebenbei halt derzeit Number one oder number two, Company of the World. So, je nachdem, wie man das so bewertet mit dieser ganzen Marktkapitalisierung, aber auf jeden Fall kein äh impotentes Unternehmen in der Hinsicht.
Linus Neumann 1:13:10
Na ja, ähm.
Tim Pritlove 1:13:12
Wir spulen mal vor jetzt.
Linus Neumann 1:13:13
Genau, wir sind mal äh das Schönste, was dabei rauskommen kann bei diesen, bei dieser Klage von Twitter, könnte, wäre natürlich, dass diese ähm dass diese Gag, diese unsägliche äh National Security Letter Praxis irgendwann mal kippt.
Tim Pritlove 1:13:28
Stark eingeschränkt wird.
Linus Neumann 1:13:30
Oder äh ja sinnvoll eingeschränkt wird. Insofern in den USA tut sich da auch was.Und wir werden's natürlich wohlwollen verfolgen, wie Twitter da zum wiederholten Male äh sich hervortut als Speerspitze der Revolution.
Tim Pritlove 1:13:54
So und äh unser beliebter neuer Veranstaltungsblog hat leider dieses Mal keine Einträge, von daher gibt's ihn nicht und wir äh müssen jetzt einfach mal direkt das Ende einleiten.
Linus Neumann 1:14:06
Wir haben im im Veranstaltungsblog einfach das letzte Mal schon unser Pulver verschossen.
Tim Pritlove 1:14:10
Also neues Pulver bitte äh an uns, LMP Meterebene MI und ähm ja, kündigt uns äh ruhig mal an, was ihr an interessanten ähm,Ideen so da ins Feld führt. Ist bei uns immer ganz gut aufgehoben.
Linus Neumann 1:14:28
Wollen wir hoffen, ja.
Tim Pritlove 1:14:29
Genau. Und jetzt ist hier auch äh Schluss mit dem Geraune. Wir wünschen euch noch eine schöne Woche.
Linus Neumann 1:14:35
Genau und wir sind mal gespannt, wie die äh erscheinenden Frequenz in den nächsten vier Wochen wird dann halt wer weiß. Vielleicht steigt sie auch abrupt an.
Tim Pritlove 1:14:47
Also geht schon mal alle in Deckung. Bis bald. Bis bald, ciao, ciao.
Linus Neumann 1:14:52
Bis bald, tschau, tschau.

Shownotes

Prolog

Eikonal: BND überwacht DE-CIX

VG Media verzweifelt

EU-Kommissar will VDS-Richtlinie zurück bringen

Twitter klagt gegen Schweigepflicht

LNP116 Initialen reichen ja wohl

Uber — NSA-Ausschuss — Piratenpartei

LN und TP sind wieder am Start und berichten von NSA, CDU, SPD, PP und anderen lustigen Abkürzungen, die beim netzpolitisch motivierten Einzelkämpfer wie gewohnt für Begeisterung sorgen dürften. Dazu führen wir schmissig eine neue Sendungssektion ein, auf die Ihr bestimmt schon lange gewartet habt. MFG LN und TP.

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Shownotes

Prolog und Rückschau

Uber-Verbot bestätigt in Berlin und Hamburg

R.U. im NSAUA, leider ohne Aussagegenehmigung

Opposition will Snowden-Vernehmung erklagen

Piratenpartei

Termine

LNP115 Heiland aus Digitalien

NSA hackt und sammelt — Netzneutralität — WikiLeaks leakt FinFisher — Uber — Leistungsschutzrecht — Kimble — Datenschützer mahnen Mail-Betreiber — Google-Algorithmus

Die NSA steht im Verdacht deutschen Providern noch etwas näher auf den Pelz gerückt zu sein, diese finden aber beim Entlausen nur Flusen. Dafür darf die NSA in den USA zunächst weiter machen wie bisher. In der EU ist Netzneutralität ein Thema der sich noch nicht konstituierten Kommission und Günther Oettinger gesellt sich als viertes Fragezeichen zum Deutschen Internettrio hinzu. Auf der anderen Seite des Planeten trommeln Eduardo und Julio für Kimbles neue Internetpartei, was uns die Braue lupfen lässt und unser Justizminister hätte gerne mehr SEO-Spam da er Google zwingen möchte, seinen "Algorithmus" offen zu legen. Mit anderen Worten: auch in dieser Woche kein Mangel an Unterhaltung.

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Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen. Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove 0:00:02
Man müsste vielleicht meine Internetpartei gründen, findest du dich auch?
Linus Neumann 0:00:05
Mega Idee.
Tim Pritlove 0:00:28
Mega, super Ideen, alles was man braucht für die Planung der Zukunft, gibt's heute bei Logbuch Netzpolitik.
Linus Neumann 0:00:38
Hatten wir den mega Song eigentlich schon mal am Ende oder hatten wir uns damals dagegen entschieden, weil äh kennst du den Mega.
Tim Pritlove 0:00:45
Ja ja ja ich weiß grad nicht mehr, ich glaube doch, ich glaube das hat äh.
Linus Neumann 0:00:50
Ich glaube, das können wir denen wir hatten uns da, glaube ich, dagegen entschieden, weil wir ähm weil wir uns nicht klar waren, wie viele Hörerinnen wir dadurch verlieren.
Tim Pritlove 0:00:58
Achso, ja, das kann auch sein.
Linus Neumann 0:01:00
Ja.
Tim Pritlove 0:01:01
War irgendwas? Wir mussten wieder eine Woche ausfallen lassen. Das ist äh gerade ein wenig ein äh Dilemma. Ähm das sich leider nicht verhindern ließ, aber äh na ja.
Linus Neumann 0:01:13
Ich war diesmal wirklich richtig in einer richtig schönen Stadt.
Tim Pritlove 0:01:16
Wirklich, ist doch mal schön.
Linus Neumann 0:01:18
Meiner absoluten Lieblingsstadt, muss ich wirklich sagen, New York. Ich bin jedes Mal völlig außer mir, bin völlig beeindruckt, unglaublich. Gute, gute Leute da getroffen und äh Schönwetter gehabt, kann ich, also,was will man mehr? Weißt du was man mehr will?
Tim Pritlove 0:01:33
Na super, ne, dann dann bist du ja jetzt auf jeden Fall richtig durchgecheckt.
Linus Neumann 0:01:36
Ich muss ja mal angeben, weißt du was man mehr will? Abends zum Sonnenuntergang auf dem Hudson River Segeln.Gemacht. Wow. Zur Freiheitsstatue.
Tim Pritlove 0:01:46
Wow, ne. Glück gehabt, dass sie nicht gerade im Flugzeug gelandet ist. Na ja, das gab's schon mal.
Linus Neumann 0:01:50
Hudson River. Ja, nee, aber war war wirklich toll. Also, vielen Dank, danke, danke, dass dich das so interessiert, wie schön meine letzte Woche ohne dich war. Ja.
Tim Pritlove 0:01:59
Ja, das stellt mir das ganz toll vor.Kommen wir vielleicht äh zu den Inhalten.
Linus Neumann 0:02:09
Ja, genau.
Tim Pritlove 0:02:10
Da hatten wir ja äh auch ein Paar, beziehungsweise Inhalte, hatten auch ein paar deutsche Provider unerwarteter Maßen beziehungsweise eine Inhaltsentnahme und ähm tjaTelekom, und,mir bis dahin noch nicht wirklich bekannter Provider Stella, der wohl auf Satellitenkommunikation spezialisiert ist.Die stehen laut einem Spiegelbericht jetzt äh da,am Pranger, kann man vielleicht nicht sagen, aber im Verdacht äh von der NSA geohnt worden zu sein.
Linus Neumann 0:02:43
Ja, das äh das Projekt, um das es da geht, nennt sich ja irgendwie Trashermap, wenn ich mich richtig erinnere.Der NSA-Term für äh wir kartografieren äh das gesamte Internet und wollen wissen, wo die Schätze sind, ja. Und im Rahmen dieser ähm.
Tim Pritlove 0:03:01
Internetschätzchen.
Linus Neumann 0:03:02
Ja und also wie man ja schon sagt, wenn es existiert, dann hört die NSA es ab ähm und da haben sie natürlich sich auch um äh solche Anbieter dann ähm gekümmert.Und was ich eigentlich ganz spannend fand oder was sich vor dem Hintergrund interessant finde ich man natürlich,Also da da hat jetzt keiner mehr einen Zweifel dran, dass diese Geschichte Credible ist, ja? Ähm Spiegel Online veröffentlichte dann ein Video, wo der.
Tim Pritlove 0:03:28
Was eigentlich von The Intersep war das Video, also mehr oder weniger im Auftrag. Da stand auch Fett vorne drauf.
Linus Neumann 0:03:31
Weil der Typ war ja doch, das war doch der Rosenbach. Ja? Okay, also dann die arbeiten ja, die stecken alle unter einer Decke.
Tim Pritlove 0:03:37
Ja ja genau, also die Laura Portraits, irgendwie haben die das produziert und unter anderem dann eben auch dem Spiegel zur also.
Linus Neumann 0:03:43
Genau, also hat's gefilmt und der, der Mann, der da die äh der da mit hinspricht, gefilmt wurde, ist ja, glaube ich, in äh Hürth bei Köln. Und ähm der Mann, der da die, die Belege eben vorliegt, das ist der,Rosenbach vorm Spiegel, der ja da hauptsächlich dieses ganze Thema beackert oder einer der vielen,Spiegel und Spiegel Online-Leute ist dieses Thema irgendwie bar kann. So und in diesem Video setzen die sich, also ich weiß nicht genau, welche Art von Journalismus das jetzt irgendwie sein sollte, dieses Video. Ähm.Mir war irgendwie nicht ganz also keiner, was sollte das? Ja, also äh der Typ sitzt da, zeigt diesen Mitarbeitern, die offensichtlich nicht,Wissen, was auf sie zukommt oder was ihnen da gezeigt wird oder nur grob wussten, was ihnen da gezeigt hat. Sagt er dann, zeigt er dann irgendwie so, ja guck mal hier, ne, das das weiß die NSA alles. Ähm,Und hier sind eure die Namen eurer Mitarbeiter, die irgendwie spezifisch überwacht werden und dann sitzt der Typ da und sagt, ja scheiße, das ist unser,Zentrum unseres gesamten der Hauptarchitekt unseres gesamten äh Netzes so ungefähr. Das ist schon ziemlich übel, wenn der überwacht wird, weil der Zugang auf alles. Ähm.Und was also was soll das?
Tim Pritlove 0:05:04
Weiß ich nicht, hat so ein bisschen was von so einer Samstagnachmittag äh Talk Sendung so mit. Und hier.
Linus Neumann 0:05:07
Genau. Hier ist ihr neues Wohnzimmer.
Tim Pritlove 0:05:10
Und hier ist ihre Freundin, die sie seit zwei Wochen lang betrogen hat. Wir waren mit der Kamera dabei.
Linus Neumann 0:05:14
Und hier wollen sie mal ein Ultraschallbild von ihrem neuen Kind sehen, was sie von ihrem Nachbarn erwartet.Was sagen Sie zu diesem Vaterschaftstest? Also irgendwie so.
Tim Pritlove 0:05:24
Ja, echt super. Wir haben da mal ein paar DNA-Proben genommen.
Linus Neumann 0:05:29
Ja, also das war irgendwie keine Ahnung, welche, was das jetzt sollte, aber äh das Video hatte einen sehr interessanten, kleinen Teil, den ich dann sehr, der mir so, der mir dann so als,So als ich gucke ja hin bei so einem Video, dann auffiel,niemand anders irgendwie bis jetzt drüber berichtet, weil zwar zeigten sie dann offensichtlich so ein äh Host beziehungsweise Device von einem, derer Core Router, ja? Und das Gerät hatte offensichtlich so die die interne Bezeichnung Horizon,und da drunter stand.
Tim Pritlove 0:06:00
Das Passwort.
Linus Neumann 0:06:01
Was offenkundig das Passwort war.
Tim Pritlove 0:06:04
Also da stand nicht Passwort dran, aber es machte so ein bisschen den Eindruck, als sei das jetzt gemeint.
Linus Neumann 0:06:08
Also wenn du in so einem wenn du jetzt in so einem internen NSA-Wicki irgendwie dokumentierst, wie du Zugriff auf dieses Gerät kriegst, dann schreibst du natürlich was weiß ich User, Passwort oder äh oder Ho.
Tim Pritlove 0:06:18
User nehmen, gab's ja da nichts. Es gab ja da nur ein Passwort.
Linus Neumann 0:06:21
Wie gesagt, da standen nur zwei Worte. Ja und das eine, das erste Wort war Horizon und das zweite Wort war Horizon in Leadsbeeak. Ja, also H null, R eins, Z null N, ja?Und ähm mir ist jetzt also es ging jetzt nicht ganz daraus hervor, ob das jetzt rausnehmen, Passwort fahren oder User nehmen und Passwort, aber,egal ob's jetzt der Hostname oder der war, ja das Passwort gleichlautend in Leadspeak, das macht jeder Passwort Crackerautomatisch als allererstes, selbst wenn du ihm das nicht sagst, dass er es tun soll, ja, nimmt er halt das gleiche Wort nochmal, also es ist ähm,Da kann man schon wirklich von von sträflicher ähm,Nachlässigkeit sprechen und ähm meinen meine Erfahrung ist, dass das jetzt überhaupt keine äh Einzel oder Sonderfall ist, ja, dass ähm kritische äh Netzelemente derart äh konfiguriert sind.Man muss dazu sagen, üblicherweise ist der schwierige Teil auch überhaupt in das äh Operations made in ins Network zu kommen. Das heißt,Normalerweise gegenüber der dem freien Internet oder den Nutzern sollten diese Geräte ihre Admin äh admin,Zugänge ihrer Protokolle, was wir, ob's jetzt SSH sei oder eine Web Goi oder sonst was, wie die Geräte äh konfiguriert werden, gar nichtfreilegen, also der der kritischere Teil des Hacks, äh den die NSA da offensichtlich durchgeführt hat, wird nochmal an einer anderen Stelle liegen, nämlich dass die überhaupt in dieses Operations und ins Network gekommen sind.Aber ähm,da dann eben derartige Passwörter zu haben ähm ist eben etwas, was noch nie in Ordnung war und auch in Zukunft jetzt nicht mehr sein wird.
Tim Pritlove 0:08:10
Also Stella hat ja jetzt irgendwie da nochmal eine ein Statement dazu gegeben und meinten, ja, das wäre ja nun alles irgendwie, äh da wäre ja so ein Kundenzugang gehacktworden und er hätte ja ein unsicheres Passwort verwendet, also irgendwie haben die das jetzt so dargestellt, als sei das ja nur ein Kundenzugang und nicht jetzt irgendwie ein AdminZugang eines äh Rautas. Ich weiß nicht genau, ob sich das jetzt exaktgenau auf das äh bezieht, was da jetzt gezeigt wurde oder wie das alles zusammenhängt. Das ist auf jeden Fall etwas unklar. Auf jeden Fall wedeln da alle ganz äh ordentlich mit den Armen und meinen, sie hätten ja nun jetzt wochenlang da äh intensive forensische Analyse und Recherche betrieben. Und äh keiner, also weder Telekom, Nitcolone, noch Stella,Könnte jetzt irgendetwas finden, wo da äh irgendetwas in Überwachung ist, zumindest,einer von ihnen registrierbaren Überwachung.
Linus Neumann 0:09:03
Hm. Ja, das äh das ähm da kommen wir wieder zurück zu so einem zu einem Verdacht, den ich ja schon,Ganz zu Anfang dieser ganzen Snowden-Sachen geäußert habe, wenn da ernsthaft äh,wirklich Traffic abgesogen würde, dann sind das natürlich auch massive Volumen, die da irgendwo trans äh veriert werden müssten. Und ähm das halte ich für,schwierig,ohne dass es irgendjemanden auffallen würde, ja? Und ähm das lässt den Schluss zu, dass sie entweder nicht alles da wecken, was ich,grundsätzlich schon auch äh glaube, dass sie es nicht tunJa, dass sie jetzt nicht irgendwie alles, was Stella macht, gleichzeitig nochmal ein MirrorPort nach draußen läuft, wo dann irgendwie weiß ich nicht, wie viel Gigabit, obwohl nächstes Jahr Satellit, das passt ja irgendwie durch einen sechsundfünfzig KM oder in Verbindung. Also, aber ähm,dass sie alles nach draußen führen, halte ich für unwahrscheinlich.Aber wenn sie's tun, dann können sie's nur tun, indem sie irgendwie die Kapazitäten nutzen, die schon da sind für deutsche Geheimdienste.Und dann quasi auch in deren Mitwissen. Was ich aber eher glaube, was sie mit diesen Satellitendingern machen, ist die ähm,Router bei Bedarf manipulieren. Also vielleicht einzelne Verbindungen umleiten nach ihrem Ermessen. Um dadurch irgendwie Myware-Infektionen oder sonstwas zu machen,Ähm so dass sie quasi, also das Routing,der Teilnehmer unter Umständen selektiv oder vollständig äh um manipulieren.
Tim Pritlove 0:10:46
Sozusagen.
Linus Neumann 0:10:49
Nee, weil also noch dazu kommt, ich weiß jetzt nicht, wie es bei Stella ist und mein Stand, was SatellitenInternet angeht, ist eher so wirklich viele Jahre zurück, aber damals TM war es so, dass diese Satellitenverbindungohnehin bei dem Anbieter, denich damals mir mal angeschaut habe ohnehin unverschlüsselt war. Das heißt, dieser ganze dieser Satellit, der strahlt das ja auf die halbe Erdkugel.
Tim Pritlove 0:11:19
Da kann man eh gut zuhören, ja.
Linus Neumann 0:11:20
Unverschlüsselt drauf. So, da, das heißt, da musst du jetzt nicht mehr die, die Bodenstation des Satellitenanbieters hacken. Aber ich würde jetzt mal ähm,in den letzten Jahren nochmal angeschaut habe, ähm davon ausgehen, dass sich da in den letzten Jahren etwas getan hat und eventuell die einzelnen Teilnehmerleitungen doch wahrscheinlich hoffentlich ähm.Oder die einzelnen Teilnehmer äh Streams äh unterschiedlich äh verschlüsselt sind. Das würde ich jetzt äh hoffen.
Tim Pritlove 0:11:51
Muss man sich eh mal klar machen, ne, dass so bei Satelliten äh Providern, die halt nicht ihren Traffic nochmal verschlüsseln. Also die quasi die Datenpakete so, wie sie letzten Endes aufs Internet gelegt werden,Einfach so ausstreuen, quasi mit so geostationären Satelliten aus sechsunddreißigtausend Kilometer Entfernung übergesamt Europa strahlen.
Linus Neumann 0:12:15
Ja, die haben, glaube ich, noch mal so ein bisschen direktionale Antennen, also nicht gesamt Europa, aber jetzt wirklich nicht gezielt zu dir.
Tim Pritlove 0:12:20
Ja okay, alsokann sich auf jeden Fall dezent irgendwo mit dem Wohnmobil hinstellen oder auch noch ein Häuschen dahin bauen. Und irgendwie äh in Ruhe das einfach alles einsammeln. Also ist diese ganze Fragestellung mit wie, ja, wie sind die denn überhaupt an die Kabel rangekommen und so weiter? Das ist da haltnicht, ne? Das heißt, eigentlich müsste gerade so ein Satelliten-Provider eine,super enorm starke Grundverschlüsselung über den gesamten Datenstrom per DVD drüber machen.
Linus Neumann 0:12:48
Vor allem für jeden Nutzer einzeln.
Tim Pritlove 0:12:50
Was bei Satelliten,okay gut ja für die jeweiligen Empfänge. Ja genau, also für wen's auch also im Idealfall, ja, also so enorm wäre schon mal ein Schritt, wenn sozusagen das überhaupt schon mal ein Key gäbe für die gesamte Kommunikation.
Linus Neumann 0:13:08
Nochmal kurz, weil jetzt um Stella da jetzt nicht irgendwie äh was falsches zu unterstellen. Ich weiß nicht, ob sie's machen oder nicht. Also.
Tim Pritlove 0:13:15
Ich wollte jetzt auch nur allgemein sagen, dass das äh schon ein problematischer Bereich ist, der auf jeden Fall am Anfang nicht bedacht worden ist bei einigen oder vielleicht vielen, gegebenenfalls sogar auch allen. Ja.
Linus Neumann 0:13:29
Das war auf jeden Fall so der Fall. Das war ganz amüsant eigentlich. Na ja, ähm.
Tim Pritlove 0:13:35
Man merkt ja schon, dass sich da jetzt auch was tut, ne? Also auch grad in der Communitywenn man sich anschaut, nicht nur diese Aktivität nach äh open SSL, sondern das auch in den Standardsbodies jetzteine Menge auf den Tisch kommt, wo man irgendwie festgestellt hat, na ja, da gab's schon immer mal so eine Schwäche, jetzt machen wir doch auch mal was, wo das vorher immer so, na ja, passt schon.
Linus Neumann 0:13:54
Schönes äh auch weil das wird vielleicht zu technisch, aber TCP Cript äh opportunistische Verschlüsselung, vollständiger TCP Verbindung, ist da auch irgendwie so ein Projekt, was bis jetzt noch gar nicht so viel ähm Beachtung gefunden hat.Gibt's auf jeden Fall viel, aber wir machen ja ein Politik-Podcast und kein Checkpodcast. Ähm das auf jeden Fall jetzt ähm,wie gesagt, meine meine Theorie, die wollen eher einen Beibedarf für gezielte Angriffe, ähm Routen oder Traffic manipulieren als da tatsächlich abhören. Und wenn sie abhören, dann ist es nicht denkbar, dass sie,oder kann ich mir schwer einen Weg vorstellen, wie sie da Massenüberwachung betreiben ohne das Wissen oder die Unterstützungdurch äh die äh lokal zuständigen Geheimdienste, denn die haben natürlich sowieso immer ihre LI-Schnittstellen und die sind natürlich in der Lage, ähm,Auch da äh entsprechende Überwachungen zu machen.
Tim Pritlove 0:14:47
Heißt.
Linus Neumann 0:14:52
So, aber die NSA darf das ja sowieso alles.
Tim Pritlove 0:14:56
Ja. Und darf sie auch weiterhin.
Linus Neumann 0:15:00
Dass sie weiterhin äh der Fisk, wie heißt der denn nochmal, Foren Intelligence Valence Court oder so oder ja Fisk ähm schon öfter hier besprochen worden mit den ähm.
Tim Pritlove 0:15:12
Dieses Geheimgericht, was halt irgendwie so Entscheidungen macht, aber man darf halt nicht genau sagen, was eigentlich für welche Entscheidungen und auf welcher Basis auch nicht und äh ja.
Linus Neumann 0:15:23
Und man darf halt, also die Betroffenen äh Entitäten werden auch über die Entscheidungen nicht informiert.
Tim Pritlove 0:15:28
Also der Inbegriff demokratischer Kontrolle.
Linus Neumann 0:15:30
Genau. Die haben jetzt grade wieder erlaubt für weitere neunzig Tage alle Telefon-Meterdaten zu sammeln, ne, also hier der der Richtervorbehalt sehr schön, kommt er da zum Tragen.
Tim Pritlove 0:15:40
Also nicht für neunzig Tage lang die zu sammeln, sondern die Metadaten für neunzig Tage nach einer Verbindung.
Linus Neumann 0:15:49
Nein, nein, die die haben jetzt die Meter da, das Meterdaten sammeln in der momentanen Gesetzeslage, ähm bedarf diese Metadatensammlung eines Berichterbeschlusses,und dieser dieses Gericht äh,der genaue gesetzliche Hintergrund ist mir jetzt nicht äh im Klaren, weil der gerade auch im Senat da eben Änderungen äh diskutiert werden,ja? Aber im Moment ist es so, dass es dem Richter Vorbehalt unterliegt und es offensichtlich so eine Maximaldauer von neunzig Tagen gibt. Und deswegen muss dieser Fisk alle neunzig Tage,neu den dem Antrag der Geheimdienste über den den Antrag der Geheimdienste entscheiden.
Tim Pritlove 0:16:28
Ob die bisher gesammelten.
Linus Neumann 0:16:29
Telefonmetadaten der USA sammeln dürfen oder nicht. Und das haben sie jetzt wieder für weitere neunzig Tage erlaubt und am fünften Dezember läuft das aus und da müssen sie's wieder machen.
Tim Pritlove 0:16:40
Also bestelle ich das richtig? Also ob sie das überhaupt tun dürfen oder ob sie die Daten, die sie bisher gesammelt haben, dann löschen müssen. Worum geht's?
Linus Neumann 0:16:49
Ich gehe davon aus, dass es um das Sammeln geht, weil ich ähm.
Tim Pritlove 0:16:54
Aber das, was sie einmal gesammelt haben, ja eben wird dann eh nicht gelöscht. Gut, na dann ist auch, äh dann ist doch gut, wenn man sich ja wieder alle schlafen legen für einen anderthalb Monat.
Linus Neumann 0:17:05
Ja genau, also für drei Monate ist äh für ja drei, das ist noch drei Monate. Ja, drei Monate.
Tim Pritlove 0:17:09
Man hat überhaupt nicht so den Eindruck, dass jetzt so im Inneren der äh US-amerikanischen Regierungen, die äh sich jetzt mit Geheimdiensten beschäftigt. Und das ist ja ein sehr großer Teil,irgendein nennenswerter Trend zu verspüren ist grundsätzlich etwas zu ändern. Man eiert sich da so ein bisschen herum.
Linus Neumann 0:17:30
Da ist tatsächlich äh Trend zu verspüren, dass sich etwas ändert, denn hier geht's ja um Telefonmeterdatenüberwachung innerhalb der USAund Amerikanes Don't Spy on Americans, ja? Und da gibt's natürlich da, da haste äh wenn's um Spionage innerhalb der USA geht, hast du einen relativ breiten Konsensvon den Konservativen bis zu den ähm Linken.Dass das ja wohl nicht klargehen kann. Die haben da ein sehr klare Definitionwer jetzt die Guten sind, die äh grundsätzlich, die Amerikaner, als so. Als solche haben sie eine relativ klare Vorstellung davon, wer die Guten in der Welt sind, wer die schlechten oder und sind deshalb sehr, sehr ähm,empfindlich wenn wenn die US Geheimdienste tatsächlich US-Bürger ähm,überwachen. Das hat mich schon immer gestört bei den äh Einlassungen von Thomas, dem NSA-Visi.
Tim Pritlove 0:18:36
Kongress, ja.
Linus Neumann 0:18:37
Ähm der war bei der Ohm, der war,Beim neunundzwanzig C3 und der hat dann da lange darüber äh referiert, dass er ja ein äh ein anerkannter ähanerkanntes Mitgliedder der US-amerikanischen Gesellschaft wäre und dass er wohl eine riesige Schweinerei wäre, dass Amerikaner, Amerikanern hinterherspionieren. Und die haben nicht so ein großes Problem damit, dass Amerikaner dem Rest der Welt hinterherspionieren, ja. Ähm,Was ja auch nachvollziehbar ist, ja. Ich meine, wenn du selber betroffen bist, ist das natürlich was anderes, als.
Tim Pritlove 0:19:15
Also nach dem Ninety Eleven liefen ja so ein paar Leute auf Demos rum mit Schildern. Heute sind wir alle Amerikaner. Also von daher wäre das ja vielleicht auch eine Methode der Sache dann auch nochmal zu entgehen.
Linus Neumann 0:19:25
Ja, ähm noch ein schöner, noch ein schöner, noch eine schöne Info zu dieser zu diesem Fisk. Und zwar hat die US-Regierung Jaho zweitausendachtzehn,mit einer äh Geldstrafe von zweihundertfünfzigtausend US-Dollar pro Tag gedroht. Falls Yahu die äh sich nicht nicht,Nutzerdaten äh massenhaft an die Geheimdienst äh Behörden weitergeben würde.
Tim Pritlove 0:19:58
Hier reden wir dann wahrscheinlich vor allem von Prison, ne, von dem Prison äh Projekt, was jaDas Erste war, was überhaupt im Rahmen dieser ganzen Snowden Sachen aufgedeckt wurde. Wir erinnern unsJa, also zweihundertfünfzig K pro Tag irgendwie, also, weiß nicht, Google kriegt das vielleicht noch gestemmt, aber ich glaube, zweitausendacht saß bei Yahoo grad nicht so gut aus mit der Einnahmenlage, das ist auf jeden Fall schon mal ein ähm dickes Schwert, was sie da ausgepackt haben.Und das hat ja dann auch am Ende offensichtlich ähm funktioniert. Nur hat halt Yahoo dagegen äh geklagt und bis jetzt wohl geschafft,eben die Unterlagen exakt dieser Verurteilung oder dieser dieser Androhung ähm zu erhalten. Da war irgendwie von ein paar,hundert Seiten, Dokumenten die Rede, die,die sie jetzt so Schritt für Schritt äh veröffentlichen wollen, so so Green World Style. Na, wir haben da jetzt auch mal ein paar Dokumente und jetzt,jeden Tag eine Seite auf dem Scanner. Bin mal gespannt,sicherlich jetzt nicht sonderlich überraschend, aber ist mal mal schön zu hören, dass was so die konkrete Drohsumme eigentlich an der Stelle ist und eine Viertelmillion pro Tag. Ja.
Linus Neumann 0:21:13
Da dauert nicht lange, dann.
Tim Pritlove 0:21:14
Man sich schon, ja, ja, ja.
Linus Neumann 0:21:16
Und sie haben eben auch sich versucht, dagegen zu wehren, vor diesem äh Fisk. Ähm.Jetzt ist mir nicht ganz klar, wie Yahoo zweitausendacht von diesem Fisk gewusste und sich tatsächlich dort zur Wehr gesetzt hat, aber offensichtlich hatten die sich ja überhaupt zur Wehr gesetzt, ja, weil ja.
Tim Pritlove 0:21:33
Was meinst du, ob sie wie sie davon wussten, dass es den überhaupt gibt?
Linus Neumann 0:21:35
Klassischerweise ordnet der Fisk ja Sachen an, äh also Überwachungsmaßnahmen an, wo die Betroffenen eben nicht unbedingt Bescheid wissen.Und hier war es ja offensichtlich die Regierung, die auf zuging, gesagt hat, ey, äh so und so viel Strafe und dann wird Jaro gesagt haben, ja, wie, wann, wo, baba, baba und dann irgendwann wurde halt wurdeja hoch offensichtlich der des der des Umstands gewahrt, dass es eben diesen Fisk gäbe, wo sie sich dagegen zur Wehr setzen können. Und da haben sie es eben auch getan,und da dieses Verfahren haben sie verloren und äh musste dann eben bei Prison mitmachen. Und jetzt am Donnerstag wurden eben wurde.Die Dokumentation dieses Verfahrens eben freigegeben und liegt unterliegt nicht mehr der Geheimhaltung. Und das geht natürlich auch auf Initiative von,zurück.
Tim Pritlove 0:22:27
Erinnerst du dich noch, wie das am Anfang war, als die ersten Prison-Meldungen überhaupt in der Welt aufschlugen?
Linus Neumann 0:22:35
Yahu damals gesagt hat.
Tim Pritlove 0:22:36
Nicht so deren Reaktionen mit wir wissen von nichts.
Linus Neumann 0:22:40
Das ist.
Tim Pritlove 0:22:42
Leicht produziere ich das jetzt so ein bisschen falsch. Ich meine, man kann immer noch sagen, sie waren ja verpflichtet offiziell von nichts zu wissen, aber es ist schon so ein bisschen,schwierig, aber das, also ich will das jetzt nicht beschwören, also manche haben auf jeden Fall gesagt, dass es dass sie von nichts wüssten oder dass sie sich dessen nicht bewusst werden und keine Ahnung haben, wie denn dieser Zugriff habe erfolgen können,Und äh in meiner schwachen Erinnerung war irgendwie Yahoo auch noch mit in dieser Liste. Also das wäre vielleicht nochmal ganz sinnvoll, das nachzu.
Linus Neumann 0:23:20
Also das stimmt, was hier, was ja, erste Reaktion auf die war, das weiß ich leider jetzt so auch nicht direkt und ähm da jetzt grade wegen Prison in den in den Medien ist, äh er ist auch die Google Suche nach die historische Google Suche.
Tim Pritlove 0:23:33
Na, das ist ja eine, eine, eine, wie soll ich sagen, eine Collaboration Opportunity für unsere aufmerksamen äh Hörer? Ne, so sind kleine Hausaufgabe. Wir suchen jetzt nochmal die Yahoo-Reaktionen raus. Ein Jahrsnoten.
Linus Neumann 0:23:46
Dokumentiere recherchiere und bewerte die ganzen Pressemitteilungen wie sind diese im Lichte der neuesten Entwicklungen zu bewerten.
Tim Pritlove 0:23:58
Aber handschriftlich Handschrift.
Linus Neumann 0:23:58
Nicht unter sechstausend Zeichen, maximal acht.
Tim Pritlove 0:24:01
Einzureichen dann hier bitte in der Redaktion. Mhm. Na gut, äh ich glaube, das äh ist jetzt erschöpft das Thema oder? Genau. Ja.Haben wir noch? Ja, Netz neutralisiert. Das Beste.
Linus Neumann 0:24:16
Netzzentraität. Ähm in den USA haben sich ja jetzt zudem zu der FCC ähm zu der anstehenden FCC Entscheidung. Inzwischen gibt's eine,eine Rekordanzahl an äh Kommentaren zu zu ähm,Zu dieser anstehenden Entscheidung. Äh das sind drei Millionen Kommentare. Ähm.Ja und äh das das toppt ähm irgendwie die Kommentare zu äh Jenet Jacksons damals sogenannter äh.
Tim Pritlove 0:24:59
Oder was?
Linus Neumann 0:25:00
Ja, wo ihre äh Kleidung äh versagt hat.
Tim Pritlove 0:25:04
Was hackt.
Linus Neumann 0:25:06
Da gab's irgendwie eins Komma vier Millionen äh Beschwerden bei der FCC. Ich weiß nicht, ja. Äh das jetzt nur als kurze Meldung, dass da jetzt also ein Rekord äh gebrochen wurde.Und da war jetzt auch in der letzten Woche dann äh oder vor ein paar Tagen der Slowdown DE,wo also mehrere ähm Seiten.Künstlich ihre, ihre Ladezeiten verlangsamt haben in mit so einem mit so einem äh getrickst du da, ne.
Tim Pritlove 0:25:40
Das merkt man natürlich nicht in Deutschland.
Linus Neumann 0:25:43
War das äh war das auf Deutsch in Deutschland nicht so? Also.
Tim Pritlove 0:25:47
Ich habe keine Ahnung, ich habe ehrlich gesagt heute Morgen das erste Mal vor diesem Slow Down Day überhaupt irgendwas gemerkt. Nicht, dass es nicht der ein oder andere Tag der letzten zwei Wochen im Prinzip für mich auch ein Slow Down Day gewesen wären, aber.
Linus Neumann 0:25:59
Nee, die haben äh die haben ja, also wenn ich das richtig erinnereauch ich habe keine geslowdownte Seite gesehen, ähm haben sie das, haben sie jetzt nicht wirklich ihre Übertragungsgeschwindigkeit gedrosselt, sondern irgendwie so ein Java Skript über die Seite gehauen, die dann irgendwie so ein Ladesymbol.
Tim Pritlove 0:26:16
Nach so was so ein bisschen danach aussieht, als ob irgendwas langsam lädt grade.
Linus Neumann 0:26:19
Ne, dass man das dann wegklicken kann, genauso wie beim Blackout Day, wo dann irgendwie ein ein leer schwarz drüber gelegt wurde, was man da auch nochmal weg.
Tim Pritlove 0:26:26
Ja
Linus Neumann 0:26:26
Aber äh große, große Kampagne so und also Netzertraditat in den USA in in Anbetracht der bevorstehenden FCC,Entscheidung ein ein großes Thema hier mit einem äh Rekord von drei Millionen Kommentare an die FCC. Wir hatten ja auch darüber berichtet, dass da der Ex-Lobby ist, der äh Vision jetzt irgendwie der,Kopf der FCC ist und alles alles Riesenskandal. Ähm,Und wir werden also sehen, wie sich das da entwickelt. Interessant finde ich, dass wir in Deutschland ja auch ähm eine eine kleine Entwicklung hatten, die wir hier erstmal gar nicht äh dokumentieren äh ja gar nicht kommentiert hatten, nämlich dass ähm,Der gute Herr Oettinger, der neue EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft ist.
Tim Pritlove 0:27:15
Hm, das vierte Fragezeichen.
Linus Neumann 0:27:17
Das ist das vierte Fragezeichen.
Tim Pritlove 0:27:21
Ja. Ja.Also das scheint noch nicht so ganz raus zu sein. Also er wurde auf jeden Fall ähm ich weiß gar nicht, wurde er schon in irgendeiner Form vorgeschlagen konkret oder ist das nur eine Dunkelliste, weil es ging ja da ein wenig.
Linus Neumann 0:27:36
Nee, der ist es jetzt. Er ist es jetzt. Das war erst äh äh Spekulation, aber der wird der wird das jetzt oder ist es, glaube ich sogar.
Tim Pritlove 0:27:42
Okay, weil er war ja dann auch noch andere Ressourcen auf einmal im Gespräch. Das ist irgendwie noch aufgeteilt wird mit Internet und Innovation und Internet und Kultur und da war dann irgendwelche zypriotischen äh Kandidatinnen äh im Gespräch und aus Sloweniendas Feier ist alles ein bisschen verwirrend, aber wenn das jetzt auf Oettinger gefällt ist, dann ist das auf jeden Fall das vier Fragezeichen sind jetzt komplett, ne?Und ähm tja.
Linus Neumann 0:28:06
Also der hat äh der war mal Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Tim Pritlove 0:28:12
Dann seinen Job übernommen hat, weil er sich da bisschen sehr über alte Nazigrößen irgendwie übers Grab.
Linus Neumann 0:28:19
Zu viel äh Lob oder zu viel.
Tim Pritlove 0:28:22
Wenig Kritik parat.
Linus Neumann 0:28:23
Ehemaligen Nazirichter, derTodesurteile äh gefällt hat äh mehr oder weniger als äh das Vorbild des Widerstands gelobt so ungefähr an seinem Grabe. Das äh war dann schon ähmsorgte damals für Kritik, diese Filbinger Geschichte war das, ne? Ähm Stuttgart einundzwanzig Fans äh sind sicherlich auch äh große Freunde,Von Öttinger, dann wurde er irgendwann mal noch durch den Kakao gezogen, als er dann in Richtung EU äh wegbefördert wurde, hat er, glaube ich, dann irgendwie mal äh ein Interview versucht zu geben auf Englisch, was dann auch nochmal viral wurde,wo er dann irgendwie so ein ähnlich, also ja, immerhin, im Gegensatz zu äh Westerwave hat das ja äh wenigstens versucht, ja.
Tim Pritlove 0:29:06
Wenigstens.
Linus Neumann 0:29:09
Aber ähm also eine eine ein ein klassischer und streitbarer Vertreter der Christ äh Demokraten,und ähm zudem wir aber natürlich deshalb äh uns noch nicht geäußert haben, weil wir erstmal die Inhalte abwarten wollten, welche er denn da vertritt. Und äh stellt sich heraus, er ist also ganz klar für die Netzneutralität,Ganz klar. Müsste man halt nur mal abstufen.
Tim Pritlove 0:29:38
Na, Tante ist ja alles gut.
Linus Neumann 0:29:47
Abgestufte Netzneutralität.
Tim Pritlove 0:29:49
Oh großartig.
Linus Neumann 0:29:50
Gibt's einen einen großen Artikel in der Wirtschaftswoche. Kritik an Oettinger ist fehl am Platz. Ähm wo er dann äh,ähm,Auch dabei geht es um Regulierung, aber vor allem um Netzneutralität. Öttinger lässt bereits durchblicken, dass er eine abgestufte Netz- und Neutralität einer absoluten vorzieht. Ähm,ja und da wird er also, da bin ich mal sehr gespannt, was dann so die abgestufte Netznetralität ist. Ähm,kann natürlich nix sein, aber das äh kann natürlich keine Netzneutralität mehr sein, weil es eben genau keine Klassen und keine Abstufungen äh bei der Netzneutralität gibt. Ähm,Aber was sehr sehr interessant vor dem Hintergrund ist, ähm fand ich die Einlassung,eines Sprechers der Deutschen Telekom, die jetzt äh heute oder gestern, heute, bei äh heise DE dokumentiert wurde,wo er sagt, Netzneutralität ist in Wahrheit die Privilegierung amerikanischer Konzerne.Ja? Also das Argument, das ist eines der wirtschaftlichen Kernargumente für die Netzzentralität ist ja, dass es groß, dass.Ein Bruch der Netzneutralität ist großen,Anbietern ermöglichen wird, kleine Konkurrenten auszustechen,und zwar in dem die äh großen Netzanbieter direkte Deals mit die großen Content-Anbieter, direkte Deals mit den großen Netzanbietern machen zu ihrer,zur Bevorteiligung ihres eigenen Traffics und kleinere Konkurrenten dazu nicht in der Lage sein werden. Diese äh finanziellen ähm,diese finanziellen äh Lasten auf sich zu nehmen. Das heißt, ein ein am Markt wohl etablierter Anbieter, nennen wir ihn mal Netflix,könnte sich, sofern eine Netznetralität nicht durch Regulation erzwungen ist. Ähm,Quasi Konkurrenz vom Leib halten.Indem ihr einfach ein ausreichend großes Stück von seinem eigenen Kuchen mit den äh mit den Leitungsanbietern, mit den Internetservice Providern teilt,Und das ist ja eigentlich das, worum's die ganze Zeit geht. So und jetzt sagt die Telekom,oder ähm wie heißt Philipp Lang von der Telekom sagt ähm also ist ganz schön, er er erklärt die ganze Zeit. Ja äh unsere Branche äh schrumpft, während wir die ganze Zeit investieren müssen, ja ähm,Also schrumpfen heißt ja der Gewinn schrumpft, ne? Also äh er verplappert sich, dass es ihm natürlich eigentlich um den Gewinn geht. Und dann beklagt er sich erstmal darüber, äh die Kosten für den Infrastruktur ähm,Ausbau tragen fast ausschließlich die Endkunden. Das stimmt natürlich nicht. Im Moment trägt seinen Gewinn die noch. Ja, aber okay. Ähm,Kommen wir zu der zu der Kernargumentation, wer sagt und weil sie auf die sogenannte Netzneutralität eingehen. Die Telekom steht für das freie und offene Internet, in dem keiner diskriminiert wird. Heute haben aber großeInternetunternehmen die Möglichkeit, die Qualität ihrer Dienste durch weltweite Serverparks zu verbessern, weil sie die Inhalte näher zu den Kunden bringen.Kleine Unternehmen haben diese Möglichkeit nicht. Ähm ich habe ja, ich habe ja äh wir haben wir haben ja sogar gemeinsame Freunde, die äh quasi im Internet arbeiten, also am am und im Internet ähm,Und da habe ich mir mal erklären lassen, jetzt Netflix macht tatsächlich genau das. Die Stellen ihres Server, quasi ähm in den einzelnen Ländern irgendwie so nah wie möglich an den Six dran.
Tim Pritlove 0:33:46
Ja, man nennt das einen Content Distribution Network.
Linus Neumann 0:33:48
Genau. Ackermai, mach das, ne, dass du der größte Amazon macht das.
Tim Pritlove 0:33:53
Google macht das.
Linus Neumann 0:33:54
Google macht das alle machen, dass die Knallen ihre Server natürlich nicht nur an eine Stelle.
Tim Pritlove 0:33:58
Apple auch.
Linus Neumann 0:33:59
Genau. Ähm bei Netflix ist es sogar so, wie ich erfahren habe, was ich sehr interessant finde, wenn du als ISP groß genug bist.Das äh Netflix sagt, yo, in euer äh System geht so viel rein,Das macht Sinn, wenn wir uns wirklich bei euch nochmal reinstellen, dann stellt Netflix quasi eine einen Server von sich,ein Schrank oder was auch immer, wie viel groß das dann ist. Bei dem Provider selber hin und Netflix zahlt die Büchs und der Profider zahlt den Strom.Das heißt, es wäre jetzt also denkbar, dass äh Netflix eine eine,frei Haus an die Deutsche Telekom liefert mit der Empfehlung äh diese bei der Deutschen Telekom ins äh ins Datenrechnen, was weiß ich, was Zentrum zu stellen, um äh die Kunden ebenum den Kunden einen vernünftigen Dienst zu erbringen und die Telekom muss dann eben nur den Strom dafür zahlen.Fand ich mal äh fand ich mal ganz interessant.
Tim Pritlove 0:35:09
Ja, ich verstehe diese Logik, ehrlich gesagt, noch nicht so ganz, wovon sie jetzt hier eigentlich alle reden. Also.
Linus Neumann 0:35:13
Das ist ja auch keine Logik. Das ist ja auch totaler Unsinn, was er redet.
Tim Pritlove 0:35:15
Ja, es ist.
Linus Neumann 0:35:17
Totaler Unsinn. Er sagt, was als Netzneutralität verkauft wird, ist in Wahrheit die Privilegierung großer amerikanischer Internetkonzerne und zwar zu Lasten von Startups. Hat nur mit Netzneutralität gar nichts zu tun. Ähm.
Tim Pritlove 0:35:29
Ja, weil er redet ja von Serverparks und nicht von Durchleitungen, ne? Und das ist halt wirklich mal was komplett anderes.
Linus Neumann 0:35:35
Genau, das ist äh äh ist etwas komplett.
Tim Pritlove 0:35:37
Außerdem, natürlich kann auch ein kleines Unternehmen ein Serverpark aufbauen. Das tun sie in der Regel auch bloß vielleicht nicht ganz so große und nicht ganz so viele, wenn sie nicht so viele Kunden haben, ist das ja auch vollkommen normal, aber nichts hindert sie daran, das zu tun.
Linus Neumann 0:35:49
Was kleine Unternehmen machen, ist sie mieten sich Instanzen bei Amazon.
Tim Pritlove 0:35:53
Oder bei Ackermai.
Linus Neumann 0:35:55
Machen, große äh Unternehmen ja auch so, also Dropbox speichert wenn ich mich nicht äh täusche, auch heute noch auf äh Amazon S3. Ja, das heißt.
Tim Pritlove 0:36:05
Und so weiter, sogar Apple, also alle äh sind,gegenseitig da ähm Ressourcen einkaufen. Wie's halt irgendwie sinnvoll ist, weil wenn ich jetzt kein eigenes Serverzentrum habe, dann ist halt für mich besser. Ich kaufe das bei irgendeinem Dienstleister ein, der eben genau das verkauft, nämlich entweder,breite nah am Kunden, an bestimmten Netzen, Festplattenkapazität, Webserverkapazität, Pipapo bis hin zu eben kompletten Host und Rechnern und et cetera wie das ja auch für jeden offenOffen steht bei Anbietern wie wissen schon, wer jetzt keine Namen nennen, aber man geht halt einfach hin und klickt sich einedas ist die Cloud, das ist irgendwie das, was wir alle benutzen und hier steckt überhaupt,Besonderes drin und ich sehe auch überhaupt nicht, warum jetzt ein großer Konzern da einen anderen Zugang hat. Natürlich, wenn die mehr Geld äh in die Hand nehmen, dann können sie sich damit mehr, mehr kaufen, aber das ist ja nicht das, wasNeutralität hier irgendwie greift. Also ich sehe in dieser ganzen Debatte auch schon wieder so, jetzt wird schon wieder so der Google, ja, so äh alsDas Böse äh hingestellt, ja, was vielleicht auch teilweise sein mag, aber sicherlich nicht in dem in der Hinsicht, über die wir jetzt hier darüber äh sprechen.
Linus Neumann 0:37:11
Also das das Entlarvene Zitat ist natürlich an der Stelle, wie gesagt, ja, unsere Branche schrumpft und wir müssen immer mehr investieren. Ja, das dadas ist das harte Los, was du als Infrastrukturanbieter hast, ja, da musst du eben nicht dann hätten wir die, die Internetinfrastruktur eben niemals an solche äh Vögel privatisieren sollen, sondern uns da ernsthaft drum kümmern sollen, dass wir sagen, okay, das äh wie du schon immer, ich zitiere es sehr gerne.Äh Stromwasser, Internet ähm,Es ist bereitzustellen, hat auch irgendwie noch gibt keinen dokumentierten Fall, dass das irgendwie zum Vorteil äh der der Wasserverbraucher oder ähm zu irgendeinem anderen Vorteil gewesen wäre, ähm derartige Versorgung zu privatisieren, ja.Profitinteressen zu unterwerfen. Ähm,Insofern, ja, diese diese Branche sollte schrumpfen, das ist, sollte eigentlich erklärtes, politisches Ziel sein, dass diese Branche schrumpft, nämlich indem sie immer mehr investiert,und immer weniger einnimmt und irgendwann wir eine vernünftige Infrastruktur haben.Ja? Also das wäre jetzt so die die Hoffnung, ne? Straßenbau äh in in Deutschland äh irgendwann auch mal einen großen Anteil äh der Steuerkosten wahrscheinlich verschlungen, als der ganze äh Teppich ausgelegt wurde. Und jetzt wird er noch ein bisschen gepflegt. Jetzt wird in jedes ähm,in jedes Schlagloch noch ein bisschen heiße Teer reingegossen und die die Kosten sind insgesamt ein bisschen äh geringer. Ähm.
Tim Pritlove 0:38:37
Ja, also es ist mir auch irgendwie unverständlich, wie so auch ein Land, was irgendwie zum Beispiel damals mit Kabelfernsehen auch äh eine entsprechende Infrastruktur auf äh Riss gemacht hat, im wahrsten Sinne des Wortes in Deutschland. Da ging das ja auch. Und auf einmal hatte man überall,Fernsehinfrastruktur. Kann man auch mit Internet machen.
Linus Neumann 0:38:56
Man, aber ähm ökonomische Zwänge stehen dem im Moment entgegen, weil wir können ja nicht hinnehmen, dass deren Branche schrumpft.
Tim Pritlove 0:39:04
Okay, also auf jeden Fall das vierte Fragezeichen macht jetzt nicht so den Eindruck, dass es jetzt ein neues Lied singt, sondern da wird jetzt im Wesentlichen äh äh das der anderen Amseln mitgesungen und äh wir müssen halt abwarten, bis diese Kommission denn auch tatsächlich mal ernannt ist, weil das ist sie ja noch nicht. Das ist ja jetzt alles erstmal Vorschläge und das muss vom Parlament dann auch abgesegnet werden, so sind die Regeln und das Parlament hat das noch nicht getan, aber das Parlament hat auch, glaube ich,dicken Hals, was bisher so die ganzen Personalien betrifft, das betrifft jetzt,nicht nur und auch gar nicht vor allem Oettinger, sondern auch andere äh Konstellationen, wo man dann halt die äh entsprechenden Lobbyismus derzeit ähm ähm Vormarsch erwähnt, äh ist noch nicht absehbardie neue Kommission wirklich einsatzfähig ist, wir werden das beobachten.
Linus Neumann 0:39:48
Mir konnten wir wollten noch kurz zwei Sachen zu den großen Content-Anbietern und Content durch sagen. Ähm,jetzt äh vor kurzem ein interessanten Gespräch gelernt, die ähm.Amazon und AkamaCloud sind im Moment ähm die beste beziehungsweise beliebteste Möglichkeit zum Umgehen der Great Firewall of China. Weil,inzwischen so viel Content posten.Dass sie's nicht sperren können. Das heißt, äh zur Zensurumgehung ist das Ausweichen auf diese großen äh CDNs äh im Moment eine eine sehr äh.
Tim Pritlove 0:40:34
Sobald die also eine komplexe URL und IP-Adressenstruktur haben, die sich überhaupt nicht sinnvoll blockieren lässt, weil da es auch vollkommen unklar ist, was wo jetzt rauskommt. Ah, interessant.
Linus Neumann 0:40:44
Ganz interessanter äh Aspekt und der andere ist,Dass man ja mal darüber, dass wir dann wahrscheinlich auch mal darüber nachdenken müssen, wenn wir jetzt alle nur noch in diese großen Content-Anbieter gehen, das ist ja auch nicht eine ähm,eine ähm Entwicklung, die man unbedingt als positiv bezeichnen muss,wenn man einen Verfechter äh dezentraler, offener Netz ist, weil ein Cent, also irgendwie den größeren Teil des Internet-Contents in äh,in diese Cloud-Anbieter zu werfen, wo es dann wiederum deren äh,potenziellen äh zensurregime unterliegt ist wahrscheinlich in nur in Nuancen unter ein Unterschied zu der Abschaffung einer äh einer Netzneutralität durch die ähähm äh Dienst, Internetservice Provider.Das so nur als am am Rande. Also das ist auch nicht besonders positive Entwicklung.
Tim Pritlove 0:41:43
Ist mal wieder aufgewacht.
Linus Neumann 0:41:46
Ja, die haben ähm.
Tim Pritlove 0:41:49
Zweierlei Hinsicht. Jetzt kommt erstmal die erster Hinsicht.
Linus Neumann 0:41:54
Ah ja genau, es kommt ja noch eine zweite äh ja sie haben,mal eine Analyse gemacht, dieser dieses Finn, dieses Gamma League, von dem wir, glaube ich, schon vor zwei, drei äh Folgen berichtet hatten, wo ich ja auch mal so drin rumgeschaut habe und damals auch schon, glaube ich,angekündigt habe, dass ich davon ausgehe, dass sich dabei mal jemand wirklich mit auseinandersetzt und wirklich analysiert, weil es ja die Kunden und Support-Datenbank umfasste. Und ich ähmit meinen äh geringen Hintergrundwissen über diese Firmen, da ja schon einige Länder dann ähm,identifizieren konnte, von denen wir nicht hundertprozentig klar war, ob da jetzt schon bewiesen war, dass die äh eben Finn, Fischer als äh Staatstrojaner einsetzen oder nicht und ähm ja, das äh diese Analyse ähm,Hätte eigentlich eher gedacht, dass das Citizen Lab die macht, aber WikiLeaks äh schien an der Stelle jetzt ähm,zu sein, wobei es von Citisen Lab auch eine Veröffentlichung gab. Kommen wir zum Thema äh Wiki Leaks schätzt das Auftragsvolumen von ähm,von Gamma auf fünfzig Millionen Euro Lizenzgebühren. Ja? Ähm.
Tim Pritlove 0:43:08
Aber auf welcher Basis diese Schätzung jetzt erfolgt ist, ist auch nicht so ganz klar.
Linus Neumann 0:43:13
Äh in dieser Datenbank zu deren Support-Server gibt es quasi eine ähm Kunden ähm.Liste. Diese Kunden haben aber alle immer quasi so,Acht äh extra Dezimalcharakter als Nutzername und dann irgendwie so zweiunddreißig random carectors als Passwort äh beziehungsweise das ist natürlich dann als gehasht, aber einige haben sie wohl gecrackt,ähm und das heißt, die haben im Prinzip anonyme Kunden,Das heißt, selbst aus diesem Lead konntest du nicht wirklich wissen, in welchem Land der jeweilige Kunde sitzt. Aber in der.
Tim Pritlove 0:43:55
Anonyme Kunden aber anonymisierte Kunden.
Linus Neumann 0:43:58
Anonymisierte Kundenaccounts für ihr Supportforum. Aber zu den einzelnen Kunden war da drin genau verzeichnet, welche Lizenzen die haben.Das heißt, sie konnten jetzt quasi äh schätzen, aha, so und so für die Lizenzen beiverkauft,Lizenzpreis wissen, wie er ist, ungefähr so und so hoch. Rechnen war mal ein Rabatt mit ein. Ähm dann gab's noch andere Produkte wie eben Finn ISP, also das Gerät, was beim Internetprovider in den in den Schrank gestellt wird und dort genau das tut, was wir geradeden NSA für die Satelliten links äh unterstellt haben, nämlich ähm Traffic umleiten und manipulieren, also zum Beispiel aus deinemBetriebssystem-Update eine Installation zu machen,und ähnliches. Ähm da ist der Preis nicht bekannt. Ja, sodass dann da teilweise auch Preise äh geschätzt werden mussten.
Tim Pritlove 0:44:55
Okay, aber das von der Größenordnung her halten wir uns daran mal fest.
Linus Neumann 0:45:00
Genau, Großkunde, die Mongolei, derzeit geschäftsführendes Land der Freedom OnlinekoalitionÄh Singapur äh spricht in einer Support-Anfrage explizit von hundertfünfzig Diszidenten und anderen Zielen, die überwacht werden sollen ähmDa wurde also äh nochmal schön schön recherchiert, sehr äh,elegant ähm vorher wurde das gesamte Geschäfts der Gamma Group auf äh zwanzig Millionen geschätzt und äh Wikileaks geht jetzt von fünfzig Millionen aus und bezeichnet die,Schätzung als konservativ. Auch veröffentlicht haben sie eine bisher nicht öffentlich erhältliche Binary, der äh Finn Fischer,ähm also quasi ein die.
Tim Pritlove 0:45:49
Software selber.
Linus Neumann 0:45:50
Fin Fisher Echse, den Trojaner selber, so, ja.
Tim Pritlove 0:45:53
Das war aber nicht Teil dieses Hacks, oder?
Linus Neumann 0:45:55
Na ja, da wird's spannend. Ähm Teil dieses Hacks waren teilweise per äh zippverschlüsselte, teilweise per äh PGP verschlüsselte,Dateien, die darauf hinwiesen, dass sich darin Finn Fischer Versionen befanden.Na ja, wenn es irgendwie so Finn Fischer Punkt V1 Punkt drei, Exe Punkt GPG heißt, also so in der Art waren die Dateiname. Also es gab ähmgab da mehrere Dateien drin, auch eine eine sehr große verschlüsselte Zip-Datei und er stellt sich jetzt die Frage.Ob die Dateien daher stammen oder nicht. Das habe ich jetzt, habe ich wiederum noch nicht zurückrecherchiert, ob's ob der Hinweis dieser Dateinamen irgendwie,dahin deutet, dass Wiki Leaks diese Verschlüsselung geknackt hat. Ähm ich könnte mir vorstellen, dass wenn es aber das jetzt Mutmaßungen, weil ich's nicht mir genau angeschaut habe, ähm,dass sich eine der äh verwendeten Zip-Dateien vielleicht,nicht AES-Verschlüsselte war, sondern das alte den alten PKZ Verschlüsselungsalgorithmus genutzt hat, dernointextangriffen etwas schutzlos gegenüber stand und wenn man dann mal ein paar von Wiki Leaks Bitcoins in Dollar umwandelt und sich eineGrafikkarten oder sonst was, Instanz in der Amazon-Cloud mietetund die mal drei Tage warmlaufen lässt, dann könnte ich mir vorstellen, dass man da eine gewisse Erfolgswahrscheinlichkeit hat, dass so eine Datei daraus fällt. Ähm.Aber die ist immer noch relativ klein, diese Erfolgswahrscheinlichkeit. Ähmwegen und ich gehe in den eigentlich nicht davon aus, wenn man so das allgemeine, die bei Gamada äh gewaltet hat, anschaut, dass das jetzt so unbedingt,Passwörter gewesen wären, die in dem Rahmen sind, dass man da noch was knacken kann. Also irgendwie hat Wikillix da, entweder eine andere Quelle oderbesonders gut recherchiert um so eine Datei zu knacken. Ähm nichts genaues weiß man nicht, aber es ist natürlich zu begrüßen,Dass diese Datei gelingt ist, weil sie entsprechend natürlich jetzt sofort von allen Virenscannern wieder äh entdeckt wird. Und das äh dem ganzen Geschäftsmodell von Gamma, hoffentlich ein größeres ähm,ein größeres Problem, einbrockt.Wobei, wie wir in der Sendung mit Ulf besprochen hatten, sie ja ohnehin irgendwie sechs Monate Garantie auf ihre äh geben, was bedeutet, dass sie eh immer noch ein paar in petto zu haben scheinen.Ja, aber jede, jedes äh League einer solchen Datei ist äh positiv, weil es eben ähm,unabhängigen äh Forschern die Möglichkeit gibt, äh das funktionieren dieses Trojaners mehr und mehr zu analysieren. Äh Heuristiken dafür zu schaffen,und äh hoffentlich äh ja das äh,Vertrauen der Staaten in Gamma zu schwächen und gleichzeitig ähm den Preis für Gamma äh dieses Produkt anbieten zu können, eben massiv in die Höhe zu treiben.
Tim Pritlove 0:49:24
Das war's zu dem Thema. Mir fällt da jetzt nichts mehr zu ein. Ich weiß.
Linus Neumann 0:49:28
Nehmen wir auch nicht, also da wird noch, da wird noch ein bisschen was kommen. Ich bin mir sehr sicher, dass jetzt noch Analysen dieser dieser Fin Fischer Trojaner folgen werden. Und wie gesagt, noch mal kurz der Hinweis, woher jetzt genau diese Dateien stammen, absolute Spekulation von mir.
Tim Pritlove 0:49:41
Auf jeden Fall, dass du zumindest in dieser WikiLeaks-Bewegung auch,konkrete Aktivitäten nach wie vor äh stattfinden und das mal zu reagieren in der Lage ist oder zumindest Leut bereit sind, ihre Tätigkeit, die sie da ausüben, so oder so äh unter das Wikileaks-Label zu stellen, was man auch mal davon halten mag.
Linus Neumann 0:50:00
Ja oder der Julio hat halt Zeit, ne?
Tim Pritlove 0:50:03
Macht das selber?
Linus Neumann 0:50:05
Weiß ich nicht. Ähm ich hätt's gerne selber gemacht, aber ich habe halt keine Zeit.
Tim Pritlove 0:50:10
Ja, wolltet ihr nicht raus? Er wollte doch raus.
Linus Neumann 0:50:13
Ich gehe davon aus, dass der raus will. Der hatte das.Meinst du, wer schießt? Der hatte ja angekündigt, dass er da bald rausgeht, aber ähm.
Tim Pritlove 0:50:25
Nicht gesagt wann.
Linus Neumann 0:50:26
Ja, ähm interessant übrigens, das war äh Gregor Sedlerkatteln im in einem anderen Podcast mal darauf hingewiesen, das hatten wir hier noch nicht so explizit gesagt, deswegen will ich das gerne nochmal zitieren, dass er sagt, also,dass der Mann voll seit den Snowden Enthüllung, ja, seitdem irgendwie die enge Zusammenarbeit zwischen äh GCAQund NSA und überhaupt der Kooperation bekannt ist, ja?Kann er doch im Zweifelsfall die Behauptung, dass Schweden eine größere Bedrohung für seine äh,dass ihm in Schweden ein größeres Risiko der Auslieferung drohe, als ausgerechnet in Großbritannien ähm kaum noch aufrechterhalten. Das fand ich ein sehr äh,wichtigen Hinweis an der Stelle, den wir, glaube ich, so explizit noch nicht so in einem Satz so schön mal hatten, deswegen.
Tim Pritlove 0:51:21
Ja, kann sein, dass wir das so nicht erwähnt haben.
Linus Neumann 0:51:23
Du hattest, du hattest das in in längeren äh Sätzen schon mal formuliert.
Tim Pritlove 0:51:27
Setzen. Na gut, kommen wir weg von den Bandwurmsitzen und zu Kurzmeldungen.
Linus Neumann 0:51:34
Genau. Äh letzte Woche noch brandheiße Meldung. Äh uh, das das Eilverbot von Uber, ja, die einen, die einstweilige Verfügung, die den Betrieb von äh Uber untersagt hat. ÄhmJetzt schon wieder einkassiert vom Landgericht Frankfurt. Ähm und zwar mit dem,mit mit einer interessanten äh Begründung, nämlich für eine einstweilige ähm Verfügung ist ja.Diese Eile, das Entscheidende, also das Rechtsmittel der einstweiligen Verfügung gibt es,um einem wahrscheinlich,von einem Gericht getroffenen Urteil schnell zuvorkommen zu können, wenn irgendwie akute Gefahr besteht. Also Beispiel ähm.
Tim Pritlove 0:52:33
Unwiederbringliche äh Fakten geschafft werden. So, wenn man.
Linus Neumann 0:52:37
Genau, also du, sagen wir mal, du, was wäre denn jetzt mal so ein Beispiel? Ich habe einen einen Pop-Song aufgenommenund du ähm verbreitest den über Meterebene Punkt ME, ja? Dann kann ich dich irgendwie an äh anzeigen wegen Verletzung meines Urheberrechtes und so weiter. Ich kann aber aucheine oder ich kann schnell eine einstweilige Verfügung gegen dich erwirken, weil du ja durch das Bereitstellen dieses,meines Pop-Songs auf Metaebene ME,ein ein weitergehender Schaden entsteht. Ja und dann dann wird quasi ein schnell, einstweilig verfügt. Tim muss das runternehmen, dann kriegst du ein, zwei Verfügung. Dann kannst du dir entweder entsprechen,oder es kommt eben zum Gerichtsverfahren.Und wenn du, äh wenn es dann zum Gerichtsverfahren kommt, dann kriegst du's halt entweder doppelt auf den Sack oder ich. Das ist quasi so ein äh im im äh im im in dem juristischen Duell, ja?Aber das Entscheidende ist eben, dass es irgendwie eine Dringlichkeit geben muss,und das eine anhaltende Rechtsverletzung äh da eben eingestellt werden muss und zwar so schnell wie möglich. So und jetzt hat der,der Richter Frowin Kurt vom äh Landgericht Frankfurt gesagt, na ja.
Tim Pritlove 0:53:58
So dringend waren wir's war's jetzt doch nicht.
Linus Neumann 0:54:01
So dringend war's nicht, weil Uber operiert ja immerhin seit einem Jahr und keiner äh ist irgendwie nennenswert äh zu Schaden gekommen oder,Ja und sagt, das kann also auf jeden Fall mal zu einem,ordentlichen ähm das kann noch auf ein ordentliches Hauptverfahren warten diese Angelegenheit. Geht aber da trotzdem aus, dass ähm,In der Sache diese Entscheidung äh richtig war. Also er sagt, Uber ist wahrscheinlich im Unrechtaber es ist keine Dringlichkeit geboten, deswegen kassieren wir mal diese einstweiligen Verfügungen ein, äh die ja mit zweihundertfünfzigtausend Euro Ordnungsgeld pro vermittelter Fahrt gedroht hat, was so viel ist wie Yahoo, in Dollar bezahlt hätte,pro Tag, ja, aber ähm Uber hier pro Fahrt,das wäre ja also sie hätten das im Prinzip einen Tag lang machen können, dann wären sie, hätten sie ihr Venture, Kapitel da äh sicherlich verbraten,Egal, also das wurde jetzt wieder eingesagt. Man kann also schön weiter.
Tim Pritlove 0:55:05
Ja, bei unserer Bundesregierung findet ja auch sowieso, dass da äh keinerlei,wie soll ich sagen, also Heiko Maas in der Bundesjustizminister äh hat sich ja dazu geäußert und meint, wir würden so das nicht so allzu problematisch ansehen mit Uber.Dem Richter,Aber das ist so in gewissen Dissenz zwischen der ähm Justiz und die Bundesregierung gibt's jetzt auch nix Neues. Jetzt muss man halt abwarten, was dabei rauskommt. Alles, was wir zum Thema Sharing und so weiter gesagt haben, gilt nach wie vor und äh wir können das nur abwarten.
Linus Neumann 0:55:34
Ein, ein interessanter Aspekt, der den ich dann heute noch so auf Twitter sah, war ähm,sollte sich jetzt irgendwie einer eine Art Rechtsstatus für diese Oberfahrer etablieren. Ähm.Dann können die auch ihre Karre absetzen,Das heißt, dann wäre das unter Umständen, also jetzt hier wieder. Ich habe keine Ahnung von Steuern, also ähm ich versuche meine Steuererklärung immer zu machen, aber ich kriege dann meistens kriege ich Ärger. Ähm,Ich lerne da also learning by doing, ne,Aber ich weiß, dass man versuchen kann, Dinge abzusetzen und dass das unter Umständen ganz interessant ist, Dinge abzusetzen und vielleicht werde ich dann Uberfahrer ähm setze meinen VW-Bus ab und fahre irgendwie einmal äh im einmal im Jahr irgendwie den Tim als irgendwie zur Kita, den,Kinder abholen und oder so, ne? Ne, mal gucken. Also da da das Thema bleibt also auch interessant.Zum nächsten Thema.Das nächste Thema auch nur ganz eine eine schöne, interessante Randmeldung und zwar vor allem, weil wir das äh in unseren Betrachtungen des Leistungsschutzrechts uns immer auch nur so auf Google,konzentriert haben,Stefan Niggemeier, der Medien äh Journalist vermeldet, dass äh mehrere Suchmaschinen jetzt Verlagsseiten nicht mehr anzeigen und zwar äh Web DE, GMX oder T Online,haben im Prinzip die gesamten Mitglieder der VG Media aus ihren Suchmaschinen rausgeworfen.
Tim Pritlove 0:57:12
Das ist so großartig.
Linus Neumann 0:57:17
Ja, also äh ähm Welt DE, Bild DE, HAZ, also Hannoversche Allgemeine ZeitungAbendblatt, Mopo, also irgendwie die ganzen Leute, ja. Inhalte anderer Verlage, nicht Geld für die Anzeige, kurze Ausschrittierer, Inhalte in Suchmaschinen oder Aggregatoren verlangen, werden nach wie vor angezeigt.Ja ähm das heißt denen sind natürlich jetzt die äh also jetzt wird's irgendwie,Spannend, ja.
Tim Pritlove 0:57:50
Ja, also ich meine, das ist ja dieser klassische so äh Moment, ja, mal schauen, wie das anhält, aber das war ja immer sozusagen eine der Thesensicherlich auch mehr als einmal geäußert haben, dass dieses Leistungsrecht ja irgendwie sinnlos ist und äh,Eigentlich am Ende ja nur dazu führen kann, dass äh all diese Unternehmen einfach rausfliegen aus diesem Index. Ja, man muss sich einfach immer nur mal wieder klarmachen, worum es geht. Die,Im Wesentlichen regen sich ja alle darüber auf, dass es Google News gibt und auf ihre Webseiten verlinkt. Und alle so,Ja, das ist sozusagen ein Aggregator, der euch Kunden zuspült. Dafür wollten sie dann Geld habenHaben sie sich dieses Leistungsschutzrecht irgendwie erkauft, um quasi einen Rechtsanspruch auf Geld zu bekommen, dafür, dass man Kunden geschickt bekommt, nicht? Schöner Taxivergleich. Und jetzt ähdroht sozusagen, dass die dann sagen, na ja, also wenn wir dafür bezahlen sollen, dass wir euch Kunden geben, dann ist irgendwie die Welt irgendwie falsch rum, dann lassen wir das halt auch einfach sein. Genau das passiert jetzt, zwar noch nicht mit Google News,sondern eben mit den kleineren, ja? Ich fand das immer doppelt absurd, dass sie irgendwie ihnen auch immer vorgeworfen haben, dass sie da irgendwas ausnutzen, weil auf Google News bis zum heutigen Tag keinerWerbung steht. Das ist einfach kein.
Linus Neumann 0:59:11
Aber jetzt, das, das haben wir wiederholt jetzt.
Tim Pritlove 0:59:15
Ja, ja klar, aber das, ich meine, das ist jetzt so lange her. Ich glaube, das hat jetzt auch nicht unbedingt jeder nochmal äh so äh im Kopf. Ich finde das jetzt nochmal ganz wertvoll, das so zusammenzufassen,Es sei dennirgendwie, sie würden es irgendwie schaffen, jetzt äh mit dieser Rechtslage äh auch noch die Unternehmen dazu zu zwingen. Und genau das ist ja nun gescheitert. Ja, also hatten wir letztes Mal, glaube ich, ne, dass äh die VW Medien einfach jetzt komplett gescheitert sind mit ihrem Vorschlag, wo dann einfach das Kartellamt und meinte so, habt ihr sie noch alle?Und jetzt äh kommt die Reaktion und jetzt wird halt irgendwie gekillt und ich frage mich, wie lange es noch dauert, bis Google killt.
Linus Neumann 0:59:51
Ja noch äh was, mir fallen ja noch zwei interessante Dinge zu ein. Diese ganzen,Web DE GMX DE und T Online, ne? Also hier online ist ja schon immer noch einer der größten Provider und die die Leute, die die die dessen Kunden sind, landen, glaube ich, auch wenn sie deren Software installieren auf dieser T-Oline-Seite. Also es sind ähm,glaube ich, weitgehend,unterschätzte Portale, weil die meisten Menschen ja auch diesen etwas komischen anhängen, Webmail zu lesen. Das heißt, die lesen also E-Mail.Über HTML Interfaces,in Provider bereitstellen, zum Beispiel GMX äh Web DE und T Online. Und auf diesen Seiten macht Web DE natürlich äh und und und GMX, machen da auch so so News,Panorama, hier äh ist auch was passiert. Äh DPA-Meldung, haste nicht gesehen.Solche Sachen. Aber schön fand ich, also das sind, glaube ich, relativ unterschätzte Portale, was äh was Traffic oder so angeht. Aber besonders schön finde ich, dass der Stefan Ningemeier noch eine Antwort von der äh von äh T-Online bekommen hat.Die VG Media und die Deutsche Telekom haben sich in der letzten Zeit über die Lizensierung der Leistungsschutzrechte von denjenigen Presseverlegern ausgetauscht,die von der VG Media vertreten werden. Man konnte sich allerdings nicht einigen. Die Deutsche Telekom hat sich daher bis auf Weiteres entschlossen,ab Ende Juli zweitausendvierzehn die entsprechenden Suchergebnisse auf ihren Portalen so darstellen zu lassen, dass sie eindeutig dicht unter das Leistungsschutzrecht für Presseerzeugnisse, der von der VG Media vertretenen Presseverlage fallen.Also nicht. Sie zeigen sie halt gar nicht an.
Tim Pritlove 1:01:34
Ja, das ist der einzige grad an Eindeutigkeit, den man noch herstellen kann. So viel zum Thema Rechtsunsicherheit.
Linus Neumann 1:01:44
Genau, ja. Äh wunderbar, das,Ja. Fand ich, finde ich ganz schlimm. Hätte man gar nicht vermutet, dass bei der was äh das bei T Online äh und so, da da tatsächlich noch irgendwie jemand sitzt, der Humor hat, ne, aber haben die.
Tim Pritlove 1:01:59
Nicht nur bei Lokbuch.
Linus Neumann 1:02:04
Ja und jetzt kommen wir zu der zweiten.
Tim Pritlove 1:02:08
Genau, die haben auch viel Humor.Wir schalten nach Neuseeland, wo äh,Unser Spezialfreund Kimbel schon seit Unwesen treibt und äh unter anderem wohl auch die ein oder andere Mark gemacht hat äh äh vor allem mit seinem Portal Mega,Upload einer dieserominösen Upload Provider, wo man dann halt irgendwie Zeug hochladen kann auf das andere Leute es herunterladen, nachweislich ist da halt eine ganze Menge und äh Copy reitet äh materiell äh drüber gelaufen. Ich glaube, das äh bestreitet niemand.Und ähm irgendwann kam dann mal äh Hollywood und hat äh alles in Bewegung gesetzt, um seine habhaft äh zu werden. Da gab's dann diesen schönen Raid, wo sie dann irgendwie auf seinen ähm,pompöses äh Anwesenden in Neuseeland da eingeritten sind und ihn irgendwie da aus der Schreikammer rausgezogen haben,saß er eine Weile irgendwie im Knast und wurde halt ähm vor Gericht gestellt und ist dann,In der Folge dann aber wieder wegen Formfehlern ist das Ganze wieder fallen gelassen worden. Es ging dann immer so ein bisschen hin und her. Äh zuletzt war, glaube ich, auch noch,die die Entscheidung, ob er sein Geld wiederbekommt, das habe ich jetzt gerade gar nicht gespeichert, wie das ausgegangen ist.
Linus Neumann 1:03:26
Ein großer Teil seines Vermögens wurde da beschlagnahmt und ähm.
Tim Pritlove 1:03:29
Und das hat er jetzt, glaube ich, auch teilweise wiederbekommen. Ich da bin ich jetzt gerade ein bisschen äh auf dünn Eis.
Linus Neumann 1:03:34
Also grundsätzlich hat er mehrere ganz interessante Erfolge gegen vor Gericht, gegen eben die gegnerischen Anwälte und die USA, die seiner werden wollen, irgendwie erstritten. Das kann man, glaube ich, so zusammen.
Tim Pritlove 1:03:47
Seinwie soll ich sagen, sein Image in Neuseeland können wir schwer einschätzen, in Deutschland ähm können wir es äh etwas besser einschätzen, ist sagen wir mal gelinde gesagt, etwas schwierig,es ist eben dann aber doch sehr in die Hände gespielt worden durch die ganze Snowden-Affäre, da ist er dann schnell auf diesen Zug aufgesprungen und er hat ja ohnehin so ein bisschen schon immer so den Trend gehabt, sich als der Befreier äh des Netzes und um überhaupt derHeiland äh des äh digitalen ähm darzustellen. Da muss man sich nur mal so seine ganzen selbst produzierten Musikvideos et cetera äh anschauen. Also äh er war ja auch noch nie jemand, derwie soll ich sagen, die Zurückhaltung besonders kultiviert hat.
Linus Neumann 1:04:31
Äh vielleicht noch ein kurzer nochmal kurze äh kurze Exkurs wie diese mega äh Upload Rapid Share und äh was nicht alles, wie wie solche Anbieter funktioniert haben oder funktionieren. Die Idee war.Zu sagen, ja, wenn eine Datei zu groß ist, dass sie die per E-Mail verschicken kannst.
Tim Pritlove 1:04:53
Auch ein durchaus giltender Fakt ist so.
Linus Neumann 1:04:56
Genau. Dann lädst du die bei uns hoch und dann kriegst du von uns einen Link zu dieser Datei. Der Link ist relativ lang und ob's Kur. Und es gibt keinen zentralen Index, welche Dateien bei uns liegen.Ähm was super ist, ne, nimmst eine Datei, lädst die bei bei irgendwie bei mega Upload oder was hoch, also weil das gibt's jetzt, glaube ich, nicht mehr, lädt sie da hochfällt ein Link raus, steht drinÄh irgendwie dieser Teil bleibt hier bis irgendwann dreißig Tage lang keiner mehr drauf zugegriffen hat, dann löschen wir die. Die Link schickst du an den Empfänger und der lädt die Datei runter. Ähm,so und dann gleich dreißig Tage keiner mehr drauf zu und dann wird der da gelöscht, ne. Wenn aber jetzt natürlich sehr viele darauf zugreifen, dann bleibt die Datei dort. Ähmund wenn die Datei besonders groß ist, dann wird mega Upload den Downloadern dann sagen, ja, guck mal, das ist eine sehr große Datei. Du kannst jetzt entweder lange warten auf den Download und ihn dann langsam machen oder du,kaufst bei uns so ein so ein zehn Euro Ding, dann äh pro Monat, dann kriegst du irgendwie so und so viel Gigabit. Äh so und so viel äh Gigabyte zu Highspeed zum downloaden und so.Und dann gab's eben das komplementäre Angebot dazu. Das waren dann solche Foren, in denen ähm,getauscht wurden und der Link führte dann immer zu Megaupload und quasi das oder eben anderen und die die Idee dahinter war natürlich, dass,Dann die Massendownloader, die dann da irgendwie diese ganzen Dateien runterladen. Äh bei mega Upload irgendwie acht bis zehn Euro oder ein premium Account daraus für zwanzig Euro buchen. Ähm und dann da alles schön in äh ihre Filmchen runterladen und so.Ähm und das war ähm,Ein Verfahren, das äh die Nutzer zumindest sehr gut davor geschützt hat, ähm Abmahnungen zu kassieren, ja? Weil sie ja nur Leute haben und nicht äh nicht geteilt haben.So das heißt, die haben letztendlich ein ein legalen Hack gemacht, der ähm,es ihnen ermöglicht hat, relativ gut äh von.Von dieser ganzen Raubkopiererei zu leben. So und jetzt habe ich mich mal mit einem äh mit einem sehr viel äh,sehr viel erfahreneren und länger in der Szene äh residierenden Hacker unterhalten und der mir mal so ein bisschen so erzählt hat, äh warum denn überhaupt Kimble in Deutschland so zu Ungnade in Ungnade gefallen ist? Und was er unter anderem gemacht hat, istähmBoxen, also diese kleinen Kisten, die man, mit denen man das äh Telefonnetz irgendwie in seinem Sinne dazu bringen konnte, Verbindungen herzustellen, für die man nicht bezahlen musste,Ähm er hatte im Fernsehen gezeigt, woraufhin dann dieses Blueboxing nicht mehr funktionierte. Dann hat er angefangen äh,Geklaute, also ähm gehackte und kopierte Callingcards zu verkaufen?
Tim Pritlove 1:07:47
Muss man vielleicht nochmal kurz erklären.
Linus Neumann 1:07:51
Muss man das? Also.
Tim Pritlove 1:07:51
Ja Guthaben, Karten für Telefonie.
Linus Neumann 1:07:56
Guthaben kann, also wer jetzt eine kostenlose Nummer,Äh gibt's da eine Credentials ein? Kriegst, ein Freizeichen wählst, die Internationale Nummer und die Verbindung ist dann günstiger, als sie dir jetzt die Telekom oder die Telefonzelle, in der du sitzt, äh bereitgestellt hatte. Und die Karten warenzeitweise, da waren ja auch tatsächlich richtige Telefonkarten von der Telekom derart manipuliert, dass sie halt immer von, was weiß ich, von zwölf auf null runtergezählt haben und dann wieder von zwölf anfingen. Das heißt, diedie wurden nicht leer, ne? Die wurden halt zu zu ganz erträglichen Preisen verkauft und vermietet.Da gab's ein sehr, gab's dann sehr rege ähm sehr regen Markt hinter, ne? Das war also alles Prä-Mobilfunk und so weiterund gerade in Deutschland natürlich viele Menschen, die äh Familie in anderen Ländern haben,und sich natürlich sehr über solche Angebote freuen. Und da war halt fünfhundert Euro für 'ne Telefonkarte die letztendlich 'n Gegenwert von, was weiß ich, mehreren zehnäh Mark natürlich, fünftausend Mark, für eine Telefonkarte, den Gegenwert von vielen, vielen zehntausend Mark ähm erzielen kann,Äh sehr interessant. Wir wurden halt auch vermietet und so weiter. Gab's ein sehr, sehr ähm zwielichtiger äh,aber auch sehr rege Szene in diesem Bereich. Dann hat er ähm eine äh Mailbox,Angeboten, also das war ja noch so pre-Internet, Mailbox quasi ein Computer mit mit einer Modembank, wo man sich dann einwählen konnte.
Tim Pritlove 1:09:26
Da gab's dann halt die Baritz.
Linus Neumann 1:09:28
Und da gab's dann halt die Wahres, also die äh da Raubkopierte, gecrackte Software und,Er hat quasi diese Box quasi als allererstes mit,Pate Subscritions angeboten. Also er war der erste, der gesagt hat, ey gibt eine Box, kostet aberja? Und hat quasi dann da wieder so vermittelt mit äh mit Raubkopien gehandelt. Die andere bereitgestellt haben, ja? Und als ihm dann irgendwie ähm.Die die Content-Anbieter oder was an die an den an den äh an den ähm,an die äh äh an die an die Fittiche wollten damals in Form des äh sehr äh bekannten äh Günther Werner Freiherr von Grafenreuth, ein äh,Ein Abmahnanwalt, der der frühen Tage ähm,der ist ihm dann offensichtlich zu dicht auf die Pelle gerückt und dann hat er dem seine Kundenliste verkauft. Und da hat der Grafenreuth halt quasi diese ganzen Kunden, dieser Westmailbox äh.
Tim Pritlove 1:10:34
Echt super. Also erstmal nimmt man die Kohle von den Leuten.
Linus Neumann 1:10:37
Und dann lieber.
Tim Pritlove 1:10:38
Jetzt besser, das ist schon echt, echt super.
Linus Neumann 1:10:40
Ja? Super. Äh da war dann war aber auch inzwischen schon Millionär und dann hat er äh sich das.
Tim Pritlove 1:10:46
Das ist so ein.
Linus Neumann 1:10:48
Da war er schon reich, aber da hat oder hatte er schon das das äh den den Nimbus des Millionärs und hat dann nämlich irgendwie diesen versuchten Anlagebetrug mit Let's Biot dot com gemacht,wo er irgendwie äh.
Tim Pritlove 1:11:01
Wir retten euch und so.
Linus Neumann 1:11:02
Genau, der der Laden sollte irgendwie pleite gehen und er hat dann gesagt, äh ich habe ja hier,Hat sich dann irgendwie ein Hubschrauber gemietet, davor fotografieren lassen, hat gesagt, ich kaufe den ganzen Laden mit Millionen und wenn alles saniert und dann ist dieist die Aktie hochgegangen und die hat dann alle verkauft, hat den Gewinn eingestrichen. Äh und ähm wurde dann dafür auch in Deutschland verurteil.
Tim Pritlove 1:11:25
Rund um sind unendlich lang und äh er ist im Übrigen auch äh bekannt dafür Leuten, die sozusagen das dokumentieren da auch äh ordentlich äh hinterher zu äh marschieren.
Linus Neumann 1:11:38
Genau, da müssen wir nur, das haben wir auch mal in einer äh Folge Logbuch Netzpolitik behandelt, nämlich die Drohung, die unser guter Freund Thorsten Kleinst da empfangen hat, der lange nämlich diese.
Tim Pritlove 1:11:51
An der Stelle auch.
Linus Neumann 1:11:52
Kimble-Report, ja.
Tim Pritlove 1:11:53
Feind, ja. Muss er nochmal raussuchen. Ähm ich wollt's nur so ein bisschen äh verkürzen,ähm kurzum, also Kimble war im Übrigen auch der erste Mensch und ich glaube mittlerweile gibt's nur einen weiteren, seitdem der äh auf dem Chaos Communication Kongress Hausverbot hat,Ja, also er wollte da auch mal rein und wurde dann auch äh standesgemäß äh weggeschickt,seitdem er das nie wieder probiert, weil er dann auch irgendwann Deutschland verlassen muss. So, der ist halt äh dann irgendwie so sozusagen seinen Weg äh durch Asien äh gefunden nach diesem ganzen äh Spektakel. Ähm es hat dann immer weiter geflohen und ich weiß gar nicht, bevor er nach Neuseeland kam,irgendwie noch in Singapur oder so was und,Irgendwann hat es ihn dann halt sozusagen wirklich auf die andere Seite des Planetens äh verschlagen, aber auch dort scheint er seine alten Geschäftsmodelle dann wieder zu entdeckt, äh wieder entdeckt zu haben,wie auch immer. Äh jetzt ist er auf jeden Fall gut dabei und ich glaube, er hat auch in Deutschland nochmal so irgendwas probiert äh mit was war denn das nochmal? Auch hier irgendwie ich zahle Hacker dafür,dass sie auch so als Friedensengel, was war denn das nochmal?
Linus Neumann 1:13:07
Irgendwelche die die al-Qaida hacken oder so was.
Tim Pritlove 1:13:10
Ja, ja, genau, diese Terrors. Also, lässt auch wirklich kein Fettnäpfchen aus und,irgendwie keine Ahnung, schafft er es jetzt da auch wieder durchzukommen. Und dadurch, dass er natürlich jetzt sich so gegen die äh neuseeländische Regierung auch,stellt quasi indirekt oder zumindest die neuseeländische Regierung auch extrem unter Druck kam, weil sie ja dort, sagen wir mal, ein bisschen den Willen der amerikanischen Behörden ausgeführt haben. Das Ganze auf äh,äh Jakob, was ja damals zwar bekannt war, aber die Dimension dessen war dem noch nicht so bekannt. Und als jetzt halt mit Snowden äh den Snowden-Dokumenten,das Ganze auf offensichtlich auch in Neuseeland nochmal eine ganz neue Dimension bekommen hat. Das da haben wir jetzt zu Recht keinen Einblick, aber es scheint dort auf jeden Fall auch äh zu bestimmten,Ähm äh Instabilitäten im politischen Diskurs gekommen sein.
Linus Neumann 1:14:04
Ja, da gibt's, da gibt's grade ein politisches Problem. Äh da gibt's gerade richtig äh politisches.
Tim Pritlove 1:14:10
Jetzt ganz äh Opportunist, wie er eben ist, äh stellt er sich halt hin und inszeniert sich natürlich weiterhin so als äh nicht wahr, so als als Widerstandskämpfer der Internetgeneration, ja.
Linus Neumann 1:14:22
Und hat jetzt die Internetpartei gegründet.
Tim Pritlove 1:14:24
Genau. Weil Piraten war jetzt irgendwie schon durch der Name, jetzt nennt man das irgendwie Internetparty. Und die Internetparty ist halt jetzt für alles, was toll ist.
Linus Neumann 1:14:32
Ja, er selber kann aber nicht kandidieren, weil er kein Neusee Neuseeländischer Staatsbürger ist. Ähm und hat jetzt diese diese Internetparty gegründetNeuseeland gerade wirklich in einer Regierungskrise wegen Snowdentüllung, die wir jetzt gerade mal kurz ausklammern. Denn was macht der gute Kimble?Veranstaltet, macht eine Veranstaltung namens The Moment of Trufe und setzt sich,Aufs Podium, den,und rein.Und die Video-Liveschalte, ja, Julian Assange ja eigentlich schon bekannt für seine Skype äh für seine Skype äh Einblendung, die er immer oben links in seinem.
Tim Pritlove 1:15:22
Aber es scheint die Sanduhr weggelassen zu haben.
Linus Neumann 1:15:24
Sanduhr ist weg, weil er da irgendwelche Dokumente hinter sich eingeblendet hat. Dafür steht jetzt oben links mega. Denn Julien Assforch undWaren quasi erste Beta-Tester des von Mega als Ende zu Ende verschlüsselten Video ähm Dienstes,Videotelefoniedienstes äh aufzutreten, ja?
Tim Pritlove 1:15:46
Oh Gott.
Linus Neumann 1:15:47
Das heißt, du also mir ist völlig mir ist völlig unklar, ähm.Wie der das geschafft hat, Julian Assange, AdWords Snoaden und Glenworld als Unterstützer für sein Internet Party Wahlkampf in Neuseeland zu bekommen und das offensichtlich keiner der drei,Einen wohlmeinenden,Freund in seinem näheren oder erweiterten Umfeld hat, der sagt.
Tim Pritlove 1:16:21
Ja, ich meine äh die haben ja eigentlich kaum Kontakte. Ist ja nicht irgendwie Ehrenmitglied im Computerclub.
Linus Neumann 1:16:32
Gucken, wie lange noch.Also das ist das ist wirklich sehr äh das ist äh ähm.Da ist natürlich jetzt die Dame jetzt echt Sorgen. Oder na ja. Das also.
Tim Pritlove 1:16:47
Sorgen ist jetzt hier vielleicht ein bisschen übertrieben.
Linus Neumann 1:16:49
Oder heißt ja überhaupt noch diverse kim dot com, ne? Hast du jetzt irgendwie.
Tim Pritlove 1:16:54
Heißt.
Linus Neumann 1:16:55
Typ hat auf jeden Fall schon mehreren Leuten den Deuch in den Rücken gerammt, wenn dafür irgendwie noch eine Mark für ihn über geblieben ist, ne. Und,Man könnte jetzt wirklich äh bösartig unterstellen, dass er mit dieser Partei äh Gründung jetzt nicht unbedingt äh humanitäre,Interessen verfolgt, andererseits muss man auch mal für den Typen eine Lanze brechen, der hat jetzt wirklich schon.Irgendwie diesen Regierung und so ähm schon sehr häufig irgendwie mal,Übel einen ausgewischt, ja? Und wie der jetzt da irgendwie sich da gegen die äh äh gegen die USA irgendwie in diesem Verfahren in Neuseeland da zur Wehr setzt. Ähm das ist schonteilweise das ist einer so von denen, wo du denkst, so das Glück ist mit den Doofen. Wie kann der wie was für ein Schwein hat der Typ, ja?Die Rente, die die die kommen mit Hubschraubern auf sein Gelände, der flüchtet nackt mit der Schrotflinte in seinem Pennegroom und kurz darauf hat er irgendwie Julian Assange. Glen Green und Edward Stone auf dem Podium ist irgendwie der neue Star der Neuseeländischen Politik.
Tim Pritlove 1:18:09
Absurd. Absurd.
Linus Neumann 1:18:14
Ja, also wir können hoffen, dass da jetzt die Verflechtung nicht so stark werden.Dass äh ein ein nennenswerter äh Rufschaden für für die drei äh Protagonisten entsteht. Oder äh andererseits kann man natürlich auch hoffen, dass kein ausreichender,keine ausreichende Rehabilitierung von Kim Schmitz dadurch jetzt entsteht, die er dann wieder irgendwie in ähm in Millionen umsetzt, die er dann irgendwie für Autos ausgibt, ja.
Tim Pritlove 1:18:43
Äh na ja. Vodapools.
Linus Neumann 1:18:46
Man muss sich wirklich mal irgendwie Dokumentationen mit Kim Schmitz angucken, ne. Er hat ja irgendwie so eine äh ich glaube, seine Frau ist so eine äh Asiatinirgendwie kam's Gewicht, fünfunddreißig Kilo oder so, aber vor kurzem und er sein Kampfgewicht ist schon in einer anderen Klasse, ne. Ähm der hatte,gab's auch letztens Gerüchte, dass die jetzt irgendwie ins Gartenhaus gezogen ist, weil die sich jetzt doch nicht mehr vertragen haben oder sounglaublich, also muss man sich echt mal angucken, wie er dann da auf seinem Anwesen irgendwie rumfährt und so, ja, eine krasse Figur, äh unglaublich. Da kann man da geht einem wirklich die Kinnlade runter.
Tim Pritlove 1:19:21
Trägt auf jeden Fall zur Unterhaltung bei so viel kann man eben schon mal zugestehen.
Linus Neumann 1:19:25
Unglaublich. Naja, aber äh in der deutschen Hacker-Szene äh ist das wirklich ein Name, der nach wie vor äh.
Tim Pritlove 1:19:33
Nicht so auf Begeisterung stößt.
Linus Neumann 1:19:34
Nee, eher überhaupt nicht. Also da ähm da äh wird sich so schnell nichts mehr dran ändern.Klammer auf, was wir jetzt vollständig außen vor gelassen haben, ist dieser ganze äh Regierungsskandalkrise, was nicht alles in Neuseeland. Ähm da müssen sie nochmal nachrecherchieren. Wir warten mal diese Wahlen ab.Haben wir noch zwei Kurzmeldungen, was ich mal ganz interessant fand. Ähm die das bayerische Landesamt für,für Datenschutzaufsicht,hat äh über zweitausend Firmen getestet und zwar deren das SSL oder das TLS auf deren äh Mailservern. Und festgestellt, dass bei einem Drittel ähm,teilweise überhaupt die Transportverschlüsselung und äh perfekt vorwärtsy nicht aktiviert sind. Und,das hat siebenhundertzweiundsiebzig Unternehmen in Bayern in dieser Woche Post eingebracht, wo sie das anmahnen,und sagen, äh fixt mal euren Mailserver. Ähm Klammer auf, wahrscheinlich waren ungefähr mindestens auch siebenhundert,unter diesen zweitausend Firmen, die ihre Mail einfach bei Google posten und Google natürlich inzwischen da vernünftige vernünftiges TLS mitund so macht. Aber ich finde das mal einen ganz schönen Ansatz, dass ähm,hier so ein äh Landesamt für Datenschutzaufsicht wirklich mal hinten was macht, womit sie wirklich auch mal einen Wertbeitrag leisten. Ja, also technische Beratung, ähm technische Hinweise und ähm das ist.
Tim Pritlove 1:21:22
Qualitätssicherung auch so ein bisschen, ne?
Linus Neumann 1:21:25
Das ist in Ordnung. Das ist natürlich am Ende auch wieder nur ein Tropfen auf einen heißen Stein und so und da ähm aber das ist schon in Ordnung. Letztendlich.
Tim Pritlove 1:21:32
Ist auf jeden Fall besser als dieser dieser Ist-Zustand, wo dann immer die Unternehmen immer alle möglichen äh unglaublichen äh Tolligkeiten behaupten können und ähm ja, das äh ist mal ein schöner Trend in die andere Richtung, ne.
Linus Neumann 1:21:47
Seal of Aprovil von äh Lok Hochnetzpolitik hier für die.
Tim Pritlove 1:21:51
Wir sind dafür und das muss auch so weitergehen undübrigens nicht nur Mailserver, da kann man generell auch mal überhaupt äh Webserver machen. Ich denke, wir sind auch nicht mehr so richtig weit davon entfernt, dass sagen wir mal Angebote bestimmterGüteklasse, also sagen wir mal, da wo schützenswerte Kundendaten vorliegen.Also wenn ich jetzt irgendeinen Dienst bereitstelle und es gibt da Logins und äh auch da äh müsste man eigentlich auch vorschreiben können, wenn ihr da nicht die,grundlegende äh SSL-Sicherheit mindestens äh habt, ja, also allein schon mal sicherstellen, dass es das gibt und dass es dann eben auch sagen wir mal eine gewisse Härtung hat, weil wir jetzt auch aus den ganzen Meldungen der letzten Wochen und Monate haben ablesen könnennur ein Schloss oben in der Browserleiste sagt erstmal noch gar nichts aus, sondern es ergibt einfach an vielen Stellen immer wieder die Möglichkeit, einfach Schwachstellen auszunutzen, wenn mannicht aktuell hält auf der Gegenseite. Ja. Nicht nur beim Browser des.
Linus Neumann 1:22:48
Stimmt schon, aber wir haben ich bin da im Moment äh von diesem äh von dieser Schiene, das muss auch alles richtig gemacht werden, bisschen äh runter und bineher an dem Punkt, dass ich sage, macht es wenigstens überhaupt mal, ja? Dann von mir aus macht's schlechtesSSL, aber macht wenigstens mal SSL. Macht das von mir aus mit RC4 und dann können wir in der nächsten Charge dann überhaupt mal dahin kommen, äh eure Implementierung auch entsprechend vernünftig zu härten und so, ne? Und das.
Tim Pritlove 1:23:19
Ja gut, aber in dem Moment, wenn man das so ein bisschen auch so hält, wie mit ähm wie soll ich sagen, Umweltgesetzen und den Vorschriften für Katalysatoren bei Autos, wo man dann auch einfach ganz klar sagt, okay, wir haben jetzt hier eine Roadmap und in zwei Jahrenhat jeder Dienst das und das und das zu erfüllen, dann kann man sich heute als Unternehmen schon hinstellen und sagen, wir erfüllen schon die Sicherheitsanforderungen.
Linus Neumann 1:23:40
Euro vier äh Datenschutz.
Tim Pritlove 1:23:43
Ja, warum nicht? Also ich meine sowasfunktioniert und so auf Gütesiegel stehen eh alle und es schafft auch 'ne gewisse Vergleichbarkeit und ehm das schafft auch, sagen wir mal, eine, eine Grundüber,keit, was dann eben auch Systeme fördern wird, die das eben dann auch einfach sicherstellen so, ja. Habt ihr denn auch das, was ihr sagt? Und damit wird es auch mehr,Teil des des Wirtschaftprozesses, weil bisher wissen wir alle, so Sicherheit, na ja, das ist so das, was immer so viel Geld kostet, aber keinen interessiert. Das ändert sich halt jetzt und kann auch zum Sales-Argument werden.
Linus Neumann 1:24:14
Na ja, also bei Zertifizierung und so bin ich ein bisschen vorsichtig, weil äh das ja bis jetzt, ich meine.
Tim Pritlove 1:24:19
Ja, ich weiß.
Linus Neumann 1:24:20
Wer Kritiker des BSI in in dieser Zertifizierungsfunktion, aber wir kommen wir wir wissen die Hörerinnen wissen auch was wir meinen. So. Nächstes Thema.
Tim Pritlove 1:24:31
Ja und zwar äh wollen sollen wir jetzt endlich Einblicke erhalten in Googles große Geheimnisse, da warte ich ja schon äh lange dadraufund derJa, wie soll ich sagen, hier, der Datanya, der uns diese Bresche schlagen will, ist äh niemand geringer, als er bereits erwähnteBundesjustizminister Heiko Maas, denn der ist ja der Meinung, dass äh Google doch mal so seinen Suchalgorithmus offenlegen soll. Deshalb ist es ja schon ähm.
Linus Neumann 1:25:00
Also das ist natürlich eine das ist eine niedliche Idee. Ähm also ist ja jetzt nicht so, als könnte Google sein Suchalgorithmus irgendwie auf Gitter packen, ja. Und ähm.Jetzt muss man sich natürlich mal überlegen, gehen wir mal davon aus, der Google Suchalgorithmus wäre ein,Ein homogenes Gebilde, das in irgendeiner Form isolierbar,dokumentierbar unveröffentlichbar ist, ja? Ähm Klammer auf.
Tim Pritlove 1:25:35
Könnte.
Linus Neumann 1:25:36
Für Teile des Google Algorithmus,ist das ohnehin schon der Fall, ne? Also wie man einen Page-Rank errechnet, ist seit äh jeher dokumentiert. Ähm Patch-Rank, dasursprüngliche, geheim oder die die ursprüngliche Innovation, auf der die Google Suchmaschine zu Beginn,basiert hat, nämlich die Relevanz einer Seite darin zu bemessen, wie viele andere Seiten dort hin lenken,Das war der Suchansatz äh von Larry Page entwickelt und eben auch nicht nach der Seite Page, sondern nach äh Larry Page benannt,Das, weil sie die,Die ursprüngliche Innovation, äh auf der sich letztendlich dieses dieser gesamte Konzern dann irgendwann mal äh entwickelt hat. Äh davor haben äh die Suchmaschinen oder die.Die ähm damals gab's auch noch so so ähm wie wie nennt man denn sowas, nicht Archiv, sondern so,Kataloge dokumentierte Verzeichnisse war das, Verzeichnisdienste, wo dann äh Seiten irgendwie noch von von Menschen auf irgendwie bewertet wurden, so ganz verschiedeneAnsätze, die mehr oder weniger automatisiert werden. Aber das war so ein Teil des Google Algorithmenoder ein, der zentrale Teil des des Google Ansatzes so. Und dann haben sie natürlich im Laufe der Zeit ähm sehr, sehr viele,Erweiterung und Gegenmaßnahmen ergreifen mussten müssen, denn wenn ich weiß, dass Google eine Seite dadurch bewertet,wie viele Seiten darauf linken, dann ist natürlich das Sinnvolle, eine Seite, irgendwie tausende von Seiten zu machen, die alle auf meine Linken.Das heißt, Google hat dann eben ähm Abwehrmechanismen entwickelt, äh ebenzu sagen, okay, nicht nur wer darauf klingt, sondern auch was der Wert wieder der Patrick wiederum dieser Seite ist, ja? Und dann ähm haben sie irgendwann festgestellt, dass Leute anfangen, irgendwie links zu kaufen oder dassdass die Internetentwicklung dahin geht, dass es Kommentarspalten gibt, in denen Links sind und Menschen dort irgendwie ihren Namen mit einem Link äh unterlegen. Da musste Google halt erkennen, äh was sind hier die Links, ja, äh die die offensichtlich gestreut werden. Das heißtGoogle kämpft die ganze Zeit gegen,Leute, die versuchen, den Google Algorithmus in ihrem Sinne auszutricksen,Ja und da gibt's dann immer mal wieder so so Phänomene, die auftreten, zum Beispiel, die von mir immer sehr gehasste, äh, Personensuchmaschine Jasmin,die einige äh Jahre, Google, Suchergebnisse zu Personen dominiert hat, bis Google irgendwann gesagt hat, diese Seite ist wertlos.Und wir werden die jetzt gezielt diskriminieren. Ja? Oder wir wir bauen in ein ein unseren Algorithmus so, dass derartige Seitenwerden und weg manipuliert werden. Ähm guter Kumpel von mir hat mal äh Search Engagin, Optomizession für seine eigene Seite gemacht und hat dann irgendwie ein riesiges Buch darüber gelesenwie Sätze zu formulieren sind, damit Google die versteht. Das heißt, da wurden quasi.Oder es wird auch heute noch gemacht. Da werden dann Seiten,so formuliert in einer Grammatik und einer spezifischen Wiederholung des Suchbegriffes, dass der Google Algorithmus.Also quasi das die die der Satzbau auf dieser Seite,Dem aktuellen Level des Suchalgorithmusses von Google entspricht,damit Kugel gut versteht, was auf dieser Seite ist, ja?
Tim Pritlove 1:29:20
Man schreibt überhaupt gar nicht mehr für die Leser, sondern man schreibt eigentlich nur noch für seine Suchmaschine und benutzt dabei so eine etwas immer so den aktuellen Stand der KI äh und wie so das Baby langsam größer wird, umso äh mehr.
Linus Neumann 1:29:32
Anpassen, weil Google dann irgendwann.
Tim Pritlove 1:29:33
Nähert, nähert sich dann alles an so.
Linus Neumann 1:29:35
Das heißt, Fragmente.
Tim Pritlove 1:29:37
Boris Becker ist ein Tennisspieler. Er hat gut gespielt.
Linus Neumann 1:29:42
Lerne hier mehr über Boris Becker, äh ja, Boris Becker, äh Tennis ist ein Spaltsport, so ne, also.Ne? Und das aber das ist ein, das ist ein ein ständig in Entwicklung äh stehen.
Tim Pritlove 1:30:03
Permanenter Kampf vor.
Linus Neumann 1:30:04
Genau. Und weil sich immer wieder dann quasi Fragmente ergeben, wo eben man lernt, wie man seine Seite so optimiert, dass dass man quasi Google austrägst so.Das mal so zu Suchmaschinen. Gleichzeitig hat der gute Herr Maas aber natürlich Recht, dass er sagt, wenn dein,Deine Seite oder dein Business Case. Zu dem zentralen Suchbegriff nicht unter den Top ten oder top drei Google-Ergebnissen ist,Dann hast du kein Businessmodell. Dann hast du ein Insolvenzverfahren,Ja und ähm,Das ist natürlich ein Problem, weshalb er jetzt sagt, also in in technischer Unkenntnis sagt, das muss offengelegt werden. Das geht aber natürlich nicht, denn also erstens ist dieser äh Algorithmus,enorm komplex und funktioniert ja auch auf jedes Suchwort, ja. Also es ist ja nicht so irgendwie als hättest du irgendwie Function,Google Doppelpunkt. Ähm und dann kommt irgendwie ein Suchbegriff rein und dann sagt er dir an erster Stelle steht so und so, an zweiter Stelle so und so, ja? Und würde jetzt zwei folgende Maßnahmen ergreifen, könnte es eins überholen.Da kommt nichts.
Tim Pritlove 1:31:18
Vor allem ist es ja auch hochgradig von den Daten abhängig, die sich ja auch am laufenden Meter ändern. Also es ist überhaupt nicht greifbar. Am besten will nicht.
Linus Neumann 1:31:25
Nicht deswegen nennt man es ja auch Algorithmus äh Algorithmus ist ja der Begriff für etwas was so was Programm so komplex programmiert ist, dass es der Programmierer selbst auch nicht mehr versteht. Deswegen nennt das dann Algorithmus.Vorher ist es eine eine Funktion oder eine Methode.
Tim Pritlove 1:31:40
Programm. Ja.
Linus Neumann 1:31:44
Okay, also ähm so das heißt, ähm,In dem Moment, wo du den Algorithmus offen legen würdest, könnten,und alle legitimen Anbieter ihre Inhalte passgenau darauf zuschneiden. Das heißt, in dem Moment ist der gesamte Algorithmus kaputt.Ja? Das heißt, der Algorithmus funktioniert nur deshalb, weil seine genaue Gewichtung unbekannt ist. Und Google sagt dann zum Beispiel so was, was ich zum Beispiel eine sehr äh tolle Ankündigung fand, dass sie gesagt haben, Freunde,in Zukunft wird es zum.Zu der Bewertung einer Seite beitragen, dass diese vernünftiges HTTPS anbietet.Dann erstmal was, was sie sagen,Inwiefern das jetzt dein äh deinen Rang verbessert oder verschlechtert, wenn du es tust oder nicht tust, darüber macht Google keine Auskunft und es wäre auch eben, wie gesagt, fatal, wenn man das reversen könnte. Das heißt, Google lässt die Leute im imdunkeln da darüber und ändert natürlich auch andauernd die Gewichtung an den einzelnen Dingen, auf die sie achten.Und das müssen sie so machen, denn sonst wäre äh äh Google im Arsch und dann wäre das Internet kaputt.
Tim Pritlove 1:33:04
Wäre aber auf jeden Fall das eins A Security Sicherheitssiegel, wenn man sozusagen davon ausgehen kann, dass wenn man sein SSL auf den absolut neuesten Stand bringt, also alle Algorithmen unterstützt et cetera, alle Versionen.
Linus Neumann 1:33:19
Nee, der Trick ist ja nicht euer Algorithmus zu unterstützen.
Tim Pritlove 1:33:21
Also nein Entschuldigung, nicht alle, sondern diealso das Beste sozusagen. Also es empfohlene äh Paket äh anzubieten und den alten Kram auch hinten rüber äh fallen zu lassen und damitnochmal so ein paar SEO-Punkte äh äh abzugreifen. Da dürsten sie natürlich alle danach und ich glaube, wenn das irgendwie uchbar wird, dann bewegt sich auf einmal eine ganze Menge, ne?
Linus Neumann 1:33:41
Passieren, dass da da nutzt Google eben sein.
Tim Pritlove 1:33:43
Genau.
Linus Neumann 1:33:44
Seinen Einfluss. Ähm denn das kann.
Tim Pritlove 1:33:47
Also jetzt ein positiver Hinsicht natürlich.
Linus Neumann 1:33:52
Ich weiß nicht, ob Tante Tante hat auch HTPS, ich weiß nicht, ob's ordentlich ist, habe ich mir nicht angeguckt. Tante Jürgen Reuter, ähm,hier auch schon mal erwähnt ähm prominentes Mitglied der Sparkaria, der hat da zwei ähm gute Artikel zugeschrieben, einmal sogar als Gastautor für Spiegelonline und dann auch nochmal auf seinem eigenen Blog wo er,eben nochmal genau erklärt, was wir auch gerade versucht haben, warum eine Suchmaschine ihren Algorithmus nicht offenlegen kann und gleichzeitig aber auch Transparenzkriterien für äh Suchmaschinen,da formuliert. Die.
Tim Pritlove 1:34:35
Davon, warum hast du mir das jetzt vorgeschlagen?
Linus Neumann 1:34:38
Naja, also das, dass man also welche, über welche Teile einer Suchmaschine könnten sie transparent sein? Ja, aber das sind irgendwie so fünf, sechs Forderungen, die würde ich dann der geneigten Leserin empfehlen.
Tim Pritlove 1:34:49
Ja
Linus Neumann 1:34:51
Ähm aber also diese Forderung klingt natürlich spannend, äh ist aber eben leider eben äh wirklich, wirklich höchst äh unrealistisch.Lieber Herr mach's.
Tim Pritlove 1:35:07
Ciao. Damit bleibt uns nur noch äh das Ende der Sendung einzuleiten.
Linus Neumann 1:35:13
Genau, das Ende der Sendung ist.
Tim Pritlove 1:35:14
Ein größeres Buch aufgeschlagen in dem.
Linus Neumann 1:35:17
Ich Größeres, größeren Stapel äh äh wie heißt das, Lieferscheine heißt das, ne, was was in einem Paket mit drin liegt. Also,Ähm ich war ja letzte Woche nicht da und als ich zurückkam, hatte ich ein bisschen Ärger bei der Arbeit, weil da so viele Pakete für mich waren. Ähm,Und zwar äh,Gab es eine eine wahre Flut an an äh Spenden, Produktspenden und ähm,Was mir dabei jetzt ein bisschen unangenehm ist, dass bei denen, die von Amazon versandt wurden, stehen dann auch die Namen.Da steht aber jetzt auch immer der gleiche Name.Und das ist der von Bernd. Also Bernd, herzlichen Dank für für die anhaltende Großzügigkeit. Mehr kann ich da nicht zu sagen.Also wirklich sehr herzlichen Dank. Die die Whisky-Sammlung hat sich da auch nochmal vergrößert und äh wurde dann gestern auch eine eingehenden äh Verköstigung unterzogen.
Tim Pritlove 1:36:20
Nur der öffentlichen, Teil öffentlichen.
Linus Neumann 1:36:22
Mein Nachbar äh der hat ja auch immer versucht eine Whisky-Sammlung aufzubauen, aber diese diese Getränke sind ja relativ teuer. Und er hat dann immer nur so ein, zwei Flaschen bestellt undhat sich dann halt zur Angewohnheit gemacht, jeden Abend wenn er dann von einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kam, dann doch auch nochmal so einen kleinen Whiskey äh zu verköstigen,natürlich dann dazu geführt hat, dass diese Whisky-Sammlung nie entstanden ist, weil er die viel zu schnell ausgetrunken hatin so deswegen war ich jetzt ganz stolz ihn mal zu einer Whiskyverköstigung einladen zu können,und dann sind halt noch einige andere Dinge gekommen wo jetzt immer steht Lieferschein bestellt von Linus Neumann,Das heißt, ich fürchte, dass sich hier Namen hinter äh verbergen, denen äh Dank gebührt. Und den ich jetzt leider nicht äh,Personen zu Teil kommen lassen kann. Deswegen würde ich euch doch bitten, mal äh.
Tim Pritlove 1:37:17
Wobei ja Bernd durchaus auch als Meter sind taktische Variabler an der Stelle äh.
Linus Neumann 1:37:21
Da ist noch ein Nachname bei und der Nachname ist nicht liefert oder lauert.Deswegen glaube ich, dass es sich um eine natürliche Person handelt.
Tim Pritlove 1:37:29
Verstehe.
Linus Neumann 1:37:30
Aber also ähm es wäre nett, wenn wenn ihr da nochmal die Gelegenheit ergreifen würdet, ähm mirvielleicht eine kurze Mail zukommen zu lassen äh unter äh Linus Neumann DE Slash Kontakt gibt's da eine Möglichkeit zu ähm damit da jetzt niemand äh ungedankt,seine Großzügigkeit hat walten lassen.
Tim Pritlove 1:37:54
Ja, das war schön. Soll ich mich dem noch irgendwie anschließen?
Linus Neumann 1:37:58
Du kannst gerne.
Tim Pritlove 1:37:59
Ja schon mal gesagt, aber ähm bin ja gerade ganz großer äh Freund von dieser tollen äh Integration von Instacast, wer von.
Linus Neumann 1:38:07
Ach so, ich dachte, du wolltest auch was jetzt mir schenken. Ach so, du wolltest jetzt von, ach so, ja okay, kannst du auch machen, ist in Ordnung? Ja, ne, kannst du mal.
Tim Pritlove 1:38:15
Denn hin? Wunschlisten größeres hier. Nee, nee,Nein, aber die äh die angehende äh Befletterung ähm des Programms, die zeigt auf jeden Fall Wirkungund ähm von daher äh jedem auch einen Dank, der äh das macht und wer das noch nicht gemacht hat, sollte mal vielleicht mal darüber nachdenken. Das hilft.Wir haben auch,Nach wie vor vier Rückmeldungen zu den Sendungen in den Kommentaren, das finde ich gut. Wenn da eine lebendige äh Debatte äh entsteht, vor allem wenn sie sich äh in so höflichen Bahnen äh bewegt,in allermeisten Fällen der Fall ist. Und ja, das war's dann dann eigentlich erstmal wieder für diese,Die nächsten Wochen bleiben ruppig in der Terminplanung. Wir können noch nicht viel äh dazu sagen. Wir.
Linus Neumann 1:39:02
Sind jetzt die Boxhandschuhe anlegen und schauen, ob wir da noch irgendwie Möglichkeiten finden.
Tim Pritlove 1:39:06
Genau, schwierig. Jetzt kommt die Kälte.
Linus Neumann 1:39:08
Gibt's denn sonst noch irgendwas, was anzukündigen ist? Ich äh ich habe jetzt wirklich echt,Sorge, dass ich da irgendwelche.
Tim Pritlove 1:39:18
Wichtigen Veranstaltung.
Linus Neumann 1:39:19
Namen oder Veranstaltungen oder so unerwähnt lasse. Da hätte ich jetzt Angst.
Tim Pritlove 1:39:24
Ja. Äh,an der Stelle vielleicht nochmal der Hinweis an Leute, die im Netz politischen Umfeld ihrer Auffassung nach interessante Veranstaltungen veranstalten oder auch an ihn teilnehmen und von denen ihr meint,dass sie uns interessieren könnten, nicht jetzt unbedingt nur was unsere persönliche Teilnahme betrifft, sondern.
Linus Neumann 1:39:47
Nur Buch äh Buch Rezensionsexemplare und so ist natürlich auch, also könnt ihr auch machen.
Tim Pritlove 1:39:55
Ja, na gut, darum ging's mir jetzt nicht, sondern häufig finden so Veranstaltungen statt und dann hat man sie irgendwie auf einmal nicht mehr aufm Zeiger gehabt. Damit,einhergehend aber auch gleich der Hinweis, wie ihr euch wahrscheinlich denken könntnur weil wir das dann per Mail mitbekommen haben, heißt das nicht automatisch, dass wir das dann auch in irgendeiner Form in der Sendung verbraten, das kann zwei Gründe sein, haben. Entweder wir finden da Veranstaltungen doof, das würden wir aber nicht zugeben, sondern wir würden's dann einfach nur verschweigen und die Ausrede ist natürlichäh haben wir verpeilt. Ne.
Linus Neumann 1:40:29
Nein, also,bei Veranstaltung ist immer so eine Sache, wir hatten das bei Netzpolitik, org lange äh sogar mal war ich immer der Verfechter davon, da so einen Kalender auch mal,ähm,bereitzustellen. Ähm das Problem damit ist immer, dass du natürlich nicht so dann von jeder Piratenpartei Splittergruppe äh denFrühschoppen, Stammtisch, ankündigen möchtest, ne?Sondern das ist, dass man irgendwie quasi einzelne ähm relevante Veranstaltungen äh dann die auch, sage ich mal, vielleicht,bundesweit interessant sind, da äh ankündigen möchte. Also nehmt uns das bitte nicht übel, wenn wenn wir euer, eure,Zwanzigste Krypto-Party, die wir sehr würdigen und wo wir es toll finden, dass ihr die macht, dann jetzt nicht mit aufnehmen in die äh.
Tim Pritlove 1:41:28
Genau, aber manchmal gibt's ja einfach auch wirklich so Veranstaltungen, die man ähm gerne.Bekommen hätte, aber einfach nicht mitbekommen hat. So jetzt haben wir genug über einen heißen Brei äh herumgeredet und uns um Kopf und Kragen äh gebracht. Und dann bleibt uns nur noch zu sagen, tschüss. Tschüss. Na?
Linus Neumann 1:41:45
Tschüss. Ja, tschüss, tschüss, tschüss.

Shownotes

NSA hat deutsche Provider gehackt

NSA darf weiterhin Metadaten sammeln

Netzneutralität in den USA und der EU

Wikileaks: Mehr Spy Files & Finfisher Leak

Eilverbot von Uber aufgehoben

Leistungsschutzrecht: Suchmaschinen werfen Verlage raus

Snowden, Greenwald und Assange für Kimble

Datenschützer mahnen Mail-Server-Betreiber

Google soll Algorithmus offen legen. Meint Heiko Maas.