Ulrike Franke 1:22:49
Ja, das ist ein Prinzip, wir haben die davor auch schon gelistet,das sind alles Übergangslösungen für wenn wir was eigenes bauen,was wir dann nie tun, aber sei es drum.5.5, bewaffnete Drohnen von Israel gelistet.Da haben wir in dieser Drohnen-Diskussion in Deutschland unglaublich viel zusammenund durcheinander geschmissen.Und das war ehrlich gesagt auch so ein Teil meiner Motivation,meiner Doktorarbeit, dass ich gesagthabe, wir haben hier so eine seltsame Diskussion, wir reden über das,aber dann schmeißt jemand das ein und dann sagt jemand Killerroboter und esmacht alles keinen Sinn.Denn was wir zu dem Zeitpunkt hatten und was wir jetzt eben auch in Deutschlandaktuell einsetzen, da geht es um ferngesteuerte, größere bewaffnete Drohnen.Das sind, ich vereinfache jetzt so ein bisschen die Systeme,die die Amerikaner nutzen, um eben von den USA irgendwie weiter weg Krieg zu führen.Wir können das übrigens nicht auf diese Distanzen, wenn wir in Afghanistan eineDrohne haben, dann müssen wir auch in Afghanistan sitzen, dann sitzen wir zwarim sicheren Feldlager und nicht direkt auf dem Schlachtfeld,aber wir können das nicht irgendwie von Berlin aus,aber das sind eben ferngesteuerte Systeme und da kommt diese ganze Debatte reinvon, ist das jetzt besser oder schlechter, wenn der Pilot, die Pilotin,der Kontrolleur nicht im Cockpit sitzt und was bedeutet das?Und es gibt eben das eine Argument, das geht in Richtung Cubicle Warrior, also quasi.Die Soldaten, die entfremdet sind ihrem Tun, die quasi vor einem Bildschirmsitzen in einem klimatisierten Raum in Nevada,ist in den USA tatsächlich so, in der Nähe von Las Vegas, die fahren jeden Morgenzur Arbeit, setzen sich an ihren Schreibtisch, führen Krieg im Irak morgensund nachmittags in Afghanistan.Das ist auch tatsächlich so gewesen und dann fahren sie quasi wieder nach Hauseund dann bringen sie quasi die Pixel auf den Bildschirm und das ist so das eine Extrem.Da sind Elemente daran, sind nicht falsch.Ich kann jetzt nicht so viel ins Detail gehen, aber Elemente davon sind nichtfalsch. Die andere Realität ist aber eben auch, dass man sagen kann,naja, aber anstatt da einen Piloten, eine Pilotin in einem Flugzeug zu haben,haben wir da jetzt plötzlich ein riesen Team sitzen.Das ist nämlich nicht nur einer, das ist dann ein Team von verschiedenen Leuten,die haben inklusive noch irgendwie juristischen Beistand dabei und die könnendir genau sagen, ist das jetzt eine gute Idee, da eine Bombe drauf zu schmeißen.Das ist so das Erste, das hat der Pilot nicht. Sie haben auch unendlich Zeit.Pilot, Pilotin, Kampfflugzeuge haben eine unglaublich kurze Flugdauer.Du fliegst da los, du schmeißt eine Bombe, du fliegst wieder zurück und hastnämlich keinen Sprit mehr.Drohnen können ewig in der Luft bleiben. 24 Stunden, 30 Stunden bei den Systemen.Wenn die im Relay fliegen, für immer und ewig.Sieben Tage können die einem Ziel hinterher fliegen, um wirklich sicher zu sein,dass es das Richtige ist.Und, und das ist das, was ich eben mit dem denkste, von wegen,dass der Pilot irgendwie näher dran ist.Ich habe halt auch Interviews geführt. das war jetzt ein deutscher Drohnenpilotdamals noch unbewaffnet, wir haben lange.Überwachungstronen einfach gehabt ein deutscher Drohnenpilot in Afghanistan,und der flog vorher und auch glaube ich immer noch zeitgleich auch Tornados,also eben bemannte Flugzeuge und der sagte mir so,bei dem einen sitze ich in meinem Flugzeug, fliege habe Koordinaten und da schmeißeich eine Bombe drauf oder mache eben Überwachung,aber ich habe eigentlich keine Ahnung was am Boden vorgeht und dann fliege ichwieder zurück Und hinterher habe ich die Bilder oder eben potenziell den Schaden am Boden.Bei der Drohne bin ich da stundenlang unterwegs und gucke mir an,was passiert in dem Haus, was macht der Typ, ist das irgendwie mein Ziel?Der spielt mit seinen Kindern.Sind das Kinder, muss ich auch identifizieren und so weiter und so fort.Und ich habe eine ganz andere emotionale Nähe. Und das sind so die beiden Wahrheiten.Wie gesagt, das ist nicht so, das eine ist wahr und das andere ist falsch odervice versa. Das ist irgendwie so beides.Und Ziel, auch meiner Forschung im Übrigen, ist dann natürlich zu sagen,okay, das eine klingt ja offensichtlich wie eine dumme Idee.Wir wollen keine Cubicle Warriors.Wir wollen nicht Leute, die quasi irgendwie wahllos Menschen wie Pixel auf demScreen irgendwie umbringen.Wir wollen aber im Übrigen auch nicht die erhöhte Belastung,dass wir sehen hier genau, was passiert und haben vielleicht irgendwie Albträumevon dem, was wir tun, sondern wir wollen eben.Wenn wir der Meinung sind, dass dieser Einsatz richtig ist und dass dieser Krieggeführt werden muss, wollen wir ihn auf eine Art führen, der mit unseren Wertenim Einklang steht, der möglichst gut ist für unsere Soldaten,ich weiß nicht, wie man das besser formulieren kann.Und genau, so bringt man das dann quasi zusammen.So, und jetzt, sorry, jetzt habe ich sehr lange gesprochen über quasi das eine,und das ist halt eben das, was wir zum Beispiel in Deutschland haben,die ferngesteuerten Drohnen.Aber jetzt gibt es eben die ganze Entwicklung hin zu dem unsäglichen Begriff der Killer-Roboter.Wir haben eben zunehmend eine Automatisierung und mehr Autonomie in der Kriegsführung.Das heißt, es werden einfach mehr Entscheidungen an die Maschine abgegeben.Das hängt meistens damit zusammen, dass man schneller sein will oder muss.Es gibt gerade den Druck, schneller zu sein. Teilweise gibt es auch den Druck,dass man vielleicht weniger Soldaten dafür braucht.Das ist nicht unbedingt immer der Fall. Aber genau und dahin geht momentan sehrdie Entwicklung, dass wir eben Systeme haben, die ja selber entscheiden können,wo sie zum Beispiel hinfliegen, was sie ansehen, identifizieren können ein Zielund potenziell eben auch selber bombardieren, wenn man das eben so eingestellt hat.Meistens ist es jetzt noch so, dass man die Rückfrage hat, soll ich das bombardierenoder nicht, aber technisch braucht man die nicht mehr.Und das ist so ein bisschen eben diese Entwicklung, die wir haben und wie dugesagt hast, Ukraine hat das Ganze,wie jeder Krieg im Übrigen, Kriege sind immer Innovationsschübe und Testfelderfür neue technologische Entwicklungen und das sehen wir eben da ganz stark,dass wir da immer mehr, ja,also diese Entwicklung hin zu mehr Autonomie, mehr Küstchenintelligenz etc.In der Kriegsführung haben.