Linus Neumann 0:38:31
Ja genau, hat Geld ausgegeben, herzlich willkommen. Ja,okay, also ein, ein, es ist wirklich ein, also es ist, es ist einfach schademit welchen Ideen wir auf die Probleme der Gesellschaft hier versuchen einzugehen.Und da gibt es unterschiedliche Herangehensweisen.Einige davon sind geeignet, das Problem an der Wurzel zu verbessern.Andere sind geeignet, das Problem woanders hin zu scheuchen.Und historisch haben die, mit denen das Problem woanders hin scheuchen,irgendwie nicht so einen guten Track Record.So, kommen wir zum nächsten Thema. Das nächste Thema ist die EIDAS-Reform.Die EIDAS-Verordnung soll die Grundlage schaffen für eine europäische digitale Identität,die European Digital Identity Wallet,abgekürzt ID-Wallet, und das ist also der erneute Versuch,Ausweismöglichkeiten, Identitätsnachweise in die digitale Welt zu bringen,nicht nur bei Verwaltungsgängen, Bankgeschäften, sondern vielleicht auch beiArztbesuchen, Alterskontrollen, Konzerttickets, Hotelbuchungen, ja, also eine, einen...Homogenisierten Identitäts- und Schrägstrich-Capability-Altersnachweis zu schaffen.Die Probleme dabei sind natürlich primär im Bereich erstens der Überidentifikation,weil es einfacher wird, überall mal eben kurz nach dem Ausweis zu fragen.Und daran anbindend Tracking, Profiling und gezielte Werbung.Wenn Leute dich, wenn man jetzt, wenn du dich erstmal daran gewöhnt hast,sich bei allen möglichen Gelegenheiten zu identifizieren, dann freuen sich natürlichdiejenigen, die dich über unterschiedliche Plattformen tracken und so weiter.Da gibt es jetzt einen offenen Brief,der von insgesamt 22 Organisationen der Zivilgesellschaft veröffentlicht wird,unter anderem, oder ich glaube,erst Unterzeichner oder Autorin ist dann Epicenter Works, also der,die NGO, die Thomas, hat er die gegründet? Ja, hat er.Und er sagt also, in der aktuellen Form gibt es ein großes Risiko,weil es wenig Unterscheidung zwischen legitimen und betrügerischen Szenarien der Anwendung gibt.Und sagen also in dieser Form ist es eigentlich einfach nur ein Geschenk anGoogle und Facebook weiter die Privatsphäre von EU-Bürgerinnen.Zu unterminieren.Aktuell findet die Überwachung statt mit illegalen Device Fingerprinting,also irgendwie Nutzerverhalten.Alles, was man über das Gerät findet, wird in Verhaltensprofile reingeschobenund wenn du jetzt dort nur die Möglichkeit hinzugibst,das mit der tatsächlichen Identität zu verbinden und dann eben Verhalten inder öffentlichen und in der privaten Welt sehr genau zu erfassen und zu korrelieren,dann schaffst du hier ein riesengroßes Überwachungs- und Ausnutzungspotenzial.Entsprechend verlangen sie dagegen einen Schutz.Und das betrifft natürlich erst mal Regeln, also gesetzliche Regeln,aber natürlich auch technische Möglichkeiten, diese Ausnutzung zu behindern.Und das ist nicht so einfach, ja.Und ich denke, einerseits, klar, wird man hier technische Methoden brauchen,aber natürlich auch rechtliche Dinge, die es einfach verbieten.Also einerseits sollte es technisch so schwer wie möglich gemacht werden.Und zweitens eben auch die Nutzung dieser Daten rechtlich stark eingeschränkt werden.Gleichzeitig ist der Aspekt, wenn du einmal eine Person identifiziert hast,dann wirst du es natürlich merken, also wäre es ja doof, das nicht zu tun.Entsprechend sollte die Technik natürlich auch derart gestaltet sein,dass sie das verhindert oder nicht ermöglicht.Das BMI hat jetzt gerade angekündigt, dass sie die Öffentlichkeit und Expertinnenfrühzeitig in die Entwicklung einer ID-Wallet einbinden wollen und diese sollan bestehende Infrastrukturen andocken.Da kann man jetzt direkt schon sagen, ja geil, was ist jetzt mit den bestehendenInfrastrukturen gemeint und welche habt ihr denn da, die gut sind,an die man andocken kann?Sie wollen also jetzt eine Konsultation durchführen, die insgesamt aus drei Workshops besteht.Dafür kann man sich bis zum Ende des Monats beim BMI bewerben und am 30.November, also August, September, Oktober, in diesen drei Monaten werden dannoffenbar diese drei Workshops stattfinden.Und dann wird ein Konzept für eine prototypische EU-DI-Brieftasche,European Digital Identity-Brieftasche, öffentlich vorgestellt werden.Und dieses Konzept soll dann vom Konsortium Potential in konkrete Anwendungsfälleüberführt und darin getestet werden.Dieses Potentialkonsortium ist ein französisch-deutsch geführter Zusammenschlussmit privatwirtschaftlichen der öffentlichen Partner des 19U starten.Die Frage mit so einer Konsultation ist natürlich irgendwie,tja, willst du da jetzt mit dabei sein oder nicht?Auf eine Weise lieferst du denen deine Anforderungen, Kritik,potenziellen Kritikpunkte, früh frei Haus, was niemals zu deinem Nachteil sein sollte.Also, es ist ja gut, wenn du dich jetzt als Organisation früh hier einbringstund sagst, pass auf, das und das und das sehen wir als Probleme,dafür braucht ihr Lösungen.Gleichzeitig ist es natürlich so, dass viele Leute nicht zu Unrecht das ganzeDing, die ganze Idee als Problem sehen, weil dieser Effekt der Überidentifikationeinfach nicht wegzukriegen sein wird.Es werden einfach Menschen daran gewöhnt, öfter sich zu identifizieren.Und das ist in den seltensten Fällen tatsächlich notwendig.Insofern argumentiere ich ja auch immer dafür, dass man hier eben einzelne Capabilities,einzelne Berechtigungen nachweist und nicht seine Identität.Was eben zum Effekt haben könnte, dass wenn das Ding dann irgendwann mal vorgestelltwird, dass sie im Prinzip damit werben könnten und sagen, dann guck mal hier,was wir für ein geiles Konzept gemacht haben mit Input.Was weiß ich, des CCC oder Input von der und der Gruppe.Entsprechend weiß ich noch nicht genau. Ich meine, natürlich kann man auch,wenn man jetzt nicht dahin geht, wird es einem nachher als Vorwurf gemacht.Es ist potenziell, würde ich das jetzt erstmal als einen guten Schritt wertenin der Entwicklung eines solchen Konzeptes,dass hier Leute sich einbringen dürfen.Wie gut das umgesetzt wird, wird sich aber daran zeigen, ob das Input auch genutztwird oder nicht und ob das am Ende bei der EIDAS-Reform berücksichtigt wird.Wenn hier jetzt schon mal dieses Potentialkonsortium oder wie das heißt,daran gebunden ist und Dinge umbauen soll in den Piloten,dann könnte das ein sehr mächtiger Weg sein, sich dort einzubringen und vielleichtdas Schlimmste zu verhindern und vielleicht noch die eine oder andere gute Ideeeinzubringen, wäre mal wirklich was Neues.Ja, also ich denke, da kann man mit gemischten Gefühlen hingehen und ich binmal sehr gespannt, was dabei rauskommt.Auf jeden Fall, sag ich mal, Einbindung der Zivilgesellschaft ist eine Forderungund dieser Dieser wird jetzt nachgegeben jetzt mal schauen ob dieses einbindenauch mit einfluss einhergeht oder nicht.