LNP016 Das Reich der Spekulationen

In dieser Woche blicken wir mal wieder verstärkt nach Deutschland, widmen aber den Ausklang den aktuellen Verschwörungstheorien in der nicht enden wollenden WikiLeaks-Saga.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:02
Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove 0:00:04
Fünfzehnte Folge von, nein, die Sechzehnte. Es geht voran. Die sechzehnte Folge.
Linus Neumann 0:00:10
Sechzehnte Folge.
Tim Pritlove 0:00:12
Netzpolitik, da haben wir ja schon eine binär Potenz äh vervollständigt.Da freut sich der Nerd.Diesmal auch wieder im äh Studio vereint. Letzte Mal haben wir da so ein bisschen äh Skype-Experimente gemacht.Da war leider die Qualität jetzt äh gestern mit unserem Gast nicht äh letztes Mal mit dem Gast nicht,nicht, nicht, nicht, nicht optimal, aber auch nicht zerstörerisch schlecht.
Linus Neumann 0:00:38
Es sei mir hier der kleine Seitenhieb erlaubt, dass wir, glaube ich, noch eine bessere Qualität hatten, als Fefe bei seiner Alternativlosfolge.Selbstverständlich.
Tim Pritlove 0:00:48
Wurde, glaube ich, in das Mikrofon äh an.
Linus Neumann 0:00:50
Der hatte das hatte irgendwie die falsche das falsche Input äh geschaltet und hat dann da in sein Laptop, Mikrofon gelabert und der die ganze Zeit mit der Tastatur drüber geklimpert. Wir wir sind besser. Ädsch.
Tim Pritlove 0:00:59
Verstehe. Wir sind besser. Ein Klassiker.Dann äh wollen wir das mal unter Beweis stellen. Womit geht's los.
Linus Neumann 0:01:09
Äh ja. Wir hatten ja vor, ich glaube in Folge zwölf, also vor ungefähr einem Monat,wir über dieses Max-Planck-Instituts Gutachten zur Vorratsdatenspeicherung gesprochen.Wir erinnern uns das zentrale Ergebnis dieser Studie,vom Bundesministerium der Justiz in Auftrag gegeben worden war, warEs nicht zu belegen ist, dass die Aufklärung von Verbrechengelitten hat, nachdem die Forstdatenspeicherung abgeschafft wurde, da gab's ja irgendwie,schönen Vergleich mit anderen Ländern, äh wie sich das da entwickelt hat und äh einfach malempirisch geschaut auf die Aufklärungsquoten,Und äh ja, wir haben ja schon angekündigt, dass wir haben ja schon damit gerechnet, dass diese Studie jetzt irgendwie nicht lange da stehen würde, ohne dass irgendjemand dem dieses äh Ergebnis nicht passt.Etwas finden wird, um da etwas entgegenzusetzen. Und jetzt stellt sich heraus,erste Version der Studie an das äh BMJ,und das Ergebnis dieser Studie war,Nämlich genau das gegenteilige Ergebnis, dass Sie,keine Kritik an der Vorratsdatenspeicherung geübt haben, sondern ähm,sehr stark dafür gedrängt haben, dass die wieder eingeführt wird.Und äh diese Studie landete also dann auf dem äh auf den Schreibtischen des Bundesjustizministeriums.Und ähm wurde dann vom Bundesjustizministerium zurückgewiesen. Und ähm,also gesagt, passt mal auf, hier ähm methodisch möchten wir bitte,ihr andere Dinge damit erfasst. Ähm,stellte sich heraus, dass diese Studie äh allein auf Gesprächen mit Vertretern von Polizei und Staatsanwälten basierte. Das heißt, sie haben also so eine Interviewstudie gemacht, dass äh,was ist denn jetzt alles äh schlecht, seitdem die Vorratsdatenspeicherung weg ist? Dann haben die gesagt, ja ähm.Hier brauchen wir alles, muss alles zurück. Und ähm entsprechend fiel dann auch die Studie aus.Und äh ja, das Bundesjustizministerium sagte dann eben, ja also Freunde, ne, so geht's nicht. Ähm nehmt mal bitte ähm ermittlungseffizienz und Aufklärungsquote mit auf, also als wirklich messbare, empirisch messbare Daten,und das möchten wir bitte als Schwerpunkt dieser Studie sehen und,Außerdem verwendet ihr mal bitte hier schön Daten aus dem Jahr zweitausendneun und macht da mal einen vernünftigen Vergleich draus.
Tim Pritlove 0:03:51
Und jetzt findet die CSU das aber total doof.
Linus Neumann 0:03:53
Die CSU sagt jetzt, äh ja, hier Manipulation der Studie und äh verhindert seit einiger Zeit, dass der Studienleiter Hans-Jörg Albrecht das Ding überhaupt im Innenausschuss äh des Bundestags mal vorstellen kann seine Studieund äh ja, feuert da jetzt natürlich relativ ähm scharf auf die,Justizministerin Sabine Leuthauser Schnarrenberger und,hier meine Lieblingsfreunde von der äh deutsch,Ah nee, diesmal nicht DPG, sondern GTP. Gewerkschaft der Polizei, nein, meine anderen Freunde. Ähm die sagen jetzt sogar, ähm,Dass die Bundesregierung Stellung beziehen soll und wenn der Vorwurf zutrifft, dann habe sie hier sich eine Gefälligkeitsstudie erstellen lassen und ähm,wer in ihrem Amt nicht mehr tragbar, weil sie gegen das Wesentliche Instrument der Verbrechen,kämpfung gekämpft hat, als Justizministerin und,Ja, also da da geht's jetzt heiß her. Ne, also die haben jetzt offensichtlich bemühen sich jetzt da, da richtig gegen zu feuern und.Ja, wirklich auch schon auf die Person. Fun, fun,Rande. Zweitausendsieben hatte die damalige Justizministerin,Brigitte Zypries von der SPD äh dass ein erstes Max-Planck-Gutachten zurückgehalten,weil es ihr zu kritisch ausgefallen ist. Also die bei ihr was genau andersrum,offensichtlich um wissenschaftliche Gutachten zur Vorratsdatenspeicherung möchte man sich, wenn ich das jetzt so sehe, äh sich als äh Sozialwissenschaftler echt nicht reißen,weil ähm da die wissenschaftliche ähm.Die wissenschaftliche Arbeit sehr ins Kreuzfeuer der politischen Interessen gerät.
Tim Pritlove 0:05:39
Ja mit den wissenschaftlichen Studien scheint es ähnlich zu sein wie mit den Statistiken, ja, also äh bloß keine Veröffentlichen, die man nicht selbst in irgendeiner Form beeinflusst hat und äh manipuliert hatwenn die Aussage der Wissenschaftler einem passt, dann werden gleich die Festreden gehalten und hier wissenschaftliche Belege bla bla bla. Und äh sobald die Wissenschaft mal zu anderen Erkenntnissen kommt, dann ist das ja alles äh beiest und äh geht ja gar nicht und äh das muss man auch nochmal politisch bewerten und bla, bla, bla.
Linus Neumann 0:06:07
Wenn ich wenn ich mir die wenn ich mir die die Kritikpunkte, die jetzt da ich habe jetzt nicht beide Studien äh im Detail verglichen, aber ähm gemeldet, also so im im Spiegel und bei Heise und,Vom AK Vorrat gibt's einen längeren Beitrag dazu, haben wir natürlich auch alles wieder verlinkt. Ähm.Jemand mir eine Studie gibt, in der er nur äh Staatsanwälte und Polizei zur Vorratsdatenspeicherung,befragt. Ähm.Würde ich auch nicht akzeptieren. Also das ist wirklich keine ernstzunehmende wissenschaftliche Methodik. Ähm dass man sagt, ich möchte gerne empirische Daten haben, halte ich in dem,was ich bis jetzt darüber gelesen habe und dass man sagt, wenn wir das bewerten möchten,möchten wir bitte ermittlungseffizienz und Aufklärungsquote als relevante Variablen in dieser Studie vertreten habendenke ich, ist eine äußerst valide Kritik an einer äh wissenschaftlichen Studie, solange dieses Defizit auch tatsächlich bestanden hat, kann man hier, glaube ich, nicht von äh Einflussnahme sprechen,jetzt mein erster mein erster Eindruck.
Tim Pritlove 0:07:10
Ja, aber ich würde die ursprüngliche Version jetzt mal als die Country Westernvariante äh bezeichnen, weil sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaftsanwaltschaft befragt wurden.
Linus Neumann 0:07:32
Ähm ja wie immer die Verbraucherschützer,ähm die Verbraucherzentrale Bundesverband, das muss jetzt schon sehr lange her sein, dass diese Klage da irgendwie angestrengt wurde, ist auch eher nur eine kleine Randnotiz, weil äh das ist jetzt ähm ein Landesgerichtsurteil und da wird sowieso eine Berufung geben.Äh Verbraucherzentrale Bundesverband hatte irgendwie gegen äh Facebook geklagt und da ging's ähm,erster Stelle, um diesen Freundefinder, den Facebook ja, also ich hatte den ja, glaube ich, auch schon mal in einer der letzten Sendungen erwähnt,dieses Hochladen meines Adressbuchs, damit äh Facebook dann die Leute spamen kann.
Tim Pritlove 0:08:09
Mhm.
Linus Neumann 0:08:10
Meine Kritik war ja hauptsächlich daran, dass Facebook da Profile über Menschen anlegt,und ähm jetzt gab's also ein Urteil des Landesgerichts Berlins. Das also sagte dieser bei diesem machen sind der Nutzer und Facebook Mittäter einer direkt Werbung. Das heißt, sie spammen gemeinsam.Eine Interpretation, die ich eigentlich echt ganz einleuchtend finde, weil ähm ich gebe ja Facebook oder also der Facebook Nutzer gibt Facebook Adressen,damit Facebook diese Adressen dann kann, ja? Also dieser dieser Interpretation kann man,als Laie folgen. Der äh Rechtsanwalt Thomas Stadler hat dann schon direkt,dass das eben eine Mittäterschaft da aus juristischen Überlegungen eigentlich nicht, wenn dann geht's irgendwie um eine Teilnehmerschaft oder.
Tim Pritlove 0:09:03
Man bildet sozusagen mit Facebook in dem Moment, wo man sein Adressbuch hochlädt, so eine kriminelle Organisation, das ist so die These, ja. Ah ja.
Linus Neumann 0:09:09
Also so was, was ist da, wie gesagt, ich ich kann mir also.
Tim Pritlove 0:09:11
Organisierte Kriminalität leicht gemacht. Sogar das dabei hilft äh Facebook. Nicht nur beim E-Mail und äh beim Veröffentlichen von Veranstaltungen.
Linus Neumann 0:09:19
Genau. Also ähm,Anwalt, der diese Sache einschätzt, dass er Mittäterschaft oder oder,Erfüllungsgift oder sowas, wahrscheinlich die falsche äh die falsche, der falsche Begriff ist, sondern eher Teilnehmer.Was auch immer, also so genau, also es gibt auf jeden Fall an diesem äh Vorgehen,Kritik, die auch äh offensichtlich sich in den deutschen,in den deutschen Gesetzen wiederspiegelt.Aber dieser wird in dieser Form von Facebook in Deutschland ohnehin nicht mehr gemacht,relativ egal jetzt im im Nachlauf, da dagegen keine Veränderungen mit einher und dann stand in der ähm.
Tim Pritlove 0:10:06
Aber die, aber das, die haben jetzt nicht nur geklagt, sondern sie haben ja auch Recht bekommen.
Linus Neumann 0:10:09
Ja, sie haben Recht bekommen. Die Klage ist alt, jetzt wurde irgendwie das Urteil gesprochen und da haben sie Recht bekommen. Und äh zweiter Punkt war das die Richter der Auffassung sind, dass die Einwilligungserklärung, mit der die Nutzer,der Datenverarbeitung zu Werbezwecken zustimmen.Irgendwie rechtswidrig rechtswidrig sei.Ähm wenn man das jetzt äh mal so interpretieren will, äh wörtlich, dann,Könnte man das natürlich so auslegen, dass es heißt, okay, dass Facebook überhaupt äh,Daten zu Werbezwecken ausnutzt äh ist ja ihr einziges Geschäftsmodell.Und äh dass dieses Geschäftsmodell oder.Äh Einwilligungserklärungen, die zum Basis dieses Geschäftsmodells gemacht wird, äh rechtswidrig sei. Ähm,Man kann sich vorstellen, dass äh das sicherlich etwas sehr hoch gegriffen ist in der Interpretation und dass Facebook das nicht lange auf sich sitzen lassen wird,Berufung.
Tim Pritlove 0:11:18
Aber im Prinzip hat sich das Gericht, welches Gericht war denn das eigentlich.
Linus Neumann 0:11:21
Gericht Berlin.
Tim Pritlove 0:11:23
Naja, ähm.Im Prinzip haben die sich gegen diese durchaus ja weit verbreitete und nicht nur bei Facebook weit verbreitete Praxis ausgesprochen, dass,ja schon zu weit ginge. Jetzt kann man da zwei.Drauf haben. Ich denke, es gibt so diese äh etwas panische äh äh Blickweise im Sinne von,oh Gott, alles, was ich jetzt da einstelle, verschenke ich automatisch, ja und dann darf mit mir Werbung gemacht werden.Ähm eine nachvollziehbares Bedrohungsszenario. Auf der anderen Seite stehen so die Interessen des Systemanbieters, ja, also was wäre, wenn du jetzt ein,solches äh Netzwerk aufbauen wolltest, da willst du ja nicht dich bei Millionen von Usern bei jeglicher minimalen Nutzung und Einblendung in einem anderen Kontext et cetera immer wieder um eine entsprechende Freigabe bemühenalso es ist ja quasi auch so das einräumen einer einer bestimmten Handlungsfreiheit, jetzt mal so der.Was man auch so auf den ersten Blick durchaus nachvollziehen kann. Die Frage ist, ob das Landesgericht Berlin jetzt hier in irgendeiner Form.Auch zu einer Änderung beitragen kann.
Linus Neumann 0:12:55
Ähm.
Tim Pritlove 0:12:56
Wann war das? Das ist jetzt vom sechsten März.
Linus Neumann 0:12:58
Der dritte. Ja. Also.Das Landesgerichts Berlin wird da nicht zu irgendeiner Veränderung beitragen können, weil es sofort natürlich in eine Berufung geht und irgendeinen OLG oder das nächsthöhere Gericht äh Urteil da erwartet wird, wenn.Wenn jetzt also.Kommt man natürlich irgendwann an den Punkt, dass äh dass das ein Präzedenzfall ist und sich da was ändern muss,ähm ich denke jetzt erstmal wird Facebook ganz klar sagen, ja sofort anfechten, Berufung und so weiter.Und äh in naher Zukunft wird sich da erstmal gar nichts ändern. Und äh in der Form, wie es jetzt zumindest in der äh Pressemitteilung da dargestellt wird, denke ich, dass das auch nicht das ähm.Das letzte, das das letzte Wort in der Angelegenheit auf jeden Fall irgendwie differenzierter sein wird,nicht besonders gut halten. Also da wird sich noch irgendwas ändern. Da da fängt jetzt eine ein größerer Rechtsstreit an.
Tim Pritlove 0:14:19
Na ja, wir beobachten das. Wir erwähnen das ja nur, damit wir später sagen können, dass wir das erst schon mal erfinden.
Linus Neumann 0:14:22
Genau, da ging's jetzt mal los. VZBV hat hat es mal geschafft, ja.
Tim Pritlove 0:14:26
LNP berichtete.
Linus Neumann 0:14:29
Damit wir das schon mal ein Leistungsschutzrecht auf die Angelegenheit haben, wollte ich das mal mit aufnehmen.
Tim Pritlove 0:14:45
Auf dem letzten Kongress vor allem, nicht nur dort, aber da äh fiel es mir persönlich das erste Mal eigentlich so richtig auf. Ich habe das noch nicht so richtig aufn Zeiger gehabt, um ehrlich zu sein, ich hab's immer noch nicht so richtig aufn Zeiger.
Linus Neumann 0:15:04
Ähm dass ich irgendwie aus aus vielen ähm Partnern zusammensetzt,ich schaue jetzt mal gerade ganz kurz, wer da so alles mit dabei ist, da sind also alle großen Namen irgendwie,Okay, jetzt große Namen. Ja, hier, Fuji Fuji zu IBM, Intel, Microsoft, ORR,Siemens, Techniker, Krankenkasse, äh Hannover sechsundneunzigdas ist gleich das Logo von Hannover sechsundneunzig, Antivir ähm.
Tim Pritlove 0:15:33
Hannover sechsundneunzig.
Linus Neumann 0:15:34
Ja, oder? Ist das ein Fußballverein, oder? Hannovers.
Tim Pritlove 0:15:44
Gegen so was scheiß so ein Mailing rum und irgendjemand meinte so, oh hier, das ist gegen Kinderpornografie, das machen wir mit, das kann nicht schlecht sein, ne?
Linus Neumann 0:15:48
Mach mal mit, mach mal mit. Ärztekammer Niedersachsen.
Tim Pritlove 0:15:52
Das ist schon erstaunlich, dass auch Hannover sechsundneunzig da sein äh IT-Gewicht in die Waagschale wirkt.
Linus Neumann 0:15:57
Ja, das also dann ist alles verloren, ja. Äh der Brancheverband Bitcom, den man natürlich kennt, dann der,das letzte Mal aufgefallen, weil sie,allerdings auch äh freiwillige Selbstkontrolle Multimedia. Also da ist eine ganze Menge äh drin, also eigentlich fast alles große.Nokia Siemens Networks. Die Jungs, die die schönen ähm Überwachungstechniken ins Ausland liefern.Sind alle, alle großen irgendwie drin vertreten und dieses Bündnis möchte sich eben der der Kinderpornografie beziehungsweise deren Bekämpf.
Tim Pritlove 0:16:44
Okay und und wie bekämpfen die das jetzt?
Linus Neumann 0:16:47
Ja, indem sie sich äh,Einfach mal so mit mit technischen Lösungen und,setzen sich eben also wollen sich irgendwie effizient mit deren Bekämpfung auseinandersetzen. Erstmal,keine äh keine so blöde Idee.Und jetzt gab's also am beim Kongress einen Vortrag von äh Christian Bahls, der äh vom Moges EV ist,Ich glaube, das ist der Gründer des Moges EV. Äh Missbrauchsopfer gegen Internetsperren.Dass äh er ist auf jeden Fall also die einzige.Dass die sichtbare Person. Ähm.Jetzt hat er, also der hat also dann kritisiert, dass äh er den tatsächlichen Schutz von Opfern dort immer weiter in den Hintergrund treten sieht und ähm das,die Kontroll- und Überwachungsinfrastrukturen beinhalten, da langsam an Übersicht gewinnen. Da hat er also einen Vortrag gehalten beim äh beimKongress beim achtundzwanzig C3, den ich ähm,der der erschien mir ein bisschen sehr schwarz malerisch oder so ein bisschen Panik,ähm hundert Prozent ernst genommen und zwar sprach er dann davon, dass,was offensichtlich gemacht wird, ist, dass Behörden.Möglichkeit ein einer Datei, einer Art Fingerabdruck zu verpassen. Das heißt, da wird eine ähm wird mit den Bits in der Datei eine bestimmte,ähm kryptographische Operation gemacht, vollzogen, an deren Ende ein immer gleich langer ähm,Ist dann, glaube ich, zweiunddreißig äh zweiunddreißig Zeichen lang und das ist,mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ändert sich diese Prüfsumme, sobald sich auch nur ein Bit an der Datei ändert.Zweiunddreißig hoch, sechzehn Möglichkeiten gibt. Also man kann sich das vorstellen als Fingerabdruck einer ähm Fingerabdruck einer Datei,Ähm.Und diese diese Hesh-Werte kommen üblicherweise eigentlich zum Einsatz, um die Integrität von Dateien zu,Man lädt also was weiß ich eine eins Komma vier Gigabyte Datei runter und kriegt gleichzeitig dann noch dendazu gesagt und dann berechnet man bei seiner heruntergeladenen Datei diesen Wert und wenn der gleich ist, dann weiß man, okay, diese Datei ist unbeschädigt, ich kann,jetzt mal in zwei Minuten zusammengefasst, was ein ist. Und jetzt haben die Ermittlungsbehörden angefangen und haben gesagt, naja, wir haben so viel ähm.Illegale Dateien, also bleiben wir jetzt mal beim Thema Kinderpornografie. Es gibt so viel.Kinderpornografisches Material,und das wiederholt sich ja auch. Das wird ja irgendwie getauscht und das heißt, ein ein Bild oder so, das haben wahrscheinlich dann eben sehr, sehr viele Menschen,und dann haben sie also gesagt, okay, wir fangen an, eine Hesh-Datenbank zu machen, also eine Datenbank mit genau diesen Fingerabdrücken.Die wird aktuell zum Beispiel dafür genutzt, wenn man also einen Computer beschlagnahmtdurchsucht einfach alle Dateien, berechnet die und prüft, ob irgendwelche bekannten Dateien drin sind. Das heißt, man kann damit so ein bisschen die,Durchsuchung von beschlagnahmten Computern ähm gut beschleunigen. Ähm und jetzt bei diesem ähm,kommt quasi diese Idee, diese Datenbank in Verbindung in in Kontakt zu,Leuten, die andere Techniken herstellen. Beispielsweise ähm der Freunde von IT-Watch, die also so ein bisschen, die machen so Endpoint Security Produkte.Ähm das heißt, äh sie machen zum Beispiel äh Signatur oder hashbasierte Verfahren, um zu,ist nicht nicht besonders unterschieden vom Vorgehen eines Virenscanners,ähm die IT Edition ihrer Security Suite vorgestellt zusammen mit dem niedersächsischen Innenminister Schünemann.Und das äh das funktioniert also so, wenn ich wenn ich diese YT Edition auf meinem Rechner installiert habe und dann versuche, eine Datei zu öffnen,Dann wird geprüft, ob's diese Datei einen Hash hat,in dieser Datenbank vorhanden ist. Und wenn das denn der Fall ist,dann wird die kann man also eine Aktion feststellen, was weiß ich, Datei wird gelöscht oder äh E-Mail an den Systemadministrator oder an die Polizei oder sonst was, kann man kann man eben irgendwas machenin wenigen Zeilen gecodet, aber ähm,IT-Watch äh will dieses will diese Idee jetzt irgendwie ähm kommerzialisieren,und streben an, dass so etwas eingebaut wird in äh Betriebssysteme.Das ist also deren erklärtes Ziel, was ihnen auch bei der äh Cebit so gesagt haben, also das ist ihr quasi ihre ihre Monetarisierungsidee ist, dass die großen Betriebssystemhersteller diese Technik in ihre Betriebssysteme einbauen.
Tim Pritlove 0:23:17
Also quasi Spionagesoftware direkt ins OS äh mit einbauen.
Linus Neumann 0:23:21
Dann könntest du quasi so Windows Windows neun White Edition.Ja und der der zieht sich dann irgendwie regelmäßig seine seine Updates von von irgend 'n Server einer riesigen Datenbank, ich will nicht wissen wie viele.
Tim Pritlove 0:23:37
Ja. Also ich meine, tatsächlich gibt es diese Software bereits im Betriebssystem. Ja, das ist äh ja in dem Sinne nichts Neues. Die Frage ist nur,sind die Aktionen und was sind die, ne? Derzeit wird halt nachgesucht oder eben aus anderen Gründen gefährliche Software und,Sobald ich weiß, geht's da auch primär erst mal um Executives, also es wird nur Software,ausführbarer Code analysiert, aber natürlich ist der Vorgang der Überprüfung anderer Dateien genauso einfach,Man kann sich das natürlich jetzt äh auch gleich noch weiterdenken, weil diese Heschmethodik spielt natürlich gerade,jetzt angestrebten Cloud.Konstellationen natürlich eine große Rolle. Allein schon als Effizienzgründen,werden diese äh Hashes halt gebildet, um einfach festzustellen, ob eine Datei schon mal hochgeladen werden soll oder nicht, ja, das heißt, da basiert sehr viel auf solchen.
Linus Neumann 0:24:32
Ich glaube, das muss man nochmal kurz äh muss nochmal kurz genauer erklären. Also warum soll die hochgeladen werden, warum nicht?
Tim Pritlove 0:24:39
Ja sie soll halt äh hochladen kostet immer Zeit, ja und äh äh es ist sehr viel einfacher festzustellen, dass die Datei bereits irgendwo in der Wolke existiert und ähm das kann man eben mit so einem hash,zumindest glaubt man, dass äh in den meisten Fällen, dass es zuverlässig funktioniert, kann man eben sagen, noch wieso haben wir ja schon.
Linus Neumann 0:24:58
Also Beispiel ist äh Dropbox, wenn hundertachtzig Leute eine Datei in ihrer Dropbox haben, dann will,möglichst die Datei nur einmal auf seiner Festplatte haben und nicht ähm hundertachtzig Mal. Und dafür nutzen.
Tim Pritlove 0:25:10
Wäre man jetzt ein Systemadministrator, ein solches eines solchen Systems, wäre es mal wirklich eine interessante äh Statistik zu sehen,sind denn jetzt eigentlich die Dateien, die hier am meisten,vertreten sind, ne? Also man kann in so einem System sehr einfachpopulärste Datei feststellen,man weiß dann ja auch eigentlich gleich, worum es sich handelt, weil man hatdie Datei ja auch im Zugriff, wenn man denn wollte, ja, also ich will jetzt hier keinem irgendwas unterstellen, aber das ist natürlich das Wesen eines Cloud Systems, das es eben möglichst effizient äh äh Dateien vorhält.Und da ja jetzt auch die Telekomanderem da äh anstrebt, solche Dienste zu machen. Wir alle wissen, wie das immer ist mit der Nähe solcher Unternehmen zu äh so Staats,itäten, nicht wahr, seien's elektronische Versionen, irgendwelche Pässe, et cetera, die E-Mail und das ist ja so eineine riesige Wolke an solchen Diensten, ja,zu uns, hier ist irgendwie alles staatsgeprüft und lizensiert.Ich denke, dass solche Ideen an der Stelle sehr viel schneller verfangen, ne? Dass man jetzt Apple davon überzeugen kann,Datenbank und Überprüfungsvorgehen ins Betriebssystem einzubauen. Ich glaube, das ist,eher unrealistisch. Ähm.Aber es zeigt sich mal wieder, dass solche Bedürfnisse natürlich da sind. Zum Schutze der Kinder.
Linus Neumann 0:26:36
Ich habe mir jetzt grade so vorgestellt, so diese die wöchentlichen Dropbox Charts, der beliebten der beliebtesten Dateien,Wäre auf jeden Fall nochmal irgendwie eine Seite, die ich mir regelmäßig angucken würde, sondern die deutschen Dropbox-Charts, die die US-Dropbox-Charts, so was ist gerade der heiße Shit so, was man was welche Datei muss man gerade haben so, wenn man was auf sich zählt,und ähm,Ansonsten ist vielleicht noch kurz dazu zu sagen so ein basiertes Verfahren ähm,Also ich frage mich ehrlich, was wie dieser IT-Watch vorziehst, da irgendwo, wo die ihren Mehrwert sehen, ja, also im Vergleich zu einem Virenscanner, ist so ein so ein Abgleich von. Wie gesagt, das Ding schreibe ich dir in drei Zeilen, ja?Errechne ob er in der Datenbank ist, führe Aktion aus,Also ich ich frage mich jetzt, was die meinen, dass sie ihr Produkt irgendwie zur Monetarisierung,ihr macht hier und vergleicht die krass wie viele Millionen wollt ihr haben, damit wir diese tolle Idee in unser Betriebssystem am besten aufEbene oder was äh einbauen können.
Tim Pritlove 0:27:43
Ja, ich will da keinem was unterstellen, aber das klingt natürlich auch so ein bisschen einfach nach Wichtigmacherei.
Linus Neumann 0:27:48
Im Vergleich zu zu dem was heutzutage so ein Virenscanner macht, ist der Vergleich von hashes echt ein relativ primitiver Ansatz, ne, muss man also von der technischen Seite, aber die Idee,wir wissen's ja immer, wenn irgendwo von Kinderpornografie die Rede ist, dann,sind auch immer die jene Leute nicht weit, die davor waren, dass sie sagen, dass so eine Technik natürlich auch,anderen äh bei anderen Thematiken zum Einsatz kommen könnte undsagen wir mal ein Betriebssystem, was meinen Rechner auf die Existenz bestimmter Dateien prüft und diese löscht ähmein sehr, sehr schwerwiegender Eingriff in die Integrität meines äh Betriebssystemes. Zumal man dazu sagen muss, ab einer, das spielt eigentlich Prax in der praktischen Anwendung von hash äh Funktionen bis heutekeine entscheidende, große Rolle. Äh und das sind Kollisionen,es ist natürlich möglich, ja, wenn man jetzt überlegt, es gibt irgendwie,zweiunddreißig hoch sechzehn Möglichkeiten, es gibt aber natürlich mehr Variationen in der Möglichkeit, was eine Datei sein kann. Das heißt, es gibt zwei Dateien, zwei unterschiedliche Dateien, die ein und den gleichen Hash haben. Ähm das ist, wie gesagt, ähm,in der bisherigen Anwendung von keine kein so großes Problem.Zumindest was die was das Verwechseln von Dateien angeht,aber es gibt diese Möglichkeit und das wäre für dieses für dieses IT-Watch natürlich auch ein Problem, wenn ich dann irgendwann,versehentlich irgendwie jeder millionenste Nutzer irgendwie sein Word-Dokument gelöscht bekommt, weil es äh den falschen Hash hat.
Tim Pritlove 0:29:31
Und man dafür auch noch gleich irgendwie äh einen Klage an den Hals kriegt.
Linus Neumann 0:29:35
Ist zumindest also ein Szenario, dass sie sich Gedanken machen wollen. Ganz kurz noch zu den Hashes ähm ich habe vor einigen Wochen mit dem,Markus Richter, ein Podcast aufgenommen, die Wahrheit Nummer elf zum Thema Online-Festplatten,wir uns ein bisschen äh mehr noch mit solchen Dingen auseinandergesetzt, den verlinke ich dann auch.
Tim Pritlove 0:29:52
Mhm.Verlassen wir mal hier unsere äh Insel Deutschland und.Politischen Verstrickungen begeben wir uns mal wieder auf internationales Terrain. Da gab's dann mal wieder äh ja enorme geheimdienstliche Aktivitäten und äh unter anderem ist die Hackergruppe,im letzten Jahr durch ein paar, ja, spektakuläre Hackaktionen auffällig wurde, äh so ein bisschen den Bach runtergegangen. Was ist passiert?
Linus Neumann 0:30:22
Äh für diejenigen, denen das jetzt kein Begriff ist, das waren also,und die haben eben, wie Tim grade schon sagte, im letzten Jahr, einige ganz spektakuläre Hacks gemacht, die haben da irgendwie weiß ich nicht, die Webseite vom,äh gehackt und da irgendwie eine Meldung verbreitet. Tupac Sharko lebt jetzt in Neuseelandund äh dann haben sie irgendwie kurz nach dem Sony PlayStation Network Heck Sony die Seite von Sony,gehackt, dann haben sie die Webseite des US-Senats gehackt, ähm dann haben sie,dann haben sie sich erstmal aufgelöst und dann haben sie aber irgendwie unter dem Label Antisek äh so ein bisschen weitergemacht und irgendwie,in der Web auf der Webseite der sun irgendwie den Tod von äh,verkündet und solche Sachen. Ähm und die haben eigentlich immer mit den Hacks gingen immer einher, dass die dann irgend so ein,so ein Dödeltext auf veröffentlicht haben und ein Torent mit allen Dateien irgendwie unredigiertalles äh rausgerutzt und dazu irgendwie so einen Text geschrieben, so guck mal hier haben wir.Und äh also das war wirklich, das war eigentlich alles, was die gemacht haben, so völlig ohne ähm ohne irgendwie.Irgendeine martialische, politische Agenda oder so, sondern wirklich einfach nur, ja zum Lachen, irgendwie irgendwo eingebrochen,rausgeholt, äh gepastet und gesagt, so ähm guck mal, was wir gemacht haben.So und das war also ein Grüppchen, die ähm wie gesagt, eine ganze Reihe an großen und kleinen Hacks gemacht haben und die hatten also,ähm wie würde man sagen? Ähm,Cojones. Die haben also die haben einfach echt äh sich mit allen angelegt und äh,dann auch relativ schnell ähm kontrovers,Aber sie haben eben echt äh ja, sie haben,äh asozialen Art dann einfach äh auf gerotzt so.Selbstverständlich.
Tim Pritlove 0:32:35
Wo sich den dem ethischen äh Hacker der CCC-Prägung schnell mal die Fußnägel hochrollt.
Linus Neumann 0:32:39
Da rollen sich schnell die Fußnägel hoch ähm und ähm wie sich jetzt also herausstellte, waren diese Jungs oder einer dieser Jungs auch hinter diesem Strat vor Hack ähm,wohl daran beteiligt, der ja auch äh sage ich mal in CCC Reihen eher,etwas kritischer damals aufgefasst wurde, der davon sprachen wir schon letzte Woche,schließe ich nämlich jetzt auch darauf an. Zwar wollte ich einmal kurz so ein bisschen erzählen, wie die sich diese Jungs geschnappt haben.Und zwar hatten sie den Sabu. Ähm das war so der,einer der Oberhelden, so im enormen und Umfeld. Ähm den hatten sie schon seit Juni zweitausendelf äh vom FBI kontrolliert.Haben sie sich irgendwie geschnappt ähm wie sie's am Ende gemacht haben, da gibt's mehrere äh Überlegungen zu einer.Er wurde irgendwie mehrfach schon gedoxt, also von irgendwelchen Leuten ins Internet gestellt, dass.Es also auch wäre.Und einer der Fehler, der ihm irgendwie unterlaufen ist, ist, dass er eine anonyme Domain hatte.Und durch irgendeinen Fehler bei der Verlängerung seines Domainvertrages,irgendwie für einen Tag sein tatsächlicher richtiger Name in der äh DNS-Registration,einer der vielen Fehler, die irgendwie offensichtlich auf ihn gedeutet haben,wie das FBI ihn genau habhaft geworden ist, ist darüber die Legenden, auf jeden Fall Juli zweitausendelf schon.Ähm hat das FBI bei dem an die Tür geklopft und hat gesagt, guck mal hier, mein Freund, äh du hast ja hier zwei Kinder und ähm,Die wachsen ja jetzt auch auf und möchte sie doch wahrscheinlich auch miterleben, ne? Und ähm,setzt sich doch jetzt mal bitte wieder zurück an deinen Computer,und äh chatte mal weiter mit deinen Freunden und hier, ne, das ist hier Sargent oder oder Officer oder sonst was,so und so, der setzt sich jetzt einfach mal neben dich. Der hat so ein kleines Notizbuch und äh der macht sich ein bisschen Notizen.Dass er jetzt seit Juni zweitausendelf, ja? Ähm im Juni hatte sich Lifestyle,ähm damals schon aufgelöst eigentlich,Und Sabu war auch schon mal einen Monat weg vom Fenster,das heißt den den gab's irgendwie einen Monat lang nicht und dann war er auf einmal wieder da und sagte ja ja alles in Ordnung, ich war was weiß ich im Urlaub oder so oder ich bin untergetaucht na ja das war halt genau der Monatwo er dann mit dem FBI mal so über den übers Aufwachsen seiner Kinder ein ernsthaftes Gespräch geführt hatte.So und der saß also seit Juni zweitausendelf hat jeder, der sich irgendwie mit Sabo unterhalten hat, äh sich,Einer der engen, einer der engen, einer der engen Bezugspersonen, die sich da so mit dem Sabo ausgetauscht haben, war äh,Jeremy Hamilt.Und so weiter. Klar, ganz konspirativ. Und der ist jetzt angeklagt für den äh Stradfor Hack, den wir ja auch schon äh erwähnt hatten.
Tim Pritlove 0:35:45
Wo die Kreditkarten abgesogen wurden.
Linus Neumann 0:35:48
Genau und irgendwie Geld an gute Zwecke gespendet wurde und.
Tim Pritlove 0:35:50
Userdatenbank veröffentlicht.
Linus Neumann 0:35:52
Userdatenbanken veröffentlicht und wo jetzt diese ganzen eBays bei Wiki Leaks landen. Äh.Netzpolitik berichtete. Auch hier äh was Folge fünfzehn war das dann, ne? Ja.Und äh den haben sie dann irgendwie, das fand ich auch ganz interessant, wie sie ihn denn eingekreist hatten. Er hatte also dem Sabo oder oder,im Chat mal erzählt, weiß ich, dass letzte Woche Bekannte von ihm bei einer politischenin welchem Bundesstaat die stattgefunden hattezweitausendvier beim Republic National bei der Republic In National Convention verhaftet worden war.Dass er mal im Knast war für einen Hack, äh dass er mal Ärger hatte wegen äh Marihuana-Besitz, dass er gerade auf Bewährung ist,und dass er ab und zu ganz gerne mal Containern geht, also äh Nahrungsmittel aus äh den Abfallcontainern von Supermärkten holt.Und da stand dann irgendwie auch in irgendwelchen Überwachungsprotokollen äh in Ermittlungsakten gegen ihn. Das heißt, die,FBI musste eigentlich nur so einkreisen, ne? Wer wurde irgendwann mal verhaftet, wer hatte da und da,an der Hand und dann sind sie halt bei ihnen nach Hause gefahren, haben da irgendwie äh.Ein FBI Fuzzi vor die Tür gestellt und der hat die ganze Zeit geguckt, wann er die Wohnung verlässt und wann nicht,außerdem die Aktivität seines WLANs äh gemessen. Also das WLAN war vermutlich verschlüsselt, aber sie konnten ja sehen, wann wird auf dieser Frequenz,gesendet und dann haben sie so ganz billiges Timing gemacht, immer irgendwie so, okay, der ist gerade aus dem Haus gegangen, ey Sabu, ähm,den doch mal an. Ja, er antwortet, das haben sie seit ein paar Wochen gemacht. Ähm,Und dann sind sie bei dem bei dem Jeremy reingegangen und haben gesagt, hier Kollege ähm bist jetzt verhaftet.Spannende Sache jetzt äh sind natürlich alle völlig ähm angepisst von,mit dem FBI kooperiert hat und ja den den mögen jetzt alle nicht mehr.Ähm dafür sieht's aber scheinen seine Chancen im Vergleich zu ähm Jeremy Hamilt gestiegen zu sein, dass er noch seine Kinder beim Aufwachsen zuschauen kann. Und jetzt kommt der spannende Punkt. Ähm.Bis dahin hatte eigentlich immer seine Sachen so bei reingehauen und dann irgendso ein Link zum Tourent gepostet,so haben die ihre Daten veröffentlicht. Die haben die nie irgendwie redigiert oder so, die haben immer,relativ dreckige einfach irgendwo reingehauen. Denen ging's ja gar nicht so unbedingt darum.Vermarkten oder oder politisch zu nutzen, sondern wirklich einfach nur so.
Tim Pritlove 0:38:57
Hier ist die Beute.
Linus Neumann 0:38:58
Hier ist die Beute, wir waren's so und wir sind die Helden.Und dieses Drahtform-Mails, dieser Hack bei Strato, der hat also stattgefunden.In einer Zeit, in der ähm Sabo schon von dem FBI infiltriert war,diesem Umfeld war, liegt die Vermutung nahe, dass er davon wusstedass Personen ihm eventuell sich über diese Sachen mit ihm ausgetauscht haben. Es gibt da auch einige Chatprotokolle, wo eben dieser Jeremy Hamind,mit ihm darüber spricht und sagt, naja das war eine große Nummer und bei Strato haben sie ja auch nicht nur einen Server, sondern einen nach dem anderen. Die haben,Ding ausgehoben,Und jetzt, ausgerechnet dieses Draht-Form-Mails landen ähm paar Monate später auf einmal bei Wiki Leaks.Und Wiki Leaks hat aber ja seit, weiß ich nicht, über einem Jahr jetzt gar kein funktionierendes Sub Mission System,Das heißt, wenn ich möchte, dass etwas bei WikiLeaks veröffentlicht wird, habe ich die Möglichkeit, dass äh eventuell den per Post zu senden.Ich weiß nicht, ob die noch ihr Postfach irgendwo in Australien bei irgendeiner Uni haben oder so.Eine der weniger wahrscheinlichen. Ähm.Wahrscheinlicher ist, dass es irgendeine Form von Kontakt gegeben hat, zwischen den Stratorhackern und äh WikiLeaks.Und.Wenn man jetzt fürchten würde, dass der Sabo daran beteiligt war und dabei ihm der FBI über die Schulter geschaut hat. Wie gesagt, jetzt kommen wir so ein bisschen in ins Reich der äh der äh Spekulation,Material gesammelt wurde, was irgendwie für Wiki Leaks juristisch belastend sein,erkundigt haben, woher das Material stammt, wenn sie eventuell sie,Was weiß ich, gesagt haben, ach ja, Sabo, alles klar, kenne ich doch. Schön gehackt, gib mal her, hast du noch das und das und das. Ähm.Also es könnte sein, dass da noch irgendwie, also was weiß ich, dass sie vielleicht eine Anweisung gegeben haben, nach irgendwelche bestimmten Daten angefragt haben oder vielleicht sogar Geld geboten haben,Äh dann könnte das also sein, dass jetzt die die Ligle-Abteilung von Wiki Leaks relativ nervös wird. Und aus dieser ganzen Sache noch ähm.Dass ich da noch irgendwann einen Nachspiel für Wiki Leaks ergibt.Von einigen Leuten ähm da.Also es fällt auf jeden Fall auf, dass sie es vorher nie gemacht haben. Sie haben vorher ihre Daten nicht an gegeben, sondern einfach irgendwie selber rausgerotzt. Und ähm,stellt sich jetzt die Frage, wer hatte die Idee und warum ist das jetzt bei Wiki Leaks gelandet und wie gut kann sowas funktioniert haben, wenn neben einer der Personen nicht unbedingt die Beteiligt äh war, aber die so,erhält in dem Bereich ist das auf jeden Fall mit ihr sich darüber ausgetauscht wurde, wenn neben einer dieser Personen.Eben das FBI saß. Ähm andere sagen auch, dass äh dass dass das FBI-Strat vor in gewisser Weise geopfert hätte.Also weil sie ja vermutlich davon wussten und es nicht verhindert haben.Sondern diesen Hack irgendwie haben stattfinden lassen im Rahmen einer äh Beweissicherung oder so,da gibt's jetzt eine ganze Menge Verschwörungstheorien. In, ich wollt's einfach nur mal erwähnen, weil wenn,erste Institution in Deutschland, die diese Verschwörungstheorie aufgreift und dann wären wir die ersten und wenn das jetzt nicht zutrifft, dann sage ich einfach, ich habe ja gesagt, das ist eine Verschwörungstheorie,und es war ja nur am Ende der Sendung.
Tim Pritlove 0:43:15
Genau, wir wollen nur den Film, bitte. Wir wenden, dann wollen wir den Fame.
Linus Neumann 0:43:17
Wenn, dann äh wenn, dann wollen wir den Film und ansonsten.Ansonsten die Story.
Tim Pritlove 0:43:31
Hier noch ein Link auf dem Podcast, wie ich das richtig sehe zu dem Thema. Ähm oh, dass das.
Linus Neumann 0:43:37
Nee, das ist das ist das ist nicht der Podcast, ähm sondern der ein ein Text von Patrick Grey, der den Post Podcast Whiskey Business macht und ähm der äh entfaltet darin eben diese diese Theorie, dass äh.Die Tatsache, dass Wiki Leaks das veröffentlicht hat, ähm irgendwie mit mit einer FBI,FBI da die Finger mit im Spiel haben könnte bis zu dass das FBI das eventuell sogar angeregt haben könnte. FBI also dem dem Hector gesagt hat Hector komm jetzt hier schick das mal noch an können wir die noch direkt mit hochnehmen.
Tim Pritlove 0:44:12
Oh Mann, ja, die Vicky League David gegen Goliath Saga nimmt auf jeden Fall äh kein Ende und gefühlt auch immer wieder weiter an Beschleunigungen zu.
Linus Neumann 0:44:27
Ja, also WikiLeaks ist wirklich ähm.
Tim Pritlove 0:44:30
Fass ohne Boden.
Linus Neumann 0:44:33
Das ist echt äh.
Tim Pritlove 0:44:36
Ist es auch einfach nur eine Maßnahme um uns hier. Die Themen nicht ausgehen zu lassen.
Linus Neumann 0:44:41
Dafür können wir auf jeden Fall dankbar sein.
Tim Pritlove 0:44:43
Aber uns sind jetzt die Themen erstmal ausgegangen, oder?
Linus Neumann 0:44:47
Genau, wir sind fertig.Es ist ja schon die zweite BDR-Protest. Oder vier ist auch dann.
Tim Pritlove 0:45:05
Das ist schon die, je nachdem, wo man anfängt zu zählen, haben wir da schon so einige durch.
Linus Neumann 0:45:13
Ja
Tim Pritlove 0:45:15
Sagen wir einfach tschüss, was?
Linus Neumann 0:45:17
Genau, sagen wir tschüss und machen ihr genau die unter fünfundvierzig Minuten super.
Tim Pritlove 0:45:22
Ah, ich glaube, das sind fünfundvierzig haben wir schon noch voll bekommen. Na ja. So ist das. Bis bald. Tschau, tschau.
Linus Neumann 0:45:28
Tschau, tschau.

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Philipp Otto

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:02
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:04
Heute sind wir mal äh nicht in einem Studio. Trotzdem, die fünfzehnte Ausgabe von Lokbuchen Netzpolitik äh kommt mehr oder weniger pünktlich hier an den Start und äh ja, dank äh unserer lieben Bundesregierung,keinen Themenmangel, da wurde dann am Wochenende noch frisch eingegossen. Was ist denn passiert?
Linus Neumann 0:00:24
Ja, die Koalition hat das Leistungsschutzrecht.Presseverlage irgendwie auf ihre Agenda gehoben und möchte jetzt dafür sorgen, dass ein solches möglichst schnell eingeführt wird.
Tim Pritlove 0:00:38
Ein Leistungsschutzrecht.
Linus Neumann 0:00:40
Ein Leistungsschutzrecht in Abgrenzung zum Urheberrecht, auch wenn es dann in der ersten Meldung bei Bild DE sofort hieß, die Koalition verbessert jetzt das Urheberrecht. Es geht dabei irgendwie darum, dass Presseverlage einähnlichen Schutz wir Urheber für die ihre Erzeugnisse haben wollen, weil dieErzeugnisse selber, die Schriften, die da veröffentlicht werden, ja eigentlich schon ein Urheberrecht unterliegen. Und irgendwie wollen die Verlage jetzt auch noch ein schönes Recht haben. Und wie es dazu kam,sie sich damit erhoffen und warum das wahrscheinlich keine gute Idee ist.Uns heute der Philipp Otto erklären, der ist nämlich,Iroids Info und in der Initiative für.Nee, gegen Initiative, gegen einen Leistungsschutzrecht für Presseverlage aktiv. Schönen guten Morgen Philipp.
Philipp Otto 0:01:28
Einen wunderschönen guten Morgen.
Tim Pritlove 0:01:31
Vielleicht sollten wir auch noch einen kurzen Ton sagen zufo, als solchen, das ist vielleicht manchen, aber nicht unbedingt allen bekannt. Philipp, vielleicht erklärst du mal kurz selber, was noch zu dem Projekt.
Philipp Otto 0:01:40
Genau, gerne. Also Info ist äh seit vielen Jahren eine Informationsplattform zum Urheberrecht, wo wir insbesondere versuchen, äh Verbraucher, aber auch kreativ schaffende darüber aufzuklären,erlaubt ist und was verboten ist und äh gerade in den Zeiten, in denen jetzt viele Gesetzesänderungen im Urheberrecht anstehen, haben wir natürlich auch sehr, sehr viel aktuelle Politik und Stimmen dort auf der Seite.
Tim Pritlove 0:02:04
Mhm. Ich hatte ja auch mit ähm Matthias Spielkamp, der ja auch bei euch im äh Team ist, also schreiben ja eine ganze Menge Autoren,CAE jetzt spezifisch zum Thema Urheberrecht gemacht, CAI hundertvierundsechzig, da sah jetzt nochmal drauf, äh,aber du hast dich jetzt speziell auf dieses Leistungsschutzrecht drauf gestürzt.
Philipp Otto 0:02:23
Genau.
Tim Pritlove 0:02:24
Ja und was äh wie was ist denn so aus deiner Sicht passiert?
Philipp Otto 0:02:29
Also das Leistungsschutzrecht äh für Presseverlage ist eine Forderung, die seit zirka zweieinhalb Jahren von den,Verlagen und dort insbesondere von den,großen Verbänden, BDZV und VDZ erhoben wird. Äh sie haben's geschafft, äh nach der letzten BundestagswahlDieses äh die Forderung nach einem Leistungsschutzrecht in den schwarz-gelben Koalitionsvertrag reinzuzu schreiben oder reinschreiben zu lassen. Seitdem äh schlummert es auf der politischen Agenda und ist äh seit zwei, zweieinhalb Jahren hochumstritten, ähinsbesondere auch vor dem Hintergrund, da keiner eigentlich genau weiß, was das sein soll, äh was ein solches Recht beinhalten soll, was für Folgen das hat,Und jetzt am letzten Sonntag hat der Koalitionsausschuss getagt, der Bundesregierunginsbesondere auch wieder Handlungsfähigkeit zu beweisen,den ganzen anderen Geschichten von Wulf und Co. Und einer der Punkte, wo Handlungsfähigkeit bewiesen werden sollist, dass tatsächlich jetzt dieses Leistungsschutzrecht, das manche schon für tot erklärt hatten, äh,aufleben soll und jetzt äh im Urheberrechtsgesetz verankert werden soll.
Tim Pritlove 0:03:41
Und ähm gibt's denn da jetzt irgendwas Neues oder ist das jetzt eigentlich so das, was da schon immer diskutiert wurde äh und das wird jetzt einfach mal mit wir wollen das jetzt auch mal beschließen, reingeschrieben.
Philipp Otto 0:03:52
Naja, es ist im Prinzip äh der Tanz um den heißen Brei, äh da eigentlich niemand weiß, was da drin stehen soll und wird. Äh die Presseverleger haben ähin im Laufe der letzten zwei Jahre äh im regelmäßigen Rhythmus äh auch ihre Forderungen verändert und auch ständig äh das, was sie potenziell wollen mit so einem Recht äh die Argumente dafür verändertdas weiß man sozusagen auch von der Seite nicht, was sie sich genau vorstellenweiß man auch von Seiten der Bundesregierung nicht genau äh,was da jetzt drin stehen soll, ob sie den Presseverlegern komplett entgegenkommenoder äh möglicherweise eine abgeschwächte Form in das Gesetz reinschreiben wollen,Das ist äh zum aktuellen Zeitpunkt noch offen. Äh deswegen äh hat sich äh zu dem,Ausgangspunkt äh nicht so viel verändert. Die Veränderung wird dann kommen, wenn wir wissen, okay, das ist jetzt der Gesetzestext,Das und das soll geregelt werden und das könnte die und die Folgen haben,dann hat man die Veränderung. Aber was bisher eben äh immer noch der Status quo ist, ist äh eine riesige Verunsicherung. Äh bei auf allen Seiten und die geht von der Wirtschaft, alsoauch die Verbände Bitcom oder BDI haben sich heftigst dagegen ausgesprochen bis hin zu der ganzen Netz- und Blockwelt weil hier auch schwerste Kollateralschäden befürchtet.
Linus Neumann 0:05:12
Welches welche Leistung wollen Sie sich denn jetzt genau in welcher Form schützen? Du sagst schon, dass sich das relativ häufig geändert hat, aber irgendwie einen Kern muss es ja geben, was Sie jetzt für sich als ihre schützenswerte Leistung erachten.
Philipp Otto 0:05:27
Naja, die Presseverlage sagen, das äh was Sie machenim Prinzip das Zusammenführen von Nachrichten, das Betreuen der Redaktion, et cetera,ist allein schon so eine Leistung, dass sie ein eigenes Schutzrecht brauchen, ein Schutzrecht, äh das über ihre bisherigen Rechte,hinweg gehtDazu muss man wissen, ähm die Presseverlage lassen sich regelmäßig,durch sogenannte Verträge von freien Journalisten oder eben im Rahmen derAngestellten Journalisten sämtliche Rechte äh für jegliche Verwertung,in der Folge auch äh der Rechtsverfolgung abtretensie verfügen über diese ganzen Rechte, um gegen potentielle Kopien, äh die bis heute nicht richtig bewiesen sind et cetera vorzugehen,Sie brauchen an diesem Punkt äh ein solches Recht überhaupt nichtwollen's aber trotzdem haben und dies äh vor dem Hintergrund, dass äh sie irgendeine Handhabe äh dagegen haben wollen, dass es beispielsweise erfolgreiche Geschäftsmodelle äh gibt, wie Aggregatoren, äh,Beispiel ganz klar Google News äh wo gesagt wird, okay ähm.Hier ist ein Bereich, da wollen wir gerne partizipieren,schaffen es nicht, auf unseren eigenen WebseitenGeld für für Journalismus oder für diese Inhalte zu generieren,schafft das ja oder andere schaffen das ja. Also wollen wir hier ein Teil des Kuchens abhaben,So eine Argumentation ist in sich total unschlüssig und damit sollte man sie auch nicht durchkommen lassen.
Linus Neumann 0:07:00
Also Google News ist ja die Sparte von Google, bei der ich in,Nachrichten suchen kann. Und ich weiß, dass es damals ein,relativschwieriges Unterfangen war, Netzpolitik ORG da überhaupt reinzubekommen. Ja, ich musste eine spezielle Seitmap für Google machen und äh also im, im Gegensatz zu der normalen Zeitmaps sieht die irgendwie anders ausund äh musste dann meine Seite aktiv dort anmelden und denen sagen, schaut doch mal, ob wir uns da mit einnehmen, äh mit aufnehmen möchtet. Und dann haben wir irgendwann von Google die Antwort bekommen. Uns wurde gesagt, jaeuch nehmen wir in Google News auf. AlsoDas ist ja jetzt alles andere als ein ein bösarter Gregator, der irgendwie vorbeikommt. Ich musste wirklich,Ähm ich hatte einen Tag Arbeit damit, äh mich da überhaupt äh mit Netzpolitik org äh,irgendwie überhaupt da reinzukommen in dieses Google Newsund ähm jetzt wundert's mich so ein bisschen, dass man sagt,denen möchten wir das jetzt verbieten oder davon möchten von dem Kuchen, den die da vermeintlich haben, möchten wir ein Stück abhaben.
Philipp Otto 0:08:03
Ja, ich äh, das sehe ich genauso. Ich finde diese Vorstellung auch ähm völlig absurd äh in den Reaktionen, äh die jetzt auch nach der Entscheidung ähm des Koalitionsausschusseswurde das ja auch nochmal deutlich äh im Prinzip äh tut Google News den Verlagen was Gutesin dem Google News die Nutzer dort auf die Seiten der Verlage, insbesondere auch der kleinen Verlage, der regionalen Verlagebeziehungsweise regionalen Angebote der großen Verlage lenkt. Äh und äh nicht andersrum.Und äh das hat äh Mario Sixtus äh im vergangenen Jahr,damit äh verglichen, ähm dass äh im Prinzip.Ähm der äh Restaurantbesitzer von dem Taxifahrer jetzt noch Geld verlangt, dass er ihm die Kunden bringt. Und im Prinzipist das äh Synonym das Gleiche, was die Presseverlage hier tun.Ähm ja, es ist äh sozusagen kompliziert ähauch in Google News reinzukommen, weil Google News da auch 'ne Wertung vornimmt, was ist denn jetzt 'ne Nachrichtenseite, was soll denn da rein? Nicht jede Seite soll da reinaber sie versuchen das nach meiner Kenntnis, ich bin da nicht dabei und hab da keine Ahnung auch nicht wie die genauen Kriterien sind, äh versuchen wir sie das schon so zu machen, dass ähim Prinzip die relevanten Seiten dort auch zu finden sind.
Tim Pritlove 0:09:24
Was mich so ein bisschen verwirrt ist, von welchem Kuchen reden sie denn da eigentlich? Ich meine, auf Google News gibt es keine Werbung, man muss dafür nicht bezahlen. Ähm,Ich sehe da überhaupt gar keine Einnahmequelle, die sie da jetzt äh geltend machen können. Also.
Philipp Otto 0:09:40
Genau, das ist im Prinzip sozusagen der sekundäre Effekt, der dort äh abgeschöpft werden sollist richtig, auf Google News gibt's keine Werbung und Google News findet direkt keine Wertschöpfung statt, aber natürlich stärkt so ein Angebot wie Google News, die Gesamtmarke Google und Google weiß äh oder es ist auch überall bekannt, äh dass Google sehr, sehr vielmit der Werbung und äh hier sagen die Verlage, okay hier wollen wir was abhaben. Ich finde die Begründung auch an Haaren herbeigezogen und bislang konnte mir auch noch niemand von den Verlagen wirklich erklären, äh wie dieser Widerspruch ausgeräumt werden soll.
Linus Neumann 0:10:14
Also was glaube ich noch ganz wichtig zu erwähnen ist, also Google News, wenn ich da jetzt äh drauf gehe, dann bekomme ich die,bekomme ich quasi die Schlagzeilen. Da drunter steht dann die Seite und irgendwie ein kurzer Ausschnitt aus dem. Also Google klaut da jetzt nicht die die gesamten Artikel, sondern ähm ich,Google zeigt mir, wer hat grade was sind gerade die Top News und wo finde ich die? Und dann werden auch die Artikel ein bisschen zusammen sortiert, also jetzt sehe ich gerade irgendwie einen von der und,andere Artikel zu diesem Thema in anderen Publikationen werden dem dann ein bisschen ähm dazu sortiert, so dass quasi aus vielenNachrichtenseiten einem mir zusammen aggregiert wird und ich da so ein bisschen den Überblick bekomme,was so in allen Zeitungen steht. Eine andere Sache, die es ja gibt, ähm,River. Das ist ja im Prinzip das Gleiche. Ähm,nur mit ein bisschen anderen Informationsquellen,verdient, glaube ich, das ist der Frank Westfal, der das macht.Verdient hier Geld, dadurch dass er sein Projekt da gesponsert bekommt.Also das heißt, er wäre dann im Zweifelsfall auch betroffen. Das wäre also sein River könnte er in dieser Form nicht mehr weiter betreiben. Wenn da jetzt auf einmal alle Verlage sagen, wir haben aber jetzt hier ein Schutzrecht und wenn du auf uns verlinkst,dann äh musst du uns Geld geben.
Philipp Otto 0:11:35
Genau, da ist es am offensichtlichsten. Äh da handelt's sich äh sozusagen um diese berühmtberüchtigten Snippets, die auch bei Google News oder bei River oder bei Turi oder bei wem auch immer angezeigt werden.Das Problem ist hier aber, dass es nicht nur diese Angebote betrifft,Ziel zwar dadrauf insbesondere auf Google, weil man dort Geld vermutet und da teilhaben will,man erwischt ganz viele,Nach allem, was man aktuell weiß, ist, äh dass auch äh kleinste Teile,von diesen Snippets rechtlich geschützt werden sollen, was bisher nicht der Fall ist.Ist bisher völlig Urheberrechtskonform, das zu verwenden. Und wenn man jetzt diese kleinsten Teile nimmt,wo niemand genau weiß, wie viel das ist. Äh die Verlage haben teilweise auch schon davon gesprochen, dass die Formulierungen von bestimmten Überschriften geschützt werden sollen,Wenn man das macht, dann betrifft das natürlich sehr, sehr viele,Personen, insbesondere alle die Blogs anbieten, alle die dort auf Presseartikel verlinken,Möglicherweise betrifft das auch das Einstellen äh oder verlinken von Nachrichten auf Facebook möglicherweise auch auf Twitter. Ähm,Das ist ein komplett offenes Feld. Das einzigste Kriterium, äh was im Prinzip der Gesetzgeber nach allem, was wir aktuell wissen,einziehen will ist, dass man sagt, ja, es geht aber,nur um die gewerbliche Nutzung und nicht um die private,Jetzt haben wir aber das Problem im Urheberrecht, äh dass der Begriff gewerblich nicht wirklich definiert ist, beziehungsweise wenn es sich um eine gewerbliche Nutzung handelt,dann ist diese sehr, sehr weit, heißt schon bei dem geringsten Anteil äh von,Kommerzialität äh kann schon von gewerblich gesprochen werden. Was das sein soll, ist völlig unklar.
Tim Pritlove 0:13:26
Also zum Beispiel unser, unser Podcast hier, der ja auch regelmäßig auf äh solche Artikel verweist und einen Flitterbutton hat, der ist dann schon ausreichend gewerblich und wir dürften dann schon gar nicht mehr drauf verlinken.
Philipp Otto 0:13:37
Genau, das äh ist ein Szenario, dass nicht ganz undenkbar ist. Es ist unglaublich, das kommt, wie gesagt, wir haben diesen Entwurf noch nicht, aber,muss damit gerechnet werden, dass auch genau sowas unter gewerblich fällt,Das ist dann beispielsweise ein Flatterbutton, das ist äh die Werbung bei Netzpolitik äh Punkt ORG, das ist äh eine kleinste Form von ähm von ähm,dem Anschein, äh was gewerblich sein könnte. Und ähm was das genau und konkret dann ist, äh da wird der Gesetzgeber auch nichts dazu sagen,ähm das äh Gesetz wird nicht so konkret sein aller Voraussicht.Dass das drinsteht, heißt das müssen Gerichte dann entscheiden,Die Gerichte entscheiden im Einzelfall, hieße, wenn das kommt und die Gerichte das entscheiden müssen, werden wir über einen sehr langen Zeitraum,eine große Vielzahl von unterschiedlichen gerichtlichen Entscheidungen haben, was denn im Einzelfall jetzt als gewerblich,anzustufen ist und was nicht. Beziehungsweise was jetzt ein kleiner Teil ist und was nicht,wiedergegebenen Beitrag und dann hat man so die den klassischen Bereich der rechtsunsicherheit, der riesig ist mit allen Folgen das möglicherweise im Voraus,Angebote abgeschafft werden, dass andere Projekte nicht an Staat gehen, weil man denkt, oh, man weiß ja nicht, wie die Rechtslage da ist,beziehungsweise dass eine Vielzahl von Abmahnungen.Das hängt dann ein Stück weit auch nochmal von der Ausgestaltung ab und wer wiedann diese Rechte vertritt, ob das jetzt zum Beispiel auch 'ne Verwertungsgesellschaft macht oder nicht aber da ist ein riesen Bereich ein Rechtsunsicherheit drin, der uns hier droht. Das und das ist ein riesen Problem an dem Punkt.
Tim Pritlove 0:15:27
Ist denn auch, also ähm vielleicht auch mal ein bisschen die Gerüchteküche äh auch gleich nochmal mit aufzuarbeiten, weil es ein bisschen unklar, hier ist ja irgendwie alles unklar, ja, aber was ich auch gehört habe, ist das auch etwas im Gespräch ist, wie so eine pauschale Abgabe, insbesondere jetzt bei dermöglichen kommerziellen Nutzungen von Firmen, die jetzt äh dieser Artikel,im Netz lesen, ist da was dran oder ist das jetzt nur Gerüchtelage?
Philipp Otto 0:15:50
Hm, das ist äh meiner Meinung nach eine Gerüchtelage. Äh natürlich ähm.Und das machen die Verlage ja auch schon, äh dass sie äh von Firma zu Firma rennen und versuchen ähm Vorverträge und Vereinbarungen abzuschließen über eine potenzielle Nutzung beziehungsweise pauschale Vergütung vonAlso dass man beispielsweisemit der Deutschen Bank. Jetzt ist einfach ein fiktives Beispiel mit der Deutschen Bank spricht und sagt, hier,uns in Betrag X. Dafür ist das dann in Ordnung, äh dass ihr äh,nach äh diesen Vorschriften, äh die dann kommen, ähm,Texte behandelt. Sowas äh passiert und ähm.Es ist aber im Endeffekt ein Gerücht, ob das im Gesetz drinsteht oder nicht. Ich glaube, dass es nicht drin steht.
Tim Pritlove 0:16:37
Was versprachen die sich denn jetzt eigentlich davon? Ich meine, bisher äh höre ich eigentlich nur Sachen, die dazu führen, dass die Leuteihre Dienste einstellen irgendwie, am Ende wird noch Google News Deutschland abgeschaltet, könnte ich mir durchaus vorstellen.
Philipp Otto 0:16:48
Das ist denkbar.
Tim Pritlove 0:16:49
Wem ist denn damit jetzt eigentlich geholfen?
Philipp Otto 0:16:53
Prinzip ist niemanden damit geholfen außer,den Verlagen, wie sie selber meinen, aber auch ich glaubedie Verlage schießen sich hier auch ins eigene Knieweil das was ihn an Aufmerksamkeit durch eine mögliche Abschaltung,von Google News beispielsweise, wie du sie gerade angesprochen hast, folgen würde. Ähm,Das ist unabsehbar, was da passiert. Und äh ich sehe nicht,wo die Verlage ähm davon profitieren können,und wenn sie profitieren, dann sind das ganz, ganz wenige und das sind die Platzhirsche,die großen Angebote von Springer und Burda,Aber die äh sind im Netz eh erfolgreich,zwar nicht unbedingt mit Journalismus, aber durchaus auch mit Werbung und mit ganz vielen anderen Mehrwertangeboten, die sie äh in ihrem Firmenkonsercium drin haben und die verdienen richtig viel Geld im Netz,und den Verlagen ähm, denen es eigentlich möglich oder denen's idealerweise auch zugute kommen könnte, da sind die kleinen Verlage, denen nur das überhaupt nichts bringen.Also eine Regionalzeitung ähm wird überhaupt nicht davon profitieren. Die kriegt höchstens Leser weggenommen.
Tim Pritlove 0:18:06
Gilt denn das jetzt alles nur für Print?
Philipp Otto 0:18:11
Naja, das das gilt äh für äh Nachrichten, äh die im Netz verfügbar sind.
Tim Pritlove 0:18:15
Also genauso gut auch Fernsehen und Audio. Und ähm waskönnt ihr das jetzt für Konsequenzen haben? Also ich also immer noch so ein bisschen schleierhaft,was sie sich jetzt sozusagen eigentlich konkret davon äh versprechen, also entstehen da jetzt irgendwo Mehreinnahmen oder ist es mehr so eine Konkurrenzvermeidung.
Philipp Otto 0:18:37
Ich glaube, es ist äh ein ganz wesentlicher Teil ist äh davon äh der Konkurrenzkampf.Zwischen den Verlagen und Google, der ja auch auf anderen Ebenen geführt wird,Insbesondere auch kartellrechtlich. Bei Info hatten wir vergangene Woche. Auch darüber berichtet, dass die ähVerlage, äh eine Kartellbeschwerde vor dem Bundeskartellamt äh gegen Google jetzt zurückgezogen haben. Die Gründe sind unklar und das auf europäischer Ebene jetzt nochmal weiterverfolgen. Äh und ähm.In dieser Kartellbeschwerde ging's eben auch dadrum, dass gesagt würde, ja, ähm hier ist keine faire Beteiligung äh.Google äh da und ähm Google missbrauche eine,Markt beherrschende Stellung. Es gibt da jetzt keine Entscheidung dazu, ob das so ist oder nicht ist. Äh Fakt ist, dass diese Beschwerde zurückgezogen.In dem Zusammenhang haben wir mit äh Justus Howkap,ein Interview geführt ist Professor an der Uni Düsseldorf.Äh Vorsitzender der Monopolkommission der Bundesregierung,zum Kartellrecht, also das wichtigste, unabhängige Beratungs,der Bundesregierung in diesem Bereich und er meinte ja.Er sieht auch nicht, dass die Verlage hier große Chancen haben über den Weg des Kartellrechtes ranzukommen. Ähm er sieht vielmehr,hat das so ein bisschen ausdifferenziert und hat gesagt, ja, es gibt immer äh zwei Strategien und zum Erfolg äh zu kommen. Das eine ist eine Marktstrategie,und das andere ist 'ne nicht Marktstrategie, die Marktstrategie sagt OK ich versuche ein Produkt besser zu machen und so gut zu machen, dass es eben konkurrenzfähig ist,und auf der anderen Seite die Nicht-Markt-Strategie, das ist, ich versuche das über andere Wege,mir meine Rahmenbedingungen für dieses Produkt äh zu verbessern und die Verleger ähm.Verfolgen hier ganz klar die zweite Strategie, indem sie sagen, okay, wir wollen hier ähm,durch massiven Einsatz von Lobbyismus, diesen äh dieses Gesetz äh das Leistungsschutzrecht,einführen, um unsere potenzielle Situation zu verbessern,Ich glaube nicht, dass es die Situation verbessern wird,wie ich auch grad schon gesagt hatte, aber die Verleger glauben das bis heute.Steif und fest. Äh ich bin gespannt, was da passiert.
Linus Neumann 0:20:51
Was wären die, also es wird ja schon davon, werden das jetzt angekündigt oder so anklingen lassen, äh Google News Deutschland könnte dicht machen, River könnte platt gehen, ähm.
Tim Pritlove 0:21:03
Lokbuchnetzpolitik.
Linus Neumann 0:21:05
Wir auch, wir sind auch dann bald fertig. Christoph Käse höchstpersönlich,uns dann beerdigen als äh Podcast. Ähm also das wären quasi diedie schlimmsten Befürchtungen, die man an der Stelle jetzt haben könnte.
Philipp Otto 0:21:21
Na, es gibt noch eine weitere und das ist eine ganz grundsätzliche. Ähm grundsätzlich ist die Nachricht an sich, also es passiert irgendwo etwas. Diese Nachricht ist nicht urheberrechtlich geschützt. Dieentfernt von Urheberrechten, die ist frei. Wenn man aber jetzt äh,Leistungsschutzrecht einführt äh und ein Schutz auf äh die Nachricht an sich legt,das, äh dass man die Verkündung der Nachricht mit einem Schutzrecht,verbindet, hieße, damit beschädigt man die Informationsfreiheit. Äh und würde den freien Zugang zur Information einschränken, ganz.
Linus Neumann 0:21:55
Dann könnten wir aber doch wahrscheinlich von Bundesverfassungsgericht ziehen.
Philipp Otto 0:21:59
GenauGenau. Ich halte dieses Vorgehen, wenn das kommen sollte, tatsächlich auch für verfassungswidrig und äh es würden garantiert auch Leute diesen Weg,reiten, äh dass sie das äh feststellen lassen würden oder versuchen fest feststellen zu lassen, ähm hieße aber, eine weitere rechtliche Auseinandersetzungin einem Bereich äh und das hat sich vorher schon kurz angesprochen, der bis dahin ein riesiger Graubereich ist, wo niemand weiß, was darf ich jetzt, was darf ich nicht,und das ist natürlich,im bisherigen Urheberrecht schon so, äh dass das der größte Handschuh ist, dass keiner mehr äh diese Gesetze versteht und niemand mehr eigentlich weiß, was man darf und was man nicht darf.
Tim Pritlove 0:22:41
Ja äh es macht ja auch so den Eindruck, als ob schon so alle ihre Geschütze auch ordentlich in Stellung äh bringen. Ich denke, so der der Widerstand im Netz, der dürfte mal so als,sein, das hat sich ja auf Twitter schon gestern äh stark abgezeichnet. Ähm,vierundsechzig hat jetzt auch äh sich schon dazu geäußert und lehnt das ab. Ähm hat das, ich meine,Ich freue mich, muss man das eigentlich ernst nehmen? Ich meine, hat das überhaupt eine eine politische ähm Überlebenswahrscheinlichkeit? Ich frage mich auch gerade, was eigentlich die Koalition an der Stelle da äh treibt. Also was denken die sich eigentlich?
Philipp Otto 0:23:17
Na, das ist das alte Spiel von ähwem gebe ich was, damit er zufrieden ist? Ähm das ist äh neulich unter der Hand,von einem ungenannten Vertreter der Verlagswirtschaft ist gefallen der Satz janur dass das klar ist, wir sind hier die stärkste Lobby in Deutschland,und wenn die Presseverlage das von sich selber sagen, dann gehen sie natürlich äh mit einer entsprechenden hohen Nase in die Verhandlung,wissen genau wie abhängig die Politik von der Berichterstattung ist und.Auch hier sind Fälle bekanntdie man jetzt nicht namentlich kennzeichnen kann aktuell,wo ähm hochrangige Vertreter ähm des politischen Berlins ähm,mittelmäßig äh bis kräftiger unter Druck gesetzt wurden, da ja alle sich äh durchaus doch freuen, wenn über sie positiv berichtet werden würde. Und ähm diesen Druck, den man da aufbaut, der macht anfälligEntscheidungenzu fällen, wo man vielleicht sagt, okay, die Griechenlandkrise ist vielleicht viel wichtiger in dem Moment.Der Euro muss gerettet werden oder sonst irgendwas. Das Urheberrecht, das ist ja nur ein Randthema,Und hier wird eben verkannt, äh dass dieser ganze Bereich des Urheberrechts und die Frage des Zugangs,der Vergütung, der Verwaltung von digitalen Werken,dass das einer der ganz wesentlichen Hebel und ein wesentliches Moment der Regulierung der zukünftigen Wertschöpfung im Netz ist,und ähm das ist, glaube ich, noch nicht überall angekommen, welche Relevanz das hat,Presseverlage wissen das. Äh drum äh setzen diese sie da so viel rein, dass das durchkommt. Und ich glaube, es ist aktuell für sie eine sehr bittere Erfahrung zu merkenIst es das erste Mal, äh dass sie mit ihren Anliegen nicht einfach durchrauschen können durch ein Gesetzgebungsprozess.Dass da erheblicher Widerstand da ist. Äh und es sehr viele Leute gibt, die das kritisch sehen unddas bringt dann im Endeffekt auch die Politik wieder in eine,neue Situation, die durchaus auch schwierig für sie ist, weil sie sich plötzlich in einem Bereich entscheiden müssen, in dem sie sich möglicherweise noch nie entscheidenund zwar, dass sie denen, die positiv über sie schreiben oder schreiben sollten,möglicherweise etwas nicht geben können, was diese wollen.
Linus Neumann 0:25:36
Ja, da können sich vielleicht also der Axel-Springer-Verlag als einer, der am stärksten dafür lobbyierenden Verlage äh sich jetzt vielleicht doch nochmal ärgern, dass sie gerade den Politikern den Wulf abhaben. Ähm weil jetzt die Politiker vielleicht erstmal nicht mehr so ein Interesse haben äh denen in in jeder Form entgegen zu kommen, auch wenn's gerade ein bisschen anders aussiehtwas ist denn deine Prognose jetzt für die nächsten Monate? Also wann wird's da was konkreteres zu geben? Ähm wie sind da jetzt die nächsten geplanten Schritte? Wie wie muss ich da jetzt derProtest, von dem du sprichst, äh worauf muss der sich jetzt da einstellen? Auf welchen ähm auf welchen Zeitraum blicken wir da? Ähm welche Meilensteine gibt's da in den nächsten Monaten?
Philipp Otto 0:26:20
Das ist ein Stück weit schwierig zu prognostizieren vielleicht zunächst mal der formale Weg,haben jetzt äh das positive Votum äh des KoalitionsausschussesJetzt äh wird äh dieser Entwurf ähm an die beteiligten Ministerien äh zur Mitberatung gegebenähm hier muss dann abgewartet werden, ob,beispielsweise neben dem Justizministerium, auch das Wirtschaftsministerium und ein anderes Ministerium noch Einwände hat,ähm wenn dies nicht der Fall sein sollte, wovon auszugehen ist.Ähm dann äh wird äh aus diesem Referentenentwurf äh ein Kabinettsentwurf dieser Kabinettsentwurf wird dann veröffentlicht und geht dann äh in den Gesetzgebungsprozess des Bundestages mit erster, zwoter, dritter Lesung et cetera,das ist also so ganz grob der formale wie.Zeitlich stattfinden wird, ist relativ offen,Das kann sehr schnell passieren tatsächlich, weil äh der Druck äh hochgezogen wird,kann aber und da gibt's auch Vermutungen, äh selbst aus der Koalition gibt's diese Vermutung, dass das sich noch eine Weile hinzieht und möglicherweise vor dem Sommer,nichts mehr wird, äh dass das im Parlament liegt.Aber das ist offen. Gerade auch diese,aktuellen Proteste und die vielen Meldungen jetzt auch im Zuge von ACDA,wo wir wissen, das hat die Politik so ein bisschen aufgeschreckt und es wurde davon gesprochen, ja, da hat man ja nie was davon gehört,Das gab's ja dann quasi erst seit zwei Wochen und dann musste man's ernst nehmen. Die gleiche Situation hat man hier wiederseit zweieinhalb Jahren wird äh hier äh,arbeitet und versucht aufzuklären, auch in bei der Politik aufzuklären.Die allermeisten Abgeordneten wissen aber noch überhaupt nichts von diesem Leistungsschutzrecht, beziehungsweise können das auch überhaupt nicht einschätzen. Ähm,das kommt jetzt langsam an, dort und dann muss man gucken, wie stellen sich die einzelnen Fraktionen im Bundestag dazu, ähm gibt es hier eine Opposition?Geschlossen dagegen steht oder nicht. Wie ist das äh mit potenziellen Abweichlern aus der Regierung,wir wissen von etlichen Abgeordneten auch aus aus der Regierung.Äh dass sie sich vehement gegen den Leistungsschutzrecht einsetzen und das ablehnen,ein Beispiel ist hier auch zu nennen, zum Beispiel Jimmy Schulz von der FDP, er hat deutlich gemacht, dass er seiner Ministerin hier widerspricht und ähm sich dagegen einsetzt, äh dass die Bundesregierung,später dieses Gesetz auch verabschieden kann.Ist also sehr schwierig zu sagen, äh welche Faktoren äh da jetzt kommen,und was beschleunigen könnte und was diese ganze Sache verlangsamen können.Klar ist, je mehr Zweifel es gibt, je mehr Fragen es gibt, berechtigte Fragen von den Abgeordneten.Der Regierung et cetera, desto länger wird es dauern, weil langsam kommt andass das, was da möglicherweise drinsteht oder das, was gefordert wird, alles andere als eine gute Idee ist.
Tim Pritlove 0:29:24
Bei der SPD aus so, hast du da irgendeinen Eindruck?
Philipp Otto 0:29:28
Ja die SPD war lange unentschieden aber inzwischen.So aus, äh dass äh die SPD äh das Leistungsschutzrecht äh ablehnt.
Linus Neumann 0:29:39
Aha. Immerhin.
Philipp Otto 0:29:44
Da gibt's heute auch noch eine Nachricht bei Punkt Info dazu.
Linus Neumann 0:29:48
Noch nicht, aber ne? Die ich war grade.
Philipp Otto 0:29:50
Ich, genau, genau.
Tim Pritlove 0:29:53
Gut, die verlinken wir dann aber auf jeden Fall auch noch.
Philipp Otto 0:29:55
Genau, die wird parallel hier im Zimmer nebenan produziert gerade.
Linus Neumann 0:29:58
Wunderbar. Philipp, ich würde sagen, wir danken dir an dieser Stelle für die wirklich ausführlichen Informationen, die du uns zu dem Thema hier liefern konntest.
Philipp Otto 0:30:08
Aber gerne, immer wieder.
Linus Neumann 0:30:09
Ist also das ist jetzt quasi dein Urheberrecht, aber wir haben ja jetzt das Leistungsschutzrecht daran, ne? Insofern wird sich dann meine Sekretärin nochmal mit dir in Verbindung setzen wegen der Abrechnung.
Philipp Otto 0:30:22
Genau und ich schicke dann die Rechnung.
Linus Neumann 0:30:26
Und ich schreibe dann noch eine an Google oder so, müssen wir mal gucken.
Tim Pritlove 0:30:30
Das holen wir uns alles bei der CDU wieder.
Philipp Otto 0:30:33
Das ist eine ordentliche Wertschöpfungskette, würde ich sagen.
Tim Pritlove 0:30:37
Ja, das das kurbelt die Wirtschaft wieder an. Da passiert was.
Philipp Otto 0:30:40
Wir müssen das öfter machen.
Tim Pritlove 0:30:43
Mach mal gerne Philipp, wenn sich da auch wieder was Neues ergibt, dann fragen wir auch gerne mal wieder nach. Ansonsten, wer sich da regelmäßig informieren will, Info. Vielen Dank.
Philipp Otto 0:30:51
Danke, tschüss.
Linus Neumann 0:30:53
Ciao, ciao.
Tim Pritlove 0:30:55
Ja, das äh bringt uns dann zum zweiten Thema des Tages. Wir bleiben in einemähnlichen Bereich, würde ich sagen, zumindest hat es mit Google zu tun. Google hat ja äh Ankündigungen getätigt. Ähm,rundum die Datenschutz äh Erklärungen, die sie so von sich geben. Was ist da jetzt eigentlich neu?
Linus Neumann 0:31:17
Also.Ähm es war ja immer so Google bietet eine ganze MengeDienste an, denen gehören ja, was weiß ich, Google Analytics und äh YouTube und das sind viele, vielerseits äh Dienste, die sich ja auch irgendwie dazu gekauft haben und da mussten sieteilweise dann eben auch derenDatenschutzrichtlinien äh übernehmen oder haben sie einfach übernommen. Also ich glaube, dieses Google Analytics war ja auch mal vorher irgendein anderer Dienst oder Feedback und was sie alles haben und alle diese Dienste haben irgendwie unterschiedliche.Ähm Datenschutzrichtlinien gehabt und das war Google ähm laut einem sehr schönen Werbevideo, was sie jetzt veröffentlicht haben, ein bisschen zu unübersichtlich und um es für den Nutzer sehr viel einfacher zu machen.Wollen sie jetzt dafür sorgen, dass bei allen Diensten eine einheitliche Datenschutzvereinbarung gilt. Ähm.Damit geht, was also in diesem Video sich noch sehr schön anhört. Damit geht aber ein sehr wichtiger Schritt für Google einher, denn zuvor hat Google immer versprochen, ja, dass sie,die Daten, die unter den einzelnen verschiedenen Diensten,anfallen, nicht miteinander in Verbindung bringen.Ich war da, glaube ich, das muss zweitausendzehn gewesen sein. Da habe ich auch mal.Ortrag oder so einen kleinen, ja, es war wahrscheinlich eher so ein kleines,Lobby-Treffen mit ähm Alma Witten, der Datenschutzbeauftragten von Google,sucht, das war so ein ganz kleinen Röntgen bei Schnittchen und da hat sie dann ähm erzählt, ähm,wie sie also bei Google für für den Datenschutz sorgt und dass sie ja alles nach anderthalb Jahren löschen und äh die wie sie die Suchanfragen anonymisieren und solche Dinge.Und dann hat sie eben auch mir erzählt, wie sie.Genau das machen, dass sie also die Daten von den verschiedenen Diensten trennen. Und das war eigentlich schon immer eine Sache, die.Die man sich technisch nur sehr, sehr schwierig vorstellen konnte, weil beispielsweise ähm.Wenn ich jetzt meine E-Mails online lese bei Gmail.Dann äh werden da ja rechts Werbung, wird der Werbung eingeblende.Und diese Werbung ist ja mit mit Wörtern,oder die ergibt sich aus Wörtern, die in diesen E-Mails stehen.Google garantierte aber in gewisser Form wohl eine getrennte,dieser Daten, sodass kein Profiling, also einerseits findet wohl ein Profiling meiner Person statt,mir immer bessere Werbung zu liefern. Aber dieses sollte irgendwie getrennt sein von,den Inhalten meiner privaten E-Mails und als ich sie dann bat das mir mal ein bisschen genauer zu erklären, konnte sie mir auch nicht im Detail nennen.Wie das jetzt quasi auf obwohl es auf dem gleichen Server stattfindet, wie das sinnvoll getrennt wird, dass sie nicht diese Daten tatsächlich analysieren könnten. Ja, sie haben nur immer gesagt, sie machen es nicht. Das heißt, man hatte bis jetzt immer.Nur das Vertrauen in Google, dass sie es nicht tun würden. Ähm.Mit der neuen Datenschutzrichtlinie, da finden sich dann so Formulierungen drin, dass sie sagen ähm.Moment, da hab ich möglicherweiseerfassen wir gerätespezifische Informationen und Standortdaten und unter Umständen werden,personenbezogene Daten aus verschiedenen Google-Diensten miteinander verknüpft. Und das also eine etwas sehr.Ähm sind sehr vage Formulierungen.Den wohl einhergeht, dass Google jetzt sagt, wir wollen ähm.Einfach mal alles, was wir haben, diese Daten zusammenfassen, aggregieren und dazu nutzen, dir bessere Dienstequalität bieten zu können und,bessere Werbung. Das heißt also, sie nehmen das in ihrem Werbevideo, was wir auch verlinken, nennen sie das so, wenn du dann einen Jaguar suchst, dann dann wissen wir,ob du ein altes äh Apple-Betriebssystem, eine Raubkatze oder ein Auto meinst.Und zwar wissen wir das, was weiß ich, weil du vielleicht bei YouTube seit Jahren nur Katzenvideos postest oder weil wir ähin deine weil wir in deinen E-Mails irgendwie lesen, dass du dich für für,interessierst und zwanzig Autonewsletter abonniert hast oder was auch immer.Mit den E-Mail, dass wir in deinen E-Mails lesen willst, also das, das, das.Szenario. Ich bin mir relativ sicher, dass es dass es da nochmal einen gewissen Ausschluss gibt in diesen.Aber das ist also das, was Google jetzt machen möchte. Und sie möchten, denke ich,ähm einerseits den Datenschatz, den sie da ohnehin haben und den sie.Mit Sicherheit ähm.
Tim Pritlove 0:36:10
Heben wollen würden.
Linus Neumann 0:36:12
Genau, mit dem sie sicherlich wahrscheinlich auch hinter verschlossenen Türen schon mal so ein bisschen rumgespielt haben. Ähm.Wollen sie jetzt auch mal eben wirklich im vollen Potenzial ausnutzen. Und ich denke, dass das auch eine Reaktion auf ähm Facebook ist, weil Facebook ja sehr, sehr ähm.Sehr, sehr mit sehr viel.Sage ich mal, freizügigeren Datenschutzrichtlinien seinen Nutzern begegnet und da sehr viele Informationen sammelt und ähm.Auch zur Anwendung bringt. Dass Google sich jetzt entschieden hat, okay, das müssen wir auch machen, wenn wir auf dem Markt, der,des Verkaufens unserer Nutzer äh oder das zu Geld machen, zu unserer Nutzer ähm irgendwie Bestand haben wollen.
Tim Pritlove 0:36:55
Ja, ich glaube,träumt schon so ein bisschen davon, genauso schlagkräftig zu sein wie Facebook. Der Vorteil von Facebook ist natürlich, es ist alles in einem System, es war schon immer alles miteinander verbunden, ne, auchFacebook muss man ein bisschen kämpfen, da die Regel noch ein bisschen so zu erweitern, wie sie das jetzt für angemessen halten, aber da sind sie ja auch recht erfolgreich dabei.Bei Google war sicherlich gerade diese Konsolidierung dieser Dienste stand dem zunächst einmal im Wege. Das ist das, was sie jetzt versuchen, da anzugehender anderen Seite haben sie sich ja schon immer damit gepriesen, auch so ein bisschen offener zu sein, ja, also man muss nicht eingeloggt sein, um irgendwie an diese Informationen ranzukommen, wie lange so,noch ähm Bestand haben wird, das wird sich zeigenÄhm ob das dann auch für sie so erfolgreich sein wird, steht auch nochmal auf dem anderen Blatt, brauchen sie aber jetzt auch an der Stelle auch nicht weiter zu interessieren. Fragt sie natürlich, was sind so die kurzfristigen Auswirkungen davon und was ist jetztim Rahmen dieser jetzt durchgezogenen Konsolidierung,eine konkrete Bedrohung vielleicht für den Einzelnen, die so vorher ausgeschlossen werden konnte.
Linus Neumann 0:37:55
Also ich würde ja sagen, ausgeschlossen werden konnte die Bedrohung auch vorher nicht. Wenn irgendwo Daten anfallen, dann fallen sie an und das da darüber sollte man sich bewusst sein und ähm.So ist es nun einmal. Ähm was jetzt also erstmalkurzfristige Reaktionen waren, ist, dass sich wirklich international äh sehr viel Kritik daranbreit gemacht hat, was Google da gemacht hat. Vor allem, weil sie ähm ja jetzt eigentlich keine andere Gelegenheit gegeben haben, als dem wirklich zuzustimmen.Ähm.Es gab dann sofort eine oder ein relativ kurzer Folge eine Abmahnung vom Verbraucherzentrale Bundesverband, der also sagt, weil das,also der der deswegen abmahnt, weil diese neue Datenschutzvereinbarung einerseits zu unbestimmt und zu einem unangemessenen Nachteil der Nutzer führt.Und haben jetzt gesagt, sie verlangen bis zum dreiundzwanzigsten März eine Unterlassungs,klärung. Dann hat sich auch äh Ilse Eigner,wieder zu Wort gemeldet und und das kritisiert. Jetzt wird man natürlich sehen wie weit Ilse Eigner und der Verbraucherzentrale Bundesverband in ihrem Kampf gegen Kugel.Da kommen. Ich habe eher den Eindruck, dass Google.Äh nach alter Manier erstmal größtenteils ignorieren wird.Beziehungsweise da jetzt nicht großartig ähm.Drauf eingehen wird, wäre jetzt so meine meine Erwartung erstmal, kann kann ich mich auch mit täuschen, es gibt sicherlich auch einige Zeichen, die oft deuten, dass das Facebook, äh dass Google solche ähm.Reaktionen auf jeden Fall ernster nimmt als Facebook es macht. Bei Facebook landen die ja im Briefkasten, da passiert einfach nichts.
Tim Pritlove 0:39:38
Gab's denn auf europäischer Ebene irgendeine Reaktion? Ich meine, was Deutschland macht, ist ja immer so das eine.
Linus Neumann 0:39:44
Ich, mir fällt jetzt spontan keiner ein, aber es gab bestimmt einer. Google äh fällt dir einer ein, aber es es.
Tim Pritlove 0:39:52
Ich habe nur so den die Erinnerung grade, dass ich da wasdass da was an mir vorbeigeflogen ist, kann mich kann aber jetzt auf nichts konkretes zeigen.
Linus Neumann 0:40:03
Also in Europa soll's auf jeden Fall geprüft werden. In Frankreich ähm gibt's dann auch äh.Sage ich mal, eine ein Bestreben, sich das mal genauer anzuschauen,Ähm und es gibt auch, also.In Frankreich sagen also Datenschützer, dass sie davon ausgehen, dass äh diese neue Datenschutzrichtlinie von Google auch im ähm Widerspruch zu europäischen Gesetzen steht.
Tim Pritlove 0:40:33
Mhm. Ja genau, sowas hatte ich, glaube ich, auch gelesen, aber das ist halt alles noch sehr unklarNa gut, auf jeden Fall sollte man äh sich vielleicht dann auch selber nochmal über die Nutzung von Google äh Gedanken machen bei Netzpolitik, Org wurde äh empfohlen, die History doch zumindest schon mal zu löschen, wenn man da keinen gesonderten Wert legt, dass sie bei Google gespeichert wird.
Linus Neumann 0:40:52
Aber das das habe ich den diesen Artikel, den habe ich nicht so ganz verstanden, weil Webhistory ist so ein Dienst, den musste man ohnehin aktivieren.Und äh ich meine, wer sagt, okay ich ähm möchte, dass Google meine meine äh mein,Seitenverlauf speichert, ähm dem ist jetzt auch nicht mehr zu helfen, wenn er das dann äh,vorm ersten dritten irgendwie gelöscht hat,Also was noch damit einherging, warum man das, wenn man es machen wollte, auf jeden Fall vorher hätte machen müssen, ist, weil mit in Kraft treten dieser neuen äh Datenschutzvereinbarung eben dann auch neue ähm.Verwahrungs.Zeiten für die Daten einhergehen, die natürlich alle ein bisschen länger sind und also insgesamt alles so ein bisschen natürlich gegen den Datenschutz. Ähm und es wird also, sage ich mal, zunehmend.Vielleicht äh weniger Aluhut kompatibel Google Dienste zu nutzen. Wenn es das denn überhaupt jemals war, also ich ich habe das eh immer ein bisschen anders gesehen.Ich mein, wenn Google zum Beispiel mit acht acht diesen schönen schnellen DNS-Server anbietet, das machen sie ja nicht, damit ich irgendwie, damit ich ein spannendes Internet habe, sondern weil sie möglichst.Frische Daten, gute Daten darüber haben wollen, welche Seiten weltweit gerade besucht werden, um dadurch ihre ähm ihre Suchergebnisse zu verbessern und sich ähm besser zu positionieren. Insofern denke ich, dass man.Also Datenschutz ist sicherlich eine nicht zu verachtendes oder wichtiger wichtige,wichtiger gesetzlicher Bereich, aber eine allgemeine,informiertheit darüber, dass Daten anfallen, ähm sollte beim Nutzer dann eben auch vorhanden sein.
Tim Pritlove 0:42:40
Gut, wir äh beobachten das. Ähm ansonsten gab's noch Aktivitäten auch äh in Deutschland bestehende Fehler aufzuarbeiten.Jugendmedienschutzstaatsvertrag.Eine der Zungenbrecherischerin äh Abkürzungen der letzten.Monate wird wieder aufgerollt.
Linus Neumann 0:43:05
Ja sind eine Novellierung des Jugendmedienschutzstaatsvertrags steht ja schon wirklich seit langer Zeit an. Und das kochte zuletzt sohoch ungefähr zweitausendzehn war das war das das große Thema. Ähm da ging's also um den Jugendmedienschutz Staatsvertrag und da geht es also darumoder in der Novellierung, sage ich mal, der Teil, der jetzt das Netz interessiert, da geht's natürlich noch ein paar andere Sachen, aber der Teil, der das Netz äh betrifft, da ging es also darum,irgendwie Jugendschutz im im Internet zu etablieren. Und man könnte sich jetzt also.Überlegen, in, wenn man jetzt zum Beispiel in die USA schaut, dann ist Jugendschutz eine Sache,da gibt es Anbieter für. Da gibt's also sehr viele.Anbieter, die irgendwiewas weiß ich. Da gibt's ja auch sehr viele Religionen in den USA. Ja, da geht's ja nicht nur um Jugendschutz, sondern dann eben auch darum, dass das Internet,dass man nur Internetseiten sieht, die irgendwie religiös äh akzeptabel sind und so. Und da gibt's also eine eine ganze Menge Filterprogramme,man sich da installieren kann, um sich vor dem Bösen oder seinen Nachwuchs vor dem Bösen im Internet zu schützen. Und ähm wenn ich also so ein Filterprogramm.Programmieren möchte, habe ich eigentlich zwei einfache Ansätze. Entweder ich sage, okay, ich mache den Blacklisting-Ansatz, das heißt, ich führe eine Liste mit den Inhalten.Die ich nicht zeigen möchte, also mit den bösen Inhalten.Habe ich natürlich die Gefahr, dass ich niemals alle bösen Inhalte im Internet finden kann und meinen Filter in dieser Form löchrig sein wird. Oder ich führe eine Inhalte, die ich zeigen möchte.Und sperre alles andere.Also, das heißt, ich habe da eine Liste, da steht drauf, was weiß ich, Logbuch, Netzpolitik DE darf man besuchen,DE darf man besuchen und den Rest äh macht da, den Rest sperren wir.Beide Ansätze haben natürlich das Problem, dass sie eben entweder löchrig sind oder zu restriktiv.Und das Internet ist bei weitem zu groß, um mit einem dieser Ansätze wirklich,ich mal befriedigende Ziele zu erreichen. Und.Als eine Klausel dieser Novellierung im Jugendmedienschutzstaatsvertrag zweitausendzehn, der damals angestrebten, sah vor, die Nutzer zu verpflichten,nicht die Nutzer, sondern die Betreiber von Webseiten zu verpflichten, quasi als Meta-Tech, als als unsichtbaren Teil in der Webseite.Eine Alters äh Stufung vorzunehmen. Und in dieser Form dann,sage ich mal, in Form eines offenen Standards ist dannanderen Programmen diesen Jugendschutzfiltern zu ermöglichen entsprechend die Seite zu filtern, also zu erkennen, hier steht ab sechzehn mein Nutzer ist aber vierzehn, deswegen darf der jetzt diesen,diese Seite nicht besuchen oder diesen Artikel nicht sehen oder was auch immer.Das war so ein bisschen der Ansatz. Ähm.Man könnte also sagen, im auf den ersten Blick vielleicht gar nicht so blöd. ÄhmAnderseits muss man natürlich auch erkennen, dass das ähm eigentlich nur eine,Starthilfe oder eine eine wirkliche gesetzliche Investitionshilfe für Hersteller von äh JugendschutzSoftware ist, um denen Arbeit abzunehmen. Denn mit einer falschen Kennzeichnung oder einer nicht Kennzeichnung, äh der Seite ging dann Sanktionen einher.Ähm und sage ich mal, als ein größeres kommerzielles Angebot,natürlich nicht wirklich leisten, mehrfach gegen den Jugendschutz zu verstoßen, weil ich irgendwie ein Artikel über Brustkrebs ab zwölf eingestuft habe, aber dann war halt eine nackte Brust drauf und deswegen hätte der ab sechzehn sein müssen,so dass da eine Industrie entstanden entstehen sollte,quasi Zertifizierungen vornimmt, also den den Jugend,Schutzeinschätzungsdienst.Man dann für seine Seite schafft und der dann sagt, ja wir verleihen dir jetzt Prädikat.Zwölf oder so und damit hast du eine gewisse Rechtssicherheit. Äh dass du selber jetzt nicht,falsche Einschätzung vornimmst und dafür eine Abmahnung kritisierst oder so.Dann wurden auch noch Öffnungszeiten debattiert,bestimmte Seiten irgendwie, wenn sie denn ab achtzehn sind und nicht gekennzeichnet sind, dafür sorgen müssen, dass sie irgendwie erst ab zwanzig Uhr oder ab einundzwanzig Uhr zu sehen sind, ähnlich wie der Tatort in der ARD-Mediathe,äh den kann man sich also morgens nicht anschauen, den gibt's erst nach zwanzig Uhr, weil ähm ist halt so. Ähm,werden Nachtschicht arbeitet, hat eben Pech, kann kein Tatort gucken. Ähm da gab's also eine ganze Menge etwas unausgegorener Ideen,und äh entsprechend formierte sich da ein sehr großer, sehr breiter Protest. Und es war eigentlich ein ein langer Krimi.Bis dieser JMSTV dann tatsächlich äh scheiterte. Das kann man nachlesen,in der in dem in der Chronik bei Netzpolitik ORG oder auch bei bei Wikipedia. Ich hab die beiden Dinge mal verlinkt.So, das ist also jetzt die Erfahrung. So, man man hat sich wirklich mit diesem Jugendmedienschutzstaatsvertrau,die sich über die Parteien zusammengesetzt und wirklich Mühe gegeben und gesagt, jetzt machen wir hier,toll Jugendschutz, da wollen wir doch wirklich mal ähm uns auch irgendwie da können wir nur gewinnen, ja,und am Ende hatten sie den, hatten sie den den Riesenprotest da. Und jetzt langsam, trotzdem,sind alle unzufrieden mit dem aktuell geltenden Jugendmedienschutzstaatsvertrag. Ich glaube, der ist so von zweitausenddrei.Und es ist klar, dass jetzt irgendwie ein neuer Versuch in Richtung dieser Novelle gemacht werden muss.Und da hat jetzt der Medienpolitische Expertenkreis der CDU.Ein Positionspapier veröffentlicht, in dem so ein bisschen die leeren aus der Protestwelle zweitausendzehn gezogen werden.Und äh das ist also sehr, ein sehr amüsantes äh Stück wieder, was es nicht,schwierig machen wird, den den Protest gegen ein eine JMS-TV-Novelle wieder.Wieder zu entfachen, nämlich sie wollen jetzt.Quasi weil alle, die sich beschwert haben, das haben sie, hat die CDU ja richtig erkannt, die kamen so ein bisschen aus der Blockszene. Die Blogs haben den JMS-TV gestürzt und deswegen soll es also jetzt ähm.Neben den Altersstufen sechs zwölf, sechzehn und achtzehn noch die Altersstufe B für Blocks geben.Ja und dann ist alles gut.
Tim Pritlove 0:49:45
Was soll das denn sein?
Linus Neumann 0:49:48
Ja und dann kann man also dann kann man quasi.Dann habe ich als Blog nicht mehr das Problem, dass ich mich ab sechs, zwölf, sechzehn oder achtzehn einstufen muss und äh vielleicht die.Dabei ein eine Fehleinschätzung vornehme, ja, seine Fehleinschätzung ist ja ein in mehrfacher Hinsicht fatal. Wenn ich.Zu jung einschätze, dann begebe ich mich irgendwie in gesetzliche Schwierigkeiten, kann also abgemahnt werden,oder was auch immer. Wenn ich's aber zu hoch ansetze, dann verliere ich natürlich potentielle Leser, weil ich irgendwie was weiß ich, die gesamte Jugend ausschließe.Ähm das heißt, ich möchte also eigentlich sehr genau,richtig einstufen. Und das ist natürlich von den vielen, vielen Bloggern in Deutschland eigentlich einfach nichts zu erwarten, dass sie es hinkriegen. Und jetzt sagt die CDU, dann macht doch einfach ein B.Und ähm.Dann könnten, das wäre dann grundsätzlich erst mal ab achtzehn, aber dann können Eltern äh das irgendwie für ihre Kinder einschalten und sagen, okay, mein Kind darf aber Blogs lesen.
Tim Pritlove 0:50:53
Bist jetzt alt genug für Blogs.
Linus Neumann 0:50:55
Du bist jetzt alt genug für Blogs.
Tim Pritlove 0:50:57
Aha. Das Kindergartenblock ist dann auf einer äh Augenhöhe mit mit Flashboard.
Linus Neumann 0:51:03
Ja, also.Mit der Bloggerkennzeichnung und dann haben sie noch irgendwie eine Idee, ob man das eventuell Crowd-Sourcing da könnte die Netz-Community hätte vorgeschlagen, man könnte das Crowd-Sourcen.Das ist aber nur irgendwie ein Nebensatz, dass sie sagen, dann sollen die Blogger das eben unter sichen, dann hast du wahrscheinlich noch den, den Alterseinstufungsbutton neben dem Flatter und dem Twitter-Button. Also.Was soll man dazu sagen?
Tim Pritlove 0:51:30
Ist schwer.
Linus Neumann 0:51:32
Schlagen vor, jetzt soll dann soll die Netz-Community sich doch selber kontrollieren. Ähm ja, alsowie gesagt, es ist eigentlich ein Trauerspiel, weil es zu diesem Zeitpunkt hatten sie ja noch also schon vor schon zweitausendzehn hatten ja alle, die dafür auch Lobby betrieben haben, die hatten ja noch nicht mal diese Jugendschutzprogramme, die funktionierendie hatten sich ja noch nicht immer die Mühe gemacht, überhaupt erstmal äh da irgendwas zu,können, ja, wenn sie jetzt wenigstens mal einen vernünftigen Schritt machen würden oder so. Also es ist wirklich eine.Eine ganz ganz traurige Sache und ein weiterer Kritikpunkt, den ich bis jetzt noch gar nicht genannt hatte, war natürlich, selbst wenn man so einen Jugendmedienschutzvertrag, wie er zweitausendzehnPlant war, etablieren würde und sagt, okay, in Deutschland sind jetzt alle verpflichtet, in Metatext, so eine Alterseinstufung vorzunehmen. Und selbst wenn das dann alle machenJa, was man natürlich nach vielen, vielen Jahren dann eventuell auch irgendwann hinkriegt, weil es gibt ja auch unendlich Leichen im Internet an allen HTML-Seiten, um die sich keiner mehr kümmert. Aber selbst wenn das dann alle machen würden, das deutsche Internet hat also jetzt sein Meta-Tag mit der AlterseinstufungWas ist mit dem Rest der Welt? Ja und da ging es dann nämlich darum.Es wurde dann auch beim äh JMS-TV debattiert, da eventuell mit Sperrverfügung oder sonstigen Sachen irgendwie zu begegnen, da gab's ja so einen bunten Reigen interessanter äh und abstruser Ideenund ähm wenigstens davon hat die CDU jetzt auch ähm.Abstand genommen und gesagt, ja, das wäre also wahrscheinlich nicht realistisch und da müsste man dann äh sagen, äh dass das wahrscheinlich auch der Meinungsfreiheit.Widerspricht. Also man könnte eigentlich sagen, in diesem Positionspapier haben sie.Sie mal hingehört und versucht zu sagen, okay, dann ähm hören wir mal, was was die Netzcommunity uns gesagt hat und dann machen wir mal irgendwie einen neuen Vorschlag, wo wir das irgendwie versuchen mit aufzunehmen.
Tim Pritlove 0:53:28
Natürlich jetzt die Frage, was eigentlich die ähm wirklich kreativen Eingaben sein werden, weil nicht alles, was sich da jetzt in der Gegenrede gehört habe, macht im gleichen Maße Sinn, keine Ahnung, wo dieser Crowd-Shooting-Ansatz äh herkommt, aber so richtig durchdachtzu sein scheint mir das äh auch nicht so richtig. Die Grundfrage ist natürlich überhauptüberhaupt so eine Sperrung und so eine so eine Einstufung haben, will man eigentlich solcher Filtersoftware überhaupt da äh.Wort reden, wo wo es da überhaupt Kompromisspotential in der ganzen Debatte.
Linus Neumann 0:54:02
Also ich habe in diese ich habe in dieser in dieser Angelegenheit ja so ein bisschen eine gespaltene Meinung. Ich ähm.Weiß, dass Jugendschutz sicherlich ähm irgendwie in in gewisser Form.Eine wichtige Bedeutung zukommt. Gerade irgendwie im Internet, wo wo es auch sehr viel,sehr viel Unsinn gibt. Andererseits kann ich als ein Kind, was mit.Eigenen Internetanschluss äh aufgewachsen ist und ähm ohne irgendwelche Kontrolle da häufig auch sich Zugang verschafft hat,von mir behaupten, dass ich jetzt keinen ernstzunehmenden Schaden persönlich feststellen kann. Vielleicht stellen andere denen fest, ich persönlich äh halte mich für einen halbwegsganz gut gedienenen Menschen, andererseits also es ist es ist natürlich ein wirklich ein ein sehr,gefährliches Thema und man will ja jetzt auch nicht als Kritiker eines JMS-TV will ich jetzt nicht auf eine Stufe gestellt werden mit jemanden, der sagt, ich möchte, dass ähm Kinder und Jugendliche unbedingt zu allen möglichen Quatsch, den es da im Internet gibtähm ein uneingeschränkten Zugang bekommen beziehungsweise würde behaupten, dass das jetzt äh der Entwicklung dienlich wäre,Also es ist wirklich ein ein schwieriges Thema. Ähm ich kann nur natürlich erkennen, wenn.Wenn man sagt, ähm Jugendschutz ist den Leuten wichtig, dann frage ich mich.Warum es keinen kein ernstzunehmenden Markt in Deutschland für solche Jugendschutzsoftware gibt. Warum.Macht sich keiner die Mühe,einfach mal einen vernünftigen Jugendschutzfilter zu machen, ja, in Jahren, die wir jetzt über eine JMS-TV-Novelle debattieren und irgendwie den, den, den, den Inhalteanbietern, dass die Pflicht aufs Auge drücken wollenihre ähm in Sinne einer FSK sich irgendwie äh selber da einzuschätzen,warum haben wir nicht wie in den USA einfach schon Filtersoftware? Und wahrscheinlich haben wir sie und sie kauft keiner. Da muss man sich natürlich auch fragen, warum kauft sie denn keiner?Also der der beißt sich das irgendwie so ein bisschen in den Schwanz, weil du gerade noch zu dem fragtest, also in diesem Text, den in diesem,Positionspapier steht dann einfach drin ähm den Satz kann man gut kurz zitieren. In Zukunft sollen die Blogger dann eigenverantwortlich,Reputation der Kennzeichnung B hoch halten, indem sich die Szene selbst reguliert, zum Beispiel durch das Instrument des. Damit würde ein Vorschlag der Netz-Community unterstützt werden. Punkt weiter.
Tim Pritlove 0:56:37
Zensiert euch dort gegenseitig.Was ich besonders lustig und und absurd daran ist, dass ist so diese Wahrnehmung, es würde sich jetzt bei Bloggern in irgendeiner Form äh um irgendeine,ähm Uniforme, Masse handeln, ja, dieda gemeinsam agiert, gleiche Interessen hätte oder sich auch nur in irgendeiner Form von allem anderen im Internet deutlich abzeichnen äh könnte. Also es ist natürlich totaler Quatsch, weil ein Blog ist einfach ein, ein, ein, ein, ein Werkzeug und und und,keine gesellschaftlich,Größe. Ich meine an der Stelle äh muss man sich dann vielleicht auch in den letzten Jahren so ein bisschen selber in die Nase fassen, dass natürlich Blogging äh da schon auch immer so als als Kulturtrend ähm.Angeführt wurde, was er natürlich auch war, ne, aber was natürlich an dieser äh Stelle überhaupt nicht greift. Also ist es,ist sehr schwierig und ich meine äh grad so die Taxunomin, ja das das Schaffen von irgendwelchen äh Gruppen und und ähZuordnung, das das ist ja an sich im im Netz auch einerseits ein ungelöstes,ja, auf der anderen Seite, also alle wollen das ja auch irgendwie, ja, wer Porno hat, will auch Porno drauf schreiben, damit er gefunden wird, wennPorno gesucht wird. Auf der anderen Seite will man sich da nicht beschränken. Also es ist ähm meiner Meinung nach derzeit auch ein technisch nicht wirklich lösbaresProblem und die ganze Debatte wird, äh, es, es ist zumindest schwierig zu führen, wenn man jetzt versucht, sie mit technischen Lösungen ähm,anzugehen, ja? Äh.
Linus Neumann 0:58:09
Also du du bringst gerade ähm Porno ins Spiel. Das ist äh interessanterweise sind in diesenähm in diesen Lobbyvereinigungen quasi die, die den JMS-TV da in dieser Novelle irgendwie ein bisschen, sage ich mal, massieren und betreuen wollen, da sind auch ähm,deutsche Anbieter zum Beispiel dabei, wie die Telekom, die so eine äh Erotik-Lounge unterhält, die wohl keine keine Sau wirklich kennt. Ähm weil.Es ist mir,als ich da mal ein bisschen zu recherchiert habe. Ich war da auch vor ein paar Wochen,äh zum Safer Internet Day irgendwie in Potsdam bei so einer, bei so einer Podiumsdiskussion. Ähm,Es gibt eigentlich keine wirklich ähm erfolgreichen deutschen Pornoseiten, die mir jetzt bekannt wären.Und das liegt offensichtlich daran, dass sie unter dem aktuellen Jugendmedienschutzstaatsvertrag ähm Schwierigkeiten haben, solche,Solche Pornographieangebote irgendwie ernsthaft zu betreiben,und deswegen haben die auch ein Interesse daran, dass sie eine Rechtssicherheit haben, ihre äh Produkte irgendwie vernünftig anbieten zu können und nicht irgendwie einerSendezeitbeschränkung oder sonstigen zu unterliegen. Das heißt, es ist sind hier nicht nur hinter diesen Novellen stecken jetzt nicht nur wild gewordene.Kinderschützer oder ähm vielleicht irgendwie nicht ganz so mit den mit den Gepflogenheiten das Internet vertrauten ähm.CDU-Politiker oder so, sondern auch tatsächlich wirklich kommerzielle Anbieter von.Ugendschutzrelevanten Inhalten, die das also auch wollen. Das darf man also an der Stelle äh nicht vergessen. Die wollen also auch eine,klarere Regelung, eine Rechtssicherheit haben, um ihre Inhalte ähm legale und vernünft,vermarkten zu können, was was wozu ihnen im Moment ein bisschen die Hände noch gebunden sind.Aber äh um nochmal schön diesen Satz, den möchte ich einfach noch kurz zitieren, Eltern sollen bei den Jugendschutzprogrammen das Alter ihrer Kinder einstellen und zusätzlich entscheiden können, ob auch Angebote mit der Bloggerkennzeichnung angezeigt werden dürfen, unabhängig von der eingestellten AltersstufeUnd dann weiterjeden soll zum Schutz der Bloggerkennzeichnung untersagt werden, eindeutig unzulässige Angebote mit B zu kennzeichnen. Dazu soll eine eigene Selbstkontrolle für Blogs und Nutzer generierte Inhalte durch die Netz-Community organisiert werden.
Tim Pritlove 1:00:38
Unglaublich, wie viel Blogs zählt für Zukunft? Ähm ich glaube, diese ganze Debatte äh muss noch ein paar Mal durch den Kakao gezogen werden, bevor da irgendwas brauchbares bei rauskommt.
Linus Neumann 1:00:51
Leider ist es aber, wie gesagt, es ist ähm.Also was was ich nur noch mal so abschließend sagen möchte, bei bei all diesen hanebüchenen Vorschlägen, die da irgendwie so kommen und über die kann man ja auch lachen. Es ist und bleibt irgendwie leider doch ein ähm.Irgendwie einen ernstzunehmendes,Thema. Und ähm ich bedauere eigentlich in dieser, ich hab's bei der vergangenen JMS-TV-Debatte bedauert,denke, das werde ich auch bei der jetzt kommenden wieder bedauern müssen, dass ähm.Die an, die die Vorschläge, die da kommen, einfach eine eine ernstzunehmende Diskussion direkt im Keim ersticken. Also wenn man jetzt sagt, da wenn das jetzt dieser Aufschlag ist, ein ein B für Blocks und äh mach doch hier mit oder so. ÄhmWenn eine Debatte schon so anfängt, dann muss man sich nicht wundern, dass äh ja, da einfach nur laut drüber gelacht wird und.Da kommen wir halt letztendlich ähm führt das zu sehr fürchterlichen äh Ergebnissen. Ich habe auch jetzt irgendwie schon von der,Ich weiß gar nicht mehr, was das irgend so eine ähm junge Dame, die in einem die.Von der ich da sogar auf dieses Podium eingeladen worden war, die ist dann wirklich irgendwann sehr, sehr böse, böse auf mich geworden, weil ich weil ich ihre Ideen immer so abgeschmettert habe und habe mich dann da irgendwie.Auch angegriffen und äh das das wird dann eben sehr, sehr schnell ähm.Ja, diese Debatten, die entgleisen, ich glaube, du hast das ja damals selber im Berliner,Haus noch diese diesen Moderationsversuch gemacht, ne, wo Alva.Alvar Freude hatte dann da einen Vortrag gehalten,und es war noch einige weitere anwesende. Du hast gesehen wie da echt einfach zwei Diskussionen Standpunkte aufeinandergetreten sind, wo jegliche Kommunikation eigentlich,ausgeschlossen war, weil man sich nur noch irgendwie äh einerseits den Vorwurf, also einerseits kam der Vorwurf, dass man irgendwie den Kindern schaden wolle. Von der anderen Seite kam nur das laute Lachen über die über die hanebüchenen Vorschläge. Also der der kommt,ist wirklich ein Thema, was.
Tim Pritlove 1:02:54
Ihr wollt nicht die Kinder schützen und ihr wollt nicht das äh Internet schützen? So, das ist immer äh der Widerspruch, der an der Stelle noch nicht so richtig ausgeräumt wurde.
Linus Neumann 1:03:02
Ja
Tim Pritlove 1:03:04
Na gut, wir können das jetzt hier auch nicht äh abschließend klären, denke ich, aber ein Überblick über die Nachrichtlage haben wir mal wieder gegeben. Linus, ich denke, wir können jetzt hier auch zum Ende kommen, oder?
Linus Neumann 1:03:13
Ja, ich denke auch.
Tim Pritlove 1:03:15
Das äh äh war's dann hier mit Logbuchnetzpolitik, die fünfzehnte Ausgabe. Ja und äh ich glaube, nächste Woche geht's wieder weiter, oder? Wir sind im Zeitplan, ne, ein bisschen.
Linus Neumann 1:03:25
Wir sind im Zeitplan.
Tim Pritlove 1:03:26
Alles klar, dann sage ich tschüss.
Linus Neumann 1:03:28
Und auf Wiederhören.
Tim Pritlove 1:03:29
Genau.

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Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:02
Guten Morgen Team.
Tim Pritlove 0:00:03
Da haben wir jetzt aber eine kleine Pause eingelegt. Äh abgeworfen von unserem.Durchgehaltenen äh äh Wochenrhythmus, auch wenn das ja der Kongress auch schon mal einen kleinen Streich gespielt hat. Aber äh es gab gute Gründe, du warst im Urlaub.
Linus Neumann 0:00:22
Ja, ich habe mir äh den Tal hier Platz angeschaut. So, wollte ich mal sehen, wie so ein bisschen Revolution. Und so wollte ich mir angucken.
Tim Pritlove 0:00:31
Und wie sieht's aus?
Linus Neumann 0:00:32
Ja ist ein größerer Kreisverkehr in Kairo. Kairo hupen sie alle die ganze Zeit.Ähm und dann ja, dann haben sie da irgendwie das Ding glaube ich und äh ja, ist mein der,Es ist halt äh ein historischer Ort und hat natürlich den entsprechend das entsprechende Övre, egal was da was da jetzt ist oder nicht, war es natürlich sehr, sehr aufregend, sich diesen Kreisverkehr anzuschauen und ähm.
Tim Pritlove 0:01:03
'ne revolutionstechnisch ist das ja auch alles noch eher Kreisverkehr muss ich eindrucken.
Linus Neumann 0:01:07
Genau, revolutionstechnisch ist auch ein Kreisverkehr und dann habe ich mir noch das dieses Gebäude angesehen, dass dieses Parteigebäude, was ja unweit des Tahirplatzes, was sie da abgefackelt hatten.Neben dem ägyptischen Museum. Ja, ganz interessant. Also.
Tim Pritlove 0:01:21
Wie abgefackelt ist das?
Linus Neumann 0:01:23
Das ist abgefackelt, so dass wir so schnell nicht mehr einziehen.Das ist äh das Ding ist erledigt. So, ich wir haben uns wir haben noch überlegt, ob die jetzt von dem ägyptischen Museum einfach den Sound um dieses Gebäude erweitern und sagen, hier äh auch ägyptische Geschichteoder ob sie das jetzt einfach vorkommen lassen, aber ich glaube, im Moment hat das Land noch andere Fragen als sich zu überlegen, wie sie jetzt mit diesem, mit diesem abgefackelten Gebäude umgehen wollen.
Tim Pritlove 0:01:48
Hm. Ja und dann hätten wir ja eigentlich gleich loslegen können. Hat aber nicht geklappt, weil dann äh hat ja die Gesundheit einen Streich gespielt.
Linus Neumann 0:01:58
Ja, die hat mich mal kurz erwischt.
Tim Pritlove 0:02:01
So und insofern,Ist das jetzt hier auch so ein bisschen aus dem Krankenbett heraus, aber äh wir scheuen natürlich keine Mühen und äh fühlen uns hier verpflichtet, der Chronik,Ist ja, ist ja nicht so, dass nichts passiert wäre. Es gab viel äh Acta acta acta an allen Ecken und Enden. Es äh wurde fleißig demonstriert. Äh zweimal mittlerweile.Gerade jetzt am letzten Wochenende gab's ein weiteren Aufruf den wiederum viele gefolgt sind von daher scheint es gerade kein Mangel an Aktivität zu geben.
Linus Neumann 0:02:38
Unsere letzte Sendung war ja war ja ein Tag vor dem ersten Aktertag. Wir hatten die letzte Sendung, glaube ich, am zehnten FebruarUnd erstmal kam er kurz nach unserem Aufnahmeschluss, die Meldung, Akt Deutschland unterzeichnet Acta vorerst nicht.
Tim Pritlove 0:02:55
Vorerst.
Linus Neumann 0:02:56
Vorerst und dann war amelften der europaweite Protesttag, wo man jetzt gar nicht mehr weiß, wie viele hunderttausend Leute überhaupt wo überall äh demonstriert haben. Äh auf jeden Fall war das wirklich eine,Also ich habe die Berliner Demo gesehen, das war schonamtliche Ansammlung von Menschen, bei allem, bei alle Verhaltenheit, die wir noch äh in an einem Tag zuvor gezeigt haben, war das, glaube ich, eine sehr,für mich auf jeden Fall eine sehr große Überraschung. Wie viele Leute da überall in Deutschland in weiß ich nicht wie vielen Ständen demonstriert haben.
Tim Pritlove 0:03:30
Absolut, was für mich noch sehr viel überraschender war äh war wer da kam.Weil ich einfach nicht so den den Eindruck gewonnen habe, dass das jetzt so das Übliche äh äh Netz politische Gefolge ist, was dort äh aufgetrabt ist, wie man das jetzt auf Freiheit Angst et ceteranormalerweise zu sehen hat, sondern da scheint schon eine junge Generation aus der Höhle gekrochen äh zu sein und hat so ein bisschen den Gamecontroller hier gegen das äh,Demonstrationsplakat ausgetauscht.
Linus Neumann 0:04:02
Ja. Also das war, das war äh das war sehr, sehr auffallend, wie jung diese Demo war. Fand ich, äh was ja, was ja gut ist, was ja positiv ist.
Tim Pritlove 0:04:11
Absolut. Absolut. Also ich will ja jetzt noch keinen neuen Trend ausrufen, aber man gewinnt schon so ein bisschen den Eindruck, dass hier ähm,eine Mobilisierung stattfindet, die na ja zumindest so in der Form bisher noch nicht gesehen wurde und.Will's nicht überinterpretieren, aber es könnte bedeuten, dass wir jetzt hier wieder an so einem Generationswechsel angekommen sind, wo äh eine.Gruppe aus der Gesellschaft spricht, für die halt einfach das mit dem Internet jetzt mal so selbstverständlich und so normal ist, dass sie sich einfach in dem.In dem wofür Akta steht, ja? Unabhängig von dieser immer noch sehr schwierigen Detaildebatte, wo man sich vielleicht an einzelnen Punkten,abarbeiten könnte, dass sie hier einfach so eine grundsätzliche Bedrohung erkannt wird von dieser Generation, so nach dem Motto,sag mal, habt ihr sie noch alle? Äh wir haben einfach mal nicht so den Eindruck, dass ihr eigentlich wisst, was das jetzt für uns für eine Bedeutung hatund äh ja, wir äh finden das nicht gut und wollen uns mal dagegen aussprechen, ist mal so ganz salopp dahin formuliert.Und ich glaube deswegen hat die hat auf einmal die Politik auch so Schiss bekommen weil ich irgendwie jetzt nicht unbedingt.
Linus Neumann 0:05:33
Kommen die denn jetzt her, ja.
Tim Pritlove 0:05:33
Ja, wo kommt ihr denn jetzt eigentlich her? Also.
Linus Neumann 0:05:35
Wer ist er denn? Ja, ja.
Tim Pritlove 0:05:36
Diese ganz normalen äh üblichen Verdächtigen wieder aufgetreten wäre, hätte ich ja nicht so gedacht, so na ja, okay, alles klar, da wird jetzt wieder so ein bisschen demonstriert und ähwir lassen das mal sein, aber dass sie jetzt schon so einen Tag vorher da den Schwanz eingezogen haben, gesagt haben, wir unterschreiben das jetzt erstmal nicht. Da war ich dann doch schon ein bisschen überrascht,Wie's dir ging, aber das hätte ich jetzt so nicht erwartet.
Linus Neumann 0:05:57
Hatte ich auch nicht mit gerechnet. Ähm es ging ja dann noch weiter, ja, Bulgarien und Niederlande haben dann noch weiterabgelehnt und dann hat die EU-Kommission ja ihre Rückzugsstrategie,begonnen zu diskutieren. Dann starteten irgendwann auch noch campact und digitale Gesellschaft so eine Kampagne. Da gibt's jetzt, glaube ich, auch bald siebzigtausend Leute, die da irgendwie unterzeichnet haben.Und jetzt ist der.Zweite Protesttag liegt ja gerade hinter uns. Ähm der war am fünfundzwanzigsten Februar. Da waren es selbstverständlich weniger Menschen.Aber es gab da auch einige strategische äh Überlegungen, diesen Protest irgendwie zu dezentralisieren und so, aber immer noch viele tausend Menschen und in vielen verschiedenen Städten. Ähm es gab da, glaube ich, insgesamt für beide Demos, gab eseines bei den Stop-Acta-Protest,stop acta minus Protest Punkt Info, bei denen im Wiki haben sie die Teilnehmerzahlen aus den Städten, da ist allein schon die Anzahl der Städte äh relativ,überwältigend. Auf jeden Fall äh der Status quo für uns jetzt am heutigen Tage ist, dass die.Bundesregierung, das vorerst der Bundesregierung so zu interpretieren ist, dass sie sagt, sie will frühestens nach einer Entscheidung im Europaparlament unterschreiben.Und die Europakommission im Rahmen ihrer Rückzugsstrategie hat den Akterentwurf jetzt erstmal dem Europäischen Gerichtshof zur Prüfung vorgelegt und der soll nämlich prüfen nach Artikel achtundzwanzigob der, ob dieser ACTA Staatsvertrag mit dem,mit dem mit den EU Verträgen kompatibel ist, die also die Verträge, die die EU statt.Konstatuieren oder wie man was das Verb an dieser, das korrekte Verb an dieser Stelle ist. Und erst konstituieren. Und ähm wenn dann,dass der Europäische Gerichtshof gesagt hat, ja, das ist in Ordnung oder nichtwürde das Europa, will das Europaparlament entscheiden. Also erst äh entscheidet jetzt der EUGH, dann entscheidet das Europaparlament, dann entscheidet Deutschland. Und das kann eigentlich anderthalb bis zwei Jahre dauern.Jetzt fragt man sich natürlich, warum hat die Europakommission dieses Frage zur Prüfung an den Europäischen Gerichtshof gegeben.
Tim Pritlove 0:08:23
Warum erst jetzt?
Linus Neumann 0:08:25
Genau und warum er warum erst jetzt, warum zu diesem Zeitpunkt? Und da hatte Markus bei Netzpolitik auch so ein bisschen die ähm.Theorie entfaltet, dass sich das durchaus um eine Inhaltetaktik handeln könnte. Dass sie also sagen,Na okay, damit gewinnen wir erstmal Zeit. Und zweitens ist der, ist ActA sowieso so vage formuliert, dass es dem EUGH schwerfallen wird, da einen konkreten Verstoß tatsächlich.Zu finden, sodass die Wahrscheinlichkeit durchaus da ist, dass der Europäische Gerichtshof keine großartigen, also nichts, nichts äh handfestes finden kann,um dieses Akteabkommen abzulehnen.Und ähm dann wäre es natürlich so, dann würden sie von mir aus in anderthalb Jahren oder zwei Jahren wieder äh ins Europaparlament gehen und ihr Akter hätte quasi das Prüfsiegel vom Europäischen Gerichtshof abgesegnet.Das wäre natürlich dann so strategisch äh dann sehr gelungen von der Europakommission.
Tim Pritlove 0:09:31
Ne, wobei das natürlich so ein bisschen der klassische Ansatz ist. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob die gleiche Diskussion in zwei Jahren äh wirklich verpufft ist oder ob bis dahin nicht äh äherstens die Generation noch weiter nachgerüstet hat und äh wir auch netzpolitisch mittlerweile die ganze Debatte auf dem ganz anderen Level führen. Also.
Linus Neumann 0:09:49
Sicher, dass sich.Also tatsächliche Zweifel werden natürlich auch als als mögliche Begründung angeführt und ähm,Selbst wenn jetzt dieser EUGH Stempel da draufkleben würde, wovon ja erstmal, was ja absolut hypothetisch ist, selbst dann kann ja das EU-Parlament immer noch sagen, na ja äh,den Protesten ist mir völlig egal, was da für ein Stempel drauf ist, ganz offensichtlich wollen die Leute das nicht.Also es ist noch alles offen. Ja, es äh ist jetzt erstmal auf jeden Fall liegt's jetzt auf derauf der langen Bank. Und aber diese Frage der Prüfung äh im EUGH, die wird nämlich ganz interessant, weil Meinungs- und Redefreiheit einmal im Grundrecht ist, laut EU-Vertrag geistiges Eigentum aber auch.Und die müssen jetzt quasi äh also haben auf jeden Fall mal eine relativ interessante ähm Fragestellung, die sie da irgendwie abwägen müssen. Was, was vielleicht das höhere Grundrecht ist oder was auch immer. Ich meine, äh.Wie gesagt, im Moment weiß man nichts Genaues,Und es bleibt bleibt bleibt spannend und äh eine Unterzeichnung Aktas innerhalb des nächsten Jahres ist auf jeden Fall erstmal unwahrscheinlich viel schöner wäre es aber natürlich trotzdem, wenn man sich den ganzen Schmuhren könnte und äh Ding einfach jetzt beerdigt wird.
Tim Pritlove 0:11:07
HmJa, ist ganz interessant. Ich meine, hier könnte sich unter Umständen auch rächen, dass äh bei Acta der Bogen so weit gespannt wurde, dass er also von Urheberrecht bis äh äh so Meinungsfreiheit an sich so viele Bereiche tangiert werden.Ja, das.Habe ich Schwierigkeiten da, mangels juristische Ausbildung, dass äh diese Dimension einzuschätzen, aber ich könnte mir vorstellen, dass also gerade auch diese Vermischung so vieler Themen an der Stelle äh entweder die Prüfung ewig hinauszögert oder eben auch genau deshalb ähm zu so einem Schluss kommt, so nach dem Motto, äh das ist hier einfach alles unvereinbar, weil äh der Bogen viel zu weit gespannt wurdene? Weißt du denn, ob da auch jetzt generell diese Fragestellung dergeheim Aushandlung, die ja in der Debatte auch immer eine große Rolle spielt in irgendeiner Form mit äh in den Topf geworfen wird.
Linus Neumann 0:11:54
Nö, das hat den äh EU GH nicht äh das in tangiert ja nicht großartig. Also die interessiert dann der Text des Abkommens und fertig.Und was jetzt da die Erweiterung davon sind, ob der die tatsächlich auch prüfen wird. Ähmwir sehen, habe ich aber jetzt so erstmal nicht verstanden. Es gibt eine sehr interessante Zusammenfassung von äh Etri dot org, European Digital Rights. Das ist also so eine,ähm ja, wie könnte man die am besten bezeichnen? Also eine eine Lobby-Organisation führt digitale Bürgerrechte auf EU-Ebene.Die haben da eine sehr schöne FAQ zusammengestellt und äh die Leute, die sitzen also tatsächlich direkt in Brüssel und setzen sichgenau mit diesem Thema auseinander. Und selbst die sagen also, es ist im Moment echt unklar, was was da jetzt was auf was aus der Sache jetzt genau wird,Was die aber auch äh wovor Edri warnt, ist, dass ja auf EU-Ebene das,äh auch diskutiert werden soll, die irgendwie fürn Sommer geplant ist in der EU. Das ist quasi so eine Art Mini-Akter,für die EU, also als als EU-Ebene, wie wie wir ja so mehrere Richtlinien haben.Im Direktiven haben, in der EU, was wie mit bestimmten Dingen umzugehen ist, beispielsweise auch einer Vorratsdatensprechung. Ähm.Und da wollen sie also auch eine für das geistige Eigentum haben. Das wäre so eine weitere, also eine weitere.These, die auch aus dem Umfeld von Edri mal zitiert wurde, ist, dass ähm,man jetzt quasi um das IPred Angst hat und sagt, komm, lass uns lieber mal unsereintellektual propoty Rides in Forcement Direct vier schnell durch äh bringen und das so ein bisschendie Befürchtung steht, dass jetzt der Akta-Protest genau direkt darauf rüberschwappt, dass also der der Acta-Mop der der undemokratische Aktermob, wie ihr ja von den von den Interessenvertretern genannt wurde, ähm.Dass der sich jetzt dann direkt das nächste Opfer sucht und auch noch gegen die äh aufbegehrt.
Tim Pritlove 0:14:04
Könnte sehr gut sein, dass äh diese ganzen ähm ETLAs und E zwei TLAs, die jetzt hier so alle auf den Tisch kommen, dann einfach nur äh sich auf äh addieren und alle irgendwie gefährdet sind. Ich will das jetzt nicht zu positivdarstellen, aber mir scheint's jetzt gerade so, alsschwingt da einfach das Pendel äh auf der Straße in eine interessante äh Geschichte. Wir nennen, wir haben es ja ganz am Anfang noch sehr gewundert, soPolen, Fragezeichen, ja wieso jetzt ausgerechnet Polen,bei ähm Holland wundert mich auch jetzt grad noch, aber auch in den Kommentaren wurde natürlich nicht ganz so unrecht darauf hingewiesen, dass in Osteuropa.Natürlich ähm auch so dieses gefährdete Recht auf freie Meinungsäußerungnochmal eine besondere Rolle spielt. Ich meine, in Deutschland sitzen wir hier relativ so äh äh im im Speck und uns äh ging's immer gut so relativ, ja, klar. Ähm da gibt's dann so einekleine Gruppe von Leuten, die natürlich immer der Meinung war, das könnte einerseits alles noch viel besser sein, sei eben auch gefährdet,teilt natürlich die Öffentlichkeit nicht in dem selben Maße. Das ist ja so ein so ein so ein so ein fortwährender Kampf, der die ganze Debatte in den letzten Jahren auch immer mitgeprägt hataber in Osteuropa mögen da einfach die Wunden noch offenerliegen, ja? Da ist einfach die Revolution noch nicht so lange her, da war einfach die Meinungs äh äh Freiheit vor zwanzig Jahren noch äh in einem ganz anderen Zustand oder dreiundzwanzig Jahre muss man mittlerweile sagen,Das äh rückt ja auch immer alles weiter nach hinten, aber die junge Generation hat das einfach noch ganz andersvor dem Auge und auch das mag dort 'ne Rolle spielen und das mag jetzt auch 'ne Erklärung sein warum in Tschechien, warum in Polen und eben auch in Bulgarien.Ähm dass eben da viel heißer diskutiert wird. Und von daher ja,vielleicht eben auch erst am Anfang in dieser ganzen Debatte und kriegt auch die europäische Dimension hier nochmal eine ganz andere ähm.Einen ganz anderen Spin, weil bisher waren wir eigentlich immer so ein bisschen gewohnt, dass so ähOsteuropa, ne, dass das am Anfang waren sie alle immer so in diesem äh Jahr Aufbruch und äh äh wir müssen unsere Wirtschaft äh äh voranbringen et cetera und da wurde dann links und rechts nicht so sehr auf die Details äh geachtetdass er sich jetzt vielleicht grade umdreht und wir eben die größere Skepsis tatsächlich jetzt hier äh auch ernten und ähm auf einmal auch nur Unterstützung in der ganzen Debatte bekommen, wo man sie so erstmal gar nicht vermutet hat.
Linus Neumann 0:16:38
Also es gibt äh wie immer eine sehr ausführliche Linkssammlung von meiner Seite dazu, ganz viel Spannendes noch zu lesen, zu Akta.Wer sich da noch weiter mit.Möchte. Wer nicht genug von Acta kriegen kann, ja, nachdem wir es so lange so sträflich versäumt haben, ist jetzt, glaube ich, auch insbesondere Netzpolitik org voll mit Acta, das jetzt schon wieder in die Kommentare kommt. Geht's nichts anderes mehr als Akte. Doch gibt es.
Tim Pritlove 0:17:02
Gibt es. Was gibt's denn noch äh anderes als äh Acta?
Linus Neumann 0:17:07
Den Datenschutz bei Mobile Apps, nicht mobile Max, sondern mobile Apps. Äh das ging damit los, dass der,dass es Social Network paff. Ich ich bin ja nicht so der Social Networker,Nicht so der Social Network-User zumindest. Äh äh hat also sich irgendwie als datenschutzfreundliche Facebook-Alternative ähhervor getan und insbesondere so betont, dass es irgendwie auf dem auf dem mobilen Endgerät als als primäresprimäre primäres Device laufen will und stellte sich heraus, hat dann mal jemand irgendwie dieses angemacht und mit einem mal reingehört, was das denn so womit das so kommuniziertund ähm stellte sich raus, dieses überträgt das gesamte Adressbuchdes Nutzers an den Server des Betreibers. Also man gibt sein komplettes iPhone Adressfo.Und natürlich ähm fragt die App vorher nicht und äh das kocht also sehr schnell sehr hochund ähm dann hat sich dann irgendwie, weiß ich, ein paar Tage später haben sie sich dann entschuldigt, haben gesagt, ja, tut uns leid. Ähm wir löschen diese komplette Datenbank und machen das jetzt auch nicht mehr. Wir haben eine Update unserer Softwarehochgeladen und dann kam aber so dieser.
Tim Pritlove 0:18:29
Moment, sie sagen schon, also die Funktionalität ist schon noch drin, nur fragen sie einen jetzt vorher.
Linus Neumann 0:18:34
Ah, genau, genau, jetzt, also sie haben's gelöscht und haben ein, genau, sie haben jetzt, also sie haben alle bisherigen Daten gelöschtund haben jetzt eine in der geupdateten Software wird vorher gefragt, wie das zum Beispiel auch äh andere Dienste machen, beispielsweise.Ähm WhatsApp.Macht das, glaube ich, auch. Und aber dann ging's nämlich los, dann fiel quasi ein bunter Reigen äh.Irgendwie übers Internet herein, wo dann irgendwie Twitter äh wenn man,bei der Installation der Twitter-App auf dem iPhone, also für diejenigen, die nicht irgendwie eine andere App nutzen, äh wenn man bei der Twitter-App sagt, durchsuche deine Kontakte.Dann heißt das äh lade mal mein Adressbuch bei Twitter hoch, wo es dann für achtzehn Monate gespeichert wird. Auch das war jetzt irgendwie nicht unbedingt so klar.Ähm da gibt's übrigens auch bei uns in den Links dannäh den Link dazu, wie man diese Daten bei Twitter auch wieder löschen kann. Äh Forsquare hat wohl auch nicht ausreichend gewarnt, wenn wenn man sein Adressbuch an sie geschickt hat und eine App namens Foodspotting, die ich aber nicht kenneProblem, was sich da einfach zeigte, war das eine die App-Store-Richtlinie von Apple nicht verlangt, äh dass man davor warnt, wenn man dieses Adressbuch absaugt.Und auf den Server schickt. Das wäre jetzt, weil unabhängig von diesen großen Apps, die daäh groß irgendwie das das Medieninteresse hatten. Ähm wäre das natürlich auch eine interessante Einnahmequelle bei gratis Apps, um irgendwie äh Spam-E-Mail-Adressen zu sammeln, ne. Machst du irgendwie die hundertste.Dein iPhone ist ein Bier, was du trinken kannst, App und sammelst einfach mal ein paar vernünftige, aktive E-Mail-Adressen, die du dann irgendwie im Bündel an Sperma verkaufen kannst oder soÄh das wäre jetzt aber das jetzt wirklich nur so meine mein theoretische Anwendungsfall ist nicht bekannt, dass das jemand tatsächlich gemacht hätteAber dieses ganze Thema ist dann im Twitter und alle betroffen waren, äh,schrieb dann irgendwie erstmal so einen Kongressabgeordneter, einen Brief an Tim Cook, den CEO von Apple und dann kam die äh,äh die Staatsanwältin und traf dann innerhalb weniger Tage eine Vereinbarung mit Apple, Google, Microsoft AIM, das ist sind die Blackberry Hersteller, Judith Packert und Amazon.Ähm dass sie also in Zukunft den Datenschutz bei ihren Mobile Apps stärken müssen und.Apple kündigte dann an, dass in der nächsten iOS-Version der Adressbuch Zugriff genauso geregelt sein soll wie der Zugriff auf die Locations.Kannst ja ähm bei bei einer aktuellen Eiweiß-Version sagen, welcher Dienst darf äh meine Location überhaupt erfahren und welcher nicht? Also.Unabhängig davon wofür sie nutzen will, kommt also ein Fenster wo dann steht hier.Was weiß ich, Twitter möchte wissen, wo du bist, darf Twitter das überhaupt erfahren auf Betriebssystemebene. Und das wollen sie jetzt auch für den Adressbuch Zugriff machen.
Tim Pritlove 0:21:49
Ja, das wird sich zeigen, ob das ähm solche Auswirkungen hat. Ich meine, die die ganze Geschichte war noch insofern äh interessant. Es gab ja früher schon auch Apps und ich bin mir jetzt gerade nicht mehr ganz so sicher, aber ich glaube, das war sogar WhatsApp.Ja, die halt irgendwie gefragt haben, ja, die sozusagen jetzt.In der aktuellen Sichtweise richtig getan haben, haben aber dafür quasi einen dicken Einlauf von ihren Usern bekommen, so nach dem Motto, oh Gott, was was tut ihr da? Ähm ja und danach.Fühlten sich wahrscheinlich auch einige äh ermutigt, da gar nicht erst groß äh das Maul aufzureißen, weil sie da quasi den Shitstorm ähm.
Linus Neumann 0:22:28
Lieber nicht haben wollen.
Tim Pritlove 0:22:31
Nicht haben wollten, ja? Und.Ich finde jetzt auch, dass diese, wenn man's auch beim schon mal in der letzten Sendung ausführlich diskutiert.Das Problem ist, ein Zugriff auf das Adressebuch ist halt aus vielen Gründen.Nachvollziehbar, ja?Das bedeutet ja nicht unbedingt, dass der Zugriff auf das Adressbuch durch das Programm auch automatisch bedeutet, dass die Daten übertragen werden irgendwohin. Ja, also es sind ja wirklich zwei vollständig unterschiedliche Dinge und in gewisser Hinsicht kann Appletechnisch dieses Ich übertrage, mal den Inhalt des Adressbuchs irgendwo hin, gar nicht verhindern. Also es ist.Technisch, also wenn man das wollen würde und wenn man darüber nachdenken würde, wie man das technisch verhindern kann, dann glaube ich nicht, dass da irgendwas brauchbares bei rauskommt. Die einzige Möglichkeit, das zu verhindernist in gewisser Hinsicht, dass die Programme eben dieses auch explizit sagen müssen gegenüber dem Upstor Review-Prozess.Und ähm ich bin ja jetzt habe da jetzt grad so eine kleine Erinnerungslücke, aber meiner Meinung nach war das sowieso schon drin.Das heißt, wenn du sowas tun wollen würdest, dann war's eh gezwungen, das Apple mitzuteilen, aber das haben sie wohl dann wiederum alle nicht getan oder Apple hat es nicht ausreichend überprüft oder sich nicht äh entsprechend drum gekümmert, da da eier ich jetzt grad ein wenigunabhängig davon bleibt natürlich das Problem.Ähm wie kann man da äh das wünschenswerte von dem weniger wünschenswerten Trend. Ja, das ist ein klassisches Datenschutz äh Dilemma.Natürlich möchte ich, dass das Programm äh die Daten in dem Adressbuch nutzt, um was weiß ich, Telefonnummern in Namen aufzulösen, damit es halt einfach,Ja, dass dass einfach das Benutzen einfacher ist.Möchte aber jetzt nicht, dass Daten abgegriffen werden und irgendwo gespeichert werden, ohne dass ich gefragt werde, vor allem welche, die überhaupt nicht relevant sind.Ich denke, die Programme haben sich da an der Stelle auch ähm viel zu einfach gemacht,Ist ja auch gar nicht unbedingt erforderlich, um äh dass alle Daten übertragen werden, um das zu bekommen, was sie äh da tatsächlich machen möchten, weil der Hintergrund ist natürlich bei diesen sozialen Netzwerken, die möchten natürlich,irgendwie es dir einfach machen oder es auch sich einfach machen. Das ist äh ja, dass das bleibt dann noch zu debattieren, wie man das dann letzten Endes siehtJa, aber ich habe ja so eine gewisse Erwartungshaltung. Angenommen, ich bin jetzt so ein aktiver, also mir geht's ja da genauso wie dir. Ich nutze das auch nicht so aktiv. Ich habe auch so einen äh Account bei Pars und für mich ist es wie bei den meisten sozialen Netzwerken, ich frage mich dann immer sowas.Mir das jetzt eigentlich wirklich jo, ja. Ich will jetzt nicht im dreißigsten Dienst auch wieder irgendwo sehen, wo die Leute sich gerade ein Brötchen gekauft haben und äh irgendwelche alten Züge fotografiert haben, aber das sei ja jetzt äh jedem unbenommen.Er möchte also gerne,mir ein funktionierendes soziales Netzwerk vorschlagen, was im Idealfall eben auf meinem bisherigen sozialen Netzwerk basiert. Und da bietet sich natürlich das Adressbuch an, auch wenn es nicht bedeutet, dass jeder, der da drin ist, äh automatisch mein Freund ist oder so.Ich habe auch Leute explizit deshalb im Adressbuch, weil sie eben nicht meine Freunde sind.
Linus Neumann 0:25:46
Sie nicht deine Freunde sind.
Tim Pritlove 0:25:47
Irgendwie Telefonnummern, äh E-Mail-Adressen entsprechend auch äh erkenne und sofort weiß, wer dahinter steckt, um dann mein Verhalten entsprechend anzupassen. Das ist schon mal das.
Linus Neumann 0:25:57
Die Leute, die unter Achtung im Telefonbuch gespeichert sind, damit groß im Display steht, Achtung, Arschloch ruft an, nicht dran gehen. Oder äh wie muss ich mir das vorstellen? Also da gibt der Tim keine Aussagen, keine äh keine Auskünfte zu.
Tim Pritlove 0:26:10
Was auch immer. Ich meine, äh das hat jeder äh es gibt ja auch so Sachen, es gibt halt strukturierte und unstrukturierte Informationen. Ja, es gibt so äh die E-Mail-Adresse, die Telefonnummer, da ist halt irgendwie ganz klar, wie die Zuordnung ist. Aber es gibt ja auch Notizenin so einem Adressbuch mit drin stehen, die es einfach mal ja mit den Paars so überhaupt gar nichts anfangen kann. Ich weiß jetzt nicht, ob die das.Übertragen haben, ja? Ähm weiß auch gar nicht, ob's da irgendwie eine klare Aussage dazu gibt, was sie jetzt eigentlich genommen haben oder nicht.Weil, was brauchen sie denn schon groß? Sie brauchenvielleicht eigentlich nur, na ja, Telefonnummern könnten ihnen dabei helfen, das zuzuordnen, E-Mail-Adressen sind immer ein äh interessanter Bereich, weil die ja meistens auch angegeben werden. Der Name spielt natürlich eine Rolle. Am Ende gibt es eben,Keine klare Zuordnung, weil was weiß ich, Michael Müller äh kann in jedem Netzwerk eine andere E-Mail-Adresse verwenden, äh gibt nicht unbedingt deine Telefonnummer an, ja? Äh das mag helfen, es mag nicht helfenAber die eigentliche Frage ist haltist es denn überhaupt erforderlich sowas zu übertragen? Weil man kann ja hier auch mit arbeiten ja und die dann in entsprechend übertragen und das vergleichen. Irgendjemand hat dann diesen Vorschlag gemacht und dann meinte dann auch jemand von Paar so och, ist ja mal eine tolle Idee und so. Da denken wir mal drüber nach. Weißt du, Leute.
Linus Neumann 0:27:26
Also es gibt ja, es gibt ja äh zwei zwei Probleme hier. Einmal ähm du hast jetzt sehr viel von dir selber gesprochen.Ähm.Wenn wir jetzt mal uns überlegen, dass du meine Telefonnummer an paff gegeben hast, weil ich weiß, ich bin in deinem Adressbuch. Ähm da ist natürlich dann dieser dieser Aspekt, der nämlich auch schon bei dem Freundefinder von Facebookdamals das große Thema war, als Facebook nämlich auch seine Nutzer irgendwie sagte, er ja und jetzt gib doch mal noch ganz schnell hier deinGmail-Passwort ein, dann können wir mal eben deine Freunde einladen und die haben dann die das Adressb,was da bei Google gespeichert ist, abgesaugt und sonst was. Äh also das Problem dabei ist ja, dass das quasi jemand, der keinerlei Beziehungen zu diesemAnbieter hat, der vielleicht noch nicht einmal weiß, dass es ihn gibtäh bei dem in der Datenbank landet. Und äh bei mir war es dann zum Beispiel so, ich war, wie gesagt, nie bei Facebook und habe dann immer,ähm diese E-Mails bekommen irgendwie was weiß ich, Person, X, Y ist jetzt bei Facebook ähm,und du bist ja mit der befreundet, guck doch mal ob du nicht auch zu Facebook kommen willst und übrigens hier sind noch ein paar andere Leute die,kennst du bestimmt auch und die sind auch bei Facebook und da war dann so 'ne Liste von zwanzig Leuten die kannte ich alle.Die haben haben im Zweifelsfall äh auch meine meine Adresse da hochgeladen oder was auch immer. Das heißt, nicht nur hatte Facebook in dem Fall meineE-Mail-Adresse und meinen Namen, sondern die wussten auch schon mit wem ich bekannt beziehungsweise befreundet bin. Und das ist das,ist ja dann die große datenschutzrechtliche Auseinandersetzung wo dann,wo man dann sagen kann, ja, also die bauen offensichtlich ein Profil über mich, obwohl ichnoch nie irgendeine Datenschutzvereinbarung, bei denen unterschrieben habe oder sonst was. Und da muss man natürlich irgendwie eine Möglichkeit des Umgangs mit finden. Es gibt dann, sage ich mal, einige, die sagen, ja, ähm.Ich glaube, das bei Niko Loma hat dich das letzte Mal gelesen. Er hat da teilweise relativ einfache,Argumentationen zu der dann sagt, ja diese Dienste bescheren mir so viele Besucher auf meinem Blog, dann kann ich ruhig die alle denen alle Daten liefern von meinen Leuten oder was auch immer. ÄhmDie andere Möglichkeit ist zu sagen, okay, dann versuchen wir abzuwägen, wie viele Daten brauchen die oder welche Daten brauchen die tatsächlichalso jetzt bei diesem Past zum Beispiel, dann sollen die halt nur nach der Mobilfunknummer gehen. Ja gut, also gucken die in dem Visitenkarteneintrag nach ähm.Mobile Rufnummer und ich weiß nicht, wie du dein Adressbuch schlägst, aber ich weiß, dass die meisten irgendwie nicht darauf achten, ob die Nummer, die sie da jetzt einspeichern, auch korrekt unterals iPhone, Mobile oder privat oder geschäftlich getagt ist, sondern die Nummer kommt einfach da rein, dass die Telefonnummer,Also das heißt, an diesen Meter Informationen kann man sich dann da schwer orientieren, wenn man sagt, man möchte einschränken. Notizen,Klar ist ein Feld, was was die jetzt echt nicht zu interessieren hätte. Aber allein, wenn man nur mal sagt, die sollen nur mal gucken, welche Telefonnummern richten sich irgendwie nach der Telefonnummer wie WhatsApp zum Beispiel?Ja welche sollen die denn dann nehmen? Also bei mir ähmein eigener Visitenkarteneintrag in meinem iPhone, beinhaltet vier, fünf Telefonnummern und unter denen ich erreichbar bin, weil woher weiß also da geht's ja schon los. Und wenn ich jetzt dann irgendwo hochgeladen werde.Woher soll dann WhatsApp wissen, ähm bei bei Themen nehme ich die Telefonnummer und nicht die. Also schicken sie alle, klar.
Tim Pritlove 0:30:56
Ja, es ist äh ganz viele Fragestellungen äh stellen sich da, ne. Was ich vorhin noch ähangedeutet hatten, nicht ganz zu Ende äh geführt habe. Das spielt ja hier auch noch mit rein. Also es sind ja nicht nur die Telefonnummern. Was ist mit den anderen Sachen, ja? Was jetzt diese Auflagen an Apple und die anderen äh Hersteller betrifft, ist heißt Adressbuch Zugriff, Zugriff auf allesJa? Oder kann ich sagen, hier Notizen zum Beispiel kriegt einfach generell einfachkeiner, ja, das steht nur, wenn da das Adressbuchprogramm und wenn ein Programm kommt, was sagt, okay, ich mache dir das Verwalten des Adressbuchs einfach, ja. Ich zeige dir hier äh diese Inhalte. Okay, dann kann ich sagender darf auch das und das haben, aber die anderen dürfen eben nur ein haben. Das wäre sagen wir mal zumindest so ein ganz grober Ansatz. Macht natürlich dann aber auch wiederum,das Zuweisen von Zugriffsrechten et cetera unter Umständen zu einem Alptraum, womit die Leute sich eben auch nicht rumschlagen wollen,andere Sachen, die mir gerade noch eingefallen ist, mit deinem Beispiel mit ich sende ja auch die Daten anderer Leute in dem Moment, müsste man sich nicht vielleicht auch fragen, ob es nicht nur eine Datenschutzfrage ist für.Betriebssystemanbieter unserer Party-Apps. Ist es nicht sogar so, dass man darüber nachdenken könnte, dass es mir verboten sein könnte, diese Daten überhaupt,zu liefern, ja? Stellt sich hier die Datenschutzfrage nicht genau in der anderen Richtung, dass ich das gar nicht darf.
Linus Neumann 0:32:20
Ja, kommt drauf an, wie du an die Telefonnummer gekommen bist.Ich habe auch ein paar Telefonnummern, die habe ich illegal.
Tim Pritlove 0:32:26
Deine Telefonnummer, einer einem anderen Betriebssystem, einem Dienstleister, einer Cloud, was auch immer, äh zu übermitteln, ja. Kommt nicht da jetzt nicht für äh in in Knast. Müsste man nicht irgendwie alle,Facebook präventiv alle einsperren, weil sie mal äh auf Freigabe geklickt haben.
Linus Neumann 0:32:43
Diese ganzen Nummern, die wir von den Leuten bekommen, die die eindeutig maschinell verarbeiten, ne?
Tim Pritlove 0:32:49
Ja.
Linus Neumann 0:32:52
Und ein Dritte geben.
Tim Pritlove 0:32:53
Genau, also es ist.
Linus Neumann 0:32:55
Oh, oh, oh, oh, oh.
Tim Pritlove 0:32:56
Alles, alles nicht schön.
Linus Neumann 0:32:59
Was ich an diesem, an diesem Ablauf, den wir da jetzt gerade so besprochen haben, sehr spannend fand, ist, dass ähm.Wie das also sage ich mal, diese Datenschutzfrage in den USA so schnell so hochgekocht und so schnell mit einem äh mit einem bisschen ähm ja.Mit ein bisschen Schlangenöl von höchster Ebene dann versehen wurde, ne? Also sofort irgendwie da und sofort alle äh Firmen an den Tisch und das abgesprochen. Könnte man natürlich auch über.Äh irgendwie Theo sich vorstellen, dass das damit zu tun hat, dass es da viel weniger äh das Interesse der Staatsanwaltschaft war, sondern vielmehr das Interesse der Firmen sich auch da möglichst schnell ein spannendes Siegel zu holen und in dem Fall eben eineeine eine Roundtable mit mit dem mit dem mit der Staatsanwaltschaftund eine Vereinbarung und eine Selbstverpflichtung innerhalb kürzester Zeit herzuführen, bevor da die Debatte weitergeführt.
Tim Pritlove 0:34:01
Auf jeden Fall. Also das da finde ich auch mehrere Punkte interessant. Einmal was du sagst. Die Firmen haben selber ein Interesse dadran, ja? Ist ja auch so äh Apple und andere haben sich ja auch schon zusammengetan und äh möchten gerne,Hätten eigentlich gerne mehr Privatsphärenauflagen für ihre Cloud-Dienste? Weil sie natürlich ein Problem darin sehendass äh die allgemeine Wahrnehmung, die wahrscheinlich auch absolut berechtigt ist, äh da ist so, A, wenn ich jetzt was in der Cloud abspeichere, dann kann die CIA, FBI, wer auch immer da jederzeit mal vorbeikommen, keinem muss was gesagt werden, wie wir das bei Twitter und WikiLeaks äh Daten schon hatten, wo es mal ausnahmsweise mal sichtbar gewesen istdie sehen einfach die Felle davonschwimmen,Auf der einen Seite, der Trend geht zur Cloud, alle Leute wollen das, weil es ja so schön einfach ist, weil man eben Dinge da auf einmal tun kann, die einen immer äh genervt haben, dass sie vorher nicht da waren, nicht wahr? Synchronisation von Daten, das ist ja auch etwas, was man gerne hätteja? Nur, dass die Abwägung in dem Moment immer im Raum steht, so, oh Gott, wenn ich das jetzt hier mache und alles liegt auf iCloud, äh dann dann liege ich einfach nacktäh äh im im Internet und äh alles läuft gegen mich, ja?
Linus Neumann 0:35:07
Muss nur noch einer herausfinden, wie meine Katze heißt und der hat mich in der Hand.
Tim Pritlove 0:35:10
Na ja, es ist es ist halt sehr leicht möglich und das fangen die Leute an, an zu begreifen und interessanterweise eben auchauf einmal in den USA, wo wir ja noch vor gar nicht so langer Zeit das Gefühl hatten, diesind nicht in der Lage, das Wort Datenschutz auch nur zu buchstabieren. Ja, das, das, das, das, die würden nicht auch nur im Traum auf die Idee kommen. Und äh jetzt auf einmalGibt's so ein kleines Skandalchen und schwuppdiwupp sind irgendwie alle an einem Tisch und äh die Interessen sind auf einmal ganz anders verteilt. Die Politik entdecktThema. Die äh großen Anbieter äh wollen auf einmal äh gerne sogar auch ein bisschen reguliert werden, je nachdem wie ihr äh Businessmodell ist, ja? Facebook vielleicht eher nicht so sehr, weil,sie leben auch von diesen Daten ein Stück weit. Apple.Würde sich, glaube ich, da eher regulieren lassen wollen, weil ihr Businessmodell ist ist ein anderes. Sie verkaufen äh Geräte und sie verkaufen eben mit diese Dienstleistung und möchten gernedass alle Leute den Eindruck haben, also mindestens den Eindruck, vielleicht sogar auch die Gewissheit haben,äh in gewisser Hinsicht für sie mit rechten Dingen zugeht. Also die Sache kommt auf jeden Fall enorm in Bewegung.
Linus Neumann 0:36:19
Bin ich sehr gespannt. Wir bleiben beim Datenschutz.
Tim Pritlove 0:36:24
Bleiben wir das.
Linus Neumann 0:36:27
Ja, nämlich beim Bericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit,über, wo man hier den ganzen über den Staatstrojaner, ja, den gesamten Bericht des Bundesdatenschutzbeauftragten über Maßnahmen derQuellen, Telekommunikationsüberwachung bei den Sicherheitsbehörden des Bundes. So war glaube ich der Gesamtttitel. Äh und zwar hat der Peter Scharbis Ende Januar wohl an einem Datenschutzbericht zum Staatstrojaner gewirkt.Und den dann abgeschlossen und der ist jetzt irgendwie aufgetaucht. Ähm obwohl er eigentlich als Verschlusssache gekennzeichnet war und äh da kommen so allerlei interessante,Funde zu Tage, nämlich dass das Bundeskriminalamt und äh das Zeugkriminalamt ebenfalls äh Kunden bei Digitals sind ähm für das BKA existiert da einen Rahmenvertrag, digitals, wie gesagt, die,Softwareschmiede, die den Staatstrojaner bereitgestellt hat.Äh es hatte keine der Bundesbehörden Zugang zum zum Quellcode dieses, die dieses Programmes. Ähm wir erinnern's uns an diesen Skandal um den Staatstrianer, den der CCC damals dann entdeckt hatte. Äh das BKA hat sich,darüber hinaus dann noch geweigert, äh überhaupt dem Bundesdatenschutzbeauftragten auch nur den Binärcode äh zur Einsicht zu überlassen. Ähm.Teilweise haben sie dann auch direkt das ganze Ausspiel spionieren komplett an Digitask ausgelagert. Das heißt, ähm.Die vollständige Ermittlung wurde als Auftrag an eine private Firma vergeben. Das würde ich mal als nochmal mittelschweren Skandal obendrauf bezeichnen.Und dann hat er auch irgendwie gefunden, dass in zumindest einem Fall äh Liebesbeteuerung und Selbstbefriedigungshandlungen dokumentiert wurdenalso genau dieser Teil, der bei solchen Abhörmaßnahmen äh wo dann dieMikrofone ausgeschaltet werden müssen oder die Ermittler wenigstens so schlau sein müssen, wenn sie Mikrofone schon nicht ausschalten, dann wenigstens nicht noch mitzuschreiben.
Tim Pritlove 0:38:41
Handelt es sich dabei ja nicht um private Liebesbeteuerungen oder ging's nicht um Telefonsex?
Linus Neumann 0:38:47
Also äh Liebesbeteuerung und Selbstbefriedigungshandlung war der offizielle Verlautbarung. Ich denke, dass das wahrscheinlich äh Telefonsex ist, wenn man sagt.Ich liebe dich und sich dabei selbst befriedigt so ungefähr stelle ich mir den Telefonsex vor.
Tim Pritlove 0:39:03
Telefonsex, wo man sich Liebe, Liebesbetreuung rüberschickt, ist mir was Neues.
Linus Neumann 0:39:07
Ja, vielleicht, vielleicht haben die sich auch gegenseitig beschimpft.
Tim Pritlove 0:39:12
Äh okay, was der Geier ist heute schon als Liebesbetäubung, gilt.
Linus Neumann 0:39:17
Und genau um sowas zu vermeiden, damit nämlich nicht zwei zwei Vögel, wie wir beide uns dann darüber Gedanken machen. Äh soll ja, soll ja eigentlich sowas genau nicht geschehen, dass sowas dann mit aufgezeichnet wird,Digitas wird aber wohl weiter beauftragt.Und dann ein ein interessantes Detail war, dass ja der AES Schlüssel, also der Verschlüsselungsschlüssel, der beim Staatstrojaner zum Einsatz kommt, eben bei allen Versionen und offensichtlich auch bei allenBetroffenen der gleiche ist.Und ähm das war ja einer der großen Kritikpunkte des CCC, weil dadurch, dass der dann eben auch äh veröffentlicht war, es äh oder der extrahiert werden konnte, es eben sehr einfach möglich war, mit,jetzt auch,anderen von dem Staatstrianer befallenen Rechnern zu kommunizieren. Sie hatten ja dann dieses Opft ist oder was dieses Tool gebastelt, wo das dann, wo man dann auch tatsächlich andere Staatstrojaner befallene Rechner eben äh,kontrollieren konnte oder beziehungsweise überwachen konnte. Und äh jetzt wäre natürlich das Schöne wäre natürlich gewesen, wenn digitales jetzt mal hingegangen wäre und dafür gesorgt hätte, dass dieser Schlüssel,sich ändert. Und zwar nicht nur von Softwareversion zu Softwareversion, sondern auch von betroffenem Rechen,zu betroffenem Rechner. Äh jetzt hatte dann der äh Bundesdatenschutzbeauftragte darum gebeten, doch mal das BKA darum gebeten, doch mal zu prüfenäh ob die wie dieser Schlüssel denn da lautet und dazu sah sich das BKA nicht in der Lage. Der Bundesdatenschutzbeauftragte.Allerdings dann schon. Fand ich ganz spannend.
Tim Pritlove 0:40:59
Mhm. Ja, ich äh bin immer wieder ein bisschen verwirrt. Ähm.Ob der Bezeichnung dieses äh äh Trojaners, ja, also am Anfang war ja so der Bundestrojaner noch eher so eine nebulöse äh Verdächtigung, ja, dass er den eingesetzt werden könnte, bis er den dann mal wirklich gefunden wurde, dann hathatte man ihn dann endlich mal an der Angel, dann hieß er aber dann Staatstrojaner.Nicht ganz so sicher was die Motivation dahinter war, ihn so zu nennen, aber das erschien mir so, dass man zunächst nur den Verdacht hatte, dass er auf Landesebene, also vom gesamten Staat so in der Summe eingesetzt wird. Jetztim Rahmen dieses Berichtes kamen aber doch glaube ich auch noch mit raus, dass er sehr wohl auch auf Bundesebene zum Einsatz kam.
Linus Neumann 0:41:44
Ja, Bundeskriminalamt, ne?
Tim Pritlove 0:41:46
Genau. Und deshalb will doch wieder ein Bundestrojaner.
Linus Neumann 0:41:49
Ja also es ist äh also was da was da was da los.
Tim Pritlove 0:41:57
Läuft, man kann nur noch seufzen, meinst du?
Linus Neumann 0:41:59
Man kann wirklich nur noch seufzen. Also ähm das jetzt nun mal also dieser Bundesdatenschutzbericht ist in in diesemZusammenhang sicherlich sehr interessant. Es gab dann auch äh eine äh interessante Einschätzung des CCC äh aus dem jetzt auch die meisten Punkte, die ich jetzt gerade, über die ich gerade so referiert habe, äh zitiert waren.Ähm es hat da wirklich relativ komisches Ausmaß, äh was da, was da irgendwie gerade.Passiert mit diesem Staatstrianer. Und damit kommen wir ja eigentlich auch direkt zu unserer nächsten Meldung.Tim drückt den Themenknopf.
Tim Pritlove 0:42:40
Ja, wir haben ja hier alles äh auch hier wird ordentlich indiziert.
Linus Neumann 0:42:44
Ja, der denn äh plötzlich tauchte der Bericht des Parlamentarischen Kontrollgremiums auf, beziehungsweisezwei Berichte des parlamentarischen Kontrollgremiums und die haben sich damit auseinandergesetzt, was im Jahr zweitausendzehn an E-Mails und Datenverbindungen überprüft wurde,Und da stand die interessante Zahl äh ich weiß nur, es ist siebenunddreißig Millionen, den Rest der Stellen, habe ich mir nicht gemerkt. Hast du die, hast du die Zahl noch im Kopf.
Tim Pritlove 0:43:15
Nö, aber ich glaube, die ist auch äh eher irrelevant.
Linus Neumann 0:43:18
Siebenunddreißig Millionen und ein paar Zerquetschte. Ähm.E-Mails und Datenverbindungen wurden überprüft und da hat also dann haben diese Behörden offensichtlich eine Liste von sechzehntausendvierhundert Begriffen, die als Anhaltspunkte dienen.Das sind dann offensichtlich also der Scherz bei Twitter war dann natürlich, dass der Begriff wahrscheinlich Bombe und Terror ist.Und deswegen jetzt jeder sich Bombe und Terror in seine E-Mail-Signatur schreiben soll, um die zu verwirren, stellt sich aber raus, braucht man gar nicht, weil das größte Problem, was sie mit ihrer E-Mail Überwachung haben, ist äh Spam.Weil ähm also das Hauptproblem ist Spam, weil sie offensichtlich erstens nicht fit genug sind, Spam ordentlich auszusortieren.Und äh zweitens, weil im Spam dann eben auch offensichtlich häufiger Begriffe fallen, die äh ein, einen von ihren sechzehntausendvierhundert äh,Begriffe umfassenden Liste entspringen. Ähm.
Tim Pritlove 0:44:25
Ich hoffe, dass Sexpillen jetzt nicht auch zum Bedrohungsszenario dazugehören, weil das könnte dann die große.
Linus Neumann 0:44:29
Auch.
Tim Pritlove 0:44:31
Ja, ich kriege so alles Mögliche.Was mich jetzt äh, ich muss zugeben, ich habe da den Ursprungsbericht nicht äh gesehen. Du sprichst hier von siebenunddreißig Millionen E-Mails und Datenverbindungen. Ist das jetzt und oder Datenverbindungen oder äh sowohl das eine ist auch das andere und in der Summe sind es siebenunddreißig oder jeweils siebenunddreißig und was genau heißt Datenverbindung? Wo wurden diese E-Mailsabgegriffen? Wo wurden diese Datenverbindungen abgegriffen.
Linus Neumann 0:44:56
Ja und das äh da klicke ich jetzt mal hier nochmal auf diesen Berichtähm in wirklich, also es ist im Bericht, wie gesagt, vom parlamentarischen Kontrollgremium müsste man vielleicht nochmal ähm kurz erklären, was das ist. Das parlamentarische Kontrollgrimm ist also so ein Unterausschuss des Bundestages.Da sind alle Parteien drin vertreten. Ähm.Wer jetzt im Netz politischen oder grundsätzlich in dem Bereich vielleicht ein bisschen bekannter ist, äh ist wahrscheinlich der ähm,Herr Altmaier ist da drin, der Peter Altmaier, aber auch der Herr Uhl und äh dann noch der Christian Ströbele,Ähm unter die sollen also quasi, die sind dafür gedacht, die ähm die Geheimdienste so ein bisschen zu,überwachen. Also sollen die Geheimdienste gehen, also quasi zum parlamentarischen Kontrollgremium und erzählen ihnen ein bisschen was und die sollen dafür sorgen, dass bei den Geheimdiensten irgendwie alles schön nach äh nach rechten Dingen zugeht.
Tim Pritlove 0:45:59
Wem wir uns der Begriff parlamentarisches Kontrollgremium irgendwie so ein bisschen unbekannt vorkommt, der mag sich vielleicht an die alte Bezeichnung noch erinnern, denn es ist ja früher mal parlamentarische Kontrollkommission, die dann unglücklicherweise mit,abgekürzt wurde. Das fand man dann irgendwann nicht mehr ganz so angemessen. Und ähdaher diese Umbenennung veranlasst und ähm jaich glaube zweitausendneun hat man das dann irgendwie äh äh mal geändert,übrigens auch noch erwähnenswert in dieser Mitgliederliste, die ist ja gar nicht so lang, ja? Also es sind so die üblichen Verdächtigen, Parteien halt mit drin, äh Wolfgang Neskovic, der auch eher als deutlicher äh Kritiker bekannt ist.Neben Ströbele äh ist da halt auch noch mit drin. Ja.
Linus Neumann 0:46:49
Und genau und den die was sie also jetzt wenn man sich diesen Bericht anschaut das sind hier grade mal der umfasst sieben Seiten und die erste ist die Inhaltsangabe ja? Und die letzte ist wahrscheinlich nur die letzte ist leer.Also ähm ein relativ.Also insgesamt sechs Seiten. So und da steht dann irgendwie drin, Atmung, um Art und Umfang, ja? Und dann steht da, ja, äh, ist nur berechtigt, wenn man irgendwie Terror und sonst was verfolgt. Und, äh,Dann steht da ähm allgemein Schätzungen zufolge liegt der Spamanteil im internationalen E-Mail-Aufkommen bei neunzig Prozent. Aber so genau ähm,eine genaue Aufschlüsselung, wie das jetzt technisch stattgefunden hat, die geben sie nicht, was sie wohl geben, äh ist ein bisschen, äh sagen sie also, es gibt,zehntausend, nee, zehn Millionen Telekommunikationsverkehre. Davon waren.Äh einige wenige tausend, weniger aus dem Bereich der E-Mail-Erfassung. Und ähm wie sie aber jetzt an die Daten gekommen sind.Ähm das wird da gar nicht großartig ausgeführt.
Tim Pritlove 0:48:03
Aber das ist ja jetzt auch nicht, also es wird jetzt nicht sagen, es ist nicht schwierig, da ranzukommen, aber man muss schon mal eigentlich müsste schon mal genau wissen,worum es sich jetzt hier konkret handelt, also wo kommen die jetzt her, weil E-Mail ist ja nicht unbedingt im eigentlichen Sinne ein zentraler Dienst, sondern da wirdmehr oder weniger direkt verschickt, also wenn ich dir von meinen MailserverWenn ich dir eine Mail schicke und wir haben beide unsere eigenen Mailserver bei irgendeinem Provider, dann geht diese Melde mehr oder weniger direkt. Eskann auch mal Umleitungen geben, bei nicht verfügbarkeit, aber es ist jetzt nicht so, dass man da so einen zentralen E-Mail-Server hat, wo Bundesrepublik Deutschland draufsteht, mit einem großen Schnorcherhahn, äh äh wo sie dann mal alle mit zuschalten können, sondern ähm man müsste dann schonBei besonders bei den üblichen Verdächtigen etwas größeren Aufwand treiben, nicht selten sind diese äh Übertragungsverbindungen auch äh verschlüsseltich sage mal jetzt nicht selten, weil es nicht unbedingt die Mehrheit und der Normalfall ist, aber äh zunehmendem Maße und so kann ich eigentlich nur den Verdacht äußern, dass man jetzt hier vielleicht dann doch eherBei den großen Providern mal äh abgegriffen hat, frage ich mich auch, auf welcherBasis funktioniert das hier, also alle Leute, die jetzt zu Web DE gehen, et cetera, also besonders bei zu Deutschen Providern, denke ich, sind da.Eher äh gefährdet, weil da hat man nun mal so einen Ort, wo gleich ganz viele sind und wenn man da eben mit einer äh mit einem Paragrafen gefüllten Dokument an die Tür klopft, dann ist die Wahrscheinlichkeit schon relativ großdass dort äh Daten auch weitergereicht werden, während das eben jetzt so im Individualverkehr nicht so einfach ist.
Linus Neumann 0:49:44
Ja. Also da da gibt's sicherlich Unterschiede und wahrscheinlich ist äh das äh,Das Philosophieren darüber äh auch gar nicht äh ungewünscht, dass sie nämlich natürlich jetzt hier keine konkreten Angaben machen. Also hier ist ganz viel mitParagraphen und wann darf man das überhaupt und in welchen Zahlen? Und dann kommen am Ende ein paar Zahlen, aber es es steht wirklich nicht dabei, wie sie das gemacht haben, ja? Und die natürlich liegt es, also nicht im Detail. Natürlich liegt es nahe,äh zu vermuten, dass sie äh einfach Zugriffsmöglichkeiten bei großen Providern haben.
Tim Pritlove 0:50:20
Ja, vor allem die Zahlen, die relativieren sich auch schnell wieder, wenn man mal sieht, was sie da so rausgefiltert haben, ne, also hier ist die Rede von hundertachtzig der erfassten Telekommunikationsverkehre wurden schließlich als nachrichtendienstlich relevant eingestuft. Hierbei handelt es sich um zwölf,zwölf E-Mail, vierundneunzig Fax und vierundsiebzig Sprachverkehre.
Linus Neumann 0:50:43
Genau, Fax und so zählt dann auch.Können sie natürlich ein bisschen einfacher überwachen. Das ist ja ganz interessant, weil das also diese äh hundert, knapp hundertachtzig oder was das waren, das ist also eine relative Häufigkeit von sieben Komma zwei Mal zehn hoch minus sechsJa also äh irgendwie null Komma null null null sieben zwei Prozent. Ähm.Das heißt, man könnte jetzt natürlich sagen, ähm ein bisschen beknackte Maßnahme. Wenn sie, dann kommt aber natürlich dazu, dieses mit dem äh mit dem Spam, ne, wenn sieda wenn man jetzt berücksichtigt, dass irgendwie neunzig Prozent ohnehin Spam waren, dann äh könnte man sich diese Zahlen ein bisschen schöner rechnen, ja? Also das das diese ähm,dass dieses Erfassen irgendwie interessanter wäre. Andererseits, wenn sie Spam miterfassen,dann schnorcheln sie ja offensichtlich nicht am SMTP Server, sondern am E-Mail-Eingang.Sonst würden sie, ich meine.Nee, SMTP ist senden und äh iMap oder POP drei ist der Eingang. Also da, wo der sie schnorcheln, das heißt, sie sie lesen.
Tim Pritlove 0:51:55
Eingang ist SMTP, also man sendet dahin, man sendet in den Eingang und äh was du meinst, ist die die Mailbox, nachdem die wenn der wenn der wenn der User seine Mail dann die eingegangene Mail holt, dass,Würde ich jetzt aber nicht als den Eingang, sondern eher schon als das Vorliegende.
Linus Neumann 0:52:12
Ah okay, also was ich meine ist, sie lesen was ich was ich meine ist sie lesen offensichtlich nicht was jemand für E-Mails schickt, sondern sie lesen was jemand für E-Mails bekommt.Weil wenn ein ein Spammer des Weges daherkommt und irgendwie durch die Welt spamt.Na ja, okay, es sei denn, es ist jetzt ein Wort Netz. Okay, also diese.
Tim Pritlove 0:52:33
Drehen uns da, glaube ich, sehr im, im Kreis. Also je nachdem äh äh als als erstes klingen diese siebenunddreißig Millionen Verkehreviel, ja, jetzt ist es ein bisschen unklar, wenn man halt wenn man sagt, okay, das ist aber jetzt alles und da gibt's Spam wieder von runter, dann sind die Zahlen, die dabei übrig bleiben, im Vergleich zu der Real versendeten E-Mail ist das irgendwie auch schon wieder nichts. Daraus destillieren sie sich jetzt hier irgendwie zwölf gefährliche E-Mails zusammen. Man kann sich nun wirklich fragen,was da eigentlich abgeht.
Linus Neumann 0:53:02
Ähm nur als ans als Hinweis, dass es also zweitausendzehn, ne? Also es äh seitdem sind schon wieder ähm anderthalb Jahre vergangen und im Vergleich zu zweitausendneun ist das schon mal ein mehr als eine Verfünffachung.
Tim Pritlove 0:53:17
Hm, na ja, wahrscheinlich hat sich der E-Mail-Verkehr auch verfünffacht.
Linus Neumann 0:53:22
Zwischen zweitausendneun und zweitausendzehn.
Tim Pritlove 0:53:24
Na ja, also auf jeden Fall dürfte er nicht geringer geworden sein.
Linus Neumann 0:53:27
Geringer geworden ist er sicherlich nicht. Was sie weiterhin zum Einsatz gebracht haben, das geht dann aus dem zweiten Bericht hervor ähm sind Insi-Catcher. Ähm,sind, man könnte es jetzt kurz fassen als Men in the Mittelangriffe auf Mobiltelefone, das sind also Geräte, die der der tatsächlichen Funkzelle meines Providers gegenüber.Sich so verhalten, als wären sie mein Telefon.
Tim Pritlove 0:53:55
Also ein mobiler Schnorchel für Mobilfunk, um es mal so auszudrücken. Also nichts, was jetzt irgendwie zentral bei irgendwelchen Providern installiert wird, sondern wo man mal so auf der Straße sich zwischenschalten kann. Mhm.
Linus Neumann 0:54:07
Kann man sich mal auf der Straße zwischenschalten. Die tun also den Provider der Provider Antenne gegenüber so, als wären sie mein Telefon und meinem Telefon gegenüber so, als wären sie der Provider und äh zwingen mich dann offen Verschlüsselungsverfahren oder kein Verschlüsselungsverfahren, sodass sie irgendwie mitschneiden können.Ähm die kamen.Zwischen zweitausendzwei und zweitausendzehn insgesamt siebenundneunzig Mal und äh zweitausendzehn sechzehn Mal zum Einsatz.Fand ich jetzt auch mal ganz äh interessant. Die setzt der Verfassungsschutz ein ähm.Keine Ahnung, wen sie damit überwacht haben, auf jeden Fall offensichtlich nicht den äh Nationalsozialistischen Untergrund, aber ähm.Kommen auch zum Einsatz. Äh fand ich immer so eine fand ich immer so eine interessante Sache ähm im See Catchers,ja, ist irgendwie so eine, man man denkt eigentlich nicht, dass staatliche Behörden äh staatliche, vernünftige, sage ich mal, ähirgendwie etablierte Behörden solche Geräte tatsächlich nutzen müssen, weil sie eben ja auch einfach bei den Providern anfragen könnten. Äh insofern,wird so was eigentlich eher in, sage ich mal, in Shady-Bereichen genutzt oder es wird vermutet, dass vielleicht im im Bereich der,Botschaften in Berlin, vielleicht der ein oder andere im Seecatcher stehen könnte oder so. Das sind aber dann eher so Verschwörungstheorie. Nur das wäre eben so ein, so ein Anwendungsfall, wo man mal einen nutzen würde.Wenn ich jetzt davon ausgehen der Bundesrepublik Deutschland, wenn nicht natürlich hat da, bietet da jeder Provider die Möglichkeit, ja wir hatten das ja besprochen mit den stillen SMS und mit den.Den Gesprächsverbindungen, die man sich da im Zweifelsfall einfach abholen kann. Das heißt, ich brauche eigentlich nicht unbedingt einen.
Tim Pritlove 0:55:50
Das ist im eigentlichen Sinne geheimdienstliche Aktivität, ja, was ich äh hinter den Kulissen des Gesetzes abspielt und was sich wahrscheinlich deswegen auch weitgehend der Kontrolle.
Linus Neumann 0:56:01
Brauche ich dann, wenn ich keinen äh Richter äh Beschluss habe oder haben kann, weil ich nämlich irgendwie ja.
Tim Pritlove 0:56:09
Oder haben will.
Linus Neumann 0:56:11
Oder haben will, genommen. Ja, komme also auch zum Einsatz. Gibt es ein interessantes Projekt, was beim,ähm Chaos Communication Kongress vorgestellt wurde, nämlich den Catcher Ketchup, ein,im Sequetcher Detector für OSMO Kombi, äh den ich hier an der Stelle mal empfehlen wollte, ist ein ganz interessantes Softwareprojekt, ähm wo ich aber auch als Disclaimer sagen muss, dass derjenige, der das entwickelt hat, ein Arbeitskollege von mir ist.
Tim Pritlove 0:56:42
Gut, haben wir das Thema durch. Wir müssen, glaube.
Linus Neumann 0:56:47
Ja in die Links, in die Linksammlung habe ich natürlich dann auch noch die klassischen, ja, wie verschlüsselt man seine E-Mails, wie verschlüsselt man seine Messages? Äh,links gemacht, so dass wer jetzt also weiter äh über Bomben und sowas schreiben möchte äh oder irgendwie mal gucken möchte,sich darüber Gedanken macht, dass er sich halt einfach mal informieren kann, wie man seine E-Mails verschlüsselt. Wie es nämlich wahrscheinlich jeder andere Terrorist auf dieser Welt auch machtniemals von diesem Quatsch irgendwann jemals äh betroffen wird. Wobei ich sagen muss, äh bevor ich jetzt hier wie diese Terrorismuskeule irgendwie noch äh,betone, äh es ging hauptsächlich um Waffenhandel, also dreizehntausend dieser,sechzehn Komma viertausend Begriffe betreffenden Waffenhandel und ähm fünfundzwanzig,Millionen der siebenunddreißig Millionen Daten und sonst was Verbindungen, betreffen auch den Waffenhandel. Also es geht hauptsächlich um.Illegalen Waffenhandel offensichtlich. Was einen ja dann auch überrascht.
Tim Pritlove 0:57:52
Hm. Warum überrascht dich das?
Linus Neumann 0:57:57
Weil ich seit ich noch nie irgendwo eine illegale Waffe äh gesehen habe.
Tim Pritlove 0:58:03
Ja gut, das heißt ja nix. Also das die gibt es ja.
Linus Neumann 0:58:07
Vielleicht will ich auch eine haben. Nein. Also ich äh ich ich halte Deutschland für einen für einen irgendwie relativ waffenarmes Land und äh wenn ich jetzt höre, dass hier die illegale Waffen handelt, okay, das kann natürlich auch nochmal.
Tim Pritlove 0:58:20
Ich würde aber nicht sagen, dass Deutschland äh einen Waffenhandel armes Land ist. Das kann man nun von äh äh Deutschland nicht unbedingt behaupten.
Linus Neumann 0:58:28
Nee, nee, im im Export sind wir da natürlich äh weltweit äh an an besonderer Position. Wahrscheinlich geht's da auch nicht um die äh um die Waffen, die man die jetzt, die ich mir leisten könnte.
Tim Pritlove 0:58:41
Dass äh illegaler Waffenhandel ein Problem ist, dass da sind wir uns ja sicherlich einig. Aber es ist halt sehr schwer, solche.Solche Aktivitäten, also solche Überwachungsaktivitäten zu beurteilen, wenn man nur so wenig Daten darüber hat. Ich meine, diese Kontroll, dieses Kontrollgremiumdarf auch nicht viel erzählen. Man muss sich generell darauf,verlassen, dass die schon irgendwas vielleicht auch bewirken, wenn man sich so die Äußerungen unter anderem von Ströble so äh so gibt, welche welche Einflussmöglichkeiten es dort gibtda hat man dann doch eher seine Zweifel. Ich meine, die unterliegen dann genauso dieses äh dieser Geheimnisvereinbarung. Von daher ist diese ganze Kontrolleim Prinzip auch für die Katz, ja, ich meine, was hat man davon, dass da äh,Parlament kontrolliert, aber dann auch nichts darüber sagen darf, da muss man sich dann eben nur auf den Konsens, äh der dort gebildet wird, einlassen. Der ist im Wesentlichenvon den Mehrheiten des Bundestages geprägtund ähm man hat da so Äußerungen im Sinne von, na ja, wie das da läuft, ist ja alles nicht so toll und die andere Seite meint, na ja, nee, das ist schon alles ganz in Ordnung. Und das war's dann eigentlich mit der Kontrolle.
Linus Neumann 0:59:54
Ja.Der Wolfgang Neskovic, den du bereits erwähnt hast, bezeichnet dieses Kontrollgremium als zahnlosen Wachhund, äh der die Geheimdienste kontrollieren soll, aber nicht kontrollieren kann. Da gibt's eine, unter ich glaube, von Ströbele hört manähnliche ähm Einschätzungen jedes Mal, wenn er dazu befragt wird, gibt's auch eine Folge des Küchenradios.
Tim Pritlove 1:00:18
Wolfgang Leskovic, ne?
Linus Neumann 1:00:20
Mit Wolfgang Neskovic, ja die verlinken wir auch mal noch. Ja, das.
Tim Pritlove 1:00:23
Zu empfehlen.
Linus Neumann 1:00:25
Das war sehr interessant. Von zweitausendsieben ist die oje. Ähm genau, also so viel zum parlamentarischen Kontrollgremium.
Tim Pritlove 1:00:33
Jetzt werden wir eigentlich mit unseren Themen schon durch, wenn äh es heute Nacht nicht nochmal so äh ein Release gegeben hätte.
Linus Neumann 1:00:41
Ein Release, ja. Endlich wieder lecker Leaks hier für für uns, ja, gibt's wieder Daten, für die für für uns. Und was was ist diesmal? E-Mails von Stratfort.
Tim Pritlove 1:00:54
Ja, das Draht vor war ja vor einiger Zeit schon im Gespräch, da gab es diesen ähm Hackerangriff, den sogenannten von Annonimus, wo die doch wohl relativ wackelige äh Webi-Infrastruktur von Strator,angegriffen wurdest, trat vor, ist so ein Informationsdienst, der,per E-Mail und über Ihre Webseite ähm ja Informationen, Hintergründe zum weltpolitischen Geschehen und der Sicherheitslage äh äußert. Der Wert dieser Informationen ist.Je nachdem, wie man so fragt, mindestens aber umstritten, äh wertvoll. Ähm für jemanden, der sich ausschließlich nur aus der Tageszeitung informiert.Sind da schon Einblicke, die man so normalerweise nicht hat. Die haben ja auch so einen kleinen Podcast.Ähm den ich mal eine Weile lang mitverfolgt habe. Das ist schon mal ganz interessant. Da kriegt man einen ganz anderen Blick da drauf, wie so die ganze äh Sicherheitskonstellation ähm weltweit zusammenhängt. Wer dann überall überhaupt noch äh noch mitredetwürde sagen, so als als Einstieg in wie komplex ist die Welt? Hat das immer ganz gut getaucht. Ich war jetzt kein äh Abonnent.Andere Freunde von mir schon, zumindest wo von diesen normalen Dienstleistungen, wo man jetzt nicht sinnlos viel Geld bezahlen mussJa, dann hat dieser Hack halt ähmzu Tage gebracht, dass die äh Kundendatenbank da doch sehr schlecht gesichert war, ne, also unverschlüsselte Passwörter, et ceteraKreditkarteninformationen wurden dort ausgeliefert was dann zu umfangreichen Sperrungen geführt hat. Jetzt macht es so den Eindruck als obdieser oder doch zumindest ein damit in Zusammenhang stehender Hack auch.Äh an die Mail Datenbank von Stratfo geraten ist, die nun angeblich Wiki Leaks vorliegt, in einer Masse von, was war jetzt die Zahl? Fünf Millionen E-Mails oder so?
Linus Neumann 1:02:54
Immer noch weniger als hier unser Geheimdienst.
Tim Pritlove 1:02:56
Aber wahrscheinlich jetzt auch ohne Spam.Aber weiß man nicht, weil veröffentlicht wurden halt mal wieder nurähm ja so eine Hymne homöopathische Dosis von hundertfünfzig E-Mails, die man sich jetzt anschauen darfdas kam jetzt zur Drucklegung dieses Podcasts etwas ungünstig, heute ist der siebenundzwanzigste Februar, heute Nacht kam das irgendwie raus oder heute Morgen.Und es lässt sich von daher jetzt äh aus unserer Perspektive noch sehr schlecht einschätzen, was da nun wirklich dran ist, aber da wird der Verschwörungstopf auf jeden Fall schön weit aufgemacht. Ähm zitiert wurden unter anderem E-Mailsvon äh äh es geht hier konkret eben auch um den E-Mail-Verkehr vonMitarbeitern beziehungsweise Chefs und äh es wird die These in den Raum gestellt, das Draht vor hier sehr mit den amerikanischen Sicherheitsbehörden zusammenarbeitet an,verschwörerischen Winkelzügen. Sage ich jetzt mal, so ganz salopp. Was hast du bisher rauslesen können aus der Nachrichtenlage?
Linus Neumann 1:03:59
Ich habe das auch äh so herausgelesen, wie du das gerade schön zusammengefasst hast. Ähm.Frage mich aber, wie viele am Ende dann tatsächlich dran ist. Also der der ist der eigentliche Strat for Hack ist ja schon sehr lange oder was heißt, sehr lange, schon einige Zeit her, der muss ungefähr so zu Zeiten des.
Tim Pritlove 1:04:21
Kongress gewesen sein. Mhm.
Linus Neumann 1:04:23
Ähm also Ende Dezember und dann gab es ja einige Leute, die auch das, vielleicht kannst du mir das noch ein bisschen genauer erklären. Die sagten, dass ihr's überhaupt gar nicht gut finden. Das trat vor eben nicht die Bösen wären.Und dann sind.
Tim Pritlove 1:04:39
Wer hat das nicht gut gefunden?
Linus Neumann 1:04:40
Weiß ich nicht, aber es gab also es kann ich äh kann ich zumindest nicht zitieren, aber es gab ja einige Leute, die dann diese der Ansicht waren, dass jetzt also Strat vorzuhacken nicht unbedingt äh so toll wäre, äh.
Tim Pritlove 1:04:53
Ja ja, es gab so die Einschätzung, dass es sich bei Strato doch eher so im zahnlosen Nachrichtentiger handelt, der jetzt äh für Insider nicht wirklich äh tief blicken lässt.Keine Ahnung, ja, äh diese Einschätzung kenne ich, das mag.Auf Basis dieser dieser abonnierbaren Daten ja auch durchaus der Fall sein. Nichtsdestotrotz müssen auch diese Informationen alle irgendwie malGewonnen worden sein, dass äh es sich bei Strator also schon um ein weltumspannendes Netzwerk von Informationszuträgern handelt. Das steht, glaube ich, vollkommen außer Fragewasman sich dann eben fragen muss, ist, wie viel Prozent dieser Informationen, die sie erhalten, fließen tatsächlich in diese öffentliche Nachrichtenkommunikation für Kunden und wie viel ist tatsächlich,ähm ja, weiß ich nicht, wird da von abgeschieden in andere Kanäle. Das ist,äh da kann man jetzt hier schön rumspekulieren, man kann sich natürlich dann auch gleich äh mit gesteigertem Blutdruck dann wieder auf irgendeine Annomimuswelle äh bewegen, die wahrscheinlich jetzt schon wieder dabei sind, alles Mögliche äh zu dedossen und ähzu, was weiß ich, zu proklamieren und Verschwörungstheorien aufzumachen. Das wird uns äh nicht sehr viel weiterbringen.Von daher frage ich mich eben auch, wie wird es jetzt Wiki-Leaks wieder,weiterbringen. Offensichtlich haben sie aber ihre Allianzen jetzt doch wieder ganz neu aufgestellt. Auf der WikiLeaks Seite, wo dieses League bekannt gegeben wird, da äh prangen einige äh illustre,ähm.Medienpartner, unter anderem auch solche äh äh Gruppen wie wohl offensichtlich auch äh beobachtet worden sind oder da zumindest im,Mittelpunkt der Aktivitäten standen, weil sie ja wie vielleicht bekannt ist, das sindsind eigentlich super Hacker äh äh die Jungs, die sich immer mal wieder so auf öffentliche Veranstaltungen einschleichen, äh sich ausgeben, irgend äh einer äh Government-Organisation anzugehören und dann äh absurde,höchsten,Vorträge halten und das Ganze dann wunderbar ins Lächerliche ziehen, beziehungsweise sicherlich bekannteste Hack, den sie mal losgetreten haben, war als sie es tatsächlich geschafft haben, bei kurz überlegen. Ich glaube, das war BB.Genau, also sich BBC anzudienen, äh äh zum Jubiläum dieses äh Chemie-Desasters, dieser Chemiekatastropheda dort in die Medien zu kommen als offizieller Vertreter und anzukündigen, sie hätten jetzt also ihren Kurs gewechselt und würden jetzt alle entschädigen et cetera und wir würden ja unsere Schuld vollkommen eingestehenging halt alles komplett und er, bevor irgendjemand mal begriffen hat, dass es sich hierbei nicht wirklich um einen Vertreter von äh Dow Chemike handelte.
Linus Neumann 1:07:48
Das ging, das war live und äh es ging dann, glaube ich, erstmal alle Leute auf den in den Straßen tanzen, bis dann der echte Sprecher von Dow Chemikal, nämlich vor die Massen treten musste und sagen musste, so äh nee.
Tim Pritlove 1:08:02
Wir sind immer noch böse.
Linus Neumann 1:08:04
Wir sind immer noch böse. Also da sorry, Edge.
Tim Pritlove 1:08:07
Ja, aber er war ein super Hack. Ich hatte auch mal die Gelegenheit, die Jessmann mal persönlich kennenzulernen, muss sagen, es sind ganz beeindruckende äh äh Leute, die also wirklich das Herz am richtigen Fleck haben.Na ja, wie auch immer, auf jeden Fall auch ihr Name taucht ihr jetzt hier auf. Mir ist nicht so ganz klar, wie WikiLeaks gerade eigentlich wirklich äh funktioniert. Das scheint mir hier auf jeden Fall auch wieder so eine direkte Zuspielung gewesen zu sein alsWebseite in dem Sinne drehen sie eigentlich gar nicht in Erscheinung, zumindest gibt es jetzt kein funktionierende Upload-Funktionalität, wo man irgendwas hineinwerfen,könnte, ob's denn derzeit überhaupt irgendjemand wollen würde, weiß ich auch nicht, also zumindest nicht, wenn man selbst unter Umständen direkt davon betroffen ist.Wie man das ja normalerweise so bei Whistleblowern so kennt und vermutet. Hier kann es durchaus sein, dass es sich eben um ein Abfallprodukt dieses Hax handelte, immerhindie ganze Webinfrastruktur dort aufgemacht. Da braucht ihr jetzt nicht viel Fantasie, um zu sehen, okay, alles klar, wenn man schon so weit war, kann es durchaus sein, dass man eben auch auf dem Melzer kam, da mal flixen äh äh Backup gezogen hat und dieses Backup,jetzt vielleicht.Vermutungen dann auch relativ schnell äh bei WikiLeaks abgelegt, wo sich jetzt irgendjemand damit beschäftigt hat, da mal ein paar Mails durchzulesen. Fünf Millionen Mails, stimmt die Zahl? Ich weiß nicht, ich hab's jetzt gerade so.
Linus Neumann 1:09:23
Mein schon, aber bis jetzt.
Tim Pritlove 1:09:24
Ist eine Menge Holz, das muss auch erstmal wieder alles gelesen werden und tja, keine Ahnung. Wir können an dieser Stelle nur raten.
Linus Neumann 1:09:32
Also selber äh bezeichnet sich ja als einVerlag, der Nachrichten schreibt, weil basierend auf nachrichtendienstlichen, weniger auf journalistischen Methoden, wir haben Leute vor Ort, die Informationen sammeln, Analysen liefern, verstehen und an Autoren weiterleiten, das ist so das, das Selbstverständnissehen sich nicht als Berater, sie würden zwar auch für Unternehmen Aufklärung vornehmen, die seit langer Zeit zu ihren Kunden zählen aber neunzig Prozent des Umsatzeskäme, aus dem Geschäft mit Veröffentlichung und dem hält äh Wiki Leaks jetzt entgegen, dass sie äh.Vertrauliche Geheimdienstliche,für große Firmen wie Dow, Chemike, Lokit Marten, äh und irgendwelche ähm,anbieten.Und auch für irgendwie US Homeland of homeland Security, die US Mireens und für wen ich alles arbeiten würden. Und ähm ich denke jetzt,kann man einfach nur mal sagen, bin ich mal gespannt, was jetzt aus diesen Leaks dann irgendwie noch ähm,hervorkommen soll. Ich meine, wenn sie für für arbeiten, dann wundert's mich nicht, dass sie auch mal einen Blick auf die Jessmen geworfen haben.
Tim Pritlove 1:10:56
Nee. Was was, glaube ich, an dieser Stelle auch wirklich ähm sehr viel wahrscheinlicher ist, also der Zeitpunkt der Veröffentlichungna ja, der äh erscheint mir nicht ganz zufällig zu sein äh in diesen, es sind so hundertsiebzig E-Mails, äh Heise spricht von hundertsiebzig E-Mails, sind eben auch E-Mails dabei, wo es eben ganz konkret um Julian Assange geht,vermute mal, hier soll eben der Eindruck äh weiter unterfüttert werden. Das äh ähm die USA halt ganz kräftig daran versuchen zu drehen, äh ihn in seine Hände zu bekommen.Es steht ja noch aus.
Linus Neumann 1:11:26
Damit gerechne.
Tim Pritlove 1:11:27
Entscheidung des in den in Großbritannien ja ob er denn nun wirklich ausgeliefert werden soll wo ja das,immer so im Raum steht, diese Behauptung, ja, dass äh die USA ja hinter ihm her sind, was sicherlich nicht vorkommt, von der Hand zu weisen ist, ne? Aber was ja auch als Argument da ähm mitdiskutiert wurde, auch wenn's jetzt bei derfinalen Entscheidungen ja eigentlich mehr so nur noch um Formsachen geht. Ich denke, das spielt hier alles mit rein.So oder so muss man sich halt jetzt fragen, inwiefern solche Unternehmen tatsächlich hier einen Teil des gesamten der gesamten Geheimdienstverpflichtung real darstellen.Ich wage jetzt hier mal keine definierte Meinung zu äußern, weil da habe ich jetzt gerade keine zu.
Linus Neumann 1:12:15
Ich denke auch, wir werden das äh erleben.
Tim Pritlove 1:12:19
Genau, laufen und in Farbe im Internet, wie immer. Und dann, wenn die anderen sich eine Meinung gebildet haben, dann kommentieren wir das mal wieder ganz.
Linus Neumann 1:12:26
Dann sagen wir morgen, dass alles Unsinn ist.
Tim Pritlove 1:12:28
Genau. Und wir haben's ja gleich geahnt, aber.Er war nicht autorisiert, der uns dazu zu äußern. Nein, wir halten uns hier unaufgeregt zurück, wie immer, bei Logbuch äh äh Netzpolitik. Sind wir denn jetzt hier äh durch mit unserem Reigen.
Linus Neumann 1:12:46
Ich denke ja.
Tim Pritlove 1:12:47
Gut, Linus, dann äh solltest du dich auch mal wieder entspannt zurücklehnen und ein bisschen Kraft tanken auf das wir eine Chance haben, auch äh in der nächsten Woche wieder frisch einzusteigen.Letzten Endes möchten wir natürlich hier gern unseren Wochenrhythmus beibehalten, aber in dem Moment, wo Krankheit und äh andere Birnen hier eine Rolle spielen, dann äh.Müssen wir uns halt auch ab und zu mal ein bisschen entschuldigen und austreten aus dem Zeitplan. Ne? Gut. Dann sage ich mal tschüss.
Linus Neumann 1:13:18
Ich auch und bis äh in einer Woche hoffentlich. Tschau, tschau.
Tim Pritlove 1:13:21
Genau, tschau.

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