LNP049 Berechtigtes Interesse

EU-Datenschutzverordnung; GEMA & YouTube; Lehrmaterialien in der Schule; ULD vs. Facebook; Rückeroberung des Webs; 29C3

Die erste Sendung nach der Winterpause ist uns natürlich gleich wieder etwas zu lang geraten, aber wir mussten natürlich einiges liegengebliebenes nachholen und uns auch erst mal wieder richtig warm quatschen.

Wir behandeln die kommende EU-Datenschutzverordnung, den nicht enden wollenden Streit zwischen der GEMA und YouTube, die vorläufige Beerdigung des Schultrojaners, die etwas knifflige Auseinandersetzung zwischen dem ULD und Facebook, neuerlichen Bedrohungen für die Netzneutralität durch ISPs und ihre Router und gönnen uns zum Abschluss noch etwas weitschweifige Gedanken über die Rückeroberung des Webs und werfen natürlich auch noch einen Blick auf den 29. Chaos Communication Congress des CCC, der Ende 2012 erstmalig im CCH in Hamburg stattfand.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Kirsten Fiedler

Verwandte Episoden

Shownotes

Prolog

EU-Datenschutzverordnung

Wir sprechen per Fernschaltung mit Kirsten Fiedler von EDRI, die sich in Brüssel für netzpolitische Aspekte und digitale Freiheiten stark machen, über die kommende EU-Datenschutzverordnung, die bald die bisher geltende Richtlinie ablösen soll und damit für alle europäischen Staaten bindend wird.

GEMA & Youtube

Der Streit zwischen GEMA und YouTube ist noch lange nicht beigelegt und die GEMA versucht nun über den Umweg des Deutschen Patent- und Markenamtes Fortschritte zu erzielen. In dem Rahmen wurden auch erstmal konkrete Preisvorstellungen der GEMA bekannt. Eine Ende ist nicht in Sicht.

Lehrmaterialien in der Schule

Der Schultrojaner ist vom Tisch, dafür hat man sich mit der Lehrmittel-Branche auf pauschale Vergütung für die digitale Vervielfältigung (aka Nutzung) der bereits bezahlten Lehrmittel verständigt.

ULD ./. Facebook

Das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein geht juristisch gegen Facebook vor, da das Unternehmen angeblich rechtswidrig handelt, da es keine pseudonyme Nutzung des Dienstes ermöglicht. Aber auch von dritter Seite gibt es Zweifel, ob sich diese Vorstellung überhaupt durchsetzen lässt.

Werbeblockade bei Free

In Frankreich blockiert ein Billigprovider die Werbung von Anbietern.  Parallel gibt es eine Entscheidung der Bundesnetzagentur zum Router-Lock-in. Beide Dinge zusammengenommen schaffen kein gutes Bauchgefühl für die Netzneutralität im Festnetz in der Zukunft.

Das Web zurückerobern

Johnny möchte, dass wir alle das Web zurückerobern und wir lassen uns ohne ausreichendes Studium des Artikels auf eine wirre Diskussion darüber ein. Ob wir uns das nicht hätten lieber schenken sollen? Entscheidet selbst.

29C3

Wir sind begeistert vom 29C3 und lassen daran kaum einen Zweifel. 2013 wird für den gemeinen Nerd vermutliches ein gutes Veranstaltungsjahr, da neben dem 30C3 auch noch die OHM2013 ansteht.

LNP028 Unavailable for illegal reasons

Willkommen zu einem Themenmarathon mit zwei schon bekannten Gästen: Thomas Lohninger von den Netzkindern und Philipp Otto von irights.info.

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Linus Neumann
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Philipp Otto
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Thomas Lohninger
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen Linus. Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:02
Was haben wir denn heute? Freitag, ist schon Freitag.
Linus Neumann 0:00:04
Ist schon Freitag, der fünfzehnte sechste zweitausendzwölf, Meterebene, hier den Logbuch.
Tim Pritlove 0:00:12
Wir rappen das hier dann irgendwann, ne? Rapnews, ja. Ja, da müssen wir eigentlich irgendwie hinkommen.
Linus Neumann 0:00:16
Rap-News, ja. Ja, ich mache schon so einen Rap-Kurs. Bei einer Volkshochschule, ja, ja. Yo, yo.
Tim Pritlove 0:00:21
Ach so. Ja, die können das auch. Da kommt es eigentlich auch her, oder?
Linus Neumann 0:00:26
Ja ja, das direkt vom Stricken quasi.
Tim Pritlove 0:00:28
Ja. Ja, ist eigentlich irgendwas passiert. Also ich war jetzt ein bisschen viel unterwegs und ähm habe irgendwie keine Gelegenheit, so richtig aktiv äh die Nachrichtenlage zu atmen. Unwesentlich. Äh.
Linus Neumann 0:00:39
Unwesentlich. Also wir haben, wir haben so viele, wir haben so viele Themen, wir haben heute zwei Gäste und äh so viele Themen, dass ich nicht zu Ende gezählt habe, aber es wird bestimmt irgendwie so eine eine große, einstellige Zahl,und ähm das wird heute Logbuch Netzpolitik Marathon Edition.
Tim Pritlove 0:00:58
Die Bibelausgabe sozusagen. Na dann fangen wir doch gleich mal an. Womit geht's los?
Linus Neumann 0:01:02
Mit unserem Gast Philipp Otto, zum zweiten Mal auf unserer Showbühne wieder zum Thema Leistungsschutzrecht, denn es hat sich was getan. Die Bundesjustizministerin hat ihren Entwurf,für die Ausgestaltung eines Leistungsschutzrechts für Pressevorlage vorgelegt. Philipp, dein Einsatz.
Philipp Otto 0:01:20
Morgen.
Tim Pritlove 0:01:21
Morgen. Frisch zugeschaltet aus der Tropfsteinhöhle des äh Leistungsschutzrechts. Wie ist es denn da jetzt mit dem Leistungsschutz.
Philipp Otto 0:01:31
Das ist gut, das hallt hier immer ein bisschen, aber äh das liegt vielleicht auch an dem Leistungsschutz, echt.
Tim Pritlove 0:01:35
Ja. Also meinst, es wird nicht alles besser durch das Leistungsschutzrecht? Was ist denn jetzt konkret äh passiert? Was hat denn die Justizministerin jetzt vorgelegt?
Philipp Otto 0:01:46
Das Justizministerium hat jetzt den sogenannten Referentenentwurf ausgefertigt, der jetzt von den anderen Ministerien gegengezeichnet wird,bevor dieser Entwurf dann zu einem sogenannten Regierungsentwurf wird und dann in den parlamentarischen Prozess kommtDieser Entwurfdurchgesickert und Info hat den gestern veröffentlicht um endlich Klarheit zu haben was denn die Pläne des Bundesjustizministeriums hier sind und was die Verleger vor allem hier fordernbeziehungsweise wie sie und was sie geschafft haben in diesem äh Entwurf reinzuschreiben,und diesen Entwurf, den haben wir veröffentlicht und da gibt's jetzt ganz viele verschiedene Punkte, die sehr, sehr problematisch sind.
Tim Pritlove 0:02:34
Mhm. Zum Beispiel.
Philipp Otto 0:02:36
Na ja, im Prinzip äh die ganzen Befürchtungen, die wir äh in den letzten anderthalb Jahren immer wieder aufgearbeitet haben, äh die wir beschrieben haben, wo wir viele Interviewpartner et cetera und Fachleute hatten, die sich dazu geäußert haben, diese ganzen Befürchtungen äh sindWahrheit geworden nach dem aktuellen Stand des Entwurfes heißt, ähm konkret äh das äh sehr, sehr viele unglaublich schwammige Rechtsbegriffe da.Ähm zum Beispiel die ganze Frage von gewerblicher Nutzung. Was ist das?Wer fällt da drunter? Es ist komplett ungeklärt, wer muss für dieses Recht bezahlen. Äh es ist ungeklärt, was fällt überhaupt unter das Recht. Ähm es sind sozusagen grundsätzliche Fragen, äh die für eine Anwendung des Rechts extrem wichtig sind, äh um in der Praxis äh diejenigendie hier Lizenzen abschließen sollen, also im Regelfallsind das gewerbliche Nutzer, äh das können Freiberufler sein, aber auch Suchmaschinen, äh die hier jeweils mit den Verlagen,einen Vertrag schließen müssen, an die Lizenz abschließen müssen, um möglicherweise kleines undund kleine Teile ähm von diesen Texten anzeigen zu dürfen äh und äh das ist eine riesige Rechtsunsicherheit, die dieser ganze Entwurf hier beinhaltet.
Tim Pritlove 0:03:54
Klingt ja so ein bisschen als würde das äh Gesetz jetzt erstmal mehr äh die Rechtsanwälte beschäftigen dann in der nächsten Zeit.
Philipp Otto 0:04:00
Genau, eine der zentralen Befürchtungen ist hier genau, dass es zu Massenabmahnungenfür gewerbliche Nutzer kommt äh und insbesondere auch klar gewähren drohen, weil wenn das äh Justizministerium und der Gesetzgeber hier nicht definieren, was sie überhaupt merken, müssen das die Gerichte klären äh und bis das die Gerichte äh geklärt haben und das äh zumeist dann höchstrichterlich, heißt das dauert ein paar Jahre, äh bis dahin äh,alles unsicher, äh bis dahin ähm kann man sich im Prinzip auch nichts verlassen äh und bis dahin setzt man sich als gewerblicher Nutzer einerriesigen Gefahr äh von Abmahnungen aus.
Tim Pritlove 0:04:35
Ist halt ein bisschen schockierend, dass jetzt ausgerechnet das Justizministerium eine Gesetzesvorlage auf den Tisch legt, die jetzt ähm,unscharf formuliert ist. Also, die sozusagen die Anforderungen des Rechts an der Stelle äh etwas vernachlässigt, wichtig, richtig äh interpretiere.
Philipp Otto 0:04:53
Ja, das ist ist zweischneidig tatsächlich. Äh grundsätzlich äh ist es äh dem Gesetzgeber verboten, äh Einzelfallgesetze zu machen äh und äh natürlich müssen Gesetze auch immer allgemeinergehalten sein, um eine Vielzahl von Fällen umfassen zu können. In unserem Fall ist es aber so, äh dass das so allgemein gehalten istbeziehungsweise sich eine Trennschärfe an entscheidenden Punkten nicht rauslesen lässt, dass dieses Gesetz sollte es kommenzu einem völligen Chaos führen wird. Und ähm ich glaube, dass Bundesjustizministerium weiß selber nicht, wie sie die ganzen Fragen klären sollen äh und äh schicken das jetzt mal in die Welt, ähm aber das ist ähm,Ist eine Katastrophe, dieser Entwurf äh und äh ich glaube, wenn der äh tatsächlich das Licht der Welt erblickt, äh dann ist das äh nicht nur äh eine ABM-Maßnahme fürAnwälte, äh sondern äh insbesondere äh wird das auch äh drastische Auswirkungen äh für den ganzen Bereich der gewerblichen Nutzung im Internet haben.
Tim Pritlove 0:05:56
Der dieser Referentenentwurf, so wie wie ihr ihn da veröffentlicht habt, das ist auch die vollständige Version.
Philipp Otto 0:06:02
Genau, das ist die vollständige Version des Justizministerium hat das inzwischen auch nochmal bestätigt, nicht dass wir daran gezweifelt hätten, sonst hätten wir nicht veröffentlicht, weil das ist die vollständige Version, inklusive der Begründung.
Tim Pritlove 0:06:15
Da steht ja fast nichts drin irgendwie.
Philipp Otto 0:06:18
GenauAlso in der Begründung steht mehr äh als in dem rein äh in dem reinen Vorschlag, äh wie die Paragraphen geändert werden sollen, äh aber äh das ist äh grundsätzlich so bei Gesetzen, dass da relativ wenig drin steht, aber in dem wenigen ähäh verbirgt sich so viel Sprengstoff, äh dass äh dass äh kaum äh kaum äh einzupferchen ist.
Tim Pritlove 0:06:42
Äh kriegt denn das jetzt als nächstes auf den Tisch? Also wer wer muss sich denn da jetzt noch zu äußern?
Philipp Otto 0:06:47
Na ja, jetzt haben das äh die Ministerien, die mitzeichnen, äh das sind beispielsweise ähm das Kanzleramt, das Bundeswirtschaftsministerium, der Bundesrechnungshof.Das Bundesverbraucherschutzministerium et cetera, die müssen jetzt alle noch ihren Segen dazu geben und sagen, ja, das ist in Ordnung, man kann davon ausgehen, äh dass dieser Segen relativ bald kommtzumal in diesem Fall auch 'ne extrem knappe Frist gesetzt wurde am kommenden Montag läuft diese Frist abbis dahin müssen alle Ministerien, die zu beteiligen sind ihr OK gegeben habenWenn das da ist, wovon aktuell auszugehen ist, weil es auch zu vermuten ist, dass das im vorhinein abgekaspert wurdedann geht das geht dieser Entwurf in den Koalitionsausschuss und,am aller Vorsicht nach am vierten Juli äh zum Regierungsentwurf und geht dann den parlamentarischen Prozess. Also alles sehr sehr zügig.
Linus Neumann 0:07:46
Wenn, wie kann das verhindert werden, dass das so zügig läuft, weil wenn du sagst, das ist so ein schlechter Entwurf ist, dann äh ist ja die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich da äh also wir haben eigentlich ja jetzt schon von euch gibt's eine ausführliche Analyse. Ähm es gibt viele Leute, die sich da jetzt schon zu äußern. Äh eskann ja davon auszugehen sein, dass eventuell auch äh in der, innerhalb der Regierungdieser Entwurf plötzlich jemand in die Hände gerät, der sich darüber dann äh Gedanken macht,Und äh da dann erkennt die Qualität dieses Entwurfes äh zu beurteilen in der Lage ist.
Philipp Otto 0:08:21
Und genau da darauf.Darauf hoffen wir alle. Also ich gehe davon aus, dass dieser Entwurf den äh spätestens den parlamentarischen Prozess äh nicht überleben wird, äh weil er eben äh so viele Probleme ähm.In sich trägt.Äh aber natürlich ist die Hoffnung auch da, dass davor noch jemand sagt, ähm dieser Entwurf, äh um mit diesem Ansehen, dass hier überhaupt vertreten wird, äh das ist so gegen meine persönliche Richtung als Parlamentarier beispielsweise oder als Verantwortliche in einem Ministerium. Ähm wir können hier nur an die FDP denken beispielsweiseweil sie die hier entscheidenden Ministerien besetzt, äh wie zum Beispiel auch das Wirtschaftsministerium äh und dieser Entwurf ist äh eine Belastungsmaßnahme für die komplette Wirtschaft, wenn man diesen Aspekt mal herausgreift, weil er faktisch flächendeckend Rechtsunsicherheitund 'ne Kostenpflicht einführt wenn die Unternehmen in diesem Bereich Presseschnipsel gewerblich nutzen wollen und das haben wir an sehr sehr vielen Stelleneben passiert. Äh und äh dort müsste man schon eigentlich drauf setzen, dass äh dass einer der Verantwortlichen der FDP, Inselministerium äh dann auch sagt, okay ähmdas äh ist mit unseren Grundsätzen ja überhaupt nicht vereinbart. Wir wollen hier eigentlich nicht äh äh solche starken staatlichen Maßnahmen, die die Wirtschaft regulierensondern wir wollen hier eigentlich mehr Freiheit für die Wirtschaft und weniger Belastung, das Mantra übrigens, das immer vor sich hergetragen wird und dann kann man darauf hoffen, dass hier.Die Vernunft wieder anfängt zu regieren, aber angesichts der Gesamtsituation und wir haben natürlich die FDP hier in der schwierigen politischen Lage, wenn man die gesamte.
Linus Neumann 0:10:07
Wenn ich da mal ganz kurz Zwischenfragen darf, ich erinnere mich an einen äh TV-Beitrag, ähm der er wurde dann auch irgendwie per YouTube da auf Netzpolitik org veröffentlicht, dass ähm.Die FDP sich gegen das Leistungsschutzrecht gestellt hätte und zwar und gehe bei einem Parteitag. Und das hatte Jimmy Schulz dann sehr gefeiert.
Philipp Otto 0:10:31
Genau äh da gab's mehrere Entscheidungen. Das äh macht der macht die Situation äh noch interessanter. Äh der Landesverband äh der FDP in Bayernund auch der Landesverband der FDP in Nordrhein-Westfalen, das sind die beidenmächtigsten Landesverbände der Partei haben sich geschlossen gegen ein Leistungsschutzrecht gestelltäh die zwei wichtigsten Landesverbände der Partei sind dagegen, ihre Minister äh treiben es trotzdem voran. Äh also innerparteilich äh würde ich mich äh als Mitglied des Landesverbandes Bayern oder Nordrhein-Westfalensehr fragen, was hier eigentlich gerade passiert. Äh und um vorher den Gedanken nochmal kurz zu Ende äh zu führen, äh die gesamt äh.Mit der FDP. Wir haben hier natürlich genau auch die Machtverhältnisse ähm und die FDP ist in besonderem Maße auf das äh Goodwill der Presse angewiesen äh und ähm natürlich,Politiker Angstdass wenn in anderthalb Jahren der Bundestagswahlkampf ansteht und diejenigen, die die positive Berichterstattung eigentlich machen sollen und das sind insbesondere hier Burda und Springer und das sind die Haupt äh,des Leistungsschutzrechtes, ähm dass die sagen, ja ihr wolltet uns äh hier das Leistungsschutzrecht nicht geben, ihr habt das verhindertwarum sollen wir euch dann im Wahlkampf unterstützen? Und das ist die klassische Angst der Politiker vor negativer Berichterstattung und das haben wir in einem ganz ganz starken Fall hier auches ist auch klar, dassetliche relevante Politiker auch genau deswegen möglicherweise nicht ihren Überzeugungen folgen äh und das ist auch äh für eine Demokratie Problematisch.
Linus Neumann 0:12:10
Na ja, aber sagen wir mal ganz ehrlich, dann haben wir halt demnächst kein Google News mehr. Ähm das heißt, wir werden dann äh abgestraft werden. Ich glaube nicht ernst, ernsthaft, dass das dass es äh dass dass Google sich das gefallen lässt, ja.Ähm aber lass uns erstmal, lass uns erstmal noch äh zwei, zwei Detailfragen, was was mir noch so ein bisschen ähmam Herzen dieseswas ist mit diesem gewerblich äh ist das da jetzt irgendwie mal vernünftig drin ausdefiniert, weil es gab ja immer so noch diese offene Frage, was ist wenn ich äh Flatter auf meinem Blog habe, äh darf ich dann noch irgendwie oder nicht? Und ähm gab's da jetzt eine eine vernünftige Ausdefiniin diesem äh Gesetzesentwurf oder steht da nach wie vor einfach nur gewerblich drin und ähm es wird keinem weitergeholfen in der Frage.
Philipp Otto 0:13:01
Genau, die äh die Differenzierung findet statt zwischen privat und gewerblichund privat fällt nicht runter, gewerblich schon gewerblich wird aber nicht näher definiert. Hier haben wir sozusagen den vollen Spielraum an Interpretationsmöglichkeiten. Es werden äh ein paar Beispiele genanntin der Begründung was möglicherweise drunter fallen kann aber das ist komplett schwammig und reicht auch von vorne bis hinten nicht aus faktisch muss man sagen es ist komplett ungeklärt.Gewerblich ist. Man muss davon ausgehen, äh dass äh auch der Flatterbutton im Prinzip reicht, äh wenn äh die Person ähm möglicherweise in Ausübung ihres Berufs ein privates Blog betreibt, beziehungsweisesekundär mit diesem Blog auchWerbung für den eigenen Beruf macht und dann diese Presseschnipsel verwendet. Also komplett ungeklärt äh was ähm dieser Begriff äh gewerblich eigentlich bedeuten soll.
Tim Pritlove 0:13:59
Ja. Was äh.
Philipp Otto 0:14:03
Blödsinn.
Tim Pritlove 0:14:04
Bitte? Ja, das äh gut. Ich meine, das war ja eigentlich immer immer absehbar, dass wenn überhaupt irgendeine Form vom Leistungsschutzrecht durchkommt, egal, wie sie jetzt genau definiert ist, dass das irgendwie zu Komplikationen führt, weil das macht einfach,keinen Sinn, alles, also es ist äh alles ein bisschen äh Quatsch. Gut Philipp, vielen Dank.Für die äh Erläuterung und äh wir werden das hier auch weiter begleiten äh wie es so weitergeht. Ich habe so den Eindruck, das könnte noch ein ganz lustiger Tanz werden.Beste Lied noch nicht gesungen.
Philipp Otto 0:14:36
Lustig und spannend.
Tim Pritlove 0:14:37
Okay, dann erstmal vielen Dank, ne. Tschüss.
Philipp Otto 0:14:41
Gerne, tschüss.
Linus Neumann 0:14:44
Ja so viel zum Leistungsschutzrecht. Das nächste Thema ist ja eigentlich ein Thema, was wir schon in der letzten Woche hätten.Unterbringen können. Aber da habe ich mir ganz ehrlich gesagt äh gedacht, ähm.So ein Quatsch, ähm das muss jetzt sich echt auch noch mit hochkochen. Es wurde dann aber zum, zum ganz großen Thema.Der letzten Woche, nämlich,Dass ähm Bekanntwerden eines Forschungsprojektes der Schufa in Zusammenarbeit mit dem Hasso Plattner Institut,Ähm und die wollten überlegen, ob man nicht aus sozialen Netzwerken gewonnene Daten für die Aufgabe der Schufa nutzen kann, nämlich zur Ermittlung der Kreditwürdigkeit.
Tim Pritlove 0:15:30
Mhm. Also es handelte sich dabei wirklich nur erstmal um eine Studie und nicht um konkrete Pläne.
Linus Neumann 0:15:36
Ja, also vielleicht noch kurz zur Erklärung, äh was was was ist die Schufa, ja? Die Schufa ist eine äh,privatwirtschaftliche Auskunfts Wirtschaftsauskunft teil, heißt das nämlich, Auskunft Teil ähm und die wollen, da wollen sich die Unternehmen vor Kreditausfällen schützen,und ähm die Schufa sagt, ja uns, sie schützt natürlich auch die Verbraucher äh vor der Überschuldung, ja, weil sie dafür sorgt, dass Leute, die nicht kreditwürdig sind, keinen Kredit kriegen und dann können sie sich nicht überschulden. Ja, es ist ein,Dienst am Bürger, den die Schufa da äh.
Tim Pritlove 0:16:10
Was ich sogar mit Einschränkungen für ein haltbares Argument äh halten würde, so auch wenn das vielleicht jetzt nicht unbedingt so im Mittelpunkt der Wahrnehmung steht.
Linus Neumann 0:16:20
Genau, also was machen sie? Sie sie schätzen die Kreditwürdigkeit ein, ja? Sie haben sie haben irgendwie ihre Mitglieder sammeln sehr, sehr viele Daten, haben irgendwie Versicherungen, Banken, Telefonanbieter, Vermieter,Ähm und die liefern da so so ihre Sachen hin und sagen, ja, guck mal hier, zum Beispielbei mir steht dann bei der Schufa wahrscheinlich wo ich Bankkonten habe und wieder so die Latenzen sind ob ich ins Dispo komme oder nicht und ob ich da auch immer wieder rauskomme und vertragswidriges Verhalten wird dann ebender Schufa gemeldet und dann wird gesagt, hier guck mal der Neumann, der hat irgendwie 'n,dem wurde mal die Wohnung gekündigt, weil er, weil er drei Monate lang die Miete nicht gezahlt hat oder sowas, ja? Oder oder der fällt dadurch auf, dass ihm die Telekom alle drei Wochen irgendwie das Telefon wieder abstellen muss, weil er die paar hundert Euro Rechnung nicht bezahlen kann,Haben Sie also so erheben irgendwie Selbstdaten, äh die Vertragspartner liefern da was hin? Der ZEK, äh die die schauen aber auch zum Beispiel in die Schuldnerverzeichnisse der Amtsgerichte.
Tim Pritlove 0:17:24
Was ist ZDK? Na ja.
Linus Neumann 0:17:25
Ich wusste es, dass du fragen wirst. Und ich hab's äh gerade nicht mehr. Ja zentrale ähm.Zentralstelle für Kreditinformationen. Genau, Zitze, Verein, zur Führung einer Zentralstelle für,Kreditinformation. Ich wusste nicht mehr genau, wo das wo das E herkam, ja. Äh.
Tim Pritlove 0:17:46
Woher kommt jetzt das E?
Linus Neumann 0:17:53
Die sammeln also alle diese Daten. Was was machen sie jetzt damit, ja? Ähm also ein ein wichtiger Hinweis noch, ähm man ähm,Man kann sich dort einmal im Jahr nach ähm nach Paragraf vierunddreißig Bundesdatenschutzgesetz ähm,eine Datenübersicht schicken lassen, was die,von einem so haben, was sie da so sammeln. Und das äh zu machen ist gar nicht blöd, weil es sehr, sehr viele äh gebrannte Kinder gibt, wo dann irgendwelchemal die falsche Person den Schuh vor Eintrag bekommen hat, ja? Oder wo er nicht mehr gelöscht wurde, obwohl ähm die Angelegenheit geklärt wurde, ja, also beispielsweise irgendwie ähm Gerichts äh Urteil oder eine äh so dann gezeigt hat, dass es kein,sie nicht hätten zahlen müssen, ja?Dann aber die Firmen natürlich äh oder die die Gläubiger natürlich das letzte, was die am am Tag machen, ist dann diesen Schuhvereintrag wieder rausnehmen. Da gibt's also größere Probleme, meint teilweise.Wenn also spätestens wenn man irgendwann mal merkt, du hier die Kreditzinsen, die ich da angeboten bekomme äh oder warum kriege ich denn den Kredit nicht oder warum darf ich diesen Handyvertrag nicht abschließen? Spätestens dann sollte man sich das durchaus mal anschauen, was da bei der Stufe ist, weil das natürlich auchein bisschen Feder da da gibt. Aber.Also, was macht die Schufa, hat diese ganzen Daten und äh sammelt die und hat dann einen einen Algorithmus, ähm wo sie diese Daten gewichten, ja? Das heißt, es gibt irgendwie sagen wir mal, okay, wenn jemand ähm,einmal in in zehn Jahren seine Handyrechnung nicht bezahlt. Das das ist irgendwie nicht nichts Besonderes, wenn er das irgendwie aber schon bei allen Providern auf der schwarzen Liste steht. Das ist dann irgendwie was ernstzunehmenderes, ne? Oder ähm natürlich wollen sie aber auch nicht erstähm,Die Aussage dann haben, wenn sie erkennen, da hat jemand nicht bezahlt, sondern die wollen die Aussage natürlich sehr viel früher machen können. Das heißt, sie wollen prognostizieren, dass ich demnächst nicht bezahle,obwohl ähm eventuell ich das bisher immer gemacht habe. Ja, also dieser Schutz vor Überschuldung, ja? Also ich,auf einmal mehr Geld und möchte dann äh mir den Porsche kaufen und dann kann die Schufa sagen.Du mein Eindruck ist, laut unserer, laut unserem Algorithmus äh kann halt nicht gut gehen. So, das heißt, sie wollen prognostizieren, ob ich bezahle oder nicht,Und diese Aussage kann's natürlich nur probabilistisch machen. Das heißt, sie haben diesen großen Datenpool ähm und gewichten, die einzelnen Informationsquellen so zusammen, dass siemöglichst in ihrem Datenbestand, den sie ja haben, der ja auch über die Zeit verteilt ist, quasi immer den, den die Fortführung des Datenbestandes korrekt vorhersagen.Und das dann natürlich.Konstant anpassen, also diese die Gewichte der einzelnen Werte äh und ihre Verhältnisse zueinander. So was weiß ich äh Lottogewinn sticht äh äh Porsche nicht bezahlen können oder so, ja? Ähm.Ist es mal einfacher, ich versuch's immer dann.
Tim Pritlove 0:20:51
Ja ja.
Linus Neumann 0:20:52
Und was man dann natürlich, was,Was man dann also am Ende hat, ist ein Scoringwert und den kriegen dann die kriegen die Mitglieder dann mitgeteilt und können sich dann entscheiden, ob sie, ob sie mit derjenigen Person einen Vertrag eingeht oder nicht. Und die geben natürlich dann auch wieder das Feedback.Und dadurch kann sich dieses System immer wieder validieren und sagen, okay, da habe ich falsch gelegen, da muss ich meine Gewichtung wieder äh korrigieren. Eigentlich ganz schön. Ich habe sowas ja auch früher,selber ganz gerne gemacht. Also so Datenanalyse. Und jetzt kommen die also auf die Idee und sagen, jetzt wollen wir,ähm haben wir einen neuen Datenbestand, der da irgendwie so anfällt und das ist dieses Social Media Verhalten,Und das ist äh sind öffentliche Daten. Das Schöne ist, die Schufa darf öffentliche Daten äh sich so zu Gemüte führen. Und also hat sie einfach gesagt, gut, dann machen wir mal ein Forschungsprojekt, ob wir da irgendwie auch was draus gewinnen können. Ähm,Solche Daten sind nur dann interessant, wenn sie quasi eine Zusatzinformation haben, ja. Und das war auch das, was in dieser, was in der, in der, der Rezeption dann so schiefgegangen ist, weil dann irgendwie also da,wirklich selten,Dichte an an unsinnigen Artikeln zu diesem Thema. Wo dann also einer sagte, ja, wenn die Schufa äh aus Facebook.Ähm das schafft die Kreditwidrigkeit vorherzusagendann ähm dann braucht man die Schufa nicht mehr, dann ist sie bald zu. Ja, also nee, darum geht's eben nicht. Es geht darum, dass sie einen minimalen Prozentpunkt besser eventuell werden könnten. Das würde ihnen ja schon reichen. Ja, wenn sie solche Daten berücksichtigen würden.Andere, anderer Beitrag war die Schufa wird humanerweil sie jetzt den Menschen anschaut und nicht mehr nur die Zahlen, also völlig völliger Irrsinn, äh völliger Quatsch. Also was was sie da machen wollen ist, äh sie könnten halt ihre ihre Genauigkeit vielleicht um ein paar Prozentpunkte verbessern, wenn sie in gewissen Fällenbestimmte Auffälligkeiten im im Social Media Bereich ähm mitberücksichtigen würden.
Tim Pritlove 0:22:53
Also ein paar Prozentpunkte wäre ja schon wirklich eine Menge. Hinter dem Komma, ja.
Linus Neumann 0:22:56
Hinterm Komma, hinterm Komma hinter dem Komma, aber das reicht. Ich meine, die haben die führen äh über sechsundsechzig Millionen Personen,Ähm da Daten,Wenn du jetzt überlegst, die kriegen Anfragen, ich weiß nicht wie viele tausende Anfragen die am Tag bekommen. Und wenn dann die Vorhersagequalität nur um um irgendwie paar Punkte hinterm Komma besser wird, sind das direkt.Mehrere Fälle pro Tag, ja? Ähm zumal,Dass er auch in beide Richtungen schiefgehen kann. Ja, also es könnte, es heißt ja nicht nur, dass die Schufa aufgrund deines äh Facebook-Verhaltens dann äh dir keine Kredite mehr gibt, sondern,also sie wollen ja ihr System will ja so sein, dass es möglichst wenige und möglichst wenige Falls Negatives hat, weil wenn,Mia als als Dienstanbieter rät, mit dir keinen Vertrag zu machen, du aber völlig einwandfrei in der Lage wärst, das alles zu bezahlen, dann ist das ja auch nicht zu meinem Vorteil,Ja, also die müssen halt wirklich dann ihre Genauigkeit üben.
Tim Pritlove 0:24:00
Da stehen sie dann wahrscheinlich auch entsprechend unter Druck, unter äh von den Anfragen der Unternehmen, ne?
Linus Neumann 0:24:05
Absolut, ja?
Tim Pritlove 0:24:06
Weil die wollen ja auch Geld verdienen.
Linus Neumann 0:24:09
Und ähm also sie haben äh haben also auf jeden Fall ihre ähm ihre Probleme. Jetzt.Wenn man so ein Modell macht mit so vielen Eingangsinformationen, ist die Frage, man spricht da von Orthogonalität eigentlich. Du möchtest.Unkorellierte Merkmale haben. Und das ist auch das Interessante bei der bei dieser bei dieser Social Media Sache, warum die da wahrscheinlich Interesse daran hatten, weil es ein ein unkorelliertes,eine unkoordinierte Informationsquelle ist, ja? Also irgendwie Vertragsbrücheäh Dispo überziehen, das ist alles das zieht so in eine Richtung ab, ja, da da bestätigt immer nur eins das andere, aber ich möchte quasi eine Dimension haben, die quer dazu liegtum äh überhaupt noch Informationsgewinn haben zu können. Und deswegen hatten die daran Interesse. Ähm andererseits muss man auch einfach mal überlegen, es gibt halt auch,Einfach Merkmale, die mit der Zielgröße in dem Fall Kreditwürdigkeit vielleicht einfach nicht in Zusammenhang stehen. Das hätten die mit diesem Forschungsprojekt rausfinden können,hätten sie wahrscheinlich auch. Also ich glaube nicht, dass sie nachnachhaltig ihre Vorhersagequalität hätten verbessern können aufgrund irgendwelcher äh Daten, die sie in Social Networks generieren, ja. Ähm.
Tim Pritlove 0:25:21
Was soll's sein? Ich meine.
Linus Neumann 0:25:24
Unkorreliertes Merkmal Punkt hat damit nichts zu tun. Danke, nicht signifikanter Beitrag zum zur Modell und.
Tim Pritlove 0:25:30
Ja gut, die eigentliche Frage ist, gibt's äh überhaupt irgendeine nachvollziehbare Vision? Wie jetzt diese äh Analyse hätte helfen können,Man muss ja da überhaupt erstmal einen Bezug zu der realen Person äh herstellen, wenn da jetzt irgendwie Peter äh äh Schmidt und Thomas Müller da äh irgendwie auf Facebook posten, dann weiß er auch erstmal nicht, wer das ist. Ähm.
Linus Neumann 0:25:53
Deswegen ja Forschungsprojekt, ja.
Tim Pritlove 0:25:55
Ja, ja, okay, also es ist insofern auch erstmal gar nichts Schlimmes, weil man hätte ja mal forschen können, weil die Forschung ist ja auch nun mal Forschung.
Linus Neumann 0:26:03
Forschung ist gut, Forschung hat am Ende ein Ergebnis, so werden wir es nie wissen und müssen uns jetzt mit diesen Artikeln rumschlagen.
Tim Pritlove 0:26:08
Genau, weil sich ja äh das Hassel Plattner Institut dann äh.
Linus Neumann 0:26:13
Sofort am nächsten Tag ähm hat es Hasso Plattner Institut diese Zusammenarbeit gecancelt. Und jetzt ist natürlich die Frage.Ich, wie gesagt, komme ja oder habe eine Vergangenheit in der Forschung. Bin deswegen gegen natürlich dieser Sache aufgeschlossen, weil ich's modellierungsmäßig interessant finde.Aus bürgerrechtlicher Datenschutzrechtlicher, ethischer Überlegung, muss man sich natürlich schon fragen, ob man möchte.Dass es eine solche Institution gibt, die mit nicht offengelegten ähm Algorithmen,Entscheidungen trifft, die zu überprüfen, ähm eigentlich niemand in der Lage ist, ja? Also die trifft eine Tatsachenentscheidung so und so kriegt keinen Kredit mehr und das wird gemacht. Keiner hat keiner zweifelt an der Schufa.Es gibt auch niemanden, der im Prinzip ihre Vorhersagequalität ernsthaft nochmal validieren kann, außer ihnen selbst,Und selbst da ist natürlich der Fall, wenn die Schufa, wer schlechte Schuhfahrt, kriegt keinen Kredit mehr. Der kann nicht das Gegenteil beweisen.Kommen also an einen Punkt, an dem sie sich einfach immer nur selberbestätigen. Und deshalb fand ich, was dann sehr schön gesagt wurde von Markus Beckedal in der,Pressemitteilung von digitale Gesellschaft. Wir sind besorgt, äh dass hier Unfug getrieben wird. Es wäre also an der Zeit, dass die Schufa ihre Algorithmen offenlicht, vielleicht versteckt sich daran ja bereits ähnlicher Unfug.Also fand ich sehr, sehr schön, dass mal das mal so zu betrachten, weil also wie gesagt, forschungsmäßig interessanter Punkt äh in Bezug auf ähm,ob man eine solche Institution komplett privatwirtschaftlich geführt ähm, undurchsichtig steckt ihre Nase überall rein, hat Algorithmen die also rein von der wissenschaftlichen Überlegungen, von theoretischen Überlegungen her,schwierig äh es schwierig haben, sich selber zu widerlegen, weil sie können sich nur in dem Fall widerlegen, dass sie Kreditwürdigkeit einräumen,aber äh diese dann nicht bestanden hat, dann wird man's halt merken,Aber wenn sie Kreditwürdigkeit nicht einräumen und diese aber trotzdem besteht, dieser Fall, da werden sie viel, viel schlechter widerlegt. Das ist also in dem Modell inhärent.Und ähm das heißt also ja, die die Debatte, ob die Schufa da rein,darf und was das für unsere Welt bedeutet, die war durchaus mal eine oder für unsere Gesellschaft bedeutet, die war dann durchaus ganz interessant.Ähm aber was was die was die fachliche oder die inhaltliche Überlegung Erregung anging, war diese Debatte eher ähmetwas traurig. So, das Forschungsprojekt wurde eingestellt, das Hasso-Plattner Institut hat ähm eine etwas säuerliche Pressemitteilung rausgegeben, in der er dann gesagt wurde, na ja, äh das wäre ja jetzt mal echt interessanteähm eine interessante Forschung gewesen, aber äh mit wenn wenn hier in der in den Medien so darüber berichtet wird, dann können wir das hier nicht in Ruhe machen.
Tim Pritlove 0:29:15
Das ist auch nachvollziehbar in gewisser Hinsicht, ne. War ich mal so mit so einem Level an an kritischer, also äh kritischer Begleitung ist äh nie ein Fehler, aber ist äh auch dann,damit zu rechnen, dass wir eine sehr unkritische Begleitung haben oder eine überkritische Begleitung haben. Das macht dann wahrscheinlich auch keinen Spaß.
Linus Neumann 0:29:36
Also Fazit, ich,was ich jetzt so dazu gesagt habe, ich glaube, dass validere Schufa Ergebnisse kaum zu erwarten gewesen wären, weil ich davon ausgehe, dass da die die Zusammenhänge eigentlich nicht äh herzustellen sind, beziehungsweise nicht bestehen. Ähm.
Tim Pritlove 0:29:49
Ja. Ähm.
Linus Neumann 0:29:50
Und damit werden die Ergebnisse auch nicht nennenswert falscher als heute. Und ähm die Frage, wie man dazu stehen möchte, dass.Daten, die öffentlich sind von Menschen genutzt werden, ähm ja, die muss man sich eben an anderer Stelle stellen, ne? Weil ich die Schufa darf das auf jeden Fall. Es gibt gesetzlich hier ähm überhaupt gar keine.Keine Schwierigkeiten in dieser in dieser Frage. Schufa hatte ausdrückliche Recht dazu, sich öffentliche Daten anzueignen.
Tim Pritlove 0:30:21
Ja, trotzdem dürft ihr die Schufa auch mal wieder ein weiteres Mal gemerkt haben, dass sie mit ihrer ganzen Aktivität schon einer kritischen Öffentlichkeit ausgesetzt ist und das ist ja auch gut so.
Linus Neumann 0:30:31
Absolut, also äh sehr viel Kritik an diesem Ansatz da und wenn man sich einfach nur mal so anschaut so SCUFA-Opfer, äh da da findet man wirklich die wildesten Sachen, ne. Du kämpfst dann dagegen so eine ähm,Behördenartig äh strukturierte eiserne Kette,die die dir einfach dann wirklich die Teilhabe am Leben versaut, weil weil irgendein Idiot den falschen Schuhverein gemacht hat.
Tim Pritlove 0:30:56
Alternative ist, ne?
Linus Neumann 0:30:59
Ja äh also die Alternative, wenn ich jetzt mal etwas ketzerisch sagen darf, ist ja,haben wir ja vor ein paar Jahren in den USA gesehen, als man sich gegen ähm dagegen entschieden hat, auf ähm gerade bei der bei der Vergabe von äh Immobilienkreditenauf die Wirtschaftsauskunft Haien zu hören, ja? Und ähm zack, los geht's!
Tim Pritlove 0:31:25
Schon hat man die dicke Immobilienblase an der Backe, weil alle kriegen hier irgendwie einen Kredit und Hauptsache Hauptsache, das System wird weiter gefüttert und äh bläst sich damit selber auf,Gewinne und am Ende ist klar, irgendwannPyramidenmodell geht's dann irgendwann einfach in die Rose, weil nicht mehr genug nachkommt, was noch in der Lage ist, da irgendwie Geld reinzuschieben.Dann merkt man das gar kein Star ist. Ja, kann schon sein. Gut. Sehr viel mehr können wir dazu jetzt nicht sagen, oder?
Linus Neumann 0:31:56
Wie einer von Sack, weil ich irgendwie zu sich überhaupt gesagt habe, dass solche Datenanalysen eventuell sinnvoll sein können. Äh sind sie aber halt nicht. Also in dem Fall sind sie es nicht, aber als Forscher muss ich sagen, wir hätten eine Antwort auf die Frage bekommen und die kriegen wir jetzt nicht.
Tim Pritlove 0:32:12
Als Forscher.
Linus Neumann 0:32:13
Es wäre doch wunderschön gewesen, wenn die Schufa da so ein paar Millionen in Potsdam am HPI versenkt, ja und am Ende kommt raus, ja Social Network könnt ihr vergessen. Ja. Hm, hör doch auf, hör doch auf, was Nettes.
Tim Pritlove 0:32:20
Ja, dass wir auch was Nettes gewesen. Jetzt müssen wir die Millionen woanders versenken. Kommen wir zu den äh guten Nachrichten der Woche.
Linus Neumann 0:32:31
Ja, wir bleiben bei den öffentlichen Daten. Also auch hier, die Schufa wird jetzt bald in Hamburg zuschlagen, denn das Transparenzgesetz.Ähm hat die Hamburger nicht das Transparent doch also wie würde man sagen, die das die Hamburger Bürgerschaft hat das Transparenzgesetz angenommen.
Tim Pritlove 0:32:49
Genau, das Transparenzgesetz, darüber haben wir hier auch schon mal berichtet, beziehungsweise berichten lassen. Das ist im Rahmen unserer neunten Sendung, die äh Interviewseriewir da gemacht haben auf dem achtundzwanzigsten Chaos Kongress, ganz konkret haben wir da mit Dodja gesprochen aus Hamburg vom CCC Hamburg, der,einer derjenigen waren, die da sehr maßgeblich ähm mitgearbeitet haben, dieses Transparenzgesetz überhaupt erstmal zu entwickeln, beziehungsweise auch die entsprechendeInitiative Transparenz schafft Vertrauen da voranzutreiben, die ähm.
Linus Neumann 0:33:25
Noch dabei war, Transparency International und der Verein mehr Demokratie.
Tim Pritlove 0:33:29
Genau, wollte ich auch gerade sagen. Also es war jetzt nicht nur eine Aktivität vom CCC, sondern sehr äh übergreifende Aktivität. Ich glaube, die Piraten haben da auch noch mal ein bisschen reingegrätscht. Also auf jeden Fall äh ist es erstaunlich, dass das Ganze auch in Hamburg jetzt so positiv angenommen wordenist und jetzt wohl von der Bürgerschaft auch beschlossen worden. Also der Beschluss ist jetzt durch, ne?
Linus Neumann 0:33:50
Sollte am Mittwoch durchgegangen sein, ja. Also äh ich habe keinen Aufschrei gehört, also es war, wir hatten das wurde dann so, es wird heute beschlossen werden.War dann überschlugen sich dann schon äh die die Nachrichten. Ähm,Um das noch kurz zusammenzufassen, wie gesagt, wir haben da ein sehr gutes Gespräch mit deutscher in der äh LNP neun ähm und konkret geht's darum, dass Senatsbeschlüsse, Gutachten, Verträge, Baugenehmigungen, Daten, alle möglichen Dokumente, Statistiken, Verträge vor allemund Vorschriften strukturiert Maschinen lesbar zur Verfügung gestellt werden. Hatte sein,Ursprung, das Interesse daran, insbesondere was die Verträge betrifft, ähm in der,Problem mit der Elbphilharmonie, die sich da in Hamburg ja aufgetan haben, wo etwas im Prinzip kostenneutral entstehen sollte und am Ende irgendwie,dann doch nicht ganz so kostenneutral war. Und was äh wo sich jetzt eigentlich viele die Hände reiben, dieses Gesetz als in Hamburg beschlossenes, existentes Gesetz, kann natürlich jetzt sehr gut als Blaupause dienen, auch für andere Bundesländer.Das heißt, da werden wir hoffentlich ähm eine sehr große ähm Welle an Nachahmern jetzt sehen,und damit eine sehr große äh Open Data Initiative in den ähm einzelnen Bundesländern.
Tim Pritlove 0:35:14
Ja, das wird spannend. Bin echt äh echt gespannt, was was dabei rauskommt.
Linus Neumann 0:35:18
Also nochmal ganz großen, herzlichen Glückwunsch an alle,sich dort beteiligt habenden. Und es ging ja sogar ohne den Bürgerentscheid, ne? Das war also die das wäre ja noch diedie Option die Gefahr gewesen, dass dass ihnen das um um die Ohren gewatscht wird und sie dann irgendwie ich glaub irgendwas fast siebzig, achtzigtausend Unterschriften gebraucht hätten innerhalb einer kurzen Zeit. Das hatte Dodja uns ja noch erzählt, dass sie im Prinzip damit,Diese Gefahr irgendwie sehen müssen. Aber einfach durchgekommen. Sie haben's eingesehen.
Tim Pritlove 0:35:52
Super. Herzlichen Glückwunsch. So, was haben wir als nächstes? Äh.
Linus Neumann 0:35:58
Facebook war in der Tagesschau. Wirklich. Facebook war in der Tagesschau, ja. Äh.
Tim Pritlove 0:35:59
Wirklich? Das ist ja interessant, dass das Thema jetzt so viel oder meinst du, die Webtageschau? Die gibt's ja.
Linus Neumann 0:36:05
Nee, das war tagesschau oder Tagesthemen oder so. Ähm weil sie mal wieder ihre Datenschutzregeln äh zu Gunsten der ökonomischen äh Datenauswertung verbessert haben. Ähm,und was sie da gemacht haben war eigentlich ganz schön. Sie haben nicht gesagt, ja ähm die Nutzer haben die Möglichkeit ähm zur zur Gegenabstimmung, weil es gab irgendwie über siebentausend Beschwerden.Ähm gegen diese neuen Datenschutzbestimmungen und die sogar die Facebook Regeln sehen dann vor, dann, dann gibt's eine Abstimmung,Kein Problem, Freunde. Also, machen wir eine Abstimmung. Und,Diese Abstimmung hat dann ein von dreißig Prozent. Das heißt, dreißig Prozent der Facebooker ähm müssen sich an der Abstimmung beteiligen, damit das Ergebnis Relevanz hat, ja? Also ist ja beim.
Tim Pritlove 0:36:55
Müssen sie sich beteiligen oder müssen auch dagegen stimmen?
Linus Neumann 0:36:57
Müssen sich beteiligen erstmal damit, damit man sagt, okay, dann.Genau, so ein Quorum, wie man das bei einer bei einem Bürger äh Bürgerentscheid oder sowas natürlich auch hat, ne. Also es müssen erstmal genug hingehen, damit du damit du damit du überhaupt das Ergebnis anerkennst.So und äh bei dieser äh,Bei dieser Sache, also dreißig Prozent werden nach aktuellen Zahlen so schlappe zweihundertsiebzig Millionen Menschen gewesen, die sich daran hätten beteiligen müssen,und äh diese Abstimmung hatte Facebook aber jetzt natürlich auch nicht irgendwie auf Seite eins, ja? Weil ähm Facebook natürlich jetzt nicht unbedingt das Interesse hat, ähm.Die die Abstimmung jetzt irgendwie zu promoten, weil ja klar ist, wer daran teilnimmt, ist Gegner, waren dann auch irgendwie äh achtzig, neunzig Prozent waren dagegen. Dreihundertfünfzigtausend Leute haben am Ende teilgenommen, also ein müder Furz in der Prärie, ähm aber,die äh.
Tim Pritlove 0:37:50
Aber es ist halt.
Linus Neumann 0:37:51
Aber es ist halt, was ich ganz schön finde, ist, man, wenn man sich das mal anschaut, ähm also man erkennt da, was das bedeutet, wenn eben so ein Unternehmen die Infrastruktur für die eigene für die eigene Abstimmung ist, ja? Also.Sie konnten ja quasi entscheiden, wo sie diese Abstimmung platzieren und wie sie die formulieren und was nicht alles. Und selbstverständlich hauen sie den nicht auf Seite eins. Aber wenn,wenn das gesamte Ökosystem in dieser Form bestimmt wird, ja, also wenn in in einer in einer Demokratie, wenn ich jetzt sage, okay, hier ähm.Ich mache jetzt hier eine Bürgerinitiative und arbeite auf einen Volksentscheid hin, ähm dann ist es auch nicht so, dass sich, dass sich die Regierung irgendwie besonders anstrengt,ähm meinen, was weiß ich, meinen Spreeufer, Volksentscheid äh oder meinen Tempelhof äh so und so äh weiterverwendungsfolgsentscheid irgendwie,zu promoten, wenn es gegen ihre eigene Politik steht. Aber ich habe wenigstens noch Möglichkeiten, das irgendwie zu machen,innerhalb von Facebook dann da also man sieht einfach dass sie es nicht geschafft haben und letztendlich im Zweifelsfall ist natürlich schon.Nicht unbedingt im Interesse äh der Nutzer ist, ja.
Tim Pritlove 0:39:04
Ja, ich weiß gar nicht, was sie hatten. Die äh Pläne lagen doch äh mehrere Wochen. Nur wenige, nur wenige Lichtjahre von ihrem Planeten entfernt. Äh öffentlich aus.
Linus Neumann 0:39:17
Ich äh wollte noch ganz kurz, ich hatte letztens noch so so einen Datenzusammenführungsmoment, den ich noch erzählen wollte, ganz kurz, ich hatte mal ganz, ganz früher einen Blog bei,Äh bei Blogger dot com. Und irgendwann wurde Blogger dot com mit Google zusammengeführt und irgendwie ähm hatte ich dann vor zehn Jahren da irgendwie ein Bild äh geblockt, was hm was ich jetzt irgendwie entfernt haben wollte.Ähm und schaute also so,irgendwie wie wie kriege ich jetzt dieses Bild weg? Ja und dann schaute ich irgendwie bei Blogger und merkte dann irgendwie.Dass diese Daten, dieses Bild, was ich da irgendwann vor zehn, na, zehn Jahre waren's nicht, aber vor acht Jahren oder sechs Jahren in dieses Blog da geladen habe. Das war inzwischen,in einer Picasa äh in einem Picasa Fotoalbum in meinem Google Plus.So viel zu zu dieser Dienstezusammenführung. Ich meine, ich fand's ganz schön, weil das hat mir eine angenehme Oberfläche dazu geboten, ähm diese Sache zu löschen,Aber ähm also Dienstezusammenführung ahoi, ja, vor ein paar Jahren irgendwo mal irgend so ein Schnappschuss äh in Blogger geladen und inzwischen ist es ein Picasa Fotoalbum. War ich sehr überrascht, weil ich gar nicht wusste, dass ich Picasa Foto-Alben hatte. Ich war,wusste gar nicht, dass ich Picassa Kunde bin, bin ich aber jetzt.Jetzt nicht mehr, aber ähm war ich war ich unwissentlich. Ja, also ganz ganz interessant wieder ähm diese diese Dienstezusammenführung bei Google,Okay, so viel dazu.
Tim Pritlove 0:40:52
Wollen wir mal den äh internationalen Aktivismus hier aufm Plan.
Linus Neumann 0:40:56
Aber jetzt, jetzt, jetzt äh kommen Sie nun zum internationalen Teil der Gala. Äh wir holen unseren nächsten Gast mit hinzu.
Tim Pritlove 0:41:04
Genau, beziehungsweise müsste er sich mal kurz selber äh dazu holen. Äh Thomas.
Thomas Lohninger 0:41:09
Hallo? Hallo, hallo, grüße euch. Ah, morgen, ihr Morgen.
Linus Neumann 0:41:15
Bekannt den Hörern, glaube ich, ne, von ähm der Sendung mit dem Titel Cordoba zwei Punkt null.
Tim Pritlove 0:41:21
Genau, aus Funk und Fernsehen.
Linus Neumann 0:41:24
Und macht jetzt auch selber das, was man vielleicht auch erstmal pluggen, äh macht auch selber äh Netzpolitik-Podcast jetzt, und zwar die Netzkinder AT.
Thomas Lohninger 0:41:31
Ja, ganz genau. Äh vielen Dank für den Plug. Ähm ist ist noch so ein kleines Projekt, aber entwickelt sich schon recht gutund nicht nur im Podcast, sondern auch im Blog. Also wir versuchen dagenerell so ein bisschen Plattform zu sein, für alles Mögliche, was so in Netzpolitik und Netzkultur in Österreich passiert. Also alle, die das interessiert, können sich das gerne anschauen.Äh ja, vielleicht auch noch, ich habe noch einen Nachtrag, diese Facebook Geschichte, das war Max Shrems, der diese Abstimmung angerissen hat.
Linus Neumann 0:42:03
Von versus Facebook die Leute.
Thomas Lohninger 0:42:05
Ganz genau, ja. Das ist auch.Äh muss man immer wieder rausstreichen, weil der ist in Wirklichkeit alleine mit allem, was er tut und stemmt trotzdem irgendwie wahnsinnig viel, wenn's wenn's drum geht so Facebook-Sachen aufzuzeigen. Der hat sich auch mal mit Videoüberwachung rund ums Parlament beschäftigt und der ist irgendwie so ein One-Man RMI.Ja.
Linus Neumann 0:42:28
Ja, dann äh hier noch mal äh herzliches Beileid äh na ich also es ist halt er kämpft da halt wirklich als als David gegen Goliath, ne? Und hat leider noch nicht die die,gefunden oder oder die Schleuder, um um diesen Goliath wirklich mal eins auszuwischen. War ja, glaube ich, zwischenzeitlich diesen diesen Erfolg hatte mit dem Extrahieren der Daten, ne? Ich meine, wie kriege ich meine Daten von Facebook?
Thomas Lohninger 0:42:53
Genau und damit hat er halt zumindest enorme Medienöffentlichkeiterlangt. Also ich glaube bis zu Alt-Jasierra, den haben wirklich äh alle möglichen internationalen Medien interviewt. Und das hat zumindest mal Bewusstsein geschaffen, dass dieses Unternehmen sich jetzt nicht unbedingt einem Mitte zwanzig Wiener Justudenten unterwerfen wird, ist auch klar.Ja
Tim Pritlove 0:43:15
Ja äh was so die internationale Aktivität äh betrifft, ähm gab's ja auch äh eine weitere.
Linus Neumann 0:43:23
Akte Aktionstag.
Tim Pritlove 0:43:24
Genau, letzten Samstag war's mal wieder soweit, das zweite Mal. Beim ersten Mal waren wir ja noch sehr äh überrascht über die große Beteiligung.
Linus Neumann 0:43:32
Ja
Tim Pritlove 0:43:33
Dieses Mal muss ich zu meiner Schande gestehen, hatte ich leider keine Gelegenheit äh zu großen Beteiligungen selbst beizutragen. Wart ihr vor Ort?
Linus Neumann 0:43:42
Soll ich erstmal von Berlin erzählen? Ähm wir hatten.Ähm für die Berliner Demo, weil das beim letzten Mal ja so so schön war und so viele, so viele tausend Leute da waren, äh hatten wir auf jeden Fall gesagt, okay, wir brauchen eine größere Anlage und ähm es wurde,Es wurde dann auch nicht gekleckert, ja? Und zwar ähm wurde organisiert eine,Das ist einfach so die Referenzklasse der Anlage. Das ist das, was was halt, wenn da, wenn irgendwo eine ernstzunehmende Anlage steht, dann ist das eine. Zum Beispiel im Berghain,So, diese Anlage hatten wir oder ein also daraus diese Komponenten hatten wir oft auf diesem LKW äh drei Basswürfel und drei äh Satelliten oben drauf. Ähm wunderschönes Ding.Lief schön Techno-Mucke,Und äh wir fuhren dann irgendwie los und als wir dann so durch Friedrichshain fuhren, äh gegenüber die Autoalarmanlagen an, weil die Anlage ein bisschen zu laut war. Also.
Thomas Lohninger 0:44:47
Ich habe den Tweet von dir gelesen auf unserer Demo. Da wirklich sehr ela.
Linus Neumann 0:44:51
Ich würde es wirklich als also in meinen Augen, was ein voller Erfolg. Ähm leider waren aber wahrscheinlich nur etwas über fünfhundert Leute da,Und die hatten jetzt, sage ich mal, nicht so diesen hedonistischen Demoansatz, sondern ähm haben sich dann auch tatsächlich äh vereinzelt beschwert, dass sie jetzt keine äh Parolen skandieren konnten.
Tim Pritlove 0:45:10
Wegen der Musik.
Linus Neumann 0:45:11
Ja gut, das ging nicht, ne? Also entweder Musik oder.Also, die Anlage war schon wirklich, ich ich habe, ich fand's göttlich. Aber es war in dem Fall dann wirklich ähm.
Tim Pritlove 0:45:22
Produktiv.
Linus Neumann 0:45:23
Ja, vielleicht nicht kontraproduktiv, aber sagen wir mal, man hätte mit dem mit diesem Schweinegeld, was was dafür ausgegeben wurde, vielleicht wirklich eine,Bei einer anderen Gruppe protestierender äh sehr viel mehr äh Wertschätzung dieses einmaligen Gerätes ähm,erreichen können, ja? Die Demo, wie gesagt, war mit fünfhundert Leuten ähm ganz okay besucht. Ähm.Nahm dann so ihren Lauf. Ähm am Ende haben gesprochen, also zu Beginn hat MS Pro eine sehr schöne Rede, äh wieder das Urheberrecht gehalten. Der entwickelt sich noch zum zum soulitischen Agitator, also sehr gut, weil das erste Mal, dass er.Ja, nee, er hat wirklich eine gute Rede gehalten. Das ist wirklich gut. Und ähm,War auch seine erste und kann ich nur sagen, mehr davon. Ähm und dann nachher sprachen noch, ja, Markus Becker, da sprach natürlich und,Anna Thor Stefanovic über den Bereich der äh Wissenschaften und Peter Sunde war da Peter Sohn, der war da und sprach ähm auch kurz zum Thema.
Tim Pritlove 0:46:25
Petersunde von äh.
Linus Neumann 0:46:27
Pirate und Flater, je nachdem.
Tim Pritlove 0:46:29
Zeitraum mein betrachtet. Mhm.
Linus Neumann 0:46:32
Und äh so war es dann insgesamt doch ein ein ganz netter Tag mit natürlich einer sehrschwachen Beteiligung und das liegt, denke ich, sehr eindeutig an dieser ins Leere laufen lassen, Strategie, ja, ja, acta macht euch mal keine Sorgen und auf die lange Bank geschoben und so weiterÄhm also die Strategie ist da eindeutig aufgegangen.
Tim Pritlove 0:46:53
Ist das auch in Wien so gewesen, Thomas.
Thomas Lohninger 0:46:55
Sehr ähnlich. Also wir hatten nur noch in Wien eine Demo, nicht mehr in den anderen Städten und hier in Wien waren's auch nur knapp vierhundert LeuteAlso definitiv kleiner, wir hatten auch Regen von der Hälfte der Demo weg. Hm das war sicherlich auch irgendwie ein Faktor. Aber es war halt trotzdem wieder kreativ. Also das das hat sie ein bisschen gerettet. Ich sage nur, Akta macht nackter.
Linus Neumann 0:47:19
Yeah. Da müssen wir direkt mal noch das Bild.
Tim Pritlove 0:47:23
War das jetzt nur ein Slogan oder gab's da auch äh entsprechende.
Thomas Lohninger 0:47:26
Nee, nee, nee, das war schon auch so mit ähm ja, so so diese Gruppe Zeit, äh die hat sich da in Schale geworfen.
Tim Pritlove 0:47:34
Beziehungsweise entschalt. Mhm.
Thomas Lohninger 0:47:36
Ja, wobei sie hatten dann wirklich nette Schilder ähm auf äh gewissen Körperregionen.
Tim Pritlove 0:47:41
Ah ja.
Thomas Lohninger 0:47:43
Wir suchen das Bild raus, das schicke ich euch noch.
Linus Neumann 0:47:45
Ich hab's ähm gefunden.
Thomas Lohninger 0:47:49
Es war lustig, weil das hat's dann gleich in die Future Zone geschafft irgendwie,Ah ja.Und ansonsten ähm ähm wir haben wirklich noch Politiker, die sich für Akte äußern, also unsere Justizministerin Beatrix Karl, die hat gemeint, na ja, irgendwie so schlimm ist das nicht.Das ist ja eigentlich eh schon alles Gesetz in Österreich, da wird sich ja nichts ändern.Und ähm das heißt, das ist irgendwie offiziell ist die Regierung zwar auch auf Abwarten, aber es gibt immer noch einzelne Stimmen, gerade die, die sehr nah an der Uhr bei Rechtsindustrie sind, die sagen das auch immer noch, dass das eigentlich eine gute Sache wäre.
Tim Pritlove 0:48:25
Hm. Tja, wo sind denn dann die ganzen ähmAlso wie war denn so die die äh Altersstruktur? Ich meine bei der letzten Akta Demo waren ja wirklich verdammt viele äh junge Leute dabei, die so alle den Eindruck machten, das wäre jetzt mal so der erste netzpolitische,Schub, den sie da bekommen hätten.
Thomas Lohninger 0:48:46
Ähm andere Leute haben gemeint, es sind viele Junge dort gewesen. Dasich nicht so gesehen. Also es war eigentlich sehr gemischt. Es war nicht zu viele Masken wie sonst. Normalerweise sind das doch irgendwie ist das der der größte Teil der Demonstranten hat eine Maske auf. Das war diesmal nicht so.
Tim Pritlove 0:49:07
Das kann auch ein gutes Zeichen sein.
Thomas Lohninger 0:49:09
Ja, finde ich auch.
Tim Pritlove 0:49:11
Glaube ich auch langsam ein bisschen ab.
Linus Neumann 0:49:13
Also was ähm eventuell auch noch so als als Grund diskutiert, wobei ich ja wirklich der Theorieanhänger, dass es diese Inhalte und ins Leere laufen, Taktik der der entscheidende Faktor ist, ähm.Es gab ja zu kurz vor der letzten Demo eben sehr äh so dieses enormes Video, was dann sehr, sehr,Plakativ war,Und äh sehr viel dreiundzwanzig Style hatte und ähm eventuell hat das dann halt auch noch mehr Menschen.Mobilisiert, weil da eben einfach mal der der Teufel an die Wand gemalt wurdeWährend Sicherheit dann im weiteren Diskussionsprozess um Akta eben doch diesen diese schwere Greifbarkeit ähm das auf die lange Bank schieben,ähm einfach als äh als eine sehr gute Strategie erweist,um da halt den Zorn nicht weiter stärker aufbranden zu lassen, ja?
Thomas Lohninger 0:50:15
Ja, ich sah halt so aus, als hätten wir schon gewonnen auf der einen Seite. Aber wirst du sagen uns sind die Verschwörungstheoretiker abhanden gekommen, weil wir keine ähm dramatischen Videos mehr hatten davor.
Linus Neumann 0:50:28
Nee, das so würde ich's nicht sagen, aber äh ich ich denke einfach, dass die die aktuelle ActA Situation hatoder die aktuelle politische Situation eignete sich jetzt nicht unbedingt um noch einmal hunderttausende auf die Straßen zu bekommenweil es gab einfach grade keinen, keinen akuten Anlass, ähm die offizielle äh das offizielle Narrativ war, das ist eh schon tot. Und ähm es eignete sich jetzt einfach nicht so zur zur Massenmobilisierung.
Thomas Lohninger 0:51:01
Ja, glaube ich auch. Aber wir werden's jetzt eh sehen. Ich glaube, Anfang Juli ist die Abstimmung im Europaparlament und da müssten wir es wissen.
Linus Neumann 0:51:08
Ja und dann werden wir uns die Augen reiben. Ich bin ja mal sehr gespannt. Also ich kriege ja immer äh frische Zahlen quasi aus Brüssel, was den, was den Stand angeht und im Moment ist es so bei fünfundvierzig Prozent. Ähm,Ablehnung. Und das ist äh zu wenig.
Tim Pritlove 0:51:27
Ja, wollen wir mal vielleicht den äh anderen Aspekt ähm aus Österreich besprechen. Die Vorratsdatenspeicherung, äh was gibt's denn da Neues?
Thomas Lohninger 0:51:36
Ja, ich habe Updates für euch. Ähm bei der letzten Sendung habe ich ja noch angekündigt, dass wir auch eine Verfassungsklage einreichen wollenUnd SW Speed genau in diesem Moment der Aufnahme tragen wir die in den Verfassungsgerichtshof. Ähm die Kampagne ist beendet, die Klage ist fertiggeschrieben, revidiert,und äh hat den Segen von allen Anwälten, die drübergeschaut haben. Und wir haben für diese Verfassungsgabe gegen die Vorratsdatenspeicherung in Österreich,elftausendeinhundertneununddreißig Vollmachten,elftausendeinhundertneununddreißig Menschen haben irgendwie ein Formular, Verfassungsklage RT ausgefüllt, unterschrieben in ein Kuvert gesteckt und uns geschickt.Das ist ja wahnsinnig viel, weil die Hürde war diesmal weitaus größer als noch bei dieser Online-Bürgerinitiative,und ja, elftausend, das ist definitiv die größte Verfassungsgabe, die es in Österreich jemals gegeben hat.Und ja, jetzt sind die eben wahrscheinlich gerade so äh direkt im Verfassungsgerichtshof, weil um zehn hat's angefangen, jetzt ist gerade elf.Und äh ja, im Grunde heißt jetzt dann Ivaten, also jetzt gibt's noch irgendwie so kurzen Medienevent, aber da muss der Gerichtshof arbeiten und das,Natürlich mal. Wahrscheinlich Jahre, bis wir da eine Entscheidung haben,Vielleicht das Erste, was ich äh da abzeichnen wird, ist, ob sich der Gerichtshof überhaupt mit dieser Klage beschäftigt,wir gehen ja auch direkt zum Verfassungsgerichtshof und äh nicht über irgendeinen Instanzenzug von unten nach oben. Und da ist die die Tür, die man direkt zum Verfassungsgerichtshof gehen kann als normaler Bürger in Österreich, immer ziemlich schmal.Aber wir wir haben das so hinbekommen, hoffentlich, dass wir genau da reinpassen in die Kriterien. Und im Grunde,so die drei möglichen Ergebnisse, die wir uns erhoffen, wenn er sich mal entschieden hat, dass er diese Klage annimmt,im Grunde müsste er dann eigentlich schon der einen oder anderen Form in unserem Sinne entscheiden, weil halt die Kritikpunkte so eklatant sind,ähm und entweder wir haben halt diese Aufhebung des Gesetzes in Österreich, das wäre sozusagen ähm die Situation, die ihr in Deutschland hattet, dass das Gesetz zwar aufgehoben wird, aber man danach nochmal implementieren kann und noch einen Anlauf nehmen kann.Die zweite Möglichkeit wäre, dass man prinzipiell sagt, so diese Richtlinie ist nicht verfassungskonform, das geht gar nicht. Und dann hätten wir die spannende Situation, dassBrüssel zwar sagen kann, äh ihr müsst das umsetzen und äh wir drohen eure Strafzahlungen an. Und äh andererseits kann dann das eine nationale Parlament in die Regierung das nicht, weil eigentlich der Verfassungsgerichtshof das,eben verboten hat schon. Das ist sicherlich die unwahrscheinlichste Variante, weil unser Verfassungsgerichtshof nicht so mutig ist und vor allem,sich gegen EU-Entscheidungen zu stellen, das wäre total neu, das hätte er so noch nie gemacht. Und die wahrscheinlichste Variante leider und die, ja, aber auch nicht unbedingt Schlechteste wäre,wenn er es einfach einer Prüfung vorm EuGH vorliegt. Also sozusagen einfach nochmal sagt so, äh ist diese Richtlinie überhaupt ähm,verfassungskonform im Sinne von dieser dieser EU Grundrechte Charta,Wir berufen uns ja auch teilweise auf dieser Grundrechte, Theater, die aus der Europäischen Union kommt und mit dem Vertrag von Lissabon eben in unsere Verfassung reingewandert ist, aber auch in vieler Verfassungen. Und dass wir auch spannend, weil damit könnte man auch die Richtlinie selbstdurch den EuGH kippen. Theoretisch zumindest.
Linus Neumann 0:55:07
Ja, das wäre schön, wenn das mal jemanden machen würde. Wir hatten ja leider die Meldung, dass das ihr, dass äh sich die die,Idee, dass Irland äh sich in die Richtung anstrengen würde eventuell eine falsche war,Also schauen wir mal, ich denke bei der Menge an Unterzeichnung solltet ihr äh keine Probleme haben, dass diese Verfassungsklage angenommen wird, ne. Also das äh kann ich mir schwer vorstellen. Wenn, dann gibt's irgendwie eine.
Thomas Lohninger 0:55:34
Unterstreichen mit diesen Vollmachten eigentlich nur dieses Argument der Streubreite der Maßnahme. Also wir wollen nicht, dass du irgendwie ähm den Verfassungsgerichtshof, der soll sich eigentlich nicht beeindrucken lassen durch die Menge an an Klägern, weil alsorein juristisch gesehen, musste einfach nach formalen.
Linus Neumann 0:55:51
Egal, ja, reicht ein.
Thomas Lohninger 0:55:52
Es ist natürlich einerseits ein politisches Symbol und es unterstreicht, dass da halt wirklich äh große Bevölkerungsteile und auch eben viele Organisationen und, und, und, und Kammern in Österreich dagegen sind, alsoIch glaube, das ist schon in die richtige Richtung gegangen. Wir haben sogar Ärztekammer, hat sich dem angeschlossen und äh Journalisten, Club und Journalisten, Gewerkschaft, also schon viele Gruppen mit Berufsgeheimnis und so und ich glaube eher, dass das in Österreich mehr wirkt als die große Zahl der Menschen.Es sind halt irgendwie so ein Staat, der aufgebaut ist, auf lauter eingewachsenen Institutionen mit ganz viel Tradition. Count Car Monarie und so.
Tim Pritlove 0:56:28
Wie viel ähm Medienecho bekommt denn diese Initiative?
Thomas Lohninger 0:56:33
Eigentlich schon recht vielen, also ich hab schon mal so dass diese Sache mit den Netzpolitik Medien in Österreich ein bisschen anders strukturiert ist, aber was es gibt an einschlägigen Kanälen und Zeitungen oder online Geschichten, da sind wir eigentlich recht,Durchgehend vertreten mit mit fast jeder Presseaussendungen, die wir machen. Und ähm ja, es ist dann halt,Immer schwieriger wirklich in den Mainstream zu kommen, wobei wir waren auch schon in Zeit im Bild, also dem, was bei euch die Tagesschau ist und äh in anderen großen Medien, also und Krone bringt uns auch immer wieder, das heißt sogar in den Populismus haben wir es geschafft, im Grunde könnte man ehzufrieden sein.
Linus Neumann 0:57:14
Okay.
Thomas Lohninger 0:57:16
Und das ist jetzt zu äh die eine Front gewesen mit der Verfassungsklage, aber wir haben natürlich noch eine zweite Front und zwar die Bürgerinitiative, die wir gegen die,europäische Richtlinie zur,VDS gemacht haben. Ähm ich habe darüber auch das letzte Mal geredet, eben diese diese große Bühne zu, die wir auf äh Zeichnen mit AT, äh wo eben auch der Titel Cordoba zwei Punkt null herkam von der letzten Sendung,und da hat sich auch was getan,Ähm ich muss mal zuerst anfangen mit einem Ratum von mir selbst, weil ich habe in der letzten Sendung gemeint, dass wir ja schon ein Heering zugesichert hätten,für die nächsten Petitionsausschuss, das war falsch, äh es hat zwar geheißen, dass wir eines bekommen, aber beschlossen war das noch nicht. Und ähm der, wir waren jetzt schon mal in zwei Ausschüssen mit unserer Bürgerinitiative,Der erste war am zwölften März, das war vor unserer letzten Sendung und der zweite war, am einunddreißigsten Mai, der ist jetzt,ähm zwischen den zwei Sendungen gewesen. Und äh ja, im Grunde sind wir bei beiden Ausschüssen gerade mal zusammen zehn Minuten behandelt worden,und im letzten Ausschuss wurden wir abgeschoben an den Justizausschuss, womit unser Anliegen formal als behandelt gilt und unsere Bürgerinitiative mal abgeschlossen ist. Mehr Unterschriften können wir nicht sammeln,Und wir halten bei dem historischen Stand von hundertsechstausendsiebenundsechzig Unterschriften.Wahnsinnig viel. Ähm die wir jetzt mal haben und die jetzt mal so stehen und mehr sammeln können wir nicht und jetzt liegt's eigentlich am Justizausschuss über dieses Anliegen zu entscheiden.Und äh weil wir da eben also wie wie diese letzte Petitionsausschusssitzung ähm zustande gekommen ist, war auch irgendwie lustig, weil wir waren irgendwie der allerletzte Tagesordnungspunkt Nummer neununddreißig. Also ganz am Ende der Sitzung,äh wir wussten aber schon vorab, was dabei rauskommen wird, weil die zwei Regierungsparteien eine Stunde vorm Ausschuss eben schon mehr oder weniger fitFestgelegt haben, dass man uns eher abschiebt, weil das ist eine heiße Geschichte irgendwie. Wir wissen nicht genau, was wir da sollen, geben wir das mal an den Justizausschuss.Und dort sind wir jetzt eben. Ähm die Justizausschuss, der nächste tagt am einundzwanzigsten Juni,und wir haben eigentlich sofort am nächsten Tag, nachdem wir da hin abgeschoben wurden,eine neue Kampagne geboren, die auch irgendwie am selben Tag gleich online ging,Zeichnen mit Artikel, dann kann man das sehen und zwar fordern wir dazu auf, die Abgeordneten im Justizausschuss anzuschreiben,und die einfach mal äh freundlich darauf hinzuweisen, dass sie direkte Demokratie ernst nehmen sollen und auf die zwei Anliegen der Bürgerinitiative hinzuweisen,Und ja, da haben wir jetzt mal diese äh sechsundzwanzig Abgeordneten plus unsere Parlamentspräsidentschaft,mit Kontaktdaten und Bild angefügt. Ihr kennt wahrscheinlich die Software, das ist dasselbe, was bei Acta und bei PNR eingesetzt wurde, nur ein bisschen resigned.Und ja, im Grunde genommen schauen wir mal, was dabei rauskommt. Also, ich muss sagen, von den, von den Rückmeldungen her,Das Ganze ist ja irrsinnig spannend, dieses dieses ich schreibe deine Abgeordneten an, ja? Ein Freund von mir hat, dass sie genannt, was wir da tun,ähm Ana Morphe Demokratie so im Sinne von einer für Substanzen, sowas wie Glas. Das sind nicht wirklich Feststoffe,ähm die sind enorm zäh, wie zum Beispiel in einer Fensterscheibe, ringt ja eigentlich nach unten über mehrere hundert Jahre,Und die sind zwar bei weitem nicht flüssig, aber auch nicht wirklich fest. Diese Stoffe. Und einer muss sie meint sozusagenDu hast dieses starre parlamentarische System, wo irgendwie alles intransparent ist und die einzelnen Politiker sich hinter ihren Parteien verstecken,und du versuchst halt, es ein bisschen bisschen flüssiger zu machen, indem du die Meinung des einzelnen Bürgers verbindest mit der Meinung des einzelnen Politikers,Darstellst und versuchst sozusagen mit mit einfachen Kontaktieren so ein bisschen die die Einzelperson raus zu lösen aus diesem Ganzen.Ich finde irgendwie, das ist ein netter Begriff, der dieses Konzept beschreibt, was wir da tun.Ob's dann wirklich mal was bringt, werden wir sehen. Ich habe das mal auf Netzkinder verblockt, wo sie mit dem Konzept meinen und auf Zeichnen mit der kann man sehen, wie so die Lage ist, aber man mussAlso die meisten Antworten, die wir bekommen, sind dann äh mit Textbausteinen aus Parteizentralen.Also es äußert sich vielleicht ein Sprecher jeder Partei, der dann sagt, ja ehaber teilweise wirklich ja sehr schlechte Textqualität. Man hat nicht wirklich das Gefühl, dass sich die Politiker selbst damit beschäftigen, außer man ruft wirklich an und redet mal eine halbe Stunde mit ihnen, dann sind sie auf einmal einsichtig, aber das kann man halt auch nur begrenzt machen.
Linus Neumann 1:02:03
Ja. Wir haben noch zwei Themen.
Tim Pritlove 1:02:06
Wir haben noch zwei Themen. Genau, die wollen wir jetzt auch noch aufgreifen.
Linus Neumann 1:02:11
Ja. Zwar das erste äh der Internetprovider Kabel Deutschland hat äh bekannt gegeben, also haben jetzt irgendwie neue AGBs,und sagen äh in ihren Vertragsbedingungen lädt ein Kunde an einem Kalendertag, ein Gesamtdatenvolumen von mehr als zehn Gigabyte herunter.Kann Kabel Deutschland ihm äh die zur Verfügung stehende Übertragungsgeschwindigkeit ausschließlich für Anwendungen bis zum Ablauf des selben Tages auf hundertKilobit pro Sekunde für den Downstream begrenzen. Das heißt, ähm sie machen gezieltes,ausbremsen von Anwendungen ab, sobald du mehr als zehn äh Gig am Tag äh Traffic.Gestaltet hast.
Tim Pritlove 1:03:02
Welchen Zeitraum dann auf diesen Tag oder auf aha.
Linus Neumann 1:03:04
Den Rest des Tages, ja. Ähm klingt zunächst.
Tim Pritlove 1:03:10
Und musst du diese diese zehn Gigabyte egal auf welchem Wege oder auch über das, was sie als Foulsharing bezeichnen, äh gesogen haben.
Linus Neumann 1:03:19
Ähm ich denke, dass sie äh also die die Formulierung würde bedeuten, dass es auf egal welchem Wege ist,Und ähm deren Sorge ist oder worauf es abzielt, ist natürlich ganz klar. Es zielt auf die ab, die irgendwie Massen,Durch Fightsharing da generieren und und das, was sie da als Flatrate bekommen, ähm irgendwie an die Grenzen,jener Mischkalkulation bringen, die sich ja dahinter verbirgt, den Leuten eine Flatrate zu geben.Ähm dass das gemeine, antwortete, also zunächst klingt's ja, ich meine zehn Gig, sollte eigentlich auch reichen,niemand braucht mehr C, mehr als zehn Gigabyte an einem Tag würde Bill Gates sagen, ähm die ähm.
Tim Pritlove 1:04:03
Also.
Linus Neumann 1:04:04
Ich mache ein ich mache ein,Also ich komme im Schnitt nicht auf zehn Gig-Traffic am Tag, aber ich komme auch nicht sehr weit da runter, wenn ich mir meine meine kleine Vorratsdatenspeicherung in der Fritzbox.Ähm das Gemeine ist ja eher also,Zu sagen wir, wir limitieren den Traffic, das ist ja eine ähm eine Maßnahme, die wir sehr, die wir von den Telefonprovidern kennen. Du, Tim Master, regelmäßig Bekanntschaft mit.
Tim Pritlove 1:04:30
Ja, allerdings.
Linus Neumann 1:04:30
Du machst die, du machst die fünf Gig voll und dann ist das Internet langsam.
Tim Pritlove 1:04:34
Genau, beziehungsweise unbenutzbar.
Linus Neumann 1:04:36
Nur unbenutzbar und das ist aber dann generell der Fall für alle Anwendungen. Und nicht nur für ähm.Für bestimmte. In diesem Falle sagen sie halt für ausschließlich für Fallschellen da begrenzt wirst. Ähm.
Tim Pritlove 1:04:51
Wir definieren sie.
Linus Neumann 1:04:54
Das werden sie in ihren äh äh in ihren Regeln, auf ihren äh auf ihren ähm DPI-Boxen definieren, was jetzt Fight Sharing ist und was nicht.
Tim Pritlove 1:05:06
Gut, aber man muss ja auch wissen, was man sozusagen vermeiden muss.
Linus Neumann 1:05:08
Da werden sie schon wissen, was sie da machen. Da werden sie schon, das ist jetzt nicht so schwer zu sehen, also die Liste der äh der Fall Sharing Dienste kann's ja auch einfach ähm,Also Liste der Dienste ist ja äh begrenzt. Ähm die üblicherweise genutzten Ports sind bekannt.Wenn es um um Maßnahmen geht, ist jetzt keine Schwierigkeit selektiv zu drosseln. Wenn du es jetzt ernsthaft darauf anlegen möchtest, ja?Ähm.
Tim Pritlove 1:05:35
Sagen wir mal, sprechen wir mal das Wort aus. Gemeint ist bittet.
Linus Neumann 1:05:39
Ich weiß ja nicht mal, ich glaube, Kabel Deutschland hat doch eh so einen so einen grottigen Upstream, macht da überhaupt jemand ernsthaft Bitholen mit? Aber okay, sie will wahrscheinlich meinen sie betörend, ja.
Tim Pritlove 1:05:48
Was heißt schon ernsthaft? Also ähm.Ich meine, bitterin treffe, kann sich mittlerweile auch ganz gut verstecken. Ich weiß nicht, wie sehr die DPI äh Gerätehersteller da mittlerweile mitgezogen sind, aber in dem Moment, wo man eben,nur auf verschlüsselten Traffic äh ersetzt, also die Verschlüsselung ist ein bisschen übertrieben, also was bei bitteren stattfindet, ist mehr so eine Verschleierung, weil er daRC vier als Algorithmus zum Einsatz kommt, das ist jetzt nicht so mega und knackbar, aber es geht ja jetzt hier auch nicht um.Genau, es geht halt dadrum, dass einfach das Paket das Leben nicht mehr so ohne weiteres anzusehen ist, was denn Sinn und Zweck der ganzen Sache ist und auch bei den ports.Sehr flexibel, alsodie Kleinsten in der Lage, sich jederzeit äh zufällig einen neuen Port geben zu lassen, also da bin ich mir jetzt nicht ganz so sicher. Das heißt nicht, dass ich das jetzt für unmöglich halte, dass man bitteren Traffic als Seuchen erkennt. Da gibt's sicherlich äh auch noch andere Methoden,ja. Was halten wir jetzt davon?
Linus Neumann 1:06:49
Wäre, die erste Methode wäre, da ballert einer auf einem nicht äh nicht äh definierten Port die ganze Zeit durch die Gegend,und ähm das relativ,relativ penetrant, also es ist wenn du da wenn du einfach mal ein bisschen genauer drauf schaust, wirst du jetzt schon wissen. Und dann schaust du dir halt einfach irgendwann lest du halt den Anschluss auf, okay, Fallshering blocken und dann macht der einfach mal zack alle zu Bums,bremst einfach mal alles aus, weil für den normalen Nutzer, wenn du dem einfach seine seine äh Destination achtzig Verbindungen irgendwie ähm durchgehen lässt, dann ist er erstmal zufrieden.
Tim Pritlove 1:07:26
Gut, wie bewerten wir das jetzt?
Linus Neumann 1:07:29
Zu bewerten ist das folgendermaßen in meinen Augen. Also es gab ja es gab ja dann schon welche, die sagten, ja okay und das ist jetzt wirklich eine eine humane Maßnahme. Ähm,Ich würde an der Stelle echt sagen, ich bin weniger damit zufrieden.Auch wenn es für den Nutzer vielleicht in Ordnung in Ordnung her ist, dass ihm nicht das ganze Internet langsam auffällt, sondern nur diese,spezielle Anwendung. Ich fände es weniger schlimm, wenn sie für den gesamten Tag alles drosseln würden, als wenn sie das Fallsharing, nur das drosseln würden. Zwar aus folgendem Grunde, was jetzt die also es wird nicht lange dauern.Bis eventuell der nächste Sharehoster sich bei Kabel Deutschland meldet und sagt, Freunde, hör mal, ihr habt ja hier, ihr drosselt ja, ne,was braucht ihr eigentlich so an monatlicher Überweisung, damit ihr beim, bei mir nicht drosselt? Egal, wie viele Leute runterladen?Und das ist ja genau da fängt ja das Problem der Netznetralitätsdebatte immer wieder an, dass es darum geht, dass ähm wenn,du konkrete Dienste, Anbieter oder sonst was, äh betriffst, dass das und und das nicht,alles beziehst und an, sondern anfängst zu diskriminieren, dass sich dann da die Möglichkeit bieten sollte, ähm.Die Option bieten sollte, da ähm noch geheimere Absprachen oder oder auch ganz öffentliche Absprachen zu machen. Und dann wirklich zu einer Diskrimination der Anbieternicht nur der Dienste, sondern der Anbieter untereinander ähm zu führen. Insofern will ich sagen, aus,aus Netz recht Netzperspektive wäre es wahrscheinlich besser, wenn sie einfach alles langsam machen würden, weil dann würden sie wenigstens nicht diskriminieren.
Tim Pritlove 1:09:09
Ja, ich freue mich auch, warum, warum sie nicht einfach dazu übergehen, äh die Verträge entsprechend anders zu machen. Ich meine, wenn sie da irgendwie ein Limit äh haben wollen, dann sollen sie das doch von vornherein äh als als solchen Vertrag verkaufen und wenn jemand wirklich totlimited haben willdann soll er äh entsprechend auch dafür den Preis zahlen können.
Linus Neumann 1:09:27
Die sind ja nicht in der Lage, die wirklich totly unlimited zu liefern.Wenn wenn du jetzt was also ich habe hier, du hast, glaube ich, gleiche Leitung wiegt, was fuffzig MB Down oder bist du schon auf hundert?
Tim Pritlove 1:09:38
Nee, geht das schon mit dem hundert?
Linus Neumann 1:09:38
Also kannst du weiß ich nicht, aber ich ich hätte, wenn es ginge, hättest du es wahrscheinlich.
Tim Pritlove 1:09:43
Sofort es geht, ja.
Linus Neumann 1:09:45
Die äh die Sache ist, wenn du wenn du ausrechnest, wenn du das jetzt über einen Monat auslasten würdest. Die Anzahl an Gigabyte, die das, die du theoretisch bekommen könntest, ähm.Und das würde jetzt einfach mal alle machen, die so einen Anschluss haben. Das kann halt natürlich die äh da der Internet-Provider in der Stelle nicht liefern, weil der selber gar nicht so ein dickes,So ein dickes Kabel hat.
Tim Pritlove 1:10:07
Ja gut, dann sollen sie mir nichts verkaufen, was sie nicht liefern können. Das ist das, was ich meine. Ja, also wenn wenn sie da Limitierungen haben, dann sollen sie die mal genau benennen und dann soll das eben auch in dem Kundenvertrag äh konkret drinstehen. Und das ist ja nicht das Ding. Ich meinebei meinem Mobilfunkvertrag gibt's ja auch ein Limit. So. Das liegt halt bei,Fall bei fünf Gigabyte im Monat, ja, wo ich eben weiß, das reicht in dreißig Prozent der Fälle für mich nicht aus, ja? Ich kann damit leben,dass diese Limitierung gibt, wenn die den Vertrag konkret drin steht, vor allem wenn ich dann die Möglichkeit habe, im Zweifelsfall einfach mir ein weiteres Paket von fünf Gigabytes,kaufen, wenn ich's brauche, was in meinem Fall halt nicht geht, dass das eigentliche, was mich daran stört, ja, weil das verstehe ich irgendwie nicht. Ich meine, die Leute wollen das Produkt benutzen. Ja, okay. Sollen sie doch bitte.Wenn das halt sich nur bis zu einem bestimmten Datenvolumen finanzieren lässt mit dem äh vereinbarten Geldbetrag. Naja dann halt mehr,So ist es.
Linus Neumann 1:11:06
Die Problematik, die dann natürlich so ein bisschen Auftritt ist, ähm,Du beginnen würdest oder die die nächste Herausforderung, die sich dir dann stellt, sagen wir mal, du hast halt irgendwie sowas wie fünfzig Gigabyte schnell und danach wird dein Internet irgendwie auf sechstausender DSL runtergefahren und du möchtest halt am Monat Monatserstenähm irgendwie vierzig Gigabyte runterladen und die sind aber nicht zeitkritisch.Weil, also was auch immer das jetzt sei, also ich will jetzt kein Beispiel nehmen, aber sagen wir oder so etwas wie Nachtdownloads, ja? Ähm so und dann möchtest du natürlich irgendwie die die Möglichkeit haben.Sozusagen. Äh ja, jetzt habe ich aber hier nachdownload und der ist nicht kritisch. Gleichzeitig möchte ich aber während dieser Nacht downloaden, langsam dahin dümpelt, damit damit möchte ich jetzt nicht mein schnelles äh limitiertes Volumen äh abnutzen.Verstehst du, folgst du mir noch?
Tim Pritlove 1:12:04
Ich ich folge dir, verstehen ist was anderes.
Linus Neumann 1:12:07
Gleichzeitig möchte ich aber äh noch hier siebenhundert MB, die möchte ich jetzt schnell runterladen. Das heißt, du möchtest, du müsstest irgendwie ein Interface dazu bekommen, deine Routen äh zu priorisieren und zu sagen, äh,Was ich jetzt gerade hier auf, auf mache, das kann ruhig limitiert sein, auf langsames DSL, weil das ist nicht zeitkritisch. Ähm die Lenux Distribution brauche ich erst in drei Wochen,Gleichzeitig möchte ich aber hier diesen Upload, den ich gerade zur Meta-Ebene-Server mache mit höchster Geschwindigkeit haben.
Tim Pritlove 1:12:38
Ja, ich kann die nicht ganz folgen. Also das möchtest du, dass das.
Linus Neumann 1:12:43
Das wäre die das wäre die, dass wir die nächste logische Konsequenz, wenn du sagst, du machst jetzt wirklich für den für den Heimanwender ein Volumen,Beschränktes, schnelles Internet.Du ja verhindern möchtest, dass du irgendwie zu Hause sitzt und sagst, Mist, ich habe schon wieder meine fünfzig Gig aufgebraucht und für den Rest der drei der des Monats habe ich gar kein schnelles Internet mehr.
Tim Pritlove 1:13:04
Ich möchte einfach nur, dass die, dass die Anbieter einfach äh äh ein ehrliches, einen ehrlichen Vertrag aufsetzen. Ich meine, wenn sie von Flatrate reden, das ist aber keine Flatrate ist, dann sollen sie's halt nicht so nennen. Weil es ist keine Flatrate.
Linus Neumann 1:13:19
Doch, du hast ja die ganze Zeit Internet, wird nur irgendwann langsamer. Mehr Hotline, ich.
Tim Pritlove 1:13:23
Na ja gut, ich meine, die Definition des Wortes Fleträt ist wahrscheinlich schon komplett äh äh verbrannt, ja, aber äh im Kern sagt das fester Preis und äh keine Aussagen zum Traffic, so.
Linus Neumann 1:13:35
All you can leadch.
Tim Pritlove 1:13:36
Genau, all you can lead, ne? So, so lange bis das Buffet äh halt alle ist, ne, so. Und das ist halt nicht die Wahrheit, ne, so und dann dann sollen sie's einfach klar äh äh definieren, weil so,hast du recht,schleicht sich einfach von hinten dann eben theoretisch die Möglichkeit ein, dass das äh dass diese Zugänge dann eben nochmal ungerecht monetarisiert werden, aber Kern,weiß ich jetzt nicht so richtig, worüber ich mich gerade aufregen soll.
Linus Neumann 1:14:04
Nee, ich denke mal, es ist jetzt noch nicht so der, der, der absolute Aufreger, ne, aber so so wehret den Anfängen. Thomas, was sagst du dazu?
Thomas Lohninger 1:14:11
Ähm habe ich wenig zu sagen. Ich weiß auch gerade nicht, wie das bei unseren Providern aussieht. Ich habe nur gemerkt, jetzt diese diese eher kleinen Provider,Weniger, glaube ich, weil da ist einige schneller, aber die Großen, wie UPC, da hast du definitiv irgendwie egal, wie schnell die Internetverbindung ist, es gibt soMit gläserner Decke und über die kommst du nicht.Und es gibt nur scheiß Upload hier. Also das ist wirklich, wirklich schlimm. Ähm ich habe hier einen äh nicht einmal ein Mbit ab und es gibt auch außer synchrone Verbindungen fast keine andere Möglichkeit, da irgendwie mehr zu kriegen.
Tim Pritlove 1:14:48
Ja, aber das ist halt genau das Problem, ne. Also wenn wenn jetzt einfach in Abhängigkeit von wie ich das Netz nutze, äh es mal schnell und mal langsam ist, da wird es wirklich,schwierig. So, ja. Wenn das ProblemTraffic ist, dann sollen sie das einfach klar sagen und eine Ansage machen von vorneherein und dann steht das auch genauso im Vertrag und dann weiß ich auch, was ichund wenn ich der Meinung bin, ich brauche mehr, dann sollen sie halt da einen Weg schaffen. Entweder zahlt man generell mehr oder man hat halt da mehrere Stufen, die man aktivieren kann,dass ich jetzt irgendwas starte und auf einmal ist es langsam und der einzige Grund, warum es langsam ist, weil weil irgendein Systemadministrator da äh an einer Schraube gedreht hat, wo ich ja auch keinerlei Transparenz darüber habe, ja,stellen wir vor, man das auch irgendwie Softwareentwickler,Auf der einen wie auf der anderen Seite, also entweder jetzt als Kunde eines solches Providers oder eben letzten Endes als ähm derjenige, der auf der anderen Seite steht, der dann auch äh äh von von seinen Kunden wiederum gesagt bekommt, na ja, das performt ja hier alles gar nicht und er ist irgendwie überhaupt nicht Schuld daran und kann auch gar nichts daran ändern.Das ist halt einfach äh das prangere ich an. So, jetzt haben wir das genug angeprangert.
Linus Neumann 1:15:55
Genug angefangen hat. Und jetzt kommen wir zum zum letzten Ding, was ich noch mit reinnehmen wollte,Thomas, du hast das wahrscheinlich auch mitbekommen, der Google Mitarbeiter Tim Bray.Schlägt einen neuen HTTP Statuscode vor. Ja, HTDP-Status Codes ähm sind ja äh quasi die also ähm,Da antwortet der Webserver mitwenn also auf die Anfrage, ja? Es kommt irgendwie es geht irgendwie los, so hallo und dann kriegt man irgendwie einen Zweihundert zurück und dann äh lass mal, lass mal sehen und dann gibt's diese diese Umleitung, ja, also drei null eins Move permanent Lee. Das heißt, ähm dem dem dem Zugreifen wird gesagt,das, was du hier suchst, wurde permanent für für immer woanders hinbewegt und diese, diese Status, kurz, grade die Move permanent Lee oder ähm,temporäre und so, die helfen Google sehr viel, weil die natürlich dann sowas wie Move Permanently, ist halt einfach deine Garantie,den den man ja so wie der Fachmann sagt, ja Herr Fachmann, spricht von Juice, ja. Äh also dein deine deine Suchmaschinen ähm.Den Patch-Rank oder was zu behalten, wenn du Content an eine andere Stelle bewegst, ja? Und ähm.Genauso wie irgendwie vier null vier Nordfounds, sagt der Suchmaschine, okay er hat sich erledigt, hier brauche ich nicht mehr zu gucken, kann ich streichen, jaund und jetzt kommt also aus der Google Ecke dieser Vorschlag ähm den vier fünf eins, Anne Valable for Legal Reasons. Das hat ja so eine kleine äh Special geschrieben und äh schlägt das vor.Und jetzt ist finde ich eine sehr interessante Sache, da mal drüber nachzudenken, ob man wirklich in HTTP.Also es wäre auf jeden Fall ein Dammbruch, wenn wir das hätte, wenn wir irgendwie Legals als Statuscode in das HTTP-Protokoll mit reinbringen.
Thomas Lohninger 1:17:50
Ich glaube, es ist zwar irrsinnig traurig, aber notwendig. Ich meine, du machst einfach nur technisch sichtbar, was da, was da Sache ist,Und ähm dann kam er wenigstens ein bissel auch ähm ja die Zensur, die herrscht detektieren und muss nicht immer von technischen Fehlern ausgehen, alsodann ist es halt grade auch vielleicht für den unbedarften User, der überhaupt keine Ahnung hat, dass hier irgendwas zensiert wird, kann man das vielleicht dann auch eher noch mehr sichtbar machen. Und hatten Basswörter dafür. Und ähm ich glaube, dass das ist irrsinnig traurig, dass wir so einen Statuscode brauchen, aberIch glaube, es ist notwendig.
Tim Pritlove 1:18:27
Ja, ich meine, das ist in gewisser Hinsicht eine sehr äh ehrliche Geschichte. Ich erinnere mich hier noch an unsere Debatte als Twitter, äh da so sein neues Behavior mal definiert hat so nach dem Motto, na ja, hier so Zensur findet statt, ja, können wir nichts gegen machen. Die Rechtslage ist einfach dada, äh so der Tweet äh äh darf in dem Land dann nicht äh verfügbar gemacht werden, aber in anderen halt schondadurch entsteht eben indirekt auch eine gewisse Transparenz darüber, dass da eben eine solche Zensur auch stattgefunden hatHier äh ist es das Gleiche und es ist im Prinzip ja auch eine extrem gute Erklärung. Ja, ich meine, wenn jetzt ein PDF-Dokument verlinkt ist,und es ist äh verboten worden. Unabhängig davon,ob das jetzt eine richtige Entscheidung war, aber es ist dann halt ein juristischer Fakt und du als Betroffener kannst ja jetzt auch nicht sehr viel mehr machen,kannst du jetzt diese Datei löschen, dann läuft das eine in einen Notfound und dann ist halt der Link irgendwie tot und und äh im Prinzip werden automatisierte Systeme, denen dann eben als nicht existent werden,Ja? Wenn du aber sagst, äh,Ja, den gibt's grad nicht, weil muss ich halt sperren. Das kann sich ja später auch wieder ändern, ja, sagen wir mal, du kriegst irgendwie so eine einstweilige äh Verfügung oder so eine Abmahnung rein, musst jetzt irgendwie äh ein Dokument äh runternehmen.
Linus Neumann 1:19:44
Also meinst du, vier fünf zwei.
Tim Pritlove 1:19:48
Ja, das könnte man irgendwie äh beliebig weitertreiben, ja? Oder warum nicht auch eine Anne Welle bevor illegal.
Linus Neumann 1:19:55
Also ähnlich wie ähnlich wie du argumentierte, auch der Peter Pixa, den ich hier an dieser Stelle natürlich herzlich grüße. Ähm der nämlich sagte, das Schöne wäre, du könntest das dann auch Länder,spezifisch machen, das meintest du ja implizit auch mit mit Twitter. Ähm die Frage ist nur, es gibt halt eine ganze Menge Länder, ne.Und ähm das kriegst du so einfach nicht mehr ähm.Also doch man kann das schon irgendwie, man kann hinkriegen, woher Leute kommen. Das kann man schon irgendwie über IP-Adressen und so weiter detektieren. Und man hätte dann noch diesen schönen Nebenaspekt, dass man eventuell über VPNs in anderen Ländern,sich dann irgendwie bewegen kann. Die Frage ist, wie realistisch ähmist es tatsächlich, dass jemand das macht und das mit irgendwie allen hundertfünfzig Ländern oder was die die Welt hat, ernsthaft da die die Situation monitort, ja?
Tim Pritlove 1:20:47
Ja, also mit Länderunterscheidungen das ist jetzt nochmal ein anderes Thema. Wie gesagt, grundsätzlich äh äh ich bin für mehr Semantik und wenn man irgendwie nicht bereit ist, eine Ressource aufzugeben, nur weil sie einem jetzt gerade verboten wurde, ne, also wenn man sozusagen nichtdauerhaft aufgeben will, dann einen entsprechenden Statuskurs zu haben, mit dem man das dann auch explizit äh markieren kann, finde ich jetzt keinen Fehler, ne? Ich meine, das äh ich bin grundsätzlich fürmehr Statuskurs.
Thomas Lohninger 1:21:13
Ja und es ist auch ähm der erste Schritt irgendwie doch noch an die Inhalte ranzukommen. Also der Umgehung. Dann habe ich halt irgendwie die Seite, wo ich mir gerade die tandic äh PDF-Dokuments anschauen kann oder was auch immer.
Linus Neumann 1:21:26
Also ich find's gut, wenn er noch irgendwie ein ein Hashtag von der Datei mit rausgeben würde oder so einen Magnetlink oder so direkt.
Thomas Lohninger 1:21:34
Und was ihr noch nicht gesagt habt, woher die eigentlich die Zahl für den Code kommt, das ist ja von dem Buch Fahne vier, fünf eins.
Linus Neumann 1:21:40
Ja, stimmt. Erklär das mal genauer. Ich habe das nur äh.
Thomas Lohninger 1:21:45
Ich hab's auch nicht gelesen, aber ich glaube.
Linus Neumann 1:21:47
Sinne in dem.
Thomas Lohninger 1:21:48
Ein äh ein Buch und ich begebe mich auf dünnes Eis, aber ich glaube äh vierhunderteinundfünfzig fahren hat, ist die Temperatur, wo Bücher brennen,Glaube ich und sprich, es ist auch so ein Roman über Zensur und und insofern ist die Nummer für den Statuscode eigentlich eine Referenz auf Bücherverbrennungen und das passt eigentlich ganz gut.
Tim Pritlove 1:22:07
So ist ein Buch von Ray Breatbery, der vor äh zehn Tagen verstorben ist.
Linus Neumann 1:22:13
Auch das noch. Vor zehn Tagen hat da zufällig der Timbray den Vorschlag gemacht, nee, ist noch nicht ganz zehn Tage.
Tim Pritlove 1:22:21
Nicht Ganja, aber sozusagen im Nachgang. Ja, also vielleicht war das sozusagen äh ihm zu Ehren äh hatte diese Zahl gezogen,Ist auf jeden Fall noch zu haben, vierhunderteinundfünfzig. Tim Bray ist ja auch ein ganz alter Hase, bevor der bei Google äh äh mitgearbeitet hat, der ist äh extrem bekannt in dieser XML,Spezifikationsszene auch, also das ist sozusagen jetzt nicht irgendjemand, sondern das ist äh jemand, der im Bereich Webdefinition äh ein großer Name ist.Naja, wir können das ja mal hier einfach so im Raum äh stehen lassen. Ich äh finde das einen pfiffigen Vorschlag. So,Wir endlich ans Ende gekommen sind dieser überlangen Ausgabe hier von Lokbuch Netzpolitik. Wir haben mal ja herzlich überzogen.
Linus Neumann 1:23:12
Acht Themen, zwei Gäste, also.
Tim Pritlove 1:23:15
Das muss wohl sein.
Linus Neumann 1:23:15
Das muss mal so sein. Ein eine bunte Unterhaltungsgala.
Thomas Lohninger 1:23:20
Also ich könnte noch, ich bin noch.
Tim Pritlove 1:23:21
Ja, das ist äh schön, dass du da neulich äh ermüdet bist.Thomas, vielen Dank für deinen äh Beitrag. Wie gesagt, Netzkinder AT, da äh kommt die österreichische Perspektive zum Vorschein, richtig?
Thomas Lohninger 1:23:38
Ja, ja, vielen Dank und gerne immer wieder.
Tim Pritlove 1:23:40
Produziert da.
Thomas Lohninger 1:23:42
Sechs Folgen sind's jetzt und äh ja, es kommt sicher noch mehr.
Tim Pritlove 1:23:46
Gibt's da eine Regelmäßigkeit oder nur eine Unregelmäßigkeit?
Thomas Lohninger 1:23:49
Ähm.
Linus Neumann 1:23:52
Eine regelmäßige Unregelmäßig.
Thomas Lohninger 1:23:53
Publikationsdruck. Ähm keine Sorge. Da wird äh doch irgendwie mindestens einmal pro Monat was Neues kommen. Ähm besser wäre, wenn's irgendwie so alle zwei Wochen wäre, aber ich schaue, wie ich das einpennen kann.
Tim Pritlove 1:24:04
Okay. Ja und bei uns, wie gehabt, jede Woche neu, Logbuch Netzpolitik, vielen Dank fürs Zuhören, das war's, wir sagen tschüss. Auf Wiederhören. Bis bald.
Linus Neumann 1:24:12
Auf Wiederhören.

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Gregor Sedlag
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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen Linus. Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove 0:00:03
Endlich wieder in der Metaebene vereint.
Linus Neumann 0:00:05
Ja, mit äh ordentlichen Kopfhörer jetzt auch auf deiner Seite.
Tim Pritlove 0:00:08
Genau, endlich wieder mit ordentlicher äh Qualität. Das war ein kleines Desaster und äh ich habe auch schon Vorkehrungen getroffen, dass es so nicht wieder passieren wird. Mal schauen, äh ob ich mein Wort halten kann,Ja, aber ähm,Es gibt wieder einiges zu berichten und wir haben uns äh diesmal auch noch äh Verstärkung äh dazugeholt. Ähm unseren ähm Gastkommentator. Unser Gast Kommentator Gregor, hallo Gregor.
Gregor Sedlag 0:00:37
Hallo Tim, hallo Linus. Hi, das wollte ich schon immer mal sagen.
Linus Neumann 0:00:42
Du musst guten Morgen sagen.
Tim Pritlove 0:00:44
Na ja, passt schon.
Gregor Sedlag 0:00:46
Denke auch, das passt schon. Die Wahrheit ist auch immer ein guter Einstieg.
Tim Pritlove 0:00:47
Ja, das passt schon. So und wie wie kam es, wie kam es äh äh zu der Idee hier noch einen Hausphilosophen dazuzuladen.
Linus Neumann 0:00:55
Der Hausphilosoph und ich haben gestern ein Bier zusammen getrunken.
Gregor Sedlag 0:00:58
Netzpolitisches.
Linus Neumann 0:01:03
Ein netzpolitisches Bier, ähm.
Gregor Sedlag 0:01:06
Ja, in in der von mir favorisierten Raumstation.
Linus Neumann 0:01:09
Ja, der in der Seaways Berlin, wo gestern der äh dritte netzpolitische Abend der Vereins digitale Gesellschaft,und ähm da das ja, wie Gregor gerade schon sagte, seine favorisierte Raumstation ist und weil der Netzpolitisch interessiert ist, weil er selbstverständlich dort, genauso wie ich und dann haben wir uns ein bisschen unterhalten.
Gregor Sedlag 0:01:27
Das stimmt nicht so ganz. Ich wollte jemanden von der auch sprechen. In einem ganz anderen Zusammenhang.
Linus Neumann 0:01:37
Ja und jetzt äh sitzt er hier. Ich will dir da nicht losgeworden und da habe ich gesagt, ja komm, kannst du auch mal einen Podcast.
Tim Pritlove 0:01:44
Ach ja.
Linus Neumann 0:01:46
Nein, wir hatten ein interessantes Gesprächsthema, interessante Impulse und da haben wir gesagt, dass äh die bereiten wir nochmal äh vor Publikum aus.
Gregor Sedlag 0:01:53
Ja und ich bin ja ein großer Fan der, wie heißt die Sendung Nord Netzpolitische Um.
Linus Neumann 0:01:57
Vornetzpolitik.
Gregor Sedlag 0:02:00
Logbuch Netzpolitik.
Tim Pritlove 0:02:02
Genau, Logbuchnetzpolitik, so heißt das hier und wir feiern die neunzehnte Ausgabe und äh jaÄh ich fand das auch sehr angemessen, weil sich auch in dieser ganzen netzpolitischen Debatte jenseits der der Neuigkeiten irgendwie in zunehmenden Maße auch interpretierungswürdiges äh einschleicht.Und das wird heute sicherlich auch nochmal zur Sprache kommen, aber einsteigen tun wir erstmal mit einer Überraschung.
Linus Neumann 0:02:29
Ist wieder da.
Tim Pritlove 0:02:30
Ist wieder da. Das hat ja nicht lange gedauert, ne?
Linus Neumann 0:02:34
Ich weiß gar nicht genau, wann es abgeschaltet wurde,äh ich glaube irgendwann noch in den neunziger Jahren, nachdem es irgendwie fünfzehn Jahre lang aktiv war, äh das analoge Mobilfunknetz, was wir früher hatten, CTELGroße Autotelefone waren das, ähm wo dann irgendwann durch die D-Netze überlebt,Und jetzt äh seit die Telekom seit zweitausendsechs haben die nicht mehr die Markenrechte daran und jetzt gibt es einen Netzpolitikverein aus dem Kreise der CDU, der sich deswegen diesen Namen aneignen konnte.
Tim Pritlove 0:03:05
Passt ja auch. C wie Zukunft und dann halt Netz.
Linus Neumann 0:03:07
Netz.Gegründet so im Umfeld oder zumindest der Vorstand besteht jetzt aus Peter Tauber und Thomas,Beide Namen sind wahrscheinlich hier beim Lokbuch auch schon mal gefallen. Das sind, sagen wir mal, in der CDU diejenigen,die nicht mit absoluten Hardliner-Positionen auffallen. Allerdings sind's halt immer noch CDU-Mitglieder.
Tim Pritlove 0:03:37
Also ich glaube, die Namen sind hier noch nicht gefallen. Da ist.
Linus Neumann 0:03:39
Schon. Ja, Zombeck habe ich attestiert, dass man sich mit dem wenigstens unterhalten könnte. Ähm Peter Tauber ähm habe ich das noch nicht attestiert, deswegen ist der Name wahrscheinlich hier auch noch nicht gefallen. Ähm.
Tim Pritlove 0:03:51
Weil du es eben nicht existieren kannst oder.
Linus Neumann 0:03:53
Er hat bis jetzt mich nicht davon überzeugen können, dass man sich mit ihm unterhalten könnte. Ähm,das ist aber ein anderes Blatt. Wir hatten mal einen kleinen,Anrempler. Na gut, kann man auch erzählen. Und zwar, weil's die, als der Verein digitale Gesellschaft gegründet wurde, der nämlich ja ziemlich auch ungefähr vor einem Jahr gegründet wurde, da war Peter Tauber einer derjenigen, die da äh,am größten drauf gefeuert haben, dass jetzt irgendwie was, dass sich da jemand anschickt ähm,ohne äh ohne demokratische Legitimation sich irgendwie in die Politik einmischen zu wollen oder was auch immer. Also der,der ist einfach ähm der sehr, sehr hat da in meinen Augen relativ frei gedreht und dann auch auf allen Podien sich da irgendwie hingesetzt und ja jetzt hat er ein Jahr später seinen eigenen Verein gegründet und,damit das äh auch irgendwie also dieser Verein ist eben jetzt sehr, sehr klar in der in die Partei verwurzelt, ne? Es gibt ja eigentlich diesen, also digitale Gesellschaft, der,immer wieder häufig den Grünen zugeschoben wird, weil es irgendwie mehrere davon,auch Mitgliedschaft bei den Grünen haben. Da ist aber zum Beispiel auch mit Jonas Westphal, der netzpolitische Sprecher oder was der äh SPD-Fraktion. Nee, im Moment ist ein völlig,ähm.
Tim Pritlove 0:05:08
Also beileibe nicht nur Leute, die den Grünen zugeschrieben werden kann und vor allem ist das Selbstverständnis der digitalen Gesellschaft nicht zu den Grünen, zu gehören oder einen Zink-Tank der Grünen zu sein.
Linus Neumann 0:05:17
Überhaupt nicht. Also Jonas Westfal ist Sprecher des Forums Netzpolitik der Berliner SPD. Äh ist da zum Beispiel drin, ich bin ja seit jeher überzeugt niemals einer Partei,zugerechnet werden zu wollen aber OK sagen wir mal,Gesellschaft irgendwie so in Richtung der Grünen gedrückt, auch wenn wir von Beauty irgendwie als verleumdere Arschlöcher bezeichnet werden. So dann, dann kam ähm.Hatten wir ja letztes Mal erzählt.
Gregor Sedlag 0:05:44
Na ja, das ist ja eher ein Ausweis, dass sie als Parteifreunde quasi schon akzeptiert seid.So geht man doch mit einem politischen Gegner nicht um.
Linus Neumann 0:05:56
Genau und dann dann kam ja ähm D vierundsechzigwo dann ähm auch sage ich mal die SPD-Nähe irgendwie vertreten war. D vierundsechzig hatte sich ja dann schon etwas konkreter auch wirklich auf die SPD bezogen, waren aber immer noch keine Leute mit drin, die jetzt irgendwie,Positionen groß bekleiden bei der bei der SPD, also zumindest nicht an an vorderer Front des Vereines,Und ähm jetzt kommt eben die CDU mit dem Zähnetz äh daher und die haben also wirklich eine relativ klaren relativ klaren Bezug. Ja, ich meine, das sind die beiden Leute, also sowohl Peter Tauber als auch,Thomas Jetzhomberg sind, wie gesagt, in der Enquete-Kommission für die CDU, CSU,und ja, wollen jetzt da irgendwie so ein, haben jetzt so ein Bündnis gemacht, irgendwie Dorothee Bär haben sie, glaube ich, auch noch dabei und,im Prinzip sagen wir mal 'ne wahrscheinlich ist das gar nicht so schlecht dass es das gibt weil,wirklich so auf den ersten Blick von den Namen, die ich da erkenne, dass die Personen sind, die wahrscheinlich eine etwas progressivere Haltung innerhalb der,CDU haben.Ähnlich wie das äh wie man das bei D vierundsechzig äh sagen könnte, dass das eben auch die progressiveren oder zumindest die VorratsdatenspeicherungsgegnerIn der SPD sind, die sich da versammelt haben, gut Vorratsdatenspeicherungsgegner ähm findet man dann in der CDU dann,nicht nicht direkt. Also ich habe da mal ähm nochmal genauer draufgeschaut, welche Position es da so gibt. Ähm aber ja, haben sich also hat sich gegründet ähm existiert.
Tim Pritlove 0:07:36
Tja, schön.
Gregor Sedlag 0:07:38
Ich habe da mal eine Frage, hm bist du sicher, dass sich die erst vor einem Jahr zur Republika ähm gegründet hat oder ist das nicht schon zwei Jahre her.
Linus Neumann 0:07:48
Achso, ja, diese reine Gründung ist ja irgendwie viel länger her, aber genau diese Bekanntmachung war.
Gregor Sedlag 0:07:52
Diese aus dem Shitstorm geboren.
Linus Neumann 0:07:55
Ja, der der Phönix aus dem Shitstorm, also ein Shitstorm ist ja Shitstorm, es muss ja einfach ohne Shitstorm ist ja nichts mehr. Äh Internet hat ja nur noch Shitstorm. Wieso wie sollen wir unterhalten werden, wenn nicht irgendein äh wenn's keinen Shitstorm gibt? Also ich.
Gregor Sedlag 0:08:08
Public Relations ist heute die Generierung von Shitstorms.
Linus Neumann 0:08:11
Anders konntest du doch nicht niemals in die. Ähm genau, aber digitale Gesellschaft hatte sich ja irgendwie früher gegründet. Ich war ja bei der Gründung auch gar nicht dabei. Ähm so, aber jetzt gibt's eben die Bekanntmachung.
Tim Pritlove 0:08:26
Ich, ich, ja gut, ich ich frage mich jetzt, was jetzt die Funktion von Zähne sein soll. Ich meine, das ist ja,relativ klar noch klarer glaube ich als jetzt bei D vierundsechzig eine Positionierung im Parteienkontext und kann von daher ja eher als Arbeitsgruppe der CDU CSU angesehen werden, als jetzt wirklich eineunabhängig arbeitende Organisation, ja. Ja. Das äh von daher, also der Vergleich mit der digitalen Gesellschaft, der,fällt mir da schon äh recht schwer, ne.
Linus Neumann 0:08:56
Also ich wollte genau das wollte ich gerade zeigen, dass eben dieser Vergleich nicht wirklich gemacht werden kann. Also genau da das wollte ich eigentlich mit dieser Entwicklung oder diesen Unterschieden auch herausarbeiten, dass dieser ähm dass dieser Vergleich.
Tim Pritlove 0:09:09
Herkunft ist einfach eine andere, das hatten wir ja auch schon bei D vierundsechzig im Prinzip genauso. Jetzt scheint's aber so ein bisschen zum Trendsport zu werden für jede Partei äh da noch eine Netzgruppe zu gründen. Ich freue mich, wann die Linken äh dann endlich mal an den Start gehen oder haben die schon was?
Linus Neumann 0:09:21
Die haben oh wie heißt das denn?
Gregor Sedlag 0:09:25
Aus Kranitz.
Linus Neumann 0:09:26
AG Netzpolitik oder sowas?
Tim Pritlove 0:09:29
Das wird eine sehr alberne Sendung heute. Ich glaube, wir hatten das sogar schon beim Thema D vierundsechzig ähm schon mal angesprochen. Was jetzt grad selber auch nicht so genau. Wir schlagen das mal nach,Dafür haben wir ja unseren eigenen Podcast.
Linus Neumann 0:09:47
LAG Netzpolitik, Landesarbeitsgemeinschaft, Netzpolitik der Partei, Die Linke in Berlin, okay, in Berlin nur, ja.
Tim Pritlove 0:09:56
Ja gut, das äh hat sich dann nicht so klanglich äh herausstehenden Namen gewählt.
Linus Neumann 0:10:01
Nee, aber die haben dann zum Beispiel so diese Netz für alle Konferenzen, die haben da also haben auch irgendwie so eine Kneipe, aber irgendwie sowas so ein big Player, wie Zähnez.
Tim Pritlove 0:10:11
Nur die Piraten hinkenken noch hinterher.
Linus Neumann 0:10:13
Den Piraten, ja, Sascha Lobert twitterte das ja, die Piraten haben's versäumt, ja, jetzt hat sogar die CDU hat vor dem Piraten-Internetverein ja, wie stehen die jetzt da?Jetzt muss man sich also wenn man sich das denn so anschaut, wie was was soll, was will diese Szene jetzt? Ja, wofür stehen die? Also sagen, wir wollen eine bürgerliche und verantwortungsvolle Netzpolitik, fairen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen ähm,wollen die Werte mit Leben füllen, Respekt und Toleranz im Umgang miteinander, also irgendwie wieder relativ komisch, ne? Ähm,dann fangen sie irgendwie an wie die Freiheitsbegriffe irgendwie zu relativieren und so. Alles ein bisschen komisch, aber eben mit einer mit keine Beliebigkeit ohne Verantwortung.
Tim Pritlove 0:10:59
Aber es wird jetzt auch erstmal nichts irgendwie abgelehnt, sondern das ist eigentlich nur so wolkige Reden.
Linus Neumann 0:11:05
Phrasen, die man so bei ihnen,Wie man sie in diesen Bereichen hört, ne? Also ähm wie gesagt, das sind gemäßigte CDUler. Also wenn man so ja Zombies sagt irgendwie zur Vorratsdatenspeicherung ähm,sieht er irgendwie differenziert, er hält es für falsch sämtliche Mails und Anrufe zu erfassen, fände es aber richtig IP-Adressen innerhalb eines vernünftigen Zeitraums zurückverfolgen zu können,Tauber sagt ja er ist auch gegen die Vorratsdatenspeicherung weil die Rechte der Bürger nicht durch eine Verdachtlose Speicherung ihrer Daten eingeschränkt werden dürfen. Ähm,aber also haben dann immer dann doch noch irgendwie so einen so einen Hang dazu, so aber ganz frei können wir das ja jetzt hier auch nicht machen, irgendwelche Sachen müssen wir dann doch machen. Ähm,könnte das dann unter je nachdem wie weit sie dann gehen natürlich auch ähm jeweils in so einer Art Twistin, wenn ich irgendwie mal die Zitate zu Netzneutralität über Netzneutalität habe ich mit dem Herrn Beck schon öfter mal äh gestritten. Ähm.Der sagt dann irgendwie so, ja ich bin absolut für Netzneutralität,und ähm deswegen müssen wir die nicht gesellschaft äh müssen wir die nicht gesetzlich festlegen, weil dann äh wird Deutschland von Beamten überwacht,und ähm,Deswegen möchte er weniger Staat und im Moment gäbe es eben auch gar kein Problem mit der Netzneutralität und deswegen sollte man jetzt das Internet nicht nicht überregulieren.Während man ihm dann gegenüber sitzt und sagte, doch klar haben wir Probleme mit Netzneutralität, ne? Schau mal hier, Beispiele und so. Ähnlich dann äh Peter Tauber, der sagt, äh ja hier ähmmuss ich irgendwie überlegen, ähm die Netzneutralität wird eben am besten durch den Markt hergestellt und im Moment ähm gäbe es da keine Probleme.
Gregor Sedlag 0:12:49
Ihr macht aber jetzt den Fehler, ihr guckt auf die Inhalte. Das ist vollkommen irrelevant. Äh Politik ist Organisation,und diese D vierundsechzig und C Netz sind ein Symptom für den totale ähm,Erklärung der Volksparteien. Dass sie nicht in der Lage sind, in ihren eigenen Strukturen und vernünftigen Dialog mit und über das Internet, über die Netzgesellschaft überhaupt noch zu organisieren,und deswegen müssen die, die entsprechend das anerkannt haben, äh die ja gleichzeitig diesen innerparteilichen Kampf nicht mehr kämpfen wollen, haben sich ausgegliedert,und das ist quasi schon der Anfang vom Ende.
Tim Pritlove 0:13:29
Ja. Also es ist ja interessante These, ja, man könnte das ja auch äh etwaspositiver äh beleuchten, ja, jetzt werden da neue Akzente gesetzt und so die wiewiderstands äh Nester geben sich jetzt klangvolle Namen und versuchen damit äh innerparteilich halt äh die Bedeutung des Themas äh nach vorne zu rücken.
Gregor Sedlag 0:13:52
Ja gut, dann ist es halt wie ZDF und ZDF Neo,Weißt, dass du quasi nur noch so Rentner hast, die ZDF gucken und es gibt keine Chance mehr quasi vernünftiges Programm innerhalb dieses Rentner Seniorentischs reinzubringen. Also musst du es ausgliedern in so ein Schnellboot.Ja
Linus Neumann 0:14:09
Okay, ja, also äh ich denke, dass man sagen kann, also,es ist auf jeden Fall irgendwie eine Reaktion, ne, auf irgendwie gesellschaftliche Veränderungen, auf irgendwie Piraten, Partei, Wahlen und irgendwie ein Eck.
Tim Pritlove 0:14:26
Auf jeden Fall.
Linus Neumann 0:14:26
Eine Erkenntnis, dass man aber gleichzeitig mit einem Hans-Peter Ohl da oder was in einer Partei ist und dass da,dass man jetzt irgendwie warten muss, bis die.
Tim Pritlove 0:14:37
Was mich jetzt wirklich enttäuscht an dieser Initiative ist wirklich genau dieses dieses schwammiges Gefasel.
Linus Neumann 0:14:44
Was erwartest du denn von von CDUlern im Bereich der Netzpolitik?
Tim Pritlove 0:14:47
Ja, gut, vielleicht will ich jetzt gar nicht sagen, dass ich da besonders hohe Erwartungen äh gehabt hätte. Ja, trotz alledemgibt's auch auch bei diesen, ich weiß nicht, wie man die jetzt nennen soll, ja, sind das irgendwie nett, also Netzaktivisten sind es ja sicherlich äh äh nicht, ja, Netzpräsente vielleicht, ähm,auch keine klare Wunschvorstellung,Ja, also hier ist mehr so dieses, habt euch doch mal alle lieb und schreibt euch doch nicht so an auf Twitter und äh man muss das ja auch mal, also man könnte es,wenn ich da jetzt versuchen würde, Negativen Spin reinzudeuten, könnte man auch sagen, es ist so so ein so ein bisschen so ein Beschwichtigungs äh äh Versuchen elaborierterer so nach dem Motto, ja na wer will kümmern uns ja auch drum und wir wollen ja auch Ausgleich haben und alles wird gut und lass uns mal machen.
Gregor Sedlag 0:15:34
Also in den Volksparteien gibt es ja immer auch so einzelne kleinere Fraktionen oder Plattformen, die bestimmte Spezial äh Interessen pflegen. Also die CDAArbeitnehmerschaft in der CDU, die Senioren CDU, dasselbe gibt es äh glaube ich auch bei der SPD. Wobei der äh,Es gibt die Christen in der SPD, aber Atheisten in der SPD wurde ihnen untersagt, zu gründen.
Linus Neumann 0:16:01
Warum das?
Gregor Sedlag 0:16:08
Das ist Ressourcen die an der ganzen Geschichte.
Tim Pritlove 0:16:11
Was ist denn das überhaupt für eine Rechtsstruktur? Also im Impressum steht ja Verein für Netzpolitik von e. V. Steht da nix.
Linus Neumann 0:16:20
Wahrscheinlich, weil sie in Gründung sind, ne?Es soll also in der Satzung steht, soll ins Vereinsregister eingetragen werden. Ähm das ist ja in Berlin ein, ein das ist nicht besonders einfach, nee.Dann setzen sie sich Zwecke. Das kann ich ihnen jetzt schon, soll ich ihnen das verraten, weil das diese,kriegen sie zurück, ja? Also sie haben jetzt nicht irgendwie Zwecke gesetzt, Bewusstsein für den durch das Internet stattfindenden gesellschaftlichen Wandel stärken. Förderung der politischen Bildung und des demokratischen Diskurses,im Rahmen der Digitalisierung, dass zum Beispiel ein äh gemeinnütziger Zweck,Begleitung politischer Entscheidungsprozesse, zu netzpolitisch relevanten Fragen, die ökonomische Bedeutung der Digitalisierung unserer Welt zu vermitteln. Das ist natürlich, ich meine, da da muss man ganz klar sagen, da haben,Peter Tauber und äh Thomas, ähnlich wie Jimmy Schulz, durchaus ihren Fokus, ne? Ökonomische Bedeutung. Das äh,sehen die durchaus. Also die haben große Sorge, was irgendwie das Abhängen ähm der deutschen,irgendwie internationalen Vergleich auf diesen Markt äh angeht und auch natürlich äh Berücksichtigung mittelständischer Unternehmen und so. Und das haben sie jetzt auch hier als Zweck des Vereins,was das Problem wird sein, dass sie da nur einen haben, der irgendwie als gemeinnützig gilt und deswegen werden sie das zurück.
Tim Pritlove 0:17:41
Das sind davon die Rede, dass das ein gemeinnütziger Verein ist.
Linus Neumann 0:17:43
Das ist dann Paragraph drei der Satzung, dass sie äh gemeinnützige Zwecke irgendwie äh.
Tim Pritlove 0:17:50
Meinst du, das kommt so nicht durch?
Linus Neumann 0:17:52
Naja, bei uns war's ja irgendwie die Förderung von Grund- und Freiheitsrechten, ist kein gemeinnütziger Zweck,Das war ja die Antwort bei digitaler Gesellschaft und da gibt's im Prinzip kriegst du quasi gibt's 'n Gesetzestext, da sind diese sechs mögliche gemeinnützige Zwecke und die musste dann einfach übernehmen. Da muss halt Copy paste machen,sonst bist du nicht gemeinnützig.
Tim Pritlove 0:18:13
Stoppen die Zeit wie.
Linus Neumann 0:18:14
Wenn du alle sechs nimmst, dann sind's zu viele, ist auch nicht in Ordnung. Also da muss man sehr geschickt vorgehen.
Gregor Sedlag 0:18:18
Ist flauschig nicht auch irgendwie gemeinnützig.
Linus Neumann 0:18:24
Musst du erst noch führen.
Tim Pritlove 0:18:25
Wir stoppen auf jeden Fall die Zeit und gucken mal, äh wann sie ihre Satzung durch haben und was dann am Ende davon noch übrig bleibt.
Linus Neumann 0:18:31
Satzungen, Satzungen her, also ähm,Ich denke, der der wahre Vereinszweck, den hat äh Gregor da ja schon durchaus besser erkannt, als das jetzt vielleicht in der Satzung steht, ne. Ähm interessant ist natürlich auch, äh was wir jetzt noch gar nicht angesprochen haben, wer da sonst noch so drin ist. Ich meine, Erika Steinbach.Ja? Äh.
Gregor Sedlag 0:18:51
Wird von mir oft durchgefavt auf Twitter.
Linus Neumann 0:18:53
Ja, es ist bei Twitter es immer noch nicht ganz klar, ob das jetzt einfach der erfolgreichste Fake-Account ever ist oder ob die wirklich twittert.
Tim Pritlove 0:19:01
Gibt's denn irgendwo eine Mitgliederliste? Also ich sehe sowas nicht.
Linus Neumann 0:19:04
Es gibt irgendwie unter äh mitmachen.Da drunter irgendwie hundertvierzig Zeichen für das C-Netz und da stehen dann irgendwie Namen, wer da irgendwie bei ist. Aber so richtig äh.
Tim Pritlove 0:19:21
Aber da keine Erika Steinbach.
Linus Neumann 0:19:23
Ja, ich weiß auch nicht genau, wo das herkam, dass sie da drin ist. Ähm.
Tim Pritlove 0:19:33
Also, gibt ja einen Antrag auf Mitgliedschaft. Äh schön als PDF, ja. Das kann man dann ausdrucken. Das ist auch sehr wichtig und.
Gregor Sedlag 0:19:46
Auf jeden Fall hat die CDU jetzt quasi auch eine E-Mail-Adresse oder ein Twitter-Account, an den man von der Netzgemeinde her, an die CDU auch quasi mal herantreten kann, die nicht Peter Altmaier heißt,Das ist ja schon auch.
Tim Pritlove 0:20:01
Aber wo habt ihr denn diese Information her, dass Erika Steinbach äh.
Linus Neumann 0:20:04
Bei Golem, bei Golem steht's. So, äh Peter Altmaier äh ist auch Mitglied da.
Gregor Sedlag 0:20:10
Also, das ist der Nestor dieser Gruppe, würde ich mal sagen.
Linus Neumann 0:20:12
Ja. Peter Altmaier, Dorothee Bär, Dagmar Wöhrl, Erika Steinbach, Präsidentin des Bundes der Vertriebenen.Man wolle natürlich auch nach außen wirken, vor allem aber die netzaffinen Mitglieder von CDU und CSU sammeln.Ich sehe uns als Trainingslager an, sagt ja Zombeck. Also ins Bootcamp gehen die da,es es gehe nicht darum Parteimitglieder ins Netz zu erklären, allerdings spielt dieser Gedanke bei der Gründung wohl eine Rolle,Ähm und es gäbe natürlich viele äh skeptische Menschen und so weiter. Ich meine, die sind auch in einer schwierigen ähm Position da in der CDU. Ich meine, wenn du wenn du mit solchen Positionen wie wie sie die haben ähm,Selbst mit denen irgendwie alleine stehst, ja?Also bei der Vorratsdatenspeicherung relativ ab relativ in Richtung Abwägen und ja, wir müssen alles berücksichtigen mit anderen Worten, wir müssen Grundrechte einschränken. Ähm bei der Netzneutralität dann so auf Seite des Marktes. Es sind ja schon eigentlichähm ja, das sind ja Positionen, die schon irgendwie eben auf eine relativ starke Einschränkung des Netzes setzen und mit denen sind die immer noch der CDU zu.
Gregor Sedlag 0:21:23
Aber kennt ihr den London? Das ist so ein Gedächtnisrennen für äh die Aufhebung, das vor einem Automobil ein Mensch mit einer roten Laterne vorweglaufen muss, um die Hühner zu wahren, dass jetzt ein Auto kommt.Und als diese Regelung gefallen ist, war das natürlich ein großer Tag für die Automobilisten. Jetzt müsst ihr euch quasi vorstellen, diese.
Linus Neumann 0:21:48
Hundert Hühner bald raufgegangen oder was.
Gregor Sedlag 0:21:49
C, dieses Zenetz, das ist gewissermaßen Leute, die sind wie Automobilbesitzer in einer politischen Struktur, wo alle dafür sind, dass weiterhin aber die rote Laterne geschwenkt wird.Und deswegen müssen die natürlich erstmal sich außerhalb organisieren, weil sie so eine revolutionäre Forderung haben.Und äh deswegen haben die es auch wirklich schwer.
Linus Neumann 0:22:15
Also wir vielleicht um es abzuschießen, wir wir sind sehr gespannt, was aus der Richtung kommt. Wenn die eine Wirkung in die CDU entfalten könnten, dann wäre der,im Zweifelsfall der CDU einen Gefallen getan und unter Umständen ähm da die CDU ja doch irgendwie immer in Regierungsnähe äh irgendwo verkehrt,wäre damit im Zweifelsfall auch Deutschland eingefallen getan, ja? Wer jetzt nicht sagen, dass sie, dass deren Positionen sich hundertprozentig mit meinen Überzeugungen decken, aber meine Überzeugungsind ja jetzt auch nicht das, ähm das Entscheidende. Sie sind auf jeden Fall äh,könnten eventuell das Potential entfalten der CDU irgendwie.
Tim Pritlove 0:22:55
Wir sehen das, glaube ich, genauso wie bei der D vierundsechzig. Wir warten jetzt erstmal, was äh Cocktailsatzsatz der Ankündigungen und WebseitenÄhm D vierundsechzig hat ja äh vollmündig da große Konferenzen, Veranstaltungen und trallala angekündigt. Ich glaube bisher ist aber auch noch nichts konkreteres angekündigt worden oderZähne steht da jetzt nicht so sehr viel davon. Ähm wir warten mal ab, ja? Hundert Tage, dann kommen wir nochmal vorbei.
Linus Neumann 0:23:20
Ich glaube, auf irgendeinen Blogpost hatte er schon gesagt, dass dass man sich nicht an diese hundert Tage halten wollen würde.
Tim Pritlove 0:23:26
So läuft das aber im Mediengeschäft. Ja, da.
Linus Neumann 0:23:28
Einen einen Tag vorm Kalender abreißen, ja.
Tim Pritlove 0:23:32
Gut, weiter.
Linus Neumann 0:23:34
Ja ähm kurze Sache Österreich ähm nee, Österreich fangen wir Großbritannien machen wir, ne? In Großbritannien äh soll die Vorratsdatenspeicherung ausgebaut werden.
Tim Pritlove 0:23:47
Also es gibt schon eine.
Linus Neumann 0:23:49
Ja, die haben ja sowieso ähm äh Großbritannien, ich meine die haben ja eine voll Videoüberwachung, der der Innenstädte, ja, also.
Tim Pritlove 0:23:58
George Oval hat einfach voll Recht gehabt. Also so voll, ja. Das ist so, das ist wirklich krass.
Linus Neumann 0:24:03
Das ist, das ist wirklich krass, wobei ich äh er hatte da mal so eine ein lustiges Erlebnis in in,London, das war ein ein sehr witziger Fahrradunfall, weil weil ich unvertraut bin mit der,mit, die fahren ja alle auf der falschen Seite. Und das hat dazu geführt, dass sich ein ein Fahrradunfall gebaut habe, der sicherlich sehr, sehr witzig war und ähm die,diese Möglichkeit, sich dann dieses Video zu bestellen, weil man kann sich ja man guckt einfach kurz auf die Uhr.
Tim Pritlove 0:24:31
Du hast einen Fahrradunfall gemacht, der sehr witzig war. Das war.
Linus Neumann 0:24:33
Der war unglaublich witzig. Es ist ja nichts passiert und und sah sicherlich sehr beknackt aus,Und ähm dann haben wir äh gab es also tatsächlich die Möglichkeit, sich irgendwie für eine für eine jetzt nicht nicht kleine, aber immer noch bezahlbare Gebühr kann man sich dann so das Video holen. Ja, also da man.
Tim Pritlove 0:24:50
Von irgendeiner Überwachungskamera, die es vermutlich gesehen hat.
Linus Neumann 0:24:52
Genau, dann guckt man irgendwie und sagt, ja, hier, wo war das ungefähr? Quasi nach deinem Fahrradunfall schaust du kurz auf die Uhr?Und aber das waren dann irgendwie ich glaube vierunddreißig Pfund oder so und dann haben wir es am Ende doch nicht gemacht, aber äh das hat halt also dieses CC-TV ist halt auch eine Dienstleistleistung an dem Bürger, wenn er zum Beispiel einen witzigen Fahrradunfall baut und sich da noch,das waren irgendwie.
Tim Pritlove 0:25:14
Da auch so ein Plug-in, dass man das dann so gleich in die Facebook Timeline, wo man so langgelaufen ist oder so. Nee.
Linus Neumann 0:25:19
Laufen nicht. Es dauert wahrscheinlich auch Ewigkeiten, bis man das Video dann bekommt und dann ist es eh nicht mehr witzig.
Gregor Sedlag 0:25:25
Also auch dort muss man mal die historischen äh Grundlagen für diese extreme Videoüberwachung in London sich betrachten. Die kommen aus der Zeit des eher IRA-Terrors. Und das war,schon richtig heftig,weil die über in den achtziger Jahren äh doch relativ viel gemacht haben, zwar mit so einer gewissen menschlichen Attitüde immer so zehn Minuten bevor die Bombe hochgegangen ist, noch gesagt,Liebe Leute, geht mal lieber raus, aber dann die Sprengwirkung war dann schon ziemlich fatal. Und interessant ist, dass sie quasi um den alten mittelalterlichen Wald,In der City of London quasi entsprechend durch einen äh auch so mit Polizeihäuschen so eine richtige kleine innere Software gebaut haben, die sie dann auch mit diesem Videosystem äh abgegriffen haben, um einfachVerdächtige Geschichte äh sehen zu können und deswegen gibt's da diese tausende Kameras schon seit den Achtzigern. Ne und dann ist es mal daIAA ist weg, aber es kommen dann ja andere potentielle äh Gefährder, die man auch im Auge haben will.
Tim Pritlove 0:26:28
Ja, der Islam.
Gregor Sedlag 0:26:31
Also es ist jetzt nicht so ein, dass der Brite an und für sich gewissermaßen anlasslos sich äh äh erstmal in diese Videoüberwachung gestürzt hat, sondern das ist ein ja, ein Beifang eines längeren Konflikts.
Tim Pritlove 0:26:45
Naja gut, ich meine, das gibt halt äh ausreichend Bedrohungsszenarien, das stimmt schon, trotz alledemgibt sich der der gemeine Brite der total Überwachung auch wirklich sehr frei hin das ist halt einfach so es gibt da verhältnismäßig wenig Widerspruch in der Gesellschaft dagegen es gibt nicht diese Sensitivität wie wir sie hierin Deutschland äh kennen,Was mich so ein bisschen, was ich halt von daher lustig finde, weil in Deutschland haben sie alle Angst vor dem Orwellstaat, ja, aber beschrieben wurde halt eigentlich,England und, und, und, und genau dasind einfach so viele dieser dieser Basisideen Überwachung drin, nicht weil hier auch die Kennzeichenerfassung und äh wenn du halt in die Stadt willst, et cetera, mit Mauts und, und, und, und all das, was jahier immer zumindest einen gewissen Widerstand erzeugt hat, das war da nicht. Aber was soll denn jetzt dieser Ausbau ähm,Also was soll denn jetzt noch ausgebaut werden? In welchem Zustand befindet es sich? Und was kommt oder was soll hinzukommen?
Linus Neumann 0:27:50
Ähm also muss das vielleicht kurz zweitausendneun wollte die Labour-Regierung,schon so 'ne so etwas einführen, dass sie also sagen wir wollen noch mehrnoch besser Kommunikationsdaten bekommen. Und zwar also sprechen wirklich einfach ja von Kommunikationsdaten und weisen darauf hin, dass er jetzt irgendwie,die Leute nicht mehr nur über Telefone, nicht mehr nur über E-Mails kommunizieren, sondern eben auch Messenger, äh SMSäh okay, SMS hatten sie schon, aber dann hatten sie ja zum Beispiel auch diese Zwischenfälle mit dem Blackberry Messenger. Wir erinnern uns, der war äh ganz kurz, ähm während dieser London Rights äh gerietin Verruf,Einerseits, weil behauptet wurde, dass die ganzen ähm Randalierer sich irgendwie mit äh verschlüsselten Nachrichten über den Blackberry-Messenger eben zum Plündern verabredet hätten,gleichzeitig weil Research Emotion der Blackberry Hersteller dann zugegeben hat, dass das Ding nicht so verschlüsselt ist, dass sie es nicht,Also es ist nicht Ende zu Ende Verschlüsse, hat Research Emotion gesagt, ja äh wir helfen der Regierung dabei, äh hier die Leute hops gehen zu lassen, ähm,Und ähm also da gab's ja schon diesen Zwischenfall, also Blackberry Messenger, dann Social Networks, ähm,Online-Gaming, steht hier jetzt auch, ich weiß nicht genau, aus welchem Grunde sie das meinen. Also es gibt.
Gregor Sedlag 0:29:14
Teamspeak.
Linus Neumann 0:29:15
Ach genau, ja, wenn man irgendwie World of Warcraft, die reden ja auch miteinander die Menschen, ne? So, also die Leute können auf sehr viele Wege irgendwie,Das wäre sowieso der Plan für Terroristen, ja. Planen ihren Anschlag einfach bei World of Warcraft, ja. Über diese Mikrofone,ich will ja keine Tipps geben. Geht sowieso in England nicht mehr, weil äh das wollen sie jetzt alles auch mit überwachen und da wollen sie jetzt ähm.
Gregor Sedlag 0:29:40
Na wenn du die Gegner und deine Angriffsziele so nennst, wie die Kampagnenziele im Spiel sowieso heißen.
Tim Pritlove 0:29:46
Das ist.
Linus Neumann 0:29:50
So, jetzt ähm haben wir den haben wir ja David Cameron mit der Conservetive Party momentan da äh an der Regierung in England und die haben das jetzt wieder ähm haben dieses diesen Plan jetzt wieder aus der Tasche geholt,und ähm jetzt gibt es da äh keinen noch keinen genauen ähm Entwurf zu, aber es ist eben angekündigt, dass sie sagen, hier wir wollen jetzt ähm,ausweiten unsere Pläne, wer an Kommunikationsdaten,und wie und ähm möglichst viel damit mit irgendwie ein,mit mit äh mit aufnehmen. Ja, also Vorratsdatenspeicherung, wie sie irgendwie existiert, ähm reicht uns jetzt nicht. Wir wollen mehr.
Tim Pritlove 0:30:40
Wir wollen mehr, also länger speichern oder mehr Daten.
Linus Neumann 0:30:46
Ja, also wie gesagt, zum Beispiel irgendwie eine eine Rechtsgrundlage dafür schaffen, dass sie effektiv irgendwie Facebook oder in solchen Systemen halt auch eine klare äh klar geregelte Prozesse dafür haben, dann einen schnellen Zugriff zu bekommen. Und,Am besten live. Also irgendwie so eine so eine stellen sich wahrscheinlich so eine Art AP vor, wo sie dann, wo sie dann live da reinschauen können. Also sie haben.
Tim Pritlove 0:31:09
Abhörschnittstelle in Teamspeak sozusagen.
Linus Neumann 0:31:12
Genau, haben wir jetzt also so so stellt man sich das jetzt vor. Es ist immer ein bisschen äh gefährlich über äh ungelegte Eier zu zu reden, ne. Also insofern, da gibt's keinen klaren ähm,Entwurf bis jetzt, insofern ähm kann man jetzt nur sagen, dass es da dass die da offensichtlich in die Richtung planen.
Tim Pritlove 0:31:31
Gibt's denn irgendeinen nennenswerten Widerstand? Ich meine, so mit diesen ganzen netzpolitischen Widerstand oder sonst wie freiheitsorientierten Widerstand in in England saß schon immer sehr mau aus. Ich meine, es gibt so International. Ähm.
Linus Neumann 0:31:44
Group.
Tim Pritlove 0:31:45
Die Open Rides Group, aber ich hatte nie den Eindruck, dass auch nur irgendeine dieser Gruppen in England irgendeinen nennenswerte Bekanntheit oder einflussfährer erreicht hat,täuscht das?
Linus Neumann 0:31:58
Ich wollte jetzt gerade mal schauen, es gibt natürlich irgendwie so eine.
Tim Pritlove 0:32:00
Nicht unterstellen, dass ich komplett wirkungslos sind, aber das,Ist immer ein bisschen schwierig mit Deutschland zu vergleichen, zumal wir die Situation hier sehr viel besser kennen, aber uns ist natürlich schon bewusst, dass äh unabhängige Gruppen hier sehr viel mehr Lärm erzeugen können in diesem Bereich, das er auch getan haben.
Linus Neumann 0:32:19
Also es gibt von der, von der Open Rights Group eine Petition ähmIch sehe da bis jetzt nicht, wie viele da mitgezeichnet haben. Es gab noch irgendwie eine andere. Alsoähm die haben da, doch genau, die haben da, glaube ich, innerhalb weniger Tage irgendwie vierzig bis achtzigtausend irgendwie Unterzeichnungen bekommen. Also da da wird sich jetzt, da bewegt sich schon etwas.Da sind irgendwie Leute jetzt grade äh dran und machen da Petition, ich suche jetzt mal doch noch ganz kurz die Seite. Ähm also da regt sich auf jeden Fall Widerstand.Wie breit der am Ende wird oder ob die das schaffen, da Einfluss zu nehmen, das weiß ich nicht genau.
Tim Pritlove 0:32:57
Piratenpartei UK.Auf Walisisch Plate, More Lader Wikipedia mit achthundert Mitgliedern aufgeführt.Scheint auch noch nicht so den Durchbruch erlebt zu haben. Aber man hat ja auch gesehen,Trotz der Sprachenbarriere in Europa gibt's gegenseitigen Einfluss. Wäre jetzt auch nicht so zu nicht sehr überrascht, wenn mal irgendetwas herüberschwappen würde, aber es scheint immer sehr schwierig zu sein. Das vom Kontinent, was auf die Insel rüberschwappt.
Linus Neumann 0:33:30
Also dieser Petitionstext, der dann irgendwie bei dot org dot UK irgendwie ähmgehostet ist. Der hatte heute Morgen achtzigtausendknapp achtzigtausend Unterschriften, sie versuchen jetzt heute noch irgendwie auf hunderttausend zu kommen der Petitionstext ist aber auch relativ kurz gehalten, bitte hören sie auf das Internet ihren,Internet abzuhören oder so. Äh aber ich meine, in wenigen Tagen irgendwie achtzigtausend zu bekommen, ist schon mal ganz ordentlich.
Tim Pritlove 0:34:04
Das ist jetzt aber so eine offene, unabhängig vom Staat geführte Petitionen.
Linus Neumann 0:34:09
Genau.
Tim Pritlove 0:34:10
Netz.
Linus Neumann 0:34:12
Irgend so ein Ding. Habe ich auch schon unterschrieben.
Tim Pritlove 0:34:14
Ja. Äh wollte ich auch gerade fragen. Ich meine, bei der bei den deutschen Petitionen ist es ja so, dass äh hat man ja das auch EU-Bürger da sich beteiligen dürfen. Ich frage mich, ob das hier auch in irgendeiner Form eine Rolle spielen.
Linus Neumann 0:34:25
Also bei irgendwie von irgendeiner NGO eine Petition, da spielt das natürlich keine Rolle.
Tim Pritlove 0:34:30
Klar. Tja.
Linus Neumann 0:34:32
Also Vorschlag wird dann im Mai vorgestellt. Sie haben jetzt bekanntgegeben, dass sie daran arbeiten und ähm man darf gespannt sein inin einem Staat, der sowieso schon irgendwie eine volle Überwachung und eine Vorratsdatenspeicherung hat, dass die sich jetzt noch hinstellen und noch mehr machen wollen, ist schon ähmDas kann man mit mit sehr großem Staunen beobachten.
Gregor Sedlag 0:34:51
Ja, aber es ist ein Staat, wo der Einzelne, hm, Bürger, zum Beispiel, kein Ausweispapier hat,Ja? Äh das ist ein Staat, äh der.In in vielen, ne, ich wollte jetzt noch ein Beispiel äh bringen, dass äh mir jetzt aber gerade eben entfallen ist,ich glaube, es ist wirklich die die europäischen europäischen Staaten sind in vielen Bereichen weiter voneinander entfernt, als man so oft im ersten Blick,denkt und deswegen gibt es da solche ähm Probleme, weil es gibt so einen Nationalstaatsbegriff, der sagt, Nationen sind Erregungsgemeinschaften. Und äh,Wenn die so unterschiedlich mental strukturiert sind, dann sind halt die Erregungsmuster und die Anlässe dafür sehr, sehr unterschiedlich.Und ähm deswegen kann gewissermaßen,Bestimmte, was in Großbritannien besondere Aufruhr erregt oder bei uns besondere Aufhol erregt nicht immer unmittelbar, selbst wenn man sagen würde, das wäre eigentlich gut und es wäre angemessen. Äh findet gewissermaßen so eine Schnittstellein dem jeweiligen politischen Aktivisten Lager. Ich habe das Gefühl, manches muss quasi erstmal über Bandel durch Amerika auf Europa kommen,sowie Okopei hatte ich das Gefühl, einfach weil's in Amerika war, konnte und das so so einen allgemein Bekannter äh äh Flow ist von von, sagen wir es mal, ja? Ähm,dass so etwas sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland sofort äh in die eigene Kultur übernommen werden konnte. Weil man das schon immer macht.
Linus Neumann 0:36:27
Während wenn es irgendwie sonst wäre es nicht so gegangen. OkayWas wäre denn jetzt, wenn äh Großbritannien jetzt irgendwie diese voll Überwachung da einführt und dann äh irgendwie international irgendwie Erfolge dann äh versucht vorzuzeigen oder vorzeigt in irgendeiner Terrorismus oder sonst was Bekämpfung? Äh das müsste wahrscheinlich dann leider nicht mehr über Bandewerden, ne? Dafür.
Gregor Sedlag 0:36:50
Ach so, genau das Problem, was ich noch sagen wollte, ist, äh Großbritannien hat ja auch keine keine Verfassung,sondern das ist ein ein Konstrukt aus äh wie so ein so ein so eine äh brikulage, aus unendlich vielen Ausgefochtenen Kämpfen, mit einigen wenigen Grundsatz,Entscheidungen ich glaube da ging's darum, dass der König ein nicht irgendwie äh unzweifelhaft äh äh vernichten darf,ähEs sind also äh so so ein paar äh äh ja, also quasi das durch. Ja, du ziehst das durch, griffst recht des des Staates wurde da mal so definiert. Und der Souverän in Großbritannien ist das Parlament.Nicht das Volk,Es ist hochinteressant. Also die haben gewissermaßen die Konzeption äh des modernen Staats, den wir haben, überhaupt nicht übernommen, sondern das Parlament hat sich gewissermaßen an die Stelle des Königs gesetzt,Aber diese Souveränität nicht etwa an die äh äh an das an die an den einzelnen oder an die Gemeinschaft des äh Volkes weitergegeben,Dadurch äh haben muss alles, was in Großbritannien passiert, äh auch im Parlament wirklich ausgefochten werden. Deswegen wollte wohl auch das auch gleich in die Luft sprengen.Bei werden.
Tim Pritlove 0:38:09
Ja, der Bogen schließt sich dann doch immer wieder. Na gut, wir werden das äh beobachten und begleiten und schauen mal, was da passiert. Ja, Abmahnungen.
Linus Neumann 0:38:20
Abmahnung, ja, interessant, also ich weiß gar nicht genau, woher dieses Thema jetzt so kam. Ich hatte das ähm,ursprünglich gar nicht so unter dem gar nicht so eine Relevanz ähm,beigemessen, Abmahnungen wegen offenen WLANs in Kaffees. Ja, also ähm,Situation ist irgendwie klar, ne? Man möchte irgendwie Kaffee zu überteuerten Preisen verkaufen, man muss irgendwie dafür sorgen, dass die Leute da hier kommen ähm und wenn man denen irgendwie mehr als einen Kaffee verkaufen möchte, dass die da sitzen bleiben. Also sieht man zu, dass die WLAN haben, ja?Und ähm dann ähm,Schalte man das vielleicht nachts aus, damit damit diese ganzen Computer-Heinis irgendwann wieder gehen. Aber so Geschäftsmodell ist, ist relativ klar. Problem ist, dann kommen die da rein und machen irgendwie allen möglichen Quatsch im Internet,und ähm dann gibt es Abmahnungen, ja, weil die äh eventuell oder so in deinem Cafe. Und ähm,Im privaten Bereich gibt's da.
Tim Pritlove 0:39:25
Gibt ja auch populäre Beispiele hier. Das äh.
Linus Neumann 0:39:28
Ich wollte den Namen jetzt nicht nennen, aber das Sankt Oberholz, ja, Rosenthal.
Tim Pritlove 0:39:31
Schon sagen, ich meine, das ist ja nun wirklich bekannt wie ein bunter Hund und äh von daher auch äh populärstes Opfer der letzten Zeit, dass die sich halt jetzt lustigerweise einen anderen Provider gesucht haben, der dann sozusagen das Netz für sie betreibt, wo dann natürlich dieser äh,extra äh Nervfaktor einer Loginseite mit Disclaimer und vielleicht, ich glaube, da muss man sogar einen eigenen Look sogar noch machen, also ne, dass man so einen persönlichen Bezug dann auf einmal aufmacht,Und das Interessante ist, dass du dann, wenn die Firma das macht.
Linus Neumann 0:40:02
Die werden irgendwie nicht abgemahnt, ja.
Tim Pritlove 0:40:04
Genau, dann besteht das irgendwie gleich auf anderen richtigen äh Basis und das ist an der Stelle ist es einfach sowieso schon mal totaler Quat.
Linus Neumann 0:40:10
Ne, der Witz ist ja bei den Gastwirten stets eigentlich auch nicht auf einer klaren rechtlichen Basis, weil also bei einer Privatperson haftet,für ihren, für ihr WLAN. Das da gab's ja irgendwann schon mal das Urteil, hat doch mal einer irgendwie bis zu Ende durchgefochten. Ähm Privatpersonen ähm haftet, da gibt's ja dann auch regelmäßig irgendwelche Fälle, wo dann Rentner, die gar nicht wissen, dass sie WLAN haben,weil es weil sie halt irgendwo eine Fritzbox mit einem offenen Netz hingestellt bekommen haben, als irgendwie der Telekom-Techniker kam, äh dann irgendwie Abmahnungen bekommen, ja? Die haben keinen Computer, aber ähm,ähm jetzt gibt's natürlich im bei den bei den Gastwirten ist das eine etwas andere Angelegenheit. So sind die,sind die Internetprovider, was machen die da? Wie ist das überhaupt zu bewerten, was sie da angeben, ja äh oder was sie da anbieten, ja, dass dass sie einfach jemandem Internet geben gratis als Service, wie ist das zu bewerten, sind sie dadurch ein Internet-Provider?Oder was ist da genau, was ist da genau der richtige Sachverhalt? Das hat bis jetzt aber noch keiner zu Ende durchgefochten offensichtlich werden die einfach mit diesen Abmahnungen gegängelt,und ähm jetzt im Sankt Oberholz, weil eben auch die Reaktion äh und die haben halt hunderte Leute, dass das Ding erstreckt sich über viele Stockwerke, hunderte Leute jeden Tag irgendwie im Internet hängen und die haben jetzt so einen nervigen Hotspot,und äh diese Hotspot-Anbieter, ja, die haben ja offensichtlich dann wahrscheinlich irgendeinen Provider-Status, äh weiß der Geier.
Tim Pritlove 0:41:37
Na ja, ja genau, weil die sind ja dazu verpflichtet, da neutral äh zu sein.
Linus Neumann 0:41:42
Ja, dabei, dabei könnten die wahrscheinlich, weil sie ihr, weil sie alles registrieren. Wahrscheinlich können die auch einfach die Nutzerdaten rausgeben,Ja, da musste sie dich dann, bei denen musst du dich ja registrieren, mit mit irgendeinem, was weiß ich, im Zweifelsfall, äh wenn's irgendwie so ein Hotel zu Hotspot ist, vielleicht sogar auch irgendwie mit deine Kreditkartendaten,Wie dem auch sei,Abmahnungen offenen WLANs und da sind wir ja so ein bisschen, es geht natürlich bei diesen Abmahnungen dann um ähm äh,um Geld mehr und ums Urheberrecht, ne. Also wir haben wir haben da eigentlich auch wieder so einen einen Schritt in Richtung äh Versuch des Versuchs irgendwie zu verhindern, dass die Leute,Ähdass die Leute irgendwie anonym im Internet sind. So, ich mein, was mit Internetcafes, ja, weiß ich jetzt gar nicht, warum ist jetzt da die Rede von von Kaffees, die Kaffee verkaufen, gibt ja auch Kaffees, diekein Kaffee verkaufen, sondern primär Internet, was was wie ist die Lage bei denen, weiß ich jetzt einfach nicht. Vielleicht haben die entsprechend ähm klare, klare Regelungen dafür. Aber so man sieht irgendwie, es gibt ja gerade so wie.
Tim Pritlove 0:42:49
Stellen ja meistens auf die Computer.
Linus Neumann 0:42:51
Ja und? Kann ich da trotzdem dann irgendwie äh was böses mitmachen? Irgendwas runterladen?
Tim Pritlove 0:42:55
Na ja, weiß ich nicht. Vielleicht kann bitteren drauf, kannst du nicht installieren, lalala. Macht ja auch keinen Sinn, wenn's nicht dein Rechner ist et cetera, also das ist vielleicht auch nicht so ein großes Problem, aber wie sagt man so schön, im Internet eher nahe. Ähm Nudelloja.
Linus Neumann 0:43:09
Genau, also es geht auf jeden Fall äh irgendwie so in diese Richtung ähm zu versuchen, irgendwie zu verhindern, dass irgendwie Leute anonym im Internet unterwegs sind,Ähm.Und da kommen wir jetzt eben in dieses große äh in dieses große Themengebiet Urheberrecht, wo ich dann noch nur als kurze Meldung erwähnen wollte, dass es ja in inÖsterreich seit längerer Zeit irgendwie diese Kunst hat Recht ähm Kampagne gibt, der irgendwie dann auch diese Gegenkampagne äh,äh Kunst für Freiheit oder sowas entgegengesetzt wurde und ähm jetzt stellte sich irgendwie raus, ähm,Ach so Kunst gegen Überwachung ist der, ist der.
Tim Pritlove 0:43:53
Also Kunst halt rechts ist so diese äh fragwürdige Aktion, wo halt Autoren, Urheber irgendwelcher Art dann halt gesagt haben, ja hiergeistiges Eigentum, das alte Lied äh äh ja, wir müssen ja hier beschützt werden, kann ja alles nicht sein. Und jetzt ist herausgekommen,Die Texte, die sie auf ihrer Webseite Plakate.
Linus Neumann 0:44:14
Auf ihre auf ihren Positionspapieren, auf ihrer Webseite sicherlich auch. Die haben also einen Forderungskatalog ähm und dieser Forderungskatalog deckt sich mit internen Papieren des,Der International Federation. Und da stehen also die gleichen ähm Forderungen drin.
Tim Pritlove 0:44:36
Also wortwörtlich. Mhm.
Linus Neumann 0:44:37
Wortwörtlich. Und jetzt ähm gibt's natürlich zwei Interpretationen. So entweder könnte man sagen, dass also diese Kunst hat recht, hat quasi bei der äh International Federation auf die Fotographic Industry ähm plagitiert,Das wäre natürlich äh der Kampagne nicht zuträglich oder,da stecken einfach die gleichen Leute hinter und da wird einfach 'ne große Kampagne gefahren, was ebenfalls der,Oder eine eine Kampagne gefahren, wo noch einige Leute im Hintergrund hängen. Große Kampagne ist ja offensichtlich. Das wäre dann natürlich auch der Kampagne nicht wirklich zuträglich. Ähm.
Tim Pritlove 0:45:18
Mehr kann man dazu eigentlich erstmal nicht sagen.
Linus Neumann 0:45:20
So viel kann man dazu nicht sagen.
Tim Pritlove 0:45:21
War auf jeden Fall in der letzten Woche äh ein heißes Thema.
Linus Neumann 0:45:24
JaAuch in Deutschland haben wir nämlich jetzt sehr offensichtlich eine Graswurzelurheberrechtsbewegung beziehungsweise eine Rollrasenurheberrechtsbewegung. Ähm wie man eben, also Rollraden, Astrid,Rollrasen, Astrid Turfing,die äh der Begriff für eine gefälschte äh Gras-Roots-Bewegung.
Tim Pritlove 0:45:48
Das ist ein toller Begriff eigentlich.
Linus Neumann 0:45:49
Astro Turfing. Und ähm,Es begab sich, dass auf einmal einundfünfzig Tatort Drehbuchautoren einen Brandbrief irgendwie veröffentlichten auf der Seite des Verbandes der Drehbuchautoren,Und äh irgendwie sich dagegen irgendwie relativ ähm relativ,komisch irgendwie äh sagen, ja, wir wollen jetzt hier, äh haben jetzt einen offenen Brief, wir sind einundfünfzig Tatortautoren und ähm äh wir finden das irgendwie nicht gut, dass jetzt irgendwie alle sagen, ähm Urheberrecht müsse reformiert werden.Und ähm so richtig die Argumentation dadrin, die kann ich jetzt auch gar nicht so wirklich wiedergeben, weil die auch so ein bisschen hin und her springt und ein bisschen wirr ist.
Gregor Sedlag 0:46:38
Das ist mimimi.
Linus Neumann 0:46:39
Ja Mimimi ist gut. Ich meine, die knallen unten noch eine Lebenslüge und Fakt ist, ähund was ist überhaupt hier äh die Banilität der Rechtsverstöße wird kaschiert und hier zum Freiheitsakt hochgejezt. Also das das war schon ähm eine relativ äh krasse Formulierung, die.
Gregor Sedlag 0:46:58
Mimi, und.
Tim Pritlove 0:47:00
Also was mich was ich mich wirklich frage, ist warum ausgerechnet Tatortautoren, also,dass so Filme und Musik irgendwie weithin äh kopiert werden. Gut, aber dass so Tatort Drehbücher,jetzt so das heiße Ergebnis sind so kurz nach dem Tatort am Sonntag und da irgendwelche bitteren Links durch die Gegend gehen hab ich jetzt so nicht gesehen also warum die? Und warum heizt die das jetzt so auf?
Gregor Sedlag 0:47:31
Hashtag Tatort ist eines der wichtigsten TwitterHashtags. Das heißt, wenn du die Tatortschreiber sich da an die Netzgemeinde melden, ist da schon mal sehr viel Aufmerksamkeit. Zweitens, sind sie sich natürlich äh äh sind es ja Experten für Verbrechen,und Verbrechensbekämpfung.Hat das einen ganz anderen Impact, als wenn jetzt die Autoren, das Autorenteam um Rosamunde Pilcher sich melden würde.
Linus Neumann 0:48:04
Und dritter Punkt natürlich eine der großen äh sage ich mal kulturellen Generationen übergreifenden Institutionen Deutschlands ist doch wohl der Tatort, ja?Also äh ob man den jetzt als Student ähm in der Kneipe mit Kumpels guckt oder mit Opa und Oma äh eine Sache äh Tatort. Da kann man.
Tim Pritlove 0:48:26
Fühlten die sich jetzt berufen, sich zu melden oder wurden die berufen, sich zu melden? Das ist so das, was was mir jetzt eigentlich im Kopf herum.
Linus Neumann 0:48:33
Das weiß ich aus einem Gespräch mit einer der unterzeichnenden Personen,Das war also so, die sind alle in diesem, wie gesagt, man muss ja auch überlegen, wer hat den veröffentlicht, der Verband deutscher Drehbuchautoren. Und da sind die alle drin,oder einige dieser Personen. So und dann kam offensichtlich eine E-Mail ähm,von dem, ah, jetzt habe ich den Namen vergessen, aber derjenige, der das Ganze äh wahrscheinlich der erste Unterzeichner oder so oder ein Professor Doktor so und so, der da irgendwie auch mit drauf steht, der schickte also offensichtlich gezielt von diesem Verband aus,An jene Mitglieder, die auch einen Tatort im Portfolio Portfolio hatten. Das heißt, bevor überhaupt da irgendwie so ein Brief geschrieben oder bevor die überhaupt informiert wurden, dass es einen solchen Brief gibt.Ähm stand schon fest, wir wollen einen Brief der Tatortautoren,und es stand auch schon der Inhalt fest. Die E-Mail, die dir nämlich bekamen, war, gerichtet an, ich glaube dann irgendwie etwas über fünfzig, ein paar haben auch gesagt, nee, ich schreibe da meinen Namen mal nicht drunter. Ähm,ging also dann eine E-Mail an die und sagte lieber Tatort Autoren, wir haben hier einen offenen Brief ähm unterschreibt den mal. Oder bitte gebt uns zurück, gebt uns mal eine eine Antwort, ob ihr den unterschreiben wollt.Und das haben die dann äh haben die irgendwie gesagt, ja ja, mach mal, ist schon ganz in Ordnung. Das heißt, da haben jetzt nicht einundfünfzig Leute am großen, runden Tisch gesessen.
Tim Pritlove 0:50:01
Müssen wir mal was machen.
Linus Neumann 0:50:02
Oder oder irgendwie ein gehabt oder so.
Tim Pritlove 0:50:04
Die wussten auch gar nicht, dass eigentlich nur nach Tatortautoren überhaupt gefragt wurde.
Linus Neumann 0:50:09
Das weise ich jetzt nicht genau, die Frage aber so so genau nicht gestellt ja? Aber es war also wirklich mein, kannst dir ja vorstellen, dass du jetzt nicht einundfünfzig Leute irgendwie äh an dem an dem an dem genauen Wortlaut dieses Briefes irgendwie gefeilt haben,Ja, aber so der würde wohl quasi vorgeschrieben und dann mal zum Abnicken und äh einmal Select äh selekt äh Name from, Database, äh Portfolio,Tatort. Und ähm zack, offener Brief,ja? Und äh dann hat er natürlich immerhin diese Marke Tatort dazu nutzen, wenn man sich das nur mal so überlegt, natürlich treffen sich nicht einundfünfzig Tatorten irgendwie in der Kneipe und sagen, wir müssen jetzt mal einen offenen Brief schreiben,Die wohnen ja auch irgendwie über ganz Deutschland verteilt. Und außerdem schreiben die ja nicht alle die ganze Zeit nur Tatorte. Ich meine, so ein Tatort, da schreibst du vielleicht äh mal einen, ja, wenn du jetzt nicht wirklich etabliert bist. Und dann kriegst du da deine äh so und so viel tausend Euro für,ähm aber du bist ja nicht vom Beruf, du hast ja nicht auf der Visitenkarte stehen, Tatort, Drehbuchautor.
Gregor Sedlag 0:51:17
Also das war schon gut orchestriert. Wer immer das äh sich ausgedacht.
Linus Neumann 0:51:19
Eindeutig, ja. Eindeutig äh Orchestriert. Ganz, ganz, ganz offensichtlich.
Tim Pritlove 0:51:25
Na ja es gab natürlich dann auch gleich den äh entsprechenden Gegenwind.
Linus Neumann 0:51:29
Ja, also erstmal ähm ist ähnlich wie bei Sven Regener schossen, dann überall die äh Blogartikelaus aus dem Boden, ne, wo das alles falsch ist und das war in diesem Fall auch wirklich eine Sissi Phosarbeit, weil ähm da wir irgendwie an so vielen Stellen irgendwas aufgegriffen wurde, ich meine, obwohl es irgendwie ein ein formulierter,Text ist, haben die dann noch mehr äh Knoten irgendwie, als als wenn Regener in einer undifferenzierten freien Äußerung, wo er einfach mal frei nach,nach Laune gesprochen hat.
Tim Pritlove 0:51:59
Was für Knoten?
Linus Neumann 0:52:01
Also ist wahrscheinlich also so so verdrehte äh Argumentation und irgendwie Lebenslüge und dann,selbsternannte Problemlöser, wenn man Urheber und User besser stellen will, braucht es ja einen, der diesen alle haben, wir alle, alle haben alle wieder lieb, Kompromiss, bezahlt und und irgendwie also so völlig.Also irgendwie so so das ist ja kein Argument, also,Wer redet davon, dass da irgendwie einer was bezahlen muss? Es geht ja davon, äh es geht ja hauptsächlich wird ja dafür argumentiert, dass die User die Urheber direkter äh vergüten, sodass mehr Geld bei den Urhebern ähm landet. Man will ja eigentlich die,die Stärke der oder die Position der Urheber stärken gegenüber den Rechte Verwerternund ähm auch hier ist natürlich wieder dieses große Problem, dass äh Urheber- und Verwertungsrechte andauernd in dieser Debatte gleichgesetzt werden.
Tim Pritlove 0:52:56
Ja, interessant fand ich hier so die die Adressaten, ja? Also es wendet sich ja schon in der ersten Zeile an die liebe Grüne, liebe Piraten, liebe Linke, liebe Netzgemeinde,Also ja, schließt das dann auch Peter Tauber mit ein, ja? Frage ich mich jetzt, so das Zehn-Netz, die gehören die eigentlich dann auch zur Netzgemeinde.
Gregor Sedlag 0:53:15
Haben sich deswegen schnell noch gegründet.
Tim Pritlove 0:53:17
Wir wollten auch angesprochen sein,Ja, also es ist schon wirklich absurd.
Linus Neumann 0:53:22
Ja und dann also es geht schon irgendwie los, dann irgendwie ähm diemagogische Suggestion, es gäbe keinen freien Zugang zu Kunst und Kultur mehr. Äh,Also komm, äh auf jeden Fall, dass diese diese Argumentation war soz so verworren, dass selbst die Antwort des CCC ähm der ist ja eigentlich,Da kamen dann die einundfünfzig ähm Hacker,äh die sich zusammengesetzt haben und den Tatort Drehbuchschreibern in einem offenen Brief geantwortet haben, der war nicht viel kürzer.
Tim Pritlove 0:54:01
Kürzer, Venedig oder da haben sie sich auch, glaube ich, mal voll ausgetobt, ne?
Linus Neumann 0:54:04
Ja, aber also es war auch leider so, man musste da wirklich so viel aufgreifen an an irgendwelchen Satzfetzen, die in diesem Tatort drüben. Das wäre als als Drehbuch hätte man dann hätte man diesen Brief niemals irgendjemanden verkauft,Aber interessant ist natürlich wirklich diese,Äh Sache, dass es orchestriert ist, ne, dass irgendjemand sagt, der hier verbannt der Drehbuchautoren, schnapp mal deine besten Pferde im Stall. Das sind die mit Tatort,die haben die beste Wirkung, ja? Ähm gut, man hätte jetzt vielleicht auch irgendwie die Drehbuchautoren der erfolgreichen deutschen Kinofilme nehmen können, aber ähm,Marke Tatort ist da sicherlich doch noch um einiges stärker,Als die deutschen Kinofilme auf jeden Fall gucken, jeden Sonntag Abend mehr Leute äh Tatort als als je irgendwie ein deutscher Kinofilm an Reichweite erreicht oder selten.
Tim Pritlove 0:54:58
Kann ich jetzt so direkt nicht miteinander vergleichen, aber wie auch immer äh.
Linus Neumann 0:55:02
Ein erfolgreicher deutscher Kinofilm erreicht vielleicht zwei, drei Millionen.
Tim Pritlove 0:55:06
Richtig nach vorne bringt es diese Debatte auch nicht für dich mal zusammenfassen, ne? Trotz alledem wär die Antwort des CCCs noch nicht gelesen hat, die äh finde ich zumindest äußerst unterhaltsam.
Gregor Sedlag 0:55:18
Dieser eine Begriff des Prädigitalen Analphabeten oder wie hieß?
Tim Pritlove 0:55:22
Predigitale Ignoranten mit Rechte verwertungsfetisch.
Gregor Sedlag 0:55:26
Sehr gut, dann meine.
Tim Pritlove 0:55:28
Ist schon sehr unterhaltsam.
Linus Neumann 0:55:30
Kann man sich mal durchles.
Tim Pritlove 0:55:31
Gibt's auf jeden Fall ein Sternchen dafür.
Linus Neumann 0:55:33
Und wird auch nochmal interessant.
Tim Pritlove 0:55:34
Wenn die einundfünfzig Hacker ja nicht unterzeichnet haben, ja? Also wo die jetzt sind, ist mir nicht so ganz klar.
Linus Neumann 0:55:42
Ich weiß aber, dass die diesen Text zumindest kollaborativ geschrieben haben in einem IFA-Pet, ja. Das kann das kann ich also äh.
Tim Pritlove 0:55:50
Es waren genau einundfünfzig, ja.
Gregor Sedlag 0:55:52
Wäre cool gewesen, wenn sie einfach ihren Auftrag Isar Pet und das ist der Name, wer auch überall.
Linus Neumann 0:56:00
Also die haben sich auf jeden Fall ähm im Gegensatz zu dem,zu den äh zu dem Text der einundfünfzig Tatortautoren äh ist es so, dass dieser CCC-Text tatsächlich kollaborativ entstanden ist und da auch einer ähm internen Debatte,äh sich stellen musste.
Tim Pritlove 0:56:19
Ja, kommen wir dann vielleicht zu unserem äh abschließenden äh Blick in die Zeit. So ein bisschen so den Eindruck irgendwie ähBerichterstattung über die Piraten nimmt äh na ja Überhand ist vielleicht äh die falsche Bedeutung, aber hast du das Gefühl, die nächste Runde wurde eingeleitetNachdem sie ja jetzt äh äh nach Ewigkeiten hochgejubelt äh wurden und äh die Alternative und bla, bla, bla. Jetzt haben sie irgendwie zwei Landtagswahlen gewonnen. Jetzt wollen auf einmal alle wieder äh Ergebnisse sehen.Ähm mangelt,viel Freizeit. Also ich war äh im Urlaub letzte Woche, äh konnte ich nicht alles so so mitverfolgen, was vor allem auch so auf den Fernsehkanälen lief. Wie hat sich das euch so dargestellt?
Gregor Sedlag 0:57:02
Ja so für mich ist es schon ein Durchbruch und zwar wirklich das ist aus meiner,Einschätzungen äh mit den Piraten als Phänomen ähm treten wir da so,für die Bundesrepublik in eine neue Phase des politischen Systems ein.Und das finde ich hochinteressant. Wir selbst in unserer Filter Bubble kennen die Piraten ja schon ganz lange oder es sind ja,Viele Piraten kennen wir länger, als es die Piratenpartei gibt und äh,Jetzt haben wir natürlich auch so einige äh Freunde und Bekannte an die Piraten verloren und äh.
Tim Pritlove 0:57:45
An den Landtag.
Gregor Sedlag 0:57:46
Er, wobei man dann sagen muss, ähm äh das Land hat dafür gewonnen, auch so schmerzhaft das dann ist,Und ich hätte das nicht nicht gedacht. Ich habe äh die äh Gründung der Piraten wirklich aus nächster Nähe mitbekommen auf der Visits of Ost zweitausendsechs,Ich glaube, ich weiß nicht, ob das eine spontane Geschichte war, das aus so einer, aus so einer, so einer, dieser schwedischen Truppe, äh, sich dann so ein paar Leute, äh, in Berlin gesagt haben, das machen wir jetzt auch. Los, Piraten,gründen uns und äh äh das weiß ich nicht genau, auf jeden Fall, es gab dann so eine Art Party in der Seabase, das habe ich auch noch so mitbekommen und das war ganz klar so APPD, Spaßpartei,die haben das zwar schon selber ernst gemeint, aber der,der öffentliche oder nach außen durchdringende Eindruck war, okay, das ist so ein, so ein, so ein Spaß-Projekt. Und das dümpelte dann ja auch vor sich hin und dann kam eben diese Zensur sogar im Moment,mit auch den mit den interessanten Zwotausendneuner Bundestagswahlding und das hat ja 'ne unglaubliche.
Tim Pritlove 0:58:51
Ein Ruck ging durch Deutschland.
Gregor Sedlag 0:58:52
Da ging Ruck durch Deutschland und ich bin so ein bisschen sauer auf die Wähler, warum sie jetzt die Piraten mit teilweise zwölf Prozent angeben,Also was ist das für ein ein feiges Pack, dass sie sich nicht äh vor drei Jahren schon äh wenigstens mal mit drei Komma acht oder mit vier Komma acht oder fünf Komma acht Prozent bei den Piraten angemeldet haben, erst,wo sie merken, ah, meine Stimme ist nicht verloren, ähm da setzen sie dann auf einmal drauf. Also äh das finde ich ja ganz interessant und,dass die,Piraten es wirklich geschafft haben, weil nach zwotausendneun, nach diesem diesem ersten Begeisterungssturm ähm war's dann ja schon ein bisschen zäh, die zwei Jahre. Also hat hättet ihr vor genau einem, das war vor einem Jahr, ne? Hättet ihr.Eine namhafte Summe drauf gesetzt, dass die Piraten ins äh Landesparlament äh Berlin einziehen.
Tim Pritlove 0:59:49
Nö, hätte ich nicht.
Gregor Sedlag 0:59:51
Hätte ich nämlich auch nicht.
Tim Pritlove 0:59:52
Ganz klar.
Gregor Sedlag 0:59:53
Ja und die Wände kam mit dieser exzellenten Plakataktion und da war's dann wieder so, dass ich einfach auch selber vor mir sagen musste, äh,sechs Plakatmotive und vier von den sechs Leuten kenne ich persönlich. Dieser Partei kann ich irgendwie nicht die Stimme verweigern.Also ich kenne die persönlich, aber ich mag die dann auch. Also ich kenne ja auch, dass ich die alle persönlich kenne und so. Ähm,Das ist halt auch ein äh und jetzt,machen die einen Durchmarsch und äh äh die letzte Woche hat im Nachklang der äh der erfolgreichen Saarlandwahl äh ein vollkommen neues Level erreicht, denn,Berliner Erfolg war immer noch unter.
Tim Pritlove 1:00:40
Ja, Berlin und.
Gregor Sedlag 1:00:41
Dieser Möglichkeit, da gab's, da gab's mal die Republikaner und die äh die Grünalternative Liste oder AL, die waren immer schon erfolgreich, das konnte man so unter diesem Chaos äh Haufen Berlin irgendwie ab ähtun, aber Saarland als so ein bisschen Zurückgebliebenes spätentwickeltes Bundesland.
Tim Pritlove 1:01:00
Hinzugekommen, das Bundesland, genau.
Gregor Sedlag 1:01:03
Ähäh das das hat also wirklich die die Sache geändert, bloß dass jetzt äh diese diese äh Zwischengeschobenen nicht im Terminkalender vorgesehenen Landtagswahlen dazukamen. Ähm ist natürlich eine neue Situation und für mich ist so,dieser dass der Fokus und nicht der Spiegel, sondern der Fokus,mit diesen hm Motiv, mit den momentan berühmtesten Piraten so aufgetaucht ist, die Marina Weißbank wirklich super zurechtgemacht,mal ganz anders fotografiert als man sie sonst sieht. Richtig so Covergirl, Like plus noch äh,so eine Mischung aus diabolischem Schalk und so einer Joschka Fischer, haftig Aura, äh der äh Christopher Lauer, also dieses Ding ist toll, weil ähm es,Dieser Fokus spricht so dieses,klassische Mittelschicht an, die immer auch so ein bisschen existenzangst hat. Ja, der Spiegel-Leser weiß mehr und er lässt sich so gerne ein bisschen kitzeln von irgendwelchen Shop-Nachrichten. Das belastet ihn nicht. Der Fokusleser, der braucht immer die tausend besten Ärzte,hundert Top Rechtsanwälte für ihren Erfolg.
Linus Neumann 1:02:19
Das erinnert mich immer so an High Fidelity, wo die Jungs auch immer äh diese diese Toplisten für alles machen müssen. Es scheint so so ein Nick Horn-Befans zu sein, die da im Fokus lesen.
Gregor Sedlag 1:02:28
Ja, das sind die die Fokusleser sind letztlich äh sicherheitsbedürftige, hilfebedürftige Menschen und die brauchen Stabilität in ihrem äh anstrengenden Job. Und äh dass der Fokus gewissermaßen sagt,Wir erklären das nicht nur, sondern wir sagen auch und zeigen diese Person auch im Sinne von, da ist eine neue Chance. Also das wird der ist,Ich habe diesen Artikel nicht gelesen, aber was ich gehört habe, war, dass es kein Verriss ist und auch die äh Aufmachung äh schien mir äh,relativ positiv, wie ich das schon besprochen habe. Und dann kam, glaube letzte Donnerstag, ich,würde jetzt mal sagen, auch Piraten intern war das Peak Pirate, nämlich an einem Abend,Vier Talkshows, zwei mit Christopher Lauer, eine mit und eine mit, glaube ich.Kann das sein? Und ähm das war natürlich, die waren auch praktisch alle zur selben Zeit. Also man konnte über mehrere Kanäle.
Tim Pritlove 1:03:27
Inzepte von Kanal zu Kanal und in Piraten zu Pirat.
Gregor Sedlag 1:03:31
Ja und es kam noch hinzu, war super, das war glaube ich Phönix, das war sehr sachlich. Ähm März war, glaube ich, bei Beckmann,nicht genau, das war relativ äh entspannt. Der ist ja jetzt auch nicht so der der Volks äh Tribun. Aber Lauer war deswegen interessant, weil er einerseits,in einer Late Now Late Night Show von Stuckrad-Barre einfach herumgekaspert hat und zwar absolut enpa. Also er hat der war,Du jetzt irgendeinem Menschen aus dem Ausland erklärt, dass es Christopher Lauer hieße, Stand-up-Comedian und hier ist,hätte jeder gesagt, oh, okay, deswegen albern die so rum.Der hat also sich nicht verhalten, wie ein Politiker, sondern war genauso schnell mit all den zynischen Witzen und äh das,so ein kleines Ding, das das für mich gezeigt hat, dass das sich einfach auch kommunikativ auf einer ganz anderen Welle,lebt und nicht nur im Netz, sondern eben auch wirklich in der in der Darstellung hochinteressant und dann hat er der Christopher Lauer ja quasi bei Maybrit Illner den ähm Beck, den Ministerpräsidenten getreut und zwar in der in der Art,Die war unglaublich,weil er gar nicht viel gemacht hat. Und der Back äh war deswegen so ausm Häuschen, weil er äh auf zwei Ebenen herausgefordert wurde. Nicht nur als Politiker,sondern er ist quasi der geheime Chef vom ZDF. Und das war sein Sender.Und er kommt dann nach Berlin, wo sie ihn schon mal weggemobbt haben.Äh äh normalerweise rastet der nicht so aus, aber äh der wurde gewissermaßen in zwei für ihn wichtigen Positionen von dem Lauer äh äh so dermaßen äh äh bedrängt, dass da eine äh wirklich ungute Situation entstanden ist und,die dann wiederum der Christopher Lauer in einem FAZ-Artikel besprochen hat, dass er gesagt hat, das macht alles keinen Sinn mehr. Und das fand ich total spannend, dass er wirklich gesagt hat,Wir sollten aus diesen Showveranstaltungen uns zurückziehen, weil äh ein ernsthafter politischer Dialog ist dort nicht mehr möglich. Und.
Tim Pritlove 1:05:43
Das hat wer gesagt. Ja.
Gregor Sedlag 1:05:44
Christopher Lauer. Ja und das finde ich toll und ich würde die Piraten bestärken, äh äh aus diesen diesen äh Extremstandardisierten Formaten, Jauch, Will,Beckmann, hat aber fair, äh äh,Maybrit Illner, äh wie die alle heißen, rauszugehen und eher die kleinen Formate weiter hm zu äh die auch irgendwie ein bisschen seriöser sind, also Phönix Runde und sowas, das,Da ist ein andere Dialogsituation oder eben wirklich in diese Spaß-Fraktionsgeschichten äh äh zu gehen, wie bei bei Stuttgart Barre.
Linus Neumann 1:06:18
Sag doch mal ganz kurz, was war jetzt irgendwie das äh das Problem? Der hat sich irgendwie mit Beck und da ging's um diese Schleckergeschichte, ne.
Gregor Sedlag 1:06:25
Die Sendetitel war Schuldenstaat,Und äh dazu sagte Lauer, hätte ich auch was sagen können, weil er hatte sich nämlich vorher äh oder er dachte er wäre eingeladen worden, auch wegen seiner Kritik an dem Opernetat, den er zugunsten,Möglicher, stärkerer Basiskulturförderung in Frage gestellt hat. Das ist letztlich auch eine ganz legitime Fragestellung.
Tim Pritlove 1:06:48
Den Berliner Etat, ne?
Gregor Sedlag 1:06:49
Genau. Ist ja Landtagsabgeordneter und äh dann ging's aber wie immer äh politisch aktuell um die Schlepperfrauen und ihre Anschlussverwendungsfähigkeit und äh,äh und,Der Beck war wohl in so einer äh Ministerpräsidenten-Kumgel-Runde, die da versucht haben, in dieser Beteiligungsgesellschaft, Auffanggesellschaft, was zu machen. Und ähm,Ja und äh der äh Christopher Lauer in seiner ganzen Art war eigentlich auch eigentlich A politisch unterwegs, weil er eigentlich immer nur doch eher gestört hat. Das war eher der Tonfall, als das, was er gesagt hat.
Linus Neumann 1:07:26
Mhm. Und das ist ja bei ihm häufig so.
Gregor Sedlag 1:07:28
Ja ja, das ist aber äh aber dieses dieses Getrolle innerhalb dieses,verkrusteten Systems, wenn für dich großartig, weil er äh er kann trollen, weil er eine andere Position hat. Wenn das jetzt irgendwie so ein Schauspieler, so ein durchgekokster wäre, der das genauso macht, dann würden alle sagen, das ist ein Kasper.
Linus Neumann 1:07:45
Hm, aber er ist.
Gregor Sedlag 1:07:46
Er ist kein Kasper, weil er ist der er ist Landtagsabgeordneter. Er hat eine politische Bedeutung und äh damit kommen die nicht zurecht.
Linus Neumann 1:07:55
Er ist vor allem der, das war das wahrnehmbarste und bekannteste Gesicht der Piraten.
Tim Pritlove 1:08:00
Zusammen mit Marina Weißband derzeit, die sich da so ein bisschen eine andere Rolle spielt.
Linus Neumann 1:08:01
Mit Marina Weißband, ja, die aber irgendwie eher äh leider in eine andere Rolle auch wahrscheinlich gepresst wird.
Gregor Sedlag 1:08:09
Ja, aber da hat sie sich auch ganz gut. Also die ist auch eine extrem charismatische, interessante äh Figur.
Tim Pritlove 1:08:15
Direkt vergleichen. Sie war ja auch bei Stuckradbach.
Linus Neumann 1:08:18
Ich habe ich habe keinen Fernseher, deswegen, ich kann das alles gar nicht. Mediathek, da muss ich mal Mediathek gucken. So, aber jetzt also jetzt sind die alle im Fernsehen und ähm was jetzt?
Gregor Sedlag 1:08:30
Ne, die haben gemerkt, sie kommen gar nicht. Das ging das System in diesen öffentlich-rechtlichen Anstalten ist so verkrustet und letztlich mit diesem Staatssystem gegen das wir reformieren wollen, eigentlich in einer gewissen Weise so äh,So verwoben, dass äh,die das gar keine richtige äh Diskussionskultur mehr möglich ist. Und die Piraten haben momentan eigentlich den Drive wirklich zu sagen, wir machen den Quatsch nicht mehr mit,Wir äh äh wir gehen da nicht mehr hin. Das finde ich.
Linus Neumann 1:09:05
Also das wäre ja, das wäre ja sehr spannend, weil ich meine, sie hatten ja wirklich, also ich habe das Problem, ehrlich gesagt, sehr viel früher schon äh irgendwie.
Tim Pritlove 1:09:13
Warte mal, wir wir gehen wo nicht mehr hin? In Talkshows, ins Fernsehen an sich, nur in diese Kasperrunden jetzt.
Gregor Sedlag 1:09:20
In diese hochformalisiertenKasperrunden, wo kein äh wirklicher Dialog mehr möglich ist und auch der Lauer wiederum, das fand ich toll. Er hat gesagt, ich habe ja gesehen, welche Fragen sie vorbereitet hatte, die Maybrit Illner. Aber die hat dann vollkommen angefangen, frei zu drehen und zu improvisieren.
Linus Neumann 1:09:36
Ja gut, das kann er ja jetzt nicht zum Vorwurf machen.
Gregor Sedlag 1:09:39
Doch, er kann doch sagen, ich bin eingeladen worden, äh zu einem bestimmten Thema. Äh ich opfere meinen meinen Abend äh äh soll was zur Landes, zu meiner Landespolitischen.
Tim Pritlove 1:09:50
Bereitet man sich ja auch drauf vor.
Gregor Sedlag 1:09:51
Ja und dann komm auf ab, wird er mit Schleckerfrauen äh quasi äh äh konfrontiert, wo er sich überhaupt nicht drauf vorbereitet hat,Er wieder dasteht, ja, der typische Pirat hat wieder keine Ahnung,Tage später hat er dann gesagt, was sind elftausend Arbeitslose Schleckerfrauen gegenüber den so und so vielen Millionen, die sich jedes Jahr arbeitslos melden bei der Agentur für Arbeit. Die fallen ja nicht ins Nichts, ne.Also auch diese diese Standardisierten ritualisierten Formen von Erregungs,äh Merkmalen, die da in diesen Talkrunden aufgerufen werden und vollkommen beim Thema vorbeigehen, zu sagen, gibt's,Steckerfrauen sicherlich ein Problem, aber es gibt doch die.
Linus Neumann 1:10:33
Ist erstmal der Begriff, den finde ich schon unmöglich.
Gregor Sedlag 1:10:36
Wer mehr Schleckerfrauen.
Linus Neumann 1:10:37
Anschlussverwendung für Schleckerfrauen, also dass das hat mich äh da konnte ich mich noch nicht mal mehr darüber aufregen, so so entlarvend wie diese Begriffe waren. Aber jetzt trotzdem nochmal ähm,Eigentlich kann doch Christopher Lauer glänzt doch grade in diesen Formaten. Ja, also ist doch unvergessen irgendwie seinen Auftritt. Da äh Bärbel Höhn äh bei Anne Will, wie so, also gerade.
Gregor Sedlag 1:11:02
Ja gut, aber äh aber man macht.
Linus Neumann 1:11:02
Diesen Formaten glänzt er doch, wenn alle anderen nämlich irgendwie mit ihren vorgefertigten ähm Phrasen kommen und die da.
Tim Pritlove 1:11:09
Aber dass jemand glänzt, ist das eine, dass man jetzt wirklich in so einem Diskurs, ich meine, das ist ja vielleicht eine extrem überhöhte Erwartung an so ein Format, ja, aberWäre es nicht schön, wenn man mal in der Diskussion auch wirklich zu Ergebnissen käme, ja, warum macht man das? Warum in.
Linus Neumann 1:11:23
Doch das ist ja.
Tim Pritlove 1:11:24
Das eigentlich nichts anderes ist als politisches Schlammketschen. Es geht einfach dadrum, dass die Leute sehen wollen, dass da jemand auf der Fresse landet und sie ordentlichdas Hemd braun macht und, und, und, und, und dann haben irgendwie alle ihren Spaß gehabt, ja, weil es egal, wie jetzt der Griff angesetzt wurde.
Gregor Sedlag 1:11:40
Politsimulation eigentlich äh betrieben wird. Und das seit vielen Jahren. Ich habe das Gefühl,Endlich besteht mal die Chance, diese diese seit zwanzig Jahren aufkommende Polit-Simulation in diesen öffentlichen äh äh Runden zu durchbrechen und äh ähbegrüßenswert, wenn die Piraten sagen würden, wer uns zuhören will, soll doch einfach das Parlamentsfernsehen gucken, wir trollen dort schon ausreichend.
Linus Neumann 1:12:04
Ja, aber das tun sie.
Gregor Sedlag 1:12:05
Ich sage ich sage nur von der Palme wedeln, ne.
Tim Pritlove 1:12:06
Ja ja.
Gregor Sedlag 1:12:08
Letztens zur äh also das ist,Das würde quasi eine Reparlamentarisierung bedeuten und ich finde, die Piraten haben Momente das Momentum einfach äh äh ihrem quasi System verändernden Ansatz. Das finde ich ganz interessant, dass sie auch,Meines Erachtens, die einzige Partei sind die äh wirklich nicht scheu zu sagen, wir wollen das System verändern. Und sie haben vor allen Dingen auch die die Möglichkeiten und sie haben auch ähin bestimmten Bereichen, dass du auch schon inhaltlich ähm kanalisiert und äh ich finde das äh absolut großartig und ähm,Ja, ich glaube, dass äh das etwas ist, was jetzt wirklich auch dazu führt, dass die ähm,Altparteien, das ist ein bisschen blöder Begriff, weil äh oder die etablierten Parteien jetzt.
Tim Pritlove 1:12:58
Prümlichen, herkömmlichen.
Linus Neumann 1:13:00
Partei.
Gregor Sedlag 1:13:00
Die konventionellen Partei.
Tim Pritlove 1:13:02
Waschmittel und.
Gregor Sedlag 1:13:03
Dass die jetzt wirklich in in Panik geraten.
Linus Neumann 1:13:08
Und Internetvereine gründen.
Gregor Sedlag 1:13:09
Ja und vor allen Dingen, weil sie wissen, wenn die Piraten weitermachen und das ändern, dann sind sie die herkömmlichen Parteien in jedem Fall nicht mehr systemrelevant.Denn das Tolle an den an den Piraten ist die berufen sich auf das Grundgesetz und da steht eben nur drin, die Parteien wirken an der Willensbildung mit,Auswüchse des Parteienstaats. Das ist so wie Flash, das sich aufgesetzt hat, ja. Ich sehe eine Person jetzt hier so ein bisschen lachen,Ja? Und die Piraten sehe ich so ein bisschen als Flashblocker, die uns quasi zeigen, äh wie durchseucht eigentlich unser System ist,ähm indem entsprechend jetzt überall so ein kleiner Fleck äh mal gemacht wird, weil Koalitionsausschuss. Ähm die wie der Parteienstaat, die das öffentlich-rechtliche äh Fernsehen durchdrungen hat, da war dieser Backmoment fürfür mich sehr interessant, weil äh.Weil das sich auch so auf der politischen Ebene total äh Proports genau äh austariert wird und das nicht also das ist nicht Staatsfern, sondern das ist ParastaatlichJa, wie im Paramilitär. Und äh äh,Das finde ich äh großartig und ich sehe da wirklich ein revolutionären Moment und ich kann die Piraten nur äh ermuntern, jetzt bei der Stange zu bleiben, weil das wird jetzt richtig heftig.
Linus Neumann 1:14:32
Also du würdest jetzt, weil du sagtest grade äh ich will da nochmal drauf zurückkommen. Also die Piraten haben jetzt oder du sagst, die Piraten erkennen jetzt, dass sie,Ähm dass dieser Medien, diese Medienauftritte irgendwie wie so sagen wir wie so eine gefährliche,wie das giftige Gewächs sindwas irgendwie jedes Mal irgendwie gut zündet und irgendwie Spaß macht, aber letztendlich vielleicht irgendwie ihre Partei oder Politikkultur, ähm für die sie irgendwann mal mit Überzeugung angetreten sind. Ähmirgendwie ein bisschen entgleiten lässt. Und deswegen sagen sie, ähm okay, nein, wir stehen wirklich für dennicht für den Marsch in die Institution oder durch die Institution, sondern für die Veränderung der Institutionen durch ihre Unterwanderung und den die wirkliche nachhaltige Beeinflussung des politischenSystemes weniger als seiner Ergebnisse.
Gregor Sedlag 1:15:29
Der Anspruch war ja schon bei den Grünen. Ja, ein Basisdemokratie, Imperatives Mandat, Rotation, all das ist gescheitert, weil sie nicht die Tools hatten. Die Piraten als,netzaffine Partei haben diese Tool, ich glaube so was wie äh wie. Diese Art und Weise wie momentan mit allen Instrumenten, die wir auch schon alle seit Jahren nutzen, die aber in den in den groß,äh und äh Strukturen und den bürokratischen Institutionen des politischen Apparats überhaupt noch nicht durchgedrungen sind, das wird denen eine,Effektivität verschaffen, die Piraten sind wirklich wie diese somalischen Schlauchboot äh äh Piraten, die quasi um die Supertanker Kreise drehen. Und äh äh,Und mit der Strickleiter hochklettern.
Tim Pritlove 1:16:13
Ja, aber auch manchmal äh dann doch auch mal ordentlich eins auf die Mütze bekommen, ne. Also ich ich teile viel von dem äh äh was du sagst. Ich würde jetzt mal sagen, es ist eine sehr optimistische Sicht auf die Dinge. Ähm auf der anderen Seite die Empire Strikes äh äh Back undwir haben ja jetzt hier im wahrsten Sinne des Wortes.
Gregor Sedlag 1:16:31
FTM mit E, ja?
Tim Pritlove 1:16:35
Ähm ich bin mir noch nicht so so richtig sicher, ich habe jetzt auch, wie gesagt, die äh äh letzten Beiträge alle noch nicht nachgeschaut,Auf der einen Seite muss man sich auch nichts vormachen. Die Medien,die Piraten derzeit auch deshalb auf, weil's einfach eine geile Story ist. So, ja und sie pumpen sie jetzt in ihre Kanäle rein und sie haben gesehen, ah, alles klar, wir haben da jetzt hier irgendwie einen schönensuper Politkaspar da am Start, der ordentlich austeilen kann, der irgendwie vom Comedyformat bis zur ähne? Äh bis zur Talkrunde äh wunderbar passt und äh ja, dann haben wir noch das Mädel und äh jetzt suchen sie händeringend noch nach äh nach dem dritten oder vierten, der auch noch ganz gut äh tun würde, weil die sind halt schon alle ein bisschen überbucht,äh und und machen sich da halt einfach ihre Stars. Normalerweise läuft's dann einfach soIn dem Moment, wo sie dann das Feld auch äh gesichtet haben und wissen, womit sie wedeln können, dann beginnt dann eben auch der nächste Teil. Und dannÄh das sehe ich halt in Ansätzen auch schon, ne, so hier. Da werden dann immer so dieses Stückchen vorgehalten. Da gab's auch wiederum schön äh gekontert von äh äh Christopher Lauer, fand ich zumindest, weiß ich jetzt gar nicht, wer war das Tagesspielpiel, weil das auch der Fokus dieses Telefoninterview dann auch mal so ja hier zum.
Gregor Sedlag 1:17:50
NTV, ne?
Tim Pritlove 1:17:51
N-tv, genau, jaja, also hier so zwölf Prozent und äh ja was was machen sie denn, wenn sie da mal in einer Koalition sind und so weiter, also es äh er hat das sehr geschickt gemacht, er ist da nicht auf Stöckchen getreten, ne, aber auf jeden Fall die Lunte wird da schon mal ausgelegt äh um jetzt einfach mal zu sehen, so ah jetzt hier, jetzt lassen wir es auch mal schön ins offene Messer laufenEs wird sehr interessant äh äh sein zu sehen, ob die,Tools, die du da erwähnt hast, ja, die offene Kommunikation, so diese diese Schnellalarmsysteme über Twitter et cetera, ausreichen werden, um da alle, die von den Piraten in die Öffentlichkeit geschickt werden oder gezogen werden, ähmausreichend dazu brief mich erneut es auch sehr an die Zeit, wo ich auch sagen wir mal so der ÖffentlichkeitsarbeitClubs noch ein bisschen näher äh äh stand und äh wo man auch immer wieder so mitbekommen hat, ne? Äh äh wie man sich da eben auch ähm zu wehren hat und welche äh welche Tricks da gefahren werden seitens der Medien. Also das ist auf jeden Fall,Punkt.
Gregor Sedlag 1:18:52
Ja, aber ich sehe doch noch eine Gesellschaftliche Veränderung. Ähm,auf die auch Linos gestern Stall gegangen ist und mich deswegen eingeladen hat, nämlich das ist ein bisschen so eine Art,Milch, das ist schon Milieu ist, das in den Piraten sich widerspiegelt. Milieu, dem wir uns sicherlich auch nah,oder zugehörig fühlen können. Und zwar Leute, die an ganz unterschiedlichen Stellen in der Gesellschaft,Diejenigen sind, die im Maschinenraum äh unseres heutigen hochtechnisierten äh äh Gemeinwesens arbeiten.Und äh von daher auch eine gute Aussicht haben darauf, was die Kasper auf der Brückeeigentlich an Null-Peilung haben und an Phrasendrescherei betreiben. Und in dem Moment, da war der Zensursula äh äh konflikt genau ausschlaggebend.Hatten diese Leute, die gewissermaßen mit der Ölkanne und Pelzmütze aufm Kopf, die Erdachse ölen, das Gefühl, äh jetzt verarschen sie uns aber. Jetzt,Wir sorgen dafür, dass euer Scheiß-Laden läuft und jetzt nimmt ihr uns auch noch das Internet weg,Das Einzige, was wir im Heizungskeller irgendwie haben, um Spaß zu haben. Da mischt ihr euch jetzt auch noch ein. Jetzt langt's. Und das vergleiche ich so ein bisschen mit der Arbeiterbewegung des neunzehnten Jahrhunderts,wo quasi die ehemaligen Bauern, die poperisierten Massen alle in die Fabrik äh ähabgeschoben worden sind. Sie hatten dann auf einmal nicht mehr ihre normale äh Grunderwerb. Sie hatten keine Pacht mehr, sie hatten äh nicht mehr,und waren also auf Gedeih und Verderb in diesem neuen äh Maschinen- und Kapitalistischen System drin und haben,das aber auch mit einem großen Etos vertretenund haben dann gesagt, also wir sind doch diejenigen, die diese Maschinen hier alle am Laufen halten. Und da kommt jetzt irgendeine traditionelle Herrscherklicke, äh äh der Patronführt einen fünftausend Menschenunternehmen wie seine fünf äh Mannwerkstatt. So geht's nicht mehr weiter. Und äh ich vergleiche diesen,Diesen Aufbruch der IT-Arbeiterschaft, ja? Äh wie er sich ja auch äh momentan in der Zugehörigkeit bei den, bei den Leuten äh in äh bei den Abgeordneten auch nach wie vor in den Paraden.Ja, er zeigt als eine äh ganz fantastische,fantastische Geschichte, weil äh die sich quasi jetzt äh gesellschaftliche Legitimation und Partizipation wieder aneignen, die ihnen verloren gegangen ist. Und dieses bestehende,System erscheint mir hohl,Und deswegen glaube ich, dass äh die Piraten wirklich eine große Chance haben, äh äh dieses System,wirklich grundlegend zu verändern, weil bis zu einem Drittel der äh äh Gesellschaft, vielleicht sogar vierzig Prozent aus meiner Sicht äh und vor allen Dingen die aktive Gesellschaft, ja, der Fokus-Leser. Äh äh schon,in dieser Welt auch leben und sich von den Piraten wirklich effektiv auch in ihrer Lebens- und Arbeitswelt vertreten fühlen,Und äh das ist etwas, was äh ichfür für ganz enorm halte. Und das ist nochmal ein Unterschied zu dieser äh grünen Bewegung, die war doch wesentlich enger. Das waren die Lehrer, das waren die Studenten, das waren die die extra die äh,aber die hatten quasi auch teilweise viel größere Schutzräume wie die Universitäten und äh in dem Moment, wo sie Karriere gemacht haben,haben sie sich dann ja auch stark verbürgerlich, aber die Piraten sind halt schon für Bürgerlicht.
Tim Pritlove 1:22:35
Piraten gegen die Hohlwelt. Das ganze Szenario erzeugt mehr Titel, als man Podcasts machen kann. Ähm ja.
Linus Neumann 1:22:43
Ich würde ja trotzdem noch kurz abschließend äh noch ein Statement äh einholen. Ähm wenn du jetzt das Peak Pirate, was was heißt, also ein mediales nur. Okay, ein mediales.
Gregor Sedlag 1:22:55
Zwar von den Piraten selber gewissermaßen so gefühlt ist, dass so kann's nicht weitergehen.
Linus Neumann 1:22:59
Okay? Ja, ja, okay, also das wollte ich nur wissen, ob du oder ob du jetzt quasi das das Bundesrepublik politische äh das wäre jetzt.
Gregor Sedlag 1:23:07
Spiegel hat es gestern quasi an die Wand gemalt, dass sie gesagt haben, die Piraten haben jetzt Angst vorm eigenen Erfolg,Ja, dass ein paar Sachen, wir wollen keine Volkspartei, wir wollen nicht regieren, wir wollen lieber in unserer kleinen Nische bleiben. Also der Begriff, den kann man durchaus ambivalent auf die medialen äh Overkill, aber auch vielleicht als,hinzumessen auf die eigene Piratenangst, die wählen uns ja wirklich, wie lauer auf seinem Plakat. Äh,geschrieben hatte.
Linus Neumann 1:23:36
Ja, so viel äh zur Piratenpartei.
Tim Pritlove 1:23:43
Genau und so viel eigentlich auch äh zum Netz politischen äh Geschehen hier. Eine etwas längere äh Ausgabe, damit der die Osterfeiertage ja auch äh äh ordentlich absitzen könnt.
Linus Neumann 1:23:57
Ja und wir wollten halt nochmal einmal einen längeren Piratenabschnitt haben äh bevor Piek Pirate ja und man damit keine keine Hörer mehr generiert, Piraten Content,zieht gerade.
Tim Pritlove 1:24:08
Genau, da mussten wir einfach äh mitmachen, ja. Auch wir sind den Gesetzen der Medienwelt hier unterworfen. Absolut. Ne?Schwimmen mit. Ähm bringt mich so ein bisschen auf, sag mal, sind wir eigentlich schon soweit, dass wir auch irgendwann mal hier so ein, so ein, so ein Veranstaltungskalender äh mit einbauen können, äh so als Ausblick oder äh ist das etwas, woran wir noch arbeiten müssen.
Linus Neumann 1:24:32
Ich glaube, da haben wir doch die Erfahrung gemacht, dass wir doch dann öfter mal noch kurzfristig eine Sendung verschieben mussten, oder? Also.
Tim Pritlove 1:24:38
Nee, nicht für unsere eigene Sendung, sondern was so für äh Veranstaltungen, die vielleicht von Interesse sein können.
Linus Neumann 1:24:44
Jetzt die Pist die Pistole auf die Brust, die Pistole, auf die Brust.
Tim Pritlove 1:24:48
Nö, sag einfach, du weißt es gerade nicht und dann sparen wir uns das für die nächsten Sendungen auf, aber ich wollte das vielleicht mal anregen, vielleicht könnt ihr euch da auch mal dazu äußern. Überhaupt, wenn ihr äh Vorschläge und Anregungen.
Linus Neumann 1:24:58
Wäre die Idee, die Tim jetzt gerade Ansprache wäre, quasi ein ein Kalender ähm mit netzpolitisch relevanten Terminen. Ne? Das ist das.
Tim Pritlove 1:25:07
Ja, aber ich wollte jetzt weniger auf so eine elektronische äh abonnierbare Lösung aus, als dass wir vielleicht äh gegen Ende der Sendung einfach mal auch mal so einen Ausblickwagen, was denn so an äh Veranstaltungen sich abzeichnet, weil auf der einen Seite reagieren wir auf Geschehenes, auf der anderen Seite äh äh könnte man ja äh es gibt das Lok,ja, das äh füllen wir hier auch gerne aus, aber äh sich gegen Ende auch mal in den Ausguck zu begebenin die Zukunft zu schauen. Ich meine, das haben wir jetzt hier mit äh Hilfe auch ein bisschen äh getan, zumindest die Gegenwart nochmal ähm intensiver beleuchtet.Mir einfach vorstellen, dass wir hier unser Format noch ein bisschen entwickelt bekommen. Ansonsten sind wir für alle Vorschläge und Rückmeldungen immer dankbar,auch wenn euch irgendwelche Themen auffallen, die ihr meint, die es wert werden, hier behandelt zu werden, dann reicht in der Regel ein kurzer Tweet schon aus.Unterstrich Netzpolitik aber sonst noch was hinzuzufügen.
Gregor Sedlag 1:26:05
Seid ihr nächste Woche wieder auf Sendung?
Tim Pritlove 1:26:09
Dann war's das. Tschüss.
Linus Neumann 1:26:11
Ciao ciao. Ciao.
Gregor Sedlag 1:26:12
Ciao.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:02
Guten Morgen Team.
Tim Pritlove 0:00:03
Da haben wir jetzt aber eine kleine Pause eingelegt. Äh abgeworfen von unserem.Durchgehaltenen äh äh Wochenrhythmus, auch wenn das ja der Kongress auch schon mal einen kleinen Streich gespielt hat. Aber äh es gab gute Gründe, du warst im Urlaub.
Linus Neumann 0:00:22
Ja, ich habe mir äh den Tal hier Platz angeschaut. So, wollte ich mal sehen, wie so ein bisschen Revolution. Und so wollte ich mir angucken.
Tim Pritlove 0:00:31
Und wie sieht's aus?
Linus Neumann 0:00:32
Ja ist ein größerer Kreisverkehr in Kairo. Kairo hupen sie alle die ganze Zeit.Ähm und dann ja, dann haben sie da irgendwie das Ding glaube ich und äh ja, ist mein der,Es ist halt äh ein historischer Ort und hat natürlich den entsprechend das entsprechende Övre, egal was da was da jetzt ist oder nicht, war es natürlich sehr, sehr aufregend, sich diesen Kreisverkehr anzuschauen und ähm.
Tim Pritlove 0:01:03
'ne revolutionstechnisch ist das ja auch alles noch eher Kreisverkehr muss ich eindrucken.
Linus Neumann 0:01:07
Genau, revolutionstechnisch ist auch ein Kreisverkehr und dann habe ich mir noch das dieses Gebäude angesehen, dass dieses Parteigebäude, was ja unweit des Tahirplatzes, was sie da abgefackelt hatten.Neben dem ägyptischen Museum. Ja, ganz interessant. Also.
Tim Pritlove 0:01:21
Wie abgefackelt ist das?
Linus Neumann 0:01:23
Das ist abgefackelt, so dass wir so schnell nicht mehr einziehen.Das ist äh das Ding ist erledigt. So, ich wir haben uns wir haben noch überlegt, ob die jetzt von dem ägyptischen Museum einfach den Sound um dieses Gebäude erweitern und sagen, hier äh auch ägyptische Geschichteoder ob sie das jetzt einfach vorkommen lassen, aber ich glaube, im Moment hat das Land noch andere Fragen als sich zu überlegen, wie sie jetzt mit diesem, mit diesem abgefackelten Gebäude umgehen wollen.
Tim Pritlove 0:01:48
Hm. Ja und dann hätten wir ja eigentlich gleich loslegen können. Hat aber nicht geklappt, weil dann äh hat ja die Gesundheit einen Streich gespielt.
Linus Neumann 0:01:58
Ja, die hat mich mal kurz erwischt.
Tim Pritlove 0:02:01
So und insofern,Ist das jetzt hier auch so ein bisschen aus dem Krankenbett heraus, aber äh wir scheuen natürlich keine Mühen und äh fühlen uns hier verpflichtet, der Chronik,Ist ja, ist ja nicht so, dass nichts passiert wäre. Es gab viel äh Acta acta acta an allen Ecken und Enden. Es äh wurde fleißig demonstriert. Äh zweimal mittlerweile.Gerade jetzt am letzten Wochenende gab's ein weiteren Aufruf den wiederum viele gefolgt sind von daher scheint es gerade kein Mangel an Aktivität zu geben.
Linus Neumann 0:02:38
Unsere letzte Sendung war ja war ja ein Tag vor dem ersten Aktertag. Wir hatten die letzte Sendung, glaube ich, am zehnten FebruarUnd erstmal kam er kurz nach unserem Aufnahmeschluss, die Meldung, Akt Deutschland unterzeichnet Acta vorerst nicht.
Tim Pritlove 0:02:55
Vorerst.
Linus Neumann 0:02:56
Vorerst und dann war amelften der europaweite Protesttag, wo man jetzt gar nicht mehr weiß, wie viele hunderttausend Leute überhaupt wo überall äh demonstriert haben. Äh auf jeden Fall war das wirklich eine,Also ich habe die Berliner Demo gesehen, das war schonamtliche Ansammlung von Menschen, bei allem, bei alle Verhaltenheit, die wir noch äh in an einem Tag zuvor gezeigt haben, war das, glaube ich, eine sehr,für mich auf jeden Fall eine sehr große Überraschung. Wie viele Leute da überall in Deutschland in weiß ich nicht wie vielen Ständen demonstriert haben.
Tim Pritlove 0:03:30
Absolut, was für mich noch sehr viel überraschender war äh war wer da kam.Weil ich einfach nicht so den den Eindruck gewonnen habe, dass das jetzt so das Übliche äh äh Netz politische Gefolge ist, was dort äh aufgetrabt ist, wie man das jetzt auf Freiheit Angst et ceteranormalerweise zu sehen hat, sondern da scheint schon eine junge Generation aus der Höhle gekrochen äh zu sein und hat so ein bisschen den Gamecontroller hier gegen das äh,Demonstrationsplakat ausgetauscht.
Linus Neumann 0:04:02
Ja. Also das war, das war äh das war sehr, sehr auffallend, wie jung diese Demo war. Fand ich, äh was ja, was ja gut ist, was ja positiv ist.
Tim Pritlove 0:04:11
Absolut. Absolut. Also ich will ja jetzt noch keinen neuen Trend ausrufen, aber man gewinnt schon so ein bisschen den Eindruck, dass hier ähm,eine Mobilisierung stattfindet, die na ja zumindest so in der Form bisher noch nicht gesehen wurde und.Will's nicht überinterpretieren, aber es könnte bedeuten, dass wir jetzt hier wieder an so einem Generationswechsel angekommen sind, wo äh eine.Gruppe aus der Gesellschaft spricht, für die halt einfach das mit dem Internet jetzt mal so selbstverständlich und so normal ist, dass sie sich einfach in dem.In dem wofür Akta steht, ja? Unabhängig von dieser immer noch sehr schwierigen Detaildebatte, wo man sich vielleicht an einzelnen Punkten,abarbeiten könnte, dass sie hier einfach so eine grundsätzliche Bedrohung erkannt wird von dieser Generation, so nach dem Motto,sag mal, habt ihr sie noch alle? Äh wir haben einfach mal nicht so den Eindruck, dass ihr eigentlich wisst, was das jetzt für uns für eine Bedeutung hatund äh ja, wir äh finden das nicht gut und wollen uns mal dagegen aussprechen, ist mal so ganz salopp dahin formuliert.Und ich glaube deswegen hat die hat auf einmal die Politik auch so Schiss bekommen weil ich irgendwie jetzt nicht unbedingt.
Linus Neumann 0:05:33
Kommen die denn jetzt her, ja.
Tim Pritlove 0:05:33
Ja, wo kommt ihr denn jetzt eigentlich her? Also.
Linus Neumann 0:05:35
Wer ist er denn? Ja, ja.
Tim Pritlove 0:05:36
Diese ganz normalen äh üblichen Verdächtigen wieder aufgetreten wäre, hätte ich ja nicht so gedacht, so na ja, okay, alles klar, da wird jetzt wieder so ein bisschen demonstriert und ähwir lassen das mal sein, aber dass sie jetzt schon so einen Tag vorher da den Schwanz eingezogen haben, gesagt haben, wir unterschreiben das jetzt erstmal nicht. Da war ich dann doch schon ein bisschen überrascht,Wie's dir ging, aber das hätte ich jetzt so nicht erwartet.
Linus Neumann 0:05:57
Hatte ich auch nicht mit gerechnet. Ähm es ging ja dann noch weiter, ja, Bulgarien und Niederlande haben dann noch weiterabgelehnt und dann hat die EU-Kommission ja ihre Rückzugsstrategie,begonnen zu diskutieren. Dann starteten irgendwann auch noch campact und digitale Gesellschaft so eine Kampagne. Da gibt's jetzt, glaube ich, auch bald siebzigtausend Leute, die da irgendwie unterzeichnet haben.Und jetzt ist der.Zweite Protesttag liegt ja gerade hinter uns. Ähm der war am fünfundzwanzigsten Februar. Da waren es selbstverständlich weniger Menschen.Aber es gab da auch einige strategische äh Überlegungen, diesen Protest irgendwie zu dezentralisieren und so, aber immer noch viele tausend Menschen und in vielen verschiedenen Städten. Ähm es gab da, glaube ich, insgesamt für beide Demos, gab eseines bei den Stop-Acta-Protest,stop acta minus Protest Punkt Info, bei denen im Wiki haben sie die Teilnehmerzahlen aus den Städten, da ist allein schon die Anzahl der Städte äh relativ,überwältigend. Auf jeden Fall äh der Status quo für uns jetzt am heutigen Tage ist, dass die.Bundesregierung, das vorerst der Bundesregierung so zu interpretieren ist, dass sie sagt, sie will frühestens nach einer Entscheidung im Europaparlament unterschreiben.Und die Europakommission im Rahmen ihrer Rückzugsstrategie hat den Akterentwurf jetzt erstmal dem Europäischen Gerichtshof zur Prüfung vorgelegt und der soll nämlich prüfen nach Artikel achtundzwanzigob der, ob dieser ACTA Staatsvertrag mit dem,mit dem mit den EU Verträgen kompatibel ist, die also die Verträge, die die EU statt.Konstatuieren oder wie man was das Verb an dieser, das korrekte Verb an dieser Stelle ist. Und erst konstituieren. Und ähm wenn dann,dass der Europäische Gerichtshof gesagt hat, ja, das ist in Ordnung oder nichtwürde das Europa, will das Europaparlament entscheiden. Also erst äh entscheidet jetzt der EUGH, dann entscheidet das Europaparlament, dann entscheidet Deutschland. Und das kann eigentlich anderthalb bis zwei Jahre dauern.Jetzt fragt man sich natürlich, warum hat die Europakommission dieses Frage zur Prüfung an den Europäischen Gerichtshof gegeben.
Tim Pritlove 0:08:23
Warum erst jetzt?
Linus Neumann 0:08:25
Genau und warum er warum erst jetzt, warum zu diesem Zeitpunkt? Und da hatte Markus bei Netzpolitik auch so ein bisschen die ähm.Theorie entfaltet, dass sich das durchaus um eine Inhaltetaktik handeln könnte. Dass sie also sagen,Na okay, damit gewinnen wir erstmal Zeit. Und zweitens ist der, ist ActA sowieso so vage formuliert, dass es dem EUGH schwerfallen wird, da einen konkreten Verstoß tatsächlich.Zu finden, sodass die Wahrscheinlichkeit durchaus da ist, dass der Europäische Gerichtshof keine großartigen, also nichts, nichts äh handfestes finden kann,um dieses Akteabkommen abzulehnen.Und ähm dann wäre es natürlich so, dann würden sie von mir aus in anderthalb Jahren oder zwei Jahren wieder äh ins Europaparlament gehen und ihr Akter hätte quasi das Prüfsiegel vom Europäischen Gerichtshof abgesegnet.Das wäre natürlich dann so strategisch äh dann sehr gelungen von der Europakommission.
Tim Pritlove 0:09:31
Ne, wobei das natürlich so ein bisschen der klassische Ansatz ist. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob die gleiche Diskussion in zwei Jahren äh wirklich verpufft ist oder ob bis dahin nicht äh äherstens die Generation noch weiter nachgerüstet hat und äh wir auch netzpolitisch mittlerweile die ganze Debatte auf dem ganz anderen Level führen. Also.
Linus Neumann 0:09:49
Sicher, dass sich.Also tatsächliche Zweifel werden natürlich auch als als mögliche Begründung angeführt und ähm,Selbst wenn jetzt dieser EUGH Stempel da draufkleben würde, wovon ja erstmal, was ja absolut hypothetisch ist, selbst dann kann ja das EU-Parlament immer noch sagen, na ja äh,den Protesten ist mir völlig egal, was da für ein Stempel drauf ist, ganz offensichtlich wollen die Leute das nicht.Also es ist noch alles offen. Ja, es äh ist jetzt erstmal auf jeden Fall liegt's jetzt auf derauf der langen Bank. Und aber diese Frage der Prüfung äh im EUGH, die wird nämlich ganz interessant, weil Meinungs- und Redefreiheit einmal im Grundrecht ist, laut EU-Vertrag geistiges Eigentum aber auch.Und die müssen jetzt quasi äh also haben auf jeden Fall mal eine relativ interessante ähm Fragestellung, die sie da irgendwie abwägen müssen. Was, was vielleicht das höhere Grundrecht ist oder was auch immer. Ich meine, äh.Wie gesagt, im Moment weiß man nichts Genaues,Und es bleibt bleibt bleibt spannend und äh eine Unterzeichnung Aktas innerhalb des nächsten Jahres ist auf jeden Fall erstmal unwahrscheinlich viel schöner wäre es aber natürlich trotzdem, wenn man sich den ganzen Schmuhren könnte und äh Ding einfach jetzt beerdigt wird.
Tim Pritlove 0:11:07
HmJa, ist ganz interessant. Ich meine, hier könnte sich unter Umständen auch rächen, dass äh bei Acta der Bogen so weit gespannt wurde, dass er also von Urheberrecht bis äh äh so Meinungsfreiheit an sich so viele Bereiche tangiert werden.Ja, das.Habe ich Schwierigkeiten da, mangels juristische Ausbildung, dass äh diese Dimension einzuschätzen, aber ich könnte mir vorstellen, dass also gerade auch diese Vermischung so vieler Themen an der Stelle äh entweder die Prüfung ewig hinauszögert oder eben auch genau deshalb ähm zu so einem Schluss kommt, so nach dem Motto, äh das ist hier einfach alles unvereinbar, weil äh der Bogen viel zu weit gespannt wurdene? Weißt du denn, ob da auch jetzt generell diese Fragestellung dergeheim Aushandlung, die ja in der Debatte auch immer eine große Rolle spielt in irgendeiner Form mit äh in den Topf geworfen wird.
Linus Neumann 0:11:54
Nö, das hat den äh EU GH nicht äh das in tangiert ja nicht großartig. Also die interessiert dann der Text des Abkommens und fertig.Und was jetzt da die Erweiterung davon sind, ob der die tatsächlich auch prüfen wird. Ähmwir sehen, habe ich aber jetzt so erstmal nicht verstanden. Es gibt eine sehr interessante Zusammenfassung von äh Etri dot org, European Digital Rights. Das ist also so eine,ähm ja, wie könnte man die am besten bezeichnen? Also eine eine Lobby-Organisation führt digitale Bürgerrechte auf EU-Ebene.Die haben da eine sehr schöne FAQ zusammengestellt und äh die Leute, die sitzen also tatsächlich direkt in Brüssel und setzen sichgenau mit diesem Thema auseinander. Und selbst die sagen also, es ist im Moment echt unklar, was was da jetzt was auf was aus der Sache jetzt genau wird,Was die aber auch äh wovor Edri warnt, ist, dass ja auf EU-Ebene das,äh auch diskutiert werden soll, die irgendwie fürn Sommer geplant ist in der EU. Das ist quasi so eine Art Mini-Akter,für die EU, also als als EU-Ebene, wie wie wir ja so mehrere Richtlinien haben.Im Direktiven haben, in der EU, was wie mit bestimmten Dingen umzugehen ist, beispielsweise auch einer Vorratsdatensprechung. Ähm.Und da wollen sie also auch eine für das geistige Eigentum haben. Das wäre so eine weitere, also eine weitere.These, die auch aus dem Umfeld von Edri mal zitiert wurde, ist, dass ähm,man jetzt quasi um das IPred Angst hat und sagt, komm, lass uns lieber mal unsereintellektual propoty Rides in Forcement Direct vier schnell durch äh bringen und das so ein bisschendie Befürchtung steht, dass jetzt der Akta-Protest genau direkt darauf rüberschwappt, dass also der der Acta-Mop der der undemokratische Aktermob, wie ihr ja von den von den Interessenvertretern genannt wurde, ähm.Dass der sich jetzt dann direkt das nächste Opfer sucht und auch noch gegen die äh aufbegehrt.
Tim Pritlove 0:14:04
Könnte sehr gut sein, dass äh diese ganzen ähm ETLAs und E zwei TLAs, die jetzt hier so alle auf den Tisch kommen, dann einfach nur äh sich auf äh addieren und alle irgendwie gefährdet sind. Ich will das jetzt nicht zu positivdarstellen, aber mir scheint's jetzt gerade so, alsschwingt da einfach das Pendel äh auf der Straße in eine interessante äh Geschichte. Wir nennen, wir haben es ja ganz am Anfang noch sehr gewundert, soPolen, Fragezeichen, ja wieso jetzt ausgerechnet Polen,bei ähm Holland wundert mich auch jetzt grad noch, aber auch in den Kommentaren wurde natürlich nicht ganz so unrecht darauf hingewiesen, dass in Osteuropa.Natürlich ähm auch so dieses gefährdete Recht auf freie Meinungsäußerungnochmal eine besondere Rolle spielt. Ich meine, in Deutschland sitzen wir hier relativ so äh äh im im Speck und uns äh ging's immer gut so relativ, ja, klar. Ähm da gibt's dann so einekleine Gruppe von Leuten, die natürlich immer der Meinung war, das könnte einerseits alles noch viel besser sein, sei eben auch gefährdet,teilt natürlich die Öffentlichkeit nicht in dem selben Maße. Das ist ja so ein so ein so ein so ein fortwährender Kampf, der die ganze Debatte in den letzten Jahren auch immer mitgeprägt hataber in Osteuropa mögen da einfach die Wunden noch offenerliegen, ja? Da ist einfach die Revolution noch nicht so lange her, da war einfach die Meinungs äh äh Freiheit vor zwanzig Jahren noch äh in einem ganz anderen Zustand oder dreiundzwanzig Jahre muss man mittlerweile sagen,Das äh rückt ja auch immer alles weiter nach hinten, aber die junge Generation hat das einfach noch ganz andersvor dem Auge und auch das mag dort 'ne Rolle spielen und das mag jetzt auch 'ne Erklärung sein warum in Tschechien, warum in Polen und eben auch in Bulgarien.Ähm dass eben da viel heißer diskutiert wird. Und von daher ja,vielleicht eben auch erst am Anfang in dieser ganzen Debatte und kriegt auch die europäische Dimension hier nochmal eine ganz andere ähm.Einen ganz anderen Spin, weil bisher waren wir eigentlich immer so ein bisschen gewohnt, dass so ähOsteuropa, ne, dass das am Anfang waren sie alle immer so in diesem äh Jahr Aufbruch und äh äh wir müssen unsere Wirtschaft äh äh voranbringen et cetera und da wurde dann links und rechts nicht so sehr auf die Details äh geachtetdass er sich jetzt vielleicht grade umdreht und wir eben die größere Skepsis tatsächlich jetzt hier äh auch ernten und ähm auf einmal auch nur Unterstützung in der ganzen Debatte bekommen, wo man sie so erstmal gar nicht vermutet hat.
Linus Neumann 0:16:38
Also es gibt äh wie immer eine sehr ausführliche Linkssammlung von meiner Seite dazu, ganz viel Spannendes noch zu lesen, zu Akta.Wer sich da noch weiter mit.Möchte. Wer nicht genug von Acta kriegen kann, ja, nachdem wir es so lange so sträflich versäumt haben, ist jetzt, glaube ich, auch insbesondere Netzpolitik org voll mit Acta, das jetzt schon wieder in die Kommentare kommt. Geht's nichts anderes mehr als Akte. Doch gibt es.
Tim Pritlove 0:17:02
Gibt es. Was gibt's denn noch äh anderes als äh Acta?
Linus Neumann 0:17:07
Den Datenschutz bei Mobile Apps, nicht mobile Max, sondern mobile Apps. Äh das ging damit los, dass der,dass es Social Network paff. Ich ich bin ja nicht so der Social Networker,Nicht so der Social Network-User zumindest. Äh äh hat also sich irgendwie als datenschutzfreundliche Facebook-Alternative ähhervor getan und insbesondere so betont, dass es irgendwie auf dem auf dem mobilen Endgerät als als primäresprimäre primäres Device laufen will und stellte sich heraus, hat dann mal jemand irgendwie dieses angemacht und mit einem mal reingehört, was das denn so womit das so kommuniziertund ähm stellte sich raus, dieses überträgt das gesamte Adressbuchdes Nutzers an den Server des Betreibers. Also man gibt sein komplettes iPhone Adressfo.Und natürlich ähm fragt die App vorher nicht und äh das kocht also sehr schnell sehr hochund ähm dann hat sich dann irgendwie, weiß ich, ein paar Tage später haben sie sich dann entschuldigt, haben gesagt, ja, tut uns leid. Ähm wir löschen diese komplette Datenbank und machen das jetzt auch nicht mehr. Wir haben eine Update unserer Softwarehochgeladen und dann kam aber so dieser.
Tim Pritlove 0:18:29
Moment, sie sagen schon, also die Funktionalität ist schon noch drin, nur fragen sie einen jetzt vorher.
Linus Neumann 0:18:34
Ah, genau, genau, jetzt, also sie haben's gelöscht und haben ein, genau, sie haben jetzt, also sie haben alle bisherigen Daten gelöschtund haben jetzt eine in der geupdateten Software wird vorher gefragt, wie das zum Beispiel auch äh andere Dienste machen, beispielsweise.Ähm WhatsApp.Macht das, glaube ich, auch. Und aber dann ging's nämlich los, dann fiel quasi ein bunter Reigen äh.Irgendwie übers Internet herein, wo dann irgendwie Twitter äh wenn man,bei der Installation der Twitter-App auf dem iPhone, also für diejenigen, die nicht irgendwie eine andere App nutzen, äh wenn man bei der Twitter-App sagt, durchsuche deine Kontakte.Dann heißt das äh lade mal mein Adressbuch bei Twitter hoch, wo es dann für achtzehn Monate gespeichert wird. Auch das war jetzt irgendwie nicht unbedingt so klar.Ähm da gibt's übrigens auch bei uns in den Links dannäh den Link dazu, wie man diese Daten bei Twitter auch wieder löschen kann. Äh Forsquare hat wohl auch nicht ausreichend gewarnt, wenn wenn man sein Adressbuch an sie geschickt hat und eine App namens Foodspotting, die ich aber nicht kenneProblem, was sich da einfach zeigte, war das eine die App-Store-Richtlinie von Apple nicht verlangt, äh dass man davor warnt, wenn man dieses Adressbuch absaugt.Und auf den Server schickt. Das wäre jetzt, weil unabhängig von diesen großen Apps, die daäh groß irgendwie das das Medieninteresse hatten. Ähm wäre das natürlich auch eine interessante Einnahmequelle bei gratis Apps, um irgendwie äh Spam-E-Mail-Adressen zu sammeln, ne. Machst du irgendwie die hundertste.Dein iPhone ist ein Bier, was du trinken kannst, App und sammelst einfach mal ein paar vernünftige, aktive E-Mail-Adressen, die du dann irgendwie im Bündel an Sperma verkaufen kannst oder soÄh das wäre jetzt aber das jetzt wirklich nur so meine mein theoretische Anwendungsfall ist nicht bekannt, dass das jemand tatsächlich gemacht hätteAber dieses ganze Thema ist dann im Twitter und alle betroffen waren, äh,schrieb dann irgendwie erstmal so einen Kongressabgeordneter, einen Brief an Tim Cook, den CEO von Apple und dann kam die äh,äh die Staatsanwältin und traf dann innerhalb weniger Tage eine Vereinbarung mit Apple, Google, Microsoft AIM, das ist sind die Blackberry Hersteller, Judith Packert und Amazon.Ähm dass sie also in Zukunft den Datenschutz bei ihren Mobile Apps stärken müssen und.Apple kündigte dann an, dass in der nächsten iOS-Version der Adressbuch Zugriff genauso geregelt sein soll wie der Zugriff auf die Locations.Kannst ja ähm bei bei einer aktuellen Eiweiß-Version sagen, welcher Dienst darf äh meine Location überhaupt erfahren und welcher nicht? Also.Unabhängig davon wofür sie nutzen will, kommt also ein Fenster wo dann steht hier.Was weiß ich, Twitter möchte wissen, wo du bist, darf Twitter das überhaupt erfahren auf Betriebssystemebene. Und das wollen sie jetzt auch für den Adressbuch Zugriff machen.
Tim Pritlove 0:21:49
Ja, das wird sich zeigen, ob das ähm solche Auswirkungen hat. Ich meine, die die ganze Geschichte war noch insofern äh interessant. Es gab ja früher schon auch Apps und ich bin mir jetzt gerade nicht mehr ganz so sicher, aber ich glaube, das war sogar WhatsApp.Ja, die halt irgendwie gefragt haben, ja, die sozusagen jetzt.In der aktuellen Sichtweise richtig getan haben, haben aber dafür quasi einen dicken Einlauf von ihren Usern bekommen, so nach dem Motto, oh Gott, was was tut ihr da? Ähm ja und danach.Fühlten sich wahrscheinlich auch einige äh ermutigt, da gar nicht erst groß äh das Maul aufzureißen, weil sie da quasi den Shitstorm ähm.
Linus Neumann 0:22:28
Lieber nicht haben wollen.
Tim Pritlove 0:22:31
Nicht haben wollten, ja? Und.Ich finde jetzt auch, dass diese, wenn man's auch beim schon mal in der letzten Sendung ausführlich diskutiert.Das Problem ist, ein Zugriff auf das Adressebuch ist halt aus vielen Gründen.Nachvollziehbar, ja?Das bedeutet ja nicht unbedingt, dass der Zugriff auf das Adressbuch durch das Programm auch automatisch bedeutet, dass die Daten übertragen werden irgendwohin. Ja, also es sind ja wirklich zwei vollständig unterschiedliche Dinge und in gewisser Hinsicht kann Appletechnisch dieses Ich übertrage, mal den Inhalt des Adressbuchs irgendwo hin, gar nicht verhindern. Also es ist.Technisch, also wenn man das wollen würde und wenn man darüber nachdenken würde, wie man das technisch verhindern kann, dann glaube ich nicht, dass da irgendwas brauchbares bei rauskommt. Die einzige Möglichkeit, das zu verhindernist in gewisser Hinsicht, dass die Programme eben dieses auch explizit sagen müssen gegenüber dem Upstor Review-Prozess.Und ähm ich bin ja jetzt habe da jetzt grad so eine kleine Erinnerungslücke, aber meiner Meinung nach war das sowieso schon drin.Das heißt, wenn du sowas tun wollen würdest, dann war's eh gezwungen, das Apple mitzuteilen, aber das haben sie wohl dann wiederum alle nicht getan oder Apple hat es nicht ausreichend überprüft oder sich nicht äh entsprechend drum gekümmert, da da eier ich jetzt grad ein wenigunabhängig davon bleibt natürlich das Problem.Ähm wie kann man da äh das wünschenswerte von dem weniger wünschenswerten Trend. Ja, das ist ein klassisches Datenschutz äh Dilemma.Natürlich möchte ich, dass das Programm äh die Daten in dem Adressbuch nutzt, um was weiß ich, Telefonnummern in Namen aufzulösen, damit es halt einfach,Ja, dass dass einfach das Benutzen einfacher ist.Möchte aber jetzt nicht, dass Daten abgegriffen werden und irgendwo gespeichert werden, ohne dass ich gefragt werde, vor allem welche, die überhaupt nicht relevant sind.Ich denke, die Programme haben sich da an der Stelle auch ähm viel zu einfach gemacht,Ist ja auch gar nicht unbedingt erforderlich, um äh dass alle Daten übertragen werden, um das zu bekommen, was sie äh da tatsächlich machen möchten, weil der Hintergrund ist natürlich bei diesen sozialen Netzwerken, die möchten natürlich,irgendwie es dir einfach machen oder es auch sich einfach machen. Das ist äh ja, dass das bleibt dann noch zu debattieren, wie man das dann letzten Endes siehtJa, aber ich habe ja so eine gewisse Erwartungshaltung. Angenommen, ich bin jetzt so ein aktiver, also mir geht's ja da genauso wie dir. Ich nutze das auch nicht so aktiv. Ich habe auch so einen äh Account bei Pars und für mich ist es wie bei den meisten sozialen Netzwerken, ich frage mich dann immer sowas.Mir das jetzt eigentlich wirklich jo, ja. Ich will jetzt nicht im dreißigsten Dienst auch wieder irgendwo sehen, wo die Leute sich gerade ein Brötchen gekauft haben und äh irgendwelche alten Züge fotografiert haben, aber das sei ja jetzt äh jedem unbenommen.Er möchte also gerne,mir ein funktionierendes soziales Netzwerk vorschlagen, was im Idealfall eben auf meinem bisherigen sozialen Netzwerk basiert. Und da bietet sich natürlich das Adressbuch an, auch wenn es nicht bedeutet, dass jeder, der da drin ist, äh automatisch mein Freund ist oder so.Ich habe auch Leute explizit deshalb im Adressbuch, weil sie eben nicht meine Freunde sind.
Linus Neumann 0:25:46
Sie nicht deine Freunde sind.
Tim Pritlove 0:25:47
Irgendwie Telefonnummern, äh E-Mail-Adressen entsprechend auch äh erkenne und sofort weiß, wer dahinter steckt, um dann mein Verhalten entsprechend anzupassen. Das ist schon mal das.
Linus Neumann 0:25:57
Die Leute, die unter Achtung im Telefonbuch gespeichert sind, damit groß im Display steht, Achtung, Arschloch ruft an, nicht dran gehen. Oder äh wie muss ich mir das vorstellen? Also da gibt der Tim keine Aussagen, keine äh keine Auskünfte zu.
Tim Pritlove 0:26:10
Was auch immer. Ich meine, äh das hat jeder äh es gibt ja auch so Sachen, es gibt halt strukturierte und unstrukturierte Informationen. Ja, es gibt so äh die E-Mail-Adresse, die Telefonnummer, da ist halt irgendwie ganz klar, wie die Zuordnung ist. Aber es gibt ja auch Notizenin so einem Adressbuch mit drin stehen, die es einfach mal ja mit den Paars so überhaupt gar nichts anfangen kann. Ich weiß jetzt nicht, ob die das.Übertragen haben, ja? Ähm weiß auch gar nicht, ob's da irgendwie eine klare Aussage dazu gibt, was sie jetzt eigentlich genommen haben oder nicht.Weil, was brauchen sie denn schon groß? Sie brauchenvielleicht eigentlich nur, na ja, Telefonnummern könnten ihnen dabei helfen, das zuzuordnen, E-Mail-Adressen sind immer ein äh interessanter Bereich, weil die ja meistens auch angegeben werden. Der Name spielt natürlich eine Rolle. Am Ende gibt es eben,Keine klare Zuordnung, weil was weiß ich, Michael Müller äh kann in jedem Netzwerk eine andere E-Mail-Adresse verwenden, äh gibt nicht unbedingt deine Telefonnummer an, ja? Äh das mag helfen, es mag nicht helfenAber die eigentliche Frage ist haltist es denn überhaupt erforderlich sowas zu übertragen? Weil man kann ja hier auch mit arbeiten ja und die dann in entsprechend übertragen und das vergleichen. Irgendjemand hat dann diesen Vorschlag gemacht und dann meinte dann auch jemand von Paar so och, ist ja mal eine tolle Idee und so. Da denken wir mal drüber nach. Weißt du, Leute.
Linus Neumann 0:27:26
Also es gibt ja, es gibt ja äh zwei zwei Probleme hier. Einmal ähm du hast jetzt sehr viel von dir selber gesprochen.Ähm.Wenn wir jetzt mal uns überlegen, dass du meine Telefonnummer an paff gegeben hast, weil ich weiß, ich bin in deinem Adressbuch. Ähm da ist natürlich dann dieser dieser Aspekt, der nämlich auch schon bei dem Freundefinder von Facebookdamals das große Thema war, als Facebook nämlich auch seine Nutzer irgendwie sagte, er ja und jetzt gib doch mal noch ganz schnell hier deinGmail-Passwort ein, dann können wir mal eben deine Freunde einladen und die haben dann die das Adressb,was da bei Google gespeichert ist, abgesaugt und sonst was. Äh also das Problem dabei ist ja, dass das quasi jemand, der keinerlei Beziehungen zu diesemAnbieter hat, der vielleicht noch nicht einmal weiß, dass es ihn gibtäh bei dem in der Datenbank landet. Und äh bei mir war es dann zum Beispiel so, ich war, wie gesagt, nie bei Facebook und habe dann immer,ähm diese E-Mails bekommen irgendwie was weiß ich, Person, X, Y ist jetzt bei Facebook ähm,und du bist ja mit der befreundet, guck doch mal ob du nicht auch zu Facebook kommen willst und übrigens hier sind noch ein paar andere Leute die,kennst du bestimmt auch und die sind auch bei Facebook und da war dann so 'ne Liste von zwanzig Leuten die kannte ich alle.Die haben haben im Zweifelsfall äh auch meine meine Adresse da hochgeladen oder was auch immer. Das heißt, nicht nur hatte Facebook in dem Fall meineE-Mail-Adresse und meinen Namen, sondern die wussten auch schon mit wem ich bekannt beziehungsweise befreundet bin. Und das ist das,ist ja dann die große datenschutzrechtliche Auseinandersetzung wo dann,wo man dann sagen kann, ja, also die bauen offensichtlich ein Profil über mich, obwohl ichnoch nie irgendeine Datenschutzvereinbarung, bei denen unterschrieben habe oder sonst was. Und da muss man natürlich irgendwie eine Möglichkeit des Umgangs mit finden. Es gibt dann, sage ich mal, einige, die sagen, ja, ähm.Ich glaube, das bei Niko Loma hat dich das letzte Mal gelesen. Er hat da teilweise relativ einfache,Argumentationen zu der dann sagt, ja diese Dienste bescheren mir so viele Besucher auf meinem Blog, dann kann ich ruhig die alle denen alle Daten liefern von meinen Leuten oder was auch immer. ÄhmDie andere Möglichkeit ist zu sagen, okay, dann versuchen wir abzuwägen, wie viele Daten brauchen die oder welche Daten brauchen die tatsächlichalso jetzt bei diesem Past zum Beispiel, dann sollen die halt nur nach der Mobilfunknummer gehen. Ja gut, also gucken die in dem Visitenkarteneintrag nach ähm.Mobile Rufnummer und ich weiß nicht, wie du dein Adressbuch schlägst, aber ich weiß, dass die meisten irgendwie nicht darauf achten, ob die Nummer, die sie da jetzt einspeichern, auch korrekt unterals iPhone, Mobile oder privat oder geschäftlich getagt ist, sondern die Nummer kommt einfach da rein, dass die Telefonnummer,Also das heißt, an diesen Meter Informationen kann man sich dann da schwer orientieren, wenn man sagt, man möchte einschränken. Notizen,Klar ist ein Feld, was was die jetzt echt nicht zu interessieren hätte. Aber allein, wenn man nur mal sagt, die sollen nur mal gucken, welche Telefonnummern richten sich irgendwie nach der Telefonnummer wie WhatsApp zum Beispiel?Ja welche sollen die denn dann nehmen? Also bei mir ähmein eigener Visitenkarteneintrag in meinem iPhone, beinhaltet vier, fünf Telefonnummern und unter denen ich erreichbar bin, weil woher weiß also da geht's ja schon los. Und wenn ich jetzt dann irgendwo hochgeladen werde.Woher soll dann WhatsApp wissen, ähm bei bei Themen nehme ich die Telefonnummer und nicht die. Also schicken sie alle, klar.
Tim Pritlove 0:30:56
Ja, es ist äh ganz viele Fragestellungen äh stellen sich da, ne. Was ich vorhin noch ähangedeutet hatten, nicht ganz zu Ende äh geführt habe. Das spielt ja hier auch noch mit rein. Also es sind ja nicht nur die Telefonnummern. Was ist mit den anderen Sachen, ja? Was jetzt diese Auflagen an Apple und die anderen äh Hersteller betrifft, ist heißt Adressbuch Zugriff, Zugriff auf allesJa? Oder kann ich sagen, hier Notizen zum Beispiel kriegt einfach generell einfachkeiner, ja, das steht nur, wenn da das Adressbuchprogramm und wenn ein Programm kommt, was sagt, okay, ich mache dir das Verwalten des Adressbuchs einfach, ja. Ich zeige dir hier äh diese Inhalte. Okay, dann kann ich sagender darf auch das und das haben, aber die anderen dürfen eben nur ein haben. Das wäre sagen wir mal zumindest so ein ganz grober Ansatz. Macht natürlich dann aber auch wiederum,das Zuweisen von Zugriffsrechten et cetera unter Umständen zu einem Alptraum, womit die Leute sich eben auch nicht rumschlagen wollen,andere Sachen, die mir gerade noch eingefallen ist, mit deinem Beispiel mit ich sende ja auch die Daten anderer Leute in dem Moment, müsste man sich nicht vielleicht auch fragen, ob es nicht nur eine Datenschutzfrage ist für.Betriebssystemanbieter unserer Party-Apps. Ist es nicht sogar so, dass man darüber nachdenken könnte, dass es mir verboten sein könnte, diese Daten überhaupt,zu liefern, ja? Stellt sich hier die Datenschutzfrage nicht genau in der anderen Richtung, dass ich das gar nicht darf.
Linus Neumann 0:32:20
Ja, kommt drauf an, wie du an die Telefonnummer gekommen bist.Ich habe auch ein paar Telefonnummern, die habe ich illegal.
Tim Pritlove 0:32:26
Deine Telefonnummer, einer einem anderen Betriebssystem, einem Dienstleister, einer Cloud, was auch immer, äh zu übermitteln, ja. Kommt nicht da jetzt nicht für äh in in Knast. Müsste man nicht irgendwie alle,Facebook präventiv alle einsperren, weil sie mal äh auf Freigabe geklickt haben.
Linus Neumann 0:32:43
Diese ganzen Nummern, die wir von den Leuten bekommen, die die eindeutig maschinell verarbeiten, ne?
Tim Pritlove 0:32:49
Ja.
Linus Neumann 0:32:52
Und ein Dritte geben.
Tim Pritlove 0:32:53
Genau, also es ist.
Linus Neumann 0:32:55
Oh, oh, oh, oh, oh.
Tim Pritlove 0:32:56
Alles, alles nicht schön.
Linus Neumann 0:32:59
Was ich an diesem, an diesem Ablauf, den wir da jetzt gerade so besprochen haben, sehr spannend fand, ist, dass ähm.Wie das also sage ich mal, diese Datenschutzfrage in den USA so schnell so hochgekocht und so schnell mit einem äh mit einem bisschen ähm ja.Mit ein bisschen Schlangenöl von höchster Ebene dann versehen wurde, ne? Also sofort irgendwie da und sofort alle äh Firmen an den Tisch und das abgesprochen. Könnte man natürlich auch über.Äh irgendwie Theo sich vorstellen, dass das damit zu tun hat, dass es da viel weniger äh das Interesse der Staatsanwaltschaft war, sondern vielmehr das Interesse der Firmen sich auch da möglichst schnell ein spannendes Siegel zu holen und in dem Fall eben eineeine eine Roundtable mit mit dem mit dem mit der Staatsanwaltschaftund eine Vereinbarung und eine Selbstverpflichtung innerhalb kürzester Zeit herzuführen, bevor da die Debatte weitergeführt.
Tim Pritlove 0:34:01
Auf jeden Fall. Also das da finde ich auch mehrere Punkte interessant. Einmal was du sagst. Die Firmen haben selber ein Interesse dadran, ja? Ist ja auch so äh Apple und andere haben sich ja auch schon zusammengetan und äh möchten gerne,Hätten eigentlich gerne mehr Privatsphärenauflagen für ihre Cloud-Dienste? Weil sie natürlich ein Problem darin sehendass äh die allgemeine Wahrnehmung, die wahrscheinlich auch absolut berechtigt ist, äh da ist so, A, wenn ich jetzt was in der Cloud abspeichere, dann kann die CIA, FBI, wer auch immer da jederzeit mal vorbeikommen, keinem muss was gesagt werden, wie wir das bei Twitter und WikiLeaks äh Daten schon hatten, wo es mal ausnahmsweise mal sichtbar gewesen istdie sehen einfach die Felle davonschwimmen,Auf der einen Seite, der Trend geht zur Cloud, alle Leute wollen das, weil es ja so schön einfach ist, weil man eben Dinge da auf einmal tun kann, die einen immer äh genervt haben, dass sie vorher nicht da waren, nicht wahr? Synchronisation von Daten, das ist ja auch etwas, was man gerne hätteja? Nur, dass die Abwägung in dem Moment immer im Raum steht, so, oh Gott, wenn ich das jetzt hier mache und alles liegt auf iCloud, äh dann dann liege ich einfach nacktäh äh im im Internet und äh alles läuft gegen mich, ja?
Linus Neumann 0:35:07
Muss nur noch einer herausfinden, wie meine Katze heißt und der hat mich in der Hand.
Tim Pritlove 0:35:10
Na ja, es ist es ist halt sehr leicht möglich und das fangen die Leute an, an zu begreifen und interessanterweise eben auchauf einmal in den USA, wo wir ja noch vor gar nicht so langer Zeit das Gefühl hatten, diesind nicht in der Lage, das Wort Datenschutz auch nur zu buchstabieren. Ja, das, das, das, das, die würden nicht auch nur im Traum auf die Idee kommen. Und äh jetzt auf einmalGibt's so ein kleines Skandalchen und schwuppdiwupp sind irgendwie alle an einem Tisch und äh die Interessen sind auf einmal ganz anders verteilt. Die Politik entdecktThema. Die äh großen Anbieter äh wollen auf einmal äh gerne sogar auch ein bisschen reguliert werden, je nachdem wie ihr äh Businessmodell ist, ja? Facebook vielleicht eher nicht so sehr, weil,sie leben auch von diesen Daten ein Stück weit. Apple.Würde sich, glaube ich, da eher regulieren lassen wollen, weil ihr Businessmodell ist ist ein anderes. Sie verkaufen äh Geräte und sie verkaufen eben mit diese Dienstleistung und möchten gernedass alle Leute den Eindruck haben, also mindestens den Eindruck, vielleicht sogar auch die Gewissheit haben,äh in gewisser Hinsicht für sie mit rechten Dingen zugeht. Also die Sache kommt auf jeden Fall enorm in Bewegung.
Linus Neumann 0:36:19
Bin ich sehr gespannt. Wir bleiben beim Datenschutz.
Tim Pritlove 0:36:24
Bleiben wir das.
Linus Neumann 0:36:27
Ja, nämlich beim Bericht des Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit,über, wo man hier den ganzen über den Staatstrojaner, ja, den gesamten Bericht des Bundesdatenschutzbeauftragten über Maßnahmen derQuellen, Telekommunikationsüberwachung bei den Sicherheitsbehörden des Bundes. So war glaube ich der Gesamtttitel. Äh und zwar hat der Peter Scharbis Ende Januar wohl an einem Datenschutzbericht zum Staatstrojaner gewirkt.Und den dann abgeschlossen und der ist jetzt irgendwie aufgetaucht. Ähm obwohl er eigentlich als Verschlusssache gekennzeichnet war und äh da kommen so allerlei interessante,Funde zu Tage, nämlich dass das Bundeskriminalamt und äh das Zeugkriminalamt ebenfalls äh Kunden bei Digitals sind ähm für das BKA existiert da einen Rahmenvertrag, digitals, wie gesagt, die,Softwareschmiede, die den Staatstrojaner bereitgestellt hat.Äh es hatte keine der Bundesbehörden Zugang zum zum Quellcode dieses, die dieses Programmes. Ähm wir erinnern's uns an diesen Skandal um den Staatstrianer, den der CCC damals dann entdeckt hatte. Äh das BKA hat sich,darüber hinaus dann noch geweigert, äh überhaupt dem Bundesdatenschutzbeauftragten auch nur den Binärcode äh zur Einsicht zu überlassen. Ähm.Teilweise haben sie dann auch direkt das ganze Ausspiel spionieren komplett an Digitask ausgelagert. Das heißt, ähm.Die vollständige Ermittlung wurde als Auftrag an eine private Firma vergeben. Das würde ich mal als nochmal mittelschweren Skandal obendrauf bezeichnen.Und dann hat er auch irgendwie gefunden, dass in zumindest einem Fall äh Liebesbeteuerung und Selbstbefriedigungshandlungen dokumentiert wurdenalso genau dieser Teil, der bei solchen Abhörmaßnahmen äh wo dann dieMikrofone ausgeschaltet werden müssen oder die Ermittler wenigstens so schlau sein müssen, wenn sie Mikrofone schon nicht ausschalten, dann wenigstens nicht noch mitzuschreiben.
Tim Pritlove 0:38:41
Handelt es sich dabei ja nicht um private Liebesbeteuerungen oder ging's nicht um Telefonsex?
Linus Neumann 0:38:47
Also äh Liebesbeteuerung und Selbstbefriedigungshandlung war der offizielle Verlautbarung. Ich denke, dass das wahrscheinlich äh Telefonsex ist, wenn man sagt.Ich liebe dich und sich dabei selbst befriedigt so ungefähr stelle ich mir den Telefonsex vor.
Tim Pritlove 0:39:03
Telefonsex, wo man sich Liebe, Liebesbetreuung rüberschickt, ist mir was Neues.
Linus Neumann 0:39:07
Ja, vielleicht, vielleicht haben die sich auch gegenseitig beschimpft.
Tim Pritlove 0:39:12
Äh okay, was der Geier ist heute schon als Liebesbetäubung, gilt.
Linus Neumann 0:39:17
Und genau um sowas zu vermeiden, damit nämlich nicht zwei zwei Vögel, wie wir beide uns dann darüber Gedanken machen. Äh soll ja, soll ja eigentlich sowas genau nicht geschehen, dass sowas dann mit aufgezeichnet wird,Digitas wird aber wohl weiter beauftragt.Und dann ein ein interessantes Detail war, dass ja der AES Schlüssel, also der Verschlüsselungsschlüssel, der beim Staatstrojaner zum Einsatz kommt, eben bei allen Versionen und offensichtlich auch bei allenBetroffenen der gleiche ist.Und ähm das war ja einer der großen Kritikpunkte des CCC, weil dadurch, dass der dann eben auch äh veröffentlicht war, es äh oder der extrahiert werden konnte, es eben sehr einfach möglich war, mit,jetzt auch,anderen von dem Staatstrianer befallenen Rechnern zu kommunizieren. Sie hatten ja dann dieses Opft ist oder was dieses Tool gebastelt, wo das dann, wo man dann auch tatsächlich andere Staatstrojaner befallene Rechner eben äh,kontrollieren konnte oder beziehungsweise überwachen konnte. Und äh jetzt wäre natürlich das Schöne wäre natürlich gewesen, wenn digitales jetzt mal hingegangen wäre und dafür gesorgt hätte, dass dieser Schlüssel,sich ändert. Und zwar nicht nur von Softwareversion zu Softwareversion, sondern auch von betroffenem Rechen,zu betroffenem Rechner. Äh jetzt hatte dann der äh Bundesdatenschutzbeauftragte darum gebeten, doch mal das BKA darum gebeten, doch mal zu prüfenäh ob die wie dieser Schlüssel denn da lautet und dazu sah sich das BKA nicht in der Lage. Der Bundesdatenschutzbeauftragte.Allerdings dann schon. Fand ich ganz spannend.
Tim Pritlove 0:40:59
Mhm. Ja, ich äh bin immer wieder ein bisschen verwirrt. Ähm.Ob der Bezeichnung dieses äh äh Trojaners, ja, also am Anfang war ja so der Bundestrojaner noch eher so eine nebulöse äh Verdächtigung, ja, dass er den eingesetzt werden könnte, bis er den dann mal wirklich gefunden wurde, dann hathatte man ihn dann endlich mal an der Angel, dann hieß er aber dann Staatstrojaner.Nicht ganz so sicher was die Motivation dahinter war, ihn so zu nennen, aber das erschien mir so, dass man zunächst nur den Verdacht hatte, dass er auf Landesebene, also vom gesamten Staat so in der Summe eingesetzt wird. Jetztim Rahmen dieses Berichtes kamen aber doch glaube ich auch noch mit raus, dass er sehr wohl auch auf Bundesebene zum Einsatz kam.
Linus Neumann 0:41:44
Ja, Bundeskriminalamt, ne?
Tim Pritlove 0:41:46
Genau. Und deshalb will doch wieder ein Bundestrojaner.
Linus Neumann 0:41:49
Ja also es ist äh also was da was da was da los.
Tim Pritlove 0:41:57
Läuft, man kann nur noch seufzen, meinst du?
Linus Neumann 0:41:59
Man kann wirklich nur noch seufzen. Also ähm das jetzt nun mal also dieser Bundesdatenschutzbericht ist in in diesemZusammenhang sicherlich sehr interessant. Es gab dann auch äh eine äh interessante Einschätzung des CCC äh aus dem jetzt auch die meisten Punkte, die ich jetzt gerade, über die ich gerade so referiert habe, äh zitiert waren.Ähm es hat da wirklich relativ komisches Ausmaß, äh was da, was da irgendwie gerade.Passiert mit diesem Staatstrianer. Und damit kommen wir ja eigentlich auch direkt zu unserer nächsten Meldung.Tim drückt den Themenknopf.
Tim Pritlove 0:42:40
Ja, wir haben ja hier alles äh auch hier wird ordentlich indiziert.
Linus Neumann 0:42:44
Ja, der denn äh plötzlich tauchte der Bericht des Parlamentarischen Kontrollgremiums auf, beziehungsweisezwei Berichte des parlamentarischen Kontrollgremiums und die haben sich damit auseinandergesetzt, was im Jahr zweitausendzehn an E-Mails und Datenverbindungen überprüft wurde,Und da stand die interessante Zahl äh ich weiß nur, es ist siebenunddreißig Millionen, den Rest der Stellen, habe ich mir nicht gemerkt. Hast du die, hast du die Zahl noch im Kopf.
Tim Pritlove 0:43:15
Nö, aber ich glaube, die ist auch äh eher irrelevant.
Linus Neumann 0:43:18
Siebenunddreißig Millionen und ein paar Zerquetschte. Ähm.E-Mails und Datenverbindungen wurden überprüft und da hat also dann haben diese Behörden offensichtlich eine Liste von sechzehntausendvierhundert Begriffen, die als Anhaltspunkte dienen.Das sind dann offensichtlich also der Scherz bei Twitter war dann natürlich, dass der Begriff wahrscheinlich Bombe und Terror ist.Und deswegen jetzt jeder sich Bombe und Terror in seine E-Mail-Signatur schreiben soll, um die zu verwirren, stellt sich aber raus, braucht man gar nicht, weil das größte Problem, was sie mit ihrer E-Mail Überwachung haben, ist äh Spam.Weil ähm also das Hauptproblem ist Spam, weil sie offensichtlich erstens nicht fit genug sind, Spam ordentlich auszusortieren.Und äh zweitens, weil im Spam dann eben auch offensichtlich häufiger Begriffe fallen, die äh ein, einen von ihren sechzehntausendvierhundert äh,Begriffe umfassenden Liste entspringen. Ähm.
Tim Pritlove 0:44:25
Ich hoffe, dass Sexpillen jetzt nicht auch zum Bedrohungsszenario dazugehören, weil das könnte dann die große.
Linus Neumann 0:44:29
Auch.
Tim Pritlove 0:44:31
Ja, ich kriege so alles Mögliche.Was mich jetzt äh, ich muss zugeben, ich habe da den Ursprungsbericht nicht äh gesehen. Du sprichst hier von siebenunddreißig Millionen E-Mails und Datenverbindungen. Ist das jetzt und oder Datenverbindungen oder äh sowohl das eine ist auch das andere und in der Summe sind es siebenunddreißig oder jeweils siebenunddreißig und was genau heißt Datenverbindung? Wo wurden diese E-Mailsabgegriffen? Wo wurden diese Datenverbindungen abgegriffen.
Linus Neumann 0:44:56
Ja und das äh da klicke ich jetzt mal hier nochmal auf diesen Berichtähm in wirklich, also es ist im Bericht, wie gesagt, vom parlamentarischen Kontrollgremium müsste man vielleicht nochmal ähm kurz erklären, was das ist. Das parlamentarische Kontrollgrimm ist also so ein Unterausschuss des Bundestages.Da sind alle Parteien drin vertreten. Ähm.Wer jetzt im Netz politischen oder grundsätzlich in dem Bereich vielleicht ein bisschen bekannter ist, äh ist wahrscheinlich der ähm,Herr Altmaier ist da drin, der Peter Altmaier, aber auch der Herr Uhl und äh dann noch der Christian Ströbele,Ähm unter die sollen also quasi, die sind dafür gedacht, die ähm die Geheimdienste so ein bisschen zu,überwachen. Also sollen die Geheimdienste gehen, also quasi zum parlamentarischen Kontrollgremium und erzählen ihnen ein bisschen was und die sollen dafür sorgen, dass bei den Geheimdiensten irgendwie alles schön nach äh nach rechten Dingen zugeht.
Tim Pritlove 0:45:59
Wem wir uns der Begriff parlamentarisches Kontrollgremium irgendwie so ein bisschen unbekannt vorkommt, der mag sich vielleicht an die alte Bezeichnung noch erinnern, denn es ist ja früher mal parlamentarische Kontrollkommission, die dann unglücklicherweise mit,abgekürzt wurde. Das fand man dann irgendwann nicht mehr ganz so angemessen. Und ähdaher diese Umbenennung veranlasst und ähm jaich glaube zweitausendneun hat man das dann irgendwie äh äh mal geändert,übrigens auch noch erwähnenswert in dieser Mitgliederliste, die ist ja gar nicht so lang, ja? Also es sind so die üblichen Verdächtigen, Parteien halt mit drin, äh Wolfgang Neskovic, der auch eher als deutlicher äh Kritiker bekannt ist.Neben Ströbele äh ist da halt auch noch mit drin. Ja.
Linus Neumann 0:46:49
Und genau und den die was sie also jetzt wenn man sich diesen Bericht anschaut das sind hier grade mal der umfasst sieben Seiten und die erste ist die Inhaltsangabe ja? Und die letzte ist wahrscheinlich nur die letzte ist leer.Also ähm ein relativ.Also insgesamt sechs Seiten. So und da steht dann irgendwie drin, Atmung, um Art und Umfang, ja? Und dann steht da, ja, äh, ist nur berechtigt, wenn man irgendwie Terror und sonst was verfolgt. Und, äh,Dann steht da ähm allgemein Schätzungen zufolge liegt der Spamanteil im internationalen E-Mail-Aufkommen bei neunzig Prozent. Aber so genau ähm,eine genaue Aufschlüsselung, wie das jetzt technisch stattgefunden hat, die geben sie nicht, was sie wohl geben, äh ist ein bisschen, äh sagen sie also, es gibt,zehntausend, nee, zehn Millionen Telekommunikationsverkehre. Davon waren.Äh einige wenige tausend, weniger aus dem Bereich der E-Mail-Erfassung. Und ähm wie sie aber jetzt an die Daten gekommen sind.Ähm das wird da gar nicht großartig ausgeführt.
Tim Pritlove 0:48:03
Aber das ist ja jetzt auch nicht, also es wird jetzt nicht sagen, es ist nicht schwierig, da ranzukommen, aber man muss schon mal eigentlich müsste schon mal genau wissen,worum es sich jetzt hier konkret handelt, also wo kommen die jetzt her, weil E-Mail ist ja nicht unbedingt im eigentlichen Sinne ein zentraler Dienst, sondern da wirdmehr oder weniger direkt verschickt, also wenn ich dir von meinen MailserverWenn ich dir eine Mail schicke und wir haben beide unsere eigenen Mailserver bei irgendeinem Provider, dann geht diese Melde mehr oder weniger direkt. Eskann auch mal Umleitungen geben, bei nicht verfügbarkeit, aber es ist jetzt nicht so, dass man da so einen zentralen E-Mail-Server hat, wo Bundesrepublik Deutschland draufsteht, mit einem großen Schnorcherhahn, äh äh wo sie dann mal alle mit zuschalten können, sondern ähm man müsste dann schonBei besonders bei den üblichen Verdächtigen etwas größeren Aufwand treiben, nicht selten sind diese äh Übertragungsverbindungen auch äh verschlüsseltich sage mal jetzt nicht selten, weil es nicht unbedingt die Mehrheit und der Normalfall ist, aber äh zunehmendem Maße und so kann ich eigentlich nur den Verdacht äußern, dass man jetzt hier vielleicht dann doch eherBei den großen Providern mal äh abgegriffen hat, frage ich mich auch, auf welcherBasis funktioniert das hier, also alle Leute, die jetzt zu Web DE gehen, et cetera, also besonders bei zu Deutschen Providern, denke ich, sind da.Eher äh gefährdet, weil da hat man nun mal so einen Ort, wo gleich ganz viele sind und wenn man da eben mit einer äh mit einem Paragrafen gefüllten Dokument an die Tür klopft, dann ist die Wahrscheinlichkeit schon relativ großdass dort äh Daten auch weitergereicht werden, während das eben jetzt so im Individualverkehr nicht so einfach ist.
Linus Neumann 0:49:44
Ja. Also da da gibt's sicherlich Unterschiede und wahrscheinlich ist äh das äh,Das Philosophieren darüber äh auch gar nicht äh ungewünscht, dass sie nämlich natürlich jetzt hier keine konkreten Angaben machen. Also hier ist ganz viel mitParagraphen und wann darf man das überhaupt und in welchen Zahlen? Und dann kommen am Ende ein paar Zahlen, aber es es steht wirklich nicht dabei, wie sie das gemacht haben, ja? Und die natürlich liegt es, also nicht im Detail. Natürlich liegt es nahe,äh zu vermuten, dass sie äh einfach Zugriffsmöglichkeiten bei großen Providern haben.
Tim Pritlove 0:50:20
Ja, vor allem die Zahlen, die relativieren sich auch schnell wieder, wenn man mal sieht, was sie da so rausgefiltert haben, ne, also hier ist die Rede von hundertachtzig der erfassten Telekommunikationsverkehre wurden schließlich als nachrichtendienstlich relevant eingestuft. Hierbei handelt es sich um zwölf,zwölf E-Mail, vierundneunzig Fax und vierundsiebzig Sprachverkehre.
Linus Neumann 0:50:43
Genau, Fax und so zählt dann auch.Können sie natürlich ein bisschen einfacher überwachen. Das ist ja ganz interessant, weil das also diese äh hundert, knapp hundertachtzig oder was das waren, das ist also eine relative Häufigkeit von sieben Komma zwei Mal zehn hoch minus sechsJa also äh irgendwie null Komma null null null sieben zwei Prozent. Ähm.Das heißt, man könnte jetzt natürlich sagen, ähm ein bisschen beknackte Maßnahme. Wenn sie, dann kommt aber natürlich dazu, dieses mit dem äh mit dem Spam, ne, wenn sieda wenn man jetzt berücksichtigt, dass irgendwie neunzig Prozent ohnehin Spam waren, dann äh könnte man sich diese Zahlen ein bisschen schöner rechnen, ja? Also das das diese ähm,dass dieses Erfassen irgendwie interessanter wäre. Andererseits, wenn sie Spam miterfassen,dann schnorcheln sie ja offensichtlich nicht am SMTP Server, sondern am E-Mail-Eingang.Sonst würden sie, ich meine.Nee, SMTP ist senden und äh iMap oder POP drei ist der Eingang. Also da, wo der sie schnorcheln, das heißt, sie sie lesen.
Tim Pritlove 0:51:55
Eingang ist SMTP, also man sendet dahin, man sendet in den Eingang und äh was du meinst, ist die die Mailbox, nachdem die wenn der wenn der wenn der User seine Mail dann die eingegangene Mail holt, dass,Würde ich jetzt aber nicht als den Eingang, sondern eher schon als das Vorliegende.
Linus Neumann 0:52:12
Ah okay, also was ich meine ist, sie lesen was ich was ich meine ist sie lesen offensichtlich nicht was jemand für E-Mails schickt, sondern sie lesen was jemand für E-Mails bekommt.Weil wenn ein ein Spammer des Weges daherkommt und irgendwie durch die Welt spamt.Na ja, okay, es sei denn, es ist jetzt ein Wort Netz. Okay, also diese.
Tim Pritlove 0:52:33
Drehen uns da, glaube ich, sehr im, im Kreis. Also je nachdem äh äh als als erstes klingen diese siebenunddreißig Millionen Verkehreviel, ja, jetzt ist es ein bisschen unklar, wenn man halt wenn man sagt, okay, das ist aber jetzt alles und da gibt's Spam wieder von runter, dann sind die Zahlen, die dabei übrig bleiben, im Vergleich zu der Real versendeten E-Mail ist das irgendwie auch schon wieder nichts. Daraus destillieren sie sich jetzt hier irgendwie zwölf gefährliche E-Mails zusammen. Man kann sich nun wirklich fragen,was da eigentlich abgeht.
Linus Neumann 0:53:02
Ähm nur als ans als Hinweis, dass es also zweitausendzehn, ne? Also es äh seitdem sind schon wieder ähm anderthalb Jahre vergangen und im Vergleich zu zweitausendneun ist das schon mal ein mehr als eine Verfünffachung.
Tim Pritlove 0:53:17
Hm, na ja, wahrscheinlich hat sich der E-Mail-Verkehr auch verfünffacht.
Linus Neumann 0:53:22
Zwischen zweitausendneun und zweitausendzehn.
Tim Pritlove 0:53:24
Na ja, also auf jeden Fall dürfte er nicht geringer geworden sein.
Linus Neumann 0:53:27
Geringer geworden ist er sicherlich nicht. Was sie weiterhin zum Einsatz gebracht haben, das geht dann aus dem zweiten Bericht hervor ähm sind Insi-Catcher. Ähm,sind, man könnte es jetzt kurz fassen als Men in the Mittelangriffe auf Mobiltelefone, das sind also Geräte, die der der tatsächlichen Funkzelle meines Providers gegenüber.Sich so verhalten, als wären sie mein Telefon.
Tim Pritlove 0:53:55
Also ein mobiler Schnorchel für Mobilfunk, um es mal so auszudrücken. Also nichts, was jetzt irgendwie zentral bei irgendwelchen Providern installiert wird, sondern wo man mal so auf der Straße sich zwischenschalten kann. Mhm.
Linus Neumann 0:54:07
Kann man sich mal auf der Straße zwischenschalten. Die tun also den Provider der Provider Antenne gegenüber so, als wären sie mein Telefon und meinem Telefon gegenüber so, als wären sie der Provider und äh zwingen mich dann offen Verschlüsselungsverfahren oder kein Verschlüsselungsverfahren, sodass sie irgendwie mitschneiden können.Ähm die kamen.Zwischen zweitausendzwei und zweitausendzehn insgesamt siebenundneunzig Mal und äh zweitausendzehn sechzehn Mal zum Einsatz.Fand ich jetzt auch mal ganz äh interessant. Die setzt der Verfassungsschutz ein ähm.Keine Ahnung, wen sie damit überwacht haben, auf jeden Fall offensichtlich nicht den äh Nationalsozialistischen Untergrund, aber ähm.Kommen auch zum Einsatz. Äh fand ich immer so eine fand ich immer so eine interessante Sache ähm im See Catchers,ja, ist irgendwie so eine, man man denkt eigentlich nicht, dass staatliche Behörden äh staatliche, vernünftige, sage ich mal, ähirgendwie etablierte Behörden solche Geräte tatsächlich nutzen müssen, weil sie eben ja auch einfach bei den Providern anfragen könnten. Äh insofern,wird so was eigentlich eher in, sage ich mal, in Shady-Bereichen genutzt oder es wird vermutet, dass vielleicht im im Bereich der,Botschaften in Berlin, vielleicht der ein oder andere im Seecatcher stehen könnte oder so. Das sind aber dann eher so Verschwörungstheorie. Nur das wäre eben so ein, so ein Anwendungsfall, wo man mal einen nutzen würde.Wenn ich jetzt davon ausgehen der Bundesrepublik Deutschland, wenn nicht natürlich hat da, bietet da jeder Provider die Möglichkeit, ja wir hatten das ja besprochen mit den stillen SMS und mit den.Den Gesprächsverbindungen, die man sich da im Zweifelsfall einfach abholen kann. Das heißt, ich brauche eigentlich nicht unbedingt einen.
Tim Pritlove 0:55:50
Das ist im eigentlichen Sinne geheimdienstliche Aktivität, ja, was ich äh hinter den Kulissen des Gesetzes abspielt und was sich wahrscheinlich deswegen auch weitgehend der Kontrolle.
Linus Neumann 0:56:01
Brauche ich dann, wenn ich keinen äh Richter äh Beschluss habe oder haben kann, weil ich nämlich irgendwie ja.
Tim Pritlove 0:56:09
Oder haben will.
Linus Neumann 0:56:11
Oder haben will, genommen. Ja, komme also auch zum Einsatz. Gibt es ein interessantes Projekt, was beim,ähm Chaos Communication Kongress vorgestellt wurde, nämlich den Catcher Ketchup, ein,im Sequetcher Detector für OSMO Kombi, äh den ich hier an der Stelle mal empfehlen wollte, ist ein ganz interessantes Softwareprojekt, ähm wo ich aber auch als Disclaimer sagen muss, dass derjenige, der das entwickelt hat, ein Arbeitskollege von mir ist.
Tim Pritlove 0:56:42
Gut, haben wir das Thema durch. Wir müssen, glaube.
Linus Neumann 0:56:47
Ja in die Links, in die Linksammlung habe ich natürlich dann auch noch die klassischen, ja, wie verschlüsselt man seine E-Mails, wie verschlüsselt man seine Messages? Äh,links gemacht, so dass wer jetzt also weiter äh über Bomben und sowas schreiben möchte äh oder irgendwie mal gucken möchte,sich darüber Gedanken macht, dass er sich halt einfach mal informieren kann, wie man seine E-Mails verschlüsselt. Wie es nämlich wahrscheinlich jeder andere Terrorist auf dieser Welt auch machtniemals von diesem Quatsch irgendwann jemals äh betroffen wird. Wobei ich sagen muss, äh bevor ich jetzt hier wie diese Terrorismuskeule irgendwie noch äh,betone, äh es ging hauptsächlich um Waffenhandel, also dreizehntausend dieser,sechzehn Komma viertausend Begriffe betreffenden Waffenhandel und ähm fünfundzwanzig,Millionen der siebenunddreißig Millionen Daten und sonst was Verbindungen, betreffen auch den Waffenhandel. Also es geht hauptsächlich um.Illegalen Waffenhandel offensichtlich. Was einen ja dann auch überrascht.
Tim Pritlove 0:57:52
Hm. Warum überrascht dich das?
Linus Neumann 0:57:57
Weil ich seit ich noch nie irgendwo eine illegale Waffe äh gesehen habe.
Tim Pritlove 0:58:03
Ja gut, das heißt ja nix. Also das die gibt es ja.
Linus Neumann 0:58:07
Vielleicht will ich auch eine haben. Nein. Also ich äh ich ich halte Deutschland für einen für einen irgendwie relativ waffenarmes Land und äh wenn ich jetzt höre, dass hier die illegale Waffen handelt, okay, das kann natürlich auch nochmal.
Tim Pritlove 0:58:20
Ich würde aber nicht sagen, dass Deutschland äh einen Waffenhandel armes Land ist. Das kann man nun von äh äh Deutschland nicht unbedingt behaupten.
Linus Neumann 0:58:28
Nee, nee, im im Export sind wir da natürlich äh weltweit äh an an besonderer Position. Wahrscheinlich geht's da auch nicht um die äh um die Waffen, die man die jetzt, die ich mir leisten könnte.
Tim Pritlove 0:58:41
Dass äh illegaler Waffenhandel ein Problem ist, dass da sind wir uns ja sicherlich einig. Aber es ist halt sehr schwer, solche.Solche Aktivitäten, also solche Überwachungsaktivitäten zu beurteilen, wenn man nur so wenig Daten darüber hat. Ich meine, diese Kontroll, dieses Kontrollgremiumdarf auch nicht viel erzählen. Man muss sich generell darauf,verlassen, dass die schon irgendwas vielleicht auch bewirken, wenn man sich so die Äußerungen unter anderem von Ströble so äh so gibt, welche welche Einflussmöglichkeiten es dort gibtda hat man dann doch eher seine Zweifel. Ich meine, die unterliegen dann genauso dieses äh dieser Geheimnisvereinbarung. Von daher ist diese ganze Kontrolleim Prinzip auch für die Katz, ja, ich meine, was hat man davon, dass da äh,Parlament kontrolliert, aber dann auch nichts darüber sagen darf, da muss man sich dann eben nur auf den Konsens, äh der dort gebildet wird, einlassen. Der ist im Wesentlichenvon den Mehrheiten des Bundestages geprägtund ähm man hat da so Äußerungen im Sinne von, na ja, wie das da läuft, ist ja alles nicht so toll und die andere Seite meint, na ja, nee, das ist schon alles ganz in Ordnung. Und das war's dann eigentlich mit der Kontrolle.
Linus Neumann 0:59:54
Ja.Der Wolfgang Neskovic, den du bereits erwähnt hast, bezeichnet dieses Kontrollgremium als zahnlosen Wachhund, äh der die Geheimdienste kontrollieren soll, aber nicht kontrollieren kann. Da gibt's eine, unter ich glaube, von Ströbele hört manähnliche ähm Einschätzungen jedes Mal, wenn er dazu befragt wird, gibt's auch eine Folge des Küchenradios.
Tim Pritlove 1:00:18
Wolfgang Leskovic, ne?
Linus Neumann 1:00:20
Mit Wolfgang Neskovic, ja die verlinken wir auch mal noch. Ja, das.
Tim Pritlove 1:00:23
Zu empfehlen.
Linus Neumann 1:00:25
Das war sehr interessant. Von zweitausendsieben ist die oje. Ähm genau, also so viel zum parlamentarischen Kontrollgremium.
Tim Pritlove 1:00:33
Jetzt werden wir eigentlich mit unseren Themen schon durch, wenn äh es heute Nacht nicht nochmal so äh ein Release gegeben hätte.
Linus Neumann 1:00:41
Ein Release, ja. Endlich wieder lecker Leaks hier für für uns, ja, gibt's wieder Daten, für die für für uns. Und was was ist diesmal? E-Mails von Stratfort.
Tim Pritlove 1:00:54
Ja, das Draht vor war ja vor einiger Zeit schon im Gespräch, da gab es diesen ähm Hackerangriff, den sogenannten von Annonimus, wo die doch wohl relativ wackelige äh Webi-Infrastruktur von Strator,angegriffen wurdest, trat vor, ist so ein Informationsdienst, der,per E-Mail und über Ihre Webseite ähm ja Informationen, Hintergründe zum weltpolitischen Geschehen und der Sicherheitslage äh äußert. Der Wert dieser Informationen ist.Je nachdem, wie man so fragt, mindestens aber umstritten, äh wertvoll. Ähm für jemanden, der sich ausschließlich nur aus der Tageszeitung informiert.Sind da schon Einblicke, die man so normalerweise nicht hat. Die haben ja auch so einen kleinen Podcast.Ähm den ich mal eine Weile lang mitverfolgt habe. Das ist schon mal ganz interessant. Da kriegt man einen ganz anderen Blick da drauf, wie so die ganze äh Sicherheitskonstellation ähm weltweit zusammenhängt. Wer dann überall überhaupt noch äh noch mitredetwürde sagen, so als als Einstieg in wie komplex ist die Welt? Hat das immer ganz gut getaucht. Ich war jetzt kein äh Abonnent.Andere Freunde von mir schon, zumindest wo von diesen normalen Dienstleistungen, wo man jetzt nicht sinnlos viel Geld bezahlen mussJa, dann hat dieser Hack halt ähmzu Tage gebracht, dass die äh Kundendatenbank da doch sehr schlecht gesichert war, ne, also unverschlüsselte Passwörter, et ceteraKreditkarteninformationen wurden dort ausgeliefert was dann zu umfangreichen Sperrungen geführt hat. Jetzt macht es so den Eindruck als obdieser oder doch zumindest ein damit in Zusammenhang stehender Hack auch.Äh an die Mail Datenbank von Stratfo geraten ist, die nun angeblich Wiki Leaks vorliegt, in einer Masse von, was war jetzt die Zahl? Fünf Millionen E-Mails oder so?
Linus Neumann 1:02:54
Immer noch weniger als hier unser Geheimdienst.
Tim Pritlove 1:02:56
Aber wahrscheinlich jetzt auch ohne Spam.Aber weiß man nicht, weil veröffentlicht wurden halt mal wieder nurähm ja so eine Hymne homöopathische Dosis von hundertfünfzig E-Mails, die man sich jetzt anschauen darfdas kam jetzt zur Drucklegung dieses Podcasts etwas ungünstig, heute ist der siebenundzwanzigste Februar, heute Nacht kam das irgendwie raus oder heute Morgen.Und es lässt sich von daher jetzt äh aus unserer Perspektive noch sehr schlecht einschätzen, was da nun wirklich dran ist, aber da wird der Verschwörungstopf auf jeden Fall schön weit aufgemacht. Ähm zitiert wurden unter anderem E-Mailsvon äh äh es geht hier konkret eben auch um den E-Mail-Verkehr vonMitarbeitern beziehungsweise Chefs und äh es wird die These in den Raum gestellt, das Draht vor hier sehr mit den amerikanischen Sicherheitsbehörden zusammenarbeitet an,verschwörerischen Winkelzügen. Sage ich jetzt mal, so ganz salopp. Was hast du bisher rauslesen können aus der Nachrichtenlage?
Linus Neumann 1:03:59
Ich habe das auch äh so herausgelesen, wie du das gerade schön zusammengefasst hast. Ähm.Frage mich aber, wie viele am Ende dann tatsächlich dran ist. Also der der ist der eigentliche Strat for Hack ist ja schon sehr lange oder was heißt, sehr lange, schon einige Zeit her, der muss ungefähr so zu Zeiten des.
Tim Pritlove 1:04:21
Kongress gewesen sein. Mhm.
Linus Neumann 1:04:23
Ähm also Ende Dezember und dann gab es ja einige Leute, die auch das, vielleicht kannst du mir das noch ein bisschen genauer erklären. Die sagten, dass ihr's überhaupt gar nicht gut finden. Das trat vor eben nicht die Bösen wären.Und dann sind.
Tim Pritlove 1:04:39
Wer hat das nicht gut gefunden?
Linus Neumann 1:04:40
Weiß ich nicht, aber es gab also es kann ich äh kann ich zumindest nicht zitieren, aber es gab ja einige Leute, die dann diese der Ansicht waren, dass jetzt also Strat vorzuhacken nicht unbedingt äh so toll wäre, äh.
Tim Pritlove 1:04:53
Ja ja, es gab so die Einschätzung, dass es sich bei Strato doch eher so im zahnlosen Nachrichtentiger handelt, der jetzt äh für Insider nicht wirklich äh tief blicken lässt.Keine Ahnung, ja, äh diese Einschätzung kenne ich, das mag.Auf Basis dieser dieser abonnierbaren Daten ja auch durchaus der Fall sein. Nichtsdestotrotz müssen auch diese Informationen alle irgendwie malGewonnen worden sein, dass äh es sich bei Strator also schon um ein weltumspannendes Netzwerk von Informationszuträgern handelt. Das steht, glaube ich, vollkommen außer Fragewasman sich dann eben fragen muss, ist, wie viel Prozent dieser Informationen, die sie erhalten, fließen tatsächlich in diese öffentliche Nachrichtenkommunikation für Kunden und wie viel ist tatsächlich,ähm ja, weiß ich nicht, wird da von abgeschieden in andere Kanäle. Das ist,äh da kann man jetzt hier schön rumspekulieren, man kann sich natürlich dann auch gleich äh mit gesteigertem Blutdruck dann wieder auf irgendeine Annomimuswelle äh bewegen, die wahrscheinlich jetzt schon wieder dabei sind, alles Mögliche äh zu dedossen und ähzu, was weiß ich, zu proklamieren und Verschwörungstheorien aufzumachen. Das wird uns äh nicht sehr viel weiterbringen.Von daher frage ich mich eben auch, wie wird es jetzt Wiki-Leaks wieder,weiterbringen. Offensichtlich haben sie aber ihre Allianzen jetzt doch wieder ganz neu aufgestellt. Auf der WikiLeaks Seite, wo dieses League bekannt gegeben wird, da äh prangen einige äh illustre,ähm.Medienpartner, unter anderem auch solche äh äh Gruppen wie wohl offensichtlich auch äh beobachtet worden sind oder da zumindest im,Mittelpunkt der Aktivitäten standen, weil sie ja wie vielleicht bekannt ist, das sindsind eigentlich super Hacker äh äh die Jungs, die sich immer mal wieder so auf öffentliche Veranstaltungen einschleichen, äh sich ausgeben, irgend äh einer äh Government-Organisation anzugehören und dann äh absurde,höchsten,Vorträge halten und das Ganze dann wunderbar ins Lächerliche ziehen, beziehungsweise sicherlich bekannteste Hack, den sie mal losgetreten haben, war als sie es tatsächlich geschafft haben, bei kurz überlegen. Ich glaube, das war BB.Genau, also sich BBC anzudienen, äh äh zum Jubiläum dieses äh Chemie-Desasters, dieser Chemiekatastropheda dort in die Medien zu kommen als offizieller Vertreter und anzukündigen, sie hätten jetzt also ihren Kurs gewechselt und würden jetzt alle entschädigen et cetera und wir würden ja unsere Schuld vollkommen eingestehenging halt alles komplett und er, bevor irgendjemand mal begriffen hat, dass es sich hierbei nicht wirklich um einen Vertreter von äh Dow Chemike handelte.
Linus Neumann 1:07:48
Das ging, das war live und äh es ging dann, glaube ich, erstmal alle Leute auf den in den Straßen tanzen, bis dann der echte Sprecher von Dow Chemikal, nämlich vor die Massen treten musste und sagen musste, so äh nee.
Tim Pritlove 1:08:02
Wir sind immer noch böse.
Linus Neumann 1:08:04
Wir sind immer noch böse. Also da sorry, Edge.
Tim Pritlove 1:08:07
Ja, aber er war ein super Hack. Ich hatte auch mal die Gelegenheit, die Jessmann mal persönlich kennenzulernen, muss sagen, es sind ganz beeindruckende äh äh Leute, die also wirklich das Herz am richtigen Fleck haben.Na ja, wie auch immer, auf jeden Fall auch ihr Name taucht ihr jetzt hier auf. Mir ist nicht so ganz klar, wie WikiLeaks gerade eigentlich wirklich äh funktioniert. Das scheint mir hier auf jeden Fall auch wieder so eine direkte Zuspielung gewesen zu sein alsWebseite in dem Sinne drehen sie eigentlich gar nicht in Erscheinung, zumindest gibt es jetzt kein funktionierende Upload-Funktionalität, wo man irgendwas hineinwerfen,könnte, ob's denn derzeit überhaupt irgendjemand wollen würde, weiß ich auch nicht, also zumindest nicht, wenn man selbst unter Umständen direkt davon betroffen ist.Wie man das ja normalerweise so bei Whistleblowern so kennt und vermutet. Hier kann es durchaus sein, dass es sich eben um ein Abfallprodukt dieses Hax handelte, immerhindie ganze Webinfrastruktur dort aufgemacht. Da braucht ihr jetzt nicht viel Fantasie, um zu sehen, okay, alles klar, wenn man schon so weit war, kann es durchaus sein, dass man eben auch auf dem Melzer kam, da mal flixen äh äh Backup gezogen hat und dieses Backup,jetzt vielleicht.Vermutungen dann auch relativ schnell äh bei WikiLeaks abgelegt, wo sich jetzt irgendjemand damit beschäftigt hat, da mal ein paar Mails durchzulesen. Fünf Millionen Mails, stimmt die Zahl? Ich weiß nicht, ich hab's jetzt gerade so.
Linus Neumann 1:09:23
Mein schon, aber bis jetzt.
Tim Pritlove 1:09:24
Ist eine Menge Holz, das muss auch erstmal wieder alles gelesen werden und tja, keine Ahnung. Wir können an dieser Stelle nur raten.
Linus Neumann 1:09:32
Also selber äh bezeichnet sich ja als einVerlag, der Nachrichten schreibt, weil basierend auf nachrichtendienstlichen, weniger auf journalistischen Methoden, wir haben Leute vor Ort, die Informationen sammeln, Analysen liefern, verstehen und an Autoren weiterleiten, das ist so das, das Selbstverständnissehen sich nicht als Berater, sie würden zwar auch für Unternehmen Aufklärung vornehmen, die seit langer Zeit zu ihren Kunden zählen aber neunzig Prozent des Umsatzeskäme, aus dem Geschäft mit Veröffentlichung und dem hält äh Wiki Leaks jetzt entgegen, dass sie äh.Vertrauliche Geheimdienstliche,für große Firmen wie Dow, Chemike, Lokit Marten, äh und irgendwelche ähm,anbieten.Und auch für irgendwie US Homeland of homeland Security, die US Mireens und für wen ich alles arbeiten würden. Und ähm ich denke jetzt,kann man einfach nur mal sagen, bin ich mal gespannt, was jetzt aus diesen Leaks dann irgendwie noch ähm,hervorkommen soll. Ich meine, wenn sie für für arbeiten, dann wundert's mich nicht, dass sie auch mal einen Blick auf die Jessmen geworfen haben.
Tim Pritlove 1:10:56
Nee. Was was, glaube ich, an dieser Stelle auch wirklich ähm sehr viel wahrscheinlicher ist, also der Zeitpunkt der Veröffentlichungna ja, der äh erscheint mir nicht ganz zufällig zu sein äh in diesen, es sind so hundertsiebzig E-Mails, äh Heise spricht von hundertsiebzig E-Mails, sind eben auch E-Mails dabei, wo es eben ganz konkret um Julian Assange geht,vermute mal, hier soll eben der Eindruck äh weiter unterfüttert werden. Das äh ähm die USA halt ganz kräftig daran versuchen zu drehen, äh ihn in seine Hände zu bekommen.Es steht ja noch aus.
Linus Neumann 1:11:26
Damit gerechne.
Tim Pritlove 1:11:27
Entscheidung des in den in Großbritannien ja ob er denn nun wirklich ausgeliefert werden soll wo ja das,immer so im Raum steht, diese Behauptung, ja, dass äh die USA ja hinter ihm her sind, was sicherlich nicht vorkommt, von der Hand zu weisen ist, ne? Aber was ja auch als Argument da ähm mitdiskutiert wurde, auch wenn's jetzt bei derfinalen Entscheidungen ja eigentlich mehr so nur noch um Formsachen geht. Ich denke, das spielt hier alles mit rein.So oder so muss man sich halt jetzt fragen, inwiefern solche Unternehmen tatsächlich hier einen Teil des gesamten der gesamten Geheimdienstverpflichtung real darstellen.Ich wage jetzt hier mal keine definierte Meinung zu äußern, weil da habe ich jetzt gerade keine zu.
Linus Neumann 1:12:15
Ich denke auch, wir werden das äh erleben.
Tim Pritlove 1:12:19
Genau, laufen und in Farbe im Internet, wie immer. Und dann, wenn die anderen sich eine Meinung gebildet haben, dann kommentieren wir das mal wieder ganz.
Linus Neumann 1:12:26
Dann sagen wir morgen, dass alles Unsinn ist.
Tim Pritlove 1:12:28
Genau. Und wir haben's ja gleich geahnt, aber.Er war nicht autorisiert, der uns dazu zu äußern. Nein, wir halten uns hier unaufgeregt zurück, wie immer, bei Logbuch äh äh Netzpolitik. Sind wir denn jetzt hier äh durch mit unserem Reigen.
Linus Neumann 1:12:46
Ich denke ja.
Tim Pritlove 1:12:47
Gut, Linus, dann äh solltest du dich auch mal wieder entspannt zurücklehnen und ein bisschen Kraft tanken auf das wir eine Chance haben, auch äh in der nächsten Woche wieder frisch einzusteigen.Letzten Endes möchten wir natürlich hier gern unseren Wochenrhythmus beibehalten, aber in dem Moment, wo Krankheit und äh andere Birnen hier eine Rolle spielen, dann äh.Müssen wir uns halt auch ab und zu mal ein bisschen entschuldigen und austreten aus dem Zeitplan. Ne? Gut. Dann sage ich mal tschüss.
Linus Neumann 1:13:18
Ich auch und bis äh in einer Woche hoffentlich. Tschau, tschau.
Tim Pritlove 1:13:21
Genau, tschau.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Tim. Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen Tim. Guten Morgen Dinos. Ah, jetzt haste. Wir wollten eigentlich.
Tim Pritlove 0:00:06
Was denn? War doch gut. Meinst du? Was war jetzt falsch dran?
Linus Neumann 0:00:09
Meinst du? Dass du trotzdem wieder das Gleiche gesagt hast? Ich.
Tim Pritlove 0:00:12
Aber andersrum.
Linus Neumann 0:00:15
Meinst du, das reicht schon als äh jetzt.
Tim Pritlove 0:00:16
Soll ich denn sonst sagen?Nee.
Linus Neumann 0:00:33
Willkommen zur äh jetzt zehnten Folge des Logbuchs.
Tim Pritlove 0:00:37
So fangen wir jetzt an.
Linus Neumann 0:00:38
Wir machen jetzt einfach die Kamera läuft. Du hast, du gibst mir sonst auch nicht die Gelegenheit, irgendwie zu sagen, wir müssen das.
Tim Pritlove 0:00:44
Das stimmt.
Linus Neumann 0:00:45
Nee, nee, nee. Ich habe schon so oft gesagt, also lass uns bitte rausschneiden. Tim, guck dir, war unerbindlich. Nein, nein, nein.
Tim Pritlove 0:00:51
Ausgelassenheit macht sich hier breit. Das ist das ist die Vorstufe zur Nachlässigkeit.
Linus Neumann 0:00:57
Okay, wir wir machen jetzt hier ganz streng. Also, erstmal,Hat einen Fehler gemacht bei der letzten Folge, die ja für uns gerade erst eine halbe Stunde her ist. Und zwar habe ich ganz vergessen, die Kampagne für Netzneutralität des Vereins digitale Gesellschaft zu erwähnen,die nämlich auch beim achtundzwanzig C3 vorgestellt wurde,Und zwar in einem Vortrag von Markus Beckerdal und Falk Lüke, die dort äh ausgeführt haben,was sie denn da an den Start gebracht haben mit dem Verein digitale Gesellschaft, in dessen Umfeld ich ja auch aktiv bin, was ich da als Disclaimer sagen muss, da gibt's jetzt eine Webseite unter echtes Netz DE,wo äh die Argumentation,ähm zur zur Idee Netzneutralität und die Probleme ähm und auch die Entwicklung der letzten Jahre in diesem Themenbereich äh sehr schön wiedergegeben werden.
Tim Pritlove 0:01:51
Kann das sein, dass das jetzt im Prinzip die erste wirkliche richtige Kampagne von der digitalen Gesellschaft ist?
Linus Neumann 0:01:57
Das ist zumindest die erste wirklich formierte in der Form Kampagne, die vor allem auch durch die Stiftung Bridge,Ähm unterstützt wird, also durch die Bewegungsstiftung,Die haben da, also da hatten wir einen Antrag formuliert und haben auch eine Unterstützung von, ich denke, das kann man sagen, das waren zehntausend Euro dafür bekommen.Und mit dieser Seite echtes Netz soll das jetzt also quasi auf die Füße auf die Beine gestellt werden und das ist dann tatsächlich also kann man in der Form,sagen, dass auf jeden Fall die erste richtig größere,Kampagne, in der jetzt auch wirklich Leute zusammengesetzt werden, Plan entwickelt, äh wird und auf, sage ich mal, auf eine längere Zeit gedacht wird, die auch mal ein nennenswertes Budget hat,Also schon auf jeden Fall die erste Kampagne, die diesen Namen hoffentlich am Ende dann auch verdient hat.
Tim Pritlove 0:02:49
Ja und auch äh wirklich eine sehr attraktive Webseite, finde ich. Nicht, dass das jetzt unbedingt.Forderlich sein muss, ja? Auf der anderen Seite, wenn man sich eh die Mühe gibt, äh, Sachen ins Netz zu stellen, warum dann nicht auch gleich ansprechend gestalten, um einfach auch Leute dort verweilen zu lassen, das finde ich,sehr gut, weil ich habe eigentlich genug von diesen ganzen,Kleinschrift Webseiten, die sich gar nicht groß bemühen, ja, um um Aufmerksamkeit.
Linus Neumann 0:03:20
Das ist so das Bashing. Ich habe vor äh vor einem Dreivierteljahr habe ich das neue Design von Netzpolitik org gemacht und seitdem kriege ich die immer oft um die Nase, äh wie hässlich diese Seite ist, die natürlich vorher auch schon hässlich war. Ähm,Und die ähm wo ich auch zugebe, dass dieses Design wahrscheinlich nicht äh der des Grafikdesigns letzter Schluss ist, aber da kann ich äh sagen, ich.
Tim Pritlove 0:03:43
Bist du da der Einzige, der dafür verantwortlich ist?
Linus Neumann 0:03:45
Nee, ich äh habe nach Vorlage gearbeitet. Ich habe eine Vorlage umgesetzt. Das heißt, ich bin da, ich kann da eigentlich meine Hände in in Unschuld waschen und habe äh nur das äh nur gesagt. Ich habe nur getan, was wir gesagt wurde und.
Tim Pritlove 0:03:53
Nur getan, was mir gesagt wurde. Ich habe nur getan, was mir gesagt wurde. Wir wissen, so fängt's immer an.
Linus Neumann 0:03:58
Der Quelltext ist relativ sauber, wenn da nicht irgendwie vierundachtzig Plugins den sie wieder zerschießen würden.
Tim Pritlove 0:04:03
Ja. Naja, ich denke, der Seite fehlt so ein bisschen Luft, ne. Also da da könnte man auf jeden Fall noch mal ein bisschen arbeiten. Aber wir wollen uns ja hier nicht so sehr über Webdesign unterhalten, sondern vielleicht bleiben wir nochmal kurz bei äh echtes Netz. Da ist ja auch,finde ich den den Titel schon mal ganz interessant, ja, dass man an der Stelle auch betont, was ja,Auch so eine typische, so ein Nerdsing ist, also ich betone das Beispiel gerne, wenn wenn ich so mit Leuten über die Probleme des Internets rede und vor allem über die konkreten Probleme des Internetzugangs, ja, wenn man so in Hotspots sich befindet, et cetera, dann äh,diese ganzen.
Linus Neumann 0:04:37
Das ist kein echtes Internet.
Tim Pritlove 0:04:38
Anmelden, Webseiten und äh äh Leute, die halt nur einen Browser bedienen, die die empfinden das nicht, ja. Die ziehen ja ihr iPad raus und loggen sich dann irgendwie ein,von den konkreten technischen Einlockproblemen da jetzt mal äh bei der Telekom vor allem mal äh abgesehen, ist es halt einfach ein,Drama, dass,da was ist, was einem irgendwie in diese Datenströme greift. Ja, also kennst du das, man macht einen Browser äh startet man hoch, da hatte man dann irgendwie noch so dreißig äh Tabs auf zehn Fenster verteilt.
Linus Neumann 0:05:12
Und dann hast du in allen dieses.
Tim Pritlove 0:05:13
Dann hast du überall diesen Loginscreen ja äh im schlimmsten Fall ist auch noch deine ganze Historie vergabelt oder du bist Mist, zwei Stunden damit beschäftigt den Backbutton zu drücken, das sind einfach so Sachen ähm,Ja, ich möchte gar nicht anfangen mit irgendwelchen Reader-Racts, wo dann RSS-Rieder auf einmal ihre URLs ändern und also das das nimmt halt einfach alles Schaden. Also das muss einfach grundsätzlich verhindert werden, dass,jemand mir also in den Datenstrom,sehe, dass es da Usability Probleme gibt, äh das nicht so ohne weiteres gelöst ist. Ich sehe aber auf der anderen Seite auch nicht, dass man sich wirklich aktiv bemüht, das auch mal im Sinne des Nutzers zu lösen.
Linus Neumann 0:05:52
Ganz im Gegenteil. Also ich glaube da das also was,Im Sinne des Nutzers, das ist ja, glaube ich, auch dieses Problem, gerade jetzt bei Netznetralität, da geht's ja dann noch um um viel gravierendere Dinge als jetzt irgendein Hotspot, wo ich eine äh Welcome-Page habe. Ähm.Gerade da,warum diese Seite jetzt oder warum echtes Netzwerks auch so gestartet wird mit quasi dieser äh Informationsseite erstmal zu erklären, was ist Netzneutralität und warum möchtest du das haben? Ähm.Ist es, ich, also was, glaube ich, die Gefahr bei dieser Netzneutralitätssache ist, ist, dass gegen Netzneutralität viel ähm argumentiert werden kann, mit,vermeintlichem Nutzerinteresse, weil die Leute in also die Leute TM ähm noch gar nicht so richtig.Oder viele Menschen noch nicht so richtig eben diesen Netzblick oder dieses Netzverständnis haben, ja, also was wie es gab dieses schöne, wasvielen bekannt ist, äh berbel Höhen, bei Anne, äh Will, die dann sagte, ich gucke ja auch Internet und und Christopher Lauer von der Piratenpartei äh springt dann offensichtlich. Genau das ist es, sie gucken Internet, aber sie machen nicht Internet. Ja,da steckt viel drin in dieser Sache, die in diesem kleinen Ausschnitt, wo man so viel drüberlacht und ähm langer Rede, kurzer Sinn, da jetzt,Da soll's eben jetzt drum gehen und da da glaube ich, da wurden jetzt auf dieser Seite sehr schöne Dinge erstmal zur Aufklärung auch so zusammengetragen,Wir verlinken da auch oder was heißt wir, ich hab diese Seite nicht gebastelt, deswegen sieht sie auch so schön aus, sehr schöne sehr schöne Kampagne auch von oder,weiß gar nicht, ob das, ja doch, das ist eine Kampagne. Das geht, die gingen so aus von Steph und äh Jeremy, die da so im Lack vor der Tür umfällt auch äh zugange sind. Äh,Verpetzt Seite für ähm Verstöße gegen Netzneutralität. Und ähm,gleichzeitig dann werden ja dann da auch Tools angeboten, wo man also Hinweise auf äh Netzneutralitätsverstöße überhaupt erstmal vernünftig messen.
Tim Pritlove 0:08:07
Man ja auch immer auf Deutsch starten. Ich habe schon eine geile Domäne im Namen.
Linus Neumann 0:08:11
Immer noch nicht, dieses Respekt, mein Netz auf Deutsch, ich meine.
Tim Pritlove 0:08:15
Du meinst, dass es hier auch ein deutsches UI gibt? Ich sehe da hier.
Linus Neumann 0:08:17
Sollte es ein Deutsches geben? Na wenn ich auf Respekt mein Net dot IU gehe, dann kriege ich deutsch.
Tim Pritlove 0:08:22
Achso, weil du deinen Browser auf Deutsch hast. Ich habe meinen Browser die folgt mir auf Englisch, aber ich kann hier nicht auf deutsch umschalten.
Linus Neumann 0:08:28
Ist auch noch nicht so hundertprozentig deutsch, aber es.
Tim Pritlove 0:08:31
Werde das nochmal eine andere Domain äh.
Linus Neumann 0:08:34
Ja dann verrate ich jetzt mal nicht, sonst kauft sie wieder irgend so ein dumm,Mähnrolle. Kennst du das? Ich ich habe einen. Ein Domentroll.
Tim Pritlove 0:08:43
Wie du hast einen. Betreibst einen.
Linus Neumann 0:08:45
Ja, es, es gibt, ne, ich, nein, ich, es gibt jemanden, der eine Domain hat, äh die ähm.Die mir zusteht. Ja und versucht, mich damit zu erpressen.Aber da lache ich drüber. Das kann man ja machen. Für ihn ist sie wertlos. Insofern kriegt er auch kein Geld dafür.
Tim Pritlove 0:09:03
Ja, ja, ne, ich habe auch noch so ein paar, die ich gerne hätte. Ich äh ärgere mich halt immer über Domains, die halt einfach partout nicht benutzt werden, so.Und vor allem, dass selbst wenn man die dann irgendwie einmal im Jahr anschreibt und sagt so, hallo.
Linus Neumann 0:09:15
Gib doch mal.
Tim Pritlove 0:09:16
Ja, irgendwie ein weiteres Jahr Verstrich und du hast es nicht benutzt, so, gib mal.Na ja, ne, es ist auch äh vielleicht auch ja, fällt nicht unbedingt jetzt in das Thema Netzneutralität, aber so in dieses, wie die Dinge eigentlich zu sein haben, das ist natürlich das wiederkehrende Meme.
Linus Neumann 0:09:33
Vielleicht äh ich würde sagen, wir verweisen also jetzt auf diese Seite und auf diese Kampagne und hoffen, dass da jetzt im demnächst noch viel mehr zukommt.
Tim Pritlove 0:09:42
Ich gucke mal, ob die Domänen, die ich gerade im Kopf habe, äh doch zu haben ist. Vielleicht hat sich das ja schon erledigt. Oh, ist bereits registriert. Ist schon weg.
Linus Neumann 0:09:48
Ansonsten kannst du mich ja damit registrieren. Ich dachte, ich kriege dann gleich eine E-Mail von dir mit zum Kaufangebot. Sag mal Linus, ich habe hier noch so eine dumme.
Tim Pritlove 0:09:56
Ja, ich gucke mal, ob ich den kenne, der das hier irgendwie hält.
Linus Neumann 0:10:02
Ich erzähle in der Zwischenzeit nochmal kurz ähm,machen wir noch wir gehen ja auch immer noch ein bisschen zurück, also Schultrojaner war ja auch schon ein Thema im Logbuch Netzpolitik der ähm,wie Markus jetzt bloggte, soll zweitausendzwölf zunächst nicht zum Einsatz kommen. Da gab es eine Pressemitteilung der Kultusministerkonferenz, die sagen, also zweitausendzwölf kommt der erstmal nicht zum Einsatz und Alternativen sollen jetzt irgendwie diskutiert werden.Ähm da gibt's dann irgendwie die Interpretation, dass sie einfach dieses Stück Software noch nicht fertig haben.
Tim Pritlove 0:10:36
Mhm. Ähm also wer hat das gesagt, dass es nicht zum Einsatz kommt?
Linus Neumann 0:10:41
Zweitausendzwölf zunächst nicht zum Einsatz, in steht in einer Pressemitteilung der Kultusministerkonferenz.
Tim Pritlove 0:10:46
Kultusministerkonferenz.
Linus Neumann 0:10:47
Welche ja diejenigen waren, die es ursprünglich auch mal so in der Form unterschrieben haben.
Tim Pritlove 0:10:51
Und hast du den Eindruck, dass das dass diese Aussage auch schon was mit dem öffentlichen Druck zu tun hat? Oder denkst du einfach, das ist nicht umsetzen können und äh Business.
Linus Neumann 0:11:05
Sie geben da auf jeden Fall, also der Titel ihres Blogbeitrages heißt irgendwie Handlungsfähigkeit der Schulen, Datenschutz und Schutz des geistigen Eigentums oberstes Gebot. Also alle drei Dinge sind oberstes Gebot in,ähm also da steht jetzt nicht irgendwie drin, dass es da einen großen äh Aufriss gab oder so, da steht eher lapidar, dass dass sie da nochmal ein weiteres Gespräch kommen sollen,im ersten Quartal zweitausendzwölf wollen sie ein weiteres Gespräch führen und zweitausendzwölf soll jetzt erstmal nicht zum Einsatz kommen. Mögliche Alternativen diskutieren,Aber sie sind sich natürlich einig, das geistige Eigentum schützen Rechte der Verlage, Autoren und so weiter. Äh Lehrerverbände werden in weitere Gespräche einbezogen, aber na ja, wenn die Lehrerverbände damit einbezogen werden, dann heißt es ja, dass zumindest irgendwie von deren.
Tim Pritlove 0:11:52
Also ich lese jetzt mal so zwischen den Zeilen.
Linus Neumann 0:11:54
Zeilen liest man.
Tim Pritlove 0:11:55
Da sind auf jeden Fall Klopfzeichen empfangen worden, also mindestens, ne? Es ist ja hier auch äh auf Landesebene thematisiert worden von der Piratenpartei im Parlament,Und ähm ich denke, das ist wieder mal so ein Thema, das hat irgendwie keiner auf der Liste und jetzt sehen sie sich alle wieder damit konfrontiert, dass man sich dann doch mal damit beschäftigen sollte und dass da vielleicht äh es auch wertvoll ist, darüber nachzudenken,am Ende macht das am Ende bringt das nochmal was, dass diese Piratenpartei jetzt mit dem Spiel ist. Derzeit hat man schon den Eindruck, dass zumindest viel Staub aufgewirbelt wird. Der kann sich auch widersetzen, ne.
Linus Neumann 0:12:38
Viel Staub auch um die Piratenpartei selber, weil es vielleicht noch ein anderes äh ein anderes Thema. Ähm.Nächstes kurz, nächstes kurzes Thema, ist der.Soll ich jetzt nochmal den Versprecher sagen? Save Online oder soll ich einfach mal direkt Stop-Online-Pire? Das ist ja so mein Flort. Der Stop-Online äh Piraty Act ähm,da ist da, denke ich, ist auch der der Druck, der der da jetzt zu sehen ist. Das ist, glaube ich, für eine netzpolitisches Thema in den USA kann ich mich äh kaum erinnern, dass da mal so eine,so ein Bohei stattgefunden hat. Also,die Genoinentzpolitischen Themen und da ist es jetzt sogar so weit, dass sehr, sehr viele ursprüngliche Unterstützer, die irgendwie einer,Allianz, die die dieses äh Gesetzesvorhaben ursprünglich mal unterstützt haben, angehört haben, sich da wirklich äh offen von Distanzieren, da austreten und so, das hatten wir auch schon ein bisschen besprochen,Und jetzt diskutierenSo wird kolportiert sogar Google, Amazon und andere Anbieter, ähm ob sie ihre Seiten irgendwie für einen Tag abschalten, wenn dieses wenn dieses Gesetz irgendwie ähm tatsächlich zum Einsatz kommen sollte. Und ähmIch denke, so ein Blackout in der Form, vor allem mit diesen erstens mit mit diesen großen Anbietern an Bord und von denen auch.Ins Gespräch gebracht. Äh ist, denke ich zumindest in dem Ausmaße auf jeden Fall das erste Mal, dass das sowas da stattfindet. Oder.
Tim Pritlove 0:14:17
Jetzt schon einen festen Termin.
Linus Neumann 0:14:18
Nee, nee, nee, nee, nee, nee, aber die denken jetzt quasi denken darüber nach.
Tim Pritlove 0:14:21
Aber allein schon, dass darüber nachgedacht wird, ist die Frage, wer da mitziehen würde.
Linus Neumann 0:14:25
Ja, also.
Tim Pritlove 0:14:25
Von Google gehört, ich hab von Twitter gehört.
Linus Neumann 0:14:29
Amazon stand jetzt in einem Artikel auch. Jetzt ist natürlich die Frage, wie ernsthaft.
Tim Pritlove 0:14:32
Also ich meine, eigentlich braucht man eigentlich braucht man nur Facebook.
Linus Neumann 0:14:36
Facebook, ja Facebook ist Facebook dabei, äh habe ich jetzt, glaube ich, nicht. Habe ich so nicht gesehen. Also.
Tim Pritlove 0:14:43
Essential, weil ich meine, wenn Facebook noch läuft, dann gehen die Leute alle an ihren Computer und stellen fest, nee, das Internet geht noch.
Linus Neumann 0:14:52
Also in den Artikel, den ich jetzt grade mal sehe, steht das, steht Facebook auf jeden Fall nicht dabei,Was auf jeden Fall nicht auszuschließen wäre, ne. Ähm,ich wollte das jetzt erstmal nur so als äh Ruma mit einbringenund nicht äh habe da jetzt nicht weiter so großartig zu recherchiert. Es wäre dann ohnehin die Frage, ob die ernsthaft, also Amazonähm einen Tag Umsatz, ob die ernsthaft darauf verzichten oder ob sie einfach so eine typische äh Clique hier, um doch dahin zu kommen, ähm.
Tim Pritlove 0:15:28
Machen.
Linus Neumann 0:15:30
Schwarze intropage machen.
Tim Pritlove 0:15:32
Also hundertprozentig runterfahren,können sie glaube ich ihr System auch nicht, weil sie ja natürlich auch gegenüber Set Party da zahlreiche äh Verpflichtungen und Verträge haben, äh nicht mal also,konkret Amazon, meine ich jetzt, ne? Amazon ist ja mehr als nur ein Webshop. Amazon ist ein,Internetbetriebssystem, ja? Es ist also eins der Internetbetriebssysteme eine Cloud-Plattform, die,einfach die ganze Zeit laufen muss und wenn sie die abschalten, dann kommen sie in Teufels Küche und natürlich vor allem kommen alle in Teufels Küche, die das nutzen.
Linus Neumann 0:16:10
Das wird aber, also das ist ja genau das Hauptinteresse Amazons in dieser Angelegenheit, ne, weil Amazon wäre ja als Betreiber dieser Amazon-Cloud äh dafür verantwortlich zu machen nach,so paar Regeln, wenn jetzt jemand quasi sich Amazon bucht und dort ähm das nutzt, um.
Tim Pritlove 0:16:29
Ja klar, aber wenn sie jetzt irgendwie jemanden den Zugang zu seinen Daten äh äh in dem Moment wegschnappen, wo er gerade äh äh den Deal seines Lebens macht. Ich meine, das steht sicherlich nicht, nicht in den Verträgen drin,abschalten können, wenn sie gerade mal gegen irgendein Gesetz demonstrieren wollen. Von daher denke ich, haben sie da nicht die vollen Freiheiten. Auf der anderen Seite haben sie natürlich,schon eine Menge Hebel, die sie im Prinzip bewegen können, wenn sie wirklich wollen. Also das äh denke ich.
Linus Neumann 0:16:56
Allein diese Ankündigung, denke ich, ist hier schon die politische Message.
Tim Pritlove 0:17:00
Das denke ich nämlich auch.
Linus Neumann 0:17:01
Deswegen habe ich da, wie gesagt, jetzt auch gar nicht weiter großartig mir über Details Gedanken gemacht. Allein diese Ankündigung zu sagen, wir machen hier äh wir machen ja einmal.
Tim Pritlove 0:17:08
Ja, ich meine, wenn man wenn man sich mal dieses Ding äh eines Generalstreiks, wie man das so im normalen Leben hat, ne, die Züge fahren nicht,Was weiß ich, die Autobahn äh werden geschlossen, also öffentliche Infrastruktur wird lahmgelegt.Genervt. Genau, ne. Müllabfuhr mal eine Woche, kommt mal nicht. Das bewirkt äh richtig was. Aber in zunehmenden Maße sind die Auswirkungen eines Internetgeneralstreiks,krasser, ne? So die Frage, wer zieht da halt mit? Aber in dem Moment, wo sich eben zumindest von den Großen ähm,viele auf so eine Maßnahme einigen und deswegen meinte ich halt grade, ne? Facebook äh müsste im Prinzip dabei sein, weil das wäre dann ein Instantana,Na ja, Sinneswandel ist jetzt vielleicht ein bisschen übertrieben, aber da,wäre es zumindest klar, dass äh ein Großteil der Internetnutzer sofort diese Auswirkungen davon spüren würden und sich natürlich darüber Gedanken machen, ne? Und danach, vor allem, wenn da eine Webseite ist, äh heute kein Facebook,Und hier ist übrigens die Telefonnummer auch von deinem zuständigen Kongress äh Abgeordneten auf Basis deiner IP-Adresse, weißt du? Äh da kannst du mal anrufen und fragen, wann's wieder eingeschaltet wird.So und das äh ich glaube den Terror, den würden die da gar nicht überleben, ne? Auf der anderen Seite ist auch die Frage, ob sich das Facebook politisch so erlauben kann, ja, weil die natürlich auch eine ganze Menge, wir wissen ja, ne, äh Lobbyismus betreiben und natürlich jetzt auch kennen,Interesse daran haben alle ihre politischen Kontakte von heute auf morgen zu verbrennen, aber das sind auf jeden Fall interessante äh Hebel.
Linus Neumann 0:18:40
Aber mit Lobbyismus sagst du schon, gibst du eigentlich das richtige Stichwort. Laut der Artikel, die ich jetzt hier so gelesen habe, kündigen Sie das an für den Fall, dass das Gesetz,äh entschieden wird. Und ihr Interesse ist natürlich, dass dies nicht geschieht. Ja, also,Auch in dem Falle oder auch unter unter unter dieser Lesart, die wollen das alle nicht machen, ja? Also ich glaube, die es ist wirklich diese Ankündigung, auf der hier das Gewicht liegt, ja, weil wenn das Gesetz äh entschieden wurde und sie dann irgendwie, dann ist eh egal, ja,dann können sie sich auch sparen. Also wenn, dann müsste sie's eigentlich äh an dem Tag machen, wenn final darüber abgestimmt werden soll oder einen Tag vorher.
Tim Pritlove 0:19:17
Aber wenn sie es mal wirklich mal alle und wenn's nur eine Stunde ist, ja, also so eine Stunde Internet-Schweigeminute.Und Google keine Suche? Keine Googlesuche.
Linus Neumann 0:19:28
Google, sucht das selber.
Tim Pritlove 0:19:30
Facebook-Login ja und ich meine, wenn die Großen sich einfach,einig werden. Ich bin mir nicht sicher, ob sie das wirklich hinkriegen, ja? Und natürlich müssen sie bestimmte Subsysteme laufen lassen und natürlich sind ihre ganzen Party-Contract da und die Leute, die bei ihnen Webseiten äh laufen lassen, dürften davon nicht betroffen sein. Aber wir wissen ja alle,Amazon, wenn die dichtmachen, plus Google plus Facebook. Ich meine, was sollen die Leute dann noch tun? Ja, müssen sich auf einmal mit richtiger Kommunikation und richtig,im Internet irgendwie. Ja genau, twittern geht halt auch nicht, beziehungsweise die Systeme laufen halt alle, aber kommen halt alle nur mit so Fehlermeldungen und Hinweisen auf äh,Tut mir leid, wir müssen jetzt hier grade mal demonstrieren und wenn du wissen willst, warum hier ist dein Kongressabgeordneter. Das wäre äh der Hammer. Ja, ich meine, da könnten, was weiß ich, auch die Journalisten nicht mehr arbeiten,Weil sie irgendwie ihre Nachrufe nicht mehr erholen können und so weiter, die sie grade schreiben müssen. Also es ist.
Linus Neumann 0:20:24
Steht am besten, da kommt die leere Zeitung. Ja, wir haben uns mal entschieden, wir protestieren auch mal so gegen Sofa.
Tim Pritlove 0:20:31
Aber es wäre natürlich dann die Nachrichten, ne? Das wäre dann wirklich äh im Boulevard, also der große Internet-Blackout, äh ne, Generalstreik und zwei.
Linus Neumann 0:20:38
Und als nächstes wird dann die Debatte losgehen, was diese Firmen äh an dieser Infrastrukturen, was die Firmen in dieser Infrastruktur für eine Macht genießen.
Tim Pritlove 0:20:46
Ja. Trotzdem äh die Liste der Supporter ist auch nicht gerade kurz, wenn man die sich so anschaut, da sind natürlich vor allem viele Intellektual Poperty Unternehmen, aller Art drin, ne, Disney, et cetera. Die werden da sicherlich nicht mitspielen bei so einem Streik,Aber äh was es für Auswirkungen haben kann, hat ja die zumindest gespürt, ja, die war ja auch auf dieser Unterstützerliste, also der größte DNS ähm,Wie heißt es Registrat.
Linus Neumann 0:21:11
Dumm ist es nicht ein, also die bieten Domänen, Webhosting und Zertifikate machen die also ein ganz.
Tim Pritlove 0:21:17
Ja, die registrieren das für dich.
Linus Neumann 0:21:19
Registriere.
Tim Pritlove 0:21:21
Ja, sie machen auch noch andere Sachen, aber das ist halt das Wesentliche äh so. Du hast da halt deine äh deine Domains, die erwirbst du dort, du zahlst ihnen das,sie das weiterreichen, damit sie die gehören,Gut, der die Wahrheit auf dieser Supporterliste, dann gab's eben so von den Aktivisten, auf Twitter, et cetera ging das irgendwie rum, so hier, Goalie, die unterstützt so paar äh,Ne? Und dann gab's halt andere Konkurrenten, die eben schnell gesagt haben, ja hier ist euer Coupon-Code, der gilt noch in einer Woche. Wenn ihr irgendwie eure Domains jetzt umziehen wollt, gibt's das schön billig und wir sind gegen Sofa unddas war jetzt nicht so, dass ihr alle Domenz losgeworden sind, aber es gab dann halt extrem viel Bewegung, nachdem äh Jimmy Wales angekündigt hat, dass halt sowohl die Wikipedia,Ja, also irgendwie Media natürlich plus auch Wikia, alle ihre Domains, die sie wohl vorher tatsächlich bei Go, der dir äh gehalten haben, umgezogen hat.Da merkte man ganz schnell, ne und kurz danach kam dann so schon so die ersten Meldungen so, hm na ja, äh wir überlegen uns das nochmal. Wobei äh das habe ich dann im Detail nicht verfolgt, aber es gab dann die Behauptung, sie hätten ihre Politik umgedreht, ja? Und sie wären jetzt dagegen,ich hab dann allerdings ein paar Berichte gelesen, war hatte dann aber nicht mehr die Zeit,Während des Kongresses dem dann so nachzugehen, aber es wurde so behauptet mit na ja das hätten sie jetzt zwar da mal irgendwie geblockt, getwittert, keine Ahnung,aber äh sie hätten halt ihren Support offiziell noch nicht zurückgezogen. Vielleicht haben sie es mittlerweile getan.
Linus Neumann 0:22:46
Sie haben's äh tatsächlich, es gibt dann einen ähm Blogpost, wo sie sagen, ja äh wir haben auf unsere Kunden gehört und haben jetzt unsere ähm Go der die no longer Supports supe.
Tim Pritlove 0:23:00
Das haben sie da geblockt,aber der Support wurde zumindest zu dem Zeitpunkt, als sie das geblockt haben war, war dieser Rückzug noch nicht in den Kongress hinein vermittelt worden, ob das nun mittlerweile geschehen ist, das entzieht sich jetzt meiner KenntnisDementsprechend wurde dann auch gleich nachgeheizt mit hier lasst euch nicht verarschen.Es geht immer weiter. Also das ist schön und ich würde mir auch.Effekte mal hier äh wünschen, ich meine bei Domains ist es halt insofern an der Stelle sieht man aber auch, was ein äh.Wie sagt man, dereguliertes Netz.
Linus Neumann 0:23:38
Netz.
Tim Pritlove 0:23:40
Vorteile hat, ja? Also äh wir haben ja über über Netzneutralität gesprochen, aber auch generell die generelle Problematik, dass du keine Alternativen hast, ja?Äh ja, dieses kündige deinen Facebook-Account. Das ist das ist ja, das ist das ist Alternativ.
Linus Neumann 0:23:56
Man das?
Tim Pritlove 0:23:57
Na ja, man kann das, nur in dem Moment verlierst du halt so viel und es ist nicht so, dass du dann zu einem anderen Provider äh umziehen kannst und der bietet dir das selbe, ja, das ist vielleicht jetzt nicht der beste Vergleich, aber an der Stelle merkt man das natürlich deutlich. Bei den Domains ist es so,Es ist egal, welcher Firma du das Geld gibst dafür, dass diese Domains korrekt angemeldet sind. Du kannst da jederzeit umziehen. Das hat keinerlei unmittelbare Auswirkungen auf irgendwas.Ja, das hat nur Auswirkungen auf den konkreten Kundensupport und vielleicht auch auf den Preis, den du bezahlst, aberEs ist machbar, ohne dass du irgendwelche technischen Nachteile oder strukturellen Nachteile davon hast, weil das eigentlich nichts anderes ist, als eine Datenbank, äh die korrekt gepflegt wird. So und ähm,wären,auch alle anderen Komponenten des Internets immer so aufgestellt, wäre es sehr viel einfacher eben auch als Kunde äh entsprechenden Druck so auch auszuüben auf,Dinge, die ihr einfach in die falsche Richtung geht. Internetservice-Provider, also jetzt hier so, was weiß ich, Kabel, Internet et cetera, wo das so deine einzige Option ist, ja, wo du nur einen Provider hastder dann eben sagt, och, na ja, bitterer machen wir jetzt mal hier ein bisschen langsamer und äh Zugriff auf diese Webseite äh geht gar nicht. Das ist immer so ein Problem, ne? Und und das äh erstreckt sich jetzt auf immer mehr BereicheHast du das zum Beispiel mit dem Amazon Kindle äh mitbekommen?Der äh also dieser Kindle Fire, ja, diese iPad artige äh Geschichte ähm.Der hat ja jetzt auch seinen eigenen App Store, den Amazon App Store. Und ich weiß nicht, ob das noch so ist, aber es war.
Linus Neumann 0:25:36
Ist ja ein Android-Gerät und der müsste.
Tim Pritlove 0:25:37
Genau. Und wenn du auf den Google Android Market gegangen bist mit deinem Webbrowser, dann haben Sie die URL redirected auf Ihren App Store.
Linus Neumann 0:25:46
Ja.
Tim Pritlove 0:25:50
Also das ist das ist schon wirklich mega hardcore und so etwas.Muss einfach äh also das gehört einfach untersagt, ja, dass das sowas darf auf gar keinen Fall passieren.
Linus Neumann 0:26:03
Ah, das ist schon richtig.
Tim Pritlove 0:26:05
Ja, das ist richtig mega Hardcore und äh aber das ist eben jetzt auch genau das, wovon wir reden, wenn wir von Netzneutralität sprechen, ne? Das sind so diese äh äh Dinge. Es ist eben ein sehr weites Feld. Sofern bin ich da auch mit dieser,ähm zum echten Netz, was wir vorhin erwähnt haben, auch da einer Meinung zu sehen, wie das jetzt mit dem Sofa weitergeht,kleines noch am Rande, ähm wurde mitgeteilt, auf Schwedisch heißt Sopa, so viel wie Garbic oder,Sehr passend.
Linus Neumann 0:26:36
Ach, dieser och Mensch, der gerade äh in Schweden gibt's doch jetzt auch die Kopisten.
Tim Pritlove 0:26:43
Oh ja, das ist auch ein äh schönes Thema.
Linus Neumann 0:26:45
Äh ein Thema, was wir nicht vorgesehen haben, aber ich sehe schon, wir reißen eh heute wieder die Zeit, da können wir die auch noch mit reinnehmen, oder? Ähm.
Tim Pritlove 0:26:52
Ja das ist ja wirklich eine irre Geschichte. Das kommt aus auch aus diesem Telecomics Umfeld, wenn ich das richtig gesehen habe, Leute, die einfach äh gesagt haben, Falschering ist unsere Religion bitte anerkennen.
Linus Neumann 0:27:04
Missionarische Kirche des Koptimismus. Und haben gesagt, Wissen und Kommunikation sind heilig.Und ähm wir glauben, dass dich kopieren äh der Wert einer einer Information steigt und deswegen ist das für uns eine religiöse Handlung und wir müssen das irgendwie machen.
Tim Pritlove 0:27:25
Bricht natürlich mit der These der Szene, dass äh das Kopieren keinerlei Veränderungen herstellt, ne. Also ich meine, wenn Dinge da durch.
Linus Neumann 0:27:33
Ist ja auch Religion, ist Religion, da gibt's keine Thesen.
Tim Pritlove 0:27:39
Ja, ja, genau. Da kann man beliebig äh argumentieren und man muss äh keinerlei Belege oder nachvollziehbare Argumentationen liefern. Das ist in der Tat richtig.
Linus Neumann 0:27:48
Ich glaube, dass mehr Menschen die Courage haben werden, sich als Komplimisten zu orten. Möglicherweise nicht in der Öffentlichkeit, aber zumindest gegenüber ihren NächstenKopieren hat für viele immer noch ein Stigma. Viele Menschen haben Angst, dass sie eingesperrt werden, wenn sie kopieren und remixen. Ich hoffe, im Namen der Kopie, dass sich das ändern wird, sagt der Gründer.Sehr schön. Die Priester werden Obst genannt. Ja, also die Koptimisten und ich bin jetzt mal sehr gespannt, ähm.Also es ist natürlich, ich meine, es ist elegantes, elegantes Trollen, kann man wahrscheinlich am Ende sagen, aber oder ich wäre auf den ersten ähm,den ersten wegen Religionsfreiheit freigesprochenen Falls in Schweden sehr gespanntder äh was weiß ich, irgendwie sich groß äh groß Content vertreibt oder groß irgendwie Raubkopien vertreibt und dann sagt, ja, also sorry, hier Religionsfreiheit steht nun mal bei uns drin und.
Tim Pritlove 0:28:49
Ja äh da können wir ja vielleicht auch mal drauf zu sprechen kommen. In Finanz sind ja nun auch gerade Netzsperren aktiv geworden.
Linus Neumann 0:28:59
Ja, sie war sogar relativ äh gezielter und zwar richten die sich gegen,Seiten. Ja, da haben wir irgendwie eine eine Reihe, also dieses dieses Gesetz wurde schon im,Ende Oktober zweitausendelf äh beschlossen und da haben sie gesagt, so äh die Seiten von Pirate Bay im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen, so müssen jetzt äh gesperrt werden von den Providern. Und das ist ähm jetzt in Kraft getreten.In Fillern und dann war direkt die Seite der Electronic Front hier Finnland nicht mehr erreichbar.
Tim Pritlove 0:29:32
Ja, ist die Frage, ob jetzt die Religionsfreiheit an der Stelle irgendwie zurückschlagen kann. So nach dem Motto, äh ihr müsst diese Sperren wieder aufheben, weil unsere freie Religionsausübung ist nicht gewährleistet, wie sollen wir denn dann kopieren? Ja, wahrscheinlich sagen die anderen.
Linus Neumann 0:29:44
Ja, da müssten jetzt nur die Koptimisten in Finnland anerkannt sein und nicht in Schweden.
Tim Pritlove 0:29:50
Ja, das stimmt.
Linus Neumann 0:29:52
Also in Schweden können sie auch, aber sie, ich weiß nicht. Ich glaube, da da sind die Schweden ja immer ein bisschen beleidigt, die finden, wenn man sie verwechselt. Aber also man könnte jetzt auf jeden Fall versuchen, die die Kopimisten sollten sich natürlich jetzt irgendwie auch in in Finnland.Möglichst schnell um Anerkennung ihrer Religion bemühen, ne?
Tim Pritlove 0:30:11
Ja, auf jeden Fall äh macht's mal wieder ganz den Eindruck, dass Internetsperren auch genauso greifen, wie man das immer vorhergesehen hat. Der Kollateralschaden, der dauert äh lässt nicht lange auf sich warten,Der mag hier auch nur temporär gewesen sein, aber der zack mal wieder sehr schön, wie schnell das doch äh gehen kann, ne. Ich war jetzt ehrlich gesagt etwas unvorbereitet auf diese,beiden Themen nicht nur das, aber sozusagen auch auf die Tatsache, dass die Zenitsperren tatsächlich schon beschlossen gewesen sindJa, ich mir hier dem Artikel Netzpolitik äh glauben darf, ist das ja am sechsundzwanzigsten Oktober bereits äh umgesetzt worden. Das ist äh mir so ein bisschen entgangen. Das äh liegt aber auch,Richtig sehe noch vor der Publikation äh unserer ersten Ausgabe, oder? Also wir sind eigentlich.
Linus Neumann 0:31:00
Hoffentlich, sonst wär's peinlich.
Tim Pritlove 0:31:01
Unschuldig, ne? Ich gucke mal, ob wir das schon äh hätten behandeln müssen. Das erste Mal rausgekommen.Achtundzwanzigster Oktober.
Linus Neumann 0:31:13
Glück gehabt.Bleiben wir vielleicht bei einem Netzsperren Thema, wo ich mich hoffentlich ein bisschen besser darauf vorbereitet habe. Äh Weißrussland.Äh Weißrussland, die Meldung ging erst irgendwie äh durch die Blogs, das Weißrussland, jetzt das Klicken auf äh auf ausländische Links verbieten würde. Das ist aber so nicht richtig,Was also jetzt in Finnland äh in Finnland, in Weißrussland seit dem sechsten Januar Gesetz ist, ist also, dass es, es existiert eine Sperrliste mit pornografischen und extremistischen Angeboten.Und die ist schon seit seit einiger Zeit auch in Behörden und Schulen wird sie angewendet,Und darunter befindet sich auch so ein also darauf befindet sich auch Charta, Ninety Seven,Also eine regierungskritische Seite und diese Netzsperren wurden jetzt ausgeweitet in Form von Strafen für Zugangsanbieter, die an öffentlichen Orten den Zugriff darauf,ermöglichen. Während Medien.Medien als nicht näher definierter Begriff weiterhin darauf zugreifen können. Und es geht also hauptsächlich, was wir, was wir hier jetzt also sehen, sie sagen Zugangsanbieter, die an öffentlichen Orten Zugriff erlauben. Das ist,insbesondere dann für Internetcafés. So ein Problem,Und da geht es jetzt, also gerade äh auf Internetcafés wird jetzt quasi dieser dieser Last der Providerhaftung so ein bisschen,abgewälzt, indem man also sagt ein Internetcafe macht sich strafbar, wenn es auf solche Seiten,Zugriff ermöglicht und ähm das Einzige, wie es da raus aus dieser Nummer rauskommen kann, ist, wenn es.Quasi die Nutzer weiter überwacht und die das proaktiv meldet, also ein ein wenn ich jetzt ein Internetcafe betreib.
Tim Pritlove 0:33:25
Geht gar nicht so sehr ums Sperren, sondern es geht ums Überwachen.
Linus Neumann 0:33:28
Genau, denn diese Sperrlisten, die gelten auch nicht für private Internetanflüsse.Also privat wird da auch nicht eingesperrt, aber die Behörden dürfen mich natürlich überwachen,Das heißt, sie haben letztendlich hat Weißrussland einfach die ähm,die Leere gezogen, die wie gesagt in Tunesien und in anderen Ländern auch schon früher gezogen wurde. Es ist äh nicht schlauzu sperren, aber es ist schlau, äh mähende Mittelattacken zum Beispiel zu fahren und äh zu sagen, lasst die Leute doch ihr Facebook nutzen, solange wir den Traffic irgendwie mitschneiden können.
Tim Pritlove 0:34:00
Syrien ist da vor allem ganz vorne.
Linus Neumann 0:34:03
Zu sagen, lass die das nutzen, wir überwachen die einfach dadrin und dann haben wir unsere Pappenheimer besser unter Kontrolle, als wenn wir jetzt irgendwie sperren und dann sie das umgehen mit.
Tim Pritlove 0:34:11
Ja, das war die ägyptische Lösung, die ist ja komplett nach hinten äh losgegangen. Die Libyer hatten die andere Variante, die haben einfach den Zugang verlangsamt,bessere Überwachungstechnik, weil das dann zumindest schon mal so, dass man nicht sagen konnte, ist ja alles gesperrt. Aber wurde trotzdem unbenutzbar.
Linus Neumann 0:34:29
Genau und effektiv was, was also in Weißrussland jetzt,Letztendlich passiert es, dass ich keine dass es keine Möglichkeit mehr geben soll oder die Möglichkeiten stark eingeschränkt werden,anonym ins Internet zu kommen. Ja, weil ich kann's entweder von zu Hause machen,oder ich kann es in einem Internetcafé machen, wo ich weiß, dass dieser Betreiber,gesetzlich letztendlich dazu verpflichtet ist, mich irgendwie mein, meine Bewegung zu überwachen und zu speichern und sie von sich aus Behörden zur Verfügung zu stellen, wenn er nicht selber dafür irgendwie Probleme haben möchteoder nicht selber dafür haften möchte und man muss auch dort äh,quasi zum Nutzen eines dieser Internetcafe PCs seinen Personalausweis zeigen. Das heißt, so eine der eine dieser klassischen, äh ich gehe mal ins Internet, Möglichkeiten,Ich gehe mal anonym ins Internetmöglichkeiten, das Internetcafés wird da also auch ausgemärzt. Und ja, privat ähm.Liegt man dann sowieso schon der Überwachung. Wie jetzt diese ähm diese Idee, was ich gerade schon ansprach, dass man das dort,ausländische Linksillegalisiert wurden, das war wie gesagt ein kleines Missverständnis und zwar hat Finla hat meine Güte, jetzt bin ich aber mit Finnland, hat Weißrussland da jetzt entschieden.Das kommerzielle weißrussische Angebote, wie zum Beispiel Online-Shops, sich erstens registrieren müssen und zweitens in weißrussland hosten müssen,und ähm das kann man natürlich, ist eigentlich vielleicht ganz interessant zu argumentieren, was sie da auch machen,zwar wollen sie damit gegen,Steuerflucht vorgehen. Augenscheinlich,und sagen, wenn du irgendwie ein kommerzielles Angebot in Weißrussland hast, dann sollen deine Server auch hier stehen und du sollst gefälligst auch hier irgendwie deine deine Steuern zahlen und der Traffic und die Daten dürfen in die Weißrussland nicht verlassen. Äh was natürlich,eine in eine interessante Methode ist, um eben diese Dateien oder diese Daten auch in der Möglichkeit des Zugriffs zu behalten.
Tim Pritlove 0:36:33
Ja, beziehungsweise überhaupt erstmal die lokale Juristin, Juristiktion anzuwenden.
Linus Neumann 0:36:38
Interessante, interessante Argumente oder interessanter Weg. Ähm,Was damit nicht so richtig erklärt werden kann, ist, warum neben der Steuerfahndung auch die Polizei und die Geheimpolizei äh irgendwie zuständig für Verstöße sind und diese Ideewas ein kommerzielles Angebot ist, ne? Das kann natürlich dann auch eine ähMedienwebseite sein, die irgendwie Werbung schaltet oder sonst was. Also auch da irgendwie so ein Gesetz, was ähm.Ja, was irgendwie gefährlich ist, ne und was ein großes Missbrauchspotential hat, ja? Wir wir hatten das ja schon mal angesprochen, was,so Datenschutzforderungen angeht, dass das ja im quasi in Fragen des Datenschutzes,Netzaktivisten, ein,gespaltenes Verhältnis dazu haben, was es heißt, wenn Angebote in anderen Ländern sind, weil nämlich einerseits freut man sich irgendwie, dass äh dass man quasi die lokalen Gesetzgebungen durch dieses Internet gegeneinander ausspielen kann zugunsten der Netzfreiheit,Ähm ich kann also ein Angebot, was ich hier in dem Land nicht mehr machen darf, mache ich einfach in einem anderen Land und komme trotzdem in dieses Land hinein. Andererseits sitzen natürlich Verbraucherschützer da und sagen, ähm ja Moment, äh Datenschutz muss aber irgendwie für uns alle gelten und deswegen ist äh haben wir jetzt mit Facebook ein Problem.Weil weil wir irgendwie Facebook nicht in unsere Juristik irgendwie reinziehen können. Ähm,Was weiß Russland da jetzt macht, die machen das natürlich nicht aus Datenschutzüberlegungen oder sonstigen, sondern weil sie irgendwie ihre äh Oppositionellen da unter Kontrolle halten wollen, ne. Das wird alsoda sicherlich einen großen Missbrauch dieser Steueridee oder was auch immer. Äh,geben, dass es vorhersehbar.
Tim Pritlove 0:38:24
Weißrussland könnte nur mal so ein richtiger,Kumbinationspunkt werden in Europa. Ich wundere mich ohnehin, warum die Diskussion äh über dieses Land nicht schon viel stärker äh,Mittelpunkt gerückt ist, aber wenn sie jetzt wirklich im Bereich Internetzensur da vorliegen, dann äh,kann man wieder schön auf weißrussische Verhältnisse verweisen, wenn die nächsten Pläne dann hier wieder kommen.
Linus Neumann 0:38:45
Interessant, ja, vor allem auch argumentativ, ne? Also sie sagen ja, sie argumentieren mit ihren Sperrlisten, argumentieren sie über pornografische Angebote.Und über politischen Extremismus. Beides sind Wörter, die also zumindest, wenn es jetzt um kinderpornographische Angebote geht und äh rechts oder linksextremismus,wo hier die Debatte ähnlich geführt werden kann, ja? Genau.
Tim Pritlove 0:39:09
Also, das ist ja nichts Neues. Ich meine, eine ganze Zensurseler Debatte war äh im Prinzip, ne, auf der äh mit der Keule, wie man so schön sagt.Und ähwenn auch jetzt nicht so im Internetkontext, aber so dieses ganze äh Extremistengerede, ich meine, das haben wir in jeder Terrordiskussion und natürlich eigentlich auch schon jeder Internetregulationsdiskussion äh genauso, ne.Und selbst wenn es so gemeint ist, ja? Ich glaube auch, dass viele Politiker, die da mag's eine Menge geben, die die die haben diese Talking Points äh so in der Tasche gespeichert,ohne sich eigentlich darüber klar zu sein, was sie da eigentlich machen, weil sie sich zu dem Zeitpunkt schon längst äh von einer anderen,Kultur instrumentalieren, instrumentalisieren lassen, ohne dass überhaupt zu begreifen.
Linus Neumann 0:40:01
Wir haben heute beide Sendungen, aber eins müssen wir jetzt noch ganz kurz äh zum Abschluss. Ähm also vielleicht noch um die äh Weißrussland Sache,noch in in den Kontext zu setzen im letzten Jahr gab es da ja äh vieleProteste und zwar gab's da diese stummen Proteste, wo die sich zu, so Klatsch äh Flashmobs.
Tim Pritlove 0:40:20
Großartig.
Linus Neumann 0:40:21
Getroffen haben. Und die waren auch über soziale Netzwerke, dass es da in Weißrussland wird, äh Facebook undV-Kontakte. Ich weiß jetzt nicht, wie man das irgendwie auf weißrussisch, russisch oder russisch ausspricht, äh genutzt. Da haben sie, glaube ich,haben sie relativ viele Nutzer, viele Millionen Nutzer und auch Live-Journal irgendwie eine Millionen Blogger, die auf Live-Journal bloggen.
Tim Pritlove 0:40:41
Mhm. Das ist ja eigentlich so schon immer im russischen russischsprachigen Bereich, so das System gewesen.
Linus Neumann 0:40:47
Und da ähm da haben sie genau auch festgestellt, das ist irgendwie jetzt zu großum das zu sperren, da kriegen wir irgendwie zu viel Ärger, haben wir fünf Minuten Leute auf der Straßeund deswegen Astroturfen sie jetzt da drin, also ähm haben halt wie in China Horden von äh Regimen, Supportern, die da äh die die Diskussion einfach kaputt rollen und äh schlagen dann diese Proteste nieder. Da gab's ja diesen schönen ähm,Fall. Das hatte Fefe, glaube ich, geblockt, wo der einarmige für den äh für die Beteiligung an so einem Klatschflashmob äh verhaftet wurde.Klatschen, ne? Kannst du nicht, kannst du nicht einfach klatschen, ist eine Frechheit so, ne.
Tim Pritlove 0:41:29
Ja, also ich weiß nicht, vielleicht sind wir nochmal kurz erklären, was da passiert ist. Also dadurch, dass man natürlich mit lauten Protesten in der Straße sehr schnell in Trouble gerät, ja, äh ist man dazu übergegangen, dass,System, beziehungsweise gar nicht konkret überhaupt irgendwas. Also einfach so zu klatschen, wie das halt auf den großen Veranstaltungen auch immer läuft, ne. So, wir klatschen schön für unseren geliebten Führer und so, kennen wir ja, ne. Es sei denn, er stirbt gerade. Da weinen wir uns irgendwie,die Hüfte raus. Äh so und dann zogen halt massig Leute durch die Straße und klatschen einfach. Und das war natürlich,Signal, das hat jeder irgendwie verstanden, das war dazu auch noch laut so, aber wofür sollte man die Leute so äh,ja fürs Jubeln wird man jetzt auch schon eingesperrt, interessant, ne? Ist überzogen, ja.Dem auch schon ja dann auch wieder entsprechend äh Aktivität entgegengestellt wurde. Ihr habt's jetzt im weiteren nicht so verfolgt, was da der Stand ist, ob da noch geklatscht wird. Ich glaube, das Klatschen ist jetzt,mehr so ganz so angesagt.
Linus Neumann 0:42:22
Wenn sie sich also.
Tim Pritlove 0:42:23
Aber Kreativität äh wird da sicherlich nicht versiegen.
Linus Neumann 0:42:26
Die Regierung hat da ja auch ähm wenig Verständnis für diesen Humor gezeichnet. Die haben, also die haben ja auch die klatschenden Leute einfach platt geklappt, gekloppt, so dass sind die relativ ähm problemlos.
Tim Pritlove 0:42:41
Nicht zimperlich.
Linus Neumann 0:42:42
Nicht zimperlich. Ganz kurz noch, glaube ich, abschließend noch dieses eine,dieses eine Thema noch anschneiden. Nazi-Leaks.Punkt net.
Tim Pritlove 0:42:53
Meine neue Leaks Plattform, die auch was tut.
Linus Neumann 0:42:56
Die aber äh bisher ihre Daten immerhin relativ schlechten ähFormaten angeboten hat und vor allem jetzt auch irgendwie nicht erreichbar ist, aber die ziehen, glaube ich, grade einfach nur um. Also der Aufschrei, der enormes Aufschrei auf Twitter, den gab es nicht, insofern glaube ich, dass das offensichtlich irgendwie bei denen ähm.Nach Plan verläuft, dass diese Seite gerade nicht erreichbar ist. Äh die Operation Blitzkrieg einiger Leute von die Daten sammeln, die primär aus Hacks von Naziseiten stammen.Und damit Nazis entblößen. Also sie haben da, was haben wir da irgendwie die Kundendatenbank von Onlineshop von Tor Steiner,setze ich da jetzt Unsinn? Ähm.
Tim Pritlove 0:43:40
Ja, das ist.
Linus Neumann 0:43:41
Nationales Versandhaus NPD Spenderliste,genau, die Kundendaten waren von Tor Steiner, Blood and onna, irgendwelche Adressen von Mitgliedern.
Tim Pritlove 0:43:51
Ja, da wird natürlich schnell wieder geklatscht. Ich frage mich.Wie man das bewerten soll. Also ich bin da sehr gespalten, ne? Das ist natürlich jetzt hier wieder die alte Diskussion, ne? Äh private Daten schützen,Öffentliche Daten nützen so äh worum handelt es sich hier? Ja, ist äh das Anhängen des Ein Extremismus ausreichend Argumentation, um dann quasi die äh,Datenschutzrechte wiederum aufzuheben dieser Leute, ja, also nur weil ich äh in Anführungsstrichen nur, weil ich einen Pullover gekauft habe, bin ich dafür dann auch automatisch Freiwillig, ja. Ich meine, es ist ja so, dass auch die Nazi-Szene,schon seit Längerem mit der Methode arbeitet. Die linke Szene dadurch einzuschüchtern,Adressen zu veröffentlichen und zu sagen hier das sind irgendwie die Linken, die wollen uns irgendwie als Fleisch nur dass das mal alle wissen und so und weiß der Geier, wir wollen ja hier nichts besonderes bewirken, aber ihr wisst schon, was ihr zu tun habt.
Linus Neumann 0:44:52
Gibt's irgendwie eine Liste linksradikaler Läden in den verschiedenen Stadtteilen Berlins zum Beispiel? Ja, gibt's irgendwelche.
Tim Pritlove 0:44:58
Wenn aber auch irgendwann Personen immer wieder rausgepickt. Ich weiß nicht, ob's jemals.
Linus Neumann 0:45:01
Anti-Antifa, ja klar.
Tim Pritlove 0:45:03
Ich weiß aber nicht, ob's irgendwie so konkrete Hacks gab, dann auch mit entsprechenden, ich meine, es gibt ja auch genug Klamottenläden, wo.Antifa, Bekleidungsmaterial verkauft wird, würde jetzt das äh genau, das ist sicherlich auch nicht besser geschützt, wenn das jetzt äh gehackt wird und diese Liste liegt.Was ist dann?
Linus Neumann 0:45:21
Schreien nämlich groß, dann wäre das.
Tim Pritlove 0:45:22
Ja ja, ich meine, dann wäre das irgendwie Antifa Leaks und dann kann man natürlich lange argumentieren mit, na ja, aber das andere sind ja die Nazis und Nazis sind ja evil und weil sie Ivil sind,gelten alle Regeln nicht mehr, ja? Da kommt man schwer vorwärts. Also ich bin ich bin mir in der Bewertung der Sache äh,einfach nicht sicher, ne? Ist natürlich auch klar, was jetzt hier äh versucht wird, aber an sich reden wir ja hier von Hackerkrieg.
Linus Neumann 0:45:50
Absolut und also da kann man, denke ich, dieses Wort Internet-Pranger einfach auch mal so ähm,nochmal hochholen und was hatten wir da? Da gab's ja äh auch schon gibt's dann immer mal wieder aus Polizeikreisen so,Idee amerikanische Verhältnisse einzuführen, wo eben,Täter,irgendwie sich im Internet gesagt wird wo der der Triebtäter wohnt weil das eben von öffentlichen Interesse ist, sich von dieser Person fernzuhalten oder so. Und da ist natürlich auch denke ich aus gleichen Reihen der Aufschreiund das auch zu Recht. Ja und,diese diese Nazi-League so lang so so sehr man da eventuell äh versucht es klammheimlich äh sich drüber zu freuen.Ist das ähm insgesamt eine Sache, die eben.Die die Maxime, die dahinter steht, so etwas zu tun und da so einen Pranger hinzustellen ist erstmal moralisch auf jeden Fall ein größeres Problem.
Tim Pritlove 0:46:52
Ja, doch, auch, auch,auch fast die Legalität betrifft, finde ich, ist das also äh die Legitimität äh damit natürlich auch, weil das ist halt einfach,da kann man dann lange über über Rechtsstaat einklagen, reden. Ja, wenn man an der Stelle äh das nicht genauso sieht.Ich weiß auch nicht, ob das wirklich die Debatte um Nazis jetzt wirklich voranbringt. Ja, also ob das wirklich ein ein,Mittel ist, was die Bekämpfung von Neonazi Gedanken gut in irgendeiner Form,nennenswert, voranbringt. Also die Argumentationskette erschließt sich,Nicht wirklich. Es ist halt immer so ein Einschüchtern der anderen Szene. Es ist so dieses na ja äh das hast du jetzt davon, dass du so denkst und fühlst, ja? Jetzt äh jetzt musst du die Konsequenzen tragen. Es ist eigentlich so ein digitales Verprügeln.
Linus Neumann 0:47:49
Ja, es ist er, aber,also das einerseits schon, aber es gibt natürlich also es sind ja nicht Naziseiten sind ja nicht die einzigen, die gehackt werden, wo nachher die Accounts offen gestellt werden, weil äh es vorhatten wir das Gleiche, bei ähm,bei diesem Sony Hack war ja dann auch die Frage, die diese Daten sind zwar jetzt nicht so irgendwie aufgetaucht unbedingt in der Form, aber es war irgendwie klar, die sind auch irgendwo, die hat jemand und natürlich ist auch derjenige, der da gehackt wird, ein Leidtragender,ähm also der der Anbieter, sagen wir mal, wenn man also sagtGuck mal hier, äh wenn du bei Tor Steiner äh bestellst, dann äh landest du auf Nazi liegst und jeder kann sehen, dass du irgendwie ins Kommentarfeld äh irgendwelche irgendwelchen nationalistischen Quatsch geschrieben hast und das kann kann sich jeder googeln und überleg dir doch lieber zweimal, ob du dir äh bei Tor Steiner,deine Jacke bestellen möchtest, online,das ist net das, diese Sache spielt ja natürlich auch noch rein, ne?
Tim Pritlove 0:48:48
Ja gut, aber die Frage ist, ändert das viel?Also ist das wirklich äh etwas, was, was, was, was wirklich was ändert? Und äh da habe ich äh meine Zweifel, dass das wirklich irgendwas bringt. Und zwar im äh im schlimmsten Fall, verschlimmert es die Situation nur, weil äh ich war, da sind wir im Prinzip,schon im Bereich Gewalt und gegen Gewalt. Was ist das nächste? Ja, da haben wir wirklich Antifa Leaks, das wird.
Linus Neumann 0:49:10
Also.
Tim Pritlove 0:49:12
Kommen. Mich hier nicht zu großen Prophezeiungen äh auch schon, ich sage nur.
Linus Neumann 0:49:17
Es gibt ja diese Sachen schon, also Anti-Anti.
Tim Pritlove 0:49:20
Da ist so das ist halt das Ding, genau. Und auch die Nazis werden da technisch immer sicherer, ne? Und wenn man dann eben einfach.
Linus Neumann 0:49:31
Sicherer nicht. Also bis jetzt werden ihre Seiten immer aufgebohrt, aber äh.
Tim Pritlove 0:49:36
Sicherheit, Entschuldigung, ich hab.
Linus Neumann 0:49:37
Versierte, die haben auch Ha.
Tim Pritlove 0:49:38
Versiert da richtig, genau, also genau, die haben auch HK und so und es gab ja auch auf dem achtundzwanzig C drei äh eine wilde Diskussion, um einen äh Nazi.
Linus Neumann 0:49:48
Schwede war das.
Tim Pritlove 0:49:49
Der in dem Fall ein Schwede war, da ging's wiederum, da hat's da hat sich das auch wiederum an der Kleidung interessanterweise wieder an Tor Steiner äh äh festgemacht, ja, jemand hatte halt irgendwie so eine Jacke an, dann gab's äh eine entsprechende Aufregung im Netzja, die man vielleicht auch äh nachvollziehen kann, natürlich dann immer wieder diese Debatte der Explosion letzten Endes äh war es wohl auch so, ich habe das alles nicht aus irgendeiner nennenswerten Nähe,verfolgt, ach du hast es mitbekommen, na gut, dann halt dich mal das Maul und du erzählst.
Linus Neumann 0:50:15
Na, es kam also was du sagtest, weil also irgendwanntauchte dann auf Twitter dieses Bild auf von jemanden, der ein sehr so ein Hemd anhatte, auf dem drauf stand und das hatte der auch schon auf der AK Vorrat-Demo davor und das war dann am am vierten Tagedass äh das dann tatsächlich auch so weit hochkochte, dass das nicht mehr zu ignorieren war und ähm,Genau gab's diese Debatte, ne? Lässt man diesen Nazi irgendwie jetzt hier an diesem Kongress teilhaben oder nicht? Und äh was dann letztendlich gemacht wurde, da.Ich weiß jetzt nicht, da ich mit den betroffenen Personen nicht gesprochen habe. Also eine Person, das äh eine,führende Person des CCC. Ich weiß jetzt nicht, ob ich die ihren äh den Namen dieser Person nennen darf oder nicht. Deswegen mache ich's mal nicht. Ähm hathat dann diesen, diesen Menschen angesprochen und gesagt, pass mal auf, so, du trägst jetzt hier schon seit mehreren Tagen dieses Outfit und das äh hat in Deutschland äh diese und jene Bewandtnis,was ja ganz klar ist, Frau Steiner ist nicht nur ein Label, was Nazis gerne tragen, sondern auch eine äh Firma, die aktiv Nazi äh Strukturen unterstützt mit dem Geld, was dadurch eingenommen wird und aus diesem Grunde möchten wir dich bitten, das nicht zu tragen,woraufhin er dann sagte, ja gar kein Problem, dann ziehe ich jetzt einfach meine Jacke über das Tor Steinerhemd. Auf dieser Jacke stand dann Thor Steiner,und er hatte auch noch net vor Steiner Hose an, also der mit dem Jungen war nichts mehr zu machen so, also man hätte äh wir hatten dann erst noch.Debattiert, ob wir sagen, okay, wir schenken ihm, wir schmeißen zusammen und schenken ihm so ein äh so ein Hoodie vom Kongress, ne, so ein achtundzwanzig C drei Hoodie, die gibt'sDa zu kaufen, habe ich noch gesagt, komm, dann machen wir kurz eine Sammelung, dann gehen wir hier einmal rund ums BCC, haben wir in kürzester Zeit äh können wir ihm noch einen Hoodie schenken. Das wäre so so die Umarmungsaktion gewesen, ne? Und leidermuss ich jetzt dazu sagen, der Typ, der bei sich seiner Provokation absolut bewusst. Also es war jetzt nicht irgendwie ein Schwede, der versehentlich äh beim falschen Label gekauft hatte, ne. Der hatte auch irgendwie die,irgendwie ein Millimeter Haare und ähm das war einfach das war Nazi so. Da gibt's nichts zu tun. Und er hat dann ähm.Immer so, nur so, warum gesagt und irgendwie so mit so einem etwas höhnischen, höhnischen Hundeblick irgendwie so geguckt, so, ja, ich gehe ja gleich, aber ich kann doch jetzt noch, guck mal, ich ziehe meine Jacke drüber und hat also sehr provoziert, obwohl vier Personen,wirklich um ihn herum standen und eine Person davon, wie gesagt.Exponiertes Gesicht des CCC, jemand der auf diesem Kongress da bekannt ist und auch äh was zu sagen hat. Ähm diese Person dann da auch noch irgendwie ja mit mit seinem Blick so ja verarscht,und der war sich seine Provokation ganz klar bewusst und dieses Gespräch endete dann damit, äh dass gesagt wurde, okay, da möchten wir dich jetzt bitten, zu gehen,Dann wurde er ähm aus dem Gebäude eskortiert. Und wurde dann auch fortan nicht mehr gesehen.
Tim Pritlove 0:53:13
Da hat er dann aber auch keinen Widerstand oder Argumentation.
Linus Neumann 0:53:18
Er hat sowieso, das war, das war das das dreiste, also er hat überhaupt gar keine Argumentation geäußert, er nur sowieso,Warum? Warum darf ich das nicht tragen? Also auf Englisch warum?Nichts, nicht irgendwie, hat sich auch nicht bestürzt darüber gezeigt, dass das irgendwie äh Nazikleidung wäre oder so, ne, wie.
Tim Pritlove 0:53:38
Okay, also deine deine Sicht, dass er sich dessen voll bewusst war, ziehst du einfach aus dieser Reaktion. Das ist nicht so, dass er das dann noch irgendwie.
Linus Neumann 0:53:46
Er hat dann jetzt nicht irgendwie einen Hitlergruß gemacht oder,aber ähm wenn wenn ich als jemand, derder das nicht wüsste oder der damit ein Problem hat oder der nicht explizit Nazi ist, von vier Personen damit konfrontiert werde, dass ich Nazi äh Klamotten trage. Und ich reagiere einfach nur damit und sage so, ja,Wieso soll ich die jetzt ausziehen? Ähm damit ist ja klar, dass ich mir dessen ganz relativ bewusst bin, ja.
Tim Pritlove 0:54:11
Naja, also man muss äh ich meinein der in der in der äh hektischen Twitter äh äh Debatte, die natürlich dann wieder gab's da natürlich dann gleich wieder die äh passenden Aufreger und überhaupt und der CCC und früher war alles besser und so weitereinfach jetzt ein Problem, dadurch dass man natürlich bekannter ist und mehr unter Beobachtung steht,steht man auch unter Beobachtung und unter Beteiligung von Leuten, die man vielleicht gar nicht so einhergeht, weil es gibt auch auf Naziwebseiten Berichte vom Kongress, wo irgendwiemit großer Begeisterung darüber berichtet wird, dass es irgendwie einen Weg gibt,SMS zu detekten et cetera, ja? Also das das ist äh schon also auch die Nazi,Szene äh ist sich quasi der Überwachung und der, der, der Bordmittel der Polizei äh gewahr und versucht auch,da wo das äh die entsprechende technische Kenntnis vorliegt, gegen vorzugehen und da sind natürlich auch Kongressvorträge sehr,Willkommen, ne? Da muss man sich einfach keine Illusion machen. Das ist das ist einfach die Wahrheit, ne? In dem Moment, wo ich meine jetzt kann man ja sagen, okay, alles klar, jetzt haben wir da ein Nazi entdeckt, weil der jetzt einfach mal,mit der mit der passenden Uniform durch die Gegend gelaufen ist, ja, weiß der Geier, wie viele da noch rumliefen. Gut.Da kann man dann halt auch nichts gegen machen, ja. Ich meine, was,wollen wir erst einen Gesinnungstest am am Eingang durchführen, das das ist unmöglich. Das ist äh auch überhaupt nicht wünschenswert. Und äh sicherlich muss man sich damit auseinandersetzen, auf der anderen Seite lässt sich das wahrscheinlich auch alles nicht verhindern.
Linus Neumann 0:55:51
Äh ich denke zumindest, dass dass man doch in der Lage sein sollte, relativ klar sowas mit einer, mit einerwas weiß ich, Kongress oder Hausordnung oder sonst was irgendwie abzudecken, dass man sagt, zumindest so äh solcher Einstellungen ähm verurteilen wir oderwünschen wir nicht, ja? Und dass man ähm natürlich gibt, dass dann auch im im Umfeld der äh irgendwelche Debatten, wenn man sagt, ja hier man darf wir schließen Tor Steiner Klamotten aus ähm,Ich denke, dass da aber schon, da wird sich letztendlich am Ende eine Mehrheit für finden, dass es da.
Tim Pritlove 0:56:28
Ja sicher, ich meine äh eine Unvereinbarkeits äh Erklärung des CCC äh gab es schon vor Jahren und ich meine, das ist auch vollkommen unumstritten, dass dass man dieses Selbstverständnis hat im Glückweil ich meine kann sich noch für so breit aufgestellt äh erachten und beschreiben, es ist vollkommen klar, dass natürlich auch ein Club äh einfachlinke Denkweisen vorherrschen, gar keine Frage. Ja, das ist äh deckt ein breites Spektrum ab, aber äh auf keinen Fall ähm,sind äh ist rechtes Gedankengut in irgendeiner Form dort äh willkommen und es findet da auch keinen Nährboden, ja. Das ist vollkommen klar.
Linus Neumann 0:57:07
Vielleicht noch, wenn wir jetzt schon bei den, bei den Trollattacken gegen den achtundzwanzig C drei sind, gab's ja noch die Genderdebatte, die ist gerade auch sehr groß, denke ich.Ähm,Da gab's also glaube ich zwei Zwischenfälle, wo sich, glaube ich, sehr äh sehr klar eine Respektlosigkeit gegenüber Frauen,stattgefunden hat und zwar auf der Bühne oder vom Publikum gegenüber Personen auf der Bühneund äh auch da muss natürlich jetzt der, also auch das ist natürlich genauso wenig zu akzeptieren. Aber da damit wird jetzt grade der der Club so ein bisschen getreut, ne? Da gibt's jetzt die Pads und die, die äh die Twitter-Trolle und so und daFinde ich in dem Fall jetzt gar nicht so schlecht. Das äh dass diese Sachen mal hochgekocht sind.Und dass äh dass sich jetzt für zukünftige Veranstaltungen irgendwie sicherlich Gedanken gemacht werden, wie mit in welcher Form dasfestzulegen ist, wie mit sowas äh umzugehen ist. Und dass man, dass man sich das in Zukunft nicht gefallen ist, weil es weil beides dem Selbstverständnis des Clubs in keiner Form entspricht undauch nicht im Interesse des Klubs ist und dass dass da der Club natürlich auch sehr gut mit gestichelt werden kann.
Tim Pritlove 0:58:20
Ja, da ist es ja auch äh in der Piratenpartei äh eine ähnliche ähnlich schwierige Debatte, ne. Ich meine jetzt ähder Hackerszene jetzt pauschal pauschal Frauenfeindlichkeit zu unterstellen, ist sicherlich äh unangemessen. Ähm über Jahre wurde immer viel darüber nachgedacht und diskutiert, wie man da die Situation verbessern kann,keine Patentlösung äh gefunden. Die Fälle, die du jetzt ansprichst, die waren auch wirklich krass. Also, ich meine, das war einfach,Sagen wir mal, es war äh das Ergebnis einer einer einer generellen Gedankenlosigkeit, glaube ich, um,Wirkung der eigenen Kommentare und das ist dann sicherlich auch schon geboren, aus so einem,männlich, zentrierten Weltbild, was sich einfach zwangsläufig auch äh verfestigt, wenn man eben in einer Szene ist, die einfach neunzig Prozent oder mehr äh aus Männern besteht,dass dass es auch schwierig sich daraus zu befreien, aber dass da die Debatte aufkommt ist sicherlich zu begrüßen.
Linus Neumann 0:59:21
Vielleicht werden wir gerade schon über so einen Frauen sagen, noch ganz kurz hier äh auf die netten Frauen vom Netzfeminismus Punkt org verwiesen,schöne Internetseite, wo so viele Frauen ähm dieses und das ist auch eine ganze Liste, wenn man sich das mal anschaut, ähm,die da, die da eine Seite betreiben und auch so ein Block roll haben von Leuten,auf die sie da verweisen und und so viele äh wenige, so wenige Netzfeministinnen sind das nämlich auch eigentlich gar nicht. Und da gibt's also eine schöne schöne Webseite.Die für alle interessant ist und auch in Berlin dann diese,das Netz feministische Bier mit der schönen Regelung, dass man dass Männer dort nur hinkommen dürfen, wenn sie eine Frau finden, die sie begleitet.
Tim Pritlove 1:00:11
Oder von einer mitgenommen werden, je nachdem wie die aktive Rolle.
Linus Neumann 1:00:14
Entschuldigung, Entschuldigung, genau das.Wenn eine Frau sie mitnimmt, Entschuldigung, ja, aber dann sieht man genau, was mein Problem bei der Angelegenheit war, ja, ja.Da wurde ich erwischt, ja klar. Genau, eine Frau, die sie, die bereit ist, sie dorthin zu begleiten.
Tim Pritlove 1:00:32
Haben wir wieder ausreichend überzogen? Haben wir? Ja. Nochmal schnell kurz, nochmal eine kurze Sendung, sagtest du vorhin, ne?Ja also uns gehen die Themen nicht aus, es ist gut, von daher sehe ich da auch sehr.Positiv hier in unsere Podcast Zukunft für dieses Jahr. Wir müssen sicherlich darüber nachdenken wie wir unser Zeitmanagement besser in den Griff kriegen. Heute war es nochmal episch. Wir haben ja jetzt dann doch den ganzen Tag mit den beiden,Sendungen zugebracht, aber ich glaube, das hat auch ein bisschen was damit zu tun, dass wir uns natürlich auch hier äh immer wieder, wenn wir aufeinander treffen, darüber Gedanken machen, wie man das Thema hier noch weiter äh entwickeln kann. Grundsätzlichdenke ich, haben wir hier schon mal ein Format gefunden, was so ganz gut funktioniertIch hab einige Rückmeldungen auch bekommen gerade jetzt auf dem Kongress aber auch außerhalb des Kongresses zu dem Podcast da freu ich mich natürlich besonders drüber.
Linus Neumann 1:01:24
Ich habe mich sehr gefreut über Getränke, die mir ausgegeben wurden. Das ist also sehr angenehme Nebeneffekt des Podcastens, dass man Getränke ausgegeben bekommt. Kann ich nur empfehlen. Und vielen Dank nochmal.
Tim Pritlove 1:01:35
An alle, die uns unterstützen. Genau, auch per Flattor oder durch kluge Kommentare und vor allem durch Berichtigungen unserer äh fehlgeleiteten Kommunikation. Fein, das war's. Auf Wiederhören. Bis bald.
Linus Neumann 1:01:47
Auf Wiederhören.

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