LNP044 Schlangenkuchen

Themen: Urheberrechts-Abmahnungen; Wahlen per Email; Wau-Holland-Stiftung; Bradley Manning; Schmerzensgeld für Opfer; Antiterrordatei; GEMA-Vermutung; Netzsperren

Unser heutiger Gast ist Ronny Kraak, besser bekannt als das Kraftfuttermischwerk und wir  müssen leider aus gegebenen Anlass das lästige Thema Abmahnungen aufgreifen. Doch beginnen wir zunächst mit ein paar Fehlerkorrekturen und widmen uns der Traumwelt der elektronischen Wahl, den Kollateralschäden der WikiLeaks-Saga, den Kollateralschäden von Demobesuchen, der Wirkungskraft von Petitionen und dem nicht enden wollenden Ruf nach Netzsperren auf der Welt.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Ronny Kraak

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:20
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:22
Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove 0:00:23
Endlich, endlich wieder vereint äh in der Metaebene.
Linus Neumann 0:00:28
Endlich wieder in der Mitte, in der umgebauten Meterebene.
Tim Pritlove 0:00:30
Ja, wenn der soweit umgebauten Mieterebene, dass mal wieder alles ganz wacklig und brüchig ist. Aber ich glaube, das haben die Hörer gerade zu vermisst. Diese lange Phase eines stabilen Setups verstört auch irgendwie mit der.
Linus Neumann 0:00:41
Ja, man will dann auch wieder so ein bisschen Vinyl.
Tim Pritlove 0:00:44
Das ist auch die irakische Grundkomponente, die damit sichergestellt wird. Damit wäre es schon fast.
Linus Neumann 0:00:52
Bei der Vorstellung unseres Gastes.
Tim Pritlove 0:00:53
Fast bei der Vorstellung unserer Themen würde ich sogar fast sagen.
Linus Neumann 0:00:57
Nee, wir müssen erst den Gast vorstellen, oder?
Tim Pritlove 0:00:59
Warte mal, bevor wir zum Gast kommen. Ähm ich habe jetzt die Videoaufzeichnung gesehen von unserer äh Veranstaltung bei den Datenspuren. Die werde ich jetzt demnächst auch nochmal veröffentlichen,mit Bonusmaterial.
Linus Neumann 0:01:15
Ja
Tim Pritlove 0:01:17
Preshow. Preshow. Das gibt's ja hier sonst gar nicht, ne? Naja, das wollte ich nur noch mal kurz gesagt haben. Na dann äh stellen wir doch mal unseren Gast vor.
Linus Neumann 0:01:28
Der kann sich selber vorstellen.
Tim Pritlove 0:01:30
Sagen hallo zu Ronny, hallo.
Ronny Kraak 0:01:31
Hallo, ich bin der Ronny von Dass Kraftfutter Mischwerk und bin hier heute der Gast.
Tim Pritlove 0:01:37
Das hast du sehr schön gemacht.
Linus Neumann 0:01:43
Ronny hat, der Ronny hat uns eine Geschichte zu erzählen, aber bevor der Ronny seine Geschichte erzählt, muss ich äh kurz die irakische Grundkomponente sichern und meine der letzten Woche korrigieren. Und zwar ähm.
Tim Pritlove 0:01:54
Genau. Und zwar ähm also musste ich das Errater korrigieren, sondern ausrufen. Ausrufen. Naja, das Ira.
Linus Neumann 0:02:00
Ausrufen, ja. Ne, wer weiß, ob ich das nicht irgendwann auch noch mal korrigieren muss. Ähm.
Tim Pritlove 0:02:05
Ja, das Ganze.
Linus Neumann 0:02:07
Schutzfristen für Tonaufnahmen gelten nicht über den Tod hinaus.
Tim Pritlove 0:02:12
Also wir haben letztes Mal bisschen über Urheberrecht gesprochen und.
Linus Neumann 0:02:15
Haben danach die Sendung betitelt.
Tim Pritlove 0:02:17
Ja, na ja gut, das bezog sich ja an sich,Der Titel ist schon noch in Ordnung, weil ich sprach in dem Zusammenhang auch generell über das Urheberrecht sozusagen, wie wir es bisher kennen. Und da geht es halt über den Tod hinaus. Dummerweise war halt genau das, worüber wir jetztwas der konkrete Anlass war, darüber zu sprechen, nämlich die Verlängerung der Schutzfristen für Tonaufnahmen eben nicht eine solche Regelung. So sind wir.
Linus Neumann 0:02:40
Das haben wir dann mal indossiv von verlinkt. An dieser Stelle vielen Dank an David, der uns darauf hingewiesen hat.
Tim Pritlove 0:02:45
Genau, das heißt äh auch, dass uns sehr aufmerksam zugehört wird, dass doch auch mal was. Von guten Leuten. Ja.
Linus Neumann 0:02:50
Von guten Leuten. Und ähm Andre Meister hatte auch äh eine äh einen Erratung anzubringen,In diesem Falle seinen Artikel betreffend, in den ich behauptete, in Russland würden Agenturer Punkt RU Citizon Lab und Privacy International zensiert. Genau die werden nicht zensiert, sondern sie haben die Zensurliste,irgendwie sich mal angeschaut und darüber berichtet. Und ich verlinke auch die Prüfseite zur Zensur, also da gibt's eine,Seite, die haben quasi ihr die die Liste ist nicht veröffentlicht, aber es gibt eine Seite, wo man einzelne Domains prüfen kann, das heißt, es wird dann jetzt bald irgendwelche Scraper gebastelt werden, die dann daraus eine Liste bauen. Ähm ich habe dann mal ein Logbuch Netzpolitik eingegebenUnd die Antwort äh ist dann leider inDeswegen weiß ich nicht, ob wir in Russland zensiert werden, wissen wir gerade, Ronny äh hier in der in der nie veröffentlichten Preshow, sagteJa, gibt das doch mal bei Google ein. Und äh das habe ich dann gemacht und die die offizielle, das offizielle Verdickt, lautet,Warte mal. Das offizielle lautet ich suche die Adresse nicht in der Registrierung erscheinen Komma.Laut Google. Insofern werden wir, glaube ich, in Russland nicht zensieren.
Tim Pritlove 0:04:06
Normal sagen?
Linus Neumann 0:04:07
Ähm ja, ich suche die Adresse nicht in der äh Registrierscheinen-Kommer.
Ronny Kraak 0:04:14
Aber irgendwer weiß das bestimmt.
Linus Neumann 0:04:17
Also ich ich denke, das heißt, dass wir in Russland nicht zensiert werden. Was will uns der Russe damit sagen?
Tim Pritlove 0:04:21
Bist du sicher, dass du das bei Google noch nicht bei Google eingegeben hast, klingt so ein bisschen mehr wie eine Antwort von Yoda.
Linus Neumann 0:04:28
Ja.
Tim Pritlove 0:04:30
Tenziert diese Seite nicht ist oder doch, ist? Also sind wir jetzt zensiert oder nicht?
Linus Neumann 0:04:39
Mist. Äh müssen mehr ähm.
Tim Pritlove 0:04:43
Total gefährlich.
Linus Neumann 0:04:44
Selbstmordanleitung für Kinder äh hier unterbringen, dann werden wir gesperrt.
Ronny Kraak 0:04:48
Oder oder ein russisches senden.
Tim Pritlove 0:04:50
Genau. Während sie gerade in der Kirche ein Lied singen gegen Putin.
Linus Neumann 0:04:54
Wir sagen einfach einmal und schon ist diese.
Tim Pritlove 0:04:57
Schon kommt das weiße Rauschen.
Linus Neumann 0:05:06
Ja in Deutschland kann man ja noch ähm ungestört veröffentlichen, Ronny, oder? Ja.
Ronny Kraak 0:05:14
Ja also zumindest ohne zensiert zu werden, aber im Zweifelsfall mit einer dicken Kostennote bedacht zu werden.
Linus Neumann 0:05:23
Was ist dir passiert.
Ronny Kraak 0:05:25
Na, grundsätzlich mir jetzt eher nur so,der Schwanz irgendwie von einer langen Geschichte. Irgendwie ging vor vier Wochen los, dass eine Berliner Bildagentur namens HGMpress zusammen mit einer,Kanzlei in Hannover anfing Blogger wegen Urheberrechtsverletzungenabzumahnen mit einer enormen Kostennote. Da ging's beim ersten Fall um irgendwie so einen Autoblock. Die hatten wohl über irgendeine Auto berichtet, hatten dafür drei Fotos benutzt und haben irgendwie von deräh Kanzlei im Auftrag der äh Bildagentur eine Abmahnote, Kostennote von neunzehntausend Euro bekommen für die drei Fotos,waren natürlich tierisch erschrocken,Na weil es wohl hieß, dass es dafür keine Nutzungsrechte gab, die halt benutzen zu dürfen. Wir waren halt tierisch erschrocken, haben auch irgendwie ziemlich gleich alles dicht gemacht, haben alle Bilder, weil sich rausgeschmissen, waren halt verunsichert,danach kam aber raus, dass die, also die Leute, die für die Fotos verantwortlich waren, dieses Blog regelrecht gebeten haben, die Fotos bei sich zu benutzen, um über irgendeine Kiste zu berichten, was halt diese Autos betrifft,Also die hatten ausdrücklich die Genehmigung und die Bitte, diese Fotos zu benutzen.
Tim Pritlove 0:06:36
Nicht dieselben, die dann auch gleich abgemahnt haben. Nee. Weil ich meine, das wäre natürlich eine richtig geile Nummer.
Ronny Kraak 0:06:42
Na, das ist ja halt so das Problem, dass man ja selber nie weiß, was mit den Rechten passiert. Also selbst als Fotograf hebst du die Rechte irgendwem, gerade wenn du irgendwo im Ausland sitzt,Und ab da äh beendet ja deine Verfügung äh über die Fotos, weil dann entscheidet die Agentur, was mit den Bildern passiert,und da ist es in dem Fall ist es so, dass die Abmahnung zurückgezogen wurde. Es gab aber keine Entschuldigung, hieß dann irgendwie ist ein Missverständnis äh bis nächste Mal so in etwa und das war's,Typen sitzen halt auf den Anwaltskosten, die sie ja trotzdem haben, für ihren Anwalt,den sie halt bezahlen müssen weiterhin. Und eine ähnliche Geschichte war mit diesem, mit diesem Lego-Künstler, Nathan Salvaja, da gab's mehrere Blogs, die da dann angeschrieben wurden von der Agentur, weil's um bestimmtes Foto ging,auch unter der Prämisse, dass die halt die Nutzungsrechte dafür haben und da haben sich einige Blogger halt denn an den Künstlern selber gewandt,und der Künstler meinte dann halt so, dass er seine, also dass die Nutzungsrechte, die Fotos und alle von seiner Freundin und er hätte die niemals irgendwo irgendwem verkauft.
Tim Pritlove 0:07:40
Hm
Ronny Kraak 0:07:41
Also auch da gab's keinen, keinen Anspruch dieser dieser Agentur und der Kanzlei und auch da war es wieder selber, hieß es dann ja, war ein Missverständnis passiert,Müsst ihr jetzt halt gucken und dann haben die halt och gesagt, wir wollen aber jetzt nicht hier gucken, sondern wir wollen auch die Kohle für unseren Anwalt wiederhaben. Und da weigern die sich nach wie vor. Halt sich da irgendwie rechtlich zu vergleichen.
Linus Neumann 0:08:02
Wie kamen die denn auf die Idee, dass sie die Rechte hätten? Also ich meine.
Ronny Kraak 0:08:06
Das ist eine interessante Frage. Kann sie wirklich keiner nachvollziehen. Also irgendwie müssen sie wohl, also bei dem ersten, bei dieser ersten Geschichte mit den Autos war's wohl so, dass die tatsächlich die Rechte haben, aber die eigentlichen Urheber,quasi im Vorfeld schon die Nutzungsrechte für dieses bestimmte Blog irgendwie weitergegeben haben.
Linus Neumann 0:08:23
Sich danach erst dann an diese Agentur das.
Ronny Kraak 0:08:25
So so wahrscheinlich. Also die wussten wahrscheinlich nicht mal voneinander, so wirklichund bei dieser ist es so, dass es bis heute nicht geklärt. Also da der hat halt gesagt, er hat die nie weitergegeben, hat da irgendwie auch noch eine eine Pressemitteilung zugeschrieben und daraufhin wurden halt diezurückgezogen, aber das war es halt. Die sagen halt nach wie vor diese Agentur, dass das äh diese Rechte an diesen Bildern nicht endgültig geklärt sind.
Linus Neumann 0:08:50
Und deswegen gehören sie, gehen sie erstmal davon aus, dass es ihre sind.
Ronny Kraak 0:08:53
Das ist total interessant, dass man, bevor ich eine Abmahnung rausschicke, sollte ich ja darüber Sicherheit haben, ob die Rechte mir zustehen oder nicht, das machen die halt nicht. Also zumindest in den beiden Fällen nicht. Dann gab'sirgendwie eine nächste Nummer mit irgendwie einem uralten Cosplaybild aus China, glaube ich, irgendwie so ein Handy-Schnappschuss, irgendwie so ein Ironman-Cosplay-Kostüm Dingsi.
Linus Neumann 0:09:11
Das ist Cosplay.
Tim Pritlove 0:09:13
Wenn sich so äh Jugendliche oder vielleicht auch nicht Jugendliche so verkleiden, wie Comicfiguren oder sonstige Superhelden et cetera. Genau.
Ronny Kraak 0:09:23
Da ging's halt um so eine so eine Ironman-Geschichte und da sieht's wohl im Moment so aus, dass die tatsächlich über irgendwelche Wege diese Rechte äh erworben haben oder von einer anderen Agentur irgendwie im Ausland zugesprochen haben äh bekommen haben,und äh da ist jetzt ist man jetzt soweit, dass einige Blogger halt sagen, die bezahlen dafür und andere Anwälte sagen, dass dieseDieser Weg der Nutzung, dieser Nutzungsrechtsübertragung nicht wirklich äh konkret dokumentiert ist und da geht's dann darum, dass halt irgendwer eine E-Mail schrieb, ihr könnt die Rechte jetzt nutzen, aberAnwälte sind halt der Meinung, dass es nicht reicht, sondern dass es wirklich vertraglich geregelt sein muss und halt auch wirklich bis, ja, genau, sowas.
Linus Neumann 0:10:02
Das heißt, es war ein ähm jetzt nur noch hm, wie lange waren denn diese dieses Ironman Cosplay-Bild dann schon irgendwie im Internet?
Ronny Kraak 0:10:10
Glaube, das von zwo neun.
Linus Neumann 0:10:12
So, das heißt, so zweitausendneun haben irgendwie die Leute die Blogs angefangen, dieses Bild zu bloggen,man könnte jetzt die Theorie entfalten, das es eine Agentur gibt, der die gemerkt hat, ach das Bild ist auf relativ vielen Blogs, das würde sich eigentlich lohnen, dafür die Nutzungsrechte zu haben, um die alle abzumahnen.
Ronny Kraak 0:10:27
Also wäre, ist, ist eine Vermutung, aber also ich will das gar nicht, also ich will das halt nicht behaupten, weil weil manchmal ist es halt wirklich so, dass es halt schwer ist, äh nachzuvollziehen, wo welcheBilder irgendwo hingehen und gerade die Rechte. Was an der Sache halt interessant ist, dass die Agentur innerhalb der vier letzten vier Wochen mindestens äh zweiundzwanzig Blocks abgemahnt hat, also von denen ich selber auch weißum mittlerweile deine Kostenforderungen in Höhe von über siebzigtausend Euro entstanden sind. Und das halt schon äh spürbar, wie aggressiv und wie brutal,finanziell halt vorgehen. Man könnte ja auch sagen, hier hat da irgendwie ein Bild benutzt, wo ihr damals nicht die Rechte hattet,und ihr müsst da jetzt irgendwie ein bisschen was für Zahlen und die nehmt die wieder runter, damit kann man ja leben, aber die machen halt auch keine Angaben darüber, seit wann sie die Nutzungsrechte besitzen,Ist halt auch nicht irgendwie ganz geklärt. Und ist halt irgendwie alles ein bisschen schwammig.
Linus Neumann 0:11:19
Haben immer so eine Forderung, die ist immer vierstellig. Die ist zwölfhundert, achtzehnhundert.
Ronny Kraak 0:11:22
Ist soweit also von den von dieser Autokiste waren's neunzehntausend für drei Fotos.
Linus Neumann 0:11:28
Aber gut, da haben sie wahrscheinlich dann auch kommerzielle Nutzung oder sowas noch unter äh stellt oder was, ne, oder was.
Ronny Kraak 0:11:35
Also die haben haben halt immer ganz lustige äh Klauseln und Kostenaufstellungen. Also du zahlst halt in erster Linie für die Nutzung des Fotos die Gebühr, zahlst dann nochmal einen hundertprozentigen Aufschlag für den äh für dieUrheberrechtsverletzung und dann kommt halt noch die dickere Anwaltskohle obendrauf,Ja und jetzt ist es halt so, dass äh vor also letzte Woche gingen dann Wiederabmahnungen raus und zwar geht's da um so eine so eine Schlangentorte. Hat irgendwie so eine Engländerin,im Sommer des Jahres hat halt 'ne Schlange gemacht die aussieht wie 'n Pyton, wie so 'n gelber burmesischer Python irgendwie und ziemlich abgefahren und das Ding taucht da auf und ich hab's.
Linus Neumann 0:12:13
Das war nur die Torte sah aus wie der Python oder oder.
Ronny Kraak 0:12:15
Genau, genau. Also nicht der Python, der aussah wie eine Torte. Nee, es ist.
Linus Neumann 0:12:19
Ich habe das Bild gesehen und dachte, naja, ist ein Python liegt im Kreis.
Ronny Kraak 0:12:22
Nee, ist tatsächlich ein.
Linus Neumann 0:12:23
Viel Fantasie sieht ja aus wie eine.
Ronny Kraak 0:12:25
Nein, es ist tatsächlich eine Torte, die die Frau irgendwie für ihre Tochter gemacht hatte, weil die meine außergewöhnliche Torte haben wollte.Und die macht halt so und so so Kuchenzeug irgendwie und famt damit halt auch irgendwie im Netz. Und auf jeden Fall hat die diese Torte gebacken, hat die dann auf Facebook geteilt irgendwie, ich glaube Ende August,Juli. Genau und,Ja, hat dann sich da auch gefreut, dass die ganzen Leute das teilen und hat dann auch auf Blogs verlinkt, die die Torte selber auch bei sich geblockt haben, was rückblickend sehr interessant isthat sich halt auch wirklich über die über äh den Fame irgendwie gefreut, der im Netz entstanden ist,Und ich hatte das damals irgendwie geblockt, weil ich's halt auf Facebook irgendwie gefunden habe, habe dummerweise nicht gefragt, bin naiv wie ich bin davon ausgegangen, dass es ihr irgendwie zu Gute kommt, wenn man da irgendwie drauf linkt und da hat sie ja auch irgendwie auch was von,Und dann war erstmal Ruhe im Schacht und jetzt kam halt,Letzte Woche von der HGM Press, die Abmahnungen mit dem Verweis, dass die ja halt die Bildrechte besitzen würden für diese Tortenfotos.Und da also um das zu belegen war halt eine E-Mail drinne, die vom neunundzwanzigsten zehnten ist, also jetzt vierzehn Tage alt, von der Frau, die in der E-Mail halt versichert, dass die Nutzungsrechte für Deutschland bei der HGM liegenJa und da ist aber irgendwie ein Zeitraum von acht Wochen, der Screenshot, den sie bei mir gemacht haben, ist kurz nach kurz äh nachdem ich die Fotos damals geblockt habe, entstanden,und die Abmahnung kam aber erst jetzt, also da liegen locker irgendwie acht Wochen zwischen. Was mich persönlich irgendwie ein bisschen wundert.
Linus Neumann 0:14:01
Aha.
Ronny Kraak 0:14:03
Weil ich davon ausgehe, dass man schneller sein kann als Agentur. Weil ich weiß, es gibt einen Fall von letzter Woche, da sind irgendwie Anfang der Woche Bilder aufgetaucht und vier Tage später war die Abmahnung da. Meine Vermutung ist, dass haltjetzt so lange gedauert hat, um an die Mail von der Frau zu kommen, die halt belegen soll, dass die Nutzungsrechte bei der deutschen Agentur liegen.
Linus Neumann 0:14:24
Das heißt, also wie gesagt, die Idee liegt also irgendwie nahe, dass sie sich die Nutzungsrechte erst nachher holen, wenn die Bilder viral sind.
Ronny Kraak 0:14:32
Nein, das kann in dem Fall natürlich auch sein,Ich habe da jetzt eine ganze Weile irgendwie recherchiert und ich hatte das Bild gebracht und da gab es noch nicht ausgewiesene Nutzungsrechte, zumindest nicht für den deutschen Raumund erst ein paar Tage später brachte die Sun in EnglandUnd da war dann auf einmal äh BMPS, die britische Agentur, die britische Bildagentur, hatte denn irgendwie die Credits da drunter?Und äh die HGM vertritt wohl BNPS in Deutschland. Kann sein, dass die quasi die Nutzungsrechte erst gekauft haben, nachdem ich das Bild schon geblockt hatte.Und da ist halt die Frage, wie man da äh rechtlich mit umgehen sollte, weil ich glaube, es gibt dafür keine rechtliche Grundlage,Es gibt halt immer so Sachen, die gerade wenn du wenn du so so Netzwerkkisten hast, wie weiß ich, äh Tumbler oder oder äh reddit oder die Suppe oder Facebook. Und der Grundgedanke daran liegt, Dinge zu teilen.Heute Nacht gab's irgendwie so ein tierisch abgefahrenes Beispiel, dass auf Radit ein Foto gelandet von einem Typ, der einfach sein Wasser fotografiert hat, wie wie's in die Spüle reinläuft. Also im Grunde genommen nix Großes, sieht aber wirklich aus wie ein Auge und ist halt optisch ein absoluter HinguckerDer hatte innerhalb von fünf Stunden hatte der über hunderttausend Bewertungen äh Bewertungen, was selbst Foredid extrem viel ist,Und das war halt fünf Stunden im Netz. Es ging halt komplett rum und jetzt ist halt die Frage, was passiert, wenn der nächste Woche die Nutzungsrechte dafür verkauft?Obwohl das quasi ins Netz gegeben hat, um es zu teilenAlso ist ja irgendwie so ein Grundgedanke. Ich kann natürlich auch Bilder machen, kann die Mimi aufs Block tun und kann sagen, kann einfach auf eine Copyright Note runter tun, war halt was, was bei dieser bei dieser Torte da irgendwie auch nicht der Fall war. Es machte den Eindruck, dass es halt in die Welt raus soll.Und inwiefern die konkrete Abmahnung jetzt wirklich äh gerechtfertigt ist, lasse ich gerade vom Anwalt klären, weil nach den ersten Zwillingen dann mit Autodino und dem Leokünstler ist mir natürlich nicht wirklich klar, inwiefern die wirklich gerechte Besitzung,und da muss ich jetzt halt einen Anwalt drum kümmernUnd ich weiß, dass es gerade in Bezug auf diese Agentur nicht der einzige Fall ist, wo Anwälte jetzt sagen, da zahlen wir jetzt nicht, da gucken wir jetzt erstmal, inwiefern die Abmahnung wirklich gerechtfertigt sind und,versuchen uns dann irgendwie mit denen zu einigen.
Tim Pritlove 0:16:41
Hast du so ein bisschen Einblickbekommen so in die äh in die Verteidigungs äh Praxis. Also ich kenne das jetzt nur so aus diesen typischen Fallshering, Betonsachen. Das ist ja nochmal ein bisschen anders gelagert, aber grundsätzlich kann man wohlsagen. Nur weil man jetzt mal eine Abmahnung ins Haus kriegt, ist noch lange nicht äh äh,alles vorbei, ja, sondern da gibt's durchaus äh gerade in dem Moment, wo man sich hinstellt, die Brust aufbläht und sagt so, was seid denn ihr für Vögel so, ja, das Ganze vielleicht auch noch juristisch korrekt formuliert, ähm dann.
Ronny Kraak 0:17:13
Grundsätzlich ist ja so, dass die natürlich, also macht halt auch diese Masse der Abmahnungen wie klar, äh die haben, wie gesagt, in den letzten vier Wochen über zwanzig Abmahnungen rausgekloppt mit einer riesengroßen Kostennoten und wenn die da zwei, drei finden, die das bezahlen, so wie das kommt, weil sie halt ein bisschen Angst,lohnt sich das schon für die Juristen sagen halt, dass so eine Abmahnung, kann ich auch dir schickenaus irgendeiner Begründung such mir halt 'ne Anwalt und sag du hast von mir genutzt, ich will jetzt dafür Geld haben und dann musst du halt oder dein Anwalt entscheiden, ob du das bezahlen möchtest oder sollst, oder dagegenst und wir sind jetzt halt an dem Punkt, wo wir sagen, das würdet nicht so ohne Weiteres bezahlen möchten,und dass Juristen halt auch sagen, dass die Dokumentations äh,Praxis, die die halt führen, einfach da einen Screenshot von einer E-Mail mit drin, dass das halt lange nicht ausreichend ist, um zu belegen, ob die wirklich die Rechte an den Bildern besitzen,und da sagen halt auch äh Juristen, da halten wir jetzt einfach mal die Füße still und gucken, was daraus kommt. Wir fordern jetzt halt wirklich eine lückenlose Dokumentation. Dieser dieser Rechtsvergabe,Vergebung. Und dann sehen wir halt weiter. So so ist jetzt der Stand der Juristen und es gibt natürlich immer noch irgendwie,Forderungen von den ersten zwei Abmahnungen, die wohl offenbar wirklich äh unrechtens waren, dass die äh Kanzlei, beziehungsweise die Agentur, die Anwaltskosten der Abgemahnten übernimmt,Und ich weiß nicht genau, wie.
Linus Neumann 0:18:30
Weil sie sich die auch noch leisten kann.
Ronny Kraak 0:18:32
Ja, du weißt nicht genau, wie der Stand ist, also ich weiß, dass es äh Anwälte gibt, die halt sagen, wir klagen die zurück,und grundsätzlich ist es wohl wichtig, dass dass es früher oder später wirklich mal rechtlich entschieden wirddamit man irgendwie Referenzurteile schaffen kann, damit man halt wirklich, weil bis jetzt, glaube ich, sind die Fälle,relativ selten, wo wirklich Leute bis vor Gericht gehen, weil natürlich ist es klar, man hat irgendwie einen Urheberrechtsverstoß äh begangen, also da braucht man auch gar nicht drüber reden, das ist halt tatsächlich der Fall. Die Frage ist halt nur, inwiefern und in welcher Höhe der bestraft werden sollte.Und es gab ja immer mal diese diese politische Idee der Abmahndeckelung mit einer bestimmten Summedie im Erstfall irgendwie bezahlt werden sollte, gab war glaube ich auch bei diesem bittet und Tauschbörsen für Musik irgendwie mal hundert Euro im Erstfallalso gibt's halt auch äh äh rechtliche Grauzonen, wo man, wenn man halt sagt, wenn's neue Musik ist, wird's irgendwie gewerbsmäßig ertrieben und dann sind die hundert Euro weg. Also auch da tun sich Kanzleien irgendwie noch mal ein Zubrot verdienen. Aber es gibt dieses Urteil, soweit ich weiß nicht, für Fotos,Und da wird's halt Zeit, dass da irgendwie ein Urteil herkommt und auch politisch irgendwie was passiert.
Tim Pritlove 0:19:40
Ja ist eigentlichTrauerspiel, das äh Juristen, ich meine gerade die, die sozusagen deren Aufgabe es ist, äh Dinge genau herzuleiten, ja, äh ausgerechnet in diesem Abmahnbereich, wo es so einen Potentialen ähm,Kollateralschaden geben kann, dass dass die nicht von vornherein auf mehr Sorgfaltverpflichtet werden. Das das ist das, was mich eigentlich äh im Kern daran stört. Ich meine, ich will ja gar nicht sagen, dass Abmahnungen an sich jetzt Ivil sind, weil,uns auch genug Szenarien vorstellen, wo man äh ein berechtigtes Interesse da auch äh geltend machen will so, aber dann muss man eben auch klar äh belegen können, so hier gucke mal, so sieht's aus. Äh jetzt äußert euch.
Ronny Kraak 0:20:24
Das haltet Problem, gerade in den ersten beiden Fällen, die da passiert sind, dass im Nachhinein irgendwie klar ist, dass die da die Rechte gar nicht an den Bildern haben und dann wird's halt wirklich problematisch so.Natürlich als abgemeinter auf den Kosten sitzen bleibst, weil deine Reputation quasi im Arsch ist,muss man halt so sehen. Du bist dann ist halt auch grad so eine Debatte, auf denen auf den Blogs, äh die halt stattfindet, du bist halt der Urheberrechtsverletzer und das ist gar nicht festgelegt, ob das irgendwie entschieden ist, also juristisch auch untermauertoder obdie halt denken, du bist der Urheberrechtsverletzer, weil gibt denn halt auch Fälle, wo abgesprochen war mit bestimmten Künstlern, dass du diese Bilder benutzen darfst, wie halt in diesem Autodino-Dingda war das halt wirklich so eine Kooperation zwischen Blogger und Fotografen.
Linus Neumann 0:21:07
Vielleicht auch mal noch ganz kurz anzumerken. Ich glaube, dass du wahrscheinlich bisher noch nicht tausend, noch was Euro mit deinem Block verdient hast. Ähm,Und dass dein dein Blogkonzept, also dein das Blog, das Kraftfutter, eine Kraftfuttermischweg DE Slash Blog äh ist, glaube ich, WL. Ähm,eigentlich schon eines der Größeren äh Multiplikatoren bloss Deutschlands ist, die eigentlich, weiß ich nicht, was hast du so für eine Artikelfrequenz, fünf, sechs Artikel am Tag mit irgendwelchen coolen Sachen.
Ronny Kraak 0:21:38
Manchmal zwanzig, manchmal ein paar weniger, ist immer unterschiedlich.
Tim Pritlove 0:21:40
Am Tag neue Blogeinträge und was mich fertig,Ich glaube, ich habe in diesem Jahr noch keine zwanzig Blogeinträge geschrieben.
Ronny Kraak 0:21:52
Ja, ihr schreibt ja auch immer.
Linus Neumann 0:21:53
Na du machst dir auch selber, du klaust ja nicht einfach die Bilder.
Ronny Kraak 0:21:58
Ja, dann würde das schneller gehen.
Tim Pritlove 0:22:01
Genau, ich muss ja erstmal im Fotografen beauftragen.
Ronny Kraak 0:22:05
Genau, richtig.
Linus Neumann 0:22:05
Erstmal bist du erstmal die ganzen Nutzungsrechte.
Tim Pritlove 0:22:08
Kriege ich jetzt so eine scheiß Schlange her? Halbe Stunde habe ich davor gesessen, bis ich das Ding richtig geringelt hat.
Ronny Kraak 0:22:13
Und das Licht dann noch.
Tim Pritlove 0:22:16
Das Licht dann.
Ronny Kraak 0:22:18
Nee, aber wenn worauf du hinaus willst, ist wahrscheinlich, dass dass man da irgendwie eine Unterscheidung machen sollte zwischen kommerziellen und unkommerziellen Blogs.
Linus Neumann 0:22:25
Ja, auf jeden Fall, ne? Also das muss man einfach mal äh also ne, ich meine über über tausend Euro ist äh ist muss ein alter Blogger lange für bloggen.
Ronny Kraak 0:22:35
Ja, aber ich glaube, dass sie die Unterscheidung gar nicht machen und ich glaube, dass da doch unheimlich schwer ist, weil die haben ja doch Blocks abgemeint, die überhaupt keine Werbung machen.Also gar nichts und äh die Frage ist, da fragt ja dann auch keiner, selbst wenn du irgendwie Google Ads drauf hast, unter sechsundvierzig Cent im Monat machst, wie viel verdienst du damit, ist für die völlig irrelevant,kloppen komplett die Gelder raus. Und das macht's halt auch unheimlich schwierig, da eine Unterscheidung zu treffenalso zu sagen, ja, der blockt jetzt äh unkommerziell und der blockt jetzt kommerziell und wir müssen das anderen anders berechnen, wenn jemand irgendwie damit Geld verdient, ist unheimlich schwierig und meines Erachtens auch nicht wirklich machbar, weil du musst halt dann konkret unterscheiden, wo beginnt Werbung und,beginnt, also ein kommerzieller Erwerbbeginnt halt mit dem Google Ad. Egal, wie viel det bringt, damit bist du quasi ein kommerzieller Blogger und selbst wenn du diese Werbung nicht drin hast, um die Woche fünf Artikel schreibst, für die du Geld bekommst.Kennzeichnest, bist du halt ein gewerblicher Blogger, also das ist irgendwie ganz schwierig, das zu klassifizierenund deshalb würde ich es viel wichtiger finden, dass man wirklich eine Regelung, also eine Gesamtregelung schafft, die nicht so verdammt schmerzhaft istzumal jaAlso für mich ist halt einfach das Ding, bestimmte Dinge, die ich vor fünf Jahren oder so geblockt habe, habe ich überhaupt nicht das Bewusstsein gehabt, dass da irgendwie irgendwann mal ein Fotograf sagen könnte für hier, jetzt wollen wir aber mal Geld sehen, muss ich ganz ehrlich sagen, habe ich nie drüber nachgedacht in dem Momentund diese Kiste schafft halt ein ganz anderes Bewusstsein und das ist vielleicht ist das auch was, was diese Agentur erreichen will, aber ich werde mir halt zehn Mal überlegen, ob ich irgendein bescheuertes Schlangenkuchen noch mal bringe von irgend so einer Uschi. Wenn ich halt weiß, dass ich dafür aufn Sack kriege, also det,Muss ich ganz klar sagen.
Linus Neumann 0:24:07
Bin ich echt fuffzehn Artikel am Tag machst, dann schlummert bei dir ja noch einiges äh im Archiv.
Ronny Kraak 0:24:15
Habe da auch schon einige Nächte verbracht,um da Klarheit zu schaffen. Aber im Grunde genommen ist das für einen Arsch, weil die schon seit Wochen und seit Monaten halt die Blogs durchgucken und wenn du jetzt anfängst zu löschen, äh ist wahrscheinlicheh zu spät. Du musst halt nur gucken, dass du wenn du wenn du dieses Risiko weiterhin einigen willst, dass da einfach anders mit deinem Content umgehst.
Linus Neumann 0:24:35
Vor allem.
Tim Pritlove 0:24:36
Vor allem die Software müsste auch mal ein bisschen anders mit dem Content umgehen, man das prangere ich auch äh an, dass äh ich meine, wenn du so Blogging-Software benutzt und so, ja, die macht's dir auch einfach äh wenig drüber nachzudenken.Sie macht's ihr nicht einfach äh auch mal Regeln einzuhalten. Ich meine, warum kann ein Wordpressnicht generell sagen, oh hier ein Bild, was ist denn da die Lizenz, ja, wo ist die Seite, wo ich draufklicke, wo alle Bilder, wo es nicht explizit von mir geklärt wurde, ja, also man kann sich das auch nicht anzeigen lassen, es gibt,da keinerlei äh äh Möglichkeiten. Ich habe auch immer wieder das Problem, wenn ich irgendwie mir selbst so zusammensuche. Es ist nicht auch einfach mal eben,Also da steht dann die Lizenz auch nicht drin im Bild, ja? Also man das wäre auch zu überlegen, ob man nicht auch sagt, äh wenn die so automatisiert vorgehen mit ihren Bildern, ja, dann müssen sie irgendwie auch,sicherstellen, dass,oder sollte man, gut, das kann man, kann man nicht sicherstellen, wenn's kopiert wird, insofern ist es schwierig, aber grundsätzlich frage ich mich, warum sind Bilder nicht einfach auch entsprechend getagt? Warum stehtder Autor die Rechte et cetera nicht im Bild äh konkret selber in den Metadaten drin. Und ähm.Was jetzt sozusagen sich noch anschließt an diese ganze äh Debatte, ist ja auch ähm wie ich jetzt auch gerade dran, das hatte ich hier mit Matthias Spielkamp, als ich im CRE mal über äh Urheberrecht äh generell gesprochen habe,Ob es nicht langsam mal mehr an der Zeit wäre, auch zu fordern,eben diese ganze Beweislast dahingehend umzudrehen, dass eben Copyreited Material einfach gemeldet werden muss,Derzeit ist es so, du schaffst irgendwas und das Urheberrecht äh äh gilt und und und schon hast du die den Baseballschläger in der Hand und das ist sozusagen das Problem. Wenn es aber so eine klare Instanz gäbe,wo man eben mit irgendeiner ID et cetera wirklich auch hinterlegt und sagt, für dieses Werk will ich jetzt überhaupt das Urheberrecht auch erstmalgelten lassen und wenn ich das nicht getan habe, dann ist es nicht so. Was ja auch den Vorteil hätte, dass es auch ein ganz klarer Zeit,Referenz gäbe, et cetera. Ja, grad so im Hinblick mit vorher benutzt, nachher benutzt.
Ronny Kraak 0:26:45
Ja, das ist ja, ist ja gerade in diesem Fall ist ja stellt sich ja halt die Frage, äh weil klar, wenn die diese Torte auf Facebook rufpack, will die, also geht die davon aus, dass das geteilt werden kann,Das ist der Sinn von Facebook. Also nicht, dass du das jetzt runterlädst und wieder woanders hochlegst, ist nochmal eine andere Kiste. Aber du kannst ja äh ganz einfach auf teilen klicken und hast dieses Foto auf deinem ProfilSo gehört einfach dazu. Und die hat wahrscheinlich auch diesen, diese Torte nicht gebacken und hat gedacht,boah da verkoffe ich jetzt die Bildrechte. Also det ist quasi dadurch entstanden, dass ich das multipliziert habe und daraufhin eine Agentur wahrscheinlich aufmerksam wurde und gesagt hat, wir würden jetzt hier für die Bildrechte kaufenund natürlich weiß ich doch als normaler Mensch ja nicht, bei wem welche Bildrechte liegenAlso wenn ich halt ein Foto irgendwo finde, gerade diese redet nun mal mit diesem Spülbecken ist halt eine ganz gutes Beispiel,ist heute halt immens gefragt. Ich habe das bei mir irgendwie gebracht. Das ist in zwei Jahren ist das Thema durch. Wahrscheinlich dauert das gar nicht so lange, in acht Wochen ist wahrscheinlich das Bild schon lange wieder durchUnd denn meldet sich eine Fotoagentur und sagt, wir haben dit gekauft. Jetzt musst du dafür zahl,finde ich schwierig. Und gerade im Fall von HGM ist es ja so, die haben natürlich einen Bundle an Bildern und du hast als normaler Mensch aber eher nicht die Möglichkeit, dir die angucken zu können, also die eben das nur an Redaktion raus, an ähm äh Medien, aber als ganz normaler,User hast du auch ja nicht die Möglichkeit, die zu lizensieren, was ich auch sehr interessant finde,medialen Hintergrund haben, um an diese Bilder überhaupt ranzukommen. Sonst darfst du die nicht mal lizensieren.
Linus Neumann 0:28:12
Ja, also das ist auch es ist, glaube ich, relativ klar, dass man bei Bildern,vor allem wenn das ein Schlangenkuchen ist, äh der schon ein paar Monate alt ist, dass sich das Bild jetzt nicht mehr so großartig ähm als Agentur verkaufen kann und dass sich da wahrscheinlich bessere Einnahmen.
Ronny Kraak 0:28:34
Also dieser Verdacht liegt halt wirklich nahe und meine Wand halt äh ganz witzig ist, irgendwie Ole Reismann vorm Spiegel hatte, da mal irgendwie angerufen und hat da mal ganz äh soft nachgefragtbei der Kanzlei und die schreiben sich halt auf die Fahnen des Urheberrechts, äh den Urheberrechtirgendwie zu schätzen und man müsse die Urheber auch bewahren und es ging um nichts anderes als wirklich nur darumund das das Maß ist voll und wir müssen jetzt mal klare Kante fahren. So ist irgendwie die Argumentation. Aber keiner von denen hat vorher probiert irgendwie mal die softe Kante zu fahren, also die knüppeln gleich voll raus.Und die gehen ganz fest davon aus, dass da noch einige hinterher kommt. Also das übrig noch lange nicht allen.
Tim Pritlove 0:29:14
Ich denke, ich denke, die haben irgendwie alle äh nachzuarbeiten. Übrigens auch die sozialen Netzwerke. Ich meine, die machen immer das Teilen sehr leicht, ja? Aber sie haben zum Beispiel keinerlei Mechanismus, der ist dann eben auch sehr leicht macht, dasund das war irgendwie auch klar und es ist nun mal geschützt, ja, dass dass man sozusagen,Ich sage jetzt mal, ist vielleicht etwas umstritten, aber so ähnlich wie das grad mit der GEMA bei YouTube funktioniert, ja, so wurde da sozusagen etwas festgestellt, verschwindet es ja quasi auch automatisch aus allen Blogsbei Bildern nicht unbedingt so. Ich meine klar, jeder kann dann immer noch mal runterladen und selber hochladen, selber Schuld, ja, aber wenn man sozusagen safe sein will, also ein Safe-Sharing macht,wo er sagt, okay, ich weiß es jetzt zwar nicht,Solange es ungeklärt ist, ist das Bild jetzt mal hier, aber in dem Moment, wo klar geklärt wird, dass ich das jetzt nicht hätte tun dürfendann kann eben auch die andere Seite, ohne dass ich irgendetwas tun muss, ist bei mir auch einfach ausblenden und dann ist auch gut und dann bin ich auch rausdem Schneider, ja? Und das, da sind auch solche Mechanismen, die derzeit ähm einfach gar nichtäh da sind und die letzten Endes allen Beteiligten das Leben sehr viel einfacher machen würden, vorausgesetzt, dass es den Urheber nun wirklich darum geht, dass ja dasnicht wollten, dass das so äh veröffentlicht wird.
Ronny Kraak 0:30:31
Also der Tipp bei diesem, bei diesem Ironman Cosplay ist es so, dass betroffene Blogger den angeschrieben haben,und der halt meinte, dass dat absolut daneben findet, dass Agenturen jetzt auch mit dem Hammer irgendwie kommen, aber er kann dagegen nichts tun, weil die Rechte halt bei einer bestimmten Agentur liegen. Und damit liegt es auch nicht mehr in seiner Hand, wie damit umgegangen wird, mit diesen rechtennatürlich auch irgendwie sehr fragwürdig ist von der von der Verhandlungspraxis. Und ich hatte mit den Spaß gemacht, ich habe der Tortenfrau da geschrieben,Und hatte der irgendwie eine Mail geschrieben,Eigentlich wollte ich nur von ihr wissen, ob das wirklich in ihrem Namen passiert, ob das tatsächlich auch äh in ihrem Sinne ist, hat sie nicht geantwortet und andere haben halt bei ihr aufs Facebook-Profil irgendwie ufgeknallt, was denn da passiert ist und die hat sie gelöscht. Also ich davon aus, dass sie weiß, worum es geht.
Linus Neumann 0:31:16
Mhm. Na, die nächste die nächste Torte muss ja auch bezahlt werden, ne?
Ronny Kraak 0:31:20
Lastet schon in ihrem Sinne. Es interessant daran ist aber auch, wenn man jetzt das Foto hier nochmal sieht, nachdem die Bilder verkauft wurden, hatte jedes Foto von ihr eine äh so ein Wasserzeichen, wo dann halt die Seite ihrer Domain drauf stand.Zu dem Moment äh war das auch nicht der Fall.
Linus Neumann 0:31:40
Gut, schauen wir mal, wie es da weitergeht, ne?
Tim Pritlove 0:31:42
Genau.
Linus Neumann 0:31:43
Dass du nicht um achtzehnhundert Euro erleichterst.
Ronny Kraak 0:31:46
Warte noch ein bisschen, meine Sorge ist, wenn das jetzt mit den Fotos äh losgeht und det sich gut durch äh äh setzen lässt, wie macht man denn weiter? Weil Musik, grade DJ-Mix oder so sind ein gefundenes Fressen, also das wenn das mit dem Foto gut funktioniert, ist die Frage, wie wird danach mit anderen Sachen umgegangen?Also die Möglichkeiten sind wahrscheinlich ähnlich,Weil die Urheberrechtsverletzung findet statt, wenn du bei dir quasi ein ein DJ-Mix von irgendwem laufen lässt oder irgendwie einbindest oder so, weil vielleicht sind das dann die nächsten Briefe.
Tim Pritlove 0:32:16
Ja, den potenziellen Gesetzgebung beteiligten Zuhörern unseres Programms legen wir äh diese gesamtbedenken jetzt mal hier äh sozusagen nahe und äh dann,Abteilung jetzt auch mal äh dicht machen, ne?
Ronny Kraak 0:32:30
Ja, haben wir erstmal durchgemahnt.
Tim Pritlove 0:32:33
Es gibt ja auch noch äh andere Ungereimtheiten äh auf diesem Planeten, insbesondere in den USA, die ja immer sehr modern sein wollen,ähm und auch in Notsituationen niemals äh um eine Lösung verlegen sind.
Linus Neumann 0:32:48
Wir haben an sich eine sehr schöne Lösung einfallen lassen, als der äh Wirbelsturm Sandy äh die Ostküste heimsuchte,und zwar war da ja gerade in Jersey und New York waren war da einiges unter Wasser und so und man konnte jetzt nicht so auf die öffentliche Verkehrsinfrastruktur bauen und man wollte natürlich sicherstellen, dass die Leute äh sich an den Wahlen beteiligen können.
Tim Pritlove 0:33:12
Also nochmal zum äh als Rückblick äh der Sturm brach was war das? An einem Mittwoch, Donnerstag glaube ich so über die Regionherein und betraf New York extrem, aber noch sehr viel stärker eben die das Gebiet und New Jersey. Also ich meine New Yorkzwar also Stromausfall, Hochwasser, was weiß ich, U-Bahn war äh vollgelaufen. Es war nicht ganz so dramatisch. New Jersey sind eben natürlich mal wieder die ganzen Holzhäuseräh weggeflogen und Küstenstreifen überflutet worden. Und am nächsten Dienstag war dann eben die äh Wahl zum,Äh um den Präsidenten äh.
Linus Neumann 0:33:49
Es ist, glaube ich, der vierundvierzigste jetzt geblieben. Es hätte der fünfundvierzigste werden können, wenn ich nicht.
Tim Pritlove 0:33:54
Okay, ich wollt's jetzt grade gar nicht durchzählen, aber na ja, man wollte sozusagen jetzt sicherstellen, dass eben auch alle äh wählen können und kam dann auf die tolle Idee, das doch per E-Mail zu machen, jetzt wo wir das Internet haben und so.
Linus Neumann 0:34:09
Ich meine, wahrscheinlich sind war das Wählen per E-Mail noch noch sicherer als die Wahlcomputer, die sie da benutzen.
Tim Pritlove 0:34:15
Da ist was dran, ja. In gewisser Hinsicht aber auch nur.
Linus Neumann 0:34:20
Und ähm wir wissen natürlich alle, dass E-Mails nun wirklich jetzt nicht als äh Medium geeignet sind, da dem Ansprüchen eine Wahl gerecht zu werden, ja.
Tim Pritlove 0:34:31
Ne, weder ist sie dann geheim noch äh ist sie frei.
Linus Neumann 0:34:34
Noch kann ich noch ist sie ist dieser Brief irgendwie gesichert und.
Tim Pritlove 0:34:38
Unfeldbar, also es ist einfach verstößt einfach gegen alles.
Linus Neumann 0:34:41
Es ist eben also es ist einfach nicht geheim, ja und ich und ich könnte jetzt auf die Idee kommen und sagen, na gut, dann schreibe ich jetzt, nehme ich mir jetzt einfach die Liste.
Tim Pritlove 0:34:49
Ist auch nicht autorisiert. Nein, ist gar nichts. Das ist einfach gar nichts.
Linus Neumann 0:34:51
Nein, ist gar nix. Ist also die die völlig.
Ronny Kraak 0:34:53
Mal als mal eine Frage, wer soll denn das auszählen dann? Naja.
Linus Neumann 0:34:56
Na ja, pass auf, der Mail-Server, der Mälzer. So, der ist aber leider, das geht ja noch weiter. Der Mälzer ist dann leider platt gegangen.
Tim Pritlove 0:35:06
Weil ganz viele Leute das benutzt haben.
Linus Neumann 0:35:08
Ganz viel erst benutzt haben. So und dann kriegten die Stress dazu sehr geehrter, äh sehr geehrter äh Bezirksoberwahlleiter, ich wähle so und so mit freundlichen Grüßen, ne? Und,Denn war in einigen Bezirken waren die Mails aber platt undhat sich der ein Verwaltungsangestellter, der war natürlich um eine Lösung mich verlegen und hat gesagt, ich kenne eine Infrastruktur, die bricht nicht zusammen, schickt mir eure Wahl doch mal an meinen privaten Account,der hat dann irgendwie so äh ich, also Entschuldigung, man muss noch den Namen, dieses dieses Mannes, der äh der muss in diesem Fall genannt werden, da kann man jetzt keine Rücksicht nehmen. Äh wie hieß er denn, irgendwas mit Dörqem oder sowas?Na ja egal.
Tim Pritlove 0:35:53
Abteilung gut gemeint.
Linus Neumann 0:35:55
Ne, pass auf, geht ja noch weiter, dann sagt er, schickt das doch mal an meinen Hot-Mail-Account,Christopher Dörking, ja, der sein, also eine Stratege vor dem Herrn. Sagt hallo, schickt das an meinen privaten Hotmade-Account. Ähm was heißt das, dass dann,die Wahlergebnisse unverschlüsselt auf dem Server liegen, der Microsoft gehört, ne, also da da kann man das dem Ganzen noch eine ganz andere Ebene an an ähm an an.
Ronny Kraak 0:36:20
Aber er wollte bestimmt nur helfen.
Linus Neumann 0:36:22
Er wollte nur helfen? Helfen wollte auch,dann einfach mal geguckt hat, welche Sicherheitsfragen denn bei einem Passwort Reset für diesen Account gestellt werden?Und hat sie dann wurde halt gefragt, wie denn der Geburtsname von äh so wie von seiner Mutter ist. Von Christopher Dörkens Mutter und dann hat die, hat Ashkanmal den Geburtsnamen von äh Christopher Dörkins Mutter gegoogelt und hat dann den Account übernommen.
Ronny Kraak 0:36:52
Und hat die Wahlergebnisse ausgezählt.
Linus Neumann 0:36:56
Hat naja, ich meine, der hat halt dann Wahlbeobachtungen.
Tim Pritlove 0:37:04
Moderne Wahlbeobachtung, gell? Das ist echt geil, ja. Ich meine, das da sagt dann wieder auch wieder eine ganze Menge auch über die die Sicherheitssysteme von solchen Mailsachen aus, ja, also solche Trivialfragen, die sich so in null Komma nix äh äh nachrecherchieren lassen alsAbsicherung, wenn man sein Passwort vergessen hat, das ist einfach so ein.
Linus Neumann 0:37:22
Also es ist ganz gefährlich, ist auch immer noch sehr weit verbreitet, dass es viele Anbieter machen, die dann,Eine Auswahl von sechs Fragen haben und es tatsächlich, ja, Geburtstage der Mutter ist so was ganz häufiges und das ist halt das ist halt sehen die öffentliche Information, ja? Und grade bei so Privataccounts, äh die dann ähm von,von wo man, wo sage ich mal, immerhin noch dein größter, dein größtes Risiko ist, dass einer aus deinem an deinem erweiterten Bekanntenkreis, was weiß ich, irgendein Ex-Freund, dein E-Mail,dein E-Mail-Zugang haben möchte, ja das ist ja nun mal für Privatpersonen dann immer doch noch die größte Bedrohung. Ähm,Bei denen sind solche Informationen einfach zu herauszufinden, ne, oder Name deines ersten Haustiers, ja. Das wissen Leute.
Tim Pritlove 0:38:10
Du wahrscheinlich auch einfach schon mal geblockt. Ja, diese ganze, diese ganze, ich meine, wenn du deinen Passwort vergisst, ja,und du möchtest sicherstellen, dir das als Anbieter, dass jemand dann den Zugriff darauf wiederbekommt? Dann würde ich einfach mal sagen, da lässt man sich einfach eine,Adresse geben und macht dann so was wie Post-Ident, ja, sozusagen, also wirklich so, jetzt musst du dich auch mal autorisieren und jetzt kommst du halt nicht in zehn Minuten ran, weil du hast halt dein Passwort vergessen,ja?
Ronny Kraak 0:38:37
PayPal machte ziemlich konsequent. Also wenn ihr da einmal raus bist, hast du richtig Travel, um da wieder ranzukommen an ein Passwort. Was natürlich in dem Fall auch nicht.
Linus Neumann 0:38:45
In dem Fall auch.
Ronny Kraak 0:38:46
Ja, ja, na klar, aber es ist also wenn's halt och um finde, einfach diese Art und Weise, finde ich, relativ vertrauenserweckend, also nicht ohne mit äh Sicherheitsfrage, denn hier, wie hieß dein Hündchen.
Tim Pritlove 0:38:57
Das passt, Wort vergessen, weil es doch wieder keiner mehr.
Linus Neumann 0:39:06
Wahl wählen.
Tim Pritlove 0:39:07
Gewinnt.
Linus Neumann 0:39:08
Wählen per E-Mail auf dem Account. Also.
Tim Pritlove 0:39:12
Genau, also sollte uns irgendjemand noch zuhören, äh äh der der Meinung ist, dass es vielleicht dann doch noch eine gute Idee sein könnte und man müsse sich vielleicht nur ein bisschen mehr äh um die Details kümmern.
Linus Neumann 0:39:23
Geh bitte. Hör woanders. Nein.
Tim Pritlove 0:39:25
Einfach einfach nein, ja, also es ist einfach, wenn wenn's irgendwas gibt, was geradezu nur vor Missbrauch, Fehlern, Absturz und allen denkbaren Problemen äh äh,tropft, dann ist es einfach E-Mail, ja? Es ist wirklich das Letzte. Man muss sich nur seinen Spam angucken und dann weiß man, äh das sind Work, ja.
Ronny Kraak 0:39:48
DE wäre das bestimmt nicht passiert.
Tim Pritlove 0:39:50
Es ist überhaupt schon beunruhigend, dass E-Mail sozusagen auch so das Last-Ressort äh Ding ist mit irgendwie. Ich meine, wie viele Systeme schicken einem dann auch wirklich nach einer Anmeldung die Passwörter im Klartext zu und so weiter. Also so,Dusel da draußen, nicht? Aber irgendwo gibt's halt auch nichts besseres. Das Internet ist einfach.
Linus Neumann 0:40:08
Zum Wählen. Na ja, also.
Tim Pritlove 0:40:11
Gar nicht, aber auch sonst eigentlich.
Linus Neumann 0:40:14
Die Bauer Holland Stiftung ist nicht gemeinnützig. Nee, zumindest ein Jahr lang nicht. Ähm.
Tim Pritlove 0:40:21
Beunruhigend.
Linus Neumann 0:40:23
Das war äh schon bei der Gründung der oder bei der Eintragung der Gemeinnützigkeit des Vereins digitale Gesellschaft äh, dass die irgendwie zweitausendneun, glaube ich, stattgefunden hat,das Gerüchtweil wir bei der bei dem Gemeinnützigkeitsding eben geschrieben haben, wenn sollte sich der Verein digitale Gesellschaft auflösen, dann kommt das Geld äh,muss, da musst du quasi einen jemanden benennen, einen gemeinnützigen Zweck, dem dieses Geld dann zukommt. Und dann sagten wir, ja, das geht dann an die Wau Holland Stiftung und da wurde dann schon soVon den Finanzberatern Finanzbeamten gesagt, na ja nehmen sie mal jemand anders, das könnte ihrem Antrag helfen.Denn Ende zweitausendzehn hat dann das Finanzamt Kassel auf Initiative des Hessischen Innenministeriums äh der Bau-Holland-Stiftung, die Gemeinnützigkeit entzogen, weil sie,also weil die es ihr an Selbstlosigkeit mangele. Sie darf nicht in erster Linie Geld kassieren, in dem Fall nämlich für Wiki Leaks. Die war Holland Stiftung war oder,ist die Hauptanlaufstelle für Spenden an das Projekt Wiki Leaks. Ähmund verwaltet die Spenden dort auch, also es im Prinzip ist die Wau Holland Stiftung ein eine Art Kontrollgremium auch in dem Fall für wenn die irgendwie Geld haben wollen, dann müssen sie äh was weiß ich, die Rechnung ähm nach nachmProzess irgendwie äh oder die Mittel dafür wahrscheinlich vorher bei der Bauholland Stiftung bewilligen und das muss dann dem Satzungszweck entsprechend und so weiter.
Tim Pritlove 0:41:59
Ja genau, also sie dürfen nur Geld äh erhalten, nach Vorlage von Belegen, die klarmachen, dass hier auch wirklich für das Projekt, was ähm ausgegeben wurde.
Linus Neumann 0:42:11
Und das im Sinne der äh der Heiligenzwecke der Satzung der.
Tim Pritlove 0:42:16
Genau, da gehört zum Beispiel nicht zu Aufwendungen zur Verteidigung von äh Julian Assange. Ja. Der ja sozusagen nicht Wiki Leaks ist, sondern eben.
Linus Neumann 0:42:27
Genau. Ähm so und jetzt wurde aber trotzdem der war Holland Stiftung also gesagt, okay, äh hier scheint hier eine eine Stiftung zu haben, mit der ihr einfach nur Spenden sammelt für diesen äh für diesen durchgeknallten mit den weißen Haaren,Ähm und sagtenEnde zweitausendzehn sagte das Finanzamt Kassel, dass die diese Stiftung offensichtlich nicht selbst zu sich wer hatte, aber noch gar keine Unterlagen, noch gar keine Belege, noch gar kein Rechenschaftsbericht von der Stiftung bekommen. Das hatten die also schon so aufihr braucht uns gar nicht euren Geschäftsbericht zu schicken, was ihr da macht, ist sowieso nicht äh gemeinnützig,und die Stiftung zog nach Hamburg um. Ich glaube, das war in Reaktion darauf, bin mir aber nicht genau sicherund das Finanzamt Hamburg änderte die Begründung auf ein Verstoß gegen das Gebot der Unmittelbarkeit. Das Gebot der Unmittelbarkeit besagt, dass eine,gemeinnützige Organisation zwar Hilfspersonen engagieren kann, um ihre Ziele zu erreichen, dabei jedoch ein,Kontrollverfahren haben muss, also ein verbindliches Kontrollverfahren. Und das also quasi eine ähm also das ist ein ein, ein.
Tim Pritlove 0:43:31
Also ein nachvollziehbares.
Linus Neumann 0:43:33
Genau, ein nachvollziehbares Kontrollverfahren, das bis Ende zweitausendzehn hatte die äh Wahrhollein-Stiftung mit WikiLeaks nur mündliche Absprachenhat Ende zweitausendzehn diese in einen Vertrag gegossen, der, sage ich mal, den Prozess, den sie ohnehin schon,gelebt haben, dann auch schriftlich manifestierte. Denen aber das Finanzamt nicht äh rückwirkend anerkannt diesen Vertrag, weil der eben erst Ende zweitausendzehn ähm.
Tim Pritlove 0:43:59
Entstanden ist.
Linus Neumann 0:44:00
Entstanden ist. So und dann ging jetzt irgendwie achtzehn Monate hin und her,und der jetzige Stand, mit dem sich die Bauer Holland Stiftung offensichtlich auch zufrieden gibt, beziehungsweise nicht zufrieden, aberäh sich darauf einlässt, sich nicht weiter dagegen zu wehren, weil eben jetzt auch achtzehn Monate schon ins Land gezogen sind, ist, dass das Finanzamt die Gemeinnützigkeit für zweitausendzehn nicht anerkennt,und die Stiftung nicht dagegen klagt dafür aber die Gemeinnützigkeit für zweitausendelf ohne Probleme wieder hat.Mit anderen Worten, alle Spender an die Wau-Holland-Stiftung im Jahre zweitausendzehn,können ihre äh Spende nicht absetzen. Tja.
Tim Pritlove 0:44:48
Ciao. Aber äh das ist jetzt nicht dauerhaft. Also diese Gemeinnützigkeit ist jetzt in dem Sinne nicht komplett verloren, sondern nur für diesen Zeitraum.
Linus Neumann 0:44:58
Nur für das genaue, für das Jahr zweitausendzehn.Also zweitausendneun geht, äh zweitausendelf geht, zweitausendzwölf geht, aber zweitausendzehn nicht. Jetzt wäre natürlich interessant, wann das Haupt äh Spendenaufkommen für war. Ich würde vermuten, dass es zweitausendzehn war.
Tim Pritlove 0:45:15
Das ist vorstellbar. Aber was heißt das jetzt ganz genau, dass du für das eine Jahr nicht gemacht wird, dass dann dafür äh ja du hast so eine, wie heißt das? Steuern anfallen oder was?
Linus Neumann 0:45:23
Na, du hast so eine, wie heißt das denn, du, das, also wird eine für mich bedeutet das eine Spende an eine gemeinnützige Organisation, kann ich.
Ronny Kraak 0:45:34
Bescheinigung und die kannst du absetzen. Und wenn du jetzt da halt in dem Jahr zehntausend Euro dafür gespendet hast, kannst du die nicht anteilermäßig absetzen.
Linus Neumann 0:45:43
Absetzen heißt in dem Falle, das wird von meinem Brutto,gehalt abgezogen. Bei der Versteuerung mit anderen Worten, je nachdem in welcher Steuerklasse ich bin, kann ich, sagen wir mal,Wenn man jetzt in der höchsten Steuerklasse ist, glaube ich, so um die zweiundvierzig Prozent oder so, heißt das, ich spende zehntausend Euro an die Wau-Holland-Stiftung und zahle selber nur ähmsechstausendachthundert und viertausendzweihundert zahlt im Prinzip der Staat, dadurch dass ich den Steuernachlass.
Tim Pritlove 0:46:14
Mhm.
Ronny Kraak 0:46:15
Schon bei elftausend.
Linus Neumann 0:46:17
Ja, dreitausendzwei,zahl fünf acht und der Start zahlt vier zwei, ja. So und das ist nicht möglich und natürlich ist das ein ein ganz ganz entscheidender Punkt beim Spenden an ähm gemeinnützige Organisationen, dass man eben weiß, dass das der Spenden,dass der Spendenbetrag eben steuerlich absetzbar ist. So, ist aber jetzt nicht der Fall. Aber für zweitausendelf ist jetzt wieder.
Tim Pritlove 0:46:42
Wir beobachten das.
Linus Neumann 0:46:43
Wir beobachten das weiter. Wir bleiben bei Wiki Leaks ähm und da gab's jetzt einen interessanten äh Blogeintrag des Anwaltes von Bradley Manning.
Tim Pritlove 0:46:56
Derjenige ist, der die ganzen geheimen Daten zugetragen hat, die zur Veröffentlichung des Collag Demage äh Video.
Linus Neumann 0:47:07
Mörder.
Tim Pritlove 0:47:08
Äh, Entschuldigung, äh Mördervideos und wohl auch der ähm,Geschichte geführt hat.
Linus Neumann 0:47:18
So und der Anwalt lässt jetzt verlautbaren, dass der äh Bradley Manning anbietet,sich also was ist nochmal die deutsche Übersetzung sich schuldig zu bekennen, ne,dass er sich schuldig bekennt für einige ähm,Für einige äh Vorwürfe, die ihm gestellt werden, allerdings nicht für den Hauptvorwurf, Ading wie Annemi, also Findestilfe, beziehungsweise das ist äh im Prinzip Landesverrat. Ähm,der Richterin anbietetzum Beispiel sagt, ja, ich habe diese Daten, ich ich bekenne mich schuldig, die Daten weitergereicht zu haben und somit, weiß ich nicht, die Geheimhaltungspflicht verletzt zu haben. Ich bekenne mich aber nicht schuldig äh äh,Hochverrat bekannt zu haben oder was. Und jetzt schreibt der Anwalt, ja,Bradley Menning bietet dieses Tageständnis an und betont, dass sich dass es dabei keinen Deal gibt. Mit dem,Mit der Regierung oder mit dem Gericht. Weil häufig ja auch ähm solche äh äh solche Schuldeingeständnisse mit einem, wie auch immer, gearteten Deal sich zusammen,also man geht ja dadurch aus, dass davon aus, dass man dadurch, dass man ein Schuldgeständnis Schuldeingeständnis ausspricht, dass man dann eine ein milderes Urteil bekommt.Weil man dem ganzen Gericht ja die die Arbeit spart einen die Beweise zu erbringen, weil wenn man geständig ist, äh erspart sich das Gericht dann eine Menge Arbeit.Und ähm das Interessante ist, warum der Anwalt da jetzt so betont, dass es keinen äh Deal gibt, istnatürlich der Julio A Sanchez, weil es könnte ja auch hier wieder die Frage im Raume stehen, äh dass Bradley Menning aussagen könnte, ja, ich wollte die Sachen gar nicht veröffentlichen, aber der Julio hat äh gesagt, das soll ich unbedingt machen und der hat mich angestiftet und dann hätten die USA natürlich wieder etwas äh um denähum den Julio äh bei sich noch unbeliebter zu machen und äh ihn suchen zu können. Also ich denke, das ist da, warum das betont wird. Allerdings gibt's keine gab's erstmal keine weitere ähm,Erklärung, was er jetzt genau zugeben wird und was also jetzt der,Passieren wird, ist, dass es der Richterin Denise Lindt, äh ob liegen wird, ob sie dieses Teil schuld, Geständnis akzeptiert oder zurückweist,Und selbst wenn es, wenn sie's akzeptiert, kann die US-Regierung auf der Klägerseite,dagegen wieder einen Widerspruch einlegen. Es ist eigentlich nicht viel passiert, aber interessant ist, äh dass äh,Februar zweitausenddreizehn das die Verhandlung dann eben losgehen soll und es wäre dann eben mal interessant, ob ähm Bradley Mening da mit einem Talgeständnis,reingeht oder nicht.
Tim Pritlove 0:50:16
Ja, auf jeden Fall scheint er jetzt doch ein bisschen weichgekocht zu sein nach.
Linus Neumann 0:50:19
Ja, das war auch neunhundert Tage oder was jetzt da in.
Tim Pritlove 0:50:22
Drei Jahre ist ja irgendwie im Knast.
Linus Neumann 0:50:24
In Isolationshaft mehr oder weniger unter fürchterlichen Bedingungen. Also ich denke auch, dass der wahrscheinlich inzwischen soweit ist, dass er auf alles zugibt, Hauptsache der kriegt irgendwie mal ein ein Kissen.
Tim Pritlove 0:50:37
Ja und freue mich mal, wenn ich das jetzt richtig interpretiere, dann ist so im Wesentlichen so, ja, äh meinetwegen, ich gebe ja irgendwie was zu, stecke mich in den Knast, aber äh schlage mir nicht gleich einen Kopf ab und gebe mir irgendwie noch irgendeine Überlebens äh Option so,selbst wenn sie erst in zehn, fünfzehn Jahren ist, äh,Gut, verlassen wir äh den internationalen äh Sektor gehen wir hier in die lokale Berichterstattung.
Linus Neumann 0:51:04
Ja, lokale Berichterstattung, spannende, spannende Geschichte. Wir erinnern uns, Freiheit statt Angst, Demo zweitausendneun,Ähm da gab es den Mann in den äh im blauen T-Shirt, der äh am Rande dieser Demonstration von einem Polizisten verprügelt wurde.Ähm davon gab es dann relativ ähm ausführliche Videoaufnahmen,Klar, glaube ich, von insgesamt vier Kameras und äh,Wenn ich mich nicht täusche, waren das äh genau, hat der CCC dann einen Zusammenschnitt aller erhältlichen Kameras, auch unter anderem beigesteuert damals, in auf denen dann im Zusammenschnitt im synchronisierten Zusammenschnittzu erkennen war, wie der Typ halt überhaupt nichts gemacht hat, überhaupt keinen da irgendwie provoziert hatte und relativ wahllos äh einfach einem vor die Mappe bekommen hat,und im äh,April wurde schon da äh einer dieser Polizist oder die beteiligten Polizisten wurden zu einer Geldstrafe von sechstausend Euro wegen Körperverletzung im Amt verurteilt,aber deine Geldstrafe, die sie an das Gericht zu zahlen haben,Und jetzt gab es ähm führte das Zivilverfahren wegen Körperverletzung äh endete in in einem zivilrechtlichen Vergleich. Das heißt, es landet nicht vor ähm vor dem Gericht,sondern die äh Parteien einigen sich außergerichtlich auf,zehntausend Euro Schmerzensgeld. Die zahlt jetzt allerdings die äh Landeskasse, wenn ich mich nicht täusche, ähm weil die weil diese Polizisten nicht selber haften.
Tim Pritlove 0:52:51
Ja. Klingt nicht nach sehr viel, ne?
Ronny Kraak 0:52:57
Wir haften nie selber.
Linus Neumann 0:52:58
Nee. Also die äh das im Moment, ich schaue jetzt mal, ich suche ganz kurz, wo es hier steht.
Tim Pritlove 0:53:06
Ja, das wundert mich jetzt nicht, dass dass da der Staat quasi für seine Polizisten gerade zu stehen hat. Das ist ja auch.
Linus Neumann 0:53:13
Das Land Berlin musste diesen äh entsprechenden Vergleich zustimmen. So. Und das heißt, das Land Berlin zahlt jetzt äh zehntausend Euro an den man den blauen T-Shirt.
Tim Pritlove 0:53:23
Hast du noch eine Erinnerung, wie es dem eigentlich danach ging? Also äh hat ja irgendwelche längeren hat er irgendwelche Schäden davon gehört.
Linus Neumann 0:53:32
Den nie kennengelernt ähm der hatte glaube ich einen Lippenabriss und äh,Wenn ich mich nicht täusche. Also der hatte schon ernsthafte Verletzungen. Ähm,Ich suche das gerade, ja. Ach so, ein, ein Arzt hatte damals bei Oliver H, einen Oberlippenabriss, Hautabschürfungen, Schwellung und eine Traumatisierung festgestellt. Kann ich aber auch verstehen. Ich meine, die Traumatisierung, wenn du da spontan mal einen,Der stand, der hat da irgendwie sein Fahrrad rumgeschoben und hatte, ich glaube, der war noch nicht mal in einer Demo beteiligt.
Tim Pritlove 0:54:10
Ja. Achte auch das noch.
Linus Neumann 0:54:12
Ja, also es gibt da ein Video zu ähm ich habe den noch nie kennengelernt, also ähm.
Tim Pritlove 0:54:16
Ja, zehntausend Euro ist wirklich lächerlich, weil das ist vor allem ist sowas wirklich traumatisierend, ne. Also, weil grad so äh insbesondere, wenn's auch noch sonderlich äh ungerechtfertigt ist, ist äh einfach schlimm.
Linus Neumann 0:54:31
Ähm ansonsten nennt der Anwalt die äh die diese zehntausend Euro ungewöhnlich hoch. Denn was noch anzumerken ist, ja, ähm im letzten Jahr gab es vierhundertsiebzehn Strafverfahren wegen Körperverletzung im Amt,und von vierhundertsiebzehn Strafverfahren gab es drei Verurteilungen. In einem ganzen Jahr. Äh Schmerzensgeldzahlungen sind dabei nur Einzelfälle,Und ähm da gab's äh die anderen beiden Fälle sind ganz interessant. Ein Hertha-Fan hat im Februar zweitausend Euro bekommen, weil er beim Fußballspiel vom Einsatzwagen der Polizei umgenietet wurdeund ähm,in Aachen hat jemand im Februar sechstausend Euro bekommen, weil er vom Polizeihund gebissen wurde und zweitausendneun bekam ein Nordrhein-Westfale einhunderttausend Euro,weil er im betrunkenen Zustand ein Mädchen fand, einen Mädchen von Fahrenzug gestört hatte und die Polizei ihn daraufhin so so zusammengeschlagen hat, dass er jetzt querschnittsgelähmt ist,Das sind die drei Fälle von.
Tim Pritlove 0:55:38
Hunderttausend Euro für Querschnittsgelähmt. Alter Falter.
Ronny Kraak 0:55:43
Also insofern muss man sagen, sind die zehntausend schon.
Linus Neumann 0:55:46
Das ist schon ordentlich. Gemessen an einer Querschnittslähmung.
Tim Pritlove 0:55:49
Ja gut, so kann man das auch sehen, ne? Äh.
Ronny Kraak 0:55:53
Äh wie weit, also wie weit dann doch mal eine Schmerzen zu der Zahlung geht, sagen wir es mal so. Also es ist ja wirklich, hat wirklich Seltenheit wert. Überhaupt Verfahren in dem Fall bis zu Ende irgendwie durchzuspielen und die nicht irgendwie einzustellen.
Tim Pritlove 0:56:07
Ja, aber ich finde diese Schmerzensgelder sind einfach zu niedrig.
Ronny Kraak 0:56:09
Na klar, keine Frage. Also hunderttausend für eine Querschnittslähmung ist definitiv ein ganz beschissener Deal.
Tim Pritlove 0:56:15
Jeden Fall. Das hast du in drei Monaten ausgegeben für die Umstellung der Lebensumstellung. Äh ja, also es ist furchtbar. Na gut, lass uns weitermachen.
Linus Neumann 0:56:24
Ähm das Verfahren gegen die Antiterrordatei geht los,Verfassungsgericht wir erinnern uns die Anti-Terror-Datei wurde zweitausendsechs beschlossen gegen islamistische Terroristenist so eine Meterdatenbank, wo irgendwie auch ausländische Geheimdienste, ohne jede Kontrolle äh Daten reinfüttern,Und die einzige Voraussetzung ist, äh dass es irgendwie Anhaltspunkte gibt. Ähm,Und es geht in dieser Datenbank landen dann natürlich auch irgendwie Bekannte, von mutmaßlichen Terroristen, Leute, die zufällig mal in der gleichen, im gleichen Cafe oder gleichen Moschee waren. Und das,ähm das Problem mit dieser Datenbank ist, dass sie eben Polizei und Geheimdienst verbindet ähm der Geheimdienst darf ja bekanntermaßen im Prinzip alle observieren, aber nicht vor Gericht bringen,die Polizei für jede äh Observation, Richterentscheid braucht, das heißt in der Anti-Terror-Datei hat die Polizei Zugriff auf Informationen,von Geheimdiensten gesammelt wurden, also Informationen, die der Polizei nicht zustehen.Und ähm gleichzeitig gibt es dieses Problem, dadurch dass es ein geheimdienstliches äh Ding istjemand, der einmal in dieser Antiterrordatei eingetragen ist, eben Sigma hat und dann dazu einfach nicht wieder los wird. Du musst ja erstmal da auf den Trichter kommen, dass du da überhaupt drin stehst. Und ähm,bei diesem Verfahren ähm steht also jetzt,Unter anderem der CC als Sachverständiger vor dem Bund dem dem Bundesverfassungsgericht zur Verfügung,Und das Urteil wird in ein paar Monaten erwartet und betrifft dann natürlich auch die Rechtsextremismusdatei von, über die wir schon vor einigen Folgen gesprochen haben, die ja im Prinzip das gleiche in grün ist,Das heißt, da ist jetzt eine äh relativ interessante ähm Gerichtsentscheidung,über die Trennung von Geheimdienst und Polizei in Deutschland zu erwarten. Da habe ich jetzt habe ich aber sehr schnell mich sehr sehr kurz abzuarbeiten.
Tim Pritlove 0:58:35
Ja. Aber also diese Anhörung ist jetzt sozusagen schon abgeschlossen, aber man weiß jetzt noch nicht.
Linus Neumann 0:58:41
Ich bin mir nicht sicher.
Tim Pritlove 0:58:43
Genommen wurde oder.
Linus Neumann 0:58:44
Ich weiß nicht, ob die nicht vielleicht noch ähm,Noch irgendwie weitermachen, noch mal irgendwie eine Anhörung machen oder wie wie überhaupt so ein Gerichtsverfahren vom Bundesverfassungsgericht genau läuft, aber auf jeden Fall wird's dann irgendwiein den nächsten Monaten irgendwann ein Urteil dazu gebenwer ähm sich dafür interessiert, es gab natürlich da für die ganze Sache relativ viel Aufmerksamkeit und äh Frank Rieger hat dann auch irgendwie äh Interviews gegeben. Da kann man das alles nochmalin Ruhe nachlesen die Argumentation, die ich jetzt grade aufgrund der fortgeschrittenen Zeit so kurz zusammengefasst habe.
Tim Pritlove 0:59:20
Okay.
Linus Neumann 0:59:22
Ich verlinke auch mal die den äh die Pressemitteilung, wo nämlich die Verfahrensgliederung und so weiter äh bekanntgegeben ist. Also Urteilsverkündung da in einiger Zeit zu erwarten.
Tim Pritlove 0:59:35
Keine Logbuchnetzpolitik Sendung ohne äh GEMA,Würde ich sagen, ne.
Linus Neumann 0:59:43
Ja, von mir aus,das ist ein Thema, was ich leider ein bisschen ausgelassen hatte in den in der letzten Zeit und zwar gab es da tatsächlich eine Petition, die auch erfolgreich war,Erfolgreich im Sinne von fünfzigtausend Zeichner bekommen und dadurch dieAnhörung vor dem Petitionsausschuss gewonnen. Wir wissen, dass ich ähoder wir hatten die Kritik an Petition ja auch schon in einem vor vorherigen Logbuch zusammengefasst, dazu dann auch nochmal der Link in den Shownotes. Ähm,Da gab's also jetzt die die äh Anhörung dieses äh dieser Petentin,Die also argumentierten, dass diese GEMA Vermutung äh nicht in Ordnung ist, weil,Die Gebervermutung ja sagt, dass die GEMA grundsätzlich erstmal Anspruch hat auf ihre Gebühren. Wenn du nicht beweisen kannst, dass der Künstler nicht bei der GEMA ist,Wir erinnern uns an den äh Fall der Musikpiraten, die diesen Creative Comments Musik äh Sampler gemacht haben.Und dann der der GEMA äh zum Opfer fielen. Und genau um diese Gamervermutung geht es,Und da sagte dann der Max, also sie haben dann eben vorgeführt, dass der der ähmder Nachweis äh nicht in Ordnung ist, dass dass man den selber bringen muss und die Argumentation ist also, wenn die GEMA Geld fordert, dann muss sie auch selber nachweisen können, dass sie dazu auch berechtigt ist, sagte dann der Christian Hufgardder Vorsitzende des Vereins der Musikpiraten und die grobe Antwort war dann von Max Stadlerder im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags für die FDP sitzt und Staatssekretär im Justizministerium ist,Dass es nicht möglich ist, dass die GEMA ihre Arbeit macht, wenn sie in jedem Einzelfall nachweisen müsste, äh dass ein Themapflichtiges Repertoire gespielt worden ist. Mit anderen Worten.
Ronny Kraak 1:01:49
Bleibt alles, wie es ist.
Linus Neumann 1:01:50
Bleibt alles wie's ist, aber gut, dass wir mal drüber gesprochen haben.
Ronny Kraak 1:01:53
Schön, dass ihr fünfzigtausend unterschrieben habt.
Tim Pritlove 1:01:56
Ja und vor allem äh wiederholt sich hier genau die Diskussion, die wir jetzt vorhin schon hatten mit den Bildern, ne äh und Urheberrecht und Voranmeldung und so weiter. Also auch hier wird einfach erstmal gesagt, so och ja, ist uns egal, ob da irgendwie, ob wir Recht haben oder nicht, äh zahlt doch erstmalunser Geld kommen. Ja, schön. Ja, also das ist auch echt geil.
Linus Neumann 1:02:18
Ja, ja.
Tim Pritlove 1:02:18
Wirklich unfassbar. Ja,Naja gut, ich meine, da sieht man auch mal wieder, wie wie effizient äh äh dieses dieses äh Petitionsspiel ist. Ichviele haben immer noch so ein bisschen so diese Schockwelle äh von Zensursulada äh im Kopf, nur die Petition als solche war an der Stelle im Prinzip genauso sinnlos. Wichtig wardie Tatsache, dass man sich erstmals überhaupt zusammen gerottet hatum da den Protest gemeinsam zu formulieren, aber wer ist sozusagen nur die Petition gewesen, hätte es, glaube ich, auch niemanden interessiert, so,ähm kam's dann eben anders, aberGlaube, dass dieses ganze Petitionsgeschreie, wir müssen jetzt hier alle unterschreiben und wenn er jetzt hier nicht unterschreibt, er unterschreibt die Welt unter. Das wird jetzt nicht mehr lange äh greifen, insbesondere bei so,mega zahnlosen Geschichten wie der Petition, ja, wo man dann hingehen kann und sagt, irgendwiefinden euch alle doof und ihr riecht nach Lulu und dann sagen die so na und? Und zwar egal,Ja keiner riecht so gut nach Lulu wie wir.
Linus Neumann 1:03:21
Riechen zwar nach Lulu, aber es ist unser.
Tim Pritlove 1:03:23
Ja, ja. Und du zahlst. Ja, also wahrscheinlich muss man sich ohnehin mal ein bisschen Gedanken darüber machen, äh effizientere ähm.
Ronny Kraak 1:03:32
Fiese daran ist ja immer noch, dass dann halt immer noch von von Machtseite damit irgendwie kokettiert wird, wie toll die Demokratie funktioniert, hier dürfen fünfzigtausend Leute eine Petition unterschreibenund das tun die auch und wir lassen es zu, aber im Endeffekt geht uns da trotzdem am Allerwertesten vorbei.Mit jeder Petition, die sich nach der Anhörung und Luft auflöst, also von Mal zu Mal frustrierender, so.
Tim Pritlove 1:03:56
Ja, ich denke, ich meine, wenn man jetzt mal bei den Aktiven, glaube ich, äh nachkratzt, wenn ich auch so Markus äh da als Äußerung so über die Zeit äh,Hinsicht mal zusammenfassen mag, ist sehr viel effizienter Leute dazu zu motivieren, sich wirklich bei ihren Abgeordneten zu beschweren und da äh unmittelbaren Einsatz zu machen. Und ich glaube, das ist auch noch etwas, was viele Leute,nicht tun,und das was aber wahrscheinlich am Ende sehr viel mehr bewirken würde, aber ich glaube, diese Verbindung ist irgendwie noch nicht so richtig da,Da würde sich wahrscheinlich sehr viel mehr lohnen mal über etwas kreativere ähm Aktionen nachzudenken. So,Gibt's noch ein.
Linus Neumann 1:04:40
Ein Thema gibt's noch ganz kurz.
Tim Pritlove 1:04:41
Auslandsbericht.
Linus Neumann 1:04:42
Noch rein, ja. In Ägypten und Australien gibt's jetzt äh Netzsperren. Fangen wir an mit Ägypten,da ist es echt spannend, da sieht man mal, dass Fall von kulturellen Unterschieden da hat jetzt der Generalstandsstaatsanwalt der Republik Ägypten, Abdel Mahmut, äh ein Brief,an das Mysterium für Telekommunikation, Information und Inneres oder die Ministerien geschrieben und hat aufgefordert, dass sie endlich äh Maßnahmen ergreifen, um Webseiten mit pornographischen Inhalten zu sperren,Denn seit einem äh Gerichtsverfahren vor zweitausendneun vor dem Oberverwaltungsgericht in Ägypten ähmist das jetzt also erlaubt, da gibt's keine äh äh Probleme und es demonstrierten Salafisten für Netzsperren,Es gab also eine eine Demonstration von Salafisten in Ägypten für Netzsperren. Und die Gruppe der Zusammenschluss von denen nennt sich ähmPure Net.
Tim Pritlove 1:05:47
Für, damit's keinen Porno mehr gibt sozusagen.
Linus Neumann 1:05:49
Ja, die wollen kein Poren im Internet haben.
Tim Pritlove 1:05:53
Was es neu ist.
Linus Neumann 1:05:55
Ich finde das eigentlich ganz scharf, dass es Demonstrationen für Netzsperren gibt, also ähm so.
Tim Pritlove 1:06:00
So
Linus Neumann 1:06:02
Hey, zensiert das Internet, wir kommen da ist Porn drin.
Tim Pritlove 1:06:06
Ja, du lachst irgendwie, ich glaube, das wird uns hier auch noch äh ich meine, das hatten wir auch in gewisser Hinsicht hier in anderer Form schon, ja.
Linus Neumann 1:06:15
Ja, aber okay, also ich ich.
Tim Pritlove 1:06:19
Ja, ja, lass mal hier diese Kirchenwahnsinnigen irgendwie, ja, die sich ja hier schon gegen Homosexualität et cetera auch gerne äh äh öffentlich da auf die Straße stellen. Das wird nicht mehr so lange dauern und da haben wir diese Diskussion auch äh im im Kreis Modus.
Linus Neumann 1:06:33
Australien, ist der andere Fall. Ähm da haben sie jetzt einen,Da haben sie im Prinzip das gemacht, was in äh in Deutschland war äh oder was in Deutschland mit der Zensur Debatte stand, sie haben quasi eine ähm Zensur, Infrastruktur errichtet für Netzsperren,im Bezug auf kinderpornografisches Material,Ähm das Machen die zwei größten Provider Australien sowieso schon seit zwei Jahren freiwillig,Und jetzt sollen's eben alle machen. Die Liste soll Interpol liefernUnd äh Andre stellte dann bei seinem Artikel im Netz Org dann auch mal die berechtigte Frage,wer, wenn nicht Interpol sollte in der Lage sein, äh international äh solche Kriminelle auch tatsächlich zu verfolgenund dafür zu sorgen, dass die halt ja vor Gericht kommen und dass ihre Kisten beschlagnahmt werden als Beweismittel und das Material gelöscht wird,ja? Interessant war dabei, dass ja selbst die Bundesregierung als Lehre aus ähm.Aus der ganzen Zensursula-Debatte,Eine Pressemitteilung rausgegeben hat zweitausend im Mai zweitausendelf, wo sie selber sagten,Löschen statt sperren, ja? Und ähm,Das heißt, selbst die Bundesregierung hat's gelernt, in Australien haben sie es nicht gelernt und da gibt's jetzt natürlich auch schon wieder die Christen, das ist dann die Australian Quiz Chill Lobby, ähm,das aus dem Internet gelöscht wird weil die Teenager das sonst sehen können,Ja, also das ist ein ein großes Problem, offensichtlich in Australien, äh unter dem das Land leidet, dass die dass die Teenager Zugang zu Pornographie haben,und die Australian Christian Lobby fordert, also Mandorian Internetfilters, äh um da die vom Prokrastinieren, sage ich mal,Ja, schön. Also äh.
Tim Pritlove 1:08:54
Was machst du in deinem Zimmer? Du prokrastinierst doch nicht etwa wieder.
Linus Neumann 1:09:01
Nö, ich lerne für Bio.
Tim Pritlove 1:09:03
Oh Mann.
Linus Neumann 1:09:06
Ja. Man sieht, die Welt ist verrückt und wir können nix dagegen tun. Ja, das stimmt.
Tim Pritlove 1:09:13
Ja, das stimmt. Aber wir probieren's äh äh zumindest und äh geben uns hier gibt uns hier Mühe, den Wahnsinn zusammen zu fegen. Ronny, und du warst dabei. Vielen Dank.
Ronny Kraak 1:09:27
Ja, bitte, gerne. Gerne.
Linus Neumann 1:09:29
Lest alle das Kraftfutter Mischwerk, fünfzehn Artikel am Tag.
Tim Pritlove 1:09:33
Genau, lest alle Artikel.
Ronny Kraak 1:09:34
Ohne Bilder jetzt.
Linus Neumann 1:09:35
Text.
Ronny Kraak 1:09:38
Genau.
Tim Pritlove 1:09:39
Genau, den schlanken Kuchen müsst ihr euch dann woanders äh kaufen.
Ronny Kraak 1:09:43
Genau. Den gibt's überall anders, gibt's den übrigens noch.
Tim Pritlove 1:09:45
Na ja, ist auf jeden Fall, wir wissen ja, wie das ist so, wenn's einmal im Netz ist, kriegt man zu schnell nicht wieder raus. So wie mit der Dummheit. Die kehrt auch immer wieder.
Linus Neumann 1:09:54
Und der Pornographie.
Tim Pritlove 1:09:55
Ja ja und.
Ronny Kraak 1:09:57
Die Salafisten und die Christen vereinigen.
Linus Neumann 1:09:59
In Salafisten und Christen, die irgendwie durch die Straßen sperrt, das Netz.
Tim Pritlove 1:10:04
Und die Prokrastinisten, die sind gleich hinterher.
Linus Neumann 1:10:12
Ansonsten bedaure ich äh wir haben ja gerade mal über das Geld gesprochen, bedauere ich wirklich äh dass wenn ich überlege soDrangzeit äh wie viele zehntausend Euro mir entgangen sind, weil ich mich nie gegen Körperverletzung durch Polizisten bewährt habe.
Ronny Kraak 1:10:28
Du hast es wahrscheinlich auch keine äh Videos mit vier Objektiven irgendwie gehabt.
Linus Neumann 1:10:34
Ja, also die, die interessant, also wirklich einfach mal ein Learning, ja, äh geht zu den Demos und filmt das alles, ne? Ist ja immer in linken Kreisen wird das debattiert, äh wollen wir filmen bei den Demos.
Tim Pritlove 1:10:45
Lasst euch verprügeln und äh.
Linus Neumann 1:10:49
Nee, aber die.
Tim Pritlove 1:10:51
Die ganze Zeit über deinem Kopf äh äh mitfliegen lässt sozusagen, der dir immer so folgt, wie so ein kleines Hündchen und immer äh ordentlich auf dich drauf hält, dann gehst du einfach da rein in die Polizeibrigade und sagst, komm doch.
Linus Neumann 1:11:04
Einer eine abgerissene Oberlippe. Schon hat's die ganze Nummer finanziert. Ab dann scheint der schwarze.
Tim Pritlove 1:11:14
Okay, ich sehe schon, wir müssen hier das Ende einleiten, sonst leitet irgendjemand für uns das Ende ein. Ja, das war's. Die äh,Vierundvierzigste Ausgabe war das jetzt schon. Es geht weiter. Bis bald.
Linus Neumann 1:11:32
Bis bald. Tschau.

Shownotes

Errata

Anders als in LNP043 berichtet, gelten Schutzfristen für Tonaufnahmen nicht über den Tod hinaus (mehr dazu hier) und Agentura.Ru, CitizenLab und Privacy International werden nicht in Russland zensiert.

Urheberrechts-Abmahnungen für Blogger

Nachdem unser Gast Ronny viel über Fälle von Abmahnungen gebloggt hat, hat es ihn nun endlich auch selbst erwischt. Er berichtet über die Masche der Abmahnkanzleien.

Wahlen per Email in New Jersey

Nach dem Sturm Sandy wurde es den Einwohnern New Jerseys ermöglicht, per Email zu wählen. What could possibly go wrong?

Die Wau-Holland-Stiftung und die Gemeinnützigkeit

Der Wau-Holland Stiftung wurde wegen Formalfehlern bei der Unterstützung von Wikileaks für 2010 die Gemeinnützigkeit aberkannt.

Bradley Manning

Der als Datenlieferant für Wikileaks verdächtigte Bradley Manning bietet ein Teilgeständnis an.

Schmerzensgeld für das blaue T-Shirt

Der Polizeigewalt-Opfer im Rahmen der „Freiheit statt Angst“-Demo 2009 wurden im Vergleich 10.000€ Schmerzensgeld zugesprochen.

Anhörung zur Antiterrordatei

Am Dienstag fand die erste Verhandlung zur Antiterrordatei vor dem Bundesverfassungsgericht statt.

Petitionsanhörung zur GEMA-Vermutung

Die Petition gegen die GEMA-Vermutung versanded erwartungsgemäß im Petitionsausschuss.

Netzsperren in Ägypten und Australien

Auf verschiedenen Kontinenten demonstrieren Christen und Salafisten für ein Gemeinsames Ziel: Das Sperren von Pornografie im Internet.

LNP043 Leichenschutzrecht

Internetzensur in Russland — IP-Adress-Auskünfte — Bewegungsprofile — Wikileaks — Urheberrecht — Störerhaftung — Paywalls

Unter fortgesetzt erschwerten Bedingungen - Tim weilt derzeit in Kolumbien und auch Linus ist gerade viel unterwegs - liefern wir nach einer kürzeren Auszeit zumindest eine grobe Zusammenfassung der letztnn Aufregerthemen. Alles nicht ganz so spritzig wie gewohnt, da latenzbedingt über Skype die Pfiffigkeit schnell leidet. Wir hoffen Euch aber trotzdem halbwegs in Bild setzen zu können.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:21
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:22
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:24
Es ist auch tatsächlich morgen bei mir.
Linus Neumann 0:00:28
Ja, genau. Bei dir ist morgen, bei mir nämlich nicht.
Tim Pritlove 0:00:31
Ja, wie kommt's?
Linus Neumann 0:00:36
Du bist in ähm Kolumbien Koks kaufen.
Tim Pritlove 0:00:39
Ja genau, ich kann nicht genug davon bekommen. Zehntausend Kilometer, das muss sich ja auch lohnen, ne? Also weit reißt.
Linus Neumann 0:00:47
So eine Reise muss auch finanziert werden.
Tim Pritlove 0:00:49
Ja, die ist ganz nett. Ist ein bisschen hoch hier so. Man muss äh gut durchatmen,Und so, der Verkehr ist ein bisschen wild, aber na ja, damit habe ich eigentlich auch schon voll gerechnet. Ansonsten ist eigentlich alles ganz prima.
Linus Neumann 0:01:09
Dann äh können wir ja, können wir ja aufhören zu Podcasten. Aber ich habe natürlich wie immer äh schlechte Nachrichten.
Tim Pritlove 0:01:17
Wirklich. Was denn für welche?
Linus Neumann 0:01:20
Ähm der die erste schlechte Nachricht kommt aus Russland.Ähm da wurde im Juli ein äh Gesetz beschlossen zum Schutze der Kinder vor dem Internet.Ähm das hat jetzt äh der der das der Staatsduma, ich glaube, die heißt es, die Duma, der Duma oder Das Duma, der Duma.
Tim Pritlove 0:01:41
Also in Deutschland meine ich wird immer von der Duma, also die Duma gesprochen. Aber ob das richtig ist, weiß ich nicht.
Linus Neumann 0:01:50
Jetzt äh hatte das im im Juli beschlossen und jetzt ist es in Kraft getreten ähm.Das äh Gesetz will sich darum bemühen, den Zugang zu Webseiten mit Informationen, deren Verbreitung in der russischen Föderation verboten ist, zu begrenzen.Und dafür haben sie sich eine einheitliche Liste von Domains URLs und IP-Adressen errichtet.Wo sie dann das Internet äh und die Kinder vor Kinderpornografie, Drogen, Konsum und Suizidanleitungen schützen wollen.
Tim Pritlove 0:02:27
So, also äh Russlandgost, Zins Usula.
Linus Neumann 0:02:30
Genau, es ist ähm einhundert Prozent Zensursula und noch ein bisschen äh krasser wohl, Andre, äh der ja auch bei uns öfter Gast ist, äh titelte äh seinen Artikel zu dem Thema, glaube ich, mit ähm,Netzsperren in Russland. Alles wovor wir immer gewarnt haben und noch ein bisschen schlimmer. So ungefähr lautete glaube ich der Titel.
Tim Pritlove 0:02:51
Ja. Na ja ist ja auch generell so die äh äh die russische äh Methode, ne, was die anderen versuchen mit Eleganz zu machen. Das machen die Russen immer mit viel.
Linus Neumann 0:03:01
Ja, äh in diesem Fall auch, also tatsächlich relativ viel. Ähm,und zwar also wenn es ein Gesetz ist, greift es ja dann bei den ähm Providern erstmal an und äh man muss sich also so vorstellen, es gibt also dann zwei Leute im Internet, einmal den Anbieter und einmal denjenigen, der auf diese Information zugreifen möchte,auf dem Kabel zwischen A und B sitzt ja quasi der der Provider und der kann dann da ähm äh dann den Traffic ja.Theoretisch, je nachdem wie gut er es machen möchte, eben beeinflussen, überwachen oder sonst was. Ähm das Problem, bisher war eigentlich das,keiner ähm die Kapazität hatte, das ernsthaft mal mit dem gesamten Traffic zu machen. Ähm.Aber mit neuer äh Router-Hardware, ähm mit DPI-Funktion ist das eben jetzt äh schon ein bisschen besser möglich. Da komme ich gleich nochmal zu. Ich wollte so ein bisschen die Geschichte der der Sperren erstmal ähm noch mal so erfassen. Wenn ich also jetzt sage,ähm.Und das war ja eigentlich zensursular, deswegen ist es, wie gesagt, ein bisschen schlimmer als Zensursulla. Bei Zensursula wollte ähm DNS-Sperrenlisten haben. Ja, das heißt also, genau der DNS-Server, der sagt, zu diesem Domain-Namen gehört dieser IP,da sollte die Antwort bei bestimmten Domains verhindert werden.Oder unterbunden werden, der sollte dann einfach antworten, die gibt es nicht. Statt zu sagen, welche IP das ist. Was dann den ähm bösen Menschendie Möglichkeit gegeben hätte, ähm DNS äh Server im Ausland zu nutzen ähm oder sich einfach so die IP sagen zu lassen und die direkt einzugeben,Das heißt, es ist eine relativ schlechte Methode zu sperren, weil sie halt sehr billig zum Gehen ist. Ähm und,dass der nächste Schritt wäre natürlich OK dann sperren wir die IP-Adresse,Aber wenn ich die IP-Adresse sperre, dann fällt alles aus, was auf dem Server ist. Das heißt, ich habe riesige Kollateralschäden, zum Beispiel bei Share-Hosting oder wenn ich sage, ähm wie der russische Provider Wimpel kommt,der äh das YouTube-Video ähm wie ist denn dieses YouTube-Video?Äh Freunde der Moslems oder was, dieses dieses wo sie die diese Skandal wie du wo die.
Tim Pritlove 0:05:23
Ja, ja, das äh Mohammed.
Linus Neumann 0:05:26
Live auf Mohammed oder so. Und äh das sollte Wimpel kommen, wollte das also sperren und ähm das einzige, was ihnen einfiel, war halt eine IP-Sperre für ganz YouTube,was dann entsprechend Unmut in ihrer Kundschaft sicherlich hervorgerufen hat, während andere russische Provider genau das Video sperren konnten.Und zwar haben die also DPI-Technologie benutzt, wo also nicht nur auf die URL oder äh nicht nur auf den Host nehmen oder auf die IP gesperrt wird, sondern genau die Anfrageanalysiert wird, das Datenpaket analysiert wird und geguckt wird, der will mit YouTube sprechen, was will der von YouTube haben?
Tim Pritlove 0:06:06
Aber das funktioniert doch nicht mit äh SSL, wenn man HTPS macht, dann kann man ja noch diesen Inhalt gar nicht sehen.
Linus Neumann 0:06:12
Genau, mit SSL, eigentlich jede DPI-Funktion ähm sollte sich eigentlich mit SSL erledigt haben, aber ähm,es da die meisten Server ja auf sowohl auf SSL als auch auf äh also auf HTTPS und auf HTTP mit dem gleichen Antwortenist eigentlich schon eine relativ alte Technik. Überall das S wegzumachen, ja? So dass du bei jedem request, der auf HTTPS gehtden leitest du einfach sofort wieder auf HTTP weiter und überall wo jemand hat die PS anklicken könnte leitest du ihn immer woanders hin ja? Also du.
Tim Pritlove 0:06:49
Also man nimmt es aus den Webseiten gleich raus, die Links.
Linus Neumann 0:06:53
Du nimmst also Möglichkeiten. Du nimmst dir erst mal aus den Webseiten raus und schreibst überall, wo hatte die PS steht schon mal HTTP hin.Wo jetzt zum Beispiel HTTPS Doppelpunkt Slash YouTube steht, schreibst du hin HTTP Doppelpunkt Slash Slash YouTube,und du kannst dir auch eine Antwort fälschen. Also ich kann ja.Obwohl theoretisch wenn ich also ich könnte ja theoretisch dir damit antworten ähm auf HTTP gibt's auf HTTPS gibt's keinen Dienst oder wenn ich ein Zertifikat habe, antworte ich dir auf HTPS. Ey geh mal auf HTTP.Aber ich bin mir nicht ganz sicher, wie sie das machen, aber da werden sie sicherlich eine äh Lösung für gefunden haben, dass ihnen HTTPS da nicht reinspielt, denn MTS und Megaphone, die Provider waren also in der Lage, genauein einzelnes Video bei YouTube zu sperren. Ähm wie gesagt, ähm,HTTBS, umgeht das eigentlich, sofern der Provider nicht äh noch ein bisschen Möglichkeiten hat, auch da mit reinzufunken. Ähm.Was hat äh was DPI, was wir in dem bei unserem Live-Podcast auch so schon mal so ein bisschen besprochen haben. Außerdem ermöglicht sind Sperren, die jetzt vielleicht auch portunabhängig sind. Das heißt, ich muss nicht mehr nur auf eine genaue URL schauen, sondern zum Beispiel,kann ich Skype Traffic erkennen, obwohl Skype sich sehr darum bemüht, dass der Traffic keinerlei ähm statische Merkmale hat wie einen festen Port oder so,und außerdem ja auch verschlüsselt ist.Ähm also so mit so einer Technik operieren die jetzt in Russland und sperren unter anderem jetzt ähm das war hatte ich bei Netzpolitik Org bei Andres Artikel gelesen, zum Beispiel die Seiten vom Citizen Lab, das waren die Jungs, die sich denähm den äh Gamma-Staatstrojaner angeschaut hatten,Privacy International, das waren die Jungs, die gegen den Gamma-Staatstrojaner die Exportbeschränkungen ähm hervorrufen wollen und eine Seite Namensagentura Punkt Ruhdie allerdings auf äh Russisch ist, ähm wo ich also vermute, dass sie da äh wahrscheinlich etwas sagen, was der Regierung nicht gefällt.Die sind also jetzt auch mit auf dieser Zensurliste, das heißt, okay, Russland ähm.Hat offensichtlich jetzt überall äh DPI und ähm sperrt äh auch unliebsame Seiten. Äh was sie dann doch darüber hinaus empfohlen wurde, war, also dass man sagt, na ja, wenn ihr eh schon,äh sperrt, dann könnt ihr auch direkt noch die IPs Locken, die versuchen darauf zuzugreifen.
Tim Pritlove 0:09:38
Wollen Sie denn eigentlich jetzt auch Skype äh sperren oder können Sie nur Skype sperren? Das habe ich nicht ganz.
Linus Neumann 0:09:44
Skyfalls eher ein Beispiel aus Deutschland. Ähm wofür DPI in Deutschland benutzt wird.Die Russen, denen geht's glaube ich eher darum, also offiziell darum, äh Kinderpornografie, Drogenkonsum und Suizid-Anleitungen zu sperren und äh offensichtlich eher auch darum.Hier Oppositionelle irgendwie zensieren zu können. Also Skype ist ja, glaube ich, deren geringere Sorge.
Tim Pritlove 0:10:17
Aber sie könnten, wenn sie wollten.
Linus Neumann 0:10:19
Ja klar, das das können sie sowieso, also mit DPI kannst du erstmal alles machen. Du du wenndu, du siehst ja einfach den gesamten Traffic und kannst ihn, wenn du möchtest auch äh wenn du das Modul dir auch noch daneben stellst, auch manipulieren oder so. Ähm das ist nämlich ganz schön, was was sie ähAlso was ihnen, was sie weiterhin machen wollen, ist natürlich die IPs, die vielleicht auf diese verbotenen Seiten zugreifen, locken oder das direkt, weil sie ja dynamischer EPs vergeben, sind die Russen ja genauso zugezwungen wie jeder andere,wie jedes andere Land inzwischen auch aufgrund des Mangels ein IP V vier Adressen, dass sie,Die Damenische Adressen vergeben und dann eigentlich direkt das an die Datenbank angleichen können und den Account äh mit dem, mit den Kundendaten äh.Quasi locken und nicht nur die IP-Adresse. Also, dass sie sagen, was weiß ich hier,Kunde A hat äh jetzt zum wiederholten Male versucht irgendwie Privacy International die Seite zu besuchen.Das Problem ist, dass du,Technologie irgendwann an den Punkt kommen, das ist echt besonders schwierig da rauszuklettern. Also zu sagen HTTPS, okay ist vielleicht noch eine Möglichkeitsie werden früher oder später vernünftige Möglichkeiten finden zu unterbinden sie werden natürlich auch erkennen, dass du vielleicht ein VPN nutzt um irgendwie dich vor denen,Deine, deine Handlung im Netz zu verheimlichen, aber mit DPI hast du eigentlich für alle für alle Sachen immer so eine Möglichkeit, das irgendwie zumindest,heuristisch erkennen zu können. Und dann natürlich auch sagen zu können, okay, dann sperren wir dir jetzt halt den VPN Zugang,oder wir bremsen den einfach, ist ja auch eine beliebte Sache, ne? Ist ja sogar beliebter als das Sperren bei Diensten, hatten wir ja auch schon besprochen, ist ja, bremst den einfach aus.
Tim Pritlove 0:12:07
Die libysche Methode sozusagen.
Linus Neumann 0:12:10
Aber jetzt kommt eigentlich noch der Hammer, weil die Russen nutzen DPI noch äh etwas besser. Die freuen sich also sehr. Zwar gibt es da das ähm.Das das Projekt Sorgen und ähm,die wir auch schon mal so ein bisschen besprochen hatten, eigentlich aus so einem Land gehen ja dann nur relativ wenige dicke Leitungen raus, wo äh das ganze Internet durchkommt.Und an den wenigen Knotenpunkten durch die aller Traffic läuft, haben die quasi irgendwie riesige Zentren, die äh sowieso alles versuchen mitzuspeichern. Und die freuen sich total, weil mit DPI,Können sie jetzt ähm quasi müssen sie nicht mehr alles mitspeichern, wenn sie sich um einen bestimmten Oppositionellen kümmernsondern sie können äh quasi nach Provider oder äh nach äh sonstigen Sachen filternund freuen sich, dass sie äh quasi an den zentralen Punkt noch nicht mal mehr beim Provider, sondern an den zentralen Ein-und Ausgängen einzelne Personen filtern, speichern, äh loggen können und dadurch Arbeit und äh Festplattenplatz speichern. Also die sind sehr begeistert,von die Russen offensicht.
Tim Pritlove 0:13:18
Super, klingt so nach.
Linus Neumann 0:13:22
Also ähm.Ist es jetzt, sage ich mal oder es scheint so, jetzt langsam der Punkt erreicht zu kommen, dass dieses DPI auch wirklich in dem Ausmaß skaliert, dass man das so ähm,anwenden kann, ja, also so zu einer richtigen Vollüberwachung, das das war ja immer auch die Frage, wie wie fett muss die Kiste sein, damit du das wirklich hinkriegst, ja, dass die nicht einfach nur die ähdie Arme hochlegt oder wie wie man so schön sagt, wenn wenn du da mal ein paar Gigabit äh durchbumst, durch so eine DPI-Kiste.
Tim Pritlove 0:13:55
Zur Not wird das ein Internet dann sonst einfach äh langsamer gemacht, weil es erstmal wichtiger ist, alles zu überwachen, als das jetzt wieder an alles rankommt.Stellt sich aber schon die Frage, ob das nicht über kurz oder lang dann doch äh die Fähigkeitendes Landes das Netz so zu nutzen wie es eigentlich möglich sein sollte einschränkt.
Linus Neumann 0:14:15
Ja äh ganz.
Tim Pritlove 0:14:17
Einiges gehen, aber wenn's dann irgendwie erstmal losgeht hier mit äh wir filtern jede Webseite, die dir ausgeliefert wird. Ich meine in gewisser Hinsicht sehe ich noch nicht so ganz, wie sie jetzt gegen so eine volle HTPS äh Umgebung sich da äh wehren wollen, aber.
Linus Neumann 0:14:31
Also würde ich jetzt mal ganz ehrlich sagen.
Tim Pritlove 0:14:32
Heutzutage in dem Sinne noch gar nicht, aber das muss natürlich die Antwort sein.
Linus Neumann 0:14:38
Genau, also die, du hast du hast recht, die ähm wie wollen sie sich gegen HTTPS wehren, wenn das wenn das vernünftig umgesetzt würde von allen? Hätten sie's auf jeden Fall schwierig, aber ähmes ist ja du hörst ja immer wieder davon, dass Staaten,im Besitz von von SSL Zertifikaten sind, um genau äh einfach mähende Mittelattacken auf SSL zu fahren. Das sind ja völlig egal.
Tim Pritlove 0:15:03
Hm, naja gut, hm.
Linus Neumann 0:15:05
Grade ähm war jetzt äh hatte ich jetzt hier nicht zum Sendungsthema gemacht, aber der Angriff aufder wurde jetzt irgendwie ein Bericht dazu die Genotase eine große CA die aus den Niederlanden war die vor ein zwei Jahren,großartig auseinander genommen wurde da hatte sich ja jemand Zertifikate einfach für alle möglichen Seiten erstellt den wurde irgendwann langweilig dann hat der sich Zertifikate für Sternchen Punkt com erstellt,Also der äh so Zertifikate zu mannelndem Mittel, da muss man Staaten schon durchaus äh die Kapazität ähm zutrauen, dass sie die einfach haben.
Tim Pritlove 0:15:44
Okay, naja gut, also dann bleibt die Hoffnung sozusagen DNS äh und äh entsprechende Auslagerungen von äh Verschlüsselung,in das DNS-System. Das ist allerdings leider, leider, leider, noch etwas Zukunftsmusik, auch wenn die Technologie im Prinzip da ist.
Linus Neumann 0:16:04
Auch wenn jedes Jahr was Neues drüber erzählt, ja.
Tim Pritlove 0:16:08
Naja, das rollt sich aber langsam aus, also ersten Browser,kriegen das und so, aber natürlich noch ganz weit von entfernt, dass das in irgendeiner Form einer staatlichen Zensurinfrastruktur nennenswert äh Widerstand gebieten könnte.Okay.
Linus Neumann 0:16:29
Auch aus Deutschland gibt es schlechte Nachrichten.
Tim Pritlove 0:16:31
Dann komme ich nicht wieder.
Linus Neumann 0:16:34
Und zwar geht's um die Auskunftsverlangen bei IP-Adressen, ja? Also momentan ist das ja so, dass ähm,ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wie der wie hundertprozentig wie der Ablauf ist, aber äh wenn man von der AlPir, von einer IP-Adresse den Halter äh feststellen möchte, dann muss man das mit einer einzelnen Abfrage beim Provider. Und,die Bundesregierung äh hat jetzt einen Gesetzentwurf in die Manege äh geschmissen.Wo sie ganz gerne hätten, dass es eine automatische Zuordnung von IP-Adressen zu den Nutzern.Gibt auch bei den dynamischen IP-Adressen, wir sprachen das gerade bereits an und das bitteschön ähm,über eine gesicherte Schnittstelle, also man könnte sagen, so die A, die wollen eine AP haben. Die hätten gerne eine AP von den Providern. Ähm,wo sie einfach eine IP-Adresse reinwerfen und äh die Adresse vom Anschlussinhaber äh zurückbekommen. Damit die Provider ihnen oder die sechzehn größten Dienstanbieter ihnen die Daten auf Anfrage unverzüglich und vollständigübermitteln können über eine gesicherte elektronische Schnittstelle. Und das möchten sie ganz gerne haben für.Mitarbeiter des BKAs, der Bundespolizei des Zollfahndungsdienstes, des Verfassungsverfassungs,ich komme immer mit diesem Twitter-Account durcheinander. Du kennst den Verfassungsschutz, ne? Den Verfassungsschutz? Äh Bundesnachrichtendienst und den militärischen Abschieddienst. Sie sollen also jetzt eine AP bekommen, bitteschön von den Providern, wo sie.Äh immer schnell feststellen können, wem eine IP-Adresse gehört. Ähm das ist also auch ähm ja, also das ist halt die,Ja, was will man dazu noch sagen, ne? Also ich meine.
Tim Pritlove 0:18:26
Wollen wieder Ärger haben.
Linus Neumann 0:18:28
Tja was, also wieder so eine völlig wirre äh.Völlig bescheuerte Idee, ne? Es ist ja gerade gut, dass es so dass es so ist, dass es dass es mit Schwierigkeiten verbunden ist. Ähm ich meine, das hast du ja.Aber aber sie würden ja genau argumentieren und da glaube ich, da ist auch das Problem, das hatte den haben wir uns eingetreten, als irgendwann die Leute anfingen, IP-Adresse mit Nummernschildern zu vergleichen, wo man sagte, ja, das Nummernschild, was jemand hat.Dass ähm dass.Lässt ja dann im Notfall die Möglichkeit zu das zu identifizieren, wer wer das ist, aber so im normalen Leben kann keiner vom kein normaler Mensch vom Kennzeichen das äh das erkennen, ne.Ist das einleuchtend?
Tim Pritlove 0:19:16
Ja, ich meine, es ist ja eigentlich mehr eine Hausnummer als äh,ein Nummernschild. Aber es stimmt natürlich schon, dass man mit so einer AP äh im Prinzip dann sozusagen einen Direktzugriff auf den Useraccount äh einrichten würde. Inwieweit das äh,unserer Gesetzeslage kompatibel ist, das ist mir allerdings schleierhaft.
Linus Neumann 0:19:37
Ja und was was mich jetzt sehr, was mich jetzt hier sehr äh oder was für viele Leute,sehr spannend ist, ist der ab, der Ausschnitt in diesen Gesetzentwurf, wo steht auch für Daten mittels derer der Zugriff auf Endgeräte oder auf Speichereinrichtungen,die in diesen Endgeräten oder hiervon räumlich getrennt werden.Darauf wollen sie auch Zugriff haben. Und da das wird von eigentlich den meisten die ich jetzt gelesen habe interpretiert als sie wollen,Pin-Codes und E-Mail-Passwörter auch haben.
Tim Pritlove 0:20:17
Mhm. Auch für Daten.
Linus Neumann 0:20:20
Frage ich mich äh in der Regel, also.
Tim Pritlove 0:20:22
Der Zugriff auf Endgeräte, was möglich wird oder was.
Linus Neumann 0:20:29
Ich lese ich lese also ja, sie wollen also quasi also mehrere in mehreren Artikel wird diese Äußerung so interpretiert, dass sie quasi eine AP haben wollen für die Passwörter.
Tim Pritlove 0:20:39
Aha, für welche Passwörter? Also reden wir jetzt hier so von von äh meinem Provider äh Kundenpasswort oder was?
Linus Neumann 0:20:52
Ja, also ich also ich bin halt wirklich, ich ich weiß es halt auch nicht, also ich zitiere jetzt einfach mal Jan Mönickes, dann habe ich's nicht selber gesagt.Äh der sagt ähmzusätzlich zur bisherigen manuellen Abfrage sollen die Tabelle Kommunikationsunternehmen gezwungen werden, in eine elektronische Schnittstelle zu investieren, die von zahlreichen Diensten künftig als der Quick Button gedruckt werden kann. Ja, haben wir ja soweit erzähltohne richterliche Auskunft oder vorherige Kontrollekönnen dann nicht nur in alle vorhandenen Bestandsdaten im Sinne von welchem Kunden gehört die Rufnummer oder IP-Adresse, sondern eben auchPucks für Handys, Passwörter, Passwörter für die Cloud und viele andere schöne Sachen, ganz leicht, easy und ohne Kontrolle abgefragt werden.Ich kann mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, dass sie es ernst meinen, aber ähm.
Tim Pritlove 0:21:45
Ich ich kann mir vor allem äh äh gut vorstellen, dass der Shitstorm, den sie dann ernten, wenn sie das wirklich meinen wollen würden, äh so dermaßen groß ist, dass sie das ganze Gesetz gleich wieder zusammenfalten können.
Linus Neumann 0:21:55
Da gehe ich von aus, dass sie äh das äh hoffentlich bald mal wieder falten können, ja. Aber okay, alsoSpannende, spannende Sache, was sie sich da mit dem Passwörtern gedacht haben, ob sie gedacht haben, dass da keiner hinliest, wenn man da, wenn man das so verklausuliert, ähmAber ich bin, wie ja, auch nicht der Profi im Gesetzentwürfe lesen, deswegen verlinke ich den mal und wir halten da unser Auge drauf.
Tim Pritlove 0:22:20
Na ja, dann können wir ja froh sein, dass nur unsere Bundesregierung äh solche bösen Hintergedanken hat, oder?
Linus Neumann 0:22:26
Ja ähm neben unserer Bundesregierung haben wir das natürlich auch die äh Mobilfunk Provider in etwas anderer Weise.Und zwar äh kam vor einigen Tagen dann in den Medien der Konzerntelefoniker. Telefonica gehört und gehört Tee oder gehört unter anderem o two,O2 an die Börse gegeben oder so. Ähm und Telefonica hat eine eine Firma mit Sitz in Großbritannien.Die den Namen Telefonica, Dynamik Insights trägt. Ähm und die,bewerben ihren, die ihr Dienstleistung damit, dass sie Firmen,analytische Analysen bereitstellen wollen, die es ihnen ermöglichen, effizienter,ihre, ihre, ihr Business zu betreibenund also mehrere Produkte und Services entwickeln möchte, die verschiedene Daten nutzen, die ähm in ihren Netzwerken anfallen. Also äh anonymisierte und aggregierte Daten zum Beispiel,ähm aus dem mobilen Datennetzwerk. Es ist zum Beispiel schon seit einiger Zeit bekannt, dass ähm.Tom Tom, Daten kriegt über die Netznutzung von Vodafone, um dadurch zu erkennen, wo wohl grade Staus sind.
Tim Pritlove 0:23:54
Ja, ja, das existiert schon seit äh vielen JahrenKooperation und das ist quasi die Basis der Verkehrs äh Daten äh Einschätzungen. Das heißt, wenn ichTom Tom Gerät sage, ich möchte jetzt hier gerne von A nach B, dann wird ähm werden die Straßen nicht nur jetzt danach berechnet,was ähm was man da so für eine Höchstgeschwindigkeit fahren kann oder ob sich das in der Hauptstraße handelt oder äh eine Nebenstraße, sondern,So war zumindest der ursprüngliche Ansatz bei Geräten, die jetzt nicht sind, das ist, glaube ich, diese IQ Technik heißt das bei Tom Tom,Sie analysieren,Bewegungsdaten von Mobiltelefon in diesen Straßen, das heißt, die schauen, was da so äh für Mobiltelefone vorbeischwimmen und was die für eine durchschnittliche Geschwindigkeit erreichen.Und mitteln das dann auf die Uhrzeit und den Wochentag. Das heißt, sie haben quasi für jede Straße,einen Kennwert, der sagt, okay, hier darf man zwar so und so viel fahren, aber Montags um sieben Uhr äh wird dort aber nur die und die Geschwindigkeit erreicht und das fließt halt mit in diese Navigationsberechnung mit ein.Bin mir nicht ganz sicher, ob ihr das mittlerweile auch schon so realmäßig haben, aber im Kern vermute ich mal auch, die Trafficanzeige bei äh Apple.Und sicherlich auch bei Google äh wird ähnliche Daten heranziehen. In dem Fall halt direkt aus dem Smartphones.
Linus Neumann 0:25:27
Das ist ja mal interessant.
Tim Pritlove 0:25:29
Finde ich eigentlich auch an sich noch recht vertretbar,wo es sich sozusagen um eine anonyme generalisierte äh über alle Teilnehmer hinweg äh zusammengerechnete Informationen handelt, ne? Da schaut man,quasi den Datenbestand an und sagt, okay, wir sehen hier Bewegung und wir können diese Bewegung auch irgendwie einschätzen. Das lässt ja nun keinerlei Rückschlüsse darauf zu, wer da jetzt gerade wo, wie schnell unterwegs ist, auch wenn sie natürlich diese Information,theoretisch gewinnen könnten, aber ich bezweifle stark, dass das äh derzeit in den iPhones so implementiert ist. Sie sagen ja auch bewusst, dass das eben eine anonymisierte Information ist, die man dort quasi dem dieser Trafficanalyse spendet.Sicherlich etwas, was auch Telefonica Dynamik Insights äh anbietet. Die Frage ist, ob das nun das Einzige ist, was sie dort äh anbieten.
Linus Neumann 0:26:22
Ich glaube, dafür hätten sie nicht, wenn sie nur das anbieten würden, hätten sie nicht eine eigene Firma dafür gegründet. Ähm,Es gab dann einen Tagesschauartikel. Jetzt ist natürlich die Sache, okay, die äh Tagesschau ist jetzt nicht der äh die sind ja nicht immer die Fittesten, wo dann sowas drinstand wie, dass sie einem.Ich würde sagen, das ist ein sehr hanebüchendes Beispiel, aber es wurde dann auch wieder überall zitiert, dass sie quasi einem,Ladeninhaber sagen können, äh wie lange ein Kunde vor seinem ähmSchaufenster angehalten hat. Das halte ich ehrlich gesagt für eine sehr unrealistische Auffassung äh dieses Dienstes, weil die Ortung nicht so genau ist, dass ich mit Sicherheit sagen kann, dass der Kunde gerade vor einem, vor genau dem Schaufenster steht.
Tim Pritlove 0:27:12
Ja, das ähm gut, kommt drauf an, was für ein Schaufenster man da äh nimmt, wenn's jetzt so ein kleiner äh Schmuckerladen äh ist mit einem Fenster, dann ist es sicherlich schwierig, so eine Shoppingmaul kriegt man natürlich schon ganz gut analysiert.
Linus Neumann 0:27:25
Die Frage ist ähm.Jemand, der in seinem Geschäft darauf angewiesen ist, dass Leute vor einem Schaufenster stehen bleiben, wie viel Geld hat der über, um es einem Konzern zu spenden, der äh Mobilfunkdatenanalyse betreibt? Ja, also die Information, wie lange jemand von meinem Schaufenster in meinen kleinen Klamottenladenähm irgendwie auf der Neustraße in irgendeiner kleinen Stadt äh gestanden hat, die ist ja nicht äh nicht so enorm auswertbar.
Tim Pritlove 0:27:55
Vielleicht sollte man sich das eher so wie mit dem Verkehr vorstellen, weil tatsächlich ist ja auch die Information, wie viele Leute gehen in einen bestimmten Platz,äh entlang. Ja, also der Alexanderplatz in Berlin ist sozusagen generell dafür bekannt, am meisten Fußgänger-Traffic zu haben in ähm.In Deutschland. Das heißt, es gibt keinen Platz, über den so viele Leute gehen und das hat natürlich eine Auswirkung auf die Preise für dort angebrachte Werbung,Also wenn du dort ein Plakat buchst oder irgendein anderes Display hast, was da äh an diesem Platz ist, dann richtet sich quasi der Preis,danach, was die Meinung ist, wie viele Leute das dann eben auch effektiv sehen. Und man kann natürlich da generell Einschätzungen machenSo im Sinne von, na ja, wir haben da ja S-Bahn und so und so viele Leute steigen da aus und äh ein. Oder du kannst halt wirklich sagenhat heutzutage sowieso jeder äh ein Handy äh in der Tasche, äh wir haben den und den Marktanteil und wenn wir das jetzt mal über unsere Kunden hochrechnen, dann kommen wir im Prinzip auf den und den Wert.
Linus Neumann 0:28:58
Ja.Genau, also für solche Analyse ist das sicherlich ganz angebracht. Ich glaube, am Alexanderplatz hängt seit Jahr, seit Monaten jetzt so ein Schild, über einhunderttausend äh Autos am Tag kommen, an diesem Plakat vorbei, die wollen offensichtlich diesen Plakatplatz da irgendwie ähmvermieden, aber äh bis jetzt hängt da nur ihr eigenes Plakat. Auf dem draufsteht, wie viele jeden Tag dran vorbeifahren. Äh ich habe hier gerade mal so äh ein das Werbevideos.Das Werbevideo von diesem Konzern, da geht's also jetzt um ähm um Bewegungsprofile erstmal und so.Was sie allerdings auch machen wollen und da wird's dann ein bisschen spannender. Die wollen diese Daten halt auch zur,für Werbung bereitstellen und da dann auch mit den Bestandsdaten kombinieren in diesem Falle.Das heißt also irgendwie Alter, Geschlecht oder solche Dinge sich irgendwie äh da noch zu sagen lassen, dass sie also quasi dir zu diesem hypothetischen Schaufenster oder zu dem Alexander Plaauch sagen können, um wie viel Uhr des Tages da die meisten vierzehnjährigen deiner Zielgruppe langlatschen und so weiter,Also man kann das, wenn man das gewissenhaft macht, sicherlich äh sehr spannende äh Daten raus gewinnen, aber wir wissen natürlich auch, dass,gewissen bei Konzernen immer eher 'ne untergeordnete Rolle spielt, früher oder später.Und deswegen wurde dieses Thema jetzt mal äh wahrscheinlich auch ein bisschen zu äh.Zum Leidwesen oder ein bisschen ungerecht gegenüber o two äh dann hier jetzt behandelt.
Tim Pritlove 0:30:37
Die haben schnellen Rückzieher gemacht, ne? Aber es stimmt natürlich, was du sagst, so äh diese generelle äh Geschichte, ne, also mal in dem Verkehr ist es egal, ob da jetzt äh gerade ein Sechzigjähriger oder ein Zwanzigjähriger ein Auto fährt, aber bei Werbungstrefficman sich sozusagen noch mehr Informationen rein, ne? Man kann halt sagen, okay, äh vormittags sind irgendwie äh Leute in dem Alter unterwegs am Nachmittag, in dem Alter. Das ist natürlich schon eine ganz andere Qualität.
Linus Neumann 0:31:03
Ähm auf jeden Fall das Ganze schlug solche Wellen, dass äh sich dann ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Mittwoch,dahingehend äußerte und sagte der Hen der Handel mit über Handys gewonnenen Standortdaten ist nach Angaben der Bundesregierung grundsätzlich verboten.Ähm,denn sie dürfen nur anonymisiert oder mit Einwilligung des Handybesitzers weitergegeben werden und dann auch nur an Dienste mit Zusatznutzen etwa zur Registrierung von Verkehrsströmen,ja? Äh diese Bestimmung gelten äh gelten in dieser Form irgendwie in ganz in der ganzen EU. Jetzt ist natürlich so, dass ähm man bei dem,Abschließend eines Mobilfunkvertrages irgendwo auf Seite fünf von.Fünf von dreizehn im Kleingedruckten sowieso das Häkchen hat indem man das erlaubt und genauso ist es auch bei.O2 eigentlich, aber das Ministerium sagt, sie hätten jetzt äh das geprüft und sagen, dass es bei,O2, was die davor hätten oder Telefoniker, dass das nicht in Ordnung wäre. Ja, also kann man jetzt mal, kann man jetzt eigentlich nur mal so,stehen lassen. Ich äh bin mir relativ sicher, dass es irgendwo in den AGBs von O2 sicherlich irgend so ein Häkchen gibt, wo ich alle, wo ich alle Daten an die abtrete, wenn ich ihr Kunde werde. Aber, okay. Es war auf jeden Fall mal.Das deswegen mit in die Sendung aufgenommen, weil es eben ein sehr äh interessanter,wieder mal so ein interessanter Punkt war, zwischen Datenschutz und einem relativ offenkundigen Nutzen für die äh.Für die Gesellschaft, beziehungsweise für den Teil der Gesellschaft, der sich ein Traumtom-Navigationsgerät kauft.
Tim Pritlove 0:32:54
Ja, vielleicht ein schönes Thema für die äh demnächst stattfindende Sparkariade.
Linus Neumann 0:32:59
Ja, da können sie sich, da werden sie sich sicherlich drüber unterhalten.
Tim Pritlove 0:33:02
Und achtzehnten November ist es ja mal wieder soweit, dass da äh mal aus der anderen.
Linus Neumann 0:33:06
Heißt mal wieder ja das sind die das ist die immer bei solchen Dingen den,gesellschaftlichennutzen ähm äh diskutiert. Häufig allerdings dabei vergisst, dass wir hier eben trotzdem von einem gesellschaftlichen Nutzen sprechen, der wiederum nur für einen bestimmten Kundenkreis ähda ist. Also das äh weil eben Telefoniker diese Daten verkaufen möchte und nicht ähm irgendwie der Gesellschaft unbedingt damit dienen möchte.
Tim Pritlove 0:33:38
Mhm, das stimmt.
Linus Neumann 0:33:41
Ja also äh ich glaube, niemand hätte was dagegen, wenn die es öffentlich, wenn die wirklich einfach öffentlich einsehbar so im Sinne von Open Data, äh diese ganzen Analysen raushauen würden,Aber genau das machen sie ja jetzt wieder nicht, sondern verkaufen die irgendwo hin und eben auch zu Werbezwecken. Und da wird's dann wieder so ein bisschen bisschen äh.Verlinken.
Tim Pritlove 0:34:03
So, wie sieht's denn auf unserem internationalen äh Showpflaster aus?
Linus Neumann 0:34:11
Ja äh Wiki Leaks ist wieder ähm aktiv.Und hat jetzt die äh angefangen zu veröffentlichen. Das sind irgendwie die Regelungen der USA,zum Umgang mit ihren Häftlingen, ich habe,nur mal irgendwie angefangen so ein Guantanamo-Dokument zu lesen. Ähm das war aber irgendwie alles sehr wir und ich habe das nicht so wirklich,hab da den Skandal noch nicht drin entdeckt und irgendwie das Medienecho blieb auch aus bis auf die Tatsache, dass es wieder etwas von gibt, hab ich nicht großartig Artikel dazu gefunden,wo sich jetzt da irgendwo ein Skandal drin verbirgt. Aber vielleicht äh vielleicht kommt das noch so.Und ansonsten wollte ich ja noch kurz erzählen, dass ich ähm.Vor einigen Tagen mal äh mir da die äh equarianische Botschaft angeschaut habe in London.
Tim Pritlove 0:35:06
Ach du warst ja vor Ort, richtig.
Linus Neumann 0:35:08
Ja genau, ich finde ja, ähm ich verlinke mal ein Foto, was ich da von der Protestierenden äh Masse äh.Gemacht habe. Also da stand ein Mann, der war äh.Ja, der war wahrscheinlich so irgendwie fünfzig oder so, Anfang fünfzig, Ende vierzig und ähm,verteilte äh Flugblätter beziehungsweise der einzige, der da war, waren ja wir und dann haben wir einen Flugblatt bekommen mit fünf Möglichkeiten.Wie wir Wiki Leaks unterstützen können, indem wir, ich glaube, uns bei der britischen Regierung beschweren, bei der australischen Regierung beschweren, ähm,Wikileak Skale spenden und dem Friends of Wiki League Social Network beitreten und einen fünften gab's auch noch.
Tim Pritlove 0:35:58
Schweden, vielleicht in Schweden noch beschweren.
Linus Neumann 0:36:00
In Schweden auch noch beschweren. Nee, Schweden war da, glaube ich, Schweden war der nicht. Ähm und dann aber na also das Flugblatt, ich will da jetzt gar nicht so, will mich da jetzt gar nicht so drüber lustig machen. Da standen schon,wichtige Sachen drauf und auch so links irgendwie so, was die Manning Sache angeht und so weiter. Aber ähmInsgesamt versauert der äh Jules da ähm in der in der Hütte. Ich habe mich dann auch äh nicht getraut anzuklopfen, weil da standen stand immer noch dieser Polizist vor und der sah irgendwienicht nach dem Polizisten aus, der irgendwie jetzt so zu Scherzen aufgelegt ist. Wenn ich, also ich hab's überlegt, ob ich ihm so einen Schuhkarton gebe und sage, hier ähgibt es bei dem Studienrein oder so, aber ähm ja, äh ging dann nicht.
Tim Pritlove 0:36:42
Ich bin ein großer, großer Fan von Julio und ich möchte gerne mit ihm singen.
Linus Neumann 0:36:46
Ja. Genau, also äh kann man, kann man sich mal anschauen, bin mal gespannt, was sich da jetzt bei Wiki Leaks tut.Nächstes Thema, da gibt's nämlich noch äh das ist jetzt wieder noch mal so ein bisschen Deutschland jetzt hier, kleine, also kleines äh,uninteressant ist aus, kommen wir zur Kategorie ohne Interessantes aus Deutschland. Äh wir berichteten ja schon über den Gesetzentwurf des äh Justizministeriums. Ähm,sich der im Rahmen der EU-Angleichung jetzt hier den Schutz äh bei irgendwelchen Musik wieder von,fünfzig auf siebzig Jahre und Schutz der UrheberUhr der Urwehrrechte von Komponisten und Textern auf siebzig Jahre nach dem Tod ausweiten wollte. Wir hatten das berichtet den Link füge ich dann nochmal ein,Dieser Gesetzesentwurf des Bundesjustizministeriums ist jetzt äh Kabinettsbeschluss, das heißt, der wird dann jetzt bald ähm.Eingebracht werden in den Bundestag ja? Reingereicht werden. Und man darf ja gespannt sein ob darüber diskutiert wird.Oder ob es diesem Gesetzesentwurf ähnlich ergeht wie ähm,Gesetzesentwurf, womit wir beim nächsten Thema wären, nämlich dem Gesetzesentwurf zur Störerhaftung.
Tim Pritlove 0:38:09
Noch einen kleinen äh muss ich nochmal kurz nachhaken. Also, um das klar zu machen, generell beim Urheberrecht gilt schon siebzig Jahre nach dem Tod für,bestimmte Tätigkeiten wie ich glaub Komposition.Oder? Wo gilt denn schon siebzig Jahre? Siebzig Jahre gilt doch äh schon bei Büchern, et cetera, oder?
Linus Neumann 0:38:33
Jetzt kommst du mit dem.
Tim Pritlove 0:38:37
Naja, also ich meine, das ist sozusagen nur so ein Teilbereich, wo es bisher noch nicht siebzig Jahre sind und wo es derzeit noch auf fünfzig Jahren steht und auf siebzig Jahre äh verlängert werden soll. Wenn ich das richtig sehe.
Linus Neumann 0:38:49
Die Schutz also es geht in dem Fall von fünfzig auf siebzig Jahren sollen die Schutzrechte für die Schutzdauer, für die Rechte der Anproduktionen, Beteiligten,ausübenden Künstler. Ach so, an die Ausüben, ah genau, genau, es gibt ja die Trennung der ausübende Künstler und der.
Tim Pritlove 0:39:07
Eigentlichen Komponisten.
Linus Neumann 0:39:09
Und der eigentliche Komponist. Das heißt, der eigentliche Komponist hat ähm siebzig Jahre.Äh nach nach deren Tod.
Tim Pritlove 0:39:18
Der Bläser, der da irgendwie die Posaune äh stemmt, der hat nur fünfzig Jahre und soll jetzt auch ähm auch noch bis zu siebzig Jahre nach seinem Tod zu seinem Recht kommen.Das ist so albern, oder? Also es ist wirklich äh wenn man sich das mal vergegenwärtigt, was das eigentlich bedeutet, äh fasst man sich doch echt an den Kopf. Das ist wirklich, also man hat manchmal das Gefühl, die Toten haben irgendwie mehr Rechte als die Liebenden.
Linus Neumann 0:39:46
Ja. Ich, also ich weiß wirklich nicht genau, was also ich meine,dass wir überhaupt, wenn man die Geschichte kurz erzählen will, dass wir überhaupt so lange äh Schutzfristen haben, scheint hier, glaube ich, ähm an Mickey Maus und den Beats zu liegen.
Tim Pritlove 0:40:07
Ist es zumindest die äh die die gängige Verschwörung äh Theorie. Mhm.
Linus Neumann 0:40:13
So die so das sind die einzigen Phänomene.Die überhaupt irgendwo in diese in diese Zeitdauer kommen ja also ist glaub ich vor einiger Zeit siebzig geworden oder so.Das heißt, die Beatles haben wir jetzt fünfzig Jahre rumgespielt, aber die Rechte hat ja, glaube ich, eh zwischendurch Michael Jackson gekocht. Wer weiß, wer jetzt im Moment die Bier ist, Rechte hat, aber die waren ja immer noch irgendwie eine ganz besondere Sache. Die.
Tim Pritlove 0:40:36
Die leben ja auch noch. Also ich meine, das wird ja eh ohnehin erst nach dem Tod dann aktiv. Also es ist äh,gar keine Rolle, wie alt der jetzt ist oder wie lange das her ist, sondern es äh spielt ja ausschließlich eine Rolle, wann er stirbt. Was auch sozusagen,äh bezugslos ist eigentlich auf das eigentliche Werk. Das das finde ich ja auch nochmal so besonders äh strange. Also ich meine, wenn man jetzt sagen würde,Jahre nachdem dieses Werk äh in die Welt gekommen istverwirrten die Rechte, dann würde ich sagen, ja, okay, meinetwegen, aber wenn sozusagen siebzig Jahre nach dem auch noch der letzte ähdaran in irgendeiner Form beteiligt war, gestorben ist, dann ist erst Schluss, ist wirklich vollkommen absurd, ne? Also musste sozusagen dann nur noch irgendwie in deinem Musikvideo ein Baby schaukeln und dann hast du's dann irgendwie auch gleich nochmal noch weiter,erweitert, he?
Linus Neumann 0:41:28
Das ist eigentlich echt cool, weil also siebzig Jahre nach dem nach dem Tod,ist, übersteigt eigentlich immer noch die Lebenserwartung, da, also wenn du, wenn du normal lebst und stirbst, dann übersteigt siebzig Jahre nach deinem Tod, übersteigt immer noch die Lebenserwartung deiner Kinder.Weil die.Fünfzig, du stirbst von mir aus mit siebzig, das heißt, dein Kind hat eine Lebenserwartung von achtzig, weil's irgendwie äh weil die Lebenserwartung der Menschen immer steigt, aber insgesamt sind sowieso noch neunzig Jahre ab der Geburt des Kindes. Mindestens.
Tim Pritlove 0:42:02
Ja, vor allem deine Kinder äh kann ja sein, dass du deine Kinder dann doch schon ein bisschen früher in deinem Leben irgendwie zeugst und äh du dann eben selber erst fünfzig Jahre äh später stirbst und so, alsoDa können dann sozusagen auch noch die Kindeskinder äh von profitieren. Also es ist mir ist bisher noch keine wirklich schlüssige,ähm Darlegung gekommen, warum das jetzt eigentlich so zu sein hat, weil vor allem, wenn wir wirklich von einem Schutzrecht.Sprechen, ja? Hier soll ja die ganze Zeit immer irgendjemand geschützt werden. Ja, dann werden ja hier einfach Leichen geschützt. Das ist ein ein Leichenschutzrecht,und äh das,macht mich einfach so äh äh verrückt und mich würde mal wirklich interessieren und das wäre, glaube ich, in diesem Zusammenhang jetzt, wo sie quasi das mal wieder neu eine Verlängerung beschließen wollen. Mit diesen fünfzig auf siebzig Jahren,Für die Beteiligten Künstler, was denn jetzt bitte da eigentlich die Argumentation ist, wer denn da jetzt eigentlich geschützt werden soll?Also was ist sozusagen die Bedrohung für diesen äh bereits seit fünfzig Jahren vor sich hin verwesenen Leichnam, ja.Äh die eben jetzt dadurch, dass irgendjemand äh eine Datei gruppiert im Internet äh da äh widerfährt,das würde ich wirklich gerne mal hören. Das könnte man eigentlich mal schön zu so einem äh Exempel äh statuieren in der ganzen Argumentation von Copyright-Schutzrechten.
Linus Neumann 0:43:27
Ich bin mir sicher, dass ihr die Tagesschau Witwe äh dir gerne noch ein schönes Geschichtechen dazu erzählen.
Tim Pritlove 0:43:34
Ja ja, wenn sie dich selber schon lange tot ist.Na gut.
Linus Neumann 0:43:40
Störerhaftung. Ähm.Den Gesetzesentwurf von äh des Vereins digitale Gesellschaft zur Abschaffung oder Aufhebung äh oder Lockerung der Störerhaftung.Beim Betreiben von offenen WLANs. Der hat tatsächlich seinen Weg ähm ins in den Bundestag gefunden.Und zwar hat ihnen die Linksfraktion adoptiert. Das war ja damals ein Gesetzesvorschlag, den der Verein digitale Gesellschaft zur Verfügung gestellt hat, gesagt hat, den kann jeder äh Copy,wir wir freuen uns über jeden, der den in den Bundestag copy pastet.Es hat dann die Linksfraktion, glaube ich, mit einer minimalen Änderung auch gemacht und dass der Wood dann irgendwann an einem Donnerstag um Mitternacht ähm.Scheint er auf der Tagesordnung, dann wurden da ein paar Sachen zu Protokoll begeben und dann wurde er natürlich äh nicht angenommen. Aber immerhin.Digitale Gesellschaft hat es geschafft, ein äh Gesetzesentwurf,in den Bundestag einzubringen, wenn auch dann leider nur von der Partei, die im Bundestag per se sagen kann, was sie will und vorschlagen kann, was sie will,ähm aber immerhin.
Tim Pritlove 0:44:58
Vor ein paar Tagen auch eine neue Gerichtsentscheidung, wo die Störerhaftung äh eine Rolle gespielt hat.Ich ähm versage jetzt gerade dabei, den passenden äh Link zu finden.Irgendeiner unserer Rechtsanwälte hat das, glaube ich, vertwittert.Weißt jetzt gerade nicht, wovon ich rede, aber es gab meines Wissens wieder eine Gesetzesentscheidung, wo diese Stürrerhaftung abgelehnt wurde und zwar war es ein Fall, wo,ein ähm ich glaube Familienvater äh nachweisen konnte, dass er eben zu dem entsprechenden Zeitpunkt nicht zu Hause gewesen sei, ja, für diesen.Angenommenen Fallscherigenvorgang.Und jetzt müssten die beteiligten Musikkonzerne, die da geklagt haben, die Rechtsanwaltkosten selber tragen.
Linus Neumann 0:45:56
Ja, ich hab's äh mir schnell ergoogelt äh Filesharing Landgericht Köln verneint, Störerhaftung bei Familienanschluss.Das hieß der Familienvater, der ein Kind sein Nachwuchs hat offensichtlich oder hat offenbar einen Computerspiel in einer Tauschbörse heruntergeladen und angeboten.Und.Dann haben sie den Anschlussinhaber verklagt und der hat eben gesagt, ja ich arbeite tagsüber. So, tschüss. Ähm.Und hat dann eine Unterlassungserklärung aber nicht bezahlt und offensichtlich hat das äh Landgericht da dem zugestimmt. Interessant. War mir so nicht aufgefallen. Äh.Mit in die ShownotesWas mir aufgefallen ist, war ein äh eine Meldung über einen Amerikaner, der irgendwie auf einer Pay-Seite, auf einer Pay-Porno-Seite zehn Videos runtergeladen hatte und die dann äh als Torents angeboten hattewährend der Anbieter aber jedes einzelne Video mit so einem Watermarkt versehen hatte,Und ähm dann haben sie halt gesehen, dass ihre Videos ähm eben als Terrance kursieren und haben dann den Typen, der die runtergeladen hatte, weil weil das Video eben gekennzeichnet war, dass es von ihm heruntergeladen war.Äh haben sie den vor Gericht gemacht? Und der hat die Höchststrafe bekommen. Das waren, glaube ich, irgendwie waren dann wieder irgendwie ein paar Millionen oder so, weil weil das,weil er eben vor mit Vorsatz und so weiter gehandelt hatte.
Tim Pritlove 0:47:41
Ja, auch mit Vorsatz sind ja äh unsere Medien in Deutschland äh unterwegs, hat man sich den Eindruck.
Linus Neumann 0:47:50
Da wird's jetzt echt wirre. Es darf jetzt wirklich nur noch wirr.
Tim Pritlove 0:47:56
Da die Planung online Bezahlschranken sollen eingeführt werden für deutsche äh Tageszeitungen, jetzt Paywalls überall.
Linus Neumann 0:48:02
Ja, also es waren irgendwie die Medientage in München und dann ging äh offensichtlich ähm.Ging es dann natürlich müssen hier bei den Medientagen dann darüber diskutierenwie lange sie noch irgendwie Zeitungen drucken wollen und äh was mit denen äh was mit den Internetredaktionen ist und so und dann gab's welche, die sagen, ja die Internetreaktionen sind jetzt die Zukunft und andere haben wieder gesagt, ähm,Ja, aber die, der Qualitätscontent in den Internetredaktionen, der kommt ja aus den Printredaktionen und so weiter. Und irgendwie ähm.Sagten dann äh sagte dann erstmal der äh Geschäftsführer äh oder einer, der aus der FAZ-Geschäftsführung Tobiasan ähm beim Publishing-Gipfel,dass sie selbstverständlich 'ne Bezahlschranke für ihr Online-Angebot einführen wollen.Weil es aber das einzige was sie daran hindert ist dass es kein einfaches und kostengünstiges Bezahlsystem gibt,Die haben natürlich ein Problem. Also am liebsten wär denen natürlich sowas wie oder unterstell ich jetzt mal am liebsten wär denn ja was, wenn es irgendwie so was gäbe wie ein,allgemeinen Account, dass man sich einmal anmeldet zum Zeitungslesen in Deutschland und dann egal, wo man hingeht, immer Vorartikel von dem jeweiligen Anbieter.Betrag X abgezogen bekommt. Das werde ich natürlich am liebsten, was den den ist ja nicht wirklich daran gelegen, ähm dass man jetzt so,das einen eigenen Account bei Süddeutsche zum Beispiel hat. Äh und mit diesem bei bei Spiegel sich dann wieder mit einem anderen Account ein äh,einloggen muss. Ich glaube soweit haben die den Markt schon verstanden außer vielleicht können wir vorstellen, dass der Springer Verlag sagt mir reicht das wenn wenn die einen Springer Account haben, ob die dann wild, Welt oder äh Bild oder was auch immer lesen wollen.Aber die äh Süddeutsche zum Beispiel auch, Richard Redmann,Geschäftsführer der südwestdeutsche Medienholding äh sagt, wir wollen äh auch neue Payballs haben. Äh mit der Werbung funktioniert das irgendwie nicht.Ähm,und ja die Welt klar, Springer Verlag, äh die haben's aber äh äh ich glaube, die haben sogar konkrete Pläne bekannt gegeben. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob sie äh nur den Plan.Benannt haben, also ich besuche diese Seite nicht, aber äh ja, also ähm man kann sagen, während also die Verlage lobbyieren für.Nutzt Leistungsschutzrecht, damit Google dafür bezahlen muss, auf sie zu linken? Wollen sie gleichzeitig dafür sorgen, dass jeder, der auf einen Link zu ihnen klickt, erstmal bezahlen muss, bis er was sieht.
Tim Pritlove 0:50:59
Ja, also,Ist ein bisschen schwierig das äh einzuschätzen. New York Times hat ja vor kurzem auch auf dem Paywall äh System umgestellt und ist bisher noch nichtwieder sein gelassen. Ähm mit der Ausnahme des Hurricane Sandy jetzt, da haben sie mal für ein paar Tage ihre Paywall auch ausgeschaltet, weil sie wohl äh,gesehen haben, dass das da nicht so eine tolle Idee ist. Wenn man die Leute informieren möchte, da immer gleich so eine Bezahlschranke zu haben,Vielleicht gibt ihnen das wieder Auftrieb, ob jetzt die deutschen Tageszeitungen da ähnlich gut aufgestellt sind, wie die New York Times äh wage ich nicht zu beurteilen.Grundsätzlich glaube ich irgendwie nicht so richtig da dran, dass das äh so funktionieren kann, zumindest nicht für einen Großteil des Markte,bestenfalls wirklich für totale Marktführer, die absolut sind und die vor allem auch, sagen wir mal, äh über ihre Qualität sich definieren.Ja? Da kann ich mir das durchaus schon vorstellen, wenn jemand sagt, okay, wir machen jetzt hier einen Fokus auf äh Qualitätsjournalismus, dass man da vielleicht äh die Leute mitziehen kann,Das nehmen sie natürlich alle für sich in Anspruch, dass sie Teil des Qualitätsjournalismus sind. Darüber könnte man jetzt nochmal breit diskutieren. Zusammenhang mit diesem Leistungsschutzrecht ist äh,Ja, weiß ich auch nicht. Also, so richtig viel Hoffnung scheinen sie ja da nicht, äh, zu haben. In dem Zusammenhang fällt mir allerdings noch eine Nachricht äh ein, die über die ich gerade äh gestolpert bin vor ein paar,Tagen. Ich schicke dir gerade mal den Link hier und zwar in Brasilien haben sich nämlich tatsächlich die Nachrichten äh,Organisationen, also die Zeitung zusammenge äh rottet und haben jetzt einen gemeinsamen, koordinierten Austritt aus Google News äh bekannt.Ja? Das heißt, sie ziehen sich sozusagen da kollektiv äh zurück. Also es macht ungefähr so neunzig Prozent des,Marktanteils in dem Land äh aus und äh meinen äh haben das wohl auch schon getan und meinten, das hätte irgendwie nur einen Einbruch um fünf Prozent ähm.Sich gezogen an Zugriffen auf ihre Seiten, nachdem sie das gemacht haben. Ja und auch da geht's halt im Prinzip um so ein,Leistungsschutzrecht Ding. Also das ist halt auch irgendwie so ein internationales Meme, dem die ja gerade alle folgen. Das ist jetzt nicht unbedingt nur so etwas, was sie sich in Deutschland ausgedacht haben, weil sie das Internet nicht verstehen, sondern das ist sozusagen so eine globale Internetverständnisschwierigkeit.
Linus Neumann 0:53:34
Interessant. Haben sie denn eine Alternativplattform dazu bauen wollen?
Tim Pritlove 0:53:42
Weiß ich nicht. Sie wollen sie einfach nur Google da so ein bisschen den Finger.
Linus Neumann 0:53:42
Also haben sie gesagt, okay, wir machen jetzt einfach hier Brasilien News oder was? Äh ach nee, das da können sie sich wahrscheinlich nicht drauf einigen, wer dann da oben stehen soll oder so. Nee klar, das sind hundertfünfzig Verlage sind oder so.
Tim Pritlove 0:53:54
Ich kenne jetzt auch den Markt in äh in Brasilien nicht. Vielleicht äh hat es einfach andere Parameter. Ich meine, in äh Belgien haben sie es ja auch schon mal probiert und das ist schwer nach hinten losgegangen. Und ich glaube, das wäre in Deutschland nicht sehr viel anders.Wie sieht's aus? Ich glaube wir sind durch, oder?
Linus Neumann 0:54:13
Wir sind durch mit einer, glaube ich, zugegeben etwas schlecht vorbereiteten Sendung. Ich gebe zu, ich war zwei Wochen unterwegs und habe mich nicht so vorbereiten können, wie ich das sonst immer mache.Und ähm habe aber, glaube ich, die Aussicht jetzt in Zukunft wieder ein bisschen öfter äh zu Hause zu sein und mich nächstes Mal wieder besser vorzubereiten.
Tim Pritlove 0:54:34
Ja, hoffe ich auch, dass wir bald wieder die äh Chance haben, mal eine Sendung wieder live zu gestalten. Denn ich werde meine Reisen dann auch bald mal äh hoffentlich abgeschlossen haben. Mal schauen.
Linus Neumann 0:54:47
Und weißt du, was mir jetzt gerade einfällt, Tim, was wir äh was wir so also richtig sang und klanglos haben, verstreichen lassen? Ähm wir haben sang und klanglos verstreichen lassen, den achtundzwanzigsten Oktober.
Tim Pritlove 0:55:03
War, äh ein Jahr Lokbuch Netzpolitik oder was?
Linus Neumann 0:55:07
Ein Jahr Lokbuchnetzpolitik.In der Woche haben wir noch nicht einmal gepodcast gecastet. Seht ihr mal, wie viel völlig äh äh.Ja, ein Jahr ein Jahr Logbuch Netzpolitik. Ähm.Mit jetzt der Folge dreiundvierzig, das heißt, es gab im Prinzip neun bis ja, acht, neun Ausfälle, kann man sagen.
Tim Pritlove 0:55:34
So würde ich das jetzt mal nicht sagen. So würde ich das nicht sagen.
Linus Neumann 0:55:42
Aber wieso denn nicht?
Tim Pritlove 0:55:43
Nicht so brutal. Das kann man ja auch anders äh sagen. Man kann sagen, wir waren hier irgendwie äh dreihundertsiebzig Tage unterwegs und haben's geschafft, dreiundvierzig Sendungen zu machen. Das ist immerhin alle achteinhalb Tage eine Sendung, ne.
Linus Neumann 0:55:56
Du, der Ausfall ist ja auch irgendwie ziemlich gering. Also, ich halte das nicht für für besonders für Prozent, wo eigentlich besonders hoch. Wenn man sich überlegt, dass ähm.Ja, wir äh relativ oft unterwegs sind beide. Und äh es einem immer wieder hingekriegt haben.Ja, ein Jahr, vielen Dank äh Hörer.
Tim Pritlove 0:56:19
Genau, ja, der Zuspruch war sehr ermutigend, muss ich sagen. Vielleicht können wir da auch mal kurz drauf,ich war eigentlich sehr angetan davon. Ich hatte jetzt so für so ein Nachrichtenformat durchaus damit gerechnet, dass das so eher ähm einfach so weggehört und äh entsprechend auch weggeschwiegen wird. Tatsächlich gab's aber dann doch äh sehr vielähm muntere äh Kommentarkultur und auch so einen persönlichen Gesprächwurde äh immer wieder signalisiert, dass das Format als solches wohl auch ganz gut funktioniert für die Hörer, sprich ähm tatsächlich den gestickten Ziel, kompaktInformationsverdichtung äh zu liefern mit ein wenig äh äh mit ein wenig Meinung und ähm jaWitz äh gewürzt ähm dass das etwas ist, was in der Podcastwelt ganz gut bestehen kann.
Linus Neumann 0:57:12
Ja, also ich ich freue mich auf jeden Fall sehr und ich inzwischen, ja, da kann ich ja jetzt mal mit Stolz berichten, bekomme auch ich Geschenke. Ja.
Tim Pritlove 0:57:20
Wirklich? Sehr angemessen.
Linus Neumann 0:57:23
Das hat mich auch sehr, habe ich mich sehr drüber gefreut und ähm das sind allerdings auch noch so wenig, dass ich jedem einzelnen davon ähm antworten kann und werde.Nicht wie bei.
Tim Pritlove 0:57:37
Schönes mit aus äh Kolumbien.
Linus Neumann 0:57:42
Ja, also nicht wie bei, wo das alles auf der Halde landet. Aber äh nee, also ist schön. Ich habe einen, ich habe äh ich äh ja, ah, ja, also da äh da kommen noch Antworten auf jeden Fall von ihr.
Tim Pritlove 0:57:55
Ja äh hier jagt äh heute auch wieder ein Termin äh den anderen. Ich ziehe jetzt weiter. Ich denke, wir machen jetzt mal Schluss.
Linus Neumann 0:58:05
So machen wir das.
Tim Pritlove 0:58:06
Und ja, ein Gruß an äh alle Hörer, danke fürs äh Zuhören in diesem einen Jahr und wir bemühen uns hier auch weiterhin, den äh,Tagesdurchschnitt äh weiter zu senken und fleißig weiter zu senden. Bis bald, tschüss.
Linus Neumann 0:58:22
Ciao.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:21
Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:23
Guten Morgen Tim. Ja.
Tim Pritlove 0:00:24
Na? Ja. Irgendwie irgendwas ist anders heute.
Linus Neumann 0:00:30
Der Ex-Parner ist anders.
Tim Pritlove 0:00:31
Also ne ehrlich gesagt ist ja nicht sehr viel anders als sonst. Man muss da natürlich immer so ein bisschen dran drehen, aber das sollte uns jetzt nicht weiter verwirren. Aber, was natürlich ein bisschen verstörend ist, wir sind nicht allein.
Linus Neumann 0:00:45
Ja. Wir haben äh Publikum.
Tim Pritlove 0:00:48
Ja, Publikum. Man merkt's, aber keine Gäste, keine Gäste.
Linus Neumann 0:01:03
Kommen ja noch sponta.
Tim Pritlove 0:01:04
Ja, vielleicht ergibt sich ja noch irgendwie was.
Linus Neumann 0:01:06
Flitzer könnten wir eigentlich mal gebrochen.
Tim Pritlove 0:01:08
Na, wir sind ja hier auch äh auf den Datenspuren in äh Dresden. Ist ja auch so eine Nordveranstaltung, die ja eigentlich alle so ein bisschen verkappte Dating äh treffen sind eigentlich, ne, ist da eigentlich,das gesamte Nerdgeflecht in Deutschland eigentlich so ein verkappter Dating-Club. Ja. Findest du nicht auch?
Linus Neumann 0:01:23
Ja, da ist Unmengen an Sex in der Szene. Da ist boah.
Tim Pritlove 0:01:29
Eine Menge Sex ist ja hier auch in diesem Podcast. Soll gleich mal äh eine Brücke zu schlagen,Lokbuchnetzpolitik, Ausgabe Nummer einundvierzig und wie schon hier verschwurbelt, angedroht sind wir ausnahmsweise mal live von der Bühne äh hier in den Raum,wie ich mir das so anschaue, handelt es sich weitgehend um einen rechtsfreien Raum und.
Linus Neumann 0:01:54
Nazifreiheit.
Tim Pritlove 0:01:55
Auch das auch. Auf jeden Fall. Nazi und rechtsfreier Raum und äh wir haben ein Thema. Das ist neu, oder? Ich meine, das hatten wir nicht, dass wir noch nie Themen hätten, aber wir hatten noch nie in nur ein Thema.
Linus Neumann 0:02:05
Wir haben nur ein Thema, ja.
Tim Pritlove 0:02:06
Genau, wir haben nur ein Thema.
Linus Neumann 0:02:08
Das Thema.
Tim Pritlove 0:02:09
Das ist äh ah, ich dachte jetzt.
Linus Neumann 0:02:10
Schneller schneller.
Tim Pritlove 0:02:12
Ich dachte, jetzt geht's um Sex. Also, dann geht's um Netzneutralität. Nee, nee, nee, lass mal bei Netzneutralität bleiben. Ich finde, das ist auch äh durchaus äh äh sexy genug.Wolltest du nicht eigentlich einen Vortrag halten?
Linus Neumann 0:02:27
Sollen wir das, also ich wollte einen Vortrag halten, ja. Ich habe äh ich kann auch ganz kurz aber nur hier äh den Eingeweihten im Raum zeigen, warum ich den nicht halte,weil ähm vor, also gestern Abend, so sahen irgendwie meine Folien aus,Und dann habe ich gedacht, da wird nichts mehr. Und dann habe ich,habe ich den habe ich gesagt, also theoretisch kann ich das ja erzählen alles, aber ich habe mit den Folien wirklichs und dann habe ich dem Tim eine DM geschrieben, hat gesagt, Tim, äh kannst du vielleicht bitte ähm ne und dann,hat Tim gesagt, ja ich bringe da einfach.
Tim Pritlove 0:03:03
Doch mal die ambulanten Geräte an.
Linus Neumann 0:03:05
Ich dachte, er kommt da mit so mit dem kleinen Task-Kamm, dann kam er hier mit so einem neunzehn Zoll Gerät. Das war auch gar kein Problem mit dem das der Transport war sicherlich gar kein Problem, so ein.
Tim Pritlove 0:03:16
Es geht schon ganz gut. So, aber wir sind ja hier auch nicht zum Kleckern hier.
Linus Neumann 0:03:20
Nee, nee.
Tim Pritlove 0:03:20
Ne? Ne. Ja, äh Netzneutralität, sperriges Thema. Ähm womit fangen wir denn an?
Linus Neumann 0:03:29
Ja, ich habe mir überlegt, wir fangen äh damit an, dass wir erklären, wie das wie was wir für ein Netz haben und wie das, wie das so zustande kommt. Und ähm ich denke ja, dass äh also Kinder fragen ja irgendwann im Laufe ihres Lebens immer die Eltern, ähm,Mama, wo kommt irgendwie das Wasser her? Wo kommt der Strom her? Und irgendwann muss ein Kind, also jetzt, sage ich mal, deine Kinder werden irgendwann auch fragen,Papa, wo kommt das Internet her.
Tim Pritlove 0:03:54
Schweißausbruch und alles.
Linus Neumann 0:03:55
Ja und dann so, genau.
Tim Pritlove 0:03:57
Gott, wie sag ich's dem Kinde?
Linus Neumann 0:03:58
Ja und dann man denkt irgendwie, das kommt aus der Wand, ne? Und das äh man hat da gibt's ein Kabel, das geht äh zur Telekom und da ist es irgendwo an den Rest des Internets drangestöpselt.Und ähm so ungefähr ist das auch nur. Es gibt irgendwie das Internet ist ja nicht zentral, das heißt, es gibt nicht irgendwie so einen, einen,wo man dann sagt, das ist der Internet und da stecken wir uns jetzt dran und dann können wir das äh den anderen geben. Sondern es gibt ganz, ganz viele verschiedene Firmen, die ähm irgendwie was irgendwie meinen, sie könnten was zum Internet beitragen oder auch nicht.Und äh die sich dann so zusammenschließen und dann äh Verträge oder äh Agreements darüber treffen, wie sie gegenseitig mit ihrem Traffic umgehen.Und dass man zum Beispiel sagt, ja, guck mal hier, ich habe zum Beispiel schon mal komplett Internet und ähm,Du hast ja äh du hast ja da irgendwie ein paar hundert Kunden oder du willst tausende von Kunden haben, die da die an dieses Internet dran wollen,Da machen wir irgendwie einen Vertrag darüber, ähm zu welchen Koalitionen wir beide uns mit einem Kabel verbinden. Und äh es gibt also, sage ich mal, die äh,Stufe drei von von Providern, die also im Prinzip dem Internet wenig geben,sondern nur äh das Internet irgendwo haben wollen, um es dann weiter zu verteilen. Es gibt dann äh Provider der Stufe zwei, die schon so ein bisschen überregionale Netzwerke haben. Und dann gibt's so die ganz Großen, äh die,richtige Bag bei uns betreiben, die eigentlich nur noch große äh unterirdische Kabel irgendwo äh liegen haben und wirklich äh die Hochgeschwindigkeits.
Tim Pritlove 0:05:30
Aber es gibt da jetzt keine äh äh offizielle Plakette, die man sich dafür äh abreichen lassen kann.
Linus Neumann 0:05:33
Nee, ich glaube, also man spricht immer so von Taya eins bis drei, aber ich habe eher den Eindruck, dass der Übergang so ein bisschen fließend ist. Ich meine, wenn du wirklich ja.
Tim Pritlove 0:05:41
Drittes Rad am Wagen, Tier, meinst du? Tier, das ist eine sehr tierische Angelegenheit.
Linus Neumann 0:05:45
Ist das ist das wirklich, spricht man das Deutsch aus?
Tim Pritlove 0:05:48
Nein, spricht man Englisch aus, aber es heißt dann halt immer noch Tier.
Linus Neumann 0:05:51
Echt? Guck mal, siehst du? Deswegen wollte ich den Tim habe ich ein Schwein, ja. Ähm.
Tim Pritlove 0:05:53
Heißt ja ja hast du ein Schwein. Ja.
Linus Neumann 0:06:02
Die sagen also dann, OK, unter welchen Verbindungen legen wir ein Kabel? Also ähnlich wie ich das mit meinen Nachbarn mache, äh du willst mein Internet mitbenutzen, ja, kein Problem, ne? Dann haben gewissen Rechnungen, die ich bekomme und einen gewissen Anteil von dieser Rechnung, den ich dir weitergebe.
Tim Pritlove 0:06:16
Hier eins, hier zwei, Tier drei.
Linus Neumann 0:06:18
Ich bin in dem Fall dann so T vier.
Tim Pritlove 0:06:19
Sozusagen so eine Art Datenfauna.
Linus Neumann 0:06:22
Und ich bin das vierte Tier, weil ich noch unter dem Provider bin,kann ich dann kann man also sagen, okay, man möchte, wenn man jetzt gleich viel zu bieten hat, gegenseitig, dann sagt man, okay, man möchte pearen. Das heißt,ungefähr auf diesem Kabel, was man hat, was einen verbindet, äh wird ungefähr gleich viel in die eine äh als auch in die andere Richtung fliegen an Daten, die fliegen ja durch das Kabel durch,und ähm dann äh wird das wird sich jetzt ungefähr ausgleichen. Wir brauchen da jetzt nicht abzurechnen. Und dann gibt's aber welche, die sagen, okay, wir machen Transit. Das heißt, äh je nach Bandbreite und Volumen kriegt derjenige, der da am anderen Ende sitzt, dann eine Rechnung geschickt.Und in der Regel derjenige, der am anderen Ende sitzt, äh der bietet uns dann Flatrates an. Und ähm,Hat also eine Rechnung schätzt, okay so und so viele Nutzer nutzen so und so viel Internet. Das heißt, äh Pi mal Daumen kann ich äh denen das Internet für so und so viel Euro anbieten. Und ähm dann sind alle glücklich und ich gebe denen, gibt denen eine Flatrate,Und in der Regel sind diese Transit- und Peeringverbindungen, das ist quasi das das der Kern, der hintere Kern des Internets, von dem wir alle gar nicht so viel mitbekommenso geschaltet, dass sie sagen das geht nach dem Best-Efford-Prinzip, das heißt, alles was da reingeballert wird, wird nach bestem Bemühen,weitergeleitet, gleichbehandelt, da gibt's keine Priorisierung und keinerlei Beeinflussung. Die stehen alle, alle Internetpakete, die in das Kabel gelegt werden, äh stehen dann in einer Reihe und gehen da nach und nach durch.Das ist so die die grobe äh geniale Idee des Internets und da gab es ein es gibt auch ein es gibt ein Bild vom Internet,Es gibt ein Bild vom Internet und das werde ich jetzt mal twittern. Ja, im Moment, wenn ich das jetzt hier finde, Bild vom Internet, das ist.
Tim Pritlove 0:08:06
Vom ganzen Internet. Ist das nicht so eine kleine schwarze Box?
Linus Neumann 0:08:12
Ja und Google in Zukunft. Ähm.Es sieht ähm ja, ich twittere es. Das ist jetzt eine große Datei. Wollen wir mal gucken, ähm ob eure ProWall ob.
Tim Pritlove 0:08:24
Das aushält. Volle Dossattacke jetzt hier auf.
Linus Neumann 0:08:29
Und zwar twittere ich das, muss ich nur noch hier Twitter finden.
Tim Pritlove 0:08:32
Ja. Für unsere Podcast-Förer. Wir äh haben das natürlich in unseren eleganten Shownotes dann äh auch drin. Oder ist das jetzt irgendwie nicht jugendfrei? Ach so, okay, das ist da sozusagen schon drin.
Linus Neumann 0:08:39
Ja, das ist das kopiere ich grade aus den Shownotes heraus. Und das hat getwittert der Account at ME Unterstrich Netzpolitik.
Tim Pritlove 0:08:48
Welches ist unser offizieller Twitter-Account, falls ihr dem noch nicht folgt, dann könnt ihr das Health auch mal machen.
Linus Neumann 0:08:54
ME Unterstrich Netzpolitik. War das, ne?Da sieht man also äh für alle, die keinen Computer und kein da sieht man so, wie sich diese Struktur ergibt,Also man hat hier so ein äh so ein hin und her und dann gibt's hier irgendwie so, das scheint so ein Provider zu sein, da geht dann irgendwie ein Kabel raus und das da da haben die also irgendwie mal die Ruten zwischen ein paar IP-Adressen ähm visualisiert.
Tim Pritlove 0:09:17
So ein bisschen aus wie so ein Keller nach dreißig Jahren Kabel rein und rausschmeißen. Genau. Es ist ein so so aber schön.
Linus Neumann 0:09:24
So so sieht das, so sieht das Internet äh logisch aufgebaut von von innen aus. Wenn man, wenn man versucht, es zu visualisieren.Muss ich meine Notizen wiederfinden.
Tim Pritlove 0:09:36
So, also mit anderen Worten, was du jetzt mir äh äh mitteilen möchtest, ist, dass äh sozusagen die Internetstruktur ist schon mal nicht einheitlich, sondern da gibt's irgendwie die großen und die kleinen Fische.
Linus Neumann 0:09:45
Es gibt die Großen und die kleinen und es gibt eine sehr, sehr uneinheitliche Verbindung dazwischen. Und ähm.
Tim Pritlove 0:09:49
Mhm. Und ähm im Wesentlichen hierarchisch, auch wenn's an manchen Stellen sich sozusagen äh es gibt es, es gibt sozusagen Teile, wo Kommunikation untergleichen möglich ist, aber es gibt nicht so viele die gleiche.
Linus Neumann 0:10:02
Genau. Wie das wie das äh im Rest der Welt auch so ist. Ja. Ähm.
Tim Pritlove 0:10:04
Wie im richtigen Leben. Ähm da sagt noch mal einer, das Internet hätte mit der Realität nichts zu tun.
Linus Neumann 0:10:11
Da sage ich jetzt gar nichts. Wir gehen zum nächsten Thema. Ähm also der Provider kommt hin und sagt uns, er kriegt aber am Ende eine Rechnung für seine Bandbreite. Und wir wollen natürlich immer mehr Bandbreite.Wollen YouTube-Videos sehen, wir wollen HD Videos sehen und so weiterund ähm es gibt vor allem dann auch Anbieter, die da irgendwo im Internet sind, also zum Beispiel so jemand wie Google oder YouTube, die müssen sich natürlich auch Gedanken machen, wo sie Internet herkriegen. Die gehen ja nicht ähm zur äh zur Telekom und sagen hallo liebe Telekom,wir hätten da gerne irgendwie zehn Mal VDSLund ähm dann stecken wir da unsere Serverfarmen dran, sondern die haben natürlich ganz andere, die betreiben dann ihre eigenen Backboards und legen irgendwo ihre Kabel hin und und haben aber irgendwie alle möglichen Verträge, ist also nicht nurnicht nur von den Routen und der Techniker ein wirres Geflecht, sondern auch von den Vereinbarungen, die Firmen untereinander haben.Und jetzt ist es also so, dass unser Internetanbieter,Tendenziell immer mehr Bandbreite kaufen und an uns durchgeben muss und wir aber immer das Gleiche bezahlen. Natürlich sinken die Preise dann auch mal wieder und so. Aber so ungefähr die die Situation, der der sich gegenüber sieht,und ähm,Wir wollen aber irgendwie keine Kilo weit äh oder Megabit äh Megabite Preise mehr, wir wollen keine Volumentarife mehr in unseren Festnetz äh Internetanschlüssen haben, sondern wir wollen Flatrates haben. Niemand macht mehr Internet nach Minuten oder nach nach Datenmenge,daraus den Fehler ähm haben die im mobilen Bereich nicht mehr gemacht. Immobilienbereich gibt's sofort ähm Volumentarife,Niemand hat ein freies Volumen auf einer 3G-Karte.
Tim Pritlove 0:11:46
Warum bezeichnest du das als Fehler?
Linus Neumann 0:11:49
Das ist jeder ähm Unternehmensberater würde es dir als Fehler.
Tim Pritlove 0:11:58
Ja weil ich mein de facto sind doch diese Flatrate jetzt eigentlich gar keine Flatrates. Ich meine, es gibt ja ein ein. Es gibt irgendwie ein ein Maximum. Das heißt, man hat,schon im Prinzip einen Volumentarif, der aber nicht sozusagen jedes einzelne Bit zählt, sondern eben bis zu einem bestimmten Kontingent und dann greifen halt.
Linus Neumann 0:12:14
Das auf deinem Festnetz?
Tim Pritlove 0:12:16
Na ja, theoretisch hast du das bei manchen Festnetzen sehr wohl, wenn du da einfach zu viel Daten nutzt, wobei dieses zu viel,teilweise schwammig teilweise etwas konkreter ist. Dann ist da halt einfach limit, nur dass dieses Limit in der Regel so hoch ist, dass der normale User das eben nie sieht. Und es eben wirklich nur die exzessiven äh äh Nutzer sind, die äh an der Stelle diese äh Latte reißen.Ich finde das auch in gewisser Hinsicht verträglich, ja? Äh weil man sich eben bis zum bestimmten Zeitpunkt keine Gedanken mehr machen muss. Die Frage ist halt bloß immer nur, was passiert, wenn man eben die Latte reißt,fängt's an, dann teuer zu werden, wassozusagen wieder extrem äh äh schmerzhaft ist und ja auch so ein Missbrauchs äh Potenzial birgt, also durch Dritte quasi und ähm oder dass man eben dann gar kein Internet hat oder eben langsames.
Linus Neumann 0:13:06
Langsames Internet.
Tim Pritlove 0:13:07
Naja, na gut, irgendwas muss ja passieren.
Linus Neumann 0:13:09
Also es ist klar zu beobachten, die Mobilfunk als die irgendwann ankamen und sagten, hier Internet, die haben niemals gesagt, es gibt eine Flatrate. Die haben immer gesagt, es also ne die haben immer gesagt, es gibt eine Flatrate, sie haben nur immer dazu geschrieben, äh dass die Flatrate hält nach dreihundert MB aufhört.Oder dann ist sie ja immer noch Flat, nur äh irgendwie halb so schnell, ja?
Tim Pritlove 0:13:27
Ja, also die Geschichte der Flatrate ist eine Geschichte der Missverständnisse, voller Administration.
Linus Neumann 0:13:32
Also sagen sie, äh man kriegt im Prinzip einen Volumentarif, wo sie sagen, du hast gehört, so viele Internetnutzen wie du willst, nur ähm ab äh irgendwie ab so und so viel MB wird das Internet dann irgendwie nicht mehr nutzbar. Ähm,Thorsten Kleins, unser Lieblings einer unserer Lieblingsjournalisten hat das für heute DE mal ausgerechnet, dass also das neue LTE Highspeed-Internet im Telekom-Netzbeworben wird mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu einhundert Mbit, die das Ding natürlich nie erreicht, aber äh einhundert MBit und wenn man imTarifmobil L ist,und sechzig Euro im Monat an die Telekom überweist inklusive einem Gigabyte LTI Highspeed Datenvolumen,kann man, das kann hier jeder im Publikum ausrechnen, dieses Gigabyte, was man da hat, innerhalb von achtzig Sekunden runterladen, wenn man hundert M mit bekommt.Wenn man den Complete M hat, dann hat man dreihundert MB inklusive Volumen und braucht vierundzwanzig Sekunden.Es gibt vierundzwanzig Sekunden Highspeed-Internet,und danach vierundsechzig äh Kilobitt die Sekunde, das heißt, das Internet wird irgendwie um Faktor anderthalbtausend langsamer. Aber Flat, ne.
Tim Pritlove 0:14:43
Naja, ist äh da da trifft ja das Begriff Speed auch so, ist ein bisschen wie bei den Drogen da. Das geht dann auch sehr schnell,geht's dann schnell bergab.
Linus Neumann 0:14:52
Schmale Planke. Na ja und ähm jetzt ist die Frage, okay,du sagtest gerade schon, das kann man eigentlich nachvollziehen, weil ähm ich kann das nur Volumen ja nutzen, solange wie ich will,und wofür ich will und ähm solange mein Anbieter mir eine kompatible äh Möglichkeit bietet, meinen Bedarf an an Volumen gerecht zu werden, kann ich ja eigentlich zufrieden sein. Das heißt, ich gut, äh wenn duDu stößt jedes Mal in deine fünf Gigabyte, ne?
Tim Pritlove 0:15:22
Meinst mobil? Ja, die äh ich würde sagen, so in drei bis vier Monaten von den zwölf pro Jahr reichen fünf Gigabyte nicht. Das sind halt immer die, wo man viel unterwegs ist. Ja. Dann ist vorbei.
Linus Neumann 0:15:35
Und ähm ich zum Beispiel äh bewege mich in Bereichen, in denen es WLAN gibt und komme glaube ich regelmäßig nicht über zweihundert MB.Ich habe aber auch ein iPhone drei G, also ich glaube, das kann auch gar nicht viel mehr als zwei.
Tim Pritlove 0:15:51
Mensch Junge, guckst ja nicht raus, Mensch, du siehst ja die Sonne nicht. Okay.
Linus Neumann 0:16:00
Ähm aber das also mankann sich dann darüber Schrott lachen und sagen, haha, äh eure Werbeversprechen sind äh lächerlich und wir haben sie enttarnt. Aber sie sind wenigstens ähm sofern nichts nichts wirklich,das das Netz ist ja immer noch neutral, weil sowohl zu zu hundert Mbitgeschwindigkeit als auch zu,zu einer äh sehr viel geringeren vierundsechzig Kilo Bittgeschwindigkeit kommen die Pakete da in einer Reihe an und keins wird bevorteiligt oder benachteiligt. Ähm insofern ist das ein ein fairer Deal, ähm den sie uns da anbieten.Der sich eben auch naja durch die ökonomischen Zwänge, den ja so ein Konzern unterworfen ist, äh der ja auch seine Subsistenz sichern muss,auch rechtfertigen lässt. Die Frage ist, wann ist jetzt so ein Netz nicht mehr neutral?Und ähm wenn man sich jetzt das mal historisch anschaut, diese dieser Internetzugang wird uns ja gegeben von von Firmen, die bevor sie irgendwann auf,kam den Leuten Internet äh zu geben über die Kupferkabel, die sie in ihre Wohnung gelegt hatten.Haben die äh Telefonie angeboten. Und die waren an so Preismodelle ähm gewöhnt, wie dass man für eine weitere Strecke den Leuten mehr Geld abnimmt.Ja? Äh Ferngesprächzone eins, zwei, drei oder was und äh Ausland, hier, Ausland, da und nach achtzehn Uhr kostet mehr oder weniger und äh wenn du,ne und solche Modelle, ja, die waren also immer daran gewöhnt, dass man irgendwie vielleicht noch einen Sonderdienst, eine Nullhundertneunziger-Nummer anbietet undnullhundertneunziger Dienst ergibt, kriegt er anrufende Zeit drei Euro sechzig und der Angerufene bekommt zwei Euro vierzig und die Telekom bekommt einen Euro zwanzig und solche solche schönen Modelle oder auch null achthunderter Nummern,Service, ja kannst du umsonst anrufen. Ähmund derjenige, der umsonst angerufen wird, muss halt ein paar tausend Euro im Monat an die Telekom zahlen. Solche Modelle waren die, waren die gewöhnt und das haben die jahrzehntelang so gemacht und das fanden die auch ganz toll. Und jetzt haben sie auf einmal,da dieses Internet, was die Leute haben, die machen da nicht nur können sie damit in in die ganze Welt internetten, sondern sie fangen dann auf einmal auch noch an äh darüber Skype zu machen,und ähm in dem Fall dann das konkrete Geschäftsmodell des äh Anbieters anzugreifen, der und da kommen wir jetzt wieder zu dem Mobiltelefon, da haben sie ja die ganzen Fehler nicht gemacht. Da gab's ja von vorne rein die Voice-Over-IP-Sperre,Vielleicht gab's irgendwie ganz, ganz früher mal keine, aber.
Tim Pritlove 0:18:38
Schon sehr verbreitet, ja.
Linus Neumann 0:18:40
So, das heißt äh im im dem äh dem Vertrag steht drin, hallo, du hast Internet von uns, Internetflatrate außer Voice of IP Skype und äh sonstige Sachen,ähm das darfst du erstmal nicht nutzen. Ähm,Die nächste, die naheliegende Konsequenz ist natürlich, das irgendwie zu sperren oder irgendwie zu unterbinden. Ähm,ein bisschen zu wie einfach oder wie schwierig das tatsächlich ist. Aber auf Mobiltelefonehabe ich also nicht nur haben sie nicht nur gelernt, okay, wir müssen ihnen irgendwann das Volumen beschränken, sondern sie haben auch gelernt, äh wir müssen aufpassen, dass die auch weiterhin schön ihre hundert Inklusivminuten bezahlen wollen.Ansonsten möchten die Leute nämlich nur noch Daten, SIM-Karten haben in ihren äh in ihren iPhones und nicht mehr äh nicht mehr die schönen Telefonpakete oder,bewahre, die fangen auf einmal an, SMS übers Internet zu schicken und zahlen uns nicht mehr zwanzig Cent für die äh für die paar Biots.
Tim Pritlove 0:19:35
Ja, ja. Die teuersten Bits der Welt.
Linus Neumann 0:19:40
Und natürlich, was in der Tat wirklich negativ problematisch wäre für äh für,UMTS und GSM-Netze, wenn die Leute jetzt anfangen würden mit suppierte Diensten, die oder so. Das wäre also tatsächlich eine Herausforderung für für diese Netze, weil,sie einen etwas anderen Aufbau haben oder ein etwas andere Problem ausgesetzt sind als äh Kabelnetze,Kabel, da kann ich einfach immer nochmal ein Kabel nebenlegen und dann habe ich die doppelte Bandbreite oder ich habe ein besseres Kabel, dann wird die Bandbreite sogar mehr als verdoppelt, dadurch, dass ein Kabel daneben lege,Ähm ich habe ja schon mal in der Sendung gesagt, die Luft ist irgendwann voll,Raum von Frequenzen, auf den ich mit Mobiltelefonen funken darf. Und ähm irgendwann,auf dem Band, was ich bezahlt habe, wofür ich Lizenzen gekauft habe, einfach keinen Platz mehr. Kann jeder bei sich zu Hause beobachten, ähm der in der Großstadt wohnt,gegen zwanzig Uhr ist das Internet sehr langsam, es liegt wahrscheinlich nicht daran, dass das Internet tatsächlich langsam wird, sondern dass eure WLANs durch die zwanzigtausend anderen WLANs, die auch auf den,Dreizehn Kanälen, wovon vier ohne Interferenzen betrieben werden können. Funken sich gegenseitig stören.Ähm das heißt, da haben sie noch ein bisschen bisschen andere Probleme und sind eigentlich daran interessiert, dass da wirklich nicht so viel genutzt wird.
Tim Pritlove 0:21:03
Ein Drama.
Linus Neumann 0:21:04
Ein Drama. Ähm aber äh zurück zu unserem, zu unserem Provider, ähm wenn der die Sachen dann, was irgendwann mal bei an ihm durchgekrochen ist und ins oder den Transit gegeben wird, das fließt dann da auch durch. Und ähm.Das heißt, ich möchte als Provider, muss ich hingehen und irgendwie vor meine Internetdose, wo ich dann äh wo die wo die Leute alle rein wollen, muss ich dann irgendwie ein bisschen gucken und sagen, das darfst du, das darfst du nicht.Ich fange dann an zu äh zum Beispiel, was sehr, sehr elegant ist. Vielleicht sperre ich's auch nicht ganz. Also ähm ATNT hatte, glaube ich, diese Verabredung mit Apple,oder mit Skype, dass denen gesagt wurde, dass Äpfel gesagt wurde, passt auf, ihr lasst die Skype App nur in euren App Store,wenn die Skype App nur dann Telefonie macht, wenn sie das übern WLAN macht und nicht über über das äh über das Zellnetzwerk,Dann wurde die äh würde die App erstmal so verkauft. Dann kamen die J-Breaker und haben gesagt, okay, wir schreiben die iPhone Software so um, dass die Skype-Software denkt, sie wäre im WLAN,dann funktioniert's auch über über das ATNT-Netz und dann hat ATNT gesagt, okay äh äh dann machen wir jetzt mal irgendwie hier so eine äh eine Sperre für Skype und dann haben sie gemerkt, oh Skype sperren ist schwierig,Skype, da kann man nicht braucht man kann man nicht einfach eine IP oder so sperren, weil es sind Direktverbindungen, also mussten sie irgendwie anfangen, den Traffic zu analysieren und zu gucken, was was sieht da nach Skype aus und wie können wir das irgendwieverhindern. Und dann sind sie auch auf die Idee gekommen, pass auf, wir verhindern das gar nicht, sondern wir bremsen das einfach so aus, dass die Leute sich nicht mehr vernünftig hören und das ruckelt.Und dann bieten wir den Leuten an, hat die Telekom jetzt auch so.
Tim Pritlove 0:22:43
Wer hat das gemacht?
Linus Neumann 0:22:45
Das ist jetzt eine bösartige Unterstellung.
Tim Pritlove 0:22:46
Ach so, das.
Linus Neumann 0:22:48
Also ich meine, du kannst dir angucken, wie viel Daten Skype braucht, das äh ist nicht annähernd irgendwie äh gefährdet äh irgendeine Latte zu reißen, bei bei einer UMTS-Verbindung,Konferenz drüber führen, wenn du möchtest. Wenn du das durch den VPN Tunnels, dann funktioniert das sogar. Wenn das nicht durch einen VPN Tunnel ist, dann funktioniert's leider nicht.Aber da kommt die Telekom ja und sagt, ja, guck mal, lieber Tim, wenn du, also du bist ja kein Tierkongress, aber hier jemand anders. Ach, hör mal, ach so, du wolltest Skype benutzen, ja, gar kein Problem,zahlst du einfach einen Zehner mehr.
Tim Pritlove 0:23:24
Okay. Ja.
Linus Neumann 0:23:25
Okay. Kannst du Skype benutzen, sonst eben nicht. Ähm ist ein Zusatzdienst übrigens, den wir dir jetzt äh exklusiv anbieten können und ähm.
Tim Pritlove 0:23:35
Ist das derzeit eigentlich immer noch so? Ja, ne?
Linus Neumann 0:23:38
Also steht in, steht in jedem Vertrag so noch drin.
Tim Pritlove 0:23:40
Ja. Ich habe mir jetzt die Tarife.
Linus Neumann 0:23:42
Ich versuche jetzt, muss ich ehrlich sagen, ich äh bin es auch leid, das auszuprobieren. Vielleicht äh machen sie's inzwischen gar nicht mehr, weil weil sie wissen, dass es keiner mehr versucht.
Tim Pritlove 0:23:49
Ich gucke mal. Ich meine, das Schwierigste an diesen Tarifen ist ja, sie überhaupt erstmal zu begreifen, weil wenn man sich das so durchliest, also keine Ahnung,Das ist so ein bisschen wie äh ein Abend am Kaminfeuer mit einem Juristen.
Linus Neumann 0:24:10
Offiziell begründet Skype das äh begründet die Telekom oder jeder andere Provider das dann damit, dass äh dass er das Internet verstopft für die anderen.Und ähm deswegen ähm müssen wir irgendwie dahin zurück, dass die Leute dafür bezahlen, wenn sie besonders Bandbreiten intensiv arbeiten, aber Skype ist wirklich nicht besonders Bandbreiten intensiv.
Tim Pritlove 0:24:34
Aber es stimmt, ne? Es ist immer noch in den Tarifen drin, also zumindest jetzt, wenn ich mal hier den fettesten äh anklicke, der dann gleich so mit hundert Euro äh zu Buchen schlägt, dann ist dann sozusagen auch Internettelefonie mit drin.
Linus Neumann 0:24:45
Aha, in dem ist es dann drin. Die kostet hundert Euro.
Tim Pritlove 0:24:46
Ja ja und auch SMS-Flatrate in alle Netze sozusagen. Wenn du hundert Euro zahlst, dann wollen sie ja auch jetzt äh nicht mehr das goldene Bit verkaufen.
Linus Neumann 0:24:55
Übrigens, wo du gerade sagst, SMS, es gibt ja diesen äh Dienst, WhatsApp, der sich sehr äh hoher Beliebtheit erfreut. Ähm das war ja ganz spannend. Da hatten die irgendwie nicht mit gerechnet, dass äh ihnen das irgendwie so eine iPhone App dahergeht. Ähm dieihn auf einmal die die SMS kaputt macht oder die SMS nicht so wirklich aber die MMS,Ne und ähm sie waren auch glaube ich ein bisschen überrascht, als Apple dann irgendwann sagte, ach übrigens, wir machen jetzt ein Message und das schieben wir auch durch das Internet durch. Ähm,Das heißt, sie haben sich dann an anderen Stellen auch wirklich wurden sie auf dem kalten Fuß erwischt, weil sieoffensichtlich die Juristen vergessen hatten, irgendwie in den ähm in den äh kleinen Text da unten reinzuschreiben, äh E-Mails dürfen sie aber nicht äh Kurznachrichten, die nicht über E-Mail ausgetauscht werden, ja? Ähm,Das heißt, über über sowas wie WhatsApp ärgern die sich sicherlich auch sehr,Nicht mehr schnell genug geschafft, dass diese Entwicklung zu erkennen und dass das wirklich zu unterbinden. Aber natürlich untergräbt das unglaublich ihr Geschäftsmodell,sicherlich freuen, dass jetzt äh WhatsApp sich entpuppt hat, also ungefähr der sicherheitsrelevante, sicherheitstechnisch gesehene größte Haufen misst, den jemals irgendjemand in eine App geschrieben hat,sodass jetzt keiner mehr WhatsApp benutzen möchte. Aber ähm.
Tim Pritlove 0:26:11
Naja, also die Nerds nicht, aber äh ich glaube, die meisten Leute benutzen das einfach genauso. Bisher ist jetzt nicht gerade so die breaking News, die äh es auf die Seite eins der Bild-Zeitung schafft, oder doch?
Linus Neumann 0:26:21
Als Spiegel Online drüber berichtet, dass bei Computersicherheitsthemen echt.
Tim Pritlove 0:26:26
Wie Bild jetzt für dich.
Linus Neumann 0:26:27
Das ist noch das das Gleiche für Bild, ja.
Tim Pritlove 0:26:30
Na ja, na gut.Okay, gut.
Linus Neumann 0:26:37
So, aber das Spannende an diesem Paket mit dem mit Skype ist, dass sie sagen, ähm ihr dürft Skype nicht benutzen, weil es Bandbreiten intensiv ist und das stimmt schon mal nicht, ja? Und dann sagen sie, das Problem lässt sich aber mit Geld lösen.
Tim Pritlove 0:26:52
Ja. Naja, weil wenn du mehr Geld zahlst, dann äh erweitert sich ja auch der Frequenzraum auf einmal. Genau. Also ist dein Telefon,so eine Art Raumverzerrung durch, ja, das ist äh haben wir alles, Albert Einstein äh zu verdanken, dass du dann so durch so ein spezielles äh Protokoll den Raum krümmst und dann passt da einfach auch noch Wolken mit durch.
Linus Neumann 0:27:14
Also quasi die Gravitation des Zehn-Euro-Scheines, der mit Lichtgeschwindigkeit zur Telekom.
Tim Pritlove 0:27:19
Genau. So in die, so ähnlich hat mir das mal jemand auf, ja so also so ähnlich klang das, als mir das mal jemand auf einer Messe erklärt hat.
Linus Neumann 0:27:26
Ah ja, ja, ja, ja, nee, dann okay. So, wir sehen also, sie äh sie haben hier.
Tim Pritlove 0:27:31
Wobei äh solche Messerhallen, die es einem sowieso den Raum krümmen, weil danach,man eh nicht mehr wo oben und unten ist.
Linus Neumann 0:27:38
So, also sie sagen ja sich irgendwie an der an der Preisgestaltung und sagen, wir müssen jetzt irgendwie mal anfangen zu priorisieren.Und das ist natürlich, das ist jetzt der der Punkt, also hier, hier holpert jetzt auch ein bisschen der Übergang, sehe ich grade in meinen Notizen,Ja, mal gucken. Ich, also wir kommen jetzt langsam dazu, dass sie, dass sie sagen, wir wollen euch dann außerdem noch anbieten, dass bestimmte Dinge schneller gehen. Was so ein, so ein besonders schönes äh Beispiel ist, ist immer ähm,die Fern-OP. Ihr kennt das, man kommt ins Krankenhaus,und der Herzspezialist aus Neu Delhi macht Paket vermittelt, eine Fern-OP mit so einem Roboter,passiert jeden Tag. So und.
Tim Pritlove 0:28:23
Drei G.
Linus Neumann 0:28:25
Über drei K,mit seinem iPad macht er die.
Tim Pritlove 0:28:28
Ja.
Linus Neumann 0:28:35
Das ist natürlich dann wichtige Daten, das heißt, da ist ein, da ist ein IP-Paket, was da ins Internet reinkommt, durch das äh Kabel und sagt, hallo, ich muss nach äh Berlin, da liegt der Linus, der verblutet grade. Und ähm,und dann, so jetzt die Geschichte, ich, jetzt gebe das nur so weiter, das erzählt hier jeder Messer, Heini. Ähm und dann kommt aber jetzt eine E-Mail vom Tim,Er ist auch gerade in Neu-Delhi. Ähm kommt jetzt und die drängelt sich aber vor. Und der ist jetzt total blöd, wenn,Ich verblute, weil du eine E-Mail geschickt hast. Ne? Und deswegen.
Tim Pritlove 0:29:12
Schwein. Ich sau.
Linus Neumann 0:29:14
Ne. So und deswegen muss ähm muss priorisiert werden.
Tim Pritlove 0:29:19
Verstehe. Deswegen.
Linus Neumann 0:29:21
So, das heißt, dieses Daten, dieses Datenpaket muss irgendwie einen Stempel dran kriegen, wichtiges Datenpaket, einige Blutkonserve oder so. Und wandert dann schneller durchs Internet. Und überall durch die ganzen Switches, durch die das so fliegt,oh ey komm mal vorbei, komm mal vorbei, komm vorbei, bist wichtiger als die anderen. Ähm das Problem ist erstens,Arzt ernsthaft seine OP über dieses Netzwerk Internet schieben möchte und sich nicht irgendwie eine eigene Leitung organisiert mit einer garantierten Bandbreite,Aber das Problem ist auch, dass diese Priorisiererei im Moment nicht so gut funktioniert, dass jeder es mitmachen würde,Weg zwischen Neu Deli und mir,das ja durch ganz viele Knoten geht und das sind immer wieder Kabel, wo irgendwelche Leute mal irgendwie einen Vertrag hatten, wie sie mit diesem äh Traffic umgehen wollen. Das heißt, diese spannende Geschichte, dass ein Paket ernsthaft den den Stempel kriegtich bin wichtiger und dann vom ganzen Internet auch so behandelt wird. Die funktioniert nicht. Und selbst wenn es so wäre.Müsste man sich in diesem wunderbaren äh Kuddelmuddel überlegen, was bekommt denn der Switch X in der Mitte zwischen Neu Deli und Berlin dafür, dass er jetzt meine Daten priorisiert? Der will ja irgendwas dafür haben,sonst würde er es ja nicht tun. Das heißt, wir hätten wirklich auf jedem Kabel im Internet irgendwie so eine Art Wegzoll, dass man sagt, bei uns kostet übrigens priorisiertes Paket, äh kostet Aufschlag so und so. Das heißt, es ist,Nicht nur funktioniert nur, nicht nur technisch gerade nicht, sondern es würde auch ein ungelöstes Problem darstellen, wenn es funktionieren würde. Zweite Problem.
Tim Pritlove 0:31:00
Noch nicht mal nachweisen kann, dass irgendwas wirklich priorisiert weitergeleitet wurde.
Linus Neumann 0:31:05
Richtig. Man man kann ja immer sagen, wurde, also ich würde dann so.
Tim Pritlove 0:31:08
Ja ja, ich habe das total schnell, total. Ja.
Linus Neumann 0:31:10
Hier ist gerade die Hölle los, da hier äh ganzen Nierentransplantation und so.
Tim Pritlove 0:31:14
Ja, sie sind alle nur am Operieren eigentlich die ganze Zeit, ja. Das ganze Internet. Das ist jetzt irgendwie nach WhatsApp, ja, sind sie alle enttäuscht, zur Fernoperation äh übergegangen,Die Doktorspielchen der Kinder spielt sich halt heute äh mit dem iPad ab. So, das.
Linus Neumann 0:31:29
Und dann kommt natürlich das nächste Problem, was hindert mich daran, das mit all meinen Daten zu tun? Einfach zu sagen, jedes Paket von mir hier, immer schön Priorität ziehen, ja? Das heißt,was da erzählt wird, ist einfach unrealistisch, was denen, was sie wirkliche Funktion des Internets angeht. Zumindest, wenn ich behaupten möchte, ähm dass ich so etwas, dass ich eine Priorisierung zusichern kann.Also als Dienst, den ich anbieten kann. Und da muss man genau unterscheiden, weil was sie sehr wohl machen ist, erkennen,ob eine Anwendung grade zeitkritisch ist oder nicht,und das wird an an vielen verschiedenen Punkten gemacht, dass man also schaut, okay, ein äh bestimmter Traffic sollte hier bevorzugt werden. Das macht zum Beispiel,jede Fritzbox. Schon in der Fritzfox gibt's einen QS Quality of Service und die äh iststandardmäßig so eingestellt, dass eine ähm ein Videotelefon oder ein eine äh Internettelefonie auf jeden Fall zeitkritisch bevorzugt behandelt wird. Äh im Vergleich zu jedem anderen Dienst.Weil ich,Egal, was ich mache, ich möchte nicht. Wenn ich dann grade, wenn mir gerade übers Internettelefon jemand gesagt hat, was ich runterladen soll, dass dieser Download die Verbindung abbrechen lässt,Das ist allerdings Bandbreitenmanagement, das heißt, da wird dann geschaut, okay, wie kann ich dem Dienst angemessen agieren,oder also man sieht, okay, das ist jetzt wirklich, das scheint eins, das ist wirklich ein zeitkritisches Paket und deswegen behandle ich es auch so. Und das mache ich deshalb, damit meine Nutzer zufrieden sind.
Tim Pritlove 0:33:07
Ja oder auch um äh das Problem dieser asymmetrischen DSL-Leitung ein bisschen äh zu verbessern. Äh wird ja auch schon längere Zeit des äh denke ich doch ist das noch so, ne, äh dass diese,Pakete vom dann sozusagen auch bevorzugt äh rüber geschickt werden, damit's halt nicht sich alles staut.
Linus Neumann 0:33:25
Die genauen Regeln kenne ich nicht, aber das ist sehr gut möglich, ja. Wer würde auf jeden Fall Sinn machen? Ähm ärgerlich wird das natürlich dann, wenn ich sage, ach, weißt du was, das mache ich aber jetzt nur noch bei bestimmten Diensten,Das heißt, ich mache eine Regel in meinen Switch rein, der sagt,Wenn das ein YouTube-Video ist, dann schieben wir das mal schnell vorne dran vorbei,Wenn das ein Vimeo Video ist, dann kann sich das ja zu den E-Mails stellen in die Schlange.Und da bietet sich natürlich, da bieten sich wunderbare äh Möglichkeiten, Geld zu verdienen, weil der Provider kann an der Stelle sagen, ähm,Ich komme jetzt ins ich komme so zum Internet und sage hallo liebes Internet. Ähm ich habe hier einen Dienst.Und dann könnte natürlich mein Provider kommen und sagen oder könnte ein Provider kommen, die Telekom sagt dann, schönen Dienst haben sie da. Wäre doch schade, wenn der ruckelt.
Tim Pritlove 0:34:27
So ein bisschen Schutzgebühr, ne, irgendwie so. Mein so.
Linus Neumann 0:34:34
Das wäre natürlich total toll für.
Tim Pritlove 0:34:35
Schöner, ja, schöner Laden hier, hübsches Porzellan und so, ist wäre ja total schade, wenn das irgendwie kaputt gehen würde oder so. Ja, ist.
Linus Neumann 0:34:44
Das wäre echt schade, ne. Und der Blöde ist, das kann nicht nur die Telekom machen, sondern das kann jeder Scheißprovider auf dem Planeten der Erde machen, weil ihr alle nur dieses letzte Stück eigentlich unter ihrer wirklichen Kontrolle haben. Und zwar das das Stück zum Nutzer.
Tim Pritlove 0:34:58
Also es würde, ja, gut, äh ich glaube nicht, dass alle Provider das jetzt ohne Weiteres tun können, weil es gibt ja auch reine äh äh reine Verbinder, sozusagen reine äh äh Netzverbinder und ich glaube, da würden dann die jeweiligen Netze schon so ein bisschen sich dann auch mal andere äh,Suchen.
Linus Neumann 0:35:14
Das hat Google ein Teilen der Welt gemacht. Die haben teilweise wirklich ihre eigene Kabel liegen.
Tim Pritlove 0:35:19
Ja, ich meine, Google ist ein weltweiter äh Netzanbieter und die haben ihre eigenen Netze genau deswegen, damit sie eben auch nichtda groß gefickt werden von den anderen Providern, sondern dass sie einfach das garantieren können. Also hat natürlich noch viele andere Gründe auch, dass sie ihren Content quasi,soweit schon mal in Richtung des Kunden bringen, dass er gar nicht erst so weite Wege gehen muss, um diese Bandbreitenproblematik generell schon mal in den Griff zu bekommen, aber es hilft ihnen natürlich auch, an der Stelle äh äh nicht zu erpressbar zu werden.Und insofern ist es sowieso ein bisschen albern, weil die Anbieter, die jetzt wirklich die ganze Zeit an die Wand gestellt werden, dass sie jetzt hier besonders viel Daten,ins Netz einspeisen. Die,in dieses Netz ein, die haben große Netze und äh tun schon ihren Teil. Also es ist ja jetzt nicht so, dass YouTube da äh die ganzen Daten auf so einem,vier sechsundachtziger äh äh irgendwo in ein Mountainview fährt, so ja, wo dann so fünf Glasfaserkabel angeschlossen werden und dann müssen die anderen da mal äh bluten, sondernDas ist schon auch teuer.
Linus Neumann 0:36:26
Selbstverständlich ist das teuer. Also ohne Frage kostet das hier Geld. Ich möchte nur oder ich will so ein bisschen zeigen, was da vielleicht der Anreiz für die Provider ist. Ähm da mal über das, was es tatsächlich kostet, bis hinaus zu gehen.
Tim Pritlove 0:36:39
Ja klar, ne, deswegen fiel mir das gleich so dieses Bild mit diesem Schutzgelderpressung äh ein, ne, weil das so ein bisschen eigentlich ohne Not ist,Man fängt halt sozusagen mit einem erstmal an, so den hat man dann schon mal so bevorteilt und so, ach ihr wollt auch äh also ihr wollt jetzt sozusagen nicht benachteiligt werden, wo wir jetzt schon mal den einen schon mal rausgepickt haben zu bevorteilen, äh dann tja, könnt ihr ja auch zahlen.Wird sozusagen jedes Bit nochmal extra vernickelt und vergoldet. Ja. Hm.
Linus Neumann 0:37:05
Und das genau der dieser schöne Punkt, das ist ähm wenn man irgendwo von Priorisierung sprichtdann spricht man gleichzeitig von Diskriminierung. Das heißt, wenn ich irgendwas priorisiere, wird das andere äh zurückgestellt.Und ähm das Entscheidende sind natürlich die Kriterien, die ich an der Stelle ansetze, wenn das äh Kriterien sind, die sich nur auf den Port beziehen ähm oder auf denHeader des IP-Paketes, wie es so bei äh Stateful Inspection ist, alsonur anhand des Headers im IP-Paket, da stehen dann so Sachen drin, ich gehe von da nach da und ich bin äh ich möchte da bitte auf Fort achtzig und ich bin.
Tim Pritlove 0:37:40
Was meinst du mit? Kannst du das mal.
Linus Neumann 0:37:43
Dass es im Gegensatz zu Depacket Inspection,also da werden die äh Behandlungsregeln nur darauf gerichtet, was im IP Header steht. Das heißt, der Switch guckt in den oder der der Router guckt in den Header rein,behandelt dementsprechend ähm besser oder schlechter oder äh priorisiert. Das zum Beispiel bei ähm.
Tim Pritlove 0:38:05
Warum heißt das nicht äh Inspection? Ich meine, was ist da der State, der da irgendwie.
Linus Neumann 0:38:10
Ich weiß es, sie ist heiß so. Ähm es heißt so. Äh das also das so diese ganzen Q US-Sachen, die funktionieren darauf basierend. Ähm,und dem von dem abzugrenzen ist also die wo dann nicht nur der angeguckt wird, sondern auch der Datenteil. Das brauche ich zum Beispiel, wenn ich ähm,Skype erkennen möchte, weil Skype sich sehr viel Mühe gibt, äh nicht als solches aufzufallen. Das heißt, ein einzelnes Paket kann ich mir nicht anschauen und mit hoher mit mit sicherer Wahrscheinlichkeit sagen, dass es jetzt Skype,Da haben äh die Provider immer wieder Probleme mit äh wirklich Skype zu unterbinden.Ähm ein Paket ist, was noch durch einen VPN äh läuft oder so, dann habe ich natürlich noch größere Schwierigkeiten.
Tim Pritlove 0:38:57
Ja oder bitterer, nicht wahr? Also.
Linus Neumann 0:39:00
Ähm.
Tim Pritlove 0:39:01
Verschlüsselung, die da gemacht wird, wird ja im Prinzip auch nur zur Verschleierung gefahren.
Linus Neumann 0:39:05
Genau und äh da habe ich also dann größere Schwierigkeiten. Also ich kann nicht eine einfache Regel schreiben, so wie äh IP Tablets Blog Betont. Das äh geht so so leicht nicht. Da brauche ich also äh muss ich den Traffic mir genauer anschauen,und sagen, okay ähm dieser äh,Dieses Paket scheint zu diesem und jenem Dienst oder Anbieter oder so zu gehören und das äh ist bei uns unerwünscht und deswegen äh bremsen wir jetzt mal diesen Portbereich oder diesen diese Rute oder so ein bisschen aus,ähm das heißt ähm ich müssteoder ich muss dazu eine vollautomatisierte äh Vollüberwachung machen. Ich muss hier also gesamten Traffic anschauendazu geeigneten Geräten, das wird nicht mehr mit Hilfe von CPUs gemacht, sondern wirklich in also sehr viel schnelleren Teilen, also irgendwelchen FPGAs oder so, dass man live den Traffic sich anschautund versucht da irgendwie möglichst zu sortieren und zu erkennen, was ist da etwas, was ich nicht haben möchteund dank habe ich die Möglichkeit Skype zu unterbinden mit diesen Geräten.Dass die Inspektion wird auch noch für andere Sachen benutzt, die jetzt aber nicht unbedingt zum Thema gehören, aber sowas wie ähm.Loveul Interception, also die Polizei fragt beim Provider an, gib uns doch mal den Traffic von Tim, der äh kommt uns irgendwie nicht ganzgeheuer vor. Wir müssen mal gucken, was der im Internet so macht. Der ist da irgendwie immer und ähm dann kann man das also auch mit DPI äh mit solchen schnellen Geräten also machen.Ähm ist also ist schlecht. Ähm,Man sollte aber diesen diesen Überwachungsbegriff jetzt nicht allzu dramatisch nehmen, weil die Datenmengen, die da durchlaufen, wirklich äh enormstens sind. Enormstend,sind. Äh das heißt, diese Dinger speichern jetzt nicht so wirklich, aber es äh es wird wirklich, dass jedes einzelne Datenpaketheuristisch angeschaut und entsprechend dann der der Traffic anders behandelt. Und damit kann ich eben so schöne Sachen machen wieEinmal den Internet irgendwelchen random Anbietern im Internet, als auch meinen Nutzern äh gegenüber die Hand aufzuhalten. Und im Moment ist es so, dass dieDeutschen Provider, insbesondere die äh Deutsche Telekom, aber auch alle anderen, in dieser Richtung ähm sehr stark sich bemühen ähmnicht äh eine gesetzliche Regelung zu bekommen, die ihnen das verbietet. Sondern sie wollen sich diese Modelle offen halten. Ähm.Und wir reden.
Tim Pritlove 0:41:50
You Bastards.
Linus Neumann 0:41:51
Ja, so wenn man sich das also jetzt, man muss da ehrlich zu sagen, das ist ähm dann also wenn man das macht.Dann macht man damit wirklich den den Kern dessen kaputt, was das Internet ist,nämlich ein äh Netz nach dem Best-Effer-Prinzip, wo jede wo jeder irgendwie ähm seine Daten reinwerfen kann, sie kommen am anderen Ende raus. Ähm,es ist äh wie würde man das sagen? Also es ist es wird, es ist technisch in der Form nicht notwendig und in keiner Form notwendig,und ähm ist also deswegen ganz ganz bäh. Aber,ähm der Provider hat also jeden finanziellen Anreiz, ähm das genausozu tun. Und deswegen tun sie das auch. Also wir haben ja diese Skype Scar Skypesperre schon behandelt. Ähm Kabel Deutschland äh hatten wir gerade erwähnt, die Drosseln, also bei Fightsharingwenn der Nutzer zu viel Fall betreibt, also zu viele zu viel über das Bithorn-Protokoll mit anderen spricht, dann ähmwerden diese Nutzer ausgebremst.Und ähm wir haben bis jetzt ja irgendwie die Geschichte der Netzneutralität war immer eine Geschichte dessen, dass uns etwas weggenommen wurde,Es wurde wir man hat uns Skype weggenommen oder man hat uns weggenommen oder man hat uns da irgendwie beschränkt. Ähm sodass es immer ein bisschen, also relativ okay war, dagegen zu mobilisieren,Also es waren Leute, die sagten, okay, da haben wir keinen Bock drauf. Wir wollen auch Skype, wir haben Internet bezahlt, wir wollen echtes Internet bekommen.Und es war irgendwie in Deutschland, wurde dann nach und nach klar, dass man Netzneutralitätsverletzungen auf Dauer nicht wirklich etabliert bekommt, als Einschränkungen.Ähm und deswegen wird jetzt so ein neuer Weg gefahren, den finde ich echt ähm sehr äh elegant,Dass man sagt, hey, ihr könnt doch mal ähm wir wir verkaufen den Leuten das einfach mal als ähm als Zusatzdienstleistung und vorne herein,und ähm der Hintergrund dessen ist, warum das jetzt so gemacht wird, ist, dass von Seiten der FDP und von Seiten der CDU,Die Argumentation zur Frage der Netzneutralität immer war,ja Netzneutralität klar ist total wichtig das Internet muss unbedingt Netz neutral bleiben aber wie es schon sagt eine Einschränkung der Netzneutralität liebe,Internetkämpferwäre ja sowas von krass und unverschämt, da können wir uns ja total auf den Markt verlassen, weil wenn ein nicht neutralen Internetanschluss den bucht doch keinerInsofern ist das doch eine Sache, da müssen wir doch nicht regulieren. Da laufen wir nur Gefahr über zu regulieren. Da können wir uns doch echt auf den Markt verlassen,sowas sowas kauft dir einfach keiner, das heißt da wird der Kapitalismus wie so häufig zum Wohle aller wirken.
Tim Pritlove 0:44:51
Wenn das schon bei den Banken so gut funktioniert.
Linus Neumann 0:44:55
Und ähm jetzt kam also vor ein paar Wochen an die Telekom und sagte, ey Leute, super Angebot hier für euch. Ähm bei Telekom übrigens, wenn ihr über die Telekom Spotify bucht,dann kriegt ihr ähm zusätzlich zu eurem Inklusiv Volumen, was ihr habt in eurem Tarif,unlimited Spotify. Das heißt, der Spotify wird nicht auf euer Datenvolumen angerechnet. Hm,Könnte man jetzt sagen, das ist echt spitze, weil ein normaler Spotify-Account kostet auch nur einen Zehner.Und ähm das heißt, im wenn ich den jetzt bei wenn ich einen Spotify-Account habe und ich bin bei E plus, dann wird das auf mein Datenvolumen angerechnet, äh bei Vodafone wird's auf mein Datenvolumen angerechnet und bei der bei der Telekom eben nicht.Problem ist aber, wenn ich einen Account habe, dann wird es bei der Telekom auf meinen äh Datenvolumen angerechnet. Das heißt, ich habe jetzt einen sehr starken Anreiz,Eher zu Spotify zu gehen als zur Telekom,Und das nur, weil die Telekom ähm sich entschieden hat aufgrund verschiedener äh äh ökonomischer Erwägungen, ähm dass zehn Euro im Monat für diesen Dienst äh für sie in Ordnung in Ordnung gehen.Wenn Sie das jetzt demnächst noch mit anderen Diensten machen und wir wurden in den Kommentaren darauf hingewiesen, dass zum Beispiel E Plus so ein so eine Lösung hat mit äh Facebook. Kann man bei E plus äh wenn ich daalso kein Datentarif, dann würden sie mich eigentlich pro Kilo weit äh abrechnenDas ist ein Tarif, der ist absolut unattraktiv. Es sei denn, ich gehe auf null Punkt Facebook dot com, da kann ich kostenlos hingehen.Ist also ein Eingriff, der äh durch nichts gerechtfertigt ist, was was irgendwo eine äh Entsprechung in der, in der Struktur des Internets hat,und deswegen glaube ich, dass äh wir in Zukunft ähm uns nur dagegen wehren können, indem wir das äh wie Chile die USA und die Niederlande gemacht haben,Nämlich indem wir ähm Gesetze schaffen, die das einfach verbieten.
Tim Pritlove 0:47:04
Was hat denn äh was hat denn Chile gemacht?
Linus Neumann 0:47:07
Hättest du jetzt echt nicht nach USA oder Niederlande fragen können?
Tim Pritlove 0:47:10
Na ja, ich finde das immer gerade besonders interessant, wenn es irgendwie äh so Non-Man-Stream äh äh Staaten sind, die irgendwie,da äh unterwegs sind. Ich meine Chile, ne? Redet man ja jetzt nicht jeden Tag drüber.
Linus Neumann 0:47:25
Ich kann halt das äh ich kann das halt nicht so gut lesen. Chilenisch.
Tim Pritlove 0:47:31
Chilenisch heißt Spanisch.
Linus Neumann 0:47:33
Weiß, kann ich trotzdem nicht.
Tim Pritlove 0:47:35
Na lesen kann ich das. Wisst ihr nicht erklären muss.Naja, egal.Also du meinst, in Chile gibt's zumindest ein Netzneutralitätsgesetz. Ähm vielleicht nochmal bevor wir äh äh da weiter reingehen, was mich immer so ein bisschen verwirrt ist oder ich glaube, was auch alle ein wenig verwirrt ist, dass Netzneutralität ist ja auch mal echt mal wieder so ein Wort,Wo ich mir nicht so sicher bin, ob in der politischen Diskussion es eigentlich gelingt, da eine allgemeine Definition für zu finden.
Linus Neumann 0:48:05
Ja, das das gelingt seit Jahren nicht so wirklich, weil nämlich ähm tatsächlich sich Provider melden. Die sagen,Moment mal, euch ist schon klar, dass wir eine radikale Definition von Netzneutralität, die gerade die gesamte Zeit äh verletzen,indem wir äh Quality of Service und Traffic Management machen. Das machen wir die ganze Zeit, sonst würde dieses Internet auch nicht mehr in nicht in dem Rahmen so gut funktionieren,ihr das gewohnt seid. Das heißt, wenn,Wenn man jetzt einfach wirklich sagt so, ey, das Paket muss gleich behandelt werden und jeder kommt in den Knast, der ein Paket Unrecht tut, dann ähm dann kommen selbst die Admins aus dem Keller und sagen, Moment.
Tim Pritlove 0:48:44
Moment. So war das nicht gemacht.
Linus Neumann 0:48:48
Aber ähm wenn man also jetzt wirklich sich mal also auf der wirklich nur auf dieser,Endmeile zwischen dem Endprovider und dem dem Nutzer darüber nachdenkt, dann ist es eigentlich eine relativ klare ähm,ökonomische oder ähnliche soziale Erwägung und nicht eine äh eine technische mehr, weil ähm,Also der Einstieg ist äh es werden einfach auch Markteinstiegsführen äh platziert. Es gibt einfach ein Kräfteverhältnis zwischen also ich meine, wenn wenn die Telekom hingeht zu YouTube und sagt, hör mal, ihr wollt doch sicherlich nicht, dass das ruckelt, dann sagt YouTube, mach doch!Können wir ja mal gucken, was dann passiert, ja?
Tim Pritlove 0:49:29
Na ja. Das ist ja, ich meine, die Situation gibt es ja in Deutschland. Telekom hat äh eine,Bearbeitungswürdige Anbindung an Google und äh das performt halt nicht unbedingt immer optimal,Es liegt einfach daran, dass sie da die entsprechenden Kapazitäten nicht haben. Wer da jetzt gerade nicht bereit ist, da äh extra Leitungen zu legen oder inwiefern das ein tatsächliches technisches Problem ist, was noch äh eine Lösung hat, das kann ich nicht äh sagen.Aber im Prinzip äh existiert halt genau diese Situation teilweise schon, dass man eben, damit es nicht ruckelt, da auch äh,nachlegen müsste, weil alle Kunden wollen das, ja? Jeder Kunde der Telekom kann man davon ausgehen, wird schon mal irgendein YouTube Video angeschaut habentut es regelmäßig, dementsprechend ist es ja auch dann die Aufgabe äh dieses Providers für die entsprechenden Zuleitungen zu sorgen. Und wenn die dann halt nicht da sind, dann ruckelt's eben auch.Jetzt die Frage, wer wer zahlt, ne?
Linus Neumann 0:50:31
YouTube hat jetzt sicherlich keinen besonderen Anreiz dazu investieren, dass dass ihre Videos nicht bei der Telekom äh ruckeln,Nehmen wir aber zum Beispiel 'n schwächeren Anbieter, 'n schwachen Konkurrenten von YouTube, also Vimeo ist in keiner Form so groß wie die. Da könnte die Telekom natürlich hingehen und sagen, hör mal Jungs, wir müssen euch da mal ein bisschen bremsen, es sei denn,ne. Habe hier mal eine kleine Rechnung für euch. Dann geht das natürlich. Dann können wir uns da anstrengen. Also ähm,Es ist klar, dass das dass das Markteinstiegshürden für schwächere Anbieter äh bildet und damit äh,ja so also diese Kartellstrukturen, die sich ja sowieso unschöner Weise gerade im Internet so ein bisschen bilden, um Google herum, um Facebook herum, dass es denen einfach nur noch mehr äh noch mehr den Rücken stärkt, als sie einer äh Konkurrenzsituation im Markt auszusetzen.Heißt eigentlich selbst so ein selbst FDP-Wähler müssten einsehen, dass das äh verboten werden müsste, aber die denken halt, dass der Markt das regeltaber die denken die immer, insofern muss man sich da äh braucht man da jetzt nicht lange mit denen zu diskutieren. Aber ähm.Das ist also diese dieses Spannungsfeld derder Netzneutralität. Und in den in den USA äh gab's, glaube ich, vor zwei Jahren beschlossen, dann dieses dieses Gesetz gegen äh unbegründete Diskriminierung, was den,unschönen Makel hatte, dass äh unbegründet nicht weiter definiert war. Das heißt, solange ich einen Grund hatte, äh war, wäre es jetzt theoretisch noch in Ordnung,und ähm.
Tim Pritlove 0:52:02
Du diskriminierst mich eher ja, aber ich habe auch einen Grund.
Linus Neumann 0:52:06
Ja, du bist ja doch Kacke.
Tim Pritlove 0:52:08
Ja.
Linus Neumann 0:52:09
So und ähm,Und außerdem das mobile Netz vollständig. Also es steht immer am Ende außer Immobiliennetz, außer Immobiliennetz, außer Mobilnetz. Ähm das hat da rein geschrieben. Die haben nämlich dieses Gesetz größtenteils zusammen mit Google ähm,zusammen so mal vorgelegt. Ähm,In den Niederlanden haben sie es auch gemacht und haben gesagt, äh da also da haben sie relativ stark äh starkes Netzzentralitätsgesetz. Das ging zurück auf äh Lobbybemühungen von Bits of Freedomsuper äh Bürgerrechtsorganisation in in Holland. Ähm und die haben aber dann auch ihre Ausnahmen, nämlich,um die Auswirkungen von Staus zu minimieren, wobei gleiche Arten von Datenverkehr gleich behandelt werden sollten, ist also in Ordnung, also ne, wenn, wenn man wirklich,Stau im Internet hat,sehr selten vor, aber wenn man den wirklich hat, dann sollte man eben sagen, okay wir wir äh bremsen komplett Port achtzig oder äh oder sonst was, ja? Und nicht wir wir blocken Port achtzig von Linus, weil der ist irgendwie nicht so cool wie Facebook,für Maßnahmen, die die Integrität und Sicherheit des Netzes sicherstellen, ist es in Ordnung. Und,Also wenn wenn es irgendwie den Endkunden schützt, relativ schwammige Definition, da werden sicherlich auch noch ein paar Ideen kommen, äh was unter diese Definition fällt. Ähm.
Tim Pritlove 0:53:33
Na ja zum Beispiel, ne?
Linus Neumann 0:53:35
Ja genau, wunderbar, super, ja, Dedos, äh, also genau, das auch, zum Beispiel, ist ja wirklich tatsächlich im Interesse des Nutzers. Ähm,und ähm um die Übertragung unverlangter Kommunikation,in also Spam zum Endkunden zu beschränken, sofern der Endkunde vorher seine Einwilligung gegeben hat,Also man macht äh man bekämpft den Spam, Slam ist ja nicht nur ein Problem für die Postfächer und die Festplatten, auf denen die Postfächer sind, sondern auch tatsächlich für die für die Kabel, durch dieser Spam die ganze Zeit bei äh geschoben wird. Ähm,Um heute noch eine, also um heute dafür zu sorgen, dass eine Spam-E-Mail noch wirklich im Posteingang landet, muss man eine ganze Menge Traffic machen, eine ganze Menge E-Mails verschicken, bis irgendwo sie mal durch einen Spamfilter durchpurzeln.Ähm und zuletzt, äh, zur Durchsetzung einer Rechtsvorschrift oder eines Gerichtsbeschlusses,darf die Netzneutralität auch eingeschränkt werden und das ist auch der Grund, dass die ganzen Infos habe ich von Andre, der uns übrigens darauf hinweist, wie trotz Netzneutralitätsgesetz,in den Niederlanden per Gerichtsbeschluss Pirate gesperrt werden darf,also netzsperren hatte ich jetzt so komplett ausgeklammert, weil wir mit mit der Netzneutralität ja eigentlich schon so beyond, netzsperren sind.Und ähm so schade das ist, dass man das in äh in den Niederlanden The Pirate Bake gesperrt ist,Und zwar sowohl über IP als auch über äh DNS, das heißt, es ist wirklich schwieriger, äh da noch was zu erreichen. Ähm braucht man also VPN oder Tor? Das hat nicht jeder,ähm muss man eigentlich sagen, dass dieses niederländische Gesetz schon,Erstmal ein ziemlich guter Wurf ist, ja. Am liebsten wäre es natürlich, wenn man da so eine radikalere Definition hätte, aber aber mit so einem Gesetz kann man schon mal leben. Was in Deutschland gerade passiert, ist ähm,es sieht nicht danach aus, dass wir so ein Gesetz irgendwie bekommen. Deswegen will sich der Verein digitale Gesellschaft ähm weiterhin dafür einsetzen, dass so etwas passiert.Und ähm,Ich fürchte so ein bisschen, dass dadurch, dass die Provider jetzt wirklich diese diese Zusatzdienst mit Rückenwind und schaut doch mal her die Nutzer wollen das. Ähm,denke ungefähr, dass im halben Jahr die erste Zahl von der Telekom kommt und ähm,sage ich mal, Kämpfer für die Netzneutralität gesagt wird. Freunde, äh was seid denn ihr für anachronistische Spinner? Schaut mal hier, äh die Nutzer wollen das. Hier wird mitm Geldbeutel abgestimmtund ähm die wir können uns von Nachfragen äh an Netzneutralitätsverletzende Angebote äh kaum retten.Ihr seid einfach irgendwelche Internetkommunisten. Das ist glaube ich das, was jetzt äh was ist die Gefahr, die ich gerade.
Tim Pritlove 0:56:26
Netz Sozialismus gefährdet den freien Lauf der Wirtschaft. Das ist äh dann wahrscheinlich so der Tenor, hä? Schon wieder die McCashy-Ära des Internet-Zeitalters beginnt,Und jetzt?
Linus Neumann 0:56:44
Ja, jetzt darf, jetzt müsst ihr euren Freunden ausreden, dass ihr dieses Spotify-Ding kaufen bei der Telekom.
Tim Pritlove 0:56:49
Da macht man sich bestimmt total beliebt auf dem Schulhof irgendwie. Ja, wer null Punkt Facebook Punkt com eingibt, der tötet und quält auch kleine Runde. Ich weiß nicht, das kommt irgendwie nicht so an, ne?Könnt ihr ja mal null Punkt T-Mobil DE irgendwie einführen. Das wäre vielleicht auch eine schöne Ma.
Linus Neumann 0:57:09
Also es ist auf ist auf jeden Fall es ist wirklich schwierig, aber ich hoffe, dass ähm bisschendass dass jedem klar ist, was in was für eine Welt das dann irgendwann führen wird. Also ich habe das, glaube ich, schon mal in der Sendung erwähnt, dass wir dann also es das führt dann irgendwann dazu, dass man, weiß ich nicht, vielleicht die fünfziggrößten Dienste sowieso mal irgendwie bekommt oder so und ach so, sie wollen auch noch den Rest des Internets, ja, ach wie und sie wollen auch noch mehr als Port, zweiundzwanzig, achtzig und vier, vier, drei.
Tim Pritlove 0:57:36
Das wird teuer.
Linus Neumann 0:57:36
Das äh ja, nee, klar, äh haben wir auch.
Tim Pritlove 0:57:40
Das ist auch teurer, ne? Also ich meine, da muss man ja dann dann diese Nummern auch eintragen alle und äh das kostet natürlich dann auch extrem Geld.Das ist durchaus eine äh äh Gefahr und im Prinzip diese ganzen Portsperren,Man schon, ne? Also in dem Moment, wo welche sind, also gerade so an Universitäten, kriege ich immer wieder das Frösteln, wenn man da mal so sieht, wie da so die hausinternen Netze äh zugenagelt sind, also auch nach draußen. Was man da alles nicht benutzen kann,Angst haben, ja? Also irgendwie habe ich das Gefühl so Systemadministratoren von Universitätsnetzwerken, müsste man mal mit so einem so,so Traumamedikamenten irgendwie behandeln, weil die irgendwie in so einem so einer permanenten Schockstarre zu sein scheinen, dass sie einfach irgendwie alles zumachen, was in irgendeiner Form äh gefährlich aussieht,Ja, also Gott, wir fangen dann tatsächlich an, hier noch das Netz zu benutzen und so. Und ähmachen es dann auch so zu, dass man noch nicht mal die Chance hat, mit einem VPN irgendwie dem zu entgehen,absurd finde, ja? Ja, ich bin ja bereit, euer Netz komplett zu ignorieren und ihr müsst mir hier irgendwie nur so ein kleines Wurmloch äh äh bieten, wo ich an einer anderen Stelle das Universum wieder rauskomme und das darf ich dann auch nicht.Also ich meine da frage ich mich, warum sie überhaupt Internet anbieten, wenn sie das eigentlich gar nicht anbieten wollen.
Linus Neumann 0:58:55
Fragen die sich glaube ich selbst.
Tim Pritlove 0:58:56
Das ist schlimm.
Linus Neumann 0:58:58
Aber Universitäten, also habe ich in Universitäten habe ich die Erfahrung nicht so gemacht. Ich habe da immer ganz gutes Netz in der in der Universität, die ich besucht habe. Ja, nee, das war super. Ja, war spitze.
Tim Pritlove 0:59:07
Ernsthaft? Mhm. Hundert Mbit.
Linus Neumann 0:59:13
Ja, so lange ist das auch nicht her, dass ich studiert habe.
Tim Pritlove 0:59:18
Haut mich jetzt nicht grade besonders um. Ach so, du meinst so richtig Internet, äh hundert MB zwo. Ah ja, okay.
Linus Neumann 0:59:23
Das war und und und eine eine richtige IP, echtes IP for f.
Tim Pritlove 0:59:27
Ui ui ui.
Linus Neumann 0:59:29
Ja und wollte ich noch ganz kurz natürlich mich drüber aufregen, äh hat damit jetzt gar nichts zu tun, aber äh du hattest die Asynchronität des des VDSL und des DSL angesprochen. Und ähm,ich sehe da so eine, also wir kriegen ja die ganze Zeit so äh also mein VDSL Anschluss zum Beispiel fünfzig MB Down, zehn Mbit Up,Da fühle ich mich einfach nicht als gleichberechtigter Teilnehmer des Internets. Wenn ich nicht so viel da rein die Reihen nicht so schnell da rein kann, wie die anderen äh bei mir rein. Und das finde ich nicht gut. Bei Kabel Deutschland ist das noch schlimmer, ähm hundert Mbit sechs MB,lässt sich natürlich besser bewerben, weil keine Saufrad nach dem Upload außer die Leute hier im Raume so wenn man sagt, hier du kriegst hundert MB Internet, ja hundert Mbit Internet, super, will man haben.
Tim Pritlove 1:00:19
Es war mal erstaunlich, wie selten die das auch wissen, also wenn man mal fragt, geht's mal in irgendeinen beliebigen Mobilfunkladen rein oder überhaupt der dir äh Internet verkauft? Dann so, ja hier total schnell und so, ja, was ist so der Abstream? Ja der,ist denn nochmal gleich? Da muss ich mal kurz im Glossar nachschlagen.
Linus Neumann 1:00:37
Also lässt sich besser bewerben, manifestiert irgendwie auch so eine Ungleichheit im Netze und ähm entspricht aber leider dem Nutzungsverhalten, denn ein äh enger Vertrauter von mir stellte einmal fest, ich lade sehr selten Poren ins Internet hoch.
Tim Pritlove 1:00:52
Wirklich? Hm. Das sollte einem zu denken geben, ja. Stimmt eigentlich. Brauchen wir das ja eigentlich auch gar nicht.
Linus Neumann 1:01:04
Es ist die Frage, wenn wir also, wenn wir irgendwie so ein so ein Facebook Internetkonsum, Tenniscreen haben wollen, dann ist das völlig okay so, dann wird das keiner merken. Und ähm dann voran voran. Wenn wir das irgendwie anders haben wollen, dann müssen wir uns da was einfallen lassen.
Tim Pritlove 1:01:19
Okay. Ist das schon dein Schlusswort?
Linus Neumann 1:01:22
Am liebsten mit diesem, ich lade selten Porno ins Internet hochgeendet, aber.
Tim Pritlove 1:01:26
Entschuldigung, dann habe ich da wieder drauf geantwortet, ne. Schlimm, schlimm, schlimm. Aber.
Linus Neumann 1:01:36
Muss ich ja immer erwähnen. Respekt, mein Net, da kann man äh da äh Respekt manet kann man petzen über nicht ähm nicht neutrale Internetanschlüsse und da gibt's eine Reihe an Tools zur Selbstdiagnose Tools, bei denen man seinen ähm,seine eigenen Internetanschluss auf Neutralität prüfen kann. Ähm wird gemacht äh von so ein paar Leuten aus dem Umfeld von äh Lackfarateuret, französische Gruppe zum zur Freiheit des Netzes.
Tim Pritlove 1:02:02
Mhm. Schönes Ding. Ja, Linus. Machen wir's, oder? Schon bisschen, äh, bisschen strange, aber wir könnten uns ja jetzt auch künftig immer ähm so ein Hundertschaft ins Studio einladen, irgendwie.
Linus Neumann 1:02:17
Sonntags irgendwie in den Mauerpark setzen, machen wir Open, Mic oder so.
Tim Pritlove 1:02:20
Ja. Fand ich jetzt aber gar nicht mal so schlimm.
Linus Neumann 1:02:26
Ja, ich habe die ganze Zeit da hinten so in die Ecke geguckt, da sitzt keiner.
Tim Pritlove 1:02:29
Ja. Ja, dann würde ich sagen, tüten wir mal die Sendung hier ein bisschen ein. Das war's. Und wir sind ja dann sozusagen auch gleich oder das Publikum muckt auf, was möchtest du? Fragen?
Linus Neumann 1:02:42
Hat eine Frage. Wenn, wo Kami eine Frage hat, kann ich die nicht beantworten.
Tim Pritlove 1:02:45
Ach, der will sich jetzt hier doch als Gast äh ja, aber das Problem ist, dass wir jetzt äh kriegen wir das hinein mikrofoniert hier.
Linus Neumann 1:02:54
Wir haben halt eigentlich gesagt bekommen, wir sollen uns hier um viertel nach äh.
Tim Pritlove 1:02:58
Ich würde sagen, wir tüten jetzt hier erst mal die Sendung ein und äh die Fragesession gibt's dann als.
Linus Neumann 1:03:03
Frage machen wir einfach direkt im Anschluss.
Tim Pritlove 1:03:04
Die gibt's dann sozusagen als als Bonustrack äh auf dem Internet äh jetzt machen wir hier erstmal äh die Sendung vorbei, oder?
Linus Neumann 1:03:13
Okay, wir machen erstmal. Ja, wir machen Schluss und machen eine Fragerunde.
Tim Pritlove 1:03:15
Genau, das war's. Dann tschüss.

Verwandte Episoden

Shownotes

Und hier der Videomitschnitt:

Datenspuren

Wo kommt das Internet her?

Das Internet kommt weder aus der Wand, noch ist es ein Monolith: Es ist ein choatisches Gepflecht unterschiedlicher Abkommen über Verbindungen von Providern. Ein Machtungleichgeweicht entsteht durch die Verbindungen, die man bieten kann: Wer keine attraktiven Verbindungen zu bieten hat, muss Geld bezahlen.

Wie funktionieren Flatrates (nicht)?

Das Geschäftsmodell von Flatrates hat das Problem, dass die Provider dennoch für ihren Traffic zur Kasse gebeten werden. Einmal eingeführt, können Sie den Kunden die Flatrates aber kaum wieder wegnehmen – auch wenn sich die Kalkulationen als nicht ausreichend gewinnbringend herausstellen, weil sie Inverstitionen in den NEtzausbau verlangen. Als das Internet in den Mobilfunk kam, hat man daher Volumentarife eingeführt: Flatrates, die nach einer bestimmten Datenmenge unsäglich langsam werden.

Wann ist ein Netz nicht mehr neutral?

Viele Internetanbieter haben ihre Wurzeln in der Telefonie und sind es gewohnt, für Distanzen und Sonderdienste besondere Gebührenmodelle anzubieten. Das Internet sieht solche Geschäftsmodelle nicht vor. Aber wer den Datenfluss kontrolliert, kann sie natürlich trotzdem erzwingen, indem Dienste oder Dienstanbieter blockiert, und nur gegen Gebühr wieder freigeschaltet werden, wie zum Beispiel Internet-Telefonie in Mobilfunknetzen.

Zusatzdienste sind Einschränkungen, Priorisierung ist Diskriminierung

Während die Verletzungen der Netzneutralität den Kunden ursprünglich als Möglichkeit des Freikaufens aus Blockaden verkauft wurden, werden sie nun zunehmend als Zusatzdienste schmackhaft gemacht: Zum Beispiel rechnet T-Mobile die Nutzung des Streaming-Dienstes Spotify nicht gegen das kostbare Datenvolumen an. Dadurch macht sie andere Streaming-Anbieter für ihre Kunden unattraktiv und stärkt Spotify gegenüber innovativer Konkurrenz.

Politische Situation

In einigen Ländern gibt es bereits Gesetze gegen willkürliche Verletzungen der Netzneutralität. Dies scheint der vielversprechendste Weg zu sein, dem Problem zu begegnen. Regierungsnahe Parteien sehen in Deutschland keinen Handlungsbedarf und vertrauen auf die Selbstregulation des Marktes – obwohl Verletzungen der Netzneutralität alltäglich sind.

LNP040 Realitätsanpassungsgesetz

Themen: Tagesschau-App; Depubikation; Computer-GEZ; OpenPlanB; LSR-Petition; Filesharing in Europa

Wir sind beide etwas müde, raffen uns aber trotzdem auf, die vierzigste Iteration unseres Informationsvermittlungsprojekt halbwegs anständig über die Bühne zu bringen. In dieser Ausgabe treffen wir wieder viele alte Bekannte. Ein Schwerpunkt liegt auf der Diskussion der kniffligen Regelungen des öffentlichen Rundfunks.

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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:20
Guten Morgen Linus. Guten Morgen. Wie geht's?
Linus Neumann 0:00:21
Guten Morgen Tim. Wie geht's? Ganz ganz gut. Bin müde. Bin bisschen müde, ja.
Tim Pritlove 0:00:26
Bisschen müde. Ja. Ist auch nicht schlecht. Hast du deine Schlafzimmerstimme sozusagen wieder am.
Linus Neumann 0:00:32
Ja, ja, ja, ja, ich habe ja hier auch schon wieder ordentlich club Mate äh rein äh Mess.
Tim Pritlove 0:00:39
Fehlt mir noch.
Linus Neumann 0:00:43
Holst du dir Club Mathe, wir können ja mal hier äh holen. Ja. Ja, wenn wir eine mitbringst.
Tim Pritlove 0:00:46
Ja, darf ich? Du hast doch noch eine.
Linus Neumann 0:00:50
Ja, warte mal, lange Sendung hier vor uns. Ja.
Tim Pritlove 0:00:52
Okay, dann bereite ich mich mal äh drauf vor. Du kannst ja schon mal äh das erste äh Thema einleiten.
Linus Neumann 0:01:00
Ja äh Thema, auf also ganz alleine, ja okay, ich versuche mal, also,Nee, ich kann das nicht alleine. Wir müssen jetzt, äh, ich erzähle was anderes. Und zwar, ähm, hat der Tim mir grade erzählt, ähm, von seinem neuen iPhonekabel,Das ist ein ganz tolles Kabel. Das ist ähm das hat einen neuen Stecker und äh kostet zwanzig Euro und das ist äh einfach ein Bombenpreis für so ein tolles Kabel.
Tim Pritlove 0:01:28
Ja, ist einfach eine super Strafgebühr. Ich finde, man muss auch, man muss auch leiden für seinen Luxus.
Linus Neumann 0:01:33
So Thema Nummer eins.Die Tagesschau-App. Tagesschau-App hier für dein iPhone, insofern habe ich jetzt erst, ne, von dem Kabel äh zum iPhone,Die Tagesschau-App herausgegeben von der ARD undeine App für das für das iPhone, äh wurde vom Landgericht Köln ähm für äh Verboten erklärt.Und zwar in in einer Version vom fünfzehnten Juni äh zweitausendelf. Der Hintergrund ist, dass die Zeitungsverlage,gegen die ARD geklagt haben.
Tim Pritlove 0:02:18
Sind denn die Zeitungsverlage eigentlich in dem Zusammenhang?
Linus Neumann 0:02:21
Ähm oh, das sind siebenundzwanzig Stück.
Tim Pritlove 0:02:25
So einzeln zusammengetan haben oder hat da einen Verband geklagt, also.
Linus Neumann 0:02:28
Ich ähm ich bin mir relativ sicher, dass es der BDZ V war.
Tim Pritlove 0:02:35
Mhm.
Linus Neumann 0:02:37
Aber wir schauen jetzt nochmal ganz schnell.
Tim Pritlove 0:02:40
Genau.
Linus Neumann 0:02:41
Äh Tagesschau.
Tim Pritlove 0:02:45
Die hier jetzt schon wieder mit dem mit der Nachfrage, ne?
Linus Neumann 0:02:49
Ja, du.Zeitungsverlagen, ja, da also ich weiß, dass da unter anderem der süddeutsche,zugehört hat und viele, viele andere, die dann auch entsprechend gejubelt haben. Ja genau, der BDZV, der Bundesverband Deutscher Zeitungsverlage,ähm zu den Klägern gehörte Axel Springer Süddeutsche FAZ und die WAZ-Mediengruppe,Äh ich weiß gar nicht, ob's jetzt genau siebenundzwanzig waren, das war jetzt so meine Grob, gefühlt siebenundzwanzig Verlage, haben sich da zusammengetagt und fanden die war die Tagesschau-App nicht in Ordnung. Ja, Tagesschau-App kennt man, ist eine eine schöne App,Sie äh läuft auf dem auf dem iPhone und ähm ab und zu macht das iPhone dann den Tagesschau Gong,Per Push-Mitteilung und dann steht da, weiß ich nicht. Ähm jetzt zum Beispiel letzten Stand Türkei ähm greift Ziele in Syrien an oder so.
Tim Pritlove 0:03:48
Tagesschau Gong macht es. Dong. Ah, ist das nicht ganz schön teuer? Da muss man doch auch wieder Unmengen an.
Linus Neumann 0:03:56
Ich weiß nicht, wer den Gong, ich weiß nicht, wie die GEMA, wie die rechtliche Situation um den Gong ist.
Tim Pritlove 0:04:00
Immerhin eine ganze Note, ja, also.
Linus Neumann 0:04:02
Ja, also ist auf jeden Fall Schöpfungs. Auf jeden Fall ähm,Und da was es dort gibt sind natürlich sehr viele textbasierte Artikel,und ähm da beschwert sich dann der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger oder diese die klagenden Verlage und sagt,unter den Bestimmungen des Rundfunkstaatsvertrag ist das,unzulässig, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk dort mit dieser Tagesschau-App betreibt. Und ähm zwar ist es deshalb uns unzulässig, weil es einen Wettbewerbsverstoß darstellt ähm,da der öffentlich rechtliche Rundfunk ja öffentlich-rechtlich finanziert ist. Und was sie dort machen, ist quasi ein sie bauen etwas, was als Ersatz für die Lektüre von Zeitungen und Zeitschriften.Dienen kann,Etwas, das eine Informationsdichte hat, die an herkömmliche Presse äh Erzeugnisse heranreicht und nicht mehr als äh quasi Begleit-App zum Fernsehen zu werten ist.Die Tagesschau-App hat, weiß, dass sie auch sehr gut funktioniert, ohne dass man die ARD eingeschaltet hat, äh nämlich sogar besser, wenn man nicht nebenbei fernsieht. Ähm und weiß dann, womit gemeint ist. Äh was was damit gemeint ist. Ähm,Was das die App sich im großen Rahmen bemüht, die Artikel immer mit Hörfunk und Fernsehbeiträgen zu verbinden, zu verknüpfen,ähm ändert eigentlich daran nichts, dass hier hauptsächlich Text äh und Bilder darstellt,Laut Argumentation des Gerichtes und das wäre außerdem sowieso nicht in ausreichenden Maße der Fall. Also es ist nicht wirklich immer sendungsbezogen, was in dieser Tagesschau-App,zu lesen ist. Es stimmt auch, ich sehe die äh App äh ungefähr auf einem äh Niveau mit Spiegel Online, wobei Spiegel Online noch ein bisschen weniger äh Videos hat,ja? Ähm.
Tim Pritlove 0:06:06
Na ja, also ich meine, im Wesentlichen ist es eigentlich derselbe Inhalt wie die Webseite und ich sehe da gar keinen großen nennenswerten, inhaltlichen Unterschied. Es ist für ein funktionaler Unterschied, aber es ist kein inhaltlicher.
Linus Neumann 0:06:18
Ist richtig, ich glaube der Grund, warum sie sich über die, warum sich mit der App anlegen wollten, war das ähm dass man natürlich mit den Apps irgendwie anscheinend äh wirklich einen Markt hat, wo etwas vertrieben wird, während diese Webseiten irgendwie nochmal ein bisschen unter einen anderen Rahmen fallen oder so. Ne, also die.
Tim Pritlove 0:06:32
Weil sie die eh nicht äh vermarktet bekommen oder was, aber ich meine, da haben sie ja auch ihre Werbung, das ist doch alles total absurd.
Linus Neumann 0:06:38
Also genau, ich ich find's auch wirklich, ich find's wirklich äh äh sehr bedauerlich, dass es den Zeitungsverlagen möglich ist, sich ähm,sich zu so einem Urteil zu verhelfen, ja? Also dass du ein öffentlich-rechtlich, finanziertes,System dort mit dieser App, dass es dass es überhaupt irgendein Verlag gibt, der irgendeine irgendeine Handhabe hatsich dagegen sich dagegen zu wehren. Aber sie feiern das natürlich alles als Sternstunde der Demokratie, weil durch die Monopolstellung der ARD, die dürfe sich jetzt nicht auch noch,auf den, auf die Freie Presse.
Tim Pritlove 0:07:16
Monopolstellung.
Linus Neumann 0:07:18
Ausweiten, ja so ungefähr oder so irisch ihre, ja doch, also ihre starke staatlich finanziertewettbewerbsverzerrende Stellung ja? Dadurch dass sie durch diese Gebühren unabhängig sind und ja also das dürfte sonst hätten wir nämlich so 'ne also die diePressverlage schreiben in ihren Artikeln dann so etwas herbei, wie so die die Einheits ähm,Es droht quasi die das sozialistische Einheitsmedium in Form dieser Tagesschau-App,und äh die äh äh Speerspitzen der demokratischen äh freien Presse haben, die sie jetzt in ihre Schranken gewiesen,So, das ist also die offizielle Geschichteschreibung, zumindest in den äh Publikationen jener Verlagshäuser, die äh sich an dieser Klage beteiligt haben.
Tim Pritlove 0:08:06
Bildzeichen wird sozusagen in ihrer basisdemokratischen Grund.
Linus Neumann 0:08:09
Genau, ja, ja. Ähm,Also um nochmal ganz kurz äh die Argumentation des Gerichtes äh schließt also damit, dass diese diese App in der Form verboten ist. Äh.
Tim Pritlove 0:08:20
Aber das bezieht sich nur auf die Version vom.
Linus Neumann 0:08:22
Ja Moment, Moment, ich will, komme ich ja gleich, komme ich ja gleich zum.
Tim Pritlove 0:08:25
Okay.
Linus Neumann 0:08:26
Weil die Presse ähnlichenund nicht Sendungsbezogenen Beiträge einen breiten Raum einnehmen. Das Angebot optisch dominieren und den Gesamteindruck wesentlich mitbestimmen. Das heißt alsodie ARD darf keine Presseerzeugnisse machen und diese App geht dem zu nahe dran. Er kommt dem zu nah?Aus irgendwelchen Gründen vermutlich weil es irgendwie nur ein kleines Landgericht ist, bezieht sich das jetzt nur auf die Tagesschau vom fünfzehnten Juni zweitausendelf, die da geprüft wurde, diese Version,Ähm.Mir ist nicht ganz klar wieso, wahrscheinlich gab's einfach eine Prüfung an dem Tag von dieser App-Version und fertig war die Laube so.
Tim Pritlove 0:09:04
Na, das war dann sozusagen die App, die in den äh in den Akten abgeheftet wurde und äh spätere Updates haben's da halt nicht mehr reingeschafft. Das war dann sozusagen nach Redaktionsschluss.
Linus Neumann 0:09:13
Ungefähr so war das, ja. Ähm.Allgemeine allgemeine allgemeine Einschätzung der der der Juristen ist, dass dieses Urteil im Zweifelsfall kein,Bestand haben wird und ähm die ARD prüft natürlich auch irgendwie eine Berufung äh dagegen,Aber es ist erstmal für die Verleger ein Etappensieg, die es ernsthaft, also die die Verleger, die uns jetzt ernsthaft die Tagesschau-App vom vom iPhone klagen wollen. Aber, wie gesagt, ähm,ARD prüft äh Berufung dagegen. Aber wir haben echt auch wirklich Leute, die ähm die dieses Urteil ähm,begrüßen. Ja, sagen sie die die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sollen sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, sagt zum Beispiel der äh Medienbeauftragte der Bundesregierung, Bernd Neumann,ähm Jan Eumann Medienstaatssekretär der Nordrhein-Westfalen,sieht das anders, es gibt weder Gewinner noch Verlierer und es muss jetzt irgendwie ein Dialog her, aber man fragt sich natürlich ohnehin,warum? Also mir ist nicht ganz klar, was das soll, ne. Also warum warum beschränkt man die warum beschränkt man die ARD.Und.
Tim Pritlove 0:10:34
Für ein kostenloses Angebot. Also es ist ja, ist mir auch vollkommen.Mir sind mehrere Sachen vollkommen unklar. Also erstmal, wie ein Gericht überhaupt auf die Idee kommen kann, dass jetzt äh dieselbe Information, wie sie auf der Webseite ist, verpackt in eine Software irgendwas anderes ist in der Informationsdarreichung als diese Webseite, weil nach der Logik müsste man ja auch die Webseite äh vom Stand fünfzehnter Juni zwanzig elf ähschließen, ja? Das könnt ihr sie auch gleich noch mit anweisen. Was auch irgendwie keinen Sinn macht und ich meine, das,Macht die Tagesschau jetzt solche Beiträge, seit wie viel Jahren gibt's Tagesschau DE lange? Oder.
Linus Neumann 0:11:16
Relativ lange, ja, ich weiß nicht ganz genau, seit wann.
Tim Pritlove 0:11:19
Und ich meine, das will doch wohl keiner ernsthaft behaupten, dass die Tagesschau äh nicht mit einem vergleichbaren Angebot äh im Internet sein sollte, wie zum Beispiel die BBC.
Linus Neumann 0:11:29
Ja, äh das also das Problem ist, es gibt natürlich eine rechtliche Grundlage dafür für diese für dieses Urteil. Ja, das haben die äh haben ja nicht nicht einfach so gemacht. Und zwar, das wollte ich eigentlich auch im nächsten,äh beim nächsten Thema dann ansprechen, ist Rundfunk ein linearer Informations und Kommunikationsdienst,Er ist für die Allgemeinheit und zum Zeitgleichen,Er ist die für die Allgemeinheit und zum zeitgleichen Empfang bestimmte Veranstaltungen und Verbreitung von Angeboten in Bewegtbild oder Ton entlang eines Sendeplans unter Benutzung elektromagnetischer Schwingungen.Das Wichtige ist hier, dass es linear ist, ähm zeitgleich und dass es Bewegtbild oder Ton ist.
Tim Pritlove 0:12:15
Linear im Vergleich zu also was ist es, wenn es nicht linear ist? Nicht linear.
Linus Neumann 0:12:19
Dann ist es das zumindest schon mal nicht mehr. Da kommen wir beim nächsten Thema zu. Es ist schon mal kein Rundfunk mehr. Ähm.
Tim Pritlove 0:12:25
Nicht lineare Informationsausstrahlung. Ah.
Linus Neumann 0:12:27
Podcasts sind kein Rundfunk nach der Definition, weil die kann sich jeder herunterladen, wann er möchte. Und im äh Rundfunk äh Staatsvertrag.Ähm ist das eben als Rundfunk definiert. Und der ARD wird gesagt, ihr macht Rundfunk.
Tim Pritlove 0:12:43
Ja, das heißt, wir müssten eigentlich auch konsequenterweise den Tagesschau-Podcast äh verbieten.
Linus Neumann 0:12:48
Tim, du nimmst das nächste Thema vorweg. Insofern springen wir jetzt einfach mal äh zum nächsten Thema. Und zwar ähm.
Tim Pritlove 0:12:57
Also komplett zu einem neuen Thema, meinst du jetzt? Oder zu einem neuen.
Linus Neumann 0:12:59
Naja, du du nimmst grade so ein bisschen die die die Reihenfolge, wie ich die Geschichte erzählen will, machst du gerade.
Tim Pritlove 0:13:05
Entschuldigung, ich halt's Maul jetzt. Ich bin ruhig, aber ich versuche ja nur mitzudenken.
Linus Neumann 0:13:08
Nee, ist, also es, ist, ist, ist, äh, du springst so ein bisschen zu schnell. Deswegen, wir wir machen mal noch mal einen Schritt zurück. Also, fest, fest steht, es gibt eine Definition von Rundfunknach dieser hat die ARD und die ZDF äh ZDF und so zu arbeiten und wenn sie diese Definition,wenn sie sich dieser äh von dieser Definition entfernen, dann haben sie keinen rechtlichen Rahmen dafür und dann.
Tim Pritlove 0:13:29
Ja auch nachvollziehbar.
Linus Neumann 0:13:30
Zu solchen Urteilen.
Tim Pritlove 0:13:31
Ja, man will ja auch nicht, dass jetzt irgendwie Dating-Hotlines starten und so weiter.
Linus Neumann 0:13:35
Seit wann heißt der äh heißt der, genau, du willst zum Beispiel nicht, dass sie eine Dating-Hotline oder eine Online-Community oder irgendwie sowas betreiben. Warum gibt es das? Ja, das geht zurück auf ähm.
Tim Pritlove 0:13:46
Online-Community hätte ich nichts.
Linus Neumann 0:13:48
Dürfen sie aber auch nicht,So und zwar geht das zurück auf zweitausenddrei. Wir werfen jetzt die ganzen Themen zusammen. Zweitausenddrei ähm ging es los mit einer Beschwerde des Verbandes privater Rundfunk und Telemedien. Das sind dann so die Privatfernsehenanbieter,Ähm und die beschweren sich bei der EU Kommission und sagen ähm,die deutsche Rundfunkgebühr GEZ ist eine unzulässige staatliche Beihilfe,ähm und verstößt damit gegen irgendwie Artikel siebenundachtzig äh des Vertrags zur Gründung der europäischen Gemeinschaft,weil es eine wettbewerbszerrende Finanzierung ist und Privatunternehmen benachteiligt. Ähm.Und haben sich hauptsächlich darüber beklagt, dass die Rundfunkanstalten keinen engen begrenzten Funktionsauftrag hatten. Das heißt, zu diesem Zeitpunkt haben die Zeitungsverlegerargument äh die dieäh Privat-TV-Anbieter argumentiert. Die ARD kann mit dem Geld, was Sie über die GEZ einzieht, im Prinzip alles machen.Und ähm da muss was muss was gegen getan werden. Dann hat die ARD zweitausendsieben,ihre neue Onlinestrategie vorgestellt und gesagt, guck mal hier, wir machen jetzt äh noch sehr viel, sehr viel spannender mit Internet und äh wir schreiben noch einen schönen Artikel und wir stellen uns ein paar Journalisten ein,Das war also zweitausendsieben und dann war auch der Bundesverband der deutschen Zeitungsverlage äh am Nörgeln. Das heißt, dann hatten sie sich nicht nur mit dem Privatfernsehen angelegt, sondern auch mit dem äh mit den Zeitungsverlagen.Und dann wurde zweitausendsieben ein Urteil gesprochen des Bundesverfassungsgericht, ähm dass der dass der ARD zugesprochen hat, dass sie überhaupt irgendwie was im Internet machen darf,Ja, dass also es ging quasi echt so darum,dass sie, dass sie die quasi schon die ARD eigentlich fast aus dem Internet rausklagen wollten. Da hat das Bundesverfassungsgericht aber gesagt, naja die darf erstmal grundsätzlich dürfen die Rundfunk veranstalten wo sie wollenaber es muss ein Beihilfe-Kompromiss geschlossen werden, dass nämlich bis zweitausendneun das geregelt wird imRundfunkänderung, Staatsvertrag, dass es eine engere Definition dessen gibt, was Rundfunk ist,Und damit haben sie das EU-Verfahren äh,abgewendet. So und dann kam eben im zweitausendneun im Rundfunkänderung Staatsvertrag.Diese Definition zustande, wo man also sagt, Rundfunk ist zeitlich linear Bild und Ton. UndSie dürfen zum Beispiel nicht irgendwie eine Online-Community betreiben, also irgendein Facebook oder so. Sie dürfenkeinen großartigen Tralara mit äh User Generation Content machen und es muss zeitlich begrenzt werden. Und dabei kam es zu dieser völlig beknackten RegelungPublikation. Die war eine Folge von diesem Rundfunkänderungsstaatsvertrag,Depublikation, ein großes Ärgernis war, glaube ich, Thema so um zweitausendzehn, als es dann wirklich losging mit der Depoliziererei. Er wurde nämlich gesagt, okay, die ARD unterhält da ihre äh ihre Mediathek und so,und da sind Beiträge drin, die sind teilweise ein Jahr alt.Und da aber äh Rundfunk zeitlich linear begrenzt, entlang Sendeplan und so weiter sein muss, dürfen die halt gar nicht,müssen ihre Inhalte nach einer Zeit wieder herausnehmen,dürfen die nicht dauerhaft online stellen. Und das ist allgemein eine Dauer von sieben Tagen.Die, die ihren Kram da online stellen dürfen. Ähm bei Fußballspielen sind es nur vierundzwanzig Stunden,Weil da irgendwie ist halt so, keine Ahnung, weil vermutlich weil die Rechte für sieben Tage viel zu teuer wären beim Fußballspiel,und bei bestimmten Bildungs- und Kultursendungen kann sich das mal auf ein Jahr ausweihen,Ähm wie lange sie also diese diese Sendung dort vorhalten dürfen. Ähm.
Tim Pritlove 0:17:55
Ja, so ist die Regelung und so leiden wir äh alle da drunter und das war sozusagen die Kröte, die sie äh geschluckt haben, um sozusagen überhaupt äh erstmal ins Internet gelassen zu werden. Kann man sich durchaus vorstellen, dass das nicht so.
Linus Neumann 0:18:06
Na ja, sie, dass das nicht zu, sie waren zu dem Zeitpunkt schon schön im Internet drin. Äh es ging dann äh.
Tim Pritlove 0:18:12
Vorbehalt, dass es eben neu geregelt werden muss und dann kam diese Neuregelung und die hat dann halt gesagt, so ja okay, jetzt dürfte er auch bleiben, aber ähhauen euch halt ein bisschen auf die Finger und dann haben sie irgendwie glaube ich nicht so richtig verstanden, dass das an sich eine Schnapsidee ist. Auch wenn ich durchaus sehe und äh,Da kämen jetzt sicherlich auch gleich die Kommentare dazu, wenn man diesen Aspekt nicht aufgreifen würdedass das Ganze alles an unglaublicher Rattenschwanz an an rechtlichen Konsequenzen ist mit dieser ganzen dauerhaften Publikation im Netz. Weil soModelle für Autoren et cetera, die natürlich auch alle gleich den Finger hebenFrüher kriechtest du oder ist ja auch immer noch so, wenn du nochmal eine Neuausstrahlung hast, dann gibt's ja dann auch wieder äh entsprechende Ausschüttungen, äh was ist, wenn jetzt so ein Tatort,Forever im äh äh Internet steht quasi zum Download äh ja, man muss dann dann auch mehr gezahlt werden, kann man sich das überhaupt leisten? Wie ist das überhaupt rechtlich, Urheberrecht et cetera, Widerspruchsrechte? Das fällt da alles mit rein.
Linus Neumann 0:19:11
Was ähm nicht zu Verachtnisse sind, aber die Kosten, die die ARD dadurch hat, diese Depublikation zu betreiben. Ähm wir hatten erstmal einen Riesenärger und haben Ewigkeiten gebraucht, ihr bis dahin,Äh vorhandenes Archiv aufzuräumen. Dieses Archiv ähm,Er musste quasi durch alle Sendungen durchgeschaut werden, musste die Sendung kategorisiert werden.Depubliziert werden oder einige eben vielleicht was 'ne Kultursendung, die konnte dann noch hatte vielleicht noch sechs Monate Frist, die sie online bleiben könnte,und sie haben jetzt eine ganze Menge Personen angestellt, die die sich nur darum kümmern, weil sie eben dann auch noch zu allem Überfluss diese unterschiedlichen Fristen haben für verschiedene. Ähm für verschiedene Sendungen. Es war damals so ähm dass,auf magische Weise ein komplettes Sendungsarchiv der Tagesschau und so auf äh The Pirate Bay auftauchte. Ähm es tauchte dann die Webseite,Punkt org glaube ich aufäh bei der äh Terabyte Weise ARD-Material äh zu finden war, was äh so die Legende vor der Republikation von einem äh findigen Downloader alles von der ARD-Seite geholt wurde,geholt worden war. Ähm.Das Problem und da kommen wir ja jetzt zu, ist der der Grund, warum sie es herausnehmen müssen,ist, weil sie öffentlich finanziert sind durch eine Zwangsabgabe, die auf Mensch, die den Menschen aufgebürdet wird, nämlich die GEZ,GEZ-Gebühr die Gebühren, Einzugszentrale Gebühr, die äh wir alle entrichten müssen. Ähm da gab's quasi der Grund, dass sie zwangsfinanziert sind,ist oder äh dass sie depublizieren müssen. Der Grund dafür ist, dass sie zwangsfinanziert sind.Und gleichzeitig würde man ja sagen, wenn sie schon öffentlich zwangsfinanziert sind, dann soll doch wenigstens auch der Kram da bleiben. Er wurde ja schließlich bezahlt. Er ist ja vergold,Ja, das also, das ist eigentlich das das Dramatische an dieser Geschichte, ja, dass du dass dass uns quasi Geld abgenommen wird als Bürger, um uns einen einen öffentlich rechtlichen Rundfunk zu gönnen. Das ist eine ganz tolle Sache. Ich meine, man kann auch, ich verstehe auch nichtwie privat, Fernsehen ernsthaft behaupten kann, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk für sie eine Konkurrenz darstellt. Die beackern doch ein komplett anderes Feldeinzige, der einzige Punkt, wo ich sehe, dass die konkurrieren, ist, wenn's um Fußball geht. Das wollen die die Rechte wollen die immer beide haben,und ärgern sich, wenn der, wenn wenn der andere sie hat, ja? Aber ähm.
Tim Pritlove 0:21:59
Es geht auch um Einnahmen, ja, weil äh letztlich äh sind die Öffentlichen halt auch in im Werbung und Sponsorengeschäft unterwegs, was ich auch äh.Na ja, zumindest für fragwürdig äh halte. Kann man auch so oder so sehen.
Linus Neumann 0:22:14
Genau, der deswegen gibt's ja auch, also da gibt's ja sicherlich auch alle möglichen Klange, beziehungsweise die habe ich den Eindruck, sind schon gefühlte Jahrzehnte her. Das zum Beispiel im öffentlich-rechtlichen nach äh zwanzig Uhr, glaube ich, keine Währung mehr laufen darf oder läuft.
Tim Pritlove 0:22:29
Nee, das regelt ein Bundesgesetz, also ich meine bei Fußballweltmeisterschaft et cetera, da hast du dann auch immer gleich dein Bierchen direkt äh in der Halbzeitspause noch aufm Schirm.
Linus Neumann 0:22:37
Ach stimmt ja, da haben sie auch nach dem Tatort kommt auch nochmal kurz Krombacher oder sowas, ne? Ja.
Tim Pritlove 0:22:41
Das weiß ich nicht, aber das ist äh mindestens aufgeweicht, aber ist natürlich eine grundsätzliche Frage. Wenn wir jetzt sagen, wir wollen einen unabhängigen Journalismus haben, dann möchte man natürlich eigentlich auch äh diesen Journalismus von solchen Werbezwängen,so ein Drittmittel generierendes Element, würde man ja eigentlich gerne rausnehmen. Das würde dann beim Fußball zwangsläufig dazu führen, dass die äh Lizenzkosten,um sowas nur noch von privaten getragen werden könnte. So, wo ich auch sagen muss.Ja, okay, ja. Andererseits müsste die Rechtslage auch sagen,Dinge, die eben von einem großen öffentlichen Interesse sind,Da muss auch drüber berichtet werden können, ja. Gut, dann ist es halt so mit den Recht auf Bild und wer dacht, da filmen und so weiter, das ist halt einfach auch generell ein ein Minenfeld,Und von daher ist die ganze Diskussion äh nicht einfach, aber es würde langfristig schon dazu führen, dass äh das öffentlich-rechtliche Programm,bestimmten Bereichen eben so nicht mithalten könnte mit den privaten Angeboten. Aber man muss auch die Frage stellen,Müssen sie das unbedingt, ja? Ist es wirklich erforderlich.
Linus Neumann 0:23:56
Im Moment ist, also ich weiß, was du was du gerade sagst, aber im Moment sieht die Lage echt anders aus, also was was vor Gericht argumentiert wird, sagen die Privaten, sie könnten nicht mit den, mit dem Öffentlich-Rechtlichen mithalten.
Tim Pritlove 0:24:07
Ja, in welchem Bereich.
Linus Neumann 0:24:08
Na ja, in in in dem Bereich, wo sie überall gegen die klagen, ja, also wo sie, wo sie dann sagen, macht, macht eure Apps aus, äh.
Tim Pritlove 0:24:15
Ja, ist ja nicht so, dass jetzt irgendwie von den Privaten besonders viel Artikel im äh äh Netz erscheinen würden, so. Also genau das, was.
Linus Neumann 0:24:22
Da war's ja, da waren's ja die Zeitungsverlage. Also es gibt Zeitungsverlage und privat.
Tim Pritlove 0:24:25
Das habe ich jetzt durcheinander gebracht. Da hast du natürlich recht. Ja gut.
Linus Neumann 0:24:30
Aber vielleicht nochmal nochmal zurück zur oder nochmal jetzt zur GEZ-Gebühr, ja? Also es wird alsozwangserhoben die GEZ-Gebühren. Da gab's auch jetzt ein sehr schönes, sehr schönes Urteil in der letzten Woche. Und zwar ist ja seit einiger Zeit so, dass die GEZ-Gebühr aufComputer ausgeweitet wurde.Und man momentan äh meine ich, äh fünf Euro noch was, GEZ-Gebühr für einen Computer zahlt im Monat. Ähm sofern er internetfähig ist,ähm muss man muss man diese diese Gebühr entrichten. Ich kenne mich da zugegebenermaßen im Detail nicht so genau aus. Auf jeden Fall,hat jemand dagegen geklagt?Und vor allem hat er klagt er deswegen, weil auch in Büros, wenn du dort Rechner stehen hast, äh fällt dafür eine GEZ-Gebühr an. Und dagegen hat sich ein Rechtsanwalt zur Wehr gesetzt, der sagte, ich habe hier Internet,Ich habe hier Computer, sind multifunktionale Geräte, die hier in einem Büroalltag zum Einsatz kommen und die dienen nicht vordergründig dem Rundfunkempfang,sondern werden beruflich äh überhaupt nicht genutzt zum Rundfunk Sendung Empfang, sondern um damit zu arbeiten.Und ähm da hatte diese Klage hat er bis zum Bundesverfassungsgericht hochgetragen und das Bundesverfassungsgericht sagte, naja,so kannst du leider nicht argumentieren, weil wenn wir dir diese Argumentation zulassen, dann schaffen wir ein äh Schlupfloch,zum Entkommen aus der äh Rundfunkgebühr,Und äh deswegen darfst du so nicht argumentieren und deswegen ist es völlig ist es eine funktionsadäquate Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Wenn wir für jeden internetfähigen Computer diese Gebühr erheben.Und interessant ab zweitausenddreizehn,ändert sich die Gebühr ohnehin in einer Haushaltsabgabe. Im Moment ist die Gebühr ja noch daran gebunden, dass sich im Besitz eines Empfangsgerätes bin, also es gibt ähmRadio oder neuartige Empfangsgeräte? Neuartiges Empfangsgerät ist ein Computer mit Internetanschluss. Äh es gibt TV,Dann gibt's noch irgendwie Autoradio und so weiter und je nachdem, was du hast, musst du dann unterschiedliche Gebühren zahlen. Vollgebühr ist irgendwas siebzehn Euro, noch was für diejenigen, die noch irgendwie einen Fernseher in der Wohnung stehen haben.Und jetzt gibt's ja diesen schönen, gibt's ja diese diese ähm,Diese Jungs von der GEZ, die irgendwie dann anklingeln und irgendwie so äh Leute irgendwie verdonnern und Nachzahlung, die schwarz sehen, die die nicht die GEZ-Gebühr zahlen, ja, ist ja langeJahren gibt's ja diese Kampagnen dann schon GEZ gezahlt und und pipapo und immer mal wieder äh hörst du einen, der erwischt wird äh von der GEZ und dann ein paar hundert Euro nachzahlen muss, weil er irgendwie zehn Jahre alten Fernseher hat und,sagen dann, okay, jetzt musst du für die ganze Zeit nachzahlen. So und ab zweitausenddreizehn soll das alles ein Ende haben,So die positive äh äh Geschichteschreibung von Seiten der GEZ, denn dann gibt's eine Haushaltsabgabe und zwar pro Wohnstätte, egal was drin ist.Also egal, ob da ein Computer drin steht oder nicht, jeder Haushalt zahlt eine Zwangsabgabe für äh den öffentlich rechtlichen Rundfunk,Gleichzeitig sehen wir uns einer äh Situation gegenüber, wo dieser Zwangsfinanzierte notwendige öffentliche Rundfunk, der das einzige ist, was noch irgendwie ein halbwegs,annehmbares äh Rundfunkprogramm äh in diesem Lande produziert. Gezwungen ist,Ähm Inhalte herauszunehmen, seine Apps zu beschneiden, ähm und das aus dem Grunde, weil er öffentlich finanziert ist, ne, ist schon relativ paradoxe Situation, wenn ich das mal so sagen darf.
Tim Pritlove 0:28:14
Ja. Äh so oder so, es ändert sich halt jetzt zwanzig, dreizehn dann doch äh grundsätzlich, ich muss sagen, dass ich den,generell, also viele weinen natürlich jetzt, weil sie keinen Fernseher haben und irgendwie an diesem ganzen SpaßSpaß nicht äh äh teilhaben, ohnehin schon nicht, ne? Ich weiß nicht, es gibt da noch keinen Unterschied mehr zwischen Radio und Fernsehempfang et cetera, ne, sozusagen so jeder hat seinen Beitrag zu entrichtenwomit das Ganze ja eben so ein bisschen mehr wie so eine Steuer ist, wenn eben auch auf Haushaltsebene und nicht auf Personenebene.
Linus Neumann 0:28:44
Ja, es ist, es ist wie eine Steuer, aber es äh rechtlich gesehen ist es äh etwas ganz anderes. Das wird irgendwie immer betont. Ich habe.
Tim Pritlove 0:28:52
Na klar, weil es halt keine Steuer ist,so, das ist halt, das heißt halt anders. Das ist halt ein Rundfunkbeitrag und ähm ich muss sagen, persönlich finde ich das ja an sich gut, ja. Ich finde bloß eben, wie du auch,Die Rahmendaten und die Rahmenbedingungen, unter denen eben die öffentlichen dann mit ihren Inhalten umgehen, unangemessen und ich denke, diese Diskussion wird auch noch weitergehen.
Linus Neumann 0:29:17
Ja, also ich bin mir relativ sicher, dass die ARD sich zumindest gegen dieses App-Urteil da jetzt äh zur Wehr setzen wird. Ähm aber äh wenn wir uns den den Text des äh Rundfunkänderungsstaatsvertrages, was die Definition,von Rundfunk angeht, ähm durchlesen,dann sieht es erstmal so aus, als wäre die aktuelle Gesetzeslage da, tatsächlich zum Nachteil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Tim Pritlove 0:29:44
Ja, da muss halt dieser äh Rest, wie heißt der? Rest Rundfunkänderung, Staatsvertrag, dann muss.
Linus Neumann 0:29:52
Geändert werden, brauchen wir einen neuen, ja?
Tim Pritlove 0:29:53
Genau, muss das ein äh Rundfunkänderung, Staatsvertragsänderungsgesetz geben. Mhm. Was das halt äh Realitätsanpassungsgesetz.
Linus Neumann 0:30:02
Ist ein riesen ist ein riesen äh riesen Act, ne, weil den der muss auf das ist ein, also Staatsvertrag, weil es ein Vertrag der Bundesländer ist,ist genau wie der Jugendmedienschutzstaatsvertrag, der dann von jedem einzelnen Bundesland ratifiziert werden muss. Das heißt, da kann nicht irgendwie mal einer hingehen, der äh eine Minute nachgedacht hat und sagen, so, jetzt machen wir mal ordentlich hiersondern die müssen die Länder dann da untereinander aushandeln, ne? Wir haben Ewigkeiten dauern.
Tim Pritlove 0:30:29
Ciao. Dann warten wir mal, bis das Realitätsanpassungsgesetz äh durch ist,Bundestag. Bis dahin können wir uns ja noch mit weiteren äh Themen beschäftigen. Unser Gast von vor zwei äh Sendungen, dem Michael Krey.
Linus Neumann 0:30:49
Hat Post bekommen.
Tim Pritlove 0:30:50
Post bekommen. Sie haben Post.
Linus Neumann 0:30:51
Wir haben, wir haben einen offenen Brief.
Tim Pritlove 0:30:54
Sie haben einen offenen Brief bekommen. Genau.
Linus Neumann 0:30:57
Schöner, offener Brief kann ich jedem nur zu zu lesen nahelegen ein offener Brief der deutschen Bahn an das Projekt Open Plan B,ähm und haben sie dann.Die Deutsche Bahn ähm schreibt also äh an an Michael Krey ähm dass sie im Wiederholungsfall ihn ähm wieder zivil und strafrechtlich zur Verantwortung ziehen wird.
Tim Pritlove 0:31:26
Also, erstmal muss man sagen, sie wenden sich, also sie fassen erstmal zusammen, was eben passiert ist. Äh Lokbuchnetzpolitikberichtete. Ja, also diese Veröffentlichung der Fahrplandaten aus dieser CD-RomDas äh finden sie alles total äh doof und prangern das an und wie denn das überhaupt äh ginge und so geht's ja nun äh äh nicht. Und überhaupt äh äh der Herr der riecht der stinkt und riecht nach Lulu und äh mit dem wollen wir jetzt auch gar nichts mehr zu tun haben, weil der ist ja böseobwohl wir irgendwie mit ihm gesprochen haben, hat er seine Drohung wahr gemacht und das irgendwie veröffentlicht und das ginge ja nicht, weil das jaUrheberrechtlich davon schreiben sie doch oder?
Linus Neumann 0:32:07
Ja, sie haben.
Tim Pritlove 0:32:08
Von der Lizenz.
Linus Neumann 0:32:08
Sie machen es, sie machen's noch ein bisschen geschickter, also sie sagen natürlich, dass er das, dass er ähm und das war ja auch klar, das hat Michael ja selber gesagt, dass er diese Lizenz, die er da er kann ja nicht Daten einfach nehmen und die unter eine andere Lizenz hauen,aber ähm.Was sie ihm eigentlich ankreiden und das finde ich ähm sehr schön ist, da sagen sie, ihre Aktion ist geeignet, open Data Initiativengenerell in ein negatives Licht zu rücken. Denn diese fußen auf der Garantie, dass derjenige, der eine Datenbank unter eine offene Lizenz stellt, auch berechtigt istdies zu tun. Mit ihrer öffentlichen Aktion stellen sie eindrucksvoll das Gegenteil unter Beweis, sie leisten der Skepsis gegenüber offenen Daten, jedwede ArtVorschub. Hinzu kommt,Daten verändern sich spätestens mit jedem Fahrplanwechsel und deswegen äh werden sie äh die Erwartung der Menschen, die ihren Alltagdiese Fahrplandaten ausrichten müssen, früher oder später enttäuschen. Also Michael Kreil ähm hat,nicht die Deutsche Bahn, nein, Michael Kreil hateiner der größten oder aktivsten deutschen Open Detaktivisten jetzt quasi Open Data den Dolchstoß gegeben, in dem er rechtsunsicherheit und,fehlerhafte Daten in ähm unsere Welt äh geschoben hat und äh dafür rückt ihn die Deutsche Bahn.
Tim Pritlove 0:33:38
Na sie sagen nicht, dass es fehlerhafte Daten sind.
Linus Neumann 0:33:40
Sie werden früher oder später fehlerhaft sein, ja? Sie sagen Daten verändern sich spätestens mit jedem Fahrplanwechsel, dritte Applikationen, die mit Hilfe der von Ihnen rechtswidrig verbreiteten Daten entwickelt werden, veralten schnell und werden daher auch zum Ärger der Entwicklung, jede Erwartung der Menschen, die Ihren Alltag ans Fahrplandaten ausrichten müssen.Früher oder später enttäuschen. Ja.
Tim Pritlove 0:34:00
Ja natürlich, deswegen aktualisiert man sie ja dann auch.
Linus Neumann 0:34:03
Sieht man sie, ja.
Tim Pritlove 0:34:04
Also es ist.
Linus Neumann 0:34:05
Und als als letzter Satz äh sie werden sicherlich Verständnis dafür haben, dass die Deutsche Bahn nach ihrer illegalen Aktionim Rahmen von möglichen Open Data Initiativen auf ihre Mitarbeit verzichten wird. Wir werden das Gespräch mit anderen Open Data Förderern suchen. Das ist der Dankdie die Deutsche Bahn hier beim ausspricht, der äh ihr den den Stoß in das kalte Wasser gibt, was äh mit dem sie sich irgendwo mal ein bisschen hätte.
Tim Pritlove 0:34:33
Na, sie sind einfach beleidigt, weil sie jetzt irgendwie blamiert wurden in gewisser Hinsicht.Wenn man das mal rausnimmt die Frage die ich mir jetzt natürlich gestellt habe wie immer ist sozusagen nach der rechtlichen Basi dieser Aussagen denn sie sagen ja,Das sei illegal. Ja?Das ist ja nun zunächst einmal eine Behauptung und ich frage mich halt gegen welches Gesetz hier eigentlich äh,verstoßen wurde und inwiefern ein Eigentum an diesen öffentlichen, potentiell öffentlichen Informationen,Ähm überhaupt vorliegt.
Linus Neumann 0:35:16
Ja, also das,Liegt ja daran, dass die Deutsche Bahn hat auf jeden Fall erstmal diese Daten und lizensiert die und die hat die eben diesen Hafersleuten ihr Haarkonsytem lizensiert und sie hat sie an Google Maps lizensiert.Punkt.
Tim Pritlove 0:35:33
Ja, aber da fließt doch das Geld eher von der Bahn zur als irgendwie universelle Dienstleister et cetera. Ist ja nicht so, dass äh die Bahn jetzt äh sozusagen dieses Unternehmen für sie profizenter ist, sondern dass äh das kostet sie Geld,Also diese Lizensierung ist ja sozusagen eher.
Linus Neumann 0:35:49
Kostet, kostet sie Geld und und wahrscheinlich eine Menge an Einschränkungen, äh wem sie die ganzen Daten nicht geben dürfen.
Tim Pritlove 0:35:55
Nein, die eigentliche Frage ist ja, äh wenn diese Information als solche äh äh Vorliegen, sind sie überhaupt als solche schützbar?Also ist, ich meine, welches welches Gesetz welches Recht ist hier gemeint?Wir hier vom Urheberrecht ist das eine hat irgendwie ein Fahrplan, eine eine Schöpfungshöhe und gilt da irgendwie als Werk, dass er eben vom Urheberrecht gedeckt ist. Wenn nein,was dann? Alsowas ist die rechtliche Grundlage hier, mit der Sie sagen, das sei jetzt illegal gewesen? Berufen Sie sich da drauf, dass diese CD Romm irgendwie ihr Software Copyright die Daten quasi ein Teil des Software Copy Reiz sind,Ist es das, was sie meinen? Also,das fehlt mir so in dieser Debatte äh noch, weil man ja auch genauso argumentieren können, ja, wieso? Fahrplandaten sind irgendwie öffentlich, ihr gehört dem Staat.
Linus Neumann 0:36:50
Also wenn wenn ich das im im Gespräch mit Michael richtig.
Tim Pritlove 0:36:52
Ja und ihr gibt das ja auch anderen Unternehmen.
Linus Neumann 0:36:55
Im Gespräch mit Michael richtig äh verstanden habe, ist äh tatsächlich nicht hundertprozentig klar, ähm,wie man ähm,wie das jetzt, wie die rechtliche Situation um diese Daten ist, aber es ist ja eher so, dass wenn du egal welche Daten du hast, dass die eher erstmal deinem deinem deinem Recht und deinem deiner Verfügungshoheit unterliegen als nicht,Ja, also ich ich gehe schon einfach davon aus, dass ein irgendein Paragraphen gibt, der es der Deutschen Bahn äh erstmal nicht vorschreibt, dass diese Daten tatsächlich nicht ihr gehörten. Und deswegen macht sie natürlich irgendwie da.
Tim Pritlove 0:37:36
Ich sage auch nicht, dass es das nicht gibt. Ich sage nur, sie benennen das nicht. Sie sprechen von Rechtsverletzungen in dem erheblichen Ausmaß, äh aber,benennen nicht dieses Recht, was da verletzt wurde, ja? Und das das finde ich dann doch schon etwas äh skurril, dass sie sich da so weit äh aus dem Fenster lehnen mit so einem offenen Brief und der ja auch, ich meine, allein diese Form ist ja auch äh schon interessant, ne. Also was was versuchen sie damitzu erreichen, ja? Also,Sie jetzt hier irgendwie abschreckend wirken oder wollen sie äh da den Michael jetzt diskreditieren oder.
Linus Neumann 0:38:11
Sie wollen, natürlich wollen sie ihn diskreditieren. Es ist, also es ist so, scroll mal runter wert, wer hat diesen Brief da geschrieben? Ja genau, wer hat den Brief da geschrieben? Geh mal runter Birgit. Birgit, Bowle, so wird nächstes Jahr.
Tim Pritlove 0:38:14
Na ja, sie schaffen ja zunächst einmal eine unglaubliche Öffentlichkeit dafür, ne, dass naja, das ist hier die äh Birgit Birgit Bowler, Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Vertrieb GmbH.
Linus Neumann 0:38:28
Okay, wenn sie Vorsitzender Geschäftsführerin ist, wird sie vielleicht nicht nächstes Jahr Bewerbungen schreiben. Aber jemand, der ähm, also wer auch immer sie ihr zu diesem Brief geraten hat, wird nächstes Jahr Bewerbungen schreiben.Weil ähm also wie wie die Deutsche Bahn sich irgendwie die Blöße geben kannso einen beknackten Brief an so eine Nischengrüppchen dazu schreiben, ähm ist mir völlig, völlig zweifelhaft, ja.
Tim Pritlove 0:38:51
Ja, mir ist auch nicht klar, was was da so die Stoßrichtung äh ist. Und das ist, ich meine, ich finde es einfach generell, äh schade. Ich weiß jetzt nicht genau,Was ihre Bedenken wirklich sind, ne? Ich meine, da sind wir auch als wir das hier besprochen haben, nicht wirklich schlau draus geworden. Aber.Wenn die Daten richtig sind, davon ist ja davon auszugehen, dann kann man zumindest nicht damit argumentieren, dass da irgendwie ein Schaden von ausgeht. Und wenn die Daten alt sind, dann weiß man das auch.Ich meine, das ist ja klar, dass die alt sind.
Linus Neumann 0:39:20
Die Deutsche Bahn hat zunächst einmal selber relativ offensichtlich überhaupt nicht die Kompetenz oder die Ressourcen mit diesen Daten vernünftig umzugehenDas ist ihr äh das ist schon mal ihr Hauptproblem, sonst hätten sie ja nicht auf einen externen Dienstleister zugreifenund dem irgendwie dieses ganze Geld da geben und sich noch irgendwie rechtlich von dem einzwängen lassen diese diese Fahrkartenplattform dazu unterhaltenSie haben offensichtlich die die Ressourcen und die Kompetenzen nicht im eigenen Hause ihre Fahrplandaten vernünftig aufzubereiten.
Tim Pritlove 0:39:56
Zu veröffentlichen. Darum geht's.
Linus Neumann 0:39:58
Veröffentlichen. Also intern werden sie auf.
Tim Pritlove 0:40:00
Zu erstellen tun sie die ja nun selber. Ich meine das äh ist wirklich ihre Kernkompetenz, die möchte ich ihnen gar nicht absprechen.
Linus Neumann 0:40:06
Nee, sie haben die, aber sie können sie offensichtlich nicht, äh, so was wie eine Buchungsplattform oder eine äh äh Rauting-Plattform für solche Dinge selber machen. Und haben,Mit hoher Sicherheit einfach ähm mit diesem Hafersystem oder Haarkornsystem äh bestimmte Verträge, die natürlich,Wenn ich für die Deutsche Bahn äh den Auftrag bekomme, deren Fahrkarten-App zu machen, Web äh Applikationen, dann mache ich selbstverständlich, steht in dem Vertrag drin, dass ich da bestimmte Exklusivrechte dran habe, sonst schmeiße ich doch nichtweiß ich nicht wie viel hunderttausend Mannstunden da drauf eine Onlinebuchungsplattform zu machen,auf einmal die Gefahr sehen muss, dass ähm dass das jeder andere auch machen kann und die Gefahr ist, dass er es besser kann.Also habe ich äh irgendwelche äh Exklusivrechte vertraglich ausgehandelt und diese Exklusivrechte fußen letztendlich wieder darauf, dass die Bahn erstmal die äh der Inhaber dieser Daten ist und die erstmal per se nicht offen sind.Also.
Tim Pritlove 0:41:12
Naja, auf jeden Fall, ich würde mir, ich würde mir wünschen, ähm dass da einfach,Offener diskutiert werden würde und nicht unbedingt in Form von offenen Briefen, sondern dass wir mal äh ihre Bedenken, die sie da äh offensichtlicher Michael auch entgegengebracht haben, auch mal öffentlich diskutieren und das mal ganz ergebnisoffen auch äh in Raum stellen.Würde ich mir wünschen.
Linus Neumann 0:41:35
Ja, würde ich mir auch wünschen, aber das Perfide an diesem Brief ist ja, dass sie alle Bedenken,die Michael Ursprünge, die sie Michael gegenüber ursprünglich geäußert haben, jetzt nicht mehr in diesem Brief sind. Michael hatte ja bei uns in der Sendung auch einige Sachen zitiert, dass sie sagt, ja, wir haben Angst, dass jemand da eine schlechte App macht oder ein Pipapo. So und äh,Hat dann auch hier in der Sendung gesagt, ja, all diese Einwände sind jetzt invalide, weil die Daten draußen sind. Und sie kommen jetzt nämlich über diehintenrum Nummer und sagen, ja, aber du hast ja der, du, da, dass der Community einen Bärendienst erwiesen. Und äh wir verzichten auf auf ihre Mitarbeiter. So ein Quatsch, ja. Ich meine, der hat monatelang Arbeit investiertum diese Daten daraus zu pulen, aufzubereiten und so weiter, der ist auf seine Kosten zu denen gefahren und hat sich mit denen unterhalten, hat um um als Open Data Evangelist ist er dort hingegangen, ohne irgendwelche Interessen, ja. Äh also ohne irgendwelche eigenen finanziellen Interessen,Und äh jetzt kriegt er so einen Brief, also ist einfach eine Frechheit. Kündige deine Bahn Cut Tim, ich kündige auch meine Bartcard Frechheit. Wir laufen ab jetzt. Wir fahren mit einem Mercedes,mehr ist dazu glaube ich nicht zu sagen.
Tim Pritlove 0:42:49
Ja, nee, ich behalte meine Bank.
Linus Neumann 0:42:51
Ähm.
Tim Pritlove 0:42:56
Was haben wir denn noch auf der Liste?
Linus Neumann 0:42:58
Es ist äh es müssen jetzt alle ihre Meinung zur Leistungsschutzrechtspetition sagen. Und zwar ähm.
Tim Pritlove 0:43:10
Müsste man sie ja gelesen haben.
Linus Neumann 0:43:12
Der der Aktionstag zum Leistungsschutzrecht am zwölften Oktober, den Google ja geplant hatte, der fällt also glaube ich aus wegen ist nicht,wir hatten ja darüber berichtet, dass Google schon im Ausland Aktivistengruppen darüber informiert hatam zwölften Oktober in Deutschland ein Aktionstag gegen das Leistungsschutzrecht stattfindet, bevor die Größe, die Größe Zahl der Aktivistengruppen in Deutschland selber davon wusste, woraufhin die größere Anzahl der deutschen Aktivistengruppen gesagt hathaktet und jetzt trotzdem aber,von einigen wichtigen Gruppen und einigen äh lauten Personen dann gesagt wurde, man muss, man solle bitte diese äh Petition gegen das Leistungsschutzrecht mitzeichnen, die vor einiger Zeit von dem äh,Bruno Kram, dem dem Piraten äh Urheberrechts ähm Typ, das ist der mit dem Cowboyhut und dem interessanten Bad. Ähm,ins Leben gerufen wurde und äh obwohl sie einen sehr komischen,Text hat und Bologramm auch irgendwie ein, ein Video veröffentlicht hat, in dem also das Leistungsschutzrecht,Der Untergang des des Internets ist, mal wieder,zu dem Markus kommentierte dass es vermutlich noch größere größere Probleme gibt die das Internet momentan bedrohen. Diese Einschätzung teile ich.Nichtsdestotrotz ist das Lifestervice dieses dieser Gesetzentwurf zum Leistungsschutzrecht ein besonders dämliches Gesetz und es sollte auf jeden Fall verhindert werden.Ohne dass man jetzt, sage ich mal, äh sagt, wir sind auf der Seite von Google oder wir sind auf der Seite von Axel Springer. Wir sind eigentlich,man kann quasi einfach auf der Seite sein, dass man für sein Land und sein sein Leben ein ein beknacktes Gesetz bitte nicht haben möchte.Und dieser dieser Positionen haben also viele äh viele Leute Ausdruck verliehen. Unter anderem der Chaos-Computer-Club, der Verein digitale Gesellschaft, äh Sascha Lovo hat irgendwas geschrieben. Und alle riefen dazu auf, ähm diese,diese Petition, obwohl sie äh schlecht formuliert ist und ein bisschen komisch äh bitte zu unterstützen.Und jetzt sagte dann aber der ähm Thomas Stadler äh,argumentierte deiner Gegend, dann kam die Welle der ja derjenigen, die dagegen sindsagen, ja, müssen wir jetzt eigentlich zu jedem Scheiß andauernd eine Petition machen? Können wir nicht diese einmalige Petition gegen netzsperren, die in Deutschland irgendwie hundertvierunddreißigtausend Zeichner erreicht und eine große Symbolkraft hat,Können wir uns nicht endlich mal ähm können wir nicht endlich mal aufhören jetzt andauernd diesen dieser Symboltracht weiter hinterher zu eifern,und ähm deswegen äh sagte er, ich ich zeichne die nicht. Das heißt, es gibt so eine kleine äh Debatte äh darüber, ob man die jetzt zeichnen soll oder nicht. Momentan steht die Petition ähm immer noch bei,nicht annähernd ausreichend äh vielen Zeichnern. Und ähm,Wollte eigentlich nur nochmal darauf hinweisen, dass das dies der Fall ist.
Tim Pritlove 0:46:29
Aber du möchtest nicht drauf verlinken.
Linus Neumann 0:46:31
Ich hab's vergessen darauf zu verlinken. Den Link reiche ich nach, ja. Also ähm ich habe ich habe sie auf jeden Fall mal gezeichnet. Das kostet ja nichts.Ähm gleichzeitig aber insbesondere interessant hat dann der,Der Bundesrat, die Ausschüsse des federführenden Rechtsausschuss, also der der federführende Rechtsausschuss, der Ausschuss für Kulturfragen und der Wirtschaftsausschuss,ähm,Diese Ausschüsse des Bundesrates haben eine Empfehlung an den Bundesrat gegeben, wie er zu dem Gesetzesentwurf des Leistungsschutzrechtes Stellung zu nehmen,habe. Und also das ist quasi die Meinung dieser drei Ausschüsse, die Teil des Bundesrates sind. Und sie sagen ähm.Grob, dass der dass dieser von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzesentwurf nichts sorgfältig zwischen den Interessen der Presseverleger und Journalisten ähm,Und den Internetplattformen und Suchmaschinenanbietern auf der anderen Seite abwägt. Ähm.Sie erkennen aber allgemein an, dass es da irgendwie ein ein Handlungsbedarf gibt, aber diesen ähm,Diesen Vorsatz, der diesen Vorschlag findet sie jetzt irgendwie nicht in Ordnung und regen daher an, das zu prüfen, sei in wie weit die Anerkennung der verlegerischen Leistung besser in die geltende Systematik desRechtsgesetzes eingefügt werden kann, als sich das im Gesetzentwurf vorgeschriebene Leistungsschutzrecht.Ähm und zwar möchten sie das äh Suchmaschinen nicht von vorneherein diskreditiert werden, sondern im Einzelfall eine kritische Würdigung ihrer urheberrechtlichen Relevanz ermöglicht wird.Dass wir also mit diesem Leistungsschutzrichter ja so eine Keule, gibt's einen Satz und dass wir da also nicht der der Fall. Ähm,Gleichzeitig sehen sie natürlich auch das Problem, dass so so irgendwelche Aggregatoren, die sie hier Harvester nennen, sind nicht nur äh.Da sind Dinge so sowas wie Depub dot org, die einfach alles runterladen und und das archivieren äh und Aggregatoren, die es irgendwie aus mehreren Quellen zusammensuchen, dass dagegen irgendwie die Presseverleger auch geschützt werden müssen. Also sie erkennen dainsgesamt ein Problem an.Als Zweites sagen sie, sie würden ganz gerne, dass äh würden ganz gerne da dadrin berücksichtigt wissen, das ist auch ganz äh ganz interessant, dass ähm,An an wissenschaftlichen Beiträgen, wie im Rahmen einer überwiegend mit öffentlichen Mitteln finanzierten Lehr- und Forschungstätigkeit entstanden und in sind und in Sammlungen erscheinen, hat der Urheber auch bei Einräumung eines ausschließlichen Nutzungsrechts das Recht, sein Werk längstens nach Ablauf von sechs Monaten seit Erstverlüffung Veröffentlichung anderweitig zugänglich zu machen. Das wollen sie irgendwie noch mit dadrin haben,Ähm und dieses Recht soll quasi so formuliert sein, dass es äh wie nennt man das, nicht abgerungen werden kann. Also unveräußerliches Recht. Ähm.Und das war etwas, wo ich noch gar nicht so dran gedacht habe. Der ähm sie möchten ganz gerne, dass die,Im weiteren Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens geprüft wird, ob,diese neu geschaffene Lizenz, dieses neu geschaffene Lizensierungsrecht der Presseverlage irgendwie die Einräumung ähm eine, also die Errichtung einer Verwertungsgesellschaft,nach sich ziehen wird. Das es heißt quasi, dass das so eine äh ZVEMA.Zeitungsfall oder ZVEZ, Zeitungsverlags, Einzugszentrale oder sowas gibt, äh die dann irgendwie gesammelt wieder diese Rechte der Zeitungsverlage geltend macht.
Tim Pritlove 0:50:17
Das würden sie gerne wissen, ob sowas geplant sei oder ob das äh rechtlich sein müsste oder sein dürfte oder.
Linus Neumann 0:50:23
Es könnte quasi ähm also es gibt momentan äh laut Gesetzesentwurf keine Verwertungsgesellschaft Pflichtigkeit.Und ähm,Wenn es eine Verwertungsgesellschaftpflichtigkeit gäbe, argumentiert der, die akumentieren die Ausschüsse, dann würde, würden die würden diese Regelungen sehr viel praktikabler werden.Ja, also dann hast du nicht mehr irgendwie ganz viele Einzelabsprachen, sondern es würden sich irgendwie alle Zeitungsverlage in eine Verwertungsgesellschaft zusammentun. Äh und dann hätten wir eine noch so eine GEMAdie kümmert sich dann um was weiß ich Rahmenverträge mit den großen Anbietern und so weiter und so und setzt die Rechte durch.
Tim Pritlove 0:51:11
Es geht alles noch hin und her, aber es gibt auch politischen Widerstand zu dem aktuellen Entwurf.
Linus Neumann 0:51:17
Ja, das genau, also zu dem aktuellen Entwurf, ja, Sie erkennen aber trotzdem irgendwie die Sie sagen schon, dass Sie die Schwierigkeit anerkennen und äh nur diese die aktuelle Formulierung nicht so in in Ordnung finden.Ja? Interessant.Und dann haben sie noch so einen kleinen irgendwie einen Satz äh sollte ein, zwei Sätze sollten noch geändert werden. Aber Bundesrat also findet den den aktuellen Text beknackt,aber sieht die allgemeine Notwendigkeit äh offensichtlich trotzdem äh gegeben,Das Presseverlagen irgendwie Schutz gegen.
Tim Pritlove 0:51:56
Das schließt sozusagen dann die SPD auch mit ein.
Linus Neumann 0:52:00
Ich weiß leider nicht, wer jeweils der Vorsitzende dieser äh dieser Ausschüsse ist. Da muss ich jetzt mal ganz kurz schauen.
Tim Pritlove 0:52:09
Das ist ja sozusagen auch eine Frage wie die SPD eigentlich ich meine generell hat sie sich ja skeptisch geäußert, wenn ich das richtig äh in Erinnerung habe. Ich meine, auf so einer Art und Weise, wo man sich jetzt vielleicht auch nicht unbedingt so sicher sein kann, ob das.
Linus Neumann 0:52:22
Also Rechtsausschuss ist auf jeden Fall Jana Shidek. Äh von der SPD äh die Vorsitzende. Ähm,Das heißt, ja, aber ich meine das ja auch wirklich, dass er jetzt wieder irgendwie so einen Ausschuss, ne, das heißt, das ist jetzt wieder nur der, was die Ausschüsse dem Bundesrat nahelegen, was er denn bitte dem Bundestag, beziehungsweise der Bundesregierung, antworten möchte.Ja, es ist äh noch so wirklich eine eine sehr noch eine Vorstufe.Gucken, wer die Ausschuss für Kulturfragen, wer da die Vorsitzenden sind.
Tim Pritlove 0:53:00
Also mit anderen Worten, auch das muss ja auch vom Bundesrat dann auch erstmal abgesegnet werden und da kommt es dann einfach nochmal.
Linus Neumann 0:53:05
Könnte spannend werden, ja.
Tim Pritlove 0:53:07
Drauf an, wie da die Länder äh koalieren.
Linus Neumann 0:53:12
Also Ausschuss für Kulturfragen ist auch der SPD-Vorsitz und äh Wirtschaftsausschuss.Ist äh Martin Zeil von der FDP äh der Vorsitzende.So, die haben also jetzt äh dieses dieses äh also man man kann da quasi so ein bisschen das lässt ja vielleicht so ein bisschen darauf äh vorhören, wie also ein Bundesrat sich im Zweifelsfall zu diesem Text äh positioniert.
Tim Pritlove 0:53:44
Gut, ich glaube, damit haben wir es aber auch jetzt äh ausreichend beleuchtet.
Linus Neumann 0:53:50
Genau, Link für die Petition ist online und äh sie ist, glaube ich, bald vorbei und weit davon entfernt fünfzigtausend Zeichner zu haben.
Tim Pritlove 0:53:57
Ja, ich glaube, das wird nix.
Linus Neumann 0:53:58
Ja, da gehört trotzdem noch mal. Also wer möchte, sollte dann sich jetzt beeilen.
Tim Pritlove 0:54:04
Wie auch immer äh außerhalb von Deutschland in äh anderen europäischen Ländern gibt es äh dann noch andere interessante Entwicklungen, insbesondere was das äh generelle Verhältnis zu Fallshering,Netzwerken betrifft, äh besonders hervor getan, hat sich hier ein Gericht in Portugal.Ähm einfach mal ähm,befunden hat, dass so das private Austausch ähm von Dateien über Netzwerken ja so generell eigentlich erst mal nicht so falsch,wäre und in konkreten Fall die äh beantragte Herausgabe von IP-Adressen dann.
Linus Neumann 0:54:46
Zweitausend Nutzer.
Tim Pritlove 0:54:48
Abgelehnt hat.
Linus Neumann 0:54:49
Dass er seine Antipiraterievereinigung, die wollte zweitausend Tauschbörsennutzer,gegen die Verfahren einleiten, weil sie sich an.
Tim Pritlove 0:54:59
Also was bei uns hier so gang und gäbe ist, wird dort äh in Aprede gestellt, zumindest durch dieses Gericht. Ähm man ruft sich da auch auf ähm ja, Informationsfreiheit und äh,Bildung und Kultur, die ja nicht eingeschränkt werden dürften und auch nicht würden, wenn äh mögliche Copyright äh Verstöße ähnicht gewerblichen Charakter haben. Und das ist natürlich interessant, weil das so ein bisschen so eigentlich die ursprüngliche Sicht unseres äh,Privatkopie äh ähm ich weiß nicht, inwieweit das durchs Gesetz abgedeckt war, aber,wovon die Politik ja an zunehmenden Maße abrückt und,Jetzt ist halt die Frage, äh welchen Einfluss könnte das haben? Ja, also es gibt zumindest in Portugal da einen Wandel,Niederlanden allerdings.
Linus Neumann 0:55:52
Warte, ich will noch, ich will noch ganz kurz klären, in Portugal muss man vielleicht nochmal kurz, weil wir ja immer technische Sachen auch nochmal erläutern sollen. Ähm.Ist deswegen in Anführungszeichen privat, weil es wirklich eine Tauschbörse ist, wo also die alle, die das runterladen,gleichzeitig miteinander Dateien teilen. Das heißt, während ich die Datei runterlade und auch darüber hinaus, stelle ich sie gleichzeitig auch anderen zur Verfügung. Lade selber die Datei aus einem Schwarmvon sehr vielen Quellen herunter. Was deswegen auch meistens dazu führt, dass ich sie sehr schnell herunterladen kannund äh habe damit eigentlich eine sehr effiziente Nutzung des Netzwerkes, also eigentlich ein Protokoll, was äh was sehr sehr äh sehr positiv zu betrachten istGleichzeitig führt es aber dazu, dass jeder, der da selber mit herunterlädt, meine IP-Adresse bekommt und.
Tim Pritlove 0:56:47
Also nicht jeder, sondern eine Auswahl von, genau. Ja?
Linus Neumann 0:56:51
Aber meine IP-Adresse bekommen kann.
Tim Pritlove 0:56:53
Genauen bekommen könnte. Mhm.
Linus Neumann 0:56:54
Und ähm das ist also das wie Abmahnkanzleien dagegen vorgehen. Die schalten sich in diesen Toren mit einbeteiligen sich daran, laden selber mit herunter und macht dann eine Liste von IP-Adressen, die sich daran beteiligt haben, äh holen lassen sich von den äh jeweiligenProvidern, die äh Daten geben und äh schreiben dann Briefe an diese Person. Ähm,Der Hintergrund dafür ist, dass man, dass man in Deutschland sagt, das ist zwarprivates File-Sharing, das hat aber kommerzielles Ausmaß, weil es äh geschäftsschädigend für uns ist,mit ähnlichen Argumentationen geht man dann gegen die Seiten an, die quasi die Informationen bereitstellen, wie man sich in diesen Schwarm mit äh hineinklinken kann mit seiner Software,ähm zwei zweifellos ist es äh aber verboten äh,Wenn ich jetzt quasi auf meiner Internetseite einfach was anbiete. Dann wäre ich also, das wäre keine äh kein Tausch mehr, sondern das wäre eine eine öffentliche Zugänglichmachung mit wahrscheinlich dann kommerziellem Hintergrund. Ähm,und nur diese Tauschbörsen, also eigentlich das, was in Deutschland die einzige ernstzunehmende Gefahr ist für den ambitionierten Downloader.Wenn ihr irgendwie zu Rapid Share geht oder zu äh mega Upload, ach nee, also zu irgend so einem zu irgend so einem Anbieter ähm,und da etwas herunterlädt, dann ist die äh Gefahr, dabei erwischt zu werden, sehr gering und zweitens auch äh ist das rechtlich gar nicht so kritisch, weil der Anbieter, hier ist ein klare Definition, wer Anbieter und wer Konsument ist,und ähm darüber man die Leute platt macht, die sich an Torend äh beteiligen ist nicht, dass sie heruntergeladen haben, sondern.
Tim Pritlove 0:58:42
Dass sie dadurch auch automatisch angeboten.
Linus Neumann 0:58:44
Dass sie angeboten haben,Das ist ein interessanter äh das ist hier der der interessante Unterschied. Und in Portugal wird jetzt gesagt, genau dieses Anbieten, das ist völlig okay. Das das ist in Ordnung. Das könnt ihr, könnt ihr so machen,und ähm das ist auf jeden Fall eine interessante äh interessante Entwicklung. Gleichzeitig,Ähm und da kommen wir dann zu den Niederlanden. Die haben grade äh eine, die haben momentan eine Gesetzeslage, die quasi illegale Downloads für private Zwecke erlaubt,Also es ist ein ähnlicher Zustand wohl. Ähm,Wie in ähm wie in Portugal. Und der Grund dafür ist, dass Sie sagen, das Recht auf also Ihr Recht auf Privatkopie ist so formuliert, dass es nicht,sagt, es darf nur aus einer legalen Quelle kommen. Weil sie sagen, es gibt ein Recht auf Privatkopie.Und sie haben in dem Gesetz in diesem Recht äh auf Privatkopie äh vergessen, zu schreiben, es gibt ein Recht auf Privatkopie aus legaler Quelle.Wie auch immer man sich vorstellen sollte, wie sie wie dieser Satz dann tatsächlich formuliert werden sollte. Aber das äh die die Lage scheint also zu sein, dass jemand, der sich irgendwie in in einem bitteren Schwarm beteiligt, dann sagt, ja Privatkopie,Alles klar, so und ähm damit kommen sie im Moment offensichtlich in Niederlanden durch,Es gibt aber eine äh Copyright-Direktive ähm.Der europäischen Union, diese, die irgendwie sagt, okay, da die Quelle spielt sicherlich auch noch irgendwie eine Rolle und die Niederlande wollen jetzt prüfen lassen, ob ihre Regelung mit der europäischen Copyright-Detektive kompatibel ist.Und wenn mal wenn die Niederlande Pech haben, dann ähm würde es heißen, dass quasi Privatkopie nur für legale Quellen gilt.Und dann wäre die Frage, äh ist diese Direktive verbindlich für alle Mitgliedsstaaten oder nur für oder ist es quasi äh kann man sich, kann man da ein bisschen von abweichen von dieser Copyright-Direktive?
Tim Pritlove 1:00:53
Ja, ist sehr interessant, dass,Für dich auch ausgerechnet auf juristischer Ebene in unterschiedlichen Ländern auch so differenzierte Sichtweisen dazu Tage treten, die da auch so ein bisschen von dem äh Copyright Mainstreamabweichen und versuchen da einen Punkt zu machen und versuchen auch.Das Phänomen des privaten Kopierens und Verteilens in irgendeiner Form zu fassen.Also Dinge sind in Bewegung.
Linus Neumann 1:01:26
Ja, also es ist glaube ich auch wirklich nur in Deutschland grade so, dass das Thema Urheberrecht so so völlig äh durchgeknallt, behandelt wird von allen,Es gab anscheinend nicht EU-weit wirklich so diese diese Historie, sind nur momentan nur in Deutschland, dass das das über dieses Thema nicht mehr ähm,Äh diskutiert werden kann.
Tim Pritlove 1:01:55
Gut, womit wir.
Linus Neumann 1:01:59
Jeden Fall wär's scharf und würde den portugiesischen VPN-Anbietern, ja? Also,die haben jetzt echt, die können jetzt wirklich mal ein äh paar Millionen Euro Lobby auf auf darauf werfen, dass dass das so äh dass das so Bestand behält, ja?Das wäre natürlich ein Traum, ja? Portugiesische VPNs sind auf jeden Fall jetzt äh in den nächsten Wochen ähm sage ich mal, das wo man äh Aktien kaufen möchte.
Tim Pritlove 1:02:23
Mhm. Interessanter Punkt, wenn ich noch gar nicht drüber nachgedacht.
Linus Neumann 1:02:26
Wir brauchen eigentlich nur ein Land, weißt du, der.
Tim Pritlove 1:02:29
Es reicht. Ja, Linus.
Linus Neumann 1:02:38
Du wolltest noch eine Veranstaltung erwähnen.
Tim Pritlove 1:02:40
Genau, es sind ähm.Es ist nächste Woche, das ist der dreizehnte und vierzehnte Oktober, ist äh wieder einmal Zeit für die Datenspuren,glaube ich auch schon mal erwähnt.
Linus Neumann 1:02:54
Wir hatten kurz erwähnt, dass es.
Tim Pritlove 1:02:55
Aber jetzt steht es sozusagen auch mit Programm. Äh im Netz.Ist ja eigentlich so ein Tradition, weil's jetzt Veranstaltung, dass man nicht so früh sagt, worum's eigentlich geht. Ähm trotz alledem gibt's jetzt das detaillierte Programm zum Nachschlagen und der Datenspuren,DEund wie der Name schon nahe liegt, äh geht's hier viel um Privacy et cetera. Ich habe die Datenspuren über die Jahre. Ich war, glaube ich,Bis auf eine war ich, glaube ich, immer da. Einfach weil ich äh ja ohnehin äh das ähm,wie soll ich sagen, wie man sich's wie wie alles sich in Dresden so gibt, immer ganz, ganz toll finde und äh das gerne als Anlass nehme, nach Dresden zu fahren, aber trotzdem ist auch die Veranstaltung dementsprechendentspanntund da kann man gut ins Gespräch kommen, sage ich mal. Ist nicht so eine maßlose überrannte Veranstaltung, so ein paar hundert Leute und äh das ist einfach ein guter Ort, um da äh,interessante Menschen kennenzulernen und diese ganzen Themen auch mal vor Ort in Ruhe zu,diskutieren letztes Mal und ich glaube auch diesmal wieder ist auch da so ein bisschen Hackereibeschäftigung. Ähm,Erdgeschoss möglich, da wird also auch viel äh gebastelt und getan und auch Kinder hatten da eine Menge Spaß. Also ist das vielleicht eine Empfehlung für einen Wochenendausflug?In Dresden. Wir finden das gut.
Linus Neumann 1:04:24
Ich werde den Ausflug auch machen, allerdings nur am Sonntag und dort einen äh kurzen Vortrag halten. Ähm muss den aber jetzt hinten noch vorbereiten.Im Penta Barf habe ich, glaube ich, einen Titel, ja. Ich hoffe, dass jetzt noch nicht ach so, scheiße, die haben das Programm jetzt veröffentlicht, ne? Ja, dann habe ich einen äh Titel, den muss ich noch mal ändern, der war scheiße.Ich habe nur so ein, so ein, so einen Platzhalter eigentlich da äh in das Penta Barf geworfen. Ähm.
Tim Pritlove 1:04:56
Also hier steht ein Netzneutralität, wer was, wieso?
Linus Neumann 1:04:59
Völlig bescheuert.
Tim Pritlove 1:05:01
Ja gut, aber auch bescheuerte Titel können mit Inhalt ausgefüllt werden.
Linus Neumann 1:05:04
Ja, müssen wir nochmal gucken, da müssen wir ein bisschen anderen Titel, also Titelvorschläge gerne äh Themen Thema können wir nicht mehr ändern.
Tim Pritlove 1:05:10
Also du wirst sie zuletzt Neutralität äußern und du hast sozusagen auch das letzte Wort am Sonntag?
Linus Neumann 1:05:18
Ja, das war Bedingung, wie im Bus, ne, die coolen Hinten.
Tim Pritlove 1:05:20
Ja, verstehe. Du bist sozusagen das Highlight.
Linus Neumann 1:05:23
Ja, ich will, ich komme dann, wenn die.
Tim Pritlove 1:05:25
Letzte auf Bäumen.
Linus Neumann 1:05:26
Echt die letzte, scheiße, ich habe meinen Zurück, mein Sofa fährt erst sehr spät abends. Nach Hause, dann bin ich da noch in Dres.
Tim Pritlove 1:05:31
Ach na ja, Andres.
Linus Neumann 1:05:32
Gegensatz zu dir, ich ich kenne ja Dresden immer nur von den Nazifrei-Demos und ich halte ja Dresden so für echte.
Tim Pritlove 1:05:37
Ja, dann kannst du dir mal das andere Bild dann mal äh vermitteln lassen. Das ist doch auch schön. Dann kannst du das schön ausklingen lassen. Nochmal ein paar Stündchen schön durch den Kiez.
Linus Neumann 1:05:49
Frauenkirche gucke ich mir dann an.
Tim Pritlove 1:05:50
Latschen, ne.
Linus Neumann 1:05:52
Ja, Dresden, ja ja wird sicherlich ganz äh.
Tim Pritlove 1:05:57
Ja, Dresden ist ist ein sehr äh sehr knuffiger Ort. Ich kann das nur empfehlen. So, dann haben wir es aber jetzt auch. Das war die vierzigste Ausgabe übrigens von Lok Buchenetzpolitik. Wir machen uns, haben wir eigentlich das Jahr schon rum?
Linus Neumann 1:06:09
Nee, am achtundzwanzigsten Oktober ist der Jahrestag der die Gründung des Logbos. Es ist ein Sonntag.
Tim Pritlove 1:06:19
Buch Republik,Republik-Lockbuch-Netzpolitik. Ja, äh, wir können's gleich verraten, wir planen keine Geburtstagsparty. Es wird sich leider zu diesem Datum nicht ergeben können.
Linus Neumann 1:06:34
Wir feiern schon eine, aber äh wir haben nicht so viel ähm Champagner, dass wir die öffentlich machen, deswegen werden Tim und ich uns mit einem paar Freundinnen aufm Land,anschließen und im kleinen Kreise.
Tim Pritlove 1:06:49
Mond dehnt abfeiern. Gut vielen Dank für äh euer Interesse und das war's. Auf Wiederhören. Bis bald.
Linus Neumann 1:06:58
Auf Wiederhören. Bis bald.

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