LNP039 Die nach oben offene Meister-Skala für Grundrechtseinschränkungen

Themen — VDS-Konferenz der SPD — Piratenpartei und das Urheberrecht — CleanIT — EU — Meldegesetz — Facebook Gesichtserkennung

Heute präsentieren wir uns wieder mit Gast: Andre Meister ist wieder einmal mit seinem Sachverstand zu uns gestossen. Wir bieten Euch eine streitreiche und streitwürdige Sendung rund um die medialen Dauerbrenner Vorratsdatenspeicherung und Urheberrecht. Die Ausgabe ist darüberhinaus äußerst unterhaltsam, sauber und gesund!

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:20
Guten Morgen Linus. Guten.
Linus Neumann 0:00:21
Guten Morgen, Andre.
Andre Meister 0:00:23
Herzlich willkommen zu Logbuch Netzpolitik.
Tim Pritlove 0:00:26
Ist ja schon fast wie bei den Fan-Boys hier.
Linus Neumann 0:00:28
Bist hier Gast und sagst noch nicht mal guten Morgen zu Tim oder was?
Andre Meister 0:00:30
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:31
Nee, ja, jetzt, jetzt, jetzt hast du den Fanboy, den, den Visis Circle hast du jetzt irgendwie an die Wand gemalt, jetzt wird's hier.Äh gut, dann machen wir's halt halt mal anders. Äh ihr werdet es schon mitbekommen haben. Wir haben André wieder bei uns. Hallo. Hallo Andre. Moin.
Linus Neumann 0:00:49
Und ich will mich beschweren. Ich will mich beschweren, weil sich keiner beschwert hat, äh dass wir letztes Mal ein Intro hatten.
Tim Pritlove 0:00:56
Ja, nichts. Nichts. Nur Crickets und.
Linus Neumann 0:00:58
Nickers. Wussten wahrscheinlich alle, was das für eine Melodie ist.
Tim Pritlove 0:01:04
Tja, keine Ahnung. Könnt ihr ja mal raten. Könnt ja mal raten.
Linus Neumann 0:01:08
Die wussten das wahrscheinlich.
Tim Pritlove 0:01:09
Normal gemacht,Wir wollen überhaupt mehr Feedback haben hier. Nicht, nicht, nicht, dass es ein Mangel daran gäbe, aber wir können erstens sowieso nicht äh äh genug kriegen von allem.Und äh ja, haben wir auch sonst nichts zu tun. Stimmt's?Nee, denn äh die Themen sind ja sowieso immer die gleichen, ne. Hier unsere Themenwolke anschaut und so weiter.
Linus Neumann 0:01:35
Ja, die Themenwolke ähm müssen wir bald mal irgendwie ein paar Tex Newton, aber äh ein Thema, was wir jetzt äh neu wieder haben, ist SPD und Vorratsdatenspeicherung. Spannende, das Spannende zu dem Thema ist, es.
Tim Pritlove 0:01:46
Oh, super. Ich gucke gerade mal, ob ich noch Wunderkerzen habe.
Linus Neumann 0:01:52
Spannend zu dem Thema ist, es gibt nix Neues.
Andre Meister 0:01:55
Doch man hat drüber geredet.
Tim Pritlove 0:01:57
Wo denn? Eigentlich, die haben sich getroffen irgendwo.
Linus Neumann 0:02:00
In Vibra, im Willi Willy-Brandt-Haus. Da habe ich jetzt mal so genannt.
Tim Pritlove 0:02:02
Vibra, was ist das denn? Ach so. Oh, heißt das so? Ach so. Verstehe. Okay und, und, und, und da wurde dann darüber gesprochen, dass man das ja an sich äh ganz toll findet oder wie?
Linus Neumann 0:02:16
Na ja, da kamen so ähm,kamen einige illustre Personen zu Wort, unter anderem Sigmar Gabriel und äh der Jörg Zirke, unser BKA äh Chefähm und ähm haben dann natürlich erzählt, wie fürchterlich das alles ist und weil wir keine Vorratsdatenspeicherung haben, hatten wir die NSU-Morde so ungefähr und,ganz fürchterlich und ähm.
Tim Pritlove 0:02:39
Vorratsdatenspeicherung hätte, hätte das verhindert oder was?
Linus Neumann 0:02:43
Ja, also ist genau dieser typische dieses typische Gewicht da gewäscht. Da wollen wir vielleicht auch gar nicht das alles irgendwie nochmal wiederholen, dass er wirklich inzwischen äh olle Kamelle äh die EU-Richtlinie muss umgesetzt werden, sonst drohen uns Strafzahlungen und wat nicht alles,ähm.Vorgeschichte hatten wir ja Lokbuch Netzpolitik berichtete war dieser Parteitagsbeschluss am Dezember zweitausendelf, vierter bis sechster Dezember war glaube ich dieser Parteitag, wo sie sich dann zu ihrer,deutlichen Einschränkungen der Vorratsspeicherung. Die Vorratsdatenspeicherung mit menschlichem Antlitz.Ja, ich habe den, ich habe den hier nochmal rausgesucht.Datenschutz und Grundrechte stärken, Datenspeicherung begrenzen, ja? Also Vollformat, Vorratsdatenspeicherung, aber nicht hier sechs Monate, sondern ich glaube, sie wollten dann wie weniger?Ähm.Und äh so wird dann auch jetzt grade bei der SPD darüber berichtet, die Verhältnismäßigkeit waren. Ja und äh da erzählen sie dann also wie die SPD ähm stolz die Verhältnismäßigkeit wahrt.Und äh weiterhin für die für die Vorratsdatenspeicherung ist. Ähm immerhin lobende Erwähnung findet die das Mitgliederbegehren, Sozis gegen VDS,welches wir damals auch schon erwähnt hatten. Ja. Dieses Mitgliederbegehren ist also dann auch glaube ich der,Man könnte sagen, jedem Parteimitglied die Partei, die es verdient hat oder oder wie würde man das oder jeder Partei, die Mitglieder, die sie verdient hat, ähm dieses Mitgliederbegehren gegen die Vorratsdatenspeicherung bräuchte,ungefähr, ich glaube achtundvierzigtausendfünfhundert Unterschriften,und hat bis jetzt eintausendsiebenhundertsiebenundachtzig. Das ist natürlich relativ mager und es gibt nur noch achtundzwanzig Tage Zeit für die SPD,um da irgendwie mehrere, also mehr als fünfundvierzigtausend Unterschriften noch zu sammeln auf dieser Seite, ähm das wird.Ist bis zum vierundzwanzigsten Oktober muss das geschehen, kann man auch per Post machen, aber es sieht im Moment nicht danach aus, als würde das den äh SPD Parteimitgliedern noch.
Tim Pritlove 0:05:03
Kann das per Post machen. Man hätte ja den Eindruck, das muss per Post funktionieren. Dann musst du ein Formular runterladen, das musst du dann.
Linus Neumann 0:05:13
Entschuldigung, ich habe jetzt gedacht, da ist eine Internetseite und dann habe ich auch gedacht.
Tim Pritlove 0:05:16
Per Post. Hier steht ein kleines FAQ. Leider dürfen wir Unterstützung nur unterschrieben per Post annehmen. Das sieht so an die Richtlinie vom SPD Bundesvorstand zur Mitgliederbegehren vor,Telefax oder elektronische übermittelte Unterschriften sind ungültig.
Andre Meister 0:05:31
Telefax.
Linus Neumann 0:05:32
Frage ich mich ja, warum der SPD Bundesvorstand wohl diese Regelungen für seine Mitgliederbegehren implementiert hat, ja.
Tim Pritlove 0:05:38
Na, damit das auch alles äh äh seine seine Ordnung hat, ne.
Linus Neumann 0:05:40
Seine Ordnung hat. Seine Ordnung. Mhm.
Tim Pritlove 0:05:43
Dennis Muhat macht das. Alles klar.
Linus Neumann 0:05:45
Macht das, ja?
Tim Pritlove 0:05:46
Ja, der macht auch einen Podcast im Übrigen.
Linus Neumann 0:05:48
Der macht auch ein Podcast und der macht auch ganz viel mit Internet und äh äh wie heißt D vierundsechzig und so. Hat noch Hoffnung, hat auf jeden Fall, sollte sich jetzt mal, wenn da noch was kommt, auf jeden Fall schon mal einen größeren Briefkasten kaufen.
Tim Pritlove 0:06:00
Hm, na gut, aber ich meine, seit wann läuft das Ding dieses Begehren?
Linus Neumann 0:06:04
Das ist schon Ewigkeiten.
Tim Pritlove 0:06:06
Ewigkeiten. Hier steht noch achtundzwanzig Tage, das kann noch nicht für äh zehn Monate laufen.
Linus Neumann 0:06:10
Also.
Andre Meister 0:06:12
Das geht mindestens einen Monat. Das ist als Reaktion entstanden eben auf dem Parteitagsbeschluss im Dezember äh Sozis gegen VDS gibt's irgendwie seit dreiundzwanzigsten Juli, glaube ich oder so,zwei, drei Monate, jetzt tausendsiebenhundert äh Unterschriften,und die Konferenz, die gestern im Brandhaus stattfindet, ist, glaube ich, eine direkte Reaktion auf dieses Mitgliederbegehren.
Linus Neumann 0:06:36
Wie wir gerade sehen, gibt es das Mitgliederbegehren seit dem vierundzwanzigsten Juli.
Tim Pritlove 0:06:41
Läuft also seit zwei Monaten und noch einen Monat. Also es scheint nicht grade sonderlich einzuschlagen. Das Thema äh wobei ich das nicht einschätzen kann, ob das jetzt sozusagen ein Mangel an Publikationen hat oder einfach nur einen Mangel an Unterstützung.Wahrscheinlich beides.
Linus Neumann 0:06:58
Man kann sich diese Konferenz, die da stattgefunden hat, auch im, im in der Nähe angucken, aufm YouTube,Glaube ich, also es sieht aus wie ein YouTube Link hier. Und äh da kann man sich anschauen, wie äh Ulfder Richter am Landgericht Berlin ist und auch im Umfeld des digitale Gesellschaft EV und des Chaos Computerclubs sich engagiert,der sagte dann dem äh dort, dass er als Richter es noch nicht erlebt habe, dass irgendwelche Daten nicht verfügbar seien,Äh bereits heute seien alle Daten bei den Providern zur Verfügung. Ähm,Allerdings müssen sich die Ermittlungsbehörden ein bisschen beeilen, damit sie die noch kriegen, bevor die Fristen abgelaufen sind. Und das wäre ja eigentlich genau der Zustand, den man sich eigentlich wünschen würde. Das hat er da gesagt,Fand ich mal sehr spannend, denen das so sagen zu hören äh in diesem Umfeld, wo auch ein Jörg Zirkel dann eben am gleichen Tisch steht,der äh ja seit Jahren das Gegenteil behauptet.
Tim Pritlove 0:07:56
Na gut, sollten wir äh Sozialdemokraten hier unter unseren Hörern haben, die vielleicht von diesem Begehren noch nichts gewusst haben und äh auch Gedenken es zu unterstützen, dann findet ihr den Link bei uns in den.
Linus Neumann 0:08:12
Ja, dann gab's eine sehr schöne, sehr schöne ähm,sehr schönen Artikel, den ich so gelesen habe,Und zwar geht es um die um die Piratenpartei, die sowohl die Bundespiratenpartei als auch die PiratenparteiNRW haben ja jetzt äh ausführlichere äh Veröffentlichung zum Urheberrecht gemacht und vor allem die Piratenpartei NRW hat eine,quasi ein äh Urheberrechtsgesetz Änderungsentwurf. Das ist ein relativ großes Dokument von ähzweiundneunzig Seiten, wo dann jeweils die einzelnen Paragraphen, wie sie gestrichen oder verändert werden sollen, äh dabeistehen plus Begründung.Das ist mir jetzt ehrlich gesagt ein bisschen zu lang, ähm aber es geht ihnen dabei hauptsächlich darum, äh ja, also eine fairen,Äh fairen Austausch zwischen Urhebern und Nutzern zu schaffen und äh das muss alles sehr viel besser und,so werden. Und was wir dazu feststellen ist, dass äh die Kritik aus der Basis laut wird an zwei Personen, zwei Damen aus der Piratenpartei,die nämlich äh während die Piratenpartei ja immer sehr betont, dass,man nach alternativen Geschäftsmodellen Ausschau halten sollte und dass die äh dass wir quasi einen näheren Kontakt zwischen Künstler und ähm,Künstler, Kunde oder Verbraucher haben wollen, also Crowdfunding, Geschäftsmodelle und so, das zwei äh Damen der Piratenpartei jetzt äh Bücher veröffentlichen und zwar mit traditionellen Urheberrechtsmodell des Verlages,inklusive Durchsetzung der Uhrabtreten der Urheberrechte an den Verlag und Durchsetzung selbiger durch den Verlag. Ist ja eigentlich eine.
Tim Pritlove 0:10:07
Nicht verboten, ne?
Linus Neumann 0:10:09
Ist nicht verboten, ist nicht verboten. Die Kritik lautet so ungefähr, wenn wir als Partei groß rumposaunen, dass wir nicht über dass wir überholte Geschäftsmodelle nicht äh staatlich schützen wollen,äh und sagen die Künstler sollen äh sich Alternativ nach Alternativen Einnahmequellen und direkteren äh,umsehen, dann ist es ein schlechtes Signal, wenn unsere äh unsere meistbeachteten Figuren diese so etwas nicht selbst machen, quasi an die eigene,Lehre nicht glauben. Ich glaube, die Bild-Zeitung hatte in irgendeinem Zusammenhang geschrieben, die Piraten äh predigen Wein und trinken Wasser.Sieg.
Tim Pritlove 0:10:54
Und, also, ich meine, Leute sagen und wer sagt das? Äh äh Leute im Internet und die Bild-ZeitungIch meine, das ist doch nun wirklich der Schrei nach Symbolpolitik,da habe ich ehrlich gesagt überhaupt gar kein Verständnis für diese ganze Debatte. Ich finde die vollkommen vollkommen bekloppt und absurd.Weil äh erstmal immer so äh Galionsfiguren da so äh in den Ring zu äh schmeißen und sagen, lebe uns ein gutes Leben vor, ähbin zu faul äh äh selber was beizutragen. Sei du jetzt hier äh unser Maskottchen und und und mache alles so wie wie wir das für richtig halten und äh entscheide nicht selbst. Das das finde ich einfach vollkommen äh bekloppt und absurd.Fall von Julia Schramm finde ich sogar noch viel bekloppter und absurder, weil es einfach mal überhaupt einfach äh erstmalihr Ding ist und zweitens jeder auch Sachen vorgeworfen werden, die sie die sie nicht gesagt hat.
Linus Neumann 0:11:49
Ich rede von Marina Weißband.
Tim Pritlove 0:11:51
Ja, du hast von zwei Damen gesprochen, meinem Freund.Äh ja, aber ja seriös. Seriously, ich meine, es ist äh äh das, dass Marina das äh,ohne DAM da durchkämpft, finde ich okay. Ich meine, wo ist das Problem? Ich sehe da, ich sehe da überhaupt gar kein Problem.
Linus Neumann 0:12:14
Ich sehe auch kein Problem, also äh ich erwähne nur, dass die Partei ja im Prinzip hauptsächlich die Position vertritt, dass ein solches Geschäftsmodell als überholt gilt.
Andre Meister 0:12:25
Sehe schon eine gewisse Dissonanz zwischen dem Anspruch auf geistiges Eigentum komplett zu scheißen,und für die Privatkopie in jeglicher Ausprägung zu sein und dann aber nichts dagegen zu haben oder das vorher anzukündigen, dass der Verlag natürlich das PDF vom eigenen Buch äh mit DNCA Take Download ist, entfernen wird,So funktioniert das System, aber dieMenschen sind keine Privatpersonen, ausschließlich, sondern die haben eine Funktion in einer Partei, die sich eben genau dieses Thema auf die Fahne geschrieben hat,und das jetzt wegwischen zu wollen, also ich finde die schon, in diesem Kernthema könnte da etwas mehr Stringenz angebracht sein.
Tim Pritlove 0:13:02
Naja, also ich habe nicht gerade so den Eindruck, dass dass die äh Piratenpartei besonders äh konsequent sich,ganz klar zu definierende Aussagen auf ihre Fahnenschreibzeilen. Das ist im Wesentlichen noch immer eine extreme äh Kakophonie,besondere in diesem ganzen Mienenfeld der äh des uröcherrechts Dialogs oder wie man das nennen soll. Ich meine, die Initiative, die du jetzt hier am Anfang erwähnt hast, äh wer steht dahinter, Daniel Neumann hat diesesgeschrieben, aber du mit Udo Fetter zusammen.
Linus Neumann 0:13:32
Also dass dieser NRW-Partei.
Tim Pritlove 0:13:34
Ehrlich gesagt, ich habe so äh den Eindruck, dass äh äh in der Piratenpartei an sich jetzt überhaupterst so der Moment einsetzt, wo man mal anfängt, wirklich darüber nachzudenken, äh was man will. Das mag an einzelnen Stellen schon immer irgendwie stattgefunden haben, aber das letzte Jahr war im Wesentlichenwaren sie einfach im Wesentlichen damit beschäftigt Talkshows zu bestücken und sich über ihren eigenen virtuellen Erfolg zu wundern.Und äh jetzt sind wir halt da äh an der medialen.An diesem Punkt des medialen Umkippens angekommen, ja? Also was vorher alles ganz toll war, das ist jetzt irgendwie ganz scheiße, interessanterweise hatten wir das ja schon ein bisschen vorhergesagt, wenn das dich hier vielleicht noch in unsereFolge äh ja, wo wir da sozusagen äh vielleicht noch nochzuvor schnell ausgerufen haben, aber im Prinzip ist das genau dieser Effekt. Ja, sie waren,An dem Maximum das äh äh Umjubelns und, und, und, und das zu Schaustellen der Andersartigkeit in der Öffentlichkeit äh angekommen. Es hielt sich dann noch etwas, aber jetzt,kehrt halt die politische Realität äh ein und während ihm die Aktiven und vor allem diejenigen, die so immer in den Mittelpunkt geschubst werdenjetzt äh vollkommen überarbeitet äh äh sind und äh äh neurodische Störungen ausbrechen. Äh gibt's dann halt immer noch so diese,Basis, die dann halt äh von unten da weiter shitstormt und jetzt ordnet sich da überhaupt erstmal die ganze Regel, ne?
Linus Neumann 0:15:05
Moment, also ähm natürlich ist die Piratenpartei eine eine ausgesprochen amüsante Partei, weil äh sie jeden Tag irgendwelches Popcorn äh durchs Land äh äh transportieren lässt. Ähm.Ich bin sehr es aber schon so, ich bin ja selber ein Verfechter des äh der Idee, dass man das Urheberrecht auch ähm in großen Teilen genauso wie es hier äh in diesem neuen Entwurfoder in diesem Gesetzesänderungsentwurf von der Piratenpartei NRW vorgeschlagen wird, verändert.Und ich bin insbesondere für andere Geschäftsmodelle, die sowas wie einen Verlag obsolet machen. Was macht der Verlag oder was macht ein Label? Sie leihenPersonen im Prinzip Geld ein ein Werk zu produzieren. Ähm also das ist dann dieser Vorschuss im Prinzip. Und ähm,geben im Prinzip ein ein Kredit, damit der Künstler es sich leisten kann,dieses Werk äh zu schaffen und dann dieses Werk zu vertreiben, das sind die Aufgaben, die der Verlag übernimmt und hat damit quasi die Kontrolle über den Markt,Markteinstieg dieses dieses geistigen Produktes, was irgendjemand dort schafft.
Tim Pritlove 0:16:14
Plus Lektorat, ne?
Linus Neumann 0:16:16
Sektorat, so ein bisschen so allumfassende Dienstleistungen. So und jetzt sagt, äh stellt sich eine Marina Weißband hin, konfrontiert mit dem mit dem Vorwurf oder mit der Kritik, die man ja durchaus darf man ja wohl diese Kritik mal äußern, dass man sagt, wir hätten uns von dir gewünscht,du das, was äh als, also dass du auch deine Symbolkraft nutzt, ähm das, was wir politisch vertreten, auch mal in der realen Welt zu zeigen.
Tim Pritlove 0:16:39
Was hätte sie denn konkret anders machen sollen?
Linus Neumann 0:16:41
Würde ich ja jetzt grade, wollte ich ja gerade zu ausholen. Diese Debatte fand ja, stand ja fand ja statt, dass ihr gesagt wurde, wir sagen irgendwie, was weiß ich, wir wollen Crowdfunding Modelle, ja, du hättest auf Kickstarter sagen können, ich bin Marina Weißband und ich bringe euch ein Buch,und es wird wahrscheinlich tatsächlich irgendwie Inhalt haben,Und ähm das wäre doch schön, wenn ich euch dieses Buch äh reichen könnte und wenn ich das geschrieben habe, dafür brauche ich so und so viel tausend Euro und wenn das fertig ist, gibt's das als äh DRM freies PDF so und so und für einen Fünfer äh kann man das bei mir bestellen.Beispielsweise, sie hätte auch äh einen PDF raushauen können oder sonst was. Sie hätte irgendwie ein alternatives Finanzierungsmodell für dieses Buch nutzen können. Hat sich aber dafür entschieden,genau das nicht zu tun, ist auch absolut ihr gutes Recht, völlig freier Mensch, Marina Weißband,sie muss sich aber dann natürlich von einigen Personen sagen lassen, dass sie enttäuscht sind,dass sie nicht ihrem, ihre Symbolmöglichkeit genutzt hat, um mal zu zeigen, dass diese anderen Geschäftsmodelle überhaupt funktionieren. Es gibt sehr wenige chillernde Beispiele dafür, dass.
Tim Pritlove 0:17:49
Funktionieren sie auch nicht. Ich meine, Kickstarter ist zum Beispiel schon mal vollkommen falscher Ansatz.
Linus Neumann 0:17:55
Okay, dann wäre das falsch gewesen. So, aber sie hätte, sie hätte quasi zeigen können, dass diese, dass diesedas das ist mit diesen Modellen irgendwie funktioniert, ähnlich wie es zum Beispiel oder Radio hat, die riesige Erfolge hatten mit Alben, von denen sie die MP3s zum Beispiel verschenkt haben, ja? Das waren die erfolgreichsten äh Radiat und Ninetys Alben, wo sie die MP3s verschenkt haben und dann so Premiummodelle hatten. Irgendwie sowasUnd jetzt gibt's eben die Kritik, dass gesagt wird, du hättest das machen können und dann sagte, antwortete Marina Weißband sinngemäß äh,Guck mal auf die Uhr, ich bin irgendwie Studentin hier, ich hab viel zu tun, ich hab gar keine Zeit mich selber zu vermarkten.Und deswegen habe ich mich an einen Verlag gewendet, der mir die Arbeit abnimmt, damit ich mich auf das Buch schreiben konzentrieren kann. Das ist das, was Verlage immer sagen, was ihre Aufgabe ist und was ihre Dienstleistung für den Künstler ist, wofür sie so viel Gelddann auch dem Künstler am Ende abzwacken wollen.Und dann lautet die Antwort und ich denke, das ist eine legitime Kritik, wenn du das sagst, die irgendwie alle Möglichkeiten zur Selbstvermarktung hat.Mit irgendwie sehr theoretisch zur Verfügung stehen hat, mit sehr vielen ähm mit sehr vielen Followern auf Twitter, sehr viel Aufmerksamkeit durch äh Bildzeitung oder sonst was. Ähm wenn du das schon sagst, dass du es nicht schaffst, dich selber zu vermarkten, obwohl du schon ein,eine Marke bist.
Tim Pritlove 0:19:18
Gesagt, sie hat die Zeit nicht dafür.
Linus Neumann 0:19:20
Genau, sie hat die Zeit nicht dafür. Wenn du es nicht schaffst, das dich selber zu vermarkten, dann ähm wie sollen wir dann glaubhaft vertreten, dass,Wir verlangen, dass Künstler andere Künstler es in Zukunft selber machen. Und das ist einfach mal eine ein gerechtfertigter äh Punkt,Ich sage nicht, dass deswegen Marina weiß, wann ihr Buch irgendwie anders veröffentlichen soll. Selbstverständlich kann sie machen, was sie will.
Tim Pritlove 0:19:41
Ja, aber trotzdem Symbolpolitik, ja? Ich halte doch, dass es, natürlich, hast du das Wort selber eben.
Linus Neumann 0:19:48
Politik ist.
Tim Pritlove 0:19:49
Du hast, hast du äh nein nein, du hast genau dieses Wort Symbol eben selber verwendet. Ich habe dir das noch nicht mal in den Mund gelegt und genau das ist halt auch der Punkt, ja, andere Leute erwarten, ich meine,kann da alles mögliche von ihr erwarten oder man kann das jetzt irgendwie finden, aber da irgendwie auch nur eine nennenswerte politische Diskussion rausstricken zu wollen, halte ich einfach für vollkommen beknackt, weil ich meine Crowdfunding, jetzt drehen wir es auch mal von der anderen Seite aufdu sagst Kickstarter, da sage ich irgendwie, ja Kickstarter kommt aber schon mal gar nicht in Frage, weil das ist einfach ein US-Unternehmen im Jahr, das ist.
Linus Neumann 0:20:19
Aber das ist doch überhaupt nicht das Thema. Das das Thema ist doch einfach, dass natürlich ist es keine politisch.
Tim Pritlove 0:20:24
Nee, ich glaube, dass, ich glaube, dass du das auch oder dass wer auch immer diese Kritik äußert, ähm da einfach auch den Aufwand, sowas zu betreiben, einfach maßlos unterschätzt.
Linus Neumann 0:20:35
Das mag ja alles sein. Ich gebe das ja erstmal nur wieder, aber man muss doch wohl zugeben, dass das ein dass man sagen kann, dass die Piratenpartei sich etwas schöneres vorstellen könnte für ihre Urheberrechtsdebatten, die sie in Zukunft noch führen wird.
Tim Pritlove 0:20:48
Piratenpartei könnte einfach mal das tun, was sie jetzt hier im Ansatz auch schon gemacht haben, nämlich einfach konkrete Vorschläge machen. Anstatt irgendwie permanent sich damit zu beschäftigeneigenen Mitglieder auf auf die Klobrille zu setzen und ihn beim Kacken zuzuschauen. Ich finde das wirklichabsurd, weil das nichts kotzt mich so sehr an in diesem politischen Prozess,wie dieses permanente Rumgepuppe irgendwie auf einzelnen Personen und solchen Symbolmaßnahmen. Ja, ich meine,Es ist nicht klar, was die Piratenpartei für eine Position hat zur Urheberrechtsreform. Das ist.
Linus Neumann 0:21:22
Doch alles überhaupt nicht gesagt. Also ich ich weiß gar nicht, ich muss jetzt hier mir einen Blog hinlegen und eine Liste der der Unterstellung äh machen, die die du, die du mir zumindest äh oder.
Tim Pritlove 0:21:31
Mach gar keine Unterstellung, ich sag's nur, man man könne ja erwarten, dass, das heißt, dass es da irgendwie eine klare, erklärbare Linie gibt. Ich sehe diese klar erkennbare Linie bei den Piraten aber nicht. Punkt,ja? Und ich meine im CCC werden genauso auch Bücher äh über Verlage äh nach demselben Modell auch geschrieben und äh von anderen Vertretern auch äh.
Linus Neumann 0:21:51
Hat aber auch kein Parteiprogramm.
Tim Pritlove 0:21:53
Ja gut, wissen sie mal, bei Parteien darf man immer draufhauen, äh nicht. Ich finde das einfach absurd. Lass uns über was anderes reden.
Linus Neumann 0:22:02
Nee, der andere muss noch was sagen. Nee, ich will, dass der andere noch.
Tim Pritlove 0:22:03
Interessanter finde ich jetzt zu sehen, was steht drin in diesen Vorschlägen? Das finde ich interessant, ja? Was sind wirklich die Vorschläge, in welche Richtung soll das gehen.
Linus Neumann 0:22:12
Da wollte ich ja eigentlich drauf aus, äh bevor du bevor du hier den.
Tim Pritlove 0:22:14
Ja. Naja. Na du bist doch der die Nebelkerzen schmeißt, man.
Linus Neumann 0:22:19
Ich bitte dich.
Tim Pritlove 0:22:21
Ich finde das Nebelkerzen-Diskussion.
Linus Neumann 0:22:23
Du bist der, du bist der Mister Crowdfunding. Du bist du bist du musst jetzt herhalten anstelle von Marina Weißwand als jemand, der äh Crowdfunding Möglichkeiten erfolgreich nutzt.Arbeit auf dich abgewälzt, so sieht's aus.
Tim Pritlove 0:22:38
Ja, weil man kann ja auch nie nicht jemand dazu zwingen. Ich weiß, das ist das ist halt auch äh.
Linus Neumann 0:22:42
Man will irgendjemanden zwingen, aber man wird doch.
Tim Pritlove 0:22:44
Da wollen Leute sie zwingen und das finde ich halt scheiße.
Linus Neumann 0:22:46
Marina Weißband darf nicht mehr kritisiert werden.
Tim Pritlove 0:22:49
Darf durchaus kritisiert werden, aber bei der Bitte wirklich für für Dinge, die wirklich politisch sind und nicht äh solche Privatenmaßnahmen sind. Also das das finde ich einfach völlig daneben,Ehrlich und das finde ich auch im Fall von Julia Schrammvöllig daneben. Sollen jedoch ihre Bücher schreiben, sollen die Bücher ihre Kunden finden oder nicht finden, das ist wirklich was anderes, ja? Also äh den Leuten immer so ihr Privatleben dann irgendwie äh auszugraben und das in so einen politischen Kontext zu stellen, halte ich einfach für falsch.Das ist das ist einfach ein Umgang im im im politischen Bereich, der äh gehört sich.
Linus Neumann 0:23:23
Bei Julia Schramm äh will ich das ja auch sagen, weil das war ja äh auf gar keinen Fall ein politisches Buch. Das war,ein Buch über von Julia Schramm, über Julia Schramm äh und für Menschen, die sich für Julia Schramm interessieren. Ähm da kann man das ja durchaus so sehen. Was Marina weiß wann für ein Buch schreibt, weiß ich nicht genau, muss man mal schauen.Wollte ich, dass esWunsch gibt und dass ich denke, dass es ein äh ein durchaus anzubringender Punkt ist, der da gemacht wurde. Du siehst das nicht so, weil die Personen dürfen machen, was sie wollen.
Tim Pritlove 0:23:53
Nee, ich sehe nur, dass es einem das von der eigentlichen Diskussion abbringt, wie das jetzt hier auch grade der Fall ist, ja, anstatt dass wir uns darüber unterhalten, was sind die tatsächlichen Vorschläge, was sind die Änderungswünsche, was sind die Begründungen dafür? Reden wir halt über Quatsch. Das finde ich einfach, ich prangere das an.
Linus Neumann 0:24:07
Du hast mit Julia Schramm angefangen.
Tim Pritlove 0:24:09
Nee, nee, du hast gesagt, zwei Damen, so kannst du mir nicht kommen.
Linus Neumann 0:24:13
Also, die wichtigsten EckpunkteDie Piratenpartei die Rechte der Urheber stärken, also sie sollen hauptsächlich stärker gegenüber dem Verlag sein, das heißt der der Urheber äh soll mehr äh Kraft gegenüber seinem Verlag haben. Dasdas heißt, sie wollen äh diese Möglichkeiten dieser beschränken und sie wollen vor allem äh die Übertragung des Nutzungsrechts auf maximal zwanzig Jahre beschränken. Das heißt, nach zwanzig Jahren äh profitiertkann der Verlag dann nicht mehr irgendwie so ein Killefit machen, sondern du bist wirklich, hast deine Nutzungsrechte wieder selber. Ähm,Sie wollen Bildungseinrichtungen von Urbeirichtsabgaben befreien? Also da geht's hauptsächlich dann um äh wissenschaftliche Publikationen,Schul- und Unterrichtsberau äh Gebrauch äh Schulfunksendung und sowas, also die,dem Bildungsbereich irgendwie so so weit wie möglich vom Urheberrecht befreien. Amtliche Werke sollen Urheberrechtsfrei veröffentlicht werden. Äh die Dauer des Urheberrechts soll gesenkt werden,ähm das ist sehr geil, da haben sie, sagen sie, äh äh zehn Jahre nach dem äh Tod wäre ja wohl mehr als ausreichend. Das wird ja wirklich also dieses,ähm aus diesen zehn Jahren greift dann die äh das greifen sich ja dann die Urheberrechtsbefürworter raus und sagenJa äh die wollen das Urheberrecht auf zehn Jahre verkürzen. Nein, sie wollen das Urrecht verkürzen auf Lebensdauerplus zehn Jahre. Was ich immer noch völlig utopisch lang finde, ja.
Tim Pritlove 0:25:38
Ja, aber was auf jeden Fall schon mal ein interessantes Kompromissangebot ist, gerade im Hinblick auf die aktuell existierende.
Linus Neumann 0:25:43
Richtig, aber aber da darf ich vor allem auf deinen äh Podcast zum Urheberrecht beim Chaos-Radio Express verweisen, der vermutlich mit,Wenn ich mich recht entsinne, Matthias Spielkampf war, äh in dem er nämlich genau erklärt hat, warum eine Verlängerung des Urheberrechtes immer so einfach möglich ist, werden eine Kürzungenorm schwierig ist, weil du dann quasi bestehende rechte Leuten wieder wegnehmen willst,Das heißt, eigentlich müsstest du, wenn du es mit rechten Dingen machen möchtest, wenn du die Urheberrechtsfrist für siebzig Jahre nach dem Tod auf zehn Jahre nach dem Tod verlängern willst, dann brauchst du sechzig Jahre dafür.Weil du es äh in neunundsechzig, achtundsechziger Schritten rund.
Tim Pritlove 0:26:21
Ja gut, aber man kann das ja mal fordern. Also das finde ich ja völlig äh äh legitim, dass man das.
Linus Neumann 0:26:25
Das ist eine legitische Forderung, wunderbar.
Tim Pritlove 0:26:27
Das ist eine legitim, ja klar.Ja. Das darf auch Marina Weißpflanzlich. Ich darf auch fordern, dass ich heiße.
Linus Neumann 0:26:36
So, private Tauschbörse sollen erlaubt werden, privater Verkauf soll ermöglicht werden, ist ja auch ein ein eine Schwierigkeit, da gab's vor ein paar Wochen so einen schönenSchönes Gerücht, das sich aber dann als nicht wahr herausstellte, da wurde behauptet, Bruce Willis wolle Apple verklagen, weil er laut AGB äh seine iPhone Apps nicht an seine Kinder vererben kann,und gesagt hat, das habe ich bezahlt und wenn ich sterbe und mein iPhone geht über an meine Kinder, dann äh sollen die äh sollen die auch die Apps erben. Interessanter.
Tim Pritlove 0:27:07
Punkt, ja.
Linus Neumann 0:27:07
Interessanter Punkt, ja. Äh nicht gewerbliche Mashups und Remixes erlauben, ja, also die ähm,äh ja, eine Remix-Kultur ermöglichen, Fair-Use. Ähm das sind so die die wichtigen, die wichtigen Punkte, die äh in diesem hundertseitigen Dokument zweiundneunzigseitigen Dokumente angesprochen werden. Klingt,alles sehr gut und man muss dazu mal sagen, dass also wenn sich jetztAlso es wird natürlich nicht aufhören, die Angriffe auf die Piratenpartei aufgrund ihrer und vor allem auf äh andere dem Urheberrecht kritische äh Gruppierungen werden natürlich nicht äh enden,ähm aber wenn man sich das so durchliest, ist das alles andere als ein,radikaler Vorwurf. Das könnte man als ein ein radikaler Vorschlag. Es ist ein moderater sehr sinnvoller,Vorschlag zu einer behutsamen Anpassung des Urberichts an die äh neue Zeit.
Tim Pritlove 0:28:11
So. Ich will nicht sagen, er hat große Chancen angenommen zu werden, aber ich meine, er macht ja auch äh äh durchaus Sinn, ähm mit mit zumindest halbwegsrealistischen oder aus einer progressiven Sicht heraus schon mit Kompromissen angereicherten ähm Ansatz da äh ranzugehen. Finde ich gut.Anmerkungen zum Thema Urheberrecht.
Andre Meister 0:28:35
Nö, ich habe, konnte die Papiere noch nicht lesen, was ich mich grade frage, ist welchen Stellenwert innerhalb der Gesamtpartei hat dieses Papier aus NRW jetzt, weil da gibt's ja auch noch dieses andere Papier aus von einem Mitglied der Berliner Fraktion und.
Tim Pritlove 0:28:49
Ne?
Andre Meister 0:28:50
Die unterscheiden sich und wo ist das Statement der Gesamtpartei.
Tim Pritlove 0:28:54
Das wird sich jetzt wahrscheinlich erst finden, ne? Sind nicht demnächst wieder, ist nicht demnächst wieder Bundesparteitag mit Programminhalten oder äh ich habe gerade den den Zeitplan da nicht äh ganz parat.
Linus Neumann 0:29:08
Es gibt, wie, was wohl vermutlich dann eher Bundespartei ist, ist dann dieses Urheberrechtsdialog, äh diese Urheberrechtsdialogs Broschüre,Ähm da geht's aber nicht um konkrete Gesetzes äh Vorschläge. Deswegen fand ich jetzt den äh aus NRW einfach mal inhaltlich so spannend, weil er tatsächlich einfach mal auch wie ein Gesetzesvorschlag ähm formuliert und ähm,kommentiert ist und dieses was was wir diese Broschüre, die da jetzt als Urheberrechtsdialog kommt, das ist eher so was im Einzelnen äh fordern wir,äh vom Formulierung, äh die also immer noch nicht so wirklich in in Gesetzescode da irgendwie stehen,Deswegen fand ich dieses NRW-Gerät äh erstmal am spannendsten.Ähm was die Bundesposition zu diesem Urheberrecht ist, da werden sich sicherlich noch da wird noch viel Popcorn äh die die äh die,Das Internet fluten, ja, bis bis man sich da einig ist, ja.
Tim Pritlove 0:30:13
Na gut, aber ich meine, ich find's ja schon mal gut, dass das überhaupt mal ein bisschen konkreter wird und einfach ähm sich in einem Bereich befindet, die jenseits des normalen Geschreis mit es müsste alles anders werden, sich bewegt.
Linus Neumann 0:30:26
Ja, hm, aber ich prognostiziere mal, dass das äh die Medien erstmal überhaupt nicht interessieren wird, äh weilsolange da gemäßigte, progressive äh einhundert äh Seitendokumente von von der Piratenpartei formuliert werden, äh gibt's da äh keine großen ähm.
Tim Pritlove 0:30:44
Machen wir uns nix vor. Das wird alles noch sehr lange dauern und alles extrem blutig werden. Und bis vor allem die Medien da anfangen, ja einen kooperativen Stil an den Tag zu legen, ja, beim Bereich, wo sie selber so äh sehr davon betroffen sind. Das ist halt schwierig, ganz abgesehen von dereuropäischen und globalen Dimensionen die urheberrecht hat nicht wahr?Die Fronten liegen da sowieso ganz anders und wenn man jetzt irgendwie erstmal anfangen mit Nordrhein-Westfalen, dann ist zumindest mal ein Anfang gemacht. Wichtig hier ist, Röberrecht,beginnt langsam,sich einen eigenen Raum in politischen Diskurs zu erarbeiten. Das ist was Neues, ja? Das gab es so bisher nicht, das ist etwas, was kaum,bis nicht hinterfragt wurde von der Politik, also überhaupt nicht in Frage gestellt wurde in irgendeiner Form und jetzt ist es zumindest auf der Agenda.
Linus Neumann 0:31:40
Habe ich eine andere Vorstellung von politischem Diskurs, weil was jetzt eigentlich zum Urheberrecht stattfindet, ist ja äh im im medialen Bereich sind es kein politischer Diskurs mehr, dass er nur noch äh Theater.
Tim Pritlove 0:31:52
Ja, aber es wird diskutiert, das ist das, was ich meine. Also, äh, es ist dasselbe Theater hatten wir auch mit Netzpolitik im Allgemeinenund auch das ist mittlerweile ein stehender Begriff äh geworden und äh auch da ist noch ein langer Weg zu gehen. Man kann da nicht die Lösung von heute auf morgen erwarten.Kommen wir zu den anderen äh Streitpunkten der Woche. Äh alles muss sauber werden, ne?Und äh deswegen wurde ausgerufen, die IT ähm von der EU Kommission oder äh wer hat den den Begriff in den Ring geschmissen?
Andre Meister 0:32:29
Da bin ich ein bisschen mit Schuld an der EU Kommission, aber eigentlich ähm geht das zurück auf einen niederländischen Kollegen, den niederländischen nationalen Koordinator für Terrorismusbekämpfung und Sicherheit unter der Linus besser Niederländisch kann als ich, darfst du den Namen sagen?Hat sich gedacht es gibt zu viel Terrorismus im Internet.
Tim Pritlove 0:32:52
Ja. Ist schlimm.
Andre Meister 0:32:52
Und hat dann mal mit dem Innenministerium aus Deutschland und Großbritannien äh sowie ähnlichen Stellen in Belgien und Spanien gedacht, dagegen müssen wir was tun,Europol zusammengesetzt,und das Clean IT-Projekt gestartet hat bei der EU Kommission Geld beantragt, vierhunderttausend Euro, hat er auch bekommen und die machen jetzt seit einem Jahr diverse Konferenzen, auf denen sie ja,sich überlegen, wie man dem Terrorismus im Internet Herr werden kann. Die setzen sich zusammen mit Antiterrorbekämpfern, Polizeien,aber auch Internetindustrie quasi ISPs und die äh Providern, aber auch anderen Anbietern,so ein bisschen wird erzählt, dass die zu tun haben, wirklich Leute der Internetindustrie da hinzubekommen. Wir sind alle nicht so happy, da mit dabei zu sein,jedenfalls habe ich da im Februar schon mal kurz drüber berichtet, dass in diesen Treffen,nur komische Sachen rauskommen, komische Verständnisse von Internet, überhaupt von ihrer Aufgabe, die sie überhaupt leisten wollen.Seitdem gab es weitere Treffen, unter anderem in Berlin und vor anderthalb Wochen auch wieder in Amsterdam und da gab's dann schon äh,zusammengeschriebene Zusammenfassung von den vorherigen Treffen, was man denn so mal alles fordern könnte, um den Terrorismus im Internet Herr zu werden. Und da ist in der Liste rausgekommen, so ein, weiß ich nicht, fünfzehn oder wie viele Seiten PDF.
Linus Neumann 0:34:24
Zweiundzwanzig.
Andre Meister 0:34:24
Dreiundzwanzig.Wo irgendwie einmal das worst of Internetpolicy zusammengefasst ist, die fordern ja quasi alles. Ähm wichtige Anmerkungen ist noch,Angeblich haben das die Anwesenden auf diesen Treffen gesagt, äh das könnten Industrie, aber auch Terrorbekämpfer äh sein und das gibt einen wahnsinnig freien Austausch der Konferenz. Alles, was jemand sagt, wird der aufgenommen. Das heißt doch nicht, dass das alles durchgesetzt wird,aber es äh da stehen viele gefährliche Vorschläge drin,und es wird jetzt noch eine Konferenz in Wien geben im November und im Februar soll das in Brüssel vorgestellt werden, was dieses Projekt empfiehlt, wie man dem Terrorismus im Internet her wird.
Linus Neumann 0:35:11
Also erstmal ich glaube in dem Dokument jetzt diese schöne Trennung, das steht vorne auf dem Deckblatt. Ähm das, was äh immer drüber steht,Ist eigentlich so die Liste von den Dingen, für die es ähm großen Konsens.Aber nicht,abschließenden Konsens gab, also sie müssten nochmal neu formuliert werden oder es gab einigen Widerspruch. Das ist so, das steht immer unter. Da muss man so ein bisschen äh,vorsichtig sein und sie haben jetzt diesen diese Implementierungsphase ist ja echt schon mal ganz schön, das ist so der der Zwei-Jahres-Plan. Da steht zwar noch Tubi Diskas drüber, aber wenn über einen Zweijahresplan steht, dann heißt das wahrscheinlich hauptsächlich. Äh es geht die,die tatsächliche Zeitplanung an und weniger die Ziele die verfolgt werden wollen oder?
Andre Meister 0:36:07
Man muss das Projekt jetzt einordnen. Das ist eins von vielen äh freien Projekten, die nicht unmittelbar äh aus der Politikwollen nicht aus der EU-Politik direkt, sondern eben aus Strafverfolgungsbehörden, einzelnen Ländern, äh die jetzt quasi einmal im Katalog erstellen, was sie denn alles haben wollen,Wenn sie denn könnten,Sie fordern jetzt die Vorratsdatenspeicherung und Onlinepatrouille, eine Abschaffung von, also 'nen klaren Namenszwang, Aufhebung von Anonymität, dass ähm Provider, also das Firmen,ihre Firmennetze sperren und filtern können sollen, Gesetze, die das verbieten, sollen abgeschafft werdenHosting Provider sollen allen upgelogen ähhochgeladenen Content scannen nach was auch immer Terrorismus und wie gesagt, das Problem ist auch noch nicht so ganz äh definiert. Verlinken auf terroristische Inhalte, soll strafbaren ähm,Also einmal, was sich was sich mit Agencys und Terror bekämpfe, wünschen,wie man im Terrorismus im Internet kann und was man machen kann, was,direkt Provider und Internetfirmen machen können, ohne dass diese den Umweg über ein Gesetz, was das vorschreibt, gehen müssen. Das ist so ganz klarer Auftrag des Projekts.
Linus Neumann 0:37:32
Genau, unter anderem war ja dieser schöne, dieses schöne Ding drin, ähm bei der auf, bei der öffentlichen Auftragsvergabe,man äh darauf sollte quasi die äh das Verhalten der,Anbieter gegenüber den Law Inforcement Agencysals Vergabekriterium berücksichtigt werden. Das heißt, wenn du öffentliche Aufträge haben willst, dann äh verhälst du dich äh hoffentlich mal unseren Behörden gegenübervernünftig, weil wenn wir irgendwie merken, dass unsere Anfragen bei dir zu lange dauern oder du uns zu hohe Preise dafür in Rechnung stellst, machen Provider übrigens, für die darüber finanzieren die sich ihre äh Strukturen, wenn da Anfragen kommen, schreiben die auch eine Rechnung,Ähm da, dass sie also sagen, okay, ähm das ist das ist jetzt ein Kriterium bei der Vergabe öffentlicher Aufträge.
Andre Meister 0:38:20
Man sieht völlig freiwillig.
Linus Neumann 0:38:22
Das ist echt eine ist echt eine spannende Geschichte. Eine andere Sache, die mir die mir da aufgefallen ist, ist, dass sie viel von den Enduser-Control-Filters reden. Also, von,Terrorismus filtern, die ich quasi auf meinem Computer installiere, damit ich damit das Internet mir nicht mit Terrorismus,Ich glaube, was sie meinen, sind oder was sie eigentlich im Sinn haben, sind natürlich äh,andere Filter, also irgendwas, ich könnte mir nur vorstellen, dass es irgendwie Kinderschutzprogramme sein sollen oder was oder eben und das wird auch hier im im Fließtext dann äh sehr offensichtlich Filter,die zum Beispiel Firmen in ihren Netzen anwenden, um äh ihre Nutzer da in äh einzuschränken. Ähm,relativ relativ spannend, was was da so alles äh dabei ist. Also wollen sie irgendwelche Marktstandards und die Filterhersteller sollen oder Provider sollen dann dafür haftbar sein,wenn ihre Filter nicht vernünftig anschlagen. Und das ist natürlich immer das ist wirklich die, die beste Idee, ne? Wenn du die Provider einfach dafür haftbar machst, dann werden die sofort von äh Blacklisting aufsteigen,dann hast du so 'n, so 'n AOL Internet oder so wie Yahoo, anfangs angefangen hat mit diesen Inhaltsdirectories oder?
Andre Meister 0:39:43
Das ganze Problem ist ein bisschen undefiniert, was ist denn überhaupt terroristischer Content im Internet? Ähm,Das haben wir die dann denen auch immer gesagt, mit unseren Partnern Edry in Europa, was ist denn überhaupt dieser Terrorismus, den ihr bekämpfen wollt? Deswegen steht den jetzt in den neuen,Dokumenten irgendeine EU Definition von Terrorismus drin, was aber überhaupt noch nichts darüber aussagt, wie sich denn terroristischer Content im Internet äußert. Im Februar als ich dadrüber geschrieben habe, da hatten sie dann irgendwie.Ich glaube, da können einfach auf so einer Konferenz alle Leute, die da sind, was dazu sagen. Und dann kam dann so eine Listen zusammen, wie Terrorismus könnte sein, Tier rechte linksextreme rassistische, religiöse, rechtsextreme Separatistische und alle anderen terroristische und extremistischen Organisationen und Einzelpersonen.Stand dran, deren Dokumenten.Wenn sie denn extremistische Organisationen oder Einzelpersonen sind, wie auch immer, keine Ahnung, wie sich diese terroristische Content im Internet manifestiert,ähm aber man will halt was dagegen tun,Ich weiß, ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was die konkret meinen, denn sind wir mal ehrlich, diese äh Dschihadistenforen und so, die es irgendwo gibt im Internet.
Linus Neumann 0:40:50
Dann macht die EU jetzt einen Riegel vor.
Andre Meister 0:40:53
Die sind doch zwei Drittel der Leserinnen sind doch sowieso Dienste, oder? Manche von denen sind vom CIA gewohnt und die betreiben das nur noch weiter, damit sie gucken, von welchen IP-Adressen die Leuten da posten. Also.
Tim Pritlove 0:41:04
Gibt's da Erkenntnisse in dieser Hinsicht oder ist das jetzt eine Vermutung von dir?
Andre Meister 0:41:08
Na, es es gab mehrere Stories, wo eben das rauskam, dass das hier eher sone Dinge nicht abgeschalten hat, sondern die haben das Ding einfach geoant und dann äh geguckt. Könnte ich nochmal eine URL raussuchen.
Linus Neumann 0:41:18
Hat doch auch äh flatterte letztens die Meldung rum, dass äh mehrere Naziforen in Deutschland auch von äh staatlichen Stellen unterhalten werden.
Tim Pritlove 0:41:27
Ich wäre jetzt nicht überrascht, aber ich bin jetzt über die äh konkrete äh mediale Erkenntnislage da nicht im Bilde.
Andre Meister 0:41:33
Also man definiert diesen Terrorismus nicht wirklich. Man definiert auch nicht, wie der Terrorismus jetzt äh genau im Internet ähm,Gestalt annimmt und vor allem, was man in dieser Diskussion absolut vernachlässigt, ist diese Diskussion, die wir in Deutschland hatten, um Zensursula,Das ist in Deutschland echt ein großer Bonus. Wir haben jetzt einmal ausdiskutiert, wenn's strafbaren Content im Internet gibt,Kann man nicht irgendwie so tun als gäbe es den nicht, sondern da muss man hingehendie Kiste beschlagnahmen Forensik machen wo das herkommen und die Leute das Zeug aus dem Netz nehmen und die Leute verfolgen, die das dahin getan haben.Diskussion im Bonus, den wir seit zwotausendneun, zwotausendzehn in Deutschland ausdiskutiert haben, der aber anscheinend leider noch nicht überall angekommen ist.
Tim Pritlove 0:42:20
Nee, zumindest nicht außerhalb Deutschlands.
Andre Meister 0:42:22
Ja, uns geht's sowieso recht gut. Deutschland ist auch das einzige EU-Land, was die Vorzeitensprecherungsrichtlinien nicht implementiert hat. Alle anderen haben das. Insofern, wir sind da so ein bisschen Exotenbonus, aber genau mit diesem Background müssen wir eben in diese Debatten gehenund sagen dass dass das mal nicht geht.Ein bisschen diffus, denn es gibt jetzt dieses Projekt, wo jetzt irgendwie das Internet draufschlägt, was auch gut ist, weil die scheiße sind,Aber das ist nur ein Symptom von dem grundsätzlichen Problem. Es gibt ähm Milliarden an Forschungsgeldernfür so 'ne Projekte und das kommt jetzt hier von das hat DJ Home mal eben so nebenbei finanziert, also das Direktorat General so 'ne Art Ministerium der EU von nebenbei gibt's aber auch noch die CEO Internet,von die dasselbe nochmal für angeblich Kinderständische, Kinderpornographische ähja Dokumentation von Missbrauch äh und so weiter machen, wo sie genau dieselben Fragen erörtern, dann gibt's diese Konsultation,Take down not is and Take down, auch von der Kommission. Äh diesmal aber wieder von DG irgendwas mit Wirtschaft. Und da weiß die eine Hand nicht, was die andere machtdie machen teilweise die Arbeit äh parallel oder widersprechen sich sogar, so einen irgendeinen umfassenden Ansatz hat man da nicht.
Linus Neumann 0:43:42
Und das wirft uns als äh Gegner natürlich vor größere Schwierigkeiten. Diese clean IT-Sache ist ja deshalb hochgekocht, weil Etri dieses Paper gelegt haben,European Digital Rights, haben das irgendwie in die Finger bekommen und geliebt,Hätten sie das nicht getan, wer Clean IT noch ein bisschen weiter äh unter dem Radar geblieben?Erstmal vor sich weiter wirken können. Und ich glaube, da ist ja jetzt auch die Debatte, ob wir weiter so oder ob der ob die Gegner solcher Dinge weiter so arbeiten können, dass sie,die einzelnen Namen hochspielen, ne? Das war, glaube ich, eine.
Andre Meister 0:44:23
JaAlso wir haben im Februar ja schon mal draufgehauen, dass es auch so ein bisschen hochgekocht, aber dann untergegangen, weil niemand glaubt auch wirklich stark dran, dass dieses mit seinen hanebüchenen Vorschlägenjetzt so durchkommt. Da sind halt ein paar Läufer mit Agencysder ein oder andere Alibi Provider, der nicht rechtzeitig geschnallt hat, was da Phase ist und jede Menge Filterhersteller, die jetzt ein Geschäft wittern und denken sich da mal irgendwie das Worst Off aus.
Linus Neumann 0:44:50
Was aber ein schönes Dokument ist, weil man dann echt einmal so die die Liste hat so von von allen scheiß Ideen.
Andre Meister 0:44:55
Ja aber wir dürfen nicht den Indekt Fehler machen, wo das nämlich ähnlich lief. Da hat man eben ein Projekt genommen, was irgendwie einmal die komplette Bagage an schlechten Ideen zusammenfasst,Es ist so ein schöner, greifbarer Gegner, wo man draufhauen kann, so eine Pinata, die man uns hinhängt,das Projekt wird dann abgeschossen und man hat überhaupt nichts damit zu tun und das ist gar keine offizielle EU-Politik,aber hintenrum gibt's ähnliche Projekte, die an Teilen davon arbeiten und die viel mehr Aussicht auf Verwirklichung dieser Policys haben. Also wir sollten,clean IT,abschießen, weil das eine schlechte Idee ist, aber gleichzeitig sagen, das ist nicht so eine schlechte Idee, weil das einem mal das Sammelsurium von Bösen ist, sondern jeder einzelne dieser Vorschläge, die äh äh Edri da schön seziert hat und die wir auf Netzpolitik verblockt haben, ist an sich,kritisieren. Unter anderem eben vor dem Hintergrund unserer Diskussion,illegalen Content im Netz gibt, dann muss ja eine Quelle entfernt werden. Aber das ist ja auch so ein Problem von äh Clean ID, haben sie ja definiert. Illegale äh Nähe,nicht wünschenswerter Inhalt ist nicht notwendigerweise illegal oder so stand.
Tim Pritlove 0:46:00
Vielleicht sollte man mal so ein ähm so eine Art,Ich suche gerade noch nach einem guten äh äh Wort, ne, aber du sagst, es gibt so zehn, zwanzig Sachen, die sozusagen gegen die hier generell äh verstoßen wird. Wenn man die mal alle einzeln benennt,Und dann ähm quasi jeden jeden für sich mit so einem so einem ähm mit so einer Quantifizierung äh belegt, wie sehr man dagegen verstoßen kann,sozusagen so von null bis hundert Prozent,sodass dann wann auch immer eine neue äh ein neuer Vorschlag, eine neue Gruppe kommt, dass man dann äh die quasi äh gewichtet nach diesen einzelnen äh Aspekten und daraus so ein so ein so ein so ein Anti-Freiheitsindex,bildet. Ja also ja, hier haben wir wieder ein neues äh Projekt, das liegt auf dem Anti-Freiheitsindex bei drei Komma fünf, ja. Ist nicht so schlimm, wie äh Clean IT mit sieben Komma vier, aber äh geht schon mal so in gewisse Richtungen. Da weiß man dann auch, was man sich als nächstes stürzen. Immer so.
Linus Neumann 0:46:57
Oben auf der nach oben offenen Meisterskala für Grund.
Andre Meister 0:47:04
Ja, was erzählt dir eben nicht nur die die schlechte Policy an sich dazu, sondern eben auch die Chance, dass das umgesetzt wird und also mit nachder letzten Woche äh hat Clean IT nicht mehr wirklich eine Chance, in irgendeiner Formso umgesetzt zu werden, hoffentlich andere Projekte, die dann einzelne Aspekte davon nehmen und das mit Nachdruck und mal ordentlich und nicht so zusammengeflickt schustert machen, die haben dann eventuell schon eher eine Chance und da müssen wir ganz genau drauf achten.
Linus Neumann 0:47:32
Wir sind gerade zwei Namen gefallen und einer, ich hatte das, hatte dieses ganze Clean IT viel mehr in Verbindung gebracht mit Cecilia Mindström.Ähm vielleicht können wir noch ganz kurz die beiden Netzdamen Cecilia, Mamström und Neli Cruise.
Tim Pritlove 0:47:51
Du hast es aber wirklich mit dem Netz da heute. Entschuldigung.
Linus Neumann 0:48:00
Habe ich schon mal Netzdame gesagt? Die also ist bekannt aus Sensidia, ne?
Andre Meister 0:48:10
Genau, also vielleicht ein mini Crashkurs in europäische Politik. Ich war da ja vor zwei Wochen erst die.
Linus Neumann 0:48:19
Der Grund ist, warum wir dich heute hier haben.
Andre Meister 0:48:22
Und weil ich den Clean Arty Artikel geschrieben habe, aber in,Der EU gibt es drei große äh Institutionen,Den Rat, der besteht aus den Ministern der einzelnen Mitgliedsstaaten,Parlament, das Europaparlament mit über siebenhundert Abgeordneten auch aus allen Mitgliedsstaaten und die Kommission. Die Kommission ist so eine Art die EU Regierung jetzt mal ganz,banal äh und unpassend ausgedrückt,und die Kommission unterteilt sich in dreißig oder ein paar mehr als dreißig sogenannte. Das sind in etwa Ministerien,ein Ministerium,oder ein DJ ist das DJ Home für Innenpolitik und ja in ungefähr Innenpolitik und da ist die Kommissarin Cecilia Malmström,Ein anderes äh DG ist das DJ.Irgendwas mit Kommunikation, das ist recht neu, irgendwas mit Kommunikation und Internet, das ist und beide haben Budgets,die sie an Forschungsprojekte vergeben, unter anderem, die machen ein Haufen Arbeit undeinfach mal bei dem Budget Topf von DJ Home, dass quasi untersteht nach vierhunderttausend Euro angefragt und die bekommen. Das ist auch nicht wirklich so viel Geld. Die haben da irgendwie ein paar Millionen.
Linus Neumann 0:49:55
Was ist denn der, was ist jetzt das genaue Verhältnis zwischen Neli Cruise und Cecilia? Könnte man sagen, eine ist die Gute, eine ist die Böse, so einfach ist es nämlich nicht, oder?
Andre Meister 0:50:05
Also ganz grundsätzlich ist es ist das ungefähr wie die Minister hier in Deutschland. Das eine ist die Innenministerin, das andere ist die die Kommunikationsministerin oder so,ähm ob jetzt eine die gute und eine die böse ist, würde ich mir nicht so,Anmaßen zu beurteilen, denn beide haben schon Scheiße gebaut und müssen dafür kritisiert werden. Beide haben aber auch ein großes Themenspektrum, was sich jetzt nicht abschließend bewerten kann.Ist mit innen äh unter anderem für die Vorratsdatenspeicherung zuständig,Sagt immer so blumige Worte wie, wir müssen uns um äh Akta keine Gedanken mehr machen und sich regelt das jetzt mit der Netzneutralität, aber dann will sie doch noch eine dritte Studie machen über Netzneutralität, statt mal was äh dafür zu tun.Also ob die jetzt ja würde jetzt nicht sagen, das ist so guter Bulle, böse Bulle.
Linus Neumann 0:51:00
Guter Bülle weniger, böser Bulle, weniger böser Bulle.
Andre Meister 0:51:06
Und die Cecilia in meinem Strömen will, hat jetzt nichts offiziell mit äh IT zu tun. Sie ist die Kommissarin von dem Directory General,und sie und sie verantwortet den Geldtopf aus dem,Kohle geholt hat. Und die hat sich jetzt auch äh distanziert, ja. Das ist überhaupt nicht offiziell in meinem DG angesiedelt. Das sind auch alles nur Diskussionsvorschläge und so ein und so ein Zeug. Da hat sie auf einer äh rein theoretischen Ebene recht.Andererseits gibt's halt auch Initiativen aus ihrem ähm Verantwortungsbereich, die ähnliche Sachen vorschlagen,Offiziell ist das halt ihre Kohle. Sie hat ja bei der Kohlevergabe sagen können, ja, aber nur, wenn hier bestimmte Kriterien wie Ethikkommission oder Einhaltung der äh ja bestimmter Grundsätze oderDas muss alles auf äh Gesetzen basieren und nicht irgendwie so eine freiwillige,Partnership wie ihr jetzt vorschlagt. Sowas hätte sie theoretisch äh zu diesem Projekt sagen können. Also sie hat das nicht verhindert und da nicht eingegriffen, aber sie saß ja jetzt, glaube ich, nicht auf diesen Arbeitstreffen.
Linus Neumann 0:52:14
Kommen wir, kommen wir zu den kürzeren Meldungen, oder?
Tim Pritlove 0:52:17
Ja, das wäre gut.
Linus Neumann 0:52:18
Der das Meldegesetz, welches ja in Rekordgeschwindigkeit durch den Bundestag ging. Ich glaube, wir hatten ja damals äh Berichte, das waren sechs Sekunden oder was waren das, oder zehn? Wenig Sekunden unter sechzig, genau, irgendwie.
Tim Pritlove 0:52:32
Unter sechzig sechs waren's nicht, aber es ging alles innerhalb einer Minute. Das ging also sehr schnell durch den Bundes. Alle drei Sitzungen. Alles? Alle drei, na wie heißt das nicht, Sitzung?
Linus Neumann 0:52:36
Das ging also sehr schnell durch den Bundestag. Alles, ja, ja. Lesungen.
Andre Meister 0:52:42
Zweite und dritte Lesung.
Tim Pritlove 0:52:44
Zweite und dritte war's nur. Okay. Mhm.
Linus Neumann 0:52:45
Relativ flott. Bundesrat nicht ganz so. Äh da wird es jetzt ist es erstmal gescheitert an der Mehrheit von Fürbot und Piratenpartei, wie ich auch wie man auf Twitter.
Tim Pritlove 0:52:57
Was?
Linus Neumann 0:53:00
Twitter liest, bekommt man den Eindruck, oder?
Andre Meister 0:53:04
Das hat jetzt Linus gesagt.
Linus Neumann 0:53:09
Ähm also das jetzt erstmal gescheitert. Ich finde bin das nicht in Ordnung, dass ich jetzt.
Tim Pritlove 0:53:16
Was das ausbaden muss.
Linus Neumann 0:53:17
Genau, also es ist äh es ist erstmal gescheitert und äh ist nun auf dem Weg in den Vermittlungsausschuss. Das war eine Hoffnung, die eigentlich alle zu diesem Gesetz geäußert hatten,dass es mindestens nochmal in diesen Vermittlungsausschuss gehen muss und zunächst einmal im Bundesrat scheitert und wir werden sehen wie es da weitergeht.
Andre Meister 0:53:33
Ich halte das Wort gescheitert für ein bisschen groß. Das geht jetzt nochmal in eine andere Abstimmungsphase. Also das die äh Debatte, das wurde nicht,nur nicht sofort angenommen. Das geht jetzt noch mal in den Vermittlungsausschuss. Das Gremium, das zwischen Bundestag und Bundesrat vermittelt. Dort wird aber auf der Basis das,Im Bundestag verabschieden den Gesetzentwurfs und den Änderungsvorschlägen, die da äh Bundesrat gemacht äh hatund den Änderungsvorschlägen, die dann mittlerweile ein paar Bundestagsabgeordnete auch eingesehen haben, nachdem die vom Fußballspiel zurückgekommen sind, äh diskutiert. Das ist jetzt nicht so, als ob dieses komplette, als ob dieser komplette Gesetzentwurf nochmal neu aufgerollt wird,jetzt geht's der öffentliche Aufreger ist ja die Frage, gibt es ein Opt-In oder ein Opt-out,Die Weitergabe von Daten bei Meldeämtern an berechtigte Stellen auf deutsch äh die Firmen, die das von den Meldeämtern kaufen.Muss ich äh jetzt beim Meldeamt sagen,Nee, ich will das nicht oder wird das die Pforten nicht gemacht? Und ich muss ein Häkchen setzen, wenn ich das möchte.Darüber wird die Diskussion geben, wobei das halt auch wieder ein großes äh,Paket ist, was auch andere kritikwürdige Punkte hat, außer diesem öffentlichen Aufreger, die habe ich auf Netzpolitik mal kurz verblockt, aber jetzt auch nicht mehr komplett parat. Auf jeden Fall,dreht das eine neue Schleife und mindestens an diesem wird wohl nochmal was gedreht werden.
Tim Pritlove 0:55:04
Auf jeden Fall sind sie alle ganz glücklich, dass sie jetzt nochmal äh drüber reden dürfen und da nicht die volle Peinlichkeit dieser ganzen Geschichte ausbaden müssen,Mal gucken, was ihnen noch alles so einfällt. Ja, ansonsten ähm gibt's äh Auswirkungen.
Linus Neumann 0:55:21
Facebook hat äh bekannt gegeben, dass sie die Gesichtserkennungsfunktion in Europa,äh ausschalten möchten. Und zwar zum fünfzehnten Oktober, wollen also alle Nutzerprofile, die es bis jetzt äh dieser bis jetzt irgendwie erstellt haben, zur Gesichtserkennung löschen,Und ähm.Wird also wollen diese ganze Sache auf Eis legen. Das heißt also, was macht Facebook? Sie führen eine sie benutzen offensichtlich eine Gesichtserkennungssoftware, die ähm,genauso gemacht ist, wie es sinnvoll ist. Sie schlägt den Nutzern,vor, sag mal, ist auf diesem Bild nicht die Person zu sehen, die du kennst? Sag mal, ob ja oder nein,und ähm dadurch, dass man's dann bestätigt, ähm,Dadurch, dass dadurch, dass man's dann bestätigt, äh lernt diese Software und schärft quasi ihre Gesichtserkennungsalgorithmen.Und ähm da geht's also datenschutzrechtlich natürlich einige Schwierigkeiten, weil oder einige Einwände bei Facebook damit biometrische Daten sammelt und auswertet und wahrscheinlich mit aufgrund seiner großen Nutzerbasis und desständigenreinladens neuer Bilder durch die Nutzer und das verifizieren dort innerhalb kürzester Zeit wahrscheinlich den besten Gesichtserkennungsalgorithmus äh der Welt äh entwickelt,Und ähm es gab also Kritik von allen möglichen Datenschützern und Facebook hat gesagt, okay, wir nehmen diese Kritik jetzt erst mal an. Wir gehen trotzdem davon aus, dass das Datenschutz richtigin Ordnung ist, was wir da machen, aber wir legen die Funktion zunächst einmal auf Eis, um dann in Absprache mit den Datenschützern äh dieses Feature irgendwann wieder einzuführen.
Tim Pritlove 0:57:12
Welche Funktion wird denn genau eingestellt.
Linus Neumann 0:57:16
Das ist genau der Witz nämlich, was, welche Funktion, also,Im Prinzip löschen sie das, was sie bis jetzt an Profilen haben. Die Funktion selber können sie wahrscheinlich gar nicht einstellen.Also wahrscheinlich können sie sagen, okay, wenn äh diese Person irgendwie in Europa ist, es ist jetzt zum Beispiel auch eine Frage, ne? Wo woran erkennen sie jetzt, ob sie's in Europa ausschalten?
Tim Pritlove 0:57:39
Na ja, schalten sie in Europa für alle aus oder äh nur für Europäer oder äh nur wenn du sozusagen von der europäischen IP kommst, also es ist ähDie erste Frage, die ich mich frage, zweite ist ja, Gesichtserkennung kann ja durchaus auch Datenschutz äh technisch interessante positive Auswirkungen haben. Also,dass anderen,diese Funktion zur Verfügung gestellt wird für mein Gesicht. Das ist ja das eine, ja, aber man könnte das ja auch so als Watchdock äh durchaus äh schätzen, wenn andere Leute einen selbstdass man dann entsprechende Hinweise bekommt.
Linus Neumann 0:58:14
Dass das zum Beispiel, aber das hattest du ja im Prinzip auch vorher so mit diesen äh mit dem manuellen Tag ging einfach nur ohne Gesichtserkennung, konntest.
Tim Pritlove 0:58:23
Dass man das mitgeteilt bekommt, ja.
Linus Neumann 0:58:24
So und so hatte ich in diesem Bild markiert, meistens war das dann irgendwie ein Goalsee, wo dann irgendwie so ein.
Andre Meister 0:58:31
Du wirst den Goatzy markieren.
Tim Pritlove 0:58:32
Ja gut, aber aber mit Gesichtserkennung kann das ja auch funktionieren, dass du sozusagen auf ein Bild hingewiesen wirst, ohne dass du dort getagt.
Linus Neumann 0:58:39
Genau, also das das hat auch Vorteile, es hat aber auch zum Beispiel äh große Vorteile für ähm Strafverfolgungsbehörden, die äh sage ich mal so, das Bild von der Überwachungskamera quasi einfach mal auf ihr Facebook-Profil hochladen,und warten, was Facebook sagt, so,Auf deinem Bild scheint äh so und so zu sein. Ähm stimmt das?
Tim Pritlove 0:59:01
Bevor man es veröffentlicht hat.
Linus Neumann 0:59:04
Also ich habe diese Funktion selber äh nie gefühlt, weil ich Facebook nicht nutze, aber,oder dass man vielleicht grundsätzlich im Rahmen eines Clean IT Projektes so 'ne Art AP für für Strafverfolgungsbehörden anbietet, lade mal ein Bild rein und wir sagen mal ungefähr wer wir glauben, wer das sein könnte nach.
Tim Pritlove 0:59:21
Wir sagen euch auch, ob das sauber ist.
Linus Neumann 0:59:23
Wir sagen euch, ob das ein Terrorist ist.
Tim Pritlove 0:59:25
Genau, auf diesem Foto siehst du nicht ganz sauber aus. Was war los?
Andre Meister 0:59:30
Würde aber auch gern mal wissen, was konkret die jetzt abgeschaltet haben. Ich habe jetzt auch nur die Presseberichterstattung gelesen und da steht äh ja, sie bieten diese Funktion in Europa nicht mehr an. Heißt das, der Algorithmus,scannt trotzdem jedes Bild und präsentiert das noch nicht nur nicht mehr für die Nutzerinnen und Nutzer,oder wird das von Bildern, die aus Europa hochgeladen werden, gar nicht mehr gemacht und vor allem die viel größere Frage ist, wer kann das kontrollieren? Weil im Endeffekt müssen wir ja Facebook glauben, dass sie das äh so machen, wie sie das sagen.
Linus Neumann 1:00:01
Alsowie gesagt, in diesem Artikel findet sich der Satz, dass sie äh bisher erstellte Profile äh löschen, das also so ein Ding muss ja auf eine Daten bestehende Datenbasis zurückgreifen. Die scheinen sie offensichtlich äh zu löschen und ähmdamit ist der Algorithmus auf jeden Fall sehr stark beschnitten, wenn sie's im Hintergrund trotzdem machen, müssten sie's müssten sie's,Sie es machen, dass Sie sich darauf beschränken, wenn also Leute freiwillig jemanden taggen. Das heißt, Sie könnten das auch im Hintergrund weiterlaufen lassen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass Sie sagen,du das,auch eine ganze Menge CPU diese ganze Gesichtserkennerei und wenn wir jetzt auch offiziell bekannt geben, dass wir es nicht mehr machen, dann lassen wir es auch einfach mal aus. Wir haben hier noch den Rest der Weltum unseren Algorithmus zu schärfen und was der lernt können wir auch nachhernoch bei Europa einsetzen, wenn wir diese Funktion denn dann wieder implementieren. Also würde icherstmal keinen großen Zweifel daran haben, dass Facebook diese Funktion vielleicht auch tatsächlich nach allen Regeln der Kunstdeaktiviert, wobei das natürlich auch nur ein paar Kommentarzeichen in ihrem PHP-Code sind. Ich glaube, äh Facebook ist ja immer noch im PHP geschrieben. Ähm,dass es sie natürlich irgendwie ein müdes Arschrunzeln kostet, das wieder anzuschalten, wenn sie sich denn dann mit den ihren mit der irischen Datenschutzbehörde einig geworden sind, die ja für Facebookzuständig ist. Weil Facebook-Dasein Europa Unternehmenssitz hat.
Tim Pritlove 1:01:28
Trump, wir werden's äh vielleicht noch herausfinden. Aber jetzt wissen wir's nicht.
Linus Neumann 1:01:34
Wie gesagt, also ich gehe davon aus, dass sie die Funktion tatsächlich ausgeschaltet haben und wir werden äh sehen, wann sie sie wieder einschalten, weil sie, wie gesagt, sagen, wir gehen nach wie vor davon aus, dass das äh problemlos wieder machbar ist.
Tim Pritlove 1:01:48
Das bringt uns an das Ende der Sendung. Und Herren. Andre, vielen Dank fürs Kommen.
Andre Meister 1:01:56
Vielen Dank für die Einladung.
Tim Pritlove 1:01:58
Ähm und äh was nicht. Gibt's denn sonst noch äh irgendwelche Sicherheitshinweise, die wir schon immer mal geben wollten?
Linus Neumann 1:02:07
Sicherheitshinweise.
Tim Pritlove 1:02:08
Ja, also ich wollte nur mal kurz mal sagen, also wir machen das jetzt seit fast einem Jahr hier, oder?
Linus Neumann 1:02:14
Nee, kann ja nicht sein, also neununddreißigste Folge, ich weiß nicht genau, wann die erste war, aber wenn wir's ein Jahr machen würden, hätten wir eine Zweiundfünfzigste Folge.
Tim Pritlove 1:02:21
Ähm.
Andre Meister 1:02:21
Hatte doch Urlaub.
Linus Neumann 1:02:23
Wir hatten auch mal Urlaub, aber es wäre also in der Richtung.
Tim Pritlove 1:02:25
Ich schaue grad mal, ich äh weiß nicht, es war ein bisschen später, achtundzwanzigster zehnter, aber wir rollen sozusagen, also wir sind jetzt äh elf Monate schon dabei, ne?
Linus Neumann 1:02:34
Dann ist bald einjähriges Jubiläum.
Tim Pritlove 1:02:36
Genau. So, nichtsdestotrotz, der äh Zuspruch zum Format war äh äh kontinuierlich und stetig äh steigend und das finden wir gut,gut, dass das so ein Format äh da überhaupt äh in der Gunst der Hörer steht. Und deswegen ähm bleiben wir auch dabei.
Linus Neumann 1:02:55
Wenn wir noch zwei, drei Mal ausfallen lassen, könnten wir, glaube ich, die Einjahresfolge mit der Nummer zweiundvierzig haben. Das wäre natürlich schon eigentlich angemessen.
Tim Pritlove 1:03:01
Ich will mal sehen, was ich machen will.
Andre Meister 1:03:05
Ausfall müsst ihr nicht.
Tim Pritlove 1:03:06
Okay, das war's. Bis bald. Auf Wiederhören. Ciao. Tschüss.
Linus Neumann 1:03:10
Auf Wiederhören. Ciao.
Andre Meister 1:03:11
Tschau.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Michael Kreil

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:19
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:21
Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove 0:00:22
Ist alles raus. Ja, die Säure.
Linus Neumann 0:00:27
Nee, ich werde hier immer mit Mate gefüttert und ähm am frühen Morgen vertrage ich das eigentlich gar nicht.
Tim Pritlove 0:00:34
Tja, aber es muss sein, sonst sind wir nicht äh richtig auf Speed hier,Und immerhin müssen wir uns hier über die aktuellen Entwicklungen der Popkultur unterhalten. Ach nee, wir sind ja nicht Logbuch Popkultur, alle anderen reden über Popkultur, wir nicht,sondern wir reden über die wirklich dringenden Themen dieser Welt, oder?
Linus Neumann 0:00:55
Also wir versuchen irgendwie was zu finden, was Leute interessieren könnte.
Tim Pritlove 0:00:58
Genau und was wichtig ist, ein bisschen. Zumindest, also ein bisschen.Das stimmt und zwar Michael. Guten Morgen Minus. Michael Krall. Guten Morgen Tim. Moin.
Michael Kreil 0:01:07
Guten Morgen Linus. Guten Morgen Tim. Morgen. Morgen.
Linus Neumann 0:01:11
Michael Krai, muss man vorstellen. Muss, nee, muss man eigentlich.
Tim Pritlove 0:01:13
Muss man eigentlich nicht vorstellen, machen wir aber trotzdem ausnahmsweise. Ja, äh ich weiß nicht, wie man dich am besten äh bezeichnet. Hast du so einen Standard ähm Bezeichner für dich selber schon gefunden? Ist ja aber sehr schwierig.
Michael Kreil 0:01:27
Also ich bin jetzt seit kurzem Aktivist, äh wusste ich auch nicht. Also.
Tim Pritlove 0:01:31
Ach so, Aktivist bist du auch.
Michael Kreil 0:01:32
Jetzt hier aktives.
Tim Pritlove 0:01:34
Okay, du bist Aktivist, ansonsten bist du äh unter anderem als Visualisierer auch ganz bekannt und äh,mit den offenen Daten vor allem um sie zu visualisieren,Nicht nur, hast ein paar äh Projekte gemacht, die auch auf Aufmerksamkeit gestoßen sind, auf größere unter anderem diese Visualisierung der Vorratsdaten von Malte Spitz und äh jüngst auch der schöne Zugmonitor, woman schön grafisch nachvollziehen kann, wie pünktlich denn gerade so die Bahn insgesamt unterwegs ist.
Michael Kreil 0:02:04
Kurze Disclaimer am Zugmonitor habe ich nur die Karte gemacht, also da.
Tim Pritlove 0:02:07
Gemacht.
Michael Kreil 0:02:08
Genau, also da neunzig Prozent stecken in diesen ganzen API und Serverkram und so ein und das äh hat ein anderer Entwickler gemacht.
Tim Pritlove 0:02:14
Okay, aber visualisiert hast du es. Von redete ich ja, aber bis dahin machst du die auch die Datenauswertung. Also das überschneidet sich alles. Wie auch immer. Äh in solchen Dingen bist du äh aktiv und unterwegs.Und da äh dieses Thema auch in dieser Woche hochkochte, dachten wir uns, laden wir ihn mal ein. Stimmt's? Dinus?
Linus Neumann 0:02:37
Ja, ich habe mir das gedacht.Ich alleine.
Tim Pritlove 0:02:41
So, das heißt, wir fangen an mit äh der Bahn.
Michael Kreil 0:02:45
Bahn und dem Google.
Tim Pritlove 0:02:45
Und dem Google. Da gab's nämlich eine äh Ankündigung, nämlich mit großen Tamtam und ich glaube, die Bahn hat sogar irgendwie so einen Zug mit Google Maps Design, Folge,äh
Linus Neumann 0:02:59
Der ICE jetzt auch auf Google Map.
Tim Pritlove 0:03:01
Ja genau, wir lassen keine Peinlichkeit aus und haben groß verkündigt, dass sie es jetzt äh geschafft haben, ihre Datenbank äh in dem von Google, glaube ich, schon seit,Fünf Jahren spezifizierten Datenformat äh auch mal zu exportieren. Große LeistungWie geeignet ihre Daten dafür waren es in diesem Format zu spezifizieren, ob es jetzt wirklich nur eine Formatfrage war. Das sei mal offen gelassen. Tatsache ist aber, dass sie sich dazu durchgerungen haben.Mal äh jemand anderen an ihren Daten teilhaben zu lassen, außer nur ihre eigene Webseite und ihre eigene Ups. Ja,und äh jetzt möchte die Bahn dafür natürlich ganz toll gefunden werden, aber das hat nur mit Einschränkungen funktioniert, habe ich so den Eindruck, weil sie natürlich alle gefragt haben, warum denn eigentlich nur Google,Hast du dich auch gefragt Micha.
Michael Kreil 0:03:54
Ja, das habe ich mich auch gefragt, ja.
Tim Pritlove 0:03:55
Ja. Weil du bist ihnen ja ein bisschen noch zuvor gekommen.
Michael Kreil 0:03:58
Ich bin mir zuvor gekommen. Also ich habe mehr Daten veröffentlicht als die Deutsche Bahn und dann halt einfach mal alles und äh inklusive unter einer offenen ODBL Lizenz.
Tim Pritlove 0:04:07
Kannst du das nochmal von Anfang an erzählen? Also ähm.
Michael Kreil 0:04:10
Am Anfang schuf ich die Erde. Na also äh wir haben an diesem an diesem Zugmonitor gearbeitet. Ja. Das war also das ist äh furchtbar, sich dann.
Tim Pritlove 0:04:20
Auch ein Projekt im Rahmen der äh Süddeutschen Zeitung ist, ne?
Michael Kreil 0:04:24
Der Zugmonitor Punkt Süddeutsche DE. Da haben wir das veröffentlicht. Ähm,Und das war ganz furchtbar daran zu arbeiten, weil man halt diesen äh Bahnserver automatisch abfragen musste. Was wir gemacht haben ist regelmäßig abzufragen,an dieser Haltestelle fährt welcher Zug ein, was für eine Verspätung hat er und wo befindet sich denn der Zug und so weiter und das versuchen wir automatisch äh auszulesen. Wir haben in Zwischenzeit auch eine Liste mit äh Fehlern, die der Server,zurückwirft, also wir haben da eine Menge Bugs gefunden, vielleicht lassen wir es mit der Bahn zukommen und ähm genau,und mit einmal steckte man in diesem Thema drin, warum müssen wir da eigentlich so irgendwie dann rumwurschteln, warum kriegen wir denn die Fahrplandaten überhaupt diese Daten nicht, nicht so direkt raus?
Tim Pritlove 0:05:06
Wo habt ihr die denn jetzt überhaupt her? Also.
Michael Kreil 0:05:08
Auskunft Punkt Bahn Punkt DE.
Tim Pritlove 0:05:11
Also ihr scrabt das sozusagen vom Web.
Michael Kreil 0:05:13
Kontinuierlich.
Tim Pritlove 0:05:14
Das heißt, jeden Zug, von dem ihr wisst, dass er fährt, weil das weiß man, weil es fahren ja eigentlich immer dieselben. Äh fragt ihr einfach ab und das eben mit den auf der Webseite gegebenen Hinweisen auf Verspätungen.
Michael Kreil 0:05:26
Genau. Äh das können wir aber aktuell nur für den Fernverkehr machen, also ICE, ICE, EC und so ein Kram. Also die ganzen Regionalbimmelbahnen, die kriegen wir nicht, weil wir haben dann Angst um den Bahnserver, dass wir einfach zu viel fragen. Und äh,ähm genau,So und aber die die Frage ist, äh warum macht man da, warum liegt man uns der Hirn im Weg? Warum legen wir das nicht einfach offen? Also amerikanische Unternehmen schaffen das auch oder in Großbritannien gibt es äh äh so.
Tim Pritlove 0:05:52
Also warum kriegt ihr keinen richtigen offiziellen AP Zugang? Aber was hat was hat denn die Bahn jetzt überhaupt dazu gesagt?
Michael Kreil 0:05:58
Na sie haben das Schlauste gemacht, was sie machen können und zwar haben sie gar nichts gesagt. Sie haben's ignoriert, also selbst im Internen Verteiler der deutschen Bahn ist es nicht erwähnt worden,Das ist natürlich ein bisschen schade, dass die Bahnmitarbeiter selber den Zugmonitor gar nicht kennen. Da könnte man den halt mal so ein bisschen zeigen, was Innovationen sind und wie man sich entwickeln könnte.
Tim Pritlove 0:06:14
Ein bisschen hat sich das ja schon rumgesprochen, glaube ich.
Michael Kreil 0:06:16
Jetzt, ich hoffe, dass ich das, aber das, das hätte man eigentlich mal forcieren können oder mal thematisieren können, wurde aber nicht.
Tim Pritlove 0:06:21
Ja, scheint ein schwieriges Thema zu sein.
Linus Neumann 0:06:24
Also nochmal ganz kurz, es gibt den Reiseauskunft Punkt Bahn DE Server, da sind ja diese ganzen Daten drin, das ist ja alles der allwissende Server und ihr habt ein Skript geschrieben, dass ihr einfach den die ganze Zeit fragt, sag mal, ich will von da nach da, wie sieht's da aus mit den Verspätungen?
Michael Kreil 0:06:37
Genau, das das war jetzt aber immer, wir sind doch beim Zugmonitorprojekt. Genau. Ja. Ähm genau, aber es gibt zum Beispiel äh Großbritannien, wunderbar, du kannst von allen Bussen die aktuelle GPS Koordinate bekommen. Ja, die sind da wegen Open Day da echt ein paar Schritte voraus.
Tim Pritlove 0:06:51
Offizielles AP, da muss man sich einmal registrieren und sagen, hier ich bin X und dann.
Michael Kreil 0:06:55
Gibt schöne Apps mit, die dann also zeigen an der Haltestelle, fährt in fünfundvierzig Sekunden der Bus ein und zwar nicht nach Fahrplan, sondern nach aktueller Position. Also echt, echt schöne Sachen dabei. Ähm.
Tim Pritlove 0:07:06
Eine Information der ja zum Beispiel hier in Berlin im Prinzip auch vorliegt.
Michael Kreil 0:07:10
Wo
Tim Pritlove 0:07:11
Nicht als Api, aber diese Information gibt es, man kann sie ja auch über eine Webseite abrufen.
Michael Kreil 0:07:16
Es gibt ganz viele Informationen, also auch die ICEs haben GPS drin, in den Gleisstrecken wird gemessen, welcher Zug gerade ist, die Daten liegen alle vor. Jetzt müsste man nur noch irgendwie noch Zugriff drauf haben. Gibt's aber nichts.
Linus Neumann 0:07:27
Aber was denn mit den Terroristen?
Michael Kreil 0:07:29
Ja, natürlich. Ja und äh Kinderpornografie, ja, du kannst ja Fahrpläne für Kinderpornografie verwenden, klar, ne. Ja natürlich.
Linus Neumann 0:07:36
Da gibt's bestimmt irgendeinen Weg.
Michael Kreil 0:07:38
Bestimmt. So.
Linus Neumann 0:07:40
Also du kannst ja auf jeden Fall mitm Bus.
Tim Pritlove 0:07:42
Zu absurd Argument.
Linus Neumann 0:07:43
Ja in dem Bus. Du kannst ja, wenn du dann weißt, wann der Bus fährt, ja, kannst du dann da einsteigen und das mitnehmen.
Tim Pritlove 0:07:48
Gut, bleiben wir mal ein bisschen äh seriöser. Also der Zugmonitor skräbt rum, tut etwas und die Bahn äußert sich da erstmal nicht zu, obwohl sie's wahrscheinlich,unklar ist, ob sie, wie toll sie das jetzt eigentlich finden,ähm kann man halt so oder so sehen. Ich meine, er zeigt da an, dass keine Verspätungen gibt, ist es toll. Äh zeigt er an, dass es Verspätung gibt. Es ist vielleicht nicht so toll, aber es ist halt einfach mal die Wahrheit. Und mit der Wahrheit ist es natürlich generell etwas schwierig.
Michael Kreil 0:08:15
Das ist eigentlich, eigentlich ist das ganz schön oder interessant geworden, weil wir hatten ja eigentlich versucht, was zu skandalisieren zum Thema äh Verspätung und dass die Bahn das ständig vertrotteltstattdessen haben wir gesehen wie komplex das Deutsche Bahnnetzwerk ist, ne? Wenn man diese Karte anschaut und all die Punkte drüberhuschen teilweise haben uns Leute sogar vorgeworfen, dass wir die Deutsche Bahn unterstützen und äh,äh ja also dass dass wir sozusagen äh Position für die Bahn beziehen, weil wir halt beweisen wollen, wie kompliziert das istAber in dem Moment, wo wir diese Daten verwenden, versuchen, einen objektiven Blick drauf zu bringen, kann man seine seine eigene Meinung darüber bilden.
Tim Pritlove 0:08:47
Also kompliziert im Sinne von, dass dass einem klar wird, wie da auch die Abhängigkeiten sind.
Michael Kreil 0:08:52
Na was das für eine eine Infrastruktur ist, was das für für ein enormer Organis äh äh organisatorischer Aufwand ist, diesen diesen gesamten Verkehr zu organisieren. An dem Punkt muss man ja sagen, Hut ab, deutsche Bahn, ne?
Tim Pritlove 0:09:03
Ja, das ist eine eine unglaubliche logistische Leistung. Ich glaube, das machen sich überhaupt wenig äh äh Leute klar und ich meine,finde es auch ein bisschen affig ehrlich gesagt, immer dieses Roman Zug hat, fünf Minuten,wieso? Ich meine hallo, ey du rauscht in einem voll klimatisierten Wagen, wo du eine warme Mahlzeit einnehmen kannst, irgendwie mit zweihundertfünfzigSachen durch Berge und du beschwerst dich, dass du fünf Minuten zu spät kommst, geht in live. Das finde ich schon noch ein bisschen Hardcore.
Linus Neumann 0:09:31
Auch im im internationalen Vergleich kriegt das, glaube ich, die Deutsche Bahn besser hin, als äh jedes andere Land, also in anderen Ländern würde ja niemand auf die Idee kommen, sich sowas wie einen Zugfahrplan anzuschauen.
Tim Pritlove 0:09:43
Es gibt eine Ausnahme,Und ich glaube, da ist es mit der Pünktlichkeit auch ganz anders. Nee. Also die Schweiz, weiß ich nicht, wie sie im Vergleich zu Deutschland ist, ist bestimmt auch sehr gut, unterstelle ich jetzt mal, ohne das genauer zu wissen, aber ich glaube, wo alle was lernen können, ist Japan.Weil in Japan gibt es keine Verspätung.
Michael Kreil 0:10:01
Nee, die fahren auch im Zweiminutentakt, oder?
Tim Pritlove 0:10:03
Die durchschnittliche Verspätungszeit des Schinkenzellen, das ist so quasi der ICE äh Japans, der so von Norden nach Süden durchrauscht? Im Jahr, die durchschnittliche Verspätungszeit beträgt, halte ich fest, sieben Sekunden. Sekunden,Minuten. Du kannst ihn am Zug in Japan kannst du die Uhr stellen.
Linus Neumann 0:10:21
Okay, Japaner machen das noch besser.
Tim Pritlove 0:10:23
Die Japaner sind da total, also das ist das ist einfach eine andere Dimension, ja. Die haben aber auch eine ganz andere Art und Weise, damit umzugehen. Da gibt's zum Beispiel sowas wie, ich meine, wenn hier ein Zug hält,Was passiert als Erstes? Alle Leute, die einsteigen wollen, stellen sich vor die Tür, wo die Leute rauskommen sollen, ja?
Linus Neumann 0:10:38
Unbehindern sind.
Tim Pritlove 0:10:39
Festzustellen, es steigen auch Leute aus.
Linus Neumann 0:10:43
Und dann irgendwie die wegzupogen und irgendwie gegen den Strom da irgendwie sich in den.
Tim Pritlove 0:10:47
Ne? Sowas würde natürlich in Japan sowieso nicht gehen, ja? Also in in großen Stationen hast du es in Japan ja so, dass sogar Markierungen auf dem Bahnsteig sind. Natürlich hält der Zug,exakt auf den zentimetergenau immer an derselben Stelle und die Tür ist halt da, wo die Markierungen sind und man steht schon vorher neben diesen Markierungenum alle erstmal aussteigen zu lassen und wenn alle ausgestiegen sind, geht's rein. Äh in letzter Zeit habe ich das häufiger, dass in den Bahnen,ICE durchgesagt wird, ja, unser Zug hat Verspätung, der Grund ist,einsteigende äh Einsteigeprobleme oder ich weiß nicht ganz genau, wie sie's formulieren. Also sozusagen, ihr seid schuld, ja, ist so ein bisschen so dieses Weil,ja auch mal so ein bisschen Verständnis zu erhaschen. Auch wenn's ein äh äh ja, schwieriger Bereich ist, das sozusagen auf die Kunden abzuschieben, aber wenn man sich halt anschaut, wie die Leute sich da so teilweise benehmen,gibt ja hier auch auf Twitter immer diese lustige, wie heißt der Bahnansagen heißt der glaub ich,verlinken wir gleich nochmal, wo dann immer so die besten, lustigsten Bahnansagen äh,getwittert werden, die so gehört werden und soll da großartige Sachen dabei und so weiter. So, ja und die die dreißigköpfige Gruppe, die irgendwie versucht da gerade einzusteigen, könnte ja auch mal die anderen,Würden wir hier nicht schon seit fünf Minuten stehen und sowas, ne?
Linus Neumann 0:12:02
Ja genau, also man hatein ein unglaublich komplexes System erschienen und äh da sind ja auch multiple Abhängigkeiten der Züge untereinander. Äh das heißt, wenn der, wenn die eine dreißigköpfige Gruppe dann irgendwann eingestiegen ist, die will natürlich noch ihren Anschlusszug haben, also muss dann irgendwie der Regionalexpress irgendwie in Erwägung ziehen, ob er noch drei Minuten wartetähm auf diese dreißig Leute oder ob er sich von und so weiter, ne.
Tim Pritlove 0:12:25
Ja und vor allem die Regionalzüge sind natürlich auch untergeordnet, das heißt in dem Moment, wo ein Fernzug drei Minuten Verspätung hat,eben auch der Regionalexpress länger warten im Bahnhof, weil er eben nicht losfahren darf, weil er das Gleis belegen würde und Fernzug hat natürlich Priorität. Also jede Minute Verspätung,Fernverkehrsnetz schlägt sich mehr oder weniger unmittelbar auf äh Regionalzüge auch äh dann weiter.
Michael Kreil 0:12:50
Sieht man auch schön auf dem Zug,da gibt's dann irgendwie, was weiß ich, äh Hauptbahnhof äh äh Hannover. Der wird immer roter, weil sich dort irgendwie Züge verspäten, äh wie's in Gleis gesperrt und mit einmal wird das freigegeben und man sieht da halt diesen Pulk von roten ZügenEasy Hannover verlassen, ne? Und dann kann man halt sich die Verspätungsursache anschauen und dann ist das halt immer der äh Verspätung äh im vorausfahrenden Zug. Und diesen ganzen Kram.
Tim Pritlove 0:13:12
Ich denke, das würde der Bahn extrem helfen, wenn man diese Zusammenhänge einfach mal deutlicher äh klar macht und kommuniziert und da so ein ähNe, so nachvollziehbarkeit auch äh macht, dass den Leuten einfach das,es wird natürlich immer irgendwelche Leute geben, die rumstänkern, die Gründe sowieso nicht interessieren, sondern die einfach froh sind, wenn sie auf irgendwas einhauen, äh äh können, damit sie nicht äh ihr eigenes Elend beklagen müssen.
Michael Kreil 0:13:35
Kommunikation ist äh generelles Problem bei der deutschen äh bei der bei der Deutschen Bahn. Ja äh machen wir nicht das nächste Fass.
Tim Pritlove 0:13:42
So, aber was habt ihr jetzt mit Daten angestellt? Also du hast ja was veröffentlicht, was habt ihr da veröffentlicht?
Michael Kreil 0:13:47
Ich wollte mal erzählen, wie es wie es jetzt eigentlich weiterging. Es es geht nämlich nicht nur um die Deutsche Bahn, es geht natürlich auch um den gesamten Nahverkehrsbereich, ne. Also wir haben, ich schätze mal, in Deutschland etwa eintausend äh Nahverkehrsunternehmen und Verbände und was es nicht alles gibtund äh die sind ja genauso, die legen ja, die hängen ja auch überall ihre Fahrpläne aus,Man kann sich im Internet runterladen als PDF-Datei, aber man kriegt sie nicht in einer wirklich sinnvollen elektronischen Form, um damit irgendwas anstellen zu können,ähm auch hier habe, also ich habe mich mal ein bisschen mit Leuten vom VBB unterhalten, ähm mit einer ganzen Reihe von Aktivisten, die schon lange versuchen, äh diese diese Offenlegung von Fahrplänen.
Tim Pritlove 0:14:22
Also das Verkehrsverbund Berlin, Brandenburg, hier in Berlin. Mhm.
Michael Kreil 0:14:26
Ähm ähm anderen Aktivisten unterhalten, die auch versucht haben, die Leute davon zu überzeugen und auch,der deutschen Bahn, denn ich habe den einfach mal eine relativ freche E-Mail geschickt, daraufhin hat mich der Vorstand eingeladen, hatte ich mal anderthalb Stunden Zeit, den von Open Data zu erzählen. Ähm haben sie verstanden? Wollen sie trotzdem nicht,Ähm genau und dann habe ich denen ein Angebot gemacht ähm Variante eins ist, sie veröffentlichen ihre Fahrplandaten, Variante zwei ist, ich veröffentliche ihre Fahrplandaten,und genau sie haben sich dann ganz offensichtlich für den zweiten Weg entschieden.
Tim Pritlove 0:14:57
Wo hast du jetzt diese Fahrplandaten her?
Michael Kreil 0:14:59
Also die ähm Fahrpläne,ähm der ganzen Nahverkehrsnetze und auch der Deutschen Bahn werden zusammengesammelt und zwar für die Deutsche Bahn, damit ich eine Fahrplanauskunft auch machen kann, ähm äh die also wirklich von von einer Berliner Bushaltestelle ausgeht, ne? Das.
Tim Pritlove 0:15:16
Genau, also die Daten, die die Bahn sozusagen selber benutzt, um mir so was wie Bahn DE überhaupt bieten zu können.
Michael Kreil 0:15:21
Genau, also in Bahn DE sind nicht nur die Fahrpläne der Deutschen Bahn drin, sondern auch das Nahverkehrsnetze. Und das ist so, keine Ahnung, das wird wahrscheinlich vertraglich unter den vereinbart sein, äh Blue Bier, die Deutsche Bahn darf unsere Nahverkehrspläne mit äh verwenden, für ihre Auskunft,und ähm das ist auf Reiseauskunft Bahn DE und unter anderem gibt es ganz tief verwurzelt oder besser gesagt gab es eine Windows Offline Version. Das heißt, man könnte sich das runterladen,Windows, man konnte das sogar für Microsoft-PC runterladen und äh hatte dann die Möglichkeit, äh sich so eine Reiseauskunft im Prinzip offline zu machen, äh ohne Internet.
Tim Pritlove 0:15:53
Das heißt, hatte, wie lange ist das her?
Michael Kreil 0:15:55
Ja, die Bahn hat's in Zwischenzeit offline genommen. Äh.
Linus Neumann 0:15:57
Nachdem du mit ihnen gesprochen hast.
Tim Pritlove 0:15:58
In den letzten Tagen, meinst du.
Michael Kreil 0:16:00
In den letzten Tagen,ja äh sie entschuldigen sich auch dafür unter.
Tim Pritlove 0:16:05
Aha. Was dafür, dass sie's online gestellt hatten oder dafür, dass sie es nicht mehr äh online stellen.
Michael Kreil 0:16:10
Ich kann immer gucken, da steht ähm äh die DB Fahrplanmedien können zurzeit leider nicht heruntergeladen werden. Wir bitten noch um etwas Geduld. Vielen Dank,Also die haben äh diese Offline-Version ausgeschaltet. Die haben am äh ersten September ein Update äh rausgehauen, also neu mit neuen Daten. Ich hab's dann gleich runtergeladen und ähm,Seitdem wir jetzt diese Fahrplandaten veröffentlicht haben und ähm ich ganz offiziell erklärt habe, okay, wir haben deren Offlineversion benutzt und haben da im Prinzip die Daten in ein Textformat äh überführt, also dieses merkwürdige Datenbankformat, das die Deutsche Bahn benutzt, haben wir übersetzt in einer Textdateiähm dass ähm dann der Deutschen Bahn klar war, wo sozusagen ihr League ist, ja, ihre Offline-Version und die haben sie jetzt offline genommen, die Offline-Version ist offline.
Linus Neumann 0:16:54
Wo sie hingehört.
Tim Pritlove 0:16:55
Offline ist offline.
Linus Neumann 0:16:57
So und dann hast du ähm das unter Open Plan B äh diesen ganzen Haufen veröffentlicht. Ähm du hast aber noch erzählt, dass,Das fand ich sehr interessant. Ähm dass die Deutsche Bahn nämlich nicht, also die haben quasi auch nicht wirklich die Rechte an dieser Datenbank,oder die haben ihr diese Rechte treten sie ab an jemand anderen oder wie genau ist da sie haben da einen Dienstleister oder wie ist da genau das Verhältnis.
Michael Kreil 0:17:25
Also im Prinzip,sieht es so aus, die Deutsche Bahn macht ihre Reiseauskunft nicht selber. Also sie haben dann eine Maschine stehen und die haben da Software drauf laufen, aber das wird nicht von der Bahn selber entwickelt, sondern von einer Firma namens Hackern,Bietet als äh Lösung unter anderem, also Hackern mit C, HACON, äh die bietet unter anderem als Lösung eine sogenannte Haferserf äh äh Software an,ähm die diese gesamten Fahrpläne verwalten kann und dann kann man halt das Ding abfragen. Also immer, wenn man eine Fahrplanauskunft macht und oben steht dann immer so eine in der URL eine Querry-Punkt-Echse, weiß man, okay, da ist äh Hafers dahinter,Und äh genau, das hat die Deutsche Bahn sich eingekauft und äh bei der Firma Hackern sammeln sich im Prinzip äh äh all diese Daten zusammen.Genau. Und das hat aber den Nachteil, dass jetzt die gesamten Innovationen in diesem Bereich, also was weiß ich, äheine viel bessere Fahrplanauskunft jetzt mobil fürs Handy, dass man irgendwie mit Geo-Location oder irgendwie was viel schickeres machen kann. All diese Innovationen sind gar nicht möglich, weil's nicht die Deutsche Bahn machen kann, sondern wenn überhaupt die Firma HakanDie lässt sich das natürlich immer gut bezahlen. Also die sind da, kann man so sagen, der Bremsklotz in der ganzen Geschichte. Die haben halt keinen Bock auf Open Data, ne,in dem Moment, äh wo die Daten offen liegen, äh müsste man ja nicht mehr jede einzelnen zusätzlichen Service von dieser Firma ähm äh bezahlen.
Linus Neumann 0:18:46
Das heißt, sie haben eine ähm einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Bahn oder irgendwie einen festen Vertrag, der vermutlichrelativ klare Grenzen zieht was die Deutsche Bahn, lässt die Deutsche Bahn wahrscheinlich niemand anderem die Daten geben kann, deswegen hat's mich auch interessiert, wie das jetzt genau mit dem Google passiert ist, aber da kommen wir vielleicht gleich zuund sie sie, da sie dieser Exklusivvertrag haben und da sie die einzigen sind, die eine Datenbank haben,äh oder die die auch eine Datenbank nutzen können, die diesen Zugverkehr der des deutschen Landes angeht oder deutschen Streckennetzes angeht. Ähm,beruhen sie sich im Prinzip auf diesen Daten aus und haben keine Innovationsdrang wirklich über Service und Visualisierung mit diesen Daten.
Michael Kreil 0:19:31
Genau. Also ich glaube, dass es die Dart natürlich nicht nur der Firma Hacon gehören, sondern auch der Deutschen Bahn und sie liegen da garantiert äh die haben die wissen auch, wie der Nahverkehr fährt. Ich meine, die wollen ja da auch irgendwie ihre ihre Zugsysteme ran und ihre Fahrpläne anpassen et cetera,Genau. Ähm.
Linus Neumann 0:19:47
Und das heißt, in Wirklichkeit hast du nicht der Deutschen Bahn an den Karren gepisst, sondern dieser Hakan.
Michael Kreil 0:19:52
Ich habe hinterher mich ja mit äh mehreren Leuten unterhalten und so weiter und ich bin mir relativ sicher, dass ich alle angepisst habe. Also,Also die die Nahverkehrsunternehmen sind sauer, äh die Deutsche Bahn ist sauer, die kriegt sicherlich auch Druck von den Nahverkehrsunternehmen, ja weil ja die die äh Bahn jetzt sozusagen deren Nahverkehrspläne veröffentlicht haben. Deutsche Bahn ist auch nicht so begeistert.
Tim Pritlove 0:20:09
Ja, aber was was befürchtet also warum ist zum warum sind die nicht begeistert?
Michael Kreil 0:20:17
Ja, das ist äh ähm kann ich empfehlen, Michael Seemann, Kontrollverlust, ja, das diesen Begriff kennt, selbst die Deutsche Bahn, war ich ein bisschen überrascht, dass der von den Vorständen kam. Den ist da Kontroll äh Verlust bewusst,und ähm,Prinzip haben die keinen Bock dadrauf, dass irgendwas mit diesen Fahrplänen gemacht wird, was nicht in deren Interesse ist. Sie wollen's komplett kontrollieren und gehen dann,äh äh das Risiko ein, dass er halt selbst äh äh nicht genug Innovation entwickeln. Äh und gehen aber dafür sicher, dass dann halt irgendwelche App.
Tim Pritlove 0:20:46
Ja aber was soll denn das zum Beispiel sein, dass jemand macht mit diesen Daten, was nicht in ihrem Interesse ist?
Michael Kreil 0:20:52
Also die größte Angst und äh das häufigste Argument, was ich gehört habe, ist ähm sie haben Sorge, dass jemand eine schlechte Fahrplanauskunft anbietet.
Linus Neumann 0:21:00
Da brauchen sie, glaube ich, keine Angst mehr zu haben.
Michael Kreil 0:21:03
Undund äh interessanterweise äh haben sie dann die Befürchtung, dass dann der Backlash auf äh auf auf die Deutsche Bahn äh kommt, ne, also dass die Kunden bei einer schlechten Fahrplanauskunft die Deutsche Bahn angreifenobwohl sie ja eine eine andere App benutzt haben.An sich frage beispielsweise Google, wie fahre ich denn von A nach B und Google gibt mir ein blödes Ergebnis, dann beschwere ich mich natürlich nicht bei Google, sondern bei der Deutschen Bahn. So klappt's zumindestens der Vorstand.
Tim Pritlove 0:21:30
So nach dem Motto, äh ich wollte nur nach München, aber hätte gesagt, ich soll durch den Ärmelkanal schw.
Michael Kreil 0:21:34
Genau. Irgendwie sowas. So und äh es gibt.
Tim Pritlove 0:21:36
Okay, das kann man ja sogar noch nachvollziehen, aber ich glaube nicht, ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt äh ein Dienst, der im Ruf steht schlechte Auskunft zu geben, wirklich äh lange überleben würde, ne?
Michael Kreil 0:21:49
Genau,und äh ich bin mir relativ sicher, dass wenn ich äh wenn wenn also dieser Fahrplan Auskunft ähm von mehreren Apps gemacht wird, also es gibt beispielsweise fünf Apps da draußen,dann ist das ja auch jedem klar, dass äh das keinen offiziellen Apps der Deutschen Bahn sein können, ja, also dass wenn's da irgendwie einen schlechten gibt, dann wird er nicht mehr genutzt,Die Leute würden sich ja nicht bei der Bahn beschweren. Also es macht irgendwie dieses Abstrus. Es macht irgendwie keinen, keinen Sinn. Ja.
Tim Pritlove 0:22:15
Ich glaube auch nicht, dass das wirklich.
Michael Kreil 0:22:16
Wenn die wenn die Deutsche Bahn Open Data macht, die baut da irgendwie eine Anlaufstelle, kann ich den empfehlen, dass sie dann irgendwie mal so ein paar Hinweise für die Entwickler gibt, beispielsweise bei der Nutzung der MarkeJa, dass man also nicht einfach irgendwie das Logo der deutschen Bahn auf seine App raufkleben darf oder irgendwie offiziell Punktum Punkt sagen darf. Das macht absolut Sinn. ÄhmAber das Argument ist halt.
Tim Pritlove 0:22:35
Ja und vor allem, ich meine, wenn's jetzt wirklich äh äh bei irgendeinem LadenScheiße läuft, in dem Moment, wo man offiziellen ABI-Zugriff äh gewährt, kann man diesen Zugriff ja auch, wie wir gerade bei Twitter so schön sehen, äh auch wieder zurückziehen, wenn sozusagen bestimmte Mindeststandards nicht äh erfüllt werden.Also das ja, also ich sehe, dass sie da Angst haben, aber ich,sehe nicht, dass das nicht handhabbar wäre, wenn man es denn wollen würde. Und was uns interessant ist, ist du sagst ja, sie haben Angst, dass äh etwas gemacht wird, was nicht in ihrem Interesse ist,was ja quasi dann auch impliziert, dass sie äh,verhindern, was vielleicht in jemand anderes Interesse wäre, nämlich vielleicht im Interesse des Kunden zum Beispiel, ja, also das,auch äh durchaus eine Option, weil ich finde auch, dass die Auskunft, die mir die Bahn liefert, nicht immer sehr befriedigend ist, also ähm gibt viele Möglichkeiten nicht. Ja, also Klassiker ist bei mir immer so.
Linus Neumann 0:23:34
Der Schweiz nach Deutschland fahren wir in der BahnCard hundert.
Tim Pritlove 0:23:37
Das ist nochmal ein anderes Thema, aber,Sagen wir mal so, diese Bahnauskunft ist immer darauf ähm geeicht, mir die schnellste Verbindung zu bieten. Will ich aber gar nicht immer. Manchmal will ich sogar eine,langsame Verbindung haben, damit ich lange schlafen kann im Nachtzug, ja? Fahre ich jetzt von München nach Berlin, sagt er, ja, dann steigt nochmal, wann sie aus und fahre mitm mit der S-Bahn weiter, wo ich mir auch noch denke so,nicht eine Stunde früher aufstehen, damit ich zwanzig Minuten früher da bin oder eine Minute früher da bin, ja, sage ich, ich will länger so, also das heißt, das gibt einfach nicht immer das Richtige an der Stelle.
Michael Kreil 0:24:18
Ich kann noch ein paar weitere Beispiele geben. Ähm ich musste relativ oft äh am Rhein entlang fahren nach Koblenz und nach Bonn hoch und so weiter. Ist eine wunderschöne Strecke. Also ich glaube, eines der schönsten Bahnstrecken Deutschlands. Wenn ich jetzt von Frankfurt nach Bonn fahre, warum kann ich nicht die Wahl nach der schönsten Strecke? Ja, an der Lorelei vorbei, ja?Warum eigentlich nicht?
Tim Pritlove 0:24:33
Genau.
Michael Kreil 0:24:34
Oder auch andere Frage ist äh barrierefreier dann. Es gibt halt viele Rollstuhlfahrer, die dann irgendwie eine Strecke ausgegeben bekommen und dann Stranse an einem Gleis, wo dann der Fahrstuhl nicht funktioniert und die kommen da halt nicht weg. Dann ist die Möglichkeit ist, dass sie entweder die Treppe runterträgt oder sie mitm Zug woanders hinfahren,Das ist echt ein äh ein Problem und und diese Fahrstuhldaten sind auch noch nicht richtig zugänglich,Das würden wir gerne machen. Wir würden gerne mit einer eigenen Fahrplanauskunft machen, so ein bisschen äh so Open Streetmap-mäßig, dass man da irgendwie so eine so eine zentrale Plattform hat und dann.
Tim Pritlove 0:25:01
Ja und vor allem, ich meine, für die Bahn wäre es auch insofern sinnvoll, man derzeit machen sie sich vollkommen abhängig von diesem Hafersangebot, ja? Äh und ich muss sagen, das hat sie jetzt so, was so User-Interface betrifft,drüber diskutieren, ja? Und äh äh da mehr Konkurrenz zu haben, würde äh auch den Druck äh also den Hebel äh verbessern, den man hätte, um eben da,die richtigen Antworten für die eigenen Fragen zu bekommen.
Michael Kreil 0:25:26
Genau, also es ist ja quasi auch ein Monopol. Niemand kann in dieser Firma äh konkurrieren, weil halt keiner beweisen kann, dass er eine bessere Fahrplan.
Tim Pritlove 0:25:32
Exakt,Gut, ähm noch mal zu diesem Open Plan B. Also ihr habt jetzt diese Daten einfach genommen und einfach ins Netz geschmissen. Das gilt jetzt sozusagen für den aktuellen Fahrplan zwanzig zwölf.Aber ist jetzt nicht absehbar, dass ihr denselben Kuh nochmal so ohne Weiteres äh äh mit aktualisierten Informationen machen könnt, weil jetzt sieht's erstmal so aus, als ob dieser Offline-Kanal offline bleibt und äh es unklar ist.
Michael Kreil 0:25:55
Ne, also ähm die es gibt bereits ähm äh es gab schon mal einen Versuch, Fahrplandaten in einem, so eine Art Wiki zusammen zu sammeln,ähm also Usergenerate, also Leute tippen halt ihre Haltestellen-Fahrpläne ab,weiter und das ist Ding ist relativ gescheitert, weil wenn man so ein Ding bei null anfängt, dann dann wird das nichts. Jetzt haben wir aber schon mal äh im Prinzipfast, ich sage mal neunundneunzig Komma neun Prozent der Daten, haben wir schon mal. Und jetzt könnte man, wenn man es in einer zentralen äh Plattform äh anbietet, könnte man so neue Schnittstellen mit ranbappen, also was weiß ich, irgendein Ding, was äh im Stundentakt einfach mal den Fahrplan überprüft,ob der noch aktuell ist, ob denn an der Haltestelle irgendwie ein Zug fehlt oder mehr kommt, was im aktuellen bisschen bekannten Fahrplan nicht berücksichtigt wird, also das System könnte dann.
Tim Pritlove 0:26:39
Ja oder so eine App, die man einfach, wenn man im Zugsitz startet und dir sagt, du müsstest jetzt eigentlich in diesem Zug sitzen, stimmt das? Äh ja, stimmt noch der Fahrplan oder,Ich weiß jetzt keinen Zug, äh der das jetzt sein könnte, was kannst du mal eintragen und so, ja? Also, dass man in so ein Krauthousing-Tool äh an der Stelle macht, das kann ich mir auch gut vorstellen, dass das dann sehr aktuell ist, da sind wir schon so ein bisschendie Open Streetmap Idee äh hinzu open traffic äh Plänen oder so.
Michael Kreil 0:27:08
Genau, also in in dem Moment, wo man schon ein Großteil der Daten hat, ist es halt deutlich einfacher, sie zu aktualisieren, als bei null anzufangen.
Tim Pritlove 0:27:15
Ähm jetzt sind wir ja mit Google eingestiegen.
Linus Neumann 0:27:20
Na, Google hat's nämlich jetzt auch.
Tim Pritlove 0:27:21
Hat's jetzt auch. Grund nur der Google.
Michael Kreil 0:27:25
Ja, das äh ich habe mich einfach mal auf die Pressekonferenz eingeladen.
Tim Pritlove 0:27:29
Also eine Woche bevor äh Apple sozusagen Google aus seinem iPhone rausgeschmissen hat, landen die Daten jetzt bei Google, kriegt Apple die jetzt auch.
Michael Kreil 0:27:39
Ja ähm benutze Apple Open Streetmap, war ein Open Street Map sind zum Beispiel Haltestellen, Fahrpläne drin und da sind auch schon Linien drin.
Tim Pritlove 0:27:46
Tun sie nicht. Also es gab mal das Gerücht und es gibt so einzelne Informationen, die so nahe liegen, dass da irgendein Merch war, aber das ist unklar. Im Wesentlichen sind's die Tom Tom Daten. Nicht nur, aber,Sieht so aus, als ob's vor allem ist.
Linus Neumann 0:28:02
Was hat denn jetzt Google für Daten?
Michael Kreil 0:28:04
Also ähmdie Deutsche Bahn und äh Google haben über zwei Jahre hinweg ähm versucht, den Fahrplan der Deutschen Bahn in ein spezielles Format, namens GTFS. General äh geht hier fest. Ähm,Zu übersetzen. GTFS ist, na, ich sage mal, eine Erfindung von Google. Ähm das sind,Textdateien, wo dann in einer ist in Auflistung aller Haltestelle mit Geokoordinaten in einer Auflistung aller Linien und dann kommen gibt's sogar noch eine Tabelle für Fahrpreise und so weiter. Simple Textdateien als SIP,oder wird das online gepackt und Google fragt das halt ab und benutzt das dann für seine äh Fahrplanauskunft,Es gibt aber auch ganz viele andere Apps und Service und so weiter, die auf GTFS anbieten äh anbauenGTFS ist entwickelt sich gerade zum Offenen de facto Standard für für Fahrplandaten.Ich hab's mir angeguckt, wirkt relativ solide, man muss mal gucken wir hatten paar also wir hatten leichte Schwierigkeiten dabei, das in GTFS umzuwandelnweil's einfach zu viele Ausnahmen gab ähm beispielsweise spezielle Fahrpläne für Weihnachten oder an Silvester und dann gibt's irgendwie noch Ostern und keine Ahnung, diese ständigen Fahrplanwechsel, die waren schwierig und GTFS äh abzubilden,müssen wir mal abwarten, äh wie wie das aussieht. Also die die Deutsche Bahn schafft das innerhalb von zwei Jahren. Also denke ich mal, wir schaffen das in den nächsten zwei Wochen.
Linus Neumann 0:29:29
Kann man aber jetzt, Google verhält sich da genauso wie Hafers und ähm ist jetzt nicht irgendwie bereit, diese Daten zu teilen, weil Google möchte natürlich, dass man bei denen auf die Seite kommt und wenn ich das richtig gelesen habe in dem Ankündigungsartikel, freut sich,die Deutsche Bahn darüber, dass man von Google aus dann direkt auch die Fahrt buchen kann, das heißt, sie haben mit Sicherheit irgendeine Art äh Sponsoring,oder äh.
Michael Kreil 0:29:56
Also ich ich war ich war ja auf der Pressekonferenz äh und genau diese Fragen wurden auch von den Journalisten gestellt. Es soll angeblich kein Geld geflossen sein, in beide Richtungen nicht, also Google zahlt nichts an Bahn, Bahn zahlt nichts an Google. Ähm.
Linus Neumann 0:30:07
Angemessen wäre.
Michael Kreil 0:30:08
Ja, also es ist äh tatsächlich äh eine Win-win-Situation für für beide. Ähm,die dass ich eine eine Fahrkarte direkt buchen kann, das jetzt ein bisschen übertrieben, tatsächlich wird bei jeder äh Verbindung Link angebotenWenn ich da draufklicke, dann ist im Prinzip meine Reiseauskunft schon vorformuliert. Also im Prinzip die diese Maske, die ich da einfülle, wann ich von A nach B fahren möchte.
Linus Neumann 0:30:33
Okay, also das ist das ist ja, das ist nicht gut. Das ist Killefit, das kann ich auch.
Michael Kreil 0:30:38
Genau, also es gibt äh für Buchungen oder Verbindungen und sonstwas gibt's noch keiner äh standardmäßigen äh IDs oder irgend sowas, ja,wo dass sich die eindeutig identifizieren kann und adressieren kann über eine URL, sondern ähm ja, da ist einfach nur das Formular äh ausgefüllt. Das war's. Das siehst du schon in der,also jetzt nicht Hightech.
Tim Pritlove 0:30:56
Es ist ja,Ich meine, wir haben's jetzt schon auch ein bisschen genereller diskutiert, aber vielleicht nochmal kurz auch so die Frage, wenn andere Länder das machen, ähm,Wie siehst du denn das so? Ist ja so,Bahn ist ja auch in gewisser Hinsicht die Öffentlichkeit, also es gehört ja auch dem Staat so. Für unsere Infrastruktur sozusagen. Gibt's zwar alle möglichen Versuche, das zu privatisieren, aber sie benehmen sich da jetzt im Wesentlichen wie ein Unternehmen,Wenn man jetzt aber mal sagt, die Bahn ist aber eigentlich eher ein öffentlicher Korpus, so äh kann man sagen, ja, hier äh,wir öhnen euch, ja, wo sind unsere Daten, ja? Also.
Michael Kreil 0:31:39
Also man kann's aus ganz vielen verschiedenen Perspektiven sehen. Ich würde jetzt aber nicht sagen, dass was weiß ich die Deutsche Bahn jetzt ein Staatsbetrieb ist oder mit Staatsgeldern diese Gleise gebaut wurden. Ich finde das ein schwaches Argument,weil das dann halt nur gegen die Bahn feuern würde. Ähm aber wir brauchen halt auch Argumente für Nahverkehrsunternehmen, ja, für eine BVG, warum weiß ich denn die.
Tim Pritlove 0:31:56
Die sind ja auch öffentlich beauftragt. Also da geht ja genau das Gleiche.
Michael Kreil 0:32:00
Also ich ich sehe auch, dass äh solch eine Nahverkehrsinfrastruktur ähm enorm wichtig für eine Stadt ist. Ja, also was wäre Berlin, wenn von heute auf morgens den Nahverkehr nicht mehr geben würde? Oder man hat ja das Chaos gesehen, wenn der S-Bahn nicht mehr äh funktioniert,all die ganzen auch die ganzen Pendler oder sowas ja wie weit an so 'ne Stadt auf 'ne, auf 'ne, 'ne Anbindung und 'n Nahverkehrsnetz angewiesen ist,Also das zum einen, es gibt ein ganz hohes gesellschaftliches Interesse an an diesen an diesen Daten. Und das dann nicht nur in Form von Fahrplänen sich anschauen zu können, sondern auch ganz anders auswerten zu können.Ich würde zum Beispiel gerne mal äh ausmessen, welche Region in Brandenburg gut mit solchen äh mit dem öffentlichen Personenverkehr erreichbar sind und welche nicht,die halt keine Busverbindung haben. Also das sind benachteiligt, ne? So ist ja sozusagen Standort-Nachteil. Ich würde als Firma nicht in eine, in einer Stadt ziehen,die was weiß ich kein Internet und keine Anbindung, keine keine Nahverkehrsanbindung hat. Das ist also auch ein Politikum.Wie wie Anbindung den der unterschiedlichen steht ist. Äh ich habe vorhin Barrierefreiheit erwähnt ähm würde ich auch gerne mal mitmachen. Ja ähm,äh Behindertenverbinder und versuchen schon lange äh die Deutsche Bahn und die anderen äh,Anbieter davon zu überzeugen, dass sie sich dann doch mehr für für äh Behinderte einsetzen, dass er da behindertegerechte Reiseauskunft anbieten und diese Plattform da weiterentwickeln. Nur ist denen halt die Kunden,zu klein vermutlich. Äh also die werden das jetzt nicht für äh eine Handvoll von Menschen tun wollen. Aber die Leute würden das ja auch gerne selber programmieren. Ja, würden sie ja gerne auch selber machen.
Linus Neumann 0:33:35
Müssen wir wahrscheinlich an der Stelle noch erwähnen, ne?
Tim Pritlove 0:33:39
Ja, ich dachte auch schon die ganze Zeit an,der ja auch schon mal hier bei CRE zu Gast war mit dem Projekt und auch viele dieser Themen schon angesprochen worden, vor allem auch diese Elevator Geschichte. Er glaubt, ich hätte jetzt, er hat jetzt auch noch so ein Elevator Projekt auch schon gestartet, ne,Ähm.
Michael Kreil 0:33:57
Das könnte man super zusammenführen, also eine Nahverkehrsauskunft, die die Fahrschule sogar berücksichtigt.
Tim Pritlove 0:34:03
Das wäre in der Tat äh was ganz Großartiges.
Michael Kreil 0:34:06
Oder beispielsweise ähm äh es gibt halt so diese S-Bahn U-Bahnstationen,wo man innerhalb von drei Minuten angeblich umsteigen kann, aber mit dem Rollstuhl muss er mit dem Fahrstuhl runter, dann muss er raus und über eine Kreuzung, dann ist da irgendwo versteckt noch ein Fahrstuhl, dann fährst du eine Runde in die U-Bahn und brauchst eine halbe Stunde dafür. Das sind also die die Umsteigezeiten äh falsch,Floyd im Rollstuhl.
Tim Pritlove 0:34:28
Ja, was steht jetzt unterm Strich? Also äh wir prangern das anders, diese Daten nicht verfügbar sind. Ich glaube, da sind wir uns irgendwie ziemlich äh einig. Und äh,verstehe irgendwie, dass die Bahn da Bedenken hat, aber ich fände es gut, wenn man da mal einenDialog suchen würde, dass man einfach das auch mal in die Diskussion begibt, zumal ich einfach denke, dass das, was die Bahn vielleicht glaubt an Nachteilen erleiden zu können, dass das,Wenn's überhaupt so ist, soweit äh hinten ansteht, hinter den möglichen Vorteilen, die man daraus ziehen kann,das ist einfach mal umgesetzt, gehört's mal andere Länder das jetzt auch machen und die stehen auch noch.
Michael Kreil 0:35:08
Das ist das Kernproblem bei bei Open Data. Ähm normalerweise äh was weiß ich, amerikanische Unternehmen, äh die sind da selber auf die Idee gekommen, ihre Fahrpläne offen zu legen. Ich meine, das sind halt intelligente Menschen, die haben gesunden Menschenverstand. Wir haben auf.
Linus Neumann 0:35:22
Im Moment ist ein Amerikaner.
Michael Kreil 0:35:23
Also wir haben auf gesunden Menschenverstand bei der Deutschen Bahn und bei den Nahverkehrsunternehmen gehofft und ähm haben ihn dann scheinbar nicht gefunden. Ähm,also wenn wir jetzt Open Data haben wollen, dann funktioniert das nicht, darauf zu warten, dass es selber drauf kommt. Also müsste man irgendwiebeweisen, dass Open Data gut ist. Und die Idee ist äh, wir packen jetzt mal die Daten äh online und ich versuche, ganz viele Entwickler zusammen zu suchen, die sollen alle,eigene Projekte mitmachen. Ich habe schon ein paar schöne Ideen dazu gehört. Leute, die, was weiß ich, den CO2 Ausstoß äh der deutschen Bahn berechen wollen, äh Leute, die versuchen ausrechnen äh äh ausrechnen wollen, ob man zum Beispiel mehr äh Waren auf die Gleise bekommen kann und ähAlso ganz äh interessante Projekte habe ich gehört, von da bin ich gar nicht drauf gekommen. Also.
Tim Pritlove 0:36:09
Optimierung, ne, vor allem. Ich meine, die Bahn investiert selber da sehr viel äh Hirnschmalz, also Netzplanung ist natürlich eine der kompliziertesten informatischen Probleme, glaube ich, auch überhaupt,mal einen Freund gehabt, der da in dem Bereich auch tätig war. Er meinte auch, also allein,die schiere Quantität an Infrastrukturelementen, die in dieser Datenbank drin stehen, die so zu berücksichtigen sind, also jede Weiche, jeder Bahnhof, jede Brücke äh jeder Übergang, einfachalles, ja. Äh das ist schon so der Warnwitz und dann eben da auch noch ähm nicht nur einen Plan zu machen, der funktioniert, sondern der auch bestimmten Anforderungen auch genügt,also im Sinne von soll bestimmte Verbindungen äh Übergänge et cetera Umsteigeoptionen et cetera äh ermöglichen. Das ist ähm nicht,nicht ohne, aber äh warum sollten sie sich da nicht auch einfach mal andere Leute dran versuchen und sagen, ja hier gucke mal, wie wär's denn, äh wenn das so und so machen würde.
Michael Kreil 0:37:03
Also ich plädiere da ähm bitte mit den Daten rumspielen, irgendwie coole Sachen machen und der deutschen Bahn beweisen, dass äh dass man da schöne Sachen mit machen kann. Ja und.
Tim Pritlove 0:37:11
Wobei da fällt mir jetzt noch ein Punkt ein, der vielleicht auch noch ein Angstpunkt sein könnte bei der Bahn, der auch in gewisser Hinsicht nachvollziehbar ist. Denn äh die Zeit der Konkurrenzlosigkeit auf der Schiene ist ja vorbei,Die Fernstrecken werden auch von anderen gemacht und äh vielleicht denken sie sich auch so, naja, wenn unsere Daten jetzt so rumliegendann könnten ja äh andere daherkommen und sozusagen die Lücke in unserem Plansystem finden und dann auf einmal Verbindungen andie wir so nicht haben.
Michael Kreil 0:37:43
Das Interessante ist jetzt dabei, in all diesen Diskussionen kam relativ oft Argumente dagegen, diese Daten nicht zu veröffentlichendann könnten wir Personen A oder B könnten ja irgendwie das missbrauchen oder sonst irgendwie. Und diese gesamten Argumente sind jetzt äh inäh nicht mehr anzusetzen, weil die Daten bereits schon draußen sind. Punkt. Kannste nicht mehr zurücknehmen.Das heißt also, äh wenn die Deutsche Bahn Angst davor hat, dass jemand äh äh diese Fahrpläne auswerten kann, um zu gucken, welche Strecken man beispielsweise befahren kann oder sowas. Das Argument ist nicht mehr valide, weil die sind schon raus, die Daten. Punkt. So, also Kind ist in Brunnen gefallen und jetzt können wir's mal ordentlich machen.
Tim Pritlove 0:38:19
Amen. Ja.
Linus Neumann 0:38:24
Bleiben bei Daten.
Tim Pritlove 0:38:25
Wir bleiben bei Daten. Das ist gut. Datenbanken stehen ja immer hoch im Kurs.
Linus Neumann 0:38:29
Datenbank steht hoch im Kurs, Datenbank hat äh hat ja auch die Regierung so für sich entdeckt, so Datenbanken sind braucht man und ähmwir haben ja auch äh schon einige Datenbanken äh so gerade für die innenpolitischen Erwägungen irgendwie uns äh gestaltet. Terrorismusdatei und solche Scherze. Und nach dem Debakeldes Nationalsozialistischen Untergrundes, als wir merkenSchau guck, das waren doch Nazis, die hier die ganze Zeit äh Migranten abgeknallt haben, das waren gar nicht dieMigranten, Mafia, äh die sich da gegenseitig abgeknallt hat. Äh musste natürlich schnell was geschehen und da wurde ähm entschlossen, man möchte jetzt eine gemeinsameNazidatenbank haben. Und zwar die RED, die Rechtsextremismus Datei. Und ähm,Da ist also vorgesehen, dass ähm in einer Standardisierten zentralen Datei von Polizeibehörden und Nachrichtendiensten von Bund und Ländern,Das heißt also alle,Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz, militärische Abschirmdienst, Bundespolizei und jeweils sechzehn KriminalLandeskriminalämter undsechzehn Landesämter für Verfassungsschutz eine gemeinsame Datei haben, wo sie so ihre Nazis drin sammeln können, damit wenn nächste Mal denn äh NSU zwei kommt, ja, zweite Generation, wir kennen das von der RAF, ähm wenn die dann kommen.Kann man, dann hat man die in der Datei.Und ähm dann kann man nämlich, wenn kann man hoffentlich dann vorher äh was verhindern oder also es ist noch ein bisschen unklar. Also was sie machen wollen, ist auf jeden Fall das Analysieren,mit dieser Datenbank. Der Analyseteil steht aber noch nicht äh fertig. Also sie haben bis jetzt nur die Datenbank. Und da kommen jetzt also,Unmengen an äh Gesetzen rein, von äh äh von da an Daten rein, äh die laut äh laut diesem Gesetz,von Personen erhoben wurden, die mit Gewalt bezogenen, Rechtsextremismus zu tun habenEs gibt aber keine äh nähere Definition von Rechtsextremismus oder Gewalt. Also man kann sich sehr gut vorstellen, ähm dass in dieser Datenbank natürlich entsprechend äh dass das eventuell mal sich ausweitet aufandere Personengruppen.Was ich an dem Thema so interessant finde ist, dass das gerade bei Nazis Veltas, also sage ich mal, die traditionellen Gegner von solchen Datenbanken, in denen bestimmte Personen gesammelt werden, sind ja eher äh Linke,Und äh wenn es jetzt eine Nazi-Datenbank an anbetrifft ähm,Dann ist sind natürlich auch Linke. Wir Linken wird eine sehr äh eine Großteil ihrer Argumentation weggezogen,sie ja immer sagen so, ah, das wird irgendwann gegen uns verwendet, wenn die Nazis an der Macht sind. Ähm diese Argumentation, äh dieses Schreckenszenario äh kann man da jetzt nicht aufbauen. Entsprechend gibt's auch relativ wenig,hörbare laute Kritik an an an dieser Datenbank.Was man vielleicht noch dazu sagen soll, sie haben glücklicherweise so eine Einschränkung, was diewas den Zugriff auf die Daten betrifft und zwar ist das eine Metadatenbank, die dem Suchenden, also da haben wir jetzt Unmengen an Leuten eigentlich Zugriff zu dieser Datenbank, immer nur sagt,In diesem Feld steht etwas. Also ich habe die Adresse oder ich habe einen einen zweiten Namen von dieser Person.Und äh da muss man aber noch eine Anfrage stellen.Bei der Behörde, die das irgendwie da rein äh da da eingetragen hat. Spannend ist, dass es äh also,eine derart lange Liste an Daten istdie also wirklich schon sehr äh sehr spannend ist. Ich schaue mal gerade ganz kurz, ich habe das auch nochmal verlinkt. Also so E-Mail-Adressen, Bankverbindungen, Schließfächer, Fahrzeuge, äh besuchte Orte oder Gebiete,an oder in denen sich die Person mit anderen Personen treffen, Sprachkenntnisse, äh besuchte Konzerte und Veranstaltungen, Haftbefehle äh und so weiter. Sie wollen da wirklich eine äh alles zusammenfügen und.Planen also, wie gesagt, das ist auch der einzige Teil, der an so einem bei so einem Projekt natürlich dann sich mal eine Herausforderung ist. Ähm Analysefähigkeit irgendwie zu entwickeln. Und da gibt's also,Einige Firmen auf dem Markt, äh die solche äh Dinge irgendwie versprechen, dass sie das also können,und zwar ähm gibt's da gab's da beim Polizeikongress so ein wunderschönes äh Plakat, das hat der Matthias Monroy äh zitiert, wo sie also sagten, sie würden jetzt gerne von der,reaktiven Polizei über die proaktive Polizei,zur Predigtiven Polizei. Also das äh Verbrechen verhindern bevor es geschieht, ähm weil.
Tim Pritlove 0:43:38
Prämtiven, sagtest du, pri.
Linus Neumann 0:43:40
Präventiv.
Tim Pritlove 0:43:41
Präventiven.
Linus Neumann 0:43:42
Präventive Polizei,und äh das wird also relativ spannend. Ich hatte das ja mal erwähnt, dass ich so ein bisschen Ahnung von Datenanalyse auch habe und mir ungefähr so die die Rehabilitäten von solchen Vorhersagen äh vorstellen kann. Ich glaube, da ist es noch ein relativ,weiter Weg und ähm wo natürlich vor gewarnt wird ähm und ich denke auch zu Recht ist, dass,Hier mal wieder etwas passiert, was, wenn man das eben für Nazis zulässt, dann haben wir demnächst ähm,Also die Entwicklung, die da natürlich sofort zu zeichnen ist, haben wir demnächst noch ein paar äh Dateien für für andere Bevölkerungsgruppen, denen das nicht gefällt. Äh die, die dem Staat nicht gefallen und der nächste Vorschlag ist ja, man könnte das doch wieder alles zusammenlegen, dann wär's doch sehr viel einfacherähm und dann irgendwann wird äh,Werden die Firmen, die da ihre Analyse-Software und Visualisierungssoftware irgendwie auf diese Datenbanken werfen wollen, äh eventuell auch mal irgendwie einen sinnvollen Fortschritt machen, dass den Nutzern zumindest,Nutzung dieser Software als sinnvoll erscheint und dann haben wir unter sehr vielen Fehlpräditionen,Software zu leiden. Also es, ich denke nicht, dass eine besonders äh positive Entwicklung ist, die da stattfindet.
Tim Pritlove 0:45:01
Ja, also ob Software wirklich da äh nennenswerte Zusammenhänge herausfinden kann oder ob es überhaupt zu irgendeiner Reaktion für dich meine gerade bei der NSU Geschichte ist ja nicht so, dass es ein Mangel an Informationen gegeben hätte, ja. Äh es ist äh hat ein Mangel äh des äh Nachgehens,reagieren's auf diese Informationen gegeben.
Linus Neumann 0:45:18
Aber das ist natürlich genau deren Argument, ne, dass sie sagen, die die Information ist irgendwie untergegangen und äh.
Tim Pritlove 0:45:25
Für unsere Mitarbeiter tun ja leider nichts, deswegen müssen's jetzt die Computer machen.
Linus Neumann 0:45:27
Die Datenbank hätte, dass die Datenbank hätte das Rot äh markieren müssen oder so.
Tim Pritlove 0:45:31
Ah ja, okay, weil wir sind selber nicht in der Lage, die äh nennenswerten Schlüsse zu ziehen.Großartig, ne? Ich meine, das ist natürlich jetzt auch wieder der Klassiker aus der Freiheitsdiskussion, äh äh lass uns doch mal Geheimdienste und Polizei zusammenlegen, ja, diese Diskussion kommt seit den siebziger Jahren auch regelmäßig wieder. So eine der Grunderkenntnisse aus der Nazi-Zeit,Die sich in unserem Rechtssystem ja auch festgeschrieben hat, dass das irgendwie nicht so eine kluge Idee ist, Geheimdienste und Polizei zusammenarbeiten zu lassen, daher ja eben auch eine strikte Trennungim Prinzip existiert. Ich kann jetzt gerade gar nicht benennen, wo sie ist. Ähm aber das ist natürlich äh eine Trennung, die,de facto auch vorliegt und die natürlich durch solche Systeme wieder äh eingerissen wird.
Linus Neumann 0:46:15
Vor allem in also in erhöhtem Maße die Idee von dem Trennungsgebot äh ist ja, wer,wer viel weiß, die Geheimdienste, die dürfen halt nicht alles, die haben nicht die Macht der die Rechte der Polizei und die Polizei darf viel und ähm darf aber dafür nicht alles wissen,dass so die die Idee dieses oder die rationale dieses ähm,Dieses Trainingsgebotes. Und die Polizei hat jetzt durch diese Antiterrordatei, wenn da der MAD und die ganzen Geheimdienste, Daten reinschreiben,dann sind das ja nach Strafprozessordnungen, Informationen, die durch die Geheimdienste erhoben wurden, die eben nicht gerichtsfest sind.
Tim Pritlove 0:46:55
Weil sie potenziell illegal Methoden anwenden dürfen.
Linus Neumann 0:46:58
Genau. Und die dürfen, genau, Geheimdienste wenden, also wenden illegale Methoden an. So. Und die Polizei hat dann jetzt Zugriff auf diese Informationen,äh die einerseits nicht gerichtsfest sind, die der Polizei aber eben helfen können, bestimmte Dinge zu tun. Ähm was den,Friedrich zu der interessanten Äußerung äh bewegt hat, dass das Trennungsgebot gerade zu Verlange, dass Polizei und Geheimdienste ihre Daten teilen,immer. Der Innenminister Friedrich, ja.
Tim Pritlove 0:47:31
Ja, IM, ist ja schön gesagt, äh was äh wie wie funktioniert sein Hirn jetzt an der Stelle gerade, dass er das so zusammenkriegt? Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden.
Linus Neumann 0:47:38
Habe ich auch nicht verstanden, deswegen ich äh bleibe dann im im.
Tim Pritlove 0:47:43
Also, weil es getrennt werden soll, muss es zusammengelegt werden,was getrennt werden muss, muss zusammengelegt werden. Alles, was getrennt werden soll, muss zusammengelegt werden.
Linus Neumann 0:47:54
Ich habe keine Ahnung. Also wir haben auf jeden Fall jetzt diese Datei und gleichzeitig ist ja noch anhängig äh die Verfassungsbeschwerde gegen die Antiterrordatei äh vom BundesverfassungsgerichtUnd die ist irgendwie seit seit äh mehr als einem Jahr gibt's da irgendwie offensichtlich diese äh Beschwerde,Und äh die wird jetzt erstmal, die liegt erstmal auf Halde, weil alle damit beschäftigt sind, dass ich jetzt noch eine Anti, die die RED, die Rechtsextremismusdatei ähm.
Tim Pritlove 0:48:20
Wer hat diese Beschwerde? Weißt du das.
Linus Neumann 0:48:23
Das weiß ich leider nicht. Ähm da müsste ich jetzt googeln.
Tim Pritlove 0:48:28
Googeln. Na ja. Für Fahrpläne interessieren wir uns jetzt nicht.
Linus Neumann 0:48:33
Also ich will, ich will diesen, diesen Begriff des Dambruchs ja nicht mehr verwenden.
Tim Pritlove 0:48:37
Dann machen wir das jetzt auch nicht.
Linus Neumann 0:48:40
Ich empfehle ein ähm.
Tim Pritlove 0:48:43
Wir geben Bedenken zu Notiz.
Linus Neumann 0:48:44
Ich empfehle einen einen Artikel von äh Johneffe Nebel auf Metronaut, der äh sich gerade damit immer auseinandersetzt und der äh schon vor einigen Monaten oder,Ja, auch vor vielen Monaten, als die Idee aufkam,Diese Nazi-Verbunddatei äh zu erstellen, dass er dann also sagte, auch die Erfassung von Nazis ist ein Angriff auf die Bürgerrechte und ähm entsprechend ist das nicht unbedingt zu feiern, was da passiert.
Tim Pritlove 0:49:15
Ja, wir geben Bedenken zu Protokoll.
Linus Neumann 0:49:17
Genau, wir geben Bedenken zu Protokoll.
Tim Pritlove 0:49:22
Was haben wir denn noch auf unserer tollen Themenliste? Statistiken, von Datenbanken zu Statistiken.
Linus Neumann 0:49:30
Ja, genau das ist ja eigentlich das, was man aus Datenbanken so schön machen kann, Statistik, ähm dass er das warum ich so Daten auch mag, ne, schön wasrechnen kann. Ich kann ja nicht so schön visualisieren. Äh deswegen muss ich irgendwie äh so versuchen, das in in Zahlen auszudrücken. Und ähmwas dabei rauskommt, wenn das Leute machen, die ähm also Statistik, die Statistik selber lügt ja nicht,aber die Daten und die Interpretation. Alsound oder die Daten haben ja Fehlzusammenhänge oder Scheinzusammenhänge oder so weiter. Das ist das Spannende an der an der Statistik, dass man eigentlich so ein so ein mathematisches Handwerkszeug hat, was was äh absolut objektiv istwas man eben aber auch anwenden kann an Stellen wo es nicht adäquat ist, weil die Zahlen eben nicht sagen hey Moment ich bin eine Zahl mit auf die du dieses äh Verfahren gerade eigentlich gar nicht anwenden solltestUnd ähm am Ende dann sehr schöne Zahlen da stehen können, aus denen man sehr spannende Schlüsse ziehen kann. Ähm,BKA hat jetzt seine Cyber-Kriminalitätsstatistik veröffentlicht,Das ist die das Cybercrime Bundeslagebild zwanzig elf.
Tim Pritlove 0:50:44
So nennen die das auch immer noch.
Linus Neumann 0:50:45
Schönes so ein PDF.
Tim Pritlove 0:50:47
Cyber Crime.
Linus Neumann 0:50:49
Cybercrime. Cybercrime Bundeslage wird zwanzig elf, Bundeskriminalamt.
Tim Pritlove 0:50:53
Internetkriminalität ist kein Begriff, der sich da durchgesetzt hat oder sowas oder Netzgebundene, Kriminalität. Ich meine, das klingt immer so, als ob da noch Leute mit Datenbrillen und Cyberhandschuhen irgendwie durch den virtuellen Raum das hat schon einen Grund, weil.
Linus Neumann 0:51:03
Ja, nee, das das hat das hat schon einen Grund, weil es ist abzugrenzend von der Kriminalität mit dem Tatmittel-Internet.
Tim Pritlove 0:51:11
Also zu sagen, hier geht es explizit um Kriminalität, die sich auf das Internet selbst bezieht. Verstehe also, Serverangriffe et cetera.
Linus Neumann 0:51:21
Sagen wir mal, sagen wir mal, äh wenn ich versuche, dich zu erpressen oder so, per E-Mail, da ist das ja keine Cyberkriminalität. So viel haben sie schon gecheckt, so das hatist in dem in dem Haupt äh äh in der in der Hauptkriminalstatistik war das ja einer der Kritikpunkte, dass sie sagten, ja ihr irgendwie im Internet alles Verbrecher und äh da da wird alles schlimm und so, ne.
Tim Pritlove 0:51:41
Der Mörder hatte auch einen Internetanschluss.
Linus Neumann 0:51:42
Mörder hat Internet.Und ähm was sie also jetzt hier feststellen, ist so die Hauptprobleme des des Cybercrimes, also der der Diebstahl digitaler Identitäten, das Phishing,digitale Erpressung, aber in dem Fall dann also auch mit digitalen äh Dingen, also was weiß ich, irgendwie hast du deinen Server oder sowas. Ähm,Carding. Ich vermute mal damit meinen Sie irgendwas mit Kreditkarten oder sowas. Keine Ahnung, es ist Carding. Ich bin ja auch jetzt kein Internetbetrüger.
Tim Pritlove 0:52:11
Man kann regelmäßig.
Linus Neumann 0:52:14
Zwei Teilen.
Tim Pritlove 0:52:16
Karding.
Linus Neumann 0:52:17
Kreditkarten, ja? Äh Kreditkartendaten per Trojaner abgreifen und dann irgendwie,Ja, also Kreditkarte in Daten klauen, ja? Und Angriffe auf die Smartphones. Das habe ich ja schon gesagt, dass das hier das äh dass das, dass, dass es auch ein ein spannendes Feld ist, in dem äh sicherlich viel zu erfahren ist. Und natürlich das Bauen von Bord netzen. So also die großen,Also tatsächlich die Größeren äh kriminellen äh Dinge, die man so im Internet.
Tim Pritlove 0:52:46
Ist wieder so ein Begriff wie Handy, ne? Das gibt's nur in Deutschland.
Linus Neumann 0:52:50
Ja, ich habe auch jetzt, also ich weiß ja mich da jetzt erstmal nicht zu, ne,Was wir, was wir heute feststellt ist, ähm Cyber Crime stagniert, ja? Geringfügiger Rückgang von rund null Komma sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erster Punkt, was sie,feststellen, Computerbetrug stagniert, äh,Betrug mit Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten ist sogar sehr stark zurückgegangen, um dreitausend Fälle von irgendwie siebentausendneunhundert auf viertausendsiebenhundert. Ähm,ein bisschen Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung ist hochgegangen. Ähm Ausspähen von Daten, ja, also man sieht, es ist auf jeden Fall entgegen der dramatischen,Zunahme, die in den letzten Jahren immer besungen wurde, ähm,nicht so stark gestiegen. Jetzt hast du natürlich das Problem, du musst als BKA so eine Statistik veröffentlichen und du hast nichts es hat sich, du hast nichts getangegen Kriminalität außer irgend so ein Cyberspionage, Abwärtszentrum mit zehn Mann irgendwo in den Keller gestellt. So und jetzt musst du natürlich irgendwie erklären, warum geht das denn zurück,Wir haben hier gar nichts gemacht. Wir wollten ja erst noch was machen. Wir wollen ja jetzt bitteschön nicht diese Statistik veröffentlichen und sagen, wir haben nix gemacht und das hört jetzt einfach von alleine auf. Ja.
Tim Pritlove 0:54:12
Die Kriminalität konnte durch nichts tun, erfolgreich zurückgedrängt werden.
Linus Neumann 0:54:17
Wenn du da, wir haben das ausgesessen.
Tim Pritlove 0:54:22
Kannst du nicht machen. So.
Linus Neumann 0:54:24
Kannst du nicht machen. So was machst du was machst du also? Dann musst du sagen, okay ähm die Anzahl der Fälle ist irgendwie stagniert. Na dann lass uns doch mal schauen äh was ist denn mit dem Schaden,ähm.Also wie viel Schaden ist entstanden? Das wäre so der die andere kennt's halt so. Fallzahlen und entstanden dieser Schaden. Und dann sagen sie, eine Einschätzung des Phänomens Cyber Crimeallein auf basisch statistischer Zahlen ist nicht möglich. Einzelne beziehungsweise.
Tim Pritlove 0:54:56
Auf einmal.
Linus Neumann 0:54:57
Besonders relevante Phänomene im Zusammenhang äh irgendwie Straftaten, mit denen das äh oder auch vielfältige Ausprägungen und so weiter. Äh also können wir irgendwie nicht so genau machen. Deswegen zahlen haben wir ein großes, vermutetesDunkelfeld und so weiter. Deswegen malen wir jetzt mal hier so einen Balken, dass das so mal um zehn Millionen Euro äh äh höherer Schaden.
Tim Pritlove 0:55:18
Nach dem Motto, die Cybercreme-Statistik selbst verhält sich schon sehr sehr eratisch, dass es so verdächtig, da muss was dahinter ste.
Linus Neumann 0:55:27
Die Statistik ist ja.
Tim Pritlove 0:55:29
Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen.
Linus Neumann 0:55:32
So und schon hast du schon.
Michael Kreil 0:55:34
Wie viel Millionen waren das? Ich habe mich äh ich.
Linus Neumann 0:55:36
Von von einundsechzig einhalb auf einundsiebzig Komma zwei Millionen Euro.
Michael Kreil 0:55:39
Millionen Euro. Ich habe nämlich parallel mal die andere, die restliche Polizeikriminalstatistik durchgeguckt, um einen Vergleichswert zu haben, Wirtschaftskrimi Wirtschaftskriminalität ist vier Komma sieben Milliarden,mal in Relation.
Tim Pritlove 0:55:53
Vier Komma sieben Milliarden im Verhältnis zu.
Linus Neumann 0:55:56
Einundsiebzig Millionen.
Tim Pritlove 0:55:56
Millionen. Einundsiebzig Millionen Euro.
Linus Neumann 0:56:01
Also ich wäre lieber Wirtschaftskrimineller.
Michael Kreil 0:56:03
Also lieber lieber scheint mal die Wirtschaft ab als das Internet oder wie?
Linus Neumann 0:56:06
Da könnte man mal also irgendwas müsste man mal machen. Also Wirtschaftskriminalität, ja. Auf jeden Fall.
Tim Pritlove 0:56:12
Wir mal was machen, ja.
Linus Neumann 0:56:13
Das Schöne an diesem Ergebnis ist dadurch, dass du den diesen Schaden dann hochmachst, aber die die Fallzahlen sinken, kannst du natürlich dann äh in der DPA Anmeldung sagen, das wird immer schlimmer,Zwar bleiben die Fallzahlen gleich, aberäh machen irgendwie viel mehr Kohle damit, ja, also Bedrohung, Bedrohung wächst, ganz klarer Fall, ne? Ähm.
Tim Pritlove 0:56:34
Na gut, also mit anderen Worten, wir zweifeln die klare Aussage, hier ein wenig an und ziehen vielleicht.
Linus Neumann 0:56:39
Absolut ähm nicht der Schluss daraus zu ziehen, der in allen ähm in allen,Artikeln, die so die DPA-Meldung abgeschrieben haben, gezogen wurde.Die Medien haben sich wie ich empfehle ein zweites Mal einen Artikel von John F Nebel auf Methoden auch DE haben sich da vor den Karren spannen lassen, haben diese Statistik sich nicht angeguckt und haben die DPA-Meldung abgeschrieben in der.
Michael Kreil 0:57:07
Traurig. Eigentlich sind ja Medien dazu da, dass wir irgendwie einen Kontext zu setzen, ne und zu bewerten und genau das haben sie nicht getan.
Tim Pritlove 0:57:12
Die Medien sind schuld. Ähm ja, aber sehr viel mehr müssen wir da jetzt aber auch glaube ich nicht äh sagen oder gab's noch einen Aspekt.
Linus Neumann 0:57:23
Nee, ach, Kriminalitätsstatistik, ich bitte dich, so ein Kilofit, also äh das ist das ist nix.
Tim Pritlove 0:57:31
Kommen wir zu anderen Erkenntnissen. Äh es gab ein äh Urteil vom Verwaltungsgericht in Berlin,was so ein bisschen untergegangen ist in der allgemeinen Berichtserstattung, ich hab da auch nur ein Link gefunden so auf 'n ersten Punkt, aber es wurde wohl beschlossen, dass der Bundestag die Dokumente der Wissenschaftlichen Dienste zugänglich machen,muss im Falle äh,das ja wie nennt man das den Herrn jetzt korrekt.
Linus Neumann 0:58:05
Äh
Tim Pritlove 0:58:08
Das Thema Statement Statement äh,und so und über und unten durch Gutenberg. Ähm wir erinnern uns, äh der Herr hatte ja in der letzten Zeit etwas Aufmerksamkeit erzeugt, weil er äh seine Dissertationen, die er da gemacht hatähm sozusagen etwas abgeschrieben hat, unter anderem hat er halt auch bei,Dokumenten des Wissenschaftlichen Dienstes abgeschrieben, die ja mehr oder weniger selber einen Auftrag gegeben hat und dann hat er da mal was schreiben lassen,und dann gab's wohl Streit darum, inwieweit diese Wissenschaftlichen Dienste überhaupt,also wieder die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Öffentlichkeitsanspruchs an an diese Daten gibt. Jetzt bin ich mir nicht so ganz so sicher,Wie generell jetzt hier dieser Schiedsspruch zu werten ist, ob das jetzt sozusagen bedeutet, dass grundsätzlich alles, was jetzt der wissenschaftliche Dienst ausspuckt, öffentlich zu sein hat oder ob das jetzt nur in diesem Fall,so zu bewerten ist.
Linus Neumann 0:59:06
Das frage ich mich auch, aber wenn ich die, wenn ich das richtig lese, also es ging darum, dass ein ähm,Oh, nein. Jetzt habe ich hier Quatsch gemacht.
Tim Pritlove 0:59:18
Also ein Journalist hat ja in diesem Fall geklagt. Mhm.
Linus Neumann 0:59:21
Ein Journalist hatte hatte in dem äh Fall geklagt und wollte nach unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz diese spezifischen Dokumente haben,und dann hat das äh um um irgendwie darüber berichten zu können, wie Gurtenberg offensichtlich die von ihm in Auftrag gegebenenStudien des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages in seine eigene Dissertation hat einfließen lassen,Sie hätte sich also quasi seinen Bundestagsmandat missbraucht um irgendwie Daten für seine komische Dissertation dazu zu bekommen.Und äh dann,argumentierte äh wurde argumentiert, diese Arbeiten dieses wissenschaftlichen Dienstes gehörten zu parlamentarischen Arbeit des Abgeordneten und äh dass er quasi so seine,genieße so den Schutz des Mandates und deswegen äh falle es nicht unter das Informationsfreiheitsgesetz. Es Gericht hat aber gesagt, naja,Äh das ist eine Grundlage für die Ausübung des Mandates und deswegen kann hier das äh Informationsfreiheitsgesetz ähm,zur Anwendung kommen und man muss die freigeben.
Tim Pritlove 1:00:34
Also mit anderen Worten, wenn es jetzt demnächst wieder so wissenschaftliche Arbeiten gibt, die ähm das Interesse, das allgemeine,erregen, wecken, dann hat man gute Chancen über das Informationsfreiheitsgesetz, zum Beispiel über die äh tolle Plattform, die wir schon mal vorgestellt hatten, wie hießen auch gleich, fragt den Staat äh äh DE, da äh heranzukommen.Gut, schön. Das finden wir gut.
Linus Neumann 1:01:00
Das finden wir gut. Dass der Gutenberg dann doch noch äh ja im Land, was.
Tim Pritlove 1:01:07
Ja ja, also das äh da kann man eben nicht dankbar genug sein für solche Wirkungsketten. Kommen wir zu den anderen Aufregern dieser Woche. Ähm.
Linus Neumann 1:01:19
Also ich hatte mir gedacht, ich wollte so eine äh drei kurze Anekdoten zum Urheberrecht noch äh erzählen, die ich irgendwie allein in dieser Woche im Internet gelesen habe, ohne dass groß noch eine äh Diagnose zu stellen.
Tim Pritlove 1:01:31
Und ohne auf die popkulturellen Diskussionen einzugehen.
Linus Neumann 1:01:34
Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest. Die drei kurze Anekdoten, ja, also,auf ich hatte ja beim letzten Mal gesagt,hat jetzt dieser Gesetzgebung hat ihren äh ihren Arschtritt bekommen, weil sie irgendwie Millionen verbraten haben und äh keinen äh Raubkopierer irgendwie mal verknacken konnten.
Tim Pritlove 1:01:55
Also Hadopi ist diese Tool Strikes Regelung in äh äh Frankreich, äh was ja groß angekündigt wurde als die Rettung des Abendlandes. Hat allerdings nicht viel bewirkt.
Linus Neumann 1:02:07
Nee, Sie haben also eins Komma eins fünf Millionen Warnhinweis E-Mails versendet, einhunderttausend zweite Verwarnung, dreihundertvierzig dritte Verwarnung und vierzehn Fälle vor Gericht gebracht und einen dieser Fälle haben Sie jetzt gewonnen,Ähm und da haben sie jemandem hundertfünfzig Euro abnehmen können,weil die Frau von ihm irgend so ein äh irgendein Album runtergeladen hat, ja. Äh das heißt, er hat da jetzt sogar noch den falschen verknackt, so ungefähr und ähm,Müssen jetzt nur noch irgendwie den Rest zu den, also wenn sie jetzt quasi,Ähm noch mehrere solche Fälle hinkriegen, brauchen sie gar nicht so viele, um auf die zwölf Millionen Euro zu kommen, die das den Steuerzahler im Jahr gekostet hat.
Tim Pritlove 1:02:51
Wow.
Linus Neumann 1:02:51
Ich würde sagen, man, bevor wir uns da jetzt freuen, dass dass die ineffizient arbeiten würde, sollte man,Also wie gesagt, besteht die Gefahr, dass sie jetzt den Ansporn haben, äh das mal so ein bisschen Effizienz einzuführen. ÄhmMan kann nur hoffen, dass das Projekt jetzt beendet wird, solange das äh freie Internet noch mit einem blauen Auge äh davongekommen ist. Äh das äh Urheberrechtsanekdote Nummer eins, Urheberrechtsanekdote Nummer zwei ähm,Es gibt einen Menschen namens Hanf Hans Friedrich August Kaste,Seit neunzehnhunderteinundsiebzig nicht mehr. Da ist er nämlich gestorben. Der war NSDAP-Mitglied und Gama Aufsichtsratsvorsitzender,Das war er.
Tim Pritlove 1:03:32
Das ist doch der mit.
Linus Neumann 1:03:39
Die Witwe von ihm an und beschwert sich, weil du äh sein Urheberrecht verletzt hast.Denn was Tim da gerade gepfiffen hat, waren äh oder äh versucht hat zu singen, waren sechs Töne aus der Hemmenfantasie,Die Hemmenphantasie ist sieben Minuten und dreißig Sekunden lang. Diese zwei Sekunden oder drei Sekunden daraus hören wir jeden Abend äh seit neunzehnhundertsechsundfünfzig. Äh wenn wir die Tagesschau äh äh einschalten,Und vor kurzem wurde ja angekündigt, dass die Tagesschau ihre äh Titelmelodie nochmal so ein bisschen überarbeiten lassen möchte. Und ähm,Das äh jetzt irgendwie stand dann aufgrund einer Fehlberichterstattung des Springerverlages, glaube ich, auch noch kurz im Raume, ob man tatsächlich sich von dieser Klangfolge äh trennen möchte,Und woraufhin dann,Also es war, das war irgendwie noch unklar. Ich glaube, das war also eine falsche Meldung. Auf jeden Fall meldete sich jetzt die kritzig Linde Karste. Das ist seit neunzehnhunderteinundsiebzig die Witwe,ähm die ein ganz schönes Leben führt mit der monatlichen vierstelligen Ausschüttung,Äh die sie dafür erhält, dass in der Tagesschau diese sechs Töne erklingen. Seit neunzehnhundertsechsundfünfzig, nein, sie erhält die natürlich erst seit äh neunzehnhunderteinundsiebzig. Ähm der Mann äh also ne,Gott habe ihn selig seit zweiunddreißig Jahren tot und äh der Check von der Gamer kommt monatlich noch an, also das würde ich mal sagen, der hat für seine Frau gesorgt.
Michael Kreil 1:05:07
Nächsten vierzig Jahre noch, ne? Bis dahin geht das Ullrich bei ihm.
Linus Neumann 1:05:10
Genau, da äh ähm achtunddreißig nee, warte, äh.
Michael Kreil 1:05:14
Zweitausendeinundvierzig.
Linus Neumann 1:05:16
Zweitausendeinundvierzig, ja. So, entsprechend ist klar, dass sich diese Frau jetzt beschwert und sagt, ähm die Veränderung dieser Meloty äh ist eine potentielle Ehrverletzung,und ihn ohne ihre Zustimmung äh habe diese nicht zu erfolgen.
Tim Pritlove 1:05:32
Eine potentielle Ehrverletzung, was es auch super. Wie kommt man auf sowas?
Linus Neumann 1:05:37
Keine Ahnung, also ich meine, irgendwas muss halt sagen, wenn wenn irgendwie dein geh mal Scheck auf einmal äh in Gefahr ist, ne?
Tim Pritlove 1:05:44
Mann.
Linus Neumann 1:05:46
Und dann äh dritte kurze Anekdote, äh es gab irgendwie das Zukunftsforum Urheberrecht zu dem Sabine Leuthäuser Schnarrenberger,äh lud und da haben dann der Bundesverband der Musikindustrie, der Börsenfeind des Deutschen Buchhandels, die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzung, der Verband unabhängiger Musikunternehmen und die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft,angekündigt, da nehmen wir nicht dran teil.Weil da kommt eh nichts bei rum, weil irgendwie die,Die Justizministerin soll sich mal endlich hier auf das digitale Leben einstellen und da mal hart durchgreifen und zusehen, wie wir hier äh unser Urheberrecht im einundzwanzigsten Jahrhundertbewahren können und wir sehen ja, sie macht nichts, sie will keine Warnhinweismodelle, äh sie will keine äh besseren Methoden zur Rechtsdurchsetzung.Und äh das Einzige, was sie da macht, ist irgendwie Leistungsschutzrecht,und Schutzfristenverlängerung.
Tim Pritlove 1:06:48
Ja.
Linus Neumann 1:06:52
Also, die Wirtschaft schmollt.
Tim Pritlove 1:06:55
Es ist wird's nicht so furchtbar wäre, könnte man sich eigentlich den ganzen Tag nur in den Bauch halten, ne? Stattdessen muss man sich den ganzen Tag den Kopf halten.
Linus Neumann 1:07:08
Da gibt's einen schönen Artikel äh oder dass sie den Liveblogbeitrag von Matthias Schindner, der bei Netz Politik Org von diesem Zukunftsforum Urheberrecht sehr ähm amüsant berichtet hat,Ähm kann man, also das liest sich, liest sich ganz nett, welche Themen da so aufkamen, welche Argumente. Es ist äh nichts nichts Neues,was da an Argumenten kam, aber es war sehr dargestellt von von Matthias.
Tim Pritlove 1:07:36
Ja, sehr schön geschrieben. Dollar Begrüßung, doller danke.Ja, damit sind wir dann mal durch hier mit unserer äh schon recht langen Ausgabe,Irgendwas äh äh Wichtiges anzukündigen oder mitzuteilen. Ne? Aber nicht, ne. Dann erstmal danke Micha fürs Kommen. Ähm.
Michael Kreil 1:08:02
Hm? Danke fürs Dasein.
Tim Pritlove 1:08:05
Ja, fand ich auch mal sehr interessant, dass wir das mal ein bisschen äh äh tiefer beleuchtet haben und so werden wir's hier auch in Zukunft halten. Immer mal wieder jemanden einladen. Ansonsten bleibt's vor allem hier bei uns. Stimmt's? Linus?Und nächste Woche schlagen wir dann wieder zu. Das heißt, Doktor Politik. Wir sagen tschüss.
Michael Kreil 1:08:28
Tschüss.
Linus Neumann 1:08:29
Auf Wiederhören.

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Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:02
Guten Morgen Linus, willst mir jetzt die Show stehlen oder was? Ja. Na toll, immerhin ist es heute Morgen halbwegs.
Linus Neumann 0:00:10
Guten Morgen.
Tim Pritlove 0:00:13
Ja, na ja, auf jeden Fall sind wir frisch. Also ich fühle mich auf jeden Fall noch ausreichend frisch.
Linus Neumann 0:00:19
Ja, ich habe hier gerade ja eine Mate ähm bekommen, die.
Tim Pritlove 0:00:23
Oh, das wäre jetzt auch genau das Richtige für mich. Na ja, man kann nicht alles haben.
Linus Neumann 0:00:31
Man kann nicht alles haben.
Tim Pritlove 0:00:32
Über Koffeinierung ist vielleicht auch nicht unbedingt immer angemessen. Wie auch immer auf jeden Fall äh feiern wir hier das äh siebenunddreißigste Bestehen äh des Vorkommens einer Logbuch Netzpolitiksendung,ist ein bisschen unrunder Geburtstag, aber man muss ja die Feste feiern, wie sie fallen,Und äh ja, ich frage mich natürlich, äh womit äh steigen wir äh womit steigen wir denn jetzt ein hier in diese tolle.
Linus Neumann 0:00:59
Sendung, ja vielleicht kurz mit den äh mit den Kommentaren zum zum letzten, zur letzten Sendung. Und zwar gab's dann ähmzum Thema Netzwerkität meldeten sich einige äh sehr aufmerksame Beobachter, die mich dann zum Beispiel darauf hinwiesen, dass es schon seit Jahren äh bei E Plus Usus ist, dass man äh auch ohne Datentarif auf ähm,auf die Facebookseite gratis zugreifen kann.
Tim Pritlove 0:01:25
Also selbst wenn überhaupt gar keinen Datentarif.
Linus Neumann 0:01:28
Keinen hat, ja.Ähm also nur auf Facebook und irgendwie auch nur über eine bestimmte Domain. Null Punkt Facebook dot com. Ähm.
Tim Pritlove 0:01:37
Zero sozusagen.
Linus Neumann 0:01:39
Zero Facebook. Ja und dann kannst kommst du für ähm auf Facebook. Ähm,Das ist net, also das wäre ja quasi so eines dieser großen Schreckenszenarien, die der Grund, warum das, glaube ich, da wurde ich gefragt, war das nicht schon der Dammbruch? Ja, in gewisser Form natürlich schon so ein bisschen. Ähmmeine Argumentation wäre, dass äh,Ich glaube, wenn du, wenn man gar keinen Datentari hat bei Facebook und dann von diesem Facebook Dot com woanders hinklickt, dann kommen die Daten trotzdem und man muss dann halt Kilo äh kilobitweise bezahlen.
Tim Pritlove 0:02:16
Das weiß ich nicht.
Linus Neumann 0:02:17
Kilo oder wie die abrechnen, würde ich jetzt von ausgehen,und ist halt so ein Anfix-Angebot. Ähm aber ja, ist ganz klar und ist äh ist auch auch das ist äh nicht gut und äh sondern eher das das Gegenteil, ja. Also so ein so ein ähm.
Tim Pritlove 0:02:35
Also mir war das auch neu. Aber na ja, also solche äh Diesel gemacht und bisher gibt's da so richtig kein Mittel dagegen.
Linus Neumann 0:02:44
Genau und dann gab es eine Veranstaltung in vor ein paar Tagen wo war sie denn?Ähm,Der Link ist falsch. Also gab's eine Veranstaltung, wo man sich mit ähm der Netzneutralität auseinandergesetzt hat und ähmim Jahr den Jahreskongress der DeutschenBreitbandinitiative. Und da waren natürlich dann alle die äh Breitband äh Hardware bauen und Breitbanddienste anbieten zusammen. Und da wurde ein äh wurde dann natürlich über diese Netznetralität gesprochen.
Tim Pritlove 0:03:22
Breitbandinitiative.
Linus Neumann 0:03:24
Ja, Breitbandsinitiatives und Verband.
Tim Pritlove 0:03:26
Aha, noch nie gehört.
Linus Neumann 0:03:28
Ja ähm war jetzt auch nicht so enorm bekannt, aber äh ichAuch eher so Breko und solche Dinger. Die deutsche Breitbandinitiative ist ein gemeinsames Projekt A der Initiative D einundzwanzig des Bundeswirtschaftsministeriums und des Bitcom. Okay, dann wird ein Schuh draus.
Tim Pritlove 0:03:44
So klang das auch grade, als ob's sowas sein könnte. Mhm.
Linus Neumann 0:03:48
So und da äh wandert die dann natürlich alle äh beisammen und da sagte dann, äh richtig mal der Walter Haas von Huawei Deutschland. Huawei ist dieser chinesische Anbieter von ähm,Netzwerk, Hardware, und solchen solchen Scherzen.
Tim Pritlove 0:04:04
Huawei sagt man dann wahrscheinlich doch meistens, auch wenn das vielleicht die richtige Aussprache gewesen sein mag, die du dir so heißt das ja. Oh, wow.
Linus Neumann 0:04:16
Wie man das ausspricht. Huawei, aber Huawei, ja, also Huawei, Huawei, Deutschland ist, heißt die Firma und äh der sagte dannVideo an demand ist ja eigentlich ein Horror fürs Netz. Ja, stimmt.Also äh zumindest, wenn man, wenn jeder irgendwie den Staat und den Endpunkt seines Videos und den Pausepunkt selber bestimmen kann, ist das äh absolut richtigund ähmEr sagt, dass äh er oder eigentlich waren sich da alle einig, dass sie, wenn es so weitergehen sollte, dass alle jetzt irgendwie da ihren Schrott ins Internet reinpumpen, wir uns über andere Bezahlmodelle ähm Gedanken machen müssen,Ähm und äh das ist sogar etwas, was äh in dem Fall sogar stimmt, weil durch diese Flatrates, die ja den Leuten irgendwie geboten werden, die Provider tatsächlich,Sie haben vermutlich ihre Flatrate-Preise irgendwann mal zu einer Zeit berechnet, als sie noch nicht ganz klar war, welche Entwicklung diese Videogeschichte im Internet nehmen würde, weil sie können sich ihre äh Flatrates im zunehmenden Maße wohl,so nicht mehr leisten beziehungsweise den Datenhunger, den ihre Kunden zeigen.
Tim Pritlove 0:05:22
Ja, dann müssen sie halt ihre Preise erhöhen.
Linus Neumann 0:05:24
Müssen sie halt die Preise erhöhen oder äh,oder hätten halt von vorneherein mal weniger Gewinn ausschütten sollen und irgendwie in die in das Netz investieren. Ähm aber wir wollen das jetzt nicht im so in aller in aller Breite diskutieren, was nurich suche gerade diese schöne Zitat. Ähm da geht's dann das ist, glaube ich, immer die Telekom, die so etwas sagt.Ähm nee, das ist jetzt der Alf Henrik Wulf vom Altsch, von Altstrom Deutschland, der sagte, äh jaSie sind also jetzt für gestaffelte Angebote unterschiedlicher Qualitäten bei der Übertragung von Datenpaketen ohne dabei jemanden zu diskriminieren.Das geht halt leider nicht, ne.Ist es wirklich schwierig, ne? Also er sagte dann, was die, was die Telekom auch so vorantreiben möchte, ist so, wir haben dann in unterschiedliche Dienste, Klassen,und innerhalb dieser Diensteklassen diskriminieren wir nicht mehr. Das wäre so was so das hat man in den USA ja also Jahrzehnte lang gemacht, ne? Oder jahrhunderte mit mit äh unterschiedlichen Menschenrassen, ja. Da gab's keine Diskriminierung. Da gab's einfach nur unterschiedliche,Klassen von Menschen. Innerhalb derer waren alle gleich. Ja, also das ist die, nee, das, das, das Reden, sowas reden die seit Jahren.
Tim Pritlove 0:06:38
Ja, ja, es ist, ja, es ist, es ist, es ist wirklich super, macht einem so ein bisschen fassungslos, ne.
Linus Neumann 0:06:43
Also da kann man nochmal den Artikel, habe ich da mal äh verlinkt. Auf Heise war der, äh den kann man sich da nochmal anschauenund das Thema Netzneutralität wird, so hat es mir ein kleines Vöglein geflüstert bei den Datenspuren zweitausendzwölf, vermutlich äh irgendwie behandelt werden.
Tim Pritlove 0:07:00
Welches ist eine Veranstaltung? Ist das CCC in Dresden?
Linus Neumann 0:07:03
Genau, die wir natürlich immer empfehlen, von der wir wahrscheinlich auch live berichten.
Tim Pritlove 0:07:07
Genau. Ach ja,In ihrer Community dürfen sie hinfahren, wo sie wollen. Das ist echt super. Na gut, das äh als Nachtrag zur äh Netzneutralität. Die äh Öffentlichkeit beschäftigt ja ganz andere äh Themen.
Linus Neumann 0:07:23
Ja, die Öffentlichkeit, dieses Thema kam eigentlich genau an dem Moment auf, wo es wäre die letzte Sendung aufgenommen haben. Bettina Wulf verklagt Google,weil wenn man bei Google, wenn man auf die Google-Seite geht und langsam in das Fenster schreibt BET, dann sagt Google,Tina Wolf Prostituierte. Als Empfehlung, was man denn eventuell wohl googeln möchte. Ähm man.
Tim Pritlove 0:07:47
Nicht nur aber auch.
Linus Neumann 0:07:49
Genau, ist eine der einer der Vorschläge, den Google da bringt. Also Google sammelt offensichtlich häufige Suchanfragen und schlägt die dann den Nutzern als Service vor, damit die nicht so viel tippen müssen,und ähm jetzt sagt Bettina Wulf, äh sie möchte bitte nicht, dass da Bettina Wulf Eskorth und Bettina Wulf Prostituierte äh vorgeschlagen wird von,Und Google sagt, na ja, das ist aber unser Algorithmus und das äh der ist objektivund wir machen ja gar nichts. Wir es ist ja quasi es kommt nicht von uns, dass wir es dahin schreiben, sondern es sind unsere Nutzer und das ist eine objektives Erfassen des Interesses unserer Nutzer, was die wohl so googeln,Ähm Google hat in der Angelegenheit schon fünf, sechs Prozesse gehabt, fünf Prozesse gehabt, wo irgendwelche Leute sich darüber beschwert haben und Google hat immer gewonnen. Das heißt, sie können ähm,sie sie die Gerichte gehen mit der äh mit der Interpretation da Chor, dass Google da einen,nicht, nicht Einfluss nimmt und ein Objektive Erfassung macht. Ähm,Das heißt, irgendwann würde sich das auch wieder ändern, wenn die Leute das nicht mehr googeln würden. Ähm jetzt kann man aber, das ist eine sehr interessante ähm,sehr interessante Beobachtung, wenn ich etwas googel, wenn ich da etwas reinschreibe und da kommt das Wort Penis drin vor oder Bad. Oder sowas? Oder Vagina, dann hört Google auf mit dem Vervollständigen.
Tim Pritlove 0:09:18
So generell.
Linus Neumann 0:09:19
Generell, dann kommt gar nix mehr, zu Penissen schlicht, Google mir nichts vor.
Tim Pritlove 0:09:23
Ach echt? Ausprobieren.
Linus Neumann 0:09:25
Ja, machen wir mal hier Live-Test. Google.
Tim Pritlove 0:09:27
Linus Neumann Penis nichts.
Linus Neumann 0:09:30
Ja, Linus, Neumann, das steht überall und soweit du dann Penis so, dann so, sobald da steht, äh hat er keine, hat er keine Vorschläge mehr.
Tim Pritlove 0:09:38
Lady Gaga Penis.
Linus Neumann 0:09:40
Oder wenn du jetzt so mal Penis, Penis.
Tim Pritlove 0:09:43
Scheint auch schon zu helfen, aber vielleicht findet ihr auch.
Linus Neumann 0:09:46
Peni kommt nix mehr, ja? Also Google hat da in diesem Algorithmus, der ist wohl doch nicht ganz so ähm nicht ganz so objektiv, weil eine weitere Beobachtung ist,man kann sich, glaube ich, sicher sein, dass wenn man den Namen einer Software googelt. Das, was am allerhäufigsten gegoogelt wird, wo der Name dieser Software drin vorkommt, wird der Name der Software Plus Touren oder sein.Das ist einfach das, was du am meisten holst. Ja, ich meine, wenn du eine Software googelst, dann suchst du den Crack dazu.Und ähm und auch das schlicht Google dir nicht vor. Wobei also wirklich hundertprozentig davon auszugehen ist, dass niemand Microsoft googelt oder so, weil er äh,Also dat googeln halt Microsoft und nicht Microsoft World äh äh Produktbroschüre, ne?Auch das äh äh unterbindet,Kugel quasi. Äh und das sagen sie auch ganz ganz offen, dass sie eben die Urheberrechtsverletzung nicht befördern wollen.Und jetzt ist es natürlich ein ein interessanter ähInteressanter Punkt, also Kai Oberbeck von Google lässt sich zitieren mit die angezeigten Begriffe sind das algorithmisch erzeugte Resultat mehrerer objektiver Faktoren, inklusive der Popularität der eingegebenen Suchbegriffe.Und jetzt fragt man sich natürlich, was ist denn Objektivität? Also die die also der der Algorithmus wird natürlich objektiv ausgeführt, aber die Kriterien, nach denen er ausgeführt wird, die müssen ja nicht unbedingt objektiv sein.Und die Benenenkugel eben auch nicht. Und dann sind wir sofort eigentlich bei diesem Themenwelt der Meinungsfreiheit für Suchmaschinen,Was wir vor einigen Wochen äh in einer Sendung schon mal angesprochen hatten. Und ähm das finde ich also insofern,Relativ spannend.
Tim Pritlove 0:11:33
Ja, also ähm.Bin da auch sehr sehr gespannt, auf welcher Basis das überhaupt bewertet äh äh wird, weil ich meine, dass Google Einfluss nimmt auf die angezeigten ErgebnisseIst ja total klar, jetzt nicht nur wegen der von dir genannten Beispiele, sondern halt auch so diese Google Plus bevorzugen, die vor einiger Zeit daäh Welle gemacht hat. Also das ist ja ähm das ist ja nicht so, dass das einfach alles nur so wäre. Und die Frage ist, was würde man Google alles vorwerfen, wenn sie nichts rausnehmen würden?
Linus Neumann 0:12:08
Ja, dann wäre die, dann wäre auch die Hölle los, ne,also was was wir noch äh äh einfällt, sie diskriminieren noch den, das hatte Konrad Lischka auf Spiegel glaube ich geschrieben, sie diskriminieren den Rocco, ist ein ein italienischer Pornodarsteller, der wird ja auch nicht vor, der wird ja auch nicht empfohlen,Also wenn du Rocco eingibst, dann, obwohl das äh so der Typ ist, der wahrscheinlich von allen Rockus am meisten im Internet ist,aber äh äh auch den, auch den schlagen sie dir nicht vor. Und sie haben ja diese, sie haben ja regelmäßige Updates ihres Suchalgorithmusses gegen äh so SEO-Manipulationen,Das heißt, da da gehen sie auch quasi gezielt greifen sie ein und ändern ihren Algorithmus. Also man kann da wirklich von Objektivität nicht wirklich,sprechen, denke ich oder also wenn dann nur sehr, sehr eingeschränkt. Und wenn man nicht von Objektivität sprechen kann, dann ist man halt bei der Frage.
Tim Pritlove 0:13:00
Die Frage ist, was ist was ist dieser Algorithmus? Also dass ein Algorithmus das anzeigt, ist mir schon klar, weil da wird ja jetzt nicht bei jeder Suchanfrage irgendwie eine Anfrage über Management gestellt,sondern da gibt's halt den Algorithmus, nur dieser Algorithmus schließt halt auch Dinge ausder Schließe ist halt aus nach Relevanz, er schließt es eben auch aus nach tja, potenziellen Seiteneffekten für Google Gesetzeslage äh Pipapo.
Linus Neumann 0:13:25
Genau, wie das juristisch zu bewerten ist, werden wir dann sehen, wenn wir sollte diese Angelegenheit tatsächlich ausgefochten werden. Der interessante Teil ist aber und ich glaube, das ist der Grund, warum Googlesich da unbedingt gegen wehren möchte, wenn dieWenn die jetzt nur einmal so einen Prozess verlieren, ne, dann können die eine neue Abteilung aufmachen, hunderttausend Leute einstellen, weil alle Leute sich die ganze Zeit über Diskriminierung bei Google beschweren werdenvor du könntest dann irgendwann deine den Google Platz eins ginge nicht mehr darum, dass du eine vernünftige Seite hast und die vernünftig optimierst, sondern du könntest dir das irgendwie erklagen.Also wie gesagt, dieses dieses diese Frage oder dieses Konzept der Meinungsfreiheit für Suchmaschinen ist irgendwie, also es kommt halt irgendwie so,dem dem Konflikt an der Stelle echt ziemlich nah. Also so eine so eine Art andererseits, wenn man irgendwie so einen Kartell verhindern, Google ist aber im Prinzip schon so ein so ein Monopol Monopolist. Also es ist eine spannende Sache, wie man,wie man das überhaupt also wie kennzeichnet man die die Verantwortlichkeit für diesen Algorithmus, der da stattfindet? Und was darf wie darf man den manipulieren und wie nicht? Ist echt spannend.
Tim Pritlove 0:14:32
Ja, gut, können wir jetzt aber auch nicht weiter vertiefen, oder? Brauchen wir nicht. Nö, lassen wir jetzt erstmal so offen.
Linus Neumann 0:14:38
Noch ganz kurz, das war so schön. Äh bei Amazon, dieses dieses besagte Buch der Frau Wulf, ne, weil also das Ganze,kannst du ja seit, seit einem Jahr oder einem halben Jahr oder was hast du das ja bei Google, warum hängt sie das jetzt irgendwie an die große Glocke und geht gegen Google und Günther ja auch vor, ja, weil sie gerade ihr Buch äh verkaufen will. Ähm,Und dieses Buch, wenn man dabei Amazon ähm,sich das anschaut, bei Amazon kann man Bücher taggen und es ist sehr schön, ähm mit welchen Text die ähm dieses Buch,Natürlich äh verbunden wurde. Ja, also da war dann natürlich auch äh Prostituierte und so weiter, weil die hat Amazon aber jetzt entfernt. Aber so, ich sage nein zu diesem Buch, Ehrensucht, äh Ehrensold und Geltungssucht und so.
Tim Pritlove 0:15:22
Schamlos, Unverschämtheit, maßlos schnorren.
Linus Neumann 0:15:25
Ja, das sind also sind ganz schöne Text. Also als nächstes wird sie dann wohl Amazon ähm äh anzeigen müssen oder verklagen müssen. Die einzigen, die ihr Buch da verkaufen, ja.
Tim Pritlove 0:15:35
Ja, ich meine, es ist,Natürlich sehr einfach. Ich muss zugeben, dass ich diese ganze äh Wulfgeschichte nicht so im Detail verfolgt habe in dieser Woche, auch weil ich sie gar nicht zur Kenntnis nehmen wollteAlso für mich ist das sowieso so ein Nichtthema irgendwie, was da jetzt ist mit ihr und äh,Keine Ahnung, was da gelaufen ist. Ich nehme dir das irgendwie gerne ab, dass das äh äh ein reines Gerücht ist, wobei ich auch sagen muss, und wenn schon, ja, meine,Ist ja jetzt auch nicht so schlimm, oder? Wenn man irgendwie Esquat gemacht hat.
Linus Neumann 0:16:04
Völlig uninteressant.
Tim Pritlove 0:16:05
Ist auch irgendwie völlig in Ordnung, da äh,mich mich stört schon so ein bisschen an dieser ganzen Debatte, dass das überhaupt so als so was äh anrüchiges gesehen wird. Okay, ich meine, wir wissen alle, wie das funktioniert in der Öffentlichkeit und vor allem in der Politiköffentlichkeit. Da ist das natürlich auf jeden Fall eine Keule. Insofern hat sie ja äh eine Menge,Mut bewiesen, dass da sozusagen überhaupt so anzugehen und da einfach auch voll diesen Stralsundeffekt äh äh mit einzuberechnen, ja. Vielleicht hat sie sich auch nur gedacht,gut ich kriege das eh nicht untern Teppich, äh äh zumindest nochmal eine Mark mitmachen.
Linus Neumann 0:16:38
Laut Wikipedia ist sie PR-Beraterin.
Tim Pritlove 0:16:41
Ja, also so ein bisschen Einblick sollte sie da äh schon haben. Gewahrt ist sie sicherlich worden. Ich stecke da nicht drin, aber,Gut, also das mich interessiert das nicht, groß dieser Google Aspekt ist natürlich jetzt interessant, was hat sie damit aufgerufen, da werden wir sehen, was dabei rauskommt. Ich glaube, da wird nicht sehr viel bei rauskommen, aber,eine gute Antwort, was das richtige TM wäre, habe ich da auch ehrlich gesagt nicht parat.
Linus Neumann 0:17:06
Spannendes Thema deshalb.
Tim Pritlove 0:17:08
Genau, deswegen gibt's das hier bei Lokbuchnetzpolitik. Genauso wie so ein super.
Linus Neumann 0:17:14
Leise.Yeah.
Tim Pritlove 0:17:18
Ja, ja, ja, oh Gott.
Linus Neumann 0:17:23
Feiglinge.
Tim Pritlove 0:17:24
Oh Mann, ja, da kannst du mir mal kurz zusammenfassen, was der eigentlich tatsächlich äh geschrieben hat, weil das habe ich auch noch nicht äh verinnerlicht.
Linus Neumann 0:17:30
Rick Feiglinger hat äh.
Tim Pritlove 0:17:33
Ist ja einer der Gründer, also der Gründer der ursprünglichen Pirat in äh,der sich auch immer sehr freut, wenn die Deutschen hier irgendwie gewinnen und mitjubelt und auch lange Zeit da ausreichend äh hofiert wurde. Jetzt will ich wahrscheinlich keiner mehr kennen.
Linus Neumann 0:17:48
Jetzt will keiner mehr, jetzt ist er Schmuddelkinn, mit dem keiner mehr spielen will.Relativ ausführlichen Artikel geschrieben, ich gebe den jetzt mal so wieder, wie ich ihn dort äh exzerpiert habe. Ähm und zwar sagt er, wir müssen den Besitz von äh Kinderpornografie,legalisieren oder wie der legalisieren. Ähm Kinderpornografie benutzt er den Begriff. Wir wissen ja alle, dass der richtige Begriff.
Tim Pritlove 0:18:15
Dokumentierter Kindesmissbrauch sein sollte.
Linus Neumann 0:18:18
Es sei mir verziehen, wenn ich jetzt zwischendurch doch mal äh da den Fehler mache und.
Tim Pritlove 0:18:22
Ich sage dann immer gern kipo. Ja, um einfach klar zu machen, dass es sich dabei im Wesentlichen um politischen Begriff handelt.
Linus Neumann 0:18:29
Ah ja, okay, ja. Äh genau das ist auch, glaube ich, sein Haupt äh äh Ding, weil es eben ein politischer Begriff ist. Und er sagt also, es gibt drei Argumente, warum wir äh,den Besitz von Kinderpornografie legalisieren sollen,Ähm das Verbot des Besitzes verhindert die Strafverfolgung, sagt er, weil alle, jeder, der es besitzt, im Prinzip Sorge haben muss,Irgendwie äh rechtlichen Ärger zu bekommen. Dieses, das sehr plastische und jeden Tag vorkommende Beispiel, was er da nennt, ist,Eine Person mit einer Google Glasbrille, also so eine Brille, die mitfilmt und äh sein Leben live streamt ins Internet. Äh macht einen Spaziergang im Park,und entdeckt eine im Gebüsch stattfindende Kindesmisshandlung,wird dadurch zum kriminellen, weil er äh verbreitet hat, ja und äh weil er aufgezeichnet, gespeichert und verbreitet hat und der Vergewaltiger lacht, weil der,ähm dieser Google-Glasträger ihn jetzt nicht anzeigen kann. Ja.
Tim Pritlove 0:19:29
Aus dem Leben gegriff.
Linus Neumann 0:19:31
Völlig aus dem Leben gegriffen, ne. Ähm also völlig, völlig, völlig äh lächerliches.Aber er sagt quasi anderes Beispiel istdas nehme ich jetzt mal ein mir bekannter Polizist sogar pikanterweise hatte bekam Spam in dem irgendwie ein nicht wirklich,sage ich mal, als als illegal einzustufendes, aber trotzdem ein Bild eines jungen Mädchens war,Und der war zu dem Zeitpunkt noch sehr unbedarft mit diesem Rechner, hatte gerade Internet bekommen, so vor ein paar Monaten und antwortete dann dem Spammer,Und sagte, ey, äh lass mich in Ruhe, damit ich äh will damit nix zu tun haben, ja? Äh sonst zeige ich dich an oder so. Und dann schlug bei seinem Provider,ähKontrollkeule an und entdeckte quasi diese da, dass er diese Datei, dieses Bild, was an dem an der E-Mail angehängt war, verbreitet hat, nämlich zurückgeschickt hat in dem Moment, als auf die E-Mail geantwortet hat.
Tim Pritlove 0:20:34
Die Software sozusagen das einfach mit reingeworfen hat.
Linus Neumann 0:20:39
Mit reingeworfen hat. Das heißt, er schickte diese Datei zurück und dann ging er beim Provider ein rotes Lämpchen an, dem wurde sofort der Internetvertrag gekündigt.
Tim Pritlove 0:20:47
Anstatt äh.
Linus Neumann 0:20:50
Er ist äh auf sein Leben,so nicht so finde ich finde ich echt übel, ne? Also der sowas kann ja in dem Fall auch auch rufschädigend sein. Das heißt, bei dem ist ein rotes Lämmchen, der kriegt mit diesem Provider nie wieder äh irgendwo einen Vertrag. Ähm das heißt, äh,Quasi dieses dieses ungewollte Zuspielen auf die Festplatte wäre natürlich auch so ein Fall. Also nur mal so als als kleines äh als kleines Beispiel. Ein ein weiteres Beispiel, was der Feigling nennt, ist ähm,dass quasi der das Video, das verlinkt er wohl auch, hab's mir nicht angeguckt, dass einen den Mord an einem Teenager darstellt,Wird eine Person umgebracht und dieses Video ist dort gezeichnet. Sagt, dieses Video wäre nicht illegal, weder der Besitz, noch das Verbreiten dieses Videos.Da geschieht ein Mord drin. Ähm und er fragt dann eben, mit was mit welcher Maxime wir sagen, wir verbieten,dokumentierten Kindesmissbrauch, wenn wir dokumentierten Mord im Prinzip äh legalisieren. Ähm.Der ist der Grund dafür, warum wir das wahrscheinlich tun oder der der naheliegendste Grund ist ähm,Dass die Opfer dadurch traumatisiert werden, also ein Opfer, dem so etwas mal wieder gefahren ist, ähm,Erfährt natürlich eine erneute Traumatisierung dadurch, dass diese oder kann eine erneute Traumatisierung dadurch erfahren, dass es mit der mit dem Wissen oder mit der äh ja mit dem Wissen oder tatsächlich,Also mit dem Wissen leben muss, dass dieses Material irgendwie kursiert, dass Leute das haben wollen oder vielleicht dieses Material sogar einmal selber sehen muss.
Tim Pritlove 0:22:31
Ist beim Mord auch genauso ein Thema, weil da gibt's ja.
Linus Neumann 0:22:33
Ja, da ist das Opfer halt äh.
Tim Pritlove 0:22:35
Gibt's aber auch noch Eltern und Geschwister und also Freunde, also.
Linus Neumann 0:22:40
War mir jetzt auch nicht bekannt, dass ich dass ich ein Mordvideo verbreiten kannähm na ja also okay, das war also Argument Nummer eins und er sagt also es behindert die Strafverfolgung, weil wer ist, wer dieses Material hat, sich Sorgen machen muss, dass äh zurDas irgendwie zu melden oder zur Anzeige zu bringen. Nehmen wir als Beispiel Jörg Haus, der in Deutschland ja ähm,verurteilt wurde, weil er und das hat das Gericht ja sogar selber ihm damals im Urteil attestiert, dass er dieses Material,augenscheinlich nicht zur Selbstbefriedigung gesammelt hat, sondern tatsächlich wohl Recherchen in diesem Milieu angestellt hat,und dass aber das völlig egal ist, weil der Besitz strafbar ist und damit ist er jetzt ein Verurteilter.Ein vorbestrafter, obwohl ihm attestiert wurde, dass er das nicht aus äh.
Tim Pritlove 0:23:32
So ist nun mal der Paragraph.
Linus Neumann 0:23:33
So ist nun mal der Paragraph, ja? Ähm insofern kann man da sagen, dass äh dieses Argument, dass es die Strafverfolgung verhindert, greift so ein bisschendann sagt er das Verbot brandmarkt eine ganze Generation als KindesmisshandlerÄhm und nennt dann so als das Beispiel von zwei Siebzehnjährigen, die sich die einvernehmlich Liebe machen und davon ein Video anfertigen. Und ähm das wäre also nach der aktuellen Rechtsprechung,ähm Kinderpornografie, weil äh da Minderjährige drin vorkommen. Ich kann das jetzt nicht beurteilen. Er der stellt diese Behauptung so auf und der wohnt ja in Schw.
Tim Pritlove 0:24:08
Bezieht sich aber im Wesentlichen alles auf Schweden, oder? Ja. Okay.
Linus Neumann 0:24:12
Ähm und dann ähm sagte er so diese der dahinter stünden irgendwelche äh,äh fundamentalistischen Christen, die Kindern den Sex verbieten wollen,Und deswegen hoffen, deswegen glücklich sind, dass es irgendwie so hohe dass jeder Sex von Jugendlichen irgendwie unter Kinderpornografie fallen würde und deswegen nicht verbreitet werden darfalso relativ coole Theorie auch. Ähm.
Tim Pritlove 0:24:51
Ja und dann kommt er sozusagen überhaupt erst mal auf das, was er eigentlich sagen will. Das Verbot auch deshalb nicht passt, weil es ja irgendwie auch der Content Industrie in die Hände äh spielt.
Linus Neumann 0:25:00
Genau und da sagt er, der das das dritte Argument, der Kampf um die Meinungsfreiheit wird in der Schlacht um Kinderpornografie entschieden. Und da hat er wahrscheinlich Recht mit diesem Argument.Oder mit dieser mit dieser Feststahlstellung und sagt vergleicht also diese Datei auf einer Festplatte und sagt,mit einem Buch in einem Regal und wenn man jetzt den Leuten sagen würde, ähm du hast ein Buch im Regal und da kommt jemand in dein Haus,nimmt das Buch daraus, verbrennt das Buch und verhaftet dich. Das ist im Prinzip das, was im Moment stattfindet mit äh dokumentierten Kindesmissbrauch. Und ähm,dass das eben der Grund ist, warum ja, da gibt's dieses dieses unglaublich oft äh äh hervorgeholte Zitat eines,Lobbyisten der Content Industrie, der sagt, sie lieben äh dokumentierten Kindesmissbrauch, weil das das äh weil das die ähm in der Bevölkerung die Möglichkeit ist, Verständnis für Zensurmaßnahmen und äh Traffic Überwachungherzustellen. Das hatte er irgendwo hinter verschlossener Tür mal dummerweise zugegeben. Und ähm.Das ist natürlich da, da hat er auf jeden Fall recht. Also er sagt, wenn wir sagen, Kinderpornografie ist keine legitime Ausdrucksform, dann sind wir nicht mehr weit davon entfernt, dass es auch kein, dass es auchDinge gibt, die dann vielleicht keine legitime Meinungen mehr darstellen. Und,schließt so ungefähr mit der, mit der Meinung, dass oder mit der mit der Feststellung, dass dokumentierter Kindes äh Missbrauch ekelhaft ist und äh fürchterlich, aber durch seine Existenz nicht die Grundfeste der Gesellschaftähm,erschüttern würde und oder bedroht, während es eine Zensurinfrastruktur und eine Überwachung der Gesellschaft sehr wohl tun würde. Und ähm.Schließt dann also, dass wir,dass wir die die Schlacht um die Meinungsfreiheit im Netz äh äh gewinnen müssen, indem das Verbot von ähm.Kinderpornografie aufgehoben wird, damit Verbot des Besitzes von Kinderpornografie aufgehoben wird, damit äh dieser Hebel nicht mehr vorhanden ist.
Tim Pritlove 0:27:11
Hm. An der Stelle erlaubt mir äh einen Querverweis ähm,auf eine CAE äh Sendung, die ich gemacht habe im Mai zweitausendneun, also so in der Hitze der Zensursolar äh Geschichte, ja heißt auch so, Kampf gegen Zensos Solar, wo ich mich mit Scozy unterhalten habeund das äh ist ein sehr interessantes Gespräch, wo wir also insbesondere eben auch wirklich dieses Kipo als politischer Hebelvon mehreren Stellen beleuchten, also wer da sozusagen mal Lust hat, sich da nochmal ein bisschen tiefer einzuhören, könnte das äh machen CRE hundertvierundzwanzig, ist das.
Linus Neumann 0:27:49
Super ist echt, also ist wirklich spannend, sich damit mal äh auseinanderzusetzen. Es ist im Prinzip wirklich so, dass du heute in,Seit einigen Jahren sowieso nur noch Politik machen kannst, also wirklich Politik im Sinne von,wirklich etwas ändern, indem du entweder ähm Kinderpornografie oder Terrorismus ins Feld führst. So, das sind die beiden Dinge, mit denen du äh seit einigen Jahren die Welt irgendwie äh in Atem halten kannst als alspolitischer Gestalter. Alles an, bei allem anderen hast du eigentlich keinen wirklichen Hebel. Na ja, ähm Feiglinge schreibt das da, ähm,Und es ist natürlich klar, dass das ein riesige Aufmerksamkeit äh nach sich zieht. Piratenpartei Deutschland distanziert sich sofort und macht aber schon in der Überschrift ihrer Pressemitteilung äh den Fehler davon zu sprechen, er wolle Kinderpornografie legalisieren,Das ist halt nicht das, was er ähm was er möchte, sondern er will halt den den Besitz. So, das ist.
Tim Pritlove 0:28:47
Und schon gar nicht die Erstellung, ja ja.
Linus Neumann 0:28:50
Das wäre also, man könnte sich das vorstellen, wie so etwas äh was wir in Deutschland auch bei Drogen haben, dass man äh so eine Art geringe Menge, ja, ähm ja, also finde ich, finde ich eine finde ich eine äh.
Tim Pritlove 0:29:03
Ja, zumal das ja der Besitz im Wesentlichen halt auf, ja, weiß ich nicht genau, Pädophilie et cetera hinweist und,unbedingt jetzt auch äh einen direkten Link, also kann natürlich sein, aber es ist vielleicht nicht unbedingt in der Regel so, dass es direkt jetzt auf die Täter, äh die das eigentlich verbrochen haben.
Linus Neumann 0:29:25
Genau, es sind es sind nicht die Täter,Und äh da da gibt's also auch noch einen sehr schönen Artikel von Udo Fetter zu, der äh tatsächlich in seiner Tätigkeit als Anwalt auch öfter mit solchen Dingen zu tun hat, der einfach nur mal so empirisch feststellt, es sind,ähm nicht nur Pädophileäh äh sage ich mal, Minderjährige belästigen, sondern ähm häufig auch Erwachsene, die einfach keinen anderen finden und die, die halt Kinder nehmen, weil die weil die schwach sind oder so,Außerdem stellt er fest, dass es eigentlich kein lukrativen Markt für diese Materialien gibt, die eine äh der eine gewerbliche Produktion irgendwie,ähm motivieren würde.
Tim Pritlove 0:30:05
Außer meine glaubt natürlich Ursula von der Leyen, die von einem Millionenmark.
Linus Neumann 0:30:08
Zerfetzt, millionenmarkt, ja,Und ähm dann erwähnt er auch die Möglichkeit der Eindämmung tatsächlich hervorfälle durch Pornographie, also quasi so als so Kinder äh Pornographie, als das Metadon für äh Pädophile, ja. Ähm,Also man kann einige der Argumente oder einige der Beispiele, die der Feiglinge da anführt echt als ähm.Als äh ziemlich beknackt äh markieren. Ähm ich kann auch sehr gut nachvollziehen, dass die Piratenpartei Deutschland sich gerade heute,echt nicht erlauben kann, äh mit dem Ding, mit unterzugehen, weil den also die These hat halt für die These,musst du halt unglaublich für Verständnis werben,und die musst du wirklich sehr ausführlich erläutern warum du diese Position hast und da kann ich sehr gut verstehen, dass die Piratenpartei ihre Pressemitteilung nachsofort danach schießt und sich da irgendwie versucht so weit wie möglich von dem Mann äh zu distanzierenAllerdings ähm sollten wir uns ja nicht, sollten wir uns ja in der Politik weniger an der Symbolwirkung orientieren, als vielleicht daran, was äh Gesetze und die Entscheidungen, die wir treffen, für tatsächliche Wirkungen entfalten,da ist ja,Auch geht's ja nicht nur um Kinderpornografie, sondern auch zum Beispiel bei dem Leistungsschutzrecht, das ist so ein Fall, da geht's also um Symbolwirkungen bei bei den Gesetzgebungen und das ist wahrscheinlich auch der falsche Ratgeber. Ja, also eine wir sind da nach wie vor,in einer Debattenkultur, die also ein Gespräch über über diese Kinder äh Kindesmissbrauch ist eigentlich äh ein informiertes Gespräch, ein ein Abwegen von von Argumenten ist eigentlich kaum möglich in dem Bereich.Und Feiglinge hat jetzt auch mal gezeigt, äh was wie's Leuten ergeht, die da vielleicht mal äh eine etwas andere These ins Feld führen wollen.
Tim Pritlove 0:32:02
Aber äh Udo Vetter plädiert ja dann auch sozusagen eher für eine Anpassung der äh Ausnahmen als jetzt äh eine generelle Legalisierung da ins Feld zu.
Linus Neumann 0:32:10
Also Udo Udo Fetter ähm argumentiert genauso wie so was wie so eine so ein kontrollierter Abgabe, könnte er sich vorstellen oder eben äh natürlich, dass äh dass man die Regelung anpasst, dass sowas wie es dem passiert istähm oder wenn ich dann halt heute Abend noch meinen Spaziergang im Park mache mit meiner Google-Brille, ähm dass ich dann da nicht irgendwie im Knast landen kann, wenn ich da auf also.
Tim Pritlove 0:32:32
Ob sich der Bundestag durchringen kann, nachträglich wieder ein zu rehabilitieren, glaube ich, ja nicht so richtig, aber äh wer weiß.
Linus Neumann 0:32:42
Ja, also die die Idee, das Thema mal so aufzugreifen, ist sicherlich nicht verkehrt und man kann das,Kann da auf jeden Fall mal drüber sprechen. Es ist auf jeden Fall derBefund steht auf jeden Fall, dass das im Moment und deswegen dagegen wehrt sich auch gerade dieser Morges EV äh entschieden, der die Missgrausopfer gegen Internetsperren, dass,Im Prinzip mit dem Leid dieser Person, ohne überhaupt mit ihnen zu reden, seit vielen Jahren Politik gemacht wird,Und zwar mit relativ unlauteren und relativ populistischen Methoden. Und das ist unabhängig davon, wie jetzt vielleicht eine zukünftige, wünschenswerte Gesetzeslage aussieht. Auf jeden Fall auch ein Missstand, den wir da beobachten.
Tim Pritlove 0:33:32
Jod.
Linus Neumann 0:33:33
Cool, ich hab's geschafft, das Thema zu behandeln, ohne meine eigene Meinung dazu zu sagen. Bei den Shitstorm gebe ich mir nämlich nicht.
Tim Pritlove 0:33:40
Gut, kommen wir äh auf andere Themen, wo man äh ein Fahrrad draufhauen kann.
Linus Neumann 0:33:48
Na, wir kommen, wir kommen, wir sind ja eigentlich sogar thematisch noch sehr nah dran. Ähm wir wir hatten die Internetsperren ähm in Deutschland, sollten ja genau zur äh,zum äh Kindesmissbrauch äh greifenund ähm wir bleiben bei bei der Netzkontrolle, denn die US-Provider haben schon zweitausendelf angekündigt,sie auch ein Warnhinweismodell haben wollen. Und zwar im äh Bereich des Urheberrechts. Das äh wir haben das ja in mehreren Sendungen schon behandelt. Der Warnhinweis wird einem erteilt in,Verstoß gegen das gegen das Urheberrecht kommt dann irgendwie eine Warnung, ja? Äh entweder direkt am Bildschirm oder Bildschirm oder mit einem Brief oder so,So richtig sind sich die US-Leute da auch nicht ganz klar. Normalerweise heißt so ein Verfahren Freestrikes, weil in Frankreich die,die Planung ist, dass man oder die, die aktuelle Gesetzeslage, glaube ich, immer noch ist, dass man mit dem dritten Strike dann eine Sanktion erfährt, äh welche im Zweifelsfall darin besteht, dass einem das Internet mal abgedreht wird,oder dass es in seiner Geschwindigkeit gedrosselt wird. Ähm,Also irgendeine irgendeine Sanktion soll einem irgendwie äh soll einem widerfahren, wenn man zu oft zeigt, dass man irgendwie äh mit das Internet nicht so nutzt, wie äh andere Personen das vorsehen, dass man es nutzt.Und jetzt haben die USA äh im Rahmen der, wie heißt die Gruppe,des Centers, das Center for Copyright Information, das hat sich also schon vor einiger Zeit mit den großen Providern, die haben sich irgendwie zusammengetan und haben gesagt, so, jetzt machen wir mal hier äh Warnhinweis-Modell. Und die haben jetzt angekündigt, sie wollen das also noch in diesem Jahr ähm.Tatsächlich dann äh also an den an den Start bringen. Und bei sie wollen aber ein Sixtrikes Modell, keine Ahnung, warum sie jetzt von drei auf sechs gegangen sind und wenn ich den sechsten Strike erfahre,Dann ähm muss ich mich dann ist die Sanktion, die ich erfahre, ein Lehrvideo. Ich muss ein zehnminütiges Lehrvideo schauen,Äh welches mich über die möglichen Gefahren meines Tuns aufklärt.
Tim Pritlove 0:35:58
Wo muss man sich das dann anschauen?
Linus Neumann 0:36:00
Verstehe das so, dass der Provider dann irgendwie sagt, so Internet.
Tim Pritlove 0:36:03
Installieren dann eine Software auf meinem Computer und dann.
Linus Neumann 0:36:06
Internet geht erst wieder weiter, wenn ihr das hier gelesen hast oder wenn ihr drei Fragen zu dem Video beantwortet hast oder wie auch immer. Ich habe das ähm.
Tim Pritlove 0:36:13
Oder so wie bei Clockwork Orange, dass man so einen Kinosessel einer träufelt ab die ganze Zeit Feuchtigkeit in die Augen und äh die weit aufgerissenen Augenlidern schaut man sich dann das alles an irgendwie zur Butze, Musik von Wolfgang Amadeus Mozart.
Linus Neumann 0:36:28
Ja, ja, ja, so was. Also.
Tim Pritlove 0:36:30
Entschuldigung, Ludwigs von Beethoven. Ja, das stimmt, das war Beethoven, ne? Ludwig Fun. Du gute alte Ludwig Fun.
Linus Neumann 0:36:32
Ja, das stimmt, das war Beethoven, ja. Der gute, alte Ludwig fanden, ja. Und ähm also ein Lehrvideo, also ich.Du kannst dir schon vorstellen, also die die möglichen Gefahren deines Tuns, das ist natürlich deine Viren äh befallen deinen Computer, wenn du äh Filme runterlädst oder so, ne. Und ähm.
Tim Pritlove 0:36:52
Teil fünf. Na ja, es ist furchtbar.
Linus Neumann 0:36:57
Äh Problem ist net, also das Problem, warum das natürlich enorm relevant ist, ist, wenn das jetzt in USA wirklich eingeführt wird, dann haben wir ähm,wirklich äh international die Kacke am Dampfen, ne? Man kann sich im Moment noch darauf beziehen, dass das in ähm,Frankreich irgendwie äh zum absoluten Desaster geworden ist, das hat OP-Gesetz, was sie da haben,aber die USA wären dann wirklich so natürlich der der,Der Dammbruch mal wieder, ne. Ich würde den Darmbruch jetzt nicht hier äh strapazieren, aber ähm das wäre also sehr.Ungünstig, wenn die, wenn die USA das tatsächlich machen.
Tim Pritlove 0:37:39
Ja, diese Hadopi äh Geschichte hat mir, glaube ich, hier gar nicht äh äh behandelt. Da gab's doch neulich einen Bericht äh auf Netzpolitik org, äh dass da eine Auswertung stattgefunden hätte, dass es irgendwie Hadopi nur,Drei Verurteilungen oder Anklagen überhaupt nur gegeben hätte oder und unter einer einstellige Zahl und unsinnige Kosten.
Linus Neumann 0:37:58
Ja ja das also ich habe die Zahlen jetzt auch nicht genau im Kopf, aber äh es stimmt, da war also dieses ganze Ding, ich meine Adopi läuft ja bringt ja sowieso irgendwie nichts, ne? Also es ist nach vierundzwanzig, nach zwei Jahren vierundzwanzig Millionen Euro haben sie da verbrannt.
Tim Pritlove 0:38:13
Hinfälle, genau.
Linus Neumann 0:38:14
Vierzehn Fälle sind bei der Staatsanwaltschaft gelandet. Keiner wurde verurteilt. Ähm.
Tim Pritlove 0:38:19
Hurra. Total sinnvoll.
Linus Neumann 0:38:23
Ja, auch da also es scheint es wieder so etwas äh wie ich gerade schon sagte, da wird eher Symbolpolitik gemacht als äh sich daran zu orientieren, was vielleicht wirklich eine die Folgen dieser äh Gesetzgebung sind, ja.Sechzehn sechzig Beamte sind da irgendwie beschäftigt bei diesem H-Dopi drin, Ding. Und jetzt soll das Budget, soll denen das Budget gestrichen werden für den für den Killefit, den sie da machen?
Tim Pritlove 0:38:48
Na gut.
Linus Neumann 0:38:51
Aber wenn wenn den mit der Budgetstreichung äh gedroht wird, kann das natürlich auch heißen, dass die jetzt irgendwie in den nächsten paar Wochen auf einmal hunderte von Fällen an die an die Sonne bringen, ne? Das äh gibt's ja immer zwei Möglichkeiten, auf eine Budget, kürz angekündigte Budgetkürzungen zu reagieren.So
Tim Pritlove 0:39:08
Kommen wir nach Großbritannien? Ja. Das Vereinigte Königreich.
Linus Neumann 0:39:13
Interessante, interessante Entwicklung in Großbritannien, da das wird gerade, sage ich mal, in derHackerszene kontrovers äh betrachtet. Und zwar der Staatstrojaner aus dem Hause Gamma International, den wir jetzt inzwischen schon weiß ich,mehreren Sendungen behandelt haben.
Tim Pritlove 0:39:30
Berichtete.
Linus Neumann 0:39:31
Blognetz wird natürlich berichtete mehrmals. Und ähm nachdem das jetzt irgendwie,bekannt wurde, hat sich die Gruppe Privacy International ähm da mal mit diesem Thema auseinandergesetzt und die haben bereits im,Juli zwanzig zwölf der Regierung Fragen gestellt. Eine Frist von ein paar Tagen gesetzt und gesagt, sonst dann werden wir rechtliche Schritte einleitenund zum zur Verhinderung aktueller Einsätze von Finn, führen. Der Grund dafür ist, dass ähm es ja Beweise dafür gab, dass sie mit ihr, dass ihr Programm zumindest in Ägypten gepitcht habenAlso das, nachdem in Ägypten die Revolution stattgefunden hat, hat man dann da irgendwie so eine Art Angebot von Gamma an die ägyptische Regierung gefunden, äh wo sie eben Lizenzen für für ihre Software da äh an.
Tim Pritlove 0:40:24
Ja, warum sollte nochmal erwähnen, auch wenn's vielleicht schon klar geworden ist, Gamma ist halt ein Unternehmen in in Großbritannien.
Linus Neumann 0:40:31
Ja, äh wobei, also eigentlich auch komisch, die gibt's auch in Deutschland, ne? Und der Besitzer ist auch ein Deutscher, ja, also es wird äh Gamma limited istlimited ist das, glaube ich, ist also in in UK ansässig. Keiner, also es ist unklar, wieso das so ist oder jetzt weiß ich nicht wieso der äh Firmenbesitzer Martin Münch,Ist ein Deutscher. Ähm.
Tim Pritlove 0:40:54
Anmelden ist auch billiger als eine GmbH.
Linus Neumann 0:40:57
Limited ist billiger. Also welchen Grund auch immer er sich dafür ausgesucht hat, seinen Sitz in die UK darzulegen, wird ihn jetzt auf jeden Fall grade ärgern,Äh weil weil's ihm da jetzt, wie gesagt, an den Kran geht. Und zwar uns nochmal kurz zusammenzufassen. Diese Software wurde also in Ägypten gefundenin, in Oman und wurde eben auch in Bahrain eingesetzt, das war ja das wie sie letztendlich auch in Form von Code dann der Öffentlichkeit in die in die Hände fiel, es handelt sich um einenStaatstrojaner Software, falls das bis jetzt noch nicht klar war. So und jetzt sagen die ähm sagt dies der Secret Terry of State, dass,ein ist, also sind äh Dinge, die auch einen mit einer militärischen Verwendung zugeführt werden können,und begründet wird diese Einschätzung damit, dass sich darin Kryptographie befindet. Und das mache ähm,Zu einem militärisch nutzbaren Produkt.
Tim Pritlove 0:41:58
Da sind wir ja schon wieder zurück in den Neunzigern.
Linus Neumann 0:42:01
Da sind wir zurück in den Neunzigern, in den Cryptowals, als es nämlich genau darum ging, dass äh starke Verschlüsselungs,Algorithmen irgendwie einer Transportbeschränkung unterliegen sollten, weil sie als militärisch nutzbare ähm Güter klassifiziert wurden.Erinnere mich da, das war, da war ich noch so jung, dass ich diesen äh komplexen Zusammenhang nicht so ganz verstanden habe. Ich weiß nur, dass ich Berlinux immer nur denden hundertachtundzwanzig bittverschlüsselnden Netzcape runterladen konnte, aber nicht den zweihundertsechsundfünfzig.
Tim Pritlove 0:42:35
Genau, es gab da so eine erste Frage, aber so ursprünglich war es halt so, dass so generellVerschlüsselungsalgorithmen als Exportwaffegedeutet wurden, ja, also weil das ist ja irgendwie evil und so und das darf ja aus den USA nicht herausexportiert werden, das ist dann natürlich dann mit dem Aufkommen des Internets und von Datennetzen so absurd gewesen, ja, also bitz daran zu hindern, irgendwie das Land zu verlassen,Und äh das Gipfelter übrigens in dieser netten äh Anekdote,mir auch gleich wieder Gelegenheit gibt, noch einen weiteren CRE äh zu pluggen, ähm dass ihr dann diesen,Algorithmus wie ausgedruckt haben, den South Code, also die Software durfte nicht exportiert werden, ne? Also nicht, dass wir die Daten, ne? Und dann ähm weil die Bücher aber sozusagen vollständig unter Freedom of Speech fallen,Also unzweifelhaft,ja? Äh unter man also die Bücher mit dem gedruckten South Code selbstverständlich ähm das Land verlassen lassen und dannwurde das halt damals auf dem Hacker Camp Hip irgendwie in Holland äh alles wieder eingescannt,Äh der Plug ist CRE hundertzweiundsiebzig, kann ich sowieso jedem empfehlen, der auch nur halbwegs an Hackergeschichte ein Interesse hat, ein Gespräch mit Rob,ähm CRE hundertzweiundsiebzig Holland, Holland und die Hacker, genau.
Linus Neumann 0:44:00
Eine der coolsten CRE Folgen.
Tim Pritlove 0:44:03
Großes Kino und äh ja, das kann man sich dann mal anhören, da äh ich meine mich zu erinnern, dass wir das dort äh etwas beleuchtet haben,So oder so, äh das ist natürlich jetzt wirklich fragwürdig das Ganze aufKryptobasis zu machen, ist überhaupt äh fragwürdig, wie man denn das überhaupt ähm beurteilt. Meiner Meinung nach sollte das natürlich so eine politische äh äh Geschichte sein, dass man jetzt solche äh Spy-Software,so im Kontext Waffe stellt. Vielleicht könnte man das einfach auch gesetzlich so konkret regeln, dass man wirklich von äh Software redet, die halt äh,als Überwachungsmaßnahme greift bloß grad so ein Land wie Großbritannien, was einfach mal in einem Überwachungsexzessorgas.
Linus Neumann 0:44:48
Ich glaube, das ist auch der Grund. Das ist wahrscheinlich.
Tim Pritlove 0:44:52
Das das ist also wirklich äh absurd, ja, das das man glauben könnte, das könnte man auf der Basis politisch durchsetzen.
Linus Neumann 0:44:59
Also es scheint wirklich also genau das, was du sagst, könnte echt der Grund sein, dass sie quasi sagen, okay, wenn wir jetzt über den über also der Überwachungsteil dieser Software ist ja der sehr viel naheliegendere, um das Ganze jetzt als einzustufen.Kann man ja sofort sagen, hier Cyberwall oder so, ne, Cyberwarphe.Ist es eigentlich auch. Also in dem Ausmaß, äh wie das Ding ein Computer äh äh unterwandert, ist das eine Cyber-Waffe in meinen Augen. Ähm,seine eine enorme Spionage-Software, ja? Und ähmaber wie du schon sagst, es scheint irgendwie relativ offensichtlich zu sein, warum die Briten sich den Teil irgendwie nicht geben wollen. Ähm weil sie, sonst müssten sie irgendwie ihr Land dicht machen, weil es alles ist. Dieses GesichtserkennungsSie sieht die wie, was sie da irgendwie an jeder Wand hängen haben oder so. Ähm.Und es gibt, wie gesagt, auch sehr viele, die das sehr kritisch sehen, dass ausgerechnet dieser Kryptoaspekt jetzt da herangezogen werden soll und dass uns das vielleicht in zwei Jahren nochmal an ganz anderer Stelle wieder ein Dorch im Rücken ist. Ähm.
Tim Pritlove 0:46:07
Na ja klar, ich meine, stell dir vor, es wird irgendwie wieder so ein neuer Krypto Algorithmus äh erfunden, ja?Irgendeiner neuen mathematischen Entdeckung im Bereich Primzahlen, der tut sich ja auch gerade irgendwie wieder mal was äh sozusagen einen neuen Riegel vorschiebt und es gibt mal was, was was nicht entschlüsselt werden kann oder wo man nicht weiß, wie einfach es oder schwierig es istdas so äh entschlüsseln und dann wird dann halt schnell mal so eine Software verboten, das ist auch sehr schwierig, ne.
Linus Neumann 0:46:32
Also es gibt ja auch heute schon äh glaube ich ganz ganz brauchbare Verschlüsselungs äh Möglichkeiten, aber äh ja, also den die Kryptowurst wollen wir irgendwie nicht wieder haben und das deswegen ist auch gerade derder Vorstoß von Privacy International wirklich relativ kontrovers diskutiertWas ist aber, was, wenn man mal die positive Seite sehen würde, wenn die Briten das jetzt machen?Dann muss Gamma sich eine Genehmigung holen, wenn sie den Schrott außerhalb der USA äh der EU verkaufen wollen. Das heißt, wir haben in Deutschland leider keinen Schutz davor,Aber es würde also als,Folge haben, dass sie äh ohne ohne Genehmigung nicht mehr in irgendwie nicht demokratische Länder exportieren können.
Tim Pritlove 0:47:15
Zumindest nicht von den UK aus, ne. Ich meine, Sie können ja auch schnell dann noch die haben dann wahrscheinlich relativ schnell ihre Niederlassung in Malaysia oder.
Linus Neumann 0:47:23
Eh nie ganz verstanden, warum die nicht irgendwie äh.
Tim Pritlove 0:47:25
Bisher ging's noch, ne?
Linus Neumann 0:47:26
Irgendwie.
Tim Pritlove 0:47:29
Teuer.
Linus Neumann 0:47:29
Na ja, also in der Germany äh.
Tim Pritlove 0:47:36
Behalten dir die Fahne hoch.
Linus Neumann 0:47:39
Privacy International sowieso eigentlich 'ne ganz also ist immer mein Blick wert die Seite was ich jetzt letztens empfunden gefunden habe die haben so 'ne Liste derStatements von allen möglichen Firmen, die unter anderem auch Equipment bauen, mal dort gezeigt. Also es ist auf jeden Fall,Pridas International da ist 'ne Gruppe die man mal so im die durchaus immer mal wieder interessante Sachen.
Tim Pritlove 0:48:07
So sieht's aus. So, letzter Punkt.
Linus Neumann 0:48:10
Letzter Punkt, ja.
Tim Pritlove 0:48:11
Tolle Leistungsschutzrecht der Rockrepierer des Jahres, wenn du mich fragst.
Linus Neumann 0:48:17
Ja, ähm also da gibt's gibt's jetzt eigentlich zwei kleine Neuigkeiten. Es gibt eine Petition,Petition zur Ablehnung des Leistungsschutzrechts für Presseverlage, Online-Petition, ihr kennt das.Irgendwie draufklicken, unterschreiben und dann gibt's eine Petition, wenn man fünfzigtausende erreicht in einerbestimmten äh in einer, innerhalb einer bestimmten Frist muss eine Anhörung stattfinden vor dem Bundestag. Dort können dann die Petenten oder der Petent ihr Anliegen vortragen. Der Pete in diesem Fall ist die Piratenpartei Deutschland.Ähm da gab's einige Kritik,dass diese Petition aus einem auf quasi auch von einer Partei initiiert wurde wichtig war da glaube ich das Argument von Markus dass sagteDas ist, wenn so einer Petition von vorne rein ein Parteienstempel äh aufgedrückt wird, man sich äh ein bisschen die ähm,Die Unterstützung der anderen Parteien ausschließt, obwohl es nicht sein müsste. Ja, also äh sagte, als Beispiel, wie viele Piraten würden eine Petition,zeichnen, wo die SPD ihren,von vorneherein drauf hat, ja. Also da gab's den strategischen, kleinen äh Kritikpunkt und eine andere Beobachtung, die ich gemacht habe, war das am zwölften Oktober wohl ein Aktionstag stattfinden soll.Ähm gegen das Leistungsschutzrecht. Und,Das war mir gar nicht so bekannt und wer mir das mitgeteilt hat, war äh eine E-Mail von Google. Die international verschickt wurde,in der es dann so hieß ja, sie wurde also auch an an.
Tim Pritlove 0:49:53
Was heißt von Google, von welchem Teil, von Google?
Linus Neumann 0:49:55
Ja, warte, ich sage dir, ich öffne gerade das E-Mail-Programm und sage dir, wer sie verschickt hat. Und zwar war das der Derek, Derick. Derick. Derick Slater.
Tim Pritlove 0:50:08
Ich dachte, der macht schon lange nicht mehr. Ach so. Derrick.
Linus Neumann 0:50:11
Derek Slater und der ist ähm.Policy Manager bei Google, ja? Und er schrieb also auch an an Gruppen ähm.Englischsprachige, europäische Gruppen und so und sagte, ey, schau mal, ähm.Ich wollte euch nur mal darauf aufmerksam machen, dass es hier im Oktober. Also der macht quasi,weist ähm.
Tim Pritlove 0:50:47
Weißt du schon mal daraufhin.
Linus Neumann 0:50:48
Weist Organisationen, in dem Fall außerhalb Deutschlands in Europa daraufhin, dass es da einen Aktionstag geben wird. Und er weiß von diesem Aktionstag, bevor die Gruppen,Die deutschen netzpolitischen Gruppierungen überhaupt davon wissen,Was dann dazu führt, dass Deutsche netzpolitische Gruppierungen dann E-Mails erhalten von ihren europäischen Freunden, die sagen, ey, ich sehe, dass ihr da das unterstützt und ähm,Falls ihr da Unterstützung braucht, warum meldet sich der Google Furz hier bei uns und nicht ihr?
Tim Pritlove 0:51:22
Ja, Google weiß halt alles und wir wissen nur manches, ne? So ist das halt.
Linus Neumann 0:51:29
Google weiß es, weiß es offensichtlich schon vorher, ja? Und Google wirbt also aus offizieller Position im europäischen Ausland zumindest, also zumindest im europäischen Ausland äh für die Bewegung gegen das Leistungsschutzrecht.
Tim Pritlove 0:51:42
Ja, also dass die Piratenpartei dahinter steht, ist sicherlich problematisch, zumal man davon ausgehen darf, dass äh äh sie dann am Schluss, wenn dann diese Petition irgendeineWasserstandsmarke überschreitet dann auch entsprechend pathetisch daher jubeln wirdAlso ich muss sagen, die der Pressemitteilungsoutlet Teil äh äh der Piratenpartei und auch dieser Twitter-Account im Übrigen, ja, das ist also wirklich das,Merkwürdigste an diesem ganzen Unternehmen überhaupt. Es ist ein Twitter-Account, der ist sowieso.Ich glaube.Zumindest regelmäßig vor die Nase. Ich weiß grad nicht, ob er mir einfach nur in die Timeline retweetet wird oder äh kann schon sein, dass ich mir das irgendwie mal ähm anschaue. Ich meine, muss ich das ja mal,Man muss sich das ja mal geben, aber äh ja, das ist äh hektisch, ne? Na gut, das ist ein anderes Thema. So, sind wir durch?
Linus Neumann 0:52:42
Ja, ich wollte noch ganz kurz einen einen Hinweis äh geben an dieser Stelle,Also was was wir da beobachten, dass also Google jetzt hier für die Bewegung gegen das Leistungsschutzrecht äh ein bisschendie Trommel rührt ist das nennt man eben Astro Turfing ne? Also 'ne Firma verlagert ihren Lobbyismus in den in den Aktivismus.Kann man jetzt, kann man so stehen, wie man möchte. Sicherlich ist der Kampf gegen das Leistungsschutzrecht in unser aller Interesse und aber natürlich auch insbesondere im Interesse von.
Tim Pritlove 0:53:13
Ja gut, ich meine, dann würde es ja bedeuten, dass das sozusagen äh von Google initiiert ist. Würdest du das äh jetzt unterstellen wollen.
Linus Neumann 0:53:21
Ich sage nicht, dass es von Google initiiert ist, ich sage nur, dass Google selbstverständlich diesen Kampf äh unterstützt mit Mitteln, die Google hat. Und die Mittel, die Google hat, sind natürlich auch Geld.
Tim Pritlove 0:53:31
Ja gut, aber.
Linus Neumann 0:53:32
Ist auch gar kein Problem. Also es ist überhaupt gar keine.
Tim Pritlove 0:53:35
Ja gut, aber Astro Turfing bezeichnet ja, wenn sozusagen die Leute, die tatsächlich dort diejenigen sind, die diese Klage anführen, bezahlt sind und nur so tun, als wären sie Aktivisten. Das würde ich hier nicht unterstellen wollen oder.
Linus Neumann 0:53:48
Würde ich aber Astro Turfing nicht fassen, den Begriff. Ich bin aber noch gar nicht fertig. Ich will.
Tim Pritlove 0:53:50
Ja
Linus Neumann 0:53:52
Google, Google sorgt sich also darum, dass dieser Protest auch schön funktionieren kann, ist bereit, ihn zu unterstützen und das ist ja auch völlig, völlig verständlich, dass sie das tun.
Tim Pritlove 0:54:01
Ja, soll sie mal hier mit ihren mit ihren Gigabit äh äh Hausanschlüssen mal kommen? Ja.
Linus Neumann 0:54:05
Und.Das nehme ich jetzt zum Anlass, darauf hinzuweisen, dass ähm wir hier und da gibt's eine sehr schöne Rede von Wolfgang Blau, die er auf einem äh Urheberrechts ähm,auf einer Urwahlrechtstagung der Grünen gehalten hat, die verlinke ich auch in den Kommentaren, die habe ich beim letzten Mal vergessen zu erwähnen, ähm wo er also sagt, was,Was beobachten wir im, im Fall dieses Leistungsschutzrechts? Die Presseverlage haben inzwischen sogar selber, lasst euch das kurz erklären.
Tim Pritlove 0:54:38
Wolfgang Blau muss man glaube ich.
Linus Neumann 0:54:40
Chefredakteur von Zeit Online.Ist der Chefredakteur von Zeit Online, der Wolfgang Blau. Er hat eine sehr, sehr ähm sehr wohlüberleichte und sehr gute Rede gehalten zu diesem Thema des Leistungsschutzrechts. Und er erwähnt darin, dass die Presseverlage sicherlich auch inzwischen verstanden haben,dass ihnen dieses Leistungsschutzrecht äh keine Vorteile bieten wird. Und dass sie es trotzdem natürlich,Man nennt dieses Phänomen auch äh too much investit to quit. Also ich habe mich zu zu viel dafür da dafür reingehängt, als dass ich jetzt noch aufgeben könnte. Ich muss das jetzt durchkämpfen. Das das man mit dem Leistungsschutzrecht inzwischen bei so einer so einer Art Prinzipienfrage ist,Es muss jetzt einfach durchgezogen werden. Die die Verlage müssen auch diese Macht einfach mal zeigen, dieses Zeichen einfach setzen.
Tim Pritlove 0:55:27
Wir setzen sogar Gesetze durch, die uns schaden.
Linus Neumann 0:55:30
Zum Bleistift, ja. Und wir wir haben also da jetzt diese.
Tim Pritlove 0:55:31
Aha. Klingt super. Diese Verlage sind so die die neuen Ritzer der Gesellschaft sozusagen, ja? Also die sitzen da und schnippeln sich jetzt hier irgendwie ihre Pulsader rum oder so. Hier guck mal.
Linus Neumann 0:55:44
Ähm na ja, er äh schildert das nochmal ein bisschen ausführlicher, da aber natürlich so dieser Vergleich ist äh durchaus gegeben. Und GoogleAlso was wir beobachten, quasi Verlage, die jetzt irgendwie aus allen Rohren mit ihrer mit ihrer mit ihren Publikationen versuchen, zu feuern, jaund äh in diesem ganzen Zusammenhang ist ja auch so dieser ganze andere Copyright, äh was wir vor ein paar Monaten da hatten, ein Handelsblatt und wo wir überall die Titelseiten,ja. Urheberrecht, Urbericht, Urheberrecht, Urberecht. Und jetzt haben wir auf der anderen Seite Google,Die einfach sagen, ach weißt du was, komm, wir drücken einfach mal hier, wir unterstützen mal so eine Initiative äh gegen dieses Leistungsschutzrecht dasehen wir einfach mal zu, dass die jetzt nicht daran scheitern müssen, Druckkosten für ihre Flyer äh nicht bereit liegen zu haben. Da sorgen wir einfach mal für, dann schreiben wir mal noch ein paar E-Mails und sehen zu, dass sich dieser Protest aus der Bevölkerung auch so ein bisschen kanalisieren kannda da schauen wir einfach mal mit unseren Möglichkeiten mit rein. Um das jetzt mal positiv äh darzustellen. Man kann das auch sehr viel negativer darstellen, aber ähm,Das ist auf jeden Fall mal doch ein interessantes so eine allgemein interessante Beobachtung. Und das wird jetzt ein Showdown,Also ich finde, es ist jetzt wirklich der Showdown. Google irgendwie mit so, ey, wir sind das Volk, wir sind das Volk, ja? Und äh und die Verlage da oben irgendwie so, wie wir sind die Wächter der Demokratie und äh wir werden von Urheberrecht alles aufgefressen. Das ist jetzt wirklich,Der ausgetragene Kampf zwischen irgendwie äh den Google-Leuten und den und den Axel-Springer-Leuten.
Tim Pritlove 0:57:11
Ich komme echt so langsam vor, wie so ein SM-Club irgendwie, wo jetzt so der Google irgendwie die Peitsche äh äh hat, ja und die Verlage sich gerne auspeitschen lassen wollen. Ist völlig absurd, oder?
Linus Neumann 0:57:28
Ich kann da, ich kann da wenig, ich will da ja ich versuche das ja eher so als als Phänomen zu zu betrachten, also dieses Leistungsschutzrecht ähm.
Tim Pritlove 0:57:38
Ich meine, irgendwann, irgendwann muss doch da auch mal die Vernunft einsetzen.
Linus Neumann 0:57:42
Nein, es geht in diesem Land nicht oder es geht sowieso nicht um Vernunft in Politik. Es geht nicht um Vernunft. Das ist eine der großen Trugschlüsse, dass man meint, diese diese es wäre irgendwie hier äh Ziel der Politik, großartig Vernunft zu haben.
Tim Pritlove 0:57:55
Nicht immer, aber ausnahmsweise mal so.
Linus Neumann 0:57:58
Parlamentarische Demokratie, die wir müssen da irgendwie, du brauchst irgendwie ein Thema, was die Leute beschäftigt. Nun, es geht doch nicht mehr um das geht doch nicht um um Vernunft,Also es wäre schön, ich wünsche es mir ja selber, aber die die Erkenntnis muss sich leider auch irgendwann ähm erlangen und und in vielen Jahren der Frustration äh versuchen, zu verdauen, dass ähPolitik nicht, nicht dem Anspruch genügt und auch nicht genügen will, dass es da um Vernunft ginge.
Tim Pritlove 0:58:27
Okay. Kommen wir zum Ende hier. Linus.
Linus Neumann 0:58:32
Los. Die Welt ist so absurd.
Tim Pritlove 0:58:33
Welt ist so absurd und durcheinander. Und äh ja, aber es macht durchaus Spaß, ihr dabei zuzuschauen einmal die Woche.
Linus Neumann 0:58:42
Alles von Vernunft geleitet, was für eine Blödsinn nicht langweilige Sendung, wenn wir hier machen.
Tim Pritlove 0:58:47
Das ist ja Triebgesteuert, ne? Also wir können ja nicht anders.Sind wir durch, wa? Oder? Gibt's noch welche Ausblicke?
Linus Neumann 0:59:00
Nö. Nee, Feierabend.
Tim Pritlove 0:59:02
Termine nichts.
Linus Neumann 0:59:04
Nette Termine habe ich also die Termine, die jetzt irgendwie morgen stattfinden, habe ich ja schon letzte Woche angekündigt und mehr fällt mir jetzt gerade nicht ein.
Tim Pritlove 0:59:11
Dann sind wir durch. Wir sagen tschüss. Bis bald.

Shownotes

1. Nachtrag zur Netzneutralität in LNP036

In den Kommentaren zur letzten Sendung kamen noch einige weitere Verletzungen der Netzneutralität zu Tage.

2. Bettina Wulff verklagt Google

Bettina Wulff möchte nicht, dass Google seinen Nutzer vorschlägt, nach „Bettina Wullf Prostituierte“ zu suchen.

3. Legalize it! Über den Umgang mit „Kinderpornografie“

Piratenpartei-Gründer Rick Falkvinge will den Besitz von dokumentiertem Kindesmissbrauch legalisieren.

4. US-Provider wollen Warnhinweise einführen

Seit 2011 angekündigt, wollen US-Provider nun ein Warnhinweismodell gegen Urheberrechtsverstöße implementieren.

5. Großbritannien will Export von FinSpy regulieren

Wegen der Verwendung von Kryptografie will die britische Regierung der Trojaner-Softare FinFisher Exportbegrenzungen auferlegen.

6. Aktionstag und Petition gegen das Leistungsschutzrecht

Es gibt eine Petition der Piratenpartei gegen das Leistungsschutzrecht, und am 12. Oktober soll wohl ein Aktionstag stattfinden, von dem Google sogar früher wusste, als die Aktivisten™.

LNP036 Unbegrenzt [1]

Netzneutralität — Digitale Demenz — Anonymous — GEMA PR-Offensive

Diese Ausgabe wurde nicht im Studio aufgenommen und kämpfte mit ein paar technischen Schwierigkeiten, die ggf. ein wenig den gewohnten Schwung vermissen lassen. Dafür gab es genug Aufreger in dieser Woche, denen wir uns ausführlich widmen konnten.

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Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen. Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:04
Guten Morgen, guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:06
Ist ja gar nicht morgen.
Linus Neumann 0:00:09
Du verrätst das immer, ne? Ich hätte das ja jetzt eiskalt durchgehalten, einfach so zu tun, als hätten wir das morgens.
Tim Pritlove 0:00:14
Ah das nehmen die heute uns doch nicht ab. Wir klingen nicht so, als wäre es morgen.
Linus Neumann 0:00:19
Äh echter äh klingt man anders, also äh weiß ich nicht.
Tim Pritlove 0:00:23
Klar, also deine Stimme, die sonst immer so diesen äh äh schönen Schlafzimmerton hat, so, ja, die ist jetzt schon viel äh so Quirki, ne? Jetzt kommst du schon so ein bisschen mehr wie so ein Clown rüber, finde ich.
Linus Neumann 0:00:36
Boah also Thema eins so so machen wir das. Clown.
Tim Pritlove 0:00:37
Netz klauen, du. Jetzt jetzt Podcast, dass du nicht mehr mit mir, was?
Linus Neumann 0:00:45
Hier geht's um ernste Sachen. Das alles Internet.
Tim Pritlove 0:00:47
Weiß. Deswegen muss man ja auch mit Humor einsteigen, damit man danach nicht weint.
Linus Neumann 0:00:53
Mit dem Clown, mit Linus, dem Clown.
Tim Pritlove 0:00:56
Genau,So, jetzt haben wir äh ein bisschen unsere äh Sendung verschieben müssen, denn äh ich bin ein wenig auf Reisen diese Woche und jetzt passt's gerade mal. Aber wir sitzen halt heute mal nicht im Studio zusammen, sondern,machen das über das, dieses Internet, von dem man ja immer mehr hört.
Linus Neumann 0:01:18
Kein guter Einstieg für das nächste Thema. Das nächste Thema, nee, das nächste Thema ist ein Werbeblog,Wir möchten die Nutzer darauf hinweisen, dass äh es sich jetzt lohnen wird, bei äh Telekom einen besonderen Tarif zu wählen,nämlich Spotify mit mit eingebaut hat. Und das ist ja ganz toll, weil ähm Millionen Musikfans aus aller Welt haben sich ja bereits davon überzeugt, dass Spotify ein neuer, aufregender Weg ist, Musik zu genießen, zu entdecken und zu teilen,Sie erkunden dabei eine der größten Musiksammlungen überhaupt.Mit der deutschen Telekom als Partner hat Spotify jetzt die Möglichkeit, einen noch größeren Kundenstamm in Deutschland zu erreichen.
Tim Pritlove 0:01:59
Durch den Arzt rufen.
Linus Neumann 0:02:01
Die exklusive Kooperation mit einer Laufzeit von mindestens einem Jahr stellt für die Telekom einen weiteren Schritt. Im Zuge ihrer innovativen Partnerinnenstrategie da.Das erste war ein Zitat des äh Spotify äh Sprechers, Managers, Global General Manager Distribution in Partnership, Gerrit Meier,und der letzte Spruch war irgendwie von einem äh Telekom äh Spezialisten,wobei Spezialist und Telekom. Also einer von der Telekom. Was haben sie gemacht? Sie haben bei der bei der IFA bekannt gegeben,dass sie eine Art Mobilfunktarif mit integriertem Spotify-Premium Account anbieten wollen. Für dreißig Euro ab Oktober zwanzig zwölf.Und ähm Spotify kennen wir ja, ist dieser dieser Musikstreaming Dienst, der äh wenn man also kostenlos ist momentan einem ermöglicht, äh Musik zu hören und wenn man einen Premium-Account hat, kann man das auch auf seinem Mobiltelefon tun.Und ich glaube heute diesen Premium-Account ist,außerdem inbegriffen, dass man irgendwie, glaube ich, sogar mehrere tausend Lieder zu temporären offline Nutzung auf sein Mobiltelefon knallen kann. Und,in dieser Partnerschaft mit der Telekom ist es dann jetzt möglich, Musik zu streamen über das Telekom äh drei G-Netz.Ohne äh das wohl, ohne dass das dabei anfallende Datenvolumen von dem Datenvolumen, dass man beim Tarif inklusive hat, abgezogen.
Tim Pritlove 0:03:31
Ah, verstehe.
Linus Neumann 0:03:32
Das heißt, man hat quasi sein Datenvolumen von, was ist das? Vielleicht irgendwie fünfhundert MB bei so einem dreißig Euro Vertrag, viel mehr wird das nicht sein. Äh vielleicht auch nur zweihundert,aber äh wenn man sich mit Spotify verbindet, dann wird das abgezogen von diesem Tarif,von diesem Volumen. Das heißt, ich kann so viel Spotify hören, über mein äh Telekom3-G-Netz, wie ich möchte.
Tim Pritlove 0:03:55
Toll. Man kriegt sozusagen was geschenkt.
Linus Neumann 0:03:58
Ja, kostet, glaube ich, äh wird dann als auch eingeführt werden für weitere äh Online-Tarife bei der also für andere Telekom-Tarife als so eine Option von zehn Euro, aber das kostet der Spotify-Premium-Account glaube ich ohnehin.Also Spotify jetzt bei der Telekom wunderbar toll, geht nicht vom Datenvolumen ab. Schöne Sache. Das ist genau das, wovor wir immer gewarnt haben.
Tim Pritlove 0:04:23
In puncto Netzneutralität.
Linus Neumann 0:04:25
In Punkto Netzneutralität, denn was wir da jetzt sehen, ist also, dass äh äh der Traff, also wir haben ja.Es wird ja jetzt noch nicht von einer Bevorzugung von Traffic gesprochen, aber ähm die, dass diese damit einhergehen wird, istist ja relativ wahrscheinlich, äh wenn Telekom diesen Service vernünftig äh anbieten möchte. Aber es heißt eben auch, dass ein,Datenpaket, was von Spotify kommt, für meine Abrechnung, eine andere Bedeutung hat als ein Datenpaket,was von einem anderen Server kommt oder von einem anderen Anbieter und im spannendsten Fall sogar von einem anderen Anbieter, der den gleichen Dienst anbietet,Nämlich zum Beispiel die Metaebene über Instacast. Da könnt ihr ja auch per Livestreaming die Podcasts hören.Und in dem Fall wird das dann von eurem, geht das von eurem Volumen ab. Und die Meterebene ist gegenüber Spotify, in diesem Fall jetzt so als einfaches Beispiel benachteiligt. Das heißt, wir haben eine total, also eine,wunderbare Ausgangssituation zur Bildung von äh Monopolen und Kartellen, wenn sobald wir so etwas als Nutzer dulden, weil natürlich die,Ich weiß jetzt nicht genau, wie's bei Telekom und Spotify ist, wer sich da ähm,wie viel für diese Dienstleistung bezahlen lässt oder wie die meinen, sich die das Geld teilen zu können, was dabei rumkommt. Ähm also ich,muss jetzt gerade überlegen, hat jetzt die Spotify, hat jetzt die Telekom, Spotify gekauft oder Spotify, die Telekom.
Tim Pritlove 0:05:56
Tja, man nennt das eine Partnerschaft.
Linus Neumann 0:05:58
Genau, es ist also Partnerin. Wahrscheinlich machen die einfach äh Hälfte, Hälfte.
Tim Pritlove 0:06:02
So irgendeine Beteiligungsmodell wird's da sicherlich geben so, ne? Das ist äh nicht unerheblich, keine Ahnung, wer da die größeren Konzessionen machen muss, aber in gewisser Hinsicht zahlt ja die Telekom den Traffic,bisschen runterbricht auf auf die tatsächliche das tatsächliche Versprechen und du kaufst quasi also ich kann ja mal hier, ich weiß nicht, ich will jetzt hier nicht unbedingt den äh,Teufelsanwalt spielen, aber nur um mal so ein bisschen zu äh rumzustochern, wie man das noch so sehen könnte. Also zunächst einmal handelt es sich aus meiner,um so eine Art zusätzliche Benutzer äh Entschuldigung Dienst beschränkte Flatrate.Also ich kaufe quasi nochmal zu meiner sogenannten Flatrate eine richtige Flatrate, darf die aber eben nur mit einem Anbieter nutzen.
Linus Neumann 0:06:53
So kannst du es aussehen, ja. Also es ist sogar noch viel besser, so wie du es jetzt sagst, ist nämlich heiß, also klingt's eigentlich noch asozialer, weil du hast eine Flatrate nur für einen Anbieter und das rechtliche Internet ist abgeschnitten.
Tim Pritlove 0:07:06
Ja, na gut, das ist nicht abgeschnitten.
Linus Neumann 0:07:08
Du hast, du hast, du hast Spotify und, und, und ein bisschen Restinternet. Ja, genau, du hast ein bisschen Restinternet.
Tim Pritlove 0:07:13
Bist du sicher, dass da keine zusätzliche Limitierung drin ist und bei Spotify? Also ich meine, was ist jetzt, wenn ich wirklich äh vierundzwanzig sieben Spotify empfange.
Linus Neumann 0:07:25
Da gibt's sicherlich nochmal irgendeine Einschränkung, aber in dieser Pressemitteilung auf der Telekom Homepage steht äh ganz klar so viel, wie sie wollen oder äh keine weitere Begrenzung äh äh inklusive und so weiter. Ähm.Ich ich schaue gerade mal ganz kurz.Zwar ohne dass die Online-Nutzung äh des Spotify-Streamingdienstes gegen das im Tarif enthalte, eine Datenvolumen gerechnet wird. Sicherlich haben die irgendwo eine kleine Begrenzung auf äh so und so viel Stunden oder so.
Tim Pritlove 0:08:00
Ja, ist halt immer die Frage, ob's unbegrenzt ist oder unbegrenzt eins mit so einer kleinen Eins, unten als Fußnote, wo drauf steht, na ja, also ihr wisst schon, wie wir das meinen.
Linus Neumann 0:08:11
Aber ich will, ich will jetzt nicht, das wird schon so, na ja, sie wissen, sie wissen schon, äh äh Einschränkungen geben. Aber ähm,Also ich möchte, wie gesagt, nochmal betonen, das ist wirklich, also das ist das Ende dessen, was eben Internet ausmacht, ne.Die Idee, Internet war, dass das alle da irgendwie ihren Kram hin und her schicken können, dass es unabhängig davon ist, äh wo ich das hinschicke, oder nicht, es gab noch nie so einen Tarif,mit Akustikkopplern eingewählt, da war es egal wo wir damit hinge äh geballert haben mit Modems war es egal, da haben wir wir haben Minutentarife gehabt,und ähm wir haben Flatrates gehabt und wir haben Volumentarife gehabt. Das waren immer die Sachen und es war immer Internet, was da am anderen Ende rauskam. Und es gab jetzt erst, gibt jetzt seit Kurzem,diese Ideen, dass man sagt, ja, du hast hier äh Volumentarif, aber das und das und das darfst du selber machen,Und da, wie gesagt, was also passieren wird, ist natürlich, dass jetzt weitere Anbieter, die solche Musikstreaming-Dienste machen und es gab ja welche vor Spotify und es wird auch welche nach Spotify geben.Ähm dass ich sie jetzt namentlich äh gar nicht korrekt benennen kann, zeigt schon, äh welche äh Kraft dieser auf dem Markt entwickeln konnten. Ähm,Aber es an mit Spotify, wenn sich das durchsetzt, die an denen wird eben keiner mehr vorbeikommen. Und was wir in Zukunft wahrscheinlich sehen werden, also ich denke, was so die die äh die End,Vision ist, die natürlich Firmen äh im Moment haben. Ist sowas wie, dass du ein ähm.Eine diese Basisinternetversorgung an, von mir aus, Facebook, Spotify, äh Gmail und solchen Scherzen bekommst.Und für alles.
Tim Pritlove 0:09:51
Hier Internet, inklusive Flatrate für Twitter und Facebook.
Linus Neumann 0:09:56
Genau, Twitter, Facebookso die so die Dienste die du so die großen Dienste die sind da schon drin und dann wird dir gesagt da pass mal auf das hast du hier das ist schon mit drin in deinem Tarif da musst du gar nicht mehr für extra bezahlen. Wenn du jetzt auch noch richtiges also den Rest des Internets haben möchtest,dann müssten wir jetzt natürlich nochmal hier äh nochmal einen Zehner äh monatlich,die Folge dessen wird natürlich sein, dass äh Nutzer sagen, naja okay, dann verzichte ich halt dadrauf, ja. Und dann äh habe ich habe, solange ich meinen.
Tim Pritlove 0:10:27
Dem Motto, ich brauche ja nur Facebook.
Linus Neumann 0:10:29
Solange ich mein Facebook habe, ist alles gutund ähm das ist natürlich eine relativ düstere Prognose für die Freiheit des Internets, wenn man sich da mal so anschaut, dass sich ohnehin gerade alles in Richtung dieser ähm beschnittenen Mobilgeräte, iPhone, iPad, ähm.Wie heißen die anderen Android und so bewegt,dann haben wir da irgendwie von diesem, von diesem spannenden, freien Durcheinander äh innovativen Meinungsfreiheit äh dezentral, Internet irgendwann,nur noch relativ wenig über, nämlich etwas, was äh an Fernsehen erinnert, ja.Und wo es wo es man sich dann irgendwann auch einkaufen muss. Ja ähnlich wie bei den Fernsehkanälen, wenn ich sage, ich möchte aber jetzt hier einen Fernsehkanal haben, da muss ich mir erstmal irgendwie da'ne Frequenz auf so 'n Satelliten kaufen oder so, ne? Um um irgendwie die Fernseh senden zu können. In dem Fall macht das ja sogar noch Sinn, weil es irgendwie 'ne begrenzte.Begrenzte Ressorts äh begrenzte Anzahl an an Frequenzen auf diesem Satelliten gibt, auf denen ich senden kann. Aber im Internet, das war ja das mal das Revolutionäre am Internet, dass genau das eben nicht der Fall ist.Man sollte also solche Sachen keinesfalls äh keinesfalls äh solchen Geschäftsmodellen auch noch recht geben.Weil das äh für uns alle von Nachteil sein wird, ganz offensichtlich.
Tim Pritlove 0:11:53
Gut, wir wir prangern das an und äh finde es nicht gut.
Linus Neumann 0:12:01
Ich warne da entschieden vor ich sehe ich prangere das nicht nur an, ich ich glaube, das ist der Dammbruch, das ist äh das ist unser das ist der ist das Ende vom Internet, das Ende des Internets.
Tim Pritlove 0:12:11
Gott, das hat jetzt schon angefangen. Hm.
Linus Neumann 0:12:13
Ja, so schnell geht das. So, jetzt, jetzt.
Tim Pritlove 0:12:14
Jetzt. Ja, okay, ich will's gar nicht lächerliche treiben. Ähm die Frage ist, wie man dem.Wie man dem jetzt begegnet. Begegnet dem denn schon irgendjemand? Hast du schon von irgendeinem, gibt's schon die erste schon die ersten Buttons und Demo-Aufrufe?
Linus Neumann 0:12:31
Na ja, es gibt äh glaube ich ein paar äh Zeitungsartikel und eine äh Pressemitteilung von äh digitale Gesellschaft, ja. Ähm.Das Problem, was wir hier sehen, ist eben auch, dass also es es war ja eigentlich.Ich schaue gerade, ob ich den finde. Ne, mal gucken. Also das das das Problem äh bei diesen Sachen ist ja, dass.Oder es war klar, dass Netzneutralität uns als Service ähm vorgestellt werden würde.Äh also die die Netzneutralitätsdebatte wird ja schon seit längerem geführt und es war irgendwie ganz klar, dass man uns das am Ende,dass man uns kommen würde mit den der Netznetralitätsverletzung als Dienst. Also im Vergleich zu,wir sperren Skype, wir sperren wir drosseln, betreuen so viel Gig, wir machen, wir verbieten dieses, wir verbieten dieses. War klar, dass manüber die Zusatzdienste kommen würde. Da habe ich schon vor zwei Jahrenmit Leuten von verschiedenen Organisationen in der in der US-Botschaft drüber diskutiert, dass sie meinten, ja, aber die Zusatzdienste und das ist doch alles ganz toll und da wäre man doch beknackt, wenn man da nicht,also die haben auch relativ offen geredet, deswegen sage ich jetzt nicht, wer das war. Dann sagte, da wäre ich doch bescheuert, wenn ähm wenn ich das Geld, was ich dafür nehmen kann,nicht abschöpfen würde, ja? Und es war relativ klar so diese diese Zusatzdienste, dass das jetzt das Spannende ist, ja und man irgendwie mal, dass man darüber nachdenkt, ob man nicht vielleicht ähmden Internetzugang insofern beschränkt, dass eben dass man YouTube HD Videos oder so,dass man die einfach mal selektiv drosselt und sagt, dafür muss aber extra bezahlen. Und da hast du eben, dann kannst du die Hände aufhalten gegenüber YouTube und gegenüber den Nutzern. Und während die Nutzer sturmlaufen, ist natürlich diese diese Idee.Ähm dann die, die Inhalte, Anbieter, äh mit denen sich irgendwie zu einigen, und dann eben, ja, irgendwie so eine Art mächtiges,mächtige Clique zu bilden, die irgendwie dafür sorgt, dass dieses Internet jetzt erstmal, ne, alles, was die Leute da haben wollen, das ist erstmal in unserer Hand. Und da kommt uns auch so schnell kein Nächster hinterher und konkuriert unddas war die große Sorge und das ist jetzt äh sehen wir jetzt im Moment an allen Ecken und Enden unter anderem auch bei der Telekom und Spotify und deswegen ist das.Es ist eine gefährliche Entwicklung, der mir im Moment wenig einfällt, als ähm so etwas zu verbieten, wie es auch in äh den Niederlanden ähm vor einiger Zeit geschehen ist.
Tim Pritlove 0:15:09
Ja, eine gefährliche Entwicklung scheint ja auch das äh Internet als solches äh äh zu sein. Äh da äh entstehen diverse Bedrohungsszenarien und das hört sich dann in etwa so an.
Linus Neumann 0:15:53
Ja und insofern, wie gesagt, vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht, wenn das äh Internet dann bald weg ist. Äh wenn man sich das so anhört, ja, also vielleicht, vielleicht ist da alles gar nicht so alles richtig, was die.
Tim Pritlove 0:16:01
Ja, wir sollten's kurz äh aufklären, äh worum es sich hierbei gehandelt hat.
Linus Neumann 0:16:08
Das war Günther Jauch. Am vergangenen Sonntag in seiner Sendung mit dem Titel Hilfe macht das Internet uns dumm oder so.
Tim Pritlove 0:16:18
Ja im Rahmen dieser äh wöchentlichen SadoMaso Sendung, mit dem sich die Deutsche Gesellschaft äh immer wieder hingibt.
Linus Neumann 0:16:24
Ja, diese Falle nach dem Tatort, ja, das.
Tim Pritlove 0:16:26
Dieser Sonntagabendslot äh scheint ja eher so eine Art Selbstsüchtigungsprogramm zu sein.
Linus Neumann 0:16:32
Ich finde das also,es ist irgendwie so wie so ein man hat den Tatort gesehen und danach kommt halt dieses äh komplett dieses Ding wie so ein wie so ein Verkehrsunfall. Und du kannst du kannst sie den Blick nicht abwenden, ja?Und dann fängst du an, irgendwann so nach paar Minuten fang dann fängt an der, der, der, äh, die Kommentiererei bei Twitter an. Und dass er auch, äh, diesen Sonntag eben der Fall gewesen,Da war zu Gast, der der Hirnforscher Manfred Spitzer, der ein äh Buch geschrieben hat mit dem äh digitale Demenz und das ist wohl auch äh seit einiger Zeit ähm ganz gut ähm in den in den ähm in den Medienund er schreibt da drin äh also ich habe das jetzt, glaube ich, das da mal so einen Klappentext oder sobeschreibt die digitale Demenz aus allen Teufelskreis aus Kontrollverlust fortschreitenden geistigen und körperlichen Verfall, sozialem Abstieg, vereinsamung, Stress und Depression,Und das schränkt die Lebensqualität ein und führt zu einem um einige Jahre früheren Tod.
Tim Pritlove 0:17:32
Ja, jetzt müsste man eigentlich Katrin passig anrufen und äh sie nochmal zur Rezitation ihres Vortrags über Technikfolgenabschätzungs äh Kritik ermuntern,Ja, das ist halt so der Beitrag. Ich meine, ich wundere mich, dass der jetzt erst kommt. Es ist klingt so ein bisschen nach neunzehnhundertsiebenundneunzig, äh wenn du mich fragst, ne.
Linus Neumann 0:17:56
Ich also versuchen wir das mal. Ähm ich bin ja vom Fach,Also versuchen wir uns mal kurz da so ein bisschen Gedanken zuzumachen. Was äh was ist.
Tim Pritlove 0:18:06
Bist du denn?
Linus Neumann 0:18:09
Ich bin Psychologe.
Tim Pritlove 0:18:11
So so.
Linus Neumann 0:18:13
Und habe äh mich auch mit äh mit bildgebenden Verfahren und solchen Scherzen äh auseinandergesetzt und Intelligenzforschung und solchen Dingen. Also was was er sagt, ist äh,was wir früher einfach mit dem Kopf gemacht haben, macht jetzt eine Maschine und deswegen wird wird unser ähmGehirndumm, ja? Und äh verändert sich auch. Also er ist er ist immer derjenige, der sagt, wir können die Veränderung am Gehirn messen. Das ist soManfred Spitzer. Und was da immer so und das stimmt auch. Also was so Beispiele, klassische Beispiele, die dann alle immer zitieren, ist so,Taxifahrer äh erfolgreiche Taxifahrer in New York, eine der eine der ersten ähm Studien uralt, die haben einen größeren Hippo-Campus. Nepocampus ist eine Hirnstruktur, die dabei gefordert wird,wenn man ähm sage ich mal im Hirn eine eine Repräsentation von einer Landkarte macht.Kannst du auch bei Ratten, Ratten trainierst du irgendwie stundenlang im äh äh oder wochenlang in in so ähm in äh in Labyrinthen, dann wachsen deren Hippokampi. Weil diese Hirnstruktur ähm notwendigerweise,da sehr gefordert wird und deswegen wächst,anderes klassisches Beispiel sind zum Beispiel äh Geiger. Ja, Geiger haben größere Cortex-Regionen, die ihre Hände abbilden, äh weil sie irgendwie mit den Händen da äh an dem Instrument rumfucht,und ähm oder Gitarristen Pianisten, ja. Ähm Leute, die sehr viele Genauigkeit in den Händen brauchen, haben entsprechendda größere äh ähmStärker repräsentierte ähm Regionen auf dem Coortex. Oder jemand, der äh zum Beispiel einen Finger verliert. Du hast dann auf dem Cortex die Repräsentation der der fünf äh Finger der der rechten Hand. Und wenn dann einer fehlt.Dann eignen sich die benachbarten hier in der Region diese nicht mehr benötigten oder nicht mehr aktiven Teile des Hirnes an. Ist übrigens eine Hypothese, woher der Phantomschmerz kommt, den äh Menschen,erfahren, wenn ähm nach Amputationen, ja, dass das eine Fehl äh Interpretation der äh,ist die, die stattfindet, wenn der Rest des Hirnes anfängt, sich die nicht,genutzten Regionen anzueignen. Und das ist äh genau das, was ich entgegensetzen würde. Also natürlich werden wir für bestimmte äh Aufgaben,bestimmte immer mehr Aufgabenwerden einfach mit dem Computer gelöst, ja? Und ähm das ist ja auch schon das das Argument irgendwie, warum man Kindern in der Schule keine Taschenrechner äh geben will, weil dann verlernen die das Kopfrechnen, ja. Ist natürlich ein relativ ähm.Also man sollte Kindern in der ersten Klasse natürlich keinen Taschenrechner geben. Aber ähm sage ich mal, wenn sie dann, wenn man möchte, dass sie Integralrechnungen äh machen oder dass sie,sich mit Fragestellungen der Relativitätstheorie und Quantenphysik auseinandersetzen. Da war ich dann in den,in der Schule schon ganz froh, dass ich einen Taschenrechner hatte, damit ich mich auf das Wesentliche konzentrieren könnte. Also mein Gegenargument an der Stelle wäre, ja, die Ressourcenfür ähm höhere Abstraktionsfordernde Aufgaben werden frei. Und wenn sie nicht genutzt werden,und das Gehirn gar nicht mehr genutzt wird, dann verblöden wir, ja? Ist also auch, wenn wir uns die ganze Zeit vor Fernseher setzen oder so. Da würden theoretisch auch Ressourcen frei werden.Nee, da werden echt keine Ressourcen frei. Das ist umgekehrt. Also äh bleiben wir bei dem Beispiel mit dem bleiben wir bei dem Beispiel mit dem Taschenrechner. Wenn wir Kindern ab der ersten Klasse in Taschenrechner geben würdenwürde ihnen das mathematische Verständnis mangeln. Also was sagt jetzt ein nach vorne blickender hier? Forscher in Anbetracht dieser Befundlage. Wir müssen eigentlich anfangen denAlso mehr, mehr in Bildung äh äh investieren, aber das sagt sowieso jeder. Ähm,und dafür sorgen, dass die, dass die Menschen es schaffen mit diesen Geräten, die in so viel abnehmen können, sich nicht darauf auszuruhen, sondern sie zu programmieren, kreativ zu nutzen und ähmquasi dann äh sich dadurch ähm ermächtigen lassen durch durch diese durch diese Geräte. Ja, also,programmieren, lernt äh die Nutzung von Programmen und äh schafft mit diesen Geräten etwas, ja? Und dann äh denke ich, dass das Gegenteil der Fall ist, als dass da Menschen mit Hilfe des Computers verdummen.Er außerdem sagt ist, dass digitale Medien süchtig machen, also sie werden äh seelisch abhängig von von Facebook und Twitter,Das würde ich auch sagen, das ist auch nicht wirklich überraschend, wenn die Personen irgendwie sich,ihre sozialen Kontakte in in diese sozialen Netzwerke bewegen, ja? Man ist halt auch süchtig nach äh sozialem KontaktUnd wenn wir unsere Welt dahin verlagern, dass wir irgendwie mehr zu Hause rumsitzen vor Rechnern oder mehr mit irgendwelchen Smartphones arbeiten ähm und darüber auch unsere sozialenBeziehungen stattfinden, dann ist das nur normal, dass die, dass man davon, dass man da eine, dass es einen dort hinzieht.Zum Beispiel, ich kenne das in Rechner ohne Internet. Also,vor zehn Jahren, als oder vor, ja, vor zwölf Jahren oder so als ich noch keine Flatrate hatte, konnte ich mit dem Rechner ohne Internet etwas anfangen.Und dann habe ich den irgendwann habe ich den dann eingewählt und dann wurde der verbunden mit dem Internet. Heutzutage geht das nicht mehr, weiß ich überhaupt nicht, was ich mit dem Rechner soll.Ähm also das ist klar, das sind Bezugsgruppen, das sind soziale Beziehungen, die da stattfinden, ist relativ normal, dass man da eine seelische Abhängigkeit in Anführungszeichen,entwickelt, dem Körper schaden, weil ja klar, wir sitzen,in schlechten Positionen vor irgendwelchen Geräten. Aber die Entwicklung ist ja gerade dahin, dass wir irgendwie unsere Smartphones haben. Ich glaube, die äh schaden eher weniger dem Körper.Dann sagt er noch irgendwas mit Nervenzellen sterben ab und nachwachsende Zellen überleben nicht. Das wäre also genau dieser Fall, was ich gerade angesprochen hatte, neuronale Plastizität. Ähm,wenn wir unser Hirn nicht fordern, dann ist das tatsächlich der Fall, ja? Also der die entscheidende Gegenmaßnahme hier ist, dass man eben sein Hirn fordert und äh spannendeDinge macht. Und was ansonsten noch erwähnt ist und da bin ich, muss ich leider sagen, da gebe ich wahrscheinlich so größtenteils recht,dass die Lernfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit so bei Kindern und Jugendlichen irgendwie ähm im Moment ähm Auffälligkeiten zeigt.Und ähm das ist, glaube ich, echt ein Befund, den man ähm erstmal so, also die ganzen Befunde oder dieser Befund ist auf jeden Fall valide.Und äh dass man so merkt, dass die Leute, dass wir mehr Lese-, Aufmerksamkeitsstörungen äh feststellen, ähm,Schlafstörungen, Depressionen, okay, würde ich jetzt soweit nicht gehen, aber so, dass die Aufmerksamkeit sich verändert, ähm ist auf jeden Fall eine Tatsache. Und ist auch scheint immer schwieriger zu sein äh für.Für Kinder irgendwie oder für für Jugendliche so sich längere Zeit mit mit einer Sache zu beschäftigen.Das da würde ich ihm erstmal so Recht geben, dass das so ist. Die Frage ist.
Tim Pritlove 0:25:31
Liegt das im Internet.
Linus Neumann 0:25:33
Ob das unbedingt am Internet liegt oder nicht an der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung und ähm wenn es an der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung liegt, ob das nicht eventuell wir einfach in einer Welt leben, in der man,mit kürzeren Konzentrationsspannen in der kürzere Konzentration spannen eben den den evolutionären Vorteil bieten.
Tim Pritlove 0:25:51
Also ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, dass diese hektischen Schrei äh äh Talkshows am Sonntagabend auch nicht ganz unerheblich dazu beitragen können. Auch wenn es vielleicht jetzt nicht unbedingt das ist, was die kleinen äh konsumieren, aber was der Geier.
Linus Neumann 0:26:04
Und ähm also bei diesem.
Tim Pritlove 0:26:07
Meine Aufmerksamkeitsspanne ist auf jeden Fall wird dadurch sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Linus Neumann 0:26:13
Solchen Sendungen. Ja, ja, meine auch, also wie gesagt, diese dieser Befund, der ist so da, wir wir haben eine Zunahme an solchen äh Problemen,Aber das kann natürlich auch daran liegen, dass äh man äh die einfach grade im Moment äh den Trend hat, die die die niedriger niedrigerschwellig zu diagnostizieren. Ähm das heißt, hier ist keine, hier ist die,keinerlei Kausalität nachgewiesen. Ja, das kann ich also auch mitm das kann das korreliert auch mit dem Klimawandel, ja? Der Klimawandel ist auch in den letzten zwanzig Jahrenirgendwie in die Gänge gekommen und das kann ich also auch kann ich also auch damit korrelieren, ja. Da ist also haben wir,und wir haben keinerlei Ahnungworan das liegt. Wie gesagt, kann einfach daran liegen, dass es gerade modern ist, äh solche Sachen zu diagnostizieren, ja? Also da ist keinerlei keinerlei Kausalität.Nachgewiesen. So viel, so viel dazu. Und ansonsten ähm ja,glaube ich, dass äh dass es, ich weiß nicht mehr, wer den Tweet gesetzt hat, aber irgendjemand twitterte ähm Internetmachdom. Sagen sie im Fernsehen, ähm ich glaube, viel mehr reden wir eigentlich zu dem Thema, auch nicht sagen, es.
Tim Pritlove 0:27:22
Nee. Ja, es sei denn, man hört Podcasts, dann äh kann man das auch gleich wieder etwas kompensieren.
Linus Neumann 0:27:32
Da gehe ich mal von aus.
Tim Pritlove 0:27:33
Ja, was ist denn sonst noch passiert? Äh das böse Internet hat wieder zugeschlagen und seine hässliche Fratze äh äh gezeigt.
Linus Neumann 0:27:44
Ja, das war irgendwie so ein, also ich muss sagen, diese Meldung habe ich so gar nicht so bis heute nicht so ganz verstanden, was das sollte. Also in Nonne ist hat eine.Liste veröffentlicht.
Tim Pritlove 0:27:55
Ja
Linus Neumann 0:27:56
Der ist der seine Buchstaben Zahlenkombination,die jedes iOS-Device äh eindeutig,kennzeichnet. Davon hat das Gerät sicherlich mehrere, nämlich auch noch eine MAC-Adresse und eine E-Mail. Die sollten auch ähm,einzigartig sein und wahrscheinlich wird's aus einem von den beiden oder aus beiden zusammen wird wahrscheinlich irgendwie dieser generiert und.Den kann man sich auch anzeigen lassen, steht dann in iTunes und das der definiert der der identifiziert quasi dieses iPhone als dieses iPhone. Und das wurde in alten iOS-Versionen zur Identifikation des Gerätes genutzt. Also.
Tim Pritlove 0:28:39
Auch noch in der aktuellen, also ist ja iOS fünf äh aktuell und dort ähgibt es nach wie vor die Möglichkeit für Applikationen das zu erfragen. Es ist allerdings seit einiger Zeit deprecated, das heißt Apple hatkündigt, dass sie diese Funktionalität zurückziehen werden. Und es werden auch mittlerweile keine Applikationen mehr neu äh durch den Upstore gelassen, auch keine Updates, denen halt nachgewiesen werden kann und Apple kann das ja feststellen, dass sie diese Funktionbenutzen und sie wird höchstwahrscheinlich im nächsten Release auch schon wieder rausfliegen.
Linus Neumann 0:29:10
Ich dachte, es wäre schon äh wäre schon rausgeflogen. Also es gab damals den, das war so im Rahmen dieses ähmSkandal ist, ne, wo es irgendwie diese soziale Netzwerk gab, äh was die Adressdaten abgeschnorchelt hat und dann waren auf war auf einmal das Thema User Privacy ganz groß und kurz darauf äh kündigte Apple dann an, so genau das ist der Prekaded und wir wollen nicht mehr, dass ihr das macht und äh,ultimativ werden wir solche Apps dann irgendwann mal rausschmeißen.
Tim Pritlove 0:29:36
Das äh ist auch einfach äh ist auch sinnvoll. Also.
Linus Neumann 0:29:40
Ja, ich glaube, für die Developarty das.
Tim Pritlove 0:29:42
Temporären Identitäten äh äh gearbeitet werden, so für Sachen wie Push Motivations, also wenn ein Programm quasi einem äh einem iPhone, dessen Benutzer äh,dass das mal wollte und erlaubt hat, äh eine Nachricht zuschicken müssen, so nach dem Motto hier äh ein Ereignis für dich liegt vor, ja, was weiß ichBundesliga, ein Tor ist gefallen, dann muss ja dieses Backend in der Lage sein, dein Telefon zu adressieren, eindeutig genau dieses eine. Und ähDafür gibt es dann aber eben also auch natürlich eine ID, die aber nicht identisch ist mit dieser ähm.
Linus Neumann 0:30:19
CF
Tim Pritlove 0:30:20
Sondern die sozusagen nochmal eine andere ID ist, die eben für einen bestimmten Gültigkeitszeitraum auf dieses Telefon zeigt und die,Backend sicherstellen muss, dass es sich auch immer wieder die aktuelle neue Version davon holt, äh die dann eben äh äh gilt, um auch weiterhin was dahin schicken zu können.
Linus Neumann 0:30:38
Genau. So, jetzt, jetzt hatten wir den.
Tim Pritlove 0:30:40
Damit ist dann sozusagen kein Trekking möglich. Also das ist so eine Designentscheidung, äh die wurde halt da mal am Anfang äh äh getroffen. Jetzt sind halt diese Listen da aufgekommen. Es ist nichts,also ich habe zumindest bisher noch nichts schlüssiges gehört, woher die wirklich gekommen sind.
Linus Neumann 0:30:56
Das Spannende, also diese Listen, so eine Liste konnte sich eben jeder kann sich theoretisch jeder erstellen, der so eine ähm iOS App hat.
Tim Pritlove 0:31:04
Technisch betrachtet, genau, ja. Mittlerweile ist es sozusagen wenn es bekannt würde, würde das eben zur äh Entfernung dieser Software führen.
Linus Neumann 0:31:14
So und jetzt ähm kam Antisek, so eine äh Hackergruppe aus dem äh Northeims Kreisund meinten, ja, wir haben irgendwie einen vom FBI gehackt und der hatte zwölf Millionen Judi-IDs auf seiner Festplatte und wir veröffentlichen jetzt hier schon mal eine Millionen davon.Und,haben also eigentlich es einfach mal so aufn Busch gehauen, ja? Und ähm jetzt ist halt die Frage, also das FBI sagte dann, äh ja, nee, äh ist nicht von uns, wir haben keine Ahnung, wovon ihr redet. Apple sagte, wir haben dem FBI keine äh UD IDs gegeben,und Fefe schrieb dann noch, dass sie, äh, weil das FBI ähm,viel, viel Argumentation war irgendwie so, weil das FBI ähm behauptet, dass sie nicht vom FBI sind, muss es ja vom FBI sein.
Tim Pritlove 0:32:04
Klar.
Linus Neumann 0:32:05
So, wenn sie's leugnen, wenn sie's leugnen, dann muss es ja muss es wahr sein. Also, okay, also mal, keine Ahnung. Die Frage ist,Ach so und dann gab's eine sehr schöne Geschichte, diesen Adrian von der wollte dann unbedingt mit Enormes irgendwie ein Interview führen und dann sagte, sagten sie ihm im im im IAC-Kanal ja, wir reden erst wieder mit GorkaWenn du ähm einen Tag lang auf der Startseite bist mit einem an und einem Schuh auf dem Kopf.Woraufhin der dann einen Tag ähm auf der Gorka Startseite im äh also in so einem komischen rosa Kleid war und sich so einen großen äh Sportschuh auf dem Kopf gehalten.Ja, also ich meine, größer kann man sich auch ja, Entschuldigung, ich habe, wenn im Tütü, ja.
Tim Pritlove 0:32:53
Sehr hübsch. Warum wollten sie nicht mit ihm reden? Das habe ich nicht ganz verstanden.
Linus Neumann 0:32:57
Weil die den irgendwie nicht mehr mögen. Die mochten den schon länger nicht mehr, stand dann da, also irgendjemand irgendjemand dem äh Nonnen ist IRC,oder mochte Adrian die äh die mögen die Gorke aber ohnehin nicht. Die haben die sowieso schon mal vor ein paar Jahren, haben die denen äh da die komplette Bude auseinander genommen, wenn ich mich äh korrekt entsinne.Ähm also die, die verarschen dann noch irgendwie diesen Gorka und ehrlich gesagt kommt mir dieser Kram so ein bisschen vor, als würden die da äh alle möglichen Leute äh,verarschen. Also dass dem FBI in die Schuhe schieben und was nicht alles äh mein die Frage, die für mich ungeklärt ist,was was kann man mit dieser Liste anfangen? Also mir fällt nichts ein, was ich damit sollte. Also in diesem Fallsind dann noch die Namen der die Benennung der iPads dabei, das ist nochmal ein bisschen mehrDatenschutzverletzung sage ich mal, der der die Weißnahme, aber so wirklich weiß nicht, was ich mit dieser Liste so. Ich habe sie natürlich runtergeladen, aber ich weiß nicht, was ich damit soll.Ja, also okay, wenn irgendjemand zwölf Millionen Judi-IDis gesammelt hat, dann oder sagen wir mal in dem Fall eine Million, dann muss eine sehr, entweder eine sehr erfolgreiche App gewesen sein.Ähm aber also auch das FBI wüsste ich jetzt nicht, was die damit wollen würden. Ist mir irgendwie unklar. Vielleicht kann es das jemand in den Kommentaren mal ähm mal mitteilen.
Tim Pritlove 0:34:21
Ja, also ich meine, so theoretisch kann man dann halt irgendwie auch über andere Datenbanken, die diese IDs äh gesammelt haben, dann halt irgendwas rauskriegen, aber äh was so der praktische Nutzen davon sein soll, erschließt sich mir ehrlich gesagt auch noch nicht so richtig.Apple im Titel und so und schon.
Linus Neumann 0:34:40
Apple, FBI und Enorm ist, Alter, da geht's rund.
Tim Pritlove 0:34:42
Ja, also was allerdings sozusagen dieses Anonymus-Kollektiv jetzt so treibt generell, das erschließt sich mir auch in zunehmendem Maße äh nicht mehr so recht.
Linus Neumann 0:34:56
Ähm neben mir auch nicht so wirklich. Also wir werden mal sehen. Also aber was heißt auch dieses enormes Kollektiv? Lassen vielleicht äh gehen wir da jetzt erstmal nicht so.
Tim Pritlove 0:35:05
Ja, also genau, also ich äh hatte vielleicht das nur noch so äh,als Anhang schon als irgendwie jetzt was anderes äh äh passiert, weil sich wieder auch irgendjemand anderes als äh Anonymus ausgegeben hat, äh hier diese diese Didos-Attacke gegen äh Telecomics,was auch so den Eindruck macht, als ob da sozusagen niemand dahinter steht, der sich der bis vor kurzem noch halbwegs als Anonymus hätte gelten dürfen, so, ja. Habe ich einfach nur festgestellt, ähm dass.Einfach diese Marke, ja, dieses dieser einfach schon extrem äh äh verwässert ist, weil einfach alle,und jeder irgendwie äh sich diese Marke auf die Stirn kleben und einfach,sehr, sehr, sehr schwierig wird da noch irgendwas sinnvolles drunter zu unternehmen, weil man einfach davon ausgehen muss, dass es immer noch die entsprechende Anzahl Lonis gibt, die dann eben ihre bekloppte Aktion des Tages äh unter derselben Flagge segeln lassen, ne.
Linus Neumann 0:36:07
Ja, also das ist aber was anderes, musst du ja nicht äh was anderes steht ja nicht zu erwarten, ähm wenn du ein enormes machst, ja, wo wo jeder äh sagen kann, wir sind wir sind alle, wir sind dabei, ne,insofern ja diese Dedosattacke auf Telekomics habe ich ohnehin nicht verstanden.Und ähm also ich habe weder verstanden, was die sollte, noch warum man sich darüber ärgern sollte. Ähm also Dedos-Attacken auf die Gefahr, dass ich nicht wiederholevielleicht für die äh weniger genau wenn wir in Tech Team kommen, sollen wir immer den Hörern erklären, worum's geht, also eine Dedos-Attacke äh besteht darin, dass man ein ein Servermit so vielen Anfragen oder so vielen Daten überflutet, dass dieser,nicht mehr Herr wird und aufhört zu antworten. Ähm.Das kann man auf verschiedene elegante Weisen machen ähm,teilweise eben vielleicht auch durch durch elegantere Weisen, die dazu führen, dass der Rechner dann halt sehr viel CPU-Leistung verbraucht. Also, aber letztendlich äh passiert nichts, außer, dass die Kiste nicht mehr nicht mehr antwortet.
Tim Pritlove 0:37:20
Na ja, es gibt einen äh interessanten Aspekt dabei, ne. Also durch,den du dort äh erzeugst ähm.
Linus Neumann 0:37:27
Schaffst du Kosten.
Tim Pritlove 0:37:27
Führt das dann in je nachdem wie die Tarifierung so ist dazu, dass einfach äh unglaubliche Traffickosten entstehen.
Linus Neumann 0:37:36
Hast du selber aber genauso.
Tim Pritlove 0:37:38
Ja gut, aber wenn das jemand macht, der auf die Traffickosten scheißen kann oder der aus irgendwelchen Gründen einfach sehr viel mehr äh,Ich meine, es sind ja viele, die auf einen gehen, ja? Und wenn wenn viele im Rahmen äh ihres Traffics, was sie sich leisten können, auf einen einschlagen,dessen Traffic wiederum dadurch so hoch geht, dass äh dass das einfach alle Limits sprengt. Und das war in diesem Fall übrigens so, ja? Also das,isch, große äh äh Beträge aufgelaufen wären, wären.
Linus Neumann 0:38:07
Wenn der Provider nicht.
Tim Pritlove 0:38:08
Äh nicht gesagt. Hier äh macht euch keine Sorgen, ist alles prima, ne? Aber ansonsten hätte sich das äh locker im fünfstelligen Bereich bewegt.
Linus Neumann 0:38:18
Ja, ist mir alles bekannt. Äh, das war auch eine ganze Menge. Also, das war wenn ich, wenn man den Aussagen aus dem Umfeld von Telekom nichts glauben kann, waren das sieben Gigabit pro Server, die da reingeflogen sind. Also, das ist eine.
Tim Pritlove 0:38:28
Ja, genau.
Linus Neumann 0:38:29
Unvorstellbar, ja? Also ähm das ist echt ja.Also ich frage mich, wie die da überhaupt angekommen sein sollen, ja, also keine Ahnung. Also das war jetzt wurde mir da so so berichtet,genau also es gibt diese Kostenfrage, du kannst aber auch einfach die Kiste ausmachen und dann hat sich das erledigt. Also ich verstehe nicht, was ähm der Reiz einer Dedosattacke sein soll. Verstehe ich einfach nicht.
Tim Pritlove 0:38:54
Ja, ist schwierig zu ergründen.
Linus Neumann 0:38:58
Ist mir völlig, völlig, völlig, äh, völlig unklar, was das, was das soll. Ähmhat also irgendwie stattgefunden und war auch wieder eine tolle Aktion, wo irgendjemand enormes dran geschrieben hat, wobei sich die Anzeichen verdichteten, dass das keintypischer Enormesfall war, weil ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die auf sieben Gigabitisekunde kommen könnenund ähm zweitens waren auch an dem Text irgendwelche äh Sachen etwas auffällig. Aber ist mir ehrlich gesagt also.Weiß ich nicht, was was es soll und ähm,wird immer unergründlicher, was was irgendwie bei äh Nornen bis so für Sachen stattfinden oder unter dem Label äh Nonne ist. Ich bin mir aber auch sicher, dass es da irgendwie noch einen einen aufrechten Kern gibt, die irgendwie,viele auf dieses Label geben und denen das irgendwie sehr wichtig ist und die sich wahrscheinlich auch selber sehr ärgern, äh wenn durch so komische Aktionen ähm ihreIdentifikationsmarke da in den in den Dreck gezogen.
Tim Pritlove 0:39:50
Absolut. Na ja. Bleiben wir bei den äh nitzpolitisch äh relevanteren äh äh Themenlagen. Also wurde mal wieder demonstriert ein bisschen, ne?
Linus Neumann 0:40:05
Ja, es wurde, äh es wurde demonstriert gegen die GEMA, ähm das war sehr äh sehr spannend,ähm es geht jetzt, es gehen wieder um um unsere Clubs, ne, um die um die äh,Gebühren ja erhöht werden sollen. Und als wir da vor einigen Folgen drüber gesprochen haben war das ja soäh dass ich irgendwie ein bisschenauch äh negativ oder berechtigende Kommentare bekommen habe, was also diese neue Tarifreform angeht undUnd es ist wirklich mein, man blickt da kaum noch durch. Also es geht um die Tarifreform der GEMA für die öffentliche Aufführung. Und die ist auf jeden Fall so und jetzt sagen wir mal, lassen sie mal den Faktor weg, dass es auf jeden Fall,Betreiber sehr, sehr viel teurer wird. Ähm unabhängig äh davon ähm,wie viel. Aber auch und auch auf jeden Fall signifikant teurer. Ich glaube, das sind das sind Dinge, auf die man sich einigen kann. Das bestätigt sogar äh die GEMAund die Clubs haben natürlich dann jetzt mobilisiert und gesagt, hier äh äh draufhauen, ne? Und wir wollen jetzt eine Demo machen, da haben sie in Berlin und in Hamburg und in Frankfurt und und wo nicht überall.Haben sie ihre Demos angekündigt und veranstaltet und die haben jetzt also am Donnerstag, glaube ich, äh stattgefunden. Donnerstag, den,sechsten September und am Montag den dritten September ging also irgendwie eine eine E-Mail von GEMA-Information,ähm an.Gemer Minus Newsletter at XMR drei Punkt com. War da war die Absenderadresse. Und es ging wohl an ähm.An an E-Mail an E-Mail an E-Mail-Adressen von Mitgliedern der GEMA,und da drin wurde angekündigt liebe Mitglieder sicherlich haben sie mitbekommen, dass die Clubs irgendwie in Berlin, Dortmund, Dresden, Frankfurt, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart demonstrieren können,und ähm.Das Hauptaktionsbündnis Kultur retten DE will uns hier irgendwie Ärger machen und wir müssen uns irgendwie dagegen wehren. Aber macht euch keine Sorgen.Äh wir äh wir wehren uns dagegen. Und dann stand halt dieser schöne, dieser schöne Satz drin.Wie agieren wir? Ein rechtliches Vorgehen der GEMA ist,auch wenn wir vor den Organisatoren vielfach mit falschen und polemischen Behauptungen gearbeitet wird, aufgrund des grundsätzlich gewährleisteten Versammlungsrechts nicht möglich.Ja, ja, geh mal. Schade, ne? Schade. Aber, ja, geh mal nicht geschlagen. Sie möchte,Unser Ziel ist es, die Diskussion zu versachlichen, ja? Wir bereiten uns kommunikativ sowie medial darauf vor,im Vorfeld über Interviews, Statements und lancierte Medienberichte und ein Schreiben an die Diskotheken und Clubbetreiber. Am Tag selbstladen wir die Presse in allen Bezirksdirektionen und Generaldirektionen zu einem Gespräch rein. Die Dynamik in den Social Media Kanälen verfolgen wir mit einem erweiterten Backup-Team, das hier schnell und schlagkräftig Posts und Tweetskommentiert, um die Diskussion rund um die Demo sachlich steuert.
Tim Pritlove 0:43:34
Steuert, sehr schön.
Linus Neumann 0:43:36
Lancierte Medienberichte. Ich werde wahnsinnig, also.
Tim Pritlove 0:43:40
Die Nerven liegen äh zunehmend lang, habe ich so den Eindruck, ne?
Linus Neumann 0:43:46
Dann schreiben sie,da unsere Datenbank aktuell leider nur dreiunddreißigtausend E-Mail-Adressen umfasst, bitte ich sie, diese E-Mail und dieses an all jene weiterzuleiten, die diese Informationen womöglich nicht erreicht haben,schrieb ähm.Name steht da jetzt nicht, äh die Direktorin Marketing und die Leitung für Kommunikation für PR, der GEMA, der Generaldirektion aus München.
Tim Pritlove 0:44:11
Und fand das dann jetzt auch auch statt.
Linus Neumann 0:44:14
An dreiunddreißigtausend E-Mail-Adressen haben sie das geschickt und äh ja wurde dann natürlich weitergeleitet, erreichte innerhalb kürzester Zeit irgendwie Piratenpartei letzte Politik. Netzpolitik, org, alle haben über diese äh äh über diese E-Mail berichtet.Und dann standen die Demos statt, aber ähm erstaunlicherweisefand diese Social Media Offensive der GEMA offensichtlich nicht statt. Denn es gab einen Artikel von Markus am nächsten Tag auf Netzpolitik org, wo gefragt wurde, wo war der Gamer Dialog während der Proteste? Äh Twitter null, Facebook, null.Ja, also haben sie offensichtlich sich mit dieser an den kleinen Kreis von dreiunddreißigtausend I Personen geschickt, E-Mail, in der sie ihre PR-Strategie verraten haben, ähm offensichtlich jetzt auch wieder mal keingroßartigen Gefallen getan.
Tim Pritlove 0:45:02
Teint. Und warst du auf einer der Demos? Ich bin äh rein zufällig in in Frankfurt eine reingelaufen. Es war so ein bisschen so.
Linus Neumann 0:45:10
Äh berichte mal.
Tim Pritlove 0:45:10
Kleine war das so.
Linus Neumann 0:45:13
Ja, irgendwie in Berlin schrieb man auch davon. Ich war da ja nicht nur du reist, sondern auch ich ich war nicht in Deutschland und konnte daher äh keine GEMA-Demo äh besuchen.Also diese E-Mail kann ich nur nochmal empfehlen, echt witzig. Äh kann sich dann, man kann nur mit dem Kopf schütteln,Was ich dann noch gelesen habe an dem Tag, äh habe ich in der,ich glaube, in der Süddeutsch müsste die Süddeutsche gewesen sein. Ähm gelesen haben sie so ein so ein Gamer äh äh so ein GEMA-Klinkenputzer mal einen Tag begleitet, ja. Und sind mit dem irgendwie ähm.Sind mit dem irgendwie äh klingeln gegangen, ne und wo der dann so berichtete er dann so, dass also jemand, der inäh Läden, äh Kneipen und so weiter reingeht und schnell irgendwie äh zur Decke schaut, ob der Lautsprecher hängen und äh dann irgendwie den Leuten den GEMA-Info, schreiben, da lässt, dass die CD-Player, die sie da haben, die müssen sie anmelden und so. Ähmso einer. Und der ähm berichtete dann also,Der sagte das natürlich die also selbst er gab zu, dass die Gebühren steigen, aber sie würden also nichtso enorm steigen, wie man sich das, wie man sich das einbildet und hat dann da auch wieder argumentiert. Und dann hat er aber natürlich auch besorgte Anrufe von von seinen Schäfchen bekommen, die er da, von denen er dasGeld eintreibt und so war ein ganz interessanter Artikel, müsste man mal schauen, ob der vielleicht online ist,Ja also es geht auf jeden Fall weiter und ähm ich sag mal zumindest sollte man.So sehr ich natürlich gegen äh die also man sollte bei dieser Sache berücksichtigen, dass,eventuell vielleicht die GEMA die Erhöhung dieser Gebühren nicht unbedingt so völlig daneben ist.Tatsache, wie die Gamer sie nachher verteilt. Das ist nämlich das sehr viel größere Problem. Also wenn wenn dieses Geld tatsächlich bei den bei den Urhebern in einer gerechten ähm in einer gerechten Verteilung ankommen würde, wäre das sicherlich eine sehr sinnvolleAngelegenheit, aber ähm da gab's einen Beitrag, den ich jetzt auch einmal verlinke, weil's ein sehr schöner Audiobeitrag, in demzum Beispiel die Erhebung der wie die GEMA erhebt, wie wie sie das Geld ausschüttet, erfasst wird. Und die haben irgendwie so ein paar Blackboxen in Deutschland verteilt, die pro Woche in irgendwelchen Clubs mal eine Stunde mitschneidenund dann wird das von Hand abgehört von von,von jungen Jugendlichen, die wissen, was das ist. Und die dann ähm quasi diese paar Stunden Musik, die die GEMA deutschlandweit pro Woche aufzeichnet, mal durchhören und dann entstehen daraus Listen.Also und dann wird's irgendwie so quer verteilt. Also wie gesagt, die Erhöhung ist sicherlich nicht ganz so groß das Problem wie die internen Verteilungsstrukturen der GEMA selber und der Anteil an diesen Gebühren, die sie selber verzehrt.Das ist sicherlich das sehr viel größere Problem, als die Erhöhung der Gebühren für die Clubs. Und man sollte sich da also,zumindest ein bisschen skeptisch sein, wenn man merkt, dass wie was für ein großes Mobilisierungspotenzial diese Clubs da ähm erreichen können.
Tim Pritlove 0:48:34
Ja, mehr wissen wir glaube ich nicht zu zu sagen, ne.
Linus Neumann 0:48:40
Nee, nicht wirklich. Also nur ich eine kurze Anekdote. Es gab in Berlin ähm oder es gibt ja in Berlin immer noch die Bewegung gegen die,gegen den Umbau der der Ufer des Uferbereiches in in Friedrichshain und Kreuzberg das Spreeufers ja.
Tim Pritlove 0:48:56
Mediaspray, media-Spree.
Linus Neumann 0:49:00
Media Spray, das Media Spree-Projekt äh will dort äh irgendwie ganz viele tolle fancy Sachen errichten und äh Hochhäuser und so weiter. Und da ging es um,den Zugang zum Spreeufer und zwar war dann gab's ein Bürgerbegehren und so was dafür gekämpft hat, dass auch wenn da irgendwas bebaut wird irgendwie fünfzig Meter breiter Uferstreifen ähm allen Personen zur Verfügungstehen muss, frei und so weiter. Und eine der Hauptmobilisierenden Gruppen oder Institutionen dagegen war die BA fünfundzwanzig ein Club am Spreeufer und das war bis zu derPunkt. Und das war zu diesem Zeitpunkt die einzige Einrichtung auf diesem Streifen, die den Zugang zur Spree,nicht allen zur Verfügung stellt, sondern gegen Gebühr von äh gegen Eintrittskosten von irgendwie zehn bis zwölf Euro,das ist die einzige Wahren stimmt nicht, es gab auch zu dem Zeitpunkt auch gegenüber noch so 'n Club,führte also zu diesem skurrilen Moment, dass sie dass die Ba fünfundzwanzig die Eintritt für Zugang zum Spreewufer nehmen äh unter dem Motto Spreeufer für alle irgendwie zu einer Demo aufruft. Insofern sollte man vielleicht auch die Clubs, die da mobilisieren, ein bisschenskeptisch betrachten. Weil die natürlich auch kapitalistische Interessen haben und so weiter.Alles klar, so viel so viel zu dem Thema, wir warten ab. Ähm und ich glaube, wir können jetzt zum Epilog kommen.
Tim Pritlove 0:50:25
Ja, der Epilog äh was äh gilt es denn hier zu beleuchten? Also bei Netzpolitik org.Scheinen ein wenig so ein Brainstorming-Modus eingesetzt zu haben.Es gibt eine Umfrage.
Linus Neumann 0:50:43
Frage. Hm.
Tim Pritlove 0:50:44
Äh wo quasi Feedback ähm eingefordert wird, um.Die Plattform irgendwie besser zu machen und auch so ein bisschen die Fragestellung, wie man sich äh vielleicht auch künftig finanziell tragen soll.
Linus Neumann 0:50:59
Und ich glaube, es geht, also ich habe da ein bisschen an der Umfrage äh beteiligt, beziehungsweise habe da mein Feedback zu geben. Es geht auch so ein bisschen darum, überhaupt mal die Leserschaft kennenzulernen. Ja, sie sind so Fragen dann so, liest du Kommentare und so,Wie alt bist du und so? Überhaupt mal so 'ne Idee zu haben wer liest überhaupt Netzpolitik Org,ähm kann ich also nur drum bitten, da mal dran teilzunehmen. Ähm wird sicherlich helfen, dabei helfen,die die Plattform vielleicht irgendwie ein bisschen zielgruppengerechter äh aufzustellen oder so.
Tim Pritlove 0:51:34
Ja, genau. Wir äh unterstützen das.
Linus Neumann 0:51:39
Und dann äh finden in der nächsten Woche in Berlin,einige und wir machen ja eigentlich selten Veranstaltungshinweise, aber in diesem Fall mache ich das jetzt einfach malEs gibt die netzpolitische Sware zur europäischen Bürgerrechtsbewegung am vierzehnten neunten, ausgerichtet von den Grünen in der Heinrich-Böll-Stiftung, das müsste abends sein.Und das ist im Anschluss an die Konferenz Netzregeln, die die Heinrich-Böll-Stiftung zusammen mit dem Bitcom ausrichtet am selbigen Tageund diese Veranstaltung hat den Titel Transparenz und Vertrauen No Limits. Ja, also Bitcom,der große deutsche Branchenverband in diesem Bereich zusammen mit den Heinrich Böll-Leuten äh und da hängen natürlich dann auch wieder ein paargrüne Politiker mit drin, die sich dann mit dem Thema auseinandersetzen, sowohl die netzpolitische als auch die äh Netzregelnkonferenzsind Veranstaltungen, die ich irgendwie eigentlich immer ganz gerne besuche, die echt immer ganz interessant sind.Ebenso wie die am darauffolgenden Tag stattfindende Konferenznetz für alle, die die Partei, die Linke, zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung ausrichtet.Ähm da war ich,letztes Jahr mal auch zu Gast bei der Konferenz als da ging's ums Thema ein bisschen drüber unterhalten mit Konstanze kurz und,ähm Anne Roth. Und äh dieses Jahr wird hier aber an einem anderen Ort stattfinden und ich,denke, dass auch das eine oder das das insgesamt äh sowohl der Freitag als auch der Samstag da äh für Netzpolitisch interessierte durchaus ähm.Eine Reise zu diesen Orten oder zu den Streams, die sicherlich von beiden Veranstaltungen auch angeboten werden, wert sein dürfte.
Tim Pritlove 0:53:30
Genau. Das ist ähm wiederum tagsüber, das geht um elf Uhr los und die andere Veranstaltung gegen ist halt die Suarie, also am Abend, neunzehn Uhr dreißig.
Linus Neumann 0:53:40
Das wäre jetzt der Freitag, genau. Und der Samstag, wann geht's am, das Netz für alle, am Samstag, am.
Tim Pritlove 0:53:45
Um elf.
Linus Neumann 0:53:48
Ach so, warte mal. Und die ist aber doch am.
Tim Pritlove 0:53:50
Neunzehn Uhr dreißig, vierzehnten September.
Linus Neumann 0:53:53
Genau, das ist aber ein Tag davor. Und die Netzregeln ist.
Tim Pritlove 0:53:55
Und dann kann man gleich am nächsten Morgen weitermachen sozusagen. Also.
Linus Neumann 0:53:58
Genau, also man geht, man geht Netzregeln, Suare.
Tim Pritlove 0:54:00
Nicht genug kriegen kann. Kann jetzt außer unserem Podcast sich auch noch hier als Dauergast äh auf diesen Veranstaltungen einklinken, zumindest wenn man in Berlin ist.
Linus Neumann 0:54:09
Genau oder wenn man nach Berlin reisen möchte.
Tim Pritlove 0:54:11
Gut. Linus.
Linus Neumann 0:54:16
Damit wären wir beim beim Ende angelangt, glaube ich.
Tim Pritlove 0:54:18
Werden wir, genau, heute müssen wir uns mal ein bisschen knapp machen. Ähm und äh ja, nächste Woche finden wir wieder einen Termin.
Linus Neumann 0:54:25
Nächste Woche finden wir ein schöner Unternehmen.
Tim Pritlove 0:54:27
Genau. Wir sagen tschüss.
Linus Neumann 0:54:29
Auf Wiederhören.

Shownotes

Telekom und Spotify beerdigen endgültig die Netzneutralität

Bei T-mobile gibt es jetzt einen Tarif mit eingebauter Spotify-Flatrate.

Digitale Demenz und wir werden alle sterben

Manfred Spitzer redet bei Günther Jauch irgendwas von digitaler Demenz und hat wohl auch ein Buch darüber geschrieben.

  • Keine Links, weil war im Fernsehen drinne gewesen.

Anonymous veröffentlicht iOS device UDIDs und DDosSt Telecomix

Unter dem Label Antisec erschien ein Datensatz, von dem behauptet wurde, er wäre dem FBI gestohlen worden. Außerdem wurden die Server der Gruppe Telecomix angegriffen.

GEMA PR-Offensive gegen Tarifreform-Demos

Die GEMA informierte in einer Email an über 33.000 Mitglieder über ihre Strategie im Umgang mit den in vielen Städten stattfindenden Demos gegen die Tarifreform.

Epilog

Unsere Freunde und Kollegen bei netzpolitik.org führen eine Leserbefragung durch und am nächsten Wochenende sind ein paar Netzpolitik-Veranstaltungen in Berlin.

LNP035 Ehrenamtlicher Internet-Mitarbeiter

GEMA-Vermutung — Leistungsschutzrecht — Deutsche Content-Allianz — Abmahnungen — FinSpy — Feedback

Die kleine Sendeunterbrechung der letzten Woche ist jetzt offiziell aufgehoben und wir tragen die Ereignisse zusammen, die sich vor allem aus Wiedergängern zusammensetzen. Dazu fügen wir der Ausgabe gegen Ende noch ein wenig Metadiskussion an, um Euch für die ausgefallene Sendung zu entschädigen.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:16
Guten Morgen, Linus. Ich hoffe, du bist entspannt.
Linus Neumann 0:00:18
Guten Morgen, Tim. Total.
Tim Pritlove 0:00:21
Lauschige Musik angemacht für dich, damit wir nach zwei Wochen Pause auch gleich wieder in Wallung kommen können.
Linus Neumann 0:00:28
Absolut. Das ist jetzt unser neues Intro.
Tim Pritlove 0:00:30
So romantisch, so romantisch, so ein Lied, was alle hören sollten und alle haben sollten. Aber leider soll es irgendwie nicht sein, oder?
Linus Neumann 0:00:40
Es soll nicht so wirklich sein, äh das ist das Lied Dragonfly, der Band Texas Radio Fisch, über das wir hier vor einigen Folgen schon einmal gesprochen haben. Kannst du dir jetzt mal ausmachen, wenn das.
Tim Pritlove 0:00:53
Mach dich ganz wuschig, stimmt's?
Linus Neumann 0:00:59
Äh genau ähm wir erinnern uns, äh es war,auf dem Musikpiraten Sampler mit CC lizensierter Musik. Ähm und die Gamer verweigerte dem dem Musikpiraten EV die Bestätigung,ähm dass dieser Song Gamer frei ist. Ähm dass wenn ich mich jetzt nicht täusche, wenn man also, wenn man eine CD brennen möchte, weil also in so einem Presswerk, dann muss man dem,Äh dem demjenigen, dem man den Auftrag gibt, jetzt diese CD zu vervielfältigen.Ähm eine Bestätigung der GEMA geben, dass da kein GEMA-Kram drauf ist, weil sonst äh würde,Wenn derjenige es ohne diese Bestätigung macht, dann würde er quasi Schuld auf sich laden, weil er diese Vervielfältigung äh gemacht hat, ohne dass das äh der Gamerkram geklärt warja? Das heißt immer, man geht dahin, sagt hallo, ich möchte hier die CD brennen und dann sagt er ja, wie sieht das aus mit GEMA, hast du irgendwie eine Bescheinigung, dass du den Wisch bezahlt hast oder dass das alles geh mal frei ist?Und ähm.Diese Bescheinigung hat die GEMA ähm verweigert für diesen Musikpiraten EV. Wie gesagt, so ein kleiner Verein, die da irgendwie mal ab und zu so Musikwettbewerbe im Internet äh machen und dann da ähm CC ähm,Musik irgendwie küren, ja, also mit denen wollte die GEMA sich dann anlegenund sagte, ja nee, hier das ist äh unter Pseudonym und da greift dann die Gamervermutung, wenn ihr uns wenn ihr nicht sagen könnt, wie diewenn ihr uns nicht sagt, wie diese Person heißen und dann müssen wir davon ausgehen, dass sie bei uns unter Vertrag sind und deswegen wollen wir dafür gerne GEMA-Gebühren haben.Und hat dann äh vor dem Landgericht Frankfurt auf die Lizenzgebühren geklagt,Das ist ein sehr geringer Streitwert gewesen. Hm irgendwie ein zweistelliger Betrag. ÄhmAber der Klage wurde dann äh äh also der der Fall wurde dann verhandelt, weil er eben so eine grundsätzliche Fragestellung.
Tim Pritlove 0:03:05
Wertgeklagt die Piraten oder die GEMA? Ja.
Linus Neumann 0:03:08
Und die wollten gerne die Kohle haben,Und diese diese zentrale Frage, was äh gilt die Gamervermutung bei Pseudonym? Die sollte also jetzt vor einem Gericht dann entschieden werden, weil also die die Sache ist klar, wir hatten also die GEMA äh.Lizenzmodell gilt ja für einen Künstler und alles von diesem Künstler.Und die CC-Lizenz gilt ja für ein bestimmtes Werk. Das ist ja genau diese Inkompatibilität, wenn ich einmal bei der GEMA bin, kann ich keine CC lizenzierte Musik mehr veröffentlichen,weil ähm alles, was ich mache, automatisch durch die GEMA.
Tim Pritlove 0:03:51
Ist mit der Person und nicht mit nicht über das Werk, sondern über das Schaffen.
Linus Neumann 0:03:55
Über das gesamte Schaffen dieser,und jetzt wär's natürlich eine eine Möglichkeit zu sagen, okay, wenn ich Ziellizenzensierte Musik machen möchte, mein eigener Name, aber mit dem GEMA, mit der GEMA assoziiert ist, dann mache ich das unter Pseudonym. Und genau da sagt die Gemma, nee, äh machen wir nicht,wollen wir nicht. Und die ähm die Frage oder es ist aber gar nicht klar, ob diese Texas Radio Fischleute.Tatsächlich bei der GEMA sind oder nicht, weil sie sind ja unter Pseudonym.Und deswegen äh greift eben an der Stelle dann die GEMA Vermutung. So und das wurde also jetzt vor Gericht verhandelt und ähm,Das Landgericht Frankfurt sagte dann, ja ähm wir geben der Klage statt, also die Musikpiraten verlieren vor Gericht und müssen zahlen.Das Landgericht Frankfurt hat aber die Berufung zugelassen.Und das heißt, das wird dann äh wird dann irgendwie nochmal weiter äh besprochen, ja. Der entscheidende Faktor war also, dass die ähm.Dass die dass die Gamer da jetzt offensichtlich erstmal ein Urteil in den Händen hat, was die GEMA Vermutung stärkt. Und zwar zu einem Ausmaß, was es eigentlich anders herum unmöglich macht, Musik,unter einem Pseudonym zu veröffentlichen.Dann immer die GEMA kassieren würde, ja? Egal was ist, wenn ich irgendwas unter Pseudonym mache, egal welche Lizenz ich dran schreibe, würde die GEMA hinkommen und sagen, nee, ist nicht.Das U oder könnte sie hinkommen. Das Urhebergesetz sieht aber ähm die Möglichkeit zur Pseudonym und anonym Veröffentlichung vor,Äh und startet die dann auch mit dieser siebzigjährigen Schutzfrist und so weiter aus. Und das beanspruchen die Musikpiraten jetzt natürlich auch für die äh Querative Lizenzen.Ähm und die Musikpiraten argumentieren, na ja, wenn jemand ähm,bei der GEMA ist, dann kann er der Gamer ja auch die Pseudonyme melden, also wenn man irgendwie diesen Bushido nimmt, der heißt ja auch, der ist ja auch nicht als Bushido auf die Welt gekommen, sondern der heißt irgendwie Yusef Aha Siri oder wat und äh hat dann der GEMA gesagt, aber wenn irgendwo Bushido dransteht, nehier icke. So und ähm das.Ist also ein ein interessanter, ein interessanter Fall, weil es wäre also diese Gamervermutung ja, macht eben ähm,Macht eben in der heutigen Zeit dann Probleme. Und wie gesagt, berührt eben dieser Fall, berührt diesen zentralen,Der des Urheberrechtsgesetzes, ob Pseudonym und anonyme Veröffentlichung.
Tim Pritlove 0:06:35
Aber ich meine, das ist jetzt noch nicht ausgeschwitzt. Ich meine, das ist ja äh eine Amtsgerichtsentscheidung. Da kann man doch auch äh kann man doch auch eine Berufung einlegen.
Linus Neumann 0:06:43
Das war auch der Fehler. Ich habe gerade die ganze Zeit Landgericht gesagt. Landgericht ist das, wo es als nächstes hingeht. Das war jetzt erst mal nur das Amtsgericht. Weil ich gerade die ganze Zeit vorm Landgericht war.
Tim Pritlove 0:06:52
Oder heißt es Landesgericht?Da ist sie wieder, die Konfusion. Okay, wir werden das verfolgen ähm,Das wäre natürlich schon ein bisschen hart. Ich meine, diese Klimavermutung halte ich ja generell für äh fragwürdigund das ist eh etwas, was äh auch gerne mal vom Verfassungsgericht äh äh landen dürfte. Ähm ja, aber das müssen wir natürlich äh sehen, wie sich das jetzt ähentwickelt.
Linus Neumann 0:07:22
Ja, ich bin, also man darf da gespannt sein. Ist auf jeden Fall eine,'ne interessante Frage und jetzt also wie gesagt beginnt jetzt erstmal mit einer Niederlage und einer Stärkung der Gamervermutung allerdings eben durch so ein Amtsgerichtsurteil. Und die Musikpiraten werden da auch in Berufung gehen. Aber ähm,Sollte dieser Fall dann tatsächlich vor irgendeinem hohen Gericht landen, dann hast du da eben den Präzedenzfall, ne, also müssen die Musikpiraten jetzt zusehen. Ähm.Also ich fänd's sehr spannend, wenn sie das Ass im Ärmel haben, dass die Leute, die sich hinter dem Pseudonym verbergen, auch tatsächlich nicht bei der GEMA sind. Weil das wäre auf jeden Fall dann.
Tim Pritlove 0:08:00
Ja, ja gut, das ja, also das ist ja, das wissen sie ja auch nicht, oder? Also, ich meine, sind die bekannte irgendjemanden.
Linus Neumann 0:08:11
Sie argumentieren äh also die die Musikpiraten sagen, dass diese Person ihre bürgerliche äh Existenz nicht mit,Diesem künstlerischen Schaffen, unter diesem Namen äh verbunden haben wollen, Punkt.Und das ist das muss ausreichen, ja? Also da das scheint eben durch das Urheberrechtsgesetz auch durchaus so äh vorgesehen zu sein.
Tim Pritlove 0:08:34
Aber ich meine, wenn man das jetzt mal anders rumdreht, aus der GEMA-Perspektive, wäre das ja quasi das Schlupfloch, unter dem jeder, der einen GEMA-Vertrag hat, dann trotzdem noch irgendwie ohne GEMA veröffentlichen könnte.Und es stellt sich natürlich auch die Frage, ob nicht sogar so etwas auch in gewisser Hinsicht zulässig.Wäre.Man ja explizit es nicht mit dem eigenen Schaffen in Verbindung bringt und damit sozusagen, aber das ist äh juristisch ganz interessant.Vielleicht mal wieder was für den Moment, wo wir uns mal hier einen Juristen als Gast äh äh reinholen, um eine kostenlose Beratung abzuholen.
Linus Neumann 0:09:15
Genau, also aber du hast es genau erfasst. Es wäre im umgekehrten Fall natürlich das Schlupfloch für alle äh die in die in die GEMA gefesselt sind. Wir hatten ja auch äh einmal äh sich Doktor Motte zum Thema GEMA,zitiert hatte, äh festgestellt, dass es auch sehr schwierig ist, da wieder herauszukommen. Und äh das wäre natürlich dann eben die Möglichkeit,für für Musiker erstens sich relativ schnell von der GEMA zu lösen, so im Sinne von the Artist und jetzt mache ich.
Tim Pritlove 0:09:49
Ja, beziehungsweise eben nicht das, sondern.
Linus Neumann 0:09:52
Genau. Ja, also ähm.
Tim Pritlove 0:09:54
Man muss erstmal zwei Jahre versteckt undercover produzieren und danach darf man erst sagen, das war ich übrigens.
Linus Neumann 0:09:59
Dann sagst du hättet ihr es gedacht, ja.
Tim Pritlove 0:10:03
Na ja, es ist ein interessanter Grenzfall, also von daher sehe ich diese Geschichte auch noch ein bisschen höher wandern.
Linus Neumann 0:10:09
Ja ja, auf jeden Fall. Es ist ein ist ein es ist wirklich ein ein wichtiger Fall, der da jetzt verhandelt wird. Und der sollte natürlich hoffentlich so enden vor einem hohen Gericht, dass die Gamer Vermutung schwächt. Ähm.Wenn man sagen möchte, man möchte irgendwie sage ich mal, eine Lösung haben, die irgendwie zum Wohle aller ist.
Tim Pritlove 0:10:31
Gut,Zum Wohle aller äh ist ja auch unsere Bundes äh Regierung eingestellt und äh möchte sozusagen nur Dinge beschließen, die auch zum Wohle der breiten Masse.Sind, es sei denn, es geht um die Verlage, da geht's natürlich nur um das Wohl der Verlage, deswegen gibt's jetzt äh die dritten Gesetzesentwurf zum Leistungsschutzrecht.Meiner Meinung nach ein Kandidat,für die von Gesetzen, die so dermaßen äh eine Bauchlandung erleben werden, noch bevor sie äh äh beschlossen sind.Bevor sie sozusagen mal wirklich, also wo überhaupt erstmal versucht wird, sie zu beschließen. Ich habe so den Eindruck, es wird soweit nicht kommen, aber vielleicht werde ich da auch äh liege ich da auch falsch.Aber es gibt jetzt sozusagen, nachdem der letzte Stand ja irgendwie im Wesentlichen somit äh Lex Google äh schon äh in die Vergangenheit eingesunken ist, weil da ja eigentlich nichts mehr drin stand, als er Suchmaschinen sind böse und haben gefälligst zu bezahlen.
Linus Neumann 0:11:35
Alle müssen nicht bezahlen, außer äh Anbieter von Suchmaschinen.
Tim Pritlove 0:11:38
Genau und jetzt gab's wieder eine neue Variante und man hat sich hingesetzt und lange beschlossen und herauskam, was?
Linus Neumann 0:11:47
Zulässig ist die öffentliche Zugänglichmachung von Presseerzeugnissen oder Teilen hiervon, soweit sie nicht durch gewerbliche Anbieter von Suchmaschinen oder gewerbliche Anbieter von Diensten erfolgt, die Inhalt entsprechend aufbereiten.Hm auf Deutsch heißt das, es ist nicht, es ist weiterhin Lex Google Plus,was weiß ich, River, Perlentaucher und äh solche anderen Dienste. Die sind jetzt wieder mit drin.Und ähm das Wort gewerblich, äh da hatte sie sich, glaube ich, Udo Vetta auch nochmal äh zu geäußert, ähm,Da haben wir natürlich genau das gleiche äh Problem, dass es relativ unscharf definiert ist, ne, also ihr macht's jetzt der Flatterbutton oder der Amazon ähm,Affiliate-Link, die Sache zu gewerblich oder nicht und äh ja, River zum Beispiel hat ja einen Sponsor irgendwie Renault oder so. Ähm und äh solcheähm,Solche Konstellationen würden das dann eben gewerblich machen und äh nach dem Text, den jetzt das Kabinett beschlossen hat, also das ähm.Das Bundeskabinett hat jetzt das beschlossen, möchte das jetzt so in den Bundestag hineinreichen.Welcher dann darüber entscheiden soll, äh das zum Gesetz zu machen. So weit sind wir jetzt. Also, das heißt, dieser äh dieserDiese diese dritte Fassung jetzt vom Kabinett beschlossen soll in den in den Bundestag gehen. Äh Markus äh schrieb bei bei Netzpolitik und in einerPressemitteilung des Vereins digitale Gesellschaft, dass man auf das Gesetz hofft,Das strukturische Gesetz besagt, dass kein Gesetz den Bundestag so verlässt, wie es hineingekommen ist.Das wäre jetzt mal spannend, weil das das wäre so eine Art Wirkungsnachweis für für Bundestagsdebatten. Ähm.Kann ich jetzt, also kann ich jetzt.
Tim Pritlove 0:13:51
Wenn sie denn stattfinden.
Linus Neumann 0:13:52
Wenn sie, wenn sie denn stattfinden, also ich meine, wir haben ja, was hatten wir letztens doch für ein schönes Gesetz, was da in sechzig Sekunden durchgegangen ist. Also, ich meine, das hat ja relativ wenig Änderungen, wenn ich mich nicht täusche.
Tim Pritlove 0:14:02
Ja die Debattenkultur war da auch sehr ausgeprägt so, ne? Da wurden halt ein paar Din-A4-Seiten auf den Tisch gelegt und äh das war dann die Debatte.Podcast so machen. Ja, also wurde äh der Inhalt dieses Podcasts wurde vorab niedergelegt,schriftlich niedergelegt? Wie wie war denn die Formulierung für solche äh äh Reden, die nur per Text äh ausgedruckt äh abgegeben werden sind, irgendwie vorgelegt worden oder sind schriftlich liegen vor und werden aber nicht vorgelesen?Wir würden das machen.
Linus Neumann 0:14:36
Ja. Haben wir gemacht. Habe haben wir alles besprochen. Kann man nachlesen.
Tim Pritlove 0:14:39
Das nennt man dann Block.
Linus Neumann 0:14:42
So und jetzt, jetzt, jetzt war ein, übrigens, eine sehr äh das fand ich einen sehr tollen äh sehr tolle Sammlung bei Netzpolitik org. Und zwar alle.Ähm öffentlichen Äußerungen zu diesem zu diesem Beschluss, ne? Also Google äh sagt natürlich, korrekt äh,Netzpolitiker aller Parteien, gesamte deutsche Wirtschaft führende Wissenschaftler und die deutsche Internetgemeinde äh lehnen das Leistungsschutzrecht unisono ab,äh stimmt. Ähm der Bitcom sagt ähm Bundesregierung will das Gesetz gegen die grundsätzliche Kritik von Unternehmen, Bloggern, Internetexperten durchsetzen. Ähm,plant damit ein weltweit einmaligen Alleingang, äh der an internationale Gründer und Investoren ein ungutes Signal aussendet, innovative Online-Dienste sind in Deutschland nicht erwünschtalles richtig, ne,Piratenpartei betont, dass weder die Urheber noch die Netzwelt von der, von dem Leistungsschutzrecht profitiert und erwartet von den Verlegern, dass sie aus eigener Kraft ihre Geschäftsmodelle entwickeln,Also alles, alles sehr, sehr richtige äh Äußerungen, die da getätigt wurden und ähm,Die Grünen weisen darauf hin, ja, dass die Suchmaschinen den Verlegern, den Verlagen, natürlich die Besucher geben. Ähm.
Tim Pritlove 0:16:08
Eigentlich haben wir schon alle verstanden, dass das Quatsch.
Linus Neumann 0:16:10
Es haben alle, genau, sie haben's auch wirklich verstanden. Das fand ich das Spannende. Es haben alle auch wirklich verstanden, ja? Und äh.Ne, die Linke sagt, gibt's Rechtsunsicherheit? Eine SPD sagt der aktuelle, äh die bestehenden Verfahrensrechte reichen aus, aber dann wird's natürlich spannend. Was sagt die ähm was sagt denn die FDP und die CDU?Äh und die FDP sagt, na ja, die Suchmaschinen brauchen ja nur eine Erlaubnis. Steht ja nicht, dass sie bezahlen müssen. Ähm,die Erlaubnis dann an eine Gebühr gebunden ist, müssen die Beteiligten Parteien in der Praxis selber festlegen. Das Leistungsschutzrecht flankiert damit lediglich den Aufbau innovativer Geschäftsmodelle im Internet,und bietet ein Abwehrinstrument gegen unberechtigte gewerbliche Nutzung. So sieht es die FDP.Und die CDU sagt, bisher gibt es für Presseverlage keine gesetzliche Grundlage, um an dengewinnen solcher Internetdienste beteiligt zu werden, obwohl diese auch auf ihrer schöpferischen Leistung beruhen. Künftig müssen die entsprechenden gewerblichen Anbieter eine Lizenz erwerben, um Presseerzeugnisse im Internet nutzen zu können.Andere Nutzer wie Blogger, private und ehrenamtliche Nutzervon dem Gesetzentwurf hingegen nicht erfasst. Ich bin mal gespannt, also ob ich eigentlich ehrenamtlicher Nutzer des Internets bin,Das ist echt so was, was ich mir auf die Visitenkarte schreibe, ja?Leser von Spiegel Online oder sowas.
Tim Pritlove 0:17:45
Ehrenamtlicher Internetmitarbeiter.
Linus Neumann 0:17:46
Ehrenamtlicher, ja, also äh.
Tim Pritlove 0:17:49
Das wäre doch mal was.
Linus Neumann 0:17:52
Und selbst die Junge Union. Junge Union fällt dann der der großen, der der alten Union in den Rücken und sagt ähm,geplante Leistungsschutzrecht ist ein Eingriff auf die freiheitliche und marktwirtschaftliche Architektur des Internets und somit nicht im Sinne der Nutzer. Selbst die Junge Union hat's verstanden. Das ist etwas, was sehr selten passiert.Ja, also ähm spannend, ja, man, also man man kann echt staunen. Es gab dann, was jetzt die Presse dann schreibt in der in der ähm.Was in der war dann irgendwie so ein so ein Artikel, irgendwie so ein guter Tag für die Demokratie oder so was, ne? Ein guter Tag für die Freiheit oder irgendwie so ein aber ernst gemeint, ne, also,Ja, ja, ist ja irgendwie, also ich, das das Flug war am Twitter an mir vorbei, konnte ich gar nicht zu Ende lesen.
Tim Pritlove 0:18:37
Nicht dieser Schirmacher irgendwie.
Linus Neumann 0:18:39
Ja, ich habe äh ja äh.
Tim Pritlove 0:18:40
Ganz gut vernetzt und und und redet auch irgendwie. Also ich meine hallo?
Linus Neumann 0:18:49
Ich glaube äh ich habe gar keine genaue Ahnung, äh wie.
Tim Pritlove 0:18:54
Die haben alle das Memo nicht gelesen. Das ist äh.
Linus Neumann 0:18:57
Ich glaube eher, sie haben's gelesen, wenn du mich fragst.Ich suche mal grade ganz kurz, ob ich euch diesen guter Tag für die Freiheit. Äh Reinhard Müller in der Fatz müssen wir dann auch noch hier verlinken, ne. Ähm.Die sehen das also sehen das als besonders gut. Tja.
Tim Pritlove 0:19:22
Freiheit, ne? Ich denke äh äh die Freiheit würde in dem Fall doch eher dadurch vorankommen, dass man in Deutschland malJa genau, über das Gegenteil nachdenkt, nämlich dass man mal diesen Faire definiertund nicht so äh äh alles schwammig lässt. Also es wäre eigentlich viel sinnvoller, da mal zu sagenOkay äh äh geschützt okay meinetwegen, ja, aber es muss auch einfach Bereiche geben, wo man klar eine freie Nutzung nötig ist, weil überall da, wo es eben nicht offensichtlichentweder ein vorsätzlicher Gewinnerwerb ist oder woist zumindest klar ist, dass hier auf so 'ner sekundären Ebene auch ein Nutzen für den ursprünglichen Urheber einfach stattfindet, ja?Nutzung in der Wikipedia äh et cetera. Oder eben sowas wie die Google News Geschichte. Ja.
Linus Neumann 0:20:08
Google News hat noch nicht mal Werbung drauf.Kühlt Millionen von Nutzern pro Sekunde irgendwo hin, die dann dort äh den Kram lesen. Ähm und River äh dieses sehr tolle Projekt von Frank Westphal, was ja äh so ein bisschen,also Twitter mitguckt und so, so schaut, was ist gerade heiß.
Tim Pritlove 0:20:31
Google News mit mit Social Media.
Linus Neumann 0:20:33
Social Media, also das Ding wurde vor einem Jahr oder was äh eingestampft, weil der keine äh Energie mehr hatte, das zu unterhalten. Und wie gesagt, dieser äh Fahrzeughersteller Citroen äh der das dann jetzt äh sponsert.Ich meine das war VW.Ja, also ein ein Fahrzeughersteller hat es jetzt ähm äh sponsert dieses dieses Projekt jetzt so. Ich ich habe keine Ahnung, was der da für.
Tim Pritlove 0:21:00
Kommt, ja. Ja.
Linus Neumann 0:21:01
Kommt, ja? Aber ähm,dass er es vorher eingestellt hat und jetzt mit dieser kleinen äh Werbeanzeige da oben drin äh sponsert bei äh äh Opel äh weiterführt, ja. Ähm das zeigt ja schon, dass der da ähjetzt gerade irgendwie das Haus abbezahlt hat damit, ne und so also totaler totaler Unsinn. Ähm.
Tim Pritlove 0:21:27
Würde überhaupt an gar keine Nachrichten mehr kommen. Das ist Hardcore.
Linus Neumann 0:21:32
So und ähm also ein ein unglaublich spannendes,unglaublich unsinniges Gesetz. Ich kann dazu noch empfehlen, die Folge vom elektrischen Reporter zu diesem Thema,Da kam dann ähm ich glaube, der äh von Google, ich glaube nicht, dass das der Kai Overbeck war, aber irgend so ein anderer Sprecher von Google, nedann der Till Kreuzer von und der Christoph Käse äh zu Wort. Christoph Käse hier, der der Axel-Springer-Lobby ist. Der ähm wie.
Tim Pritlove 0:22:04
Verbrochen hat sozusagen.
Linus Neumann 0:22:05
Der es verbrochen hat. Ja und es war, es war immer so, man ähm man war immer eigentlich dazu geneigt zu sagen, das ist alles auf dessen Mist gewachsen.Und er gibt es auch zu, es ist alles auf seinem Miss gewachsen, das ist sein Kind. Es ist wirklich also einfach mal ein auch ein ein beispielloser Fall davon, dass ein ein Lobbyist, dasauch so offen sagt, ja, die kämpfen da ja seit ein paar Jahren für so und das ist seine Arbeit. Er, das heißt, er,Sag bei dieser elektrischen Reporterfolge auch, dass er sich das quasi ausgedacht hat und erstmal seinen Arbeitgeber davon überzeugen musste, also die Achsel-Springer-Verlag, ähm dass er jetzt Lobby für diese Sache macht,der hat das jetzt echt einfach durchgepeitscht, ja? Bis zu einem ähm bis zu einem Kabinettsentwurf, ja? Und das geht jetzt in den BundestagUnd ähm ich meine, was von man muss nur meinen Text lesen in dieser man schreibt, um ungefähr ähm beurteilen zu können, äh wie differenz, wie differenziert so sein sein Wahrnehmungs- und Denkvermögen ist. Und ähm,wenn man dann noch ein bisschen weiter reinschaut, dann merkt man, dass er in der Tat vielleicht gar nicht so völlig aus Holz ist, wie man meint, ähm weil er sich, glaube ich, seiner Situation schon relativ ähm.Relativ klar ist und da halt äh das tut, was er denkt, was im Sinne seines Arbeitgebers ist. Also so äh wer mal eine ähm,Studie äh eine eine Hausarbeit in in in sozial sozialwissenschaften schreiben muss zum ThemaParlament, Lobbyismus, Entscheidungsfindung und so. Da ist echt mal ein spannendes Thema gerade was zu untersuchen.Sich eignet, ja. Naja, Leistungsschutzrecht. Wir hoffen mal, dass irgendwo noch ein bisschen Besinnung in in die Angelegenheit kommt.
Tim Pritlove 0:23:57
Sieht nicht so aus, aber ich ich weiß auch ehrlich gesagt nicht also wo wo nimmt die Bundesregierung diese Energie her da äh,Am laufenden Meter sich äh von Fettnäpfchen zu äh Fettnäpfchen zu bewegen. Ich meine, das ist doch im Prinzip ist dieses Leistungsschutzrecht, das ist doch so wie wie die Nummer mit den Hotel äh Umsatzsteuersenkungen gleich ganz zum Anfang.Genau das gleiche Teil dermaßen um die Ohren fliegen. Wobei ich halt auch glaube, dass es wirklich den Verlängern um die Ohren klingt, weil bisher, Google sagt es halt nicht, das war ja auch sehr schön in diesem,elektrischen Reporterding also übrigens dort wurde Ralph Bremer von Google Deutschland befragt Position ist mir jetzt gerade ein bisschen unklar das,So nach dem Motto ja wolltet ihr sie dann aussperren oder nicht?So und dann so war im Wesentlichen, na ja, kein Kommentar. Wir sagen auf jeden Fall nicht, es will's nicht tun und da sie es ja schon mal getan haben, nämlich in Belgien, denke ich mal, ist das für sie einen Klacks.
Linus Neumann 0:25:00
Ja, ich glaube auch, da ist.
Tim Pritlove 0:25:02
Ich meine, die könnten im Prinzip jetzt die ganzen, dieses gesamten gesamten Gesetzesprozess könnten sie im Prinzip jetzt auch schon abschließen, indem sie sagen, ach na ja, okay, wenn das jetzt kommt, dann schalten wir schon mal ab,So, bevor das überhaupt in den Bundestag äh ordentlich debattiert wurde, durch das Hinlegen von Zetteln und äh ich glaube, bis dahin würde dann Herr Käse da selber wieder anrufen und schwitzend sagen, äh.
Linus Neumann 0:25:23
Ihr müsst äh.
Tim Pritlove 0:25:25
Noch keiner ahnen, dass sie das wirklich macht.
Linus Neumann 0:25:26
Ja, ich glaube sowas die was Google machen muss, ist irgendwie, was ist das.
Tim Pritlove 0:25:31
Ich sehe schon die Bildkamp, die Bildkampagne gegen Google, das wird auch schwierig werden.
Linus Neumann 0:25:36
A zwei Disside News. EC, ETC, NED, Apache, zwei Reload.
Tim Pritlove 0:25:43
Es auch noch. Vielleicht kommt das auch noch, vielleicht haben wir noch irgendwie ja hier Kinderpornografie über Google gefunden und Google äh tut ja nichts dagegen und so. Das das würde einfach gut ins Bild passen.
Linus Neumann 0:25:53
Ein weiterer Aspekt, den wir vielleicht noch kurz benennen müssen, ist ähm,Was auch in dem elektrischen Reporter so schön ausgearbeitet ist, äh dass natürlich die Definition des ähm Presse,Verlages natürlich wieder so schwammig ist, dass es sehr einfach istsein eigener zu sein und das natürlich es dazu führen wird, äh sage ich mal, zu verhältnismäßig windigen Geschäftsmodellen, dass man einfach anfängt, Leute abzumahnen, ja, also schlechten Content generiert, den irgendwo in irgendwelche RSS-Feeds reinschleustund hofft, dass ähm,dass der irgendwo anders wieder auftaucht und man dann irgendwelche Leute, die die RSS-Feats bei sich einbinden oder so, dann dann abmahnen kann oder so, ne.Also wieder mal, ja.
Tim Pritlove 0:26:41
Beschäftigungstherapie für unterbeschäftigte Abmahnanwälte.
Linus Neumann 0:26:46
Hoffen wir, dass es irgendwie äh nicht so weit kommt.Das nächste Thema ist weiterhin noch, wir bleiben beim Urheberrecht und zwar hat die ähm.Lobby für Warnhinweis. Nee, die die die Lobby bestehend aus ähm.Dem Bundesverband der Musikindustrie, der GVU, der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die ja in der Content Allianz,ihren losen Verbund haben, die haben eine Studie vorgestellt.Ähm Studie zur digitalen Content Nutzung zweitausendzwölf und ähm haben da eine ganze Menge Fragen drin gestellt und hauptsächlich zielen sie darauf ab, ähm.Äheine, also das, warum sie die Studie durchgeführt haben, ist, damit sie sie veröffentlichen können mit dem mit der Pressemitteilung, hoher Akzeptanz von Sanktionen und Warnhinweismodellen bei Urheberrechtsverletzungen in der Bevölkerung,So, die haben da so Fragen gestellt, also ich zitiere mal so ein bisschen was aus den Ergebnissen, die sie da erlangt haben, irgendwie siebenundsiebzig Prozent sehen ein,siebenundsiebzig Prozent der Befragten sehen ein Bußgeld für äh Urheberrechtsverletz äh für Anbieter von urheberrechtlich geschützten Materialals angemessen an dreiundfünfzig Prozent sehen Bußgelder als angemessen an für Leute, die herunterladen.Ähm siebenundvierzig Prozent sehen eine zeitweise Aussetzung des Internetanschlusses als angemessene Sanktionen und nur siebenundzwanzigfür Anbieter, ja? Und nur siebenundzwanzig Prozent sehen eine zeitweise Aussetzung des Internetanschlusses für herunterladende,Als angemessen an. Also immer die Unterscheidung Anbieter und Herunterladener, wobei das ja bei, sage ich mal, gängigen Methoden genau nicht zu trennen ist, ob du herunterladender bist oder anbietender bist. Alsoüber Torens, dann isst man beides gleichzeitig. Darüber laufen ja auch heutzutage die ganzen Abmahnungen,dass man eben immer in gewerblichem Ausmaß anbietender ist, wenn man sich in einem tollen Schwarm äh aufhält. Und ähm das die entscheidende Frage,Ähm also hier geht's so ausschalten und Warnhinweise. Die entscheidende Fragestellung war.Und da man fragt sich ja, wie kommt's auf einmal, dass dass siebenundsiebzig Prozent der Befragten sagen, ja Bußgeld und so finden wir alles in Ordnung. Ist natürlich immer eine eine Überlegung oder eine Frage dessen, wie man die Frage stellt.Und die Frage lautete, halten sie es für sinnvoll, wenn Menschen, die unberechtigt Inhalte aus dem Internet herunterladen, einen Warnhinweis ihres Providers bekommen, bevor rechtliche Sanktionen eingeleitet werden.Würde ich doch auch sagen, ist doch super, ne? Ist doch klar, ich kriege eine Warnung und keine rechtliche Sanktion,Ähm klingt doch echt sinnvoll. Zweiundsiebzig Prozent sagen natürlich dann auch jo.Klar, bevor ich irgendwie einen auf den Sack kriege, möchte ich erstmal gewarnt werden. Ist ja.
Tim Pritlove 0:30:12
Ja, nach dem Motto und und die nächste Frage ist dann äh, lass mich raten, äh finden sie's sinnvoll, dass hier eine Geldstrafe ausgesprochen wird, bevor wir da äh äh körperliche Folter anwenden.
Linus Neumann 0:30:23
Genau ja genau ähm halten sie's, halten sie's, ja.
Tim Pritlove 0:30:25
Oh Gott.
Linus Neumann 0:30:32
So, also man kann eine Frage kaum.
Tim Pritlove 0:30:35
Das stand aber jetzt nicht so drin.
Linus Neumann 0:30:36
Nein, aber es ist es ist natürlich ganz klar, wie du es schaffst, äh eine so hohe Akzeptanz für diese Frage zu bekommen, weil sie einen sehr klaren ähm eine sehr,klaren Fall anspricht und eine böse Alternative hinstellt.
Tim Pritlove 0:30:52
Ja. Psychologisch sehr geschickt.
Linus Neumann 0:30:53
Ja, wenn du die Frage stellst, halten sie es für sinnvoll, dass ihr Internetprovider verpflichtet wird, ihren Internetanschluss zu überwachen.Und ähm na ihnen,Verbotsschilder aufzustellen, wenn sie gegen das Urheberrecht verstoßen. Und ultimativ sie damit zu sanktionieren, dass ihnen der Internetanschluss abgedreht wird. So wie es in äh Frankreich und ich glaube auch in in England formal im Moment Gesetz ist.Aber nicht in nicht in der Form stattfindet, weil diese weil diese äh Gesetze auch äh einem großen Protest und und äh großen Schwierigkeiten gegenüberstehen. Ähm dann würdest du natürlich andere Antworten bekommen,Ja, also ähm.So, also sie haben da jetzt eine Studie durchgeführt und haben diese diese mit durch mit suggestiven Fragen eindeutig suggestiven Fragen eben diese Antworten bekommen.Und sagen, ja prima, das ähm äh veröffentlichen wir.Und machen damit Druck auf die Justizministerin und sagen hier äh die Bevölkerung will das Warnhinweismodell.Ja, sieht jetzt so aus. Also die Studie ist da, da können sie.
Tim Pritlove 0:32:07
Ja, ja, klar. Die Zahlen lügen nicht.
Linus Neumann 0:32:09
Es muss jetzt jemand erstmal nochmal mit, sage ich mal, vernünftigen Ansatz so eine Frage stellen. Äh und dieses Geld aufbringensah ich meine Gegenerhebung zu machen, um nachzuweisen, was der Effekt, dass das ein Effekt der Fragestellung an dieser Stelle ist, ja? Und das ist ja nicht nur bei dieser einen Frage so.Das ist ja bei den anderen Fragen auch so.So und jetzt jetzt sagt dann die äh die Justizministerin als Reaktion auf äh auf die Veröffentlichung dieser Studie, in der sie ganz klar,aufgefordert wird so, ne,Schnarrenberger äh wendet sich hier gegen den Bevölkerungswillen so ungefähr, ne? Äh sagt's in die also Warnhinweismodelle ist ein Angst, äh ist ein Angstmodell,wird es nicht geben, ja. Und äh um nochmal zu rekapitulieren, die Gründe dafür liegen eben auf der Hand, es muss derProvider wird quasi verpflichtet dein dein Internetanschluss zu überwachen, wird irgendwie zu so einer Hilfspolizei ohne ohne äh rechtliche Basis, ja. Und diese ähm Warnhinweise, denen muss natürlich.Oder so ist der Plan, den soll natürlich eine Sanktion folgen. Sonst ist das ja Quatsch. Ähm.Und also das ist wirklich eine eine unglaublich,Äh also das ist wirklich ein Eingriff ins Internet, der ein Ausmaß darstellt, dass eigentlich in keinem anderen der Kämpfe, die wir irgendwie äh ums Internet führen.So in dem Ausmaß erreicht wird,Das ist echt ein also Warnhinweismodelle und Vollüberwachung. Da ist Internetanschluss ist so vielen Dank. Also das das das einzige was dann,Also dann müssen alle noch mal zu ihrem Internetanschluss irgendwie nochmal das Doppelte zahlen, um ernst zu nehmendes VPN zu haben, um in dem wo in in freie Länder äh zu kommen.
Tim Pritlove 0:34:02
Ja. Ja, aber irgendwie an der Stelle zumindest nicht unbedingt grade besonders aufgeschlossen zu sein. Das äh ist ja nach wie vor hoch anzurechnen. Ähm.
Linus Neumann 0:34:13
Ja, da da kann man, also ja, sie,Da ist sie wirklich äh eisern. Es wird sich natürlich jetzt zeigen, wie stark jetzt da aus den,Aus den Löchern gefeuert wird, ne, weil auf sowas wie eine, also die Idee von diesem, von der Content Allianz da einfach mal so eine Erhebung zu machen, ne. Ist natürlich gut.
Tim Pritlove 0:34:35
Tja, muss man mal eine Gegenstudie mit richtigen Fragen machen. Ich glaube, das sieht dann schon gleich ganz anders aus, ne.
Linus Neumann 0:34:40
Genau, kostet aber auch ein Schweinegeld.
Tim Pritlove 0:34:42
Ja, das ist wahr.
Linus Neumann 0:34:44
Ne, also das ist echt, also ich meine.Da muss ich echt sagen, Hut ab äh an den an die Lobby lobbyistische Strategie, die sie da fahren, so eine vergleichsweise so eine Erhebung für für so einen Lobbyverband, ist das natürlich sind das Peanuts und Erebung zu machen.Hat jetzt äh weiß ich nicht, in fünfstelligen Betrag gekostet mit den ganzen Fragen und Auswertungen oder so. Und dann sagen sie äh hier, ne, repräsentative Erhebung steht noch irgendwie Infratest oder was dran oder welcher Verein die welcheAbfrageunternehmen da, die zehntausend Leute befragt hat oder so, ne? Und ähm.Fertig ist, ja? Wunderbar. Also haben sie jetzt ein tolles Druckmittel und irgendjemand muss jetzt hingehen und da die Gegenerhebung machen, um einfach mal dieses ähm erstens das das Bild gerade zu rücken und auch malzum hundertmillionsten Mal zu zeigen, was von solchen Erhebungen überhaupt zu halten ist, ja? Weil der der Effekt der Fragestellung ist einfach enorm.
Tim Pritlove 0:35:41
JaNa ja, ich meine, ist die Frage, ob das jetzt wirklich erforderlich ist. Es wäre natürlich schön, wenn es passiert, also es wäre, sagen wir mal durchaus mal äh etwas für eine äh digitale Organisation, die da sich äh entsprechend einsetzt, ne? Ich meine, wie vielleicht wäre das ja hier mal was für die vierundsechzig.
Linus Neumann 0:35:57
Ja, also ich denke, die, ich weiß, dass von einigen Personen, dass die die Debatte äh geführt wird, wie man dasmacht und wie man vor allem wie man das bezahlt bekommt, ne? Also das ist ein, wie gesagt, das ist relativ viel Geld, was man da ähm in die Hand nehmen muss, um das um das ernsthaft durchzuführen.
Tim Pritlove 0:36:13
Ja, ich glaube, Crowdfunding wird ein ständiger Begleiter sein für den Aktivismus der nächsten Zeit. Da kommen wir nicht drum rum. Ist ja auch richtig so. Jo, aber mit Abmahnungen sind wir noch nicht durch, oder?
Linus Neumann 0:36:27
Nee, mit Abmahnung sind wir noch nicht durch. Ähm es gibt ja noch die, die schöne Kanzlei,U und C, Urmann und Kollegen, Kollegen mit C geschrieben, keine Ahnung, irgendwie, na gut, Jura hat ja auch nicht so einen hohen NC. Also, Urmann und Kollegen ähm irgendwie haben angekündigt, sie wollen ab dem ersten neunten ähm,Gegnerlisten online stellen. Und ähm äh.
Tim Pritlove 0:36:53
Also wofür ist diese Kanzlei jetzt bekannt?
Linus Neumann 0:36:55
Massenabmahnungen. Die äh die sind darauf spezialisiert, also sagen sie auch selber zu unserem Mandanten zählen unter anderem auch Auftraggeber,der Erotikbranche, die ihre Urheberrechte verletzt sehen, Gegenstand der Urberrechtsverletzung ist das unerlaubte Herunterladen eines urheberrechtlich geschützten Werkes in Verbindung mit dem gleichzeitigen Anbieten des Werkes durch Freigabe auf der Festplatte für,zum Download für weitere Internetnutzer, also ne? Und was die jetzt machen wollen, ist ähm.Also die dieser ganze Abmahnungskram, es läuft ja in der Regel so, dass sie sagen, hier äh wir schicken dir eine Unterlassungserklärung und eine Rechnung,und du überweist und ähm unterschreibst und wir sehen davon ab, die ganze Angelegenheit irgendwie vor Gericht zu bringen.So läuft ja dieses Abmahn-Business und dann ähm sind sage ich mal im Großteil der Fälledie Eltern sowieso schon böse genug auf das auf den Sohn oder die Tochter, die da irgendwas runtergeladen hat, zahlt denenZahlen den Quatsch, unterschreiben den Wisch und das Thema ist erledigt. Die etwas ähm sage ich mal, schlaueren Leute schicken eine modifizierte Unterlassungserklärungund bezahlen erstmal nicht oder suchen sich anwaltlichen Beistand und versuchen die Sache irgendwie auszukämpfen, denn in der Regel sind diese Abmahndie die finanziellen Förderungen, die da gestellt werden, ja auch enorm überzogen, ne. Ich hatte das ja letztens immer zitiert, die letzte Abmahnung, die ich gesehen habe, war achthundert Euro für einen Kinofilm in schlechter Qualität.
Tim Pritlove 0:38:27
Das ist gängig, ja, ne.
Linus Neumann 0:38:28
Auch schon irgendwie zwölfhundert gesehen oder so, ne? Also das äh das sind also enorme.Äh Gebühren, die da erhoben werden und nur nochmal zum Hintergrund, das läuft ja immer so ab, dass dieser Abmahn,Preis ergibt sich aus einem theoretischen Streitwert,Und aus diesem theoretischen Streitwert äh ergibt sich natürlich auch das, was die Kanzlei tatsächlich dafür bekommt, von,Also es gibt quasi einen Teil des Geldes geht an den an den,Inhaber, dessen Rechte da verteidigt werden. Ein anderer Teil des Geldes geht an an die Kanzlei. Die haben aber natürlich irgendwie schon längst das ganze ähm,Das Ganze im Prinzip vollautomatisiert arbeiten mit technischen Anbietern zusammen, die einfach nur sich in alle äh Torens mit reinklinken und einfach die gesamten IP-Adressen an die Kanzlei schicken. Da kommt aus der Datenbank direkt der KettenbriefUnd äh dann wird nur noch geguckt, was auf dem Konto ankommt. Ja, also es ist eine relativ äh ist eine Gelddruckmaschine. Ja. Ja. Ähm so und.
Tim Pritlove 0:39:29
Auch so auf Massengeschäft ausgelegt, dass sie so mit individuellen Rückfragen, das wäre dann schon wieder viel zu teuer.
Linus Neumann 0:39:34
Genau, also das das ist die ich denke mal, irgendwie fünf bis zehn Prozent Schwund haben die einfach mit drin.
Tim Pritlove 0:39:41
Also indem man ihn sozusagen Arbeit macht, äh schafft man schon sich mal Ärger vom Hals.
Linus Neumann 0:39:47
Genau, also man man hat eigentlich relativ gute Aussichten, so was ich jetzt höre, wenn man ihnen Arbeit macht. Ähm,weil es eben noch genug Leute gibt, die die da einfach, ja, schockiert sind und zahlen, ne? Ich denke, der hauptsächliche Fall sind eben dann Eltern, die,so etwas bekommen und wenn da irgendwieBriefe sind ja auch sehr äh bedrohlich. Es gibt einen, das müssen wir gleich auch noch verlinken. Es gibt einen schönen Artikel, äh wie man eine Massenabmahnung erkennt. Und ähm.Der ist von einer, von einer Anwaltskanzlei, die häufig gegen so etwas verteidigt. Da ist das sehr schön, sage ich mal, auch diese Taktik äh dargestellt, ne, wo dann so drinsteht. Also der Brief ist ja im Prinzip so, du hast hier, du bist mit einem Bein im Knast,Aber wir sind ja gütig und deswegen muss uns nur achthundert geben und dann lassen wir dich irgendwie ähm.
Tim Pritlove 0:40:40
Mhm.
Linus Neumann 0:40:40
Drücken wir nochmal ein Auge zu. Und jetzt will diese äh Uhrmann und Kollegen, die wollen für diejenigen, die dann sagen, nee, äh hier.Arsch lecken. Wir machen äh wir wir klären die Nummer jetzt mal,für die den wollen sie quasi dann damit drohen, dass sie ihren Namen auf einer Internetseite wiederfinden,Und dann noch mit diesen Erotikbranche äh Dingen irgendwie im Hintergrund. Ne, das heißt so,da drin steht so hier nicht nur wollen wir achthundert Euro, weil du dir hier ein äh ein Film, so ein so ein Sahnewestern runtergeladen hast, ne. Wir wollen äh, dass wir wir schreiben das auch noch dem wir teilen das im Internet mit,den Film runtergeladen hast, ne. Ähm und sie berufen sich damit auf ein Bundesverfassungsgerichtsurteildas irgendwann mal festgelegt hat, dass ein Anwalt auch über seine Fälle berichten können muss, allerdings äh war das bei gewerblichen äh in gewerblichen Angelegenheiten und nicht bei Privatpersonen, ja.Udo Fetter und Thomas Stadler haben natürlich dazu,ihre fachliche Meinung abgegeben und sagen, dass das im Zweifelsfall, also ein derartiger Angriff auf das Persönlichkeitsrecht ist, ähm wenn nicht sogar äh die die Intimsphäre der Person.Und das ist dadurch natürlich eine verfassungsrechtliche Abwägung gibt äh bei Privatpersonen, die anders ist, als als bei Unternehmen, ja? ÄhmUnd das ist natürlich relativ offensichtlich so eine Prangerdrohung, Prangerwirkung, die da angestrebt wird, die ähm.Auf gar keinen Fall äh Bestand haben sollte, also Udo Vetter sagte, wer jederwürde Mandanten, die sich irgendwie ab ersten September auf so 'ner Liste finden sofort hier zu so 'ner einstweiligen Verfügung raten. Und die, die Angelegenheit muss natürlichgefochten werden. Aber man sieht ähm.Auch hier werden wir jetzt echt drei Themenbereich dreimal Themenbereich Urba Recht gehabt äh wie das abgeht. So die schießen jetzt wirklich aus ähm.Aus allen Rohren, ne. Und die Kanzlei U und C sagte dann noch irgendwie, ähm ähm.Dass dass sie das ganz gerne äh öffentlich machen,Und die Zahl wollen sie aber nicht nennen, also ist irgendwie auch komisch, warum wollen sie ihr, warum wollen sie die Zahl nicht nennen, aber die Person, also sie wollen jetzt eine Drohkulisse für diejenigen haben, äh,Ärger machen und nicht einfach zahlen. Also der Kampf wird echt inzwischen.
Tim Pritlove 0:43:29
Ja, es ist vor allem, also ich muss auch sagen, es ist natürlich auch eine Beschädigung,des der Branche, der Rechtsanwalter und ich freue mich in zunehmenden Maße, was eigentlich da die Verbände äh zu sagen, die das bestimmt äh lange stillschweigend mitgetragen haben und es wäre mal interessant, äh zu sehen,was da äh Beschwerden von aufgeklärten äh Rechtsanwälten vielleicht mal bewirken könnte. Wie heißt denn hier so die größte Rechtsanwalts.Verband ähm ja fällt mir jetzt gerade nicht ein, aber das das ist natürlich.
Linus Neumann 0:44:06
Deutsche Anwaltsverein.
Tim Pritlove 0:44:07
Ist schon ja, ich glaube. Also sowas könnte man halt ähm da auch mal äh oder sollte man da auch mal thematisieren, ne? Weil das ist äh.Von Namen. Ich meine, zu einem Zeitpunkt, wo ja noch gar nichts belegt ist,Ja, wo ja nichts äh gerichtsfest ist et cetera und das sind ja quasi Unterstellungen. Und äh ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass das hier äh U plus C äh auch schwer wiederum VerleumdungsKlagen einbringen könnte, weil,der jetzt der Anschlussinhaber ist, derjenige, den sie da ermittelt haben, das können sie ja überhaupt gar nicht belegen, dass das derjenige ist, der das runtergeladen hat und der es äh also der Mark,Theoretisch, ja, jemand sein, der haftbar gemacht werden kann, aber haftbarsein und wirklich äh jemand sein, den man unterstellt, da auch Konsument äh äh zu sein oder auch Verbreiter, das steht ja nochmal auf einem ganz anderen Blatt. Also ich glaube, die trauen sich hier einfach eine Menge und äh,schwäbisch.
Linus Neumann 0:45:05
Das ist ganz schön schäbig, aber dieses also man muss auch ganz ehrlich sagen, dieses dieses Business der Massenabmahnung.
Tim Pritlove 0:45:11
Ist auch schon schäbig.
Linus Neumann 0:45:12
Also das ist wirklich enorm schäbig. Es ist einfach, das ist einfach bah. Also ähm,Ne, also wirklich so eine so eine Automatisierte Rechtsdurchsetzung und es ist ja ganz klar, dass diese ähm ach genau, sehr schön, es gab ja mal diesen Fall von einer,Ah, da müsste ich jetzt lange suchen. Das wurde auf auf Spreeblick und und Netzpolitik org lange verhandelt. Eine Autorin, eine eine Redakteurin, freie, freie ähm Journalistin, die äh eine.Auch auf das Angebot eingegangen war einer solchen äh Bude, ja? Und die dann irgendwie auch mal also da ging es irgendwie darum, dass Abmahnungen an irgendwelche Blogger gingen, die Stücke aus ihren Presseartikeln irgendwo zitiert hatten.Und es stellte sich dann irgendwie heraus, diese Frau stellte dann klar, dass sie quasi angeschrieben wurde von einer Anwaltskanzlei, deren Angebot an sie mehr oder weniger lautete, du pass mal auf, ähm.Wir kümmern uns darum, Leute zu suchen, die deine äh die dein Urheberrecht verletzen oder aus deinen Artikeln über die Gebühr zitieren. Wir schicken denen eine Abmahnung,Und ähm nur wenn wir jemanden finden, zahlst du dann irgendwie.Also kriegst du was weiß ich, fünfzig Prozent von der Kohle, die wir bekommen, abzüglich unserer Gebühren.Und ähm eine Aufwandspauschale dafür, dass wir das ähm dass wir das gefunden haben. So ungefähr war der Deal. Das heißt, für die Frau stand äh entweder zur Wahl, zu sagen, jo mach ich und kriege eventuell Geld.Muss aber überhaupt nichts bezahlen.Ja oder ich mach's nicht und kriege kein Geld und muss nix bezahlen. Das heißt, das Angebot, was diese Abmahnkanzleien an die Rechteinhaber stellen, ist äußerst lukrativ.Wir kümmern uns um alles, du musst nur uns den Auftrag dazu geben und am Ende des Monats bekommst du Geld überwiesen. Ja und natürlich ist dann bei den bei den Gebühren ähm,Feststellungen sind dann natürlich nicht mehr, also wird natürlich dann das so umgangen, dass die dass die Abmahnkanzlei den größeren Teil davon bekommt des Geldes.Normalerweise nicht vorgesehen ist, aber dadurch, dass sie das raussucht und dieses äh diese U plus C, die geben das ja sogar zu. Also es ist wirklich einBusinessmodell abmahnt zu sein. Und zwar ein sehr gutes, ist ein Gelddruckmaschine.
Tim Pritlove 0:47:41
Verwerflich. Wir äh prangern das an. Wir prangern das an. Genau und genau.
Linus Neumann 0:47:44
Wir prangern das an, an unserem kleinen Internetpranger hier.
Tim Pritlove 0:47:50
So, aus der Abteilung, kleine Nachrichten, äh Beleben des Podcast äh Vermögen, was äh hast du entdeckt?
Linus Neumann 0:47:58
Ja ähm nur so kurzer kurzer Hinweis, also the Citizen Lab, die auch schon den den analysiert hatten,also den Staatstrojaner aus dem Hause Gamma haben jetzt äh auch Samples von Myware für äh iOS, Symbien, Windows, Mobile, Android und Blackberry gefunden.Ähm die sich ebenfalls zu äh bestimmten Servern verbindet, die mit hallo Steffi antworten.Weiterhin in den.Im Programmcode auch wieder äh bezüget mit zu dem Wort Finns beihaben und im Falle der iOS-Version sogar mit der Entwicklerlizenz von Martin Münch, unserem,unserem Freund bei Gamma äh unterschrieben,Also mit dem, mit diesem Zertifikat signiert sind. Das heißt, da gibt es also äh Mobiltelefon, von Gamma, äh die also.
Tim Pritlove 0:49:00
Alle Plattformen einschließlich iOS.
Linus Neumann 0:49:02
Einschließlich iOS. Ähm die Analyse ist aber hauptsächlich jetzt erstmal nur auf die,Selber bezogen und sie haben sich nicht so richtig dazu äußern können, wie der Infektionsweg ist, ob das irgendwie Hands On ist und äh oder ob man, ob das irgendwie über einen remotexploiter drauf geballert wurde,Dazu haben sie jetzt erstmal wenig sagen können. Es schien sich dabei weiterhin um eine Demoversion zu handeln.Also ist so ein bisschen unklar äh wieder der wieder der Infektionsweg ist, aber die äh Interessante ist auf jeden Fall,Der Staatstrojaner auf dem Mobiltelefon. Und dazu äh ist auf jeden Fall zu sagen, wenn du heute,Überwachungstrojaner bauen willst, dann ist natürlich das Mobiltelefon das Smartphone viel attraktiveres Ziel als der genutzte Rechner.
Tim Pritlove 0:49:54
Bewährungsprofile, alles drauf gesünkt. Na ja.
Linus Neumann 0:49:57
Also äh Kommunikations äh Profile und so weiter sehr sehr viel besser äh äh zu entdecken als ähm,als auf einem Rechner, gleichzeitig bist du natürlich in einem sehr, sehr viel privateren Bereich der Person.Und ähm was die deutsche Gesetzeslage dazu sagt, kann ich kann ich gar nicht so äh kann ich gar nicht so genau sagen. Also wahrscheinlich viele das dann auch eben unter Quellen TKÜ,unter der Vermutung, dass irgendwas verschlüsselt wird, andererseits werden ja hauptsächlich eigentlich der meiste Smartphone wischt, der ist ja eigentlich sowieso unverschlüsselt, ist jetzt irgendwie im Nachhinein erst vor ein paar Monaten wurden WhatsApp-Nachrichten,an endlich mal irgendwie über SSL übertragen oder so, weil.
Tim Pritlove 0:50:40
Vor ein paar Monaten das Update kam vor ein paar Tagen gehabt.
Linus Neumann 0:50:43
Vor ein paar Tagen, genau vor ein paar Monaten war diese äh war dann die Android-App draußen, die ähm im im offenen im lokalen WLAN irgendwie WhatsApp-Nachrichten schnorcheln konnte. Ähm.
Tim Pritlove 0:50:53
Ähm.
Linus Neumann 0:50:56
Ja, also.Das Ding ist da und als, als, als, als Ziel für für Überwachungsmywais, das ist das Mobiltelefon natürlich sehr, sehr viel, sehr, sehr viel spannender.Als äh als der der Heimrechner und ähm man man darf also gespannt sein äh was da noch so kommen wird, ja.
Tim Pritlove 0:51:17
Ja, damit sie mal im Wesentlichen eigentlich äh durch mit der Nachrichtenlage. Immerhin ist mal wieder was passiert. Letzte Woche war ja nicht so viel los, deswegen haben wir mal ein bisschen die Füße aufs Sofa gelegt.In der Zwischenzeit haben sich dann äh Kollegen ein bisschen erzirnt und äh sich äh die Wut von der Liebe geschrieben.
Linus Neumann 0:51:39
Ja, also genau, so das Thema ist jetzt wir haben ja letzte Mal schon, das wollten wir vielleicht nur ganz kurz besprechen, wir haben ja letzte Mal Ärger bekommen von einigen Hörern, weil wir so viel über Julio gesprochen haben, das wäre nicht Netzpolitik.
Tim Pritlove 0:51:53
Ja, Senior A Sanchez.
Linus Neumann 0:51:55
Wie siehst du das? Ich ich würde sagen, das ist äh.
Tim Pritlove 0:51:58
Na gut, ich meine, das ist so ein bisschen so ein Thema, was hier so herein äh äh geerbt wurden jetzt äh in dem Moment, wo es jetzt nur umihn und seine Asylproblematik geht, et cetera. Da kann man natürlich lange darüber diskutieren, ob das jetzt eine Dimension hat. Das hat auf jeden Fall eine politische Dimension. Das Ganze ist natürlich,ursprünglich mal ausgegangen von der generellen Fragestellung, Wiki Leaks und seine Bedeutung in Bezug auf,Öffentliche Information, Bedeutung des Internets und so weiter. Also ich meine, da ist jetzt ein ein mittelbarer äh Bezug natürlich gegeben. Wir sind jetzt so ein bisschenglaube ich äh einfach äh auf dem Thema auch hängengeblieben, weil das äh äh diese Story zu verfolgen, das jetzt einfach mal interessant, ja? Also unsere Hörer wollen das.
Linus Neumann 0:52:43
Unser Herr wollen Rose.
Tim Pritlove 0:52:44
Ja, wir müssen ja auch, müssen ja auch an die Hörer denken. Nein, ich sehe, also ich sehe, ich sehe das, dass das sozusagenein abweichendes Andererseits müssen wir jetzt hier auch glaube ich nicht päpstlicher sein, als der Papst, was unsere thematische Ausrichtung betrifft, wir reden halt, worüber wir äh Lust haben, hier und die Leitlinie ist natürlich ganz klarPolitik, aber wir sind ja hier auch nicht DPA.
Linus Neumann 0:53:09
Also ich meine also ich würd's schon irgendwie in dem Bereich der der Netzpolitik weiterhin so im im weit gefassten Rahm.
Tim Pritlove 0:53:19
Netzpolitische Boulevard.
Linus Neumann 0:53:21
Netzpolitischer Boulevard, aber es ist so ein es zeigt halt sowas, was für ein Ausmaß dieserdieser Netzkram irgendwie inzwischen unserer Gesellschaft hat. Ja, ich finde solche Fälle immer recht spannend. Ich meine, ich ich begegne immer noch Leuten, denen ich sage, ja, hier in Netzpolitik oder so. Äh Politik, was ist das denn? Dann sagst du irgendwie so, ja hier, irgendwie Politik und Internet, wie Politik mit Internet zu tun, ne? Und dann natürlich diese ähm.Überschneidungen, die dann da eben auch stattfinden. Ja, also wisst ihr, es haben jetzt quasi Netz Netz oder politische Akteure aus dem Netz,Inzwischen diplomatische Krisen ausgelöst und zwar mehrere.
Tim Pritlove 0:53:58
Auf jeden Fall können wir uns eigentlich über unsere Kommentare und äh unsere mitdiskutanten in den Kommentaren nicht beschweren.
Linus Neumann 0:54:06
Genau das kann ich nicht und das ist ja auch etwas, was ich immer zitiere, seit ich mehr Podcaster als schreibe, habe ich nettere Kommentare.
Tim Pritlove 0:54:13
Bei den Bloggern sieht's nicht so gut aus.
Linus Neumann 0:54:15
Bei den Bloggern sieht's nicht so gut aus. Ähm Netzpolitik org, ähm die Problematik ist mir ja seit, also als auch dort Schreibender. Ähm ist mir durchaus bekannt, dass Kommentare eigentlich jetzt,sage ich mal selten also,Es kommt sehr selten vor, dass ein ein Kommentar unter einen Artikel geschrieben wird, der ähm mich als Autor weiterbringt.Ich hatte ja irgendwie letzte Folge schon angesprochen, äh wenn Thorsten Kleinst was kommentiert, dann gibt's ist es meistens eine Korrektur und die trifft meistens zu und das ist dann ein Kommentar, der der irgendwie äh,mich weiterbringen und und auch den Leser weiterbringt, weil er eine eine thematische Ergänzung.Bietet. Ähm häufig sind's aber natürlich auch Kommentare, die einen dann irgendwie als Person irgendwie angreifen oder so ähm oder die,relativ dann irgendwie andere Leute angreifen. Das heißt, wenn du irgendwas über die GEMA schreibst, hast du spätestens bei Kommentar drei, hast du dann irgendwieirgendwie solche Kommentare drunter die keine inhaltliche Ergänzung darstellen.Und.Insgesamt haben dann jetzt also nach längerem hin und her überlege und das Thema weiß ich ist hinter den Kulissen bei Netzpolitik Ork schon seit Jahren äh wird das diskutiert. Ähm was macht man.Mit den Kommentaren, ja, also das die Kommentarspalte bei Netzpolitik org wird nicht im dem Anspruch äh gerecht, den man an ein Diskussionsmedium stellt.Und jetzt muss man sich überlegen, woran das liegt, beziehungsweise wie man das ändern kann. Mir ähm.Ist auch nicht bekannt, dass es irgendwo anders so wäre, dass die Kommentarspalte eine besondere Bereicherung wäre.Also wenn ich bei Spiegel Online, ich meine Spiegel Online Kommentare, kannste, da sind wir bei Netzpolitik Org noch äh im sehr gesunden Bereich, im, im Gegensatz zu oder YouTube-Kommentare, YouTube-Kommentare ist auch super. Ähm.Aber die Frage stellt sich so diesen.Der Anspruch, den wir ihm ja in dieses Web zwei Punkt null mit der kommentiererei und so haben, der wird da irgendwie nicht erfüllt. Und das bei Netzpolitik org, was ja so da, sage ich mal, die.Immer so das Vereinsheim der der Nerd irgendwie so ist, ne?Und ähm dass das auch eine in der Regel eigentlich eine eine Überdurchschnittlich gebildete und überdurchschnittliche intelligente Leserschaft hat.
Tim Pritlove 0:57:10
Ich meine, das Problem ist ja bei, ich habe das jetzt so im Einzelnen über die Jahre nicht so verfolgt, aber Slash Dot hatte ja auch relativ früh dieses Treuproblem.Und Slash hat ja schon vor langer, langer, langer Zeit so dieses Voting äh dort eingeführt,womit quasi die Qualität eines Beitrags äh geratet wird von den anderen,Lesern und man kann dann selber als Leser.Für sich einstellen, welche Art von Kommentaren man denn gerne,ähm sehen möchte und ich habe jetzt die Liste des Rankings da nicht mehr so ganz äh im Kopf, aber da gibt's halt dann so äh Einstufungen wie Insightfull, informativ,Ja, also wo sozusagen dem dem Kommentar einfach eine gewisse Aussagekraft zugestanden wird von anderen.Und äh ich weiß, dass ich gar nicht im Einzelnen, wie dieser Algorithmus dort funktioniert, ob man dann selber einen gewissen Status haben muss, um solche äh,ähmsolche Bewertungen zu vergeben, ja, das fände ich aber auch interessant und äh leider ist das so in diesen Wordpress basierten System ist mir äh kein solches Ratingsystem bekannt, was jetzt das so wie bei Slash Dot machtTechnik aber ist natürlich,Das ist natürlich schon so, ne? Ja, dann kommt natürlich gleich die Zensurschreierei, ne,Ähm die finde ich äh Quatsch, weil äh Zensur heißt, dass ich jemanden daran hindere, überhaupt eine Information zu verbreiten. Es gibt ja kein Anrecht da dran, dass das ausgerechnet in meinem Outlet tut.
Linus Neumann 0:58:52
Ja, also es.
Tim Pritlove 0:58:53
Ich glaube, die Diskussion muss man nicht lange führen und.
Linus Neumann 0:58:56
Den Rest des Internets.
Tim Pritlove 0:58:58
Genau oder in dem Moment, wo man anderen Leuten überhaupt die Möglichkeit einräumt, quasi auf gleicher Augenhöhe, also mitder eigentlichen Publikationsleistung verbunden, dem die äh Kommentare direkt darunter stehen, da äh auch äh dazu beizutragen, denke ich, übernimmt man als Kommentierer auch eine gewisse Verantwortung, der dann eben manche nichtgerecht werden, indem sie das dann eben nutzen, um was weiß ich, äh für Meinungen da äh in die Welt zu posaunen, die nicht unbedingt als Meinung durchgehen.
Linus Neumann 0:59:26
Das wäre aber dann, da würde ich genau sagen,oder das wäre meine meine Sorge bei so 'n oder irgendwie die Bewertung der Kommentare, Ansatz, dass natürlich genau die Leute, die irgendwie treu Kommentare schreiben,Unter Umständen dann eben die Qualität eines Kommentares verwechseln mit der,Äh Aussage des Kommentares und entsprechend unliebsame Meinungen dann als schlecht. Ähm.
Tim Pritlove 0:59:59
Ja, aber ich, ja, aber ich gehe davon aus, dass du meinst, das das wäre jetzt ein Modell, wo jeder alles bewerten kann.
Linus Neumann 1:00:06
Ja, also das das geht nicht, da muss man sich natürlich gegen.
Tim Pritlove 1:00:10
Man quasi eine erweiterte Autorenschaft hat, die sich in dem Moment auch um Kommentare kümmert. Das müssen aber jetzt nicht unbedingt Leute sein, die da normalerweise schreiben, sondern es ist schlicht und ergreifend Leute, die man kennt,und ja, deren Bereitschaft äh äh.Da mitzuhelfen. Ja, genau. Also ich meine, ich kann da wieder nur ein altes Beispiel ähm bringen, was ich äh häufiger mal hervorkrame.Als wir seinerzeit äh diese Villa äh gemacht haben, dieses Telefon äh System, wo wir dann auch Leute hatten, die quasi in dieser Audiowelt äh herumgelatscht sind,und und wir kannten die halt und wussten, dass das die quasi das Ökosystem erhalten wollen, das Ökosystem Villa für ihre ZweckeJa, dass die dann eben so mit antitreu äh äh Munition ausgestattet wurden und dann eben so Leute, die da einfach nur rumgerülpst und rumgepupst habeneinfach stumm schalten können, ohne dass sie es selber gemerkt haben. Und äh was eigentlich eine sehr angenehme,Das hat einfach sofort funktioniert, ja? Das, das, das, das Problem war einfach sofort weg. Jetzt beim Blog nicht ganz so einfach, aber in dem Moment, wo man weiß, okay, es gibt hier zehn, zwanzig, dreißig, ich meine, die die potentielle Liste von Leuten, die so eineModerationsleistung durchführen könnten. Ja, die regelmäßige Leser sind, et cetera, ist halt.Sicherlich nicht klein bei Netzpolitik org. Wie groß jetzt würde ich die Bereitschaft ist, kann ich nicht quantifizieren, genau, die Zahlen nicht. Ich sage nur, meine Vermutung ist,dass es sowas schon gibt. Ich kenne jetzt keine technischen Lösungen, kein Plug-in oder sowas, was man anschalten kann, aber das kann man sich ja zur Not auch äh entwickeln, kurz gesagt, äh es gibt halt Leute, die sind angemeldet, die sind quasi dem System gegenüber bekannt und die können dann eben,Freischaltung auch äh machen, ja? Also denen traut man das quasi auch zu, aber eben auch so eine Einstufung.
Linus Neumann 1:02:02
Also die die Hoffnung wäre eben die die.Also das wäre das wäre der eine Ansatz, äh wie wird, wie wird man die Spinner los, ja? Und dann wäre natürlich noch die die zweite Hoffnung dieser.Das wird wahrscheinlich dann so ein sekundärer Effekt, der dann eintreten wird, dass dann auch wieder mehr Leute dort überhaupt mal was Vernünftiges sagen, ne, also äh dass man da vernünftige eine vernünftige Debattenkultur entwickelt oder so.
Tim Pritlove 1:02:27
Genau. Und der Quatsch bleibt dann im Prinzip noch da, ist aber einfach nicht sichtbar. Steigt einfach nicht nach oben. Und es ist eigentlich eine natürlicher Umgang äh mit mit so etwas, wie ich finde.Gut, das ändert nichts an der Tatsache, dass ja offensichtlich die Bereitschaft da produktiv mitzuwirken, auch Schaden genommen hat, aber das kann eben auch damit zu tun haben. Ich meine, wer äh ich hatte auch schon,Kommentar,beizusteuern, weil da war jetzt was ja Internet,und äh habe das dann aber auch gelassen, weil ich gar keine Lust habe in so einem Morast da äh äh,wo dann tausend Leute wieder mit weißt du auch diesen Kommentar wieder auseinandernehmen. Also wenn ich nicht weiß, dass das,auch von Leuten, die nachdenken können, auch aufgenommen wird und gegebenenfalls auch abgesegnet wird. Und da lasse ich das dann lieber.Obwohl ich auch gerne kommentiere, muss ich sagen.
Linus Neumann 1:03:34
Ja, ich, also diese die Kommentarsachen, ich habe da wirklich inzwischen ein ähmVerhältnis zu, also äh wie ja vielleicht viele auch wissen, habe ich mal zum siebenundzwanzig C drei äh ein kleines äh Block, Kommentarding gebastelt, wo manBlock kommentieren kann. Ähm und das erfreut sich also äh in den Statistiken, die ich da lese, enormer Beliebtheit und hat.
Tim Pritlove 1:04:02
Also das Reh FIFA.
Linus Neumann 1:04:04
Genau, das äh findet man unter Blog Punkt Refe DE. Äh.Da kann man eben, ja, Kommentare zu schreiben, die Sache war natürlich, irgendwie immer, FIFA hatte nie Kommentare und man konnte sich irgendwie die Düster, die Dunkelheit vorstellen, die, äh, die sich,da entfalten würde und die wollte ich dann ganz gerne mal sehen zu meiner eigenen Belustigung und ähm habe dann äh kurz was gebaut,wo man eben viel fürs Block kommentieren kann. Und das war eigentlich so als kleiner kleiner Scherz gedacht und ich wollte das eigentlich auch nicht besonders lange online lassenweil ich damit recht gerechnet habe, dass ich damit relativ schnell irgendwie eine Abmahnung bekomme, weil,ich überhaupt nicht die da irgendwie eine Kommentarkontrolle oder so äh leisten kann. Das Ding hat jetzt irgendwie in anderthalb Jahren äh an die fünfundsechzigtausend Kommentare bekommen.Das ist halb so viel wie Netzpolitik org in sieben Jahren bekommen hat. Ja, also das ist ähm also das Ding, das Ding wirdDie kommentieren da, wie die Wilden durcheinanderUnd ich habe, kann das überhaupt nicht leisten, das alles zu lesen. Deswegen schreibe ich auch ins Impressum. Ich lese das hier nicht äh äh ich habe damit nix zu tunund wenn irgendwann hier irgendwo Scheiße steht, dann sagt mir Bescheid, dann dann lösche ich. Aber ich habe noch nicht mal einen Mechanismus, um da ich muss dann in die Datenbank reingehen, ja. Ähm.Ich kann jetzt nicht sagen, dass da eine besonders hohe äh hohes Niveau an Diskussionen äh äh erreicht wird. Also,eigentlich überhaupt nicht. Ich frage mich nur, was die Leute äh da hin zieht, ja, also die Leute sind völlig begeistert von dem Ding und und schreiben da irgendwie ihren Kram drunter. Und ich habe also,Ich habe da natürlich absichtlich keine äh Treukontrollmechanismen, weil,Das einzige, was dein Citro-Kontrollmechanismus wäre, vielleicht eine Api für andere Blogs ähm zu sehen, wer schon mal da kommentiert hat und die halt woanders auf jeden Fall schon mal direkt in Spam zu gehen. Ähm.Entschuldigung, liebe liebe Kommentatoren bei Refe, aber ähm ich bin schon ganz froh, dass ihr, dass ich euch da binden kann.
Tim Pritlove 1:06:14
Ciao.
Linus Neumann 1:06:15
Jetzt habe ich übrigens zum ersten Mal äh zugegeben, was der die zweite Motivation bei Refe war.
Tim Pritlove 1:06:22
Ja, ich, ja, also ich meine, ich bin ja generell für offene Kommunikation,zu haben so, also ich finde auch, also ich will unbedingt Kommentare haben zu dem, was ich mache, also mir ist das wichtig, ich kann Leute, die das mit dem Argument, ich habe keinen Bock auf den Scheiß, das kann ich zwar nachvollziehen, warum sie der Meinung sind, aber ich,dieselben Schlüsse für mich so nicht ziehen. Ähm der Trollfaktor ist auch relativ gering. Ich habe das ein paar Mal gehabt, dass da mal auch einer irgendwie wirre daher kamähm meistens bedenke ich, dass irgendwie äh entweder einfach mit Ignoranz, wenn's wirklich zu blöd ist oder ähm.Ja oder schreibt da einfach ganz neutral kurz was dazu und dann ist auch aus den Augen aus dem Sinn, ne.
Linus Neumann 1:07:11
Ja, also.
Tim Pritlove 1:07:13
Darf sich auch nicht so aufregen, ne? Ich meine, beim Markus ist es.
Linus Neumann 1:07:16
Na ja, ich meine, Richter sich da, er regt sich, glaube ich, nicht so. Also der Artikel war auf jeden Fall, glaube ich, etwas heißer gekocht, als er ihn als seinenAls sein Blut in dem Moment, als er ihn geschrieben hat, so. Also ähm er hat das ja jetzt wirklich viele Jahre auch mit sehr stuischer Gelassenheitdurchgezogen, während ich schon relativ früh angefangen habe selbst die Kommentare auf meine eigenen Artikel nicht mehr zu lesen. Ja, also ich habe dann diese E-Mail Benachrichtigung irgendwie nach der F null geworfen und,damit war das Thema erledigt. Ich habe das nicht angeguckt und wenn irgendwas richtig, wenn irgendwas dabei war, was meiner Aufmerksamkeit bedurfte, dann wurde ich schon früher oder später darauf hingewiesen. Ähm.
Tim Pritlove 1:07:57
Ich meine, wenn man, wenn man den Kommentaren oder auch sonst wo äh äh im Netz so mit Schmutz beworfen wird, das wirkt natürlich oder kann schon sehr deportivierend wirken und es hat auch sehr viel äh mit dem eigenen Selbstwertgefühl zu tun, wie man dem,begegnet.
Linus Neumann 1:08:12
Das ist zum Beispiel also.
Tim Pritlove 1:08:14
Man da sozusagen noch auf Zuspruch hofft oder setzt und und und dann aber äh merkt, dass es da irgendwie so ein so ein Mob äh äh gibt, der einem aus nicht nachvollziehbaren Gründen da äh an die Wäsche will,Das kann einen schon schnell äh abtörnen und dann auch vertreiben.
Linus Neumann 1:08:34
Das ist absolut ähm das ist absolut richtig und es ist auch ein wirklich ein ein starker Effekt,Spannend ist das, wenn du so einen Artikel schreibst und hast von mir aus ähm oder jetzt eine soSagen wir mal den, den lesen irgendwie zehntausend, fuffzehntausend Leute. Du siehst irgendwie in den in den in den Statistiken ganz normale Artikel, keine besondere Aufmerksamkeit. Fünfzehntausend Leute haben sich den angeguckt. Und da drunter hast dusechzig Kommentare von sagen wir mal vierzig verschiedenen Personen oder so, ja? Ähm,Unter den vierzig Personen äh befinden sich zwei, die irgendwie außer sich sind, weil weil das die größte faschistische Ding ist, was sie an diesem Tag im Internet gesehen haben, ja. Ähm.Es ist als als Empfänger dieser Kommentare enorm schwer, das trotzdem in dieses Verhältnis zu setzen, zu sehen, da sind äh drei Leute von,Fünfzehntausend, die irgendwie Anstoß daran nehmen, weil das ist natürlich das einzige Feedback, was du bekommst,über deinen Artikel. Es sei denn, der hat irgendwie schlicht so ein, das sind aber dann die, die halt vierzigtausend äh Leser empfangen, wo dann auf Twitter irgendwie viele sagen, Lesebefehl oder so. Das ist natürlich, das ist auch immer Feedback für denfür den Autor, ne? Also dieses.Also dieses dieses überhaupt dieses Verhältnis zwischen mir gefällt es eigentlich auch gar nicht so bei den Blogs, dieses Verhältnis zwischen äh da oben ist der Artikel, da unten drunter ist die wie viel für das nennt, die Treugrube.Ähm die können der Pöbel kann da unten spielen und ich stehe aber erhaben darüber oben drüber, ne. Äh ich mir wär's eigentlich viel lieber, viel mehr Track Bags zu bekommen.Wobei Trapex natürlich den Nachteil haben, wenn wenn die Leute dann da auf einen losgehen, dann haste, kannst du das halt nicht löschen, ne? Ähm.Ja, also interessant auf jeden Fall, Ende vom Lied, äh nachdem Netz Politik Org dann mit diesem mit diesem Artikel, Kommentare schließen, FragezeichenEin sehr große, sehr große Aufmerksamkeit erlangt hat, folgte dann der ähm,Artikel, in dem äh komme mit dem äh Kommentar Kultur neu entwickeln, in dem dann eben um äh Vorschläge und,technische Lösungs äh Möglichkeiten gebeten wurde, äh.Kommentarkultur irgendwie zu mehr Nützlichkeit zu verhelfen.
Tim Pritlove 1:11:02
Ich habe hier gerade nochmal dieses ähm Kommentarsystem von Slash Dot angeschaut, was ich wirklich, wirklich cool finde,Ähm das ist die Kategorien, in die äh die Sachen da ein äh sortiert werden, ist Insidefull,Also im Sinne von, hier hat jemand Einblick und so und äh trägt substantiell dazu bei, dann in Formetiv sozusagen so.Reicht vielleicht nicht diesen ganzen, diesen gleichen Charakter von jemand hat Einblick, aber der Kommentar trägt sozusagen eine Information mit, ja,Dann gibt's noch irgendwie interessing und funny.Ist ja auch interessant finde. Also man kann sich zumindest auch auf die lustigen Kommentare äh konzentrieren. Dann kann man eben für jede Kategorie mit so einem kleinen Slider auch noch sagen, welche man irgendwie äh jetzt in voller Menge angezeigt bekommt davon, welche,äh nur in abgekürzter Form, ja und welche aus wie viele davon jetzt auch ausgeblendet werden. Also ist schon,Schon ein sehr interessantes äh System und man kann dann eben, wenn man sich da entsprechend einloggt auch seine ähm Prisetts einstellen et cetera.
Linus Neumann 1:12:09
Und du du die haben so ein Karma-System.
Tim Pritlove 1:12:12
Genau.
Linus Neumann 1:12:14
Sehe ich grade.Ja ja.
Tim Pritlove 1:12:28
Können wir uns ja nochmal anschauen und vielleicht das Thema äh später nochmal aufgreifen. Ich denke, das ist äh durchaus etwas, wo es sich lohnt, nochmal ein bisschen mehr zu forschen.
Linus Neumann 1:12:38
Auf jeden Fall. Aber das das Problem ist irgendwie da und äh ich habe da auch,abschließend sagen, ich habe da schon mehrfach Vorträge auch drüber gehalten, dass ich irgendwie persönlichen im Moment noch so ein bisschen von dem Web zwei Punkt null enttäuscht binSo dieser, der, der, der große Revolutionäre äh Effekt, auch wenn wir überall tolle, tolle Auswüchse sehen, aber so derdas volle Potential äh scheint irgendwie noch nicht so ganz äh äh erreicht worden zu sein.
Tim Pritlove 1:13:07
Weil das Publishing einfach noch nicht einfach genug ist. Das ist ja auch ein Podcasting, nicht anders und das ist eigentlich beim Bloggen auch nicht anders. Also ich denke, alles das, was wir bisher als einfach angesehen haben, das äh finden dieses Prädikat eigentlich noch nicht. Wird sich zeigen.In diesem Sinne tun wir, glaube ich, die Sendung jetzt auch zum Abschluss bringen oder hast du noch was äh äh Wichtiges beizutragen?
Linus Neumann 1:13:31
Nee, äh sowieso nicht,Merkt man ja glaube ich in den letzten zehn Minuten.
Tim Pritlove 1:13:37
Na gut, das war jetzt sozusagen nochmal ein äh kleiner Anhang als Ausgleich für die äh verlorene Folge von der letzten Woche und wir sehen uns dann wieder nächste Woche. Ne, und äh da halten sie jetzt noch etwas mit leiser Musik. Bis bald.

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