LNP006 Digitaler Denkpanzer

Eine ereignisreiche Woche liegt hinter uns mit neuen Organisationen auf dem netzpolitischen Feld und gleich zwei Parteitagen am Wochenende. Da es hier hier viel zu diskutieren gab, haben wir das auch gemacht und so wurde die Sendung mal wieder etwas länger.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:01
Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove 0:00:03
Sechste Ausgabe.
Linus Neumann 0:00:04
Sechste Ausgabe.
Tim Pritlove 0:00:06
Das ist schon wieder so einiges passiert. Der Wochenrhythmus scheint gar nicht die schlechteste Wahl zu sein.
Linus Neumann 0:00:10
Nee, also bis jetzt haben wir, glaube ich, keine Probleme, Themen zu finden eher Probleme, Themen rauszuwerfen.
Tim Pritlove 0:00:16
Ja ja, das äh war eigentlich auch so ein bisschen mein Verdacht. Das scheint sich jetzt zu bestätigen. Ähm legen wir doch einfach gleich los. Hier mit dem Logbuch Netzpolitik.
Linus Neumann 0:00:28
Ja genau, wir hatten das ja, also wir fangen ja mal an so mit Follow-Up Themen, über die wir schon gesprochen haben und da haben wir jetzt diese Facebook und FTC-Regelung. Die ist jetzt also äh irgendwie beschlossen worden. Da gibt's also ein.
Tim Pritlove 0:00:40
Also vielleicht nochmal kurz zur Erinnerung, worüber wir da gesprochen hatten, wenn ich mich richtig erinnere, war das ja damals noch so ein bisschen so ein Gerücht, dass äh die FTC und Facebook sich da auf irgendetwas einigen könnten.
Linus Neumann 0:00:53
Genau.
Tim Pritlove 0:00:54
Auf ihre Privatsphäre, et cetera.
Linus Neumann 0:00:57
Genau, also FTC ist dann hingegangen, es stellte sich dann raus, haben sie tatsächlich gemacht und haben äh Beschwerden gegen Facebook.
Tim Pritlove 0:01:04
Also FTC Commission. Mhm.
Linus Neumann 0:01:08
Und haben äh Facebook vorgeworfen, dass sie äh Kunden getäuscht haben,indem sie ihre Privacy Versprechen Privatsphäre, Datenschutzversprechen nicht gehalten haben. Und ähm da gab's also eine lange Liste an Beschwerden, dass sie irgendwann zweitausendneun die Friends-Listeöffentlich gemacht haben ohne Vorwarnung und Widerspruchsmöglichkeit davor konnte man nicht sehen, wer mit wem befreundet ist auf Facebook,sie dann irgendwie zweitausendneun veröffentlicht. Dann konnten Facebook Apps auf alle fast alle Daten zugreifen, obwohl das irgendwie,äh laut AGB nicht vorgesehen war, ähm die Funktion, dass man etwas nur mit seinen Freunden teilt, konnte umgangen werden, wobei mir da jetzt unklar istin welcher Form das genau der Fall war. Wahrscheinlich, indem man irgendwie weiter teilt oder so. Wie gesagt, ich muss immer sagen, ich bin kein Facebook-Nutzer,Dann waren die Facebook Apps nicht sicher.
Tim Pritlove 0:02:03
Sinne von was?
Linus Neumann 0:02:04
Ähm ja ähm sie hätten also nicht äh also irgendwie.
Tim Pritlove 0:02:09
Das getan, was sie versprochen haben, zu tun in Bezug auf die Privatsphäre.
Linus Neumann 0:02:12
Genau, waren also irgendwie offensichtlich waren die Sicherheitsprüfungen, die Facebook da angebracht hat, ähm nicht ausreinigt, könnte mir vorstellen, dass ich das auf diesen Fall bezieht, wo über Monate doch irgendwelche Facebook-Apps,alle möglichen Daten irgendwie aus den Profilen abziehen konnten oder so,denke, dass sich das darauf bezieht. Und ähm sie haben die Infos mit also Facebook hat Infos mit wärmenden geteilt, obwohl sie in den AGBs das Gegenteil versprochen haben. Das war, glaube ich, eine Liste mit insgesamt,Ich habe sie nicht gezählt, aber eine ganze Menge.Menger Beschwerden, die die FTC da so hatte und dann haben sie gesagt, und jetzt aber hier haben wir äh Druck ausgeübt auf äh Facebook und jetzt ähm,wenn man einen Account gelöscht hat, dann gibt's spätestens dreißig Tage danach keinen Zugriff mehr auf diese Daten. Ähm,und ähm innerhalb der nächsten hundertachtzig Tage wird's irgendwie eine unabhängige äh,Untersuchung bei Facebook geben und dann wird diese alle zwei Jahre stattfinden für die nächsten zwanzig.Ähm und da wird dann irgendwie geschaut von einer unabhängigen ähm von der unabhängigen Prüfungseinrichtung, ob,ähm auf Facebook sich an die Regelungen dieser die Vorschriften der FTC jetzt irgendwie hält.Also FTC stellt sich hin und sagt, ja hier, wir haben eine Menge Vorwürfe gehabt und Facebook ist eingeknickt. Während dann Mark Zuckerberg,sein einen Blogpost schreibt und sagt, ja alsoPrivatsphäre war ja immer der Grundstein des Erfolgs von Facebook. Wir wollten diesen sicheren Bereich für euch schaffen im Internet. Leider dann haben wir ab und zu mal einige Fehler gemacht,die größten Beschwerden dieser FT oder die größten Punkte dieser FTC Beschwerde hatten wir ja schon vorher längst selber ausgeräumt.
Tim Pritlove 0:03:59
Und wir waren schon immer im Krieg mit Ozeanien.
Linus Neumann 0:04:04
Genau,äh und ähm jetzt haben wir ich ich gebe euch hier zwei neue sheef privacy Officers. Also hat irgendwie zwei neue Leute eingestellt, die irgendwie dann für da zuständig sind und hoch in der Unternehmenshirachie stehen. Und dann eine lange Liste dazuschrieben. Was schon alles verbessert wurde. Fand ich ganz interessant, wie also von von diesen beiden Seiten ähm diese Einigung dann.DaGespinnt wurde. Aber wichtig ist halt jetzt, dass sie sagen, okay äh Facebook darf keine Änderung mehr machen, was die Privatsphäre Einstellung.Betrifft, ohne die Leute vorher zu warnen. Und das wäre bei einer strengen Auslegung ja dann irgendwie diese Idee Opt-In. Ja.Aber wenn man das jetzt so liest, was in dieser FTC Sache steht, kommt's mir irgendwie ich lese da nicht unbedingt heraus, dass äh Facebook eine weitere, also dass da steht, Facebook muss für die Leute auch weiter funktionieren, wenn sie nicht einwilligen. Also es scheint.So wie ich das jetzt gelesen habe, ist die ist die Sache damit geklärt, dass Facebook vorher warnt, ja,Also was sie sowieso in letzter Zeit ja dann schon irgendwie so gemacht haben. Also im Sinne von hallo, Freund, wir haben neue AGBs, äh willige doch mal bitte kurz ein.So lese, so wie es alle machen, so wie sie, wie es sich irgendwie äh,ähm wie es sich irgendwie gehört, aber es ist also nicht dieses äh kein es liest sich nicht wie eine Privacy Patty Faldund ob in Lösungen, dass man also sagt, wir machen alles zu und bei allem, was du freigeben möchtest, musst du den Schalter selber drücken ähm und wir kommen nicht auf dich zu. Also das scheint es nicht zu sein.
Tim Pritlove 0:05:52
Ich meine, das ist eine generelle Frage. Ähm.Dieses, was bedeutet das, wenn man nicht der richtigen Meinung ist, heißt das, dass man dann sein Facebook-Account schließen müsste und man spielt nicht mehr mit. So, das würde ja de facto eigentlich,ausschließen, dass äh irgendeine Änderung sich nicht durchsitzen ließe von Seiten von Facebook. Also,Die was ändern wollen, kriegen sie's durch, auch wenn man offiziell einwilligen muss. Der einzige Vorteil, den man hat, ist, dass mandarauf hingewiesen wurde, aber man weiß ja, wie ausführlich solche ähKonsumer Greenments so durchgelesen werden, bevor man da auf exakt macht. Das ist halt eher so ein störendes Fenster. Das muss jetzt schnell mal weg, damit man da äh schnell wieder an seine Sachen rankommt, ne. Aber,Was ich jetzt interessant fand an dem, was du aufgezählt hast, ist ähm.Wie hast du's formuliert, also in der dreißig Tage nach Accountlöschung wird was garantiert von Facebook.
Linus Neumann 0:06:46
Dass es kein Zugriff, dass sie keinen Zugriff mehr auf diese Daten ermöglichen. Also ich stelle mir das irgendwie so vor von anderen,Also ich stelle mir das irgendwie so vor, ich mache irgendwie eine Facebook, ich habe irgendwie so ein Facebook-Ding und ähm dann mache ich dann lösche ich den Account, dann stelle ich mir das irgendwie so vor, dass es vermutlich nicht so war, wie gesagt, ich bin kein Facebook-Nutzer, dass dann.Instantly, bei allen mein kompletter Stream irgendwie verschwindet. An Dingen, die ich da vielleicht irgendwann mal gemacht habe.Und ähm wenn ich das jetzt so richtig, ich meine so einen Facebook-Nutzer, wir haben das ja schon gesehen mit diesen Profilen, die sich da einige Jungs dann, die haben sich ja ihre Daten da er klagt oder er, ererfragt von Facebook, da ist ja eine ganze Menge drin. Und theoretisch, wenn ich sage, ich lösche meinen Account, muss ja alles weg sein. Also das äh weder darf da irgendwo stehen, dass ich irgendjemand auf dem Foto identifiziert habe, noch dürfen die Bilder drin sein, die ich irgendwann mal dareingeladen habe und natürlich kann man sich ja vorstellen, dass in so einem Prozess irgendwo immer irgendwelche Schwierigkeiten gibt, sei es weil irgendjemand anders das Foto weiter geteilt hat,Ja, ähm was ist dann mit dem, habe ich's dem dann geklaut oder konnte er das weiterteilen oder was auch immer, ähm ist er allgemein bekannt, dass.Schon allein von der Struktur her mal nicht aus so einem, aus so einem Social Network irgendwie sinnvoll etwas wieder herauskriegen kann.
Tim Pritlove 0:08:06
Ja, ist auch, dürfte auch sehr schwierig sein, es überhaupt aus Facebook herauszubekommen. Ich hatte jetzt im ersten Moment so gedacht, so, oh, sie sagen jetzt tatsächlich, wir löschen diese Daten. Davon kann ja wohl nicht die Rede sein, weil ich glaube.
Linus Neumann 0:08:16
Nee, das werden sie nicht machen. Also das.
Tim Pritlove 0:08:18
Ja und vor allem das, selbst wenn sie das wollten, könnten sie das wahrscheinlich gar nicht.Zumindest nicht besonders effektiv im Hinblick gar nicht so sehr auf diese unglaubliche Replikation, die diese Daten erfahren, weil da könnte man natürlich auch eine Löschung replizieren, aber ich denke mir so Backups, die ist ja da sicherlich geben wird,Nicht nachträglich um diese Datenbereinigung. Von daher ist ein Löschen in dem Sinne gar nicht möglich. Also es ist wird eigentlich immer nur so sein, dass man in so eine ewige Liste äh äh eintragen kann. Ach ja und diese Daten,Bitte jetzt vergessen.
Linus Neumann 0:08:54
Also hier steht in dem äh.Wortlaut ist äh,time the diuser heißt Information exempt as require by Law und so weiter. Also irgendwie dreißig Tage nachdem du irgendwas weggemacht hast, muss Facebook dafür sorgen, dass keiner mehr darauf Zugriff hat.
Tim Pritlove 0:09:33
Also es ist zumindest nach außen äh gegenüber anderen Benutzern oder eben äh Apps und dann mit irgendwelchen Firmen et cetera, dass es dann nicht mehr zu sehen ist, ne? Das ist ja auch schon mal was.
Linus Neumann 0:09:45
Ja mit den Apps und werbe, da hast du natürlich, das ist vielleicht der wichtige Punkt, dass sie dann, wenn du dreißig Tage nach dem du aus bist, auch nicht mehr die Daten, die sie irgendwann mal von dir hatten, weiter nutzen können, um irgendwie.
Tim Pritlove 0:09:58
Tja, das wird sich äh sicherlich kaum machen äh lassen, weil wenn die Daten erst mal wechseln, sind die Daten weg. Aber zumindest liefert Facebook dann über diesen aktiven Kanal dieser Applikation äh,Daten nicht mehr. Meine, das lässt sich gar nicht anders machen und in gewisser Hinsicht ist es ja auch richtig so, weil,Bis dahin hast du ja, warst du ja präsent, du bist ja ein Facebook. Wenn du da bist, musst du einfach äh an den Gedanken gewöhnen, dass du da einfach einen InformationsProvider bist, äh deiner selbst und wenn das halt äh dann irgendwann nicht mehr dein Ding ist, okay, aber dann muss halt noch dreißig Tage warten und dann hast du zumindest diesen Fluss gestoppt oder hast zumindestderzeit die Versicherung, dass dieser Fluss dann gestoppt sei, ob das dann wirklich so stattfindet, das äh wird dann interessant sein zu sehen, was diese Audits da bringen.Aber äh man merkt zumindest, dass auch Facebook jetzt nicht mehr so beliebig agieren kann.
Linus Neumann 0:10:54
Genau, sie können nicht mehr beliebig agieren, aber andererseits irgendwie davon, dass sie jetzt von dem, dass sie jetzt datenschutzmäßig großartig einen auf die Nase bekommen hätten, kann man jetzt auch nicht sprechen.
Tim Pritlove 0:11:04
Das kann man nicht. Na ja.
Linus Neumann 0:11:08
Sind mal gespannt, wie sich das entwickelt, aber ich denke, also irgendwas, was irgendwie wer auf privat oder gehofft hat, glaube ich nicht, dass dass das jetzt die Regelung ist, die diese Person irgendwie befriedigen wird.
Tim Pritlove 0:11:21
Nach Deutschland, da war eine munteres Wochenende der Parteitage angesagt. Ähm es wurde allerlei getagt. Die SPD und die Piraten haben sich dasselbe Wochenende ausgesucht. Warum auch immer.Ähm wir waren nicht da.
Linus Neumann 0:11:40
Wir waren nicht da. Wir waren weder bei der SPD noch bei den Piraten.
Tim Pritlove 0:11:44
Leute waren da und es gab so für mich den Eindruck, dass ähm.Einerseits, also wenn man jetzt erstmal uns auf die Piraten beziehen ähmman allerlei Grund hatte, sich da gegenseitig die Eier zu schaukeln, nicht wahr? Viele Erfolge in diesem Jahr gelandet und ähoffensichtlich ist es auch gelungen den den störenden Streitlevel, der so üblicherweise auf den ParteitagenPiraten herrschte äh ein wenig im Zaum zu halten und sich dann doch äh sehr um die eigentliche Programmarbeit zu kümmern,Außerdem war mein Eindruck, dass die Netzthemen gar nicht so die Priorität hatten diesmal, sondern man war extrem bemüht, diesmal vor allem andere Themen auf den Tisch zu heben.
Linus Neumann 0:12:36
War's ja auch völlig in Ordnung ist. Also ähm,Ich weiß ja nur, dass Geschrei war ja dann irgendwie groß, als dann irgendwann, also vor ein paar Jahren kriegten die Piraten die ganze Zeit auf die Nase, er, ihr seid ja nur so eine letzte Nischenpartei, sucht euch doch mal andere Themen. Jetzt machen sie andere Themen und dann gibt's irgendwie Beschwerden, dass sie sich nicht mehr um die Netzthemen kümmern würden. Also daja, ne. Also was soll ich dazu noch sagen? Also ich ich fand's also was man irgendwie gesehen hat, die die der Medienrausch,der Piraten hat äh also hält an oder der oder der Piratenrausch der Medien hält an. Ja, du hast also es war irgendwie, ne, was haben wir da für für schöne Artikel.
Tim Pritlove 0:13:12
Beides, beides, würde ich sagen.
Linus Neumann 0:13:14
Beides hält an. Die originellsten Anträge zum Piratenparteitag irgendwie macht das Handelsblatt irgendwie so einen Artikelund dann irgendwie, ja, Piraten wollen, äh Drogen legalisieren, Piraten wollen Grundeinkommen und ähm die werden jetzt richtig ernst genommen und ähmdieser Piratenparteitag, der muss, glaube ich, eine sehr, also, das scheint einfach eine sehr angenehme positive Veranstaltung gewesen sein. Was,zu sein, was vielleicht nicht immer unbedingt bei Piratenparteitagen so war, dass sie so so von vorne bis hinten total Spaß gemacht haben.
Tim Pritlove 0:13:48
Ich glaube, dass man sich jetzt auch ein bisschen beobachteter fühlt, das ist jetzt einfach nicht ausgeblieben. Vorher war's, glaube ich, vielen egal oder es wurde einfach so ignoriert und äh das mag auch,so eine Änderung.Im Verhalten mitgebracht haben. Ja, kann man jetzt sagen, okay, äh die Reihen geschlossen, lalala, ja, jetzt fangen sie genauso an wie die anderen Parteien auch. Da wird es sicherlich noch weit entfernt.
Linus Neumann 0:14:15
Nee, nee, aber gerade hier äh bedingungsloses Grundeinkommen, gab's ja auch äh große Debatten. Also was ich da gehört habe an Redebeiträgen, da gab's ja dann schon erbitterte Gegner und äh äh,motivierte Befürworter und so, da gab's dann schon irgendwie.
Tim Pritlove 0:14:31
Äh weil ich denke, jetzt steht die Partei auch am am Scheideweg. Ich meine, auf der einen Seite hat sich abermals nach, glaube ich, nach der Berlin-Wahl des Mitgliederaufkommen nochmal deutlich erhöht,fünfzig Prozent nochmal zusätzlich, ich weiß es nicht genau.
Linus Neumann 0:14:46
So eine Zahl von neuntausend hätte ich gehört.
Tim Pritlove 0:14:49
Auf jeden Fallenorm, ja, wie viele äh neue jetzt dann auch gleich auf diesem Parteitag aufgeschlagen sind, keine Ahnung, weiß ich auch nicht, ob das äh bei der Piratenpartei überhaupt als Zahl erhoben werden darf,Man scheint da ja so ein bisschen die Datensparsamkeit so ernst zu nehmen, dass man irgendwann über die eigene Basis keine Aussagen äh mehr machen kann. Also ich finde zum Beispiel dieses Ding mitäh man weiß gar nicht, wie viel Frauenmitglied sind, das finde ich bisschen na ja, also.Ich würde das schon wissen wollen, so, ja, um einfach mal auch,an sich selbst da mal ein Fühler anlegen zu können, so äh was was ist denn die Realität? Ja, ich meine, auf der einen Seite wollen sie immer sachgemäße Politik machen und auf Basis von wirklichen Daten agieren, ja.Aber dann haben sie irgendwie über sich selbst keine. Das äh finde ich, passt jetzt nicht so zusammen. Ja, ich verstehe zwar auch, was da die Motivation ist und so, aber scheint mir doch etwas bemüht zu sein. Aber was interessant ist mit diesem Grundeinkommen.Ähm daran kann man, glaube ich, ganz gut festmachen, wie sehr jetzt eigentlich das Rennen losgegangen ist, um die Selbstbestimmung,die nicht die Selbstverstimmung, sondern die äh Bestimmung des Selbst, also.Wer sind wir eigentlich? Was, was, was wollen wir eigentlich? Bei dem Netz war das irgendwie relativ klar, wohin die Reise geht. Da mag's,eben Unterschiede im Detail gegeben haben, ja, Urheberrecht so oder so und äh wie stehen wir denn jetzt nun zu dieser oder jenenVariante von Vorratsdatenspeicherung vorschlagen et cetera aber im Wesentlichen war's klar und dann war man auch klar, warum man sich da einig ist, man ist ein Kind der Internetzeit und äh man hatim Netz in den letzten zwanzig Jahren äh äh gelernt, anders äh Sachverhalte zu diskutieren, nicht unbedingt immer produktiver, aber auf jeden Fall anders. Und das wird dann haltjetzt in der Piratenpartei gelebt und da ist man sich einig und alle haben einen Laptop auf dem Tisch und super. So, jetzt kommt's aber auf dieganzen anderen Sachen an, wo sich, glaube ich, auch die unterschiedlichen Herkünfte der Mitglieder dann doch sehr deutlich zeigen werden und dass gerade beim BGE, beim äh also beim bedingungslosen Grundeinkommen, da kräftig gestritten wirdwundert mich an der Stelle überhaupt nicht, ja? Ähm mich ich weiß nicht, wundern ist es auch vielleicht das falsche Wort, aber ich habe äh zumindest.Hätte ich das, hätte ich da jetzt nicht drauf gewettet, dass sie da jetzt eine Zweidrittelmehrheit durchkriegen dafür. Das ist ja äh passiert, ja, was auch immer das jetzt bedeuten mag und ähm jetzt wird sich einfach mal zeigen,Wo diese Partei eigentlich wirklich landen wird.
Linus Neumann 0:17:28
Also meinst du quasi so diese diese Kernfindung, wie man irgendwie sagen kann, so die Rückbesinnung auf, weil sie die so die die SPD könnte sich, wenn sie wollte, auch irgendwie so Rückbesinnung auf sozialdemokratische Werte und die Grünen könnten sich auf.Irgendwie eine Art von grünen Werten und du meinst jetzt quasi so die Findung der Piraten des Piratenkerns, der Piraten.
Tim Pritlove 0:17:49
Ja klar, also was was will man eigentlich wirklich gesellschaftlich, ne?Weil wenn man das jetzt so nach den Leuten, die wir kennen oder so oder nach denen, die jetzt in der Berliner Fraktion sind, äh versuchen messen zu wollen, das würde, glaube ich, nicht funktionieren,Ja, das ist äh nicht so ganz klar. Man weiß nicht, waswas das Gesellschaftsbild ist, was eigentlich da der Konsens ist. Ich hätte auch vorher nicht sagen können, was in der Netzcommunity ja, wer auch immer das sein mag, äh für ein Gesellschaftsbild so vorherrscht. Grundeinkommen ist ja jetzt auch so eine Sache,ähm.Also ich bin mich da insofern outen, als dass ich das auch als eine ein äh eine sehr interessante, für eine sehr interessante Idee halte, ja? Mich aber auch gleichwohl nicht als kompetent,anseheähm das steuerliche und finanzrechtliche und sonstige wie rechtliche Geflecht der Bundesrepublik Deutschland oder gar Europas da so weit durchdrungen zu haben, um sagen zu können, so oder so realistisch ist es auf Basis des vorgeschlagenen Modells, so etwas auch tatsächlich umzusetzen.Der anderen Seite denke ich mir, es ist auch erstmal viel wichtiger zu formulieren, was will man eigentlich, ja? Was wäre eigentlich die Lösung, die einem,Am liebsten wäre und dann kann man das ja immer noch an die Realpolitik äh anpassen und an der Stelle finde ich das jetzt schon mal ein interessantes Statement, dass dass sie sich eben zu so einem Modell, was ja viel mit Solidarität äh zu tun hat. Ähm.Entschieden haben.
Linus Neumann 0:19:20
Ja, also Grundeinkommen müsste man wahrscheinlich einen ganz eigenen äh Podcast zu machen.
Tim Pritlove 0:19:26
Schon mal einen zu gemacht.
Linus Neumann 0:19:27
Ist aber dann länger her, oder?
Tim Pritlove 0:19:29
Ja, ich habe im Rahmen von die Gesellschafter, die äh Produktion, die ich für Aktion Mensch gemacht habe, ich habe mich tatsächlich mit Gürz Werner unterhalten, der ja nun der,Na ja, Mentor, Hauptmentor, eigentlich dieser Idee ist, der das äh am stärksten vertritt. Ich weiß nicht, ob er es jetzt also er hat es ja auch nur,aufgegriffen, äh aber eben auch konkretisiert, insbesondere eben in dieser Variante bedingungsloses Grundeinkommen,Und äh es steht da ja auch kräftig unter Beschuss, weil er ja auch von Anfang an sagt, die Finanzierung darüber muss eben über eine äh sollte über eine erhöhte Mehrwertsteuer äh fungieren.Und zwar eine nennenswerte, ja, im bei Wegfall anderer Steuern et cetera. Also es ist schon extrem radikal, was er vorschlägt, ne? Und er hat ja da auch ein sehr anthroposophisch geprägtes Menschenbild, was damit äh verbunden ist, auch,Auch wenn ich jetzt nicht sagen würde, die Piratenpartei gleitet in die andere ab. Das sicherlich nicht. Aber äh es ist äh ja auch romantisch, aber ich meine auch die die gesamte Idee des Sozialstaats äh ist ist romantisch,Von daher finde ich da jetzt erstmal nichts Schlechtes dran. Also wer Lust hat, da äh mal reinzuhören, was der Gütz Werner dazu zu sagen hatte. Ich fand das schon sehr engagiert und sehr aufschlussreich.
Linus Neumann 0:20:45
Ist auf jeden Fall eine, also ist so eine so eine spannende Debatte. Was ich ganz interessant fand, vielleicht noch ähm,Also es wird ja dann irgendwie als der Linksruck irgendwie äh gesehen, ne, aber das das stimmt ja eigentlich nicht unbedingt. Also die Idee eines Grundeinkommens ist nicht unbedingt eine besonders linke,das wollte ich nur vielleicht nur kurz so mit auf den Weg geben. Es ist weder besonders äh kommunistisch noch sonst irgendwas, das ist eine ja, ist eine vielleicht eine vielleicht sozialdemokratische Idee, aber äh sie schafft auf jeden Fall nicht den ähm.Sie schafft nicht den Kapitalismus ab oder so.Eigentlich eher so eine vereinfachte, weil als was werden sie jetzt gerade bezeichnet die Piraten? Du hattest hier, wir haben hier gerade noch so ein Interview gesehen, sozialliberal, oder? Ist jetzt das, was was äh.
Tim Pritlove 0:21:30
Sozial, ja oder linksliberal, je nachdem.
Linus Neumann 0:21:33
Ja, was so.
Tim Pritlove 0:21:34
Liberal wird, glaube ich, dann auch selber gerne,Ich denke, die Piratenpartei gefällt sich derzeit auch sehr, äh, in dieser Rolle des äh FDP Replacements. Ja, so nach dem Motto, wir stehen ja für das, für das die FDP früher mal vielleicht stand und äh jetzt eben versagt, dafür zu stehen.
Linus Neumann 0:21:51
Sehen sich da wirklich alle so? Ich glaube, es gibt ja auch ein paar.
Tim Pritlove 0:21:54
Äh das glaube ich halt nicht, dass es äh alle so sehen.Auch wenn's natürlich äh in der Netzgemeinde schon immer ähm sagen wir mal, äh immer schon viel mit der alten FDP romantisiert wurde und ja auch so Persönlichkeiten wie äh Sabine Leuthäuser, Schnarrenberger und äh Gerhard Baum et cetera ja auch,Ja, bin ich Ikone, aber doch zumindest angesehene Persönlichkeiten äh sind, ja, die äh schon immer in der Lage waren, klare Gedanken zu formulieren und äh die dann auch politisch äh zumindest zu fordern, wenn nicht sogar umzusetzen.Ja so und von daher hat man sich wahrscheinlich schon immer nach sowas,im nach diesen Teilaspekt der FDP, also der Grundidee der der Freiheit aller äh gesehen hat, ne. Von der FDP ist halt dieses Wort Freiheit im Wesentlichen dann in Wirtschaftsfreiheit übersetzt worden mit der Zeit und das äh scheint so,Piraten nicht zu fruchten.Naja, also vielleicht können wir dann in der nächsten Woche, wenn äh sich da der Staub ein bisschen gelegt hat, nochmal nachlegen. Ich hatte jetzt keine Gelegenheit, die Streams zu verfolgen. Von daher äh.Sehen wir einfach mal, was sonst noch so passiert ist. Aber es war ja auch die SPD unterwegs.Und äh noch vor dem Parteitag gab's so tja aus SPD,ja ist eigentlich ein SPD-Kind, ne? Kann man sagen, eine neue Gruppe, die sich gebildet hat, nämlich die D vierundsechzig.
Linus Neumann 0:23:21
D vierundsechzig, Bezug auf C vierundsechzig, aber dann Deutschland, also die deutsche C vierundsechzig Generation, hat sich äh zu einem,formiert,ganz interessante Sache auch, irgendwie, ja, ich wusste, dass da was kommen würde. Ich hatte vorher auch kurz mit äh Matthias Richel, der jetzt da der Vorstandsvorsitzende ist, darüber Kontakt,Ähm Matthias Richel ist ähm vielleicht bekannt von diesem, das ist sozialdemokratisch DE und ähnlichen Sachen so um dieseAlso um diese SPD Sache herum ist er da immer aktiv, der ist wenn man jetzt voll, hoffentlich kriege ich seine,äh seine seine Berufsbezeichnung richtig hin, aber er ist so Kommunikationsstratege, so oder so PR äh Stratege oder sowas könnte man wahrscheinlich am ehesten sagen. Er hat ja wahrscheinlich auf dem auf der Seite von D vierundsechzig nochmal das richtige Wort für, aber so in in diesem Bereich ist er.
Tim Pritlove 0:24:17
Also auf seinem Blog heißt es, Politik und anderes Dings.
Linus Neumann 0:24:20
Ja, das ist aber sein Privatblog.Also auf jeden Fall ein ganz äh ganz äh fitter, aufgeweckter, junger Mann, der irgendwie ähm aus mir nicht ganz klaren Gründen ähm so irgendwie immer noch an diese SPD glaubt, ja, also der, der offensichtlich irgendwie ähm.Wirklich die also mit diesem das ist Sozialdemokratisch, ja? Also quasi das da spricht ja schon so eine Enttäuschung heraus, so zu sehen, so diese Parteivollständig von den Werten ab, die wir wollen, äh die, an die ich irgendwie glaube,aber ich setze mit mit viel Arbeit und Fleiß und Mühe, eine Plattform auf, in der die Nutzer dann definieren können, was Sozialdemokratisch ist, um der Partei einen Spiegel der Basis wieder vorzuhalten, ja? Also, dass er so ein bisschen die Idee dahinter, ja? Und diesen Aufwand zu betreibenähm und nicht einfach zu sagen, ja gut, dann gehe ich halt zu einer anderen Partei. Fand ich schon ähm also es.Der Junge äh ist äh leidensfähig so und dem scheint wirklich was an der an der SPD zu liegen. Ja, ist ja auch völlig in Ordnung so und dieses dieses, das ist sozialdemokratisch, das sind ja echt immer Dinge, die auf ähm,auf großes Medien, auf große Medieninteresse auch so gestoßen sind oder oder Nutzerinteresse zumindest. Also genau da, Matthias Richel, fitter Mann, ist auch äh weiß nicht,auch mal so im Umfeld von digitale Gesellschaft läuft man sich dann auch mal übern Weg. Ähm dann Nico Lummer.Social Media Berater bei.
Tim Pritlove 0:25:51
Und früher schon bekannt für seine Rolle in der SPD, äh als es noch diesen, wie hieß es, dieser Internetbeirat.
Linus Neumann 0:25:58
Gesprächsnetzpolitik oder äh nee, da hieß der noch Beirat.
Tim Pritlove 0:26:01
Da ging's mir so um.Oder digital Netzpolitik war, glaube ich, damals noch nicht das Wort. Der sich ja dann wegen dieser ganzen VDS-Geschichte auch aufgelöst hat, also wegen der.Ähm, nee, was wegen Zensursula oder was wegen Speicher, jetzt komme ich ganz durcheinander. Ich glaube, das war im Vorfeld von der Zensursulageschichte, Netzsperrengeschichte haben sie sich aufgelöst. Sascha Logo war da ja auch mit dabei.
Linus Neumann 0:26:26
Online-Beirat der SPD, ja.
Tim Pritlove 0:26:27
Online Beirat, genau, so hieß es. Und ähm ja.
Linus Neumann 0:26:32
Genau da, Nico Lümmer, ähm,Ja, Nicoma, ähm Björn Böhning, Lars Klingbeil, SPD äh Politiker, Leonard Dobusch von der äh FU, der so im freien freien Netz und Creative Commons irgendwie ganz ähm.
Tim Pritlove 0:26:49
Also bist aber jetzt bei Gründungsmitgliedern nicht nicht mehr nur bei dem äh Vorstand, ne?
Linus Neumann 0:26:54
Ja genau, ich gehe so ein bisschen, ich gehe so ein bisschen die Person durch unter den Mitgliedern, die mir.
Tim Pritlove 0:26:58
Aber Matthias Richer und Richel und Niko Loma sind auch im,Vorstand, was immer das dann auch äh bedeuten mag und dann gibt es halt noch auf der Webseite so eine eine Liste von Gründungsmitgliedern. Da gehört Björn Böhning dazu, der ja jetzt auch.Ähm gerade hier in Berlin äh nach der Wahl äh aufgestiegen ist zum Leiter der ähm.Senatskanzlei, wenn ich das richtig äh erinnere von ähm Herrn Wowereit.
Linus Neumann 0:27:28
Echt, das waren gar nicht aha, super.
Tim Pritlove 0:27:31
Planungsteam und da hat er jetzt auch noch einen kleinen Karriereboost äh bekommen,Also von daher auch durchaus schon auch eine einflussreiche äh äh oder einen zunehmenden Maße einflussreiche Persönlichkeit ist. Er war ja auch einer der wenigen bei der SPD, die sich da eigentlich relativ klar.Gegen Netzsperren in der ganzen Debatte,positioniert haben, der da auch wirklich so ein einsamer Leuchtturm im im sozialdemokratischen Nebel war und wenig Gehörfand, aber immerhin nicht aufgehört hat zu blinken. Ja, das kann man ihm sicherlich hoch äh anrechnen. Ja, dann gibt's noch so einige andere,Personen der Netzgemeinde, deren Namen man sicherlich schon mal.
Linus Neumann 0:28:16
Mario Sixus zum Beispiel.Elektrischer Reporter, dann äh Mercedes bunt, die irgendwie früher City Tagesspiegel in der in dem Bereich tätig war und dann zum Guardian.
Tim Pritlove 0:28:25
Genau und das großartige Magazin herausgibt. Mhm.
Linus Neumann 0:28:29
Irgendwie jetzt gegangen ist da. Ähm also sind auf jeden Fall so äh illustre Personen dabei und dann zum Beispiel auch Stefan Keuchel, Pressesprecher von Google Deutschland.Tina Kulo, Pressesprecherin von Facebook Deutschland,und Eva Maria Kirschsipa, die äh so die Lobbyistin für Facebook in Deutschland ist. Ähm da gab's natürlich dann,auch irgendwie spätestens da gab's dann so Anfragen, was ist das denn da jetzt, was ihr da gemacht habt so, ne, SPD und die ähm Unternehmen, da gab's also einige Blog-Beiträge, die sich da sehr drüber gewundert haben. Äh ichhatte dann nur irgendwie von Nico Lummer gab's, glaube ich, den Tweet, wo er so sagte, ja, also auch Google Pressesprecher haben ähm.Freizeit, in der sie sich engagieren können, das wird natürlich dann ähm.Es wird ja eigentlich wissen, dass das natürlich vielleicht ein bisschen schwieriger sein wird, das äh so zu kommunizieren, dass alle das irgendwie sehen.Ähm bin ich mal sehr gespannt. Also ich verstehe es auch nicht ganz genau, warum sich die da reingeholt haben, weil irgendwie das das da.Berechtigterweise vielleicht irgendwie Nachfragen kommen würden, war ja irgendwie abzusehen.
Tim Pritlove 0:29:43
Also ich meine, der,Diese Gruppe nennt sich D vierundsechzig Zentrum für digitalen Fortschritt. Mhm. Ja, ist ja schon ein Statement. Äh.Nirgendswo lese ich jetzt äh dass es hier um die SPD als solche geht.Also es gibt hier eine eine nicht zu leugnende SPD durch die Person, aber es ist jetzt ja nicht so, dass man sich aufstellt als expliziter SPD oder so.
Linus Neumann 0:30:15
Nee, nee, genau, die sagen ja auch, wir sind wir sind irgendwie ähm offen für Mitglieder und so weiter und finde ich auch, also,Natürlich, Mann, die gehen hin, gründen da ihre Gruppe und dann sind die von mir aus auch alle irgendwie SPD nah und finde ich irgendwie gar nicht so,Tragisch, ja? Also es wurde ja bei digitaler Gesellschaft, bei der Gründung waren ja dann auchdas war mir gar nicht so bekannt und ich unterschätze auch offensichtlich immer irgendwie diese Partei äh Streitereien, ja. Natürlich waren irgendwie bei digitaler Gesellschaft irgendwie äh oberproportional viele irgendwie Mitglied bei den Grünen,ja? Was mir irgendwie gar nicht so klar war oder worauf ich irgendwie keinen Wert lege, weil ich ohnehin nicht in irgendeiner Partei sein würde und ähm das jetzt,Digitale Gesellschaft ist aber nicht äh in keiner Form jetzt irgendwie eine Ding wo irgendwie die grünen Aktien drin hätten. Ja und dann kommen eben hier äh gut dann sind eben viele der Gründungsmitglieder von diesem D vierundsechzig bei der SPD, ja ist dann eben so,Den Bezug stellen sie auch sofort her, haben ja auch gesagt, wir sind viele in den FAQ steht ja dann auch drin, wir sind viele von uns sind in der SPD und wir haben so ungefähr so eine Ausrichtung, aber ist jetzt nicht irgendwie die ähm die NGO,Schiene der SPD, die dann auch nebenbei in dem Feld gegründet wurde. Also finde ich, finde ich erstmal ganz okay.
Tim Pritlove 0:31:29
Also man könnte jetzt sagen, eigentlich ist diese D vierundsechzig Initiative so eine so ein ähnlicher Versuch wie auch die digitale Gesellschaft.
Linus Neumann 0:31:36
Nee, nee, genau. Und das äh da gibt's natürlich schon so einen so einen gewissen Unterschied, also klar irgendwie, die haben,Hundert Prozent thematische Überschneidung irgendwie, ne, mit äh außer mit nee, nicht hundert Prozent. Äh Transparenz und Open Data, Datenschutz, Netzneutralität Urheberrecht, also alles auch so diese Themen, da werden sie im Zweifelsfall auch eine etwas ähnliche,Ausrichtung haben,Äh dann haben sie noch diese Arbeit als Thema mit drin. Da kommt dann vielleicht so ein bisschen das Sozialdemokratische mit rein. Und dieser Ansatz zu sagen, wir sind ein Thinktank, ja, also was was vielleicht diesen Begriff zu klären, was ist ein Thinktank?Ein Denkpanzer, ja, das ging dann gestern irgendwie oder vorgestern durch den Twitter, ne, der der Denkpanzer rollt jetzt über uns.
Tim Pritlove 0:32:17
Digitale Denkpanzer.
Linus Neumann 0:32:18
Ähm.Genau, was also was wir so ein Think Tank machen, ist ja also eigentlich so kommt das ja irgendwie daher, dass irgendwie besonders visionäre und fitte Menschen sich über Probleme, Gedanken machen und Lösungen dafür entwickeln, bevor sie überhaupt akut werden. Also irgendwie so diese gesamte,ja, der Einzige, der mir jetzt oder der Nächste, der mir da jetzt einfällt, ist irgendwie so dieser so dieses Think Tanks, die schon, weiß ich nicht, vor so und so viel Jahren irgendwie angefangen haben zu sagen, wir müssen hier den Sozialstaat abbauen,ähm aus welcher Motivation auch immer sie das getan haben. Da gab's eben auch so Think Tanks, die quasi ein.Problem für die Zukunft gesehen haben oder oder eine Maßnahme für die Zukunft entwickelt haben. Sei jetzt da hingestellt, ob diese Maßnahme notwendig war oder nicht, aber die sich quasi so über die quasi über Weichenstellung in der Zukunft nachdenken, bevor da vielleicht überhaupt,bevor diese Themen akut werden.Und ähm es heißt ja glaube ich auch in dem Mission Statement irgendwie ganz schön, dass sie sagen ähm.Dass es irgendwie bis jetzt keinem gelungen wäre, irgendwie ein komplettes.Finde ich das jetzt hier, dass sie also so einen kompletten Entwurf für die digitale Gesellschaft gäbe es noch nicht? Und da wollen sie irgendwie.Da wollen sie sich bemühen, den zu leisten, ja? Und dann irgendwie ähm Veröffentlichung zu machen. Jetzt finde ich das leider nicht. Da gab's doch so einen schönen Text. Da hatte den, der.Also unter Think Tank verstehe ich auf jeden Fall nochmal ein bisschen was anderes, also sie wollen halt wirklich mehr so Positionspapiere und ähm vielleicht so ein bisschen.Philosophisch, aber trotzdem konkretere Ansätze irgendwie haben, konkrete Lösungsansätze aus so einer.Aus so einem Nachdenken. Also so so verstehe ich jetzt irgendwie, was.
Tim Pritlove 0:34:06
Sie sagen ja konkret hier eine Vielzahl von Formaten soll entwickelt werden, Studien, Umfragen, Buchprojekte, journalistische Arbeiten, Diskussionsveranstaltungen,oder Blogs, Netzwerke, Kampagnenwerkzeuge. Das ist schon ein Unterschied zur digitalen Gesellschaft, die sich ja.
Linus Neumann 0:34:23
Die Seite habe ich gerade gesucht, ja.
Tim Pritlove 0:34:24
Die sich gerade äh das dieses Mission Statement, dem das zusammengefasst ist.In dem ja das klingt schon anders als digitale Gesellschaft, die sich ja eigentlich explizit dann auch.In die politische Arbeit einklinken will, aber jetzt nicht nur so als Vorlagengeber, sondern eben auch wirklich als äh Nachfragenbeantworter.Ich interpretiere.
Linus Neumann 0:34:46
Wie gesagt, das da sind die Übergänge natürlich auch fließend und ähm ja, also,Man hat ja, glaube ich, gesehen, jeder freut sich irgendwie, dass es das gibt. Ich bin ja eh immer auf dem Standpunkt zu sagen, wir brauchen mehr,Gruppierungen, die sich in dem Bereich engagieren und jetzt werden wir mal sehen, wann da jetzt in Facebook und Google drin sitzenWie gesagt, da sind sehr viele Leute irgendwie relativ skeptisch gewesen. Ich persönlich verstehe jetzt nicht genau, warum das der Fall ist. Aber ich sehe da jetzt,keine Veranlassung irgendwie groß rum zu.
Tim Pritlove 0:35:16
Ich finde es, ich finde das ein bisschen,Jetzt ein bisschen überzogen zu sagen, da sitzen jetzt Facebook und Google drin. Nur weil es zwei oder drei Gründungsmitglieder gibt, die einen Job da haben.Ja, ich meine, deren Job ist halt zuständig für Privatsphäre sein, et cetera,In Ordnung, ja, ich meine, das ist ja nicht so, nur, weil man jetzt da arbeitet, dass man dann sich nicht mehr politisch einbringen soll, gerade äh vor dem Hinblick, dass das ja auch durchaus eine eine Tätigkeit ist, wo man eben mit diesen Fragen auch permanent,in Berührung kommt, also gar nicht mal jetzt nur im Sinne von was ist das Interesse meiner Firma, für die ich arbeite, sondern es ist ja auch einfach wenn man eben so einen Job macht, dann hat man einfach eine ganz andere äh Auseinandersetzung mit diesen Themenbereichen und das,das kann man ja auch positiv sehen, dass man sich dann eben auch einbringen. Wir können ja auch sagen, ach Politik ist mir auch scheißegal. Ich mache hier irgendwie Privatsphäre äh für Google.
Linus Neumann 0:36:09
Da sind ja auch genug andere Leute drin, als dass äh es jetzt irgendwie zu befürchten wäre, dass dass Facebook und Google da jetzt irgendwie Astrid Turfing über diesen D vierundsechzig äh.
Tim Pritlove 0:36:20
Sie sehen, die Frage ist natürlich auch so ein bisschen, wer wer sozusagen diese Personen äh äh sein und ähwann entscheiden diese Personen, die sich jetzt da äh ins Licht der Öffentlich äh haben stellen lassen, dann auch als D vierundsechzig aktiv zu werden, ja.Wird es einen Sprecher geben, äh wird es äh da so ein so einen Kreis von Leuten geben, die dannda sind oder sind das wurde jetzt hier nur die Standard-Panelbesetzung für alle kommenden Veranstaltungen bekannt gegeben, ja? Das könnte ja auch durchaus sein, das ist dann wieder so eine,Show, der der immer gleichen äh gibt. Hier muss man, glaube ich, abwarten.
Linus Neumann 0:37:00
Vielleicht noch ganz kurz ähwas ich gerade noch zum Matthias Richie gesagt habe, der wird hier auch in einem Artikel von dem von mir sehr geschätzten Kai Biermann auf Zeit online zitiert, wo er sagt, doch die Partei von innen verändern zu wollen, funktioniert nicht, sagt Matthias Richel, der Vorsitzende, man müsse von außen auf sie einwirken, wenn man etwasetwas erreicht werden soll, also dass er tatsächlich irgendwie so ein ähm.Das sieht man so in seiner Arbeit, dass er das irgendwie macht. Und dann gab's hier auch noch in diesem Artikel so einen Vergleich mit äh.Verein digitale Gesellschaft. Ähm oder was was Kai hier so,Er schreibt fehlt eigentlich nur noch der Blogger Sascha Lovo, der ist erstaunlicherweise nicht dabei, bislang, zumindest sonst aber fast jeder, der im und durch das Netz sein Geld verdient und irgendetwas mit den Sozialdemokraten zu tun hat. Auch Mitglieder der Partei gehören dazu.Und ähm ich also er sagte.Ach Mann, wo steht denn das hier? Ach, auf Seite zwei des Artikels. Da stand irgendwie so ungefähr drin, dass das von diesem D vierundsechzig vielleicht eine nicht ganz so radikalezu erwarten, weil oder nicht ganz so kompromisslose Position zu erwarten wären, wie von äh digitale Gesellschaft, die im Zweifelsfall schon eher eine Maximalposition vertreten,die selbst Wahrnehmung eben als.Als kompromissloser Lobbyist für die Bürgerrechte und bei bei einem vielleicht so ein bisschen näherer Bezug zu.
Tim Pritlove 0:38:39
Zur Realität.
Linus Neumann 0:38:41
Das hast du jetzt gesagt.
Tim Pritlove 0:38:44
Oder zum politischen Pragmatismus.
Linus Neumann 0:38:49
Genau, also so ein.
Tim Pritlove 0:38:50
Ich scherze nur.
Linus Neumann 0:38:55
Verstehe denn das hier?Ach Mann, ich find's jetzt nicht, aber den Artikel verlinken wir sehr schön beschrieben und ja, herzlich willkommen, D vierundsechzig und ähmbin mal sehr gespannt, was da läuft, was da so kommt und wird auf jeden Fall spannend sein und gerade die SPD hat ja durchaus Bedarf, dass es da vielleicht irgendwie.Solche Bezüge gibt.
Tim Pritlove 0:39:18
Vierundsechzig, ja äh lustiger Name, sie greifen ja im Prinzip diesen Artikel, den schon mittlerweile muss man ihn ja jetzt schon fast als legendär bezeichnen, ne, von äh Christian Stücker auf, den er mal bei äh Spiegel Online veröffentlicht hat,diesen Namen Generationen vierundsechzig oder Generation C vierundsechzig äh überhaupt erst geboren hat so,Lustigerweise hat Mario ja auch schon bekannt gegeben, dass sein erster Computer gar nicht C vierundsechzig war. Ich habe mich jetzt auch gefragt, ob das irgendwie hier alle einen Zeh finden mitm C vierundsechzig gestartet sein müssen oder ob das sowieso jetzt nur äh so einen Club, der äh Achtziger ist, soja, also wenn man seine Jugend nicht in der NachtJahren gehabt hat und von dem ganzen Kram sozialisiert wurde, so darf man dann nicht mitmachen oder äh gilt man dann schon wieder als zu zu jung oder zu alt?Ja und was ist, wenn man andere Computer toll fand? Also ich habe zwar beim C vierundsechzig angefangen, aber ich glaube, ich werde da jetzt erstmal nicht eintreten.
Linus Neumann 0:40:13
Ja, wer also ich ich bin da auf jeden Fall mal sehr gespannt, wie das so läuft, ne. Sind ja irgendwie ähm also ich bin einfach mal sehr gespannt, was da.
Tim Pritlove 0:40:20
Ja, ich meine, gerade im Hinblick, ich meine wenn sie nur ein bisschen was von dem wahrmachen, was sie hier ankündigen, ähm können wir uns auf weitere Termine freuen, ja. Meine Buchprojekte,Studien, Umfragen, journalistische Arbeiten, Diskussionsveranstaltungen, das ist schon.
Linus Neumann 0:40:37
Viel Spaß, Freunde.
Tim Pritlove 0:40:38
Ist ist eine Menge, ne? Da bin ich äh dann gespannt, ne. Ich hoffe, es ist mehr als nur Panel bla.
Linus Neumann 0:40:44
Ja da also ich bin auf jeden Fall mal sehr gespannt und ähm wahrscheinlich so wie ich den ähm Matthias Richel kenne, wird er nicht nur die Gründung aufm Schirm gehabt haben, das heißt, ich gehe ehrlich gesagt davon aus, dass man von denen relativ bald was hören wird,werden wahrscheinlich schon ein ein Schritt weiter geplant haben, was als nächstes von diese von diesem Club kommen wird. Da bin ich mir relativ sicher,ohne ihn jetzt besonders gut zu kennen, weiß ich aber, dass er sich über solche Gedanken, solche Dinge richtig Gedanken macht, weil das sein Job ist und ich bin mir relativ sicher, dass von denen bald äh was zu hören sein wird.
Tim Pritlove 0:41:17
Das Timing der Bekanntgabe wiederum äh riecht natürlich extrem danach,dass hier äh schon auf diesen SPD-Parteitag in irgendeiner Form eingewirkt werden soll. Das ist jetztmal so eine Unterstellung äh von mir, aber man hätt's ja auch später machen können. Sicherlich wollte man sich da auch im Rahmen des SPD-Parteitags zumindest schon mal ins Gespräch bringen, ja? Was ähvielleicht auch gelungen sein wird, weiß ich nicht, keine Ahnung, vielleicht äh reden auch alle nur von Helmut Schmidt, weiß man nicht. Ähm auf jeden Fall ähm.Stand nun der SPD Parteitag an,hat jetzt auch schon soweit erstmal äh stattgefunden an diesem Wochenende, geht aber heute wohl noch weiter und leider, leider, leider kam es jetzt bei der ähvon uns äh zuletzt auch angesprochenen Problematik der Entschlussfindung um die Vorratsdatenspeicherung zum Zeitpunkt dieses Gesprächs hier,noch nicht zu einer Abstimmung. Das wurde vertagt auf den im Montag, der jetzt hier gerade läuft. Von daher wissen wir jetzt nicht, wie's ausgegangen ist. Es gab aber eine,ja ein Komp ein Kompromissdokument zur Vorratsdatenspeicherung.
Linus Neumann 0:42:28
Genau, es tauchte irgendwie, dass das tauchte irgendwie dann gestern, war das auf einmal im Twitter? Ich glaube, vom Jan Mönies war, glaube ich, der ursprüngliche Tweet unddann auch auf äh dem Netzpolitikblog, also dem dem äh SPD-Netzpolitik DE, Blog von einigen engagierten sozialdemokratischen Netzpolitikern und da kam eben so ein.Äh kam dieser Kompromisstext irgendwie erst als irgendwie so Foto-Tweets und so und ähmDa wird also gesagt, äh drei Monate Laufzeit der Vorratsdatenspeicherung und äh darin soll festgelegt werden, dass die Daten für Bagatellfälle wie Urheberrechtsverletzungen oder die oderbeziehungsweise sowie zur Erstellung von Bewegungsprofilen nicht genutzt werden können. Und.Das ist natürlich jetzt so eine Frage, so das Problem ist natürlich dann oder was, was ja, sage ich mal, alle Vorratsanspeicherungsgegner in so einem Fall sagen, ist, dass sie sagen, naja, wenn ihrüberwacht ihr baut dann trotzdem diese Überwachungsstruktur auf, ja? Und als nächstes ähm,ist dann eben der Dammbruch, um diese Daten auch noch zu nutzen, das ist dann eben der ist dann irgendwieumso kleiner, ja, da braucht ihr nur nochmal einer von der CDU hinzugehen und das äh äh das traurige Lied zu singen, dass diese Daten ja da sind und die armen den armen Polizisten sind die Hände gebunden und sie müssen ja nicht drauf zugreifen können. Und dann haben wirgenau dieses Problem, dass irgendwie zu jedem zu jeder Kleinigkeit auf diese Daten zugegriffen wird und das irgendwie so ein Massenphänomen ist in diese Vorwasseranspeichungsdaten.
Tim Pritlove 0:44:01
Es scheint ja auch schon so ein Schönheitswettbewerb hier äh ausgerufen worden zu sein. Wer denn jetzt äh die die die schickste Verkürzung äh dieser,Periode da, der der Datenspeicherung bekannt gibt, ja, also,Von der CDU, weil es mittlerweile auch schon mit vier Monaten glücklich und ich meine, klar, wahrscheinlich würden sie sich auch auf einen Monat einigen,Hauptsache, es wird überhaupt erstmal gespeichert, weil wir wissen alle, in dem Moment, wo das dann aktiv ist, dann dauert das noch zwei, drei Jahre,Und dann gibt's so diese Fälle mit, ja, jetzt waren die Daten gerade weg und äh hätten wir nur und,ja und äh warum denn nicht? Und dann wird das halt irgendwie einfach mal so nebenbei dann auf sechs Monate oder auf zwölf Monate oder auf was weiß ich, erhöht und dann tritt einfach genau das ein.
Linus Neumann 0:44:47
Ja, das ist dann so unter ferner liefen, kann man dann noch so schnell nochmal eben die Frist verlängern und.
Tim Pritlove 0:44:52
Genau, so, weil dann wird's dann wird sich auch keiner mehr groß dagegen wehren können und äh von daher ist es natürlich jetzt schon bezeichnend, dass es der SPD offensichtlich nicht äh gelungen zu sein scheint, sich hier mit einer Maximalforderung durchzusetzen.
Linus Neumann 0:45:06
Was eben insbesondere so blöd ist, weil die SPD ja noch so ein bisschen Volkspartei sein könnte, ja? Und äh wennwenn sie dann irgendwie, sagen wir mal, in der Opposition ist jetzt gerade und dann irgendwie letztendlich nur noch Nuancen sich von der ForderungRegierung irgendwie entfernt und dann eigentlich letztendlich die FDP es ist an der es hängt, ja, dass dassnicht kommt, dann äh werden natürlich zu Recht äh die Leute die Bürgerrechtler und Schweigerungsgegner äh nervös.
Tim Pritlove 0:45:39
Ja klar, weil das könnte ja durchaus bei der nächsten Wahl auf eine große Koalition hinauslaufen und dann wär's ja klar, wie da so die Gemengelage ist. Tja, wer hat denn jetzt diesen Kompromiss überhaupt ausgehandelt.
Linus Neumann 0:45:51
Weiß ich nämlich nicht. Da habe ich deswegen wollte ich ja heute irgendwie noch, habe ich ja gehofft, dass da noch mehr Informationen kommen. Also er wurde anscheinendkam er aus dem aus der Feder der Antragskommission, kann ja nur von denen kommen. Also Antragskommission schlägt ja vor, worüber irgendwie verhandelt wird. Und anscheinend hat die Antragskommissionirgendwie in relativ kurzfristig dann eben diesen einen Antrag da noch zu einem Kompromiss verändert. Das mehr weiß ich nicht.
Tim Pritlove 0:46:19
Das Beste, was passieren könnte, ist, dass er einfach abgelehnt wird. So. Meine, was bedeutet das dann?
Linus Neumann 0:46:26
Bleibt die SPD bei ihrer bis dahin gültigen Position hat da gar keiner oder hätte da gar keinen Entschluss zu.Beste wäre, wenn sie von vorneherein die neuen Anträge oder wie viele das waren zur Abschaffung, einen davon durchgelassen hätten. Ja, das wäre natürlich sehr schön gewesen. Dann ähjetzt irgendwie diese Debatte nicht. Ich bin mal, also ich bin mal sehr gespannt, wie das jetzt da so wie das so weiterläuft.Wir werden's ja heute dann erfahren und beim nächsten Logbuchnetzpolitik noch kurz durcheiern, ja.
Tim Pritlove 0:46:54
Durcheiern. Genau.
Linus Neumann 0:46:57
Noch ein letztes Thema. Ich sehe, wir sind jetzt so bei fünfundvierzig, sechsundvierzig Minuten. Sollen wir das trotzdem noch schnell reinnehmen?
Tim Pritlove 0:47:02
Klar. Ja. Das machen wir jetzt auch noch zu Ende. Ist halt jetzt eine sehr äh ereignisreiche äh Woche. Da das war halt hier auch ein bisschen zeitlich bluten. Aber die Stunde reißen wir nicht.
Linus Neumann 0:47:13
Genau, also das, das ist ja nur ein kleines Impulsreferat von mir jetzt, äh netzsperren, Aufhebung wurde am ersten Dezember beschlossen. Ähm wir hatten ja bis dahintatsächlich in in offizieller Gültigkeit hatten wir ja netzsperren in Deutschland. Sie kamen nur nicht zur Anwendung. Es ging irgendwie am siebzehnten April zweitausendneun ging das irgendwie los, dass die Bundesregierung so einen Vertrag mit,fünf großen Internet Providern über bestimmte Sperren hatte. Äh achtundzwanzigster Juni zweitausendneun wurde das dann,tatsächlich auch als Gesetz beschlossen, dass wir so eine DNS-Sper Infrastruktur haben wollen, dass ja alles jetzt irgendwie sehr verbunden mit äh den Namen ähm Schäuble und insbesondere Ursula von der Leyen.Ähm.
Tim Pritlove 0:47:55
Susela vorever, das ist also den Namen verzehr ich nicht mehr los.
Linus Neumann 0:48:00
So, dann hatten sie es im Juni beschlossen, zweitausend Oktober sagte dann schon Schäuble, ja, das Ding hatte irgendwie handwerkliche Fehler, das wollten wir noch schnell im Wahlkampfstress durchpressen,auch so eine schöne, so eine schöne Sache war, ne? Das, also du hattest das ja, glaube ich, beim letzten Mal schon angesprochen, dass die da damals dachten, so, Mensch, super, kommen hier die. Von der Leyen, die prescht jetzt nochmal kurz hier mit Kinderpornografie vor, der kann nicht schiefgehen.Verweigerte Horst Köhler zunächst die Unterschrift unter dieses Gesetz und irgendwie keiner wollte es mehr, die SPD, die IS mit dafür gestimmt hat, hat sich dann auch irgendwie im Laufe der Zeit äh anders überlegt,und sich dann irgendwie gegen ihr eigenes Gesetz positioniert, dann hatte im Februar zweitausendelf Köder das dann doch unterschrieben.Und da gab's dann irgendwie schon die Hoffnung, ähm dass das oder zeichnete sich schon ab. Er konnte ja im Prinzip nur,Also in dem Moment, erstens war das Problem, also es wurde dann davon ausgegangen, dass er damit die die quasi die Chance geben will, ein Aufregerhebungsgesetz zu machen.Dass also in dieser Schwebe, dass er es nicht, wenn er es erstmal unterschrieben, solange er es nicht unterschrieben hatte, konnte eigentlich auch keiner was dagegen machen.Nicht dagegen klagen. In dem Moment wäre er dann unterschrieben hatte, konnte man dagegen klagen, aber irgendwie drei Tage, nachdem er's unterschrieben hat, gab es dann auch vom äh Innenministerium den ErlassSchwerlisten nicht zu machen. Und dann wurde eine Verfassungsbeschwerde angestrengt, die wurde aber nicht zugelassen, weil sie unzureichend begründet wurde.Oder weil sie angeblich unzurechnen begründet war. Und dann hatten wir diese schöne Zeit oder diese schöne Situation, dass es ein Gesetz gab, was aber per Erlass nicht,Ähm umgesetzt wurde. Und da gab's ja dann auch immer diese schönen Artikel von den ganzen äh Juristen und und äh Verfassungsrichtern, die alle sagten, so was gab's eigentlich noch nie, dass irgendwie die Bundesregierung äh äh ein Gesetz äh macht äh äh,Präsident unterschreibt das und dann äh.
Tim Pritlove 0:49:51
Ja, nee, das fanden wir jetzt nicht so gut. So, das äh machen wir jetzt mal nicht.
Linus Neumann 0:49:56
Ja genau, dann äh dann war äh war's aber sowieso zeitlich befristet bis zweitausendzwölf und dann ging ja diese ganzen ähm.Dann gingen ja diese ganzen Anhörungen los, wo dann irgendwie im Bundestag dann der irgendwie, also mit dieser BMI,mit diesem BMI-Erlass ging ja einher, dass sie löschen statt Sperren versuchen sollen, ja? Und dann also quasi,Serverbetreiber ansprechen und irgendwie darauf hinwirken, dass da tatsächlich dann auch eine Strafverfolgung gemacht wird, statt nur irgendwie ein Stoffschild davor zu hängen, was jeder,halbwegs begabte Internetnutzer umgehen kann und was eben die Täter warnen würde, wenn dann dass man sieht, okay, die sind jetzt auf uns aufmerksam geworden.Und eben die Kollateralschäden haben, könnte und so weiter. Dann gab's aber so schöne Anhörungen irgendwie im im Bundestag noch, wo dann der Zirkel eben dann auch da irgendwie erzählt, ja, das mit dem Löschen statt Sperren klappt irgendwie alles nicht und dann wurde die Interpretation dann irgendwie von anderen,angezweifelt und da wurde irgendwie gesagt, na ja klar ich meine der Zirke will ganz offensichtlich die,die Netzsperren haben, ist ja klar, wenn er jetzt irgendwie angewiesen wird, den Bedarf zu prüfen,in seinen Ergebnissen haben könnte, war alles ganz wild. April zweitausendelf hat dann die äh FDP einen Entwurf für einen Aufhebungsgesetz ins Rollen gebracht.Der wurde dann schon im Mai zweitausendelf im Kabinett zum Gesetzesentwurf. Ja und jetzt am ersten Zwölften hat der Bundestag darüber entschieden, das war, wenn ich mich nicht täusche, eine sehr glatte Abstimmung. Hatten alle irgendwie eingesehen. Netzsperren wieder vom Tisch.
Tim Pritlove 0:51:31
Wollte sich jetzt auch echt, kann er mir den Schuh anziehen.
Linus Neumann 0:51:34
Wollte, also die Zensursula wollte sich irgendwie keiner mehr geben.Und ähm ja, gab's also glaube ich ähm gab's einige Pressemitteilungen, die ich auch mal für die für die Shownotes mit aufgenommen habe.Ähm dass das, dass man sich da vielleicht jetzt doch mal auf die Schulter klopfen kann, weil wenn man sich das überlegt, wie wie.Perfekt diese Nummer eigentlich durchgeplant war und wie unbezwingbar dieser Gegner äh Kinderpornografie als Argument, diese die, wie wird das immer genannt, die Kipo-Keule,wie wie krass dieses Argument wiegen kann in so einer Debatte, dass dann da die.Ja, die netzpolitische Bewegung, Bürgerrechtsbewegung, wer auch immer in ganz vielen verschiedenen Vereinen, Formationen und Aktionen es geschafft hat, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Da kann man, glaube ich, echt mal.Kann man jetzt erstmal können eine ganze Menge Gruppierungen, ganze Menge Akteure und deswegen nenne ich jetzt niemanden. Können sich da echt auf die Schulter klopfen.
Tim Pritlove 0:52:37
Ja, das war schon echt erstaunlich. So und vor allem dadurch, dass jetzt auch wirklich ein Punkt gesetzt worden, wo man sagen kann, das hatte alles eine,Ergebnis, also dieser ganze Widerstand hat sich einfach extrem gelohnt, da hat sich die Politik,Eine furchtbar blutige Nase geholt. Also allein diese Tatsache, diese diese Peinlichkeit, dass man eigentlich in jeder Hinsicht gegen die Verfassung verstößt,Hinzu, wir erlassen ein Gesetz und führen's da nicht durch, was ja auch nochmal die juristische Fragen aufwirft ohne Ende, ja. Das ist ja eigentlich ein vollkommen unhaltbarer Zustand. Man fragt sich, was,sinnvollen Gesetzen, wo es eine breite Unterstützung in der Bevölkerung gibt, äh was was man denn dann davon halten würde, dass man so einen Erlass macht, so. Ja, na ja, das ist ja jetzt ganz schön so, aber ähm.
Linus Neumann 0:53:26
Wir haben uns halt anders überlegt.
Tim Pritlove 0:53:27
Durchsetzen wollen wir das jetzt mal nicht so. Ja, ist doch schön, wenn's auf dem Papier steht,Also es ist wirklich verfahren, ne? Und äh das hat schon so seine äh Auswirkungen gehabt und ich habe den Eindruck, jetzt nach diesen zwei Jahren.Auch wenn man jetzt mal alles so Revue passieren lässt, was wir jetzt in diesem Podcast gerade gesagt haben, ja, mit D vierundsechzig und Piratenpartei und und so weiter und den Auswirkungen auf die SPD. Äh,Es ist jetzt einfach deutlich ablesbar. Er hat's äh ist tatsächlich das einundzwanzigste Jahrhundert, ist jetzt auf der Agenda, ich will jetzt gar nicht mal nur Internet sagen, aber es ist wirklich, dass äh da auch eine neue Generation,Ob sie nun mit dem C vierundsechzig, dem Amiga oder meinetwegen auch erst mit Windows geboren wurde, ist vollkommen egal. Äh eine eine Generation, die einfach ein äh eine andere gesellschaftliche Realität,zur Kenntnis genommen hat, so in ihrem Leben, als die, die eben vorher geherrscht hat, ähunter anderem eben unter Nutzung digitaler Netzwerke, aber nicht nur das, dass die jetzt so langsam,Zuge kommt, dass es jetzt einfach wirklich auch ein ein Zeitenwandel ist, der sich natürlich langsam vollzieht, aber der jetzt einfach sichtbar wird, dass er sich vollzieht.
Linus Neumann 0:54:41
Also ganz klar und also,ja, wie wir das jetzt hier sehen, so die Parteien sind, also alle Parteien sind irgendwie von diesem Thema aufgescheucht, ja und irgendwie es ist ja nicht nur Netzsperren, sondern Vorratsdatenspeicherung haben sie sich ja auch schon damals ihre Nase äh abgeholt, ja, also das äh,Und da sieht man ja jetzt auch bei, ja, was dieses, inzwischen wahrscheinlich etwas abgedroschene Beispiel, Peter Altmaier twittert jetzt, ja. Äh,Gut, da will ich jetzt nicht viel mehr will ich da nicht zu sagen, ja, aber ja, dass, dass ich meine, das wahrscheinlich schon sieht man, wie scheu die Pferde inzwischen sind.
Tim Pritlove 0:55:15
Ja gut, aber twitternde Politiker allein, äh das hilft jetzt noch nicht, ne? Aber ähm zumindest wird es wird das jetzt alles ernst genommen und man macht sich darüber seine Gedanken und das kann natürlich schon eine Basis äh sein.Haben wir jetzt noch Themen, die wir nicht in die nächste Woche verschieben können?
Linus Neumann 0:55:34
Nee, eigentlich nicht. Also vielleicht Ausblick auf nächste Woche, wer den Podcast heute noch hört, Julian Assange, heute die Anhörung,oder was heißt die, also die Anhörung, bei der entschieden wird, ob über seinen Fall entschieden werden soll,oder ob er auf die Reise geht und eventuell würde er dann schon, weil das ja dann vierzehn Tage sind, wäre der neunzehnte Zwölfte der letzte Zeitpunkt für ihn äh in den Flieger nach Schweden zu steigen.Wenn das heute die Entscheidung wird heute getroffen, dann gab's von dieses Beifalls, das ist aber eigentlich ein das ist kalter KaffeeDas sind ja nur, also eigentlich aus vielen Quellen, die auch schon vorher online waren, zusammengetragen. Diese hauptsächlich Werbematerialien von irgendwelchen,ähm Überwachungsunternehmen, also habe ich auch zu Hause rum.
Tim Pritlove 0:56:15
Also da nehmen die Überwachungstechnologie herstellen und die ja dann auch in fragwürdige äh Länder exportiert wird.
Linus Neumann 0:56:21
Genau. Also ist auf jeden Fall eine interessante Ressource, die da malhergestellt wurde. War ja aber vorher auch schon im Wall Street Journal so eine Zusammenfassung und äh dann gibt's noch dieses BackPlanet Punkt Info, das hat der nicht äh das also auch so eine Übersichtsseite dazu, die wende ich mich nicht täusche von Andy Müller Magun zusammengestellt wurde, der sich ja für solche Themen auch seit jeher,interessiert war ganz spannend. Oder also war mal ganz nett so das zu haben, aber war jetzt nicht irgendwie das große Mordsleague.Und dann gab's den Leitfaden zum Datenzugriff, der irgendwie ähm,veröffentlicht wurde vom AK Vorrat und da würde ich aber jetzt einfach mal sagen, da haben wir ähm ein paar Blogbeiträge verlinkt unter.Unserem Podcast und verweisen einfach mal auf die.
Tim Pritlove 0:57:12
Genau. Logbuch Schrägnetzpolitik Punkt DE,findet ihr immer ausführliche Shownotes. Wer also das hier alles immer nur Audiofilm wahrnimmt, da kann man sich einbringen. Wir freuen uns auch sehr über ähm Kommentare, ein bisschen FeedbackKönnt ihr mal ruhig äh geben jetzt nach sechsten Sendung. Würden uns auch mal ein paar,Anmerkungen ganz äh gut tun, wie ihr das Angebot so äh findet,Wir machen jetzt auf jeden Fall erstmal weiter. Das ist nicht der Punkt, aber äh immer äh äh auch gut so äh andere Meinungen zu hören über das, was man so tut und lässt.Nicht wahr? Ja. Und ansonsten geht's nächste Woche weiter.
Linus Neumann 0:57:53
Genau. Nächste Woche geht's weiter.
Tim Pritlove 0:57:57
So sieht's aus. Bis bald. Tschau, tschau.
Linus Neumann 0:57:59
Bis dahin. Ciao, ciao.

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Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:01
Und los geht's. Ausgabe Nummer vier.
Linus Neumann 0:00:04
Immer noch ohne Intro.
Tim Pritlove 0:00:05
Immer noch ohne Intro, aber immer noch mit denselben Kollegen hier. Linus Neumann, hallo. Hallo. Und Tim Brittlaa, am Apparat,in unserer äh wöchentlichen Predigt äh aus dem Netzpolitischen Feld,Lokbuchnetzpolitik versucht wie immer, hier äh einen Überblick zu geben, was gerade so schwelt und was gerade äh beachtenswert ist. So auch diese Woche,gleich in die Themen einsteigen, vielleicht noch äh zwei, drei allgemeine Anmerkungen,Letztes Mal haben wir ja so geschafft, sogar eine kurze Sendung zu machen. Mal gucken, wie weit wir da heute kommen, so. Ich habe dann auch die äh.Die Linkliste so ein bisschen ähm noch ein bisschen versucht übersichtlicher zu geschalten so in den Shownotes,wer sich äh dessen nicht bewusst ist, dass es die gibt, die gibt's auf Doc Buchstrich Netzpolitik Punkt DE zu jeder Sendung versuchen wir dann auch immer alle relevanten Links zu den ganzen Themen, die wir besprechen, zusammenzutragen,Und dort könnt ihr euch natürlich auch,ähm in den Kommentaren verewigen und Nützliches Feedback ablassen. Manche von euch haben das auch schon getan, dafür auf jeden Fall vielen Dank. Kritik hält sich gerade äh in Grenzen, das finde ich gut, aber,euch nicht abhalten äh Dinge zu monieren, die euch nicht gefallen oder wo ihr der Meinung seid, da könnten wir noch ein bisschen besser sein, zum Beispiel wo ich mal Gedanken drüber gemacht habe, ist der Sendungstitel, ja, also wenn man so mal so die,Themenschwerpunkte aufzählt, dann wären das echt klobige, lange Titel, so auch nicht. Weiß nicht, ob's für unser Format so angemessen ist,das, was man so in anderen Podcasts immer so macht, so lustige Titel herbeizusinnieren,Aber ich habe schon schon drei, vier, fünf Mal irgendwie immer mit so Aufzählungen angefangen und bin dann später dann doch mal wieder zu was anderem gekommen. Ist jaMobile so, bei CRE so und irgendwann hat man keine Lust, immer wieder dieselben Namen in den Titel reinzuschreiben, weil sich das in gewisser Hinsicht auch wiederholt und einem dann doch irgendwie auch nicht ausreichend.
Linus Neumann 0:02:02
Beim Mobile Max ist ja auch die die Produktpalette Apples ist ja auch tatsächlich begrenzt, ne.
Tim Pritlove 0:02:07
Das kommt noch dazu, ne? Ich meine, so ein so einen spaßigen Titel, ne, aber bisher hier ist ja hier kein Spaß, ne. Ist ja bitter. Bist du uns ernst, ne? Genau.Naja, vielleicht habt ihr ja dazu äh eine Meinung, mal schauen, äh welchen Titel wir uns für diese Woche einfallen lassen. Ja, ansonsten auch noch danke für die Unterstützung per Flatter und auf anderen äh äh Wegen. Zum Thema äh Feedback und Follow up,Ich hatte äh kurz drüber siniert, als wir gesprochen haben über diese Twitter-Geschichte, dass es ja da äh diesen Menschen gäbe, diesen ähm.Juristen bei Twitter, der nicht ganz äh unbeteiligt war und nicht ganz unschuldig daran war, dass Twitter da überhaupt sich gewehrt hat und äh meinte, da gäbe es doch, da müsste es doch diesen Artikel ähm,Da wusste ich nicht mehr ganz genau äh was das war. Das gab's dann in den Kommentaren. Vielen Dank für den Hinweis und der Mensch heißt Alexander,Gilliver und stammt so aus dieser Juristenschmiede, diesem Birkman Center for Internet in Society,ein bisschen mit IFF äh verortet. Das ist auch nicht ganz falsch, also aus dem Umfeld,stammen da so einige Leute. Ja und der ist derjenige. Link findet ihr dann auch in den. Ja, kommen wir zu den neuen Bewegungen. Was gab's? Was hat sich getan, Linus?
Linus Neumann 0:03:34
Ja, du hattest ja gerade schon gesagt, äh ein kleiner Follow ab. Jetzt haben wir ja unsere Themen angerissen, müssen ja auch so ein bisschen weiter darüber berichten. Ähm entgegenHypothese, die ich ja letzte Mal so angerissen hatte, dass äh Julian Assange eventuell,Einspruch mehr einreichen würde, wurde es jetzt angekündigt, dass er also einen erneuten Einspruch gegen diese Auslieferungsin zweiter,Instanz einreichen möchte und dann wird er eben beim Supreme Court landen und da wird am fünften Dezember eine Anhörung stattfinden, ob diese Berufung angenommen wird, also diese Supreme Courts setzen sich ja damit erstmal immer auseinander.
Tim Pritlove 0:04:13
Also Supreme Call ist wahrscheinlich vergleichbar mit unserem Bundesverfassungsgericht oder dem ist es, ist es wirklich Verfassungsgericht Äquivalent oder ist es so, nur die höchste normale Gerichtsordnung so wie bei uns das äh Bundes.
Linus Neumann 0:04:25
Das kann ich jetzt nicht hundertprozentig sagen, aber ist auf jeden Fall jetzt das höchste Gericht. Ich weiß nicht, ob das jetzt eine ob das gleichzusetzen ist mit so einer Verfassungswächter-Funktion, aber davon gehe ich ja eigentlich dann aus. Wenn ich wenn ich irgendwann ein höchstes Gericht habe, dann geht's ja nur noch um.
Tim Pritlove 0:04:39
Britannien gibt's ja keine Verfassung, insofern. Also auf jeden Fall, dass das oberste Gericht.
Linus Neumann 0:04:44
Ans oberste Gericht, ja. Und ähm,Genau, da wird dann entschieden, ob diese Berufung angenommen wird, also ob sich das Gericht überhaupt damit auseinandersetzen möchte. Das heißt, dann könnte es entweder, wenn die da sagen, nein,Dann hätten wir wieder diese zwei Wochen, dass er los muss,nach Schweden. Und wenn sie's annehmen, dann kann er sich wahrscheinlich erstmal wieder auf ein weitere lange Monate seiner Fußfessel da gefasst machen, weil das ja dann erstmal wieder Ewigkeiten dauert, bis man dann da einen Termin kriegt bei denen, ne.
Tim Pritlove 0:05:15
Ja, wobei, wenn's der Supreme Court das äh ablehnt.
Linus Neumann 0:05:19
Ja, da geht's nur um das um die Berufung generell. Also.
Tim Pritlove 0:05:23
Ach so, ob man überhaupt erst mal Berufung einlegen darf.
Linus Neumann 0:05:26
Erstmal möchte, ob der das quasi ob der annimmt, sich damit auseinanderzusetzen, weil dazu muss die Bedingung irgendwie sein, dass es ein besondere Bedeutung äh für das Land hat. Und da, ja, damit nicht einfach jeder Pipifax da hin nach da oben geklagt wird.
Tim Pritlove 0:05:39
Ja. Da könnte man durchaus äh argumentieren, dass dem wohl so ist. Aber die sehen das sicherlich, haben da sicherlich noch mal ganz spezielle Sicht da drauf.
Linus Neumann 0:05:49
Tja. Ah, genau. Und Schultrojaner ähm nur so eine Ankündigung, dass jetzt also nachdem jetzt ähm das mediale Interesse auf diesen Vertrag, den die Kultusminister der Länder mit den Verlegen,Verlegen, sagt man, verlagen, verlagen mit den Verlagen,Geschlossenheit, nachdem wir jetzt das mediale Interesse drauf war, gab's ja dann äh Bienenleuthäuser Schnarrenberger hatte, glaube ich, gesagt, dass sie äh damit nicht zufrieden ist und,jetzt wurde also die Amtschefkonferenz, der Kultusminister hat jetzt also angekündigt, dass sie da auf jeden Fall nochmal nachverhandeln wollen bei diesem Vertrag, den sie unterschrieben haben und ähm.Dabei wurde dann nochmal betont, was ich, glaube ich, in der in der.
Tim Pritlove 0:06:33
Ministerkonferenz. Cool. Also.
Linus Neumann 0:06:36
Kultusminister, Kultus.
Tim Pritlove 0:06:37
Kultusminister, Entschuldigung, ja, Kultusminister, also.
Linus Neumann 0:06:39
Amtschefkonferenz der Kultusminister, weil da sind in der Amtschefkonferenz sitzen dann die Staatssekretäre von denen.
Tim Pritlove 0:06:45
Ah, okay. Verstehe.
Linus Neumann 0:06:48
Die sagen, da müssen wir irgendwie noch mal was machen. Und was ich, glaube ich, in der Sendung nicht ausreichend betont hat, ist, dass ja für diese Nachteiligen Vertrag Zahlen die Länder ja trotzdem Geld an die Verlage,Und zwar äh momentan sieben Komma drei und ab zweitausendvierzehn dann neun Millionen Euro. Also das heißt, diese Leistung, diese,Anführungszeichen Zugeständnisse, diese minimalen, die die Verlage da machen, dass sie das in Schulbüchern irgendwie so und so viel Seiten kopiert werden dürfen, die lassen die sich ja auch noch bezahlen.
Tim Pritlove 0:07:19
Das ist ja krass.
Linus Neumann 0:07:20
Das wollte ich nur also mir war das irgendwie offensichtlich so klar, dass ich's nicht ausreichend in der Sendung.
Tim Pritlove 0:07:24
Also das zahlen jetzt die Länder in der Summe oder das muss jetzt jedes Land zahlen. Das heißt, die schmeißen da auch zusammen oder was?
Linus Neumann 0:07:33
Jetzt machst du mich verrückt. Nee, nee, soll, also sicherlich in der Summe, weil wenn es ähm wenn es jedes Einzelland zahlen würde, dann hätten die Medien auf jeden Fall die Ver,multiplizierte oder die addierte Summe berichtet. Also gehe ich davon aus, dass insgesamt die neun Millionen Euro sind.
Tim Pritlove 0:07:49
Naja, weißt ja, der schreibt, der findet ja auch mal eben mal so fünfundfünfzig Milliarden.
Linus Neumann 0:07:55
Das ist auch immer, weißt du, du weißt ja selber hier auch in der Metaebene mit der Ordnung und so. Hier hier bündeln sich auch hier jeden Monat kommt hier irgendwie der Koffer von Flatter rübergeschickt mit dem ganzen Geld und.
Tim Pritlove 0:08:06
Schiebt man hier, macht man hier eine Schublade auf und dann schon wieder ah.
Linus Neumann 0:08:09
Dann dann wackelt mal der Tisch, dann dann kann man da mal mit dem Bündel drunterlegen.
Tim Pritlove 0:08:14
So läuft's. Insofern haben wir vollstes Verständnis. Aber trotzdem, das riecht natürlich auch schon wirklich jetzt nochmal extra komisch, also dass man dann irgendwie für diese merkwürdige,dafür, dass sie ihren Trojaner installieren dürfen, werden sie auch noch bezahlt. Großartig. Na gut,Das war's zum Thema äh Schultrojaner. Ja. Ja?
Linus Neumann 0:08:40
Ja, so, sollen wir direkt bei Urheberrecht äh noch kurz bleiben?
Tim Pritlove 0:08:43
Ja, das äh passt ja da ganz gut rein, ne.
Linus Neumann 0:08:46
Genau, es gab also ein, das ist ein höherer Wunsch, ja, der der erreichte mich über Twitter, dass diese dieses Thema gerne behandelt haben möchte. Ähm und zwar.Hatte die Wiki, gab es in der Wikipedia.Wurden die Wohlfahrtsmarken von Loriot veröffentlicht. Also die Post bringt irgendwie so Wohlfahrtsmarken heraus.
Tim Pritlove 0:09:10
Das sind die, wo man ein bisschen mehr fürs Porto bezahlt. Dann hat man nochmal so einen extra Aufschlag.
Linus Neumann 0:09:14
Zeit meiner tatsächlich mehr für, ich weiß das gar nicht.
Tim Pritlove 0:09:17
Bei allen so ist, aber es gibt,gab zumindest, wenn jetzt echt kein Briefmarken-Freak, aber es gab so Briefmarken, da stand dann auch immer noch mal so Plus zwanzig plus dreißig drauf, wo man sozusagen explizit,Mehr fürs Porto zahlt und eben auch quasi eine Spende implizit mit drinnen ist. Und jetzt nicht nur wir machen jetzt mal hier auf hübsch und.Hübsche Briefmarken und ansonsten ändert sich nichts.
Linus Neumann 0:09:41
Ich habe diese Marken nie gesehen und woran es liegt, komme ich ja jetzt zu. Es gab nämlich,eine einstweilige Verfügung. Der Loriot Erden am Oberlandesgericht Berlin, die gegen diese Veröffentlichung dieser Marken in der Wikipedia,ähm sich dagegen wehren wollten und das ähm also warum hat die Wikipedia sich überhaupt gedacht, sie würde da könnte Briefmarken veröffentlichen? Das lag daran, dass sie gesagt haben, dass sie davon ausgegangen sind, dass,amtliche Werke sind und deswegen kein Urheberschutz genießen.Und ähm da gab's auch ein Urteil von neunzehnhundertsiebenundachtzig, was ziemlich genau dasbetont hat, neunzehnhundertsiebenundachtzig war die Post aber noch amtlich, ja, dass da äh war sie noch nicht privatisiert. Und das Gericht äh ist jetzt, hat also dieser einstweiligen Verfügung stattgegeben und sagt, ja, das ist eine Post-AG,Ja und die machen Briefmarken und deswegen ähm stehen die auch unter Urheberrechtsschutz.
Tim Pritlove 0:10:41
Ja, es ist ja nicht so, dass in der Wikipedia keine Wohlfahrtsmarkt abgebildet wären. Da gibt's äh diverse. Hier siehst du das übrigens auch gerade, ne? Vierzig äh Cent plus zwanzig steht drunter.
Linus Neumann 0:10:47
Da, ah ja. Ist aber eine von neunzehnhundertfünfundsechzig, die dürfen sie.
Tim Pritlove 0:10:53
Ja, vermutlich, zumindest hat sich da noch keiner jetzt groß beschwert,Aber das Prinzip wird sich jetzt, glaube ich, nicht groß äh geändert haben, ne? Aber hier sind so lange Listen in der Wikipedia, das geht jetzt eher noch ein bisschen weiter. Ich habe das nur mal ganz am Anfang angefangen, die letzte, die ich jetzt hier sehe, ist neunzehnhundertneunzig.Liegt's genau jetzt daran.
Linus Neumann 0:11:17
Also Flussmarken mit mit Extrabonus, mit Soli. Man man zahlt.
Tim Pritlove 0:11:20
Noch mit Solidaritätszuschlag.
Linus Neumann 0:11:24
Und ähm aber das Interessante, was weiter interessanter an diesem ähm Fall war, dass nämlich diesmal nicht der Wikimedia EV Deutschland die Klage abbekommen hat, sondern äh die Loriot Erben so schlau waren, sich direkt an die äh Wikimedia Foundation in den USAzu wenden und gegen die ihre einstweilige Verfügung zu äh zu anzustrengen,Und die Wikimedia Foundation in den USA geht nicht dagegen vor, weil sie einen Präzedenzfall vermeiden wollen, der eventuell negative Konsequenzen hätte und weil nach US-Rechtebenfalls für Briefmarken, Urheberrechtsschutz gilt. Das heißt, äh es wurde relativ erfolgreich, haben die Lorioten jetzt,Media raus aus der Wikipedia rauspediert, torpedi.
Tim Pritlove 0:12:14
Pediert, ja. Ja.
Linus Neumann 0:12:17
Und ähm man kann sich jetzt natürlich irgendwie fragen, was was grundsätzlich soll, also ich meine kein äh.Kein wie heißen die Filatelisten, ne? Die Brief.
Tim Pritlove 0:12:28
Filiattelisten. Mhm.
Linus Neumann 0:12:29
Druckt sich kein Filiatellist druckt sich das Ding aus, um irgendwie da mit den den Soli zu sparen oder was?
Tim Pritlove 0:12:37
Aber ich meine, es ist halt immer so beim Urheberrecht. So, es ist so dieses, wenn du dein Urheberrecht auch wahren willst, dann musst du es eben auch verfolgen, weil wenn du das denn nicht tust,kann dir später mal vorgeworfen werden, dass wir da eh kein großes Interesse daran hast oder vielleicht eben, weiß nicht, dieses Recht auch gar nicht,inne hast, das kenne ich jetzt im Einzelnen nicht, aber das ist äh auch so ein wiederkehrendes Meme. Auf der anderen Seite kann man sich auch wirklich fragen, was die Leute manchmal so treibt, ne.War's wahrscheinlich immer schon immer total egal und kaum ist er jetzt da hingeschieden, kommt die Meute und klopft sich um den Rest.
Linus Neumann 0:13:14
Noch ein äh noch ein Ding aus dem Urheberrechtsbereich, vielleicht nur ganz kurz, ging aber auch so durch die Medien irgendjemand hatte Ausschnitte des Filmes Werner eiskalt auf YouTube,gestellt, äh die er da irgendwie im im Kino mit einer Kamera abgefilmt hatte. Konstantin verleih, hat äh eine einstweilige Verfügung angestrengt beim Landgericht München und wollte nämlich.Die von YouTube die Nutzerdaten haben, das heißt, sie wollten denjenigen, der das da reingestellt hat, das wollten sie gerne wissen und ähDann hat das Landgericht München gesagt, na ja, also wenn da irgendwie jemanden selbst gedrehtes Video von äh von eurem Film irgendwo auf YouTube in,hochlädt und das irgendwo noch nicht mal der gesamte Film ist, dann ist das ja offensichtlich kein gewerbliches Ausmaß.
Tim Pritlove 0:14:01
Film.
Linus Neumann 0:14:03
Ja, der hat ja selbst also selbst das machen die doch immer, die.
Tim Pritlove 0:14:05
So ein, so ein so ein abgefilmt aus dem Kino. Mhm.
Linus Neumann 0:14:09
Vater irgendwie wie wie nennt er Camrip? Ja, okay, der hat also da.
Tim Pritlove 0:14:11
Cam nennt man das ja. Wenn man's mit der Kamera abgenommen hat sozusagen.
Linus Neumann 0:14:16
Sowas hätte da irgendwie reingestellt. Äh war, wie gesagt, auch nicht der ganze Film. Und ähm das wurde jetzt in zweiter äh Instanz beim Oberlandesgericht München auch bestätigt, sodass also YouTube da die Nutzerdaten nicht.
Tim Pritlove 0:14:29
Nicht rausgeben muss. Naja.
Linus Neumann 0:14:31
Immerhin. So, wenn's nämlich, wenn wir uns überlegen, was ähm ja diesen äh,Stop on. Ich bin jetzt echt beim Safe online beim äh Stop Onlinepirat, den wir äh ja angesprochen hatten,und auch bei Acta, wo wir eventuell heute noch kurz zu kommen, da soll ja genau das angegangen werden, indem man dann einmal den äh YouTube so eine Art ähm Störerhaftung irgendwie,gibt, das heißt YouTube müsste das eh von vorneherein raus zensieren oder wegkontrollieren. Und zweitens ähm solche Anbieter eben verpflichten möchte Nutzerdaten rauszugeben,und deswegen wär's das, deswegen habe ich den diesen Fall nur nochmal auch ausgegraben.
Tim Pritlove 0:15:18
Das zumindest noch der aktuellen Rechtslage äh das jetzt noch nicht zwingend so sein muss, sondern dass das Gericht auch sagt, so.Kümmert euch um was anderes. Ja, Konstantin Verleihe ist ja auch echt aufm Kriegsfuß äh mit YouTube, ne. Ich meine, das sind ja auch diese diese Hitler-Parodien,Hitler Reacts. Da ist ja auch äh Konstantin betroffen.
Linus Neumann 0:15:37
Das ist auch Konstantin. Oh Mann, ey.
Tim Pritlove 0:15:41
Und äh da haben sie sich ja auch irgendwie total auf die Füße äh getreten gefühlt. Was ich überhaupt nicht überhaupt nicht verstehen kann, ja. Also.
Linus Neumann 0:15:49
Werden sie nun Zeuge, wie Tim Pritluff, ein Nehm erklärt.
Tim Pritlove 0:15:52
Soll ich, muss ich.
Linus Neumann 0:15:55
Naja, vielleicht ganz kurz oder.
Tim Pritlove 0:15:56
Ja gut, ich weiß äh hat sicherlich jeder schon mal gesehen, vielleicht nicht unbedingt jeder immer verstanden, ja? Aber äh dieser Film, der Untergang, der halt.Versucht eben die Nazi-Geschichte mit einem speziellen Blick äh auch auf Hitler äh dazu äh erzählen mit ähm,einer außerordentlichen äh schauspielerischen Leistung von äh Bruno ganz, ja, und dann gibt es halt,eine Szene, wo er da sein Bunker sitzt und äh sein, seine ganze Truppe da irgendwie zusammenfaltet und,Irgendjemand hat halt mal angefangen, welche Vorkommnisse auch immer auf diesem Planeten irgendwie,mit dieser Szene zu dokumentieren, indem man einfach nur andere Untertitel macht, weil normalerweise die,meisten Leute halt kein Deutsch verstehen. Für uns hat das immer so was Merkwürdiges, weil man hört irgendwie immer dieselbe Geschichte und prazibers Dach ist, aber wenn man dann halt einfach sich konzentriert, das nicht mehr hört und nur noch diese Untertitel liest, wasHitler angeblich jetzt schon wieder für eine Reaktion gezeigt hat, die immer die gleiche ist, dass er total durchdreht und mit zittriger Hand irgendwie sich seine Brille ähvor den Augen nimmt, um dann total durchzudrehen. Äh das ist.
Linus Neumann 0:17:15
Was weiß ich, weil's irgendwie.
Tim Pritlove 0:17:17
Ja irgendwie Apple stellt kein iPhone fünf vor und so,und er dreht halt einfach total durch. Und was bilden sie sich überhaupt ein? Alle fangen an zu heulen, weil sie irgendwie nicht ertragen können. Also das das ist einfach kulturell,so großartig, ja? Äh und eigentlich auch so entkoppelt von diesem Film, wie ich finde, ja, also ich weiß ja nicht, was die was die denken, ja, also glauben sie, dass ihr Film illegal kopiert wird? Niemand,nimmt den Film da an der Stelle als solche.
Linus Neumann 0:17:45
Eine Szene hat mir noch gefehlt, die schneide ich jetzt doch rein.
Tim Pritlove 0:17:48
Also äh an der Stelle ist es wirklich Quatsch, ja? Dannklar, könnte man natürlich denken, das schadet jetzt hier unserem Werk und das wird jetzt hier in den Schmutz gezogen und banalisiert und keine Ahnung. Da kann ich auch nur sagen, get a Life äh Understand die Internet, weildas ist, das ist einfach so, davon getrennt und das ist auch an sich schon mal wirklich eigentlich ein ein Kompliment an den Film.
Linus Neumann 0:18:11
Absolutes Kompliment anFilm. Ja, also diese Szene ist ja auch unglaublich eindrucksvoll. Die ist ja wirklich eine wahnsinnige Schauspielerische Leistung. Und das sieht ja auch jeder, der das, der es irgendwie schaut, okay, das irgendwie mit Humor zu verbinden, ja, ist eben Internet, ne, da wird auch mal ein Scherz gemacht. Äh.
Tim Pritlove 0:18:26
Ja, es gibt Humor im Internet.
Linus Neumann 0:18:30
Und genau und dagegen gehen sie auch immer vor. Oder ähm.
Tim Pritlove 0:18:35
Ja, sie haben halt versucht, äh haben wir halt sie sind nicht ausgesprochen erfolgreich dabei, aber es verschwindet halt äh periodisch verschwinden halt immer wieder irgendwelche Parodien, nur um dann halt an anderer Stelle gleich wieder hochgeladen zu werden.
Linus Neumann 0:18:47
Da gab's aber natürlich auch irgendwo dann diesen äh Hit. Da erfährt das Konstantin Film, die Hela Parodien von YouTube.
Tim Pritlove 0:18:54
Genau, es ist einfach auch super Selbstrefferziell und an der Stelle schaden sie sich natürlich auch, mit diesem Streusand-Effekt. Es ist äh ja, es macht einfach echt schlechtes Image und es war an der Stelle meiner Meinung nach auch wirklich komplett.Quatsch. Schlicht beraten sind diese Unternehmen, ja?Vielleicht wäre es angemessen, dass sich wirklich jeder mit ausreichend intellektuell und und Urheberrecht ausgestattet sich mal so ein Internetberater äh holt, der irgendwie die ersten fünf Jahre seines Lebens einfach nur auf Forschern abgehangen hatweil da kann man dann einfach noch eine Menge lernen und verstehen. Und soweit sind wir, glaube ich, noch nicht. Gut, ja, du hast also ich,dieses Acta-Fass, das machen wir jetzt nicht äh aus, ja? Äh auf da sollte man, glaube ich, nochmal separat äh zu reden, wenn man ein bisschen Nachrichtenflaute habenaber es ist, sollte klar sein, dass da halt seit vielen, vielen Jahren Geheimverträge ausgehandelt werden auf internationaler Ebene, um einfach diese ganze äh wir hauen auf die urheberrechtsverletzer Nummern drauf,eine neue Basis zu stellen. Das ist sehr umstritten, zu Recht und ja, da müssen wir, glaube ich, nochmal ein bisschen auch die Geschichte erzählen.
Linus Neumann 0:20:04
Machen wir für den interessierten Leser ein paar Links einfach noch irgendwo mit rein in wer sich da schon mal einlesen möchte. Genau. Super.
Tim Pritlove 0:20:14
Was noch passiert.
Linus Neumann 0:20:16
Ähm Netzneutralität gab's irgendwie, also nix spezielles, aber ich will das schon mal so ein bisschen kurz nochmal behandeln, das Thema, die im Europäischen Parlament wurde letzte Woche Donnerstag, wenn ich mich jetzt nicht täusche, war das dannähm,Insta-Paper zeichnet jetzt das Datum nicht an. Hoffentlich ist das jetzt nicht irgendeine Meldung von vor drei Jahren. Ähm eine Entschließung zur Netznetralität verabschiedet. Das heißt, die fordernAbgeordneten des Europaparlaments fordern die Europäische Kommission auf, sich stärker für die äh Durchsetzung des Prinzips der Netzneutralität einzusetzen.Das ist also die fordern quasi die Kommission auf ähm.Relativ bald zu prüfen, ob es nicht angerannt anscheint, einen gesonderten europäischen Rechtsrahmen zur Sicherung der Netznetralität irgendwie herzustellen,da also Netzneutralität hatten wir ja schon mal kurz erklärt, was das ist. Also die, das Prinzip, das Pakete im Netz,gleichberechtigt bleiben und man nicht irgendwie den einen oder den anderen Inhalt vor einem anderen priorisiert und vor allem nicht den Inhalt, den der ein Nutzer anfordert, vor dem den ein anderer Nutzer anfordert.Präferiert, war das jetzt, kann man das noch richtig sagen? War der Satz noch in Ordnung?
Tim Pritlove 0:21:36
Ähm die ganze Debatte ist äh in jeder Hinsicht sehr verwirrend, weil ich auch den Eindruck habe, dass äh viele, die daran teilnehmen, schnell diese Definition auch immer in eine Richtung drücken, wie es ihnen gerade so passt und,äh für jeden da äh äh was anderes dahinter steckt bei Netzneutralität. Ich denke, derder Urschleim, der äh dieses Begriffs, der bezieht sich wirklich einfach auf diese technische,Realität, dass äh das Netz in seiner Weiterleitung der Daten zunächst einmal keinen Unterschied macht, ja. Äh die Debatte wird,allerdings auch schon auf einem technischen Level. Meiner Auffassung nach, sehr schwierig.Weil es ja nun beileibe nicht so ist, dass diese Neutralität heutzutage schon überall gegeben wäre, sondern Rauter und äh alle anderen äh ameine Regelung des Datenstroms beteiligten Geräte haben natürlich einerseits die Möglichkeit, bestimmte Dinge zu sperren, alsogetan wird, das steht jetzt nochmal auf einem anderen Blatt, aber können, tun sie das natürlich und natürlich auch drosseln. Und es gibt auch durchaus Provider, die haben natürlich auch ihre Schwierigkeiten, was weiß ich, so mit bitteren TrafficJa und äh wollen dann natürlich für andere irgendwie die Web Experience äh aufrecht erhalten. Da weiß man jetzt auch im Einzelnen gar nicht, was tatsächlich getan,Wirt, ja, dass das möglich ist, ist auch klar. Und äh wie die Auswirkungen wären, wenn man da jetzt so ein ähm.So ein absolutistische äh ihr dürft nicht mehr auf euer Netzwerkfluss Einfluss nehmen, was was davon die Auswirkungen werden, denke ich, lässt sich auch schwer ähm,schwere Aussage zu treffen. Nichtsdestotrotz wird da halt viel drüber debattiert.
Linus Neumann 0:23:22
Genau, was nämlich der,Unterschied irgendwie ist zwischen einem, sagen wir mal, Traffic irgendwie in die Bahn lenken, so dass es funktioniert. Ähm und dem, was, was warum jetzt irgendwie dieses Thema Netzneutralität irgendwie so dick wird, äh ist ja, dass,Es ein Unterschied ist, ob ich zum Erhalt,meines Netzwerkes irgendwie ein bisschen zuschaue, dass ich dann irgendwie mache ähm und zeitkritische Sachen irgendwie so ein bisschen,zur Zufriedenheit meiner Nutzer irgendwie beschleunigen.
Tim Pritlove 0:23:52
Telefonie ist zum Beispiel so ein Beispiel, ne? Da will man halt keine abreißenden Audioströme und äh mit Voice-Over-IP.
Linus Neumann 0:23:59
Versuche ich dann irgendwie mir Gedanken drüber zu machen. So,Kritisch wird das Thema dann, wenn ich anfange zu sagen, ich bei mir vermischen sich da Interessen. Zum Beispiel ich bin irgendwie ein Provider, der auch Fernsehen anbietet,Vielleicht ein großer, pinker Provider in Deutschland und habe dann ein Interesse daran, dass dieses Fernsehsignal, was ich da in HD übertrage, dass das unter allen Umständen ankommt,und dass da die Zufriedenheit groß ist, während mir das vielleicht nicht mehr ganz so wichtig ist, bei konkurrierenden Anbietern.Oder wenn ich ein ähm englischer Provider bin, wie die British Telekom und die BBC kommt irgendwann daher und sagt, hey, wir haben hier I-Player, ein total tolles Produkt. Könnt ihr mit Fernsehen und eure die Sendung nachschauen. Das ist soquasi so die Mediathek in, so wie man sie sich wünschen würde von der von der BBC,Und dann sagt der Provider irgendwann, na ja, Freunde, hier um Achter, merkt ihr ja auch, dass der dass der E-Player ein bisschen rüttelt. Aber pass mal auf, wenn ihr uns einen fünf Euro extra zahlt, äh oder fünf Pfund nehmen die ja da, dann ähm dann ruckelt der nicht mehr. Oder.
Tim Pritlove 0:25:05
Schwierig knifflig wird sozusagen an der Stelle, wo man wo das eben nicht nur so ein Regulatorium auf Netzebene ist, sondern wo dann eben ein Anbieter der Versuchung erlegen könnte, auch na jakönnen das ja hier einstellen und wenn du das jetzt für deinen Anschluss äh oder für deinen Angebot so oder so haben willst, dann kannst du uns ja dafür bezahlen, wir eröffnen jetzt hier den Wettbewerb, um die um den Datenfluss. Und da wird's schwierig.
Linus Neumann 0:25:30
Gleichzeitig könnte dann der Provider ja nicht nur bei dem äh Endkunden kassieren, sondern auch bei dembei den Anbietern, ja? Also gab's doch, glaube ich, wenn ich mich nicht täusche, hattest du das beim Mobile Max, ich habe das gar nicht mehr nachrecherchiert, dass es jetzt irgendwie die ersten Datenverträge gibt, wo Facebook, Traffic dann nicht mehr zählen soll. Hatte das nicht der,irgendwie erzählt.
Tim Pritlove 0:25:53
Ähm mich jetzt gerade nicht dran erinnern. Okay, dann. Kann aber sein.
Linus Neumann 0:25:55
Okay, dann äh sage ich's mal als dann nehme ich's nur als Gerücht Beispiel und sage, dass ich mir das jetzt gerade selber ausgedacht habe und dass jeder realistischen Grundlage entbehrt, dass man also zum es wäre ja eben sehr,Das wäre natürlich denkbar, dass man dann eben sagt, okay, wir du kriegst hier ein Handy, Datenflat und Facebook Traffic zählt da nicht rein. Ja, das heißt, selbst wenn dein Volumen aufgebraucht ist, kannst du immer noch schön auf Facebook gehen. Das wäre natürlich dann für Facebook eine ganz interessante,Sache, die gleichzeitig dann Facebooksmarkts Positionen, Marktpositionen nicht mag, Marktposition stark,betonen würde. Und jetzt hat gerade der Anbieter einen Mobilfunkanbieter aus den USA bei einerMarketing, Veranstaltung oder irgend so eine Technikkonferenz, seine Turbo Boost AP präsentiert. Und äh also quasi eine AP,gegen die eine App, die jetzt auf meinem Smartphone läuft, ähm auslösen kann, dass mein Traffic präferiert wird,haben das auch direkt als Beispiel, hatten sie da so einen LTE Videostream, also LTE ist ja die neue Generation,Mobilfunknetze und haben dann gezeigt, guck mal hier, jetzt wird der äh pixelig, weil zu viele Nutzer.Grade an diesen Masten hängen und dann drucken wir hier auf äh auf Turboboost,dann wird unser Smartphone von allen anderen, die an diesen Masten hängen, im Vergleich zu allen anderen, wird dann bevorzugt. Und dann ähm rüttelt der Stream nicht mehr.Und haben das dann irgendwie verglichen mit so einem feinen Feature wie so Appstore und Facebook und das wäre ja jetzt so das Neue eben das Handy mit Turboboost. Ähm.Fragt sich natürlich so das das Kapazitätenproblem wird dadurch ja nicht gelöst, ja? Also bei bei allen anderen, die da sitzen, rückelt der äh Stream ja dannnoch mehr, weil einer grade den Turboboost angemacht hat. Und wenn den dann alle drücken, dann haben sie ja weiterhin das Problem, dass sie nicht liefern können, was da was da kommen soll. Also eine weiteres Problem ist für diesediese Lazyness beim Netzausbau, die da teilweise.
Tim Pritlove 0:27:57
Ja genau, da wirdda wird der Mangel äh monetarisiert, anstatt dass äh der Provider die entsprechenden Kapazitäten äh ausbaut, ne. Man stellt sich das mal vor, das würde jetzt im in der Wasserversorgung äh genauso sein, so äh ah, da kommt jetzt irgendwie zu Stoßzeiten, bei denen ich genug Wasser raus, dannKannst ja hier gegen aufpreis äh sozusagenDein Wasserfluss sicherstellen, dann tröpfelt's bei den anderen halt so ein bisschen, weil mehr können wir jetzt leider gerade nicht äh äh liefern und kommt doch mal klar und die anderen können doch auch mehr bezahlen so.Erst wenn irgendwie alle mehr bezahlen, dann wird quasi die eigentliche Versorgung sichergestellt. Also das kann nicht die Antwort sein, ne.
Linus Neumann 0:28:35
Genau, also man ich merke, dass man genau, weil wenn man dann mit Providern Leuten spricht, die bei Providern arbeiten, die eben sagen, ja, wir müssen aber auch mal ein bisschen Traffic shapen oder so, äh dannman da schneller an so eine Fundamentalgrenze, aber eigentlich ist es relativ offensichtlich, was irgendwie in dieser Debatte um Netzneutralität verhindert werden soll, nämlichGanz eindeutig so ein Turbo Bußknopf, ja, das ist also nichts anderes als ein erweiterte Gelddruckmaschine.
Tim Pritlove 0:29:01
Also mit anderen Worten, das ist auch jetzt kein äh theoretische Chemere, die immer im Raum ist, sondern das ist wirklich eine reale Bedrohung und,Ganzen immer befürchteten Szenarien finden jetzt auch statt und es ist einfach die Frage, ob die Politik da in der Lage ist, dem einen Riegel vorzuschiebenUSA ist da, glaube ich, vom von der Businessorientierung her auch schon sehr viel weiter, aber.
Linus Neumann 0:29:23
Na da in den USA war ja vor allem dieser Fall, dass die ähm dass sie dass es ja die FCC-Regulation zur Netzneutralität gibt und die aber genau Mobilfunknetze ausspart.Sie da nämlich gesagt haben, ja, da müssen wir damit tatsächlich realistischeoder realexistente Kapazitätsprobleme, was ja auch stimmt, ja, so ein Mast kann nur eine bestimmte Menge an Leuten versorgen. Man kriegt da nur eine gewisse Bandbreite drüber, irgendwann früher oder später gibt es notgedrungen interferenzen,ähm das wird von Generation zu Generation Mobilfunknetz irgendwie immer weiter reduziert, aber letztendlich gibt es da eine Kapazitätsgrenze.Ähm und deswegen haben sie gesagt, okay, im Mobilfunkbereich äh machen wir keine Netznetralitätsvorschreibungen. Und das Erste, was wir Ryzen daraus macht, ist halt irgendwie so, ey, Freunde, guckt mal hier, ihr könnt.
Tim Pritlove 0:30:14
Also wenn das mal nicht die Büchse der Pandora ist, weil äh eigentlichKatze da einen Schwanz, weil genau genommen ist es auch beim Festnetz so, dass es eine Kapazitätsbegrenzung gibt.Die man nur dadurch beheben kann, dass man die Infrastruktur ausbaut und das ist ja auch nicht so, dass man jetzt Mobilfunk nicht auch die Infrastruktur ausbauen kann, sondern das ist vielleicht schwieriger, aber das ist ja nicht unmöglich und von daherwird's knifflig, wenn man da mit einer generellen Ausnahme daherkommt.
Linus Neumann 0:30:39
Und vor allem natürlich, weil diese Mobilfunknetze sowieso irgendwie den Zukunftsmarkt darstellen.
Tim Pritlove 0:30:45
Genau, also ich meine, es gibt Länder, so in Afrika oder so weiter. Ich meine, da hat da spielt Festnetz einfach überhaupt gar keine Rolle und äh.
Linus Neumann 0:30:51
Den den.
Tim Pritlove 0:30:52
Hier ist es schwieriger zu erfühlen. Wir sind natürlich in Deutschland mit äh einer Festnetzqualität ähm gesegnet, die äh,sich in anderen Ländern so nicht findet und von daher äh mag uns das alles etwas ferner sein, aber es heißt nicht, dass das Problem nicht genau so irgendwann hochkommt.
Linus Neumann 0:31:10
Ganz kurz bevor ich jetzt nachher missverstanden werde und sage es gäbe im Festnetz keine Kapazitätsgrenzen. Natürlich gibt's die auch, aber ich könnte immer noch mal einfach ein weiteres Kabel hinlegen und einen weiteren Rauter aufstellen, was bei ähmFunk eben dann irgendwann nicht mehr möglich ist. Ja, dann ist die Luft Luft irgendwann voll.Dann flattert's auf allen Frequenzen und dann ist die, dann ist die Luft voll. Das habe ich irgendwann auch mal beim, bei einem Artikel auf Netzpolitik so geschrieben, was,ausgelacht.
Tim Pritlove 0:31:40
Hier lacht ja keiner.
Linus Neumann 0:31:41
Zumindest höre ich's nicht.
Tim Pritlove 0:31:43
Ja, letzter Punkt vielleicht, die Politik in Deutschland.
Linus Neumann 0:31:49
Ja
Tim Pritlove 0:31:51
Mal interessieren. Wir hatten äh letztes Mal fast einen Fokus ausschließlich auf ferne Länder, aber ist ja nicht so, dass hier nichts passieren würde. Ein,Artikel in der Globusphäre hat äh das Interesse auf sich gezogen.
Linus Neumann 0:32:04
Ja und zwar äh vierter bis sechster Dezember findet der Bundesparteitag der SPD in Berlin statt.Und ähm jetzt muss man dazu sagen, wenn die, wenn die so einen Bundesparteitag machen, da gibt's so viele Anträge, dass sie eine eigene Antragskommission haben ähmdie quasi so ein bisschen diese Anträge alle sortieren soll, ja, dass da sind eventuell Wiederholungen dabei oder ähm äh,Also hauptsächlich geht's dann um Wiederholungen wahrscheinlich, ja? Und dann sagen sie, okay, wir sortieren da jetzt mal so ein bisschen vor,Und daraus machen sie dann eine Empfehlung. Da ist jetzt am Ende bei der SPD ein äh ein Papier rausgekommen, was irgendwie siebenhundertsiebzig Seiten umfasst. Das sind die Anträge.Nachsortierung. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ich hab's jetzt nicht gelesen und auf Wiederholung gecheckt, aber es sieht so aus, dass das Dokument, was ich da gerade hatte, die Anträge nachsortierung sind. Ja, da gibt's also eine Menge Anträge, die,So und da muss es also offensichtlich auch so eine Antragskommission geben, damit wende mich jetzt sowas passiert, wie jetzt grade auch geschehen ist, dass die jungen Sozialisten einen Antrag stellen.Gegen die Vorratsdatenspeicherung und weitere,mehrere Ortsverbände und Arbeitskreis der sozialdemokratischen Juristen äh stellen ähnlich lautende Anträge, nämlich alle den Antrag äh ähgegen die Vorratsdatenspeicherung, ja? Vorratsdatenspeicherung ist mit sozialdemokratischen Prinzipien nicht vereinbar und die verwarnen,Ausdrücklich vor der Form zu Nichte machen, der vertrauensbildenden Arbeit der Netzpolitiker in der Partei, ja, die sich jetzt irgendwie jahrelang,offensichtlich bemüht haben, den.Ruf der Partei irgendwie wieder herzustellen, wer weiß wie erfolgreich sie dabei waren. Aber Fakt ist, es gibt eine ganze Menge ähm Anträge gegen die Vorratsdatenspeicherung. Und es gibt einen Antrag vom,Ortsverband Eimsbüttel Nord.Und äh dieser äh dieser Antrag lautet nicht auf ähm gegen Vorratsdatenspeicherung, sondern Vorratsdatenspeicherung eindämmen,Ja, man sollte also die Privatsphäre und Überwachung irgendwie in Einklang bringen und ähm falls das nicht gelingen sollte.
Tim Pritlove 0:34:23
Menschen verträglich gestalten.
Linus Neumann 0:34:27
Naja, dann also falls sie, falls sie es nicht schaffen, dass Menschen verträglich zu gestalten, dann sollte man ablehnen. Und das hat diese Antragskommission unter Olaf Scholz,zum Anlass genommen zu sagen, na ja, pass mal auf alle, die sagen, wir sind Gegenvorratsdatenspeicherung,subsumieren wir, also oder quasi lehnen wir ab unter Hinweis darauf, dass es ja schon den Vorratsdatenspeicherung eindämmen gibt. Und ähm deswegen kommen die alle nicht mehr zum Zuge.Sondern wir empfehlen diesen.Antrag des äh Ortsverbands Eimsbüttel Nord und zwar in seiner Langversion. Und in der Langversion ist er nochmal irgendwie äh kritischer und das einzige also kritisch im Sinne von.Kritisch für die Demokratie oder für für.
Tim Pritlove 0:35:12
Schwieriger zu bewerten.
Linus Neumann 0:35:14
Schwieriger zu bewerten, ähm weil da der einzige Unterschied eigentlich zur CDU Parteilinie ist, zu sagen, statt sechs Monaten Speicherung drei Monate, das müsste ja wohl reichen.Und das ist quasi so so verwässert sich quasi vom Weg, von der Basis durch die Antragskommission in den Bundesparteitag nach oben ähm so,quasi der Wille, der da offensichtlich von vielen Leuten da ist, ja? Und jetzt quasi scheint es im Moment so zu sein.
Tim Pritlove 0:35:45
Das war ja ein bemerkenswerter äh Blogartikel, wenn ich das richtig gesehen habe, ist auch dieser dieser äh dieser Wahlkreis auch.
Linus Neumann 0:35:54
Eh irgendwie komisch, ja?
Tim Pritlove 0:35:55
Ist eh komisch, war lange, lange Zeit an der SPD, Bastion, dann wurde äh dort der ähm,idat, äh ich habe das äh nicht mehr im Kopf ausgetauscht, dann ging irgendwie dieser Wahlkreis auch Flöten und.Irgendwie äh also dieser Blogbeitrag erzeugt so ein wenig das Gefühl, ich weiß nicht, ob das,Richtige Gefühl ist an der Stelle, ich kann das einfach nicht bewerten, aber so liest man das da raus,Ort ist, wo man irgendwie auch versucht, da einfach eine eine Agenda durchzubringen.Die jetzt einfach nicht dieselben Basiskontakt hat, wie das die ganzen Anträge zu haben scheinen, also,kurz gesagt, es macht so den Eindruck, als ob eigentlich die Basis der SPD mittlerweile, zumindest in den Teilen, die sich da wirklich drüber Gedanken machen, die Vorratsdatenspeicherung ablehnt,dass man aber eben ich will jetzt hier nicht zu viel unterstellen, ja, aber es ist,macht einfach nur den Eindruck, dass äh es einfach Kräfte gibtdie der Meinung sind, man müsste ja hier eine EU konforme oder CDU konforme oder was auch immer äh konformer äh Linie fahren, die diese Vorratsdatenspeicherung einfach am Leben erhältweil man sich sonst nicht als Regierungsfähig ansieht.Das ist jetzt schon mal schon mal viel reininterpretiert, was wir ja eigentlich nicht tun wollten, aber ich sage nur, das ist der Eindruck, den mir dieser äh Artikel gegeben hat und das ist eigentlich schon ein Skandal. Von wem war dieser Artikel?
Linus Neumann 0:37:34
Wolfgang Michael ähm ich weiß ja der sagt ja, kommt da zu so einem ähnlichen Schluss, wie du ihn sagt, ähm,dass also diese Antragskommission so als bewährte Filter um einerseits,Parteispitzen von dem Zug vor den Zumutungen der Basis zu schützen und andererseits die Basis davon abzuhalten, Dinge zu fordern, die über EU-Richtlinien hinausgehen, ja? Und das ist ja genau diese vorhersprechung, hat ja noch diese EU-Komponente da mit drin,und äh auf EU-Ebene, die Europaabgeordneten der SPD haben damals ja dieser Vorratsdatenspeicherung zugestimmt. Das heißt, ähm,Da gibt's also so für ganz viele verschiedene komische Gründe, warum jetzt da offensichtlich diesesman kann da, glaube ich, schon sagen, dass da ein Spiel gespielt wird mit diesen Anträgen, ne, wenn irgendwie sechs Ortsverbände oder sieben Gruppen irgendwie fordern,hier abschaffen und du subsumierst die unter dem unter dem Knetgummi Paragraphen, der aus irgendwelche äh Knetgummi eintragt, der irgendwo außer.Nichts äh hervorgezaubert wird.
Tim Pritlove 0:38:40
Ja, es sind äh doch sehr undemokratisches Instrument an der Stelle, ne, weil man hat da halt eine Kommission, die,Basisfächer, Daten auch immer entscheidet, naja, das nehmen wir, das nehmen wir nicht, ja? Und da gibt's dann,demokratische Willens und äh Meinungsbildungsprozesse, die da äh vielleicht jahrelang abgelaufen sind auf irgendeiner örtlichen Ebene und dann prallt das halt wach an der Stelle ab, ohne dass sie da groß mitreden können, ne.
Linus Neumann 0:39:03
Und wenn ich jetzt jetzt spekuliere ich grade mal so ein bisschen, weil wenn jetzt also die Falle ist ja eigentlich, wenn jetzt dieser Vorratsdatenspeicherung eindämmen, Antrag irgendwie abgestimmt werden würde.Und es stünde kein Vorratsdatenspeicherung gegen keine Vorzeitenspeicherungsantrag im Raum, dann ist ein Vorratsdatenspeicherungsgegner, kann entweder dann diesen eindämmen Antrag ablehnen, dann bleibt alles beim Alten,oder er kann den ein, der im Antrag annehmen.
Tim Pritlove 0:39:33
Da bleibt auch alles beim Alten.
Linus Neumann 0:39:34
Ja gut drei statt sechs Monate.
Tim Pritlove 0:39:36
Jadann alles, ja. Obwohl eigentlich eine Mehrheit der Anträge, ja, ob das eine Mehrheit der Leute ist, sage ich, lasse ich mal offen, eine Mehrheit der Anträge eigentlich relativ klar sagt, das einzige Modell, was wir uns vorstellen können, ist keine VDS.
Linus Neumann 0:39:52
Gut, wir werden also sehen, wie sich das jetzt gestaltet. Ich glaube, dass da der ähm dass da noch einiges an Auseinandersetzungen stattfinden wird und ich will mal hoffen, dass sich diese Situation ähm klärt.
Tim Pritlove 0:40:07
Mhm. Das wollen wir hoffen.
Linus Neumann 0:40:09
Viel allzu viel Zeit gibt's dann nicht mehr, aber äh wollen wir es mal hoffen, ja.
Tim Pritlove 0:40:14
Gut, Dinos, ich glaube, wir haben's. Das war's. Ja, okay. Wenn wir nichts Wichtiges vergessen haben, haben wir natürlich, aber.
Linus Neumann 0:40:23
Wir machen die weiteren Themen dann einfach den.
Tim Pritlove 0:40:27
In der nächsten Woche. Genau und halten's hier schön äh übersichtlich. Vielen Dank fürs Zuhören. Wir sagen tschüss.
Linus Neumann 0:40:34
Auf Wiedersehen und herzlichen Dank für euer Ohr.
Tim Pritlove 0:40:36
Genau, bis dann.

Verwandte Episoden

Shownotes

Und das sind unsere Themen der Woche:

  1. Nachtrag zu WikiLeaks (LNP002): Julian Assange möchte beim Supreme Court mit seinem Fall in UK klären, ob er mit seinem Fall ein weiteres Mal in Berufung gehen kann. Am 5.12.2011 ist die Verhandlung, ob die Berufung überhaupt zugelassen wird.
  2. Nachtrag zum Schultrojaner (LNP002): Nach Kritik am Schultrojaner soll nun nachverhandelt werden. Dabei wurde bekannt, dass die Länder für den Deal jährlich 7,3 Millionen Euro zahlen, ab 2015 sogar 9 Millionen Euro.
  3. Urheberrecht 1: Die Erben von Loriot gehen gegen die Wikimedia Foundation in den USA vor, weil die WIkipedia Bilder von Wohlfahrtsmarken mit Loriot-Motiven vorhielt. Wikimedia zog die Bilder zurück und ging nicht dagegen vor, da Briefmarken in den USA auch dem Copyright unterliegen und auch kein Präzedenfall geschaffen werden soll.
  4. Urheberrecht 2: Constantin Film geht gegen YouTube wegen Mitschnitten von „Werner Eiskalt“ vor und verlangt die Herausgabe von Nutzerdaten. Dieses wird vom Oberlandesgericht München abgelehnt.
  5. Urheberrecht 3: Wir sprechen noch kurz über ACTA, wollen das aber in einer späteren Sendung vertiefen
  6. Netzneutralität 1: Das EU-Parlament fordert die EU-Kommission auf, sich für Netzneutralität einzusetzen
  7. Netzneutralität 2: Verizon kündigt unter dem Namen TurboBoost eine API an, mit der Programme automatisiert garantierte Bandbreiten aktivieren können.
  8. In der SPD kommt es zu einem Streit in der Basis über den Umgang mit der Vorratsdatenspeicherung. Auf dem kommenden Parteitag (4.-6.12.2011) steht eine Grundsatzentscheidung an und es macht den Eindruck, als ob die Parteiführung über die Antragskommission versucht, den Willen der Basis zu „kanalisieren“

LNP001 State of the Union

Die erste Ausgabe von Logbuch:Netzpolitik mit einer Zusammenfassung der Gesamtsituation

Logbuch:Netzpolitik ist der Versuch, das netzpolitische Geschehen im deutschsprachigen Raum weitgehend neutral und unaufgeregt in einem regelmässigen Podcast einzufangen. Der Podcast soll dabei Einblicke in die Themen aber auch Verständnis für die Hintergründe liefern.

In der ersten Ausgabe versuchen wir zunächst einmal die Basis für die weitere Arbeit zu legen und versuchen ein paar wichtige Bewegungen und Diskussionen vorzustellen. Aber vor allem versuchen wir, den richtigen Ton zu treffen. Ihr entscheidet, ob uns das gelungen ist.

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Shownotes

Themen: Zielsetzung dieses Podcasts; NPP110: Netzaktivismus und Digitale Gesellschaft e.V.; Empörung in digitalen Kommunikationsnetzen; Streit in der Szene; Alvar Freude; AK Vorrat; AK Zensur; Felix von Leitner; Datenschutz; Spackeria und Aluhüte; Datenschutz; Die Datenfresser (Buch*, Kindle-eBook*); Constanze Kurz; Frank RiegerChristian Heller (plomlompom); Post Privacy: Prima leben ohne Privatsphäre* (Website zum Buch); Julia Schramm; Michael Seemann (mspro); Facebook; Piratenpartei; Telekommunikationsgesetz-Novelle; Netzneutralität; netzpolitik.org: Die dmexco überleben: Survival in der Einöde des Digital Marketing.

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