LNP058 Spy Cloud

Porno-Verbot — Feinde des Internets — Bestandsdatenauskunft — Facebook-Likes

Nach dem Beschluss des Bundestags ums LSR in der letzten Woche richtet sich der Blick auf die nächsten Projekte der Bundesregierung wie die Pläne zur Einrichtung der "Bestandsdatenauskunft". Aber auch international gibt es Bewegung, so stellten die Reporter ohne Grenzen zum Weltzensurtag ihren Bericht über die Feinde des Internets vor und in der EU gibt es erhitzte Debatten um ein Porno-Verbot, dass dann aber so schnell wieder verpuffte wie es daher kam. Wir runden die Sendung mit etwas akademischen Betrachtungen der Privatsphäreproblematik in Facebook ab und weisen abschließend darauf hin, wofür das Internet wirklich da ist.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen Dino. Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove 0:00:02
Wofür war noch gleich äh das Internet gedacht?Da sind wir wieder. Logbuchnetzpolitik Nummer achtundfünfzig, wa? Super, es äh wir schreiten äh voran. Rasant. Ja. Trotz alledem machen wir auch Fehler.
Linus Neumann 0:00:42
Ja, Fehler äh ähm ja, ich glaube, wir haben.
Tim Pritlove 0:00:47
Nicht richtige totale Fehler.
Linus Neumann 0:00:49
Es ist kein Fehler.
Tim Pritlove 0:00:50
Wir mal, ich würde sagen, Wahrheitsschwankungen. Wir unterliegen gewissen Wahrheitsschwankungen und das ist ja eigentlich auch normal, das kennt ja eigentlich auch jeder.
Linus Neumann 0:00:59
Ich würde ja sagen, der Fehler liegt beim Hörer, der äh wir wollten die Medienkompetenz des.
Tim Pritlove 0:01:05
Wir sagen eigentlich nur die reine Wahrheit, aber irgendwie kommt's immer wieder falsch an. Ja.
Linus Neumann 0:01:14
Wir haben eure Medienkompetenz geprüft, ja? Dem dem Beispiel eines eines großen Bloggers folgend,Ähm und ähm haben komm, komm zu dem Schluss, dass wir zur letzten Folge ein,Einen Hinweis machen müssen.
Tim Pritlove 0:01:33
Eine Erratung.
Linus Neumann 0:01:34
Die Auflösung zur Prüfung der Medien kommen,Ähm also,wenn wir in den Bundestag mit sechshundert noch was äh Leuten, die hier drin sind, uns darauf äh spezialisieren würden, die Krankheitszwelle auszunutzen als Opposition,ähm dann würde das genau ein einziges Mal funktionieren und dann äh würden irgendwie,die Parteien eventuell anfangen, vorher, weiß ich nicht, fünfzig Mann krank zu melden,Ähm damit die anderen nur nur zehn hinschicken, um ihre Mehrheit dann irgendwie zu sichern. Und dann,aber vielleicht doch mit zwanzig Spontan Genesenen dann anzutreten oder oder was auch immer. Also man kann die die Krankheits- oder oder oder Toskana-Reise bedingte Abwesenheit von Abgeordneten nicht ähmnicht sinnvoll ausnutzen im Bundestag. Man möchte das ja eigentlich auch nicht. Ähm,Unter der vor, also solange wir sagen, wir haben im Bundestag irgendwie diese diese Mehrheitsverhältnisse der Fraktion, da kann man ja stundenlang darüber diskutieren, ob man das jetzt gut findet oder nicht, dass es diese Fraktionsdisziplin gibt, aber solange,Gegeben ist und so die Entscheidung im Bundestag gefällt werden, ist es nicht,Nicht wirklich gangbar Krankheitsfälle durch oder Abwesenheiten auszunutzen. Wie wir es suggeriert hatten.
Tim Pritlove 0:02:58
Auszudrücken äh wir kamen mitThese auf, die ich auch mal so kolportiert habe ohne viel drüber nachzudenken so, ja na ja, wären jetzt sozusagen alle anderen von der Opposition, bei der Abstimmung zum Leistungsschutzrecht äh da und dagegen äh gewesen, dann wäre es ja gar nicht durchgekommen, aber das ist natürlich.Man so schön sagt, eine Milchmädchenrechnung, äh denn das ist einfach nicht die Realität des Bundestages und das wissen wir auch.Das heißt, wir haben eigentlich wir wussten eigentlich, wie es wirklich ist und auch wenn wir was anderes gesagt haben.
Linus Neumann 0:03:32
Ne, wir haben ja den.
Tim Pritlove 0:03:33
Das gar nicht gemeint.
Linus Neumann 0:03:34
Ich würde uns jetzt so gut erhalten, dass wir den Hinweis mit der Toskanareise und äh auf das Gespräch mit Konstanze, dass wir dem der Hörerin die Möglichkeit gegeben haben,kleine Hinweise zu deuten, wie hier die Medienkompetenz oder.
Tim Pritlove 0:03:49
Verteilt ist.
Linus Neumann 0:03:51
So, dann äh also die Verschwörungstheorie, dass äh die dass die Opposition jetzt sich gemütlich zurückgelegt hätte, um dann äh,äh die Leute noch länger in der Netzhölle schmorren zu lassen, ist also äh eher äh in ins.
Tim Pritlove 0:04:07
Lässt sich lässt sich nur bedingt aufrecht erhalten.
Linus Neumann 0:04:09
Lässt sich nur bedingt aufrecht erhalten. Unter der Bedingung. Wenn man also alle anderen Gegebenheiten ignoriert, dann könnte man das aufrecht erhalten diese These. Ähm.Es gibt dann noch eine äh einen Blogpost, auf den äh ich von einem treuen Hörer hingewiesen wurde, der uns auch auf diesen Fehler hingewiesen hat. Vielen Dank nochmal darauf. Dafür. Ähm,nämlich eine Liste, wo dann diese Leute waren. Da gibt's also dann so die, die also die fehlenden Leute. Ja, das äh,ich suche mal gerade raus, wo der das war, der äh ach jetzt habe ich den Link hier noch gar nicht mehr. Also in dem Blog des Isa Matrosen,findet man das, wo dann, wo dann alle waren und deren Reise alle auch relativ sinnvolle Entschuldigung. Ähm,dann sei noch noch weiterhin zu dieser Verschwörungstheorie äh,Angefügt, dass ich vor einigen Tagen mal einen Blick auf einen, auf den Entwurf des Regierungsprogramms der SPD werfen konnte,in dem äh ich das Zitat finde, dazu müssen wir die Erprobung neuer Geschäftsmodelle auch rechtlich ermöglichen,zum Beispiel durch eine vereinfachte LizenzierungPresseverleger brauchen eine gesetzliche Regelung, die ihnen die Verfügungsgewalt über ihre Produkte im Netz sichert und ermöglicht die unbefugte Verwendung ihrer Artikel durch Dritte, zum Beispiel durch Aggregatoren oder Harvester zu unterbindenDas ist äh ganz klar ein Bekenntnis zum Leistungsschutzrecht.
Tim Pritlove 0:05:43
Das würde ich auch sagen.
Linus Neumann 0:05:44
Im Entwurf des Regierungsprogramms der SPD.
Tim Pritlove 0:05:49
So viel dazu. Es wird dich erstaunlich, wie stramm die alle stehen. Es ist echt äh haut mich wirklich um. Also ich kann mir ja auch nicht ernsthaft vorstellen, dass sie das wirklich glauben.
Linus Neumann 0:05:58
Ja, wie gesagt, also ne, also der Glaube an das geistige.
Tim Pritlove 0:06:04
Ja, aber ich meine allein.
Linus Neumann 0:06:05
Auch Sozialdemokrat.
Tim Pritlove 0:06:06
Ja gut, aber ja, aber dieser neusprech äh hier, ja, alsodie Erprobung neuer Geschäftsmodelle muss rechtlich ermöglicht werden, indem wir sozusagen Regelungen schaffen, die alte Geschäftsmodelle schützen. Das ist einfach ja, schwarz ist weiß und äh unten ist oben. Das äh.
Linus Neumann 0:06:26
Ist äh würde man sagen, dass es ein altes Geschäftsmodell schützt. Ich weiß gar nicht, ich finde schon, dass ein Leistungsschutzrecht ein neues Geschäftsmodell ist, also diese ganze Abmahnkram und so. Ja klar, natürlich.
Tim Pritlove 0:06:39
Okay, verstehe er so.
Linus Neumann 0:06:41
Also.
Tim Pritlove 0:06:42
Mahnung sozusagen als Geschäftsmodellentwicklung, ja.
Linus Neumann 0:06:45
Ich würde das noch viel an, noch viel schlimmer, also die Idee, überhaupt ein Gesetz zu schaffen, welches ein Geschäftsmodell, also ein Gesetz zu machen, mit dem Ziel, ein Geschäftsmodell zu zu schaffen,Das finde ich schon völlig also allein die Idee.
Tim Pritlove 0:07:00
Wieso? Also ich meine, das äh das das mir jetzt ein bisschen zu allgemein gesagt, weil da könnte ich so das Erneuerbare-Energien-Gesetz auch mit reinziehen, das ist auch eine Gesetzesinitiative, die ein neues Geschäftsmodell äh schaffen soll, nämlich.
Linus Neumann 0:07:13
Nee, das ist aber nicht die Maxime, das, dieses, die, die Gesetz, das, die Maxime, äh neue erneuerbare Energien ist ja irgendwie Umweltschutz zu betreiben. Das wird ja.
Tim Pritlove 0:07:22
Ja und äh ja und die Maxime dieses Gesetzes ist halt Verlagsschutz ähm.
Linus Neumann 0:07:26
Die Maxime dieses Gesetzes, laut der SPD ist es, neue Geschäftsmodelle rechtlich zu ermöglichen. Das steht da so.Nicht irgendwas muss geschützt werden oder sonst was. Da steht dazu müssen wir die Erprobung neuer Geschäftsmodelle rechtlich ermöglichen. So wenn die besseren Grundhälften für das Gesetz, dann hätten sie den dahin geschrieben.
Tim Pritlove 0:07:43
Na gut, wie auch immer. Wir stellen auf jeden Fall fest, äh von einereinen mütigen Ablehnung des Leistungsschutzrechts Gedankens kann äh zumindest auf Basis des Studiums, des Regierungsprogramms äh der SPD äh nicht wirklichdie Rede sein hier liest sich das einfach mal ganz so, als ob man letztlich,Wäre man schon in der Regierung auch nicht anders gehandelt hätte. Also hätten wir jetzt sozusagen rot schwarze Koalition, wie wir es ja schon auch hatten,Dann wäre uns wahrscheinlich diese ganze äh Debatte ums Leistungsschutzrecht auch nicht erspart geblieben,also so so liest sich das jetzt, ja? Also, ich meine, wenn das hier äh die Forderung ist, dann müssten sie ja im Prinzip dazu stimmen,Dass sie jetzt dann im Bundesrat dann dagegen stimmen wollen, ist dann da auch schon wieder absurd. Also ich meine klar, dann kommt's rüber. Ja, aber die konkrete Ausführung und die Details und wenn wir das und das regeln und so weiter, naja gut. Ähm,Ich denke,Ihr Ratum ist hiermit äh abgeschlossen. Wir warten jetzt auch, wie's weitergeht mit dem Leistungsschutzrecht. Da gab's jetzt in dieser Woche nichts Neues, richtig? Also ich habe nichts gehört.Aber dafür äh,sind äh etwas äh ältere Geschäftsmodelle wieder in der äh Diskussion. Ja, es geht ja eigentlich irgendwie immer um Geschäfts äh Geschäftsmodelle, Geschäftsmodelle. Hier,Ähm,Ich habe das so ein bisschen nur am Rande mitbekommen, muss ich sagen. Ähm was ist denn da eigentlich los? Irgendjemand hat wieder was gegen Porno,Auf EU-Ebene richtig.
Linus Neumann 0:09:27
Ja also das war ähm.Es gab einen Bericht über den Abbau von Geschlechterstereotypen, der ähm,in einem,Ausschuss des EU Parlamentes da irgendwie oder der Kommission da irgendwie da sowas, so wie die immer irgendwelche Berichte haben, ja? Und da drin äh,Fand sich also die Forderung nach einem umfassender umfassenden Verbot aller Arten von Pornografie in den Medien, ja,ich ähm der wurde vorgelegt von,Äh ach so genau, das war der Ausschuss für die Rechte der Frau und die Gleichstellung der Geschlechter. Und die Berichterstatterin war Tamara, Liu Tart. Ja, so und die hatten jetzt irgendwie ihren Bericht da.
Tim Pritlove 0:10:21
Von den Linken.
Linus Neumann 0:10:22
Frau Lidl ist eine Linke, ja? Und die haben, genau, die haben also gesagt, ja, hier mach mal ähm,verbieten wir mal alle Arten von Pornographie in den Medienund bezieht sich da auf irgendwie eine europäische Entschließung von neunzehnhundertsiebenundneunzig gegen die Diskriminierung von Frauen in der Werbung. Äh und da ging es dann um die,und ich denke da haben wir dann auch Thema, wo man sich durchaus mal mit auseinandersetzen kann,Freizüge, mediale Darstellung der Frau in oder ja, der Frau kann man da wirklich so genau sagen, in in der Werbung, ja, also wie wie werden welches,wird der Gesellschaft.
Tim Pritlove 0:11:09
Wie Achs-Werbung.
Linus Neumann 0:11:11
Ja äh genau.
Tim Pritlove 0:11:12
Sich irgendwie der Magen umdreht.
Linus Neumann 0:11:14
Diese sexistische Kackscheiße, wie man das so schön nennt, ja, äh der mal entgegenzutreten war das faire Ziel dieser äh äh dieses Berichtes und ähm ich denke, ist auch ein sinnvolles Ziel. Dann,leider äh eben in der Verbindung mit diesem etwas komischen Satz, dass man also alle äh Pornographie in den aller aller Arten von Pornografien in Medien verbieten möchte,wo das Problem wohl war, dass jetzt die Medien da nicht so klar definiert sind und sich die Furcht äh breit machte, dass damit eventuell die ähm.Das Internet äh auch äh gemeint sein könnte. Ähm und das hat einen sehr großen ähm hat zu einem sehr großen Aufschrei geführt. Ähm es kümmerten sich dann alle eben um den,um den ja und äh,ganz viele ähm ganz viele äh Horrorszenarien, die da also äh Horrorszenarien, das Zensur, die dann da entfaltet wurden,Ähm wobei diese Initiative oder dieser Bericht noch nicht einmal irgendwie eine gesetzgeberische äh Wirkung entfaltet hätte, ja? Ähm,Also das war eher so wie so von vorneherein eine Luftnummer, die dann aber sehr groß gekocht wurde. Und zu allem Überfluss äh fing dann also es fingen dann Leute an,E-Mails an ihre Parlamentsabgeordneten zu Europaparlamentsabgeordneten zu senden, indem sie ihn dann sagten, dass das diese Idee aus aus verschiedenen Gründen sehr, sehr dumm ist und dass das das Internet bedroht und ähm,solche Sachen. Woraufhin dann ähm,die Administratoren des E-Mail-Servers des EU-Parlaments einen Filter geschrieben haben oder einen Filter implementiert haben, der diese E-Mails blockt,Nicht bloggt.
Tim Pritlove 0:13:12
Welche E-Mails block.
Linus Neumann 0:13:14
Ich werd's in denen das Wort äh Genderstereotype vorkommt. Weil na ja, weil äh also Auslöser war wohl,Auslöser war, dass vermut, also es scheint so gewesen zu sein, dass jemand ein äh da,weil das Spamboard nicht äh kurz drauf geworfen hat auf das EU Parlament. Woraufhin dann da also irgendwie sehr, sehr viele E-Mails irgendwie bei einigen mehreren hundert Eingingen.
Tim Pritlove 0:13:40
Mhm.
Linus Neumann 0:13:42
Und die unter Umständen wohl eventuell auch sehr gleichlautend waren. So so liest sich das ja. Ich habe die E-Mails ja nicht bekommen. Ähm,Auf jeden Fall gab es auf einmal eine Maßenflut und die Administratoren äh haben das offensichtlich,Interpretiert als eine,ähm als einen Spamangriff oder also wie auch immer gearteten oder eine Mailbombe, ja? Ähm,Ich äh,Fun Fact. Ich äh glaube übrigens, dass der, dass ich erfolgreich nicht mehr in den Wikipedia Artikel Mailbombe vorkomme, deswegen könnten wir den sogar eventuell verlinken. Ich habe mich da mal bei der Wikipedia beschwert, weil ich da irgendwie binIst eine andere Geschichte. Ähm also das äh die Administratorin der E-Mail-Server sahen also ähm eine Mailbombe,und äh implementierten dann offensichtlich einen Filter,Und dieser Filter war dann laut dem äh Piratenparteiabgeordneten,Ähm wie heißt der noch gleich? Christian Ängste, der äh also für die Piratenpartei,Aus Schweden, da in dem Europaparlament sitzt, der war dann nicht mehr in der Lage, überhaupt eine E-Mail an den an seinen äh Parlaments, Präsidenten oder was da zu schicken, indem das Wort Gendersterial vorkamweil das eben von diesem.
Tim Pritlove 0:15:10
Admins geblockt wurde. Oh Mann.
Linus Neumann 0:15:13
So, das heißt, es es wird diskutiert ähm Pornografie irgendwie zu ballen aus dem Internet und die das Internet,oder eventuell auch aus dem Internet, das Internet,Nutzt sich oder die Nutzer des Internets nutzen das Internets, um dem Europaparlamentsabgeordneten zu sagen, diese Idee finde ich nicht gut,Und das Europaparlament blockt diese E-Mails.
Tim Pritlove 0:15:40
Sehr schön, was solche Zensurmaßnahmen bewirken können, nämlich dass das auch die normale parlamentarische Arbeit da drunter leidet, wenn man jetzt anfängt, irgendwas rauszufiltern.
Linus Neumann 0:15:50
Also äh.Wunderschön äh wunderschöne äh Geschichte, also wie kann man,Ja, also eine insgesamt eine totale Luftnummer, weil also ich meine, was fällt denen auch ein,Also so Filter aufm E-Mail-Server eines Parlamentes so, da würde ich den Praktikant nicht dran lassen. Ich ganz ehrlich, also,Wie auch immer. Also.
Tim Pritlove 0:16:15
Ja, ich hoffe nur, dass die Aalen um ihren Job haben und dieses dass sie auch wissen, damit umgehen können,Das ist generell natürlich jetzt, ich meine, können wir ein dickes Fass aufmachen, das ist halt eine generelle Frage, ne. So, wer hat die Kontrolle äh über die Netze? Das sind ja nicht unbedingt dann immer nur,Die Provider oder der Staat, sondern das ist manchmal auch die Administratoren und irgendwie richtiges Vertrauensverhältnis zu schaffen, ist für alle Organisationen eine Aufgabe,Aber wir wollen ja jetzt nicht in irgendeine Richtung schießen, wir stellen einfach nur äh zur äh wir stellen einfach fest, da gab's eine äh äh Debatte, die vielleicht teilweise auch etwas falsch formuliert, falsch verstanden wurde. Das ist für mich jetzt noch nicht so richtig klar, was jetzt.
Linus Neumann 0:16:58
Irgendwie unklar war.
Tim Pritlove 0:16:59
Richtung ist, äh es handelt sich hier jetzt auch nicht wirklich um irgendein großes äh große Gesetzesinitiative. Sie ist ja die Rede von einem Bericht oder einem Entwurf, der hier äh äh gemacht wurde,im Rahmen eines Ausschusses und ich weiß nicht so ganz genau was jetzt hier eigentlich abgestimmt werden sollte, ist eine eine Entschließung,Des europäischen Parlaments.
Linus Neumann 0:17:27
Sowas wie das am Ende steht denn da das Europäische Parlament steht fest, dass.
Tim Pritlove 0:17:31
Es ist mehr so ein so eine Wunschfeststellung, sodass das ist, das wäre, was man gerne will, aber das ist jetzt nicht unmittelbar eine gesetzliche äh Regelung, die in irgendeiner Form bindend ist, sonst mehr so eine Meinungs ähm,Bekundung. So, die ist aber jetzt auch so nicht gegeben hat, wenn ich das richtig sehe.
Linus Neumann 0:17:48
Es gab dann äh die den Entschluss darüber und ähm der dieser äh,Äh also dieser äh dieses dieser Bericht mit dem Pornographieverbot wurde irgendwie nicht angenommen und dann gab's noch einen äh zweiten Vorschlag, der da ebenfalls diskutiert wurde, ähdemzufolge Provider und sonstige Anbieter von online Diensten eine Selbstverpflichtung zum Reinhalten des Netzes,über eine Gleichstellungscharter im digitalen Bereich äh hätten eingehen sollen. Also so,auch irgendwie eine totale äh nicht so ähm.
Tim Pritlove 0:18:29
Ja, zu Maja ist auch das.
Linus Neumann 0:18:30
Beide wurden auf jeden Fall irgendwie abgelehnt so, da sitzt irgendwie.
Tim Pritlove 0:18:33
Konkrete Problem von äh,sexualisierender Werbung, sexistischer Werbung findet auch primär jetzt derzeit auch noch gar nicht so unbedingt jetzt im Internet statt, sondern es vor allem erstmal so ein Werbebranche,Problemen, was mit den derzeit populäreren noch populären Maßnahmen wie Plakatwerbung vor allem. Bei mir verbunden ist im Kopf.Plakatwerbung ist auch immer noch das Massentauglichste.
Linus Neumann 0:19:03
Ja
Tim Pritlove 0:19:04
Bill. Und vielleicht Fernsehwerbung noch. Na gut, dazu müssen wir jetzt, glaube ich, nicht weiter äh ausführen, oder?
Linus Neumann 0:19:12
Genau, also es ist, wie gesagt, Thema ist äh genauso schnell vom Tisch, wie es äh drauf kam und äh ja, diese Sache mit der E-Mail, mit den E-Mail-Sperren ist dann da noch die.
Tim Pritlove 0:19:24
Also das Internet ist auch weiterhin vor Porn.
Linus Neumann 0:19:30
Internet ist vor Porn.
Tim Pritlove 0:19:31
Aber da gibt's ja auch immer Feinde äh des Internets, die wollen das äh dann doch anders sehen.
Linus Neumann 0:19:37
Ja, es war mal wieder Welttag der Internetzensur und äh seit einigen Jahren äh gibt es da jedes Jahr einen Bericht von der Organisation Reporter ohne Grenzen,Und die haben dieses Jahr den Fokus ihres,zur Internetzensur auf die Überwachung gelegt. Ähm und nicht,Also nicht direkt auf Zensur, sondern auf äh Überwachungsmethoden. Ich denke auch, wenn man jetzt wirklich mal in so einen autoritären äh Start denkt, dann ist natürlich Überwachung immer besser als,Zensur, ja, also du kannst.Durch Überwachung musst du am Ende eigentlich nicht mehr zensieren, weil du, weil die Leute wissen, dass sie überwacht werden und dann den, den Dingen eh fern bleiben, ne? Also.
Tim Pritlove 0:20:32
Also besser im im Sinne der Logik eines äh.
Linus Neumann 0:20:35
Ja. Also nehmen wir.
Tim Pritlove 0:20:36
Bösen Staates.
Linus Neumann 0:20:37
Oder in den man kann auch einen guten Start, sagen wir mal, äh in Deutschland ist doch immer die große Debatte, um das Buch mein Kampf,ja? Äh von Adolf Hitler, was äh in Deutschland irgendwie nicht verlegt werden kann oder so, aber Deutschland bemüht sich darum, dass äh es nicht erhältlich ist, ja? Und da gibt's ja immer irgendwelche Probleme, wenn äh.
Tim Pritlove 0:20:54
Das wird sich jetzt aber sehr bald ändern.
Linus Neumann 0:20:56
Genau, es wird sich irgendwie bald ändern. Ich bin ja gar nicht genau auf dem Laufenden, aber ähm,Wenn man jetzt einfach sagen will, das Buch ist überall erhältlich. Man muss nur diesen Registr, man muss sich nur als Besitzer dieses Buches registrieren beim Kauf,sage ich mal, das ist erhältlich, aber meldepflichtig, ja, der der Buchhändler muss da im Personalausweis nehmen und äh der Bundesregierung melden, dass du jetzt gerade meinen Kampf gekauft hast, ja, ähm das wäre ähm,Eine Maßnahme, die sehr viel die die gleiche Wirkung hätte ohne einem den Vorwurf der Zensur einzuhandeln, ja?Vielleicht ein ziemlich bescheutes Beispiel.
Tim Pritlove 0:21:34
Ich bin auch grade etwas äh verwirrt.
Linus Neumann 0:21:37
Das ist das einzige, was mir einfällt, was in Deutschland als Veröffentlichung äh tatsächlich einem einem Regimehotel liegt, was man Zensur nennen könnte.
Tim Pritlove 0:21:45
Gut, aber das war jetzt wohl nicht der der Fokus. Also zu meinem Kampf, äh du weißt ja, wann Hitler gestorben ist. Ja, das äh ist dann in zwei Jahren siebzig Jahre her, dann wird das Ding gemeinfrei. Es kann derzeit halt nur deshalb nicht veröffentlicht werden, weil,bayerische, weil Bayern, als Land, sozusagen, die Rechte daran wahrnimmt und äh halt,verhindert, dass es veröffentlicht wird, quasi auf Copyright-Basis und das läuft halt jetzt aus.
Linus Neumann 0:22:13
Ja und demnächst.
Tim Pritlove 0:22:15
Und sie antworten da aber auch äh ganz interessant drauf, indem sie eben äh an einer kommentierten Fassung arbeiten. Genau. Ja. Und die wird dann erscheinen.
Linus Neumann 0:22:24
Mein Kampf, liebe Kinder ist, ist das wohl am meisten verkaufte und am wenigsten gelesene Buch direkt nach der Bibel, ne? Das musste man ja,musste man damals haben. Das gehörte sich so, das musste im Bücherregal stehen, aber kein Mensch hat das mal gelesen. Das kann man auch gar nicht lesen.
Tim Pritlove 0:22:39
Das ist auch wirklich albern.
Linus Neumann 0:22:41
Also ich ich habe das mal versucht, aber ein bisschen verrückt. Das Einzige, das hattet ihr doch, glaube ich, bei.
Tim Pritlove 0:22:46
Gelesen im Rahmen einer künstlerischen Interpretation ist das ja dann sozusagen erlaubt.
Linus Neumann 0:22:53
War das nicht auch dieser Österreicher, der das da gab's nicht nur eine. Ja.
Tim Pritlove 0:22:55
Da gab's nicht nur eine äh Aktion in der Hinsicht und äh Hinsicht und wenn man sich das anhört, da steht einfach das ist einfach der Typ ist einfach krank,Da kann man nichts anderes sagen, ja, das ist und, und, und, und, das blöde ist eigentlich auch, dass durch diese durch diesen Verbot, durch dieses Verbot,das Buch einfach aufgewertet wird in seiner Bedeutung, ja?
Linus Neumann 0:23:18
Das ist das Argument, was ich bringen wollte.
Tim Pritlove 0:23:20
Na, da habe ich dir endlich zur Konklusion geholfen.
Linus Neumann 0:23:23
Ich danke dir, dass Sie aus dieser blöden rausgekommen bin.
Tim Pritlove 0:23:26
Gell? Weil es ist schwierig, ne.
Linus Neumann 0:23:28
So ähm zurück zum zum Fokus äh dieses Jahr geht's also um Überwachung, Reporter ohne Grenzen, äh Geißeln, also Überwachung,und sagen, okay, ähm was sie eigentlich immer machen ist, ähm sie kümmern sich um StaatenDa gibt's auch immer äh haben wir in der Netzpolitik Redaktion hängen dann so ein schönes äh so eine Weltkarte, wo dann so die Pressefreiheit abgebildet ist oder sowas, solche, solche Sachen in der Art, gibt's dann immer. So und die sagen jetzt, also welche Länder sind die bösen Überwachungsländer, dieZweitausenddreizehn ähm war rein. Da gab's also äh einen dramatischen Anstieg in Zensur und Überwachung in den letzten drei Jahren,China, OK, braucht man nicht lange drüber diskutieren mit Ihrer und Ihrer massiven Zensur gehören die natürlich in jeden Bericht, über, über Zensur und Überwachung,Iran, die ja ohnehin schon daran sind, äh daran arbeiten, irgendwie ihr eigenes Internet dazu haben und die Verbindung nach außen komplett zu kappen, die auch noch äh nochmal Thema dieser Sendung sein werden.
Tim Pritlove 0:24:36
Internet. In unbestätigten Gerüchten soll es auch demnächst ein Internet geben.
Linus Neumann 0:24:42
Wo kommst du denn? Wie bekommst du denn auf die Idee?
Tim Pritlove 0:24:44
Entschuldigung, ich mache nur Witze.
Linus Neumann 0:24:45
Okay, Syrien,zentralisiert seine Internetinfrastruktur ebenso und zwar so sehr, dass sie der äh Regierung die Möglichkeit bieten, die Verbindung tatsächlich zu kappen,und äh Vietnam, wo gerade die Blogsphäre starke Zensurüberwachung erfährt. Das ist also der äh das sind also die Länder,und ähm erstmals haben die Reporter ohne Grenzen jetzt auch äh Firmen,mit auf ihre Liste aufgenommen, nämlich die äh die die Überwachungs äh Tools, Hardware und Software herstellen,Da gibt's mir äh die Firma,Armesis oder Amesis, die kannte ich noch gar nicht so. Die hat ihr, also die Spyware Eagle nach Libyen verkauft, also sie haben einen,Trojaner Libyen verkauft, Staatsreal Libyen. ÄhmBlue-Code äh ist bekannt. Äh die bauen äh die Package-Inspection-Geräte und die wurden in Wurma und Syrien festgestellt.Ähm Gamma äh aus Deutschland, Großbritannien, war bei uns auch schon öfter Thema, die also den,Staatstrojaner, Finn Fischer in Baraien und der Vereinigten Arabischen Emirate eingesetzt haben in Ägypten, angeboten haben und das auch in Deutschland gerade tun,Ähm dann der große oder kleine Konkurrent von Gamma äh Hacking Team, Italiener, ähm die,deren Staatstrojaner remote control System heißt und in Marokko und der Vereinigten Vereinigten Arabischen Emirate äh gefunden wurde.
Tim Pritlove 0:26:30
Hacking Team.
Linus Neumann 0:26:31
Hacking Team, ja. Die haben, das sind die mit dem cooleren Namen. Es ist tatsächlich so, die machen genau das Gleiche wie Gamma,aber weil sie net, ich mein Hacking Team ist natürlich echt 'n irgendwie 'n Firmenname, der irgendwie der klar geht,also Sache jetzt mal als Hacker so. Ne, ne, die aber.
Tim Pritlove 0:26:49
Was heißt denn, ich finde, der geht gerade mal nicht klar, weil ist ja nun wirklich frech.
Linus Neumann 0:26:54
Ja, aber das machen sie halt so, ne.
Tim Pritlove 0:26:55
Naja, ich weiß, dass sie es machen. So ist es halt, aber ich finde den Namen total mega uncool, da finde ich Gamma, ehrlich gesagt.
Linus Neumann 0:27:02
Gamma ist, Gamma kann man besser an Staaten verkaufen wahrscheinlich so, wenn man.
Tim Pritlove 0:27:06
Ja Haking Team klingt so wie fünfzehnjährige.
Linus Neumann 0:27:09
Hacking Team Punkt klingt so ein bisschen nach äh Punkt RU, ne?
Tim Pritlove 0:27:12
Punkt RO.
Linus Neumann 0:27:13
Äh ja ähm Hacking Team, also wie gesagt, gleiche gleiche wie Gamma. Ähm,Und äh Trophy-Chor, die wir auch schon äh besprochen hatten, Ex äh Nokia Siemens Deutschland äh äh Nokia Siemens,die äh ebenfalls so äh Überwachungssysteme, die Package Inspection, Aggregatoren und so weiter äh herstellen und in,mehr als hundert Ländern präsent haben, darunter bei Rhein und Syrien. Deren Verbreitung, wie gesagt, daran liegt, dass sie so schön mit der Nokia Siemens Hardware äh,integriert. Ähm.
Tim Pritlove 0:27:51
Das heißt, du weißt, wo die Leute sind und wo sie gerade rumlaufen und das alles in Echtzeit und kannst dann wirklich schön deine Kameras auch draufrichten und Pipapo. So wie man sich das irgendwie immer in so Filmen ausgemalt hat, wie es vielleicht mal sein könnte,auch hin.
Linus Neumann 0:28:06
Man könnte dann zum Beispiel im Mobilfunknetz erkennen, wo es eine spontane ähm Zusammenrottung von Menschen zu geben scheint. Äh.
Tim Pritlove 0:28:16
Die miteinander kommunizieren.
Linus Neumann 0:28:17
Ja oder die auch nicht miteinander kommunizieren, sondern einfach nur da sind und da solche solche Dinge macht äh bietet Troficor,Nochmal kurze Zusammenfassung. Armes ist Frankreich. USA, Gamma, Deutschland und Großbritannien. Hacking Team Italien, Trophy Deutschland. Das sind die fünf Firmen, ja? Die kommen also alle aus den,Aus den schönen westlichen ähm,ja, ich sage jetzt mal, wenn jetzt Italien nicht dabei wäre, wenn jetzt Italien nicht dabei wäre, könnte man sagen, aus den, aus den Beispiel Demokratien oder so, ne, aber Italiens, freie Welt.Altes Europa.
Tim Pritlove 0:28:55
So nennt man das, altes Europa plus USA.
Linus Neumann 0:28:58
So und ähm Reporter ohne Grenzen verlangen,Exportkontrollen, ja? Das ist also ihre große Forderung an die an die Regierung, also EU und USA,Und äh interessant ist, wie haben jetzt diese Firmen darauf reagiert? Ja, da da ist also sehr geil ist die Reaktion von von armes, die sagen, ja ähm,wir müssen jetzt sagen, also wir haben jetzt äh,März zweitausenddreizehn, ja? Und der Bericht wird veröffentlicht und Armes ist da, ja Moment mal, äh diesen Geschäftsbereich, den ihr meint, den haben wir doch im November zweitausendzwölf verkauft,Also seit guten seid guten vier, fünf Monaten gehört uns das doch gar nicht mehr. Wir sind schockiert, dass wir jetzt als feines Internet bezeichnet werden,und betrachten das als Gegenstandslos, sagt also die Sprecherin.
Tim Pritlove 0:29:51
Weil der betreffende Teil ja bereits verkauft wurde, dann ist man ja dann automatisch wieder weich äh äh reingewaschen.
Linus Neumann 0:29:57
Also zweitausendelf war dann bekannt geworden, dass das äh Programm von Amelsis zur Internetüberwachung in Libyen genutzt wurde,Da gehörte ihnen das auch noch, aber sie sind schockiert, schockiert, ja,Das mit aller äh Weise das jetzt zurück, ja? Gegenstandslos. Okay. Ähm,Hacking Team stellt fest, ja, wir haben eine eine Führungsgruppe, die jeden verkauft, der Software bewertet und ihr Veto einlegen kann. Das ist sowas ähnliches wie die ähmdiese Ethikkommission, die bei Kammer irgendwann mal installiert werden soll, ja? Wir sprachen darüber. Ähm und da gab's noch einen auf der RSA-Konferenz letztes äh vor ein paar Wochen, einen schönen äh,Fall, wo dann nämlich Jacob Applebaum,Den CEO von ähm von Hacking Team irgendwie konfrontierte mit der äh mit dem moralischen Problem, dass sie ihre Software eben an zweifelhafte äh Organisationen äh und Regierungen geben.
Tim Pritlove 0:30:59
Auf der Bühne oder was?
Linus Neumann 0:31:01
Ich ich meine eigentlich, dass äh Jack kommt nicht auf der Bühne war, sondern im Publikum oder so. Aber also er wurde also interessant ist, was dabei rauskommt,der sagt, ähm dass sie auch kontrollieren, wie die Software eingesetzt wird. Das heißt, der der Typ von Hacking Team hat,offen zugegeben oder den Eindruck erweckt, dass sie wiederum eine Vektor in ihrer Software haben.Um die Regierung zu kontrollieren, was sie damit machen,Ja, ähm ob das jetzt stimmt oder nicht, ist jetzt eigentlich erst mal egal.
Tim Pritlove 0:31:41
Weil.
Linus Neumann 0:31:42
Weil damit haben sie sich auf jeden Fall für den deutschen Markt disqualifiziert, denn wenn du, sagen wir mal, diese ganze.
Tim Pritlove 0:31:49
Nicht nur für den deutschen.
Linus Neumann 0:31:51
Ja, das.Das stimmt noch mal dazu. Also Sie haben sich auf jeden Fall für alle, für alle, für jeden Markt quasi disqualifiziert mit dieser Äußerung. Und aber sie liefern quasi ein sie bestätigen einen wichtigen Punkt, der die Kritik an Staatstrojanen aus privater Quelle,Ähm betrifft nämlich, dass ähm die Regierung,So oder so auf jeden Fall ein Datenschutzrisiko eingehen würde, indem sie dieses ausspionieren outsourct.
Tim Pritlove 0:32:21
Mhm. Mhm.
Linus Neumann 0:32:21
An andere Firmen, ja? Also das ist nochmal ein wichtiges Argument und das trifft ähm nach meinem Verständnis der Systeme ebenso auf ähm,auf das auf die das Setup von Gamma zu ähm,Soweit ich das richtig interpretiere, auch ähm die die Server ja selber unterhalten, an die ihr Tool dann reportet. Das heißt, sie geben nicht die Kontrolle,aus der Hand, sondern liefern liefern und bereiten die Daten für die Regierung auf, ja? Also es ist tatsächlich ein,Ein Hacking Team, was man da hat und selbst wenn man jetzt also sagt, man man unterstützt irgendwie diesen diesen Ansatz, der des Staatstrujaners, dann hat man da nochmal einen ganz riesiges Datenschutzproblem, das auf einmal private Unternehmenan so einer invasiven Maßnahme.
Tim Pritlove 0:33:11
Geil, oder? Ist irgendwie diese Firmensitzen sozusagen so eine so eine Spice Cloud auf.
Linus Neumann 0:33:15
Genau, ja, ja, ja, genau, das machen die, klar. Ja, ja, das ist, ja, ja, das ist eine Spike Cloud, ja. Also, da, das ist ungefähr.
Tim Pritlove 0:33:23
Genau, ihre, ihr, ihre Überwachungsdaten in guten Händen,Wir können zuverlässig sicherstellen, dass äh sämtliche Überwachungsmaßnahmen diskriminierenden äh Aktivitäten und Staatsbürgerdatensammlung bei uns einfach,sicher sind.
Linus Neumann 0:33:43
Sie loggen sich einfach ein über.
Tim Pritlove 0:33:44
Wir haben ja eine Vektor, da kann ja nichts passieren und äh.
Linus Neumann 0:33:48
Also mit dieser mit dieser Vektor, weißt du?Ähm interessant ist, äh ob das, ob das jetzt stimmt oder ob er einfach nur äh den den KritikerApplebaum von der Backe haben wollte oder ob sie halt gar keine brauchen, dass sie jetzt eigentlich meine meine Verständnisweil wenn sie eh so 'ne, wenn sie das eher als quasi Cloud-Service anbieten den Staaten, dann brauchen sie keine Vektor mehr, weil sie haben ja den Server auf dem die Daten gesammelt werden,und von dem aus sie auch das System,ihr ihr Trojanernetz da pflegen, updaten und so weiter, ne? Also ähm wichtiger oder interessanter Punkt, der dann nochmal angesprochen wird.Ich würde an der Stelle ähm.Den nahtlosen Anschluss zum zum nächsten Thema suchen.Das ist nämlich die äh die Bestandsdatenauskunft,Da haben wir in Lokbuch dreiundvierzig schon mal drüber berichtet und da geht's um den Paragraph hundertdreizehn des Telekommunikationsgesetzes,Und da hatte eben, ich glaube, Ende Januar oder Anfang Februar äh das Bundesverfassungsgericht, die Regelungen zur Speicherung und Herausgabe von Nutzerdaten, Passwörtern und PIN Codes,Ermittlungsbehörden als verfassungswidrig eingestuft.Und die Praxis, wie das im Moment geregelt wird, die Bestandsdatenauskunft, ist noch längstens bis Ende Juni anwendbar. Das heißt, ähm.Äh der die Regierung muss sich jetzt bemühen, da mal ein neues Gesetz einzubringen, was die Bestandsdatenauskunft angeht. Äh wenn ich sage Februar, meine ich, Februar zweitausendzwölf, nicht zweitausenddreizehn,Im Oktober letzten Jahres wurde dann dieser Gesetzesentwurf beschlossen, da hatten wir dann auch darüber berichtet und ähm das Interessante an diesem Gesetzesentwurf war oder das die Hauptkritikpunkt war, dass die Bedarfsträger ähm,In dem Fall dann Bundeskriminalamt Bundespolizei Zoll Zollfahndung, Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst und militärischer Abschirmdienst äh ohne Richtervorbehalt Zugriff auf diese Bestandsdaten,Sollen, mit denen, mit deren Hilfe sie dann auch zum Beispiel IP-Adressen, Zunahmen auflösen können. Ähm.Das Ganze in Form so einer AP,Ja, also das ist einfach quasi äh wie bei so einer wie wie heißt das denn, Kraftfahrtbundesamt oder was, wo die wissen, wo man auflöst, quasi ein Kennzeichen zu einer, zu einem Fahrzeughalter, ja? Sowas wollen die halt haben,für für die Ermittlungsbehörden oder für die für die genannten äh für die genannten OrganeUnd ähm wie gesagt, ohne also offen, also möglichst einfach automatisiert, sodass sie einfach gucken können. Da gibt's keinen Richter mehr dazwischen, da muss kein Antrag mehr geschrieben werden, sondern da wird halt die IP-Adresse eingegeben und dann wird steht da der Anschlussinhaber offen, aufm Bildschirm und möglicherweise noch weitere Daten,Wie gesagt, irgendwelche PIN-Codes und so ein komischer Kram, aber das ist irgendwie ist immer noch ein bisschen unklar. Und da gab es jetzt eine äh Anhörung der Sachverständigen im Innenausschuss des Bundestags,dessen Vorsitzer der gute Wolfgang Bosbach hat. Es war auch nochmal so ein Kapitel für sich. Er war dann irgendwie einRechtsanwalt, ein äh äh Professor äh der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Alexander Dicksjemand von der Hochschule der Polizei, Peter Scharr, der Bundesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheitdann noch irgendwie einer von der Universität und jemand vom LKA.Und dann wurde mal so zusammengefasst, was an diesem schönen Gesetzesentwurf so äh.
Tim Pritlove 0:37:41
Wurde das denn irgendwie gestreamt als Aufzeichnung bereitgestellt oder beziehst du dich jetzt nur auf ein Protokoll?
Linus Neumann 0:37:47
Nee, das äh ich meine, dass äh ja, ich habe einen Link auf die auf das Video davon, ja. Ich würde nur gerne mal die die Kritik nochmal zusammenfassen.Ähm und zwar äh klar, ne, wir wenn wir von solchen Daten Zugriffsmöglichkeiten ohne Richtervorbehalt reden, dann sind wir ganz, ganz,ganz klar im nah an der Kante der der unserer Grundrechte und der,Grundgesetzes in Deutschland und so. Ähm,und also ein Kritikpunkt ist hier, dass sie diese Bestandsdatenauskunft in keiner Form limitieren wollen auf,eine Gefahr oder einen Verdacht, ja, ähm und also keine Beschränkungen auf den Einzelfall, sondern einfach die grundsätzliche Möglichkeit haben wollen, die abzurufen, ähm,ähm und dass dadurch natürlich weiterhin dann, wenn.Man zu diesen Bestandsdaten auch irgendwie Zugangssicherungscodes zählt, äh dass sie die halt auch einfach bekommen könnten. Und ähm,Dass das also erstmal so gar nicht gehen sollte ohne Richter Vorbehalt und das weiterhin gefordert wird, dass,man als Bürger wenigstens darüber benachrichtigt wird, wenn eine solche Abfrage stattgefunden hat, ne?Die AP ja auch machen, wenn sie schon den Leuten rausgewächer IP-Adresse ich zu welchem Zeitpunkt hatte, könnte sie ja automatisch triggern, dass mir auch noch direkt eine E-Mail zugesendet wird, die Adresse haben sie ja, äh wo dann drinsteht, übrigensdann und dann ähm hat irgendwie äh,von der Kripo Münster irgendwie mal kurz geguckt, äh welche IP sie gerade haben.Und dann kommt natürlich der Herr vom BKA, der ernst wird und sagt,dass ähm der Entwurf besonders toll ist, weil er nicht mit Formvorschriften überfrachtet ist und so ein Richtervorbehalt würde die Ermittler immer nur viel Zeit kosten.Ja, interessanterweise hat der Mann auf eine gewisse Art und Weise recht, denn der Richtervorbehalt ist ja auch nur einfach ein Formalakt, der die nervt, dass er nicht so, als würde der Richter jemals,Sag mal, hä, also wenn der Richter, ähm wer hatte das denn.
Tim Pritlove 0:40:03
Ist Mark schon mal vorgekommen sein, dass sowas auch mal abgelehnt wurde.
Linus Neumann 0:40:06
Der Bundesrepublik mag es Fälle geben wo sowas mal abgelehnt wurde aber in der Regel ist es allein so dass die Ablehnung für den Richter Arbeit ist,und die Zustimmung nicht, weil die Ablehnung muss er begründen. Das heißt, der vor ihm liegt dieser Antrag und dann hat er die Entscheidung ähm,Haken drunter, Stempel, äh Siegel,Abdruck vom Fingerblut oder so und Thema erledigt oder er setzt sich hin und äh nimmt ein Papier und Bleistift oder einen Füller und schreibt irgendwie ne, weil,Ja, allein das ist ja schon der äh so,Systemin herrent. So das heißt, das heißt, man kann eigentlich immer, wenn man so ein als als Beamter, wenn man so einen äh Antrag stellt, davon ausgehen, dass der positiv beschieden wird. Das Blöde ist nur, dass es halt ein Verwaltungsakt ist, der den, der den,Vorgang bremst. Aber genau das oder man will ja eigentlich noch mehr, aber wenigstens das ist ja schon mal äh das Mindeste.Ähm also insofern auf die verqueren Art und Weise hat der Mann Recht, indem er eben sagt, dass der Richter vorbehalt auch nicht sein seinen eigentlichen Zweck erfüllt. Ähm.So, das ist jetzt so die große Kritik an der Sache. Es gibt eine sehr ausführliche Stellungnahme des AK Vorrat, die ich jedem äh ans Herz lege, die ich da auch verlinkt habe. Äh,und ähm die der Ausblick, auf den wir hier äh schauen, wie gesagt, bis Ende Juni oder bis Juni muss das eigentlich,muss über diesen Gesetzesentwurf entschieden sein.
Tim Pritlove 0:41:45
In dieser Legislaturperiode noch eine Chance der Umsetzung hat.
Linus Neumann 0:41:50
Damit die Deadline vom äh Bundesverfassungsgericht nicht gerissen wird, ja, weil dann stehen sie auf einmal ohne Bestandsdatenauskunftsmöglichkeit da, weil sie das nach der alten Regelung nicht mehr machen dürfen,Ja, das heißt, äh,Es gab jetzt diesen diese Anhörung im Innenausschuss. Jetzt kann als nächstes kann dann der Bundesrat irgendwie seine Zustimmung verweigern. Wir wissen ja, also diese Anhörung, da passiert ja eigentlich nix. Die sind ja ohne also ohne,Wirkung. Ähm das heißt jetzt gibt's dann irgendwie die das Problem oder gibt's dann die Hürde des Bundesrats? Denn das Gesetz ist Zustimmungspflichtig. Dann könnte es irgendwie in den Vermittlungsausschuss gehen,Ja und aber die Neuregelung drängt in dem Fall und das ist also ein äh denke ich etwas,noch zu wenig beachtetes Thema, was wir in den nächsten Monaten auf jeden Fall.
Tim Pritlove 0:42:43
Häufiger auf den Tisch kriegen werden hier.
Linus Neumann 0:42:44
Ja, leider.
Tim Pritlove 0:42:45
Ja, leider. So ist das.
Linus Neumann 0:42:48
Also so viel das ist da dabei geht's darum geht's bei der Bestandsdatenauskunft. Ähm so viel ich glaube so das wäre jetzt das Thema, was ich da reinwerfen wollte.
Tim Pritlove 0:43:01
Gutes Thema. Es war auf jeden Fall im Blick behalten. Es war wieder die die klassische ähm Auseinandersetzung so aus der Kategorie Vorratsdatenspeicherung und Co, ne? Ist eigentlich immer wieder dasselbe, ne?Finde ja auch Deutschland könnte ja mal einen Sonderpreis kriegen von irgend so einer sich um die Sprache bemühen in Gesellschaft. Allein für das Wort Bedarfsträger.
Linus Neumann 0:43:22
Das ist echt geil, ne? Bedarfsträger.Die darauf. Das ist gut. Das ist richtig gut.
Tim Pritlove 0:43:33
Das ist so, ja, wir haben da einen Bedarf, ja, das kennt jeder, das ist so äh essen ist ein Bedarf, aufs Klo gehen ist.
Linus Neumann 0:43:39
Auf uns den Tragen, wir mit uns rum.
Tim Pritlove 0:43:42
Ja, ja, wir müssen da auch äh also uns muss geholfen werden, weil.
Linus Neumann 0:43:47
Alleine tragen.
Tim Pritlove 0:43:48
So einen unglaublichen Bedarf, ja äh ja und wir schleppen uns hier einen ab, also.
Linus Neumann 0:43:53
Also das ist echt diese, also in dem Bereich, die die wollen euch vor allem, die müssen ja andauernd ähm im Prinzip neu, die müsste sich andauernd neue Begriffe ausdenken.
Tim Pritlove 0:44:05
Falls die Alten verbrannt sind.
Linus Neumann 0:44:07
Ja, Vorratsdatenspeicherung haben sie ursprünglich auch mal.
Tim Pritlove 0:44:10
Versucht umzudrehen,Ist aber nicht so ganz gelungen. Was war nochmal die Formulierung? Was hat der hier unser Innenminister? Der hat doch versucht, da irgendwie Herr Friedrich, war das nicht gleich so nach Antritts,nach Wiederantritt in der Auseinandersetzung mit wollte er die ganze Zeit da irgendwie einen anderen Begriff konnen. Der hat aber irgendwie überhaupt nicht verfangen,so wenig, dass wir uns da jetzt noch nicht mal dran erinnern, das finde ich schon hart.
Linus Neumann 0:44:37
Ich schaue grade.
Tim Pritlove 0:44:38
Auch, glaube ich, sehr lächerlich.
Linus Neumann 0:44:40
Also das neue Sprechblog hat natürlich auch schon den Begriff Vorratsdatenspeicherung behandelt.
Tim Pritlove 0:44:45
Selbstverständlich. Ich weiß nicht, also der der Vorschlag von Friedrich war.
Linus Neumann 0:44:51
Ach da war dieser Gei war dieser also in dem Zusammenhang,Äh wenn man wenn man jetzt mal so nur bei Neusprech schaut, was alles so für weitere Worte zu Vorratsdatenspeicherungen kommen. Also Kriminalität, Komma schwerste.Funkzellenabfrage hatten wir in dem Schutzlücke war das schöne Thema, ja? Die Schutzlücke, die droht, ja.
Tim Pritlove 0:45:13
Sind auch was ganz Schlimmes.
Linus Neumann 0:45:16
Mindestspeicherdauer.
Tim Pritlove 0:45:18
Ich glaube, das war das. Eine Mindest ja ja, ich glaube, das war der Versuch, irgendwie.
Linus Neumann 0:45:23
Mindestdatenspeicherung. Das war das, das war das Wort, was der Hape friedlich äh da hatte, mindestens.
Tim Pritlove 0:45:31
Das klingt nicht mal gut.
Linus Neumann 0:45:32
Mindest, ne? Das ist das zeigt schon direkt, diese.
Tim Pritlove 0:45:36
Muss doch einfach mal was passieren.
Linus Neumann 0:45:37
Ein weiteres, wichtiges Wort in dem Zusammenhang, das nicht fehlen darf, ist grundrechtsschonend.Das ist immer wichtig.
Tim Pritlove 0:45:46
Ja, das wäre eher was für uns, für unsere äh.
Linus Neumann 0:45:50
Grundrechtsstand.
Tim Pritlove 0:45:51
Grundrechtsschonende mediale äh Begleitung des politischen Betriebs.
Linus Neumann 0:45:56
Sowie umweltschonend, ne. Wird auch immer sehr viel Wert drauf gelegt, ne.
Tim Pritlove 0:46:02
Weiß nicht, ob wie umweltschonend wir sind, aber wir sind auf jeden Fall grundrechtsschonend. Ja. Linus. Warum war's, oder?
Linus Neumann 0:46:12
Nee, wir haben ja gerade ein Thema übersprungen. Ja. Ja.
Tim Pritlove 0:46:14
Jetzt kommt noch eins. Ja. Ach, du wolltest das noch anbringen? Ich dachte, du wolltest es äh auslassen.
Linus Neumann 0:46:19
Nee, acht, das wollte ich schon noch kurz mit reinnehmen und zwar aus äh äh persönlichen,Aus persönlichen Gründen. Und zwar äh macht grade sehr viel Furore, die Meldung, dass sich aus Facebooks, Facebook Likes, Persönlichkeitseigenschaften vorhersagen lassen.
Tim Pritlove 0:46:41
Vorhersagen.
Linus Neumann 0:46:42
Ja, also vor Vorhersagen, du benutzt den Begriff Vorhersagen, ähm in der Statistik. Deshalb, weil du quasi den, also,in dem Moment, wo du etwas, wo es eine Korrelation gibt oder in der in dem Fall eben, also einen nachgewiesenen Zusammenhang, dann sagt das, du hast eine Vorhersagefähigkeit. Also du du sagst, du machst nicht eine Zukunft über dieDu machst keine Aussage über die Zukunft, aber du kannst dieses Merkmal quasi,ja Vorhersagen, dass halt der, das hat der Begriff, ja.
Tim Pritlove 0:47:15
Ich meine, was heißt das? Ich ich klicke jetzt auf so ein so ein Like äh äh Button und daraus kann man ablesen, dass ich in zehn Jahren irgendwie äh politisch dement werde oder so.
Linus Neumann 0:47:25
Also was sie, was sie gezeigt haben, ist ähm,Die äh ist also eine eine Studie, die von einer Universität äh durchgeführt wurde und die haben so eine eine Facebook-App gemacht, wo dann Leute ihre Likes mit denen teilen konnten. Ja, also sie haben gesagt, so,Die Leute konnten auf Facebook sagen, jo, gibt denen mal das, was ich auf Facebook like. Ja, und dann haben sie den außerdem haben sie den Fragebogen gegeben und haben gesagt, hier sag doch mal, äh weiß nicht, dein Geschlecht und so weiter. Ähm,und ähm dann haben sie quasi aus den Likes,Diese korreliert mit den Sachen, die sie im Fragebogen von den Leuten erfasst haben. Und das heißt, du hast quasi aus deren Facebook Likes, aus dem die hatten im Durchschnitt irgendwie um die hundert Likes pro Person. So quasi ein,eine eine Matrix der Interessen dieser Person. Und diese Interessen korrelierst du wiederum mit,Angaben, die du in dem, in dem Fragebogen von den Personen hast, ja? Und ähm da hatten sie einmal ähm Merkmale, also Geschlecht zum Beispiel, wo du sagen kannst, okay, ich bin äh,Männlich oder weiblich waren die Antwortmöglichkeiten. Ähm.
Tim Pritlove 0:48:42
Sehr variantenreich.
Linus Neumann 0:48:43
Dann irgendwie äh Homosexualität, wer so Heterosexualität so, also so,Ähm solche Merkmale. Und dann konnten haben sie halt gesagt, okay, mit welcher Wahrscheinlichkeit können wir anhand dessen, was du bei Facebook likest, Vorhersagen, ja, ob du männlich oder weiblich bist?Ja also so wird der.
Tim Pritlove 0:49:00
Ziehen aus sozusagen.
Linus Neumann 0:49:02
So wird der Begriff in der äh in der Statistik wird halt Vorhersage so äh äh genutzt, ob du Alkohol trinkst, ob du Single bist oder in einer äh Beziehung, ja.
Tim Pritlove 0:49:12
Nicht genannte Eigenschaften zu Tage fördern. Mhm.
Linus Neumann 0:49:16
Und ähm was sich jetzt herausstellt ist, und deswegen möchte ich auch so drauf eingehen. Ich habe ja genau solche Forschungen habe ich ja ein paar Jahre lang auch gemacht,nicht mit Facebook, aber ich hab genau diese Verfahren, die sie da genutzt haben auch immer angewendet und so und das Interessante ist.Dass sie, was jetzt immer zitiert wird, ist, sie können zum Beispiel, ob du Cocation oder African American bist? Können sie mit ähm.
Tim Pritlove 0:49:48
Also weiß oder schwarz.
Linus Neumann 0:49:49
Weiß oder schwarz, können sie mit fünfundneunzigprozentiger Sicherheit zuordnen.
Tim Pritlove 0:49:57
Ablesen aus den Likes. Ja.
Linus Neumann 0:50:00
So, jetzt ist das Problem, dieses Maß, was sie dafür nehmen, also diese fünfundneunzig Prozent ähm,Dass das Maß, was sie für die Stärke des Zusammenhangs nehmen, ist also nicht ähm,nicht adäquat. Das ist äh also wenn du wenn ich nur raten muss, bei bei zwei ähm Möglichkeiten, habe ich ja schon eine Ratewahrscheinlichkeit von fünfzig Prozent,Dieses Maß, was sie da angeben, ist nicht bereinigt, um diese fünfzig Prozent Ratewahrscheinlichkeit.
Tim Pritlove 0:50:33
Ja, verstehe.
Linus Neumann 0:50:34
Das heißt, ähm wie gesagt, ein ein Merkmal, dass mir gar keine Informationen über darüber gibt,Mit dem würde ich immer noch fünfzig Prozent Vorhersagewahrscheinlichkeit auf dein Geschlecht haben,Ähm und deswegen ist dieses Maß nicht adäquat. Das heißt, diese Prozentwerte, die da angegeben werden und die in jedem äh Artikel jetzt zitiert werden, sind ähm nicht angemessen.Bei den Kategorialen Merkmalen.
Tim Pritlove 0:51:03
Heißt, wir lernen daraus, ist alles äh.
Linus Neumann 0:51:06
Das ist erstmal nur eine Methodenkritik. Das ist natürlich trotzdem ein starker Zusammenhang da, ja. Also das ist aber auch jetzt nicht überraschend,dass sich in der Lage bin zu sehen weil sich bei hundert Facebook Likes im Durchschnitt von insgesamt achtundfünfzigtausend Teilnehmern das ich dann,Möglichkeit habe, anhand der Profile äh Männlein und Weiblein zu trennen. Interessanter ist das bei äh Homosexualität,Äh aber auch da gibt's natürlich dann irgendwie relativ vermutlich offensichtliche Möglichkeiten,Das zu erkennen, ja? Ähm Zigaretten rauchen, Alkoholkonsum, Drogenkonsum, ähm,Aber da ist eben auch die der Gewinn an Aufklärung ist nicht wirklich groß. Wenn ich fünfundsechzigProzent Wahrscheinlichkeit habe, statt fünfzig Prozent Wahrscheinlichkeit habe, richtig zu liegen. Okay, also das, das so der äh methodische äh Kritik an dem einen Teil und dann haben sie das Gleiche noch gemacht mitmetrischen Merkmalen oder also mit mit Merkmalen, die auf einem Kontinum liegen. Wie zum Beispiel Intelligenz.
Tim Pritlove 0:52:15
Was heißt das, die liegen auf einem Kontinuum?
Linus Neumann 0:52:17
Ähm also,Ähm du hast du hast eigentlich drei Datenniveaus. Einmal äh kategorial, das heißt du kannst nur null, eins, zwei, drei, also du bist auf jeden Fall in einer Gruppe und nur in einer. Und zwischen diesen Gruppen gibt's nur die Relation gleich oder ungleich,Dann gibt es ordinales Datenniveau. Das klassische Beispiel sind Schulnoten, das heißt, es gibt Gruppen,Oder Schulnoten, eins, zwei, drei, vier, fünf und es gibt die Beziehung gleich ungleich größer, kleiner. Ähm das heißt, die die Eins ist eine bessere Note als die Zwei,aber die eins ist nicht doppelt so gut wie die Zwei oder doppelt so gut wie die drei,sondern man kann nur größer, kleiner Aussagen machen,Dann gibt's noch äh metrische Variablen, in denen du dann sagen kannst, äh es gibt größer, kleiner, gleich ungleich und eine ein Gleichabständigkeit dazwischen, nämlich.
Tim Pritlove 0:53:17
Jahre Quantifizierung. Mhm.
Linus Neumann 0:53:19
Genau, eine Möglichkeit zu sagen, äh da gibt's ein Maß und derjenige ist, was weiß ich, äh,so wird's halt äh der der statistischen Erwägung dazu gesehen. Aber okay und auf den hast du dann die linearen Zusammenhänge, die sie auch geprüft haben in einer Regressionsanalyse, wo dann die Stärke des Zusammenhangs ausgegeben wird undDas ist dann ähm eine Produkt Moment-Korrelation. Ähm in dem Fall,und die liegt jetzt bei diesen Vorhersagen auch in äh für die ganzen Persönlichkeitseigenschaften so im Bereich Punkt drei Punkt vier,Und das sind so die übliche, im Bereich der Persönlichkeitspsychologie zu erwartenden Zusammenhangsmaße für gute für für eigentlich schwache bis mittlere Zusammenhänge,und die die Prozentaufklärung, die ich da schaffe, ist da nicht dreißig Prozent, sondern das Quadrat der Produktkorrelation.
Tim Pritlove 0:54:14
Bist jetzt voll in der Nerdfalle. Du musst jetzt einen Satz finden, der das alles zusammenfasst und der die Kernaussage sozusagen nochmal unterstreicht. Ohne eine Formel zu benennen.
Linus Neumann 0:54:23
Okay, sagen wir so, die Ergebnisse, die sie da haben, sind nicht besonders überraschend, überhaupt nicht überraschend und die Zusammenhänge sind nicht besonders stark.Oder nicht stärker als als die Zusammenhänge, die man woanders auch erwarten würde. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, darauf hinzuweisen, wie einfach mit anhand wie weniger,Merkmale, nämlich in diesem Fall Webseiten, die mir gefallen. Ich,Äh etwas über mich preisgebe, was ich eventuell verbergen möchte. Beispielsweise meine Homosexualität.
Tim Pritlove 0:54:57
Wir sollten vielleicht mal ein CAE zu dem Thema machen, was hältst du denn davon?
Linus Neumann 0:55:02
Sehr gerne. Sehr, sehr, sehr gerne.
Tim Pritlove 0:55:04
Auf jeden Fall einige Begriffe, die man, glaube ich, nochmal etwas genauer rausschälen.
Linus Neumann 0:55:07
Ja, ich habe, ihr habt das.
Tim Pritlove 0:55:09
Also ich fasse es mal mit meinen Worten zusammen,Es gab da eine Studie, um das ein großes Hallo gemacht wurde, dass man aus Facebook-Likes jetzt unheimlich viele äh Sachen herausziehen kann und der äh äh der Laie staunt und der Experte äh wundert sich, weil er irgendwie davon überhaupt nicht überrascht istnatürlich ist das so und das sollte eigentlich auch kein wirklich überraschen aber so ist das nunmal.
Linus Neumann 0:55:32
Es ist es ist wichtig, darauf hinzuweisen, ja, dass eben oder das ist auch das wichtige Argument, was also Daten angeht, dass eben das Einzelne Datum, der immer,Verhältnismäßig uninteressant ist, im Vergleich zu dem Aggregat,Einmal über die Person, also in dem Fall halt nicht dein einer Like interessiert mich, sondern alle deine Likes und dann alle deine Likes im Verhältnis zu allen Likes von allen,Und dann habe ich also eine Vorhersagekraft. Das heißt, die die einzelne Information ist,wird wird exponentiell wertvoller mit je mehr anderer Information ich sie anreichere. Und dadurch steigt immer meine Vorhersagekraft.Facebook Likes sind da etwas, was seit Jahren äh eigentlich schon erforscht ist. Und ich habe auch schon äh mal Sachen in der Richtung gemacht in einem universitären Projekt.
Tim Pritlove 0:56:31
Gut, dann hoffe ich, dass wir hier auch Wege finden, die unsere Vorhersage äh Kraft stärken, was hier so die übliche Themenlage von Netzpolitik betrifft. Da hapert's noch so ein bisschen so. Ähm,Solange könnt ihr ja bei uns ein bisschen auf Like äh klicken. Wir würden euch äh weniger Facebook als viel mehr Flatterplatten da legen. Das bringt einen doch weiter. Und äh da ist auch die Privatsphäre etwas besser geschützt.
Linus Neumann 0:56:56
Ja, aber im Moment, also da muss ich jetzt hier warnen, äh aus eurem Flatter, aus eurer Flatterhistory, kann man dann irgendwann ganz klar vorhersagen, dass ihr euch für Netzpolitik interessiert.
Tim Pritlove 0:57:03
Kann man. Oh Gott. Ja, das stimmt.
Linus Neumann 0:57:11
Und zwar mit echt mit krasser Vorhersage wahrscheinlich.
Tim Pritlove 0:57:14
Ja, aber wer da äh lieber Alufolie auf dem Kopf trägt, der kann halt dann auch die Sache auf Nonpublic äh schalten, beziehungsweise belasten. Also so ist das ja sowieso erstmal, ne.
Linus Neumann 0:57:22
Genau, heißt aber, dass äh flettert das immer noch dran.
Tim Pritlove 0:57:26
Ah, du meinst, sie haben da eine Pektor in ihre eigene Cloud? Gefährlich, gefährlich, äh gefährlich. Gut.
Linus Neumann 0:57:37
Ich wollte noch ein kurzes Zitat zu dir. Ein ganz kurz, als dann irgendwie jemand irgendein Journalist rief dann bei Facebook an und sagte, ja ähm haben sie nicht auch hier äh gelesen, dass man da äh Sachen vorhersagen kann über die Leute aus den Likes?Und dann sagte der Sprecher so,ja, das finde ich jetzt nicht besonders überraschend so. Haben Sie mal überlegt, was unser Geschäftsmodell ist?
Tim Pritlove 0:57:59
Ja.
Linus Neumann 0:58:03
Nein, doch. Oh.
Tim Pritlove 0:58:08
Ah, das ist mal wieder erstaunlich, wie Leute dann doch so auf das Internet stoßen und immer wieder überrascht sind, über das Offensichtliche. Also, wäre das für den äh Offensichtliche, der oder die sich,einfach dem, der sich ans Netz, äh, die sich schon ans Netz gewohnt hat, so, ne, also.Aber so ist das wahrscheinlich einfach mit der Adaption neuer Technologie und Kulturform. Das äh bleibt nicht ohne Anpassungsprozesse.Und wir sind mittendrin. Aber jetzt sind wir auch am Ende davon.
Linus Neumann 0:58:40
Ja, okay, ist so, ja.
Tim Pritlove 0:58:41
Schluss ist Schluss des Anpassungsprozesses. Äh.
Linus Neumann 0:58:45
Ich würde sagen, wir gehen nochmal so weg für oder?
Tim Pritlove 0:58:47
Ja, genau. Und äh wir konzentrieren uns äh aufs Wesentliche, äh wofür das Internet eigentlich da ist. Bis bald. Tschau, tschau.

Shownotes

Erratum LNP057

Das Fernbleiben einiger Oppositionspolitiker zur Abstimmung über das Leistungsschutzrecht war nicht Teil einer Verschwörung, sondern parlamentarischer Alltag.

Hilfe, Porno-Verbot!

Viel Wind gab es um einen Bericht „über den Abbau von Geschlechterstereotypen“des EU-Parlaments.

Feinde des Internets

Reporter ohne Grenzen legt den Fokus des jährlichen Berichts 2013 auf Überwachung und ernennt erstmals auch Privatunternehmen zu Feinden des Internets.

Bestandsdatenauskunft

Im Innenausschuss des Bundestags fand eine Anhörung zur geplanten Neuregelung der Bestandsdatenauskunft statt.

Aus Facebook-Likes lassen sich Persönlichkeitseigenschaften vorhersagen

Forscher haben das Geschäftsmodell von Facebook überraschend bestätigt. Für den Laien mögen die Ergebnisse überraschend sein.

LNP043 Leichenschutzrecht

Internetzensur in Russland — IP-Adress-Auskünfte — Bewegungsprofile — Wikileaks — Urheberrecht — Störerhaftung — Paywalls

Unter fortgesetzt erschwerten Bedingungen - Tim weilt derzeit in Kolumbien und auch Linus ist gerade viel unterwegs - liefern wir nach einer kürzeren Auszeit zumindest eine grobe Zusammenfassung der letztnn Aufregerthemen. Alles nicht ganz so spritzig wie gewohnt, da latenzbedingt über Skype die Pfiffigkeit schnell leidet. Wir hoffen Euch aber trotzdem halbwegs in Bild setzen zu können.

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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:21
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:22
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:24
Es ist auch tatsächlich morgen bei mir.
Linus Neumann 0:00:28
Ja, genau. Bei dir ist morgen, bei mir nämlich nicht.
Tim Pritlove 0:00:31
Ja, wie kommt's?
Linus Neumann 0:00:36
Du bist in ähm Kolumbien Koks kaufen.
Tim Pritlove 0:00:39
Ja genau, ich kann nicht genug davon bekommen. Zehntausend Kilometer, das muss sich ja auch lohnen, ne? Also weit reißt.
Linus Neumann 0:00:47
So eine Reise muss auch finanziert werden.
Tim Pritlove 0:00:49
Ja, die ist ganz nett. Ist ein bisschen hoch hier so. Man muss äh gut durchatmen,Und so, der Verkehr ist ein bisschen wild, aber na ja, damit habe ich eigentlich auch schon voll gerechnet. Ansonsten ist eigentlich alles ganz prima.
Linus Neumann 0:01:09
Dann äh können wir ja, können wir ja aufhören zu Podcasten. Aber ich habe natürlich wie immer äh schlechte Nachrichten.
Tim Pritlove 0:01:17
Wirklich. Was denn für welche?
Linus Neumann 0:01:20
Ähm der die erste schlechte Nachricht kommt aus Russland.Ähm da wurde im Juli ein äh Gesetz beschlossen zum Schutze der Kinder vor dem Internet.Ähm das hat jetzt äh der der das der Staatsduma, ich glaube, die heißt es, die Duma, der Duma oder Das Duma, der Duma.
Tim Pritlove 0:01:41
Also in Deutschland meine ich wird immer von der Duma, also die Duma gesprochen. Aber ob das richtig ist, weiß ich nicht.
Linus Neumann 0:01:50
Jetzt äh hatte das im im Juli beschlossen und jetzt ist es in Kraft getreten ähm.Das äh Gesetz will sich darum bemühen, den Zugang zu Webseiten mit Informationen, deren Verbreitung in der russischen Föderation verboten ist, zu begrenzen.Und dafür haben sie sich eine einheitliche Liste von Domains URLs und IP-Adressen errichtet.Wo sie dann das Internet äh und die Kinder vor Kinderpornografie, Drogen, Konsum und Suizidanleitungen schützen wollen.
Tim Pritlove 0:02:27
So, also äh Russlandgost, Zins Usula.
Linus Neumann 0:02:30
Genau, es ist ähm einhundert Prozent Zensursula und noch ein bisschen äh krasser wohl, Andre, äh der ja auch bei uns öfter Gast ist, äh titelte äh seinen Artikel zu dem Thema, glaube ich, mit ähm,Netzsperren in Russland. Alles wovor wir immer gewarnt haben und noch ein bisschen schlimmer. So ungefähr lautete glaube ich der Titel.
Tim Pritlove 0:02:51
Ja. Na ja ist ja auch generell so die äh äh die russische äh Methode, ne, was die anderen versuchen mit Eleganz zu machen. Das machen die Russen immer mit viel.
Linus Neumann 0:03:01
Ja, äh in diesem Fall auch, also tatsächlich relativ viel. Ähm,und zwar also wenn es ein Gesetz ist, greift es ja dann bei den ähm Providern erstmal an und äh man muss sich also so vorstellen, es gibt also dann zwei Leute im Internet, einmal den Anbieter und einmal denjenigen, der auf diese Information zugreifen möchte,auf dem Kabel zwischen A und B sitzt ja quasi der der Provider und der kann dann da ähm äh dann den Traffic ja.Theoretisch, je nachdem wie gut er es machen möchte, eben beeinflussen, überwachen oder sonst was. Ähm das Problem, bisher war eigentlich das,keiner ähm die Kapazität hatte, das ernsthaft mal mit dem gesamten Traffic zu machen. Ähm.Aber mit neuer äh Router-Hardware, ähm mit DPI-Funktion ist das eben jetzt äh schon ein bisschen besser möglich. Da komme ich gleich nochmal zu. Ich wollte so ein bisschen die Geschichte der der Sperren erstmal ähm noch mal so erfassen. Wenn ich also jetzt sage,ähm.Und das war ja eigentlich zensursular, deswegen ist es, wie gesagt, ein bisschen schlimmer als Zensursulla. Bei Zensursula wollte ähm DNS-Sperrenlisten haben. Ja, das heißt also, genau der DNS-Server, der sagt, zu diesem Domain-Namen gehört dieser IP,da sollte die Antwort bei bestimmten Domains verhindert werden.Oder unterbunden werden, der sollte dann einfach antworten, die gibt es nicht. Statt zu sagen, welche IP das ist. Was dann den ähm bösen Menschendie Möglichkeit gegeben hätte, ähm DNS äh Server im Ausland zu nutzen ähm oder sich einfach so die IP sagen zu lassen und die direkt einzugeben,Das heißt, es ist eine relativ schlechte Methode zu sperren, weil sie halt sehr billig zum Gehen ist. Ähm und,dass der nächste Schritt wäre natürlich OK dann sperren wir die IP-Adresse,Aber wenn ich die IP-Adresse sperre, dann fällt alles aus, was auf dem Server ist. Das heißt, ich habe riesige Kollateralschäden, zum Beispiel bei Share-Hosting oder wenn ich sage, ähm wie der russische Provider Wimpel kommt,der äh das YouTube-Video ähm wie ist denn dieses YouTube-Video?Äh Freunde der Moslems oder was, dieses dieses wo sie die diese Skandal wie du wo die.
Tim Pritlove 0:05:23
Ja, ja, das äh Mohammed.
Linus Neumann 0:05:26
Live auf Mohammed oder so. Und äh das sollte Wimpel kommen, wollte das also sperren und ähm das einzige, was ihnen einfiel, war halt eine IP-Sperre für ganz YouTube,was dann entsprechend Unmut in ihrer Kundschaft sicherlich hervorgerufen hat, während andere russische Provider genau das Video sperren konnten.Und zwar haben die also DPI-Technologie benutzt, wo also nicht nur auf die URL oder äh nicht nur auf den Host nehmen oder auf die IP gesperrt wird, sondern genau die Anfrageanalysiert wird, das Datenpaket analysiert wird und geguckt wird, der will mit YouTube sprechen, was will der von YouTube haben?
Tim Pritlove 0:06:06
Aber das funktioniert doch nicht mit äh SSL, wenn man HTPS macht, dann kann man ja noch diesen Inhalt gar nicht sehen.
Linus Neumann 0:06:12
Genau, mit SSL, eigentlich jede DPI-Funktion ähm sollte sich eigentlich mit SSL erledigt haben, aber ähm,es da die meisten Server ja auf sowohl auf SSL als auch auf äh also auf HTTPS und auf HTTP mit dem gleichen Antwortenist eigentlich schon eine relativ alte Technik. Überall das S wegzumachen, ja? So dass du bei jedem request, der auf HTTPS gehtden leitest du einfach sofort wieder auf HTTP weiter und überall wo jemand hat die PS anklicken könnte leitest du ihn immer woanders hin ja? Also du.
Tim Pritlove 0:06:49
Also man nimmt es aus den Webseiten gleich raus, die Links.
Linus Neumann 0:06:53
Du nimmst also Möglichkeiten. Du nimmst dir erst mal aus den Webseiten raus und schreibst überall, wo hatte die PS steht schon mal HTTP hin.Wo jetzt zum Beispiel HTTPS Doppelpunkt Slash YouTube steht, schreibst du hin HTTP Doppelpunkt Slash Slash YouTube,und du kannst dir auch eine Antwort fälschen. Also ich kann ja.Obwohl theoretisch wenn ich also ich könnte ja theoretisch dir damit antworten ähm auf HTTP gibt's auf HTTPS gibt's keinen Dienst oder wenn ich ein Zertifikat habe, antworte ich dir auf HTPS. Ey geh mal auf HTTP.Aber ich bin mir nicht ganz sicher, wie sie das machen, aber da werden sie sicherlich eine äh Lösung für gefunden haben, dass ihnen HTTPS da nicht reinspielt, denn MTS und Megaphone, die Provider waren also in der Lage, genauein einzelnes Video bei YouTube zu sperren. Ähm wie gesagt, ähm,HTTBS, umgeht das eigentlich, sofern der Provider nicht äh noch ein bisschen Möglichkeiten hat, auch da mit reinzufunken. Ähm.Was hat äh was DPI, was wir in dem bei unserem Live-Podcast auch so schon mal so ein bisschen besprochen haben. Außerdem ermöglicht sind Sperren, die jetzt vielleicht auch portunabhängig sind. Das heißt, ich muss nicht mehr nur auf eine genaue URL schauen, sondern zum Beispiel,kann ich Skype Traffic erkennen, obwohl Skype sich sehr darum bemüht, dass der Traffic keinerlei ähm statische Merkmale hat wie einen festen Port oder so,und außerdem ja auch verschlüsselt ist.Ähm also so mit so einer Technik operieren die jetzt in Russland und sperren unter anderem jetzt ähm das war hatte ich bei Netzpolitik Org bei Andres Artikel gelesen, zum Beispiel die Seiten vom Citizen Lab, das waren die Jungs, die sich denähm den äh Gamma-Staatstrojaner angeschaut hatten,Privacy International, das waren die Jungs, die gegen den Gamma-Staatstrojaner die Exportbeschränkungen ähm hervorrufen wollen und eine Seite Namensagentura Punkt Ruhdie allerdings auf äh Russisch ist, ähm wo ich also vermute, dass sie da äh wahrscheinlich etwas sagen, was der Regierung nicht gefällt.Die sind also jetzt auch mit auf dieser Zensurliste, das heißt, okay, Russland ähm.Hat offensichtlich jetzt überall äh DPI und ähm sperrt äh auch unliebsame Seiten. Äh was sie dann doch darüber hinaus empfohlen wurde, war, also dass man sagt, na ja, wenn ihr eh schon,äh sperrt, dann könnt ihr auch direkt noch die IPs Locken, die versuchen darauf zuzugreifen.
Tim Pritlove 0:09:38
Wollen Sie denn eigentlich jetzt auch Skype äh sperren oder können Sie nur Skype sperren? Das habe ich nicht ganz.
Linus Neumann 0:09:44
Skyfalls eher ein Beispiel aus Deutschland. Ähm wofür DPI in Deutschland benutzt wird.Die Russen, denen geht's glaube ich eher darum, also offiziell darum, äh Kinderpornografie, Drogenkonsum und Suizid-Anleitungen zu sperren und äh offensichtlich eher auch darum.Hier Oppositionelle irgendwie zensieren zu können. Also Skype ist ja, glaube ich, deren geringere Sorge.
Tim Pritlove 0:10:17
Aber sie könnten, wenn sie wollten.
Linus Neumann 0:10:19
Ja klar, das das können sie sowieso, also mit DPI kannst du erstmal alles machen. Du du wenndu, du siehst ja einfach den gesamten Traffic und kannst ihn, wenn du möchtest auch äh wenn du das Modul dir auch noch daneben stellst, auch manipulieren oder so. Ähm das ist nämlich ganz schön, was was sie ähAlso was ihnen, was sie weiterhin machen wollen, ist natürlich die IPs, die vielleicht auf diese verbotenen Seiten zugreifen, locken oder das direkt, weil sie ja dynamischer EPs vergeben, sind die Russen ja genauso zugezwungen wie jeder andere,wie jedes andere Land inzwischen auch aufgrund des Mangels ein IP V vier Adressen, dass sie,Die Damenische Adressen vergeben und dann eigentlich direkt das an die Datenbank angleichen können und den Account äh mit dem, mit den Kundendaten äh.Quasi locken und nicht nur die IP-Adresse. Also, dass sie sagen, was weiß ich hier,Kunde A hat äh jetzt zum wiederholten Male versucht irgendwie Privacy International die Seite zu besuchen.Das Problem ist, dass du,Technologie irgendwann an den Punkt kommen, das ist echt besonders schwierig da rauszuklettern. Also zu sagen HTTPS, okay ist vielleicht noch eine Möglichkeitsie werden früher oder später vernünftige Möglichkeiten finden zu unterbinden sie werden natürlich auch erkennen, dass du vielleicht ein VPN nutzt um irgendwie dich vor denen,Deine, deine Handlung im Netz zu verheimlichen, aber mit DPI hast du eigentlich für alle für alle Sachen immer so eine Möglichkeit, das irgendwie zumindest,heuristisch erkennen zu können. Und dann natürlich auch sagen zu können, okay, dann sperren wir dir jetzt halt den VPN Zugang,oder wir bremsen den einfach, ist ja auch eine beliebte Sache, ne? Ist ja sogar beliebter als das Sperren bei Diensten, hatten wir ja auch schon besprochen, ist ja, bremst den einfach aus.
Tim Pritlove 0:12:07
Die libysche Methode sozusagen.
Linus Neumann 0:12:10
Aber jetzt kommt eigentlich noch der Hammer, weil die Russen nutzen DPI noch äh etwas besser. Die freuen sich also sehr. Zwar gibt es da das ähm.Das das Projekt Sorgen und ähm,die wir auch schon mal so ein bisschen besprochen hatten, eigentlich aus so einem Land gehen ja dann nur relativ wenige dicke Leitungen raus, wo äh das ganze Internet durchkommt.Und an den wenigen Knotenpunkten durch die aller Traffic läuft, haben die quasi irgendwie riesige Zentren, die äh sowieso alles versuchen mitzuspeichern. Und die freuen sich total, weil mit DPI,Können sie jetzt ähm quasi müssen sie nicht mehr alles mitspeichern, wenn sie sich um einen bestimmten Oppositionellen kümmernsondern sie können äh quasi nach Provider oder äh nach äh sonstigen Sachen filternund freuen sich, dass sie äh quasi an den zentralen Punkt noch nicht mal mehr beim Provider, sondern an den zentralen Ein-und Ausgängen einzelne Personen filtern, speichern, äh loggen können und dadurch Arbeit und äh Festplattenplatz speichern. Also die sind sehr begeistert,von die Russen offensicht.
Tim Pritlove 0:13:18
Super, klingt so nach.
Linus Neumann 0:13:22
Also ähm.Ist es jetzt, sage ich mal oder es scheint so, jetzt langsam der Punkt erreicht zu kommen, dass dieses DPI auch wirklich in dem Ausmaß skaliert, dass man das so ähm,anwenden kann, ja, also so zu einer richtigen Vollüberwachung, das das war ja immer auch die Frage, wie wie fett muss die Kiste sein, damit du das wirklich hinkriegst, ja, dass die nicht einfach nur die ähdie Arme hochlegt oder wie wie man so schön sagt, wenn wenn du da mal ein paar Gigabit äh durchbumst, durch so eine DPI-Kiste.
Tim Pritlove 0:13:55
Zur Not wird das ein Internet dann sonst einfach äh langsamer gemacht, weil es erstmal wichtiger ist, alles zu überwachen, als das jetzt wieder an alles rankommt.Stellt sich aber schon die Frage, ob das nicht über kurz oder lang dann doch äh die Fähigkeitendes Landes das Netz so zu nutzen wie es eigentlich möglich sein sollte einschränkt.
Linus Neumann 0:14:15
Ja äh ganz.
Tim Pritlove 0:14:17
Einiges gehen, aber wenn's dann irgendwie erstmal losgeht hier mit äh wir filtern jede Webseite, die dir ausgeliefert wird. Ich meine in gewisser Hinsicht sehe ich noch nicht so ganz, wie sie jetzt gegen so eine volle HTPS äh Umgebung sich da äh wehren wollen, aber.
Linus Neumann 0:14:31
Also würde ich jetzt mal ganz ehrlich sagen.
Tim Pritlove 0:14:32
Heutzutage in dem Sinne noch gar nicht, aber das muss natürlich die Antwort sein.
Linus Neumann 0:14:38
Genau, also die, du hast du hast recht, die ähm wie wollen sie sich gegen HTTPS wehren, wenn das wenn das vernünftig umgesetzt würde von allen? Hätten sie's auf jeden Fall schwierig, aber ähmes ist ja du hörst ja immer wieder davon, dass Staaten,im Besitz von von SSL Zertifikaten sind, um genau äh einfach mähende Mittelattacken auf SSL zu fahren. Das sind ja völlig egal.
Tim Pritlove 0:15:03
Hm, naja gut, hm.
Linus Neumann 0:15:05
Grade ähm war jetzt äh hatte ich jetzt hier nicht zum Sendungsthema gemacht, aber der Angriff aufder wurde jetzt irgendwie ein Bericht dazu die Genotase eine große CA die aus den Niederlanden war die vor ein zwei Jahren,großartig auseinander genommen wurde da hatte sich ja jemand Zertifikate einfach für alle möglichen Seiten erstellt den wurde irgendwann langweilig dann hat der sich Zertifikate für Sternchen Punkt com erstellt,Also der äh so Zertifikate zu mannelndem Mittel, da muss man Staaten schon durchaus äh die Kapazität ähm zutrauen, dass sie die einfach haben.
Tim Pritlove 0:15:44
Okay, naja gut, also dann bleibt die Hoffnung sozusagen DNS äh und äh entsprechende Auslagerungen von äh Verschlüsselung,in das DNS-System. Das ist allerdings leider, leider, leider, noch etwas Zukunftsmusik, auch wenn die Technologie im Prinzip da ist.
Linus Neumann 0:16:04
Auch wenn jedes Jahr was Neues drüber erzählt, ja.
Tim Pritlove 0:16:08
Naja, das rollt sich aber langsam aus, also ersten Browser,kriegen das und so, aber natürlich noch ganz weit von entfernt, dass das in irgendeiner Form einer staatlichen Zensurinfrastruktur nennenswert äh Widerstand gebieten könnte.Okay.
Linus Neumann 0:16:29
Auch aus Deutschland gibt es schlechte Nachrichten.
Tim Pritlove 0:16:31
Dann komme ich nicht wieder.
Linus Neumann 0:16:34
Und zwar geht's um die Auskunftsverlangen bei IP-Adressen, ja? Also momentan ist das ja so, dass ähm,ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, wie der wie hundertprozentig wie der Ablauf ist, aber äh wenn man von der AlPir, von einer IP-Adresse den Halter äh feststellen möchte, dann muss man das mit einer einzelnen Abfrage beim Provider. Und,die Bundesregierung äh hat jetzt einen Gesetzentwurf in die Manege äh geschmissen.Wo sie ganz gerne hätten, dass es eine automatische Zuordnung von IP-Adressen zu den Nutzern.Gibt auch bei den dynamischen IP-Adressen, wir sprachen das gerade bereits an und das bitteschön ähm,über eine gesicherte Schnittstelle, also man könnte sagen, so die A, die wollen eine AP haben. Die hätten gerne eine AP von den Providern. Ähm,wo sie einfach eine IP-Adresse reinwerfen und äh die Adresse vom Anschlussinhaber äh zurückbekommen. Damit die Provider ihnen oder die sechzehn größten Dienstanbieter ihnen die Daten auf Anfrage unverzüglich und vollständigübermitteln können über eine gesicherte elektronische Schnittstelle. Und das möchten sie ganz gerne haben für.Mitarbeiter des BKAs, der Bundespolizei des Zollfahndungsdienstes, des Verfassungsverfassungs,ich komme immer mit diesem Twitter-Account durcheinander. Du kennst den Verfassungsschutz, ne? Den Verfassungsschutz? Äh Bundesnachrichtendienst und den militärischen Abschieddienst. Sie sollen also jetzt eine AP bekommen, bitteschön von den Providern, wo sie.Äh immer schnell feststellen können, wem eine IP-Adresse gehört. Ähm das ist also auch ähm ja, also das ist halt die,Ja, was will man dazu noch sagen, ne? Also ich meine.
Tim Pritlove 0:18:26
Wollen wieder Ärger haben.
Linus Neumann 0:18:28
Tja was, also wieder so eine völlig wirre äh.Völlig bescheuerte Idee, ne? Es ist ja gerade gut, dass es so dass es so ist, dass es dass es mit Schwierigkeiten verbunden ist. Ähm ich meine, das hast du ja.Aber aber sie würden ja genau argumentieren und da glaube ich, da ist auch das Problem, das hatte den haben wir uns eingetreten, als irgendwann die Leute anfingen, IP-Adresse mit Nummernschildern zu vergleichen, wo man sagte, ja, das Nummernschild, was jemand hat.Dass ähm dass.Lässt ja dann im Notfall die Möglichkeit zu das zu identifizieren, wer wer das ist, aber so im normalen Leben kann keiner vom kein normaler Mensch vom Kennzeichen das äh das erkennen, ne.Ist das einleuchtend?
Tim Pritlove 0:19:16
Ja, ich meine, es ist ja eigentlich mehr eine Hausnummer als äh,ein Nummernschild. Aber es stimmt natürlich schon, dass man mit so einer AP äh im Prinzip dann sozusagen einen Direktzugriff auf den Useraccount äh einrichten würde. Inwieweit das äh,unserer Gesetzeslage kompatibel ist, das ist mir allerdings schleierhaft.
Linus Neumann 0:19:37
Ja und was was mich jetzt sehr, was mich jetzt hier sehr äh oder was für viele Leute,sehr spannend ist, ist der ab, der Ausschnitt in diesen Gesetzentwurf, wo steht auch für Daten mittels derer der Zugriff auf Endgeräte oder auf Speichereinrichtungen,die in diesen Endgeräten oder hiervon räumlich getrennt werden.Darauf wollen sie auch Zugriff haben. Und da das wird von eigentlich den meisten die ich jetzt gelesen habe interpretiert als sie wollen,Pin-Codes und E-Mail-Passwörter auch haben.
Tim Pritlove 0:20:17
Mhm. Auch für Daten.
Linus Neumann 0:20:20
Frage ich mich äh in der Regel, also.
Tim Pritlove 0:20:22
Der Zugriff auf Endgeräte, was möglich wird oder was.
Linus Neumann 0:20:29
Ich lese ich lese also ja, sie wollen also quasi also mehrere in mehreren Artikel wird diese Äußerung so interpretiert, dass sie quasi eine AP haben wollen für die Passwörter.
Tim Pritlove 0:20:39
Aha, für welche Passwörter? Also reden wir jetzt hier so von von äh meinem Provider äh Kundenpasswort oder was?
Linus Neumann 0:20:52
Ja, also ich also ich bin halt wirklich, ich ich weiß es halt auch nicht, also ich zitiere jetzt einfach mal Jan Mönickes, dann habe ich's nicht selber gesagt.Äh der sagt ähmzusätzlich zur bisherigen manuellen Abfrage sollen die Tabelle Kommunikationsunternehmen gezwungen werden, in eine elektronische Schnittstelle zu investieren, die von zahlreichen Diensten künftig als der Quick Button gedruckt werden kann. Ja, haben wir ja soweit erzähltohne richterliche Auskunft oder vorherige Kontrollekönnen dann nicht nur in alle vorhandenen Bestandsdaten im Sinne von welchem Kunden gehört die Rufnummer oder IP-Adresse, sondern eben auchPucks für Handys, Passwörter, Passwörter für die Cloud und viele andere schöne Sachen, ganz leicht, easy und ohne Kontrolle abgefragt werden.Ich kann mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen, dass sie es ernst meinen, aber ähm.
Tim Pritlove 0:21:45
Ich ich kann mir vor allem äh äh gut vorstellen, dass der Shitstorm, den sie dann ernten, wenn sie das wirklich meinen wollen würden, äh so dermaßen groß ist, dass sie das ganze Gesetz gleich wieder zusammenfalten können.
Linus Neumann 0:21:55
Da gehe ich von aus, dass sie äh das äh hoffentlich bald mal wieder falten können, ja. Aber okay, alsoSpannende, spannende Sache, was sie sich da mit dem Passwörtern gedacht haben, ob sie gedacht haben, dass da keiner hinliest, wenn man da, wenn man das so verklausuliert, ähmAber ich bin, wie ja, auch nicht der Profi im Gesetzentwürfe lesen, deswegen verlinke ich den mal und wir halten da unser Auge drauf.
Tim Pritlove 0:22:20
Na ja, dann können wir ja froh sein, dass nur unsere Bundesregierung äh solche bösen Hintergedanken hat, oder?
Linus Neumann 0:22:26
Ja ähm neben unserer Bundesregierung haben wir das natürlich auch die äh Mobilfunk Provider in etwas anderer Weise.Und zwar äh kam vor einigen Tagen dann in den Medien der Konzerntelefoniker. Telefonica gehört und gehört Tee oder gehört unter anderem o two,O2 an die Börse gegeben oder so. Ähm und Telefonica hat eine eine Firma mit Sitz in Großbritannien.Die den Namen Telefonica, Dynamik Insights trägt. Ähm und die,bewerben ihren, die ihr Dienstleistung damit, dass sie Firmen,analytische Analysen bereitstellen wollen, die es ihnen ermöglichen, effizienter,ihre, ihre, ihr Business zu betreibenund also mehrere Produkte und Services entwickeln möchte, die verschiedene Daten nutzen, die ähm in ihren Netzwerken anfallen. Also äh anonymisierte und aggregierte Daten zum Beispiel,ähm aus dem mobilen Datennetzwerk. Es ist zum Beispiel schon seit einiger Zeit bekannt, dass ähm.Tom Tom, Daten kriegt über die Netznutzung von Vodafone, um dadurch zu erkennen, wo wohl grade Staus sind.
Tim Pritlove 0:23:54
Ja, ja, das existiert schon seit äh vielen JahrenKooperation und das ist quasi die Basis der Verkehrs äh Daten äh Einschätzungen. Das heißt, wenn ichTom Tom Gerät sage, ich möchte jetzt hier gerne von A nach B, dann wird ähm werden die Straßen nicht nur jetzt danach berechnet,was ähm was man da so für eine Höchstgeschwindigkeit fahren kann oder ob sich das in der Hauptstraße handelt oder äh eine Nebenstraße, sondern,So war zumindest der ursprüngliche Ansatz bei Geräten, die jetzt nicht sind, das ist, glaube ich, diese IQ Technik heißt das bei Tom Tom,Sie analysieren,Bewegungsdaten von Mobiltelefon in diesen Straßen, das heißt, die schauen, was da so äh für Mobiltelefone vorbeischwimmen und was die für eine durchschnittliche Geschwindigkeit erreichen.Und mitteln das dann auf die Uhrzeit und den Wochentag. Das heißt, sie haben quasi für jede Straße,einen Kennwert, der sagt, okay, hier darf man zwar so und so viel fahren, aber Montags um sieben Uhr äh wird dort aber nur die und die Geschwindigkeit erreicht und das fließt halt mit in diese Navigationsberechnung mit ein.Bin mir nicht ganz sicher, ob ihr das mittlerweile auch schon so realmäßig haben, aber im Kern vermute ich mal auch, die Trafficanzeige bei äh Apple.Und sicherlich auch bei Google äh wird ähnliche Daten heranziehen. In dem Fall halt direkt aus dem Smartphones.
Linus Neumann 0:25:27
Das ist ja mal interessant.
Tim Pritlove 0:25:29
Finde ich eigentlich auch an sich noch recht vertretbar,wo es sich sozusagen um eine anonyme generalisierte äh über alle Teilnehmer hinweg äh zusammengerechnete Informationen handelt, ne? Da schaut man,quasi den Datenbestand an und sagt, okay, wir sehen hier Bewegung und wir können diese Bewegung auch irgendwie einschätzen. Das lässt ja nun keinerlei Rückschlüsse darauf zu, wer da jetzt gerade wo, wie schnell unterwegs ist, auch wenn sie natürlich diese Information,theoretisch gewinnen könnten, aber ich bezweifle stark, dass das äh derzeit in den iPhones so implementiert ist. Sie sagen ja auch bewusst, dass das eben eine anonymisierte Information ist, die man dort quasi dem dieser Trafficanalyse spendet.Sicherlich etwas, was auch Telefonica Dynamik Insights äh anbietet. Die Frage ist, ob das nun das Einzige ist, was sie dort äh anbieten.
Linus Neumann 0:26:22
Ich glaube, dafür hätten sie nicht, wenn sie nur das anbieten würden, hätten sie nicht eine eigene Firma dafür gegründet. Ähm,Es gab dann einen Tagesschauartikel. Jetzt ist natürlich die Sache, okay, die äh Tagesschau ist jetzt nicht der äh die sind ja nicht immer die Fittesten, wo dann sowas drinstand wie, dass sie einem.Ich würde sagen, das ist ein sehr hanebüchendes Beispiel, aber es wurde dann auch wieder überall zitiert, dass sie quasi einem,Ladeninhaber sagen können, äh wie lange ein Kunde vor seinem ähmSchaufenster angehalten hat. Das halte ich ehrlich gesagt für eine sehr unrealistische Auffassung äh dieses Dienstes, weil die Ortung nicht so genau ist, dass ich mit Sicherheit sagen kann, dass der Kunde gerade vor einem, vor genau dem Schaufenster steht.
Tim Pritlove 0:27:12
Ja, das ähm gut, kommt drauf an, was für ein Schaufenster man da äh nimmt, wenn's jetzt so ein kleiner äh Schmuckerladen äh ist mit einem Fenster, dann ist es sicherlich schwierig, so eine Shoppingmaul kriegt man natürlich schon ganz gut analysiert.
Linus Neumann 0:27:25
Die Frage ist ähm.Jemand, der in seinem Geschäft darauf angewiesen ist, dass Leute vor einem Schaufenster stehen bleiben, wie viel Geld hat der über, um es einem Konzern zu spenden, der äh Mobilfunkdatenanalyse betreibt? Ja, also die Information, wie lange jemand von meinem Schaufenster in meinen kleinen Klamottenladenähm irgendwie auf der Neustraße in irgendeiner kleinen Stadt äh gestanden hat, die ist ja nicht äh nicht so enorm auswertbar.
Tim Pritlove 0:27:55
Vielleicht sollte man sich das eher so wie mit dem Verkehr vorstellen, weil tatsächlich ist ja auch die Information, wie viele Leute gehen in einen bestimmten Platz,äh entlang. Ja, also der Alexanderplatz in Berlin ist sozusagen generell dafür bekannt, am meisten Fußgänger-Traffic zu haben in ähm.In Deutschland. Das heißt, es gibt keinen Platz, über den so viele Leute gehen und das hat natürlich eine Auswirkung auf die Preise für dort angebrachte Werbung,Also wenn du dort ein Plakat buchst oder irgendein anderes Display hast, was da äh an diesem Platz ist, dann richtet sich quasi der Preis,danach, was die Meinung ist, wie viele Leute das dann eben auch effektiv sehen. Und man kann natürlich da generell Einschätzungen machenSo im Sinne von, na ja, wir haben da ja S-Bahn und so und so viele Leute steigen da aus und äh ein. Oder du kannst halt wirklich sagenhat heutzutage sowieso jeder äh ein Handy äh in der Tasche, äh wir haben den und den Marktanteil und wenn wir das jetzt mal über unsere Kunden hochrechnen, dann kommen wir im Prinzip auf den und den Wert.
Linus Neumann 0:28:58
Ja.Genau, also für solche Analyse ist das sicherlich ganz angebracht. Ich glaube, am Alexanderplatz hängt seit Jahr, seit Monaten jetzt so ein Schild, über einhunderttausend äh Autos am Tag kommen, an diesem Plakat vorbei, die wollen offensichtlich diesen Plakatplatz da irgendwie ähmvermieden, aber äh bis jetzt hängt da nur ihr eigenes Plakat. Auf dem draufsteht, wie viele jeden Tag dran vorbeifahren. Äh ich habe hier gerade mal so äh ein das Werbevideos.Das Werbevideo von diesem Konzern, da geht's also jetzt um ähm um Bewegungsprofile erstmal und so.Was sie allerdings auch machen wollen und da wird's dann ein bisschen spannender. Die wollen diese Daten halt auch zur,für Werbung bereitstellen und da dann auch mit den Bestandsdaten kombinieren in diesem Falle.Das heißt also irgendwie Alter, Geschlecht oder solche Dinge sich irgendwie äh da noch zu sagen lassen, dass sie also quasi dir zu diesem hypothetischen Schaufenster oder zu dem Alexander Plaauch sagen können, um wie viel Uhr des Tages da die meisten vierzehnjährigen deiner Zielgruppe langlatschen und so weiter,Also man kann das, wenn man das gewissenhaft macht, sicherlich äh sehr spannende äh Daten raus gewinnen, aber wir wissen natürlich auch, dass,gewissen bei Konzernen immer eher 'ne untergeordnete Rolle spielt, früher oder später.Und deswegen wurde dieses Thema jetzt mal äh wahrscheinlich auch ein bisschen zu äh.Zum Leidwesen oder ein bisschen ungerecht gegenüber o two äh dann hier jetzt behandelt.
Tim Pritlove 0:30:37
Die haben schnellen Rückzieher gemacht, ne? Aber es stimmt natürlich, was du sagst, so äh diese generelle äh Geschichte, ne, also mal in dem Verkehr ist es egal, ob da jetzt äh gerade ein Sechzigjähriger oder ein Zwanzigjähriger ein Auto fährt, aber bei Werbungstrefficman sich sozusagen noch mehr Informationen rein, ne? Man kann halt sagen, okay, äh vormittags sind irgendwie äh Leute in dem Alter unterwegs am Nachmittag, in dem Alter. Das ist natürlich schon eine ganz andere Qualität.
Linus Neumann 0:31:03
Ähm auf jeden Fall das Ganze schlug solche Wellen, dass äh sich dann ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums am Mittwoch,dahingehend äußerte und sagte der Hen der Handel mit über Handys gewonnenen Standortdaten ist nach Angaben der Bundesregierung grundsätzlich verboten.Ähm,denn sie dürfen nur anonymisiert oder mit Einwilligung des Handybesitzers weitergegeben werden und dann auch nur an Dienste mit Zusatznutzen etwa zur Registrierung von Verkehrsströmen,ja? Äh diese Bestimmung gelten äh gelten in dieser Form irgendwie in ganz in der ganzen EU. Jetzt ist natürlich so, dass ähm man bei dem,Abschließend eines Mobilfunkvertrages irgendwo auf Seite fünf von.Fünf von dreizehn im Kleingedruckten sowieso das Häkchen hat indem man das erlaubt und genauso ist es auch bei.O2 eigentlich, aber das Ministerium sagt, sie hätten jetzt äh das geprüft und sagen, dass es bei,O2, was die davor hätten oder Telefoniker, dass das nicht in Ordnung wäre. Ja, also kann man jetzt mal, kann man jetzt eigentlich nur mal so,stehen lassen. Ich äh bin mir relativ sicher, dass es irgendwo in den AGBs von O2 sicherlich irgend so ein Häkchen gibt, wo ich alle, wo ich alle Daten an die abtrete, wenn ich ihr Kunde werde. Aber, okay. Es war auf jeden Fall mal.Das deswegen mit in die Sendung aufgenommen, weil es eben ein sehr äh interessanter,wieder mal so ein interessanter Punkt war, zwischen Datenschutz und einem relativ offenkundigen Nutzen für die äh.Für die Gesellschaft, beziehungsweise für den Teil der Gesellschaft, der sich ein Traumtom-Navigationsgerät kauft.
Tim Pritlove 0:32:54
Ja, vielleicht ein schönes Thema für die äh demnächst stattfindende Sparkariade.
Linus Neumann 0:32:59
Ja, da können sie sich, da werden sie sich sicherlich drüber unterhalten.
Tim Pritlove 0:33:02
Und achtzehnten November ist es ja mal wieder soweit, dass da äh mal aus der anderen.
Linus Neumann 0:33:06
Heißt mal wieder ja das sind die das ist die immer bei solchen Dingen den,gesellschaftlichennutzen ähm äh diskutiert. Häufig allerdings dabei vergisst, dass wir hier eben trotzdem von einem gesellschaftlichen Nutzen sprechen, der wiederum nur für einen bestimmten Kundenkreis ähda ist. Also das äh weil eben Telefoniker diese Daten verkaufen möchte und nicht ähm irgendwie der Gesellschaft unbedingt damit dienen möchte.
Tim Pritlove 0:33:38
Mhm, das stimmt.
Linus Neumann 0:33:41
Ja also äh ich glaube, niemand hätte was dagegen, wenn die es öffentlich, wenn die wirklich einfach öffentlich einsehbar so im Sinne von Open Data, äh diese ganzen Analysen raushauen würden,Aber genau das machen sie ja jetzt wieder nicht, sondern verkaufen die irgendwo hin und eben auch zu Werbezwecken. Und da wird's dann wieder so ein bisschen bisschen äh.Verlinken.
Tim Pritlove 0:34:03
So, wie sieht's denn auf unserem internationalen äh Showpflaster aus?
Linus Neumann 0:34:11
Ja äh Wiki Leaks ist wieder ähm aktiv.Und hat jetzt die äh angefangen zu veröffentlichen. Das sind irgendwie die Regelungen der USA,zum Umgang mit ihren Häftlingen, ich habe,nur mal irgendwie angefangen so ein Guantanamo-Dokument zu lesen. Ähm das war aber irgendwie alles sehr wir und ich habe das nicht so wirklich,hab da den Skandal noch nicht drin entdeckt und irgendwie das Medienecho blieb auch aus bis auf die Tatsache, dass es wieder etwas von gibt, hab ich nicht großartig Artikel dazu gefunden,wo sich jetzt da irgendwo ein Skandal drin verbirgt. Aber vielleicht äh vielleicht kommt das noch so.Und ansonsten wollte ich ja noch kurz erzählen, dass ich ähm.Vor einigen Tagen mal äh mir da die äh equarianische Botschaft angeschaut habe in London.
Tim Pritlove 0:35:06
Ach du warst ja vor Ort, richtig.
Linus Neumann 0:35:08
Ja genau, ich finde ja, ähm ich verlinke mal ein Foto, was ich da von der Protestierenden äh Masse äh.Gemacht habe. Also da stand ein Mann, der war äh.Ja, der war wahrscheinlich so irgendwie fünfzig oder so, Anfang fünfzig, Ende vierzig und ähm,verteilte äh Flugblätter beziehungsweise der einzige, der da war, waren ja wir und dann haben wir einen Flugblatt bekommen mit fünf Möglichkeiten.Wie wir Wiki Leaks unterstützen können, indem wir, ich glaube, uns bei der britischen Regierung beschweren, bei der australischen Regierung beschweren, ähm,Wikileak Skale spenden und dem Friends of Wiki League Social Network beitreten und einen fünften gab's auch noch.
Tim Pritlove 0:35:58
Schweden, vielleicht in Schweden noch beschweren.
Linus Neumann 0:36:00
In Schweden auch noch beschweren. Nee, Schweden war da, glaube ich, Schweden war der nicht. Ähm und dann aber na also das Flugblatt, ich will da jetzt gar nicht so, will mich da jetzt gar nicht so drüber lustig machen. Da standen schon,wichtige Sachen drauf und auch so links irgendwie so, was die Manning Sache angeht und so weiter. Aber ähmInsgesamt versauert der äh Jules da ähm in der in der Hütte. Ich habe mich dann auch äh nicht getraut anzuklopfen, weil da standen stand immer noch dieser Polizist vor und der sah irgendwienicht nach dem Polizisten aus, der irgendwie jetzt so zu Scherzen aufgelegt ist. Wenn ich, also ich hab's überlegt, ob ich ihm so einen Schuhkarton gebe und sage, hier ähgibt es bei dem Studienrein oder so, aber ähm ja, äh ging dann nicht.
Tim Pritlove 0:36:42
Ich bin ein großer, großer Fan von Julio und ich möchte gerne mit ihm singen.
Linus Neumann 0:36:46
Ja. Genau, also äh kann man, kann man sich mal anschauen, bin mal gespannt, was sich da jetzt bei Wiki Leaks tut.Nächstes Thema, da gibt's nämlich noch äh das ist jetzt wieder noch mal so ein bisschen Deutschland jetzt hier, kleine, also kleines äh,uninteressant ist aus, kommen wir zur Kategorie ohne Interessantes aus Deutschland. Äh wir berichteten ja schon über den Gesetzentwurf des äh Justizministeriums. Ähm,sich der im Rahmen der EU-Angleichung jetzt hier den Schutz äh bei irgendwelchen Musik wieder von,fünfzig auf siebzig Jahre und Schutz der UrheberUhr der Urwehrrechte von Komponisten und Textern auf siebzig Jahre nach dem Tod ausweiten wollte. Wir hatten das berichtet den Link füge ich dann nochmal ein,Dieser Gesetzesentwurf des Bundesjustizministeriums ist jetzt äh Kabinettsbeschluss, das heißt, der wird dann jetzt bald ähm.Eingebracht werden in den Bundestag ja? Reingereicht werden. Und man darf ja gespannt sein ob darüber diskutiert wird.Oder ob es diesem Gesetzesentwurf ähnlich ergeht wie ähm,Gesetzesentwurf, womit wir beim nächsten Thema wären, nämlich dem Gesetzesentwurf zur Störerhaftung.
Tim Pritlove 0:38:09
Noch einen kleinen äh muss ich nochmal kurz nachhaken. Also, um das klar zu machen, generell beim Urheberrecht gilt schon siebzig Jahre nach dem Tod für,bestimmte Tätigkeiten wie ich glaub Komposition.Oder? Wo gilt denn schon siebzig Jahre? Siebzig Jahre gilt doch äh schon bei Büchern, et cetera, oder?
Linus Neumann 0:38:33
Jetzt kommst du mit dem.
Tim Pritlove 0:38:37
Naja, also ich meine, das ist sozusagen nur so ein Teilbereich, wo es bisher noch nicht siebzig Jahre sind und wo es derzeit noch auf fünfzig Jahren steht und auf siebzig Jahre äh verlängert werden soll. Wenn ich das richtig sehe.
Linus Neumann 0:38:49
Die Schutz also es geht in dem Fall von fünfzig auf siebzig Jahren sollen die Schutzrechte für die Schutzdauer, für die Rechte der Anproduktionen, Beteiligten,ausübenden Künstler. Ach so, an die Ausüben, ah genau, genau, es gibt ja die Trennung der ausübende Künstler und der.
Tim Pritlove 0:39:07
Eigentlichen Komponisten.
Linus Neumann 0:39:09
Und der eigentliche Komponist. Das heißt, der eigentliche Komponist hat ähm siebzig Jahre.Äh nach nach deren Tod.
Tim Pritlove 0:39:18
Der Bläser, der da irgendwie die Posaune äh stemmt, der hat nur fünfzig Jahre und soll jetzt auch ähm auch noch bis zu siebzig Jahre nach seinem Tod zu seinem Recht kommen.Das ist so albern, oder? Also es ist wirklich äh wenn man sich das mal vergegenwärtigt, was das eigentlich bedeutet, äh fasst man sich doch echt an den Kopf. Das ist wirklich, also man hat manchmal das Gefühl, die Toten haben irgendwie mehr Rechte als die Liebenden.
Linus Neumann 0:39:46
Ja. Ich, also ich weiß wirklich nicht genau, was also ich meine,dass wir überhaupt, wenn man die Geschichte kurz erzählen will, dass wir überhaupt so lange äh Schutzfristen haben, scheint hier, glaube ich, ähm an Mickey Maus und den Beats zu liegen.
Tim Pritlove 0:40:07
Ist es zumindest die äh die die gängige Verschwörung äh Theorie. Mhm.
Linus Neumann 0:40:13
So die so das sind die einzigen Phänomene.Die überhaupt irgendwo in diese in diese Zeitdauer kommen ja also ist glaub ich vor einiger Zeit siebzig geworden oder so.Das heißt, die Beatles haben wir jetzt fünfzig Jahre rumgespielt, aber die Rechte hat ja, glaube ich, eh zwischendurch Michael Jackson gekocht. Wer weiß, wer jetzt im Moment die Bier ist, Rechte hat, aber die waren ja immer noch irgendwie eine ganz besondere Sache. Die.
Tim Pritlove 0:40:36
Die leben ja auch noch. Also ich meine, das wird ja eh ohnehin erst nach dem Tod dann aktiv. Also es ist äh,gar keine Rolle, wie alt der jetzt ist oder wie lange das her ist, sondern es äh spielt ja ausschließlich eine Rolle, wann er stirbt. Was auch sozusagen,äh bezugslos ist eigentlich auf das eigentliche Werk. Das das finde ich ja auch nochmal so besonders äh strange. Also ich meine, wenn man jetzt sagen würde,Jahre nachdem dieses Werk äh in die Welt gekommen istverwirrten die Rechte, dann würde ich sagen, ja, okay, meinetwegen, aber wenn sozusagen siebzig Jahre nach dem auch noch der letzte ähdaran in irgendeiner Form beteiligt war, gestorben ist, dann ist erst Schluss, ist wirklich vollkommen absurd, ne? Also musste sozusagen dann nur noch irgendwie in deinem Musikvideo ein Baby schaukeln und dann hast du's dann irgendwie auch gleich nochmal noch weiter,erweitert, he?
Linus Neumann 0:41:28
Das ist eigentlich echt cool, weil also siebzig Jahre nach dem nach dem Tod,ist, übersteigt eigentlich immer noch die Lebenserwartung, da, also wenn du, wenn du normal lebst und stirbst, dann übersteigt siebzig Jahre nach deinem Tod, übersteigt immer noch die Lebenserwartung deiner Kinder.Weil die.Fünfzig, du stirbst von mir aus mit siebzig, das heißt, dein Kind hat eine Lebenserwartung von achtzig, weil's irgendwie äh weil die Lebenserwartung der Menschen immer steigt, aber insgesamt sind sowieso noch neunzig Jahre ab der Geburt des Kindes. Mindestens.
Tim Pritlove 0:42:02
Ja, vor allem deine Kinder äh kann ja sein, dass du deine Kinder dann doch schon ein bisschen früher in deinem Leben irgendwie zeugst und äh du dann eben selber erst fünfzig Jahre äh später stirbst und so, alsoDa können dann sozusagen auch noch die Kindeskinder äh von profitieren. Also es ist mir ist bisher noch keine wirklich schlüssige,ähm Darlegung gekommen, warum das jetzt eigentlich so zu sein hat, weil vor allem, wenn wir wirklich von einem Schutzrecht.Sprechen, ja? Hier soll ja die ganze Zeit immer irgendjemand geschützt werden. Ja, dann werden ja hier einfach Leichen geschützt. Das ist ein ein Leichenschutzrecht,und äh das,macht mich einfach so äh äh verrückt und mich würde mal wirklich interessieren und das wäre, glaube ich, in diesem Zusammenhang jetzt, wo sie quasi das mal wieder neu eine Verlängerung beschließen wollen. Mit diesen fünfzig auf siebzig Jahren,Für die Beteiligten Künstler, was denn jetzt bitte da eigentlich die Argumentation ist, wer denn da jetzt eigentlich geschützt werden soll?Also was ist sozusagen die Bedrohung für diesen äh bereits seit fünfzig Jahren vor sich hin verwesenen Leichnam, ja.Äh die eben jetzt dadurch, dass irgendjemand äh eine Datei gruppiert im Internet äh da äh widerfährt,das würde ich wirklich gerne mal hören. Das könnte man eigentlich mal schön zu so einem äh Exempel äh statuieren in der ganzen Argumentation von Copyright-Schutzrechten.
Linus Neumann 0:43:27
Ich bin mir sicher, dass ihr die Tagesschau Witwe äh dir gerne noch ein schönes Geschichtechen dazu erzählen.
Tim Pritlove 0:43:34
Ja ja, wenn sie dich selber schon lange tot ist.Na gut.
Linus Neumann 0:43:40
Störerhaftung. Ähm.Den Gesetzesentwurf von äh des Vereins digitale Gesellschaft zur Abschaffung oder Aufhebung äh oder Lockerung der Störerhaftung.Beim Betreiben von offenen WLANs. Der hat tatsächlich seinen Weg ähm ins in den Bundestag gefunden.Und zwar hat ihnen die Linksfraktion adoptiert. Das war ja damals ein Gesetzesvorschlag, den der Verein digitale Gesellschaft zur Verfügung gestellt hat, gesagt hat, den kann jeder äh Copy,wir wir freuen uns über jeden, der den in den Bundestag copy pastet.Es hat dann die Linksfraktion, glaube ich, mit einer minimalen Änderung auch gemacht und dass der Wood dann irgendwann an einem Donnerstag um Mitternacht ähm.Scheint er auf der Tagesordnung, dann wurden da ein paar Sachen zu Protokoll begeben und dann wurde er natürlich äh nicht angenommen. Aber immerhin.Digitale Gesellschaft hat es geschafft, ein äh Gesetzesentwurf,in den Bundestag einzubringen, wenn auch dann leider nur von der Partei, die im Bundestag per se sagen kann, was sie will und vorschlagen kann, was sie will,ähm aber immerhin.
Tim Pritlove 0:44:58
Vor ein paar Tagen auch eine neue Gerichtsentscheidung, wo die Störerhaftung äh eine Rolle gespielt hat.Ich ähm versage jetzt gerade dabei, den passenden äh Link zu finden.Irgendeiner unserer Rechtsanwälte hat das, glaube ich, vertwittert.Weißt jetzt gerade nicht, wovon ich rede, aber es gab meines Wissens wieder eine Gesetzesentscheidung, wo diese Stürrerhaftung abgelehnt wurde und zwar war es ein Fall, wo,ein ähm ich glaube Familienvater äh nachweisen konnte, dass er eben zu dem entsprechenden Zeitpunkt nicht zu Hause gewesen sei, ja, für diesen.Angenommenen Fallscherigenvorgang.Und jetzt müssten die beteiligten Musikkonzerne, die da geklagt haben, die Rechtsanwaltkosten selber tragen.
Linus Neumann 0:45:56
Ja, ich hab's äh mir schnell ergoogelt äh Filesharing Landgericht Köln verneint, Störerhaftung bei Familienanschluss.Das hieß der Familienvater, der ein Kind sein Nachwuchs hat offensichtlich oder hat offenbar einen Computerspiel in einer Tauschbörse heruntergeladen und angeboten.Und.Dann haben sie den Anschlussinhaber verklagt und der hat eben gesagt, ja ich arbeite tagsüber. So, tschüss. Ähm.Und hat dann eine Unterlassungserklärung aber nicht bezahlt und offensichtlich hat das äh Landgericht da dem zugestimmt. Interessant. War mir so nicht aufgefallen. Äh.Mit in die ShownotesWas mir aufgefallen ist, war ein äh eine Meldung über einen Amerikaner, der irgendwie auf einer Pay-Seite, auf einer Pay-Porno-Seite zehn Videos runtergeladen hatte und die dann äh als Torents angeboten hattewährend der Anbieter aber jedes einzelne Video mit so einem Watermarkt versehen hatte,Und ähm dann haben sie halt gesehen, dass ihre Videos ähm eben als Terrance kursieren und haben dann den Typen, der die runtergeladen hatte, weil weil das Video eben gekennzeichnet war, dass es von ihm heruntergeladen war.Äh haben sie den vor Gericht gemacht? Und der hat die Höchststrafe bekommen. Das waren, glaube ich, irgendwie waren dann wieder irgendwie ein paar Millionen oder so, weil weil das,weil er eben vor mit Vorsatz und so weiter gehandelt hatte.
Tim Pritlove 0:47:41
Ja, auch mit Vorsatz sind ja äh unsere Medien in Deutschland äh unterwegs, hat man sich den Eindruck.
Linus Neumann 0:47:50
Da wird's jetzt echt wirre. Es darf jetzt wirklich nur noch wirr.
Tim Pritlove 0:47:56
Da die Planung online Bezahlschranken sollen eingeführt werden für deutsche äh Tageszeitungen, jetzt Paywalls überall.
Linus Neumann 0:48:02
Ja, also es waren irgendwie die Medientage in München und dann ging äh offensichtlich ähm.Ging es dann natürlich müssen hier bei den Medientagen dann darüber diskutierenwie lange sie noch irgendwie Zeitungen drucken wollen und äh was mit denen äh was mit den Internetredaktionen ist und so und dann gab's welche, die sagen, ja die Internetreaktionen sind jetzt die Zukunft und andere haben wieder gesagt, ähm,Ja, aber die, der Qualitätscontent in den Internetredaktionen, der kommt ja aus den Printredaktionen und so weiter. Und irgendwie ähm.Sagten dann äh sagte dann erstmal der äh Geschäftsführer äh oder einer, der aus der FAZ-Geschäftsführung Tobiasan ähm beim Publishing-Gipfel,dass sie selbstverständlich 'ne Bezahlschranke für ihr Online-Angebot einführen wollen.Weil es aber das einzige was sie daran hindert ist dass es kein einfaches und kostengünstiges Bezahlsystem gibt,Die haben natürlich ein Problem. Also am liebsten wär denen natürlich sowas wie oder unterstell ich jetzt mal am liebsten wär denn ja was, wenn es irgendwie so was gäbe wie ein,allgemeinen Account, dass man sich einmal anmeldet zum Zeitungslesen in Deutschland und dann egal, wo man hingeht, immer Vorartikel von dem jeweiligen Anbieter.Betrag X abgezogen bekommt. Das werde ich natürlich am liebsten, was den den ist ja nicht wirklich daran gelegen, ähm dass man jetzt so,das einen eigenen Account bei Süddeutsche zum Beispiel hat. Äh und mit diesem bei bei Spiegel sich dann wieder mit einem anderen Account ein äh,einloggen muss. Ich glaube soweit haben die den Markt schon verstanden außer vielleicht können wir vorstellen, dass der Springer Verlag sagt mir reicht das wenn wenn die einen Springer Account haben, ob die dann wild, Welt oder äh Bild oder was auch immer lesen wollen.Aber die äh Süddeutsche zum Beispiel auch, Richard Redmann,Geschäftsführer der südwestdeutsche Medienholding äh sagt, wir wollen äh auch neue Payballs haben. Äh mit der Werbung funktioniert das irgendwie nicht.Ähm,und ja die Welt klar, Springer Verlag, äh die haben's aber äh äh ich glaube, die haben sogar konkrete Pläne bekannt gegeben. Ich bin mir gar nicht so sicher, ob sie äh nur den Plan.Benannt haben, also ich besuche diese Seite nicht, aber äh ja, also ähm man kann sagen, während also die Verlage lobbyieren für.Nutzt Leistungsschutzrecht, damit Google dafür bezahlen muss, auf sie zu linken? Wollen sie gleichzeitig dafür sorgen, dass jeder, der auf einen Link zu ihnen klickt, erstmal bezahlen muss, bis er was sieht.
Tim Pritlove 0:50:59
Ja, also,Ist ein bisschen schwierig das äh einzuschätzen. New York Times hat ja vor kurzem auch auf dem Paywall äh System umgestellt und ist bisher noch nichtwieder sein gelassen. Ähm mit der Ausnahme des Hurricane Sandy jetzt, da haben sie mal für ein paar Tage ihre Paywall auch ausgeschaltet, weil sie wohl äh,gesehen haben, dass das da nicht so eine tolle Idee ist. Wenn man die Leute informieren möchte, da immer gleich so eine Bezahlschranke zu haben,Vielleicht gibt ihnen das wieder Auftrieb, ob jetzt die deutschen Tageszeitungen da ähnlich gut aufgestellt sind, wie die New York Times äh wage ich nicht zu beurteilen.Grundsätzlich glaube ich irgendwie nicht so richtig da dran, dass das äh so funktionieren kann, zumindest nicht für einen Großteil des Markte,bestenfalls wirklich für totale Marktführer, die absolut sind und die vor allem auch, sagen wir mal, äh über ihre Qualität sich definieren.Ja? Da kann ich mir das durchaus schon vorstellen, wenn jemand sagt, okay, wir machen jetzt hier einen Fokus auf äh Qualitätsjournalismus, dass man da vielleicht äh die Leute mitziehen kann,Das nehmen sie natürlich alle für sich in Anspruch, dass sie Teil des Qualitätsjournalismus sind. Darüber könnte man jetzt nochmal breit diskutieren. Zusammenhang mit diesem Leistungsschutzrecht ist äh,Ja, weiß ich auch nicht. Also, so richtig viel Hoffnung scheinen sie ja da nicht, äh, zu haben. In dem Zusammenhang fällt mir allerdings noch eine Nachricht äh ein, die über die ich gerade äh gestolpert bin vor ein paar,Tagen. Ich schicke dir gerade mal den Link hier und zwar in Brasilien haben sich nämlich tatsächlich die Nachrichten äh,Organisationen, also die Zeitung zusammenge äh rottet und haben jetzt einen gemeinsamen, koordinierten Austritt aus Google News äh bekannt.Ja? Das heißt, sie ziehen sich sozusagen da kollektiv äh zurück. Also es macht ungefähr so neunzig Prozent des,Marktanteils in dem Land äh aus und äh meinen äh haben das wohl auch schon getan und meinten, das hätte irgendwie nur einen Einbruch um fünf Prozent ähm.Sich gezogen an Zugriffen auf ihre Seiten, nachdem sie das gemacht haben. Ja und auch da geht's halt im Prinzip um so ein,Leistungsschutzrecht Ding. Also das ist halt auch irgendwie so ein internationales Meme, dem die ja gerade alle folgen. Das ist jetzt nicht unbedingt nur so etwas, was sie sich in Deutschland ausgedacht haben, weil sie das Internet nicht verstehen, sondern das ist sozusagen so eine globale Internetverständnisschwierigkeit.
Linus Neumann 0:53:34
Interessant. Haben sie denn eine Alternativplattform dazu bauen wollen?
Tim Pritlove 0:53:42
Weiß ich nicht. Sie wollen sie einfach nur Google da so ein bisschen den Finger.
Linus Neumann 0:53:42
Also haben sie gesagt, okay, wir machen jetzt einfach hier Brasilien News oder was? Äh ach nee, das da können sie sich wahrscheinlich nicht drauf einigen, wer dann da oben stehen soll oder so. Nee klar, das sind hundertfünfzig Verlage sind oder so.
Tim Pritlove 0:53:54
Ich kenne jetzt auch den Markt in äh in Brasilien nicht. Vielleicht äh hat es einfach andere Parameter. Ich meine, in äh Belgien haben sie es ja auch schon mal probiert und das ist schwer nach hinten losgegangen. Und ich glaube, das wäre in Deutschland nicht sehr viel anders.Wie sieht's aus? Ich glaube wir sind durch, oder?
Linus Neumann 0:54:13
Wir sind durch mit einer, glaube ich, zugegeben etwas schlecht vorbereiteten Sendung. Ich gebe zu, ich war zwei Wochen unterwegs und habe mich nicht so vorbereiten können, wie ich das sonst immer mache.Und ähm habe aber, glaube ich, die Aussicht jetzt in Zukunft wieder ein bisschen öfter äh zu Hause zu sein und mich nächstes Mal wieder besser vorzubereiten.
Tim Pritlove 0:54:34
Ja, hoffe ich auch, dass wir bald wieder die äh Chance haben, mal eine Sendung wieder live zu gestalten. Denn ich werde meine Reisen dann auch bald mal äh hoffentlich abgeschlossen haben. Mal schauen.
Linus Neumann 0:54:47
Und weißt du, was mir jetzt gerade einfällt, Tim, was wir äh was wir so also richtig sang und klanglos haben, verstreichen lassen? Ähm wir haben sang und klanglos verstreichen lassen, den achtundzwanzigsten Oktober.
Tim Pritlove 0:55:03
War, äh ein Jahr Lokbuch Netzpolitik oder was?
Linus Neumann 0:55:07
Ein Jahr Lokbuchnetzpolitik.In der Woche haben wir noch nicht einmal gepodcast gecastet. Seht ihr mal, wie viel völlig äh äh.Ja, ein Jahr ein Jahr Logbuch Netzpolitik. Ähm.Mit jetzt der Folge dreiundvierzig, das heißt, es gab im Prinzip neun bis ja, acht, neun Ausfälle, kann man sagen.
Tim Pritlove 0:55:34
So würde ich das jetzt mal nicht sagen. So würde ich das nicht sagen.
Linus Neumann 0:55:42
Aber wieso denn nicht?
Tim Pritlove 0:55:43
Nicht so brutal. Das kann man ja auch anders äh sagen. Man kann sagen, wir waren hier irgendwie äh dreihundertsiebzig Tage unterwegs und haben's geschafft, dreiundvierzig Sendungen zu machen. Das ist immerhin alle achteinhalb Tage eine Sendung, ne.
Linus Neumann 0:55:56
Du, der Ausfall ist ja auch irgendwie ziemlich gering. Also, ich halte das nicht für für besonders für Prozent, wo eigentlich besonders hoch. Wenn man sich überlegt, dass ähm.Ja, wir äh relativ oft unterwegs sind beide. Und äh es einem immer wieder hingekriegt haben.Ja, ein Jahr, vielen Dank äh Hörer.
Tim Pritlove 0:56:19
Genau, ja, der Zuspruch war sehr ermutigend, muss ich sagen. Vielleicht können wir da auch mal kurz drauf,ich war eigentlich sehr angetan davon. Ich hatte jetzt so für so ein Nachrichtenformat durchaus damit gerechnet, dass das so eher ähm einfach so weggehört und äh entsprechend auch weggeschwiegen wird. Tatsächlich gab's aber dann doch äh sehr vielähm muntere äh Kommentarkultur und auch so einen persönlichen Gesprächwurde äh immer wieder signalisiert, dass das Format als solches wohl auch ganz gut funktioniert für die Hörer, sprich ähm tatsächlich den gestickten Ziel, kompaktInformationsverdichtung äh zu liefern mit ein wenig äh äh mit ein wenig Meinung und ähm jaWitz äh gewürzt ähm dass das etwas ist, was in der Podcastwelt ganz gut bestehen kann.
Linus Neumann 0:57:12
Ja, also ich ich freue mich auf jeden Fall sehr und ich inzwischen, ja, da kann ich ja jetzt mal mit Stolz berichten, bekomme auch ich Geschenke. Ja.
Tim Pritlove 0:57:20
Wirklich? Sehr angemessen.
Linus Neumann 0:57:23
Das hat mich auch sehr, habe ich mich sehr drüber gefreut und ähm das sind allerdings auch noch so wenig, dass ich jedem einzelnen davon ähm antworten kann und werde.Nicht wie bei.
Tim Pritlove 0:57:37
Schönes mit aus äh Kolumbien.
Linus Neumann 0:57:42
Ja, also nicht wie bei, wo das alles auf der Halde landet. Aber äh nee, also ist schön. Ich habe einen, ich habe äh ich äh ja, ah, ja, also da äh da kommen noch Antworten auf jeden Fall von ihr.
Tim Pritlove 0:57:55
Ja äh hier jagt äh heute auch wieder ein Termin äh den anderen. Ich ziehe jetzt weiter. Ich denke, wir machen jetzt mal Schluss.
Linus Neumann 0:58:05
So machen wir das.
Tim Pritlove 0:58:06
Und ja, ein Gruß an äh alle Hörer, danke fürs äh Zuhören in diesem einen Jahr und wir bemühen uns hier auch weiterhin, den äh,Tagesdurchschnitt äh weiter zu senken und fleißig weiter zu senden. Bis bald, tschüss.
Linus Neumann 0:58:22
Ciao.

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