LNP042 Kann Spuren von Wahrheit enthalten

Themen: LSR-Petition; VDS-Petition; VDS in Österreich; VDS-Dokumente und die EU; Abgeordnetenkorruption; Wikileaks-Paywall

Viel zu früh quälten wir uns aus den Betten um für diese Woche noch eine Sendung sicherzustellen und sprechen ein wenig matt ins Mikrofon. Dazu ein Mangel an Aufregerthemen und schon ist es nicht so sicher, ob auch Eure Unterhaltung sichergestellt ist. Wir hoffen trotzdem sinnvolles geleistet und berichtet zu haben.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Shownotes

LSR-Petition erwartungsgemäß gescheitert

Mit 21.366 Zeichnern ist die Petition gegen das Leistungsschutzrecht zu Ende gegangen. Nun melden sich die Stimmen, die Petitionen allgemein in Frage stellen.

Anhörung zur VDS-Petition

Kai-Uwe Steffens vom AK Vorrat hatte nach seiner erfolgreichen Petition gegen die Vorratsdatenspeicherung Gelegenheit, sein Anliegen vor dem Petitionsausschuss des deutschen Bundestages vorzutragen.

Österreich: VDS gegen Urheberrechtsverletzungen

In Österreich steht 2013 eine Urheberrechtsnovelle bevor und das BMJ arbeitet an allerlei spannenden Ideen dafür.

EU will Dokumente zur Vorratsdatenspeicherung aus dem Netz klagen

Patrick Breyer, Fraktionsvorsitzender der Piratenpartei Schleswig-Holstein (im Podcast wurde fälschlicherweise Niedersachsen gesagt) und Mitglied des AK Vorrat, wird von der EU-Komission aufgefordert, Dokumente zur Vorratsdatenspeicherung von seinem Blog zu entfernen.

Bundestag will Gutachten zur Abgeordnetenkorruption aus dem Netz klagen

Netzpolitik.org wird vom deutschen Bundestag aufgefordert, ein Gutachten zur Abgeordnetenkorruption von der Website zu entfernen, das vom wissenschaftlichen Dienst des Bundestags angefertigt wurde und wenig schmeichelhaft für die deutsche Gesetzeslage ist.

Paywall bei Wikileaks

Während Julian Assanges Bürgen mehr als 100.000€ locker machen sollen, weil er geflohen ist, errichtet er bei wikileaks.org eine Paywall, um mehr Spenden sammeln zu können, wodurch er in Anonymous‘ Gunst drastisch fällt. Außerdem will er bald ein Buch veröffentlichen.

LNP041 Datenspuren Spezial: Netzneutralität

Eine Zusammenfassung des Themas als Vortragsersatz

Diese Ausgabe ist ein Novum in unserem Programm: wir sendeten live von der Bühne der "Datenspuren" des CCC Dresden und widmen uns in dieser Sondersendung dem Thema Netzneutralität. Das ganze war ursprünglich als Vortrag von Linus angedacht, aber aus allgemeinen Erwägungen und in Anbetracht unfertiger Slides haben wir einfach einen Podcast draus gemacht. Ein Experiment.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Morgen Linus.
Linus Neumann
Guten Morgen Tim. Ja.
Tim Pritlove
Na? Ja. Irgendwie irgendwas ist anders heute.
Linus Neumann
Der Ex-Parner ist anders.
Tim Pritlove
Also ne ehrlich gesagt ist ja nicht sehr viel anders als sonst. Man muss da natürlich immer so ein bisschen dran drehen, aber das sollte uns jetzt nicht weiter verwirren. Aber, was natürlich ein bisschen verstörend ist, wir sind nicht allein.
Linus Neumann
Ja. Wir haben äh Publikum.
Tim Pritlove
Ja, Publikum. Man merkt's, aber keine Gäste, keine Gäste.
Linus Neumann
Kommen ja noch sponta.
Tim Pritlove
Ja, vielleicht ergibt sich ja noch irgendwie was.
Linus Neumann
Flitzer könnten wir eigentlich mal gebrochen.
Tim Pritlove
Na, wir sind ja hier auch äh auf den Datenspuren in äh Dresden. Ist ja auch so eine Nordveranstaltung, die ja eigentlich alle so ein bisschen verkappte Dating äh treffen sind eigentlich, ne, ist da eigentlich,das gesamte Nerdgeflecht in Deutschland eigentlich so ein verkappter Dating-Club. Ja. Findest du nicht auch?
Linus Neumann
Ja, da ist Unmengen an Sex in der Szene. Da ist boah.
Tim Pritlove
Eine Menge Sex ist ja hier auch in diesem Podcast. Soll gleich mal äh eine Brücke zu schlagen,Lokbuchnetzpolitik, Ausgabe Nummer einundvierzig und wie schon hier verschwurbelt, angedroht sind wir ausnahmsweise mal live von der Bühne äh hier in den Raum,wie ich mir das so anschaue, handelt es sich weitgehend um einen rechtsfreien Raum und.
Linus Neumann
Nazifreiheit.
Tim Pritlove
Auch das auch. Auf jeden Fall. Nazi und rechtsfreier Raum und äh wir haben ein Thema. Das ist neu, oder? Ich meine, das hatten wir nicht, dass wir noch nie Themen hätten, aber wir hatten noch nie in nur ein Thema.
Linus Neumann
Wir haben nur ein Thema, ja.
Tim Pritlove
Genau, wir haben nur ein Thema.
Linus Neumann
Das Thema.
Tim Pritlove
Das ist äh ah, ich dachte jetzt.
Linus Neumann
Schneller schneller.
Tim Pritlove
Ich dachte, jetzt geht's um Sex. Also, dann geht's um Netzneutralität. Nee, nee, nee, lass mal bei Netzneutralität bleiben. Ich finde, das ist auch äh durchaus äh äh sexy genug.Wolltest du nicht eigentlich einen Vortrag halten?
Linus Neumann
Sollen wir das, also ich wollte einen Vortrag halten, ja. Ich habe äh ich kann auch ganz kurz aber nur hier äh den Eingeweihten im Raum zeigen, warum ich den nicht halte,weil ähm vor, also gestern Abend, so sahen irgendwie meine Folien aus,Und dann habe ich gedacht, da wird nichts mehr. Und dann habe ich,habe ich den habe ich gesagt, also theoretisch kann ich das ja erzählen alles, aber ich habe mit den Folien wirklichs und dann habe ich dem Tim eine DM geschrieben, hat gesagt, Tim, äh kannst du vielleicht bitte ähm ne und dann,hat Tim gesagt, ja ich bringe da einfach.
Tim Pritlove
Doch mal die ambulanten Geräte an.
Linus Neumann
Ich dachte, er kommt da mit so mit dem kleinen Task-Kamm, dann kam er hier mit so einem neunzehn Zoll Gerät. Das war auch gar kein Problem mit dem das der Transport war sicherlich gar kein Problem, so ein.
Tim Pritlove
Es geht schon ganz gut. So, aber wir sind ja hier auch nicht zum Kleckern hier.
Linus Neumann
Nee, nee.
Tim Pritlove
Ne? Ne. Ja, äh Netzneutralität, sperriges Thema. Ähm womit fangen wir denn an?
Linus Neumann
Ja, ich habe mir überlegt, wir fangen äh damit an, dass wir erklären, wie das wie was wir für ein Netz haben und wie das, wie das so zustande kommt. Und ähm ich denke ja, dass äh also Kinder fragen ja irgendwann im Laufe ihres Lebens immer die Eltern, ähm,Mama, wo kommt irgendwie das Wasser her? Wo kommt der Strom her? Und irgendwann muss ein Kind, also jetzt, sage ich mal, deine Kinder werden irgendwann auch fragen,Papa, wo kommt das Internet her.
Tim Pritlove
Schweißausbruch und alles.
Linus Neumann
Ja und dann so, genau.
Tim Pritlove
Gott, wie sag ich's dem Kinde?
Linus Neumann
Ja und dann man denkt irgendwie, das kommt aus der Wand, ne? Und das äh man hat da gibt's ein Kabel, das geht äh zur Telekom und da ist es irgendwo an den Rest des Internets drangestöpselt.Und ähm so ungefähr ist das auch nur. Es gibt irgendwie das Internet ist ja nicht zentral, das heißt, es gibt nicht irgendwie so einen, einen,wo man dann sagt, das ist der Internet und da stecken wir uns jetzt dran und dann können wir das äh den anderen geben. Sondern es gibt ganz, ganz viele verschiedene Firmen, die ähm irgendwie was irgendwie meinen, sie könnten was zum Internet beitragen oder auch nicht.Und äh die sich dann so zusammenschließen und dann äh Verträge oder äh Agreements darüber treffen, wie sie gegenseitig mit ihrem Traffic umgehen.Und dass man zum Beispiel sagt, ja, guck mal hier, ich habe zum Beispiel schon mal komplett Internet und ähm,Du hast ja äh du hast ja da irgendwie ein paar hundert Kunden oder du willst tausende von Kunden haben, die da die an dieses Internet dran wollen,Da machen wir irgendwie einen Vertrag darüber, ähm zu welchen Koalitionen wir beide uns mit einem Kabel verbinden. Und äh es gibt also, sage ich mal, die äh,Stufe drei von von Providern, die also im Prinzip dem Internet wenig geben,sondern nur äh das Internet irgendwo haben wollen, um es dann weiter zu verteilen. Es gibt dann äh Provider der Stufe zwei, die schon so ein bisschen überregionale Netzwerke haben. Und dann gibt's so die ganz Großen, äh die,richtige Bag bei uns betreiben, die eigentlich nur noch große äh unterirdische Kabel irgendwo äh liegen haben und wirklich äh die Hochgeschwindigkeits.
Tim Pritlove
Aber es gibt da jetzt keine äh äh offizielle Plakette, die man sich dafür äh abreichen lassen kann.
Linus Neumann
Nee, ich glaube, also man spricht immer so von Taya eins bis drei, aber ich habe eher den Eindruck, dass der Übergang so ein bisschen fließend ist. Ich meine, wenn du wirklich ja.
Tim Pritlove
Drittes Rad am Wagen, Tier, meinst du? Tier, das ist eine sehr tierische Angelegenheit.
Linus Neumann
Ist das ist das wirklich, spricht man das Deutsch aus?
Tim Pritlove
Nein, spricht man Englisch aus, aber es heißt dann halt immer noch Tier.
Linus Neumann
Echt? Guck mal, siehst du? Deswegen wollte ich den Tim habe ich ein Schwein, ja. Ähm.
Tim Pritlove
Heißt ja ja hast du ein Schwein. Ja.
Linus Neumann
Die sagen also dann, OK, unter welchen Verbindungen legen wir ein Kabel? Also ähnlich wie ich das mit meinen Nachbarn mache, äh du willst mein Internet mitbenutzen, ja, kein Problem, ne? Dann haben gewissen Rechnungen, die ich bekomme und einen gewissen Anteil von dieser Rechnung, den ich dir weitergebe.
Tim Pritlove
Hier eins, hier zwei, Tier drei.
Linus Neumann
Ich bin in dem Fall dann so T vier.
Tim Pritlove
Sozusagen so eine Art Datenfauna.
Linus Neumann
Und ich bin das vierte Tier, weil ich noch unter dem Provider bin,kann ich dann kann man also sagen, okay, man möchte, wenn man jetzt gleich viel zu bieten hat, gegenseitig, dann sagt man, okay, man möchte pearen. Das heißt,ungefähr auf diesem Kabel, was man hat, was einen verbindet, äh wird ungefähr gleich viel in die eine äh als auch in die andere Richtung fliegen an Daten, die fliegen ja durch das Kabel durch,und ähm dann äh wird das wird sich jetzt ungefähr ausgleichen. Wir brauchen da jetzt nicht abzurechnen. Und dann gibt's aber welche, die sagen, okay, wir machen Transit. Das heißt, äh je nach Bandbreite und Volumen kriegt derjenige, der da am anderen Ende sitzt, dann eine Rechnung geschickt.Und in der Regel derjenige, der am anderen Ende sitzt, äh der bietet uns dann Flatrates an. Und ähm,Hat also eine Rechnung schätzt, okay so und so viele Nutzer nutzen so und so viel Internet. Das heißt, äh Pi mal Daumen kann ich äh denen das Internet für so und so viel Euro anbieten. Und ähm dann sind alle glücklich und ich gebe denen, gibt denen eine Flatrate,Und in der Regel sind diese Transit- und Peeringverbindungen, das ist quasi das das der Kern, der hintere Kern des Internets, von dem wir alle gar nicht so viel mitbekommenso geschaltet, dass sie sagen das geht nach dem Best-Efford-Prinzip, das heißt, alles was da reingeballert wird, wird nach bestem Bemühen,weitergeleitet, gleichbehandelt, da gibt's keine Priorisierung und keinerlei Beeinflussung. Die stehen alle, alle Internetpakete, die in das Kabel gelegt werden, äh stehen dann in einer Reihe und gehen da nach und nach durch.Das ist so die die grobe äh geniale Idee des Internets und da gab es ein es gibt auch ein es gibt ein Bild vom Internet,Es gibt ein Bild vom Internet und das werde ich jetzt mal twittern. Ja, im Moment, wenn ich das jetzt hier finde, Bild vom Internet, das ist.
Tim Pritlove
Vom ganzen Internet. Ist das nicht so eine kleine schwarze Box?
Linus Neumann
Ja und Google in Zukunft. Ähm.Es sieht ähm ja, ich twittere es. Das ist jetzt eine große Datei. Wollen wir mal gucken, ähm ob eure ProWall ob.
Tim Pritlove
Das aushält. Volle Dossattacke jetzt hier auf.
Linus Neumann
Und zwar twittere ich das, muss ich nur noch hier Twitter finden.
Tim Pritlove
Ja. Für unsere Podcast-Förer. Wir äh haben das natürlich in unseren eleganten Shownotes dann äh auch drin. Oder ist das jetzt irgendwie nicht jugendfrei? Ach so, okay, das ist da sozusagen schon drin.
Linus Neumann
Ja, das ist das kopiere ich grade aus den Shownotes heraus. Und das hat getwittert der Account at ME Unterstrich Netzpolitik.
Tim Pritlove
Welches ist unser offizieller Twitter-Account, falls ihr dem noch nicht folgt, dann könnt ihr das Health auch mal machen.
Linus Neumann
ME Unterstrich Netzpolitik. War das, ne?Da sieht man also äh für alle, die keinen Computer und kein da sieht man so, wie sich diese Struktur ergibt,Also man hat hier so ein äh so ein hin und her und dann gibt's hier irgendwie so, das scheint so ein Provider zu sein, da geht dann irgendwie ein Kabel raus und das da da haben die also irgendwie mal die Ruten zwischen ein paar IP-Adressen ähm visualisiert.
Tim Pritlove
So ein bisschen aus wie so ein Keller nach dreißig Jahren Kabel rein und rausschmeißen. Genau. Es ist ein so so aber schön.
Linus Neumann
So so sieht das, so sieht das Internet äh logisch aufgebaut von von innen aus. Wenn man, wenn man versucht, es zu visualisieren.Muss ich meine Notizen wiederfinden.
Tim Pritlove
So, also mit anderen Worten, was du jetzt mir äh äh mitteilen möchtest, ist, dass äh sozusagen die Internetstruktur ist schon mal nicht einheitlich, sondern da gibt's irgendwie die großen und die kleinen Fische.
Linus Neumann
Es gibt die Großen und die kleinen und es gibt eine sehr, sehr uneinheitliche Verbindung dazwischen. Und ähm.
Tim Pritlove
Mhm. Und ähm im Wesentlichen hierarchisch, auch wenn's an manchen Stellen sich sozusagen äh es gibt es, es gibt sozusagen Teile, wo Kommunikation untergleichen möglich ist, aber es gibt nicht so viele die gleiche.
Linus Neumann
Genau. Wie das wie das äh im Rest der Welt auch so ist. Ja. Ähm.
Tim Pritlove
Wie im richtigen Leben. Ähm da sagt noch mal einer, das Internet hätte mit der Realität nichts zu tun.
Linus Neumann
Da sage ich jetzt gar nichts. Wir gehen zum nächsten Thema. Ähm also der Provider kommt hin und sagt uns, er kriegt aber am Ende eine Rechnung für seine Bandbreite. Und wir wollen natürlich immer mehr Bandbreite.Wollen YouTube-Videos sehen, wir wollen HD Videos sehen und so weiterund ähm es gibt vor allem dann auch Anbieter, die da irgendwo im Internet sind, also zum Beispiel so jemand wie Google oder YouTube, die müssen sich natürlich auch Gedanken machen, wo sie Internet herkriegen. Die gehen ja nicht ähm zur äh zur Telekom und sagen hallo liebe Telekom,wir hätten da gerne irgendwie zehn Mal VDSLund ähm dann stecken wir da unsere Serverfarmen dran, sondern die haben natürlich ganz andere, die betreiben dann ihre eigenen Backboards und legen irgendwo ihre Kabel hin und und haben aber irgendwie alle möglichen Verträge, ist also nicht nurnicht nur von den Routen und der Techniker ein wirres Geflecht, sondern auch von den Vereinbarungen, die Firmen untereinander haben.Und jetzt ist es also so, dass unser Internetanbieter,Tendenziell immer mehr Bandbreite kaufen und an uns durchgeben muss und wir aber immer das Gleiche bezahlen. Natürlich sinken die Preise dann auch mal wieder und so. Aber so ungefähr die die Situation, der der sich gegenüber sieht,und ähm,Wir wollen aber irgendwie keine Kilo weit äh oder Megabit äh Megabite Preise mehr, wir wollen keine Volumentarife mehr in unseren Festnetz äh Internetanschlüssen haben, sondern wir wollen Flatrates haben. Niemand macht mehr Internet nach Minuten oder nach nach Datenmenge,daraus den Fehler ähm haben die im mobilen Bereich nicht mehr gemacht. Immobilienbereich gibt's sofort ähm Volumentarife,Niemand hat ein freies Volumen auf einer 3G-Karte.
Tim Pritlove
Warum bezeichnest du das als Fehler?
Linus Neumann
Das ist jeder ähm Unternehmensberater würde es dir als Fehler.
Tim Pritlove
Ja weil ich mein de facto sind doch diese Flatrate jetzt eigentlich gar keine Flatrates. Ich meine, es gibt ja ein ein. Es gibt irgendwie ein ein Maximum. Das heißt, man hat,schon im Prinzip einen Volumentarif, der aber nicht sozusagen jedes einzelne Bit zählt, sondern eben bis zu einem bestimmten Kontingent und dann greifen halt.
Linus Neumann
Das auf deinem Festnetz?
Tim Pritlove
Na ja, theoretisch hast du das bei manchen Festnetzen sehr wohl, wenn du da einfach zu viel Daten nutzt, wobei dieses zu viel,teilweise schwammig teilweise etwas konkreter ist. Dann ist da halt einfach limit, nur dass dieses Limit in der Regel so hoch ist, dass der normale User das eben nie sieht. Und es eben wirklich nur die exzessiven äh äh Nutzer sind, die äh an der Stelle diese äh Latte reißen.Ich finde das auch in gewisser Hinsicht verträglich, ja? Äh weil man sich eben bis zum bestimmten Zeitpunkt keine Gedanken mehr machen muss. Die Frage ist halt bloß immer nur, was passiert, wenn man eben die Latte reißt,fängt's an, dann teuer zu werden, wassozusagen wieder extrem äh äh schmerzhaft ist und ja auch so ein Missbrauchs äh Potenzial birgt, also durch Dritte quasi und ähm oder dass man eben dann gar kein Internet hat oder eben langsames.
Linus Neumann
Langsames Internet.
Tim Pritlove
Naja, na gut, irgendwas muss ja passieren.
Linus Neumann
Also es ist klar zu beobachten, die Mobilfunk als die irgendwann ankamen und sagten, hier Internet, die haben niemals gesagt, es gibt eine Flatrate. Die haben immer gesagt, es also ne die haben immer gesagt, es gibt eine Flatrate, sie haben nur immer dazu geschrieben, äh dass die Flatrate hält nach dreihundert MB aufhört.Oder dann ist sie ja immer noch Flat, nur äh irgendwie halb so schnell, ja?
Tim Pritlove
Ja, also die Geschichte der Flatrate ist eine Geschichte der Missverständnisse, voller Administration.
Linus Neumann
Also sagen sie, äh man kriegt im Prinzip einen Volumentarif, wo sie sagen, du hast gehört, so viele Internetnutzen wie du willst, nur ähm ab äh irgendwie ab so und so viel MB wird das Internet dann irgendwie nicht mehr nutzbar. Ähm,Thorsten Kleins, unser Lieblings einer unserer Lieblingsjournalisten hat das für heute DE mal ausgerechnet, dass also das neue LTE Highspeed-Internet im Telekom-Netzbeworben wird mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu einhundert Mbit, die das Ding natürlich nie erreicht, aber äh einhundert MBit und wenn man imTarifmobil L ist,und sechzig Euro im Monat an die Telekom überweist inklusive einem Gigabyte LTI Highspeed Datenvolumen,kann man, das kann hier jeder im Publikum ausrechnen, dieses Gigabyte, was man da hat, innerhalb von achtzig Sekunden runterladen, wenn man hundert M mit bekommt.Wenn man den Complete M hat, dann hat man dreihundert MB inklusive Volumen und braucht vierundzwanzig Sekunden.Es gibt vierundzwanzig Sekunden Highspeed-Internet,und danach vierundsechzig äh Kilobitt die Sekunde, das heißt, das Internet wird irgendwie um Faktor anderthalbtausend langsamer. Aber Flat, ne.
Tim Pritlove
Naja, ist äh da da trifft ja das Begriff Speed auch so, ist ein bisschen wie bei den Drogen da. Das geht dann auch sehr schnell,geht's dann schnell bergab.
Linus Neumann
Schmale Planke. Na ja und ähm jetzt ist die Frage, okay,du sagtest gerade schon, das kann man eigentlich nachvollziehen, weil ähm ich kann das nur Volumen ja nutzen, solange wie ich will,und wofür ich will und ähm solange mein Anbieter mir eine kompatible äh Möglichkeit bietet, meinen Bedarf an an Volumen gerecht zu werden, kann ich ja eigentlich zufrieden sein. Das heißt, ich gut, äh wenn duDu stößt jedes Mal in deine fünf Gigabyte, ne?
Tim Pritlove
Meinst mobil? Ja, die äh ich würde sagen, so in drei bis vier Monaten von den zwölf pro Jahr reichen fünf Gigabyte nicht. Das sind halt immer die, wo man viel unterwegs ist. Ja. Dann ist vorbei.
Linus Neumann
Und ähm ich zum Beispiel äh bewege mich in Bereichen, in denen es WLAN gibt und komme glaube ich regelmäßig nicht über zweihundert MB.Ich habe aber auch ein iPhone drei G, also ich glaube, das kann auch gar nicht viel mehr als zwei.
Tim Pritlove
Mensch Junge, guckst ja nicht raus, Mensch, du siehst ja die Sonne nicht. Okay.
Linus Neumann
Ähm aber das also mankann sich dann darüber Schrott lachen und sagen, haha, äh eure Werbeversprechen sind äh lächerlich und wir haben sie enttarnt. Aber sie sind wenigstens ähm sofern nichts nichts wirklich,das das Netz ist ja immer noch neutral, weil sowohl zu zu hundert Mbitgeschwindigkeit als auch zu,zu einer äh sehr viel geringeren vierundsechzig Kilo Bittgeschwindigkeit kommen die Pakete da in einer Reihe an und keins wird bevorteiligt oder benachteiligt. Ähm insofern ist das ein ein fairer Deal, ähm den sie uns da anbieten.Der sich eben auch naja durch die ökonomischen Zwänge, den ja so ein Konzern unterworfen ist, äh der ja auch seine Subsistenz sichern muss,auch rechtfertigen lässt. Die Frage ist, wann ist jetzt so ein Netz nicht mehr neutral?Und ähm wenn man sich jetzt das mal historisch anschaut, diese dieser Internetzugang wird uns ja gegeben von von Firmen, die bevor sie irgendwann auf,kam den Leuten Internet äh zu geben über die Kupferkabel, die sie in ihre Wohnung gelegt hatten.Haben die äh Telefonie angeboten. Und die waren an so Preismodelle ähm gewöhnt, wie dass man für eine weitere Strecke den Leuten mehr Geld abnimmt.Ja? Äh Ferngesprächzone eins, zwei, drei oder was und äh Ausland, hier, Ausland, da und nach achtzehn Uhr kostet mehr oder weniger und äh wenn du,ne und solche Modelle, ja, die waren also immer daran gewöhnt, dass man irgendwie vielleicht noch einen Sonderdienst, eine Nullhundertneunziger-Nummer anbietet undnullhundertneunziger Dienst ergibt, kriegt er anrufende Zeit drei Euro sechzig und der Angerufene bekommt zwei Euro vierzig und die Telekom bekommt einen Euro zwanzig und solche solche schönen Modelle oder auch null achthunderter Nummern,Service, ja kannst du umsonst anrufen. Ähmund derjenige, der umsonst angerufen wird, muss halt ein paar tausend Euro im Monat an die Telekom zahlen. Solche Modelle waren die, waren die gewöhnt und das haben die jahrzehntelang so gemacht und das fanden die auch ganz toll. Und jetzt haben sie auf einmal,da dieses Internet, was die Leute haben, die machen da nicht nur können sie damit in in die ganze Welt internetten, sondern sie fangen dann auf einmal auch noch an äh darüber Skype zu machen,und ähm in dem Fall dann das konkrete Geschäftsmodell des äh Anbieters anzugreifen, der und da kommen wir jetzt wieder zu dem Mobiltelefon, da haben sie ja die ganzen Fehler nicht gemacht. Da gab's ja von vorne rein die Voice-Over-IP-Sperre,Vielleicht gab's irgendwie ganz, ganz früher mal keine, aber.
Tim Pritlove
Schon sehr verbreitet, ja.
Linus Neumann
So, das heißt äh im im dem äh dem Vertrag steht drin, hallo, du hast Internet von uns, Internetflatrate außer Voice of IP Skype und äh sonstige Sachen,ähm das darfst du erstmal nicht nutzen. Ähm,Die nächste, die naheliegende Konsequenz ist natürlich, das irgendwie zu sperren oder irgendwie zu unterbinden. Ähm,ein bisschen zu wie einfach oder wie schwierig das tatsächlich ist. Aber auf Mobiltelefonehabe ich also nicht nur haben sie nicht nur gelernt, okay, wir müssen ihnen irgendwann das Volumen beschränken, sondern sie haben auch gelernt, äh wir müssen aufpassen, dass die auch weiterhin schön ihre hundert Inklusivminuten bezahlen wollen.Ansonsten möchten die Leute nämlich nur noch Daten, SIM-Karten haben in ihren äh in ihren iPhones und nicht mehr äh nicht mehr die schönen Telefonpakete oder,bewahre, die fangen auf einmal an, SMS übers Internet zu schicken und zahlen uns nicht mehr zwanzig Cent für die äh für die paar Biots.
Tim Pritlove
Ja, ja. Die teuersten Bits der Welt.
Linus Neumann
Und natürlich, was in der Tat wirklich negativ problematisch wäre für äh für,UMTS und GSM-Netze, wenn die Leute jetzt anfangen würden mit suppierte Diensten, die oder so. Das wäre also tatsächlich eine Herausforderung für für diese Netze, weil,sie einen etwas anderen Aufbau haben oder ein etwas andere Problem ausgesetzt sind als äh Kabelnetze,Kabel, da kann ich einfach immer nochmal ein Kabel nebenlegen und dann habe ich die doppelte Bandbreite oder ich habe ein besseres Kabel, dann wird die Bandbreite sogar mehr als verdoppelt, dadurch, dass ein Kabel daneben lege,Ähm ich habe ja schon mal in der Sendung gesagt, die Luft ist irgendwann voll,Raum von Frequenzen, auf den ich mit Mobiltelefonen funken darf. Und ähm irgendwann,auf dem Band, was ich bezahlt habe, wofür ich Lizenzen gekauft habe, einfach keinen Platz mehr. Kann jeder bei sich zu Hause beobachten, ähm der in der Großstadt wohnt,gegen zwanzig Uhr ist das Internet sehr langsam, es liegt wahrscheinlich nicht daran, dass das Internet tatsächlich langsam wird, sondern dass eure WLANs durch die zwanzigtausend anderen WLANs, die auch auf den,Dreizehn Kanälen, wovon vier ohne Interferenzen betrieben werden können. Funken sich gegenseitig stören.Ähm das heißt, da haben sie noch ein bisschen bisschen andere Probleme und sind eigentlich daran interessiert, dass da wirklich nicht so viel genutzt wird.
Tim Pritlove
Ein Drama.
Linus Neumann
Ein Drama. Ähm aber äh zurück zu unserem, zu unserem Provider, ähm wenn der die Sachen dann, was irgendwann mal bei an ihm durchgekrochen ist und ins oder den Transit gegeben wird, das fließt dann da auch durch. Und ähm.Das heißt, ich möchte als Provider, muss ich hingehen und irgendwie vor meine Internetdose, wo ich dann äh wo die wo die Leute alle rein wollen, muss ich dann irgendwie ein bisschen gucken und sagen, das darfst du, das darfst du nicht.Ich fange dann an zu äh zum Beispiel, was sehr, sehr elegant ist. Vielleicht sperre ich's auch nicht ganz. Also ähm ATNT hatte, glaube ich, diese Verabredung mit Apple,oder mit Skype, dass denen gesagt wurde, dass Äpfel gesagt wurde, passt auf, ihr lasst die Skype App nur in euren App Store,wenn die Skype App nur dann Telefonie macht, wenn sie das übern WLAN macht und nicht über über das äh über das Zellnetzwerk,Dann wurde die äh würde die App erstmal so verkauft. Dann kamen die J-Breaker und haben gesagt, okay, wir schreiben die iPhone Software so um, dass die Skype-Software denkt, sie wäre im WLAN,dann funktioniert's auch über über das ATNT-Netz und dann hat ATNT gesagt, okay äh äh dann machen wir jetzt mal irgendwie hier so eine äh eine Sperre für Skype und dann haben sie gemerkt, oh Skype sperren ist schwierig,Skype, da kann man nicht braucht man kann man nicht einfach eine IP oder so sperren, weil es sind Direktverbindungen, also mussten sie irgendwie anfangen, den Traffic zu analysieren und zu gucken, was was sieht da nach Skype aus und wie können wir das irgendwieverhindern. Und dann sind sie auch auf die Idee gekommen, pass auf, wir verhindern das gar nicht, sondern wir bremsen das einfach so aus, dass die Leute sich nicht mehr vernünftig hören und das ruckelt.Und dann bieten wir den Leuten an, hat die Telekom jetzt auch so.
Tim Pritlove
Wer hat das gemacht?
Linus Neumann
Das ist jetzt eine bösartige Unterstellung.
Tim Pritlove
Ach so, das.
Linus Neumann
Also ich meine, du kannst dir angucken, wie viel Daten Skype braucht, das äh ist nicht annähernd irgendwie äh gefährdet äh irgendeine Latte zu reißen, bei bei einer UMTS-Verbindung,Konferenz drüber führen, wenn du möchtest. Wenn du das durch den VPN Tunnels, dann funktioniert das sogar. Wenn das nicht durch einen VPN Tunnel ist, dann funktioniert's leider nicht.Aber da kommt die Telekom ja und sagt, ja, guck mal, lieber Tim, wenn du, also du bist ja kein Tierkongress, aber hier jemand anders. Ach, hör mal, ach so, du wolltest Skype benutzen, ja, gar kein Problem,zahlst du einfach einen Zehner mehr.
Tim Pritlove
Okay. Ja.
Linus Neumann
Okay. Kannst du Skype benutzen, sonst eben nicht. Ähm ist ein Zusatzdienst übrigens, den wir dir jetzt äh exklusiv anbieten können und ähm.
Tim Pritlove
Ist das derzeit eigentlich immer noch so? Ja, ne?
Linus Neumann
Also steht in, steht in jedem Vertrag so noch drin.
Tim Pritlove
Ja. Ich habe mir jetzt die Tarife.
Linus Neumann
Ich versuche jetzt, muss ich ehrlich sagen, ich äh bin es auch leid, das auszuprobieren. Vielleicht äh machen sie's inzwischen gar nicht mehr, weil weil sie wissen, dass es keiner mehr versucht.
Tim Pritlove
Ich gucke mal. Ich meine, das Schwierigste an diesen Tarifen ist ja, sie überhaupt erstmal zu begreifen, weil wenn man sich das so durchliest, also keine Ahnung,Das ist so ein bisschen wie äh ein Abend am Kaminfeuer mit einem Juristen.
Linus Neumann
Offiziell begründet Skype das äh begründet die Telekom oder jeder andere Provider das dann damit, dass äh dass er das Internet verstopft für die anderen.Und ähm deswegen ähm müssen wir irgendwie dahin zurück, dass die Leute dafür bezahlen, wenn sie besonders Bandbreiten intensiv arbeiten, aber Skype ist wirklich nicht besonders Bandbreiten intensiv.
Tim Pritlove
Aber es stimmt, ne? Es ist immer noch in den Tarifen drin, also zumindest jetzt, wenn ich mal hier den fettesten äh anklicke, der dann gleich so mit hundert Euro äh zu Buchen schlägt, dann ist dann sozusagen auch Internettelefonie mit drin.
Linus Neumann
Aha, in dem ist es dann drin. Die kostet hundert Euro.
Tim Pritlove
Ja ja und auch SMS-Flatrate in alle Netze sozusagen. Wenn du hundert Euro zahlst, dann wollen sie ja auch jetzt äh nicht mehr das goldene Bit verkaufen.
Linus Neumann
Übrigens, wo du gerade sagst, SMS, es gibt ja diesen äh Dienst, WhatsApp, der sich sehr äh hoher Beliebtheit erfreut. Ähm das war ja ganz spannend. Da hatten die irgendwie nicht mit gerechnet, dass äh ihnen das irgendwie so eine iPhone App dahergeht. Ähm dieihn auf einmal die die SMS kaputt macht oder die SMS nicht so wirklich aber die MMS,Ne und ähm sie waren auch glaube ich ein bisschen überrascht, als Apple dann irgendwann sagte, ach übrigens, wir machen jetzt ein Message und das schieben wir auch durch das Internet durch. Ähm,Das heißt, sie haben sich dann an anderen Stellen auch wirklich wurden sie auf dem kalten Fuß erwischt, weil sieoffensichtlich die Juristen vergessen hatten, irgendwie in den ähm in den äh kleinen Text da unten reinzuschreiben, äh E-Mails dürfen sie aber nicht äh Kurznachrichten, die nicht über E-Mail ausgetauscht werden, ja? Ähm,Das heißt, über über sowas wie WhatsApp ärgern die sich sicherlich auch sehr,Nicht mehr schnell genug geschafft, dass diese Entwicklung zu erkennen und dass das wirklich zu unterbinden. Aber natürlich untergräbt das unglaublich ihr Geschäftsmodell,sicherlich freuen, dass jetzt äh WhatsApp sich entpuppt hat, also ungefähr der sicherheitsrelevante, sicherheitstechnisch gesehene größte Haufen misst, den jemals irgendjemand in eine App geschrieben hat,sodass jetzt keiner mehr WhatsApp benutzen möchte. Aber ähm.
Tim Pritlove
Naja, also die Nerds nicht, aber äh ich glaube, die meisten Leute benutzen das einfach genauso. Bisher ist jetzt nicht gerade so die breaking News, die äh es auf die Seite eins der Bild-Zeitung schafft, oder doch?
Linus Neumann
Als Spiegel Online drüber berichtet, dass bei Computersicherheitsthemen echt.
Tim Pritlove
Wie Bild jetzt für dich.
Linus Neumann
Das ist noch das das Gleiche für Bild, ja.
Tim Pritlove
Na ja, na gut.Okay, gut.
Linus Neumann
So, aber das Spannende an diesem Paket mit dem mit Skype ist, dass sie sagen, ähm ihr dürft Skype nicht benutzen, weil es Bandbreiten intensiv ist und das stimmt schon mal nicht, ja? Und dann sagen sie, das Problem lässt sich aber mit Geld lösen.
Tim Pritlove
Ja. Naja, weil wenn du mehr Geld zahlst, dann äh erweitert sich ja auch der Frequenzraum auf einmal. Genau. Also ist dein Telefon,so eine Art Raumverzerrung durch, ja, das ist äh haben wir alles, Albert Einstein äh zu verdanken, dass du dann so durch so ein spezielles äh Protokoll den Raum krümmst und dann passt da einfach auch noch Wolken mit durch.
Linus Neumann
Also quasi die Gravitation des Zehn-Euro-Scheines, der mit Lichtgeschwindigkeit zur Telekom.
Tim Pritlove
Genau. So in die, so ähnlich hat mir das mal jemand auf, ja so also so ähnlich klang das, als mir das mal jemand auf einer Messe erklärt hat.
Linus Neumann
Ah ja, ja, ja, ja, nee, dann okay. So, wir sehen also, sie äh sie haben hier.
Tim Pritlove
Wobei äh solche Messerhallen, die es einem sowieso den Raum krümmen, weil danach,man eh nicht mehr wo oben und unten ist.
Linus Neumann
So, also sie sagen ja sich irgendwie an der an der Preisgestaltung und sagen, wir müssen jetzt irgendwie mal anfangen zu priorisieren.Und das ist natürlich, das ist jetzt der der Punkt, also hier, hier holpert jetzt auch ein bisschen der Übergang, sehe ich grade in meinen Notizen,Ja, mal gucken. Ich, also wir kommen jetzt langsam dazu, dass sie, dass sie sagen, wir wollen euch dann außerdem noch anbieten, dass bestimmte Dinge schneller gehen. Was so ein, so ein besonders schönes äh Beispiel ist, ist immer ähm,die Fern-OP. Ihr kennt das, man kommt ins Krankenhaus,und der Herzspezialist aus Neu Delhi macht Paket vermittelt, eine Fern-OP mit so einem Roboter,passiert jeden Tag. So und.
Tim Pritlove
Drei G.
Linus Neumann
Über drei K,mit seinem iPad macht er die.
Tim Pritlove
Ja.
Linus Neumann
Das ist natürlich dann wichtige Daten, das heißt, da ist ein, da ist ein IP-Paket, was da ins Internet reinkommt, durch das äh Kabel und sagt, hallo, ich muss nach äh Berlin, da liegt der Linus, der verblutet grade. Und ähm,und dann, so jetzt die Geschichte, ich, jetzt gebe das nur so weiter, das erzählt hier jeder Messer, Heini. Ähm und dann kommt aber jetzt eine E-Mail vom Tim,Er ist auch gerade in Neu-Delhi. Ähm kommt jetzt und die drängelt sich aber vor. Und der ist jetzt total blöd, wenn,Ich verblute, weil du eine E-Mail geschickt hast. Ne? Und deswegen.
Tim Pritlove
Schwein. Ich sau.
Linus Neumann
Ne. So und deswegen muss ähm muss priorisiert werden.
Tim Pritlove
Verstehe. Deswegen.
Linus Neumann
So, das heißt, dieses Daten, dieses Datenpaket muss irgendwie einen Stempel dran kriegen, wichtiges Datenpaket, einige Blutkonserve oder so. Und wandert dann schneller durchs Internet. Und überall durch die ganzen Switches, durch die das so fliegt,oh ey komm mal vorbei, komm mal vorbei, komm vorbei, bist wichtiger als die anderen. Ähm das Problem ist erstens,Arzt ernsthaft seine OP über dieses Netzwerk Internet schieben möchte und sich nicht irgendwie eine eigene Leitung organisiert mit einer garantierten Bandbreite,Aber das Problem ist auch, dass diese Priorisiererei im Moment nicht so gut funktioniert, dass jeder es mitmachen würde,Weg zwischen Neu Deli und mir,das ja durch ganz viele Knoten geht und das sind immer wieder Kabel, wo irgendwelche Leute mal irgendwie einen Vertrag hatten, wie sie mit diesem äh Traffic umgehen wollen. Das heißt, diese spannende Geschichte, dass ein Paket ernsthaft den den Stempel kriegtich bin wichtiger und dann vom ganzen Internet auch so behandelt wird. Die funktioniert nicht. Und selbst wenn es so wäre.Müsste man sich in diesem wunderbaren äh Kuddelmuddel überlegen, was bekommt denn der Switch X in der Mitte zwischen Neu Deli und Berlin dafür, dass er jetzt meine Daten priorisiert? Der will ja irgendwas dafür haben,sonst würde er es ja nicht tun. Das heißt, wir hätten wirklich auf jedem Kabel im Internet irgendwie so eine Art Wegzoll, dass man sagt, bei uns kostet übrigens priorisiertes Paket, äh kostet Aufschlag so und so. Das heißt, es ist,Nicht nur funktioniert nur, nicht nur technisch gerade nicht, sondern es würde auch ein ungelöstes Problem darstellen, wenn es funktionieren würde. Zweite Problem.
Tim Pritlove
Noch nicht mal nachweisen kann, dass irgendwas wirklich priorisiert weitergeleitet wurde.
Linus Neumann
Richtig. Man man kann ja immer sagen, wurde, also ich würde dann so.
Tim Pritlove
Ja ja, ich habe das total schnell, total. Ja.
Linus Neumann
Hier ist gerade die Hölle los, da hier äh ganzen Nierentransplantation und so.
Tim Pritlove
Ja, sie sind alle nur am Operieren eigentlich die ganze Zeit, ja. Das ganze Internet. Das ist jetzt irgendwie nach WhatsApp, ja, sind sie alle enttäuscht, zur Fernoperation äh übergegangen,Die Doktorspielchen der Kinder spielt sich halt heute äh mit dem iPad ab. So, das.
Linus Neumann
Und dann kommt natürlich das nächste Problem, was hindert mich daran, das mit all meinen Daten zu tun? Einfach zu sagen, jedes Paket von mir hier, immer schön Priorität ziehen, ja? Das heißt,was da erzählt wird, ist einfach unrealistisch, was denen, was sie wirkliche Funktion des Internets angeht. Zumindest, wenn ich behaupten möchte, ähm dass ich so etwas, dass ich eine Priorisierung zusichern kann.Also als Dienst, den ich anbieten kann. Und da muss man genau unterscheiden, weil was sie sehr wohl machen ist, erkennen,ob eine Anwendung grade zeitkritisch ist oder nicht,und das wird an an vielen verschiedenen Punkten gemacht, dass man also schaut, okay, ein äh bestimmter Traffic sollte hier bevorzugt werden. Das macht zum Beispiel,jede Fritzbox. Schon in der Fritzfox gibt's einen QS Quality of Service und die äh iststandardmäßig so eingestellt, dass eine ähm ein Videotelefon oder ein eine äh Internettelefonie auf jeden Fall zeitkritisch bevorzugt behandelt wird. Äh im Vergleich zu jedem anderen Dienst.Weil ich,Egal, was ich mache, ich möchte nicht. Wenn ich dann grade, wenn mir gerade übers Internettelefon jemand gesagt hat, was ich runterladen soll, dass dieser Download die Verbindung abbrechen lässt,Das ist allerdings Bandbreitenmanagement, das heißt, da wird dann geschaut, okay, wie kann ich dem Dienst angemessen agieren,oder also man sieht, okay, das ist jetzt wirklich, das scheint eins, das ist wirklich ein zeitkritisches Paket und deswegen behandle ich es auch so. Und das mache ich deshalb, damit meine Nutzer zufrieden sind.
Tim Pritlove
Ja oder auch um äh das Problem dieser asymmetrischen DSL-Leitung ein bisschen äh zu verbessern. Äh wird ja auch schon längere Zeit des äh denke ich doch ist das noch so, ne, äh dass diese,Pakete vom dann sozusagen auch bevorzugt äh rüber geschickt werden, damit's halt nicht sich alles staut.
Linus Neumann
Die genauen Regeln kenne ich nicht, aber das ist sehr gut möglich, ja. Wer würde auf jeden Fall Sinn machen? Ähm ärgerlich wird das natürlich dann, wenn ich sage, ach, weißt du was, das mache ich aber jetzt nur noch bei bestimmten Diensten,Das heißt, ich mache eine Regel in meinen Switch rein, der sagt,Wenn das ein YouTube-Video ist, dann schieben wir das mal schnell vorne dran vorbei,Wenn das ein Vimeo Video ist, dann kann sich das ja zu den E-Mails stellen in die Schlange.Und da bietet sich natürlich, da bieten sich wunderbare äh Möglichkeiten, Geld zu verdienen, weil der Provider kann an der Stelle sagen, ähm,Ich komme jetzt ins ich komme so zum Internet und sage hallo liebes Internet. Ähm ich habe hier einen Dienst.Und dann könnte natürlich mein Provider kommen und sagen oder könnte ein Provider kommen, die Telekom sagt dann, schönen Dienst haben sie da. Wäre doch schade, wenn der ruckelt.
Tim Pritlove
So ein bisschen Schutzgebühr, ne, irgendwie so. Mein so.
Linus Neumann
Das wäre natürlich total toll für.
Tim Pritlove
Schöner, ja, schöner Laden hier, hübsches Porzellan und so, ist wäre ja total schade, wenn das irgendwie kaputt gehen würde oder so. Ja, ist.
Linus Neumann
Das wäre echt schade, ne. Und der Blöde ist, das kann nicht nur die Telekom machen, sondern das kann jeder Scheißprovider auf dem Planeten der Erde machen, weil ihr alle nur dieses letzte Stück eigentlich unter ihrer wirklichen Kontrolle haben. Und zwar das das Stück zum Nutzer.
Tim Pritlove
Also es würde, ja, gut, äh ich glaube nicht, dass alle Provider das jetzt ohne Weiteres tun können, weil es gibt ja auch reine äh äh reine Verbinder, sozusagen reine äh äh Netzverbinder und ich glaube, da würden dann die jeweiligen Netze schon so ein bisschen sich dann auch mal andere äh,Suchen.
Linus Neumann
Das hat Google ein Teilen der Welt gemacht. Die haben teilweise wirklich ihre eigene Kabel liegen.
Tim Pritlove
Ja, ich meine, Google ist ein weltweiter äh Netzanbieter und die haben ihre eigenen Netze genau deswegen, damit sie eben auch nichtda groß gefickt werden von den anderen Providern, sondern dass sie einfach das garantieren können. Also hat natürlich noch viele andere Gründe auch, dass sie ihren Content quasi,soweit schon mal in Richtung des Kunden bringen, dass er gar nicht erst so weite Wege gehen muss, um diese Bandbreitenproblematik generell schon mal in den Griff zu bekommen, aber es hilft ihnen natürlich auch, an der Stelle äh äh nicht zu erpressbar zu werden.Und insofern ist es sowieso ein bisschen albern, weil die Anbieter, die jetzt wirklich die ganze Zeit an die Wand gestellt werden, dass sie jetzt hier besonders viel Daten,ins Netz einspeisen. Die,in dieses Netz ein, die haben große Netze und äh tun schon ihren Teil. Also es ist ja jetzt nicht so, dass YouTube da äh die ganzen Daten auf so einem,vier sechsundachtziger äh äh irgendwo in ein Mountainview fährt, so ja, wo dann so fünf Glasfaserkabel angeschlossen werden und dann müssen die anderen da mal äh bluten, sondernDas ist schon auch teuer.
Linus Neumann
Selbstverständlich ist das teuer. Also ohne Frage kostet das hier Geld. Ich möchte nur oder ich will so ein bisschen zeigen, was da vielleicht der Anreiz für die Provider ist. Ähm da mal über das, was es tatsächlich kostet, bis hinaus zu gehen.
Tim Pritlove
Ja klar, ne, deswegen fiel mir das gleich so dieses Bild mit diesem Schutzgelderpressung äh ein, ne, weil das so ein bisschen eigentlich ohne Not ist,Man fängt halt sozusagen mit einem erstmal an, so den hat man dann schon mal so bevorteilt und so, ach ihr wollt auch äh also ihr wollt jetzt sozusagen nicht benachteiligt werden, wo wir jetzt schon mal den einen schon mal rausgepickt haben zu bevorteilen, äh dann tja, könnt ihr ja auch zahlen.Wird sozusagen jedes Bit nochmal extra vernickelt und vergoldet. Ja. Hm.
Linus Neumann
Und das genau der dieser schöne Punkt, das ist ähm wenn man irgendwo von Priorisierung sprichtdann spricht man gleichzeitig von Diskriminierung. Das heißt, wenn ich irgendwas priorisiere, wird das andere äh zurückgestellt.Und ähm das Entscheidende sind natürlich die Kriterien, die ich an der Stelle ansetze, wenn das äh Kriterien sind, die sich nur auf den Port beziehen ähm oder auf denHeader des IP-Paketes, wie es so bei äh Stateful Inspection ist, alsonur anhand des Headers im IP-Paket, da stehen dann so Sachen drin, ich gehe von da nach da und ich bin äh ich möchte da bitte auf Fort achtzig und ich bin.
Tim Pritlove
Was meinst du mit? Kannst du das mal.
Linus Neumann
Dass es im Gegensatz zu Depacket Inspection,also da werden die äh Behandlungsregeln nur darauf gerichtet, was im IP Header steht. Das heißt, der Switch guckt in den oder der der Router guckt in den Header rein,behandelt dementsprechend ähm besser oder schlechter oder äh priorisiert. Das zum Beispiel bei ähm.
Tim Pritlove
Warum heißt das nicht äh Inspection? Ich meine, was ist da der State, der da irgendwie.
Linus Neumann
Ich weiß es, sie ist heiß so. Ähm es heißt so. Äh das also das so diese ganzen Q US-Sachen, die funktionieren darauf basierend. Ähm,und dem von dem abzugrenzen ist also die wo dann nicht nur der angeguckt wird, sondern auch der Datenteil. Das brauche ich zum Beispiel, wenn ich ähm,Skype erkennen möchte, weil Skype sich sehr viel Mühe gibt, äh nicht als solches aufzufallen. Das heißt, ein einzelnes Paket kann ich mir nicht anschauen und mit hoher mit mit sicherer Wahrscheinlichkeit sagen, dass es jetzt Skype,Da haben äh die Provider immer wieder Probleme mit äh wirklich Skype zu unterbinden.Ähm ein Paket ist, was noch durch einen VPN äh läuft oder so, dann habe ich natürlich noch größere Schwierigkeiten.
Tim Pritlove
Ja oder bitterer, nicht wahr? Also.
Linus Neumann
Ähm.
Tim Pritlove
Verschlüsselung, die da gemacht wird, wird ja im Prinzip auch nur zur Verschleierung gefahren.
Linus Neumann
Genau und äh da habe ich also dann größere Schwierigkeiten. Also ich kann nicht eine einfache Regel schreiben, so wie äh IP Tablets Blog Betont. Das äh geht so so leicht nicht. Da brauche ich also äh muss ich den Traffic mir genauer anschauen,und sagen, okay ähm dieser äh,Dieses Paket scheint zu diesem und jenem Dienst oder Anbieter oder so zu gehören und das äh ist bei uns unerwünscht und deswegen äh bremsen wir jetzt mal diesen Portbereich oder diesen diese Rute oder so ein bisschen aus,ähm das heißt ähm ich müssteoder ich muss dazu eine vollautomatisierte äh Vollüberwachung machen. Ich muss hier also gesamten Traffic anschauendazu geeigneten Geräten, das wird nicht mehr mit Hilfe von CPUs gemacht, sondern wirklich in also sehr viel schnelleren Teilen, also irgendwelchen FPGAs oder so, dass man live den Traffic sich anschautund versucht da irgendwie möglichst zu sortieren und zu erkennen, was ist da etwas, was ich nicht haben möchteund dank habe ich die Möglichkeit Skype zu unterbinden mit diesen Geräten.Dass die Inspektion wird auch noch für andere Sachen benutzt, die jetzt aber nicht unbedingt zum Thema gehören, aber sowas wie ähm.Loveul Interception, also die Polizei fragt beim Provider an, gib uns doch mal den Traffic von Tim, der äh kommt uns irgendwie nicht ganzgeheuer vor. Wir müssen mal gucken, was der im Internet so macht. Der ist da irgendwie immer und ähm dann kann man das also auch mit DPI äh mit solchen schnellen Geräten also machen.Ähm ist also ist schlecht. Ähm,Man sollte aber diesen diesen Überwachungsbegriff jetzt nicht allzu dramatisch nehmen, weil die Datenmengen, die da durchlaufen, wirklich äh enormstens sind. Enormstend,sind. Äh das heißt, diese Dinger speichern jetzt nicht so wirklich, aber es äh es wird wirklich, dass jedes einzelne Datenpaketheuristisch angeschaut und entsprechend dann der der Traffic anders behandelt. Und damit kann ich eben so schöne Sachen machen wieEinmal den Internet irgendwelchen random Anbietern im Internet, als auch meinen Nutzern äh gegenüber die Hand aufzuhalten. Und im Moment ist es so, dass dieDeutschen Provider, insbesondere die äh Deutsche Telekom, aber auch alle anderen, in dieser Richtung ähm sehr stark sich bemühen ähmnicht äh eine gesetzliche Regelung zu bekommen, die ihnen das verbietet. Sondern sie wollen sich diese Modelle offen halten. Ähm.Und wir reden.
Tim Pritlove
You Bastards.
Linus Neumann
Ja, so wenn man sich das also jetzt, man muss da ehrlich zu sagen, das ist ähm dann also wenn man das macht.Dann macht man damit wirklich den den Kern dessen kaputt, was das Internet ist,nämlich ein äh Netz nach dem Best-Effer-Prinzip, wo jede wo jeder irgendwie ähm seine Daten reinwerfen kann, sie kommen am anderen Ende raus. Ähm,es ist äh wie würde man das sagen? Also es ist es wird, es ist technisch in der Form nicht notwendig und in keiner Form notwendig,und ähm ist also deswegen ganz ganz bäh. Aber,ähm der Provider hat also jeden finanziellen Anreiz, ähm das genausozu tun. Und deswegen tun sie das auch. Also wir haben ja diese Skype Scar Skypesperre schon behandelt. Ähm Kabel Deutschland äh hatten wir gerade erwähnt, die Drosseln, also bei Fightsharingwenn der Nutzer zu viel Fall betreibt, also zu viele zu viel über das Bithorn-Protokoll mit anderen spricht, dann ähmwerden diese Nutzer ausgebremst.Und ähm wir haben bis jetzt ja irgendwie die Geschichte der Netzneutralität war immer eine Geschichte dessen, dass uns etwas weggenommen wurde,Es wurde wir man hat uns Skype weggenommen oder man hat uns weggenommen oder man hat uns da irgendwie beschränkt. Ähm sodass es immer ein bisschen, also relativ okay war, dagegen zu mobilisieren,Also es waren Leute, die sagten, okay, da haben wir keinen Bock drauf. Wir wollen auch Skype, wir haben Internet bezahlt, wir wollen echtes Internet bekommen.Und es war irgendwie in Deutschland, wurde dann nach und nach klar, dass man Netzneutralitätsverletzungen auf Dauer nicht wirklich etabliert bekommt, als Einschränkungen.Ähm und deswegen wird jetzt so ein neuer Weg gefahren, den finde ich echt ähm sehr äh elegant,Dass man sagt, hey, ihr könnt doch mal ähm wir wir verkaufen den Leuten das einfach mal als ähm als Zusatzdienstleistung und vorne herein,und ähm der Hintergrund dessen ist, warum das jetzt so gemacht wird, ist, dass von Seiten der FDP und von Seiten der CDU,Die Argumentation zur Frage der Netzneutralität immer war,ja Netzneutralität klar ist total wichtig das Internet muss unbedingt Netz neutral bleiben aber wie es schon sagt eine Einschränkung der Netzneutralität liebe,Internetkämpferwäre ja sowas von krass und unverschämt, da können wir uns ja total auf den Markt verlassen, weil wenn ein nicht neutralen Internetanschluss den bucht doch keinerInsofern ist das doch eine Sache, da müssen wir doch nicht regulieren. Da laufen wir nur Gefahr über zu regulieren. Da können wir uns doch echt auf den Markt verlassen,sowas sowas kauft dir einfach keiner, das heißt da wird der Kapitalismus wie so häufig zum Wohle aller wirken.
Tim Pritlove
Wenn das schon bei den Banken so gut funktioniert.
Linus Neumann
Und ähm jetzt kam also vor ein paar Wochen an die Telekom und sagte, ey Leute, super Angebot hier für euch. Ähm bei Telekom übrigens, wenn ihr über die Telekom Spotify bucht,dann kriegt ihr ähm zusätzlich zu eurem Inklusiv Volumen, was ihr habt in eurem Tarif,unlimited Spotify. Das heißt, der Spotify wird nicht auf euer Datenvolumen angerechnet. Hm,Könnte man jetzt sagen, das ist echt spitze, weil ein normaler Spotify-Account kostet auch nur einen Zehner.Und ähm das heißt, im wenn ich den jetzt bei wenn ich einen Spotify-Account habe und ich bin bei E plus, dann wird das auf mein Datenvolumen angerechnet, äh bei Vodafone wird's auf mein Datenvolumen angerechnet und bei der bei der Telekom eben nicht.Problem ist aber, wenn ich einen Account habe, dann wird es bei der Telekom auf meinen äh Datenvolumen angerechnet. Das heißt, ich habe jetzt einen sehr starken Anreiz,Eher zu Spotify zu gehen als zur Telekom,Und das nur, weil die Telekom ähm sich entschieden hat aufgrund verschiedener äh äh ökonomischer Erwägungen, ähm dass zehn Euro im Monat für diesen Dienst äh für sie in Ordnung in Ordnung gehen.Wenn Sie das jetzt demnächst noch mit anderen Diensten machen und wir wurden in den Kommentaren darauf hingewiesen, dass zum Beispiel E Plus so ein so eine Lösung hat mit äh Facebook. Kann man bei E plus äh wenn ich daalso kein Datentarif, dann würden sie mich eigentlich pro Kilo weit äh abrechnenDas ist ein Tarif, der ist absolut unattraktiv. Es sei denn, ich gehe auf null Punkt Facebook dot com, da kann ich kostenlos hingehen.Ist also ein Eingriff, der äh durch nichts gerechtfertigt ist, was was irgendwo eine äh Entsprechung in der, in der Struktur des Internets hat,und deswegen glaube ich, dass äh wir in Zukunft ähm uns nur dagegen wehren können, indem wir das äh wie Chile die USA und die Niederlande gemacht haben,Nämlich indem wir ähm Gesetze schaffen, die das einfach verbieten.
Tim Pritlove
Was hat denn äh was hat denn Chile gemacht?
Linus Neumann
Hättest du jetzt echt nicht nach USA oder Niederlande fragen können?
Tim Pritlove
Na ja, ich finde das immer gerade besonders interessant, wenn es irgendwie äh so Non-Man-Stream äh äh Staaten sind, die irgendwie,da äh unterwegs sind. Ich meine Chile, ne? Redet man ja jetzt nicht jeden Tag drüber.
Linus Neumann
Ich kann halt das äh ich kann das halt nicht so gut lesen. Chilenisch.
Tim Pritlove
Chilenisch heißt Spanisch.
Linus Neumann
Weiß, kann ich trotzdem nicht.
Tim Pritlove
Na lesen kann ich das. Wisst ihr nicht erklären muss.Naja, egal.Also du meinst, in Chile gibt's zumindest ein Netzneutralitätsgesetz. Ähm vielleicht nochmal bevor wir äh äh da weiter reingehen, was mich immer so ein bisschen verwirrt ist oder ich glaube, was auch alle ein wenig verwirrt ist, dass Netzneutralität ist ja auch mal echt mal wieder so ein Wort,Wo ich mir nicht so sicher bin, ob in der politischen Diskussion es eigentlich gelingt, da eine allgemeine Definition für zu finden.
Linus Neumann
Ja, das das gelingt seit Jahren nicht so wirklich, weil nämlich ähm tatsächlich sich Provider melden. Die sagen,Moment mal, euch ist schon klar, dass wir eine radikale Definition von Netzneutralität, die gerade die gesamte Zeit äh verletzen,indem wir äh Quality of Service und Traffic Management machen. Das machen wir die ganze Zeit, sonst würde dieses Internet auch nicht mehr in nicht in dem Rahmen so gut funktionieren,ihr das gewohnt seid. Das heißt, wenn,Wenn man jetzt einfach wirklich sagt so, ey, das Paket muss gleich behandelt werden und jeder kommt in den Knast, der ein Paket Unrecht tut, dann ähm dann kommen selbst die Admins aus dem Keller und sagen, Moment.
Tim Pritlove
Moment. So war das nicht gemacht.
Linus Neumann
Aber ähm wenn man also jetzt wirklich sich mal also auf der wirklich nur auf dieser,Endmeile zwischen dem Endprovider und dem dem Nutzer darüber nachdenkt, dann ist es eigentlich eine relativ klare ähm,ökonomische oder ähnliche soziale Erwägung und nicht eine äh eine technische mehr, weil ähm,Also der Einstieg ist äh es werden einfach auch Markteinstiegsführen äh platziert. Es gibt einfach ein Kräfteverhältnis zwischen also ich meine, wenn wenn die Telekom hingeht zu YouTube und sagt, hör mal, ihr wollt doch sicherlich nicht, dass das ruckelt, dann sagt YouTube, mach doch!Können wir ja mal gucken, was dann passiert, ja?
Tim Pritlove
Na ja. Das ist ja, ich meine, die Situation gibt es ja in Deutschland. Telekom hat äh eine,Bearbeitungswürdige Anbindung an Google und äh das performt halt nicht unbedingt immer optimal,Es liegt einfach daran, dass sie da die entsprechenden Kapazitäten nicht haben. Wer da jetzt gerade nicht bereit ist, da äh extra Leitungen zu legen oder inwiefern das ein tatsächliches technisches Problem ist, was noch äh eine Lösung hat, das kann ich nicht äh sagen.Aber im Prinzip äh existiert halt genau diese Situation teilweise schon, dass man eben, damit es nicht ruckelt, da auch äh,nachlegen müsste, weil alle Kunden wollen das, ja? Jeder Kunde der Telekom kann man davon ausgehen, wird schon mal irgendein YouTube Video angeschaut habentut es regelmäßig, dementsprechend ist es ja auch dann die Aufgabe äh dieses Providers für die entsprechenden Zuleitungen zu sorgen. Und wenn die dann halt nicht da sind, dann ruckelt's eben auch.Jetzt die Frage, wer wer zahlt, ne?
Linus Neumann
YouTube hat jetzt sicherlich keinen besonderen Anreiz dazu investieren, dass dass ihre Videos nicht bei der Telekom äh ruckeln,Nehmen wir aber zum Beispiel 'n schwächeren Anbieter, 'n schwachen Konkurrenten von YouTube, also Vimeo ist in keiner Form so groß wie die. Da könnte die Telekom natürlich hingehen und sagen, hör mal Jungs, wir müssen euch da mal ein bisschen bremsen, es sei denn,ne. Habe hier mal eine kleine Rechnung für euch. Dann geht das natürlich. Dann können wir uns da anstrengen. Also ähm,Es ist klar, dass das dass das Markteinstiegshürden für schwächere Anbieter äh bildet und damit äh,ja so also diese Kartellstrukturen, die sich ja sowieso unschöner Weise gerade im Internet so ein bisschen bilden, um Google herum, um Facebook herum, dass es denen einfach nur noch mehr äh noch mehr den Rücken stärkt, als sie einer äh Konkurrenzsituation im Markt auszusetzen.Heißt eigentlich selbst so ein selbst FDP-Wähler müssten einsehen, dass das äh verboten werden müsste, aber die denken halt, dass der Markt das regeltaber die denken die immer, insofern muss man sich da äh braucht man da jetzt nicht lange mit denen zu diskutieren. Aber ähm.Das ist also diese dieses Spannungsfeld derder Netzneutralität. Und in den in den USA äh gab's, glaube ich, vor zwei Jahren beschlossen, dann dieses dieses Gesetz gegen äh unbegründete Diskriminierung, was den,unschönen Makel hatte, dass äh unbegründet nicht weiter definiert war. Das heißt, solange ich einen Grund hatte, äh war, wäre es jetzt theoretisch noch in Ordnung,und ähm.
Tim Pritlove
Du diskriminierst mich eher ja, aber ich habe auch einen Grund.
Linus Neumann
Ja, du bist ja doch Kacke.
Tim Pritlove
Ja.
Linus Neumann
So und ähm,Und außerdem das mobile Netz vollständig. Also es steht immer am Ende außer Immobiliennetz, außer Immobiliennetz, außer Mobilnetz. Ähm das hat da rein geschrieben. Die haben nämlich dieses Gesetz größtenteils zusammen mit Google ähm,zusammen so mal vorgelegt. Ähm,In den Niederlanden haben sie es auch gemacht und haben gesagt, äh da also da haben sie relativ stark äh starkes Netzzentralitätsgesetz. Das ging zurück auf äh Lobbybemühungen von Bits of Freedomsuper äh Bürgerrechtsorganisation in in Holland. Ähm und die haben aber dann auch ihre Ausnahmen, nämlich,um die Auswirkungen von Staus zu minimieren, wobei gleiche Arten von Datenverkehr gleich behandelt werden sollten, ist also in Ordnung, also ne, wenn, wenn man wirklich,Stau im Internet hat,sehr selten vor, aber wenn man den wirklich hat, dann sollte man eben sagen, okay wir wir äh bremsen komplett Port achtzig oder äh oder sonst was, ja? Und nicht wir wir blocken Port achtzig von Linus, weil der ist irgendwie nicht so cool wie Facebook,für Maßnahmen, die die Integrität und Sicherheit des Netzes sicherstellen, ist es in Ordnung. Und,Also wenn wenn es irgendwie den Endkunden schützt, relativ schwammige Definition, da werden sicherlich auch noch ein paar Ideen kommen, äh was unter diese Definition fällt. Ähm.
Tim Pritlove
Na ja zum Beispiel, ne?
Linus Neumann
Ja genau, wunderbar, super, ja, Dedos, äh, also genau, das auch, zum Beispiel, ist ja wirklich tatsächlich im Interesse des Nutzers. Ähm,und ähm um die Übertragung unverlangter Kommunikation,in also Spam zum Endkunden zu beschränken, sofern der Endkunde vorher seine Einwilligung gegeben hat,Also man macht äh man bekämpft den Spam, Slam ist ja nicht nur ein Problem für die Postfächer und die Festplatten, auf denen die Postfächer sind, sondern auch tatsächlich für die für die Kabel, durch dieser Spam die ganze Zeit bei äh geschoben wird. Ähm,Um heute noch eine, also um heute dafür zu sorgen, dass eine Spam-E-Mail noch wirklich im Posteingang landet, muss man eine ganze Menge Traffic machen, eine ganze Menge E-Mails verschicken, bis irgendwo sie mal durch einen Spamfilter durchpurzeln.Ähm und zuletzt, äh, zur Durchsetzung einer Rechtsvorschrift oder eines Gerichtsbeschlusses,darf die Netzneutralität auch eingeschränkt werden und das ist auch der Grund, dass die ganzen Infos habe ich von Andre, der uns übrigens darauf hinweist, wie trotz Netzneutralitätsgesetz,in den Niederlanden per Gerichtsbeschluss Pirate gesperrt werden darf,also netzsperren hatte ich jetzt so komplett ausgeklammert, weil wir mit mit der Netzneutralität ja eigentlich schon so beyond, netzsperren sind.Und ähm so schade das ist, dass man das in äh in den Niederlanden The Pirate Bake gesperrt ist,Und zwar sowohl über IP als auch über äh DNS, das heißt, es ist wirklich schwieriger, äh da noch was zu erreichen. Ähm braucht man also VPN oder Tor? Das hat nicht jeder,ähm muss man eigentlich sagen, dass dieses niederländische Gesetz schon,Erstmal ein ziemlich guter Wurf ist, ja. Am liebsten wäre es natürlich, wenn man da so eine radikalere Definition hätte, aber aber mit so einem Gesetz kann man schon mal leben. Was in Deutschland gerade passiert, ist ähm,es sieht nicht danach aus, dass wir so ein Gesetz irgendwie bekommen. Deswegen will sich der Verein digitale Gesellschaft ähm weiterhin dafür einsetzen, dass so etwas passiert.Und ähm,Ich fürchte so ein bisschen, dass dadurch, dass die Provider jetzt wirklich diese diese Zusatzdienst mit Rückenwind und schaut doch mal her die Nutzer wollen das. Ähm,denke ungefähr, dass im halben Jahr die erste Zahl von der Telekom kommt und ähm,sage ich mal, Kämpfer für die Netzneutralität gesagt wird. Freunde, äh was seid denn ihr für anachronistische Spinner? Schaut mal hier, äh die Nutzer wollen das. Hier wird mitm Geldbeutel abgestimmtund ähm die wir können uns von Nachfragen äh an Netzneutralitätsverletzende Angebote äh kaum retten.Ihr seid einfach irgendwelche Internetkommunisten. Das ist glaube ich das, was jetzt äh was ist die Gefahr, die ich gerade.
Tim Pritlove
Netz Sozialismus gefährdet den freien Lauf der Wirtschaft. Das ist äh dann wahrscheinlich so der Tenor, hä? Schon wieder die McCashy-Ära des Internet-Zeitalters beginnt,Und jetzt?
Linus Neumann
Ja, jetzt darf, jetzt müsst ihr euren Freunden ausreden, dass ihr dieses Spotify-Ding kaufen bei der Telekom.
Tim Pritlove
Da macht man sich bestimmt total beliebt auf dem Schulhof irgendwie. Ja, wer null Punkt Facebook Punkt com eingibt, der tötet und quält auch kleine Runde. Ich weiß nicht, das kommt irgendwie nicht so an, ne?Könnt ihr ja mal null Punkt T-Mobil DE irgendwie einführen. Das wäre vielleicht auch eine schöne Ma.
Linus Neumann
Also es ist auf ist auf jeden Fall es ist wirklich schwierig, aber ich hoffe, dass ähm bisschendass dass jedem klar ist, was in was für eine Welt das dann irgendwann führen wird. Also ich habe das, glaube ich, schon mal in der Sendung erwähnt, dass wir dann also es das führt dann irgendwann dazu, dass man, weiß ich nicht, vielleicht die fünfziggrößten Dienste sowieso mal irgendwie bekommt oder so und ach so, sie wollen auch noch den Rest des Internets, ja, ach wie und sie wollen auch noch mehr als Port, zweiundzwanzig, achtzig und vier, vier, drei.
Tim Pritlove
Das wird teuer.
Linus Neumann
Das äh ja, nee, klar, äh haben wir auch.
Tim Pritlove
Das ist auch teurer, ne? Also ich meine, da muss man ja dann dann diese Nummern auch eintragen alle und äh das kostet natürlich dann auch extrem Geld.Das ist durchaus eine äh äh Gefahr und im Prinzip diese ganzen Portsperren,Man schon, ne? Also in dem Moment, wo welche sind, also gerade so an Universitäten, kriege ich immer wieder das Frösteln, wenn man da mal so sieht, wie da so die hausinternen Netze äh zugenagelt sind, also auch nach draußen. Was man da alles nicht benutzen kann,Angst haben, ja? Also irgendwie habe ich das Gefühl so Systemadministratoren von Universitätsnetzwerken, müsste man mal mit so einem so,so Traumamedikamenten irgendwie behandeln, weil die irgendwie in so einem so einer permanenten Schockstarre zu sein scheinen, dass sie einfach irgendwie alles zumachen, was in irgendeiner Form äh gefährlich aussieht,Ja, also Gott, wir fangen dann tatsächlich an, hier noch das Netz zu benutzen und so. Und ähmachen es dann auch so zu, dass man noch nicht mal die Chance hat, mit einem VPN irgendwie dem zu entgehen,absurd finde, ja? Ja, ich bin ja bereit, euer Netz komplett zu ignorieren und ihr müsst mir hier irgendwie nur so ein kleines Wurmloch äh äh bieten, wo ich an einer anderen Stelle das Universum wieder rauskomme und das darf ich dann auch nicht.Also ich meine da frage ich mich, warum sie überhaupt Internet anbieten, wenn sie das eigentlich gar nicht anbieten wollen.
Linus Neumann
Fragen die sich glaube ich selbst.
Tim Pritlove
Das ist schlimm.
Linus Neumann
Aber Universitäten, also habe ich in Universitäten habe ich die Erfahrung nicht so gemacht. Ich habe da immer ganz gutes Netz in der in der Universität, die ich besucht habe. Ja, nee, das war super. Ja, war spitze.
Tim Pritlove
Ernsthaft? Mhm. Hundert Mbit.
Linus Neumann
Ja, so lange ist das auch nicht her, dass ich studiert habe.
Tim Pritlove
Haut mich jetzt nicht grade besonders um. Ach so, du meinst so richtig Internet, äh hundert MB zwo. Ah ja, okay.
Linus Neumann
Das war und und und eine eine richtige IP, echtes IP for f.
Tim Pritlove
Ui ui ui.
Linus Neumann
Ja und wollte ich noch ganz kurz natürlich mich drüber aufregen, äh hat damit jetzt gar nichts zu tun, aber äh du hattest die Asynchronität des des VDSL und des DSL angesprochen. Und ähm,ich sehe da so eine, also wir kriegen ja die ganze Zeit so äh also mein VDSL Anschluss zum Beispiel fünfzig MB Down, zehn Mbit Up,Da fühle ich mich einfach nicht als gleichberechtigter Teilnehmer des Internets. Wenn ich nicht so viel da rein die Reihen nicht so schnell da rein kann, wie die anderen äh bei mir rein. Und das finde ich nicht gut. Bei Kabel Deutschland ist das noch schlimmer, ähm hundert Mbit sechs MB,lässt sich natürlich besser bewerben, weil keine Saufrad nach dem Upload außer die Leute hier im Raume so wenn man sagt, hier du kriegst hundert MB Internet, ja hundert Mbit Internet, super, will man haben.
Tim Pritlove
Es war mal erstaunlich, wie selten die das auch wissen, also wenn man mal fragt, geht's mal in irgendeinen beliebigen Mobilfunkladen rein oder überhaupt der dir äh Internet verkauft? Dann so, ja hier total schnell und so, ja, was ist so der Abstream? Ja der,ist denn nochmal gleich? Da muss ich mal kurz im Glossar nachschlagen.
Linus Neumann
Also lässt sich besser bewerben, manifestiert irgendwie auch so eine Ungleichheit im Netze und ähm entspricht aber leider dem Nutzungsverhalten, denn ein äh enger Vertrauter von mir stellte einmal fest, ich lade sehr selten Poren ins Internet hoch.
Tim Pritlove
Wirklich? Hm. Das sollte einem zu denken geben, ja. Stimmt eigentlich. Brauchen wir das ja eigentlich auch gar nicht.
Linus Neumann
Es ist die Frage, wenn wir also, wenn wir irgendwie so ein so ein Facebook Internetkonsum, Tenniscreen haben wollen, dann ist das völlig okay so, dann wird das keiner merken. Und ähm dann voran voran. Wenn wir das irgendwie anders haben wollen, dann müssen wir uns da was einfallen lassen.
Tim Pritlove
Okay. Ist das schon dein Schlusswort?
Linus Neumann
Am liebsten mit diesem, ich lade selten Porno ins Internet hochgeendet, aber.
Tim Pritlove
Entschuldigung, dann habe ich da wieder drauf geantwortet, ne. Schlimm, schlimm, schlimm. Aber.
Linus Neumann
Muss ich ja immer erwähnen. Respekt, mein Net, da kann man äh da äh Respekt manet kann man petzen über nicht ähm nicht neutrale Internetanschlüsse und da gibt's eine Reihe an Tools zur Selbstdiagnose Tools, bei denen man seinen ähm,seine eigenen Internetanschluss auf Neutralität prüfen kann. Ähm wird gemacht äh von so ein paar Leuten aus dem Umfeld von äh Lackfarateuret, französische Gruppe zum zur Freiheit des Netzes.
Tim Pritlove
Mhm. Schönes Ding. Ja, Linus. Machen wir's, oder? Schon bisschen, äh, bisschen strange, aber wir könnten uns ja jetzt auch künftig immer ähm so ein Hundertschaft ins Studio einladen, irgendwie.
Linus Neumann
Sonntags irgendwie in den Mauerpark setzen, machen wir Open, Mic oder so.
Tim Pritlove
Ja. Fand ich jetzt aber gar nicht mal so schlimm.
Linus Neumann
Ja, ich habe die ganze Zeit da hinten so in die Ecke geguckt, da sitzt keiner.
Tim Pritlove
Ja. Ja, dann würde ich sagen, tüten wir mal die Sendung hier ein bisschen ein. Das war's. Und wir sind ja dann sozusagen auch gleich oder das Publikum muckt auf, was möchtest du? Fragen?
Linus Neumann
Hat eine Frage. Wenn, wo Kami eine Frage hat, kann ich die nicht beantworten.
Tim Pritlove
Ach, der will sich jetzt hier doch als Gast äh ja, aber das Problem ist, dass wir jetzt äh kriegen wir das hinein mikrofoniert hier.
Linus Neumann
Wir haben halt eigentlich gesagt bekommen, wir sollen uns hier um viertel nach äh.
Tim Pritlove
Ich würde sagen, wir tüten jetzt hier erst mal die Sendung ein und äh die Fragesession gibt's dann als.
Linus Neumann
Frage machen wir einfach direkt im Anschluss.
Tim Pritlove
Die gibt's dann sozusagen als als Bonustrack äh auf dem Internet äh jetzt machen wir hier erstmal äh die Sendung vorbei, oder?
Linus Neumann
Okay, wir machen erstmal. Ja, wir machen Schluss und machen eine Fragerunde.
Tim Pritlove
Genau, das war's. Dann tschüss.

Verwandte Episoden

Shownotes

Und hier der Videomitschnitt:

Datenspuren

Wo kommt das Internet her?

Das Internet kommt weder aus der Wand, noch ist es ein Monolith: Es ist ein choatisches Gepflecht unterschiedlicher Abkommen über Verbindungen von Providern. Ein Machtungleichgeweicht entsteht durch die Verbindungen, die man bieten kann: Wer keine attraktiven Verbindungen zu bieten hat, muss Geld bezahlen.

Wie funktionieren Flatrates (nicht)?

Das Geschäftsmodell von Flatrates hat das Problem, dass die Provider dennoch für ihren Traffic zur Kasse gebeten werden. Einmal eingeführt, können Sie den Kunden die Flatrates aber kaum wieder wegnehmen – auch wenn sich die Kalkulationen als nicht ausreichend gewinnbringend herausstellen, weil sie Inverstitionen in den NEtzausbau verlangen. Als das Internet in den Mobilfunk kam, hat man daher Volumentarife eingeführt: Flatrates, die nach einer bestimmten Datenmenge unsäglich langsam werden.

Wann ist ein Netz nicht mehr neutral?

Viele Internetanbieter haben ihre Wurzeln in der Telefonie und sind es gewohnt, für Distanzen und Sonderdienste besondere Gebührenmodelle anzubieten. Das Internet sieht solche Geschäftsmodelle nicht vor. Aber wer den Datenfluss kontrolliert, kann sie natürlich trotzdem erzwingen, indem Dienste oder Dienstanbieter blockiert, und nur gegen Gebühr wieder freigeschaltet werden, wie zum Beispiel Internet-Telefonie in Mobilfunknetzen.

Zusatzdienste sind Einschränkungen, Priorisierung ist Diskriminierung

Während die Verletzungen der Netzneutralität den Kunden ursprünglich als Möglichkeit des Freikaufens aus Blockaden verkauft wurden, werden sie nun zunehmend als Zusatzdienste schmackhaft gemacht: Zum Beispiel rechnet T-Mobile die Nutzung des Streaming-Dienstes Spotify nicht gegen das kostbare Datenvolumen an. Dadurch macht sie andere Streaming-Anbieter für ihre Kunden unattraktiv und stärkt Spotify gegenüber innovativer Konkurrenz.

Politische Situation

In einigen Ländern gibt es bereits Gesetze gegen willkürliche Verletzungen der Netzneutralität. Dies scheint der vielversprechendste Weg zu sein, dem Problem zu begegnen. Regierungsnahe Parteien sehen in Deutschland keinen Handlungsbedarf und vertrauen auf die Selbstregulation des Marktes – obwohl Verletzungen der Netzneutralität alltäglich sind.

LNP040 Realitätsanpassungsgesetz

Themen: Tagesschau-App; Depubikation; Computer-GEZ; OpenPlanB; LSR-Petition; Filesharing in Europa

Wir sind beide etwas müde, raffen uns aber trotzdem auf, die vierzigste Iteration unseres Informationsvermittlungsprojekt halbwegs anständig über die Bühne zu bringen. In dieser Ausgabe treffen wir wieder viele alte Bekannte. Ein Schwerpunkt liegt auf der Diskussion der kniffligen Regelungen des öffentlichen Rundfunks.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen Linus. Guten Morgen. Wie geht's?
Linus Neumann
Guten Morgen Tim. Wie geht's? Ganz ganz gut. Bin müde. Bin bisschen müde, ja.
Tim Pritlove
Bisschen müde. Ja. Ist auch nicht schlecht. Hast du deine Schlafzimmerstimme sozusagen wieder am.
Linus Neumann
Ja, ja, ja, ja, ich habe ja hier auch schon wieder ordentlich club Mate äh rein äh Mess.
Tim Pritlove
Fehlt mir noch.
Linus Neumann
Holst du dir Club Mathe, wir können ja mal hier äh holen. Ja. Ja, wenn wir eine mitbringst.
Tim Pritlove
Ja, darf ich? Du hast doch noch eine.
Linus Neumann
Ja, warte mal, lange Sendung hier vor uns. Ja.
Tim Pritlove
Okay, dann bereite ich mich mal äh drauf vor. Du kannst ja schon mal äh das erste äh Thema einleiten.
Linus Neumann
Ja äh Thema, auf also ganz alleine, ja okay, ich versuche mal, also,Nee, ich kann das nicht alleine. Wir müssen jetzt, äh, ich erzähle was anderes. Und zwar, ähm, hat der Tim mir grade erzählt, ähm, von seinem neuen iPhonekabel,Das ist ein ganz tolles Kabel. Das ist ähm das hat einen neuen Stecker und äh kostet zwanzig Euro und das ist äh einfach ein Bombenpreis für so ein tolles Kabel.
Tim Pritlove
Ja, ist einfach eine super Strafgebühr. Ich finde, man muss auch, man muss auch leiden für seinen Luxus.
Linus Neumann
So Thema Nummer eins.Die Tagesschau-App. Tagesschau-App hier für dein iPhone, insofern habe ich jetzt erst, ne, von dem Kabel äh zum iPhone,Die Tagesschau-App herausgegeben von der ARD undeine App für das für das iPhone, äh wurde vom Landgericht Köln ähm für äh Verboten erklärt.Und zwar in in einer Version vom fünfzehnten Juni äh zweitausendelf. Der Hintergrund ist, dass die Zeitungsverlage,gegen die ARD geklagt haben.
Tim Pritlove
Sind denn die Zeitungsverlage eigentlich in dem Zusammenhang?
Linus Neumann
Ähm oh, das sind siebenundzwanzig Stück.
Tim Pritlove
So einzeln zusammengetan haben oder hat da einen Verband geklagt, also.
Linus Neumann
Ich ähm ich bin mir relativ sicher, dass es der BDZ V war.
Tim Pritlove
Mhm.
Linus Neumann
Aber wir schauen jetzt nochmal ganz schnell.
Tim Pritlove
Genau.
Linus Neumann
Äh Tagesschau.
Tim Pritlove
Die hier jetzt schon wieder mit dem mit der Nachfrage, ne?
Linus Neumann
Ja, du.Zeitungsverlagen, ja, da also ich weiß, dass da unter anderem der süddeutsche,zugehört hat und viele, viele andere, die dann auch entsprechend gejubelt haben. Ja genau, der BDZV, der Bundesverband Deutscher Zeitungsverlage,ähm zu den Klägern gehörte Axel Springer Süddeutsche FAZ und die WAZ-Mediengruppe,Äh ich weiß gar nicht, ob's jetzt genau siebenundzwanzig waren, das war jetzt so meine Grob, gefühlt siebenundzwanzig Verlage, haben sich da zusammengetagt und fanden die war die Tagesschau-App nicht in Ordnung. Ja, Tagesschau-App kennt man, ist eine eine schöne App,Sie äh läuft auf dem auf dem iPhone und ähm ab und zu macht das iPhone dann den Tagesschau Gong,Per Push-Mitteilung und dann steht da, weiß ich nicht. Ähm jetzt zum Beispiel letzten Stand Türkei ähm greift Ziele in Syrien an oder so.
Tim Pritlove
Tagesschau Gong macht es. Dong. Ah, ist das nicht ganz schön teuer? Da muss man doch auch wieder Unmengen an.
Linus Neumann
Ich weiß nicht, wer den Gong, ich weiß nicht, wie die GEMA, wie die rechtliche Situation um den Gong ist.
Tim Pritlove
Immerhin eine ganze Note, ja, also.
Linus Neumann
Ja, also ist auf jeden Fall Schöpfungs. Auf jeden Fall ähm,Und da was es dort gibt sind natürlich sehr viele textbasierte Artikel,und ähm da beschwert sich dann der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger oder diese die klagenden Verlage und sagt,unter den Bestimmungen des Rundfunkstaatsvertrag ist das,unzulässig, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk dort mit dieser Tagesschau-App betreibt. Und ähm zwar ist es deshalb uns unzulässig, weil es einen Wettbewerbsverstoß darstellt ähm,da der öffentlich rechtliche Rundfunk ja öffentlich-rechtlich finanziert ist. Und was sie dort machen, ist quasi ein sie bauen etwas, was als Ersatz für die Lektüre von Zeitungen und Zeitschriften.Dienen kann,Etwas, das eine Informationsdichte hat, die an herkömmliche Presse äh Erzeugnisse heranreicht und nicht mehr als äh quasi Begleit-App zum Fernsehen zu werten ist.Die Tagesschau-App hat, weiß, dass sie auch sehr gut funktioniert, ohne dass man die ARD eingeschaltet hat, äh nämlich sogar besser, wenn man nicht nebenbei fernsieht. Ähm und weiß dann, womit gemeint ist. Äh was was damit gemeint ist. Ähm,Was das die App sich im großen Rahmen bemüht, die Artikel immer mit Hörfunk und Fernsehbeiträgen zu verbinden, zu verknüpfen,ähm ändert eigentlich daran nichts, dass hier hauptsächlich Text äh und Bilder darstellt,Laut Argumentation des Gerichtes und das wäre außerdem sowieso nicht in ausreichenden Maße der Fall. Also es ist nicht wirklich immer sendungsbezogen, was in dieser Tagesschau-App,zu lesen ist. Es stimmt auch, ich sehe die äh App äh ungefähr auf einem äh Niveau mit Spiegel Online, wobei Spiegel Online noch ein bisschen weniger äh Videos hat,ja? Ähm.
Tim Pritlove
Na ja, also ich meine, im Wesentlichen ist es eigentlich derselbe Inhalt wie die Webseite und ich sehe da gar keinen großen nennenswerten, inhaltlichen Unterschied. Es ist für ein funktionaler Unterschied, aber es ist kein inhaltlicher.
Linus Neumann
Ist richtig, ich glaube der Grund, warum sie sich über die, warum sich mit der App anlegen wollten, war das ähm dass man natürlich mit den Apps irgendwie anscheinend äh wirklich einen Markt hat, wo etwas vertrieben wird, während diese Webseiten irgendwie nochmal ein bisschen unter einen anderen Rahmen fallen oder so. Ne, also die.
Tim Pritlove
Weil sie die eh nicht äh vermarktet bekommen oder was, aber ich meine, da haben sie ja auch ihre Werbung, das ist doch alles total absurd.
Linus Neumann
Also genau, ich ich find's auch wirklich, ich find's wirklich äh äh sehr bedauerlich, dass es den Zeitungsverlagen möglich ist, sich ähm,sich zu so einem Urteil zu verhelfen, ja? Also dass du ein öffentlich-rechtlich, finanziertes,System dort mit dieser App, dass es dass es überhaupt irgendein Verlag gibt, der irgendeine irgendeine Handhabe hatsich dagegen sich dagegen zu wehren. Aber sie feiern das natürlich alles als Sternstunde der Demokratie, weil durch die Monopolstellung der ARD, die dürfe sich jetzt nicht auch noch,auf den, auf die Freie Presse.
Tim Pritlove
Monopolstellung.
Linus Neumann
Ausweiten, ja so ungefähr oder so irisch ihre, ja doch, also ihre starke staatlich finanziertewettbewerbsverzerrende Stellung ja? Dadurch dass sie durch diese Gebühren unabhängig sind und ja also das dürfte sonst hätten wir nämlich so 'ne also die diePressverlage schreiben in ihren Artikeln dann so etwas herbei, wie so die die Einheits ähm,Es droht quasi die das sozialistische Einheitsmedium in Form dieser Tagesschau-App,und äh die äh äh Speerspitzen der demokratischen äh freien Presse haben, die sie jetzt in ihre Schranken gewiesen,So, das ist also die offizielle Geschichteschreibung, zumindest in den äh Publikationen jener Verlagshäuser, die äh sich an dieser Klage beteiligt haben.
Tim Pritlove
Bildzeichen wird sozusagen in ihrer basisdemokratischen Grund.
Linus Neumann
Genau, ja, ja. Ähm,Also um nochmal ganz kurz äh die Argumentation des Gerichtes äh schließt also damit, dass diese diese App in der Form verboten ist. Äh.
Tim Pritlove
Aber das bezieht sich nur auf die Version vom.
Linus Neumann
Ja Moment, Moment, ich will, komme ich ja gleich, komme ich ja gleich zum.
Tim Pritlove
Okay.
Linus Neumann
Weil die Presse ähnlichenund nicht Sendungsbezogenen Beiträge einen breiten Raum einnehmen. Das Angebot optisch dominieren und den Gesamteindruck wesentlich mitbestimmen. Das heißt alsodie ARD darf keine Presseerzeugnisse machen und diese App geht dem zu nahe dran. Er kommt dem zu nah?Aus irgendwelchen Gründen vermutlich weil es irgendwie nur ein kleines Landgericht ist, bezieht sich das jetzt nur auf die Tagesschau vom fünfzehnten Juni zweitausendelf, die da geprüft wurde, diese Version,Ähm.Mir ist nicht ganz klar wieso, wahrscheinlich gab's einfach eine Prüfung an dem Tag von dieser App-Version und fertig war die Laube so.
Tim Pritlove
Na, das war dann sozusagen die App, die in den äh in den Akten abgeheftet wurde und äh spätere Updates haben's da halt nicht mehr reingeschafft. Das war dann sozusagen nach Redaktionsschluss.
Linus Neumann
Ungefähr so war das, ja. Ähm.Allgemeine allgemeine allgemeine Einschätzung der der der Juristen ist, dass dieses Urteil im Zweifelsfall kein,Bestand haben wird und ähm die ARD prüft natürlich auch irgendwie eine Berufung äh dagegen,Aber es ist erstmal für die Verleger ein Etappensieg, die es ernsthaft, also die die Verleger, die uns jetzt ernsthaft die Tagesschau-App vom vom iPhone klagen wollen. Aber, wie gesagt, ähm,ARD prüft äh Berufung dagegen. Aber wir haben echt auch wirklich Leute, die ähm die dieses Urteil ähm,begrüßen. Ja, sagen sie die die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sollen sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren, sagt zum Beispiel der äh Medienbeauftragte der Bundesregierung, Bernd Neumann,ähm Jan Eumann Medienstaatssekretär der Nordrhein-Westfalen,sieht das anders, es gibt weder Gewinner noch Verlierer und es muss jetzt irgendwie ein Dialog her, aber man fragt sich natürlich ohnehin,warum? Also mir ist nicht ganz klar, was das soll, ne. Also warum warum beschränkt man die warum beschränkt man die ARD.Und.
Tim Pritlove
Für ein kostenloses Angebot. Also es ist ja, ist mir auch vollkommen.Mir sind mehrere Sachen vollkommen unklar. Also erstmal, wie ein Gericht überhaupt auf die Idee kommen kann, dass jetzt äh dieselbe Information, wie sie auf der Webseite ist, verpackt in eine Software irgendwas anderes ist in der Informationsdarreichung als diese Webseite, weil nach der Logik müsste man ja auch die Webseite äh vom Stand fünfzehnter Juni zwanzig elf ähschließen, ja? Das könnt ihr sie auch gleich noch mit anweisen. Was auch irgendwie keinen Sinn macht und ich meine, das,Macht die Tagesschau jetzt solche Beiträge, seit wie viel Jahren gibt's Tagesschau DE lange? Oder.
Linus Neumann
Relativ lange, ja, ich weiß nicht ganz genau, seit wann.
Tim Pritlove
Und ich meine, das will doch wohl keiner ernsthaft behaupten, dass die Tagesschau äh nicht mit einem vergleichbaren Angebot äh im Internet sein sollte, wie zum Beispiel die BBC.
Linus Neumann
Ja, äh das also das Problem ist, es gibt natürlich eine rechtliche Grundlage dafür für diese für dieses Urteil. Ja, das haben die äh haben ja nicht nicht einfach so gemacht. Und zwar, das wollte ich eigentlich auch im nächsten,äh beim nächsten Thema dann ansprechen, ist Rundfunk ein linearer Informations und Kommunikationsdienst,Er ist für die Allgemeinheit und zum Zeitgleichen,Er ist die für die Allgemeinheit und zum zeitgleichen Empfang bestimmte Veranstaltungen und Verbreitung von Angeboten in Bewegtbild oder Ton entlang eines Sendeplans unter Benutzung elektromagnetischer Schwingungen.Das Wichtige ist hier, dass es linear ist, ähm zeitgleich und dass es Bewegtbild oder Ton ist.
Tim Pritlove
Linear im Vergleich zu also was ist es, wenn es nicht linear ist? Nicht linear.
Linus Neumann
Dann ist es das zumindest schon mal nicht mehr. Da kommen wir beim nächsten Thema zu. Es ist schon mal kein Rundfunk mehr. Ähm.
Tim Pritlove
Nicht lineare Informationsausstrahlung. Ah.
Linus Neumann
Podcasts sind kein Rundfunk nach der Definition, weil die kann sich jeder herunterladen, wann er möchte. Und im äh Rundfunk äh Staatsvertrag.Ähm ist das eben als Rundfunk definiert. Und der ARD wird gesagt, ihr macht Rundfunk.
Tim Pritlove
Ja, das heißt, wir müssten eigentlich auch konsequenterweise den Tagesschau-Podcast äh verbieten.
Linus Neumann
Tim, du nimmst das nächste Thema vorweg. Insofern springen wir jetzt einfach mal äh zum nächsten Thema. Und zwar ähm.
Tim Pritlove
Also komplett zu einem neuen Thema, meinst du jetzt? Oder zu einem neuen.
Linus Neumann
Naja, du du nimmst grade so ein bisschen die die die Reihenfolge, wie ich die Geschichte erzählen will, machst du gerade.
Tim Pritlove
Entschuldigung, ich halt's Maul jetzt. Ich bin ruhig, aber ich versuche ja nur mitzudenken.
Linus Neumann
Nee, ist, also es, ist, ist, ist, äh, du springst so ein bisschen zu schnell. Deswegen, wir wir machen mal noch mal einen Schritt zurück. Also, fest, fest steht, es gibt eine Definition von Rundfunknach dieser hat die ARD und die ZDF äh ZDF und so zu arbeiten und wenn sie diese Definition,wenn sie sich dieser äh von dieser Definition entfernen, dann haben sie keinen rechtlichen Rahmen dafür und dann.
Tim Pritlove
Ja auch nachvollziehbar.
Linus Neumann
Zu solchen Urteilen.
Tim Pritlove
Ja, man will ja auch nicht, dass jetzt irgendwie Dating-Hotlines starten und so weiter.
Linus Neumann
Seit wann heißt der äh heißt der, genau, du willst zum Beispiel nicht, dass sie eine Dating-Hotline oder eine Online-Community oder irgendwie sowas betreiben. Warum gibt es das? Ja, das geht zurück auf ähm.
Tim Pritlove
Online-Community hätte ich nichts.
Linus Neumann
Dürfen sie aber auch nicht,So und zwar geht das zurück auf zweitausenddrei. Wir werfen jetzt die ganzen Themen zusammen. Zweitausenddrei ähm ging es los mit einer Beschwerde des Verbandes privater Rundfunk und Telemedien. Das sind dann so die Privatfernsehenanbieter,Ähm und die beschweren sich bei der EU Kommission und sagen ähm,die deutsche Rundfunkgebühr GEZ ist eine unzulässige staatliche Beihilfe,ähm und verstößt damit gegen irgendwie Artikel siebenundachtzig äh des Vertrags zur Gründung der europäischen Gemeinschaft,weil es eine wettbewerbszerrende Finanzierung ist und Privatunternehmen benachteiligt. Ähm.Und haben sich hauptsächlich darüber beklagt, dass die Rundfunkanstalten keinen engen begrenzten Funktionsauftrag hatten. Das heißt, zu diesem Zeitpunkt haben die Zeitungsverlegerargument äh die dieäh Privat-TV-Anbieter argumentiert. Die ARD kann mit dem Geld, was Sie über die GEZ einzieht, im Prinzip alles machen.Und ähm da muss was muss was gegen getan werden. Dann hat die ARD zweitausendsieben,ihre neue Onlinestrategie vorgestellt und gesagt, guck mal hier, wir machen jetzt äh noch sehr viel, sehr viel spannender mit Internet und äh wir schreiben noch einen schönen Artikel und wir stellen uns ein paar Journalisten ein,Das war also zweitausendsieben und dann war auch der Bundesverband der deutschen Zeitungsverlage äh am Nörgeln. Das heißt, dann hatten sie sich nicht nur mit dem Privatfernsehen angelegt, sondern auch mit dem äh mit den Zeitungsverlagen.Und dann wurde zweitausendsieben ein Urteil gesprochen des Bundesverfassungsgericht, ähm dass der dass der ARD zugesprochen hat, dass sie überhaupt irgendwie was im Internet machen darf,Ja, dass also es ging quasi echt so darum,dass sie, dass sie die quasi schon die ARD eigentlich fast aus dem Internet rausklagen wollten. Da hat das Bundesverfassungsgericht aber gesagt, naja die darf erstmal grundsätzlich dürfen die Rundfunk veranstalten wo sie wollenaber es muss ein Beihilfe-Kompromiss geschlossen werden, dass nämlich bis zweitausendneun das geregelt wird imRundfunkänderung, Staatsvertrag, dass es eine engere Definition dessen gibt, was Rundfunk ist,Und damit haben sie das EU-Verfahren äh,abgewendet. So und dann kam eben im zweitausendneun im Rundfunkänderung Staatsvertrag.Diese Definition zustande, wo man also sagt, Rundfunk ist zeitlich linear Bild und Ton. UndSie dürfen zum Beispiel nicht irgendwie eine Online-Community betreiben, also irgendein Facebook oder so. Sie dürfenkeinen großartigen Tralara mit äh User Generation Content machen und es muss zeitlich begrenzt werden. Und dabei kam es zu dieser völlig beknackten RegelungPublikation. Die war eine Folge von diesem Rundfunkänderungsstaatsvertrag,Depublikation, ein großes Ärgernis war, glaube ich, Thema so um zweitausendzehn, als es dann wirklich losging mit der Depoliziererei. Er wurde nämlich gesagt, okay, die ARD unterhält da ihre äh ihre Mediathek und so,und da sind Beiträge drin, die sind teilweise ein Jahr alt.Und da aber äh Rundfunk zeitlich linear begrenzt, entlang Sendeplan und so weiter sein muss, dürfen die halt gar nicht,müssen ihre Inhalte nach einer Zeit wieder herausnehmen,dürfen die nicht dauerhaft online stellen. Und das ist allgemein eine Dauer von sieben Tagen.Die, die ihren Kram da online stellen dürfen. Ähm bei Fußballspielen sind es nur vierundzwanzig Stunden,Weil da irgendwie ist halt so, keine Ahnung, weil vermutlich weil die Rechte für sieben Tage viel zu teuer wären beim Fußballspiel,und bei bestimmten Bildungs- und Kultursendungen kann sich das mal auf ein Jahr ausweihen,Ähm wie lange sie also diese diese Sendung dort vorhalten dürfen. Ähm.
Tim Pritlove
Ja, so ist die Regelung und so leiden wir äh alle da drunter und das war sozusagen die Kröte, die sie äh geschluckt haben, um sozusagen überhaupt äh erstmal ins Internet gelassen zu werden. Kann man sich durchaus vorstellen, dass das nicht so.
Linus Neumann
Na ja, sie, dass das nicht zu, sie waren zu dem Zeitpunkt schon schön im Internet drin. Äh es ging dann äh.
Tim Pritlove
Vorbehalt, dass es eben neu geregelt werden muss und dann kam diese Neuregelung und die hat dann halt gesagt, so ja okay, jetzt dürfte er auch bleiben, aber ähhauen euch halt ein bisschen auf die Finger und dann haben sie irgendwie glaube ich nicht so richtig verstanden, dass das an sich eine Schnapsidee ist. Auch wenn ich durchaus sehe und äh,Da kämen jetzt sicherlich auch gleich die Kommentare dazu, wenn man diesen Aspekt nicht aufgreifen würdedass das Ganze alles an unglaublicher Rattenschwanz an an rechtlichen Konsequenzen ist mit dieser ganzen dauerhaften Publikation im Netz. Weil soModelle für Autoren et cetera, die natürlich auch alle gleich den Finger hebenFrüher kriechtest du oder ist ja auch immer noch so, wenn du nochmal eine Neuausstrahlung hast, dann gibt's ja dann auch wieder äh entsprechende Ausschüttungen, äh was ist, wenn jetzt so ein Tatort,Forever im äh äh Internet steht quasi zum Download äh ja, man muss dann dann auch mehr gezahlt werden, kann man sich das überhaupt leisten? Wie ist das überhaupt rechtlich, Urheberrecht et cetera, Widerspruchsrechte? Das fällt da alles mit rein.
Linus Neumann
Was ähm nicht zu Verachtnisse sind, aber die Kosten, die die ARD dadurch hat, diese Depublikation zu betreiben. Ähm wir hatten erstmal einen Riesenärger und haben Ewigkeiten gebraucht, ihr bis dahin,Äh vorhandenes Archiv aufzuräumen. Dieses Archiv ähm,Er musste quasi durch alle Sendungen durchgeschaut werden, musste die Sendung kategorisiert werden.Depubliziert werden oder einige eben vielleicht was 'ne Kultursendung, die konnte dann noch hatte vielleicht noch sechs Monate Frist, die sie online bleiben könnte,und sie haben jetzt eine ganze Menge Personen angestellt, die die sich nur darum kümmern, weil sie eben dann auch noch zu allem Überfluss diese unterschiedlichen Fristen haben für verschiedene. Ähm für verschiedene Sendungen. Es war damals so ähm dass,auf magische Weise ein komplettes Sendungsarchiv der Tagesschau und so auf äh The Pirate Bay auftauchte. Ähm es tauchte dann die Webseite,Punkt org glaube ich aufäh bei der äh Terabyte Weise ARD-Material äh zu finden war, was äh so die Legende vor der Republikation von einem äh findigen Downloader alles von der ARD-Seite geholt wurde,geholt worden war. Ähm.Das Problem und da kommen wir ja jetzt zu, ist der der Grund, warum sie es herausnehmen müssen,ist, weil sie öffentlich finanziert sind durch eine Zwangsabgabe, die auf Mensch, die den Menschen aufgebürdet wird, nämlich die GEZ,GEZ-Gebühr die Gebühren, Einzugszentrale Gebühr, die äh wir alle entrichten müssen. Ähm da gab's quasi der Grund, dass sie zwangsfinanziert sind,ist oder äh dass sie depublizieren müssen. Der Grund dafür ist, dass sie zwangsfinanziert sind.Und gleichzeitig würde man ja sagen, wenn sie schon öffentlich zwangsfinanziert sind, dann soll doch wenigstens auch der Kram da bleiben. Er wurde ja schließlich bezahlt. Er ist ja vergold,Ja, das also, das ist eigentlich das das Dramatische an dieser Geschichte, ja, dass du dass dass uns quasi Geld abgenommen wird als Bürger, um uns einen einen öffentlich rechtlichen Rundfunk zu gönnen. Das ist eine ganz tolle Sache. Ich meine, man kann auch, ich verstehe auch nichtwie privat, Fernsehen ernsthaft behaupten kann, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk für sie eine Konkurrenz darstellt. Die beackern doch ein komplett anderes Feldeinzige, der einzige Punkt, wo ich sehe, dass die konkurrieren, ist, wenn's um Fußball geht. Das wollen die die Rechte wollen die immer beide haben,und ärgern sich, wenn der, wenn wenn der andere sie hat, ja? Aber ähm.
Tim Pritlove
Es geht auch um Einnahmen, ja, weil äh letztlich äh sind die Öffentlichen halt auch in im Werbung und Sponsorengeschäft unterwegs, was ich auch äh.Na ja, zumindest für fragwürdig äh halte. Kann man auch so oder so sehen.
Linus Neumann
Genau, der deswegen gibt's ja auch, also da gibt's ja sicherlich auch alle möglichen Klange, beziehungsweise die habe ich den Eindruck, sind schon gefühlte Jahrzehnte her. Das zum Beispiel im öffentlich-rechtlichen nach äh zwanzig Uhr, glaube ich, keine Währung mehr laufen darf oder läuft.
Tim Pritlove
Nee, das regelt ein Bundesgesetz, also ich meine bei Fußballweltmeisterschaft et cetera, da hast du dann auch immer gleich dein Bierchen direkt äh in der Halbzeitspause noch aufm Schirm.
Linus Neumann
Ach stimmt ja, da haben sie auch nach dem Tatort kommt auch nochmal kurz Krombacher oder sowas, ne? Ja.
Tim Pritlove
Das weiß ich nicht, aber das ist äh mindestens aufgeweicht, aber ist natürlich eine grundsätzliche Frage. Wenn wir jetzt sagen, wir wollen einen unabhängigen Journalismus haben, dann möchte man natürlich eigentlich auch äh diesen Journalismus von solchen Werbezwängen,so ein Drittmittel generierendes Element, würde man ja eigentlich gerne rausnehmen. Das würde dann beim Fußball zwangsläufig dazu führen, dass die äh Lizenzkosten,um sowas nur noch von privaten getragen werden könnte. So, wo ich auch sagen muss.Ja, okay, ja. Andererseits müsste die Rechtslage auch sagen,Dinge, die eben von einem großen öffentlichen Interesse sind,Da muss auch drüber berichtet werden können, ja. Gut, dann ist es halt so mit den Recht auf Bild und wer dacht, da filmen und so weiter, das ist halt einfach auch generell ein ein Minenfeld,Und von daher ist die ganze Diskussion äh nicht einfach, aber es würde langfristig schon dazu führen, dass äh das öffentlich-rechtliche Programm,bestimmten Bereichen eben so nicht mithalten könnte mit den privaten Angeboten. Aber man muss auch die Frage stellen,Müssen sie das unbedingt, ja? Ist es wirklich erforderlich.
Linus Neumann
Im Moment ist, also ich weiß, was du was du gerade sagst, aber im Moment sieht die Lage echt anders aus, also was was vor Gericht argumentiert wird, sagen die Privaten, sie könnten nicht mit den, mit dem Öffentlich-Rechtlichen mithalten.
Tim Pritlove
Ja, in welchem Bereich.
Linus Neumann
Na ja, in in in dem Bereich, wo sie überall gegen die klagen, ja, also wo sie, wo sie dann sagen, macht, macht eure Apps aus, äh.
Tim Pritlove
Ja, ist ja nicht so, dass jetzt irgendwie von den Privaten besonders viel Artikel im äh äh Netz erscheinen würden, so. Also genau das, was.
Linus Neumann
Da war's ja, da waren's ja die Zeitungsverlage. Also es gibt Zeitungsverlage und privat.
Tim Pritlove
Das habe ich jetzt durcheinander gebracht. Da hast du natürlich recht. Ja gut.
Linus Neumann
Aber vielleicht nochmal nochmal zurück zur oder nochmal jetzt zur GEZ-Gebühr, ja? Also es wird alsozwangserhoben die GEZ-Gebühren. Da gab's auch jetzt ein sehr schönes, sehr schönes Urteil in der letzten Woche. Und zwar ist ja seit einiger Zeit so, dass die GEZ-Gebühr aufComputer ausgeweitet wurde.Und man momentan äh meine ich, äh fünf Euro noch was, GEZ-Gebühr für einen Computer zahlt im Monat. Ähm sofern er internetfähig ist,ähm muss man muss man diese diese Gebühr entrichten. Ich kenne mich da zugegebenermaßen im Detail nicht so genau aus. Auf jeden Fall,hat jemand dagegen geklagt?Und vor allem hat er klagt er deswegen, weil auch in Büros, wenn du dort Rechner stehen hast, äh fällt dafür eine GEZ-Gebühr an. Und dagegen hat sich ein Rechtsanwalt zur Wehr gesetzt, der sagte, ich habe hier Internet,Ich habe hier Computer, sind multifunktionale Geräte, die hier in einem Büroalltag zum Einsatz kommen und die dienen nicht vordergründig dem Rundfunkempfang,sondern werden beruflich äh überhaupt nicht genutzt zum Rundfunk Sendung Empfang, sondern um damit zu arbeiten.Und ähm da hatte diese Klage hat er bis zum Bundesverfassungsgericht hochgetragen und das Bundesverfassungsgericht sagte, naja,so kannst du leider nicht argumentieren, weil wenn wir dir diese Argumentation zulassen, dann schaffen wir ein äh Schlupfloch,zum Entkommen aus der äh Rundfunkgebühr,Und äh deswegen darfst du so nicht argumentieren und deswegen ist es völlig ist es eine funktionsadäquate Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Wenn wir für jeden internetfähigen Computer diese Gebühr erheben.Und interessant ab zweitausenddreizehn,ändert sich die Gebühr ohnehin in einer Haushaltsabgabe. Im Moment ist die Gebühr ja noch daran gebunden, dass sich im Besitz eines Empfangsgerätes bin, also es gibt ähmRadio oder neuartige Empfangsgeräte? Neuartiges Empfangsgerät ist ein Computer mit Internetanschluss. Äh es gibt TV,Dann gibt's noch irgendwie Autoradio und so weiter und je nachdem, was du hast, musst du dann unterschiedliche Gebühren zahlen. Vollgebühr ist irgendwas siebzehn Euro, noch was für diejenigen, die noch irgendwie einen Fernseher in der Wohnung stehen haben.Und jetzt gibt's ja diesen schönen, gibt's ja diese diese ähm,Diese Jungs von der GEZ, die irgendwie dann anklingeln und irgendwie so äh Leute irgendwie verdonnern und Nachzahlung, die schwarz sehen, die die nicht die GEZ-Gebühr zahlen, ja, ist ja langeJahren gibt's ja diese Kampagnen dann schon GEZ gezahlt und und pipapo und immer mal wieder äh hörst du einen, der erwischt wird äh von der GEZ und dann ein paar hundert Euro nachzahlen muss, weil er irgendwie zehn Jahre alten Fernseher hat und,sagen dann, okay, jetzt musst du für die ganze Zeit nachzahlen. So und ab zweitausenddreizehn soll das alles ein Ende haben,So die positive äh äh Geschichteschreibung von Seiten der GEZ, denn dann gibt's eine Haushaltsabgabe und zwar pro Wohnstätte, egal was drin ist.Also egal, ob da ein Computer drin steht oder nicht, jeder Haushalt zahlt eine Zwangsabgabe für äh den öffentlich rechtlichen Rundfunk,Gleichzeitig sehen wir uns einer äh Situation gegenüber, wo dieser Zwangsfinanzierte notwendige öffentliche Rundfunk, der das einzige ist, was noch irgendwie ein halbwegs,annehmbares äh Rundfunkprogramm äh in diesem Lande produziert. Gezwungen ist,Ähm Inhalte herauszunehmen, seine Apps zu beschneiden, ähm und das aus dem Grunde, weil er öffentlich finanziert ist, ne, ist schon relativ paradoxe Situation, wenn ich das mal so sagen darf.
Tim Pritlove
Ja. Äh so oder so, es ändert sich halt jetzt zwanzig, dreizehn dann doch äh grundsätzlich, ich muss sagen, dass ich den,generell, also viele weinen natürlich jetzt, weil sie keinen Fernseher haben und irgendwie an diesem ganzen SpaßSpaß nicht äh äh teilhaben, ohnehin schon nicht, ne? Ich weiß nicht, es gibt da noch keinen Unterschied mehr zwischen Radio und Fernsehempfang et cetera, ne, sozusagen so jeder hat seinen Beitrag zu entrichtenwomit das Ganze ja eben so ein bisschen mehr wie so eine Steuer ist, wenn eben auch auf Haushaltsebene und nicht auf Personenebene.
Linus Neumann
Ja, es ist, es ist wie eine Steuer, aber es äh rechtlich gesehen ist es äh etwas ganz anderes. Das wird irgendwie immer betont. Ich habe.
Tim Pritlove
Na klar, weil es halt keine Steuer ist,so, das ist halt, das heißt halt anders. Das ist halt ein Rundfunkbeitrag und ähm ich muss sagen, persönlich finde ich das ja an sich gut, ja. Ich finde bloß eben, wie du auch,Die Rahmendaten und die Rahmenbedingungen, unter denen eben die öffentlichen dann mit ihren Inhalten umgehen, unangemessen und ich denke, diese Diskussion wird auch noch weitergehen.
Linus Neumann
Ja, also ich bin mir relativ sicher, dass die ARD sich zumindest gegen dieses App-Urteil da jetzt äh zur Wehr setzen wird. Ähm aber äh wenn wir uns den den Text des äh Rundfunkänderungsstaatsvertrages, was die Definition,von Rundfunk angeht, ähm durchlesen,dann sieht es erstmal so aus, als wäre die aktuelle Gesetzeslage da, tatsächlich zum Nachteil des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Tim Pritlove
Ja, da muss halt dieser äh Rest, wie heißt der? Rest Rundfunkänderung, Staatsvertrag, dann muss.
Linus Neumann
Geändert werden, brauchen wir einen neuen, ja?
Tim Pritlove
Genau, muss das ein äh Rundfunkänderung, Staatsvertragsänderungsgesetz geben. Mhm. Was das halt äh Realitätsanpassungsgesetz.
Linus Neumann
Ist ein riesen ist ein riesen äh riesen Act, ne, weil den der muss auf das ist ein, also Staatsvertrag, weil es ein Vertrag der Bundesländer ist,ist genau wie der Jugendmedienschutzstaatsvertrag, der dann von jedem einzelnen Bundesland ratifiziert werden muss. Das heißt, da kann nicht irgendwie mal einer hingehen, der äh eine Minute nachgedacht hat und sagen, so, jetzt machen wir mal ordentlich hiersondern die müssen die Länder dann da untereinander aushandeln, ne? Wir haben Ewigkeiten dauern.
Tim Pritlove
Ciao. Dann warten wir mal, bis das Realitätsanpassungsgesetz äh durch ist,Bundestag. Bis dahin können wir uns ja noch mit weiteren äh Themen beschäftigen. Unser Gast von vor zwei äh Sendungen, dem Michael Krey.
Linus Neumann
Hat Post bekommen.
Tim Pritlove
Post bekommen. Sie haben Post.
Linus Neumann
Wir haben, wir haben einen offenen Brief.
Tim Pritlove
Sie haben einen offenen Brief bekommen. Genau.
Linus Neumann
Schöner, offener Brief kann ich jedem nur zu zu lesen nahelegen ein offener Brief der deutschen Bahn an das Projekt Open Plan B,ähm und haben sie dann.Die Deutsche Bahn ähm schreibt also äh an an Michael Krey ähm dass sie im Wiederholungsfall ihn ähm wieder zivil und strafrechtlich zur Verantwortung ziehen wird.
Tim Pritlove
Also, erstmal muss man sagen, sie wenden sich, also sie fassen erstmal zusammen, was eben passiert ist. Äh Lokbuchnetzpolitikberichtete. Ja, also diese Veröffentlichung der Fahrplandaten aus dieser CD-RomDas äh finden sie alles total äh doof und prangern das an und wie denn das überhaupt äh ginge und so geht's ja nun äh äh nicht. Und überhaupt äh äh der Herr der riecht der stinkt und riecht nach Lulu und äh mit dem wollen wir jetzt auch gar nichts mehr zu tun haben, weil der ist ja böseobwohl wir irgendwie mit ihm gesprochen haben, hat er seine Drohung wahr gemacht und das irgendwie veröffentlicht und das ginge ja nicht, weil das jaUrheberrechtlich davon schreiben sie doch oder?
Linus Neumann
Ja, sie haben.
Tim Pritlove
Von der Lizenz.
Linus Neumann
Sie machen es, sie machen's noch ein bisschen geschickter, also sie sagen natürlich, dass er das, dass er ähm und das war ja auch klar, das hat Michael ja selber gesagt, dass er diese Lizenz, die er da er kann ja nicht Daten einfach nehmen und die unter eine andere Lizenz hauen,aber ähm.Was sie ihm eigentlich ankreiden und das finde ich ähm sehr schön ist, da sagen sie, ihre Aktion ist geeignet, open Data Initiativengenerell in ein negatives Licht zu rücken. Denn diese fußen auf der Garantie, dass derjenige, der eine Datenbank unter eine offene Lizenz stellt, auch berechtigt istdies zu tun. Mit ihrer öffentlichen Aktion stellen sie eindrucksvoll das Gegenteil unter Beweis, sie leisten der Skepsis gegenüber offenen Daten, jedwede ArtVorschub. Hinzu kommt,Daten verändern sich spätestens mit jedem Fahrplanwechsel und deswegen äh werden sie äh die Erwartung der Menschen, die ihren Alltagdiese Fahrplandaten ausrichten müssen, früher oder später enttäuschen. Also Michael Kreil ähm hat,nicht die Deutsche Bahn, nein, Michael Kreil hateiner der größten oder aktivsten deutschen Open Detaktivisten jetzt quasi Open Data den Dolchstoß gegeben, in dem er rechtsunsicherheit und,fehlerhafte Daten in ähm unsere Welt äh geschoben hat und äh dafür rückt ihn die Deutsche Bahn.
Tim Pritlove
Na sie sagen nicht, dass es fehlerhafte Daten sind.
Linus Neumann
Sie werden früher oder später fehlerhaft sein, ja? Sie sagen Daten verändern sich spätestens mit jedem Fahrplanwechsel, dritte Applikationen, die mit Hilfe der von Ihnen rechtswidrig verbreiteten Daten entwickelt werden, veralten schnell und werden daher auch zum Ärger der Entwicklung, jede Erwartung der Menschen, die Ihren Alltag ans Fahrplandaten ausrichten müssen.Früher oder später enttäuschen. Ja.
Tim Pritlove
Ja natürlich, deswegen aktualisiert man sie ja dann auch.
Linus Neumann
Sieht man sie, ja.
Tim Pritlove
Also es ist.
Linus Neumann
Und als als letzter Satz äh sie werden sicherlich Verständnis dafür haben, dass die Deutsche Bahn nach ihrer illegalen Aktionim Rahmen von möglichen Open Data Initiativen auf ihre Mitarbeit verzichten wird. Wir werden das Gespräch mit anderen Open Data Förderern suchen. Das ist der Dankdie die Deutsche Bahn hier beim ausspricht, der äh ihr den den Stoß in das kalte Wasser gibt, was äh mit dem sie sich irgendwo mal ein bisschen hätte.
Tim Pritlove
Na, sie sind einfach beleidigt, weil sie jetzt irgendwie blamiert wurden in gewisser Hinsicht.Wenn man das mal rausnimmt die Frage die ich mir jetzt natürlich gestellt habe wie immer ist sozusagen nach der rechtlichen Basi dieser Aussagen denn sie sagen ja,Das sei illegal. Ja?Das ist ja nun zunächst einmal eine Behauptung und ich frage mich halt gegen welches Gesetz hier eigentlich äh,verstoßen wurde und inwiefern ein Eigentum an diesen öffentlichen, potentiell öffentlichen Informationen,Ähm überhaupt vorliegt.
Linus Neumann
Ja, also das,Liegt ja daran, dass die Deutsche Bahn hat auf jeden Fall erstmal diese Daten und lizensiert die und die hat die eben diesen Hafersleuten ihr Haarkonsytem lizensiert und sie hat sie an Google Maps lizensiert.Punkt.
Tim Pritlove
Ja, aber da fließt doch das Geld eher von der Bahn zur als irgendwie universelle Dienstleister et cetera. Ist ja nicht so, dass äh die Bahn jetzt äh sozusagen dieses Unternehmen für sie profizenter ist, sondern dass äh das kostet sie Geld,Also diese Lizensierung ist ja sozusagen eher.
Linus Neumann
Kostet, kostet sie Geld und und wahrscheinlich eine Menge an Einschränkungen, äh wem sie die ganzen Daten nicht geben dürfen.
Tim Pritlove
Nein, die eigentliche Frage ist ja, äh wenn diese Information als solche äh äh Vorliegen, sind sie überhaupt als solche schützbar?Also ist, ich meine, welches welches Gesetz welches Recht ist hier gemeint?Wir hier vom Urheberrecht ist das eine hat irgendwie ein Fahrplan, eine eine Schöpfungshöhe und gilt da irgendwie als Werk, dass er eben vom Urheberrecht gedeckt ist. Wenn nein,was dann? Alsowas ist die rechtliche Grundlage hier, mit der Sie sagen, das sei jetzt illegal gewesen? Berufen Sie sich da drauf, dass diese CD Romm irgendwie ihr Software Copyright die Daten quasi ein Teil des Software Copy Reiz sind,Ist es das, was sie meinen? Also,das fehlt mir so in dieser Debatte äh noch, weil man ja auch genauso argumentieren können, ja, wieso? Fahrplandaten sind irgendwie öffentlich, ihr gehört dem Staat.
Linus Neumann
Also wenn wenn ich das im im Gespräch mit Michael richtig.
Tim Pritlove
Ja und ihr gibt das ja auch anderen Unternehmen.
Linus Neumann
Im Gespräch mit Michael richtig äh verstanden habe, ist äh tatsächlich nicht hundertprozentig klar, ähm,wie man ähm,wie das jetzt, wie die rechtliche Situation um diese Daten ist, aber es ist ja eher so, dass wenn du egal welche Daten du hast, dass die eher erstmal deinem deinem deinem Recht und deinem deiner Verfügungshoheit unterliegen als nicht,Ja, also ich ich gehe schon einfach davon aus, dass ein irgendein Paragraphen gibt, der es der Deutschen Bahn äh erstmal nicht vorschreibt, dass diese Daten tatsächlich nicht ihr gehörten. Und deswegen macht sie natürlich irgendwie da.
Tim Pritlove
Ich sage auch nicht, dass es das nicht gibt. Ich sage nur, sie benennen das nicht. Sie sprechen von Rechtsverletzungen in dem erheblichen Ausmaß, äh aber,benennen nicht dieses Recht, was da verletzt wurde, ja? Und das das finde ich dann doch schon etwas äh skurril, dass sie sich da so weit äh aus dem Fenster lehnen mit so einem offenen Brief und der ja auch, ich meine, allein diese Form ist ja auch äh schon interessant, ne. Also was was versuchen sie damitzu erreichen, ja? Also,Sie jetzt hier irgendwie abschreckend wirken oder wollen sie äh da den Michael jetzt diskreditieren oder.
Linus Neumann
Sie wollen, natürlich wollen sie ihn diskreditieren. Es ist, also es ist so, scroll mal runter wert, wer hat diesen Brief da geschrieben? Ja genau, wer hat den Brief da geschrieben? Geh mal runter Birgit. Birgit, Bowle, so wird nächstes Jahr.
Tim Pritlove
Na ja, sie schaffen ja zunächst einmal eine unglaubliche Öffentlichkeit dafür, ne, dass naja, das ist hier die äh Birgit Birgit Bowler, Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Vertrieb GmbH.
Linus Neumann
Okay, wenn sie Vorsitzender Geschäftsführerin ist, wird sie vielleicht nicht nächstes Jahr Bewerbungen schreiben. Aber jemand, der ähm, also wer auch immer sie ihr zu diesem Brief geraten hat, wird nächstes Jahr Bewerbungen schreiben.Weil ähm also wie wie die Deutsche Bahn sich irgendwie die Blöße geben kannso einen beknackten Brief an so eine Nischengrüppchen dazu schreiben, ähm ist mir völlig, völlig zweifelhaft, ja.
Tim Pritlove
Ja, mir ist auch nicht klar, was was da so die Stoßrichtung äh ist. Und das ist, ich meine, ich finde es einfach generell, äh schade. Ich weiß jetzt nicht genau,Was ihre Bedenken wirklich sind, ne? Ich meine, da sind wir auch als wir das hier besprochen haben, nicht wirklich schlau draus geworden. Aber.Wenn die Daten richtig sind, davon ist ja davon auszugehen, dann kann man zumindest nicht damit argumentieren, dass da irgendwie ein Schaden von ausgeht. Und wenn die Daten alt sind, dann weiß man das auch.Ich meine, das ist ja klar, dass die alt sind.
Linus Neumann
Die Deutsche Bahn hat zunächst einmal selber relativ offensichtlich überhaupt nicht die Kompetenz oder die Ressourcen mit diesen Daten vernünftig umzugehenDas ist ihr äh das ist schon mal ihr Hauptproblem, sonst hätten sie ja nicht auf einen externen Dienstleister zugreifenund dem irgendwie dieses ganze Geld da geben und sich noch irgendwie rechtlich von dem einzwängen lassen diese diese Fahrkartenplattform dazu unterhaltenSie haben offensichtlich die die Ressourcen und die Kompetenzen nicht im eigenen Hause ihre Fahrplandaten vernünftig aufzubereiten.
Tim Pritlove
Zu veröffentlichen. Darum geht's.
Linus Neumann
Veröffentlichen. Also intern werden sie auf.
Tim Pritlove
Zu erstellen tun sie die ja nun selber. Ich meine das äh ist wirklich ihre Kernkompetenz, die möchte ich ihnen gar nicht absprechen.
Linus Neumann
Nee, sie haben die, aber sie können sie offensichtlich nicht, äh, so was wie eine Buchungsplattform oder eine äh äh Rauting-Plattform für solche Dinge selber machen. Und haben,Mit hoher Sicherheit einfach ähm mit diesem Hafersystem oder Haarkornsystem äh bestimmte Verträge, die natürlich,Wenn ich für die Deutsche Bahn äh den Auftrag bekomme, deren Fahrkarten-App zu machen, Web äh Applikationen, dann mache ich selbstverständlich, steht in dem Vertrag drin, dass ich da bestimmte Exklusivrechte dran habe, sonst schmeiße ich doch nichtweiß ich nicht wie viel hunderttausend Mannstunden da drauf eine Onlinebuchungsplattform zu machen,auf einmal die Gefahr sehen muss, dass ähm dass das jeder andere auch machen kann und die Gefahr ist, dass er es besser kann.Also habe ich äh irgendwelche äh Exklusivrechte vertraglich ausgehandelt und diese Exklusivrechte fußen letztendlich wieder darauf, dass die Bahn erstmal die äh der Inhaber dieser Daten ist und die erstmal per se nicht offen sind.Also.
Tim Pritlove
Naja, auf jeden Fall, ich würde mir, ich würde mir wünschen, ähm dass da einfach,Offener diskutiert werden würde und nicht unbedingt in Form von offenen Briefen, sondern dass wir mal äh ihre Bedenken, die sie da äh offensichtlicher Michael auch entgegengebracht haben, auch mal öffentlich diskutieren und das mal ganz ergebnisoffen auch äh in Raum stellen.Würde ich mir wünschen.
Linus Neumann
Ja, würde ich mir auch wünschen, aber das Perfide an diesem Brief ist ja, dass sie alle Bedenken,die Michael Ursprünge, die sie Michael gegenüber ursprünglich geäußert haben, jetzt nicht mehr in diesem Brief sind. Michael hatte ja bei uns in der Sendung auch einige Sachen zitiert, dass sie sagt, ja, wir haben Angst, dass jemand da eine schlechte App macht oder ein Pipapo. So und äh,Hat dann auch hier in der Sendung gesagt, ja, all diese Einwände sind jetzt invalide, weil die Daten draußen sind. Und sie kommen jetzt nämlich über diehintenrum Nummer und sagen, ja, aber du hast ja der, du, da, dass der Community einen Bärendienst erwiesen. Und äh wir verzichten auf auf ihre Mitarbeiter. So ein Quatsch, ja. Ich meine, der hat monatelang Arbeit investiertum diese Daten daraus zu pulen, aufzubereiten und so weiter, der ist auf seine Kosten zu denen gefahren und hat sich mit denen unterhalten, hat um um als Open Data Evangelist ist er dort hingegangen, ohne irgendwelche Interessen, ja. Äh also ohne irgendwelche eigenen finanziellen Interessen,Und äh jetzt kriegt er so einen Brief, also ist einfach eine Frechheit. Kündige deine Bahn Cut Tim, ich kündige auch meine Bartcard Frechheit. Wir laufen ab jetzt. Wir fahren mit einem Mercedes,mehr ist dazu glaube ich nicht zu sagen.
Tim Pritlove
Ja, nee, ich behalte meine Bank.
Linus Neumann
Ähm.
Tim Pritlove
Was haben wir denn noch auf der Liste?
Linus Neumann
Es ist äh es müssen jetzt alle ihre Meinung zur Leistungsschutzrechtspetition sagen. Und zwar ähm.
Tim Pritlove
Müsste man sie ja gelesen haben.
Linus Neumann
Der der Aktionstag zum Leistungsschutzrecht am zwölften Oktober, den Google ja geplant hatte, der fällt also glaube ich aus wegen ist nicht,wir hatten ja darüber berichtet, dass Google schon im Ausland Aktivistengruppen darüber informiert hatam zwölften Oktober in Deutschland ein Aktionstag gegen das Leistungsschutzrecht stattfindet, bevor die Größe, die Größe Zahl der Aktivistengruppen in Deutschland selber davon wusste, woraufhin die größere Anzahl der deutschen Aktivistengruppen gesagt hathaktet und jetzt trotzdem aber,von einigen wichtigen Gruppen und einigen äh lauten Personen dann gesagt wurde, man muss, man solle bitte diese äh Petition gegen das Leistungsschutzrecht mitzeichnen, die vor einiger Zeit von dem äh,Bruno Kram, dem dem Piraten äh Urheberrechts ähm Typ, das ist der mit dem Cowboyhut und dem interessanten Bad. Ähm,ins Leben gerufen wurde und äh obwohl sie einen sehr komischen,Text hat und Bologramm auch irgendwie ein, ein Video veröffentlicht hat, in dem also das Leistungsschutzrecht,Der Untergang des des Internets ist, mal wieder,zu dem Markus kommentierte dass es vermutlich noch größere größere Probleme gibt die das Internet momentan bedrohen. Diese Einschätzung teile ich.Nichtsdestotrotz ist das Lifestervice dieses dieser Gesetzentwurf zum Leistungsschutzrecht ein besonders dämliches Gesetz und es sollte auf jeden Fall verhindert werden.Ohne dass man jetzt, sage ich mal, äh sagt, wir sind auf der Seite von Google oder wir sind auf der Seite von Axel Springer. Wir sind eigentlich,man kann quasi einfach auf der Seite sein, dass man für sein Land und sein sein Leben ein ein beknacktes Gesetz bitte nicht haben möchte.Und dieser dieser Positionen haben also viele äh viele Leute Ausdruck verliehen. Unter anderem der Chaos-Computer-Club, der Verein digitale Gesellschaft, äh Sascha Lovo hat irgendwas geschrieben. Und alle riefen dazu auf, ähm diese,diese Petition, obwohl sie äh schlecht formuliert ist und ein bisschen komisch äh bitte zu unterstützen.Und jetzt sagte dann aber der ähm Thomas Stadler äh,argumentierte deiner Gegend, dann kam die Welle der ja derjenigen, die dagegen sindsagen, ja, müssen wir jetzt eigentlich zu jedem Scheiß andauernd eine Petition machen? Können wir nicht diese einmalige Petition gegen netzsperren, die in Deutschland irgendwie hundertvierunddreißigtausend Zeichner erreicht und eine große Symbolkraft hat,Können wir uns nicht endlich mal ähm können wir nicht endlich mal aufhören jetzt andauernd diesen dieser Symboltracht weiter hinterher zu eifern,und ähm deswegen äh sagte er, ich ich zeichne die nicht. Das heißt, es gibt so eine kleine äh Debatte äh darüber, ob man die jetzt zeichnen soll oder nicht. Momentan steht die Petition ähm immer noch bei,nicht annähernd ausreichend äh vielen Zeichnern. Und ähm,Wollte eigentlich nur nochmal darauf hinweisen, dass das dies der Fall ist.
Tim Pritlove
Aber du möchtest nicht drauf verlinken.
Linus Neumann
Ich hab's vergessen darauf zu verlinken. Den Link reiche ich nach, ja. Also ähm ich habe ich habe sie auf jeden Fall mal gezeichnet. Das kostet ja nichts.Ähm gleichzeitig aber insbesondere interessant hat dann der,Der Bundesrat, die Ausschüsse des federführenden Rechtsausschuss, also der der federführende Rechtsausschuss, der Ausschuss für Kulturfragen und der Wirtschaftsausschuss,ähm,Diese Ausschüsse des Bundesrates haben eine Empfehlung an den Bundesrat gegeben, wie er zu dem Gesetzesentwurf des Leistungsschutzrechtes Stellung zu nehmen,habe. Und also das ist quasi die Meinung dieser drei Ausschüsse, die Teil des Bundesrates sind. Und sie sagen ähm.Grob, dass der dass dieser von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzesentwurf nichts sorgfältig zwischen den Interessen der Presseverleger und Journalisten ähm,Und den Internetplattformen und Suchmaschinenanbietern auf der anderen Seite abwägt. Ähm.Sie erkennen aber allgemein an, dass es da irgendwie ein ein Handlungsbedarf gibt, aber diesen ähm,Diesen Vorsatz, der diesen Vorschlag findet sie jetzt irgendwie nicht in Ordnung und regen daher an, das zu prüfen, sei in wie weit die Anerkennung der verlegerischen Leistung besser in die geltende Systematik desRechtsgesetzes eingefügt werden kann, als sich das im Gesetzentwurf vorgeschriebene Leistungsschutzrecht.Ähm und zwar möchten sie das äh Suchmaschinen nicht von vorneherein diskreditiert werden, sondern im Einzelfall eine kritische Würdigung ihrer urheberrechtlichen Relevanz ermöglicht wird.Dass wir also mit diesem Leistungsschutzrichter ja so eine Keule, gibt's einen Satz und dass wir da also nicht der der Fall. Ähm,Gleichzeitig sehen sie natürlich auch das Problem, dass so so irgendwelche Aggregatoren, die sie hier Harvester nennen, sind nicht nur äh.Da sind Dinge so sowas wie Depub dot org, die einfach alles runterladen und und das archivieren äh und Aggregatoren, die es irgendwie aus mehreren Quellen zusammensuchen, dass dagegen irgendwie die Presseverleger auch geschützt werden müssen. Also sie erkennen dainsgesamt ein Problem an.Als Zweites sagen sie, sie würden ganz gerne, dass äh würden ganz gerne da dadrin berücksichtigt wissen, das ist auch ganz äh ganz interessant, dass ähm,An an wissenschaftlichen Beiträgen, wie im Rahmen einer überwiegend mit öffentlichen Mitteln finanzierten Lehr- und Forschungstätigkeit entstanden und in sind und in Sammlungen erscheinen, hat der Urheber auch bei Einräumung eines ausschließlichen Nutzungsrechts das Recht, sein Werk längstens nach Ablauf von sechs Monaten seit Erstverlüffung Veröffentlichung anderweitig zugänglich zu machen. Das wollen sie irgendwie noch mit dadrin haben,Ähm und dieses Recht soll quasi so formuliert sein, dass es äh wie nennt man das, nicht abgerungen werden kann. Also unveräußerliches Recht. Ähm.Und das war etwas, wo ich noch gar nicht so dran gedacht habe. Der ähm sie möchten ganz gerne, dass die,Im weiteren Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens geprüft wird, ob,diese neu geschaffene Lizenz, dieses neu geschaffene Lizensierungsrecht der Presseverlage irgendwie die Einräumung ähm eine, also die Errichtung einer Verwertungsgesellschaft,nach sich ziehen wird. Das es heißt quasi, dass das so eine äh ZVEMA.Zeitungsfall oder ZVEZ, Zeitungsverlags, Einzugszentrale oder sowas gibt, äh die dann irgendwie gesammelt wieder diese Rechte der Zeitungsverlage geltend macht.
Tim Pritlove
Das würden sie gerne wissen, ob sowas geplant sei oder ob das äh rechtlich sein müsste oder sein dürfte oder.
Linus Neumann
Es könnte quasi ähm also es gibt momentan äh laut Gesetzesentwurf keine Verwertungsgesellschaft Pflichtigkeit.Und ähm,Wenn es eine Verwertungsgesellschaftpflichtigkeit gäbe, argumentiert der, die akumentieren die Ausschüsse, dann würde, würden die würden diese Regelungen sehr viel praktikabler werden.Ja, also dann hast du nicht mehr irgendwie ganz viele Einzelabsprachen, sondern es würden sich irgendwie alle Zeitungsverlage in eine Verwertungsgesellschaft zusammentun. Äh und dann hätten wir eine noch so eine GEMAdie kümmert sich dann um was weiß ich Rahmenverträge mit den großen Anbietern und so weiter und so und setzt die Rechte durch.
Tim Pritlove
Es geht alles noch hin und her, aber es gibt auch politischen Widerstand zu dem aktuellen Entwurf.
Linus Neumann
Ja, das genau, also zu dem aktuellen Entwurf, ja, Sie erkennen aber trotzdem irgendwie die Sie sagen schon, dass Sie die Schwierigkeit anerkennen und äh nur diese die aktuelle Formulierung nicht so in in Ordnung finden.Ja? Interessant.Und dann haben sie noch so einen kleinen irgendwie einen Satz äh sollte ein, zwei Sätze sollten noch geändert werden. Aber Bundesrat also findet den den aktuellen Text beknackt,aber sieht die allgemeine Notwendigkeit äh offensichtlich trotzdem äh gegeben,Das Presseverlagen irgendwie Schutz gegen.
Tim Pritlove
Das schließt sozusagen dann die SPD auch mit ein.
Linus Neumann
Ich weiß leider nicht, wer jeweils der Vorsitzende dieser äh dieser Ausschüsse ist. Da muss ich jetzt mal ganz kurz schauen.
Tim Pritlove
Das ist ja sozusagen auch eine Frage wie die SPD eigentlich ich meine generell hat sie sich ja skeptisch geäußert, wenn ich das richtig äh in Erinnerung habe. Ich meine, auf so einer Art und Weise, wo man sich jetzt vielleicht auch nicht unbedingt so sicher sein kann, ob das.
Linus Neumann
Also Rechtsausschuss ist auf jeden Fall Jana Shidek. Äh von der SPD äh die Vorsitzende. Ähm,Das heißt, ja, aber ich meine das ja auch wirklich, dass er jetzt wieder irgendwie so einen Ausschuss, ne, das heißt, das ist jetzt wieder nur der, was die Ausschüsse dem Bundesrat nahelegen, was er denn bitte dem Bundestag, beziehungsweise der Bundesregierung, antworten möchte.Ja, es ist äh noch so wirklich eine eine sehr noch eine Vorstufe.Gucken, wer die Ausschuss für Kulturfragen, wer da die Vorsitzenden sind.
Tim Pritlove
Also mit anderen Worten, auch das muss ja auch vom Bundesrat dann auch erstmal abgesegnet werden und da kommt es dann einfach nochmal.
Linus Neumann
Könnte spannend werden, ja.
Tim Pritlove
Drauf an, wie da die Länder äh koalieren.
Linus Neumann
Also Ausschuss für Kulturfragen ist auch der SPD-Vorsitz und äh Wirtschaftsausschuss.Ist äh Martin Zeil von der FDP äh der Vorsitzende.So, die haben also jetzt äh dieses dieses äh also man man kann da quasi so ein bisschen das lässt ja vielleicht so ein bisschen darauf äh vorhören, wie also ein Bundesrat sich im Zweifelsfall zu diesem Text äh positioniert.
Tim Pritlove
Gut, ich glaube, damit haben wir es aber auch jetzt äh ausreichend beleuchtet.
Linus Neumann
Genau, Link für die Petition ist online und äh sie ist, glaube ich, bald vorbei und weit davon entfernt fünfzigtausend Zeichner zu haben.
Tim Pritlove
Ja, ich glaube, das wird nix.
Linus Neumann
Ja, da gehört trotzdem noch mal. Also wer möchte, sollte dann sich jetzt beeilen.
Tim Pritlove
Wie auch immer äh außerhalb von Deutschland in äh anderen europäischen Ländern gibt es äh dann noch andere interessante Entwicklungen, insbesondere was das äh generelle Verhältnis zu Fallshering,Netzwerken betrifft, äh besonders hervor getan, hat sich hier ein Gericht in Portugal.Ähm einfach mal ähm,befunden hat, dass so das private Austausch ähm von Dateien über Netzwerken ja so generell eigentlich erst mal nicht so falsch,wäre und in konkreten Fall die äh beantragte Herausgabe von IP-Adressen dann.
Linus Neumann
Zweitausend Nutzer.
Tim Pritlove
Abgelehnt hat.
Linus Neumann
Dass er seine Antipiraterievereinigung, die wollte zweitausend Tauschbörsennutzer,gegen die Verfahren einleiten, weil sie sich an.
Tim Pritlove
Also was bei uns hier so gang und gäbe ist, wird dort äh in Aprede gestellt, zumindest durch dieses Gericht. Ähm man ruft sich da auch auf ähm ja, Informationsfreiheit und äh,Bildung und Kultur, die ja nicht eingeschränkt werden dürften und auch nicht würden, wenn äh mögliche Copyright äh Verstöße ähnicht gewerblichen Charakter haben. Und das ist natürlich interessant, weil das so ein bisschen so eigentlich die ursprüngliche Sicht unseres äh,Privatkopie äh ähm ich weiß nicht, inwieweit das durchs Gesetz abgedeckt war, aber,wovon die Politik ja an zunehmenden Maße abrückt und,Jetzt ist halt die Frage, äh welchen Einfluss könnte das haben? Ja, also es gibt zumindest in Portugal da einen Wandel,Niederlanden allerdings.
Linus Neumann
Warte, ich will noch, ich will noch ganz kurz klären, in Portugal muss man vielleicht nochmal kurz, weil wir ja immer technische Sachen auch nochmal erläutern sollen. Ähm.Ist deswegen in Anführungszeichen privat, weil es wirklich eine Tauschbörse ist, wo also die alle, die das runterladen,gleichzeitig miteinander Dateien teilen. Das heißt, während ich die Datei runterlade und auch darüber hinaus, stelle ich sie gleichzeitig auch anderen zur Verfügung. Lade selber die Datei aus einem Schwarmvon sehr vielen Quellen herunter. Was deswegen auch meistens dazu führt, dass ich sie sehr schnell herunterladen kannund äh habe damit eigentlich eine sehr effiziente Nutzung des Netzwerkes, also eigentlich ein Protokoll, was äh was sehr sehr äh sehr positiv zu betrachten istGleichzeitig führt es aber dazu, dass jeder, der da selber mit herunterlädt, meine IP-Adresse bekommt und.
Tim Pritlove
Also nicht jeder, sondern eine Auswahl von, genau. Ja?
Linus Neumann
Aber meine IP-Adresse bekommen kann.
Tim Pritlove
Genauen bekommen könnte. Mhm.
Linus Neumann
Und ähm das ist also das wie Abmahnkanzleien dagegen vorgehen. Die schalten sich in diesen Toren mit einbeteiligen sich daran, laden selber mit herunter und macht dann eine Liste von IP-Adressen, die sich daran beteiligt haben, äh holen lassen sich von den äh jeweiligenProvidern, die äh Daten geben und äh schreiben dann Briefe an diese Person. Ähm,Der Hintergrund dafür ist, dass man, dass man in Deutschland sagt, das ist zwarprivates File-Sharing, das hat aber kommerzielles Ausmaß, weil es äh geschäftsschädigend für uns ist,mit ähnlichen Argumentationen geht man dann gegen die Seiten an, die quasi die Informationen bereitstellen, wie man sich in diesen Schwarm mit äh hineinklinken kann mit seiner Software,ähm zwei zweifellos ist es äh aber verboten äh,Wenn ich jetzt quasi auf meiner Internetseite einfach was anbiete. Dann wäre ich also, das wäre keine äh kein Tausch mehr, sondern das wäre eine eine öffentliche Zugänglichmachung mit wahrscheinlich dann kommerziellem Hintergrund. Ähm,und nur diese Tauschbörsen, also eigentlich das, was in Deutschland die einzige ernstzunehmende Gefahr ist für den ambitionierten Downloader.Wenn ihr irgendwie zu Rapid Share geht oder zu äh mega Upload, ach nee, also zu irgend so einem zu irgend so einem Anbieter ähm,und da etwas herunterlädt, dann ist die äh Gefahr, dabei erwischt zu werden, sehr gering und zweitens auch äh ist das rechtlich gar nicht so kritisch, weil der Anbieter, hier ist ein klare Definition, wer Anbieter und wer Konsument ist,und ähm darüber man die Leute platt macht, die sich an Torend äh beteiligen ist nicht, dass sie heruntergeladen haben, sondern.
Tim Pritlove
Dass sie dadurch auch automatisch angeboten.
Linus Neumann
Dass sie angeboten haben,Das ist ein interessanter äh das ist hier der der interessante Unterschied. Und in Portugal wird jetzt gesagt, genau dieses Anbieten, das ist völlig okay. Das das ist in Ordnung. Das könnt ihr, könnt ihr so machen,und ähm das ist auf jeden Fall eine interessante äh interessante Entwicklung. Gleichzeitig,Ähm und da kommen wir dann zu den Niederlanden. Die haben grade äh eine, die haben momentan eine Gesetzeslage, die quasi illegale Downloads für private Zwecke erlaubt,Also es ist ein ähnlicher Zustand wohl. Ähm,Wie in ähm wie in Portugal. Und der Grund dafür ist, dass Sie sagen, das Recht auf also Ihr Recht auf Privatkopie ist so formuliert, dass es nicht,sagt, es darf nur aus einer legalen Quelle kommen. Weil sie sagen, es gibt ein Recht auf Privatkopie.Und sie haben in dem Gesetz in diesem Recht äh auf Privatkopie äh vergessen, zu schreiben, es gibt ein Recht auf Privatkopie aus legaler Quelle.Wie auch immer man sich vorstellen sollte, wie sie wie dieser Satz dann tatsächlich formuliert werden sollte. Aber das äh die die Lage scheint also zu sein, dass jemand, der sich irgendwie in in einem bitteren Schwarm beteiligt, dann sagt, ja Privatkopie,Alles klar, so und ähm damit kommen sie im Moment offensichtlich in Niederlanden durch,Es gibt aber eine äh Copyright-Direktive ähm.Der europäischen Union, diese, die irgendwie sagt, okay, da die Quelle spielt sicherlich auch noch irgendwie eine Rolle und die Niederlande wollen jetzt prüfen lassen, ob ihre Regelung mit der europäischen Copyright-Detektive kompatibel ist.Und wenn mal wenn die Niederlande Pech haben, dann ähm würde es heißen, dass quasi Privatkopie nur für legale Quellen gilt.Und dann wäre die Frage, äh ist diese Direktive verbindlich für alle Mitgliedsstaaten oder nur für oder ist es quasi äh kann man sich, kann man da ein bisschen von abweichen von dieser Copyright-Direktive?
Tim Pritlove
Ja, ist sehr interessant, dass,Für dich auch ausgerechnet auf juristischer Ebene in unterschiedlichen Ländern auch so differenzierte Sichtweisen dazu Tage treten, die da auch so ein bisschen von dem äh Copyright Mainstreamabweichen und versuchen da einen Punkt zu machen und versuchen auch.Das Phänomen des privaten Kopierens und Verteilens in irgendeiner Form zu fassen.Also Dinge sind in Bewegung.
Linus Neumann
Ja, also es ist glaube ich auch wirklich nur in Deutschland grade so, dass das Thema Urheberrecht so so völlig äh durchgeknallt, behandelt wird von allen,Es gab anscheinend nicht EU-weit wirklich so diese diese Historie, sind nur momentan nur in Deutschland, dass das das über dieses Thema nicht mehr ähm,Äh diskutiert werden kann.
Tim Pritlove
Gut, womit wir.
Linus Neumann
Jeden Fall wär's scharf und würde den portugiesischen VPN-Anbietern, ja? Also,die haben jetzt echt, die können jetzt wirklich mal ein äh paar Millionen Euro Lobby auf auf darauf werfen, dass dass das so äh dass das so Bestand behält, ja?Das wäre natürlich ein Traum, ja? Portugiesische VPNs sind auf jeden Fall jetzt äh in den nächsten Wochen ähm sage ich mal, das wo man äh Aktien kaufen möchte.
Tim Pritlove
Mhm. Interessanter Punkt, wenn ich noch gar nicht drüber nachgedacht.
Linus Neumann
Wir brauchen eigentlich nur ein Land, weißt du, der.
Tim Pritlove
Es reicht. Ja, Linus.
Linus Neumann
Du wolltest noch eine Veranstaltung erwähnen.
Tim Pritlove
Genau, es sind ähm.Es ist nächste Woche, das ist der dreizehnte und vierzehnte Oktober, ist äh wieder einmal Zeit für die Datenspuren,glaube ich auch schon mal erwähnt.
Linus Neumann
Wir hatten kurz erwähnt, dass es.
Tim Pritlove
Aber jetzt steht es sozusagen auch mit Programm. Äh im Netz.Ist ja eigentlich so ein Tradition, weil's jetzt Veranstaltung, dass man nicht so früh sagt, worum's eigentlich geht. Ähm trotz alledem gibt's jetzt das detaillierte Programm zum Nachschlagen und der Datenspuren,DEund wie der Name schon nahe liegt, äh geht's hier viel um Privacy et cetera. Ich habe die Datenspuren über die Jahre. Ich war, glaube ich,Bis auf eine war ich, glaube ich, immer da. Einfach weil ich äh ja ohnehin äh das ähm,wie soll ich sagen, wie man sich's wie wie alles sich in Dresden so gibt, immer ganz, ganz toll finde und äh das gerne als Anlass nehme, nach Dresden zu fahren, aber trotzdem ist auch die Veranstaltung dementsprechendentspanntund da kann man gut ins Gespräch kommen, sage ich mal. Ist nicht so eine maßlose überrannte Veranstaltung, so ein paar hundert Leute und äh das ist einfach ein guter Ort, um da äh,interessante Menschen kennenzulernen und diese ganzen Themen auch mal vor Ort in Ruhe zu,diskutieren letztes Mal und ich glaube auch diesmal wieder ist auch da so ein bisschen Hackereibeschäftigung. Ähm,Erdgeschoss möglich, da wird also auch viel äh gebastelt und getan und auch Kinder hatten da eine Menge Spaß. Also ist das vielleicht eine Empfehlung für einen Wochenendausflug?In Dresden. Wir finden das gut.
Linus Neumann
Ich werde den Ausflug auch machen, allerdings nur am Sonntag und dort einen äh kurzen Vortrag halten. Ähm muss den aber jetzt hinten noch vorbereiten.Im Penta Barf habe ich, glaube ich, einen Titel, ja. Ich hoffe, dass jetzt noch nicht ach so, scheiße, die haben das Programm jetzt veröffentlicht, ne? Ja, dann habe ich einen äh Titel, den muss ich noch mal ändern, der war scheiße.Ich habe nur so ein, so ein, so einen Platzhalter eigentlich da äh in das Penta Barf geworfen. Ähm.
Tim Pritlove
Also hier steht ein Netzneutralität, wer was, wieso?
Linus Neumann
Völlig bescheuert.
Tim Pritlove
Ja gut, aber auch bescheuerte Titel können mit Inhalt ausgefüllt werden.
Linus Neumann
Ja, müssen wir nochmal gucken, da müssen wir ein bisschen anderen Titel, also Titelvorschläge gerne äh Themen Thema können wir nicht mehr ändern.
Tim Pritlove
Also du wirst sie zuletzt Neutralität äußern und du hast sozusagen auch das letzte Wort am Sonntag?
Linus Neumann
Ja, das war Bedingung, wie im Bus, ne, die coolen Hinten.
Tim Pritlove
Ja, verstehe. Du bist sozusagen das Highlight.
Linus Neumann
Ja, ich will, ich komme dann, wenn die.
Tim Pritlove
Letzte auf Bäumen.
Linus Neumann
Echt die letzte, scheiße, ich habe meinen Zurück, mein Sofa fährt erst sehr spät abends. Nach Hause, dann bin ich da noch in Dres.
Tim Pritlove
Ach na ja, Andres.
Linus Neumann
Gegensatz zu dir, ich ich kenne ja Dresden immer nur von den Nazifrei-Demos und ich halte ja Dresden so für echte.
Tim Pritlove
Ja, dann kannst du dir mal das andere Bild dann mal äh vermitteln lassen. Das ist doch auch schön. Dann kannst du das schön ausklingen lassen. Nochmal ein paar Stündchen schön durch den Kiez.
Linus Neumann
Frauenkirche gucke ich mir dann an.
Tim Pritlove
Latschen, ne.
Linus Neumann
Ja, Dresden, ja ja wird sicherlich ganz äh.
Tim Pritlove
Ja, Dresden ist ist ein sehr äh sehr knuffiger Ort. Ich kann das nur empfehlen. So, dann haben wir es aber jetzt auch. Das war die vierzigste Ausgabe übrigens von Lok Buchenetzpolitik. Wir machen uns, haben wir eigentlich das Jahr schon rum?
Linus Neumann
Nee, am achtundzwanzigsten Oktober ist der Jahrestag der die Gründung des Logbos. Es ist ein Sonntag.
Tim Pritlove
Buch Republik,Republik-Lockbuch-Netzpolitik. Ja, äh, wir können's gleich verraten, wir planen keine Geburtstagsparty. Es wird sich leider zu diesem Datum nicht ergeben können.
Linus Neumann
Wir feiern schon eine, aber äh wir haben nicht so viel ähm Champagner, dass wir die öffentlich machen, deswegen werden Tim und ich uns mit einem paar Freundinnen aufm Land,anschließen und im kleinen Kreise.
Tim Pritlove
Mond dehnt abfeiern. Gut vielen Dank für äh euer Interesse und das war's. Auf Wiederhören. Bis bald.
Linus Neumann
Auf Wiederhören. Bis bald.

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Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen Linus. Guten.
Linus Neumann
Guten Morgen, Andre.
Andre Meister
Herzlich willkommen zu Logbuch Netzpolitik.
Tim Pritlove
Ist ja schon fast wie bei den Fan-Boys hier.
Linus Neumann
Bist hier Gast und sagst noch nicht mal guten Morgen zu Tim oder was?
Andre Meister
Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove
Nee, ja, jetzt, jetzt, jetzt hast du den Fanboy, den, den Visis Circle hast du jetzt irgendwie an die Wand gemalt, jetzt wird's hier.Äh gut, dann machen wir's halt halt mal anders. Äh ihr werdet es schon mitbekommen haben. Wir haben André wieder bei uns. Hallo. Hallo Andre. Moin.
Linus Neumann
Und ich will mich beschweren. Ich will mich beschweren, weil sich keiner beschwert hat, äh dass wir letztes Mal ein Intro hatten.
Tim Pritlove
Ja, nichts. Nichts. Nur Crickets und.
Linus Neumann
Nickers. Wussten wahrscheinlich alle, was das für eine Melodie ist.
Tim Pritlove
Tja, keine Ahnung. Könnt ihr ja mal raten. Könnt ja mal raten.
Linus Neumann
Die wussten das wahrscheinlich.
Tim Pritlove
Normal gemacht,Wir wollen überhaupt mehr Feedback haben hier. Nicht, nicht, nicht, dass es ein Mangel daran gäbe, aber wir können erstens sowieso nicht äh äh genug kriegen von allem.Und äh ja, haben wir auch sonst nichts zu tun. Stimmt's?Nee, denn äh die Themen sind ja sowieso immer die gleichen, ne. Hier unsere Themenwolke anschaut und so weiter.
Linus Neumann
Ja, die Themenwolke ähm müssen wir bald mal irgendwie ein paar Tex Newton, aber äh ein Thema, was wir jetzt äh neu wieder haben, ist SPD und Vorratsdatenspeicherung. Spannende, das Spannende zu dem Thema ist, es.
Tim Pritlove
Oh, super. Ich gucke gerade mal, ob ich noch Wunderkerzen habe.
Linus Neumann
Spannend zu dem Thema ist, es gibt nix Neues.
Andre Meister
Doch man hat drüber geredet.
Tim Pritlove
Wo denn? Eigentlich, die haben sich getroffen irgendwo.
Linus Neumann
In Vibra, im Willi Willy-Brandt-Haus. Da habe ich jetzt mal so genannt.
Tim Pritlove
Vibra, was ist das denn? Ach so. Oh, heißt das so? Ach so. Verstehe. Okay und, und, und, und da wurde dann darüber gesprochen, dass man das ja an sich äh ganz toll findet oder wie?
Linus Neumann
Na ja, da kamen so ähm,kamen einige illustre Personen zu Wort, unter anderem Sigmar Gabriel und äh der Jörg Zirke, unser BKA äh Chefähm und ähm haben dann natürlich erzählt, wie fürchterlich das alles ist und weil wir keine Vorratsdatenspeicherung haben, hatten wir die NSU-Morde so ungefähr und,ganz fürchterlich und ähm.
Tim Pritlove
Vorratsdatenspeicherung hätte, hätte das verhindert oder was?
Linus Neumann
Ja, also ist genau dieser typische dieses typische Gewicht da gewäscht. Da wollen wir vielleicht auch gar nicht das alles irgendwie nochmal wiederholen, dass er wirklich inzwischen äh olle Kamelle äh die EU-Richtlinie muss umgesetzt werden, sonst drohen uns Strafzahlungen und wat nicht alles,ähm.Vorgeschichte hatten wir ja Lokbuch Netzpolitik berichtete war dieser Parteitagsbeschluss am Dezember zweitausendelf, vierter bis sechster Dezember war glaube ich dieser Parteitag, wo sie sich dann zu ihrer,deutlichen Einschränkungen der Vorratsspeicherung. Die Vorratsdatenspeicherung mit menschlichem Antlitz.Ja, ich habe den, ich habe den hier nochmal rausgesucht.Datenschutz und Grundrechte stärken, Datenspeicherung begrenzen, ja? Also Vollformat, Vorratsdatenspeicherung, aber nicht hier sechs Monate, sondern ich glaube, sie wollten dann wie weniger?Ähm.Und äh so wird dann auch jetzt grade bei der SPD darüber berichtet, die Verhältnismäßigkeit waren. Ja und äh da erzählen sie dann also wie die SPD ähm stolz die Verhältnismäßigkeit wahrt.Und äh weiterhin für die für die Vorratsdatenspeicherung ist. Ähm immerhin lobende Erwähnung findet die das Mitgliederbegehren, Sozis gegen VDS,welches wir damals auch schon erwähnt hatten. Ja. Dieses Mitgliederbegehren ist also dann auch glaube ich der,Man könnte sagen, jedem Parteimitglied die Partei, die es verdient hat oder oder wie würde man das oder jeder Partei, die Mitglieder, die sie verdient hat, ähm dieses Mitgliederbegehren gegen die Vorratsdatenspeicherung bräuchte,ungefähr, ich glaube achtundvierzigtausendfünfhundert Unterschriften,und hat bis jetzt eintausendsiebenhundertsiebenundachtzig. Das ist natürlich relativ mager und es gibt nur noch achtundzwanzig Tage Zeit für die SPD,um da irgendwie mehrere, also mehr als fünfundvierzigtausend Unterschriften noch zu sammeln auf dieser Seite, ähm das wird.Ist bis zum vierundzwanzigsten Oktober muss das geschehen, kann man auch per Post machen, aber es sieht im Moment nicht danach aus, als würde das den äh SPD Parteimitgliedern noch.
Tim Pritlove
Kann das per Post machen. Man hätte ja den Eindruck, das muss per Post funktionieren. Dann musst du ein Formular runterladen, das musst du dann.
Linus Neumann
Entschuldigung, ich habe jetzt gedacht, da ist eine Internetseite und dann habe ich auch gedacht.
Tim Pritlove
Per Post. Hier steht ein kleines FAQ. Leider dürfen wir Unterstützung nur unterschrieben per Post annehmen. Das sieht so an die Richtlinie vom SPD Bundesvorstand zur Mitgliederbegehren vor,Telefax oder elektronische übermittelte Unterschriften sind ungültig.
Andre Meister
Telefax.
Linus Neumann
Frage ich mich ja, warum der SPD Bundesvorstand wohl diese Regelungen für seine Mitgliederbegehren implementiert hat, ja.
Tim Pritlove
Na, damit das auch alles äh äh seine seine Ordnung hat, ne.
Linus Neumann
Seine Ordnung hat. Seine Ordnung. Mhm.
Tim Pritlove
Dennis Muhat macht das. Alles klar.
Linus Neumann
Macht das, ja?
Tim Pritlove
Ja, der macht auch einen Podcast im Übrigen.
Linus Neumann
Der macht auch ein Podcast und der macht auch ganz viel mit Internet und äh äh wie heißt D vierundsechzig und so. Hat noch Hoffnung, hat auf jeden Fall, sollte sich jetzt mal, wenn da noch was kommt, auf jeden Fall schon mal einen größeren Briefkasten kaufen.
Tim Pritlove
Hm, na gut, aber ich meine, seit wann läuft das Ding dieses Begehren?
Linus Neumann
Das ist schon Ewigkeiten.
Tim Pritlove
Ewigkeiten. Hier steht noch achtundzwanzig Tage, das kann noch nicht für äh zehn Monate laufen.
Linus Neumann
Also.
Andre Meister
Das geht mindestens einen Monat. Das ist als Reaktion entstanden eben auf dem Parteitagsbeschluss im Dezember äh Sozis gegen VDS gibt's irgendwie seit dreiundzwanzigsten Juli, glaube ich oder so,zwei, drei Monate, jetzt tausendsiebenhundert äh Unterschriften,und die Konferenz, die gestern im Brandhaus stattfindet, ist, glaube ich, eine direkte Reaktion auf dieses Mitgliederbegehren.
Linus Neumann
Wie wir gerade sehen, gibt es das Mitgliederbegehren seit dem vierundzwanzigsten Juli.
Tim Pritlove
Läuft also seit zwei Monaten und noch einen Monat. Also es scheint nicht grade sonderlich einzuschlagen. Das Thema äh wobei ich das nicht einschätzen kann, ob das jetzt sozusagen ein Mangel an Publikationen hat oder einfach nur einen Mangel an Unterstützung.Wahrscheinlich beides.
Linus Neumann
Man kann sich diese Konferenz, die da stattgefunden hat, auch im, im in der Nähe angucken, aufm YouTube,Glaube ich, also es sieht aus wie ein YouTube Link hier. Und äh da kann man sich anschauen, wie äh Ulfder Richter am Landgericht Berlin ist und auch im Umfeld des digitale Gesellschaft EV und des Chaos Computerclubs sich engagiert,der sagte dann dem äh dort, dass er als Richter es noch nicht erlebt habe, dass irgendwelche Daten nicht verfügbar seien,Äh bereits heute seien alle Daten bei den Providern zur Verfügung. Ähm,Allerdings müssen sich die Ermittlungsbehörden ein bisschen beeilen, damit sie die noch kriegen, bevor die Fristen abgelaufen sind. Und das wäre ja eigentlich genau der Zustand, den man sich eigentlich wünschen würde. Das hat er da gesagt,Fand ich mal sehr spannend, denen das so sagen zu hören äh in diesem Umfeld, wo auch ein Jörg Zirkel dann eben am gleichen Tisch steht,der äh ja seit Jahren das Gegenteil behauptet.
Tim Pritlove
Na gut, sollten wir äh Sozialdemokraten hier unter unseren Hörern haben, die vielleicht von diesem Begehren noch nichts gewusst haben und äh auch Gedenken es zu unterstützen, dann findet ihr den Link bei uns in den.
Linus Neumann
Ja, dann gab's eine sehr schöne, sehr schöne ähm,sehr schönen Artikel, den ich so gelesen habe,Und zwar geht es um die um die Piratenpartei, die sowohl die Bundespiratenpartei als auch die PiratenparteiNRW haben ja jetzt äh ausführlichere äh Veröffentlichung zum Urheberrecht gemacht und vor allem die Piratenpartei NRW hat eine,quasi ein äh Urheberrechtsgesetz Änderungsentwurf. Das ist ein relativ großes Dokument von ähzweiundneunzig Seiten, wo dann jeweils die einzelnen Paragraphen, wie sie gestrichen oder verändert werden sollen, äh dabeistehen plus Begründung.Das ist mir jetzt ehrlich gesagt ein bisschen zu lang, ähm aber es geht ihnen dabei hauptsächlich darum, äh ja, also eine fairen,Äh fairen Austausch zwischen Urhebern und Nutzern zu schaffen und äh das muss alles sehr viel besser und,so werden. Und was wir dazu feststellen ist, dass äh die Kritik aus der Basis laut wird an zwei Personen, zwei Damen aus der Piratenpartei,die nämlich äh während die Piratenpartei ja immer sehr betont, dass,man nach alternativen Geschäftsmodellen Ausschau halten sollte und dass die äh dass wir quasi einen näheren Kontakt zwischen Künstler und ähm,Künstler, Kunde oder Verbraucher haben wollen, also Crowdfunding, Geschäftsmodelle und so, das zwei äh Damen der Piratenpartei jetzt äh Bücher veröffentlichen und zwar mit traditionellen Urheberrechtsmodell des Verlages,inklusive Durchsetzung der Uhrabtreten der Urheberrechte an den Verlag und Durchsetzung selbiger durch den Verlag. Ist ja eigentlich eine.
Tim Pritlove
Nicht verboten, ne?
Linus Neumann
Ist nicht verboten, ist nicht verboten. Die Kritik lautet so ungefähr, wenn wir als Partei groß rumposaunen, dass wir nicht über dass wir überholte Geschäftsmodelle nicht äh staatlich schützen wollen,äh und sagen die Künstler sollen äh sich Alternativ nach Alternativen Einnahmequellen und direkteren äh,umsehen, dann ist es ein schlechtes Signal, wenn unsere äh unsere meistbeachteten Figuren diese so etwas nicht selbst machen, quasi an die eigene,Lehre nicht glauben. Ich glaube, die Bild-Zeitung hatte in irgendeinem Zusammenhang geschrieben, die Piraten äh predigen Wein und trinken Wasser.Sieg.
Tim Pritlove
Und, also, ich meine, Leute sagen und wer sagt das? Äh äh Leute im Internet und die Bild-ZeitungIch meine, das ist doch nun wirklich der Schrei nach Symbolpolitik,da habe ich ehrlich gesagt überhaupt gar kein Verständnis für diese ganze Debatte. Ich finde die vollkommen vollkommen bekloppt und absurd.Weil äh erstmal immer so äh Galionsfiguren da so äh in den Ring zu äh schmeißen und sagen, lebe uns ein gutes Leben vor, ähbin zu faul äh äh selber was beizutragen. Sei du jetzt hier äh unser Maskottchen und und und mache alles so wie wie wir das für richtig halten und äh entscheide nicht selbst. Das das finde ich einfach vollkommen äh bekloppt und absurd.Fall von Julia Schramm finde ich sogar noch viel bekloppter und absurder, weil es einfach mal überhaupt einfach äh erstmalihr Ding ist und zweitens jeder auch Sachen vorgeworfen werden, die sie die sie nicht gesagt hat.
Linus Neumann
Ich rede von Marina Weißband.
Tim Pritlove
Ja, du hast von zwei Damen gesprochen, meinem Freund.Äh ja, aber ja seriös. Seriously, ich meine, es ist äh äh das, dass Marina das äh,ohne DAM da durchkämpft, finde ich okay. Ich meine, wo ist das Problem? Ich sehe da, ich sehe da überhaupt gar kein Problem.
Linus Neumann
Ich sehe auch kein Problem, also äh ich erwähne nur, dass die Partei ja im Prinzip hauptsächlich die Position vertritt, dass ein solches Geschäftsmodell als überholt gilt.
Andre Meister
Sehe schon eine gewisse Dissonanz zwischen dem Anspruch auf geistiges Eigentum komplett zu scheißen,und für die Privatkopie in jeglicher Ausprägung zu sein und dann aber nichts dagegen zu haben oder das vorher anzukündigen, dass der Verlag natürlich das PDF vom eigenen Buch äh mit DNCA Take Download ist, entfernen wird,So funktioniert das System, aber dieMenschen sind keine Privatpersonen, ausschließlich, sondern die haben eine Funktion in einer Partei, die sich eben genau dieses Thema auf die Fahne geschrieben hat,und das jetzt wegwischen zu wollen, also ich finde die schon, in diesem Kernthema könnte da etwas mehr Stringenz angebracht sein.
Tim Pritlove
Naja, also ich habe nicht gerade so den Eindruck, dass dass die äh Piratenpartei besonders äh konsequent sich,ganz klar zu definierende Aussagen auf ihre Fahnenschreibzeilen. Das ist im Wesentlichen noch immer eine extreme äh Kakophonie,besondere in diesem ganzen Mienenfeld der äh des uröcherrechts Dialogs oder wie man das nennen soll. Ich meine, die Initiative, die du jetzt hier am Anfang erwähnt hast, äh wer steht dahinter, Daniel Neumann hat diesesgeschrieben, aber du mit Udo Fetter zusammen.
Linus Neumann
Also dass dieser NRW-Partei.
Tim Pritlove
Ehrlich gesagt, ich habe so äh den Eindruck, dass äh äh in der Piratenpartei an sich jetzt überhaupterst so der Moment einsetzt, wo man mal anfängt, wirklich darüber nachzudenken, äh was man will. Das mag an einzelnen Stellen schon immer irgendwie stattgefunden haben, aber das letzte Jahr war im Wesentlichenwaren sie einfach im Wesentlichen damit beschäftigt Talkshows zu bestücken und sich über ihren eigenen virtuellen Erfolg zu wundern.Und äh jetzt sind wir halt da äh an der medialen.An diesem Punkt des medialen Umkippens angekommen, ja? Also was vorher alles ganz toll war, das ist jetzt irgendwie ganz scheiße, interessanterweise hatten wir das ja schon ein bisschen vorhergesagt, wenn das dich hier vielleicht noch in unsereFolge äh ja, wo wir da sozusagen äh vielleicht noch nochzuvor schnell ausgerufen haben, aber im Prinzip ist das genau dieser Effekt. Ja, sie waren,An dem Maximum das äh äh Umjubelns und, und, und, und das zu Schaustellen der Andersartigkeit in der Öffentlichkeit äh angekommen. Es hielt sich dann noch etwas, aber jetzt,kehrt halt die politische Realität äh ein und während ihm die Aktiven und vor allem diejenigen, die so immer in den Mittelpunkt geschubst werdenjetzt äh vollkommen überarbeitet äh äh sind und äh äh neurodische Störungen ausbrechen. Äh gibt's dann halt immer noch so diese,Basis, die dann halt äh von unten da weiter shitstormt und jetzt ordnet sich da überhaupt erstmal die ganze Regel, ne?
Linus Neumann
Moment, also ähm natürlich ist die Piratenpartei eine eine ausgesprochen amüsante Partei, weil äh sie jeden Tag irgendwelches Popcorn äh durchs Land äh äh transportieren lässt. Ähm.Ich bin sehr es aber schon so, ich bin ja selber ein Verfechter des äh der Idee, dass man das Urheberrecht auch ähm in großen Teilen genauso wie es hier äh in diesem neuen Entwurfoder in diesem Gesetzesänderungsentwurf von der Piratenpartei NRW vorgeschlagen wird, verändert.Und ich bin insbesondere für andere Geschäftsmodelle, die sowas wie einen Verlag obsolet machen. Was macht der Verlag oder was macht ein Label? Sie leihenPersonen im Prinzip Geld ein ein Werk zu produzieren. Ähm also das ist dann dieser Vorschuss im Prinzip. Und ähm,geben im Prinzip ein ein Kredit, damit der Künstler es sich leisten kann,dieses Werk äh zu schaffen und dann dieses Werk zu vertreiben, das sind die Aufgaben, die der Verlag übernimmt und hat damit quasi die Kontrolle über den Markt,Markteinstieg dieses dieses geistigen Produktes, was irgendjemand dort schafft.
Tim Pritlove
Plus Lektorat, ne?
Linus Neumann
Sektorat, so ein bisschen so allumfassende Dienstleistungen. So und jetzt sagt, äh stellt sich eine Marina Weißband hin, konfrontiert mit dem mit dem Vorwurf oder mit der Kritik, die man ja durchaus darf man ja wohl diese Kritik mal äußern, dass man sagt, wir hätten uns von dir gewünscht,du das, was äh als, also dass du auch deine Symbolkraft nutzt, ähm das, was wir politisch vertreten, auch mal in der realen Welt zu zeigen.
Tim Pritlove
Was hätte sie denn konkret anders machen sollen?
Linus Neumann
Würde ich ja jetzt grade, wollte ich ja gerade zu ausholen. Diese Debatte fand ja, stand ja fand ja statt, dass ihr gesagt wurde, wir sagen irgendwie, was weiß ich, wir wollen Crowdfunding Modelle, ja, du hättest auf Kickstarter sagen können, ich bin Marina Weißband und ich bringe euch ein Buch,und es wird wahrscheinlich tatsächlich irgendwie Inhalt haben,Und ähm das wäre doch schön, wenn ich euch dieses Buch äh reichen könnte und wenn ich das geschrieben habe, dafür brauche ich so und so viel tausend Euro und wenn das fertig ist, gibt's das als äh DRM freies PDF so und so und für einen Fünfer äh kann man das bei mir bestellen.Beispielsweise, sie hätte auch äh einen PDF raushauen können oder sonst was. Sie hätte irgendwie ein alternatives Finanzierungsmodell für dieses Buch nutzen können. Hat sich aber dafür entschieden,genau das nicht zu tun, ist auch absolut ihr gutes Recht, völlig freier Mensch, Marina Weißband,sie muss sich aber dann natürlich von einigen Personen sagen lassen, dass sie enttäuscht sind,dass sie nicht ihrem, ihre Symbolmöglichkeit genutzt hat, um mal zu zeigen, dass diese anderen Geschäftsmodelle überhaupt funktionieren. Es gibt sehr wenige chillernde Beispiele dafür, dass.
Tim Pritlove
Funktionieren sie auch nicht. Ich meine, Kickstarter ist zum Beispiel schon mal vollkommen falscher Ansatz.
Linus Neumann
Okay, dann wäre das falsch gewesen. So, aber sie hätte, sie hätte quasi zeigen können, dass diese, dass diesedas das ist mit diesen Modellen irgendwie funktioniert, ähnlich wie es zum Beispiel oder Radio hat, die riesige Erfolge hatten mit Alben, von denen sie die MP3s zum Beispiel verschenkt haben, ja? Das waren die erfolgreichsten äh Radiat und Ninetys Alben, wo sie die MP3s verschenkt haben und dann so Premiummodelle hatten. Irgendwie sowasUnd jetzt gibt's eben die Kritik, dass gesagt wird, du hättest das machen können und dann sagte, antwortete Marina Weißband sinngemäß äh,Guck mal auf die Uhr, ich bin irgendwie Studentin hier, ich hab viel zu tun, ich hab gar keine Zeit mich selber zu vermarkten.Und deswegen habe ich mich an einen Verlag gewendet, der mir die Arbeit abnimmt, damit ich mich auf das Buch schreiben konzentrieren kann. Das ist das, was Verlage immer sagen, was ihre Aufgabe ist und was ihre Dienstleistung für den Künstler ist, wofür sie so viel Gelddann auch dem Künstler am Ende abzwacken wollen.Und dann lautet die Antwort und ich denke, das ist eine legitime Kritik, wenn du das sagst, die irgendwie alle Möglichkeiten zur Selbstvermarktung hat.Mit irgendwie sehr theoretisch zur Verfügung stehen hat, mit sehr vielen ähm mit sehr vielen Followern auf Twitter, sehr viel Aufmerksamkeit durch äh Bildzeitung oder sonst was. Ähm wenn du das schon sagst, dass du es nicht schaffst, dich selber zu vermarkten, obwohl du schon ein,eine Marke bist.
Tim Pritlove
Gesagt, sie hat die Zeit nicht dafür.
Linus Neumann
Genau, sie hat die Zeit nicht dafür. Wenn du es nicht schaffst, das dich selber zu vermarkten, dann ähm wie sollen wir dann glaubhaft vertreten, dass,Wir verlangen, dass Künstler andere Künstler es in Zukunft selber machen. Und das ist einfach mal eine ein gerechtfertigter äh Punkt,Ich sage nicht, dass deswegen Marina weiß, wann ihr Buch irgendwie anders veröffentlichen soll. Selbstverständlich kann sie machen, was sie will.
Tim Pritlove
Ja, aber trotzdem Symbolpolitik, ja? Ich halte doch, dass es, natürlich, hast du das Wort selber eben.
Linus Neumann
Politik ist.
Tim Pritlove
Du hast, hast du äh nein nein, du hast genau dieses Wort Symbol eben selber verwendet. Ich habe dir das noch nicht mal in den Mund gelegt und genau das ist halt auch der Punkt, ja, andere Leute erwarten, ich meine,kann da alles mögliche von ihr erwarten oder man kann das jetzt irgendwie finden, aber da irgendwie auch nur eine nennenswerte politische Diskussion rausstricken zu wollen, halte ich einfach für vollkommen beknackt, weil ich meine Crowdfunding, jetzt drehen wir es auch mal von der anderen Seite aufdu sagst Kickstarter, da sage ich irgendwie, ja Kickstarter kommt aber schon mal gar nicht in Frage, weil das ist einfach ein US-Unternehmen im Jahr, das ist.
Linus Neumann
Aber das ist doch überhaupt nicht das Thema. Das das Thema ist doch einfach, dass natürlich ist es keine politisch.
Tim Pritlove
Nee, ich glaube, dass, ich glaube, dass du das auch oder dass wer auch immer diese Kritik äußert, ähm da einfach auch den Aufwand, sowas zu betreiben, einfach maßlos unterschätzt.
Linus Neumann
Das mag ja alles sein. Ich gebe das ja erstmal nur wieder, aber man muss doch wohl zugeben, dass das ein dass man sagen kann, dass die Piratenpartei sich etwas schöneres vorstellen könnte für ihre Urheberrechtsdebatten, die sie in Zukunft noch führen wird.
Tim Pritlove
Piratenpartei könnte einfach mal das tun, was sie jetzt hier im Ansatz auch schon gemacht haben, nämlich einfach konkrete Vorschläge machen. Anstatt irgendwie permanent sich damit zu beschäftigeneigenen Mitglieder auf auf die Klobrille zu setzen und ihn beim Kacken zuzuschauen. Ich finde das wirklichabsurd, weil das nichts kotzt mich so sehr an in diesem politischen Prozess,wie dieses permanente Rumgepuppe irgendwie auf einzelnen Personen und solchen Symbolmaßnahmen. Ja, ich meine,Es ist nicht klar, was die Piratenpartei für eine Position hat zur Urheberrechtsreform. Das ist.
Linus Neumann
Doch alles überhaupt nicht gesagt. Also ich ich weiß gar nicht, ich muss jetzt hier mir einen Blog hinlegen und eine Liste der der Unterstellung äh machen, die die du, die du mir zumindest äh oder.
Tim Pritlove
Mach gar keine Unterstellung, ich sag's nur, man man könne ja erwarten, dass, das heißt, dass es da irgendwie eine klare, erklärbare Linie gibt. Ich sehe diese klar erkennbare Linie bei den Piraten aber nicht. Punkt,ja? Und ich meine im CCC werden genauso auch Bücher äh über Verlage äh nach demselben Modell auch geschrieben und äh von anderen Vertretern auch äh.
Linus Neumann
Hat aber auch kein Parteiprogramm.
Tim Pritlove
Ja gut, wissen sie mal, bei Parteien darf man immer draufhauen, äh nicht. Ich finde das einfach absurd. Lass uns über was anderes reden.
Linus Neumann
Nee, der andere muss noch was sagen. Nee, ich will, dass der andere noch.
Tim Pritlove
Interessanter finde ich jetzt zu sehen, was steht drin in diesen Vorschlägen? Das finde ich interessant, ja? Was sind wirklich die Vorschläge, in welche Richtung soll das gehen.
Linus Neumann
Da wollte ich ja eigentlich drauf aus, äh bevor du bevor du hier den.
Tim Pritlove
Ja. Naja. Na du bist doch der die Nebelkerzen schmeißt, man.
Linus Neumann
Ich bitte dich.
Tim Pritlove
Ich finde das Nebelkerzen-Diskussion.
Linus Neumann
Du bist der, du bist der Mister Crowdfunding. Du bist du bist du musst jetzt herhalten anstelle von Marina Weißwand als jemand, der äh Crowdfunding Möglichkeiten erfolgreich nutzt.Arbeit auf dich abgewälzt, so sieht's aus.
Tim Pritlove
Ja, weil man kann ja auch nie nicht jemand dazu zwingen. Ich weiß, das ist das ist halt auch äh.
Linus Neumann
Man will irgendjemanden zwingen, aber man wird doch.
Tim Pritlove
Da wollen Leute sie zwingen und das finde ich halt scheiße.
Linus Neumann
Marina Weißband darf nicht mehr kritisiert werden.
Tim Pritlove
Darf durchaus kritisiert werden, aber bei der Bitte wirklich für für Dinge, die wirklich politisch sind und nicht äh solche Privatenmaßnahmen sind. Also das das finde ich einfach völlig daneben,Ehrlich und das finde ich auch im Fall von Julia Schrammvöllig daneben. Sollen jedoch ihre Bücher schreiben, sollen die Bücher ihre Kunden finden oder nicht finden, das ist wirklich was anderes, ja? Also äh den Leuten immer so ihr Privatleben dann irgendwie äh auszugraben und das in so einen politischen Kontext zu stellen, halte ich einfach für falsch.Das ist das ist einfach ein Umgang im im im politischen Bereich, der äh gehört sich.
Linus Neumann
Bei Julia Schramm äh will ich das ja auch sagen, weil das war ja äh auf gar keinen Fall ein politisches Buch. Das war,ein Buch über von Julia Schramm, über Julia Schramm äh und für Menschen, die sich für Julia Schramm interessieren. Ähm da kann man das ja durchaus so sehen. Was Marina weiß wann für ein Buch schreibt, weiß ich nicht genau, muss man mal schauen.Wollte ich, dass esWunsch gibt und dass ich denke, dass es ein äh ein durchaus anzubringender Punkt ist, der da gemacht wurde. Du siehst das nicht so, weil die Personen dürfen machen, was sie wollen.
Tim Pritlove
Nee, ich sehe nur, dass es einem das von der eigentlichen Diskussion abbringt, wie das jetzt hier auch grade der Fall ist, ja, anstatt dass wir uns darüber unterhalten, was sind die tatsächlichen Vorschläge, was sind die Änderungswünsche, was sind die Begründungen dafür? Reden wir halt über Quatsch. Das finde ich einfach, ich prangere das an.
Linus Neumann
Du hast mit Julia Schramm angefangen.
Tim Pritlove
Nee, nee, du hast gesagt, zwei Damen, so kannst du mir nicht kommen.
Linus Neumann
Also, die wichtigsten EckpunkteDie Piratenpartei die Rechte der Urheber stärken, also sie sollen hauptsächlich stärker gegenüber dem Verlag sein, das heißt der der Urheber äh soll mehr äh Kraft gegenüber seinem Verlag haben. Dasdas heißt, sie wollen äh diese Möglichkeiten dieser beschränken und sie wollen vor allem äh die Übertragung des Nutzungsrechts auf maximal zwanzig Jahre beschränken. Das heißt, nach zwanzig Jahren äh profitiertkann der Verlag dann nicht mehr irgendwie so ein Killefit machen, sondern du bist wirklich, hast deine Nutzungsrechte wieder selber. Ähm,Sie wollen Bildungseinrichtungen von Urbeirichtsabgaben befreien? Also da geht's hauptsächlich dann um äh wissenschaftliche Publikationen,Schul- und Unterrichtsberau äh Gebrauch äh Schulfunksendung und sowas, also die,dem Bildungsbereich irgendwie so so weit wie möglich vom Urheberrecht befreien. Amtliche Werke sollen Urheberrechtsfrei veröffentlicht werden. Äh die Dauer des Urheberrechts soll gesenkt werden,ähm das ist sehr geil, da haben sie, sagen sie, äh äh zehn Jahre nach dem äh Tod wäre ja wohl mehr als ausreichend. Das wird ja wirklich also dieses,ähm aus diesen zehn Jahren greift dann die äh das greifen sich ja dann die Urheberrechtsbefürworter raus und sagenJa äh die wollen das Urheberrecht auf zehn Jahre verkürzen. Nein, sie wollen das Urrecht verkürzen auf Lebensdauerplus zehn Jahre. Was ich immer noch völlig utopisch lang finde, ja.
Tim Pritlove
Ja, aber was auf jeden Fall schon mal ein interessantes Kompromissangebot ist, gerade im Hinblick auf die aktuell existierende.
Linus Neumann
Richtig, aber aber da darf ich vor allem auf deinen äh Podcast zum Urheberrecht beim Chaos-Radio Express verweisen, der vermutlich mit,Wenn ich mich recht entsinne, Matthias Spielkampf war, äh in dem er nämlich genau erklärt hat, warum eine Verlängerung des Urheberrechtes immer so einfach möglich ist, werden eine Kürzungenorm schwierig ist, weil du dann quasi bestehende rechte Leuten wieder wegnehmen willst,Das heißt, eigentlich müsstest du, wenn du es mit rechten Dingen machen möchtest, wenn du die Urheberrechtsfrist für siebzig Jahre nach dem Tod auf zehn Jahre nach dem Tod verlängern willst, dann brauchst du sechzig Jahre dafür.Weil du es äh in neunundsechzig, achtundsechziger Schritten rund.
Tim Pritlove
Ja gut, aber man kann das ja mal fordern. Also das finde ich ja völlig äh äh legitim, dass man das.
Linus Neumann
Das ist eine legitische Forderung, wunderbar.
Tim Pritlove
Das ist eine legitim, ja klar.Ja. Das darf auch Marina Weißpflanzlich. Ich darf auch fordern, dass ich heiße.
Linus Neumann
So, private Tauschbörse sollen erlaubt werden, privater Verkauf soll ermöglicht werden, ist ja auch ein ein eine Schwierigkeit, da gab's vor ein paar Wochen so einen schönenSchönes Gerücht, das sich aber dann als nicht wahr herausstellte, da wurde behauptet, Bruce Willis wolle Apple verklagen, weil er laut AGB äh seine iPhone Apps nicht an seine Kinder vererben kann,und gesagt hat, das habe ich bezahlt und wenn ich sterbe und mein iPhone geht über an meine Kinder, dann äh sollen die äh sollen die auch die Apps erben. Interessanter.
Tim Pritlove
Punkt, ja.
Linus Neumann
Interessanter Punkt, ja. Äh nicht gewerbliche Mashups und Remixes erlauben, ja, also die ähm,äh ja, eine Remix-Kultur ermöglichen, Fair-Use. Ähm das sind so die die wichtigen, die wichtigen Punkte, die äh in diesem hundertseitigen Dokument zweiundneunzigseitigen Dokumente angesprochen werden. Klingt,alles sehr gut und man muss dazu mal sagen, dass also wenn sich jetztAlso es wird natürlich nicht aufhören, die Angriffe auf die Piratenpartei aufgrund ihrer und vor allem auf äh andere dem Urheberrecht kritische äh Gruppierungen werden natürlich nicht äh enden,ähm aber wenn man sich das so durchliest, ist das alles andere als ein,radikaler Vorwurf. Das könnte man als ein ein radikaler Vorschlag. Es ist ein moderater sehr sinnvoller,Vorschlag zu einer behutsamen Anpassung des Urberichts an die äh neue Zeit.
Tim Pritlove
So. Ich will nicht sagen, er hat große Chancen angenommen zu werden, aber ich meine, er macht ja auch äh äh durchaus Sinn, ähm mit mit zumindest halbwegsrealistischen oder aus einer progressiven Sicht heraus schon mit Kompromissen angereicherten ähm Ansatz da äh ranzugehen. Finde ich gut.Anmerkungen zum Thema Urheberrecht.
Andre Meister
Nö, ich habe, konnte die Papiere noch nicht lesen, was ich mich grade frage, ist welchen Stellenwert innerhalb der Gesamtpartei hat dieses Papier aus NRW jetzt, weil da gibt's ja auch noch dieses andere Papier aus von einem Mitglied der Berliner Fraktion und.
Tim Pritlove
Ne?
Andre Meister
Die unterscheiden sich und wo ist das Statement der Gesamtpartei.
Tim Pritlove
Das wird sich jetzt wahrscheinlich erst finden, ne? Sind nicht demnächst wieder, ist nicht demnächst wieder Bundesparteitag mit Programminhalten oder äh ich habe gerade den den Zeitplan da nicht äh ganz parat.
Linus Neumann
Es gibt, wie, was wohl vermutlich dann eher Bundespartei ist, ist dann dieses Urheberrechtsdialog, äh diese Urheberrechtsdialogs Broschüre,Ähm da geht's aber nicht um konkrete Gesetzes äh Vorschläge. Deswegen fand ich jetzt den äh aus NRW einfach mal inhaltlich so spannend, weil er tatsächlich einfach mal auch wie ein Gesetzesvorschlag ähm formuliert und ähm,kommentiert ist und dieses was was wir diese Broschüre, die da jetzt als Urheberrechtsdialog kommt, das ist eher so was im Einzelnen äh fordern wir,äh vom Formulierung, äh die also immer noch nicht so wirklich in in Gesetzescode da irgendwie stehen,Deswegen fand ich dieses NRW-Gerät äh erstmal am spannendsten.Ähm was die Bundesposition zu diesem Urheberrecht ist, da werden sich sicherlich noch da wird noch viel Popcorn äh die die äh die,Das Internet fluten, ja, bis bis man sich da einig ist, ja.
Tim Pritlove
Na gut, aber ich meine, ich find's ja schon mal gut, dass das überhaupt mal ein bisschen konkreter wird und einfach ähm sich in einem Bereich befindet, die jenseits des normalen Geschreis mit es müsste alles anders werden, sich bewegt.
Linus Neumann
Ja, hm, aber ich prognostiziere mal, dass das äh die Medien erstmal überhaupt nicht interessieren wird, äh weilsolange da gemäßigte, progressive äh einhundert äh Seitendokumente von von der Piratenpartei formuliert werden, äh gibt's da äh keine großen ähm.
Tim Pritlove
Machen wir uns nix vor. Das wird alles noch sehr lange dauern und alles extrem blutig werden. Und bis vor allem die Medien da anfangen, ja einen kooperativen Stil an den Tag zu legen, ja, beim Bereich, wo sie selber so äh sehr davon betroffen sind. Das ist halt schwierig, ganz abgesehen von dereuropäischen und globalen Dimensionen die urheberrecht hat nicht wahr?Die Fronten liegen da sowieso ganz anders und wenn man jetzt irgendwie erstmal anfangen mit Nordrhein-Westfalen, dann ist zumindest mal ein Anfang gemacht. Wichtig hier ist, Röberrecht,beginnt langsam,sich einen eigenen Raum in politischen Diskurs zu erarbeiten. Das ist was Neues, ja? Das gab es so bisher nicht, das ist etwas, was kaum,bis nicht hinterfragt wurde von der Politik, also überhaupt nicht in Frage gestellt wurde in irgendeiner Form und jetzt ist es zumindest auf der Agenda.
Linus Neumann
Habe ich eine andere Vorstellung von politischem Diskurs, weil was jetzt eigentlich zum Urheberrecht stattfindet, ist ja äh im im medialen Bereich sind es kein politischer Diskurs mehr, dass er nur noch äh Theater.
Tim Pritlove
Ja, aber es wird diskutiert, das ist das, was ich meine. Also, äh, es ist dasselbe Theater hatten wir auch mit Netzpolitik im Allgemeinenund auch das ist mittlerweile ein stehender Begriff äh geworden und äh auch da ist noch ein langer Weg zu gehen. Man kann da nicht die Lösung von heute auf morgen erwarten.Kommen wir zu den anderen äh Streitpunkten der Woche. Äh alles muss sauber werden, ne?Und äh deswegen wurde ausgerufen, die IT ähm von der EU Kommission oder äh wer hat den den Begriff in den Ring geschmissen?
Andre Meister
Da bin ich ein bisschen mit Schuld an der EU Kommission, aber eigentlich ähm geht das zurück auf einen niederländischen Kollegen, den niederländischen nationalen Koordinator für Terrorismusbekämpfung und Sicherheit unter der Linus besser Niederländisch kann als ich, darfst du den Namen sagen?Hat sich gedacht es gibt zu viel Terrorismus im Internet.
Tim Pritlove
Ja. Ist schlimm.
Andre Meister
Und hat dann mal mit dem Innenministerium aus Deutschland und Großbritannien äh sowie ähnlichen Stellen in Belgien und Spanien gedacht, dagegen müssen wir was tun,Europol zusammengesetzt,und das Clean IT-Projekt gestartet hat bei der EU Kommission Geld beantragt, vierhunderttausend Euro, hat er auch bekommen und die machen jetzt seit einem Jahr diverse Konferenzen, auf denen sie ja,sich überlegen, wie man dem Terrorismus im Internet Herr werden kann. Die setzen sich zusammen mit Antiterrorbekämpfern, Polizeien,aber auch Internetindustrie quasi ISPs und die äh Providern, aber auch anderen Anbietern,so ein bisschen wird erzählt, dass die zu tun haben, wirklich Leute der Internetindustrie da hinzubekommen. Wir sind alle nicht so happy, da mit dabei zu sein,jedenfalls habe ich da im Februar schon mal kurz drüber berichtet, dass in diesen Treffen,nur komische Sachen rauskommen, komische Verständnisse von Internet, überhaupt von ihrer Aufgabe, die sie überhaupt leisten wollen.Seitdem gab es weitere Treffen, unter anderem in Berlin und vor anderthalb Wochen auch wieder in Amsterdam und da gab's dann schon äh,zusammengeschriebene Zusammenfassung von den vorherigen Treffen, was man denn so mal alles fordern könnte, um den Terrorismus im Internet Herr zu werden. Und da ist in der Liste rausgekommen, so ein, weiß ich nicht, fünfzehn oder wie viele Seiten PDF.
Linus Neumann
Zweiundzwanzig.
Andre Meister
Dreiundzwanzig.Wo irgendwie einmal das worst of Internetpolicy zusammengefasst ist, die fordern ja quasi alles. Ähm wichtige Anmerkungen ist noch,Angeblich haben das die Anwesenden auf diesen Treffen gesagt, äh das könnten Industrie, aber auch Terrorbekämpfer äh sein und das gibt einen wahnsinnig freien Austausch der Konferenz. Alles, was jemand sagt, wird der aufgenommen. Das heißt doch nicht, dass das alles durchgesetzt wird,aber es äh da stehen viele gefährliche Vorschläge drin,und es wird jetzt noch eine Konferenz in Wien geben im November und im Februar soll das in Brüssel vorgestellt werden, was dieses Projekt empfiehlt, wie man dem Terrorismus im Internet her wird.
Linus Neumann
Also erstmal ich glaube in dem Dokument jetzt diese schöne Trennung, das steht vorne auf dem Deckblatt. Ähm das, was äh immer drüber steht,Ist eigentlich so die Liste von den Dingen, für die es ähm großen Konsens.Aber nicht,abschließenden Konsens gab, also sie müssten nochmal neu formuliert werden oder es gab einigen Widerspruch. Das ist so, das steht immer unter. Da muss man so ein bisschen äh,vorsichtig sein und sie haben jetzt diesen diese Implementierungsphase ist ja echt schon mal ganz schön, das ist so der der Zwei-Jahres-Plan. Da steht zwar noch Tubi Diskas drüber, aber wenn über einen Zweijahresplan steht, dann heißt das wahrscheinlich hauptsächlich. Äh es geht die,die tatsächliche Zeitplanung an und weniger die Ziele die verfolgt werden wollen oder?
Andre Meister
Man muss das Projekt jetzt einordnen. Das ist eins von vielen äh freien Projekten, die nicht unmittelbar äh aus der Politikwollen nicht aus der EU-Politik direkt, sondern eben aus Strafverfolgungsbehörden, einzelnen Ländern, äh die jetzt quasi einmal im Katalog erstellen, was sie denn alles haben wollen,Wenn sie denn könnten,Sie fordern jetzt die Vorratsdatenspeicherung und Onlinepatrouille, eine Abschaffung von, also 'nen klaren Namenszwang, Aufhebung von Anonymität, dass ähm Provider, also das Firmen,ihre Firmennetze sperren und filtern können sollen, Gesetze, die das verbieten, sollen abgeschafft werdenHosting Provider sollen allen upgelogen ähhochgeladenen Content scannen nach was auch immer Terrorismus und wie gesagt, das Problem ist auch noch nicht so ganz äh definiert. Verlinken auf terroristische Inhalte, soll strafbaren ähm,Also einmal, was sich was sich mit Agencys und Terror bekämpfe, wünschen,wie man im Terrorismus im Internet kann und was man machen kann, was,direkt Provider und Internetfirmen machen können, ohne dass diese den Umweg über ein Gesetz, was das vorschreibt, gehen müssen. Das ist so ganz klarer Auftrag des Projekts.
Linus Neumann
Genau, unter anderem war ja dieser schöne, dieses schöne Ding drin, ähm bei der auf, bei der öffentlichen Auftragsvergabe,man äh darauf sollte quasi die äh das Verhalten der,Anbieter gegenüber den Law Inforcement Agencysals Vergabekriterium berücksichtigt werden. Das heißt, wenn du öffentliche Aufträge haben willst, dann äh verhälst du dich äh hoffentlich mal unseren Behörden gegenübervernünftig, weil wenn wir irgendwie merken, dass unsere Anfragen bei dir zu lange dauern oder du uns zu hohe Preise dafür in Rechnung stellst, machen Provider übrigens, für die darüber finanzieren die sich ihre äh Strukturen, wenn da Anfragen kommen, schreiben die auch eine Rechnung,Ähm da, dass sie also sagen, okay, ähm das ist das ist jetzt ein Kriterium bei der Vergabe öffentlicher Aufträge.
Andre Meister
Man sieht völlig freiwillig.
Linus Neumann
Das ist echt eine ist echt eine spannende Geschichte. Eine andere Sache, die mir die mir da aufgefallen ist, ist, dass sie viel von den Enduser-Control-Filters reden. Also, von,Terrorismus filtern, die ich quasi auf meinem Computer installiere, damit ich damit das Internet mir nicht mit Terrorismus,Ich glaube, was sie meinen, sind oder was sie eigentlich im Sinn haben, sind natürlich äh,andere Filter, also irgendwas, ich könnte mir nur vorstellen, dass es irgendwie Kinderschutzprogramme sein sollen oder was oder eben und das wird auch hier im im Fließtext dann äh sehr offensichtlich Filter,die zum Beispiel Firmen in ihren Netzen anwenden, um äh ihre Nutzer da in äh einzuschränken. Ähm,relativ relativ spannend, was was da so alles äh dabei ist. Also wollen sie irgendwelche Marktstandards und die Filterhersteller sollen oder Provider sollen dann dafür haftbar sein,wenn ihre Filter nicht vernünftig anschlagen. Und das ist natürlich immer das ist wirklich die, die beste Idee, ne? Wenn du die Provider einfach dafür haftbar machst, dann werden die sofort von äh Blacklisting aufsteigen,dann hast du so 'n, so 'n AOL Internet oder so wie Yahoo, anfangs angefangen hat mit diesen Inhaltsdirectories oder?
Andre Meister
Das ganze Problem ist ein bisschen undefiniert, was ist denn überhaupt terroristischer Content im Internet? Ähm,Das haben wir die dann denen auch immer gesagt, mit unseren Partnern Edry in Europa, was ist denn überhaupt dieser Terrorismus, den ihr bekämpfen wollt? Deswegen steht den jetzt in den neuen,Dokumenten irgendeine EU Definition von Terrorismus drin, was aber überhaupt noch nichts darüber aussagt, wie sich denn terroristischer Content im Internet äußert. Im Februar als ich dadrüber geschrieben habe, da hatten sie dann irgendwie.Ich glaube, da können einfach auf so einer Konferenz alle Leute, die da sind, was dazu sagen. Und dann kam dann so eine Listen zusammen, wie Terrorismus könnte sein, Tier rechte linksextreme rassistische, religiöse, rechtsextreme Separatistische und alle anderen terroristische und extremistischen Organisationen und Einzelpersonen.Stand dran, deren Dokumenten.Wenn sie denn extremistische Organisationen oder Einzelpersonen sind, wie auch immer, keine Ahnung, wie sich diese terroristische Content im Internet manifestiert,ähm aber man will halt was dagegen tun,Ich weiß, ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was die konkret meinen, denn sind wir mal ehrlich, diese äh Dschihadistenforen und so, die es irgendwo gibt im Internet.
Linus Neumann
Dann macht die EU jetzt einen Riegel vor.
Andre Meister
Die sind doch zwei Drittel der Leserinnen sind doch sowieso Dienste, oder? Manche von denen sind vom CIA gewohnt und die betreiben das nur noch weiter, damit sie gucken, von welchen IP-Adressen die Leuten da posten. Also.
Tim Pritlove
Gibt's da Erkenntnisse in dieser Hinsicht oder ist das jetzt eine Vermutung von dir?
Andre Meister
Na, es es gab mehrere Stories, wo eben das rauskam, dass das hier eher sone Dinge nicht abgeschalten hat, sondern die haben das Ding einfach geoant und dann äh geguckt. Könnte ich nochmal eine URL raussuchen.
Linus Neumann
Hat doch auch äh flatterte letztens die Meldung rum, dass äh mehrere Naziforen in Deutschland auch von äh staatlichen Stellen unterhalten werden.
Tim Pritlove
Ich wäre jetzt nicht überrascht, aber ich bin jetzt über die äh konkrete äh mediale Erkenntnislage da nicht im Bilde.
Andre Meister
Also man definiert diesen Terrorismus nicht wirklich. Man definiert auch nicht, wie der Terrorismus jetzt äh genau im Internet ähm,Gestalt annimmt und vor allem, was man in dieser Diskussion absolut vernachlässigt, ist diese Diskussion, die wir in Deutschland hatten, um Zensursula,Das ist in Deutschland echt ein großer Bonus. Wir haben jetzt einmal ausdiskutiert, wenn's strafbaren Content im Internet gibt,Kann man nicht irgendwie so tun als gäbe es den nicht, sondern da muss man hingehendie Kiste beschlagnahmen Forensik machen wo das herkommen und die Leute das Zeug aus dem Netz nehmen und die Leute verfolgen, die das dahin getan haben.Diskussion im Bonus, den wir seit zwotausendneun, zwotausendzehn in Deutschland ausdiskutiert haben, der aber anscheinend leider noch nicht überall angekommen ist.
Tim Pritlove
Nee, zumindest nicht außerhalb Deutschlands.
Andre Meister
Ja, uns geht's sowieso recht gut. Deutschland ist auch das einzige EU-Land, was die Vorzeitensprecherungsrichtlinien nicht implementiert hat. Alle anderen haben das. Insofern, wir sind da so ein bisschen Exotenbonus, aber genau mit diesem Background müssen wir eben in diese Debatten gehenund sagen dass dass das mal nicht geht.Ein bisschen diffus, denn es gibt jetzt dieses Projekt, wo jetzt irgendwie das Internet draufschlägt, was auch gut ist, weil die scheiße sind,Aber das ist nur ein Symptom von dem grundsätzlichen Problem. Es gibt ähm Milliarden an Forschungsgeldernfür so 'ne Projekte und das kommt jetzt hier von das hat DJ Home mal eben so nebenbei finanziert, also das Direktorat General so 'ne Art Ministerium der EU von nebenbei gibt's aber auch noch die CEO Internet,von die dasselbe nochmal für angeblich Kinderständische, Kinderpornographische ähja Dokumentation von Missbrauch äh und so weiter machen, wo sie genau dieselben Fragen erörtern, dann gibt's diese Konsultation,Take down not is and Take down, auch von der Kommission. Äh diesmal aber wieder von DG irgendwas mit Wirtschaft. Und da weiß die eine Hand nicht, was die andere machtdie machen teilweise die Arbeit äh parallel oder widersprechen sich sogar, so einen irgendeinen umfassenden Ansatz hat man da nicht.
Linus Neumann
Und das wirft uns als äh Gegner natürlich vor größere Schwierigkeiten. Diese clean IT-Sache ist ja deshalb hochgekocht, weil Etri dieses Paper gelegt haben,European Digital Rights, haben das irgendwie in die Finger bekommen und geliebt,Hätten sie das nicht getan, wer Clean IT noch ein bisschen weiter äh unter dem Radar geblieben?Erstmal vor sich weiter wirken können. Und ich glaube, da ist ja jetzt auch die Debatte, ob wir weiter so oder ob der ob die Gegner solcher Dinge weiter so arbeiten können, dass sie,die einzelnen Namen hochspielen, ne? Das war, glaube ich, eine.
Andre Meister
JaAlso wir haben im Februar ja schon mal draufgehauen, dass es auch so ein bisschen hochgekocht, aber dann untergegangen, weil niemand glaubt auch wirklich stark dran, dass dieses mit seinen hanebüchenen Vorschlägenjetzt so durchkommt. Da sind halt ein paar Läufer mit Agencysder ein oder andere Alibi Provider, der nicht rechtzeitig geschnallt hat, was da Phase ist und jede Menge Filterhersteller, die jetzt ein Geschäft wittern und denken sich da mal irgendwie das Worst Off aus.
Linus Neumann
Was aber ein schönes Dokument ist, weil man dann echt einmal so die die Liste hat so von von allen scheiß Ideen.
Andre Meister
Ja aber wir dürfen nicht den Indekt Fehler machen, wo das nämlich ähnlich lief. Da hat man eben ein Projekt genommen, was irgendwie einmal die komplette Bagage an schlechten Ideen zusammenfasst,Es ist so ein schöner, greifbarer Gegner, wo man draufhauen kann, so eine Pinata, die man uns hinhängt,das Projekt wird dann abgeschossen und man hat überhaupt nichts damit zu tun und das ist gar keine offizielle EU-Politik,aber hintenrum gibt's ähnliche Projekte, die an Teilen davon arbeiten und die viel mehr Aussicht auf Verwirklichung dieser Policys haben. Also wir sollten,clean IT,abschießen, weil das eine schlechte Idee ist, aber gleichzeitig sagen, das ist nicht so eine schlechte Idee, weil das einem mal das Sammelsurium von Bösen ist, sondern jeder einzelne dieser Vorschläge, die äh äh Edri da schön seziert hat und die wir auf Netzpolitik verblockt haben, ist an sich,kritisieren. Unter anderem eben vor dem Hintergrund unserer Diskussion,illegalen Content im Netz gibt, dann muss ja eine Quelle entfernt werden. Aber das ist ja auch so ein Problem von äh Clean ID, haben sie ja definiert. Illegale äh Nähe,nicht wünschenswerter Inhalt ist nicht notwendigerweise illegal oder so stand.
Tim Pritlove
Vielleicht sollte man mal so ein ähm so eine Art,Ich suche gerade noch nach einem guten äh äh Wort, ne, aber du sagst, es gibt so zehn, zwanzig Sachen, die sozusagen gegen die hier generell äh verstoßen wird. Wenn man die mal alle einzeln benennt,Und dann ähm quasi jeden jeden für sich mit so einem so einem ähm mit so einer Quantifizierung äh belegt, wie sehr man dagegen verstoßen kann,sozusagen so von null bis hundert Prozent,sodass dann wann auch immer eine neue äh ein neuer Vorschlag, eine neue Gruppe kommt, dass man dann äh die quasi äh gewichtet nach diesen einzelnen äh Aspekten und daraus so ein so ein so ein so ein Anti-Freiheitsindex,bildet. Ja also ja, hier haben wir wieder ein neues äh Projekt, das liegt auf dem Anti-Freiheitsindex bei drei Komma fünf, ja. Ist nicht so schlimm, wie äh Clean IT mit sieben Komma vier, aber äh geht schon mal so in gewisse Richtungen. Da weiß man dann auch, was man sich als nächstes stürzen. Immer so.
Linus Neumann
Oben auf der nach oben offenen Meisterskala für Grund.
Andre Meister
Ja, was erzählt dir eben nicht nur die die schlechte Policy an sich dazu, sondern eben auch die Chance, dass das umgesetzt wird und also mit nachder letzten Woche äh hat Clean IT nicht mehr wirklich eine Chance, in irgendeiner Formso umgesetzt zu werden, hoffentlich andere Projekte, die dann einzelne Aspekte davon nehmen und das mit Nachdruck und mal ordentlich und nicht so zusammengeflickt schustert machen, die haben dann eventuell schon eher eine Chance und da müssen wir ganz genau drauf achten.
Linus Neumann
Wir sind gerade zwei Namen gefallen und einer, ich hatte das, hatte dieses ganze Clean IT viel mehr in Verbindung gebracht mit Cecilia Mindström.Ähm vielleicht können wir noch ganz kurz die beiden Netzdamen Cecilia, Mamström und Neli Cruise.
Tim Pritlove
Du hast es aber wirklich mit dem Netz da heute. Entschuldigung.
Linus Neumann
Habe ich schon mal Netzdame gesagt? Die also ist bekannt aus Sensidia, ne?
Andre Meister
Genau, also vielleicht ein mini Crashkurs in europäische Politik. Ich war da ja vor zwei Wochen erst die.
Linus Neumann
Der Grund ist, warum wir dich heute hier haben.
Andre Meister
Und weil ich den Clean Arty Artikel geschrieben habe, aber in,Der EU gibt es drei große äh Institutionen,Den Rat, der besteht aus den Ministern der einzelnen Mitgliedsstaaten,Parlament, das Europaparlament mit über siebenhundert Abgeordneten auch aus allen Mitgliedsstaaten und die Kommission. Die Kommission ist so eine Art die EU Regierung jetzt mal ganz,banal äh und unpassend ausgedrückt,und die Kommission unterteilt sich in dreißig oder ein paar mehr als dreißig sogenannte. Das sind in etwa Ministerien,ein Ministerium,oder ein DJ ist das DJ Home für Innenpolitik und ja in ungefähr Innenpolitik und da ist die Kommissarin Cecilia Malmström,Ein anderes äh DG ist das DJ.Irgendwas mit Kommunikation, das ist recht neu, irgendwas mit Kommunikation und Internet, das ist und beide haben Budgets,die sie an Forschungsprojekte vergeben, unter anderem, die machen ein Haufen Arbeit undeinfach mal bei dem Budget Topf von DJ Home, dass quasi untersteht nach vierhunderttausend Euro angefragt und die bekommen. Das ist auch nicht wirklich so viel Geld. Die haben da irgendwie ein paar Millionen.
Linus Neumann
Was ist denn der, was ist jetzt das genaue Verhältnis zwischen Neli Cruise und Cecilia? Könnte man sagen, eine ist die Gute, eine ist die Böse, so einfach ist es nämlich nicht, oder?
Andre Meister
Also ganz grundsätzlich ist es ist das ungefähr wie die Minister hier in Deutschland. Das eine ist die Innenministerin, das andere ist die die Kommunikationsministerin oder so,ähm ob jetzt eine die gute und eine die böse ist, würde ich mir nicht so,Anmaßen zu beurteilen, denn beide haben schon Scheiße gebaut und müssen dafür kritisiert werden. Beide haben aber auch ein großes Themenspektrum, was sich jetzt nicht abschließend bewerten kann.Ist mit innen äh unter anderem für die Vorratsdatenspeicherung zuständig,Sagt immer so blumige Worte wie, wir müssen uns um äh Akta keine Gedanken mehr machen und sich regelt das jetzt mit der Netzneutralität, aber dann will sie doch noch eine dritte Studie machen über Netzneutralität, statt mal was äh dafür zu tun.Also ob die jetzt ja würde jetzt nicht sagen, das ist so guter Bulle, böse Bulle.
Linus Neumann
Guter Bülle weniger, böser Bulle, weniger böser Bulle.
Andre Meister
Und die Cecilia in meinem Strömen will, hat jetzt nichts offiziell mit äh IT zu tun. Sie ist die Kommissarin von dem Directory General,und sie und sie verantwortet den Geldtopf aus dem,Kohle geholt hat. Und die hat sich jetzt auch äh distanziert, ja. Das ist überhaupt nicht offiziell in meinem DG angesiedelt. Das sind auch alles nur Diskussionsvorschläge und so ein und so ein Zeug. Da hat sie auf einer äh rein theoretischen Ebene recht.Andererseits gibt's halt auch Initiativen aus ihrem ähm Verantwortungsbereich, die ähnliche Sachen vorschlagen,Offiziell ist das halt ihre Kohle. Sie hat ja bei der Kohlevergabe sagen können, ja, aber nur, wenn hier bestimmte Kriterien wie Ethikkommission oder Einhaltung der äh ja bestimmter Grundsätze oderDas muss alles auf äh Gesetzen basieren und nicht irgendwie so eine freiwillige,Partnership wie ihr jetzt vorschlagt. Sowas hätte sie theoretisch äh zu diesem Projekt sagen können. Also sie hat das nicht verhindert und da nicht eingegriffen, aber sie saß ja jetzt, glaube ich, nicht auf diesen Arbeitstreffen.
Linus Neumann
Kommen wir, kommen wir zu den kürzeren Meldungen, oder?
Tim Pritlove
Ja, das wäre gut.
Linus Neumann
Der das Meldegesetz, welches ja in Rekordgeschwindigkeit durch den Bundestag ging. Ich glaube, wir hatten ja damals äh Berichte, das waren sechs Sekunden oder was waren das, oder zehn? Wenig Sekunden unter sechzig, genau, irgendwie.
Tim Pritlove
Unter sechzig sechs waren's nicht, aber es ging alles innerhalb einer Minute. Das ging also sehr schnell durch den Bundes. Alle drei Sitzungen. Alles? Alle drei, na wie heißt das nicht, Sitzung?
Linus Neumann
Das ging also sehr schnell durch den Bundestag. Alles, ja, ja. Lesungen.
Andre Meister
Zweite und dritte Lesung.
Tim Pritlove
Zweite und dritte war's nur. Okay. Mhm.
Linus Neumann
Relativ flott. Bundesrat nicht ganz so. Äh da wird es jetzt ist es erstmal gescheitert an der Mehrheit von Fürbot und Piratenpartei, wie ich auch wie man auf Twitter.
Tim Pritlove
Was?
Linus Neumann
Twitter liest, bekommt man den Eindruck, oder?
Andre Meister
Das hat jetzt Linus gesagt.
Linus Neumann
Ähm also das jetzt erstmal gescheitert. Ich finde bin das nicht in Ordnung, dass ich jetzt.
Tim Pritlove
Was das ausbaden muss.
Linus Neumann
Genau, also es ist äh es ist erstmal gescheitert und äh ist nun auf dem Weg in den Vermittlungsausschuss. Das war eine Hoffnung, die eigentlich alle zu diesem Gesetz geäußert hatten,dass es mindestens nochmal in diesen Vermittlungsausschuss gehen muss und zunächst einmal im Bundesrat scheitert und wir werden sehen wie es da weitergeht.
Andre Meister
Ich halte das Wort gescheitert für ein bisschen groß. Das geht jetzt nochmal in eine andere Abstimmungsphase. Also das die äh Debatte, das wurde nicht,nur nicht sofort angenommen. Das geht jetzt noch mal in den Vermittlungsausschuss. Das Gremium, das zwischen Bundestag und Bundesrat vermittelt. Dort wird aber auf der Basis das,Im Bundestag verabschieden den Gesetzentwurfs und den Änderungsvorschlägen, die da äh Bundesrat gemacht äh hatund den Änderungsvorschlägen, die dann mittlerweile ein paar Bundestagsabgeordnete auch eingesehen haben, nachdem die vom Fußballspiel zurückgekommen sind, äh diskutiert. Das ist jetzt nicht so, als ob dieses komplette, als ob dieser komplette Gesetzentwurf nochmal neu aufgerollt wird,jetzt geht's der öffentliche Aufreger ist ja die Frage, gibt es ein Opt-In oder ein Opt-out,Die Weitergabe von Daten bei Meldeämtern an berechtigte Stellen auf deutsch äh die Firmen, die das von den Meldeämtern kaufen.Muss ich äh jetzt beim Meldeamt sagen,Nee, ich will das nicht oder wird das die Pforten nicht gemacht? Und ich muss ein Häkchen setzen, wenn ich das möchte.Darüber wird die Diskussion geben, wobei das halt auch wieder ein großes äh,Paket ist, was auch andere kritikwürdige Punkte hat, außer diesem öffentlichen Aufreger, die habe ich auf Netzpolitik mal kurz verblockt, aber jetzt auch nicht mehr komplett parat. Auf jeden Fall,dreht das eine neue Schleife und mindestens an diesem wird wohl nochmal was gedreht werden.
Tim Pritlove
Auf jeden Fall sind sie alle ganz glücklich, dass sie jetzt nochmal äh drüber reden dürfen und da nicht die volle Peinlichkeit dieser ganzen Geschichte ausbaden müssen,Mal gucken, was ihnen noch alles so einfällt. Ja, ansonsten ähm gibt's äh Auswirkungen.
Linus Neumann
Facebook hat äh bekannt gegeben, dass sie die Gesichtserkennungsfunktion in Europa,äh ausschalten möchten. Und zwar zum fünfzehnten Oktober, wollen also alle Nutzerprofile, die es bis jetzt äh dieser bis jetzt irgendwie erstellt haben, zur Gesichtserkennung löschen,Und ähm.Wird also wollen diese ganze Sache auf Eis legen. Das heißt also, was macht Facebook? Sie führen eine sie benutzen offensichtlich eine Gesichtserkennungssoftware, die ähm,genauso gemacht ist, wie es sinnvoll ist. Sie schlägt den Nutzern,vor, sag mal, ist auf diesem Bild nicht die Person zu sehen, die du kennst? Sag mal, ob ja oder nein,und ähm dadurch, dass man's dann bestätigt, ähm,Dadurch, dass dadurch, dass man's dann bestätigt, äh lernt diese Software und schärft quasi ihre Gesichtserkennungsalgorithmen.Und ähm da geht's also datenschutzrechtlich natürlich einige Schwierigkeiten, weil oder einige Einwände bei Facebook damit biometrische Daten sammelt und auswertet und wahrscheinlich mit aufgrund seiner großen Nutzerbasis und desständigenreinladens neuer Bilder durch die Nutzer und das verifizieren dort innerhalb kürzester Zeit wahrscheinlich den besten Gesichtserkennungsalgorithmus äh der Welt äh entwickelt,Und ähm es gab also Kritik von allen möglichen Datenschützern und Facebook hat gesagt, okay, wir nehmen diese Kritik jetzt erst mal an. Wir gehen trotzdem davon aus, dass das Datenschutz richtigin Ordnung ist, was wir da machen, aber wir legen die Funktion zunächst einmal auf Eis, um dann in Absprache mit den Datenschützern äh dieses Feature irgendwann wieder einzuführen.
Tim Pritlove
Welche Funktion wird denn genau eingestellt.
Linus Neumann
Das ist genau der Witz nämlich, was, welche Funktion, also,Im Prinzip löschen sie das, was sie bis jetzt an Profilen haben. Die Funktion selber können sie wahrscheinlich gar nicht einstellen.Also wahrscheinlich können sie sagen, okay, wenn äh diese Person irgendwie in Europa ist, es ist jetzt zum Beispiel auch eine Frage, ne? Wo woran erkennen sie jetzt, ob sie's in Europa ausschalten?
Tim Pritlove
Na ja, schalten sie in Europa für alle aus oder äh nur für Europäer oder äh nur wenn du sozusagen von der europäischen IP kommst, also es ist ähDie erste Frage, die ich mich frage, zweite ist ja, Gesichtserkennung kann ja durchaus auch Datenschutz äh technisch interessante positive Auswirkungen haben. Also,dass anderen,diese Funktion zur Verfügung gestellt wird für mein Gesicht. Das ist ja das eine, ja, aber man könnte das ja auch so als Watchdock äh durchaus äh schätzen, wenn andere Leute einen selbstdass man dann entsprechende Hinweise bekommt.
Linus Neumann
Dass das zum Beispiel, aber das hattest du ja im Prinzip auch vorher so mit diesen äh mit dem manuellen Tag ging einfach nur ohne Gesichtserkennung, konntest.
Tim Pritlove
Dass man das mitgeteilt bekommt, ja.
Linus Neumann
So und so hatte ich in diesem Bild markiert, meistens war das dann irgendwie ein Goalsee, wo dann irgendwie so ein.
Andre Meister
Du wirst den Goatzy markieren.
Tim Pritlove
Ja gut, aber aber mit Gesichtserkennung kann das ja auch funktionieren, dass du sozusagen auf ein Bild hingewiesen wirst, ohne dass du dort getagt.
Linus Neumann
Genau, also das das hat auch Vorteile, es hat aber auch zum Beispiel äh große Vorteile für ähm Strafverfolgungsbehörden, die äh sage ich mal so, das Bild von der Überwachungskamera quasi einfach mal auf ihr Facebook-Profil hochladen,und warten, was Facebook sagt, so,Auf deinem Bild scheint äh so und so zu sein. Ähm stimmt das?
Tim Pritlove
Bevor man es veröffentlicht hat.
Linus Neumann
Also ich habe diese Funktion selber äh nie gefühlt, weil ich Facebook nicht nutze, aber,oder dass man vielleicht grundsätzlich im Rahmen eines Clean IT Projektes so 'ne Art AP für für Strafverfolgungsbehörden anbietet, lade mal ein Bild rein und wir sagen mal ungefähr wer wir glauben, wer das sein könnte nach.
Tim Pritlove
Wir sagen euch auch, ob das sauber ist.
Linus Neumann
Wir sagen euch, ob das ein Terrorist ist.
Tim Pritlove
Genau, auf diesem Foto siehst du nicht ganz sauber aus. Was war los?
Andre Meister
Würde aber auch gern mal wissen, was konkret die jetzt abgeschaltet haben. Ich habe jetzt auch nur die Presseberichterstattung gelesen und da steht äh ja, sie bieten diese Funktion in Europa nicht mehr an. Heißt das, der Algorithmus,scannt trotzdem jedes Bild und präsentiert das noch nicht nur nicht mehr für die Nutzerinnen und Nutzer,oder wird das von Bildern, die aus Europa hochgeladen werden, gar nicht mehr gemacht und vor allem die viel größere Frage ist, wer kann das kontrollieren? Weil im Endeffekt müssen wir ja Facebook glauben, dass sie das äh so machen, wie sie das sagen.
Linus Neumann
Alsowie gesagt, in diesem Artikel findet sich der Satz, dass sie äh bisher erstellte Profile äh löschen, das also so ein Ding muss ja auf eine Daten bestehende Datenbasis zurückgreifen. Die scheinen sie offensichtlich äh zu löschen und ähmdamit ist der Algorithmus auf jeden Fall sehr stark beschnitten, wenn sie's im Hintergrund trotzdem machen, müssten sie's müssten sie's,Sie es machen, dass Sie sich darauf beschränken, wenn also Leute freiwillig jemanden taggen. Das heißt, Sie könnten das auch im Hintergrund weiterlaufen lassen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass Sie sagen,du das,auch eine ganze Menge CPU diese ganze Gesichtserkennerei und wenn wir jetzt auch offiziell bekannt geben, dass wir es nicht mehr machen, dann lassen wir es auch einfach mal aus. Wir haben hier noch den Rest der Weltum unseren Algorithmus zu schärfen und was der lernt können wir auch nachhernoch bei Europa einsetzen, wenn wir diese Funktion denn dann wieder implementieren. Also würde icherstmal keinen großen Zweifel daran haben, dass Facebook diese Funktion vielleicht auch tatsächlich nach allen Regeln der Kunstdeaktiviert, wobei das natürlich auch nur ein paar Kommentarzeichen in ihrem PHP-Code sind. Ich glaube, äh Facebook ist ja immer noch im PHP geschrieben. Ähm,dass es sie natürlich irgendwie ein müdes Arschrunzeln kostet, das wieder anzuschalten, wenn sie sich denn dann mit den ihren mit der irischen Datenschutzbehörde einig geworden sind, die ja für Facebookzuständig ist. Weil Facebook-Dasein Europa Unternehmenssitz hat.
Tim Pritlove
Trump, wir werden's äh vielleicht noch herausfinden. Aber jetzt wissen wir's nicht.
Linus Neumann
Wie gesagt, also ich gehe davon aus, dass sie die Funktion tatsächlich ausgeschaltet haben und wir werden äh sehen, wann sie sie wieder einschalten, weil sie, wie gesagt, sagen, wir gehen nach wie vor davon aus, dass das äh problemlos wieder machbar ist.
Tim Pritlove
Das bringt uns an das Ende der Sendung. Und Herren. Andre, vielen Dank fürs Kommen.
Andre Meister
Vielen Dank für die Einladung.
Tim Pritlove
Ähm und äh was nicht. Gibt's denn sonst noch äh irgendwelche Sicherheitshinweise, die wir schon immer mal geben wollten?
Linus Neumann
Sicherheitshinweise.
Tim Pritlove
Ja, also ich wollte nur mal kurz mal sagen, also wir machen das jetzt seit fast einem Jahr hier, oder?
Linus Neumann
Nee, kann ja nicht sein, also neununddreißigste Folge, ich weiß nicht genau, wann die erste war, aber wenn wir's ein Jahr machen würden, hätten wir eine Zweiundfünfzigste Folge.
Tim Pritlove
Ähm.
Andre Meister
Hatte doch Urlaub.
Linus Neumann
Wir hatten auch mal Urlaub, aber es wäre also in der Richtung.
Tim Pritlove
Ich schaue grad mal, ich äh weiß nicht, es war ein bisschen später, achtundzwanzigster zehnter, aber wir rollen sozusagen, also wir sind jetzt äh elf Monate schon dabei, ne?
Linus Neumann
Dann ist bald einjähriges Jubiläum.
Tim Pritlove
Genau. So, nichtsdestotrotz, der äh Zuspruch zum Format war äh äh kontinuierlich und stetig äh steigend und das finden wir gut,gut, dass das so ein Format äh da überhaupt äh in der Gunst der Hörer steht. Und deswegen ähm bleiben wir auch dabei.
Linus Neumann
Wenn wir noch zwei, drei Mal ausfallen lassen, könnten wir, glaube ich, die Einjahresfolge mit der Nummer zweiundvierzig haben. Das wäre natürlich schon eigentlich angemessen.
Tim Pritlove
Ich will mal sehen, was ich machen will.
Andre Meister
Ausfall müsst ihr nicht.
Tim Pritlove
Okay, das war's. Bis bald. Auf Wiederhören. Ciao. Tschüss.
Linus Neumann
Auf Wiederhören. Ciao.
Andre Meister
Tschau.

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LNP031 berichtete, der Bundesrat berichtigte: die unter großem Protest beschlossene Änderung des Meldegesetzes wird vorerst abgelehnt und erhält zur großen Beruhigung der sich lächerlich gemacht habenden Politiker die Chance zur Neuformulierung.

Facebook schaltet in Europa die Gesichtserkennung aus

Facebook macht irgendeinen vorläufigen Rückzug in punkto Gesichtserkennung in Europa, es bleibt allerdings vollkommen unklar, welche konkreten Maßnahmen wirklich ergriffen wurden und worauf das jetzt tatsächliche Auswirkungen hat und haben wird.

LNP038 Potenzielle Ehrverletzung

Google und DB-Fahrplandaten — Rechtsextremismus-Datei — Cyberkriminalitätsstatistik — Informationsfreiheitsgesetz — Urheberrecht

Alle reden von Popkultur - wir nicht. Stattdessen kümmern wie uns auch diese Woche wieder über die eher berechtigten Aufreger und uns vor allem viel mit Daten und Datenbanken, Statstiken und natürlich müssen wir auch von den aktuellen Irrungen und Wirrungen rund um die Debatte über das Urheberrecht berichten.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Michael Kreil

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann
Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove
Ist alles raus. Ja, die Säure.
Linus Neumann
Nee, ich werde hier immer mit Mate gefüttert und ähm am frühen Morgen vertrage ich das eigentlich gar nicht.
Tim Pritlove
Tja, aber es muss sein, sonst sind wir nicht äh richtig auf Speed hier,Und immerhin müssen wir uns hier über die aktuellen Entwicklungen der Popkultur unterhalten. Ach nee, wir sind ja nicht Logbuch Popkultur, alle anderen reden über Popkultur, wir nicht,sondern wir reden über die wirklich dringenden Themen dieser Welt, oder?
Linus Neumann
Also wir versuchen irgendwie was zu finden, was Leute interessieren könnte.
Tim Pritlove
Genau und was wichtig ist, ein bisschen. Zumindest, also ein bisschen.Das stimmt und zwar Michael. Guten Morgen Minus. Michael Krall. Guten Morgen Tim. Moin.
Michael Kreil
Guten Morgen Linus. Guten Morgen Tim. Morgen. Morgen.
Linus Neumann
Michael Krai, muss man vorstellen. Muss, nee, muss man eigentlich.
Tim Pritlove
Muss man eigentlich nicht vorstellen, machen wir aber trotzdem ausnahmsweise. Ja, äh ich weiß nicht, wie man dich am besten äh bezeichnet. Hast du so einen Standard ähm Bezeichner für dich selber schon gefunden? Ist ja aber sehr schwierig.
Michael Kreil
Also ich bin jetzt seit kurzem Aktivist, äh wusste ich auch nicht. Also.
Tim Pritlove
Ach so, Aktivist bist du auch.
Michael Kreil
Jetzt hier aktives.
Tim Pritlove
Okay, du bist Aktivist, ansonsten bist du äh unter anderem als Visualisierer auch ganz bekannt und äh,mit den offenen Daten vor allem um sie zu visualisieren,Nicht nur, hast ein paar äh Projekte gemacht, die auch auf Aufmerksamkeit gestoßen sind, auf größere unter anderem diese Visualisierung der Vorratsdaten von Malte Spitz und äh jüngst auch der schöne Zugmonitor, woman schön grafisch nachvollziehen kann, wie pünktlich denn gerade so die Bahn insgesamt unterwegs ist.
Michael Kreil
Kurze Disclaimer am Zugmonitor habe ich nur die Karte gemacht, also da.
Tim Pritlove
Gemacht.
Michael Kreil
Genau, also da neunzig Prozent stecken in diesen ganzen API und Serverkram und so ein und das äh hat ein anderer Entwickler gemacht.
Tim Pritlove
Okay, aber visualisiert hast du es. Von redete ich ja, aber bis dahin machst du die auch die Datenauswertung. Also das überschneidet sich alles. Wie auch immer. Äh in solchen Dingen bist du äh aktiv und unterwegs.Und da äh dieses Thema auch in dieser Woche hochkochte, dachten wir uns, laden wir ihn mal ein. Stimmt's? Dinus?
Linus Neumann
Ja, ich habe mir das gedacht.Ich alleine.
Tim Pritlove
So, das heißt, wir fangen an mit äh der Bahn.
Michael Kreil
Bahn und dem Google.
Tim Pritlove
Und dem Google. Da gab's nämlich eine äh Ankündigung, nämlich mit großen Tamtam und ich glaube, die Bahn hat sogar irgendwie so einen Zug mit Google Maps Design, Folge,äh
Linus Neumann
Der ICE jetzt auch auf Google Map.
Tim Pritlove
Ja genau, wir lassen keine Peinlichkeit aus und haben groß verkündigt, dass sie es jetzt äh geschafft haben, ihre Datenbank äh in dem von Google, glaube ich, schon seit,Fünf Jahren spezifizierten Datenformat äh auch mal zu exportieren. Große LeistungWie geeignet ihre Daten dafür waren es in diesem Format zu spezifizieren, ob es jetzt wirklich nur eine Formatfrage war. Das sei mal offen gelassen. Tatsache ist aber, dass sie sich dazu durchgerungen haben.Mal äh jemand anderen an ihren Daten teilhaben zu lassen, außer nur ihre eigene Webseite und ihre eigene Ups. Ja,und äh jetzt möchte die Bahn dafür natürlich ganz toll gefunden werden, aber das hat nur mit Einschränkungen funktioniert, habe ich so den Eindruck, weil sie natürlich alle gefragt haben, warum denn eigentlich nur Google,Hast du dich auch gefragt Micha.
Michael Kreil
Ja, das habe ich mich auch gefragt, ja.
Tim Pritlove
Ja. Weil du bist ihnen ja ein bisschen noch zuvor gekommen.
Michael Kreil
Ich bin mir zuvor gekommen. Also ich habe mehr Daten veröffentlicht als die Deutsche Bahn und dann halt einfach mal alles und äh inklusive unter einer offenen ODBL Lizenz.
Tim Pritlove
Kannst du das nochmal von Anfang an erzählen? Also ähm.
Michael Kreil
Am Anfang schuf ich die Erde. Na also äh wir haben an diesem an diesem Zugmonitor gearbeitet. Ja. Das war also das ist äh furchtbar, sich dann.
Tim Pritlove
Auch ein Projekt im Rahmen der äh Süddeutschen Zeitung ist, ne?
Michael Kreil
Der Zugmonitor Punkt Süddeutsche DE. Da haben wir das veröffentlicht. Ähm,Und das war ganz furchtbar daran zu arbeiten, weil man halt diesen äh Bahnserver automatisch abfragen musste. Was wir gemacht haben ist regelmäßig abzufragen,an dieser Haltestelle fährt welcher Zug ein, was für eine Verspätung hat er und wo befindet sich denn der Zug und so weiter und das versuchen wir automatisch äh auszulesen. Wir haben in Zwischenzeit auch eine Liste mit äh Fehlern, die der Server,zurückwirft, also wir haben da eine Menge Bugs gefunden, vielleicht lassen wir es mit der Bahn zukommen und ähm genau,und mit einmal steckte man in diesem Thema drin, warum müssen wir da eigentlich so irgendwie dann rumwurschteln, warum kriegen wir denn die Fahrplandaten überhaupt diese Daten nicht, nicht so direkt raus?
Tim Pritlove
Wo habt ihr die denn jetzt überhaupt her? Also.
Michael Kreil
Auskunft Punkt Bahn Punkt DE.
Tim Pritlove
Also ihr scrabt das sozusagen vom Web.
Michael Kreil
Kontinuierlich.
Tim Pritlove
Das heißt, jeden Zug, von dem ihr wisst, dass er fährt, weil das weiß man, weil es fahren ja eigentlich immer dieselben. Äh fragt ihr einfach ab und das eben mit den auf der Webseite gegebenen Hinweisen auf Verspätungen.
Michael Kreil
Genau. Äh das können wir aber aktuell nur für den Fernverkehr machen, also ICE, ICE, EC und so ein Kram. Also die ganzen Regionalbimmelbahnen, die kriegen wir nicht, weil wir haben dann Angst um den Bahnserver, dass wir einfach zu viel fragen. Und äh,ähm genau,So und aber die die Frage ist, äh warum macht man da, warum liegt man uns der Hirn im Weg? Warum legen wir das nicht einfach offen? Also amerikanische Unternehmen schaffen das auch oder in Großbritannien gibt es äh äh so.
Tim Pritlove
Also warum kriegt ihr keinen richtigen offiziellen AP Zugang? Aber was hat was hat denn die Bahn jetzt überhaupt dazu gesagt?
Michael Kreil
Na sie haben das Schlauste gemacht, was sie machen können und zwar haben sie gar nichts gesagt. Sie haben's ignoriert, also selbst im Internen Verteiler der deutschen Bahn ist es nicht erwähnt worden,Das ist natürlich ein bisschen schade, dass die Bahnmitarbeiter selber den Zugmonitor gar nicht kennen. Da könnte man den halt mal so ein bisschen zeigen, was Innovationen sind und wie man sich entwickeln könnte.
Tim Pritlove
Ein bisschen hat sich das ja schon rumgesprochen, glaube ich.
Michael Kreil
Jetzt, ich hoffe, dass ich das, aber das, das hätte man eigentlich mal forcieren können oder mal thematisieren können, wurde aber nicht.
Tim Pritlove
Ja, scheint ein schwieriges Thema zu sein.
Linus Neumann
Also nochmal ganz kurz, es gibt den Reiseauskunft Punkt Bahn DE Server, da sind ja diese ganzen Daten drin, das ist ja alles der allwissende Server und ihr habt ein Skript geschrieben, dass ihr einfach den die ganze Zeit fragt, sag mal, ich will von da nach da, wie sieht's da aus mit den Verspätungen?
Michael Kreil
Genau, das das war jetzt aber immer, wir sind doch beim Zugmonitorprojekt. Genau. Ja. Ähm genau, aber es gibt zum Beispiel äh Großbritannien, wunderbar, du kannst von allen Bussen die aktuelle GPS Koordinate bekommen. Ja, die sind da wegen Open Day da echt ein paar Schritte voraus.
Tim Pritlove
Offizielles AP, da muss man sich einmal registrieren und sagen, hier ich bin X und dann.
Michael Kreil
Gibt schöne Apps mit, die dann also zeigen an der Haltestelle, fährt in fünfundvierzig Sekunden der Bus ein und zwar nicht nach Fahrplan, sondern nach aktueller Position. Also echt, echt schöne Sachen dabei. Ähm.
Tim Pritlove
Eine Information der ja zum Beispiel hier in Berlin im Prinzip auch vorliegt.
Michael Kreil
Wo
Tim Pritlove
Nicht als Api, aber diese Information gibt es, man kann sie ja auch über eine Webseite abrufen.
Michael Kreil
Es gibt ganz viele Informationen, also auch die ICEs haben GPS drin, in den Gleisstrecken wird gemessen, welcher Zug gerade ist, die Daten liegen alle vor. Jetzt müsste man nur noch irgendwie noch Zugriff drauf haben. Gibt's aber nichts.
Linus Neumann
Aber was denn mit den Terroristen?
Michael Kreil
Ja, natürlich. Ja und äh Kinderpornografie, ja, du kannst ja Fahrpläne für Kinderpornografie verwenden, klar, ne. Ja natürlich.
Linus Neumann
Da gibt's bestimmt irgendeinen Weg.
Michael Kreil
Bestimmt. So.
Linus Neumann
Also du kannst ja auf jeden Fall mitm Bus.
Tim Pritlove
Zu absurd Argument.
Linus Neumann
Ja in dem Bus. Du kannst ja, wenn du dann weißt, wann der Bus fährt, ja, kannst du dann da einsteigen und das mitnehmen.
Tim Pritlove
Gut, bleiben wir mal ein bisschen äh seriöser. Also der Zugmonitor skräbt rum, tut etwas und die Bahn äußert sich da erstmal nicht zu, obwohl sie's wahrscheinlich,unklar ist, ob sie, wie toll sie das jetzt eigentlich finden,ähm kann man halt so oder so sehen. Ich meine, er zeigt da an, dass keine Verspätungen gibt, ist es toll. Äh zeigt er an, dass es Verspätung gibt. Es ist vielleicht nicht so toll, aber es ist halt einfach mal die Wahrheit. Und mit der Wahrheit ist es natürlich generell etwas schwierig.
Michael Kreil
Das ist eigentlich, eigentlich ist das ganz schön oder interessant geworden, weil wir hatten ja eigentlich versucht, was zu skandalisieren zum Thema äh Verspätung und dass die Bahn das ständig vertrotteltstattdessen haben wir gesehen wie komplex das Deutsche Bahnnetzwerk ist, ne? Wenn man diese Karte anschaut und all die Punkte drüberhuschen teilweise haben uns Leute sogar vorgeworfen, dass wir die Deutsche Bahn unterstützen und äh,äh ja also dass dass wir sozusagen äh Position für die Bahn beziehen, weil wir halt beweisen wollen, wie kompliziert das istAber in dem Moment, wo wir diese Daten verwenden, versuchen, einen objektiven Blick drauf zu bringen, kann man seine seine eigene Meinung darüber bilden.
Tim Pritlove
Also kompliziert im Sinne von, dass dass einem klar wird, wie da auch die Abhängigkeiten sind.
Michael Kreil
Na was das für eine eine Infrastruktur ist, was das für für ein enormer Organis äh äh organisatorischer Aufwand ist, diesen diesen gesamten Verkehr zu organisieren. An dem Punkt muss man ja sagen, Hut ab, deutsche Bahn, ne?
Tim Pritlove
Ja, das ist eine eine unglaubliche logistische Leistung. Ich glaube, das machen sich überhaupt wenig äh äh Leute klar und ich meine,finde es auch ein bisschen affig ehrlich gesagt, immer dieses Roman Zug hat, fünf Minuten,wieso? Ich meine hallo, ey du rauscht in einem voll klimatisierten Wagen, wo du eine warme Mahlzeit einnehmen kannst, irgendwie mit zweihundertfünfzigSachen durch Berge und du beschwerst dich, dass du fünf Minuten zu spät kommst, geht in live. Das finde ich schon noch ein bisschen Hardcore.
Linus Neumann
Auch im im internationalen Vergleich kriegt das, glaube ich, die Deutsche Bahn besser hin, als äh jedes andere Land, also in anderen Ländern würde ja niemand auf die Idee kommen, sich sowas wie einen Zugfahrplan anzuschauen.
Tim Pritlove
Es gibt eine Ausnahme,Und ich glaube, da ist es mit der Pünktlichkeit auch ganz anders. Nee. Also die Schweiz, weiß ich nicht, wie sie im Vergleich zu Deutschland ist, ist bestimmt auch sehr gut, unterstelle ich jetzt mal, ohne das genauer zu wissen, aber ich glaube, wo alle was lernen können, ist Japan.Weil in Japan gibt es keine Verspätung.
Michael Kreil
Nee, die fahren auch im Zweiminutentakt, oder?
Tim Pritlove
Die durchschnittliche Verspätungszeit des Schinkenzellen, das ist so quasi der ICE äh Japans, der so von Norden nach Süden durchrauscht? Im Jahr, die durchschnittliche Verspätungszeit beträgt, halte ich fest, sieben Sekunden. Sekunden,Minuten. Du kannst ihn am Zug in Japan kannst du die Uhr stellen.
Linus Neumann
Okay, Japaner machen das noch besser.
Tim Pritlove
Die Japaner sind da total, also das ist das ist einfach eine andere Dimension, ja. Die haben aber auch eine ganz andere Art und Weise, damit umzugehen. Da gibt's zum Beispiel sowas wie, ich meine, wenn hier ein Zug hält,Was passiert als Erstes? Alle Leute, die einsteigen wollen, stellen sich vor die Tür, wo die Leute rauskommen sollen, ja?
Linus Neumann
Unbehindern sind.
Tim Pritlove
Festzustellen, es steigen auch Leute aus.
Linus Neumann
Und dann irgendwie die wegzupogen und irgendwie gegen den Strom da irgendwie sich in den.
Tim Pritlove
Ne? Sowas würde natürlich in Japan sowieso nicht gehen, ja? Also in in großen Stationen hast du es in Japan ja so, dass sogar Markierungen auf dem Bahnsteig sind. Natürlich hält der Zug,exakt auf den zentimetergenau immer an derselben Stelle und die Tür ist halt da, wo die Markierungen sind und man steht schon vorher neben diesen Markierungenum alle erstmal aussteigen zu lassen und wenn alle ausgestiegen sind, geht's rein. Äh in letzter Zeit habe ich das häufiger, dass in den Bahnen,ICE durchgesagt wird, ja, unser Zug hat Verspätung, der Grund ist,einsteigende äh Einsteigeprobleme oder ich weiß nicht ganz genau, wie sie's formulieren. Also sozusagen, ihr seid schuld, ja, ist so ein bisschen so dieses Weil,ja auch mal so ein bisschen Verständnis zu erhaschen. Auch wenn's ein äh äh ja, schwieriger Bereich ist, das sozusagen auf die Kunden abzuschieben, aber wenn man sich halt anschaut, wie die Leute sich da so teilweise benehmen,gibt ja hier auch auf Twitter immer diese lustige, wie heißt der Bahnansagen heißt der glaub ich,verlinken wir gleich nochmal, wo dann immer so die besten, lustigsten Bahnansagen äh,getwittert werden, die so gehört werden und soll da großartige Sachen dabei und so weiter. So, ja und die die dreißigköpfige Gruppe, die irgendwie versucht da gerade einzusteigen, könnte ja auch mal die anderen,Würden wir hier nicht schon seit fünf Minuten stehen und sowas, ne?
Linus Neumann
Ja genau, also man hatein ein unglaublich komplexes System erschienen und äh da sind ja auch multiple Abhängigkeiten der Züge untereinander. Äh das heißt, wenn der, wenn die eine dreißigköpfige Gruppe dann irgendwann eingestiegen ist, die will natürlich noch ihren Anschlusszug haben, also muss dann irgendwie der Regionalexpress irgendwie in Erwägung ziehen, ob er noch drei Minuten wartetähm auf diese dreißig Leute oder ob er sich von und so weiter, ne.
Tim Pritlove
Ja und vor allem die Regionalzüge sind natürlich auch untergeordnet, das heißt in dem Moment, wo ein Fernzug drei Minuten Verspätung hat,eben auch der Regionalexpress länger warten im Bahnhof, weil er eben nicht losfahren darf, weil er das Gleis belegen würde und Fernzug hat natürlich Priorität. Also jede Minute Verspätung,Fernverkehrsnetz schlägt sich mehr oder weniger unmittelbar auf äh Regionalzüge auch äh dann weiter.
Michael Kreil
Sieht man auch schön auf dem Zug,da gibt's dann irgendwie, was weiß ich, äh Hauptbahnhof äh äh Hannover. Der wird immer roter, weil sich dort irgendwie Züge verspäten, äh wie's in Gleis gesperrt und mit einmal wird das freigegeben und man sieht da halt diesen Pulk von roten ZügenEasy Hannover verlassen, ne? Und dann kann man halt sich die Verspätungsursache anschauen und dann ist das halt immer der äh Verspätung äh im vorausfahrenden Zug. Und diesen ganzen Kram.
Tim Pritlove
Ich denke, das würde der Bahn extrem helfen, wenn man diese Zusammenhänge einfach mal deutlicher äh klar macht und kommuniziert und da so ein ähNe, so nachvollziehbarkeit auch äh macht, dass den Leuten einfach das,es wird natürlich immer irgendwelche Leute geben, die rumstänkern, die Gründe sowieso nicht interessieren, sondern die einfach froh sind, wenn sie auf irgendwas einhauen, äh äh können, damit sie nicht äh ihr eigenes Elend beklagen müssen.
Michael Kreil
Kommunikation ist äh generelles Problem bei der deutschen äh bei der bei der Deutschen Bahn. Ja äh machen wir nicht das nächste Fass.
Tim Pritlove
So, aber was habt ihr jetzt mit Daten angestellt? Also du hast ja was veröffentlicht, was habt ihr da veröffentlicht?
Michael Kreil
Ich wollte mal erzählen, wie es wie es jetzt eigentlich weiterging. Es es geht nämlich nicht nur um die Deutsche Bahn, es geht natürlich auch um den gesamten Nahverkehrsbereich, ne. Also wir haben, ich schätze mal, in Deutschland etwa eintausend äh Nahverkehrsunternehmen und Verbände und was es nicht alles gibtund äh die sind ja genauso, die legen ja, die hängen ja auch überall ihre Fahrpläne aus,Man kann sich im Internet runterladen als PDF-Datei, aber man kriegt sie nicht in einer wirklich sinnvollen elektronischen Form, um damit irgendwas anstellen zu können,ähm auch hier habe, also ich habe mich mal ein bisschen mit Leuten vom VBB unterhalten, ähm mit einer ganzen Reihe von Aktivisten, die schon lange versuchen, äh diese diese Offenlegung von Fahrplänen.
Tim Pritlove
Also das Verkehrsverbund Berlin, Brandenburg, hier in Berlin. Mhm.
Michael Kreil
Ähm ähm anderen Aktivisten unterhalten, die auch versucht haben, die Leute davon zu überzeugen und auch,der deutschen Bahn, denn ich habe den einfach mal eine relativ freche E-Mail geschickt, daraufhin hat mich der Vorstand eingeladen, hatte ich mal anderthalb Stunden Zeit, den von Open Data zu erzählen. Ähm haben sie verstanden? Wollen sie trotzdem nicht,Ähm genau und dann habe ich denen ein Angebot gemacht ähm Variante eins ist, sie veröffentlichen ihre Fahrplandaten, Variante zwei ist, ich veröffentliche ihre Fahrplandaten,und genau sie haben sich dann ganz offensichtlich für den zweiten Weg entschieden.
Tim Pritlove
Wo hast du jetzt diese Fahrplandaten her?
Michael Kreil
Also die ähm Fahrpläne,ähm der ganzen Nahverkehrsnetze und auch der Deutschen Bahn werden zusammengesammelt und zwar für die Deutsche Bahn, damit ich eine Fahrplanauskunft auch machen kann, ähm äh die also wirklich von von einer Berliner Bushaltestelle ausgeht, ne? Das.
Tim Pritlove
Genau, also die Daten, die die Bahn sozusagen selber benutzt, um mir so was wie Bahn DE überhaupt bieten zu können.
Michael Kreil
Genau, also in Bahn DE sind nicht nur die Fahrpläne der Deutschen Bahn drin, sondern auch das Nahverkehrsnetze. Und das ist so, keine Ahnung, das wird wahrscheinlich vertraglich unter den vereinbart sein, äh Blue Bier, die Deutsche Bahn darf unsere Nahverkehrspläne mit äh verwenden, für ihre Auskunft,und ähm das ist auf Reiseauskunft Bahn DE und unter anderem gibt es ganz tief verwurzelt oder besser gesagt gab es eine Windows Offline Version. Das heißt, man könnte sich das runterladen,Windows, man konnte das sogar für Microsoft-PC runterladen und äh hatte dann die Möglichkeit, äh sich so eine Reiseauskunft im Prinzip offline zu machen, äh ohne Internet.
Tim Pritlove
Das heißt, hatte, wie lange ist das her?
Michael Kreil
Ja, die Bahn hat's in Zwischenzeit offline genommen. Äh.
Linus Neumann
Nachdem du mit ihnen gesprochen hast.
Tim Pritlove
In den letzten Tagen, meinst du.
Michael Kreil
In den letzten Tagen,ja äh sie entschuldigen sich auch dafür unter.
Tim Pritlove
Aha. Was dafür, dass sie's online gestellt hatten oder dafür, dass sie es nicht mehr äh online stellen.
Michael Kreil
Ich kann immer gucken, da steht ähm äh die DB Fahrplanmedien können zurzeit leider nicht heruntergeladen werden. Wir bitten noch um etwas Geduld. Vielen Dank,Also die haben äh diese Offline-Version ausgeschaltet. Die haben am äh ersten September ein Update äh rausgehauen, also neu mit neuen Daten. Ich hab's dann gleich runtergeladen und ähm,Seitdem wir jetzt diese Fahrplandaten veröffentlicht haben und ähm ich ganz offiziell erklärt habe, okay, wir haben deren Offlineversion benutzt und haben da im Prinzip die Daten in ein Textformat äh überführt, also dieses merkwürdige Datenbankformat, das die Deutsche Bahn benutzt, haben wir übersetzt in einer Textdateiähm dass ähm dann der Deutschen Bahn klar war, wo sozusagen ihr League ist, ja, ihre Offline-Version und die haben sie jetzt offline genommen, die Offline-Version ist offline.
Linus Neumann
Wo sie hingehört.
Tim Pritlove
Offline ist offline.
Linus Neumann
So und dann hast du ähm das unter Open Plan B äh diesen ganzen Haufen veröffentlicht. Ähm du hast aber noch erzählt, dass,Das fand ich sehr interessant. Ähm dass die Deutsche Bahn nämlich nicht, also die haben quasi auch nicht wirklich die Rechte an dieser Datenbank,oder die haben ihr diese Rechte treten sie ab an jemand anderen oder wie genau ist da sie haben da einen Dienstleister oder wie ist da genau das Verhältnis.
Michael Kreil
Also im Prinzip,sieht es so aus, die Deutsche Bahn macht ihre Reiseauskunft nicht selber. Also sie haben dann eine Maschine stehen und die haben da Software drauf laufen, aber das wird nicht von der Bahn selber entwickelt, sondern von einer Firma namens Hackern,Bietet als äh Lösung unter anderem, also Hackern mit C, HACON, äh die bietet unter anderem als Lösung eine sogenannte Haferserf äh äh Software an,ähm die diese gesamten Fahrpläne verwalten kann und dann kann man halt das Ding abfragen. Also immer, wenn man eine Fahrplanauskunft macht und oben steht dann immer so eine in der URL eine Querry-Punkt-Echse, weiß man, okay, da ist äh Hafers dahinter,Und äh genau, das hat die Deutsche Bahn sich eingekauft und äh bei der Firma Hackern sammeln sich im Prinzip äh äh all diese Daten zusammen.Genau. Und das hat aber den Nachteil, dass jetzt die gesamten Innovationen in diesem Bereich, also was weiß ich, äheine viel bessere Fahrplanauskunft jetzt mobil fürs Handy, dass man irgendwie mit Geo-Location oder irgendwie was viel schickeres machen kann. All diese Innovationen sind gar nicht möglich, weil's nicht die Deutsche Bahn machen kann, sondern wenn überhaupt die Firma HakanDie lässt sich das natürlich immer gut bezahlen. Also die sind da, kann man so sagen, der Bremsklotz in der ganzen Geschichte. Die haben halt keinen Bock auf Open Data, ne,in dem Moment, äh wo die Daten offen liegen, äh müsste man ja nicht mehr jede einzelnen zusätzlichen Service von dieser Firma ähm äh bezahlen.
Linus Neumann
Das heißt, sie haben eine ähm einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Bahn oder irgendwie einen festen Vertrag, der vermutlichrelativ klare Grenzen zieht was die Deutsche Bahn, lässt die Deutsche Bahn wahrscheinlich niemand anderem die Daten geben kann, deswegen hat's mich auch interessiert, wie das jetzt genau mit dem Google passiert ist, aber da kommen wir vielleicht gleich zuund sie sie, da sie dieser Exklusivvertrag haben und da sie die einzigen sind, die eine Datenbank haben,äh oder die die auch eine Datenbank nutzen können, die diesen Zugverkehr der des deutschen Landes angeht oder deutschen Streckennetzes angeht. Ähm,beruhen sie sich im Prinzip auf diesen Daten aus und haben keine Innovationsdrang wirklich über Service und Visualisierung mit diesen Daten.
Michael Kreil
Genau. Also ich glaube, dass es die Dart natürlich nicht nur der Firma Hacon gehören, sondern auch der Deutschen Bahn und sie liegen da garantiert äh die haben die wissen auch, wie der Nahverkehr fährt. Ich meine, die wollen ja da auch irgendwie ihre ihre Zugsysteme ran und ihre Fahrpläne anpassen et cetera,Genau. Ähm.
Linus Neumann
Und das heißt, in Wirklichkeit hast du nicht der Deutschen Bahn an den Karren gepisst, sondern dieser Hakan.
Michael Kreil
Ich habe hinterher mich ja mit äh mehreren Leuten unterhalten und so weiter und ich bin mir relativ sicher, dass ich alle angepisst habe. Also,Also die die Nahverkehrsunternehmen sind sauer, äh die Deutsche Bahn ist sauer, die kriegt sicherlich auch Druck von den Nahverkehrsunternehmen, ja weil ja die die äh Bahn jetzt sozusagen deren Nahverkehrspläne veröffentlicht haben. Deutsche Bahn ist auch nicht so begeistert.
Tim Pritlove
Ja, aber was was befürchtet also warum ist zum warum sind die nicht begeistert?
Michael Kreil
Ja, das ist äh ähm kann ich empfehlen, Michael Seemann, Kontrollverlust, ja, das diesen Begriff kennt, selbst die Deutsche Bahn, war ich ein bisschen überrascht, dass der von den Vorständen kam. Den ist da Kontroll äh Verlust bewusst,und ähm,Prinzip haben die keinen Bock dadrauf, dass irgendwas mit diesen Fahrplänen gemacht wird, was nicht in deren Interesse ist. Sie wollen's komplett kontrollieren und gehen dann,äh äh das Risiko ein, dass er halt selbst äh äh nicht genug Innovation entwickeln. Äh und gehen aber dafür sicher, dass dann halt irgendwelche App.
Tim Pritlove
Ja aber was soll denn das zum Beispiel sein, dass jemand macht mit diesen Daten, was nicht in ihrem Interesse ist?
Michael Kreil
Also die größte Angst und äh das häufigste Argument, was ich gehört habe, ist ähm sie haben Sorge, dass jemand eine schlechte Fahrplanauskunft anbietet.
Linus Neumann
Da brauchen sie, glaube ich, keine Angst mehr zu haben.
Michael Kreil
Undund äh interessanterweise äh haben sie dann die Befürchtung, dass dann der Backlash auf äh auf auf die Deutsche Bahn äh kommt, ne, also dass die Kunden bei einer schlechten Fahrplanauskunft die Deutsche Bahn angreifenobwohl sie ja eine eine andere App benutzt haben.An sich frage beispielsweise Google, wie fahre ich denn von A nach B und Google gibt mir ein blödes Ergebnis, dann beschwere ich mich natürlich nicht bei Google, sondern bei der Deutschen Bahn. So klappt's zumindestens der Vorstand.
Tim Pritlove
So nach dem Motto, äh ich wollte nur nach München, aber hätte gesagt, ich soll durch den Ärmelkanal schw.
Michael Kreil
Genau. Irgendwie sowas. So und äh es gibt.
Tim Pritlove
Okay, das kann man ja sogar noch nachvollziehen, aber ich glaube nicht, ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt äh ein Dienst, der im Ruf steht schlechte Auskunft zu geben, wirklich äh lange überleben würde, ne?
Michael Kreil
Genau,und äh ich bin mir relativ sicher, dass wenn ich äh wenn wenn also dieser Fahrplan Auskunft ähm von mehreren Apps gemacht wird, also es gibt beispielsweise fünf Apps da draußen,dann ist das ja auch jedem klar, dass äh das keinen offiziellen Apps der Deutschen Bahn sein können, ja, also dass wenn's da irgendwie einen schlechten gibt, dann wird er nicht mehr genutzt,Die Leute würden sich ja nicht bei der Bahn beschweren. Also es macht irgendwie dieses Abstrus. Es macht irgendwie keinen, keinen Sinn. Ja.
Tim Pritlove
Ich glaube auch nicht, dass das wirklich.
Michael Kreil
Wenn die wenn die Deutsche Bahn Open Data macht, die baut da irgendwie eine Anlaufstelle, kann ich den empfehlen, dass sie dann irgendwie mal so ein paar Hinweise für die Entwickler gibt, beispielsweise bei der Nutzung der MarkeJa, dass man also nicht einfach irgendwie das Logo der deutschen Bahn auf seine App raufkleben darf oder irgendwie offiziell Punktum Punkt sagen darf. Das macht absolut Sinn. ÄhmAber das Argument ist halt.
Tim Pritlove
Ja und vor allem, ich meine, wenn's jetzt wirklich äh äh bei irgendeinem LadenScheiße läuft, in dem Moment, wo man offiziellen ABI-Zugriff äh gewährt, kann man diesen Zugriff ja auch, wie wir gerade bei Twitter so schön sehen, äh auch wieder zurückziehen, wenn sozusagen bestimmte Mindeststandards nicht äh erfüllt werden.Also das ja, also ich sehe, dass sie da Angst haben, aber ich,sehe nicht, dass das nicht handhabbar wäre, wenn man es denn wollen würde. Und was uns interessant ist, ist du sagst ja, sie haben Angst, dass äh etwas gemacht wird, was nicht in ihrem Interesse ist,was ja quasi dann auch impliziert, dass sie äh,verhindern, was vielleicht in jemand anderes Interesse wäre, nämlich vielleicht im Interesse des Kunden zum Beispiel, ja, also das,auch äh durchaus eine Option, weil ich finde auch, dass die Auskunft, die mir die Bahn liefert, nicht immer sehr befriedigend ist, also ähm gibt viele Möglichkeiten nicht. Ja, also Klassiker ist bei mir immer so.
Linus Neumann
Der Schweiz nach Deutschland fahren wir in der BahnCard hundert.
Tim Pritlove
Das ist nochmal ein anderes Thema, aber,Sagen wir mal so, diese Bahnauskunft ist immer darauf ähm geeicht, mir die schnellste Verbindung zu bieten. Will ich aber gar nicht immer. Manchmal will ich sogar eine,langsame Verbindung haben, damit ich lange schlafen kann im Nachtzug, ja? Fahre ich jetzt von München nach Berlin, sagt er, ja, dann steigt nochmal, wann sie aus und fahre mitm mit der S-Bahn weiter, wo ich mir auch noch denke so,nicht eine Stunde früher aufstehen, damit ich zwanzig Minuten früher da bin oder eine Minute früher da bin, ja, sage ich, ich will länger so, also das heißt, das gibt einfach nicht immer das Richtige an der Stelle.
Michael Kreil
Ich kann noch ein paar weitere Beispiele geben. Ähm ich musste relativ oft äh am Rhein entlang fahren nach Koblenz und nach Bonn hoch und so weiter. Ist eine wunderschöne Strecke. Also ich glaube, eines der schönsten Bahnstrecken Deutschlands. Wenn ich jetzt von Frankfurt nach Bonn fahre, warum kann ich nicht die Wahl nach der schönsten Strecke? Ja, an der Lorelei vorbei, ja?Warum eigentlich nicht?
Tim Pritlove
Genau.
Michael Kreil
Oder auch andere Frage ist äh barrierefreier dann. Es gibt halt viele Rollstuhlfahrer, die dann irgendwie eine Strecke ausgegeben bekommen und dann Stranse an einem Gleis, wo dann der Fahrstuhl nicht funktioniert und die kommen da halt nicht weg. Dann ist die Möglichkeit ist, dass sie entweder die Treppe runterträgt oder sie mitm Zug woanders hinfahren,Das ist echt ein äh ein Problem und und diese Fahrstuhldaten sind auch noch nicht richtig zugänglich,Das würden wir gerne machen. Wir würden gerne mit einer eigenen Fahrplanauskunft machen, so ein bisschen äh so Open Streetmap-mäßig, dass man da irgendwie so eine so eine zentrale Plattform hat und dann.
Tim Pritlove
Ja und vor allem, ich meine, für die Bahn wäre es auch insofern sinnvoll, man derzeit machen sie sich vollkommen abhängig von diesem Hafersangebot, ja? Äh und ich muss sagen, das hat sie jetzt so, was so User-Interface betrifft,drüber diskutieren, ja? Und äh äh da mehr Konkurrenz zu haben, würde äh auch den Druck äh also den Hebel äh verbessern, den man hätte, um eben da,die richtigen Antworten für die eigenen Fragen zu bekommen.
Michael Kreil
Genau, also es ist ja quasi auch ein Monopol. Niemand kann in dieser Firma äh konkurrieren, weil halt keiner beweisen kann, dass er eine bessere Fahrplan.
Tim Pritlove
Exakt,Gut, ähm noch mal zu diesem Open Plan B. Also ihr habt jetzt diese Daten einfach genommen und einfach ins Netz geschmissen. Das gilt jetzt sozusagen für den aktuellen Fahrplan zwanzig zwölf.Aber ist jetzt nicht absehbar, dass ihr denselben Kuh nochmal so ohne Weiteres äh äh mit aktualisierten Informationen machen könnt, weil jetzt sieht's erstmal so aus, als ob dieser Offline-Kanal offline bleibt und äh es unklar ist.
Michael Kreil
Ne, also ähm die es gibt bereits ähm äh es gab schon mal einen Versuch, Fahrplandaten in einem, so eine Art Wiki zusammen zu sammeln,ähm also Usergenerate, also Leute tippen halt ihre Haltestellen-Fahrpläne ab,weiter und das ist Ding ist relativ gescheitert, weil wenn man so ein Ding bei null anfängt, dann dann wird das nichts. Jetzt haben wir aber schon mal äh im Prinzipfast, ich sage mal neunundneunzig Komma neun Prozent der Daten, haben wir schon mal. Und jetzt könnte man, wenn man es in einer zentralen äh Plattform äh anbietet, könnte man so neue Schnittstellen mit ranbappen, also was weiß ich, irgendein Ding, was äh im Stundentakt einfach mal den Fahrplan überprüft,ob der noch aktuell ist, ob denn an der Haltestelle irgendwie ein Zug fehlt oder mehr kommt, was im aktuellen bisschen bekannten Fahrplan nicht berücksichtigt wird, also das System könnte dann.
Tim Pritlove
Ja oder so eine App, die man einfach, wenn man im Zugsitz startet und dir sagt, du müsstest jetzt eigentlich in diesem Zug sitzen, stimmt das? Äh ja, stimmt noch der Fahrplan oder,Ich weiß jetzt keinen Zug, äh der das jetzt sein könnte, was kannst du mal eintragen und so, ja? Also, dass man in so ein Krauthousing-Tool äh an der Stelle macht, das kann ich mir auch gut vorstellen, dass das dann sehr aktuell ist, da sind wir schon so ein bisschendie Open Streetmap Idee äh hinzu open traffic äh Plänen oder so.
Michael Kreil
Genau, also in in dem Moment, wo man schon ein Großteil der Daten hat, ist es halt deutlich einfacher, sie zu aktualisieren, als bei null anzufangen.
Tim Pritlove
Ähm jetzt sind wir ja mit Google eingestiegen.
Linus Neumann
Na, Google hat's nämlich jetzt auch.
Tim Pritlove
Hat's jetzt auch. Grund nur der Google.
Michael Kreil
Ja, das äh ich habe mich einfach mal auf die Pressekonferenz eingeladen.
Tim Pritlove
Also eine Woche bevor äh Apple sozusagen Google aus seinem iPhone rausgeschmissen hat, landen die Daten jetzt bei Google, kriegt Apple die jetzt auch.
Michael Kreil
Ja ähm benutze Apple Open Streetmap, war ein Open Street Map sind zum Beispiel Haltestellen, Fahrpläne drin und da sind auch schon Linien drin.
Tim Pritlove
Tun sie nicht. Also es gab mal das Gerücht und es gibt so einzelne Informationen, die so nahe liegen, dass da irgendein Merch war, aber das ist unklar. Im Wesentlichen sind's die Tom Tom Daten. Nicht nur, aber,Sieht so aus, als ob's vor allem ist.
Linus Neumann
Was hat denn jetzt Google für Daten?
Michael Kreil
Also ähmdie Deutsche Bahn und äh Google haben über zwei Jahre hinweg ähm versucht, den Fahrplan der Deutschen Bahn in ein spezielles Format, namens GTFS. General äh geht hier fest. Ähm,Zu übersetzen. GTFS ist, na, ich sage mal, eine Erfindung von Google. Ähm das sind,Textdateien, wo dann in einer ist in Auflistung aller Haltestelle mit Geokoordinaten in einer Auflistung aller Linien und dann kommen gibt's sogar noch eine Tabelle für Fahrpreise und so weiter. Simple Textdateien als SIP,oder wird das online gepackt und Google fragt das halt ab und benutzt das dann für seine äh Fahrplanauskunft,Es gibt aber auch ganz viele andere Apps und Service und so weiter, die auf GTFS anbieten äh anbauenGTFS ist entwickelt sich gerade zum Offenen de facto Standard für für Fahrplandaten.Ich hab's mir angeguckt, wirkt relativ solide, man muss mal gucken wir hatten paar also wir hatten leichte Schwierigkeiten dabei, das in GTFS umzuwandelnweil's einfach zu viele Ausnahmen gab ähm beispielsweise spezielle Fahrpläne für Weihnachten oder an Silvester und dann gibt's irgendwie noch Ostern und keine Ahnung, diese ständigen Fahrplanwechsel, die waren schwierig und GTFS äh abzubilden,müssen wir mal abwarten, äh wie wie das aussieht. Also die die Deutsche Bahn schafft das innerhalb von zwei Jahren. Also denke ich mal, wir schaffen das in den nächsten zwei Wochen.
Linus Neumann
Kann man aber jetzt, Google verhält sich da genauso wie Hafers und ähm ist jetzt nicht irgendwie bereit, diese Daten zu teilen, weil Google möchte natürlich, dass man bei denen auf die Seite kommt und wenn ich das richtig gelesen habe in dem Ankündigungsartikel, freut sich,die Deutsche Bahn darüber, dass man von Google aus dann direkt auch die Fahrt buchen kann, das heißt, sie haben mit Sicherheit irgendeine Art äh Sponsoring,oder äh.
Michael Kreil
Also ich ich war ich war ja auf der Pressekonferenz äh und genau diese Fragen wurden auch von den Journalisten gestellt. Es soll angeblich kein Geld geflossen sein, in beide Richtungen nicht, also Google zahlt nichts an Bahn, Bahn zahlt nichts an Google. Ähm.
Linus Neumann
Angemessen wäre.
Michael Kreil
Ja, also es ist äh tatsächlich äh eine Win-win-Situation für für beide. Ähm,die dass ich eine eine Fahrkarte direkt buchen kann, das jetzt ein bisschen übertrieben, tatsächlich wird bei jeder äh Verbindung Link angebotenWenn ich da draufklicke, dann ist im Prinzip meine Reiseauskunft schon vorformuliert. Also im Prinzip die diese Maske, die ich da einfülle, wann ich von A nach B fahren möchte.
Linus Neumann
Okay, also das ist das ist ja, das ist nicht gut. Das ist Killefit, das kann ich auch.
Michael Kreil
Genau, also es gibt äh für Buchungen oder Verbindungen und sonstwas gibt's noch keiner äh standardmäßigen äh IDs oder irgend sowas, ja,wo dass sich die eindeutig identifizieren kann und adressieren kann über eine URL, sondern ähm ja, da ist einfach nur das Formular äh ausgefüllt. Das war's. Das siehst du schon in der,also jetzt nicht Hightech.
Tim Pritlove
Es ist ja,Ich meine, wir haben's jetzt schon auch ein bisschen genereller diskutiert, aber vielleicht nochmal kurz auch so die Frage, wenn andere Länder das machen, ähm,Wie siehst du denn das so? Ist ja so,Bahn ist ja auch in gewisser Hinsicht die Öffentlichkeit, also es gehört ja auch dem Staat so. Für unsere Infrastruktur sozusagen. Gibt's zwar alle möglichen Versuche, das zu privatisieren, aber sie benehmen sich da jetzt im Wesentlichen wie ein Unternehmen,Wenn man jetzt aber mal sagt, die Bahn ist aber eigentlich eher ein öffentlicher Korpus, so äh kann man sagen, ja, hier äh,wir öhnen euch, ja, wo sind unsere Daten, ja? Also.
Michael Kreil
Also man kann's aus ganz vielen verschiedenen Perspektiven sehen. Ich würde jetzt aber nicht sagen, dass was weiß ich die Deutsche Bahn jetzt ein Staatsbetrieb ist oder mit Staatsgeldern diese Gleise gebaut wurden. Ich finde das ein schwaches Argument,weil das dann halt nur gegen die Bahn feuern würde. Ähm aber wir brauchen halt auch Argumente für Nahverkehrsunternehmen, ja, für eine BVG, warum weiß ich denn die.
Tim Pritlove
Die sind ja auch öffentlich beauftragt. Also da geht ja genau das Gleiche.
Michael Kreil
Also ich ich sehe auch, dass äh solch eine Nahverkehrsinfrastruktur ähm enorm wichtig für eine Stadt ist. Ja, also was wäre Berlin, wenn von heute auf morgens den Nahverkehr nicht mehr geben würde? Oder man hat ja das Chaos gesehen, wenn der S-Bahn nicht mehr äh funktioniert,all die ganzen auch die ganzen Pendler oder sowas ja wie weit an so 'ne Stadt auf 'ne, auf 'ne, 'ne Anbindung und 'n Nahverkehrsnetz angewiesen ist,Also das zum einen, es gibt ein ganz hohes gesellschaftliches Interesse an an diesen an diesen Daten. Und das dann nicht nur in Form von Fahrplänen sich anschauen zu können, sondern auch ganz anders auswerten zu können.Ich würde zum Beispiel gerne mal äh ausmessen, welche Region in Brandenburg gut mit solchen äh mit dem öffentlichen Personenverkehr erreichbar sind und welche nicht,die halt keine Busverbindung haben. Also das sind benachteiligt, ne? So ist ja sozusagen Standort-Nachteil. Ich würde als Firma nicht in eine, in einer Stadt ziehen,die was weiß ich kein Internet und keine Anbindung, keine keine Nahverkehrsanbindung hat. Das ist also auch ein Politikum.Wie wie Anbindung den der unterschiedlichen steht ist. Äh ich habe vorhin Barrierefreiheit erwähnt ähm würde ich auch gerne mal mitmachen. Ja ähm,äh Behindertenverbinder und versuchen schon lange äh die Deutsche Bahn und die anderen äh,Anbieter davon zu überzeugen, dass sie sich dann doch mehr für für äh Behinderte einsetzen, dass er da behindertegerechte Reiseauskunft anbieten und diese Plattform da weiterentwickeln. Nur ist denen halt die Kunden,zu klein vermutlich. Äh also die werden das jetzt nicht für äh eine Handvoll von Menschen tun wollen. Aber die Leute würden das ja auch gerne selber programmieren. Ja, würden sie ja gerne auch selber machen.
Linus Neumann
Müssen wir wahrscheinlich an der Stelle noch erwähnen, ne?
Tim Pritlove
Ja, ich dachte auch schon die ganze Zeit an,der ja auch schon mal hier bei CRE zu Gast war mit dem Projekt und auch viele dieser Themen schon angesprochen worden, vor allem auch diese Elevator Geschichte. Er glaubt, ich hätte jetzt, er hat jetzt auch noch so ein Elevator Projekt auch schon gestartet, ne,Ähm.
Michael Kreil
Das könnte man super zusammenführen, also eine Nahverkehrsauskunft, die die Fahrschule sogar berücksichtigt.
Tim Pritlove
Das wäre in der Tat äh was ganz Großartiges.
Michael Kreil
Oder beispielsweise ähm äh es gibt halt so diese S-Bahn U-Bahnstationen,wo man innerhalb von drei Minuten angeblich umsteigen kann, aber mit dem Rollstuhl muss er mit dem Fahrstuhl runter, dann muss er raus und über eine Kreuzung, dann ist da irgendwo versteckt noch ein Fahrstuhl, dann fährst du eine Runde in die U-Bahn und brauchst eine halbe Stunde dafür. Das sind also die die Umsteigezeiten äh falsch,Floyd im Rollstuhl.
Tim Pritlove
Ja, was steht jetzt unterm Strich? Also äh wir prangern das anders, diese Daten nicht verfügbar sind. Ich glaube, da sind wir uns irgendwie ziemlich äh einig. Und äh,verstehe irgendwie, dass die Bahn da Bedenken hat, aber ich fände es gut, wenn man da mal einenDialog suchen würde, dass man einfach das auch mal in die Diskussion begibt, zumal ich einfach denke, dass das, was die Bahn vielleicht glaubt an Nachteilen erleiden zu können, dass das,Wenn's überhaupt so ist, soweit äh hinten ansteht, hinter den möglichen Vorteilen, die man daraus ziehen kann,das ist einfach mal umgesetzt, gehört's mal andere Länder das jetzt auch machen und die stehen auch noch.
Michael Kreil
Das ist das Kernproblem bei bei Open Data. Ähm normalerweise äh was weiß ich, amerikanische Unternehmen, äh die sind da selber auf die Idee gekommen, ihre Fahrpläne offen zu legen. Ich meine, das sind halt intelligente Menschen, die haben gesunden Menschenverstand. Wir haben auf.
Linus Neumann
Im Moment ist ein Amerikaner.
Michael Kreil
Also wir haben auf gesunden Menschenverstand bei der Deutschen Bahn und bei den Nahverkehrsunternehmen gehofft und ähm haben ihn dann scheinbar nicht gefunden. Ähm,also wenn wir jetzt Open Data haben wollen, dann funktioniert das nicht, darauf zu warten, dass es selber drauf kommt. Also müsste man irgendwiebeweisen, dass Open Data gut ist. Und die Idee ist äh, wir packen jetzt mal die Daten äh online und ich versuche, ganz viele Entwickler zusammen zu suchen, die sollen alle,eigene Projekte mitmachen. Ich habe schon ein paar schöne Ideen dazu gehört. Leute, die, was weiß ich, den CO2 Ausstoß äh der deutschen Bahn berechen wollen, äh Leute, die versuchen ausrechnen äh äh ausrechnen wollen, ob man zum Beispiel mehr äh Waren auf die Gleise bekommen kann und ähAlso ganz äh interessante Projekte habe ich gehört, von da bin ich gar nicht drauf gekommen. Also.
Tim Pritlove
Optimierung, ne, vor allem. Ich meine, die Bahn investiert selber da sehr viel äh Hirnschmalz, also Netzplanung ist natürlich eine der kompliziertesten informatischen Probleme, glaube ich, auch überhaupt,mal einen Freund gehabt, der da in dem Bereich auch tätig war. Er meinte auch, also allein,die schiere Quantität an Infrastrukturelementen, die in dieser Datenbank drin stehen, die so zu berücksichtigen sind, also jede Weiche, jeder Bahnhof, jede Brücke äh jeder Übergang, einfachalles, ja. Äh das ist schon so der Warnwitz und dann eben da auch noch ähm nicht nur einen Plan zu machen, der funktioniert, sondern der auch bestimmten Anforderungen auch genügt,also im Sinne von soll bestimmte Verbindungen äh Übergänge et cetera Umsteigeoptionen et cetera äh ermöglichen. Das ist ähm nicht,nicht ohne, aber äh warum sollten sie sich da nicht auch einfach mal andere Leute dran versuchen und sagen, ja hier gucke mal, wie wär's denn, äh wenn das so und so machen würde.
Michael Kreil
Also ich plädiere da ähm bitte mit den Daten rumspielen, irgendwie coole Sachen machen und der deutschen Bahn beweisen, dass äh dass man da schöne Sachen mit machen kann. Ja und.
Tim Pritlove
Wobei da fällt mir jetzt noch ein Punkt ein, der vielleicht auch noch ein Angstpunkt sein könnte bei der Bahn, der auch in gewisser Hinsicht nachvollziehbar ist. Denn äh die Zeit der Konkurrenzlosigkeit auf der Schiene ist ja vorbei,Die Fernstrecken werden auch von anderen gemacht und äh vielleicht denken sie sich auch so, naja, wenn unsere Daten jetzt so rumliegendann könnten ja äh andere daherkommen und sozusagen die Lücke in unserem Plansystem finden und dann auf einmal Verbindungen andie wir so nicht haben.
Michael Kreil
Das Interessante ist jetzt dabei, in all diesen Diskussionen kam relativ oft Argumente dagegen, diese Daten nicht zu veröffentlichendann könnten wir Personen A oder B könnten ja irgendwie das missbrauchen oder sonst irgendwie. Und diese gesamten Argumente sind jetzt äh inäh nicht mehr anzusetzen, weil die Daten bereits schon draußen sind. Punkt. Kannste nicht mehr zurücknehmen.Das heißt also, äh wenn die Deutsche Bahn Angst davor hat, dass jemand äh äh diese Fahrpläne auswerten kann, um zu gucken, welche Strecken man beispielsweise befahren kann oder sowas. Das Argument ist nicht mehr valide, weil die sind schon raus, die Daten. Punkt. So, also Kind ist in Brunnen gefallen und jetzt können wir's mal ordentlich machen.
Tim Pritlove
Amen. Ja.
Linus Neumann
Bleiben bei Daten.
Tim Pritlove
Wir bleiben bei Daten. Das ist gut. Datenbanken stehen ja immer hoch im Kurs.
Linus Neumann
Datenbank steht hoch im Kurs, Datenbank hat äh hat ja auch die Regierung so für sich entdeckt, so Datenbanken sind braucht man und ähmwir haben ja auch äh schon einige Datenbanken äh so gerade für die innenpolitischen Erwägungen irgendwie uns äh gestaltet. Terrorismusdatei und solche Scherze. Und nach dem Debakeldes Nationalsozialistischen Untergrundes, als wir merkenSchau guck, das waren doch Nazis, die hier die ganze Zeit äh Migranten abgeknallt haben, das waren gar nicht dieMigranten, Mafia, äh die sich da gegenseitig abgeknallt hat. Äh musste natürlich schnell was geschehen und da wurde ähm entschlossen, man möchte jetzt eine gemeinsameNazidatenbank haben. Und zwar die RED, die Rechtsextremismus Datei. Und ähm,Da ist also vorgesehen, dass ähm in einer Standardisierten zentralen Datei von Polizeibehörden und Nachrichtendiensten von Bund und Ländern,Das heißt also alle,Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz, militärische Abschirmdienst, Bundespolizei und jeweils sechzehn KriminalLandeskriminalämter undsechzehn Landesämter für Verfassungsschutz eine gemeinsame Datei haben, wo sie so ihre Nazis drin sammeln können, damit wenn nächste Mal denn äh NSU zwei kommt, ja, zweite Generation, wir kennen das von der RAF, ähm wenn die dann kommen.Kann man, dann hat man die in der Datei.Und ähm dann kann man nämlich, wenn kann man hoffentlich dann vorher äh was verhindern oder also es ist noch ein bisschen unklar. Also was sie machen wollen, ist auf jeden Fall das Analysieren,mit dieser Datenbank. Der Analyseteil steht aber noch nicht äh fertig. Also sie haben bis jetzt nur die Datenbank. Und da kommen jetzt also,Unmengen an äh Gesetzen rein, von äh äh von da an Daten rein, äh die laut äh laut diesem Gesetz,von Personen erhoben wurden, die mit Gewalt bezogenen, Rechtsextremismus zu tun habenEs gibt aber keine äh nähere Definition von Rechtsextremismus oder Gewalt. Also man kann sich sehr gut vorstellen, ähm dass in dieser Datenbank natürlich entsprechend äh dass das eventuell mal sich ausweitet aufandere Personengruppen.Was ich an dem Thema so interessant finde ist, dass das gerade bei Nazis Veltas, also sage ich mal, die traditionellen Gegner von solchen Datenbanken, in denen bestimmte Personen gesammelt werden, sind ja eher äh Linke,Und äh wenn es jetzt eine Nazi-Datenbank an anbetrifft ähm,Dann ist sind natürlich auch Linke. Wir Linken wird eine sehr äh eine Großteil ihrer Argumentation weggezogen,sie ja immer sagen so, ah, das wird irgendwann gegen uns verwendet, wenn die Nazis an der Macht sind. Ähm diese Argumentation, äh dieses Schreckenszenario äh kann man da jetzt nicht aufbauen. Entsprechend gibt's auch relativ wenig,hörbare laute Kritik an an an dieser Datenbank.Was man vielleicht noch dazu sagen soll, sie haben glücklicherweise so eine Einschränkung, was diewas den Zugriff auf die Daten betrifft und zwar ist das eine Metadatenbank, die dem Suchenden, also da haben wir jetzt Unmengen an Leuten eigentlich Zugriff zu dieser Datenbank, immer nur sagt,In diesem Feld steht etwas. Also ich habe die Adresse oder ich habe einen einen zweiten Namen von dieser Person.Und äh da muss man aber noch eine Anfrage stellen.Bei der Behörde, die das irgendwie da rein äh da da eingetragen hat. Spannend ist, dass es äh also,eine derart lange Liste an Daten istdie also wirklich schon sehr äh sehr spannend ist. Ich schaue mal gerade ganz kurz, ich habe das auch nochmal verlinkt. Also so E-Mail-Adressen, Bankverbindungen, Schließfächer, Fahrzeuge, äh besuchte Orte oder Gebiete,an oder in denen sich die Person mit anderen Personen treffen, Sprachkenntnisse, äh besuchte Konzerte und Veranstaltungen, Haftbefehle äh und so weiter. Sie wollen da wirklich eine äh alles zusammenfügen und.Planen also, wie gesagt, das ist auch der einzige Teil, der an so einem bei so einem Projekt natürlich dann sich mal eine Herausforderung ist. Ähm Analysefähigkeit irgendwie zu entwickeln. Und da gibt's also,Einige Firmen auf dem Markt, äh die solche äh Dinge irgendwie versprechen, dass sie das also können,und zwar ähm gibt's da gab's da beim Polizeikongress so ein wunderschönes äh Plakat, das hat der Matthias Monroy äh zitiert, wo sie also sagten, sie würden jetzt gerne von der,reaktiven Polizei über die proaktive Polizei,zur Predigtiven Polizei. Also das äh Verbrechen verhindern bevor es geschieht, ähm weil.
Tim Pritlove
Prämtiven, sagtest du, pri.
Linus Neumann
Präventiv.
Tim Pritlove
Präventiven.
Linus Neumann
Präventive Polizei,und äh das wird also relativ spannend. Ich hatte das ja mal erwähnt, dass ich so ein bisschen Ahnung von Datenanalyse auch habe und mir ungefähr so die die Rehabilitäten von solchen Vorhersagen äh vorstellen kann. Ich glaube, da ist es noch ein relativ,weiter Weg und ähm wo natürlich vor gewarnt wird ähm und ich denke auch zu Recht ist, dass,Hier mal wieder etwas passiert, was, wenn man das eben für Nazis zulässt, dann haben wir demnächst ähm,Also die Entwicklung, die da natürlich sofort zu zeichnen ist, haben wir demnächst noch ein paar äh Dateien für für andere Bevölkerungsgruppen, denen das nicht gefällt. Äh die, die dem Staat nicht gefallen und der nächste Vorschlag ist ja, man könnte das doch wieder alles zusammenlegen, dann wär's doch sehr viel einfacherähm und dann irgendwann wird äh,Werden die Firmen, die da ihre Analyse-Software und Visualisierungssoftware irgendwie auf diese Datenbanken werfen wollen, äh eventuell auch mal irgendwie einen sinnvollen Fortschritt machen, dass den Nutzern zumindest,Nutzung dieser Software als sinnvoll erscheint und dann haben wir unter sehr vielen Fehlpräditionen,Software zu leiden. Also es, ich denke nicht, dass eine besonders äh positive Entwicklung ist, die da stattfindet.
Tim Pritlove
Ja, also ob Software wirklich da äh nennenswerte Zusammenhänge herausfinden kann oder ob es überhaupt zu irgendeiner Reaktion für dich meine gerade bei der NSU Geschichte ist ja nicht so, dass es ein Mangel an Informationen gegeben hätte, ja. Äh es ist äh hat ein Mangel äh des äh Nachgehens,reagieren's auf diese Informationen gegeben.
Linus Neumann
Aber das ist natürlich genau deren Argument, ne, dass sie sagen, die die Information ist irgendwie untergegangen und äh.
Tim Pritlove
Für unsere Mitarbeiter tun ja leider nichts, deswegen müssen's jetzt die Computer machen.
Linus Neumann
Die Datenbank hätte, dass die Datenbank hätte das Rot äh markieren müssen oder so.
Tim Pritlove
Ah ja, okay, weil wir sind selber nicht in der Lage, die äh nennenswerten Schlüsse zu ziehen.Großartig, ne? Ich meine, das ist natürlich jetzt auch wieder der Klassiker aus der Freiheitsdiskussion, äh äh lass uns doch mal Geheimdienste und Polizei zusammenlegen, ja, diese Diskussion kommt seit den siebziger Jahren auch regelmäßig wieder. So eine der Grunderkenntnisse aus der Nazi-Zeit,Die sich in unserem Rechtssystem ja auch festgeschrieben hat, dass das irgendwie nicht so eine kluge Idee ist, Geheimdienste und Polizei zusammenarbeiten zu lassen, daher ja eben auch eine strikte Trennungim Prinzip existiert. Ich kann jetzt gerade gar nicht benennen, wo sie ist. Ähm aber das ist natürlich äh eine Trennung, die,de facto auch vorliegt und die natürlich durch solche Systeme wieder äh eingerissen wird.
Linus Neumann
Vor allem in also in erhöhtem Maße die Idee von dem Trennungsgebot äh ist ja, wer,wer viel weiß, die Geheimdienste, die dürfen halt nicht alles, die haben nicht die Macht der die Rechte der Polizei und die Polizei darf viel und ähm darf aber dafür nicht alles wissen,dass so die die Idee dieses oder die rationale dieses ähm,Dieses Trainingsgebotes. Und die Polizei hat jetzt durch diese Antiterrordatei, wenn da der MAD und die ganzen Geheimdienste, Daten reinschreiben,dann sind das ja nach Strafprozessordnungen, Informationen, die durch die Geheimdienste erhoben wurden, die eben nicht gerichtsfest sind.
Tim Pritlove
Weil sie potenziell illegal Methoden anwenden dürfen.
Linus Neumann
Genau. Und die dürfen, genau, Geheimdienste wenden, also wenden illegale Methoden an. So. Und die Polizei hat dann jetzt Zugriff auf diese Informationen,äh die einerseits nicht gerichtsfest sind, die der Polizei aber eben helfen können, bestimmte Dinge zu tun. Ähm was den,Friedrich zu der interessanten Äußerung äh bewegt hat, dass das Trennungsgebot gerade zu Verlange, dass Polizei und Geheimdienste ihre Daten teilen,immer. Der Innenminister Friedrich, ja.
Tim Pritlove
Ja, IM, ist ja schön gesagt, äh was äh wie wie funktioniert sein Hirn jetzt an der Stelle gerade, dass er das so zusammenkriegt? Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden.
Linus Neumann
Habe ich auch nicht verstanden, deswegen ich äh bleibe dann im im.
Tim Pritlove
Also, weil es getrennt werden soll, muss es zusammengelegt werden,was getrennt werden muss, muss zusammengelegt werden. Alles, was getrennt werden soll, muss zusammengelegt werden.
Linus Neumann
Ich habe keine Ahnung. Also wir haben auf jeden Fall jetzt diese Datei und gleichzeitig ist ja noch anhängig äh die Verfassungsbeschwerde gegen die Antiterrordatei äh vom BundesverfassungsgerichtUnd die ist irgendwie seit seit äh mehr als einem Jahr gibt's da irgendwie offensichtlich diese äh Beschwerde,Und äh die wird jetzt erstmal, die liegt erstmal auf Halde, weil alle damit beschäftigt sind, dass ich jetzt noch eine Anti, die die RED, die Rechtsextremismusdatei ähm.
Tim Pritlove
Wer hat diese Beschwerde? Weißt du das.
Linus Neumann
Das weiß ich leider nicht. Ähm da müsste ich jetzt googeln.
Tim Pritlove
Googeln. Na ja. Für Fahrpläne interessieren wir uns jetzt nicht.
Linus Neumann
Also ich will, ich will diesen, diesen Begriff des Dambruchs ja nicht mehr verwenden.
Tim Pritlove
Dann machen wir das jetzt auch nicht.
Linus Neumann
Ich empfehle ein ähm.
Tim Pritlove
Wir geben Bedenken zu Notiz.
Linus Neumann
Ich empfehle einen einen Artikel von äh Johneffe Nebel auf Metronaut, der äh sich gerade damit immer auseinandersetzt und der äh schon vor einigen Monaten oder,Ja, auch vor vielen Monaten, als die Idee aufkam,Diese Nazi-Verbunddatei äh zu erstellen, dass er dann also sagte, auch die Erfassung von Nazis ist ein Angriff auf die Bürgerrechte und ähm entsprechend ist das nicht unbedingt zu feiern, was da passiert.
Tim Pritlove
Ja, wir geben Bedenken zu Protokoll.
Linus Neumann
Genau, wir geben Bedenken zu Protokoll.
Tim Pritlove
Was haben wir denn noch auf unserer tollen Themenliste? Statistiken, von Datenbanken zu Statistiken.
Linus Neumann
Ja, genau das ist ja eigentlich das, was man aus Datenbanken so schön machen kann, Statistik, ähm dass er das warum ich so Daten auch mag, ne, schön wasrechnen kann. Ich kann ja nicht so schön visualisieren. Äh deswegen muss ich irgendwie äh so versuchen, das in in Zahlen auszudrücken. Und ähmwas dabei rauskommt, wenn das Leute machen, die ähm also Statistik, die Statistik selber lügt ja nicht,aber die Daten und die Interpretation. Alsound oder die Daten haben ja Fehlzusammenhänge oder Scheinzusammenhänge oder so weiter. Das ist das Spannende an der an der Statistik, dass man eigentlich so ein so ein mathematisches Handwerkszeug hat, was was äh absolut objektiv istwas man eben aber auch anwenden kann an Stellen wo es nicht adäquat ist, weil die Zahlen eben nicht sagen hey Moment ich bin eine Zahl mit auf die du dieses äh Verfahren gerade eigentlich gar nicht anwenden solltestUnd ähm am Ende dann sehr schöne Zahlen da stehen können, aus denen man sehr spannende Schlüsse ziehen kann. Ähm,BKA hat jetzt seine Cyber-Kriminalitätsstatistik veröffentlicht,Das ist die das Cybercrime Bundeslagebild zwanzig elf.
Tim Pritlove
So nennen die das auch immer noch.
Linus Neumann
Schönes so ein PDF.
Tim Pritlove
Cyber Crime.
Linus Neumann
Cybercrime. Cybercrime Bundeslage wird zwanzig elf, Bundeskriminalamt.
Tim Pritlove
Internetkriminalität ist kein Begriff, der sich da durchgesetzt hat oder sowas oder Netzgebundene, Kriminalität. Ich meine, das klingt immer so, als ob da noch Leute mit Datenbrillen und Cyberhandschuhen irgendwie durch den virtuellen Raum das hat schon einen Grund, weil.
Linus Neumann
Ja, nee, das das hat das hat schon einen Grund, weil es ist abzugrenzend von der Kriminalität mit dem Tatmittel-Internet.
Tim Pritlove
Also zu sagen, hier geht es explizit um Kriminalität, die sich auf das Internet selbst bezieht. Verstehe also, Serverangriffe et cetera.
Linus Neumann
Sagen wir mal, sagen wir mal, äh wenn ich versuche, dich zu erpressen oder so, per E-Mail, da ist das ja keine Cyberkriminalität. So viel haben sie schon gecheckt, so das hatist in dem in dem Haupt äh äh in der in der Hauptkriminalstatistik war das ja einer der Kritikpunkte, dass sie sagten, ja ihr irgendwie im Internet alles Verbrecher und äh da da wird alles schlimm und so, ne.
Tim Pritlove
Der Mörder hatte auch einen Internetanschluss.
Linus Neumann
Mörder hat Internet.Und ähm was sie also jetzt hier feststellen, ist so die Hauptprobleme des des Cybercrimes, also der der Diebstahl digitaler Identitäten, das Phishing,digitale Erpressung, aber in dem Fall dann also auch mit digitalen äh Dingen, also was weiß ich, irgendwie hast du deinen Server oder sowas. Ähm,Carding. Ich vermute mal damit meinen Sie irgendwas mit Kreditkarten oder sowas. Keine Ahnung, es ist Carding. Ich bin ja auch jetzt kein Internetbetrüger.
Tim Pritlove
Man kann regelmäßig.
Linus Neumann
Zwei Teilen.
Tim Pritlove
Karding.
Linus Neumann
Kreditkarten, ja? Äh Kreditkartendaten per Trojaner abgreifen und dann irgendwie,Ja, also Kreditkarte in Daten klauen, ja? Und Angriffe auf die Smartphones. Das habe ich ja schon gesagt, dass das hier das äh dass das, dass, dass es auch ein ein spannendes Feld ist, in dem äh sicherlich viel zu erfahren ist. Und natürlich das Bauen von Bord netzen. So also die großen,Also tatsächlich die Größeren äh kriminellen äh Dinge, die man so im Internet.
Tim Pritlove
Ist wieder so ein Begriff wie Handy, ne? Das gibt's nur in Deutschland.
Linus Neumann
Ja, ich habe auch jetzt, also ich weiß ja mich da jetzt erstmal nicht zu, ne,Was wir, was wir heute feststellt ist, ähm Cyber Crime stagniert, ja? Geringfügiger Rückgang von rund null Komma sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erster Punkt, was sie,feststellen, Computerbetrug stagniert, äh,Betrug mit Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten ist sogar sehr stark zurückgegangen, um dreitausend Fälle von irgendwie siebentausendneunhundert auf viertausendsiebenhundert. Ähm,ein bisschen Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung ist hochgegangen. Ähm Ausspähen von Daten, ja, also man sieht, es ist auf jeden Fall entgegen der dramatischen,Zunahme, die in den letzten Jahren immer besungen wurde, ähm,nicht so stark gestiegen. Jetzt hast du natürlich das Problem, du musst als BKA so eine Statistik veröffentlichen und du hast nichts es hat sich, du hast nichts getangegen Kriminalität außer irgend so ein Cyberspionage, Abwärtszentrum mit zehn Mann irgendwo in den Keller gestellt. So und jetzt musst du natürlich irgendwie erklären, warum geht das denn zurück,Wir haben hier gar nichts gemacht. Wir wollten ja erst noch was machen. Wir wollen ja jetzt bitteschön nicht diese Statistik veröffentlichen und sagen, wir haben nix gemacht und das hört jetzt einfach von alleine auf. Ja.
Tim Pritlove
Die Kriminalität konnte durch nichts tun, erfolgreich zurückgedrängt werden.
Linus Neumann
Wenn du da, wir haben das ausgesessen.
Tim Pritlove
Kannst du nicht machen. So.
Linus Neumann
Kannst du nicht machen. So was machst du was machst du also? Dann musst du sagen, okay ähm die Anzahl der Fälle ist irgendwie stagniert. Na dann lass uns doch mal schauen äh was ist denn mit dem Schaden,ähm.Also wie viel Schaden ist entstanden? Das wäre so der die andere kennt's halt so. Fallzahlen und entstanden dieser Schaden. Und dann sagen sie, eine Einschätzung des Phänomens Cyber Crimeallein auf basisch statistischer Zahlen ist nicht möglich. Einzelne beziehungsweise.
Tim Pritlove
Auf einmal.
Linus Neumann
Besonders relevante Phänomene im Zusammenhang äh irgendwie Straftaten, mit denen das äh oder auch vielfältige Ausprägungen und so weiter. Äh also können wir irgendwie nicht so genau machen. Deswegen zahlen haben wir ein großes, vermutetesDunkelfeld und so weiter. Deswegen malen wir jetzt mal hier so einen Balken, dass das so mal um zehn Millionen Euro äh äh höherer Schaden.
Tim Pritlove
Nach dem Motto, die Cybercreme-Statistik selbst verhält sich schon sehr sehr eratisch, dass es so verdächtig, da muss was dahinter ste.
Linus Neumann
Die Statistik ist ja.
Tim Pritlove
Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen.
Linus Neumann
So und schon hast du schon.
Michael Kreil
Wie viel Millionen waren das? Ich habe mich äh ich.
Linus Neumann
Von von einundsechzig einhalb auf einundsiebzig Komma zwei Millionen Euro.
Michael Kreil
Millionen Euro. Ich habe nämlich parallel mal die andere, die restliche Polizeikriminalstatistik durchgeguckt, um einen Vergleichswert zu haben, Wirtschaftskrimi Wirtschaftskriminalität ist vier Komma sieben Milliarden,mal in Relation.
Tim Pritlove
Vier Komma sieben Milliarden im Verhältnis zu.
Linus Neumann
Einundsiebzig Millionen.
Tim Pritlove
Millionen. Einundsiebzig Millionen Euro.
Linus Neumann
Also ich wäre lieber Wirtschaftskrimineller.
Michael Kreil
Also lieber lieber scheint mal die Wirtschaft ab als das Internet oder wie?
Linus Neumann
Da könnte man mal also irgendwas müsste man mal machen. Also Wirtschaftskriminalität, ja. Auf jeden Fall.
Tim Pritlove
Wir mal was machen, ja.
Linus Neumann
Das Schöne an diesem Ergebnis ist dadurch, dass du den diesen Schaden dann hochmachst, aber die die Fallzahlen sinken, kannst du natürlich dann äh in der DPA Anmeldung sagen, das wird immer schlimmer,Zwar bleiben die Fallzahlen gleich, aberäh machen irgendwie viel mehr Kohle damit, ja, also Bedrohung, Bedrohung wächst, ganz klarer Fall, ne? Ähm.
Tim Pritlove
Na gut, also mit anderen Worten, wir zweifeln die klare Aussage, hier ein wenig an und ziehen vielleicht.
Linus Neumann
Absolut ähm nicht der Schluss daraus zu ziehen, der in allen ähm in allen,Artikeln, die so die DPA-Meldung abgeschrieben haben, gezogen wurde.Die Medien haben sich wie ich empfehle ein zweites Mal einen Artikel von John F Nebel auf Methoden auch DE haben sich da vor den Karren spannen lassen, haben diese Statistik sich nicht angeguckt und haben die DPA-Meldung abgeschrieben in der.
Michael Kreil
Traurig. Eigentlich sind ja Medien dazu da, dass wir irgendwie einen Kontext zu setzen, ne und zu bewerten und genau das haben sie nicht getan.
Tim Pritlove
Die Medien sind schuld. Ähm ja, aber sehr viel mehr müssen wir da jetzt aber auch glaube ich nicht äh sagen oder gab's noch einen Aspekt.
Linus Neumann
Nee, ach, Kriminalitätsstatistik, ich bitte dich, so ein Kilofit, also äh das ist das ist nix.
Tim Pritlove
Kommen wir zu anderen Erkenntnissen. Äh es gab ein äh Urteil vom Verwaltungsgericht in Berlin,was so ein bisschen untergegangen ist in der allgemeinen Berichtserstattung, ich hab da auch nur ein Link gefunden so auf 'n ersten Punkt, aber es wurde wohl beschlossen, dass der Bundestag die Dokumente der Wissenschaftlichen Dienste zugänglich machen,muss im Falle äh,das ja wie nennt man das den Herrn jetzt korrekt.
Linus Neumann
Äh
Tim Pritlove
Das Thema Statement Statement äh,und so und über und unten durch Gutenberg. Ähm wir erinnern uns, äh der Herr hatte ja in der letzten Zeit etwas Aufmerksamkeit erzeugt, weil er äh seine Dissertationen, die er da gemacht hatähm sozusagen etwas abgeschrieben hat, unter anderem hat er halt auch bei,Dokumenten des Wissenschaftlichen Dienstes abgeschrieben, die ja mehr oder weniger selber einen Auftrag gegeben hat und dann hat er da mal was schreiben lassen,und dann gab's wohl Streit darum, inwieweit diese Wissenschaftlichen Dienste überhaupt,also wieder die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Öffentlichkeitsanspruchs an an diese Daten gibt. Jetzt bin ich mir nicht so ganz so sicher,Wie generell jetzt hier dieser Schiedsspruch zu werten ist, ob das jetzt sozusagen bedeutet, dass grundsätzlich alles, was jetzt der wissenschaftliche Dienst ausspuckt, öffentlich zu sein hat oder ob das jetzt nur in diesem Fall,so zu bewerten ist.
Linus Neumann
Das frage ich mich auch, aber wenn ich die, wenn ich das richtig lese, also es ging darum, dass ein ähm,Oh, nein. Jetzt habe ich hier Quatsch gemacht.
Tim Pritlove
Also ein Journalist hat ja in diesem Fall geklagt. Mhm.
Linus Neumann
Ein Journalist hatte hatte in dem äh Fall geklagt und wollte nach unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz diese spezifischen Dokumente haben,und dann hat das äh um um irgendwie darüber berichten zu können, wie Gurtenberg offensichtlich die von ihm in Auftrag gegebenenStudien des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages in seine eigene Dissertation hat einfließen lassen,Sie hätte sich also quasi seinen Bundestagsmandat missbraucht um irgendwie Daten für seine komische Dissertation dazu zu bekommen.Und äh dann,argumentierte äh wurde argumentiert, diese Arbeiten dieses wissenschaftlichen Dienstes gehörten zu parlamentarischen Arbeit des Abgeordneten und äh dass er quasi so seine,genieße so den Schutz des Mandates und deswegen äh falle es nicht unter das Informationsfreiheitsgesetz. Es Gericht hat aber gesagt, naja,Äh das ist eine Grundlage für die Ausübung des Mandates und deswegen kann hier das äh Informationsfreiheitsgesetz ähm,zur Anwendung kommen und man muss die freigeben.
Tim Pritlove
Also mit anderen Worten, wenn es jetzt demnächst wieder so wissenschaftliche Arbeiten gibt, die ähm das Interesse, das allgemeine,erregen, wecken, dann hat man gute Chancen über das Informationsfreiheitsgesetz, zum Beispiel über die äh tolle Plattform, die wir schon mal vorgestellt hatten, wie hießen auch gleich, fragt den Staat äh äh DE, da äh heranzukommen.Gut, schön. Das finden wir gut.
Linus Neumann
Das finden wir gut. Dass der Gutenberg dann doch noch äh ja im Land, was.
Tim Pritlove
Ja ja, also das äh da kann man eben nicht dankbar genug sein für solche Wirkungsketten. Kommen wir zu den anderen Aufregern dieser Woche. Ähm.
Linus Neumann
Also ich hatte mir gedacht, ich wollte so eine äh drei kurze Anekdoten zum Urheberrecht noch äh erzählen, die ich irgendwie allein in dieser Woche im Internet gelesen habe, ohne dass groß noch eine äh Diagnose zu stellen.
Tim Pritlove
Und ohne auf die popkulturellen Diskussionen einzugehen.
Linus Neumann
Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest. Die drei kurze Anekdoten, ja, also,auf ich hatte ja beim letzten Mal gesagt,hat jetzt dieser Gesetzgebung hat ihren äh ihren Arschtritt bekommen, weil sie irgendwie Millionen verbraten haben und äh keinen äh Raubkopierer irgendwie mal verknacken konnten.
Tim Pritlove
Also Hadopi ist diese Tool Strikes Regelung in äh äh Frankreich, äh was ja groß angekündigt wurde als die Rettung des Abendlandes. Hat allerdings nicht viel bewirkt.
Linus Neumann
Nee, Sie haben also eins Komma eins fünf Millionen Warnhinweis E-Mails versendet, einhunderttausend zweite Verwarnung, dreihundertvierzig dritte Verwarnung und vierzehn Fälle vor Gericht gebracht und einen dieser Fälle haben Sie jetzt gewonnen,Ähm und da haben sie jemandem hundertfünfzig Euro abnehmen können,weil die Frau von ihm irgend so ein äh irgendein Album runtergeladen hat, ja. Äh das heißt, er hat da jetzt sogar noch den falschen verknackt, so ungefähr und ähm,Müssen jetzt nur noch irgendwie den Rest zu den, also wenn sie jetzt quasi,Ähm noch mehrere solche Fälle hinkriegen, brauchen sie gar nicht so viele, um auf die zwölf Millionen Euro zu kommen, die das den Steuerzahler im Jahr gekostet hat.
Tim Pritlove
Wow.
Linus Neumann
Ich würde sagen, man, bevor wir uns da jetzt freuen, dass dass die ineffizient arbeiten würde, sollte man,Also wie gesagt, besteht die Gefahr, dass sie jetzt den Ansporn haben, äh das mal so ein bisschen Effizienz einzuführen. ÄhmMan kann nur hoffen, dass das Projekt jetzt beendet wird, solange das äh freie Internet noch mit einem blauen Auge äh davongekommen ist. Äh das äh Urheberrechtsanekdote Nummer eins, Urheberrechtsanekdote Nummer zwei ähm,Es gibt einen Menschen namens Hanf Hans Friedrich August Kaste,Seit neunzehnhunderteinundsiebzig nicht mehr. Da ist er nämlich gestorben. Der war NSDAP-Mitglied und Gama Aufsichtsratsvorsitzender,Das war er.
Tim Pritlove
Das ist doch der mit.
Linus Neumann
Die Witwe von ihm an und beschwert sich, weil du äh sein Urheberrecht verletzt hast.Denn was Tim da gerade gepfiffen hat, waren äh oder äh versucht hat zu singen, waren sechs Töne aus der Hemmenfantasie,Die Hemmenphantasie ist sieben Minuten und dreißig Sekunden lang. Diese zwei Sekunden oder drei Sekunden daraus hören wir jeden Abend äh seit neunzehnhundertsechsundfünfzig. Äh wenn wir die Tagesschau äh äh einschalten,Und vor kurzem wurde ja angekündigt, dass die Tagesschau ihre äh Titelmelodie nochmal so ein bisschen überarbeiten lassen möchte. Und ähm,Das äh jetzt irgendwie stand dann aufgrund einer Fehlberichterstattung des Springerverlages, glaube ich, auch noch kurz im Raume, ob man tatsächlich sich von dieser Klangfolge äh trennen möchte,Und woraufhin dann,Also es war, das war irgendwie noch unklar. Ich glaube, das war also eine falsche Meldung. Auf jeden Fall meldete sich jetzt die kritzig Linde Karste. Das ist seit neunzehnhunderteinundsiebzig die Witwe,ähm die ein ganz schönes Leben führt mit der monatlichen vierstelligen Ausschüttung,Äh die sie dafür erhält, dass in der Tagesschau diese sechs Töne erklingen. Seit neunzehnhundertsechsundfünfzig, nein, sie erhält die natürlich erst seit äh neunzehnhunderteinundsiebzig. Ähm der Mann äh also ne,Gott habe ihn selig seit zweiunddreißig Jahren tot und äh der Check von der Gamer kommt monatlich noch an, also das würde ich mal sagen, der hat für seine Frau gesorgt.
Michael Kreil
Nächsten vierzig Jahre noch, ne? Bis dahin geht das Ullrich bei ihm.
Linus Neumann
Genau, da äh ähm achtunddreißig nee, warte, äh.
Michael Kreil
Zweitausendeinundvierzig.
Linus Neumann
Zweitausendeinundvierzig, ja. So, entsprechend ist klar, dass sich diese Frau jetzt beschwert und sagt, ähm die Veränderung dieser Meloty äh ist eine potentielle Ehrverletzung,und ihn ohne ihre Zustimmung äh habe diese nicht zu erfolgen.
Tim Pritlove
Eine potentielle Ehrverletzung, was es auch super. Wie kommt man auf sowas?
Linus Neumann
Keine Ahnung, also ich meine, irgendwas muss halt sagen, wenn wenn irgendwie dein geh mal Scheck auf einmal äh in Gefahr ist, ne?
Tim Pritlove
Mann.
Linus Neumann
Und dann äh dritte kurze Anekdote, äh es gab irgendwie das Zukunftsforum Urheberrecht zu dem Sabine Leuthäuser Schnarrenberger,äh lud und da haben dann der Bundesverband der Musikindustrie, der Börsenfeind des Deutschen Buchhandels, die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzung, der Verband unabhängiger Musikunternehmen und die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft,angekündigt, da nehmen wir nicht dran teil.Weil da kommt eh nichts bei rum, weil irgendwie die,Die Justizministerin soll sich mal endlich hier auf das digitale Leben einstellen und da mal hart durchgreifen und zusehen, wie wir hier äh unser Urheberrecht im einundzwanzigsten Jahrhundertbewahren können und wir sehen ja, sie macht nichts, sie will keine Warnhinweismodelle, äh sie will keine äh besseren Methoden zur Rechtsdurchsetzung.Und äh das Einzige, was sie da macht, ist irgendwie Leistungsschutzrecht,und Schutzfristenverlängerung.
Tim Pritlove
Ja.
Linus Neumann
Also, die Wirtschaft schmollt.
Tim Pritlove
Es ist wird's nicht so furchtbar wäre, könnte man sich eigentlich den ganzen Tag nur in den Bauch halten, ne? Stattdessen muss man sich den ganzen Tag den Kopf halten.
Linus Neumann
Da gibt's einen schönen Artikel äh oder dass sie den Liveblogbeitrag von Matthias Schindner, der bei Netz Politik Org von diesem Zukunftsforum Urheberrecht sehr ähm amüsant berichtet hat,Ähm kann man, also das liest sich, liest sich ganz nett, welche Themen da so aufkamen, welche Argumente. Es ist äh nichts nichts Neues,was da an Argumenten kam, aber es war sehr dargestellt von von Matthias.
Tim Pritlove
Ja, sehr schön geschrieben. Dollar Begrüßung, doller danke.Ja, damit sind wir dann mal durch hier mit unserer äh schon recht langen Ausgabe,Irgendwas äh äh Wichtiges anzukündigen oder mitzuteilen. Ne? Aber nicht, ne. Dann erstmal danke Micha fürs Kommen. Ähm.
Michael Kreil
Hm? Danke fürs Dasein.
Tim Pritlove
Ja, fand ich auch mal sehr interessant, dass wir das mal ein bisschen äh äh tiefer beleuchtet haben und so werden wir's hier auch in Zukunft halten. Immer mal wieder jemanden einladen. Ansonsten bleibt's vor allem hier bei uns. Stimmt's? Linus?Und nächste Woche schlagen wir dann wieder zu. Das heißt, Doktor Politik. Wir sagen tschüss.
Michael Kreil
Tschüss.
Linus Neumann
Auf Wiederhören.

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