LNP044 Schlangenkuchen

Themen: Urheberrechts-Abmahnungen; Wahlen per Email; Wau-Holland-Stiftung; Bradley Manning; Schmerzensgeld für Opfer; Antiterrordatei; GEMA-Vermutung; Netzsperren

Unser heutiger Gast ist Ronny Kraak, besser bekannt als das Kraftfuttermischwerk und wir  müssen leider aus gegebenen Anlass das lästige Thema Abmahnungen aufgreifen. Doch beginnen wir zunächst mit ein paar Fehlerkorrekturen und widmen uns der Traumwelt der elektronischen Wahl, den Kollateralschäden der WikiLeaks-Saga, den Kollateralschäden von Demobesuchen, der Wirkungskraft von Petitionen und dem nicht enden wollenden Ruf nach Netzsperren auf der Welt.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Ronny Kraak

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:20
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:22
Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove 0:00:23
Endlich, endlich wieder vereint äh in der Metaebene.
Linus Neumann 0:00:28
Endlich wieder in der Mitte, in der umgebauten Meterebene.
Tim Pritlove 0:00:30
Ja, wenn der soweit umgebauten Mieterebene, dass mal wieder alles ganz wacklig und brüchig ist. Aber ich glaube, das haben die Hörer gerade zu vermisst. Diese lange Phase eines stabilen Setups verstört auch irgendwie mit der.
Linus Neumann 0:00:41
Ja, man will dann auch wieder so ein bisschen Vinyl.
Tim Pritlove 0:00:44
Das ist auch die irakische Grundkomponente, die damit sichergestellt wird. Damit wäre es schon fast.
Linus Neumann 0:00:52
Bei der Vorstellung unseres Gastes.
Tim Pritlove 0:00:53
Fast bei der Vorstellung unserer Themen würde ich sogar fast sagen.
Linus Neumann 0:00:57
Nee, wir müssen erst den Gast vorstellen, oder?
Tim Pritlove 0:00:59
Warte mal, bevor wir zum Gast kommen. Ähm ich habe jetzt die Videoaufzeichnung gesehen von unserer äh Veranstaltung bei den Datenspuren. Die werde ich jetzt demnächst auch nochmal veröffentlichen,mit Bonusmaterial.
Linus Neumann 0:01:15
Ja
Tim Pritlove 0:01:17
Preshow. Preshow. Das gibt's ja hier sonst gar nicht, ne? Naja, das wollte ich nur noch mal kurz gesagt haben. Na dann äh stellen wir doch mal unseren Gast vor.
Linus Neumann 0:01:28
Der kann sich selber vorstellen.
Tim Pritlove 0:01:30
Sagen hallo zu Ronny, hallo.
Ronny Kraak 0:01:31
Hallo, ich bin der Ronny von Dass Kraftfutter Mischwerk und bin hier heute der Gast.
Tim Pritlove 0:01:37
Das hast du sehr schön gemacht.
Linus Neumann 0:01:43
Ronny hat, der Ronny hat uns eine Geschichte zu erzählen, aber bevor der Ronny seine Geschichte erzählt, muss ich äh kurz die irakische Grundkomponente sichern und meine der letzten Woche korrigieren. Und zwar ähm.
Tim Pritlove 0:01:54
Genau. Und zwar ähm also musste ich das Errater korrigieren, sondern ausrufen. Ausrufen. Naja, das Ira.
Linus Neumann 0:02:00
Ausrufen, ja. Ne, wer weiß, ob ich das nicht irgendwann auch noch mal korrigieren muss. Ähm.
Tim Pritlove 0:02:05
Ja, das Ganze.
Linus Neumann 0:02:07
Schutzfristen für Tonaufnahmen gelten nicht über den Tod hinaus.
Tim Pritlove 0:02:12
Also wir haben letztes Mal bisschen über Urheberrecht gesprochen und.
Linus Neumann 0:02:15
Haben danach die Sendung betitelt.
Tim Pritlove 0:02:17
Ja, na ja gut, das bezog sich ja an sich,Der Titel ist schon noch in Ordnung, weil ich sprach in dem Zusammenhang auch generell über das Urheberrecht sozusagen, wie wir es bisher kennen. Und da geht es halt über den Tod hinaus. Dummerweise war halt genau das, worüber wir jetztwas der konkrete Anlass war, darüber zu sprechen, nämlich die Verlängerung der Schutzfristen für Tonaufnahmen eben nicht eine solche Regelung. So sind wir.
Linus Neumann 0:02:40
Das haben wir dann mal indossiv von verlinkt. An dieser Stelle vielen Dank an David, der uns darauf hingewiesen hat.
Tim Pritlove 0:02:45
Genau, das heißt äh auch, dass uns sehr aufmerksam zugehört wird, dass doch auch mal was. Von guten Leuten. Ja.
Linus Neumann 0:02:50
Von guten Leuten. Und ähm Andre Meister hatte auch äh eine äh einen Erratung anzubringen,In diesem Falle seinen Artikel betreffend, in den ich behauptete, in Russland würden Agenturer Punkt RU Citizon Lab und Privacy International zensiert. Genau die werden nicht zensiert, sondern sie haben die Zensurliste,irgendwie sich mal angeschaut und darüber berichtet. Und ich verlinke auch die Prüfseite zur Zensur, also da gibt's eine,Seite, die haben quasi ihr die die Liste ist nicht veröffentlicht, aber es gibt eine Seite, wo man einzelne Domains prüfen kann, das heißt, es wird dann jetzt bald irgendwelche Scraper gebastelt werden, die dann daraus eine Liste bauen. Ähm ich habe dann mal ein Logbuch Netzpolitik eingegebenUnd die Antwort äh ist dann leider inDeswegen weiß ich nicht, ob wir in Russland zensiert werden, wissen wir gerade, Ronny äh hier in der in der nie veröffentlichten Preshow, sagteJa, gibt das doch mal bei Google ein. Und äh das habe ich dann gemacht und die die offizielle, das offizielle Verdickt, lautet,Warte mal. Das offizielle lautet ich suche die Adresse nicht in der Registrierung erscheinen Komma.Laut Google. Insofern werden wir, glaube ich, in Russland nicht zensieren.
Tim Pritlove 0:04:06
Normal sagen?
Linus Neumann 0:04:07
Ähm ja, ich suche die Adresse nicht in der äh Registrierscheinen-Kommer.
Ronny Kraak 0:04:14
Aber irgendwer weiß das bestimmt.
Linus Neumann 0:04:17
Also ich ich denke, das heißt, dass wir in Russland nicht zensiert werden. Was will uns der Russe damit sagen?
Tim Pritlove 0:04:21
Bist du sicher, dass du das bei Google noch nicht bei Google eingegeben hast, klingt so ein bisschen mehr wie eine Antwort von Yoda.
Linus Neumann 0:04:28
Ja.
Tim Pritlove 0:04:30
Tenziert diese Seite nicht ist oder doch, ist? Also sind wir jetzt zensiert oder nicht?
Linus Neumann 0:04:39
Mist. Äh müssen mehr ähm.
Tim Pritlove 0:04:43
Total gefährlich.
Linus Neumann 0:04:44
Selbstmordanleitung für Kinder äh hier unterbringen, dann werden wir gesperrt.
Ronny Kraak 0:04:48
Oder oder ein russisches senden.
Tim Pritlove 0:04:50
Genau. Während sie gerade in der Kirche ein Lied singen gegen Putin.
Linus Neumann 0:04:54
Wir sagen einfach einmal und schon ist diese.
Tim Pritlove 0:04:57
Schon kommt das weiße Rauschen.
Linus Neumann 0:05:06
Ja in Deutschland kann man ja noch ähm ungestört veröffentlichen, Ronny, oder? Ja.
Ronny Kraak 0:05:14
Ja also zumindest ohne zensiert zu werden, aber im Zweifelsfall mit einer dicken Kostennote bedacht zu werden.
Linus Neumann 0:05:23
Was ist dir passiert.
Ronny Kraak 0:05:25
Na, grundsätzlich mir jetzt eher nur so,der Schwanz irgendwie von einer langen Geschichte. Irgendwie ging vor vier Wochen los, dass eine Berliner Bildagentur namens HGMpress zusammen mit einer,Kanzlei in Hannover anfing Blogger wegen Urheberrechtsverletzungenabzumahnen mit einer enormen Kostennote. Da ging's beim ersten Fall um irgendwie so einen Autoblock. Die hatten wohl über irgendeine Auto berichtet, hatten dafür drei Fotos benutzt und haben irgendwie von deräh Kanzlei im Auftrag der äh Bildagentur eine Abmahnote, Kostennote von neunzehntausend Euro bekommen für die drei Fotos,waren natürlich tierisch erschrocken,Na weil es wohl hieß, dass es dafür keine Nutzungsrechte gab, die halt benutzen zu dürfen. Wir waren halt tierisch erschrocken, haben auch irgendwie ziemlich gleich alles dicht gemacht, haben alle Bilder, weil sich rausgeschmissen, waren halt verunsichert,danach kam aber raus, dass die, also die Leute, die für die Fotos verantwortlich waren, dieses Blog regelrecht gebeten haben, die Fotos bei sich zu benutzen, um über irgendeine Kiste zu berichten, was halt diese Autos betrifft,Also die hatten ausdrücklich die Genehmigung und die Bitte, diese Fotos zu benutzen.
Tim Pritlove 0:06:36
Nicht dieselben, die dann auch gleich abgemahnt haben. Nee. Weil ich meine, das wäre natürlich eine richtig geile Nummer.
Ronny Kraak 0:06:42
Na, das ist ja halt so das Problem, dass man ja selber nie weiß, was mit den Rechten passiert. Also selbst als Fotograf hebst du die Rechte irgendwem, gerade wenn du irgendwo im Ausland sitzt,Und ab da äh beendet ja deine Verfügung äh über die Fotos, weil dann entscheidet die Agentur, was mit den Bildern passiert,und da ist es in dem Fall ist es so, dass die Abmahnung zurückgezogen wurde. Es gab aber keine Entschuldigung, hieß dann irgendwie ist ein Missverständnis äh bis nächste Mal so in etwa und das war's,Typen sitzen halt auf den Anwaltskosten, die sie ja trotzdem haben, für ihren Anwalt,den sie halt bezahlen müssen weiterhin. Und eine ähnliche Geschichte war mit diesem, mit diesem Lego-Künstler, Nathan Salvaja, da gab's mehrere Blogs, die da dann angeschrieben wurden von der Agentur, weil's um bestimmtes Foto ging,auch unter der Prämisse, dass die halt die Nutzungsrechte dafür haben und da haben sich einige Blogger halt denn an den Künstlern selber gewandt,und der Künstler meinte dann halt so, dass er seine, also dass die Nutzungsrechte, die Fotos und alle von seiner Freundin und er hätte die niemals irgendwo irgendwem verkauft.
Tim Pritlove 0:07:40
Hm
Ronny Kraak 0:07:41
Also auch da gab's keinen, keinen Anspruch dieser dieser Agentur und der Kanzlei und auch da war es wieder selber, hieß es dann ja, war ein Missverständnis passiert,Müsst ihr jetzt halt gucken und dann haben die halt och gesagt, wir wollen aber jetzt nicht hier gucken, sondern wir wollen auch die Kohle für unseren Anwalt wiederhaben. Und da weigern die sich nach wie vor. Halt sich da irgendwie rechtlich zu vergleichen.
Linus Neumann 0:08:02
Wie kamen die denn auf die Idee, dass sie die Rechte hätten? Also ich meine.
Ronny Kraak 0:08:06
Das ist eine interessante Frage. Kann sie wirklich keiner nachvollziehen. Also irgendwie müssen sie wohl, also bei dem ersten, bei dieser ersten Geschichte mit den Autos war's wohl so, dass die tatsächlich die Rechte haben, aber die eigentlichen Urheber,quasi im Vorfeld schon die Nutzungsrechte für dieses bestimmte Blog irgendwie weitergegeben haben.
Linus Neumann 0:08:23
Sich danach erst dann an diese Agentur das.
Ronny Kraak 0:08:25
So so wahrscheinlich. Also die wussten wahrscheinlich nicht mal voneinander, so wirklichund bei dieser ist es so, dass es bis heute nicht geklärt. Also da der hat halt gesagt, er hat die nie weitergegeben, hat da irgendwie auch noch eine eine Pressemitteilung zugeschrieben und daraufhin wurden halt diezurückgezogen, aber das war es halt. Die sagen halt nach wie vor diese Agentur, dass das äh diese Rechte an diesen Bildern nicht endgültig geklärt sind.
Linus Neumann 0:08:50
Und deswegen gehören sie, gehen sie erstmal davon aus, dass es ihre sind.
Ronny Kraak 0:08:53
Das ist total interessant, dass man, bevor ich eine Abmahnung rausschicke, sollte ich ja darüber Sicherheit haben, ob die Rechte mir zustehen oder nicht, das machen die halt nicht. Also zumindest in den beiden Fällen nicht. Dann gab'sirgendwie eine nächste Nummer mit irgendwie einem uralten Cosplaybild aus China, glaube ich, irgendwie so ein Handy-Schnappschuss, irgendwie so ein Ironman-Cosplay-Kostüm Dingsi.
Linus Neumann 0:09:11
Das ist Cosplay.
Tim Pritlove 0:09:13
Wenn sich so äh Jugendliche oder vielleicht auch nicht Jugendliche so verkleiden, wie Comicfiguren oder sonstige Superhelden et cetera. Genau.
Ronny Kraak 0:09:23
Da ging's halt um so eine so eine Ironman-Geschichte und da sieht's wohl im Moment so aus, dass die tatsächlich über irgendwelche Wege diese Rechte äh erworben haben oder von einer anderen Agentur irgendwie im Ausland zugesprochen haben äh bekommen haben,und äh da ist jetzt ist man jetzt soweit, dass einige Blogger halt sagen, die bezahlen dafür und andere Anwälte sagen, dass dieseDieser Weg der Nutzung, dieser Nutzungsrechtsübertragung nicht wirklich äh konkret dokumentiert ist und da geht's dann darum, dass halt irgendwer eine E-Mail schrieb, ihr könnt die Rechte jetzt nutzen, aberAnwälte sind halt der Meinung, dass es nicht reicht, sondern dass es wirklich vertraglich geregelt sein muss und halt auch wirklich bis, ja, genau, sowas.
Linus Neumann 0:10:02
Das heißt, es war ein ähm jetzt nur noch hm, wie lange waren denn diese dieses Ironman Cosplay-Bild dann schon irgendwie im Internet?
Ronny Kraak 0:10:10
Glaube, das von zwo neun.
Linus Neumann 0:10:12
So, das heißt, so zweitausendneun haben irgendwie die Leute die Blogs angefangen, dieses Bild zu bloggen,man könnte jetzt die Theorie entfalten, das es eine Agentur gibt, der die gemerkt hat, ach das Bild ist auf relativ vielen Blogs, das würde sich eigentlich lohnen, dafür die Nutzungsrechte zu haben, um die alle abzumahnen.
Ronny Kraak 0:10:27
Also wäre, ist, ist eine Vermutung, aber also ich will das gar nicht, also ich will das halt nicht behaupten, weil weil manchmal ist es halt wirklich so, dass es halt schwer ist, äh nachzuvollziehen, wo welcheBilder irgendwo hingehen und gerade die Rechte. Was an der Sache halt interessant ist, dass die Agentur innerhalb der vier letzten vier Wochen mindestens äh zweiundzwanzig Blocks abgemahnt hat, also von denen ich selber auch weißum mittlerweile deine Kostenforderungen in Höhe von über siebzigtausend Euro entstanden sind. Und das halt schon äh spürbar, wie aggressiv und wie brutal,finanziell halt vorgehen. Man könnte ja auch sagen, hier hat da irgendwie ein Bild benutzt, wo ihr damals nicht die Rechte hattet,und ihr müsst da jetzt irgendwie ein bisschen was für Zahlen und die nehmt die wieder runter, damit kann man ja leben, aber die machen halt auch keine Angaben darüber, seit wann sie die Nutzungsrechte besitzen,Ist halt auch nicht irgendwie ganz geklärt. Und ist halt irgendwie alles ein bisschen schwammig.
Linus Neumann 0:11:19
Haben immer so eine Forderung, die ist immer vierstellig. Die ist zwölfhundert, achtzehnhundert.
Ronny Kraak 0:11:22
Ist soweit also von den von dieser Autokiste waren's neunzehntausend für drei Fotos.
Linus Neumann 0:11:28
Aber gut, da haben sie wahrscheinlich dann auch kommerzielle Nutzung oder sowas noch unter äh stellt oder was, ne, oder was.
Ronny Kraak 0:11:35
Also die haben haben halt immer ganz lustige äh Klauseln und Kostenaufstellungen. Also du zahlst halt in erster Linie für die Nutzung des Fotos die Gebühr, zahlst dann nochmal einen hundertprozentigen Aufschlag für den äh für dieUrheberrechtsverletzung und dann kommt halt noch die dickere Anwaltskohle obendrauf,Ja und jetzt ist es halt so, dass äh vor also letzte Woche gingen dann Wiederabmahnungen raus und zwar geht's da um so eine so eine Schlangentorte. Hat irgendwie so eine Engländerin,im Sommer des Jahres hat halt 'ne Schlange gemacht die aussieht wie 'n Pyton, wie so 'n gelber burmesischer Python irgendwie und ziemlich abgefahren und das Ding taucht da auf und ich hab's.
Linus Neumann 0:12:13
Das war nur die Torte sah aus wie der Python oder oder.
Ronny Kraak 0:12:15
Genau, genau. Also nicht der Python, der aussah wie eine Torte. Nee, es ist.
Linus Neumann 0:12:19
Ich habe das Bild gesehen und dachte, naja, ist ein Python liegt im Kreis.
Ronny Kraak 0:12:22
Nee, ist tatsächlich ein.
Linus Neumann 0:12:23
Viel Fantasie sieht ja aus wie eine.
Ronny Kraak 0:12:25
Nein, es ist tatsächlich eine Torte, die die Frau irgendwie für ihre Tochter gemacht hatte, weil die meine außergewöhnliche Torte haben wollte.Und die macht halt so und so so Kuchenzeug irgendwie und famt damit halt auch irgendwie im Netz. Und auf jeden Fall hat die diese Torte gebacken, hat die dann auf Facebook geteilt irgendwie, ich glaube Ende August,Juli. Genau und,Ja, hat dann sich da auch gefreut, dass die ganzen Leute das teilen und hat dann auch auf Blogs verlinkt, die die Torte selber auch bei sich geblockt haben, was rückblickend sehr interessant isthat sich halt auch wirklich über die über äh den Fame irgendwie gefreut, der im Netz entstanden ist,Und ich hatte das damals irgendwie geblockt, weil ich's halt auf Facebook irgendwie gefunden habe, habe dummerweise nicht gefragt, bin naiv wie ich bin davon ausgegangen, dass es ihr irgendwie zu Gute kommt, wenn man da irgendwie drauf linkt und da hat sie ja auch irgendwie auch was von,Und dann war erstmal Ruhe im Schacht und jetzt kam halt,Letzte Woche von der HGM Press, die Abmahnungen mit dem Verweis, dass die ja halt die Bildrechte besitzen würden für diese Tortenfotos.Und da also um das zu belegen war halt eine E-Mail drinne, die vom neunundzwanzigsten zehnten ist, also jetzt vierzehn Tage alt, von der Frau, die in der E-Mail halt versichert, dass die Nutzungsrechte für Deutschland bei der HGM liegenJa und da ist aber irgendwie ein Zeitraum von acht Wochen, der Screenshot, den sie bei mir gemacht haben, ist kurz nach kurz äh nachdem ich die Fotos damals geblockt habe, entstanden,und die Abmahnung kam aber erst jetzt, also da liegen locker irgendwie acht Wochen zwischen. Was mich persönlich irgendwie ein bisschen wundert.
Linus Neumann 0:14:01
Aha.
Ronny Kraak 0:14:03
Weil ich davon ausgehe, dass man schneller sein kann als Agentur. Weil ich weiß, es gibt einen Fall von letzter Woche, da sind irgendwie Anfang der Woche Bilder aufgetaucht und vier Tage später war die Abmahnung da. Meine Vermutung ist, dass haltjetzt so lange gedauert hat, um an die Mail von der Frau zu kommen, die halt belegen soll, dass die Nutzungsrechte bei der deutschen Agentur liegen.
Linus Neumann 0:14:24
Das heißt, also wie gesagt, die Idee liegt also irgendwie nahe, dass sie sich die Nutzungsrechte erst nachher holen, wenn die Bilder viral sind.
Ronny Kraak 0:14:32
Nein, das kann in dem Fall natürlich auch sein,Ich habe da jetzt eine ganze Weile irgendwie recherchiert und ich hatte das Bild gebracht und da gab es noch nicht ausgewiesene Nutzungsrechte, zumindest nicht für den deutschen Raumund erst ein paar Tage später brachte die Sun in EnglandUnd da war dann auf einmal äh BMPS, die britische Agentur, die britische Bildagentur, hatte denn irgendwie die Credits da drunter?Und äh die HGM vertritt wohl BNPS in Deutschland. Kann sein, dass die quasi die Nutzungsrechte erst gekauft haben, nachdem ich das Bild schon geblockt hatte.Und da ist halt die Frage, wie man da äh rechtlich mit umgehen sollte, weil ich glaube, es gibt dafür keine rechtliche Grundlage,Es gibt halt immer so Sachen, die gerade wenn du wenn du so so Netzwerkkisten hast, wie weiß ich, äh Tumbler oder oder äh reddit oder die Suppe oder Facebook. Und der Grundgedanke daran liegt, Dinge zu teilen.Heute Nacht gab's irgendwie so ein tierisch abgefahrenes Beispiel, dass auf Radit ein Foto gelandet von einem Typ, der einfach sein Wasser fotografiert hat, wie wie's in die Spüle reinläuft. Also im Grunde genommen nix Großes, sieht aber wirklich aus wie ein Auge und ist halt optisch ein absoluter HinguckerDer hatte innerhalb von fünf Stunden hatte der über hunderttausend Bewertungen äh Bewertungen, was selbst Foredid extrem viel ist,Und das war halt fünf Stunden im Netz. Es ging halt komplett rum und jetzt ist halt die Frage, was passiert, wenn der nächste Woche die Nutzungsrechte dafür verkauft?Obwohl das quasi ins Netz gegeben hat, um es zu teilenAlso ist ja irgendwie so ein Grundgedanke. Ich kann natürlich auch Bilder machen, kann die Mimi aufs Block tun und kann sagen, kann einfach auf eine Copyright Note runter tun, war halt was, was bei dieser bei dieser Torte da irgendwie auch nicht der Fall war. Es machte den Eindruck, dass es halt in die Welt raus soll.Und inwiefern die konkrete Abmahnung jetzt wirklich äh gerechtfertigt ist, lasse ich gerade vom Anwalt klären, weil nach den ersten Zwillingen dann mit Autodino und dem Leokünstler ist mir natürlich nicht wirklich klar, inwiefern die wirklich gerechte Besitzung,und da muss ich jetzt halt einen Anwalt drum kümmernUnd ich weiß, dass es gerade in Bezug auf diese Agentur nicht der einzige Fall ist, wo Anwälte jetzt sagen, da zahlen wir jetzt nicht, da gucken wir jetzt erstmal, inwiefern die Abmahnung wirklich gerechtfertigt sind und,versuchen uns dann irgendwie mit denen zu einigen.
Tim Pritlove 0:16:41
Hast du so ein bisschen Einblickbekommen so in die äh in die Verteidigungs äh Praxis. Also ich kenne das jetzt nur so aus diesen typischen Fallshering, Betonsachen. Das ist ja nochmal ein bisschen anders gelagert, aber grundsätzlich kann man wohlsagen. Nur weil man jetzt mal eine Abmahnung ins Haus kriegt, ist noch lange nicht äh äh,alles vorbei, ja, sondern da gibt's durchaus äh gerade in dem Moment, wo man sich hinstellt, die Brust aufbläht und sagt so, was seid denn ihr für Vögel so, ja, das Ganze vielleicht auch noch juristisch korrekt formuliert, ähm dann.
Ronny Kraak 0:17:13
Grundsätzlich ist ja so, dass die natürlich, also macht halt auch diese Masse der Abmahnungen wie klar, äh die haben, wie gesagt, in den letzten vier Wochen über zwanzig Abmahnungen rausgekloppt mit einer riesengroßen Kostennoten und wenn die da zwei, drei finden, die das bezahlen, so wie das kommt, weil sie halt ein bisschen Angst,lohnt sich das schon für die Juristen sagen halt, dass so eine Abmahnung, kann ich auch dir schickenaus irgendeiner Begründung such mir halt 'ne Anwalt und sag du hast von mir genutzt, ich will jetzt dafür Geld haben und dann musst du halt oder dein Anwalt entscheiden, ob du das bezahlen möchtest oder sollst, oder dagegenst und wir sind jetzt halt an dem Punkt, wo wir sagen, das würdet nicht so ohne Weiteres bezahlen möchten,und dass Juristen halt auch sagen, dass die Dokumentations äh,Praxis, die die halt führen, einfach da einen Screenshot von einer E-Mail mit drin, dass das halt lange nicht ausreichend ist, um zu belegen, ob die wirklich die Rechte an den Bildern besitzen,und da sagen halt auch äh Juristen, da halten wir jetzt einfach mal die Füße still und gucken, was daraus kommt. Wir fordern jetzt halt wirklich eine lückenlose Dokumentation. Dieser dieser Rechtsvergabe,Vergebung. Und dann sehen wir halt weiter. So so ist jetzt der Stand der Juristen und es gibt natürlich immer noch irgendwie,Forderungen von den ersten zwei Abmahnungen, die wohl offenbar wirklich äh unrechtens waren, dass die äh Kanzlei, beziehungsweise die Agentur, die Anwaltskosten der Abgemahnten übernimmt,Und ich weiß nicht genau, wie.
Linus Neumann 0:18:30
Weil sie sich die auch noch leisten kann.
Ronny Kraak 0:18:32
Ja, du weißt nicht genau, wie der Stand ist, also ich weiß, dass es äh Anwälte gibt, die halt sagen, wir klagen die zurück,und grundsätzlich ist es wohl wichtig, dass dass es früher oder später wirklich mal rechtlich entschieden wirddamit man irgendwie Referenzurteile schaffen kann, damit man halt wirklich, weil bis jetzt, glaube ich, sind die Fälle,relativ selten, wo wirklich Leute bis vor Gericht gehen, weil natürlich ist es klar, man hat irgendwie einen Urheberrechtsverstoß äh begangen, also da braucht man auch gar nicht drüber reden, das ist halt tatsächlich der Fall. Die Frage ist halt nur, inwiefern und in welcher Höhe der bestraft werden sollte.Und es gab ja immer mal diese diese politische Idee der Abmahndeckelung mit einer bestimmten Summedie im Erstfall irgendwie bezahlt werden sollte, gab war glaube ich auch bei diesem bittet und Tauschbörsen für Musik irgendwie mal hundert Euro im Erstfallalso gibt's halt auch äh äh rechtliche Grauzonen, wo man, wenn man halt sagt, wenn's neue Musik ist, wird's irgendwie gewerbsmäßig ertrieben und dann sind die hundert Euro weg. Also auch da tun sich Kanzleien irgendwie noch mal ein Zubrot verdienen. Aber es gibt dieses Urteil, soweit ich weiß nicht, für Fotos,Und da wird's halt Zeit, dass da irgendwie ein Urteil herkommt und auch politisch irgendwie was passiert.
Tim Pritlove 0:19:40
Ja ist eigentlichTrauerspiel, das äh Juristen, ich meine gerade die, die sozusagen deren Aufgabe es ist, äh Dinge genau herzuleiten, ja, äh ausgerechnet in diesem Abmahnbereich, wo es so einen Potentialen ähm,Kollateralschaden geben kann, dass dass die nicht von vornherein auf mehr Sorgfaltverpflichtet werden. Das das ist das, was mich eigentlich äh im Kern daran stört. Ich meine, ich will ja gar nicht sagen, dass Abmahnungen an sich jetzt Ivil sind, weil,uns auch genug Szenarien vorstellen, wo man äh ein berechtigtes Interesse da auch äh geltend machen will so, aber dann muss man eben auch klar äh belegen können, so hier gucke mal, so sieht's aus. Äh jetzt äußert euch.
Ronny Kraak 0:20:24
Das haltet Problem, gerade in den ersten beiden Fällen, die da passiert sind, dass im Nachhinein irgendwie klar ist, dass die da die Rechte gar nicht an den Bildern haben und dann wird's halt wirklich problematisch so.Natürlich als abgemeinter auf den Kosten sitzen bleibst, weil deine Reputation quasi im Arsch ist,muss man halt so sehen. Du bist dann ist halt auch grad so eine Debatte, auf denen auf den Blogs, äh die halt stattfindet, du bist halt der Urheberrechtsverletzer und das ist gar nicht festgelegt, ob das irgendwie entschieden ist, also juristisch auch untermauertoder obdie halt denken, du bist der Urheberrechtsverletzer, weil gibt denn halt auch Fälle, wo abgesprochen war mit bestimmten Künstlern, dass du diese Bilder benutzen darfst, wie halt in diesem Autodino-Dingda war das halt wirklich so eine Kooperation zwischen Blogger und Fotografen.
Linus Neumann 0:21:07
Vielleicht auch mal noch ganz kurz anzumerken. Ich glaube, dass du wahrscheinlich bisher noch nicht tausend, noch was Euro mit deinem Block verdient hast. Ähm,Und dass dein dein Blogkonzept, also dein das Blog, das Kraftfutter, eine Kraftfuttermischweg DE Slash Blog äh ist, glaube ich, WL. Ähm,eigentlich schon eines der Größeren äh Multiplikatoren bloss Deutschlands ist, die eigentlich, weiß ich nicht, was hast du so für eine Artikelfrequenz, fünf, sechs Artikel am Tag mit irgendwelchen coolen Sachen.
Ronny Kraak 0:21:38
Manchmal zwanzig, manchmal ein paar weniger, ist immer unterschiedlich.
Tim Pritlove 0:21:40
Am Tag neue Blogeinträge und was mich fertig,Ich glaube, ich habe in diesem Jahr noch keine zwanzig Blogeinträge geschrieben.
Ronny Kraak 0:21:52
Ja, ihr schreibt ja auch immer.
Linus Neumann 0:21:53
Na du machst dir auch selber, du klaust ja nicht einfach die Bilder.
Ronny Kraak 0:21:58
Ja, dann würde das schneller gehen.
Tim Pritlove 0:22:01
Genau, ich muss ja erstmal im Fotografen beauftragen.
Ronny Kraak 0:22:05
Genau, richtig.
Linus Neumann 0:22:05
Erstmal bist du erstmal die ganzen Nutzungsrechte.
Tim Pritlove 0:22:08
Kriege ich jetzt so eine scheiß Schlange her? Halbe Stunde habe ich davor gesessen, bis ich das Ding richtig geringelt hat.
Ronny Kraak 0:22:13
Und das Licht dann noch.
Tim Pritlove 0:22:16
Das Licht dann.
Ronny Kraak 0:22:18
Nee, aber wenn worauf du hinaus willst, ist wahrscheinlich, dass dass man da irgendwie eine Unterscheidung machen sollte zwischen kommerziellen und unkommerziellen Blogs.
Linus Neumann 0:22:25
Ja, auf jeden Fall, ne? Also das muss man einfach mal äh also ne, ich meine über über tausend Euro ist äh ist muss ein alter Blogger lange für bloggen.
Ronny Kraak 0:22:35
Ja, aber ich glaube, dass sie die Unterscheidung gar nicht machen und ich glaube, dass da doch unheimlich schwer ist, weil die haben ja doch Blocks abgemeint, die überhaupt keine Werbung machen.Also gar nichts und äh die Frage ist, da fragt ja dann auch keiner, selbst wenn du irgendwie Google Ads drauf hast, unter sechsundvierzig Cent im Monat machst, wie viel verdienst du damit, ist für die völlig irrelevant,kloppen komplett die Gelder raus. Und das macht's halt auch unheimlich schwierig, da eine Unterscheidung zu treffenalso zu sagen, ja, der blockt jetzt äh unkommerziell und der blockt jetzt kommerziell und wir müssen das anderen anders berechnen, wenn jemand irgendwie damit Geld verdient, ist unheimlich schwierig und meines Erachtens auch nicht wirklich machbar, weil du musst halt dann konkret unterscheiden, wo beginnt Werbung und,beginnt, also ein kommerzieller Erwerbbeginnt halt mit dem Google Ad. Egal, wie viel det bringt, damit bist du quasi ein kommerzieller Blogger und selbst wenn du diese Werbung nicht drin hast, um die Woche fünf Artikel schreibst, für die du Geld bekommst.Kennzeichnest, bist du halt ein gewerblicher Blogger, also das ist irgendwie ganz schwierig, das zu klassifizierenund deshalb würde ich es viel wichtiger finden, dass man wirklich eine Regelung, also eine Gesamtregelung schafft, die nicht so verdammt schmerzhaft istzumal jaAlso für mich ist halt einfach das Ding, bestimmte Dinge, die ich vor fünf Jahren oder so geblockt habe, habe ich überhaupt nicht das Bewusstsein gehabt, dass da irgendwie irgendwann mal ein Fotograf sagen könnte für hier, jetzt wollen wir aber mal Geld sehen, muss ich ganz ehrlich sagen, habe ich nie drüber nachgedacht in dem Momentund diese Kiste schafft halt ein ganz anderes Bewusstsein und das ist vielleicht ist das auch was, was diese Agentur erreichen will, aber ich werde mir halt zehn Mal überlegen, ob ich irgendein bescheuertes Schlangenkuchen noch mal bringe von irgend so einer Uschi. Wenn ich halt weiß, dass ich dafür aufn Sack kriege, also det,Muss ich ganz klar sagen.
Linus Neumann 0:24:07
Bin ich echt fuffzehn Artikel am Tag machst, dann schlummert bei dir ja noch einiges äh im Archiv.
Ronny Kraak 0:24:15
Habe da auch schon einige Nächte verbracht,um da Klarheit zu schaffen. Aber im Grunde genommen ist das für einen Arsch, weil die schon seit Wochen und seit Monaten halt die Blogs durchgucken und wenn du jetzt anfängst zu löschen, äh ist wahrscheinlicheh zu spät. Du musst halt nur gucken, dass du wenn du wenn du dieses Risiko weiterhin einigen willst, dass da einfach anders mit deinem Content umgehst.
Linus Neumann 0:24:35
Vor allem.
Tim Pritlove 0:24:36
Vor allem die Software müsste auch mal ein bisschen anders mit dem Content umgehen, man das prangere ich auch äh an, dass äh ich meine, wenn du so Blogging-Software benutzt und so, ja, die macht's dir auch einfach äh wenig drüber nachzudenken.Sie macht's ihr nicht einfach äh auch mal Regeln einzuhalten. Ich meine, warum kann ein Wordpressnicht generell sagen, oh hier ein Bild, was ist denn da die Lizenz, ja, wo ist die Seite, wo ich draufklicke, wo alle Bilder, wo es nicht explizit von mir geklärt wurde, ja, also man kann sich das auch nicht anzeigen lassen, es gibt,da keinerlei äh äh Möglichkeiten. Ich habe auch immer wieder das Problem, wenn ich irgendwie mir selbst so zusammensuche. Es ist nicht auch einfach mal eben,Also da steht dann die Lizenz auch nicht drin im Bild, ja? Also man das wäre auch zu überlegen, ob man nicht auch sagt, äh wenn die so automatisiert vorgehen mit ihren Bildern, ja, dann müssen sie irgendwie auch,sicherstellen, dass,oder sollte man, gut, das kann man, kann man nicht sicherstellen, wenn's kopiert wird, insofern ist es schwierig, aber grundsätzlich frage ich mich, warum sind Bilder nicht einfach auch entsprechend getagt? Warum stehtder Autor die Rechte et cetera nicht im Bild äh konkret selber in den Metadaten drin. Und ähm.Was jetzt sozusagen sich noch anschließt an diese ganze äh Debatte, ist ja auch ähm wie ich jetzt auch gerade dran, das hatte ich hier mit Matthias Spielkamp, als ich im CRE mal über äh Urheberrecht äh generell gesprochen habe,Ob es nicht langsam mal mehr an der Zeit wäre, auch zu fordern,eben diese ganze Beweislast dahingehend umzudrehen, dass eben Copyreited Material einfach gemeldet werden muss,Derzeit ist es so, du schaffst irgendwas und das Urheberrecht äh äh gilt und und und schon hast du die den Baseballschläger in der Hand und das ist sozusagen das Problem. Wenn es aber so eine klare Instanz gäbe,wo man eben mit irgendeiner ID et cetera wirklich auch hinterlegt und sagt, für dieses Werk will ich jetzt überhaupt das Urheberrecht auch erstmalgelten lassen und wenn ich das nicht getan habe, dann ist es nicht so. Was ja auch den Vorteil hätte, dass es auch ein ganz klarer Zeit,Referenz gäbe, et cetera. Ja, grad so im Hinblick mit vorher benutzt, nachher benutzt.
Ronny Kraak 0:26:45
Ja, das ist ja, ist ja gerade in diesem Fall ist ja stellt sich ja halt die Frage, äh weil klar, wenn die diese Torte auf Facebook rufpack, will die, also geht die davon aus, dass das geteilt werden kann,Das ist der Sinn von Facebook. Also nicht, dass du das jetzt runterlädst und wieder woanders hochlegst, ist nochmal eine andere Kiste. Aber du kannst ja äh ganz einfach auf teilen klicken und hast dieses Foto auf deinem ProfilSo gehört einfach dazu. Und die hat wahrscheinlich auch diesen, diese Torte nicht gebacken und hat gedacht,boah da verkoffe ich jetzt die Bildrechte. Also det ist quasi dadurch entstanden, dass ich das multipliziert habe und daraufhin eine Agentur wahrscheinlich aufmerksam wurde und gesagt hat, wir würden jetzt hier für die Bildrechte kaufenund natürlich weiß ich doch als normaler Mensch ja nicht, bei wem welche Bildrechte liegenAlso wenn ich halt ein Foto irgendwo finde, gerade diese redet nun mal mit diesem Spülbecken ist halt eine ganz gutes Beispiel,ist heute halt immens gefragt. Ich habe das bei mir irgendwie gebracht. Das ist in zwei Jahren ist das Thema durch. Wahrscheinlich dauert das gar nicht so lange, in acht Wochen ist wahrscheinlich das Bild schon lange wieder durchUnd denn meldet sich eine Fotoagentur und sagt, wir haben dit gekauft. Jetzt musst du dafür zahl,finde ich schwierig. Und gerade im Fall von HGM ist es ja so, die haben natürlich einen Bundle an Bildern und du hast als normaler Mensch aber eher nicht die Möglichkeit, dir die angucken zu können, also die eben das nur an Redaktion raus, an ähm äh Medien, aber als ganz normaler,User hast du auch ja nicht die Möglichkeit, die zu lizensieren, was ich auch sehr interessant finde,medialen Hintergrund haben, um an diese Bilder überhaupt ranzukommen. Sonst darfst du die nicht mal lizensieren.
Linus Neumann 0:28:12
Ja, also das ist auch es ist, glaube ich, relativ klar, dass man bei Bildern,vor allem wenn das ein Schlangenkuchen ist, äh der schon ein paar Monate alt ist, dass sich das Bild jetzt nicht mehr so großartig ähm als Agentur verkaufen kann und dass sich da wahrscheinlich bessere Einnahmen.
Ronny Kraak 0:28:34
Also dieser Verdacht liegt halt wirklich nahe und meine Wand halt äh ganz witzig ist, irgendwie Ole Reismann vorm Spiegel hatte, da mal irgendwie angerufen und hat da mal ganz äh soft nachgefragtbei der Kanzlei und die schreiben sich halt auf die Fahnen des Urheberrechts, äh den Urheberrechtirgendwie zu schätzen und man müsse die Urheber auch bewahren und es ging um nichts anderes als wirklich nur darumund das das Maß ist voll und wir müssen jetzt mal klare Kante fahren. So ist irgendwie die Argumentation. Aber keiner von denen hat vorher probiert irgendwie mal die softe Kante zu fahren, also die knüppeln gleich voll raus.Und die gehen ganz fest davon aus, dass da noch einige hinterher kommt. Also das übrig noch lange nicht allen.
Tim Pritlove 0:29:14
Ich denke, ich denke, die haben irgendwie alle äh nachzuarbeiten. Übrigens auch die sozialen Netzwerke. Ich meine, die machen immer das Teilen sehr leicht, ja? Aber sie haben zum Beispiel keinerlei Mechanismus, der ist dann eben auch sehr leicht macht, dasund das war irgendwie auch klar und es ist nun mal geschützt, ja, dass dass man sozusagen,Ich sage jetzt mal, ist vielleicht etwas umstritten, aber so ähnlich wie das grad mit der GEMA bei YouTube funktioniert, ja, so wurde da sozusagen etwas festgestellt, verschwindet es ja quasi auch automatisch aus allen Blogsbei Bildern nicht unbedingt so. Ich meine klar, jeder kann dann immer noch mal runterladen und selber hochladen, selber Schuld, ja, aber wenn man sozusagen safe sein will, also ein Safe-Sharing macht,wo er sagt, okay, ich weiß es jetzt zwar nicht,Solange es ungeklärt ist, ist das Bild jetzt mal hier, aber in dem Moment, wo klar geklärt wird, dass ich das jetzt nicht hätte tun dürfendann kann eben auch die andere Seite, ohne dass ich irgendetwas tun muss, ist bei mir auch einfach ausblenden und dann ist auch gut und dann bin ich auch rausdem Schneider, ja? Und das, da sind auch solche Mechanismen, die derzeit ähm einfach gar nichtäh da sind und die letzten Endes allen Beteiligten das Leben sehr viel einfacher machen würden, vorausgesetzt, dass es den Urheber nun wirklich darum geht, dass ja dasnicht wollten, dass das so äh veröffentlicht wird.
Ronny Kraak 0:30:31
Also der Tipp bei diesem, bei diesem Ironman Cosplay ist es so, dass betroffene Blogger den angeschrieben haben,und der halt meinte, dass dat absolut daneben findet, dass Agenturen jetzt auch mit dem Hammer irgendwie kommen, aber er kann dagegen nichts tun, weil die Rechte halt bei einer bestimmten Agentur liegen. Und damit liegt es auch nicht mehr in seiner Hand, wie damit umgegangen wird, mit diesen rechtennatürlich auch irgendwie sehr fragwürdig ist von der von der Verhandlungspraxis. Und ich hatte mit den Spaß gemacht, ich habe der Tortenfrau da geschrieben,Und hatte der irgendwie eine Mail geschrieben,Eigentlich wollte ich nur von ihr wissen, ob das wirklich in ihrem Namen passiert, ob das tatsächlich auch äh in ihrem Sinne ist, hat sie nicht geantwortet und andere haben halt bei ihr aufs Facebook-Profil irgendwie ufgeknallt, was denn da passiert ist und die hat sie gelöscht. Also ich davon aus, dass sie weiß, worum es geht.
Linus Neumann 0:31:16
Mhm. Na, die nächste die nächste Torte muss ja auch bezahlt werden, ne?
Ronny Kraak 0:31:20
Lastet schon in ihrem Sinne. Es interessant daran ist aber auch, wenn man jetzt das Foto hier nochmal sieht, nachdem die Bilder verkauft wurden, hatte jedes Foto von ihr eine äh so ein Wasserzeichen, wo dann halt die Seite ihrer Domain drauf stand.Zu dem Moment äh war das auch nicht der Fall.
Linus Neumann 0:31:40
Gut, schauen wir mal, wie es da weitergeht, ne?
Tim Pritlove 0:31:42
Genau.
Linus Neumann 0:31:43
Dass du nicht um achtzehnhundert Euro erleichterst.
Ronny Kraak 0:31:46
Warte noch ein bisschen, meine Sorge ist, wenn das jetzt mit den Fotos äh losgeht und det sich gut durch äh äh setzen lässt, wie macht man denn weiter? Weil Musik, grade DJ-Mix oder so sind ein gefundenes Fressen, also das wenn das mit dem Foto gut funktioniert, ist die Frage, wie wird danach mit anderen Sachen umgegangen?Also die Möglichkeiten sind wahrscheinlich ähnlich,Weil die Urheberrechtsverletzung findet statt, wenn du bei dir quasi ein ein DJ-Mix von irgendwem laufen lässt oder irgendwie einbindest oder so, weil vielleicht sind das dann die nächsten Briefe.
Tim Pritlove 0:32:16
Ja, den potenziellen Gesetzgebung beteiligten Zuhörern unseres Programms legen wir äh diese gesamtbedenken jetzt mal hier äh sozusagen nahe und äh dann,Abteilung jetzt auch mal äh dicht machen, ne?
Ronny Kraak 0:32:30
Ja, haben wir erstmal durchgemahnt.
Tim Pritlove 0:32:33
Es gibt ja auch noch äh andere Ungereimtheiten äh auf diesem Planeten, insbesondere in den USA, die ja immer sehr modern sein wollen,ähm und auch in Notsituationen niemals äh um eine Lösung verlegen sind.
Linus Neumann 0:32:48
Wir haben an sich eine sehr schöne Lösung einfallen lassen, als der äh Wirbelsturm Sandy äh die Ostküste heimsuchte,und zwar war da ja gerade in Jersey und New York waren war da einiges unter Wasser und so und man konnte jetzt nicht so auf die öffentliche Verkehrsinfrastruktur bauen und man wollte natürlich sicherstellen, dass die Leute äh sich an den Wahlen beteiligen können.
Tim Pritlove 0:33:12
Also nochmal zum äh als Rückblick äh der Sturm brach was war das? An einem Mittwoch, Donnerstag glaube ich so über die Regionherein und betraf New York extrem, aber noch sehr viel stärker eben die das Gebiet und New Jersey. Also ich meine New Yorkzwar also Stromausfall, Hochwasser, was weiß ich, U-Bahn war äh vollgelaufen. Es war nicht ganz so dramatisch. New Jersey sind eben natürlich mal wieder die ganzen Holzhäuseräh weggeflogen und Küstenstreifen überflutet worden. Und am nächsten Dienstag war dann eben die äh Wahl zum,Äh um den Präsidenten äh.
Linus Neumann 0:33:49
Es ist, glaube ich, der vierundvierzigste jetzt geblieben. Es hätte der fünfundvierzigste werden können, wenn ich nicht.
Tim Pritlove 0:33:54
Okay, ich wollt's jetzt grade gar nicht durchzählen, aber na ja, man wollte sozusagen jetzt sicherstellen, dass eben auch alle äh wählen können und kam dann auf die tolle Idee, das doch per E-Mail zu machen, jetzt wo wir das Internet haben und so.
Linus Neumann 0:34:09
Ich meine, wahrscheinlich sind war das Wählen per E-Mail noch noch sicherer als die Wahlcomputer, die sie da benutzen.
Tim Pritlove 0:34:15
Da ist was dran, ja. In gewisser Hinsicht aber auch nur.
Linus Neumann 0:34:20
Und ähm wir wissen natürlich alle, dass E-Mails nun wirklich jetzt nicht als äh Medium geeignet sind, da dem Ansprüchen eine Wahl gerecht zu werden, ja.
Tim Pritlove 0:34:31
Ne, weder ist sie dann geheim noch äh ist sie frei.
Linus Neumann 0:34:34
Noch kann ich noch ist sie ist dieser Brief irgendwie gesichert und.
Tim Pritlove 0:34:38
Unfeldbar, also es ist einfach verstößt einfach gegen alles.
Linus Neumann 0:34:41
Es ist eben also es ist einfach nicht geheim, ja und ich und ich könnte jetzt auf die Idee kommen und sagen, na gut, dann schreibe ich jetzt, nehme ich mir jetzt einfach die Liste.
Tim Pritlove 0:34:49
Ist auch nicht autorisiert. Nein, ist gar nichts. Das ist einfach gar nichts.
Linus Neumann 0:34:51
Nein, ist gar nix. Ist also die die völlig.
Ronny Kraak 0:34:53
Mal als mal eine Frage, wer soll denn das auszählen dann? Naja.
Linus Neumann 0:34:56
Na ja, pass auf, der Mail-Server, der Mälzer. So, der ist aber leider, das geht ja noch weiter. Der Mälzer ist dann leider platt gegangen.
Tim Pritlove 0:35:06
Weil ganz viele Leute das benutzt haben.
Linus Neumann 0:35:08
Ganz viel erst benutzt haben. So und dann kriegten die Stress dazu sehr geehrter, äh sehr geehrter äh Bezirksoberwahlleiter, ich wähle so und so mit freundlichen Grüßen, ne? Und,Denn war in einigen Bezirken waren die Mails aber platt undhat sich der ein Verwaltungsangestellter, der war natürlich um eine Lösung mich verlegen und hat gesagt, ich kenne eine Infrastruktur, die bricht nicht zusammen, schickt mir eure Wahl doch mal an meinen privaten Account,der hat dann irgendwie so äh ich, also Entschuldigung, man muss noch den Namen, dieses dieses Mannes, der äh der muss in diesem Fall genannt werden, da kann man jetzt keine Rücksicht nehmen. Äh wie hieß er denn, irgendwas mit Dörqem oder sowas?Na ja egal.
Tim Pritlove 0:35:53
Abteilung gut gemeint.
Linus Neumann 0:35:55
Ne, pass auf, geht ja noch weiter, dann sagt er, schickt das doch mal an meinen Hot-Mail-Account,Christopher Dörking, ja, der sein, also eine Stratege vor dem Herrn. Sagt hallo, schickt das an meinen privaten Hotmade-Account. Ähm was heißt das, dass dann,die Wahlergebnisse unverschlüsselt auf dem Server liegen, der Microsoft gehört, ne, also da da kann man das dem Ganzen noch eine ganz andere Ebene an an ähm an an.
Ronny Kraak 0:36:20
Aber er wollte bestimmt nur helfen.
Linus Neumann 0:36:22
Er wollte nur helfen? Helfen wollte auch,dann einfach mal geguckt hat, welche Sicherheitsfragen denn bei einem Passwort Reset für diesen Account gestellt werden?Und hat sie dann wurde halt gefragt, wie denn der Geburtsname von äh so wie von seiner Mutter ist. Von Christopher Dörkens Mutter und dann hat die, hat Ashkanmal den Geburtsnamen von äh Christopher Dörkins Mutter gegoogelt und hat dann den Account übernommen.
Ronny Kraak 0:36:52
Und hat die Wahlergebnisse ausgezählt.
Linus Neumann 0:36:56
Hat naja, ich meine, der hat halt dann Wahlbeobachtungen.
Tim Pritlove 0:37:04
Moderne Wahlbeobachtung, gell? Das ist echt geil, ja. Ich meine, das da sagt dann wieder auch wieder eine ganze Menge auch über die die Sicherheitssysteme von solchen Mailsachen aus, ja, also solche Trivialfragen, die sich so in null Komma nix äh äh nachrecherchieren lassen alsAbsicherung, wenn man sein Passwort vergessen hat, das ist einfach so ein.
Linus Neumann 0:37:22
Also es ist ganz gefährlich, ist auch immer noch sehr weit verbreitet, dass es viele Anbieter machen, die dann,Eine Auswahl von sechs Fragen haben und es tatsächlich, ja, Geburtstage der Mutter ist so was ganz häufiges und das ist halt das ist halt sehen die öffentliche Information, ja? Und grade bei so Privataccounts, äh die dann ähm von,von wo man, wo sage ich mal, immerhin noch dein größter, dein größtes Risiko ist, dass einer aus deinem an deinem erweiterten Bekanntenkreis, was weiß ich, irgendein Ex-Freund, dein E-Mail,dein E-Mail-Zugang haben möchte, ja das ist ja nun mal für Privatpersonen dann immer doch noch die größte Bedrohung. Ähm,Bei denen sind solche Informationen einfach zu herauszufinden, ne, oder Name deines ersten Haustiers, ja. Das wissen Leute.
Tim Pritlove 0:38:10
Du wahrscheinlich auch einfach schon mal geblockt. Ja, diese ganze, diese ganze, ich meine, wenn du deinen Passwort vergisst, ja,und du möchtest sicherstellen, dir das als Anbieter, dass jemand dann den Zugriff darauf wiederbekommt? Dann würde ich einfach mal sagen, da lässt man sich einfach eine,Adresse geben und macht dann so was wie Post-Ident, ja, sozusagen, also wirklich so, jetzt musst du dich auch mal autorisieren und jetzt kommst du halt nicht in zehn Minuten ran, weil du hast halt dein Passwort vergessen,ja?
Ronny Kraak 0:38:37
PayPal machte ziemlich konsequent. Also wenn ihr da einmal raus bist, hast du richtig Travel, um da wieder ranzukommen an ein Passwort. Was natürlich in dem Fall auch nicht.
Linus Neumann 0:38:45
In dem Fall auch.
Ronny Kraak 0:38:46
Ja, ja, na klar, aber es ist also wenn's halt och um finde, einfach diese Art und Weise, finde ich, relativ vertrauenserweckend, also nicht ohne mit äh Sicherheitsfrage, denn hier, wie hieß dein Hündchen.
Tim Pritlove 0:38:57
Das passt, Wort vergessen, weil es doch wieder keiner mehr.
Linus Neumann 0:39:06
Wahl wählen.
Tim Pritlove 0:39:07
Gewinnt.
Linus Neumann 0:39:08
Wählen per E-Mail auf dem Account. Also.
Tim Pritlove 0:39:12
Genau, also sollte uns irgendjemand noch zuhören, äh äh der der Meinung ist, dass es vielleicht dann doch noch eine gute Idee sein könnte und man müsse sich vielleicht nur ein bisschen mehr äh um die Details kümmern.
Linus Neumann 0:39:23
Geh bitte. Hör woanders. Nein.
Tim Pritlove 0:39:25
Einfach einfach nein, ja, also es ist einfach, wenn wenn's irgendwas gibt, was geradezu nur vor Missbrauch, Fehlern, Absturz und allen denkbaren Problemen äh äh,tropft, dann ist es einfach E-Mail, ja? Es ist wirklich das Letzte. Man muss sich nur seinen Spam angucken und dann weiß man, äh das sind Work, ja.
Ronny Kraak 0:39:48
DE wäre das bestimmt nicht passiert.
Tim Pritlove 0:39:50
Es ist überhaupt schon beunruhigend, dass E-Mail sozusagen auch so das Last-Ressort äh Ding ist mit irgendwie. Ich meine, wie viele Systeme schicken einem dann auch wirklich nach einer Anmeldung die Passwörter im Klartext zu und so weiter. Also so,Dusel da draußen, nicht? Aber irgendwo gibt's halt auch nichts besseres. Das Internet ist einfach.
Linus Neumann 0:40:08
Zum Wählen. Na ja, also.
Tim Pritlove 0:40:11
Gar nicht, aber auch sonst eigentlich.
Linus Neumann 0:40:14
Die Bauer Holland Stiftung ist nicht gemeinnützig. Nee, zumindest ein Jahr lang nicht. Ähm.
Tim Pritlove 0:40:21
Beunruhigend.
Linus Neumann 0:40:23
Das war äh schon bei der Gründung der oder bei der Eintragung der Gemeinnützigkeit des Vereins digitale Gesellschaft äh, dass die irgendwie zweitausendneun, glaube ich, stattgefunden hat,das Gerüchtweil wir bei der bei dem Gemeinnützigkeitsding eben geschrieben haben, wenn sollte sich der Verein digitale Gesellschaft auflösen, dann kommt das Geld äh,muss, da musst du quasi einen jemanden benennen, einen gemeinnützigen Zweck, dem dieses Geld dann zukommt. Und dann sagten wir, ja, das geht dann an die Wau Holland Stiftung und da wurde dann schon soVon den Finanzberatern Finanzbeamten gesagt, na ja nehmen sie mal jemand anders, das könnte ihrem Antrag helfen.Denn Ende zweitausendzehn hat dann das Finanzamt Kassel auf Initiative des Hessischen Innenministeriums äh der Bau-Holland-Stiftung, die Gemeinnützigkeit entzogen, weil sie,also weil die es ihr an Selbstlosigkeit mangele. Sie darf nicht in erster Linie Geld kassieren, in dem Fall nämlich für Wiki Leaks. Die war Holland Stiftung war oder,ist die Hauptanlaufstelle für Spenden an das Projekt Wiki Leaks. Ähmund verwaltet die Spenden dort auch, also es im Prinzip ist die Wau Holland Stiftung ein eine Art Kontrollgremium auch in dem Fall für wenn die irgendwie Geld haben wollen, dann müssen sie äh was weiß ich, die Rechnung ähm nach nachmProzess irgendwie äh oder die Mittel dafür wahrscheinlich vorher bei der Bauholland Stiftung bewilligen und das muss dann dem Satzungszweck entsprechend und so weiter.
Tim Pritlove 0:41:59
Ja genau, also sie dürfen nur Geld äh erhalten, nach Vorlage von Belegen, die klarmachen, dass hier auch wirklich für das Projekt, was ähm ausgegeben wurde.
Linus Neumann 0:42:11
Und das im Sinne der äh der Heiligenzwecke der Satzung der.
Tim Pritlove 0:42:16
Genau, da gehört zum Beispiel nicht zu Aufwendungen zur Verteidigung von äh Julian Assange. Ja. Der ja sozusagen nicht Wiki Leaks ist, sondern eben.
Linus Neumann 0:42:27
Genau. Ähm so und jetzt wurde aber trotzdem der war Holland Stiftung also gesagt, okay, äh hier scheint hier eine eine Stiftung zu haben, mit der ihr einfach nur Spenden sammelt für diesen äh für diesen durchgeknallten mit den weißen Haaren,Ähm und sagtenEnde zweitausendzehn sagte das Finanzamt Kassel, dass die diese Stiftung offensichtlich nicht selbst zu sich wer hatte, aber noch gar keine Unterlagen, noch gar keine Belege, noch gar kein Rechenschaftsbericht von der Stiftung bekommen. Das hatten die also schon so aufihr braucht uns gar nicht euren Geschäftsbericht zu schicken, was ihr da macht, ist sowieso nicht äh gemeinnützig,und die Stiftung zog nach Hamburg um. Ich glaube, das war in Reaktion darauf, bin mir aber nicht genau sicherund das Finanzamt Hamburg änderte die Begründung auf ein Verstoß gegen das Gebot der Unmittelbarkeit. Das Gebot der Unmittelbarkeit besagt, dass eine,gemeinnützige Organisation zwar Hilfspersonen engagieren kann, um ihre Ziele zu erreichen, dabei jedoch ein,Kontrollverfahren haben muss, also ein verbindliches Kontrollverfahren. Und das also quasi eine ähm also das ist ein ein, ein.
Tim Pritlove 0:43:31
Also ein nachvollziehbares.
Linus Neumann 0:43:33
Genau, ein nachvollziehbares Kontrollverfahren, das bis Ende zweitausendzehn hatte die äh Wahrhollein-Stiftung mit WikiLeaks nur mündliche Absprachenhat Ende zweitausendzehn diese in einen Vertrag gegossen, der, sage ich mal, den Prozess, den sie ohnehin schon,gelebt haben, dann auch schriftlich manifestierte. Denen aber das Finanzamt nicht äh rückwirkend anerkannt diesen Vertrag, weil der eben erst Ende zweitausendzehn ähm.
Tim Pritlove 0:43:59
Entstanden ist.
Linus Neumann 0:44:00
Entstanden ist. So und dann ging jetzt irgendwie achtzehn Monate hin und her,und der jetzige Stand, mit dem sich die Bauer Holland Stiftung offensichtlich auch zufrieden gibt, beziehungsweise nicht zufrieden, aberäh sich darauf einlässt, sich nicht weiter dagegen zu wehren, weil eben jetzt auch achtzehn Monate schon ins Land gezogen sind, ist, dass das Finanzamt die Gemeinnützigkeit für zweitausendzehn nicht anerkennt,und die Stiftung nicht dagegen klagt dafür aber die Gemeinnützigkeit für zweitausendelf ohne Probleme wieder hat.Mit anderen Worten, alle Spender an die Wau-Holland-Stiftung im Jahre zweitausendzehn,können ihre äh Spende nicht absetzen. Tja.
Tim Pritlove 0:44:48
Ciao. Aber äh das ist jetzt nicht dauerhaft. Also diese Gemeinnützigkeit ist jetzt in dem Sinne nicht komplett verloren, sondern nur für diesen Zeitraum.
Linus Neumann 0:44:58
Nur für das genaue, für das Jahr zweitausendzehn.Also zweitausendneun geht, äh zweitausendelf geht, zweitausendzwölf geht, aber zweitausendzehn nicht. Jetzt wäre natürlich interessant, wann das Haupt äh Spendenaufkommen für war. Ich würde vermuten, dass es zweitausendzehn war.
Tim Pritlove 0:45:15
Das ist vorstellbar. Aber was heißt das jetzt ganz genau, dass du für das eine Jahr nicht gemacht wird, dass dann dafür äh ja du hast so eine, wie heißt das? Steuern anfallen oder was?
Linus Neumann 0:45:23
Na, du hast so eine, wie heißt das denn, du, das, also wird eine für mich bedeutet das eine Spende an eine gemeinnützige Organisation, kann ich.
Ronny Kraak 0:45:34
Bescheinigung und die kannst du absetzen. Und wenn du jetzt da halt in dem Jahr zehntausend Euro dafür gespendet hast, kannst du die nicht anteilermäßig absetzen.
Linus Neumann 0:45:43
Absetzen heißt in dem Falle, das wird von meinem Brutto,gehalt abgezogen. Bei der Versteuerung mit anderen Worten, je nachdem in welcher Steuerklasse ich bin, kann ich, sagen wir mal,Wenn man jetzt in der höchsten Steuerklasse ist, glaube ich, so um die zweiundvierzig Prozent oder so, heißt das, ich spende zehntausend Euro an die Wau-Holland-Stiftung und zahle selber nur ähmsechstausendachthundert und viertausendzweihundert zahlt im Prinzip der Staat, dadurch dass ich den Steuernachlass.
Tim Pritlove 0:46:14
Mhm.
Ronny Kraak 0:46:15
Schon bei elftausend.
Linus Neumann 0:46:17
Ja, dreitausendzwei,zahl fünf acht und der Start zahlt vier zwei, ja. So und das ist nicht möglich und natürlich ist das ein ein ganz ganz entscheidender Punkt beim Spenden an ähm gemeinnützige Organisationen, dass man eben weiß, dass das der Spenden,dass der Spendenbetrag eben steuerlich absetzbar ist. So, ist aber jetzt nicht der Fall. Aber für zweitausendelf ist jetzt wieder.
Tim Pritlove 0:46:42
Wir beobachten das.
Linus Neumann 0:46:43
Wir beobachten das weiter. Wir bleiben bei Wiki Leaks ähm und da gab's jetzt einen interessanten äh Blogeintrag des Anwaltes von Bradley Manning.
Tim Pritlove 0:46:56
Derjenige ist, der die ganzen geheimen Daten zugetragen hat, die zur Veröffentlichung des Collag Demage äh Video.
Linus Neumann 0:47:07
Mörder.
Tim Pritlove 0:47:08
Äh, Entschuldigung, äh Mördervideos und wohl auch der ähm,Geschichte geführt hat.
Linus Neumann 0:47:18
So und der Anwalt lässt jetzt verlautbaren, dass der äh Bradley Manning anbietet,sich also was ist nochmal die deutsche Übersetzung sich schuldig zu bekennen, ne,dass er sich schuldig bekennt für einige ähm,Für einige äh Vorwürfe, die ihm gestellt werden, allerdings nicht für den Hauptvorwurf, Ading wie Annemi, also Findestilfe, beziehungsweise das ist äh im Prinzip Landesverrat. Ähm,der Richterin anbietetzum Beispiel sagt, ja, ich habe diese Daten, ich ich bekenne mich schuldig, die Daten weitergereicht zu haben und somit, weiß ich nicht, die Geheimhaltungspflicht verletzt zu haben. Ich bekenne mich aber nicht schuldig äh äh,Hochverrat bekannt zu haben oder was. Und jetzt schreibt der Anwalt, ja,Bradley Menning bietet dieses Tageständnis an und betont, dass sich dass es dabei keinen Deal gibt. Mit dem,Mit der Regierung oder mit dem Gericht. Weil häufig ja auch ähm solche äh äh solche Schuldeingeständnisse mit einem, wie auch immer, gearteten Deal sich zusammen,also man geht ja dadurch aus, dass davon aus, dass man dadurch, dass man ein Schuldgeständnis Schuldeingeständnis ausspricht, dass man dann eine ein milderes Urteil bekommt.Weil man dem ganzen Gericht ja die die Arbeit spart einen die Beweise zu erbringen, weil wenn man geständig ist, äh erspart sich das Gericht dann eine Menge Arbeit.Und ähm das Interessante ist, warum der Anwalt da jetzt so betont, dass es keinen äh Deal gibt, istnatürlich der Julio A Sanchez, weil es könnte ja auch hier wieder die Frage im Raume stehen, äh dass Bradley Menning aussagen könnte, ja, ich wollte die Sachen gar nicht veröffentlichen, aber der Julio hat äh gesagt, das soll ich unbedingt machen und der hat mich angestiftet und dann hätten die USA natürlich wieder etwas äh um denähum den Julio äh bei sich noch unbeliebter zu machen und äh ihn suchen zu können. Also ich denke, das ist da, warum das betont wird. Allerdings gibt's keine gab's erstmal keine weitere ähm,Erklärung, was er jetzt genau zugeben wird und was also jetzt der,Passieren wird, ist, dass es der Richterin Denise Lindt, äh ob liegen wird, ob sie dieses Teil schuld, Geständnis akzeptiert oder zurückweist,Und selbst wenn es, wenn sie's akzeptiert, kann die US-Regierung auf der Klägerseite,dagegen wieder einen Widerspruch einlegen. Es ist eigentlich nicht viel passiert, aber interessant ist, äh dass äh,Februar zweitausenddreizehn das die Verhandlung dann eben losgehen soll und es wäre dann eben mal interessant, ob ähm Bradley Mening da mit einem Talgeständnis,reingeht oder nicht.
Tim Pritlove 0:50:16
Ja, auf jeden Fall scheint er jetzt doch ein bisschen weichgekocht zu sein nach.
Linus Neumann 0:50:19
Ja, das war auch neunhundert Tage oder was jetzt da in.
Tim Pritlove 0:50:22
Drei Jahre ist ja irgendwie im Knast.
Linus Neumann 0:50:24
In Isolationshaft mehr oder weniger unter fürchterlichen Bedingungen. Also ich denke auch, dass der wahrscheinlich inzwischen soweit ist, dass er auf alles zugibt, Hauptsache der kriegt irgendwie mal ein ein Kissen.
Tim Pritlove 0:50:37
Ja und freue mich mal, wenn ich das jetzt richtig interpretiere, dann ist so im Wesentlichen so, ja, äh meinetwegen, ich gebe ja irgendwie was zu, stecke mich in den Knast, aber äh schlage mir nicht gleich einen Kopf ab und gebe mir irgendwie noch irgendeine Überlebens äh Option so,selbst wenn sie erst in zehn, fünfzehn Jahren ist, äh,Gut, verlassen wir äh den internationalen äh Sektor gehen wir hier in die lokale Berichterstattung.
Linus Neumann 0:51:04
Ja, lokale Berichterstattung, spannende, spannende Geschichte. Wir erinnern uns, Freiheit statt Angst, Demo zweitausendneun,Ähm da gab es den Mann in den äh im blauen T-Shirt, der äh am Rande dieser Demonstration von einem Polizisten verprügelt wurde.Ähm davon gab es dann relativ ähm ausführliche Videoaufnahmen,Klar, glaube ich, von insgesamt vier Kameras und äh,Wenn ich mich nicht täusche, waren das äh genau, hat der CCC dann einen Zusammenschnitt aller erhältlichen Kameras, auch unter anderem beigesteuert damals, in auf denen dann im Zusammenschnitt im synchronisierten Zusammenschnittzu erkennen war, wie der Typ halt überhaupt nichts gemacht hat, überhaupt keinen da irgendwie provoziert hatte und relativ wahllos äh einfach einem vor die Mappe bekommen hat,und im äh,April wurde schon da äh einer dieser Polizist oder die beteiligten Polizisten wurden zu einer Geldstrafe von sechstausend Euro wegen Körperverletzung im Amt verurteilt,aber deine Geldstrafe, die sie an das Gericht zu zahlen haben,Und jetzt gab es ähm führte das Zivilverfahren wegen Körperverletzung äh endete in in einem zivilrechtlichen Vergleich. Das heißt, es landet nicht vor ähm vor dem Gericht,sondern die äh Parteien einigen sich außergerichtlich auf,zehntausend Euro Schmerzensgeld. Die zahlt jetzt allerdings die äh Landeskasse, wenn ich mich nicht täusche, ähm weil die weil diese Polizisten nicht selber haften.
Tim Pritlove 0:52:51
Ja. Klingt nicht nach sehr viel, ne?
Ronny Kraak 0:52:57
Wir haften nie selber.
Linus Neumann 0:52:58
Nee. Also die äh das im Moment, ich schaue jetzt mal, ich suche ganz kurz, wo es hier steht.
Tim Pritlove 0:53:06
Ja, das wundert mich jetzt nicht, dass dass da der Staat quasi für seine Polizisten gerade zu stehen hat. Das ist ja auch.
Linus Neumann 0:53:13
Das Land Berlin musste diesen äh entsprechenden Vergleich zustimmen. So. Und das heißt, das Land Berlin zahlt jetzt äh zehntausend Euro an den man den blauen T-Shirt.
Tim Pritlove 0:53:23
Hast du noch eine Erinnerung, wie es dem eigentlich danach ging? Also äh hat ja irgendwelche längeren hat er irgendwelche Schäden davon gehört.
Linus Neumann 0:53:32
Den nie kennengelernt ähm der hatte glaube ich einen Lippenabriss und äh,Wenn ich mich nicht täusche. Also der hatte schon ernsthafte Verletzungen. Ähm,Ich suche das gerade, ja. Ach so, ein, ein Arzt hatte damals bei Oliver H, einen Oberlippenabriss, Hautabschürfungen, Schwellung und eine Traumatisierung festgestellt. Kann ich aber auch verstehen. Ich meine, die Traumatisierung, wenn du da spontan mal einen,Der stand, der hat da irgendwie sein Fahrrad rumgeschoben und hatte, ich glaube, der war noch nicht mal in einer Demo beteiligt.
Tim Pritlove 0:54:10
Ja. Achte auch das noch.
Linus Neumann 0:54:12
Ja, also es gibt da ein Video zu ähm ich habe den noch nie kennengelernt, also ähm.
Tim Pritlove 0:54:16
Ja, zehntausend Euro ist wirklich lächerlich, weil das ist vor allem ist sowas wirklich traumatisierend, ne. Also, weil grad so äh insbesondere, wenn's auch noch sonderlich äh ungerechtfertigt ist, ist äh einfach schlimm.
Linus Neumann 0:54:31
Ähm ansonsten nennt der Anwalt die äh die diese zehntausend Euro ungewöhnlich hoch. Denn was noch anzumerken ist, ja, ähm im letzten Jahr gab es vierhundertsiebzehn Strafverfahren wegen Körperverletzung im Amt,und von vierhundertsiebzehn Strafverfahren gab es drei Verurteilungen. In einem ganzen Jahr. Äh Schmerzensgeldzahlungen sind dabei nur Einzelfälle,Und ähm da gab's äh die anderen beiden Fälle sind ganz interessant. Ein Hertha-Fan hat im Februar zweitausend Euro bekommen, weil er beim Fußballspiel vom Einsatzwagen der Polizei umgenietet wurdeund ähm,in Aachen hat jemand im Februar sechstausend Euro bekommen, weil er vom Polizeihund gebissen wurde und zweitausendneun bekam ein Nordrhein-Westfale einhunderttausend Euro,weil er im betrunkenen Zustand ein Mädchen fand, einen Mädchen von Fahrenzug gestört hatte und die Polizei ihn daraufhin so so zusammengeschlagen hat, dass er jetzt querschnittsgelähmt ist,Das sind die drei Fälle von.
Tim Pritlove 0:55:38
Hunderttausend Euro für Querschnittsgelähmt. Alter Falter.
Ronny Kraak 0:55:43
Also insofern muss man sagen, sind die zehntausend schon.
Linus Neumann 0:55:46
Das ist schon ordentlich. Gemessen an einer Querschnittslähmung.
Tim Pritlove 0:55:49
Ja gut, so kann man das auch sehen, ne? Äh.
Ronny Kraak 0:55:53
Äh wie weit, also wie weit dann doch mal eine Schmerzen zu der Zahlung geht, sagen wir es mal so. Also es ist ja wirklich, hat wirklich Seltenheit wert. Überhaupt Verfahren in dem Fall bis zu Ende irgendwie durchzuspielen und die nicht irgendwie einzustellen.
Tim Pritlove 0:56:07
Ja, aber ich finde diese Schmerzensgelder sind einfach zu niedrig.
Ronny Kraak 0:56:09
Na klar, keine Frage. Also hunderttausend für eine Querschnittslähmung ist definitiv ein ganz beschissener Deal.
Tim Pritlove 0:56:15
Jeden Fall. Das hast du in drei Monaten ausgegeben für die Umstellung der Lebensumstellung. Äh ja, also es ist furchtbar. Na gut, lass uns weitermachen.
Linus Neumann 0:56:24
Ähm das Verfahren gegen die Antiterrordatei geht los,Verfassungsgericht wir erinnern uns die Anti-Terror-Datei wurde zweitausendsechs beschlossen gegen islamistische Terroristenist so eine Meterdatenbank, wo irgendwie auch ausländische Geheimdienste, ohne jede Kontrolle äh Daten reinfüttern,Und die einzige Voraussetzung ist, äh dass es irgendwie Anhaltspunkte gibt. Ähm,Und es geht in dieser Datenbank landen dann natürlich auch irgendwie Bekannte, von mutmaßlichen Terroristen, Leute, die zufällig mal in der gleichen, im gleichen Cafe oder gleichen Moschee waren. Und das,ähm das Problem mit dieser Datenbank ist, dass sie eben Polizei und Geheimdienst verbindet ähm der Geheimdienst darf ja bekanntermaßen im Prinzip alle observieren, aber nicht vor Gericht bringen,die Polizei für jede äh Observation, Richterentscheid braucht, das heißt in der Anti-Terror-Datei hat die Polizei Zugriff auf Informationen,von Geheimdiensten gesammelt wurden, also Informationen, die der Polizei nicht zustehen.Und ähm gleichzeitig gibt es dieses Problem, dadurch dass es ein geheimdienstliches äh Ding istjemand, der einmal in dieser Antiterrordatei eingetragen ist, eben Sigma hat und dann dazu einfach nicht wieder los wird. Du musst ja erstmal da auf den Trichter kommen, dass du da überhaupt drin stehst. Und ähm,bei diesem Verfahren ähm steht also jetzt,Unter anderem der CC als Sachverständiger vor dem Bund dem dem Bundesverfassungsgericht zur Verfügung,Und das Urteil wird in ein paar Monaten erwartet und betrifft dann natürlich auch die Rechtsextremismusdatei von, über die wir schon vor einigen Folgen gesprochen haben, die ja im Prinzip das gleiche in grün ist,Das heißt, da ist jetzt eine äh relativ interessante ähm Gerichtsentscheidung,über die Trennung von Geheimdienst und Polizei in Deutschland zu erwarten. Da habe ich jetzt habe ich aber sehr schnell mich sehr sehr kurz abzuarbeiten.
Tim Pritlove 0:58:35
Ja. Aber also diese Anhörung ist jetzt sozusagen schon abgeschlossen, aber man weiß jetzt noch nicht.
Linus Neumann 0:58:41
Ich bin mir nicht sicher.
Tim Pritlove 0:58:43
Genommen wurde oder.
Linus Neumann 0:58:44
Ich weiß nicht, ob die nicht vielleicht noch ähm,Noch irgendwie weitermachen, noch mal irgendwie eine Anhörung machen oder wie wie überhaupt so ein Gerichtsverfahren vom Bundesverfassungsgericht genau läuft, aber auf jeden Fall wird's dann irgendwiein den nächsten Monaten irgendwann ein Urteil dazu gebenwer ähm sich dafür interessiert, es gab natürlich da für die ganze Sache relativ viel Aufmerksamkeit und äh Frank Rieger hat dann auch irgendwie äh Interviews gegeben. Da kann man das alles nochmalin Ruhe nachlesen die Argumentation, die ich jetzt grade aufgrund der fortgeschrittenen Zeit so kurz zusammengefasst habe.
Tim Pritlove 0:59:20
Okay.
Linus Neumann 0:59:22
Ich verlinke auch mal die den äh die Pressemitteilung, wo nämlich die Verfahrensgliederung und so weiter äh bekanntgegeben ist. Also Urteilsverkündung da in einiger Zeit zu erwarten.
Tim Pritlove 0:59:35
Keine Logbuchnetzpolitik Sendung ohne äh GEMA,Würde ich sagen, ne.
Linus Neumann 0:59:43
Ja, von mir aus,das ist ein Thema, was ich leider ein bisschen ausgelassen hatte in den in der letzten Zeit und zwar gab es da tatsächlich eine Petition, die auch erfolgreich war,Erfolgreich im Sinne von fünfzigtausend Zeichner bekommen und dadurch dieAnhörung vor dem Petitionsausschuss gewonnen. Wir wissen, dass ich ähoder wir hatten die Kritik an Petition ja auch schon in einem vor vorherigen Logbuch zusammengefasst, dazu dann auch nochmal der Link in den Shownotes. Ähm,Da gab's also jetzt die die äh Anhörung dieses äh dieser Petentin,Die also argumentierten, dass diese GEMA Vermutung äh nicht in Ordnung ist, weil,Die Gebervermutung ja sagt, dass die GEMA grundsätzlich erstmal Anspruch hat auf ihre Gebühren. Wenn du nicht beweisen kannst, dass der Künstler nicht bei der GEMA ist,Wir erinnern uns an den äh Fall der Musikpiraten, die diesen Creative Comments Musik äh Sampler gemacht haben.Und dann der der GEMA äh zum Opfer fielen. Und genau um diese Gamervermutung geht es,Und da sagte dann der Max, also sie haben dann eben vorgeführt, dass der der ähmder Nachweis äh nicht in Ordnung ist, dass dass man den selber bringen muss und die Argumentation ist also, wenn die GEMA Geld fordert, dann muss sie auch selber nachweisen können, dass sie dazu auch berechtigt ist, sagte dann der Christian Hufgardder Vorsitzende des Vereins der Musikpiraten und die grobe Antwort war dann von Max Stadlerder im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags für die FDP sitzt und Staatssekretär im Justizministerium ist,Dass es nicht möglich ist, dass die GEMA ihre Arbeit macht, wenn sie in jedem Einzelfall nachweisen müsste, äh dass ein Themapflichtiges Repertoire gespielt worden ist. Mit anderen Worten.
Ronny Kraak 1:01:49
Bleibt alles, wie es ist.
Linus Neumann 1:01:50
Bleibt alles wie's ist, aber gut, dass wir mal drüber gesprochen haben.
Ronny Kraak 1:01:53
Schön, dass ihr fünfzigtausend unterschrieben habt.
Tim Pritlove 1:01:56
Ja und vor allem äh wiederholt sich hier genau die Diskussion, die wir jetzt vorhin schon hatten mit den Bildern, ne äh und Urheberrecht und Voranmeldung und so weiter. Also auch hier wird einfach erstmal gesagt, so och ja, ist uns egal, ob da irgendwie, ob wir Recht haben oder nicht, äh zahlt doch erstmalunser Geld kommen. Ja, schön. Ja, also das ist auch echt geil.
Linus Neumann 1:02:18
Ja, ja.
Tim Pritlove 1:02:18
Wirklich unfassbar. Ja,Naja gut, ich meine, da sieht man auch mal wieder, wie wie effizient äh äh dieses dieses äh Petitionsspiel ist. Ichviele haben immer noch so ein bisschen so diese Schockwelle äh von Zensursulada äh im Kopf, nur die Petition als solche war an der Stelle im Prinzip genauso sinnlos. Wichtig wardie Tatsache, dass man sich erstmals überhaupt zusammen gerottet hatum da den Protest gemeinsam zu formulieren, aber wer ist sozusagen nur die Petition gewesen, hätte es, glaube ich, auch niemanden interessiert, so,ähm kam's dann eben anders, aberGlaube, dass dieses ganze Petitionsgeschreie, wir müssen jetzt hier alle unterschreiben und wenn er jetzt hier nicht unterschreibt, er unterschreibt die Welt unter. Das wird jetzt nicht mehr lange äh greifen, insbesondere bei so,mega zahnlosen Geschichten wie der Petition, ja, wo man dann hingehen kann und sagt, irgendwiefinden euch alle doof und ihr riecht nach Lulu und dann sagen die so na und? Und zwar egal,Ja keiner riecht so gut nach Lulu wie wir.
Linus Neumann 1:03:21
Riechen zwar nach Lulu, aber es ist unser.
Tim Pritlove 1:03:23
Ja, ja. Und du zahlst. Ja, also wahrscheinlich muss man sich ohnehin mal ein bisschen Gedanken darüber machen, äh effizientere ähm.
Ronny Kraak 1:03:32
Fiese daran ist ja immer noch, dass dann halt immer noch von von Machtseite damit irgendwie kokettiert wird, wie toll die Demokratie funktioniert, hier dürfen fünfzigtausend Leute eine Petition unterschreibenund das tun die auch und wir lassen es zu, aber im Endeffekt geht uns da trotzdem am Allerwertesten vorbei.Mit jeder Petition, die sich nach der Anhörung und Luft auflöst, also von Mal zu Mal frustrierender, so.
Tim Pritlove 1:03:56
Ja, ich denke, ich meine, wenn man jetzt mal bei den Aktiven, glaube ich, äh nachkratzt, wenn ich auch so Markus äh da als Äußerung so über die Zeit äh,Hinsicht mal zusammenfassen mag, ist sehr viel effizienter Leute dazu zu motivieren, sich wirklich bei ihren Abgeordneten zu beschweren und da äh unmittelbaren Einsatz zu machen. Und ich glaube, das ist auch noch etwas, was viele Leute,nicht tun,und das was aber wahrscheinlich am Ende sehr viel mehr bewirken würde, aber ich glaube, diese Verbindung ist irgendwie noch nicht so richtig da,Da würde sich wahrscheinlich sehr viel mehr lohnen mal über etwas kreativere ähm Aktionen nachzudenken. So,Gibt's noch ein.
Linus Neumann 1:04:40
Ein Thema gibt's noch ganz kurz.
Tim Pritlove 1:04:41
Auslandsbericht.
Linus Neumann 1:04:42
Noch rein, ja. In Ägypten und Australien gibt's jetzt äh Netzsperren. Fangen wir an mit Ägypten,da ist es echt spannend, da sieht man mal, dass Fall von kulturellen Unterschieden da hat jetzt der Generalstandsstaatsanwalt der Republik Ägypten, Abdel Mahmut, äh ein Brief,an das Mysterium für Telekommunikation, Information und Inneres oder die Ministerien geschrieben und hat aufgefordert, dass sie endlich äh Maßnahmen ergreifen, um Webseiten mit pornographischen Inhalten zu sperren,Denn seit einem äh Gerichtsverfahren vor zweitausendneun vor dem Oberverwaltungsgericht in Ägypten ähmist das jetzt also erlaubt, da gibt's keine äh äh Probleme und es demonstrierten Salafisten für Netzsperren,Es gab also eine eine Demonstration von Salafisten in Ägypten für Netzsperren. Und die Gruppe der Zusammenschluss von denen nennt sich ähmPure Net.
Tim Pritlove 1:05:47
Für, damit's keinen Porno mehr gibt sozusagen.
Linus Neumann 1:05:49
Ja, die wollen kein Poren im Internet haben.
Tim Pritlove 1:05:53
Was es neu ist.
Linus Neumann 1:05:55
Ich finde das eigentlich ganz scharf, dass es Demonstrationen für Netzsperren gibt, also ähm so.
Tim Pritlove 1:06:00
So
Linus Neumann 1:06:02
Hey, zensiert das Internet, wir kommen da ist Porn drin.
Tim Pritlove 1:06:06
Ja, du lachst irgendwie, ich glaube, das wird uns hier auch noch äh ich meine, das hatten wir auch in gewisser Hinsicht hier in anderer Form schon, ja.
Linus Neumann 1:06:15
Ja, aber okay, also ich ich.
Tim Pritlove 1:06:19
Ja, ja, lass mal hier diese Kirchenwahnsinnigen irgendwie, ja, die sich ja hier schon gegen Homosexualität et cetera auch gerne äh äh öffentlich da auf die Straße stellen. Das wird nicht mehr so lange dauern und da haben wir diese Diskussion auch äh im im Kreis Modus.
Linus Neumann 1:06:33
Australien, ist der andere Fall. Ähm da haben sie jetzt einen,Da haben sie im Prinzip das gemacht, was in äh in Deutschland war äh oder was in Deutschland mit der Zensur Debatte stand, sie haben quasi eine ähm Zensur, Infrastruktur errichtet für Netzsperren,im Bezug auf kinderpornografisches Material,Ähm das Machen die zwei größten Provider Australien sowieso schon seit zwei Jahren freiwillig,Und jetzt sollen's eben alle machen. Die Liste soll Interpol liefernUnd äh Andre stellte dann bei seinem Artikel im Netz Org dann auch mal die berechtigte Frage,wer, wenn nicht Interpol sollte in der Lage sein, äh international äh solche Kriminelle auch tatsächlich zu verfolgenund dafür zu sorgen, dass die halt ja vor Gericht kommen und dass ihre Kisten beschlagnahmt werden als Beweismittel und das Material gelöscht wird,ja? Interessant war dabei, dass ja selbst die Bundesregierung als Lehre aus ähm.Aus der ganzen Zensursula-Debatte,Eine Pressemitteilung rausgegeben hat zweitausend im Mai zweitausendelf, wo sie selber sagten,Löschen statt sperren, ja? Und ähm,Das heißt, selbst die Bundesregierung hat's gelernt, in Australien haben sie es nicht gelernt und da gibt's jetzt natürlich auch schon wieder die Christen, das ist dann die Australian Quiz Chill Lobby, ähm,das aus dem Internet gelöscht wird weil die Teenager das sonst sehen können,Ja, also das ist ein ein großes Problem, offensichtlich in Australien, äh unter dem das Land leidet, dass die dass die Teenager Zugang zu Pornographie haben,und die Australian Christian Lobby fordert, also Mandorian Internetfilters, äh um da die vom Prokrastinieren, sage ich mal,Ja, schön. Also äh.
Tim Pritlove 1:08:54
Was machst du in deinem Zimmer? Du prokrastinierst doch nicht etwa wieder.
Linus Neumann 1:09:01
Nö, ich lerne für Bio.
Tim Pritlove 1:09:03
Oh Mann.
Linus Neumann 1:09:06
Ja. Man sieht, die Welt ist verrückt und wir können nix dagegen tun. Ja, das stimmt.
Tim Pritlove 1:09:13
Ja, das stimmt. Aber wir probieren's äh äh zumindest und äh geben uns hier gibt uns hier Mühe, den Wahnsinn zusammen zu fegen. Ronny, und du warst dabei. Vielen Dank.
Ronny Kraak 1:09:27
Ja, bitte, gerne. Gerne.
Linus Neumann 1:09:29
Lest alle das Kraftfutter Mischwerk, fünfzehn Artikel am Tag.
Tim Pritlove 1:09:33
Genau, lest alle Artikel.
Ronny Kraak 1:09:34
Ohne Bilder jetzt.
Linus Neumann 1:09:35
Text.
Ronny Kraak 1:09:38
Genau.
Tim Pritlove 1:09:39
Genau, den schlanken Kuchen müsst ihr euch dann woanders äh kaufen.
Ronny Kraak 1:09:43
Genau. Den gibt's überall anders, gibt's den übrigens noch.
Tim Pritlove 1:09:45
Na ja, ist auf jeden Fall, wir wissen ja, wie das ist so, wenn's einmal im Netz ist, kriegt man zu schnell nicht wieder raus. So wie mit der Dummheit. Die kehrt auch immer wieder.
Linus Neumann 1:09:54
Und der Pornographie.
Tim Pritlove 1:09:55
Ja ja und.
Ronny Kraak 1:09:57
Die Salafisten und die Christen vereinigen.
Linus Neumann 1:09:59
In Salafisten und Christen, die irgendwie durch die Straßen sperrt, das Netz.
Tim Pritlove 1:10:04
Und die Prokrastinisten, die sind gleich hinterher.
Linus Neumann 1:10:12
Ansonsten bedaure ich äh wir haben ja gerade mal über das Geld gesprochen, bedauere ich wirklich äh dass wenn ich überlege soDrangzeit äh wie viele zehntausend Euro mir entgangen sind, weil ich mich nie gegen Körperverletzung durch Polizisten bewährt habe.
Ronny Kraak 1:10:28
Du hast es wahrscheinlich auch keine äh Videos mit vier Objektiven irgendwie gehabt.
Linus Neumann 1:10:34
Ja, also die, die interessant, also wirklich einfach mal ein Learning, ja, äh geht zu den Demos und filmt das alles, ne? Ist ja immer in linken Kreisen wird das debattiert, äh wollen wir filmen bei den Demos.
Tim Pritlove 1:10:45
Lasst euch verprügeln und äh.
Linus Neumann 1:10:49
Nee, aber die.
Tim Pritlove 1:10:51
Die ganze Zeit über deinem Kopf äh äh mitfliegen lässt sozusagen, der dir immer so folgt, wie so ein kleines Hündchen und immer äh ordentlich auf dich drauf hält, dann gehst du einfach da rein in die Polizeibrigade und sagst, komm doch.
Linus Neumann 1:11:04
Einer eine abgerissene Oberlippe. Schon hat's die ganze Nummer finanziert. Ab dann scheint der schwarze.
Tim Pritlove 1:11:14
Okay, ich sehe schon, wir müssen hier das Ende einleiten, sonst leitet irgendjemand für uns das Ende ein. Ja, das war's. Die äh,Vierundvierzigste Ausgabe war das jetzt schon. Es geht weiter. Bis bald.
Linus Neumann 1:11:32
Bis bald. Tschau.

Shownotes

Errata

Anders als in LNP043 berichtet, gelten Schutzfristen für Tonaufnahmen nicht über den Tod hinaus (mehr dazu hier) und Agentura.Ru, CitizenLab und Privacy International werden nicht in Russland zensiert.

Urheberrechts-Abmahnungen für Blogger

Nachdem unser Gast Ronny viel über Fälle von Abmahnungen gebloggt hat, hat es ihn nun endlich auch selbst erwischt. Er berichtet über die Masche der Abmahnkanzleien.

Wahlen per Email in New Jersey

Nach dem Sturm Sandy wurde es den Einwohnern New Jerseys ermöglicht, per Email zu wählen. What could possibly go wrong?

Die Wau-Holland-Stiftung und die Gemeinnützigkeit

Der Wau-Holland Stiftung wurde wegen Formalfehlern bei der Unterstützung von Wikileaks für 2010 die Gemeinnützigkeit aberkannt.

Bradley Manning

Der als Datenlieferant für Wikileaks verdächtigte Bradley Manning bietet ein Teilgeständnis an.

Schmerzensgeld für das blaue T-Shirt

Der Polizeigewalt-Opfer im Rahmen der „Freiheit statt Angst“-Demo 2009 wurden im Vergleich 10.000€ Schmerzensgeld zugesprochen.

Anhörung zur Antiterrordatei

Am Dienstag fand die erste Verhandlung zur Antiterrordatei vor dem Bundesverfassungsgericht statt.

Petitionsanhörung zur GEMA-Vermutung

Die Petition gegen die GEMA-Vermutung versanded erwartungsgemäß im Petitionsausschuss.

Netzsperren in Ägypten und Australien

Auf verschiedenen Kontinenten demonstrieren Christen und Salafisten für ein Gemeinsames Ziel: Das Sperren von Pornografie im Internet.

LNP036 Unbegrenzt [1]

Netzneutralität — Digitale Demenz — Anonymous — GEMA PR-Offensive

Diese Ausgabe wurde nicht im Studio aufgenommen und kämpfte mit ein paar technischen Schwierigkeiten, die ggf. ein wenig den gewohnten Schwung vermissen lassen. Dafür gab es genug Aufreger in dieser Woche, denen wir uns ausführlich widmen konnten.

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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen. Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:04
Guten Morgen, guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:06
Ist ja gar nicht morgen.
Linus Neumann 0:00:09
Du verrätst das immer, ne? Ich hätte das ja jetzt eiskalt durchgehalten, einfach so zu tun, als hätten wir das morgens.
Tim Pritlove 0:00:14
Ah das nehmen die heute uns doch nicht ab. Wir klingen nicht so, als wäre es morgen.
Linus Neumann 0:00:19
Äh echter äh klingt man anders, also äh weiß ich nicht.
Tim Pritlove 0:00:23
Klar, also deine Stimme, die sonst immer so diesen äh äh schönen Schlafzimmerton hat, so, ja, die ist jetzt schon viel äh so Quirki, ne? Jetzt kommst du schon so ein bisschen mehr wie so ein Clown rüber, finde ich.
Linus Neumann 0:00:36
Boah also Thema eins so so machen wir das. Clown.
Tim Pritlove 0:00:37
Netz klauen, du. Jetzt jetzt Podcast, dass du nicht mehr mit mir, was?
Linus Neumann 0:00:45
Hier geht's um ernste Sachen. Das alles Internet.
Tim Pritlove 0:00:47
Weiß. Deswegen muss man ja auch mit Humor einsteigen, damit man danach nicht weint.
Linus Neumann 0:00:53
Mit dem Clown, mit Linus, dem Clown.
Tim Pritlove 0:00:56
Genau,So, jetzt haben wir äh ein bisschen unsere äh Sendung verschieben müssen, denn äh ich bin ein wenig auf Reisen diese Woche und jetzt passt's gerade mal. Aber wir sitzen halt heute mal nicht im Studio zusammen, sondern,machen das über das, dieses Internet, von dem man ja immer mehr hört.
Linus Neumann 0:01:18
Kein guter Einstieg für das nächste Thema. Das nächste Thema, nee, das nächste Thema ist ein Werbeblog,Wir möchten die Nutzer darauf hinweisen, dass äh es sich jetzt lohnen wird, bei äh Telekom einen besonderen Tarif zu wählen,nämlich Spotify mit mit eingebaut hat. Und das ist ja ganz toll, weil ähm Millionen Musikfans aus aller Welt haben sich ja bereits davon überzeugt, dass Spotify ein neuer, aufregender Weg ist, Musik zu genießen, zu entdecken und zu teilen,Sie erkunden dabei eine der größten Musiksammlungen überhaupt.Mit der deutschen Telekom als Partner hat Spotify jetzt die Möglichkeit, einen noch größeren Kundenstamm in Deutschland zu erreichen.
Tim Pritlove 0:01:59
Durch den Arzt rufen.
Linus Neumann 0:02:01
Die exklusive Kooperation mit einer Laufzeit von mindestens einem Jahr stellt für die Telekom einen weiteren Schritt. Im Zuge ihrer innovativen Partnerinnenstrategie da.Das erste war ein Zitat des äh Spotify äh Sprechers, Managers, Global General Manager Distribution in Partnership, Gerrit Meier,und der letzte Spruch war irgendwie von einem äh Telekom äh Spezialisten,wobei Spezialist und Telekom. Also einer von der Telekom. Was haben sie gemacht? Sie haben bei der bei der IFA bekannt gegeben,dass sie eine Art Mobilfunktarif mit integriertem Spotify-Premium Account anbieten wollen. Für dreißig Euro ab Oktober zwanzig zwölf.Und ähm Spotify kennen wir ja, ist dieser dieser Musikstreaming Dienst, der äh wenn man also kostenlos ist momentan einem ermöglicht, äh Musik zu hören und wenn man einen Premium-Account hat, kann man das auch auf seinem Mobiltelefon tun.Und ich glaube heute diesen Premium-Account ist,außerdem inbegriffen, dass man irgendwie, glaube ich, sogar mehrere tausend Lieder zu temporären offline Nutzung auf sein Mobiltelefon knallen kann. Und,in dieser Partnerschaft mit der Telekom ist es dann jetzt möglich, Musik zu streamen über das Telekom äh drei G-Netz.Ohne äh das wohl, ohne dass das dabei anfallende Datenvolumen von dem Datenvolumen, dass man beim Tarif inklusive hat, abgezogen.
Tim Pritlove 0:03:31
Ah, verstehe.
Linus Neumann 0:03:32
Das heißt, man hat quasi sein Datenvolumen von, was ist das? Vielleicht irgendwie fünfhundert MB bei so einem dreißig Euro Vertrag, viel mehr wird das nicht sein. Äh vielleicht auch nur zweihundert,aber äh wenn man sich mit Spotify verbindet, dann wird das abgezogen von diesem Tarif,von diesem Volumen. Das heißt, ich kann so viel Spotify hören, über mein äh Telekom3-G-Netz, wie ich möchte.
Tim Pritlove 0:03:55
Toll. Man kriegt sozusagen was geschenkt.
Linus Neumann 0:03:58
Ja, kostet, glaube ich, äh wird dann als auch eingeführt werden für weitere äh Online-Tarife bei der also für andere Telekom-Tarife als so eine Option von zehn Euro, aber das kostet der Spotify-Premium-Account glaube ich ohnehin.Also Spotify jetzt bei der Telekom wunderbar toll, geht nicht vom Datenvolumen ab. Schöne Sache. Das ist genau das, wovor wir immer gewarnt haben.
Tim Pritlove 0:04:23
In puncto Netzneutralität.
Linus Neumann 0:04:25
In Punkto Netzneutralität, denn was wir da jetzt sehen, ist also, dass äh äh der Traff, also wir haben ja.Es wird ja jetzt noch nicht von einer Bevorzugung von Traffic gesprochen, aber ähm die, dass diese damit einhergehen wird, istist ja relativ wahrscheinlich, äh wenn Telekom diesen Service vernünftig äh anbieten möchte. Aber es heißt eben auch, dass ein,Datenpaket, was von Spotify kommt, für meine Abrechnung, eine andere Bedeutung hat als ein Datenpaket,was von einem anderen Server kommt oder von einem anderen Anbieter und im spannendsten Fall sogar von einem anderen Anbieter, der den gleichen Dienst anbietet,Nämlich zum Beispiel die Metaebene über Instacast. Da könnt ihr ja auch per Livestreaming die Podcasts hören.Und in dem Fall wird das dann von eurem, geht das von eurem Volumen ab. Und die Meterebene ist gegenüber Spotify, in diesem Fall jetzt so als einfaches Beispiel benachteiligt. Das heißt, wir haben eine total, also eine,wunderbare Ausgangssituation zur Bildung von äh Monopolen und Kartellen, wenn sobald wir so etwas als Nutzer dulden, weil natürlich die,Ich weiß jetzt nicht genau, wie's bei Telekom und Spotify ist, wer sich da ähm,wie viel für diese Dienstleistung bezahlen lässt oder wie die meinen, sich die das Geld teilen zu können, was dabei rumkommt. Ähm also ich,muss jetzt gerade überlegen, hat jetzt die Spotify, hat jetzt die Telekom, Spotify gekauft oder Spotify, die Telekom.
Tim Pritlove 0:05:56
Tja, man nennt das eine Partnerschaft.
Linus Neumann 0:05:58
Genau, es ist also Partnerin. Wahrscheinlich machen die einfach äh Hälfte, Hälfte.
Tim Pritlove 0:06:02
So irgendeine Beteiligungsmodell wird's da sicherlich geben so, ne? Das ist äh nicht unerheblich, keine Ahnung, wer da die größeren Konzessionen machen muss, aber in gewisser Hinsicht zahlt ja die Telekom den Traffic,bisschen runterbricht auf auf die tatsächliche das tatsächliche Versprechen und du kaufst quasi also ich kann ja mal hier, ich weiß nicht, ich will jetzt hier nicht unbedingt den äh,Teufelsanwalt spielen, aber nur um mal so ein bisschen zu äh rumzustochern, wie man das noch so sehen könnte. Also zunächst einmal handelt es sich aus meiner,um so eine Art zusätzliche Benutzer äh Entschuldigung Dienst beschränkte Flatrate.Also ich kaufe quasi nochmal zu meiner sogenannten Flatrate eine richtige Flatrate, darf die aber eben nur mit einem Anbieter nutzen.
Linus Neumann 0:06:53
So kannst du es aussehen, ja. Also es ist sogar noch viel besser, so wie du es jetzt sagst, ist nämlich heiß, also klingt's eigentlich noch asozialer, weil du hast eine Flatrate nur für einen Anbieter und das rechtliche Internet ist abgeschnitten.
Tim Pritlove 0:07:06
Ja, na gut, das ist nicht abgeschnitten.
Linus Neumann 0:07:08
Du hast, du hast, du hast Spotify und, und, und ein bisschen Restinternet. Ja, genau, du hast ein bisschen Restinternet.
Tim Pritlove 0:07:13
Bist du sicher, dass da keine zusätzliche Limitierung drin ist und bei Spotify? Also ich meine, was ist jetzt, wenn ich wirklich äh vierundzwanzig sieben Spotify empfange.
Linus Neumann 0:07:25
Da gibt's sicherlich nochmal irgendeine Einschränkung, aber in dieser Pressemitteilung auf der Telekom Homepage steht äh ganz klar so viel, wie sie wollen oder äh keine weitere Begrenzung äh äh inklusive und so weiter. Ähm.Ich ich schaue gerade mal ganz kurz.Zwar ohne dass die Online-Nutzung äh des Spotify-Streamingdienstes gegen das im Tarif enthalte, eine Datenvolumen gerechnet wird. Sicherlich haben die irgendwo eine kleine Begrenzung auf äh so und so viel Stunden oder so.
Tim Pritlove 0:08:00
Ja, ist halt immer die Frage, ob's unbegrenzt ist oder unbegrenzt eins mit so einer kleinen Eins, unten als Fußnote, wo drauf steht, na ja, also ihr wisst schon, wie wir das meinen.
Linus Neumann 0:08:11
Aber ich will, ich will jetzt nicht, das wird schon so, na ja, sie wissen, sie wissen schon, äh äh Einschränkungen geben. Aber ähm,Also ich möchte, wie gesagt, nochmal betonen, das ist wirklich, also das ist das Ende dessen, was eben Internet ausmacht, ne.Die Idee, Internet war, dass das alle da irgendwie ihren Kram hin und her schicken können, dass es unabhängig davon ist, äh wo ich das hinschicke, oder nicht, es gab noch nie so einen Tarif,mit Akustikkopplern eingewählt, da war es egal wo wir damit hinge äh geballert haben mit Modems war es egal, da haben wir wir haben Minutentarife gehabt,und ähm wir haben Flatrates gehabt und wir haben Volumentarife gehabt. Das waren immer die Sachen und es war immer Internet, was da am anderen Ende rauskam. Und es gab jetzt erst, gibt jetzt seit Kurzem,diese Ideen, dass man sagt, ja, du hast hier äh Volumentarif, aber das und das und das darfst du selber machen,Und da, wie gesagt, was also passieren wird, ist natürlich, dass jetzt weitere Anbieter, die solche Musikstreaming-Dienste machen und es gab ja welche vor Spotify und es wird auch welche nach Spotify geben.Ähm dass ich sie jetzt namentlich äh gar nicht korrekt benennen kann, zeigt schon, äh welche äh Kraft dieser auf dem Markt entwickeln konnten. Ähm,Aber es an mit Spotify, wenn sich das durchsetzt, die an denen wird eben keiner mehr vorbeikommen. Und was wir in Zukunft wahrscheinlich sehen werden, also ich denke, was so die die äh die End,Vision ist, die natürlich Firmen äh im Moment haben. Ist sowas wie, dass du ein ähm.Eine diese Basisinternetversorgung an, von mir aus, Facebook, Spotify, äh Gmail und solchen Scherzen bekommst.Und für alles.
Tim Pritlove 0:09:51
Hier Internet, inklusive Flatrate für Twitter und Facebook.
Linus Neumann 0:09:56
Genau, Twitter, Facebookso die so die Dienste die du so die großen Dienste die sind da schon drin und dann wird dir gesagt da pass mal auf das hast du hier das ist schon mit drin in deinem Tarif da musst du gar nicht mehr für extra bezahlen. Wenn du jetzt auch noch richtiges also den Rest des Internets haben möchtest,dann müssten wir jetzt natürlich nochmal hier äh nochmal einen Zehner äh monatlich,die Folge dessen wird natürlich sein, dass äh Nutzer sagen, naja okay, dann verzichte ich halt dadrauf, ja. Und dann äh habe ich habe, solange ich meinen.
Tim Pritlove 0:10:27
Dem Motto, ich brauche ja nur Facebook.
Linus Neumann 0:10:29
Solange ich mein Facebook habe, ist alles gutund ähm das ist natürlich eine relativ düstere Prognose für die Freiheit des Internets, wenn man sich da mal so anschaut, dass sich ohnehin gerade alles in Richtung dieser ähm beschnittenen Mobilgeräte, iPhone, iPad, ähm.Wie heißen die anderen Android und so bewegt,dann haben wir da irgendwie von diesem, von diesem spannenden, freien Durcheinander äh innovativen Meinungsfreiheit äh dezentral, Internet irgendwann,nur noch relativ wenig über, nämlich etwas, was äh an Fernsehen erinnert, ja.Und wo es wo es man sich dann irgendwann auch einkaufen muss. Ja ähnlich wie bei den Fernsehkanälen, wenn ich sage, ich möchte aber jetzt hier einen Fernsehkanal haben, da muss ich mir erstmal irgendwie da'ne Frequenz auf so 'n Satelliten kaufen oder so, ne? Um um irgendwie die Fernseh senden zu können. In dem Fall macht das ja sogar noch Sinn, weil es irgendwie 'ne begrenzte.Begrenzte Ressorts äh begrenzte Anzahl an an Frequenzen auf diesem Satelliten gibt, auf denen ich senden kann. Aber im Internet, das war ja das mal das Revolutionäre am Internet, dass genau das eben nicht der Fall ist.Man sollte also solche Sachen keinesfalls äh keinesfalls äh solchen Geschäftsmodellen auch noch recht geben.Weil das äh für uns alle von Nachteil sein wird, ganz offensichtlich.
Tim Pritlove 0:11:53
Gut, wir wir prangern das an und äh finde es nicht gut.
Linus Neumann 0:12:01
Ich warne da entschieden vor ich sehe ich prangere das nicht nur an, ich ich glaube, das ist der Dammbruch, das ist äh das ist unser das ist der ist das Ende vom Internet, das Ende des Internets.
Tim Pritlove 0:12:11
Gott, das hat jetzt schon angefangen. Hm.
Linus Neumann 0:12:13
Ja, so schnell geht das. So, jetzt, jetzt.
Tim Pritlove 0:12:14
Jetzt. Ja, okay, ich will's gar nicht lächerliche treiben. Ähm die Frage ist, wie man dem.Wie man dem jetzt begegnet. Begegnet dem denn schon irgendjemand? Hast du schon von irgendeinem, gibt's schon die erste schon die ersten Buttons und Demo-Aufrufe?
Linus Neumann 0:12:31
Na ja, es gibt äh glaube ich ein paar äh Zeitungsartikel und eine äh Pressemitteilung von äh digitale Gesellschaft, ja. Ähm.Das Problem, was wir hier sehen, ist eben auch, dass also es es war ja eigentlich.Ich schaue gerade, ob ich den finde. Ne, mal gucken. Also das das das Problem äh bei diesen Sachen ist ja, dass.Oder es war klar, dass Netzneutralität uns als Service ähm vorgestellt werden würde.Äh also die die Netzneutralitätsdebatte wird ja schon seit längerem geführt und es war irgendwie ganz klar, dass man uns das am Ende,dass man uns kommen würde mit den der Netznetralitätsverletzung als Dienst. Also im Vergleich zu,wir sperren Skype, wir sperren wir drosseln, betreuen so viel Gig, wir machen, wir verbieten dieses, wir verbieten dieses. War klar, dass manüber die Zusatzdienste kommen würde. Da habe ich schon vor zwei Jahrenmit Leuten von verschiedenen Organisationen in der in der US-Botschaft drüber diskutiert, dass sie meinten, ja, aber die Zusatzdienste und das ist doch alles ganz toll und da wäre man doch beknackt, wenn man da nicht,also die haben auch relativ offen geredet, deswegen sage ich jetzt nicht, wer das war. Dann sagte, da wäre ich doch bescheuert, wenn ähm wenn ich das Geld, was ich dafür nehmen kann,nicht abschöpfen würde, ja? Und es war relativ klar so diese diese Zusatzdienste, dass das jetzt das Spannende ist, ja und man irgendwie mal, dass man darüber nachdenkt, ob man nicht vielleicht ähmden Internetzugang insofern beschränkt, dass eben dass man YouTube HD Videos oder so,dass man die einfach mal selektiv drosselt und sagt, dafür muss aber extra bezahlen. Und da hast du eben, dann kannst du die Hände aufhalten gegenüber YouTube und gegenüber den Nutzern. Und während die Nutzer sturmlaufen, ist natürlich diese diese Idee.Ähm dann die, die Inhalte, Anbieter, äh mit denen sich irgendwie zu einigen, und dann eben, ja, irgendwie so eine Art mächtiges,mächtige Clique zu bilden, die irgendwie dafür sorgt, dass dieses Internet jetzt erstmal, ne, alles, was die Leute da haben wollen, das ist erstmal in unserer Hand. Und da kommt uns auch so schnell kein Nächster hinterher und konkuriert unddas war die große Sorge und das ist jetzt äh sehen wir jetzt im Moment an allen Ecken und Enden unter anderem auch bei der Telekom und Spotify und deswegen ist das.Es ist eine gefährliche Entwicklung, der mir im Moment wenig einfällt, als ähm so etwas zu verbieten, wie es auch in äh den Niederlanden ähm vor einiger Zeit geschehen ist.
Tim Pritlove 0:15:09
Ja, eine gefährliche Entwicklung scheint ja auch das äh Internet als solches äh äh zu sein. Äh da äh entstehen diverse Bedrohungsszenarien und das hört sich dann in etwa so an.
Linus Neumann 0:15:53
Ja und insofern, wie gesagt, vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht, wenn das äh Internet dann bald weg ist. Äh wenn man sich das so anhört, ja, also vielleicht, vielleicht ist da alles gar nicht so alles richtig, was die.
Tim Pritlove 0:16:01
Ja, wir sollten's kurz äh aufklären, äh worum es sich hierbei gehandelt hat.
Linus Neumann 0:16:08
Das war Günther Jauch. Am vergangenen Sonntag in seiner Sendung mit dem Titel Hilfe macht das Internet uns dumm oder so.
Tim Pritlove 0:16:18
Ja im Rahmen dieser äh wöchentlichen SadoMaso Sendung, mit dem sich die Deutsche Gesellschaft äh immer wieder hingibt.
Linus Neumann 0:16:24
Ja, diese Falle nach dem Tatort, ja, das.
Tim Pritlove 0:16:26
Dieser Sonntagabendslot äh scheint ja eher so eine Art Selbstsüchtigungsprogramm zu sein.
Linus Neumann 0:16:32
Ich finde das also,es ist irgendwie so wie so ein man hat den Tatort gesehen und danach kommt halt dieses äh komplett dieses Ding wie so ein wie so ein Verkehrsunfall. Und du kannst du kannst sie den Blick nicht abwenden, ja?Und dann fängst du an, irgendwann so nach paar Minuten fang dann fängt an der, der, der, äh, die Kommentiererei bei Twitter an. Und dass er auch, äh, diesen Sonntag eben der Fall gewesen,Da war zu Gast, der der Hirnforscher Manfred Spitzer, der ein äh Buch geschrieben hat mit dem äh digitale Demenz und das ist wohl auch äh seit einiger Zeit ähm ganz gut ähm in den in den ähm in den Medienund er schreibt da drin äh also ich habe das jetzt, glaube ich, das da mal so einen Klappentext oder sobeschreibt die digitale Demenz aus allen Teufelskreis aus Kontrollverlust fortschreitenden geistigen und körperlichen Verfall, sozialem Abstieg, vereinsamung, Stress und Depression,Und das schränkt die Lebensqualität ein und führt zu einem um einige Jahre früheren Tod.
Tim Pritlove 0:17:32
Ja, jetzt müsste man eigentlich Katrin passig anrufen und äh sie nochmal zur Rezitation ihres Vortrags über Technikfolgenabschätzungs äh Kritik ermuntern,Ja, das ist halt so der Beitrag. Ich meine, ich wundere mich, dass der jetzt erst kommt. Es ist klingt so ein bisschen nach neunzehnhundertsiebenundneunzig, äh wenn du mich fragst, ne.
Linus Neumann 0:17:56
Ich also versuchen wir das mal. Ähm ich bin ja vom Fach,Also versuchen wir uns mal kurz da so ein bisschen Gedanken zuzumachen. Was äh was ist.
Tim Pritlove 0:18:06
Bist du denn?
Linus Neumann 0:18:09
Ich bin Psychologe.
Tim Pritlove 0:18:11
So so.
Linus Neumann 0:18:13
Und habe äh mich auch mit äh mit bildgebenden Verfahren und solchen Scherzen äh auseinandergesetzt und Intelligenzforschung und solchen Dingen. Also was was er sagt, ist äh,was wir früher einfach mit dem Kopf gemacht haben, macht jetzt eine Maschine und deswegen wird wird unser ähmGehirndumm, ja? Und äh verändert sich auch. Also er ist er ist immer derjenige, der sagt, wir können die Veränderung am Gehirn messen. Das ist soManfred Spitzer. Und was da immer so und das stimmt auch. Also was so Beispiele, klassische Beispiele, die dann alle immer zitieren, ist so,Taxifahrer äh erfolgreiche Taxifahrer in New York, eine der eine der ersten ähm Studien uralt, die haben einen größeren Hippo-Campus. Nepocampus ist eine Hirnstruktur, die dabei gefordert wird,wenn man ähm sage ich mal im Hirn eine eine Repräsentation von einer Landkarte macht.Kannst du auch bei Ratten, Ratten trainierst du irgendwie stundenlang im äh äh oder wochenlang in in so ähm in äh in Labyrinthen, dann wachsen deren Hippokampi. Weil diese Hirnstruktur ähm notwendigerweise,da sehr gefordert wird und deswegen wächst,anderes klassisches Beispiel sind zum Beispiel äh Geiger. Ja, Geiger haben größere Cortex-Regionen, die ihre Hände abbilden, äh weil sie irgendwie mit den Händen da äh an dem Instrument rumfucht,und ähm oder Gitarristen Pianisten, ja. Ähm Leute, die sehr viele Genauigkeit in den Händen brauchen, haben entsprechendda größere äh ähmStärker repräsentierte ähm Regionen auf dem Coortex. Oder jemand, der äh zum Beispiel einen Finger verliert. Du hast dann auf dem Cortex die Repräsentation der der fünf äh Finger der der rechten Hand. Und wenn dann einer fehlt.Dann eignen sich die benachbarten hier in der Region diese nicht mehr benötigten oder nicht mehr aktiven Teile des Hirnes an. Ist übrigens eine Hypothese, woher der Phantomschmerz kommt, den äh Menschen,erfahren, wenn ähm nach Amputationen, ja, dass das eine Fehl äh Interpretation der äh,ist die, die stattfindet, wenn der Rest des Hirnes anfängt, sich die nicht,genutzten Regionen anzueignen. Und das ist äh genau das, was ich entgegensetzen würde. Also natürlich werden wir für bestimmte äh Aufgaben,bestimmte immer mehr Aufgabenwerden einfach mit dem Computer gelöst, ja? Und ähm das ist ja auch schon das das Argument irgendwie, warum man Kindern in der Schule keine Taschenrechner äh geben will, weil dann verlernen die das Kopfrechnen, ja. Ist natürlich ein relativ ähm.Also man sollte Kindern in der ersten Klasse natürlich keinen Taschenrechner geben. Aber ähm sage ich mal, wenn sie dann, wenn man möchte, dass sie Integralrechnungen äh machen oder dass sie,sich mit Fragestellungen der Relativitätstheorie und Quantenphysik auseinandersetzen. Da war ich dann in den,in der Schule schon ganz froh, dass ich einen Taschenrechner hatte, damit ich mich auf das Wesentliche konzentrieren könnte. Also mein Gegenargument an der Stelle wäre, ja, die Ressourcenfür ähm höhere Abstraktionsfordernde Aufgaben werden frei. Und wenn sie nicht genutzt werden,und das Gehirn gar nicht mehr genutzt wird, dann verblöden wir, ja? Ist also auch, wenn wir uns die ganze Zeit vor Fernseher setzen oder so. Da würden theoretisch auch Ressourcen frei werden.Nee, da werden echt keine Ressourcen frei. Das ist umgekehrt. Also äh bleiben wir bei dem Beispiel mit dem bleiben wir bei dem Beispiel mit dem Taschenrechner. Wenn wir Kindern ab der ersten Klasse in Taschenrechner geben würdenwürde ihnen das mathematische Verständnis mangeln. Also was sagt jetzt ein nach vorne blickender hier? Forscher in Anbetracht dieser Befundlage. Wir müssen eigentlich anfangen denAlso mehr, mehr in Bildung äh äh investieren, aber das sagt sowieso jeder. Ähm,und dafür sorgen, dass die, dass die Menschen es schaffen mit diesen Geräten, die in so viel abnehmen können, sich nicht darauf auszuruhen, sondern sie zu programmieren, kreativ zu nutzen und ähmquasi dann äh sich dadurch ähm ermächtigen lassen durch durch diese durch diese Geräte. Ja, also,programmieren, lernt äh die Nutzung von Programmen und äh schafft mit diesen Geräten etwas, ja? Und dann äh denke ich, dass das Gegenteil der Fall ist, als dass da Menschen mit Hilfe des Computers verdummen.Er außerdem sagt ist, dass digitale Medien süchtig machen, also sie werden äh seelisch abhängig von von Facebook und Twitter,Das würde ich auch sagen, das ist auch nicht wirklich überraschend, wenn die Personen irgendwie sich,ihre sozialen Kontakte in in diese sozialen Netzwerke bewegen, ja? Man ist halt auch süchtig nach äh sozialem KontaktUnd wenn wir unsere Welt dahin verlagern, dass wir irgendwie mehr zu Hause rumsitzen vor Rechnern oder mehr mit irgendwelchen Smartphones arbeiten ähm und darüber auch unsere sozialenBeziehungen stattfinden, dann ist das nur normal, dass die, dass man davon, dass man da eine, dass es einen dort hinzieht.Zum Beispiel, ich kenne das in Rechner ohne Internet. Also,vor zehn Jahren, als oder vor, ja, vor zwölf Jahren oder so als ich noch keine Flatrate hatte, konnte ich mit dem Rechner ohne Internet etwas anfangen.Und dann habe ich den irgendwann habe ich den dann eingewählt und dann wurde der verbunden mit dem Internet. Heutzutage geht das nicht mehr, weiß ich überhaupt nicht, was ich mit dem Rechner soll.Ähm also das ist klar, das sind Bezugsgruppen, das sind soziale Beziehungen, die da stattfinden, ist relativ normal, dass man da eine seelische Abhängigkeit in Anführungszeichen,entwickelt, dem Körper schaden, weil ja klar, wir sitzen,in schlechten Positionen vor irgendwelchen Geräten. Aber die Entwicklung ist ja gerade dahin, dass wir irgendwie unsere Smartphones haben. Ich glaube, die äh schaden eher weniger dem Körper.Dann sagt er noch irgendwas mit Nervenzellen sterben ab und nachwachsende Zellen überleben nicht. Das wäre also genau dieser Fall, was ich gerade angesprochen hatte, neuronale Plastizität. Ähm,wenn wir unser Hirn nicht fordern, dann ist das tatsächlich der Fall, ja? Also der die entscheidende Gegenmaßnahme hier ist, dass man eben sein Hirn fordert und äh spannendeDinge macht. Und was ansonsten noch erwähnt ist und da bin ich, muss ich leider sagen, da gebe ich wahrscheinlich so größtenteils recht,dass die Lernfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit so bei Kindern und Jugendlichen irgendwie ähm im Moment ähm Auffälligkeiten zeigt.Und ähm das ist, glaube ich, echt ein Befund, den man ähm erstmal so, also die ganzen Befunde oder dieser Befund ist auf jeden Fall valide.Und äh dass man so merkt, dass die Leute, dass wir mehr Lese-, Aufmerksamkeitsstörungen äh feststellen, ähm,Schlafstörungen, Depressionen, okay, würde ich jetzt soweit nicht gehen, aber so, dass die Aufmerksamkeit sich verändert, ähm ist auf jeden Fall eine Tatsache. Und ist auch scheint immer schwieriger zu sein äh für.Für Kinder irgendwie oder für für Jugendliche so sich längere Zeit mit mit einer Sache zu beschäftigen.Das da würde ich ihm erstmal so Recht geben, dass das so ist. Die Frage ist.
Tim Pritlove 0:25:31
Liegt das im Internet.
Linus Neumann 0:25:33
Ob das unbedingt am Internet liegt oder nicht an der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung und ähm wenn es an der gesamtgesellschaftlichen Entwicklung liegt, ob das nicht eventuell wir einfach in einer Welt leben, in der man,mit kürzeren Konzentrationsspannen in der kürzere Konzentration spannen eben den den evolutionären Vorteil bieten.
Tim Pritlove 0:25:51
Also ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, dass diese hektischen Schrei äh äh Talkshows am Sonntagabend auch nicht ganz unerheblich dazu beitragen können. Auch wenn es vielleicht jetzt nicht unbedingt das ist, was die kleinen äh konsumieren, aber was der Geier.
Linus Neumann 0:26:04
Und ähm also bei diesem.
Tim Pritlove 0:26:07
Meine Aufmerksamkeitsspanne ist auf jeden Fall wird dadurch sehr in Mitleidenschaft gezogen.
Linus Neumann 0:26:13
Solchen Sendungen. Ja, ja, meine auch, also wie gesagt, diese dieser Befund, der ist so da, wir wir haben eine Zunahme an solchen äh Problemen,Aber das kann natürlich auch daran liegen, dass äh man äh die einfach grade im Moment äh den Trend hat, die die die niedriger niedrigerschwellig zu diagnostizieren. Ähm das heißt, hier ist keine, hier ist die,keinerlei Kausalität nachgewiesen. Ja, das kann ich also auch mitm das kann das korreliert auch mit dem Klimawandel, ja? Der Klimawandel ist auch in den letzten zwanzig Jahrenirgendwie in die Gänge gekommen und das kann ich also auch kann ich also auch damit korrelieren, ja. Da ist also haben wir,und wir haben keinerlei Ahnungworan das liegt. Wie gesagt, kann einfach daran liegen, dass es gerade modern ist, äh solche Sachen zu diagnostizieren, ja? Also da ist keinerlei keinerlei Kausalität.Nachgewiesen. So viel, so viel dazu. Und ansonsten ähm ja,glaube ich, dass äh dass es, ich weiß nicht mehr, wer den Tweet gesetzt hat, aber irgendjemand twitterte ähm Internetmachdom. Sagen sie im Fernsehen, ähm ich glaube, viel mehr reden wir eigentlich zu dem Thema, auch nicht sagen, es.
Tim Pritlove 0:27:22
Nee. Ja, es sei denn, man hört Podcasts, dann äh kann man das auch gleich wieder etwas kompensieren.
Linus Neumann 0:27:32
Da gehe ich mal von aus.
Tim Pritlove 0:27:33
Ja, was ist denn sonst noch passiert? Äh das böse Internet hat wieder zugeschlagen und seine hässliche Fratze äh äh gezeigt.
Linus Neumann 0:27:44
Ja, das war irgendwie so ein, also ich muss sagen, diese Meldung habe ich so gar nicht so bis heute nicht so ganz verstanden, was das sollte. Also in Nonne ist hat eine.Liste veröffentlicht.
Tim Pritlove 0:27:55
Ja
Linus Neumann 0:27:56
Der ist der seine Buchstaben Zahlenkombination,die jedes iOS-Device äh eindeutig,kennzeichnet. Davon hat das Gerät sicherlich mehrere, nämlich auch noch eine MAC-Adresse und eine E-Mail. Die sollten auch ähm,einzigartig sein und wahrscheinlich wird's aus einem von den beiden oder aus beiden zusammen wird wahrscheinlich irgendwie dieser generiert und.Den kann man sich auch anzeigen lassen, steht dann in iTunes und das der definiert der der identifiziert quasi dieses iPhone als dieses iPhone. Und das wurde in alten iOS-Versionen zur Identifikation des Gerätes genutzt. Also.
Tim Pritlove 0:28:39
Auch noch in der aktuellen, also ist ja iOS fünf äh aktuell und dort ähgibt es nach wie vor die Möglichkeit für Applikationen das zu erfragen. Es ist allerdings seit einiger Zeit deprecated, das heißt Apple hatkündigt, dass sie diese Funktionalität zurückziehen werden. Und es werden auch mittlerweile keine Applikationen mehr neu äh durch den Upstore gelassen, auch keine Updates, denen halt nachgewiesen werden kann und Apple kann das ja feststellen, dass sie diese Funktionbenutzen und sie wird höchstwahrscheinlich im nächsten Release auch schon wieder rausfliegen.
Linus Neumann 0:29:10
Ich dachte, es wäre schon äh wäre schon rausgeflogen. Also es gab damals den, das war so im Rahmen dieses ähmSkandal ist, ne, wo es irgendwie diese soziale Netzwerk gab, äh was die Adressdaten abgeschnorchelt hat und dann waren auf war auf einmal das Thema User Privacy ganz groß und kurz darauf äh kündigte Apple dann an, so genau das ist der Prekaded und wir wollen nicht mehr, dass ihr das macht und äh,ultimativ werden wir solche Apps dann irgendwann mal rausschmeißen.
Tim Pritlove 0:29:36
Das äh ist auch einfach äh ist auch sinnvoll. Also.
Linus Neumann 0:29:40
Ja, ich glaube, für die Developarty das.
Tim Pritlove 0:29:42
Temporären Identitäten äh äh gearbeitet werden, so für Sachen wie Push Motivations, also wenn ein Programm quasi einem äh einem iPhone, dessen Benutzer äh,dass das mal wollte und erlaubt hat, äh eine Nachricht zuschicken müssen, so nach dem Motto hier äh ein Ereignis für dich liegt vor, ja, was weiß ichBundesliga, ein Tor ist gefallen, dann muss ja dieses Backend in der Lage sein, dein Telefon zu adressieren, eindeutig genau dieses eine. Und ähDafür gibt es dann aber eben also auch natürlich eine ID, die aber nicht identisch ist mit dieser ähm.
Linus Neumann 0:30:19
CF
Tim Pritlove 0:30:20
Sondern die sozusagen nochmal eine andere ID ist, die eben für einen bestimmten Gültigkeitszeitraum auf dieses Telefon zeigt und die,Backend sicherstellen muss, dass es sich auch immer wieder die aktuelle neue Version davon holt, äh die dann eben äh äh gilt, um auch weiterhin was dahin schicken zu können.
Linus Neumann 0:30:38
Genau. So, jetzt, jetzt hatten wir den.
Tim Pritlove 0:30:40
Damit ist dann sozusagen kein Trekking möglich. Also das ist so eine Designentscheidung, äh die wurde halt da mal am Anfang äh äh getroffen. Jetzt sind halt diese Listen da aufgekommen. Es ist nichts,also ich habe zumindest bisher noch nichts schlüssiges gehört, woher die wirklich gekommen sind.
Linus Neumann 0:30:56
Das Spannende, also diese Listen, so eine Liste konnte sich eben jeder kann sich theoretisch jeder erstellen, der so eine ähm iOS App hat.
Tim Pritlove 0:31:04
Technisch betrachtet, genau, ja. Mittlerweile ist es sozusagen wenn es bekannt würde, würde das eben zur äh Entfernung dieser Software führen.
Linus Neumann 0:31:14
So und jetzt ähm kam Antisek, so eine äh Hackergruppe aus dem äh Northeims Kreisund meinten, ja, wir haben irgendwie einen vom FBI gehackt und der hatte zwölf Millionen Judi-IDs auf seiner Festplatte und wir veröffentlichen jetzt hier schon mal eine Millionen davon.Und,haben also eigentlich es einfach mal so aufn Busch gehauen, ja? Und ähm jetzt ist halt die Frage, also das FBI sagte dann, äh ja, nee, äh ist nicht von uns, wir haben keine Ahnung, wovon ihr redet. Apple sagte, wir haben dem FBI keine äh UD IDs gegeben,und Fefe schrieb dann noch, dass sie, äh, weil das FBI ähm,viel, viel Argumentation war irgendwie so, weil das FBI ähm behauptet, dass sie nicht vom FBI sind, muss es ja vom FBI sein.
Tim Pritlove 0:32:04
Klar.
Linus Neumann 0:32:05
So, wenn sie's leugnen, wenn sie's leugnen, dann muss es ja muss es wahr sein. Also, okay, also mal, keine Ahnung. Die Frage ist,Ach so und dann gab's eine sehr schöne Geschichte, diesen Adrian von der wollte dann unbedingt mit Enormes irgendwie ein Interview führen und dann sagte, sagten sie ihm im im im IAC-Kanal ja, wir reden erst wieder mit GorkaWenn du ähm einen Tag lang auf der Startseite bist mit einem an und einem Schuh auf dem Kopf.Woraufhin der dann einen Tag ähm auf der Gorka Startseite im äh also in so einem komischen rosa Kleid war und sich so einen großen äh Sportschuh auf dem Kopf gehalten.Ja, also ich meine, größer kann man sich auch ja, Entschuldigung, ich habe, wenn im Tütü, ja.
Tim Pritlove 0:32:53
Sehr hübsch. Warum wollten sie nicht mit ihm reden? Das habe ich nicht ganz verstanden.
Linus Neumann 0:32:57
Weil die den irgendwie nicht mehr mögen. Die mochten den schon länger nicht mehr, stand dann da, also irgendjemand irgendjemand dem äh Nonnen ist IRC,oder mochte Adrian die äh die mögen die Gorke aber ohnehin nicht. Die haben die sowieso schon mal vor ein paar Jahren, haben die denen äh da die komplette Bude auseinander genommen, wenn ich mich äh korrekt entsinne.Ähm also die, die verarschen dann noch irgendwie diesen Gorka und ehrlich gesagt kommt mir dieser Kram so ein bisschen vor, als würden die da äh alle möglichen Leute äh,verarschen. Also dass dem FBI in die Schuhe schieben und was nicht alles äh mein die Frage, die für mich ungeklärt ist,was was kann man mit dieser Liste anfangen? Also mir fällt nichts ein, was ich damit sollte. Also in diesem Fallsind dann noch die Namen der die Benennung der iPads dabei, das ist nochmal ein bisschen mehrDatenschutzverletzung sage ich mal, der der die Weißnahme, aber so wirklich weiß nicht, was ich mit dieser Liste so. Ich habe sie natürlich runtergeladen, aber ich weiß nicht, was ich damit soll.Ja, also okay, wenn irgendjemand zwölf Millionen Judi-IDis gesammelt hat, dann oder sagen wir mal in dem Fall eine Million, dann muss eine sehr, entweder eine sehr erfolgreiche App gewesen sein.Ähm aber also auch das FBI wüsste ich jetzt nicht, was die damit wollen würden. Ist mir irgendwie unklar. Vielleicht kann es das jemand in den Kommentaren mal ähm mal mitteilen.
Tim Pritlove 0:34:21
Ja, also ich meine, so theoretisch kann man dann halt irgendwie auch über andere Datenbanken, die diese IDs äh gesammelt haben, dann halt irgendwas rauskriegen, aber äh was so der praktische Nutzen davon sein soll, erschließt sich mir ehrlich gesagt auch noch nicht so richtig.Apple im Titel und so und schon.
Linus Neumann 0:34:40
Apple, FBI und Enorm ist, Alter, da geht's rund.
Tim Pritlove 0:34:42
Ja, also was allerdings sozusagen dieses Anonymus-Kollektiv jetzt so treibt generell, das erschließt sich mir auch in zunehmendem Maße äh nicht mehr so recht.
Linus Neumann 0:34:56
Ähm neben mir auch nicht so wirklich. Also wir werden mal sehen. Also aber was heißt auch dieses enormes Kollektiv? Lassen vielleicht äh gehen wir da jetzt erstmal nicht so.
Tim Pritlove 0:35:05
Ja, also genau, also ich äh hatte vielleicht das nur noch so äh,als Anhang schon als irgendwie jetzt was anderes äh äh passiert, weil sich wieder auch irgendjemand anderes als äh Anonymus ausgegeben hat, äh hier diese diese Didos-Attacke gegen äh Telecomics,was auch so den Eindruck macht, als ob da sozusagen niemand dahinter steht, der sich der bis vor kurzem noch halbwegs als Anonymus hätte gelten dürfen, so, ja. Habe ich einfach nur festgestellt, ähm dass.Einfach diese Marke, ja, dieses dieser einfach schon extrem äh äh verwässert ist, weil einfach alle,und jeder irgendwie äh sich diese Marke auf die Stirn kleben und einfach,sehr, sehr, sehr schwierig wird da noch irgendwas sinnvolles drunter zu unternehmen, weil man einfach davon ausgehen muss, dass es immer noch die entsprechende Anzahl Lonis gibt, die dann eben ihre bekloppte Aktion des Tages äh unter derselben Flagge segeln lassen, ne.
Linus Neumann 0:36:07
Ja, also das ist aber was anderes, musst du ja nicht äh was anderes steht ja nicht zu erwarten, ähm wenn du ein enormes machst, ja, wo wo jeder äh sagen kann, wir sind wir sind alle, wir sind dabei, ne,insofern ja diese Dedosattacke auf Telekomics habe ich ohnehin nicht verstanden.Und ähm also ich habe weder verstanden, was die sollte, noch warum man sich darüber ärgern sollte. Ähm also Dedos-Attacken auf die Gefahr, dass ich nicht wiederholevielleicht für die äh weniger genau wenn wir in Tech Team kommen, sollen wir immer den Hörern erklären, worum's geht, also eine Dedos-Attacke äh besteht darin, dass man ein ein Servermit so vielen Anfragen oder so vielen Daten überflutet, dass dieser,nicht mehr Herr wird und aufhört zu antworten. Ähm.Das kann man auf verschiedene elegante Weisen machen ähm,teilweise eben vielleicht auch durch durch elegantere Weisen, die dazu führen, dass der Rechner dann halt sehr viel CPU-Leistung verbraucht. Also, aber letztendlich äh passiert nichts, außer, dass die Kiste nicht mehr nicht mehr antwortet.
Tim Pritlove 0:37:20
Na ja, es gibt einen äh interessanten Aspekt dabei, ne. Also durch,den du dort äh erzeugst ähm.
Linus Neumann 0:37:27
Schaffst du Kosten.
Tim Pritlove 0:37:27
Führt das dann in je nachdem wie die Tarifierung so ist dazu, dass einfach äh unglaubliche Traffickosten entstehen.
Linus Neumann 0:37:36
Hast du selber aber genauso.
Tim Pritlove 0:37:38
Ja gut, aber wenn das jemand macht, der auf die Traffickosten scheißen kann oder der aus irgendwelchen Gründen einfach sehr viel mehr äh,Ich meine, es sind ja viele, die auf einen gehen, ja? Und wenn wenn viele im Rahmen äh ihres Traffics, was sie sich leisten können, auf einen einschlagen,dessen Traffic wiederum dadurch so hoch geht, dass äh dass das einfach alle Limits sprengt. Und das war in diesem Fall übrigens so, ja? Also das,isch, große äh äh Beträge aufgelaufen wären, wären.
Linus Neumann 0:38:07
Wenn der Provider nicht.
Tim Pritlove 0:38:08
Äh nicht gesagt. Hier äh macht euch keine Sorgen, ist alles prima, ne? Aber ansonsten hätte sich das äh locker im fünfstelligen Bereich bewegt.
Linus Neumann 0:38:18
Ja, ist mir alles bekannt. Äh, das war auch eine ganze Menge. Also, das war wenn ich, wenn man den Aussagen aus dem Umfeld von Telekom nichts glauben kann, waren das sieben Gigabit pro Server, die da reingeflogen sind. Also, das ist eine.
Tim Pritlove 0:38:28
Ja, genau.
Linus Neumann 0:38:29
Unvorstellbar, ja? Also ähm das ist echt ja.Also ich frage mich, wie die da überhaupt angekommen sein sollen, ja, also keine Ahnung. Also das war jetzt wurde mir da so so berichtet,genau also es gibt diese Kostenfrage, du kannst aber auch einfach die Kiste ausmachen und dann hat sich das erledigt. Also ich verstehe nicht, was ähm der Reiz einer Dedosattacke sein soll. Verstehe ich einfach nicht.
Tim Pritlove 0:38:54
Ja, ist schwierig zu ergründen.
Linus Neumann 0:38:58
Ist mir völlig, völlig, völlig, äh, völlig unklar, was das, was das soll. Ähmhat also irgendwie stattgefunden und war auch wieder eine tolle Aktion, wo irgendjemand enormes dran geschrieben hat, wobei sich die Anzeichen verdichteten, dass das keintypischer Enormesfall war, weil ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass die auf sieben Gigabitisekunde kommen könnenund ähm zweitens waren auch an dem Text irgendwelche äh Sachen etwas auffällig. Aber ist mir ehrlich gesagt also.Weiß ich nicht, was was es soll und ähm,wird immer unergründlicher, was was irgendwie bei äh Nornen bis so für Sachen stattfinden oder unter dem Label äh Nonne ist. Ich bin mir aber auch sicher, dass es da irgendwie noch einen einen aufrechten Kern gibt, die irgendwie,viele auf dieses Label geben und denen das irgendwie sehr wichtig ist und die sich wahrscheinlich auch selber sehr ärgern, äh wenn durch so komische Aktionen ähm ihreIdentifikationsmarke da in den in den Dreck gezogen.
Tim Pritlove 0:39:50
Absolut. Na ja. Bleiben wir bei den äh nitzpolitisch äh relevanteren äh äh Themenlagen. Also wurde mal wieder demonstriert ein bisschen, ne?
Linus Neumann 0:40:05
Ja, es wurde, äh es wurde demonstriert gegen die GEMA, ähm das war sehr äh sehr spannend,ähm es geht jetzt, es gehen wieder um um unsere Clubs, ne, um die um die äh,Gebühren ja erhöht werden sollen. Und als wir da vor einigen Folgen drüber gesprochen haben war das ja soäh dass ich irgendwie ein bisschenauch äh negativ oder berechtigende Kommentare bekommen habe, was also diese neue Tarifreform angeht undUnd es ist wirklich mein, man blickt da kaum noch durch. Also es geht um die Tarifreform der GEMA für die öffentliche Aufführung. Und die ist auf jeden Fall so und jetzt sagen wir mal, lassen sie mal den Faktor weg, dass es auf jeden Fall,Betreiber sehr, sehr viel teurer wird. Ähm unabhängig äh davon ähm,wie viel. Aber auch und auch auf jeden Fall signifikant teurer. Ich glaube, das sind das sind Dinge, auf die man sich einigen kann. Das bestätigt sogar äh die GEMAund die Clubs haben natürlich dann jetzt mobilisiert und gesagt, hier äh äh draufhauen, ne? Und wir wollen jetzt eine Demo machen, da haben sie in Berlin und in Hamburg und in Frankfurt und und wo nicht überall.Haben sie ihre Demos angekündigt und veranstaltet und die haben jetzt also am Donnerstag, glaube ich, äh stattgefunden. Donnerstag, den,sechsten September und am Montag den dritten September ging also irgendwie eine eine E-Mail von GEMA-Information,ähm an.Gemer Minus Newsletter at XMR drei Punkt com. War da war die Absenderadresse. Und es ging wohl an ähm.An an E-Mail an E-Mail an E-Mail-Adressen von Mitgliedern der GEMA,und da drin wurde angekündigt liebe Mitglieder sicherlich haben sie mitbekommen, dass die Clubs irgendwie in Berlin, Dortmund, Dresden, Frankfurt, Leipzig, München, Nürnberg, Stuttgart demonstrieren können,und ähm.Das Hauptaktionsbündnis Kultur retten DE will uns hier irgendwie Ärger machen und wir müssen uns irgendwie dagegen wehren. Aber macht euch keine Sorgen.Äh wir äh wir wehren uns dagegen. Und dann stand halt dieser schöne, dieser schöne Satz drin.Wie agieren wir? Ein rechtliches Vorgehen der GEMA ist,auch wenn wir vor den Organisatoren vielfach mit falschen und polemischen Behauptungen gearbeitet wird, aufgrund des grundsätzlich gewährleisteten Versammlungsrechts nicht möglich.Ja, ja, geh mal. Schade, ne? Schade. Aber, ja, geh mal nicht geschlagen. Sie möchte,Unser Ziel ist es, die Diskussion zu versachlichen, ja? Wir bereiten uns kommunikativ sowie medial darauf vor,im Vorfeld über Interviews, Statements und lancierte Medienberichte und ein Schreiben an die Diskotheken und Clubbetreiber. Am Tag selbstladen wir die Presse in allen Bezirksdirektionen und Generaldirektionen zu einem Gespräch rein. Die Dynamik in den Social Media Kanälen verfolgen wir mit einem erweiterten Backup-Team, das hier schnell und schlagkräftig Posts und Tweetskommentiert, um die Diskussion rund um die Demo sachlich steuert.
Tim Pritlove 0:43:34
Steuert, sehr schön.
Linus Neumann 0:43:36
Lancierte Medienberichte. Ich werde wahnsinnig, also.
Tim Pritlove 0:43:40
Die Nerven liegen äh zunehmend lang, habe ich so den Eindruck, ne?
Linus Neumann 0:43:46
Dann schreiben sie,da unsere Datenbank aktuell leider nur dreiunddreißigtausend E-Mail-Adressen umfasst, bitte ich sie, diese E-Mail und dieses an all jene weiterzuleiten, die diese Informationen womöglich nicht erreicht haben,schrieb ähm.Name steht da jetzt nicht, äh die Direktorin Marketing und die Leitung für Kommunikation für PR, der GEMA, der Generaldirektion aus München.
Tim Pritlove 0:44:11
Und fand das dann jetzt auch auch statt.
Linus Neumann 0:44:14
An dreiunddreißigtausend E-Mail-Adressen haben sie das geschickt und äh ja wurde dann natürlich weitergeleitet, erreichte innerhalb kürzester Zeit irgendwie Piratenpartei letzte Politik. Netzpolitik, org, alle haben über diese äh äh über diese E-Mail berichtet.Und dann standen die Demos statt, aber ähm erstaunlicherweisefand diese Social Media Offensive der GEMA offensichtlich nicht statt. Denn es gab einen Artikel von Markus am nächsten Tag auf Netzpolitik org, wo gefragt wurde, wo war der Gamer Dialog während der Proteste? Äh Twitter null, Facebook, null.Ja, also haben sie offensichtlich sich mit dieser an den kleinen Kreis von dreiunddreißigtausend I Personen geschickt, E-Mail, in der sie ihre PR-Strategie verraten haben, ähm offensichtlich jetzt auch wieder mal keingroßartigen Gefallen getan.
Tim Pritlove 0:45:02
Teint. Und warst du auf einer der Demos? Ich bin äh rein zufällig in in Frankfurt eine reingelaufen. Es war so ein bisschen so.
Linus Neumann 0:45:10
Äh berichte mal.
Tim Pritlove 0:45:10
Kleine war das so.
Linus Neumann 0:45:13
Ja, irgendwie in Berlin schrieb man auch davon. Ich war da ja nicht nur du reist, sondern auch ich ich war nicht in Deutschland und konnte daher äh keine GEMA-Demo äh besuchen.Also diese E-Mail kann ich nur nochmal empfehlen, echt witzig. Äh kann sich dann, man kann nur mit dem Kopf schütteln,Was ich dann noch gelesen habe an dem Tag, äh habe ich in der,ich glaube, in der Süddeutsch müsste die Süddeutsche gewesen sein. Ähm gelesen haben sie so ein so ein Gamer äh äh so ein GEMA-Klinkenputzer mal einen Tag begleitet, ja. Und sind mit dem irgendwie ähm.Sind mit dem irgendwie äh klingeln gegangen, ne und wo der dann so berichtete er dann so, dass also jemand, der inäh Läden, äh Kneipen und so weiter reingeht und schnell irgendwie äh zur Decke schaut, ob der Lautsprecher hängen und äh dann irgendwie den Leuten den GEMA-Info, schreiben, da lässt, dass die CD-Player, die sie da haben, die müssen sie anmelden und so. Ähmso einer. Und der ähm berichtete dann also,Der sagte das natürlich die also selbst er gab zu, dass die Gebühren steigen, aber sie würden also nichtso enorm steigen, wie man sich das, wie man sich das einbildet und hat dann da auch wieder argumentiert. Und dann hat er aber natürlich auch besorgte Anrufe von von seinen Schäfchen bekommen, die er da, von denen er dasGeld eintreibt und so war ein ganz interessanter Artikel, müsste man mal schauen, ob der vielleicht online ist,Ja also es geht auf jeden Fall weiter und ähm ich sag mal zumindest sollte man.So sehr ich natürlich gegen äh die also man sollte bei dieser Sache berücksichtigen, dass,eventuell vielleicht die GEMA die Erhöhung dieser Gebühren nicht unbedingt so völlig daneben ist.Tatsache, wie die Gamer sie nachher verteilt. Das ist nämlich das sehr viel größere Problem. Also wenn wenn dieses Geld tatsächlich bei den bei den Urhebern in einer gerechten ähm in einer gerechten Verteilung ankommen würde, wäre das sicherlich eine sehr sinnvolleAngelegenheit, aber ähm da gab's einen Beitrag, den ich jetzt auch einmal verlinke, weil's ein sehr schöner Audiobeitrag, in demzum Beispiel die Erhebung der wie die GEMA erhebt, wie wie sie das Geld ausschüttet, erfasst wird. Und die haben irgendwie so ein paar Blackboxen in Deutschland verteilt, die pro Woche in irgendwelchen Clubs mal eine Stunde mitschneidenund dann wird das von Hand abgehört von von,von jungen Jugendlichen, die wissen, was das ist. Und die dann ähm quasi diese paar Stunden Musik, die die GEMA deutschlandweit pro Woche aufzeichnet, mal durchhören und dann entstehen daraus Listen.Also und dann wird's irgendwie so quer verteilt. Also wie gesagt, die Erhöhung ist sicherlich nicht ganz so groß das Problem wie die internen Verteilungsstrukturen der GEMA selber und der Anteil an diesen Gebühren, die sie selber verzehrt.Das ist sicherlich das sehr viel größere Problem, als die Erhöhung der Gebühren für die Clubs. Und man sollte sich da also,zumindest ein bisschen skeptisch sein, wenn man merkt, dass wie was für ein großes Mobilisierungspotenzial diese Clubs da ähm erreichen können.
Tim Pritlove 0:48:34
Ja, mehr wissen wir glaube ich nicht zu zu sagen, ne.
Linus Neumann 0:48:40
Nee, nicht wirklich. Also nur ich eine kurze Anekdote. Es gab in Berlin ähm oder es gibt ja in Berlin immer noch die Bewegung gegen die,gegen den Umbau der der Ufer des Uferbereiches in in Friedrichshain und Kreuzberg das Spreeufers ja.
Tim Pritlove 0:48:56
Mediaspray, media-Spree.
Linus Neumann 0:49:00
Media Spray, das Media Spree-Projekt äh will dort äh irgendwie ganz viele tolle fancy Sachen errichten und äh Hochhäuser und so weiter. Und da ging es um,den Zugang zum Spreeufer und zwar war dann gab's ein Bürgerbegehren und so was dafür gekämpft hat, dass auch wenn da irgendwas bebaut wird irgendwie fünfzig Meter breiter Uferstreifen ähm allen Personen zur Verfügungstehen muss, frei und so weiter. Und eine der Hauptmobilisierenden Gruppen oder Institutionen dagegen war die BA fünfundzwanzig ein Club am Spreeufer und das war bis zu derPunkt. Und das war zu diesem Zeitpunkt die einzige Einrichtung auf diesem Streifen, die den Zugang zur Spree,nicht allen zur Verfügung stellt, sondern gegen Gebühr von äh gegen Eintrittskosten von irgendwie zehn bis zwölf Euro,das ist die einzige Wahren stimmt nicht, es gab auch zu dem Zeitpunkt auch gegenüber noch so 'n Club,führte also zu diesem skurrilen Moment, dass sie dass die Ba fünfundzwanzig die Eintritt für Zugang zum Spreewufer nehmen äh unter dem Motto Spreeufer für alle irgendwie zu einer Demo aufruft. Insofern sollte man vielleicht auch die Clubs, die da mobilisieren, ein bisschenskeptisch betrachten. Weil die natürlich auch kapitalistische Interessen haben und so weiter.Alles klar, so viel so viel zu dem Thema, wir warten ab. Ähm und ich glaube, wir können jetzt zum Epilog kommen.
Tim Pritlove 0:50:25
Ja, der Epilog äh was äh gilt es denn hier zu beleuchten? Also bei Netzpolitik org.Scheinen ein wenig so ein Brainstorming-Modus eingesetzt zu haben.Es gibt eine Umfrage.
Linus Neumann 0:50:43
Frage. Hm.
Tim Pritlove 0:50:44
Äh wo quasi Feedback ähm eingefordert wird, um.Die Plattform irgendwie besser zu machen und auch so ein bisschen die Fragestellung, wie man sich äh vielleicht auch künftig finanziell tragen soll.
Linus Neumann 0:50:59
Und ich glaube, es geht, also ich habe da ein bisschen an der Umfrage äh beteiligt, beziehungsweise habe da mein Feedback zu geben. Es geht auch so ein bisschen darum, überhaupt mal die Leserschaft kennenzulernen. Ja, sie sind so Fragen dann so, liest du Kommentare und so,Wie alt bist du und so? Überhaupt mal so 'ne Idee zu haben wer liest überhaupt Netzpolitik Org,ähm kann ich also nur drum bitten, da mal dran teilzunehmen. Ähm wird sicherlich helfen, dabei helfen,die die Plattform vielleicht irgendwie ein bisschen zielgruppengerechter äh aufzustellen oder so.
Tim Pritlove 0:51:34
Ja, genau. Wir äh unterstützen das.
Linus Neumann 0:51:39
Und dann äh finden in der nächsten Woche in Berlin,einige und wir machen ja eigentlich selten Veranstaltungshinweise, aber in diesem Fall mache ich das jetzt einfach malEs gibt die netzpolitische Sware zur europäischen Bürgerrechtsbewegung am vierzehnten neunten, ausgerichtet von den Grünen in der Heinrich-Böll-Stiftung, das müsste abends sein.Und das ist im Anschluss an die Konferenz Netzregeln, die die Heinrich-Böll-Stiftung zusammen mit dem Bitcom ausrichtet am selbigen Tageund diese Veranstaltung hat den Titel Transparenz und Vertrauen No Limits. Ja, also Bitcom,der große deutsche Branchenverband in diesem Bereich zusammen mit den Heinrich Böll-Leuten äh und da hängen natürlich dann auch wieder ein paargrüne Politiker mit drin, die sich dann mit dem Thema auseinandersetzen, sowohl die netzpolitische als auch die äh Netzregelnkonferenzsind Veranstaltungen, die ich irgendwie eigentlich immer ganz gerne besuche, die echt immer ganz interessant sind.Ebenso wie die am darauffolgenden Tag stattfindende Konferenznetz für alle, die die Partei, die Linke, zusammen mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung ausrichtet.Ähm da war ich,letztes Jahr mal auch zu Gast bei der Konferenz als da ging's ums Thema ein bisschen drüber unterhalten mit Konstanze kurz und,ähm Anne Roth. Und äh dieses Jahr wird hier aber an einem anderen Ort stattfinden und ich,denke, dass auch das eine oder das das insgesamt äh sowohl der Freitag als auch der Samstag da äh für Netzpolitisch interessierte durchaus ähm.Eine Reise zu diesen Orten oder zu den Streams, die sicherlich von beiden Veranstaltungen auch angeboten werden, wert sein dürfte.
Tim Pritlove 0:53:30
Genau. Das ist ähm wiederum tagsüber, das geht um elf Uhr los und die andere Veranstaltung gegen ist halt die Suarie, also am Abend, neunzehn Uhr dreißig.
Linus Neumann 0:53:40
Das wäre jetzt der Freitag, genau. Und der Samstag, wann geht's am, das Netz für alle, am Samstag, am.
Tim Pritlove 0:53:45
Um elf.
Linus Neumann 0:53:48
Ach so, warte mal. Und die ist aber doch am.
Tim Pritlove 0:53:50
Neunzehn Uhr dreißig, vierzehnten September.
Linus Neumann 0:53:53
Genau, das ist aber ein Tag davor. Und die Netzregeln ist.
Tim Pritlove 0:53:55
Und dann kann man gleich am nächsten Morgen weitermachen sozusagen. Also.
Linus Neumann 0:53:58
Genau, also man geht, man geht Netzregeln, Suare.
Tim Pritlove 0:54:00
Nicht genug kriegen kann. Kann jetzt außer unserem Podcast sich auch noch hier als Dauergast äh auf diesen Veranstaltungen einklinken, zumindest wenn man in Berlin ist.
Linus Neumann 0:54:09
Genau oder wenn man nach Berlin reisen möchte.
Tim Pritlove 0:54:11
Gut. Linus.
Linus Neumann 0:54:16
Damit wären wir beim beim Ende angelangt, glaube ich.
Tim Pritlove 0:54:18
Werden wir, genau, heute müssen wir uns mal ein bisschen knapp machen. Ähm und äh ja, nächste Woche finden wir wieder einen Termin.
Linus Neumann 0:54:25
Nächste Woche finden wir ein schöner Unternehmen.
Tim Pritlove 0:54:27
Genau. Wir sagen tschüss.
Linus Neumann 0:54:29
Auf Wiederhören.

Shownotes

Telekom und Spotify beerdigen endgültig die Netzneutralität

Bei T-mobile gibt es jetzt einen Tarif mit eingebauter Spotify-Flatrate.

Digitale Demenz und wir werden alle sterben

Manfred Spitzer redet bei Günther Jauch irgendwas von digitaler Demenz und hat wohl auch ein Buch darüber geschrieben.

  • Keine Links, weil war im Fernsehen drinne gewesen.

Anonymous veröffentlicht iOS device UDIDs und DDosSt Telecomix

Unter dem Label Antisec erschien ein Datensatz, von dem behauptet wurde, er wäre dem FBI gestohlen worden. Außerdem wurden die Server der Gruppe Telecomix angegriffen.

GEMA PR-Offensive gegen Tarifreform-Demos

Die GEMA informierte in einer Email an über 33.000 Mitglieder über ihre Strategie im Umgang mit den in vielen Städten stattfindenden Demos gegen die Tarifreform.

Epilog

Unsere Freunde und Kollegen bei netzpolitik.org führen eine Leserbefragung durch und am nächsten Wochenende sind ein paar Netzpolitik-Veranstaltungen in Berlin.

LNP035 Ehrenamtlicher Internet-Mitarbeiter

GEMA-Vermutung — Leistungsschutzrecht — Deutsche Content-Allianz — Abmahnungen — FinSpy — Feedback

Die kleine Sendeunterbrechung der letzten Woche ist jetzt offiziell aufgehoben und wir tragen die Ereignisse zusammen, die sich vor allem aus Wiedergängern zusammensetzen. Dazu fügen wir der Ausgabe gegen Ende noch ein wenig Metadiskussion an, um Euch für die ausgefallene Sendung zu entschädigen.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:16
Guten Morgen, Linus. Ich hoffe, du bist entspannt.
Linus Neumann 0:00:18
Guten Morgen, Tim. Total.
Tim Pritlove 0:00:21
Lauschige Musik angemacht für dich, damit wir nach zwei Wochen Pause auch gleich wieder in Wallung kommen können.
Linus Neumann 0:00:28
Absolut. Das ist jetzt unser neues Intro.
Tim Pritlove 0:00:30
So romantisch, so romantisch, so ein Lied, was alle hören sollten und alle haben sollten. Aber leider soll es irgendwie nicht sein, oder?
Linus Neumann 0:00:40
Es soll nicht so wirklich sein, äh das ist das Lied Dragonfly, der Band Texas Radio Fisch, über das wir hier vor einigen Folgen schon einmal gesprochen haben. Kannst du dir jetzt mal ausmachen, wenn das.
Tim Pritlove 0:00:53
Mach dich ganz wuschig, stimmt's?
Linus Neumann 0:00:59
Äh genau ähm wir erinnern uns, äh es war,auf dem Musikpiraten Sampler mit CC lizensierter Musik. Ähm und die Gamer verweigerte dem dem Musikpiraten EV die Bestätigung,ähm dass dieser Song Gamer frei ist. Ähm dass wenn ich mich jetzt nicht täusche, wenn man also, wenn man eine CD brennen möchte, weil also in so einem Presswerk, dann muss man dem,Äh dem demjenigen, dem man den Auftrag gibt, jetzt diese CD zu vervielfältigen.Ähm eine Bestätigung der GEMA geben, dass da kein GEMA-Kram drauf ist, weil sonst äh würde,Wenn derjenige es ohne diese Bestätigung macht, dann würde er quasi Schuld auf sich laden, weil er diese Vervielfältigung äh gemacht hat, ohne dass das äh der Gamerkram geklärt warja? Das heißt immer, man geht dahin, sagt hallo, ich möchte hier die CD brennen und dann sagt er ja, wie sieht das aus mit GEMA, hast du irgendwie eine Bescheinigung, dass du den Wisch bezahlt hast oder dass das alles geh mal frei ist?Und ähm.Diese Bescheinigung hat die GEMA ähm verweigert für diesen Musikpiraten EV. Wie gesagt, so ein kleiner Verein, die da irgendwie mal ab und zu so Musikwettbewerbe im Internet äh machen und dann da ähm CC ähm,Musik irgendwie küren, ja, also mit denen wollte die GEMA sich dann anlegenund sagte, ja nee, hier das ist äh unter Pseudonym und da greift dann die Gamervermutung, wenn ihr uns wenn ihr nicht sagen könnt, wie diewenn ihr uns nicht sagt, wie diese Person heißen und dann müssen wir davon ausgehen, dass sie bei uns unter Vertrag sind und deswegen wollen wir dafür gerne GEMA-Gebühren haben.Und hat dann äh vor dem Landgericht Frankfurt auf die Lizenzgebühren geklagt,Das ist ein sehr geringer Streitwert gewesen. Hm irgendwie ein zweistelliger Betrag. ÄhmAber der Klage wurde dann äh äh also der der Fall wurde dann verhandelt, weil er eben so eine grundsätzliche Fragestellung.
Tim Pritlove 0:03:05
Wertgeklagt die Piraten oder die GEMA? Ja.
Linus Neumann 0:03:08
Und die wollten gerne die Kohle haben,Und diese diese zentrale Frage, was äh gilt die Gamervermutung bei Pseudonym? Die sollte also jetzt vor einem Gericht dann entschieden werden, weil also die die Sache ist klar, wir hatten also die GEMA äh.Lizenzmodell gilt ja für einen Künstler und alles von diesem Künstler.Und die CC-Lizenz gilt ja für ein bestimmtes Werk. Das ist ja genau diese Inkompatibilität, wenn ich einmal bei der GEMA bin, kann ich keine CC lizenzierte Musik mehr veröffentlichen,weil ähm alles, was ich mache, automatisch durch die GEMA.
Tim Pritlove 0:03:51
Ist mit der Person und nicht mit nicht über das Werk, sondern über das Schaffen.
Linus Neumann 0:03:55
Über das gesamte Schaffen dieser,und jetzt wär's natürlich eine eine Möglichkeit zu sagen, okay, wenn ich Ziellizenzensierte Musik machen möchte, mein eigener Name, aber mit dem GEMA, mit der GEMA assoziiert ist, dann mache ich das unter Pseudonym. Und genau da sagt die Gemma, nee, äh machen wir nicht,wollen wir nicht. Und die ähm die Frage oder es ist aber gar nicht klar, ob diese Texas Radio Fischleute.Tatsächlich bei der GEMA sind oder nicht, weil sie sind ja unter Pseudonym.Und deswegen äh greift eben an der Stelle dann die GEMA Vermutung. So und das wurde also jetzt vor Gericht verhandelt und ähm,Das Landgericht Frankfurt sagte dann, ja ähm wir geben der Klage statt, also die Musikpiraten verlieren vor Gericht und müssen zahlen.Das Landgericht Frankfurt hat aber die Berufung zugelassen.Und das heißt, das wird dann äh wird dann irgendwie nochmal weiter äh besprochen, ja. Der entscheidende Faktor war also, dass die ähm.Dass die dass die Gamer da jetzt offensichtlich erstmal ein Urteil in den Händen hat, was die GEMA Vermutung stärkt. Und zwar zu einem Ausmaß, was es eigentlich anders herum unmöglich macht, Musik,unter einem Pseudonym zu veröffentlichen.Dann immer die GEMA kassieren würde, ja? Egal was ist, wenn ich irgendwas unter Pseudonym mache, egal welche Lizenz ich dran schreibe, würde die GEMA hinkommen und sagen, nee, ist nicht.Das U oder könnte sie hinkommen. Das Urhebergesetz sieht aber ähm die Möglichkeit zur Pseudonym und anonym Veröffentlichung vor,Äh und startet die dann auch mit dieser siebzigjährigen Schutzfrist und so weiter aus. Und das beanspruchen die Musikpiraten jetzt natürlich auch für die äh Querative Lizenzen.Ähm und die Musikpiraten argumentieren, na ja, wenn jemand ähm,bei der GEMA ist, dann kann er der Gamer ja auch die Pseudonyme melden, also wenn man irgendwie diesen Bushido nimmt, der heißt ja auch, der ist ja auch nicht als Bushido auf die Welt gekommen, sondern der heißt irgendwie Yusef Aha Siri oder wat und äh hat dann der GEMA gesagt, aber wenn irgendwo Bushido dransteht, nehier icke. So und ähm das.Ist also ein ein interessanter, ein interessanter Fall, weil es wäre also diese Gamervermutung ja, macht eben ähm,Macht eben in der heutigen Zeit dann Probleme. Und wie gesagt, berührt eben dieser Fall, berührt diesen zentralen,Der des Urheberrechtsgesetzes, ob Pseudonym und anonyme Veröffentlichung.
Tim Pritlove 0:06:35
Aber ich meine, das ist jetzt noch nicht ausgeschwitzt. Ich meine, das ist ja äh eine Amtsgerichtsentscheidung. Da kann man doch auch äh kann man doch auch eine Berufung einlegen.
Linus Neumann 0:06:43
Das war auch der Fehler. Ich habe gerade die ganze Zeit Landgericht gesagt. Landgericht ist das, wo es als nächstes hingeht. Das war jetzt erst mal nur das Amtsgericht. Weil ich gerade die ganze Zeit vorm Landgericht war.
Tim Pritlove 0:06:52
Oder heißt es Landesgericht?Da ist sie wieder, die Konfusion. Okay, wir werden das verfolgen ähm,Das wäre natürlich schon ein bisschen hart. Ich meine, diese Klimavermutung halte ich ja generell für äh fragwürdigund das ist eh etwas, was äh auch gerne mal vom Verfassungsgericht äh äh landen dürfte. Ähm ja, aber das müssen wir natürlich äh sehen, wie sich das jetzt ähentwickelt.
Linus Neumann 0:07:22
Ja, ich bin, also man darf da gespannt sein. Ist auf jeden Fall eine,'ne interessante Frage und jetzt also wie gesagt beginnt jetzt erstmal mit einer Niederlage und einer Stärkung der Gamervermutung allerdings eben durch so ein Amtsgerichtsurteil. Und die Musikpiraten werden da auch in Berufung gehen. Aber ähm,Sollte dieser Fall dann tatsächlich vor irgendeinem hohen Gericht landen, dann hast du da eben den Präzedenzfall, ne, also müssen die Musikpiraten jetzt zusehen. Ähm.Also ich fänd's sehr spannend, wenn sie das Ass im Ärmel haben, dass die Leute, die sich hinter dem Pseudonym verbergen, auch tatsächlich nicht bei der GEMA sind. Weil das wäre auf jeden Fall dann.
Tim Pritlove 0:08:00
Ja, ja gut, das ja, also das ist ja, das wissen sie ja auch nicht, oder? Also, ich meine, sind die bekannte irgendjemanden.
Linus Neumann 0:08:11
Sie argumentieren äh also die die Musikpiraten sagen, dass diese Person ihre bürgerliche äh Existenz nicht mit,Diesem künstlerischen Schaffen, unter diesem Namen äh verbunden haben wollen, Punkt.Und das ist das muss ausreichen, ja? Also da das scheint eben durch das Urheberrechtsgesetz auch durchaus so äh vorgesehen zu sein.
Tim Pritlove 0:08:34
Aber ich meine, wenn man das jetzt mal anders rumdreht, aus der GEMA-Perspektive, wäre das ja quasi das Schlupfloch, unter dem jeder, der einen GEMA-Vertrag hat, dann trotzdem noch irgendwie ohne GEMA veröffentlichen könnte.Und es stellt sich natürlich auch die Frage, ob nicht sogar so etwas auch in gewisser Hinsicht zulässig.Wäre.Man ja explizit es nicht mit dem eigenen Schaffen in Verbindung bringt und damit sozusagen, aber das ist äh juristisch ganz interessant.Vielleicht mal wieder was für den Moment, wo wir uns mal hier einen Juristen als Gast äh äh reinholen, um eine kostenlose Beratung abzuholen.
Linus Neumann 0:09:15
Genau, also aber du hast es genau erfasst. Es wäre im umgekehrten Fall natürlich das Schlupfloch für alle äh die in die in die GEMA gefesselt sind. Wir hatten ja auch äh einmal äh sich Doktor Motte zum Thema GEMA,zitiert hatte, äh festgestellt, dass es auch sehr schwierig ist, da wieder herauszukommen. Und äh das wäre natürlich dann eben die Möglichkeit,für für Musiker erstens sich relativ schnell von der GEMA zu lösen, so im Sinne von the Artist und jetzt mache ich.
Tim Pritlove 0:09:49
Ja, beziehungsweise eben nicht das, sondern.
Linus Neumann 0:09:52
Genau. Ja, also ähm.
Tim Pritlove 0:09:54
Man muss erstmal zwei Jahre versteckt undercover produzieren und danach darf man erst sagen, das war ich übrigens.
Linus Neumann 0:09:59
Dann sagst du hättet ihr es gedacht, ja.
Tim Pritlove 0:10:03
Na ja, es ist ein interessanter Grenzfall, also von daher sehe ich diese Geschichte auch noch ein bisschen höher wandern.
Linus Neumann 0:10:09
Ja ja, auf jeden Fall. Es ist ein ist ein es ist wirklich ein ein wichtiger Fall, der da jetzt verhandelt wird. Und der sollte natürlich hoffentlich so enden vor einem hohen Gericht, dass die Gamer Vermutung schwächt. Ähm.Wenn man sagen möchte, man möchte irgendwie sage ich mal, eine Lösung haben, die irgendwie zum Wohle aller ist.
Tim Pritlove 0:10:31
Gut,Zum Wohle aller äh ist ja auch unsere Bundes äh Regierung eingestellt und äh möchte sozusagen nur Dinge beschließen, die auch zum Wohle der breiten Masse.Sind, es sei denn, es geht um die Verlage, da geht's natürlich nur um das Wohl der Verlage, deswegen gibt's jetzt äh die dritten Gesetzesentwurf zum Leistungsschutzrecht.Meiner Meinung nach ein Kandidat,für die von Gesetzen, die so dermaßen äh eine Bauchlandung erleben werden, noch bevor sie äh äh beschlossen sind.Bevor sie sozusagen mal wirklich, also wo überhaupt erstmal versucht wird, sie zu beschließen. Ich habe so den Eindruck, es wird soweit nicht kommen, aber vielleicht werde ich da auch äh liege ich da auch falsch.Aber es gibt jetzt sozusagen, nachdem der letzte Stand ja irgendwie im Wesentlichen somit äh Lex Google äh schon äh in die Vergangenheit eingesunken ist, weil da ja eigentlich nichts mehr drin stand, als er Suchmaschinen sind böse und haben gefälligst zu bezahlen.
Linus Neumann 0:11:35
Alle müssen nicht bezahlen, außer äh Anbieter von Suchmaschinen.
Tim Pritlove 0:11:38
Genau und jetzt gab's wieder eine neue Variante und man hat sich hingesetzt und lange beschlossen und herauskam, was?
Linus Neumann 0:11:47
Zulässig ist die öffentliche Zugänglichmachung von Presseerzeugnissen oder Teilen hiervon, soweit sie nicht durch gewerbliche Anbieter von Suchmaschinen oder gewerbliche Anbieter von Diensten erfolgt, die Inhalt entsprechend aufbereiten.Hm auf Deutsch heißt das, es ist nicht, es ist weiterhin Lex Google Plus,was weiß ich, River, Perlentaucher und äh solche anderen Dienste. Die sind jetzt wieder mit drin.Und ähm das Wort gewerblich, äh da hatte sie sich, glaube ich, Udo Vetta auch nochmal äh zu geäußert, ähm,Da haben wir natürlich genau das gleiche äh Problem, dass es relativ unscharf definiert ist, ne, also ihr macht's jetzt der Flatterbutton oder der Amazon ähm,Affiliate-Link, die Sache zu gewerblich oder nicht und äh ja, River zum Beispiel hat ja einen Sponsor irgendwie Renault oder so. Ähm und äh solcheähm,Solche Konstellationen würden das dann eben gewerblich machen und äh nach dem Text, den jetzt das Kabinett beschlossen hat, also das ähm.Das Bundeskabinett hat jetzt das beschlossen, möchte das jetzt so in den Bundestag hineinreichen.Welcher dann darüber entscheiden soll, äh das zum Gesetz zu machen. So weit sind wir jetzt. Also, das heißt, dieser äh dieserDiese diese dritte Fassung jetzt vom Kabinett beschlossen soll in den in den Bundestag gehen. Äh Markus äh schrieb bei bei Netzpolitik und in einerPressemitteilung des Vereins digitale Gesellschaft, dass man auf das Gesetz hofft,Das strukturische Gesetz besagt, dass kein Gesetz den Bundestag so verlässt, wie es hineingekommen ist.Das wäre jetzt mal spannend, weil das das wäre so eine Art Wirkungsnachweis für für Bundestagsdebatten. Ähm.Kann ich jetzt, also kann ich jetzt.
Tim Pritlove 0:13:51
Wenn sie denn stattfinden.
Linus Neumann 0:13:52
Wenn sie, wenn sie denn stattfinden, also ich meine, wir haben ja, was hatten wir letztens doch für ein schönes Gesetz, was da in sechzig Sekunden durchgegangen ist. Also, ich meine, das hat ja relativ wenig Änderungen, wenn ich mich nicht täusche.
Tim Pritlove 0:14:02
Ja die Debattenkultur war da auch sehr ausgeprägt so, ne? Da wurden halt ein paar Din-A4-Seiten auf den Tisch gelegt und äh das war dann die Debatte.Podcast so machen. Ja, also wurde äh der Inhalt dieses Podcasts wurde vorab niedergelegt,schriftlich niedergelegt? Wie wie war denn die Formulierung für solche äh äh Reden, die nur per Text äh ausgedruckt äh abgegeben werden sind, irgendwie vorgelegt worden oder sind schriftlich liegen vor und werden aber nicht vorgelesen?Wir würden das machen.
Linus Neumann 0:14:36
Ja. Haben wir gemacht. Habe haben wir alles besprochen. Kann man nachlesen.
Tim Pritlove 0:14:39
Das nennt man dann Block.
Linus Neumann 0:14:42
So und jetzt, jetzt, jetzt war ein, übrigens, eine sehr äh das fand ich einen sehr tollen äh sehr tolle Sammlung bei Netzpolitik org. Und zwar alle.Ähm öffentlichen Äußerungen zu diesem zu diesem Beschluss, ne? Also Google äh sagt natürlich, korrekt äh,Netzpolitiker aller Parteien, gesamte deutsche Wirtschaft führende Wissenschaftler und die deutsche Internetgemeinde äh lehnen das Leistungsschutzrecht unisono ab,äh stimmt. Ähm der Bitcom sagt ähm Bundesregierung will das Gesetz gegen die grundsätzliche Kritik von Unternehmen, Bloggern, Internetexperten durchsetzen. Ähm,plant damit ein weltweit einmaligen Alleingang, äh der an internationale Gründer und Investoren ein ungutes Signal aussendet, innovative Online-Dienste sind in Deutschland nicht erwünschtalles richtig, ne,Piratenpartei betont, dass weder die Urheber noch die Netzwelt von der, von dem Leistungsschutzrecht profitiert und erwartet von den Verlegern, dass sie aus eigener Kraft ihre Geschäftsmodelle entwickeln,Also alles, alles sehr, sehr richtige äh Äußerungen, die da getätigt wurden und ähm,Die Grünen weisen darauf hin, ja, dass die Suchmaschinen den Verlegern, den Verlagen, natürlich die Besucher geben. Ähm.
Tim Pritlove 0:16:08
Eigentlich haben wir schon alle verstanden, dass das Quatsch.
Linus Neumann 0:16:10
Es haben alle, genau, sie haben's auch wirklich verstanden. Das fand ich das Spannende. Es haben alle auch wirklich verstanden, ja? Und äh.Ne, die Linke sagt, gibt's Rechtsunsicherheit? Eine SPD sagt der aktuelle, äh die bestehenden Verfahrensrechte reichen aus, aber dann wird's natürlich spannend. Was sagt die ähm was sagt denn die FDP und die CDU?Äh und die FDP sagt, na ja, die Suchmaschinen brauchen ja nur eine Erlaubnis. Steht ja nicht, dass sie bezahlen müssen. Ähm,die Erlaubnis dann an eine Gebühr gebunden ist, müssen die Beteiligten Parteien in der Praxis selber festlegen. Das Leistungsschutzrecht flankiert damit lediglich den Aufbau innovativer Geschäftsmodelle im Internet,und bietet ein Abwehrinstrument gegen unberechtigte gewerbliche Nutzung. So sieht es die FDP.Und die CDU sagt, bisher gibt es für Presseverlage keine gesetzliche Grundlage, um an dengewinnen solcher Internetdienste beteiligt zu werden, obwohl diese auch auf ihrer schöpferischen Leistung beruhen. Künftig müssen die entsprechenden gewerblichen Anbieter eine Lizenz erwerben, um Presseerzeugnisse im Internet nutzen zu können.Andere Nutzer wie Blogger, private und ehrenamtliche Nutzervon dem Gesetzentwurf hingegen nicht erfasst. Ich bin mal gespannt, also ob ich eigentlich ehrenamtlicher Nutzer des Internets bin,Das ist echt so was, was ich mir auf die Visitenkarte schreibe, ja?Leser von Spiegel Online oder sowas.
Tim Pritlove 0:17:45
Ehrenamtlicher Internetmitarbeiter.
Linus Neumann 0:17:46
Ehrenamtlicher, ja, also äh.
Tim Pritlove 0:17:49
Das wäre doch mal was.
Linus Neumann 0:17:52
Und selbst die Junge Union. Junge Union fällt dann der der großen, der der alten Union in den Rücken und sagt ähm,geplante Leistungsschutzrecht ist ein Eingriff auf die freiheitliche und marktwirtschaftliche Architektur des Internets und somit nicht im Sinne der Nutzer. Selbst die Junge Union hat's verstanden. Das ist etwas, was sehr selten passiert.Ja, also ähm spannend, ja, man, also man man kann echt staunen. Es gab dann, was jetzt die Presse dann schreibt in der in der ähm.Was in der war dann irgendwie so ein so ein Artikel, irgendwie so ein guter Tag für die Demokratie oder so was, ne? Ein guter Tag für die Freiheit oder irgendwie so ein aber ernst gemeint, ne, also,Ja, ja, ist ja irgendwie, also ich, das das Flug war am Twitter an mir vorbei, konnte ich gar nicht zu Ende lesen.
Tim Pritlove 0:18:37
Nicht dieser Schirmacher irgendwie.
Linus Neumann 0:18:39
Ja, ich habe äh ja äh.
Tim Pritlove 0:18:40
Ganz gut vernetzt und und und redet auch irgendwie. Also ich meine hallo?
Linus Neumann 0:18:49
Ich glaube äh ich habe gar keine genaue Ahnung, äh wie.
Tim Pritlove 0:18:54
Die haben alle das Memo nicht gelesen. Das ist äh.
Linus Neumann 0:18:57
Ich glaube eher, sie haben's gelesen, wenn du mich fragst.Ich suche mal grade ganz kurz, ob ich euch diesen guter Tag für die Freiheit. Äh Reinhard Müller in der Fatz müssen wir dann auch noch hier verlinken, ne. Ähm.Die sehen das also sehen das als besonders gut. Tja.
Tim Pritlove 0:19:22
Freiheit, ne? Ich denke äh äh die Freiheit würde in dem Fall doch eher dadurch vorankommen, dass man in Deutschland malJa genau, über das Gegenteil nachdenkt, nämlich dass man mal diesen Faire definiertund nicht so äh äh alles schwammig lässt. Also es wäre eigentlich viel sinnvoller, da mal zu sagenOkay äh äh geschützt okay meinetwegen, ja, aber es muss auch einfach Bereiche geben, wo man klar eine freie Nutzung nötig ist, weil überall da, wo es eben nicht offensichtlichentweder ein vorsätzlicher Gewinnerwerb ist oder woist zumindest klar ist, dass hier auf so 'ner sekundären Ebene auch ein Nutzen für den ursprünglichen Urheber einfach stattfindet, ja?Nutzung in der Wikipedia äh et cetera. Oder eben sowas wie die Google News Geschichte. Ja.
Linus Neumann 0:20:08
Google News hat noch nicht mal Werbung drauf.Kühlt Millionen von Nutzern pro Sekunde irgendwo hin, die dann dort äh den Kram lesen. Ähm und River äh dieses sehr tolle Projekt von Frank Westphal, was ja äh so ein bisschen,also Twitter mitguckt und so, so schaut, was ist gerade heiß.
Tim Pritlove 0:20:31
Google News mit mit Social Media.
Linus Neumann 0:20:33
Social Media, also das Ding wurde vor einem Jahr oder was äh eingestampft, weil der keine äh Energie mehr hatte, das zu unterhalten. Und wie gesagt, dieser äh Fahrzeughersteller Citroen äh der das dann jetzt äh sponsert.Ich meine das war VW.Ja, also ein ein Fahrzeughersteller hat es jetzt ähm äh sponsert dieses dieses Projekt jetzt so. Ich ich habe keine Ahnung, was der da für.
Tim Pritlove 0:21:00
Kommt, ja. Ja.
Linus Neumann 0:21:01
Kommt, ja? Aber ähm,dass er es vorher eingestellt hat und jetzt mit dieser kleinen äh Werbeanzeige da oben drin äh sponsert bei äh äh Opel äh weiterführt, ja. Ähm das zeigt ja schon, dass der da ähjetzt gerade irgendwie das Haus abbezahlt hat damit, ne und so also totaler totaler Unsinn. Ähm.
Tim Pritlove 0:21:27
Würde überhaupt an gar keine Nachrichten mehr kommen. Das ist Hardcore.
Linus Neumann 0:21:32
So und ähm also ein ein unglaublich spannendes,unglaublich unsinniges Gesetz. Ich kann dazu noch empfehlen, die Folge vom elektrischen Reporter zu diesem Thema,Da kam dann ähm ich glaube, der äh von Google, ich glaube nicht, dass das der Kai Overbeck war, aber irgend so ein anderer Sprecher von Google, nedann der Till Kreuzer von und der Christoph Käse äh zu Wort. Christoph Käse hier, der der Axel-Springer-Lobby ist. Der ähm wie.
Tim Pritlove 0:22:04
Verbrochen hat sozusagen.
Linus Neumann 0:22:05
Der es verbrochen hat. Ja und es war, es war immer so, man ähm man war immer eigentlich dazu geneigt zu sagen, das ist alles auf dessen Mist gewachsen.Und er gibt es auch zu, es ist alles auf seinem Miss gewachsen, das ist sein Kind. Es ist wirklich also einfach mal ein auch ein ein beispielloser Fall davon, dass ein ein Lobbyist, dasauch so offen sagt, ja, die kämpfen da ja seit ein paar Jahren für so und das ist seine Arbeit. Er, das heißt, er,Sag bei dieser elektrischen Reporterfolge auch, dass er sich das quasi ausgedacht hat und erstmal seinen Arbeitgeber davon überzeugen musste, also die Achsel-Springer-Verlag, ähm dass er jetzt Lobby für diese Sache macht,der hat das jetzt echt einfach durchgepeitscht, ja? Bis zu einem ähm bis zu einem Kabinettsentwurf, ja? Und das geht jetzt in den BundestagUnd ähm ich meine, was von man muss nur meinen Text lesen in dieser man schreibt, um ungefähr ähm beurteilen zu können, äh wie differenz, wie differenziert so sein sein Wahrnehmungs- und Denkvermögen ist. Und ähm,wenn man dann noch ein bisschen weiter reinschaut, dann merkt man, dass er in der Tat vielleicht gar nicht so völlig aus Holz ist, wie man meint, ähm weil er sich, glaube ich, seiner Situation schon relativ ähm.Relativ klar ist und da halt äh das tut, was er denkt, was im Sinne seines Arbeitgebers ist. Also so äh wer mal eine ähm,Studie äh eine eine Hausarbeit in in in sozial sozialwissenschaften schreiben muss zum ThemaParlament, Lobbyismus, Entscheidungsfindung und so. Da ist echt mal ein spannendes Thema gerade was zu untersuchen.Sich eignet, ja. Naja, Leistungsschutzrecht. Wir hoffen mal, dass irgendwo noch ein bisschen Besinnung in in die Angelegenheit kommt.
Tim Pritlove 0:23:57
Sieht nicht so aus, aber ich ich weiß auch ehrlich gesagt nicht also wo wo nimmt die Bundesregierung diese Energie her da äh,Am laufenden Meter sich äh von Fettnäpfchen zu äh Fettnäpfchen zu bewegen. Ich meine, das ist doch im Prinzip ist dieses Leistungsschutzrecht, das ist doch so wie wie die Nummer mit den Hotel äh Umsatzsteuersenkungen gleich ganz zum Anfang.Genau das gleiche Teil dermaßen um die Ohren fliegen. Wobei ich halt auch glaube, dass es wirklich den Verlängern um die Ohren klingt, weil bisher, Google sagt es halt nicht, das war ja auch sehr schön in diesem,elektrischen Reporterding also übrigens dort wurde Ralph Bremer von Google Deutschland befragt Position ist mir jetzt gerade ein bisschen unklar das,So nach dem Motto ja wolltet ihr sie dann aussperren oder nicht?So und dann so war im Wesentlichen, na ja, kein Kommentar. Wir sagen auf jeden Fall nicht, es will's nicht tun und da sie es ja schon mal getan haben, nämlich in Belgien, denke ich mal, ist das für sie einen Klacks.
Linus Neumann 0:25:00
Ja, ich glaube auch, da ist.
Tim Pritlove 0:25:02
Ich meine, die könnten im Prinzip jetzt die ganzen, dieses gesamten gesamten Gesetzesprozess könnten sie im Prinzip jetzt auch schon abschließen, indem sie sagen, ach na ja, okay, wenn das jetzt kommt, dann schalten wir schon mal ab,So, bevor das überhaupt in den Bundestag äh ordentlich debattiert wurde, durch das Hinlegen von Zetteln und äh ich glaube, bis dahin würde dann Herr Käse da selber wieder anrufen und schwitzend sagen, äh.
Linus Neumann 0:25:23
Ihr müsst äh.
Tim Pritlove 0:25:25
Noch keiner ahnen, dass sie das wirklich macht.
Linus Neumann 0:25:26
Ja, ich glaube sowas die was Google machen muss, ist irgendwie, was ist das.
Tim Pritlove 0:25:31
Ich sehe schon die Bildkamp, die Bildkampagne gegen Google, das wird auch schwierig werden.
Linus Neumann 0:25:36
A zwei Disside News. EC, ETC, NED, Apache, zwei Reload.
Tim Pritlove 0:25:43
Es auch noch. Vielleicht kommt das auch noch, vielleicht haben wir noch irgendwie ja hier Kinderpornografie über Google gefunden und Google äh tut ja nichts dagegen und so. Das das würde einfach gut ins Bild passen.
Linus Neumann 0:25:53
Ein weiterer Aspekt, den wir vielleicht noch kurz benennen müssen, ist ähm,Was auch in dem elektrischen Reporter so schön ausgearbeitet ist, äh dass natürlich die Definition des ähm Presse,Verlages natürlich wieder so schwammig ist, dass es sehr einfach istsein eigener zu sein und das natürlich es dazu führen wird, äh sage ich mal, zu verhältnismäßig windigen Geschäftsmodellen, dass man einfach anfängt, Leute abzumahnen, ja, also schlechten Content generiert, den irgendwo in irgendwelche RSS-Feeds reinschleustund hofft, dass ähm,dass der irgendwo anders wieder auftaucht und man dann irgendwelche Leute, die die RSS-Feats bei sich einbinden oder so, dann dann abmahnen kann oder so, ne.Also wieder mal, ja.
Tim Pritlove 0:26:41
Beschäftigungstherapie für unterbeschäftigte Abmahnanwälte.
Linus Neumann 0:26:46
Hoffen wir, dass es irgendwie äh nicht so weit kommt.Das nächste Thema ist weiterhin noch, wir bleiben beim Urheberrecht und zwar hat die ähm.Lobby für Warnhinweis. Nee, die die die Lobby bestehend aus ähm.Dem Bundesverband der Musikindustrie, der GVU, der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, die ja in der Content Allianz,ihren losen Verbund haben, die haben eine Studie vorgestellt.Ähm Studie zur digitalen Content Nutzung zweitausendzwölf und ähm haben da eine ganze Menge Fragen drin gestellt und hauptsächlich zielen sie darauf ab, ähm.Äheine, also das, warum sie die Studie durchgeführt haben, ist, damit sie sie veröffentlichen können mit dem mit der Pressemitteilung, hoher Akzeptanz von Sanktionen und Warnhinweismodellen bei Urheberrechtsverletzungen in der Bevölkerung,So, die haben da so Fragen gestellt, also ich zitiere mal so ein bisschen was aus den Ergebnissen, die sie da erlangt haben, irgendwie siebenundsiebzig Prozent sehen ein,siebenundsiebzig Prozent der Befragten sehen ein Bußgeld für äh Urheberrechtsverletz äh für Anbieter von urheberrechtlich geschützten Materialals angemessen an dreiundfünfzig Prozent sehen Bußgelder als angemessen an für Leute, die herunterladen.Ähm siebenundvierzig Prozent sehen eine zeitweise Aussetzung des Internetanschlusses als angemessene Sanktionen und nur siebenundzwanzigfür Anbieter, ja? Und nur siebenundzwanzig Prozent sehen eine zeitweise Aussetzung des Internetanschlusses für herunterladende,Als angemessen an. Also immer die Unterscheidung Anbieter und Herunterladener, wobei das ja bei, sage ich mal, gängigen Methoden genau nicht zu trennen ist, ob du herunterladender bist oder anbietender bist. Alsoüber Torens, dann isst man beides gleichzeitig. Darüber laufen ja auch heutzutage die ganzen Abmahnungen,dass man eben immer in gewerblichem Ausmaß anbietender ist, wenn man sich in einem tollen Schwarm äh aufhält. Und ähm das die entscheidende Frage,Ähm also hier geht's so ausschalten und Warnhinweise. Die entscheidende Fragestellung war.Und da man fragt sich ja, wie kommt's auf einmal, dass dass siebenundsiebzig Prozent der Befragten sagen, ja Bußgeld und so finden wir alles in Ordnung. Ist natürlich immer eine eine Überlegung oder eine Frage dessen, wie man die Frage stellt.Und die Frage lautete, halten sie es für sinnvoll, wenn Menschen, die unberechtigt Inhalte aus dem Internet herunterladen, einen Warnhinweis ihres Providers bekommen, bevor rechtliche Sanktionen eingeleitet werden.Würde ich doch auch sagen, ist doch super, ne? Ist doch klar, ich kriege eine Warnung und keine rechtliche Sanktion,Ähm klingt doch echt sinnvoll. Zweiundsiebzig Prozent sagen natürlich dann auch jo.Klar, bevor ich irgendwie einen auf den Sack kriege, möchte ich erstmal gewarnt werden. Ist ja.
Tim Pritlove 0:30:12
Ja, nach dem Motto und und die nächste Frage ist dann äh, lass mich raten, äh finden sie's sinnvoll, dass hier eine Geldstrafe ausgesprochen wird, bevor wir da äh äh körperliche Folter anwenden.
Linus Neumann 0:30:23
Genau ja genau ähm halten sie's, halten sie's, ja.
Tim Pritlove 0:30:25
Oh Gott.
Linus Neumann 0:30:32
So, also man kann eine Frage kaum.
Tim Pritlove 0:30:35
Das stand aber jetzt nicht so drin.
Linus Neumann 0:30:36
Nein, aber es ist es ist natürlich ganz klar, wie du es schaffst, äh eine so hohe Akzeptanz für diese Frage zu bekommen, weil sie einen sehr klaren ähm eine sehr,klaren Fall anspricht und eine böse Alternative hinstellt.
Tim Pritlove 0:30:52
Ja. Psychologisch sehr geschickt.
Linus Neumann 0:30:53
Ja, wenn du die Frage stellst, halten sie es für sinnvoll, dass ihr Internetprovider verpflichtet wird, ihren Internetanschluss zu überwachen.Und ähm na ihnen,Verbotsschilder aufzustellen, wenn sie gegen das Urheberrecht verstoßen. Und ultimativ sie damit zu sanktionieren, dass ihnen der Internetanschluss abgedreht wird. So wie es in äh Frankreich und ich glaube auch in in England formal im Moment Gesetz ist.Aber nicht in nicht in der Form stattfindet, weil diese weil diese äh Gesetze auch äh einem großen Protest und und äh großen Schwierigkeiten gegenüberstehen. Ähm dann würdest du natürlich andere Antworten bekommen,Ja, also ähm.So, also sie haben da jetzt eine Studie durchgeführt und haben diese diese mit durch mit suggestiven Fragen eindeutig suggestiven Fragen eben diese Antworten bekommen.Und sagen, ja prima, das ähm äh veröffentlichen wir.Und machen damit Druck auf die Justizministerin und sagen hier äh die Bevölkerung will das Warnhinweismodell.Ja, sieht jetzt so aus. Also die Studie ist da, da können sie.
Tim Pritlove 0:32:07
Ja, ja, klar. Die Zahlen lügen nicht.
Linus Neumann 0:32:09
Es muss jetzt jemand erstmal nochmal mit, sage ich mal, vernünftigen Ansatz so eine Frage stellen. Äh und dieses Geld aufbringensah ich meine Gegenerhebung zu machen, um nachzuweisen, was der Effekt, dass das ein Effekt der Fragestellung an dieser Stelle ist, ja? Und das ist ja nicht nur bei dieser einen Frage so.Das ist ja bei den anderen Fragen auch so.So und jetzt jetzt sagt dann die äh die Justizministerin als Reaktion auf äh auf die Veröffentlichung dieser Studie, in der sie ganz klar,aufgefordert wird so, ne,Schnarrenberger äh wendet sich hier gegen den Bevölkerungswillen so ungefähr, ne? Äh sagt's in die also Warnhinweismodelle ist ein Angst, äh ist ein Angstmodell,wird es nicht geben, ja. Und äh um nochmal zu rekapitulieren, die Gründe dafür liegen eben auf der Hand, es muss derProvider wird quasi verpflichtet dein dein Internetanschluss zu überwachen, wird irgendwie zu so einer Hilfspolizei ohne ohne äh rechtliche Basis, ja. Und diese ähm Warnhinweise, denen muss natürlich.Oder so ist der Plan, den soll natürlich eine Sanktion folgen. Sonst ist das ja Quatsch. Ähm.Und also das ist wirklich eine eine unglaublich,Äh also das ist wirklich ein Eingriff ins Internet, der ein Ausmaß darstellt, dass eigentlich in keinem anderen der Kämpfe, die wir irgendwie äh ums Internet führen.So in dem Ausmaß erreicht wird,Das ist echt ein also Warnhinweismodelle und Vollüberwachung. Da ist Internetanschluss ist so vielen Dank. Also das das das einzige was dann,Also dann müssen alle noch mal zu ihrem Internetanschluss irgendwie nochmal das Doppelte zahlen, um ernst zu nehmendes VPN zu haben, um in dem wo in in freie Länder äh zu kommen.
Tim Pritlove 0:34:02
Ja. Ja, aber irgendwie an der Stelle zumindest nicht unbedingt grade besonders aufgeschlossen zu sein. Das äh ist ja nach wie vor hoch anzurechnen. Ähm.
Linus Neumann 0:34:13
Ja, da da kann man, also ja, sie,Da ist sie wirklich äh eisern. Es wird sich natürlich jetzt zeigen, wie stark jetzt da aus den,Aus den Löchern gefeuert wird, ne, weil auf sowas wie eine, also die Idee von diesem, von der Content Allianz da einfach mal so eine Erhebung zu machen, ne. Ist natürlich gut.
Tim Pritlove 0:34:35
Tja, muss man mal eine Gegenstudie mit richtigen Fragen machen. Ich glaube, das sieht dann schon gleich ganz anders aus, ne.
Linus Neumann 0:34:40
Genau, kostet aber auch ein Schweinegeld.
Tim Pritlove 0:34:42
Ja, das ist wahr.
Linus Neumann 0:34:44
Ne, also das ist echt, also ich meine.Da muss ich echt sagen, Hut ab äh an den an die Lobby lobbyistische Strategie, die sie da fahren, so eine vergleichsweise so eine Erhebung für für so einen Lobbyverband, ist das natürlich sind das Peanuts und Erebung zu machen.Hat jetzt äh weiß ich nicht, in fünfstelligen Betrag gekostet mit den ganzen Fragen und Auswertungen oder so. Und dann sagen sie äh hier, ne, repräsentative Erhebung steht noch irgendwie Infratest oder was dran oder welcher Verein die welcheAbfrageunternehmen da, die zehntausend Leute befragt hat oder so, ne? Und ähm.Fertig ist, ja? Wunderbar. Also haben sie jetzt ein tolles Druckmittel und irgendjemand muss jetzt hingehen und da die Gegenerhebung machen, um einfach mal dieses ähm erstens das das Bild gerade zu rücken und auch malzum hundertmillionsten Mal zu zeigen, was von solchen Erhebungen überhaupt zu halten ist, ja? Weil der der Effekt der Fragestellung ist einfach enorm.
Tim Pritlove 0:35:41
JaNa ja, ich meine, ist die Frage, ob das jetzt wirklich erforderlich ist. Es wäre natürlich schön, wenn es passiert, also es wäre, sagen wir mal durchaus mal äh etwas für eine äh digitale Organisation, die da sich äh entsprechend einsetzt, ne? Ich meine, wie vielleicht wäre das ja hier mal was für die vierundsechzig.
Linus Neumann 0:35:57
Ja, also ich denke, die, ich weiß, dass von einigen Personen, dass die die Debatte äh geführt wird, wie man dasmacht und wie man vor allem wie man das bezahlt bekommt, ne? Also das ist ein, wie gesagt, das ist relativ viel Geld, was man da ähm in die Hand nehmen muss, um das um das ernsthaft durchzuführen.
Tim Pritlove 0:36:13
Ja, ich glaube, Crowdfunding wird ein ständiger Begleiter sein für den Aktivismus der nächsten Zeit. Da kommen wir nicht drum rum. Ist ja auch richtig so. Jo, aber mit Abmahnungen sind wir noch nicht durch, oder?
Linus Neumann 0:36:27
Nee, mit Abmahnung sind wir noch nicht durch. Ähm es gibt ja noch die, die schöne Kanzlei,U und C, Urmann und Kollegen, Kollegen mit C geschrieben, keine Ahnung, irgendwie, na gut, Jura hat ja auch nicht so einen hohen NC. Also, Urmann und Kollegen ähm irgendwie haben angekündigt, sie wollen ab dem ersten neunten ähm,Gegnerlisten online stellen. Und ähm äh.
Tim Pritlove 0:36:53
Also wofür ist diese Kanzlei jetzt bekannt?
Linus Neumann 0:36:55
Massenabmahnungen. Die äh die sind darauf spezialisiert, also sagen sie auch selber zu unserem Mandanten zählen unter anderem auch Auftraggeber,der Erotikbranche, die ihre Urheberrechte verletzt sehen, Gegenstand der Urberrechtsverletzung ist das unerlaubte Herunterladen eines urheberrechtlich geschützten Werkes in Verbindung mit dem gleichzeitigen Anbieten des Werkes durch Freigabe auf der Festplatte für,zum Download für weitere Internetnutzer, also ne? Und was die jetzt machen wollen, ist ähm.Also die dieser ganze Abmahnungskram, es läuft ja in der Regel so, dass sie sagen, hier äh wir schicken dir eine Unterlassungserklärung und eine Rechnung,und du überweist und ähm unterschreibst und wir sehen davon ab, die ganze Angelegenheit irgendwie vor Gericht zu bringen.So läuft ja dieses Abmahn-Business und dann ähm sind sage ich mal im Großteil der Fälledie Eltern sowieso schon böse genug auf das auf den Sohn oder die Tochter, die da irgendwas runtergeladen hat, zahlt denenZahlen den Quatsch, unterschreiben den Wisch und das Thema ist erledigt. Die etwas ähm sage ich mal, schlaueren Leute schicken eine modifizierte Unterlassungserklärungund bezahlen erstmal nicht oder suchen sich anwaltlichen Beistand und versuchen die Sache irgendwie auszukämpfen, denn in der Regel sind diese Abmahndie die finanziellen Förderungen, die da gestellt werden, ja auch enorm überzogen, ne. Ich hatte das ja letztens immer zitiert, die letzte Abmahnung, die ich gesehen habe, war achthundert Euro für einen Kinofilm in schlechter Qualität.
Tim Pritlove 0:38:27
Das ist gängig, ja, ne.
Linus Neumann 0:38:28
Auch schon irgendwie zwölfhundert gesehen oder so, ne? Also das äh das sind also enorme.Äh Gebühren, die da erhoben werden und nur nochmal zum Hintergrund, das läuft ja immer so ab, dass dieser Abmahn,Preis ergibt sich aus einem theoretischen Streitwert,Und aus diesem theoretischen Streitwert äh ergibt sich natürlich auch das, was die Kanzlei tatsächlich dafür bekommt, von,Also es gibt quasi einen Teil des Geldes geht an den an den,Inhaber, dessen Rechte da verteidigt werden. Ein anderer Teil des Geldes geht an an die Kanzlei. Die haben aber natürlich irgendwie schon längst das ganze ähm,Das Ganze im Prinzip vollautomatisiert arbeiten mit technischen Anbietern zusammen, die einfach nur sich in alle äh Torens mit reinklinken und einfach die gesamten IP-Adressen an die Kanzlei schicken. Da kommt aus der Datenbank direkt der KettenbriefUnd äh dann wird nur noch geguckt, was auf dem Konto ankommt. Ja, also es ist eine relativ äh ist eine Gelddruckmaschine. Ja. Ja. Ähm so und.
Tim Pritlove 0:39:29
Auch so auf Massengeschäft ausgelegt, dass sie so mit individuellen Rückfragen, das wäre dann schon wieder viel zu teuer.
Linus Neumann 0:39:34
Genau, also das das ist die ich denke mal, irgendwie fünf bis zehn Prozent Schwund haben die einfach mit drin.
Tim Pritlove 0:39:41
Also indem man ihn sozusagen Arbeit macht, äh schafft man schon sich mal Ärger vom Hals.
Linus Neumann 0:39:47
Genau, also man man hat eigentlich relativ gute Aussichten, so was ich jetzt höre, wenn man ihnen Arbeit macht. Ähm,weil es eben noch genug Leute gibt, die die da einfach, ja, schockiert sind und zahlen, ne? Ich denke, der hauptsächliche Fall sind eben dann Eltern, die,so etwas bekommen und wenn da irgendwieBriefe sind ja auch sehr äh bedrohlich. Es gibt einen, das müssen wir gleich auch noch verlinken. Es gibt einen schönen Artikel, äh wie man eine Massenabmahnung erkennt. Und ähm.Der ist von einer, von einer Anwaltskanzlei, die häufig gegen so etwas verteidigt. Da ist das sehr schön, sage ich mal, auch diese Taktik äh dargestellt, ne, wo dann so drinsteht. Also der Brief ist ja im Prinzip so, du hast hier, du bist mit einem Bein im Knast,Aber wir sind ja gütig und deswegen muss uns nur achthundert geben und dann lassen wir dich irgendwie ähm.
Tim Pritlove 0:40:40
Mhm.
Linus Neumann 0:40:40
Drücken wir nochmal ein Auge zu. Und jetzt will diese äh Uhrmann und Kollegen, die wollen für diejenigen, die dann sagen, nee, äh hier.Arsch lecken. Wir machen äh wir wir klären die Nummer jetzt mal,für die den wollen sie quasi dann damit drohen, dass sie ihren Namen auf einer Internetseite wiederfinden,Und dann noch mit diesen Erotikbranche äh Dingen irgendwie im Hintergrund. Ne, das heißt so,da drin steht so hier nicht nur wollen wir achthundert Euro, weil du dir hier ein äh ein Film, so ein so ein Sahnewestern runtergeladen hast, ne. Wir wollen äh, dass wir wir schreiben das auch noch dem wir teilen das im Internet mit,den Film runtergeladen hast, ne. Ähm und sie berufen sich damit auf ein Bundesverfassungsgerichtsurteildas irgendwann mal festgelegt hat, dass ein Anwalt auch über seine Fälle berichten können muss, allerdings äh war das bei gewerblichen äh in gewerblichen Angelegenheiten und nicht bei Privatpersonen, ja.Udo Fetter und Thomas Stadler haben natürlich dazu,ihre fachliche Meinung abgegeben und sagen, dass das im Zweifelsfall, also ein derartiger Angriff auf das Persönlichkeitsrecht ist, ähm wenn nicht sogar äh die die Intimsphäre der Person.Und das ist dadurch natürlich eine verfassungsrechtliche Abwägung gibt äh bei Privatpersonen, die anders ist, als als bei Unternehmen, ja? ÄhmUnd das ist natürlich relativ offensichtlich so eine Prangerdrohung, Prangerwirkung, die da angestrebt wird, die ähm.Auf gar keinen Fall äh Bestand haben sollte, also Udo Vetter sagte, wer jederwürde Mandanten, die sich irgendwie ab ersten September auf so 'ner Liste finden sofort hier zu so 'ner einstweiligen Verfügung raten. Und die, die Angelegenheit muss natürlichgefochten werden. Aber man sieht ähm.Auch hier werden wir jetzt echt drei Themenbereich dreimal Themenbereich Urba Recht gehabt äh wie das abgeht. So die schießen jetzt wirklich aus ähm.Aus allen Rohren, ne. Und die Kanzlei U und C sagte dann noch irgendwie, ähm ähm.Dass dass sie das ganz gerne äh öffentlich machen,Und die Zahl wollen sie aber nicht nennen, also ist irgendwie auch komisch, warum wollen sie ihr, warum wollen sie die Zahl nicht nennen, aber die Person, also sie wollen jetzt eine Drohkulisse für diejenigen haben, äh,Ärger machen und nicht einfach zahlen. Also der Kampf wird echt inzwischen.
Tim Pritlove 0:43:29
Ja, es ist vor allem, also ich muss auch sagen, es ist natürlich auch eine Beschädigung,des der Branche, der Rechtsanwalter und ich freue mich in zunehmenden Maße, was eigentlich da die Verbände äh zu sagen, die das bestimmt äh lange stillschweigend mitgetragen haben und es wäre mal interessant, äh zu sehen,was da äh Beschwerden von aufgeklärten äh Rechtsanwälten vielleicht mal bewirken könnte. Wie heißt denn hier so die größte Rechtsanwalts.Verband ähm ja fällt mir jetzt gerade nicht ein, aber das das ist natürlich.
Linus Neumann 0:44:06
Deutsche Anwaltsverein.
Tim Pritlove 0:44:07
Ist schon ja, ich glaube. Also sowas könnte man halt ähm da auch mal äh oder sollte man da auch mal thematisieren, ne? Weil das ist äh.Von Namen. Ich meine, zu einem Zeitpunkt, wo ja noch gar nichts belegt ist,Ja, wo ja nichts äh gerichtsfest ist et cetera und das sind ja quasi Unterstellungen. Und äh ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass das hier äh U plus C äh auch schwer wiederum VerleumdungsKlagen einbringen könnte, weil,der jetzt der Anschlussinhaber ist, derjenige, den sie da ermittelt haben, das können sie ja überhaupt gar nicht belegen, dass das derjenige ist, der das runtergeladen hat und der es äh also der Mark,Theoretisch, ja, jemand sein, der haftbar gemacht werden kann, aber haftbarsein und wirklich äh jemand sein, den man unterstellt, da auch Konsument äh äh zu sein oder auch Verbreiter, das steht ja nochmal auf einem ganz anderen Blatt. Also ich glaube, die trauen sich hier einfach eine Menge und äh,schwäbisch.
Linus Neumann 0:45:05
Das ist ganz schön schäbig, aber dieses also man muss auch ganz ehrlich sagen, dieses dieses Business der Massenabmahnung.
Tim Pritlove 0:45:11
Ist auch schon schäbig.
Linus Neumann 0:45:12
Also das ist wirklich enorm schäbig. Es ist einfach, das ist einfach bah. Also ähm,Ne, also wirklich so eine so eine Automatisierte Rechtsdurchsetzung und es ist ja ganz klar, dass diese ähm ach genau, sehr schön, es gab ja mal diesen Fall von einer,Ah, da müsste ich jetzt lange suchen. Das wurde auf auf Spreeblick und und Netzpolitik org lange verhandelt. Eine Autorin, eine eine Redakteurin, freie, freie ähm Journalistin, die äh eine.Auch auf das Angebot eingegangen war einer solchen äh Bude, ja? Und die dann irgendwie auch mal also da ging es irgendwie darum, dass Abmahnungen an irgendwelche Blogger gingen, die Stücke aus ihren Presseartikeln irgendwo zitiert hatten.Und es stellte sich dann irgendwie heraus, diese Frau stellte dann klar, dass sie quasi angeschrieben wurde von einer Anwaltskanzlei, deren Angebot an sie mehr oder weniger lautete, du pass mal auf, ähm.Wir kümmern uns darum, Leute zu suchen, die deine äh die dein Urheberrecht verletzen oder aus deinen Artikeln über die Gebühr zitieren. Wir schicken denen eine Abmahnung,Und ähm nur wenn wir jemanden finden, zahlst du dann irgendwie.Also kriegst du was weiß ich, fünfzig Prozent von der Kohle, die wir bekommen, abzüglich unserer Gebühren.Und ähm eine Aufwandspauschale dafür, dass wir das ähm dass wir das gefunden haben. So ungefähr war der Deal. Das heißt, für die Frau stand äh entweder zur Wahl, zu sagen, jo mach ich und kriege eventuell Geld.Muss aber überhaupt nichts bezahlen.Ja oder ich mach's nicht und kriege kein Geld und muss nix bezahlen. Das heißt, das Angebot, was diese Abmahnkanzleien an die Rechteinhaber stellen, ist äußerst lukrativ.Wir kümmern uns um alles, du musst nur uns den Auftrag dazu geben und am Ende des Monats bekommst du Geld überwiesen. Ja und natürlich ist dann bei den bei den Gebühren ähm,Feststellungen sind dann natürlich nicht mehr, also wird natürlich dann das so umgangen, dass die dass die Abmahnkanzlei den größeren Teil davon bekommt des Geldes.Normalerweise nicht vorgesehen ist, aber dadurch, dass sie das raussucht und dieses äh diese U plus C, die geben das ja sogar zu. Also es ist wirklich einBusinessmodell abmahnt zu sein. Und zwar ein sehr gutes, ist ein Gelddruckmaschine.
Tim Pritlove 0:47:41
Verwerflich. Wir äh prangern das an. Wir prangern das an. Genau und genau.
Linus Neumann 0:47:44
Wir prangern das an, an unserem kleinen Internetpranger hier.
Tim Pritlove 0:47:50
So, aus der Abteilung, kleine Nachrichten, äh Beleben des Podcast äh Vermögen, was äh hast du entdeckt?
Linus Neumann 0:47:58
Ja ähm nur so kurzer kurzer Hinweis, also the Citizen Lab, die auch schon den den analysiert hatten,also den Staatstrojaner aus dem Hause Gamma haben jetzt äh auch Samples von Myware für äh iOS, Symbien, Windows, Mobile, Android und Blackberry gefunden.Ähm die sich ebenfalls zu äh bestimmten Servern verbindet, die mit hallo Steffi antworten.Weiterhin in den.Im Programmcode auch wieder äh bezüget mit zu dem Wort Finns beihaben und im Falle der iOS-Version sogar mit der Entwicklerlizenz von Martin Münch, unserem,unserem Freund bei Gamma äh unterschrieben,Also mit dem, mit diesem Zertifikat signiert sind. Das heißt, da gibt es also äh Mobiltelefon, von Gamma, äh die also.
Tim Pritlove 0:49:00
Alle Plattformen einschließlich iOS.
Linus Neumann 0:49:02
Einschließlich iOS. Ähm die Analyse ist aber hauptsächlich jetzt erstmal nur auf die,Selber bezogen und sie haben sich nicht so richtig dazu äußern können, wie der Infektionsweg ist, ob das irgendwie Hands On ist und äh oder ob man, ob das irgendwie über einen remotexploiter drauf geballert wurde,Dazu haben sie jetzt erstmal wenig sagen können. Es schien sich dabei weiterhin um eine Demoversion zu handeln.Also ist so ein bisschen unklar äh wieder der wieder der Infektionsweg ist, aber die äh Interessante ist auf jeden Fall,Der Staatstrojaner auf dem Mobiltelefon. Und dazu äh ist auf jeden Fall zu sagen, wenn du heute,Überwachungstrojaner bauen willst, dann ist natürlich das Mobiltelefon das Smartphone viel attraktiveres Ziel als der genutzte Rechner.
Tim Pritlove 0:49:54
Bewährungsprofile, alles drauf gesünkt. Na ja.
Linus Neumann 0:49:57
Also äh Kommunikations äh Profile und so weiter sehr sehr viel besser äh äh zu entdecken als ähm,als auf einem Rechner, gleichzeitig bist du natürlich in einem sehr, sehr viel privateren Bereich der Person.Und ähm was die deutsche Gesetzeslage dazu sagt, kann ich kann ich gar nicht so äh kann ich gar nicht so genau sagen. Also wahrscheinlich viele das dann auch eben unter Quellen TKÜ,unter der Vermutung, dass irgendwas verschlüsselt wird, andererseits werden ja hauptsächlich eigentlich der meiste Smartphone wischt, der ist ja eigentlich sowieso unverschlüsselt, ist jetzt irgendwie im Nachhinein erst vor ein paar Monaten wurden WhatsApp-Nachrichten,an endlich mal irgendwie über SSL übertragen oder so, weil.
Tim Pritlove 0:50:40
Vor ein paar Monaten das Update kam vor ein paar Tagen gehabt.
Linus Neumann 0:50:43
Vor ein paar Tagen, genau vor ein paar Monaten war diese äh war dann die Android-App draußen, die ähm im im offenen im lokalen WLAN irgendwie WhatsApp-Nachrichten schnorcheln konnte. Ähm.
Tim Pritlove 0:50:53
Ähm.
Linus Neumann 0:50:56
Ja, also.Das Ding ist da und als, als, als, als Ziel für für Überwachungsmywais, das ist das Mobiltelefon natürlich sehr, sehr viel, sehr, sehr viel spannender.Als äh als der der Heimrechner und ähm man man darf also gespannt sein äh was da noch so kommen wird, ja.
Tim Pritlove 0:51:17
Ja, damit sie mal im Wesentlichen eigentlich äh durch mit der Nachrichtenlage. Immerhin ist mal wieder was passiert. Letzte Woche war ja nicht so viel los, deswegen haben wir mal ein bisschen die Füße aufs Sofa gelegt.In der Zwischenzeit haben sich dann äh Kollegen ein bisschen erzirnt und äh sich äh die Wut von der Liebe geschrieben.
Linus Neumann 0:51:39
Ja, also genau, so das Thema ist jetzt wir haben ja letzte Mal schon, das wollten wir vielleicht nur ganz kurz besprechen, wir haben ja letzte Mal Ärger bekommen von einigen Hörern, weil wir so viel über Julio gesprochen haben, das wäre nicht Netzpolitik.
Tim Pritlove 0:51:53
Ja, Senior A Sanchez.
Linus Neumann 0:51:55
Wie siehst du das? Ich ich würde sagen, das ist äh.
Tim Pritlove 0:51:58
Na gut, ich meine, das ist so ein bisschen so ein Thema, was hier so herein äh äh geerbt wurden jetzt äh in dem Moment, wo es jetzt nur umihn und seine Asylproblematik geht, et cetera. Da kann man natürlich lange darüber diskutieren, ob das jetzt eine Dimension hat. Das hat auf jeden Fall eine politische Dimension. Das Ganze ist natürlich,ursprünglich mal ausgegangen von der generellen Fragestellung, Wiki Leaks und seine Bedeutung in Bezug auf,Öffentliche Information, Bedeutung des Internets und so weiter. Also ich meine, da ist jetzt ein ein mittelbarer äh Bezug natürlich gegeben. Wir sind jetzt so ein bisschenglaube ich äh einfach äh auf dem Thema auch hängengeblieben, weil das äh äh diese Story zu verfolgen, das jetzt einfach mal interessant, ja? Also unsere Hörer wollen das.
Linus Neumann 0:52:43
Unser Herr wollen Rose.
Tim Pritlove 0:52:44
Ja, wir müssen ja auch, müssen ja auch an die Hörer denken. Nein, ich sehe, also ich sehe, ich sehe das, dass das sozusagenein abweichendes Andererseits müssen wir jetzt hier auch glaube ich nicht päpstlicher sein, als der Papst, was unsere thematische Ausrichtung betrifft, wir reden halt, worüber wir äh Lust haben, hier und die Leitlinie ist natürlich ganz klarPolitik, aber wir sind ja hier auch nicht DPA.
Linus Neumann 0:53:09
Also ich meine also ich würd's schon irgendwie in dem Bereich der der Netzpolitik weiterhin so im im weit gefassten Rahm.
Tim Pritlove 0:53:19
Netzpolitische Boulevard.
Linus Neumann 0:53:21
Netzpolitischer Boulevard, aber es ist so ein es zeigt halt sowas, was für ein Ausmaß dieserdieser Netzkram irgendwie inzwischen unserer Gesellschaft hat. Ja, ich finde solche Fälle immer recht spannend. Ich meine, ich ich begegne immer noch Leuten, denen ich sage, ja, hier in Netzpolitik oder so. Äh Politik, was ist das denn? Dann sagst du irgendwie so, ja hier, irgendwie Politik und Internet, wie Politik mit Internet zu tun, ne? Und dann natürlich diese ähm.Überschneidungen, die dann da eben auch stattfinden. Ja, also wisst ihr, es haben jetzt quasi Netz Netz oder politische Akteure aus dem Netz,Inzwischen diplomatische Krisen ausgelöst und zwar mehrere.
Tim Pritlove 0:53:58
Auf jeden Fall können wir uns eigentlich über unsere Kommentare und äh unsere mitdiskutanten in den Kommentaren nicht beschweren.
Linus Neumann 0:54:06
Genau das kann ich nicht und das ist ja auch etwas, was ich immer zitiere, seit ich mehr Podcaster als schreibe, habe ich nettere Kommentare.
Tim Pritlove 0:54:13
Bei den Bloggern sieht's nicht so gut aus.
Linus Neumann 0:54:15
Bei den Bloggern sieht's nicht so gut aus. Ähm Netzpolitik org, ähm die Problematik ist mir ja seit, also als auch dort Schreibender. Ähm ist mir durchaus bekannt, dass Kommentare eigentlich jetzt,sage ich mal selten also,Es kommt sehr selten vor, dass ein ein Kommentar unter einen Artikel geschrieben wird, der ähm mich als Autor weiterbringt.Ich hatte ja irgendwie letzte Folge schon angesprochen, äh wenn Thorsten Kleinst was kommentiert, dann gibt's ist es meistens eine Korrektur und die trifft meistens zu und das ist dann ein Kommentar, der der irgendwie äh,mich weiterbringen und und auch den Leser weiterbringt, weil er eine eine thematische Ergänzung.Bietet. Ähm häufig sind's aber natürlich auch Kommentare, die einen dann irgendwie als Person irgendwie angreifen oder so ähm oder die,relativ dann irgendwie andere Leute angreifen. Das heißt, wenn du irgendwas über die GEMA schreibst, hast du spätestens bei Kommentar drei, hast du dann irgendwieirgendwie solche Kommentare drunter die keine inhaltliche Ergänzung darstellen.Und.Insgesamt haben dann jetzt also nach längerem hin und her überlege und das Thema weiß ich ist hinter den Kulissen bei Netzpolitik Ork schon seit Jahren äh wird das diskutiert. Ähm was macht man.Mit den Kommentaren, ja, also das die Kommentarspalte bei Netzpolitik org wird nicht im dem Anspruch äh gerecht, den man an ein Diskussionsmedium stellt.Und jetzt muss man sich überlegen, woran das liegt, beziehungsweise wie man das ändern kann. Mir ähm.Ist auch nicht bekannt, dass es irgendwo anders so wäre, dass die Kommentarspalte eine besondere Bereicherung wäre.Also wenn ich bei Spiegel Online, ich meine Spiegel Online Kommentare, kannste, da sind wir bei Netzpolitik Org noch äh im sehr gesunden Bereich, im, im Gegensatz zu oder YouTube-Kommentare, YouTube-Kommentare ist auch super. Ähm.Aber die Frage stellt sich so diesen.Der Anspruch, den wir ihm ja in dieses Web zwei Punkt null mit der kommentiererei und so haben, der wird da irgendwie nicht erfüllt. Und das bei Netzpolitik org, was ja so da, sage ich mal, die.Immer so das Vereinsheim der der Nerd irgendwie so ist, ne?Und ähm dass das auch eine in der Regel eigentlich eine eine Überdurchschnittlich gebildete und überdurchschnittliche intelligente Leserschaft hat.
Tim Pritlove 0:57:10
Ich meine, das Problem ist ja bei, ich habe das jetzt so im Einzelnen über die Jahre nicht so verfolgt, aber Slash Dot hatte ja auch relativ früh dieses Treuproblem.Und Slash hat ja schon vor langer, langer, langer Zeit so dieses Voting äh dort eingeführt,womit quasi die Qualität eines Beitrags äh geratet wird von den anderen,Lesern und man kann dann selber als Leser.Für sich einstellen, welche Art von Kommentaren man denn gerne,ähm sehen möchte und ich habe jetzt die Liste des Rankings da nicht mehr so ganz äh im Kopf, aber da gibt's halt dann so äh Einstufungen wie Insightfull, informativ,Ja, also wo sozusagen dem dem Kommentar einfach eine gewisse Aussagekraft zugestanden wird von anderen.Und äh ich weiß, dass ich gar nicht im Einzelnen, wie dieser Algorithmus dort funktioniert, ob man dann selber einen gewissen Status haben muss, um solche äh,ähmsolche Bewertungen zu vergeben, ja, das fände ich aber auch interessant und äh leider ist das so in diesen Wordpress basierten System ist mir äh kein solches Ratingsystem bekannt, was jetzt das so wie bei Slash Dot machtTechnik aber ist natürlich,Das ist natürlich schon so, ne? Ja, dann kommt natürlich gleich die Zensurschreierei, ne,Ähm die finde ich äh Quatsch, weil äh Zensur heißt, dass ich jemanden daran hindere, überhaupt eine Information zu verbreiten. Es gibt ja kein Anrecht da dran, dass das ausgerechnet in meinem Outlet tut.
Linus Neumann 0:58:52
Ja, also es.
Tim Pritlove 0:58:53
Ich glaube, die Diskussion muss man nicht lange führen und.
Linus Neumann 0:58:56
Den Rest des Internets.
Tim Pritlove 0:58:58
Genau oder in dem Moment, wo man anderen Leuten überhaupt die Möglichkeit einräumt, quasi auf gleicher Augenhöhe, also mitder eigentlichen Publikationsleistung verbunden, dem die äh Kommentare direkt darunter stehen, da äh auch äh dazu beizutragen, denke ich, übernimmt man als Kommentierer auch eine gewisse Verantwortung, der dann eben manche nichtgerecht werden, indem sie das dann eben nutzen, um was weiß ich, äh für Meinungen da äh in die Welt zu posaunen, die nicht unbedingt als Meinung durchgehen.
Linus Neumann 0:59:26
Das wäre aber dann, da würde ich genau sagen,oder das wäre meine meine Sorge bei so 'n oder irgendwie die Bewertung der Kommentare, Ansatz, dass natürlich genau die Leute, die irgendwie treu Kommentare schreiben,Unter Umständen dann eben die Qualität eines Kommentares verwechseln mit der,Äh Aussage des Kommentares und entsprechend unliebsame Meinungen dann als schlecht. Ähm.
Tim Pritlove 0:59:59
Ja, aber ich, ja, aber ich gehe davon aus, dass du meinst, das das wäre jetzt ein Modell, wo jeder alles bewerten kann.
Linus Neumann 1:00:06
Ja, also das das geht nicht, da muss man sich natürlich gegen.
Tim Pritlove 1:00:10
Man quasi eine erweiterte Autorenschaft hat, die sich in dem Moment auch um Kommentare kümmert. Das müssen aber jetzt nicht unbedingt Leute sein, die da normalerweise schreiben, sondern es ist schlicht und ergreifend Leute, die man kennt,und ja, deren Bereitschaft äh äh.Da mitzuhelfen. Ja, genau. Also ich meine, ich kann da wieder nur ein altes Beispiel ähm bringen, was ich äh häufiger mal hervorkrame.Als wir seinerzeit äh diese Villa äh gemacht haben, dieses Telefon äh System, wo wir dann auch Leute hatten, die quasi in dieser Audiowelt äh herumgelatscht sind,und und wir kannten die halt und wussten, dass das die quasi das Ökosystem erhalten wollen, das Ökosystem Villa für ihre ZweckeJa, dass die dann eben so mit antitreu äh äh Munition ausgestattet wurden und dann eben so Leute, die da einfach nur rumgerülpst und rumgepupst habeneinfach stumm schalten können, ohne dass sie es selber gemerkt haben. Und äh was eigentlich eine sehr angenehme,Das hat einfach sofort funktioniert, ja? Das, das, das, das Problem war einfach sofort weg. Jetzt beim Blog nicht ganz so einfach, aber in dem Moment, wo man weiß, okay, es gibt hier zehn, zwanzig, dreißig, ich meine, die die potentielle Liste von Leuten, die so eineModerationsleistung durchführen könnten. Ja, die regelmäßige Leser sind, et cetera, ist halt.Sicherlich nicht klein bei Netzpolitik org. Wie groß jetzt würde ich die Bereitschaft ist, kann ich nicht quantifizieren, genau, die Zahlen nicht. Ich sage nur, meine Vermutung ist,dass es sowas schon gibt. Ich kenne jetzt keine technischen Lösungen, kein Plug-in oder sowas, was man anschalten kann, aber das kann man sich ja zur Not auch äh entwickeln, kurz gesagt, äh es gibt halt Leute, die sind angemeldet, die sind quasi dem System gegenüber bekannt und die können dann eben,Freischaltung auch äh machen, ja? Also denen traut man das quasi auch zu, aber eben auch so eine Einstufung.
Linus Neumann 1:02:02
Also die die Hoffnung wäre eben die die.Also das wäre das wäre der eine Ansatz, äh wie wird, wie wird man die Spinner los, ja? Und dann wäre natürlich noch die die zweite Hoffnung dieser.Das wird wahrscheinlich dann so ein sekundärer Effekt, der dann eintreten wird, dass dann auch wieder mehr Leute dort überhaupt mal was Vernünftiges sagen, ne, also äh dass man da vernünftige eine vernünftige Debattenkultur entwickelt oder so.
Tim Pritlove 1:02:27
Genau. Und der Quatsch bleibt dann im Prinzip noch da, ist aber einfach nicht sichtbar. Steigt einfach nicht nach oben. Und es ist eigentlich eine natürlicher Umgang äh mit mit so etwas, wie ich finde.Gut, das ändert nichts an der Tatsache, dass ja offensichtlich die Bereitschaft da produktiv mitzuwirken, auch Schaden genommen hat, aber das kann eben auch damit zu tun haben. Ich meine, wer äh ich hatte auch schon,Kommentar,beizusteuern, weil da war jetzt was ja Internet,und äh habe das dann aber auch gelassen, weil ich gar keine Lust habe in so einem Morast da äh äh,wo dann tausend Leute wieder mit weißt du auch diesen Kommentar wieder auseinandernehmen. Also wenn ich nicht weiß, dass das,auch von Leuten, die nachdenken können, auch aufgenommen wird und gegebenenfalls auch abgesegnet wird. Und da lasse ich das dann lieber.Obwohl ich auch gerne kommentiere, muss ich sagen.
Linus Neumann 1:03:34
Ja, ich, also diese die Kommentarsachen, ich habe da wirklich inzwischen ein ähmVerhältnis zu, also äh wie ja vielleicht viele auch wissen, habe ich mal zum siebenundzwanzig C drei äh ein kleines äh Block, Kommentarding gebastelt, wo manBlock kommentieren kann. Ähm und das erfreut sich also äh in den Statistiken, die ich da lese, enormer Beliebtheit und hat.
Tim Pritlove 1:04:02
Also das Reh FIFA.
Linus Neumann 1:04:04
Genau, das äh findet man unter Blog Punkt Refe DE. Äh.Da kann man eben, ja, Kommentare zu schreiben, die Sache war natürlich, irgendwie immer, FIFA hatte nie Kommentare und man konnte sich irgendwie die Düster, die Dunkelheit vorstellen, die, äh, die sich,da entfalten würde und die wollte ich dann ganz gerne mal sehen zu meiner eigenen Belustigung und ähm habe dann äh kurz was gebaut,wo man eben viel fürs Block kommentieren kann. Und das war eigentlich so als kleiner kleiner Scherz gedacht und ich wollte das eigentlich auch nicht besonders lange online lassenweil ich damit recht gerechnet habe, dass ich damit relativ schnell irgendwie eine Abmahnung bekomme, weil,ich überhaupt nicht die da irgendwie eine Kommentarkontrolle oder so äh leisten kann. Das Ding hat jetzt irgendwie in anderthalb Jahren äh an die fünfundsechzigtausend Kommentare bekommen.Das ist halb so viel wie Netzpolitik org in sieben Jahren bekommen hat. Ja, also das ist ähm also das Ding, das Ding wirdDie kommentieren da, wie die Wilden durcheinanderUnd ich habe, kann das überhaupt nicht leisten, das alles zu lesen. Deswegen schreibe ich auch ins Impressum. Ich lese das hier nicht äh äh ich habe damit nix zu tunund wenn irgendwann hier irgendwo Scheiße steht, dann sagt mir Bescheid, dann dann lösche ich. Aber ich habe noch nicht mal einen Mechanismus, um da ich muss dann in die Datenbank reingehen, ja. Ähm.Ich kann jetzt nicht sagen, dass da eine besonders hohe äh hohes Niveau an Diskussionen äh äh erreicht wird. Also,eigentlich überhaupt nicht. Ich frage mich nur, was die Leute äh da hin zieht, ja, also die Leute sind völlig begeistert von dem Ding und und schreiben da irgendwie ihren Kram drunter. Und ich habe also,Ich habe da natürlich absichtlich keine äh Treukontrollmechanismen, weil,Das einzige, was dein Citro-Kontrollmechanismus wäre, vielleicht eine Api für andere Blogs ähm zu sehen, wer schon mal da kommentiert hat und die halt woanders auf jeden Fall schon mal direkt in Spam zu gehen. Ähm.Entschuldigung, liebe liebe Kommentatoren bei Refe, aber ähm ich bin schon ganz froh, dass ihr, dass ich euch da binden kann.
Tim Pritlove 1:06:14
Ciao.
Linus Neumann 1:06:15
Jetzt habe ich übrigens zum ersten Mal äh zugegeben, was der die zweite Motivation bei Refe war.
Tim Pritlove 1:06:22
Ja, ich, ja, also ich meine, ich bin ja generell für offene Kommunikation,zu haben so, also ich finde auch, also ich will unbedingt Kommentare haben zu dem, was ich mache, also mir ist das wichtig, ich kann Leute, die das mit dem Argument, ich habe keinen Bock auf den Scheiß, das kann ich zwar nachvollziehen, warum sie der Meinung sind, aber ich,dieselben Schlüsse für mich so nicht ziehen. Ähm der Trollfaktor ist auch relativ gering. Ich habe das ein paar Mal gehabt, dass da mal auch einer irgendwie wirre daher kamähm meistens bedenke ich, dass irgendwie äh entweder einfach mit Ignoranz, wenn's wirklich zu blöd ist oder ähm.Ja oder schreibt da einfach ganz neutral kurz was dazu und dann ist auch aus den Augen aus dem Sinn, ne.
Linus Neumann 1:07:11
Ja, also.
Tim Pritlove 1:07:13
Darf sich auch nicht so aufregen, ne? Ich meine, beim Markus ist es.
Linus Neumann 1:07:16
Na ja, ich meine, Richter sich da, er regt sich, glaube ich, nicht so. Also der Artikel war auf jeden Fall, glaube ich, etwas heißer gekocht, als er ihn als seinenAls sein Blut in dem Moment, als er ihn geschrieben hat, so. Also ähm er hat das ja jetzt wirklich viele Jahre auch mit sehr stuischer Gelassenheitdurchgezogen, während ich schon relativ früh angefangen habe selbst die Kommentare auf meine eigenen Artikel nicht mehr zu lesen. Ja, also ich habe dann diese E-Mail Benachrichtigung irgendwie nach der F null geworfen und,damit war das Thema erledigt. Ich habe das nicht angeguckt und wenn irgendwas richtig, wenn irgendwas dabei war, was meiner Aufmerksamkeit bedurfte, dann wurde ich schon früher oder später darauf hingewiesen. Ähm.
Tim Pritlove 1:07:57
Ich meine, wenn man, wenn man den Kommentaren oder auch sonst wo äh äh im Netz so mit Schmutz beworfen wird, das wirkt natürlich oder kann schon sehr deportivierend wirken und es hat auch sehr viel äh mit dem eigenen Selbstwertgefühl zu tun, wie man dem,begegnet.
Linus Neumann 1:08:12
Das ist zum Beispiel also.
Tim Pritlove 1:08:14
Man da sozusagen noch auf Zuspruch hofft oder setzt und und und dann aber äh merkt, dass es da irgendwie so ein so ein Mob äh äh gibt, der einem aus nicht nachvollziehbaren Gründen da äh an die Wäsche will,Das kann einen schon schnell äh abtörnen und dann auch vertreiben.
Linus Neumann 1:08:34
Das ist absolut ähm das ist absolut richtig und es ist auch ein wirklich ein ein starker Effekt,Spannend ist das, wenn du so einen Artikel schreibst und hast von mir aus ähm oder jetzt eine soSagen wir mal den, den lesen irgendwie zehntausend, fuffzehntausend Leute. Du siehst irgendwie in den in den in den Statistiken ganz normale Artikel, keine besondere Aufmerksamkeit. Fünfzehntausend Leute haben sich den angeguckt. Und da drunter hast dusechzig Kommentare von sagen wir mal vierzig verschiedenen Personen oder so, ja? Ähm,Unter den vierzig Personen äh befinden sich zwei, die irgendwie außer sich sind, weil weil das die größte faschistische Ding ist, was sie an diesem Tag im Internet gesehen haben, ja. Ähm.Es ist als als Empfänger dieser Kommentare enorm schwer, das trotzdem in dieses Verhältnis zu setzen, zu sehen, da sind äh drei Leute von,Fünfzehntausend, die irgendwie Anstoß daran nehmen, weil das ist natürlich das einzige Feedback, was du bekommst,über deinen Artikel. Es sei denn, der hat irgendwie schlicht so ein, das sind aber dann die, die halt vierzigtausend äh Leser empfangen, wo dann auf Twitter irgendwie viele sagen, Lesebefehl oder so. Das ist natürlich, das ist auch immer Feedback für denfür den Autor, ne? Also dieses.Also dieses dieses überhaupt dieses Verhältnis zwischen mir gefällt es eigentlich auch gar nicht so bei den Blogs, dieses Verhältnis zwischen äh da oben ist der Artikel, da unten drunter ist die wie viel für das nennt, die Treugrube.Ähm die können der Pöbel kann da unten spielen und ich stehe aber erhaben darüber oben drüber, ne. Äh ich mir wär's eigentlich viel lieber, viel mehr Track Bags zu bekommen.Wobei Trapex natürlich den Nachteil haben, wenn wenn die Leute dann da auf einen losgehen, dann haste, kannst du das halt nicht löschen, ne? Ähm.Ja, also interessant auf jeden Fall, Ende vom Lied, äh nachdem Netz Politik Org dann mit diesem mit diesem Artikel, Kommentare schließen, FragezeichenEin sehr große, sehr große Aufmerksamkeit erlangt hat, folgte dann der ähm,Artikel, in dem äh komme mit dem äh Kommentar Kultur neu entwickeln, in dem dann eben um äh Vorschläge und,technische Lösungs äh Möglichkeiten gebeten wurde, äh.Kommentarkultur irgendwie zu mehr Nützlichkeit zu verhelfen.
Tim Pritlove 1:11:02
Ich habe hier gerade nochmal dieses ähm Kommentarsystem von Slash Dot angeschaut, was ich wirklich, wirklich cool finde,Ähm das ist die Kategorien, in die äh die Sachen da ein äh sortiert werden, ist Insidefull,Also im Sinne von, hier hat jemand Einblick und so und äh trägt substantiell dazu bei, dann in Formetiv sozusagen so.Reicht vielleicht nicht diesen ganzen, diesen gleichen Charakter von jemand hat Einblick, aber der Kommentar trägt sozusagen eine Information mit, ja,Dann gibt's noch irgendwie interessing und funny.Ist ja auch interessant finde. Also man kann sich zumindest auch auf die lustigen Kommentare äh konzentrieren. Dann kann man eben für jede Kategorie mit so einem kleinen Slider auch noch sagen, welche man irgendwie äh jetzt in voller Menge angezeigt bekommt davon, welche,äh nur in abgekürzter Form, ja und welche aus wie viele davon jetzt auch ausgeblendet werden. Also ist schon,Schon ein sehr interessantes äh System und man kann dann eben, wenn man sich da entsprechend einloggt auch seine ähm Prisetts einstellen et cetera.
Linus Neumann 1:12:09
Und du du die haben so ein Karma-System.
Tim Pritlove 1:12:12
Genau.
Linus Neumann 1:12:14
Sehe ich grade.Ja ja.
Tim Pritlove 1:12:28
Können wir uns ja nochmal anschauen und vielleicht das Thema äh später nochmal aufgreifen. Ich denke, das ist äh durchaus etwas, wo es sich lohnt, nochmal ein bisschen mehr zu forschen.
Linus Neumann 1:12:38
Auf jeden Fall. Aber das das Problem ist irgendwie da und äh ich habe da auch,abschließend sagen, ich habe da schon mehrfach Vorträge auch drüber gehalten, dass ich irgendwie persönlichen im Moment noch so ein bisschen von dem Web zwei Punkt null enttäuscht binSo dieser, der, der, der große Revolutionäre äh Effekt, auch wenn wir überall tolle, tolle Auswüchse sehen, aber so derdas volle Potential äh scheint irgendwie noch nicht so ganz äh äh erreicht worden zu sein.
Tim Pritlove 1:13:07
Weil das Publishing einfach noch nicht einfach genug ist. Das ist ja auch ein Podcasting, nicht anders und das ist eigentlich beim Bloggen auch nicht anders. Also ich denke, alles das, was wir bisher als einfach angesehen haben, das äh finden dieses Prädikat eigentlich noch nicht. Wird sich zeigen.In diesem Sinne tun wir, glaube ich, die Sendung jetzt auch zum Abschluss bringen oder hast du noch was äh äh Wichtiges beizutragen?
Linus Neumann 1:13:31
Nee, äh sowieso nicht,Merkt man ja glaube ich in den letzten zehn Minuten.
Tim Pritlove 1:13:37
Na gut, das war jetzt sozusagen nochmal ein äh kleiner Anhang als Ausgleich für die äh verlorene Folge von der letzten Woche und wir sehen uns dann wieder nächste Woche. Ne, und äh da halten sie jetzt noch etwas mit leiser Musik. Bis bald.

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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen Linus. Guten Morgen.
Tim Pritlove 0:00:02
Es geht bergab. Ja, mit dem Programm hier. Es geht bergab. Ja. Klickt keiner mehr.
Linus Neumann 0:00:07
Es geht bergab, ja. Klingt keiner mehr. Der Intendant der Meterebene hat mir gerade schon einen Rüffel erteilt und gesagt, ich soll mehr Titten bringen.
Tim Pritlove 0:00:14
Tja, ich weiß nicht, ob wir das hier so durchziehen können irgendwie. Hohe Erwartungen ans Programm.
Linus Neumann 0:00:21
Unter hundert Flatter im letzten Podcast weit unter hundert Flittern.
Tim Pritlove 0:00:25
Das war eine super Sendung. War die beste Sendung. Ja. Neunundzwanzig.
Linus Neumann 0:00:26
War die beste Sendung. War die beste Sendung. Ich würde ja jetzt sagen, hört euch die nochmal an, aber wahrscheinlich hört die Sendung noch weniger Leute.Nee, also von von Hörerzahlen ist ja super, aber die Hörer sind knausriger geworden. Das Geld sitzt nicht mehr so locker.
Tim Pritlove 0:00:38
Das Geld sitzt nicht mehr so laut. Boah, ein Podcast, Stabilitätspakt. Ja.
Linus Neumann 0:00:48
Und zwar lautet dieser Pakt wie folgt, ihr geht jetzt mal alle schön im Internet und drückt die Flatterknöpfe.
Tim Pritlove 0:00:56
Also so richtig beklagen können wir uns eigentlich nicht. Das zeigt sich nur, dass äh nachdem Instacaster als aufm Deckel bekommen hat, dass das dann sozusagen diese Klickzahlen tatsächlich nachhaltig äh beeinflussen,glaube ich nicht, dass der Zuspruch hier in irgendeiner Form zurückgegangen ist, sondern es hat sich einfach nur äh das Klickverhalten äh den Realitäten angepasst, den technischen Realitäten angepasst.
Linus Neumann 0:01:20
Ja. Glücklicherweise äh ist Tim das ziemlich egal, weil wenn insgesamt weniger Stücke Kuchen verteilt werden, sind natürlich auch die Stücke, die man kriegt, größer,ausreichend nach wie vor für die für die für das Füttern der Kinder, also.
Tim Pritlove 0:01:36
Verzerren, wenn man das Bild hier nicht komplett hier. Wir sind dankbar für jede Unterstützung. Und wichtig ist das nicht, sondern wichtig ist, dass hier ordentliche Sendungen produziert werden.Äh da bemühen wir uns doch einfach mal, dass es diese Woche auch wieder was wird. Und dazu haben wir uns auch gleich einen sexy Killerthema genommen, wo alle alle sofort drauf anspringen.Da gab's eine richtige Party hier letzte Woche, ne?
Linus Neumann 0:02:01
Ja, die GEMA hat sich ja mit den, mit den Clubs angelegt und die haben hier dann einfach mal vor der Kalkschweine oder was war, wo die, wo die Gamer sich dann da getroffen,Franzklub, ja genau, aber die Gamer-Wahl war die GEMA im Franzklub. Nee, ich glaube nicht, dass, ja, war die.
Tim Pritlove 0:02:17
Party war da. Also die haben sozusagen direkt vor ihrer, ich weiß gar nicht, was da was der Anlass war, war das.
Linus Neumann 0:02:21
Irgend so eine Versammlung oder so jährliche. Direkt vor der Tür haben.
Tim Pritlove 0:02:23
Mehr so eine Party eigentlich. Direkt vor der Tür haben. Und vor der Party gab's dann nochmal eine andere Party. Dann standen sie da mit dicken Lastwagen. Warst du da?
Linus Neumann 0:02:30
Ja, ja. Und haben dann da äh gesagt, dass das alles irgendwie nix ist mit der GEMA.
Tim Pritlove 0:02:34
HmIch bin nur kurz vorbeigefahren. Ich äh hatte noch, musste noch einen Podcast aufnehmen vorher, deswegen hatte ich eigentlich keine richtige Zeit. Kam also vorbei, da lag das gerade so in den letzten Zügen, aber merkte irgendwie da war's äh schön äh schön laut,und ähm da wurde auf jeden Fall eine Menge Heckmeck äh gemacht und die Veranstaltung kam glaube ich äh insgesamt ganz gut rüber auch äh obwohl Doktor Motte da noch eine Rede gehalten hat, oder?
Linus Neumann 0:03:02
Ja, also ähm war auf jeden Fall ganz gut und äh ich habe,ich war auch jetzt nicht die ganze Zeit da, ich bin auch nur kurz, habe mich das angeschaut, waren ja auch mehrere LKWs mit Musik und so, eine ganze äh Allee irgendwie abgesperrt oder ein großer Teil der Schönhausallee. Ähm.Und ich habe, war mir das so ein bisschen angehört und ähm man man dachte so, ja, jetzt will die GEMA irgendwie den Clubs irgendwie die Gebühren erhöhen, aber wenn man sich dann mal anschaut, wie sehr die die erhöhen wollen, dann äh kommt man dann doch mal so ins ähm Nachfragen.Und das äh haben natürlich dann auch die Medien gemacht, da gab's ein wunderschönes ähm Interview mit dieser Gabi Schlicher,äh die in der Berliner Zeitung dann da so so richtig den gesamten Charme der spielen lassen. Äh es war ich kann mir eigentlich nicht vorstellendass die ähm also entweder die Leute bei der GEMA sind inzwischen völlig abgehoben oder die es inzwischen arbeitslos. Also das kann ich mir echt nicht vorstellen, weißt du was die da von sich gegeben hat. Auf jeden Fall hat.
Tim Pritlove 0:04:03
Was hattest du daran auszusetzen?
Linus Neumann 0:04:05
Es war einfach von einer Arroganz geprägt ähm also sie sie beendet äh dass das Interview mit äh dass sich mein anstrengendes Gespräch mit ihnen das ich für mein anstrengendes Gespräch mit ihnen bezahlt werde, ist ja wohl klar.Also damit beendet die das Interview, ja.
Tim Pritlove 0:04:24
Oh Mann, ey.
Linus Neumann 0:04:26
Aber genau.
Tim Pritlove 0:04:29
Gott, ja okay, alles klar. Stuhl eigentlich schon wackeln.
Linus Neumann 0:04:33
Fangen wir mal kurz mit mit äh mit mit äh kurz an, von Geld zu reden. Also GEMA ist ja für die Komponistente Texter, Musikverleger,und sorgt dafür, dass die eben hier in Geld kommen. Wir hatten äh da gab's einen sehr schönen Artikel in der Frankfurter Rundschau, wo dann mal so gesagt wurde, also alle Zahlen, die ich jetzt die Tiere sieht von zweitausendzehn, da haben sie achthundertdreiundsechzig Millionen Euro eingenommen,Achthundertdreiundsechzig. Ähm und erstmal,hundertsiebenundzwanzig Millionen Euro hat die dann erstmal selber verschlungen. Ja, also bei sich irgendwie verteilt. Das geht dann irgendwie äh haben ungefähr tausend Mitarbeiter,und äh für diese tausend Mitarbeiter mussten erstmal hundertsiebenundzwanzig Millionen Euro irgendwie innerhalb der GEMA selber verbraten werden, weil die Vorstände so zwischen einer Viertel und einer halben MillionJahresgehalt haben und dann haben sie noch drei die irgendwie unterhalten werden und so weiter.
Tim Pritlove 0:05:26
Also fünfzehn Prozent gehen sozusagen drauf für maintenance. Mhm.
Linus Neumann 0:05:33
Und dann haben dann bleiben ja siebenhundertfünfunddreißig Millionen Euro über. Die werden ausgeschüttetan die insgesamt äh fünfundsechzigtausend Mitglieder. Wenn man da jetzt einen Durchschnitt bilden würde, würde man so also sagen, das wären so circa elftausend Euro pro GEMA-Mitglied pro Jahr wieder so,verteilt werden. Ähm.
Tim Pritlove 0:05:55
Fünfundsechzigtausend Mitglieder. Ja. Mhm.
Linus Neumann 0:05:58
Und jetzt, jetzt, jetzt kommt's aber, jetzt äh ist die haben nicht fünfundsechzigtausend gleichberechtigte Mitglieder, sondern erstmal von den fünfundsechzigtausend, sind vierundachtzig Prozentangeschlossene Mitglieder, die haben keine Rechte, können da also auch nicht irgendwie innerhalb dieses Vereins mitbestimmen. Dann gibt's elf Prozent außerordentliche Mitglieder. Die haben etwas eingeschränkte Stimmrecht und ähm,den Anspruch auf die gemer Sozialkasse.Und dann gibt's dreitausendvierhundert ordentliche Mitglieder. Das sind also fünf Prozent und die haben also eine Stimmberechtigung in der Mitgliederversammlung und ähm,halten den Laden da, also sortieren den Laden und und ähm richten auch aus, wie da die Gebührenordnung,Ähm ist. Und das Schöne ist, sie haben also dieses dieses Pro-Verfahren in ihrem, wie sie also intern ausschütten.Und ähm das heißt, also das der Pro Faktor ist quasi ein Faktor, den der, den der äh,Stück oder der Künstler hat auf jeden Fall je öfter ein Stück gespielt wird, desto mehr Ausschüttungen gibt es pro Aufführung,Das heißt, das das steigt nicht linear an, der der Gewinn, den du mit einem Stück machst, sondern der steigt exponentiell an,weil der quasi die Ausschüttung pro äh pro Wiedergabe eben auch mit ansteigt,Und das ist natürlich eine recht starke äh Bevorteiligung der ähm sagen wir mal großen Stars. Ja,Also irgendwelche.
Tim Pritlove 0:07:33
Was ist da die äh Argumentation, dass das so ist?
Linus Neumann 0:07:35
Da brauchen ja nicht zu argumentieren, weil ja die ordentlichen Mitglieder sowieso die großen Stars sind und sie die einzigen, letztendlich sind, die nennenswerte äh Stimmanteile in der Mitgliederversammlung haben. Also es gibt noch irgendwievierundsechzig Delegierte der außerordentlichen und angeschlossenen Mitglieder in der Mitgliederversammlung. Aber ähm,die äh leisten da ja keinen nennenswerten Stimmbrei.Und das äh äußert sich dann in der äh,in der Realität dann dadurch, dass also wenn jetzt ein Konzertveranstalter also irgendein kleiner, wenn irgendein kleiner Gamer,oder irgendein Musiker dann irgendwie bei so einem Konzertveranstalter seine Lieder spielt muss der Konzertveranstalter sei es jetzt eine Kneipe, sei es eine äh große Halle, eine Liste an die GEMA schicken, welche Stücke da gespielt wurden,Und das muss dann natürlich auch der Konzertveranstalter bezahlen. Also wenn ich ein Konzertveranstalter kommt einer hin und spielt irgendwie GEMA Musik, da muss ich bezahlen, dass diese Musik aufgefüllt wurde.Und von diesem Geld sollte natürlich dann eigentlich der Künstler,Wenn er die Lieder selber geschrieben hat, natürlich auch eigentlich dieses Geld wieder bekommen. Durch diesen Profaktor äh kommt es aber dazu, dass das äh dass die Ausschüttung eben,sich eher auf die konzentriert, die sehr häufig im Radio gespielt werden. Weil es gibt einen sehr großen Anteil an nicht ähm,zuschreibbarem Geld, also ähm beispielsweise die ganzen Pauschalsachen, die jetzt irgendwie eine Kneipe schickt ja nicht jedes Mal eine Liste, sondern die haben irgendwie so einen Pauschalrahmenvertrag.
Tim Pritlove 0:09:10
Mhm.
Linus Neumann 0:09:11
Und ähm.
Tim Pritlove 0:09:13
Auch häufig, also.
Linus Neumann 0:09:15
Genau und das geht dann häufig so in das geht dann eher in diese Sozialkasse, das heißt, da profitieren dann wieder nur die ordentlichen und außerordentlichen äh oder genau die ordentlichen und außerordentlichen Mitglieder, die Anspruch auf diese Sozialkasse haben, also es ist ein insgesamt.
Tim Pritlove 0:09:28
So, das heißt, wenn wenn es nicht eine defizite Liste ist, dann wird es gar nicht an alle ausgeschüttet, sondern es geht nur in diese Sozialkasse und das betrifft nur diese dreitausendvierhundert Leute.
Linus Neumann 0:09:41
Dreitausendvierhundert plus nochmal die anderen elf Prozent, das müssten dann nochmal so sechstausend oder so sein, ne? Sechs siebentausend außerordentliche Mitglieder. Also ungefähr.
Tim Pritlove 0:09:51
Achso, die Außerordentlichen, ordentlich, außerordentlich und angeschlossene Mitglieder. Oh man, okay,und wenn's eine Liste ist, heißt es auch nicht, dass automatisch die was kriegen, die auf dieser Liste sind, sondern nur, dass,theoretisch äh ihr Account irgendwie hochgeht und sie vielleicht unter Umständen mal in diesen Bereich reinkommen, wo es eine gewisse Achselleration gibt. Aber wenn die anderen sozusagen immer noch mehr haben, kriegen sie auch über Gebühr mehr,Also nicht linear und nicht im direkten Verhältnis zu dem wie häufig sie gespielt wurden, sondern weil sie da in einer anderen Klasse sind, unter Umständen ein Mehrfaches, obwohl sie nicht ein Mehrfaches gespielt worden sind. Weiher.
Linus Neumann 0:10:33
Genau, du, du, genau, du, du machst quasi mit, jede tausend, die du öfter gespielt wirst, machst du mehr,mehr Gewinn pro tausend, ja? Und da,Während sich also alle Möglichen gegen und wird irgendwie auch Bohlensteuer genannt, weil es also quasi, weil alle ja äh latzen müssen. Also zum Beispiel auch äh gibt ja auch diese GEMA-Abgaben auf äh USB-Sticks und so weiter, ne? Die werden übrigens, wenn mich nicht alles täuscht, jetzt amMontag erhöht am ersten Juli. Er wurde die Abgabe auf USB-Sticks und Speichermedien von vormals zehn Cent,auf ein Euro fünfundneunzig, gehen an die.
Tim Pritlove 0:11:10
USB-Stick.
Linus Neumann 0:11:11
Ist wichtig, ja? Weil du.
Tim Pritlove 0:11:12
Produkt, was es demnächst sozusagen eigentlich so für zwanzig Cent mal geben sollte, ne, wenn man mal so ein Gigabyte sich schoppt. Kann aber nicht für zwanzig Cent verkauft werden, weil.Ja, ein riesiger Schaden da entsteht. Also ich glaube, das Verständnis dafür wird äh auf ein Minimum sinken in der nächsten Zeit.
Linus Neumann 0:11:29
Vor allem das ist sehr schön, das sind tausendachthundertfünfzig Prozent, ne? Wenn du irgendwie von von zehn Cent auf eins fünfundneunzig gehst, ja. Ähm.
Tim Pritlove 0:11:39
Meine USB-Sticks ja auch nur um Musik zu verteilen, muss ich.
Linus Neumann 0:11:43
Ja natürlich, klar, ne, aber.
Tim Pritlove 0:11:44
Noch nie eine andere Anwendung dafür gehabt.
Linus Neumann 0:11:46
Das ist das ist sowieso sehr witzig, wie die wie die die Rechtsgrundlage der GEMA, da es geht ja noch weiter. Ähm und zwar gibt es ja die die GEMA Vermutung,Das ist sehr schön, weil wenn du ähm wenn du jetzt irgendwie eine Musikveranstaltung machst und spielst da GEMA-freie,Musik, dann liegt die Beweislast auf dir und nicht auf der GEMA. Das heißt, wenn da irgendwie Musik gespielt wird und es ist unklar, ob dieser Künstler in der Gamer ist oder nicht,Dann gilt die Gamervermutung, der ist in der GEMA. Und ähm da gibt's jetzt gerade einen sehr schönen Latti Gamer sich auch sehr beliebt gemacht,die Musikpiraten, die machen einmal im Jahr den Free Music Contest, wo dann so CC lizenzierte Musik ähm.
Tim Pritlove 0:12:29
Mhm. Also vor allem nicht GEMA-Musik.
Linus Neumann 0:12:33
Nicht GEMA, komplett frei lizensierte Musik irgendwie in so ein ein Wettbewerb tritt und am Ende gibt's ein,ein Album, was sie dann daraus machen, das kann man dann.Ähm runterladen oder ich glaube auch kaufen, um den um die Musikpiraten da irgendwie als Verein zu unterstützen oder so. Und ähm,gab's jetzt irgendwie eine eine Band, die unter pseudonym,oder eine eine Band, die ja einen Bandnamen, ja? Es steht ein Bandname und gibt's ein Lied. Und dann sagt die GEMA, hier äh die die treten unter Pseudonym auf und nicht unter dieses Pseudonym ist bei uns nicht gemappt mit einem bürgerlichen Namen,gehen wir davon aus, dass das einer unserer Gamer-Künstler ist, der ähm.
Tim Pritlove 0:13:16
Hier anonym.
Linus Neumann 0:13:17
Der hier anonym etwa, äh der hier anonym auftritt und deswegen hätten wir gerne ähm das Geld dafür.Irgendwie hier online Bereitstellung pipapo, ne, schicken wir euch eine Rechnung und ähm,Jetzt müsst ihr quasi erstmal beweisen, dass wir auch immer dieses Liter eingetragen hat, nicht in der GEMA ist, sonst wollen wir das Geld haben. Und damit sind die erstmal ähm,tatsächlich juristisch gesehen im Recht. Und deswegen hat der Musikpiratenverein natürlich gesagt, seid ihr bekloppt so hier oben, ja,das Geld abholen, hier oben und ähm dann hat die Geber gesagt, ja klar, okay, prima, dann verklagen wir euch. Jetzt freuen sich die Musik-Piraten.
Tim Pritlove 0:14:00
Für die neue Aufmerksamkeit.
Linus Neumann 0:14:01
Für die neue Aufmerksamkeit diese diese CC-lizenzierte Band ähm Texas, Radio, Fisch oder so hieß die, glaube ich,freut sich natürlich auch. Und das spannende daran ist, ich hatte das ja schon mal erwähnt hier, dass,CC Lizenzen war da, sie werkbasiert sind, nicht mit den GEMA-Lizenzmodellen vereinbar sind, da diese auf den Künstler bezogen sind.Und das also wirklich eine in der Tat eine, also unter Kleinkünstlern gehöre ich das auch, wird das auch so gesagt, dass es quasi eine Falle ist,in die GEMA einzutreten, weil du natürlich auch nichts so einfach dort wieder rauskommst. Da gibt's irgendwie so 'ne Übergangsfrist, die Doktor Motte hatte das in irgend so einem Interview erzählt,Ähm dass, wenn man aus dem Gamer-Vertrag aussteigen will, muss man zwei Jahre warten, bis die ganzen Kompositionen dann auch GEMA-frei sind.
Tim Pritlove 0:14:55
Mhm. Ähm also bis auch alle Neuen Kompositionen, GEMA-frei sind.
Linus Neumann 0:15:01
Ähgehe jetzt erstmal von dem bisherigen aus, aber der Doktor Motte sagt dann, äh wenn ich heute den Vertrag mit der GEMA als Autor kündige und einen,und in einem Monat eine neue Komposition habe, dann verlängert sich die Wartezeit auch um einen weiteren Monat. Und das heißt,legt er so aus, das ist ja auch richtig. Das würde also ein Berufsverbot äh gleichkommen. Das heißt, du müsstest aus der GEMA austreten und zwei Jahre nichts machen. Ähm,Das heißt, du kommst da, also wenn das so stimmt, wie gesagt, äh Quelle Internet,Äh wenn da äh eine Quelle Doktor Motte, wenn das so stimmt, dann wäre das natürlich äh ganz besonders schlimm, ne? Aber ist natürlich auch zumindest verständlich, dass die Gamer nicht zulassen kann, dass da andauernd die Leute rein und rausgehenweil ähm der administrative Aufwand natürlich für die auch enorm hoch wäre.
Tim Pritlove 0:15:51
Naja, ich meine, wenn sie eh schon fünfzehn Prozent von dieser Kohle einnehmen, irgendwas müssen sie ja tun. Was mich halt auch, also ist, es gibt wirklich so viele Stellen, wo man äh mitm Kopf gegen die Wand äh rennen will, wenn man sich mit diesem Thema äh beschäftigt.Was ich zum Beispiel auch absurd finde, ist so dieses, du wirst zwar angehalten, da ausführliche Listen zu machen, ja, aber auch im Jahre.Was haben wir jetzt? Zwanzigzwölf. Ja? Ist es halt so, dass dann so Radiomoderatoren wirklich ernsthaft Namen und Titel eintippen?Äh wo ich mich AFrage, warum gibt es nicht so etwas wie eine GEMA-ID, ja, also wenn diese Tracks GEMA geschützt sind und dieseProduzenten diese Werke in die Öffentlichkeit geben? Warum registrieren sie sie dann nicht gleich bei der GEMA und kriegen eine ID und diese ID ist in irgendeiner Form,darin enthalten und.Also das ist schon mal das erste Absurde. Also es wird einem auch extrem schwer gemacht, solche Listen überhaupt zu erstellen und vor allem macht's sich ja die GEMA auch extrem schwer,Diese Listen in irgendetwas Zuordnung zuordnen, Bares umzusetzen, was einem natürlich irgendwie, also da kann man jetzt sagen,okay, die sind einfach noch so ewig gestrig, dass sie sich das halt am liebsten per Fax schicken lassen. Bla bla. Ja, mag ja auch Leute geben, die irgendwie nicht über die notwendigen elektronischen Kommunikationsmittel verfügen, aber ich meine, das muss jetzt auch langsam mal ein Ende finden und,es macht so ein bisschen auch den Eindruck, ich will das jetzt nicht unterstellen, aber der Eindruck entsteht natürlich, dass sie irgendwie auch gar kein Interesse an diesen Listen haben.
Linus Neumann 0:17:35
Genau, das, das haben sie auch nicht, also es ist in der Tat so, dass es entsteht für die einadministrativer Aufwand und so, wie sie die Kohle umverteilen wollen, also wie es im Interesse der der ordentlichen Mitglieder ist, müssen diese Listen nicht allzu genau geführt werden.
Tim Pritlove 0:17:50
Einerseits nicht genauer geführt werden, beziehungsweise auch viel Motivation da, äh dass sie gar nicht geführt werden, weil in dem Moment kriegen sie ja auch die Kohle, aber exklusiv, ne,sehr exklusiv und das dann eben auch noch als Sozialkasse, also potenziell sozusagen auch noch als Langzeitzahlung, ne? Und nicht als einmalige ähm,Ausgabe, wobei ich jetzt nicht weiß, ob Betrag X dann in eine Mehrfachzahlung in der Zukunft quasi als Rente äh führt oder ob das dann sozusagen das nur eins zu eins finanziert.
Linus Neumann 0:18:16
Es gibt halt, es gibt halt eine schöne äh schöne Zahlen, wo dann irgendwie so einfach mal gesagt wird, so wie vielkriegen denn diese und ich wende, ah, jetzt müsste ich das rausholen, aber wenn ich mich nicht täusche, äh gehen fast fünfundsechzig Prozent der Ausschüttungenan diese ähm fünf Prozent.
Tim Pritlove 0:18:35
Zwei Drittel.
Linus Neumann 0:18:37
Ja, wenn ich dir also die Zahl, die habe ich jetzt gerade nicht im, jetzt muss ich ganz kurz schauen, aber es ist auf jeden.
Tim Pritlove 0:18:42
Mich jetzt nicht überraschen, ne?
Linus Neumann 0:18:44
Also in diesem Bereich bewegt sich das also ein ein sehr, sehr nennenswerter Anteil geht nur an diese wenigen dreitausend ordentlichen Mitglieder und ähm ich.
Tim Pritlove 0:18:54
Und das vor allem für die Nutzung von Werken, die sie überhaupt gar nicht äh gemacht haben, ne.
Linus Neumann 0:19:01
Und jetzt kommt aber das äh du sagtest das ja gerade mit der Liste, dass alles ein bisschen bisschen kompliziert. Deswegen macht die GEMA jetzt auch eine Tarifrform,und sagt, ja ähm also sie hat ja dann also ich weiß zum Beispiel bei Kneipen, da gibt's dann irgendwie so einen Standardtarif und ähm wenn du dann gebrannte CDs ähm auflegen möchtest, dann kostet das mehr oder so, da haben sie irgendwie so Pauschal Deals, ne?Ähm.
Tim Pritlove 0:19:23
Obwohl für die gebrannten CDs ja auch schon bezahlt hast?
Linus Neumann 0:19:25
Und MP3-Player anzuschließen und so, das kostet dann alles extra, es sind also relativ komplizierte Modelle. Und jetzt haben sie gesagt, ja, da haben wir elf Tarif, ist ja alles total blöd.Und jetzt machen wir einfach mal nur noch zwei. Ist alles viel leichter. Und für die Clubs, also für Diskotheken wird's noch viel einfacher. Da wollen wir einfach zehn Prozent des Eintritts von der Tür.Und damit ähm seid ihr alle sorgenlos. Einfacher Pauschaltarif, außer wenn eure ähm Veranstaltung länger als fünf Stunden dauert, dann hätten wir gerne fünfzig Prozent mehr,und äh fünfzig.
Tim Pritlove 0:20:01
Fünfzehn Prozent, also fünfzehn Prozent des Eintritts.
Linus Neumann 0:20:05
Ja und pro weitere drei Stunden nochmal fünfzig Prozent. Das heißt, ein, sagen wir mal, ein Berliner Club, der irgendwie seine guten ähm zwanzig Stunden aufhat oder so oder lass den nur lass dir nurLasse nur fünfzehn aufhaben oder zwölf, ja, ähm,Keine Ahnung, da müssen sie ähm brauche ich jetzt gar nicht auszurichten, da gab's schon Rechenbeispiele, äh eine Großdisko, wo damals so zu Grunde gelegt hat, bisher so vielleicht,vierzigtausend im Jahr gezahlt,und landet jetzt nach dieser ähm Reform ungefähr bei dreihunderttausend. Auf die auf die Berliner Clubs bezogen im Schnitt äh statt achtundzwanzigtausendEuro pro Jahr jetzt hundertvierundsiebzigtausend. Das ist so die den Durchschnitt der Berliner Club, ja?
Tim Pritlove 0:20:54
Ja, wir wissen ja auch, dass Clubbetreiber irgendwie im äh im Mama nur so baden, ne? Also alle Clubbetreiber, die ich kenne, also die haben alle Hände voll mit Gold. Ja. Und fahre nur die dicksten Autos.
Linus Neumann 0:21:08
Vor allem, äh wenn das, wenn das Geld vom Eintritt genommen wird, kann man sich ja unglaublich schwer vorstellen, wo die Clubbetreiber das als nächstes sofort drauf umlegen, ne? Wahrscheinlich auf die BierpreiseAlso ich weiß, am nahe ist, ist halt ganz klar, dass ähm dass die Eintrittspreise dadurch enorm steigen werden müssen,weil äh du musst ja überlegen, diese diese zehn Prozent. Und jetzt gehen wir mal beim Club, so der heißt halt auf jeden Fall länger als fünf Stunden auf, wäre er bei acht, sagen wir mal so, ähmzwanzig Prozent, wenn das dann ungefähr zwanzig Prozent des Eintritts und das aber brutto, ne? Das heißt, du zahlst von mir aus irgendwie äh zehn Euro, da sind ja noch die ganzen Steuern drin, aber zwei Euro gehen schon mal an die an die GEMA.Also völlig, völlig äh völlig unverständlich, ja. Was äh was da los ist?
Tim Pritlove 0:21:57
Diese Beweis ja, ich meine es gibt ja so Systeme wie,äh ich überlege jetzt grade, man müsste jetzt, glaube ich, es ist wird sich Zeit, kreativ zu werden und zwar sowohl juristisch kreativ, weil ich aus meinem äh äh aus meinem Ianal äh Verständnis heraus ähm,denke ich, ist da eine Menge drin, was einfach generell nicht zu halten ist, rechtlich.Ja, also grad dieser Berufsverbot, äh Aspekt et cetera, also die faktische Unmöglichkeit, da eigentlich auszusteigen. Ich meine, das kann ja wohl nicht sein, dass ein Vertrag äh äh dir verbietet, deinen Beruf auszuüben. Ja.
Linus Neumann 0:22:34
Also laut meiner Information geht eben der äh Doktor Motte ja auch dagegen vor. Andererseits ähm würde die GEMA ja argumentieren. Na ja, ja. Äh warum willst du denn aus der Gamer austreten?
Tim Pritlove 0:22:46
Weil die scheiße sind und auch so so stinken. Also ich meine, das ist ja wohl äh äh ganz klar. So, aber jetzt äh ich versuche jetzt gerade nochmal so ein bisschen äh zu sehen, weil,ich denke, wir haben hier mit dem Thema Gamer und Urheberrecht sicherlich den Tipping Point noch nicht erreicht, aber ich habe äh die Diskussion schon lange nicht mehr so schnell den Berg hochklettern,sehen. Und ähm diese Creative Commons äh äh Geschichte.Bisher ja immer so ein belächeltes, schönes HH, der ja äh ja die paar Songs und so weiter schön gedacht, ne. Und jetzt hat man eben auch noch so dieses Problem mit mit dieser Beweislast,technisch lösen. Ich meine, generell könnte man sowieso frage ich mich, wie kann die GEMA nicht feststellen, dass etwas,nicht der GEMA unterliegt, weil sie müssen ja ihre Stücke ja wohl kennen,also finde ich derzeit meinen sie wahrscheinlich nur nö, wir müssen nur unsere Mitglieder kennen, das reicht uns und wahrscheinlich ist da, wenn ihr irgendwas spielt und wir wissen nicht genau, was das ist oder von wem das ist, dann ist es wahrscheinlich äh von einem von uns, auch wenn wir das nicht kennen,ja? Aber das halte ich zum Beispiel schon mal für extrem angreifbar,Ja, weil es kann ja wohl nicht sein, dass ein Mitglied, was da drin ist, selber nicht weiß, was es produziert hat, also müsste man es ja sehr wohl dazu zwingen können, äh jetzt sagen wir mal, auf dem rechtlichen Weg, dass die, gehen wir das selber tun könnte, ist auch klar, aber daran haben sie wahrscheinlich derzeit kein Interesse,Also würde man jetzt die Mitglieder dazu zwingen, zu sagen, okay, hier und das ist auch das, was ich jetzt tatsächlich produziert habe und ich bin euch gegenüber verpflichtet, euch das auch anzuzeigen,Ist da einfach so ein Musical Fingerprint? Ich meine, ich kann heutzutage so ein iPhone hoch halten und starten und äh kriege die meisten Bekannten, die da irgendwie erkannt. Also es ist überhauptnicht so, dass es brutal unmöglich wäre, das schnell herauszubekommen. Da muss man jetzt nicht äh über Unique Problematiken beim äh Suchen von äh Autorenamen diskutieren.So und äh das heißt einerseits könnte man die GEMA auch in so eine so ein so ein.Position bringen, dass man sagt, so, ihr habt viel bessere Möglichkeiten, da eure Ansprüche auch wirklich selber zu überprüfen,Auf der anderen Seite, wenn ich jetzt überlege, ich mache jetzt einen will jetzt einen Club machen, der einfach überhaupt gar keinen Bock mehr hat auf diese ganze GEMA-Geschichte, sondern natürlich erstmal knallhart, weil das heißt.Ein riesiger Berg, cooler Musik, fällt irgendwie weg für dich. Ja, aber wenn ihr jetzt wirklich so ein CC-Club aufmachen wollen würdest, so, ja?Müsstest du wahrscheinlich hier selber äh mit so einem Musikerkennungssoftware äh hinkommen. Du müsstest allen DJs,quasi so ein gewisses Softwareprotokoll äh vorschreiben, was ihr da auflegt. Ich meine, die liegen ja eh fast alle in zunehmenden Maße digital auf, ist ja auch völlig in Ordnung, warum nicht?So, das heißt, äh man sammelt das quasi auch automatisiert ein,Ich denke, es wird dich über so einen so einen totalen die Zukunft voll äh automatisierten äh nachweislich gema freien äh Club nach.Und äh der im Übrigen auch in der Lage wäre, höhere äh ähm Tanzemen zu zahlen,weil er ja nicht die zwanzig Prozent an die GEMA äh abgeben muss.
Linus Neumann 0:25:53
Ja. Das das wäre, ja?
Tim Pritlove 0:25:55
Also es äh entwickelt sich ja langsam auch zu einem Marktvorteil.
Linus Neumann 0:25:58
Der hätte aber natürlich das Problem, dass die GEMA ihn wahrscheinlich die ganze Zeit nerven würde.
Tim Pritlove 0:26:02
Ja, deswegen muss man sie ja, darüber rede ich ja gerade. Man muss sich da sozusagen technisch auch absichern. Ja. Ja, und das auf eine Art und Weise machen,ähm ja äh wasserdicht ist natürlich eine andere Geschichte, aber die Frage ist ja am Ende, bist du äh einem Gericht gegenüber auch ausreichend glaubwürdig. Und wenn du jetzt wirklich ein System hast,was erstmal so eine Softwareherausforderung ist, aber sowas lässt sich ja äh immer schnell,auch lösen, ja, wo du sagst, okay, alle DJs, die hier auflegen, alle Leute, die hier selber ihre Sachen machenirgendwie 'n Musical Fingerprint, 'ne ID, keine Ahnung, müssen ihren Song irgendwo in der Datenbank registriert haben und diese Zahlen wollen wir irgendwie habenja? Wenn's die Software nicht automatisch selber liefert. Ja,So, das ist jetzt so ein bisschen meine ähm zurecht gemalte äh Lieblingszukunft, ja,Die Frage, ob so ein Club dann erstmal äh das äh entsprechende musikalische Repertoire hat, um Leute irgendwie glücklich zu machen, aber.Piratenpartei hielt man ja auch mal für total unmöglich und unvorstellbar.
Linus Neumann 0:27:09
Du, also ich höre einige CC-Musik, die mir auch durchaus gefällt.
Tim Pritlove 0:27:14
Ja, ich meine, es gibt mittlerweile da gute Sachen, aber wenn man vor allem auch sagen kann, okay, äh wir wir haben ja aber auch einen einen auch für die Komponisten.Klicken sozusagen in dem Moment, wo ein Song äh gespielt wird, auch gleich den passenden äh Flatterbutton dazu,jetzt mal weiter gedacht, also nicht nur die DJs, die auflegen, kriegen automatisch einen Anteil aus diesen Eintrittseinnahmen, sondern auch,alles freiwillig natürlich irgendwie, weil da gibt's ja jetzt keine Verpflichtungen dafür, aber ich denke auf der Basis müsste man das Ganze mal denken. Wir haben ja hatten ja jetzt hier Eingangs quasi so diese Insta-CastProblematik äh induzierte äh Einstiegsdiskussion. Wenn ich das jetzt mal auf Musikzurück übersetze, so wie dieses oh ich habe den Podcast automatisch gehört, er wird dann automatisch geflettert, wenn man das eben dann sozusagen auch in Clubs transferiertähm ähm für dort gespielte Musik, ja, könnte sich an der Stelle auch ein interessanter Mechanismus entwickeln.
Linus Neumann 0:28:15
Würde sogar, wer noch ein weiter interessanter Aspekt zu beobachten, denn wenn ich mich jetzt nicht täusche, ist es, mit der GEMA so zu verstehen, dass die im Moment,Also sie haben so eine Art Flächenberechnung, ja, also wie gesagt, ähm für den ganzen Kleinkram machen die ja eh irgendwelche Pauschalverträge, ne? Und ähmda berechnen sie dann eben nach nach Fläche. Und wenn du jetzt so eine Konzertveranstaltest, ist es nach meinen Informationen auch ähmomentan äh nicht relevant, ob das ausverkauft war oder nicht. Du zahlst immer grundsätzlich nach Fläche,und nicht nach Hörern. Das wäre natürlich dann eigentlich auch ganz nett, wenn man da mal irgendwie so ein bisschen automatisierteren Kram, dass man eben so, ne, Anzahl der Gäste undso weiter äh könnte man direkt, wenn wenn man da oder ein ähnliches Modell mit reinigen direkt nochmal eher so diese Beziehung zwischen Musikern und ähm,und Fans irgendwie stärken und so. Aber im Moment sieht's eben so aus, als hätten wir all das nicht und diese GEMA,Drehte also wirklich durch, ja und ähm zeigt also auch, also mit diesem.Was mich da jetzt wirklich, ich habe ja noch vor einigen Folgen auch gesagt, dass die GEMA ja eigentlich,schon zu den Guten gehört und da durchaus mal Ausschüttung an die an die Künstler auftreten. Aber wenn man sich diese wenn man sich das anschaut wie.Also wenn so ein so ein Verein intern so eine so eine ganz klar von unten nach oben Verteilung auch nochmal hat,und irgendwie da ein riesen, riesen Kohle für diesen administrativen Teil irgendwie versenkt, ne?Sich irgendwie halbe Million Euro bezahlte Vorstände gönnt, ja? Das macht einfach nicht den Eindruck,dass das irgendwie ein besonders karitatives Unterfangen sei, was die da was die da betreiben, ne? Und wenn,Also so insgesamt, wie jetzt auch dieses dieses Club ähm Sterben, was sie da durchaus auf jeden Fall, also wenn das so passiert, ja, ich meineähm das wird äh einige Clubs sehr stark behindern. Er sagte dann diese diese äh freundliche Frau Sticher, die ich übrigens zu jeder, also kann ich Journalisten nur nahelegen,irgendwas mit GEMA ist, ne.Gabi Schlicher fragen, so, die erklärt das in Ruhe, ne? Die erklärt das ordentlich, die kann man also kann man auch zu wetten, dass einladen oder so, ne, die macht das super. Und ähm die sagte dann nämlich, ja, ähmJa, ja, ähm, es gibt, das stimmt, es gibt niemanden, der irgendwie unsere Tarifreform gutheißt,Und deswegen soll's ja auch irgendwann so eine Schiedsgerichtentscheidung geben und die ganzen Clubs haben ja auf jeden Fall die Möglichkeit, ähm die Kohle, die sie jetzt nach der neuen Tarifreform,und Schulden auf ein Treuhänderkonto zu zu schicken. Und wenn dann irgendwann in anderthalb Jahren die SchiedsgerichteEntscheidung ist, dann können die Clubs ja ihre paar hunderttausend Euro, die sie dann da reingesemmelt haben, könnten sie die wieder haben, wenn sie äh Recht bekämen, ne.
Tim Pritlove 0:31:14
Vielleicht unter Umständen, ja. Mhm.
Linus Neumann 0:31:15
Ja, also deutscher äh Hotel und Gastgewerbeverbande sind alle irgendwie dagegen gerade und ähm ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das auch für,verständlich halte, ne? Also zehn Prozent des des Eintritts beim Club klingt erstmal nicht so,Klingt ja erstmal nicht so viel, aber wenn man, also wer mal ernsthaft irgendwie so was betrieben hat, äh der weiß schon, dass also in einigen Berliner Clubs mit mit zehn, zwölf Euro,der Eintritt eigentlich doch relativ human ist. Ich sage nicht, dass das ein billiges Vergnügen ist, aber ähm im Vergleich zu dem, was man dort drinnen dann geboten bekommt,sind diese Eintrittsgelder relativ human. Und wenn man sich überlegt, was,Also was passieren wird dieser dieser Gamerkram, das wird jetzt ähm,Natürlich werden nicht die Clubbetreiber das einfach hinnehmen, diesen, diese Mehrkosten, dann werden die natürlich auf die Besucher umlegen. Und dann sind wir die äh,Sind wir ja sowieso, der kleine Mann, den du kennst, der kleine Mann ist immer dran.
Tim Pritlove 0:32:20
Gibt's da eine Liste wer diese dreitausendvierhundert Leute eigentlich sind?
Linus Neumann 0:32:24
Ähm gehe ich von aus, ja.
Tim Pritlove 0:32:27
Ich meine, dass die irgendwie schon mal bekannt geworden oder als die irgendwie.
Linus Neumann 0:32:31
Ähm weiß ich jetzt nicht, ich weiß ja nicht, worauf du da jetzt hinaus willst. Also wahrscheinlich kann man's nicht denken, wer's ist, ne? Es werden alle größeren äh.
Tim Pritlove 0:32:39
Gut, man kann sich ein paar denken, ne.Ich frage mich, warum die Loyalität so mit diesem Verein äh überhaupt so groß ist bei diesen Urhebern. Ich meine äh was was bitte äh bilden die sich eigentlich ein? Ja, also es,Grad diese ganze äh Hyperventilierende äh Schnappatmung getragene Diskussion ums wie urheberrecht der letzten Wochen da die in den Medien ausgefochten wurde, die wir ja auch schon angesprochen haben.Die machte auch wirklich an den Eindruck auf mich, dass wirklich also so viele Leute von den äh aus der Urheberseite, ja,die es ja eigentlich gehen sollte. Überhaupt gar nicht verstehen, was da vor sich geht.
Linus Neumann 0:33:18
Nee, das tun sie auch nicht, aber die die also die die Begründung, geh mal Mitglied zu werden, ist ähm schon relativ klar, weil ähm,Also mir kann da eigentlich nichts passieren, außer dass die für dich Inkasso machen und dir Kohle überweisen.
Tim Pritlove 0:33:33
Kann, dir kann auch passieren, dass sie dir halt keine Kohle überweisen.
Linus Neumann 0:33:37
Ja, dann hast du eben kein.
Tim Pritlove 0:33:39
Im Prinzip sehr wohl gehört wirst und deine Musik genutzt wird, also der eigentliche Anspruch mit wenn mein Zeug genutzt wird, dann werde ich als Urheber auch vergütet, der stimmt ja so nicht.Also der ist für manche vielleicht wahr, ja, aber die meisten werden äh manche werden übervergütet und die meisten werden wahrscheinlich chronisch untervergütet.
Linus Neumann 0:34:00
Ja, ja, genau, ja, klar.
Tim Pritlove 0:34:02
Warum sollte man sowas toll finden?
Linus Neumann 0:34:05
Besser weiß.
Tim Pritlove 0:34:07
Ja ja. Ja.
Linus Neumann 0:34:08
Ja und ähm da da arbeitet die Gamer ja jetzt gerade dran, das zu ändern und äh das machen sie, wie gesagt, äh sehr gut, also die Personalie Schlicher ist da ähm,Gold fährt, ja. Übrigens die GEMA-Website funktioniert gerade nicht. Ich wundere mich, woran das wohl liegt. Von hier, ja, die sind also wahrscheinlich grade unter Dedos-Attacke, die Internet äh Bürgerwacht äh,Internetbürgerwehr, rächt sich.
Tim Pritlove 0:34:36
Streamen wir gerade live.
Linus Neumann 0:34:37
Nee, dass ich äh das ging auch, glaube ich, die Tage über Twitter. Aber gerade die Gamer, ja da hatten sie sich ja auch beliebt mitgemacht, ne? Das irgendwie sieht Attacken hatten und dann haben sie da äh Hausdurchsuchungen äh durchführen lassen bei den äh.Bei einigen der IP-Adressen, Inhabern und so. Also die die GEMA ähm Flauschkanone äh feuert aus allen Löchern, ja, also die die machen sich überall beliebt, ja.
Tim Pritlove 0:35:06
Eine gewisse Nervosität ist auf jeden Fall schon zu spüren, ne. Tja, schauen wir mal. Gut, haben wir das Thema durch? Haben wir. Was gibt's denn sonst noch so Schönes.
Linus Neumann 0:35:21
Ja, eigentlich nicht so viel. Kurze Meldung, eigentlich nur Karrelle der EU-Kommissar für Handel.Hat dann äh kurz den,ähm EU-Parlament, welches ja am vierten Juli, der sich ja im Rahmen der nächsten Woche ähm abspielen wird über Acta entscheiden soll,Äh an die hat er sich gewendet und hat gesagt, äh hier, äh übrigens, wenn ihr äh dagegen stimmt,sage ich euch jetzt schon mal, äh dass die Kommission auch weiterhin das derzeitige Verfahren vor dem ähm EuGH verfolgen wird.Und ein negatives Vatum Votum,wird dieses Verfahren vor dem EuGH nicht beenden. Ja, es geht also um die Prüfung der äh mit der mit dem EU-Vertrag Vereinbarkeit,Von Akta, also da da lässt die Kommission dann nicht von ab.
Tim Pritlove 0:36:16
Hat in dieser Karie die Gurt selbst dafür gestimmt oder dagegen? Was macht's?
Linus Neumann 0:36:20
Na ja, ich meine, der wird auf jeden Fall dafür stimmen, ja, der ist ja, der ist der eine der treibenden Kräfte hinter Acta. Und sagt,er geht davon aus, dass das Gericht dann, also der EUGH befindet, dass AKTA äh im vollen Einklang mit den Verträgen der äh Europäischen Union ist und wenn das Gericht diese Entscheidung trifft,denn will er einfach einen zweiten Antrag auf Genehmigung an das europäische Parlament stellen. Ähm.
Tim Pritlove 0:36:46
Einfach so lange abstimmen lassen, bis man das passende Ergebnis äh hat.
Linus Neumann 0:36:49
Ja? Und sagt dann also wörtlich wohl, äh ob das Parlament das in dieser oder der nächsten Wahlperiode äh betrachten wird, nicht also an ihn, ne. Das ist ähm das schon spannend. Also zu sagen, ja okay, übrigens, wenn ihr das ablehnt, dann knalle ich euch das einfach nächste Woche wieder auf den Tisch,ähm das ist eine Taktik ähm.
Tim Pritlove 0:37:08
Wird bestimmt erfolgreich sein, also könnte dann mittelfristig auch zu seiner Absetzung führen, wenn er es da übertreibt, aber ist schwer einzuschätzen.
Linus Neumann 0:37:17
Es ist wirklich ähm fällt mir jetzt nicht mehr viel zu ein, ja.Also so, aber sagen wir's so, ähm er, er nennt das Kind wenigstens beim Namen und ähm sagt, dass es wieder Acta sein wird und dass da auch immer noch Akta dran stehen wird, ja? Das einzige, was äh der Unterschiedzu dem, was was grundsätzlich zu erwarten ist, ist ja einfach nur, dass er sogar zugibt, dass weiter Akta dranstehen wird. Was sonst zu erwarten ist, dass man das Gleiche nochmal bekommt und eben was anderes draufsteht.Er will jetzt offensichtlich nur diese diesen,diesen Heckmeck gar nicht machen. Insofern ist er relativ ehrlich, ist er zu erwarten, dass ähm also beobachten wir überall, dass eben ähm die Kämpfe im Bereich der Netzpolitik nicht an einem,mit einer Entscheidung oder mit einer Gesetzesinitiative dann endgültig erledigt sind. Da beobachten wir in allen anderen Bereichen auch, ja? Vorratsdatenspeicherung oder so. Dass der Kram einfach wiederkommt. Und versuchen wir es nochmal, ja.Und da sagt er jetzt auch halt relativ nett von ihm.So und dann gab's noch ähm das Thema hatten wir auch vor einigen Wochen hier schon mal angesprochen, die Störerhaftung.Da haben sich jetzt einige äh Mitglieder des Vereins digitale Gesellschaft, die äh juristisch bewandert sind, zusammengesetzt und einen äh Gesetzentwurf ähm.
Tim Pritlove 0:38:44
Also hier geht's um offenes WLAN, et cetera, wenn eine Kneipe WLAN anbietet, äh haftet sie dafür, wenn jemand darüber irgendeinen Verstoß äh betreibt.
Linus Neumann 0:38:54
Genau. Und äh dieser Gesetzesentwurf soll sich genau dagegen wenden und sagen, okay, hier ähm,ein großer Provider wie T-Mobile oder TR Online oder wie die dann heißen sind natürlich auch von der Haftung für das, was ihre Nutzer machenfreigestellt und das möchten wir für die Mini Provider, die ein WLAN irgendwo zur Verfügung stellen. Bitteschön,auch so haben. Es gab vor allem für Privatpersonen ja im Mai zweitausendzehn äh so ein Urteil,Da ging's, glaube ich, um irgendeinen Film oder so. Da hatte eine Frau unbeabsichtigt offenes WLAN. Das war so,Ein unverschlüsseltes WLAN nennt es sich jeder einen anmelden konnte und wo der dann tatsächlich noch vor Gericht eben schuldig beziehungsweise nicht schuldig, aber haftbarfür das äh File-Sharing, was dann irgendein Nachbar oder so über ihren über ihren Anschluss gemacht hat, äh wurde sie dann haftbar. Ähm.Jetzt hat äh die sind diesen Gesetzesentwurf veröffentlicht und drangeschrieben, wir schenken ihn der Politik, ähm könnt ihr jetzt so ähm nutzen,das ist also,Das heißt natürlich eigentlich, dass es niemand machen wird, weil es wird ja keine Partei ähm sich vor den Karren spannen lassen. Rechne ich jetzt zumindest mit. Ich glaube nicht, dass eine Partei sagt, super hier die gegessenen Gesetzesentwurf, den den schleppen wir jetzt mal durch. Ähm.
Tim Pritlove 0:40:19
Zeigen, gibt ja genug Gesetzentwürfe von anderen Lobbyorganisationen, die schon so mehr oder weniger übernommen werden, äh ob die entsprechendenPunkt erreicht hat, dass äh äh sei in Frage gestellt. Aber es generell, denke ich, ist das schon mal der richtige Ansatz, weil man ja mit einem Gesetzesentwurf, also ich denke,in Form eines Gesetzesentwurfes etwas vorzulegen, sagt ja, nicht unbedingt,Genauso müsst ihr das machen, sondern A. Wir haben eine relativ klare Vorstellung davon, was eigentlich wirklich falsch ist. Hier haben wir mal in unseren Worten ausgedrückt,wie man es konkret auch richtig tun könnte, dann kann man sich ja über die Details immer noch äh Gedanken machen, aber es ist natürlichein deutlich konkreterer und von daher eben auch sehr viel ähm,kooperativerer äh politischer Schritt, als wenn man jetzt immer nur sagt, ihr seid alle doof, ähm weil so geht's ja nicht.
Linus Neumann 0:41:12
Und zeigt also der ist auch relativ kurz ähm stößt dann eben die Debatte an und das ist genau recht, dass man in der Saison sagen kann ähm hier wir haben euch mal aufgemalt, wie einfach das geht und das sind irgendwie zwei Sätze, die irgendwo noch mit dabei geschrieben werden müssen und dieähm Telemediengesetz und so weiter, gibt's ja schon. Also ähm.Wäre jetzt kein großer Akt das zu machen. Und dann kommt natürlich die Frage auf ja, aber ähm was ist denn dann los, wenn ähm.Es würde ja die äh Verfolgung von Urheberrechtsverstößen ähmerschweren und da kommt meines Erachtens die relativ sinnvolle Antwort zu sagen, wir wollen doch lieber äh eine kleine Anteil äh urheberrechtsverstößeverfolgt haben,lassen, als das ähm ein Unschuldiger bestraft wird, ja? Und das in dieser Unschuldige ist dann im Zweifelsfall jemand, der entweder wieder besseren Wissens oder aber mit guter Absicht handelt, nämlich, dass er Personen, dievielleicht kein Internet haben oder an dem Ort, an dem sie sich gerade befinden, kein Internet haben, ein solches zur Verfügung stellen möchte, ja.Ähm ich weiß gar nicht, ob ich darüber darauf schon verwiesen hatte, dass es von den,frei funkeln, diese Initiative gibt mit den ich weiß gar nicht wie die hießen diese Boxen. Also die verteilen WLAN-Router haben hundert Stück, verteilen die an Kneipen und so ähm und diese diese Router machen offenes WLAN.Und tummeln dann aber durch einen VPN nach Schwedensodass dann da äh sodass du keine äh Probleme mit der Störerhaftung hast, ja.
Tim Pritlove 0:42:53
Nicht gibt.
Linus Neumann 0:42:55
Nee, das das war jetzt irgend so ein das ist irgend so ein äh VPN Anbieter, ne, gibt's ja relativ viele VPN-Anbieter, die dann als Anonymisierungsdienste fungieren. Ähm und da gab's wohl offensichtlich einen VPN-Anbieter, der gesagt hat, zu diesem Zwecke spende ich euch irgendwie hundert Accounts.Und äh das natürlich auch eine eine technische Möglichkeit der Umgehung, aber es kann's ja letztendlich nicht sein. Also äh dieses Problem, was da mit der jungen Dame besteht, deren offenes WLAN,sie dann letztendlich vor Gericht verlieren lässt, äh,Ein derartiger Umgang mit, sage ich mal, wie gesagt, entweder technischer Inkompetenz oder äh technischem Wohlwollen ähm,sicherlich auch kein, kein gutes Signal.
Tim Pritlove 0:43:40
Ja. Das war's schon, oder? Sonst nichts passiert.Gibt's Ausblicke?
Linus Neumann 0:43:52
Ja, vielleicht zu erwähnen äh Julian Assange, äh Entscheidung ist doch nicht gefallen. Ich hatte ja erst gesagt, dass ich davon ausgehe, dass die dass dass sie bald schon fällt. Ähm aber das sieht jetzt eher wieder nach etwas aus, was relativ lange dauern wird.
Tim Pritlove 0:44:06
Hm. Ähm jetzt sitzt er erstmal da.
Linus Neumann 0:44:09
Jetzt sitzt er erstmal da und.
Tim Pritlove 0:44:11
Botschaft auch in der Lage ist, seine Fernsehsendung zu produzieren.
Linus Neumann 0:44:16
Ja, es ist halt, kommt halt drauf an, wie das mit der Störerhaftung für Botschaften ist, ob der da Internet kriegt oder nicht.Und er hat sich auf jeden Fall auch schon zu der zu der Problematik geäußert, dass ihm irgendwie durchaus einleuchtet, dass er, wenn er den Raum, wenn er da irgendwie versucht, den Raum zu verlassen, dass er wieder in Kennen kommt. Ähm.
Tim Pritlove 0:44:36
Hat er sich dazu geäußert.
Linus Neumann 0:44:37
Ja, hat er so, also sieht er wohl so ein, also den Plan irgendwie da nochmal mit dem Helikopter Verfolgungsjagd oder so. Ähm,Der besteht jetzt erstmal nicht. Hm, also da da bleibt's spannend, ja.
Tim Pritlove 0:44:50
Veranstaltung irgendwas.
Linus Neumann 0:44:52
Ja, ach so, genau, ja, wie gesagt, am vierten ist die Akte-Abstimmung, da wird dann jetzt auch eingeladen zum, äh, Abend,bei grill und alkoholisch und Kaltgetränk den Etappensieg zu feiern.Am vierten, ja.
Tim Pritlove 0:45:15
Mhm. Okay. Links in unseren Shownotes. Ne.
Linus Neumann 0:45:24
Ja. Können wir aufhören jetzt.
Tim Pritlove 0:45:28
Der letzte Link direkt neben dem Flatterbutton für für Linus. Wenn Linus, Linus, Linus nimmt es sehr persönlich mit dem Flatterbutton, ja?
Linus Neumann 0:45:35
Also ich mache das hier alles nur aus Spaß und ich möchte, dass dann da wirklich bei dem wenigsten irgendwie eine Zahl ist, wo ich sage, ja guck mal, das ist eine schöne Zahl.
Tim Pritlove 0:45:44
Eine schöne Zahl.
Linus Neumann 0:45:49
Eine schöne Zahl. Und bei meinen Twitter-Followern soll er auch eine schöne Zahl.Ja, da muss auch mehr hin, da ist auch keine schöne Zeit. Sonst bin ich mit allen Sachen zufrieden. Super.
Tim Pritlove 0:46:01
Super. Okay, dann war's das hier. Die launische Ausgabe Nummer dreißig. Bis bald. Tschau, tschau.
Linus Neumann 0:46:08
Tschau, tschau.

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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linos.
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen Linus. Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:03
Ich habe eine etwas belegte Stimme heute.
Linus Neumann 0:00:06
Ja äh was ist los, Schatz?
Tim Pritlove 0:00:08
Naja.
Linus Neumann 0:00:09
Im kalten äh kalten Zug oder so gesessen.
Tim Pritlove 0:00:11
Nee, ich habe im warmen Dresden gesessen und gequatscht, aber ich war auch schon vorher irgendwie total durchdiskutiert, unter anderem auch äh wegen unseres gemeinsamen Aufenthaltes in Köln auf der Siegind, wo sie auch viel zu quatschen gab.
Linus Neumann 0:00:26
Ja, unter anderem habe ich da mich mit konstant zu THS noch ein bisschen über den Staatstrojaner unterhalten,ja, die haben ja dort einen Vortrag dazu gehalten und ähm,Wir haben uns dann so ein bisschen über unsere Einschätzung zum notwendigen Niveau dieser Software unterhalten, weil ich ja beim, bei der letzten Sendung.
Tim Pritlove 0:00:49
Vortrag gemacht, oder?
Linus Neumann 0:00:51
Sagte ich gerade.
Tim Pritlove 0:00:52
Sagtest du das? Ich bin noch nicht,noch nicht so ganz da.
Linus Neumann 0:00:55
Wir haben uns ein bisschen darüber unterhalten, dass ich ja gestern gesagt habe, was man eigentlich, was ich eigentlich denke, was für Ansprüche an so einen äh Trojaner gehen, wenn man das ernsthaft betreiben möchte,und dass man dafür eine ganze Menge Expertise braucht. Und äh konstant sagte dann eher so, ja komm, also so ein Trojaner, den hat man ja eigentlich relativ schnell gebaut. Äh,mach dir mal irgendwie, lass mal die Kirche im Dorf, ne, ist ja jetzt keine keine Hexerei. Da hat sie äh absolut recht mit, ist nicht besonders schwer, einen ähm Trojaner zu bauenich denke das ist ein bisschen schwieriger ist, ist dann ein so zu bauen, dass man Infektionen auch unbemerkt ernsthaft aufrecht erhalten kann,Also ohne irgendwie durch die gängigen ähm.
Tim Pritlove 0:01:36
Tools entdeckt zu werden.
Linus Neumann 0:01:37
Tools entdeckt zu werden und sich irgendwie ein bisschen äh doof zu verhalten, aber auch da ist das Wissen natürlich noch relativ verbreitet. Es gibt äh Trojaner, die sich wirklich seit seit vielen Jahren sehr beständig eigentlich halten,ähm man achtet da ein bisschen auf ähm Wandelbarkeit oder so, aber wie gesagt, es gibt Trojaner, die sind über viele Jahre erfolgreich,Ähm das, was ich eigentlich als das äh als das Entscheidende sehe, ist eher so die Infektion. Ja, also irgendwie, wie kriege ich das Ding da jemals drauf? Diese, das sind ja die Sicherheitslücken, die immer wieder neu gefunden werden müssen, wenn es nicht welche sind, die nicht metigierbar sind, wovon es relativ wenige gibt.Aber die gibt's natürlich auch, ne. Ähm Firewire ist irgendwie so ein so eine Problematik, ja, das sind eine Fire-Wire-Pod am Computer ermöglicht,glaube ich nicht sinnvoll umgehbar, Zugriff direkt auf den Speicher, wodurch man dann Passwortsperren umgehen kann,ähm ist mir jetzt keine ernstzunehmende Gegenmaßnahme bekannt, außer diesen komplett abzumachen oder auszuschalten,eine eine der Problematiken, die so ein bisschen,aber gegen die meisten Sicherheitszünden gibt's ja irgendwelche Abwehrmaßnahmen so, ne. Und ähm.Aber grade also quasi man könnte sagen, so der der interessante Teil, den man immer weiterentwickeln muss, ist eher so der Infektionsweg. Weniger als die Software selber. Und ähm,Hat äh Konstanz natürlich recht, dass äh wenn man jetzt irgendwie von staatlichen Behörden spricht, die machen halt irgendwie einen Hausbesuch, ja,oder am Flughafen oder sonst was. Also und die können ja auch sehr gezielt vorgehen, das heißt, sie können irgendwie so machen und sind jetzt vielleicht gar nicht so darauf, äh, angewiesenwir infizieren alle irgendwie zu fahren,und dass deswegen in diesem Bereich vielleicht die Anforderungen doch nicht so hoch sind, wie ich sie ähm beim letzten Mal dargestellt habe. Ähm Fazit, ähm.Ich würde sagen, äh also man muss trotzdem eben bedenken, das ist kein Produkt, das irgendwann fertig ist, sondern dauernd dauerhaft gepflegt werden muss von jemandem, der sich, der davon Ahnung hat, vor allem, wenn man betrachtet, was für ein,Desaster eigentlich mit der Entdeckung einherging.Als die ähm als der als der letzte Staatstrojaner, der von Digitalstar irgendwie vergeigt worden war, als der gefunden wurde, war ja gleichzeitig,alle mit diesen Maschinen äh infizierten Trojanern theoretisch der Zugriff für alle Personen offen.Und ähm für alle, die damit infiziert waren, die Möglichkeit gegeben, äh sich dieser Infektion zu entledigen.
Tim Pritlove 0:04:14
Also weil der überall derselbe Kiefer wendet wurde.
Linus Neumann 0:04:16
Also der ganze Trojaner hat sich ja nicht besonders angestrengt sich sich irgendwie selber zu versteckenund äh die der Kiefer den Command in Control Server war immer der gleiche, auch über mehrere Trojaner-Versionen und so. Also es war damit eigentlich das Wissen da, dass sich jeder dieses Dinges entledigen könnte,und das ist natürlich ein Zustand, den du eigentlich nicht haben möchtest. Äh als als ähm Regierung,Dann noch äh was ich noch dazu sagen muss, dass ich äh bei der letzten Sendung so sagte, ja äh die werden einfach zu jemanden gehen, der sich damit auskennt und das wäre unter meinem Wissen Gamma, ähm die Seite,Planet Punkt Info, die ihr auf den Wiki Leaks äh Spyfiles beruht und von Andy da ähm hingesetzt wurde, listet aber irgendwie so zu ähm irgendwie fünf, vierzig,oder auch zu äh Tactical Interception, wo dann so ähm Gamma irgendwie drunterfällt, auch da hast du noch ähm,fünf, sechs Firmen. Also es ist nicht nur Gamma, die so etwas machen, ja. Ähm.Und ich habe da so leichtfertig daher gesagt, ja, die werden sich, die werden sich das jetzt von Gamma holen. Das machen die. Ähm das war meine Prognose. Nicht eine Feststellung, dass das passiert. Ja, es muss also auch noch irgendwie äh festgestellt werden.
Tim Pritlove 0:05:34
Also du bist der Meinung, das, wo du deine Meinung dann geteilt.
Linus Neumann 0:05:39
Die Meinung äh wurde insofern nicht geteilt, dass ähm gerade Gamma wegen, weil sie ja in Nordafrika auf diesen Rechnern gefunden wurden. Also da wurde diese diese Software Finn Fischer von der Regierung gegen die Bevölkerung eingesetzt,Und dass damit einhergehende PR-Debakel das weiß wahrscheinlich selbst die Bundesregierung ähm zu vermeiden, wenn sie jetzt sagen würden, alles klar, wir nehmen genau diese Software. Also damit hätten sie äh,Ja, das war so ein sehr, sehr wichtiger,sehr wichtiger Hinweis von Konstanz, die jetzt sagte so, das mag sein, dass das die die schöne Software ist. Ich sagte ja dann, ja, äh ich ich stelle mir so eine Finn Fischer BRD Edition vor, also Finn Fischer.
Tim Pritlove 0:06:21
Von führenden Diktatoren empfohlen.
Linus Neumann 0:06:23
Von führenden Diktatoren empfohlen, aber so eine BRD-Version, die halt irgendwie dann auf, auf, auf, auf deutsches Recht zugeschnitten ist, dafür das Doppelte kostet und die Hälfte kannund da sagte Konstanze dann so, ja also sie rechnet nicht damit, dass wir als Gegner dieser Software den Hebel in die Hand gedrückt bekommen, dass sie wirklich von dem gleichen Hersteller kommt. Also auch da äh sehr erhellende äh Argumente von,den Leuten, die sich da ähm.
Tim Pritlove 0:06:49
Regelmäßig mit.
Linus Neumann 0:06:50
Mit großer Akquise sehr regelmäßig und sehr gut mit beschäftigen.Also es bleibt spannend, ich vertrete trotzdem die These, dass das irgendwie outgesourct wird, weil äh also genau, sie hatten ja dann so, sind jetzt überhaupt bloß in der in diesem Vortrag erwähnte äh Konstanze dann nochmal diese ähm,Diese Stellenausschreibung des BKA da hatte. Da hatten sie irgendwie so eine Liste mit Anforderungen, die war relativ lang. Also es war eine Liste an Anforderungen, wo die jetzt von der reinen Länge her äh etwas wertig gar nicht zu Ende lesen, weil ich weiß, die kann ich nicht alle erfüllen, wenn man dann aber.
Tim Pritlove 0:07:21
Ist die veröffentlicht worden.
Linus Neumann 0:07:23
Du bist irgendwie so gemein, was soll das denn? Den Link kann ich da nachher reinmachen. Äh.
Tim Pritlove 0:07:28
Äh ich mich interessiert das, ob die denn mittlerweile auch im Internet irgendwie äh.
Linus Neumann 0:07:32
Ja ja, die war, die war online. Ich glaube, sie ist es inzwischen nicht mehr. Ich.
Tim Pritlove 0:07:35
Ja, okay, kann ja auch sein, dass es nur in unserem Amtsplatz steht oder so, was weiß ich.
Linus Neumann 0:07:39
Stellenanzeige.
Tim Pritlove 0:07:41
Die Uhr musst du mir jetzt nicht sagen. Also im Internet. Das reicht heutzutage als Quellenangabe. Du weißt doch, wie es ist. Quelle Internet.
Linus Neumann 0:07:48
Internet. Also okay, war im Internet, ja. Ähm ich suche mal gerade, ob ich das irgendwo.Hattest auf jeden Fall irgendwo. Also äh BKA hatte da so eine Stellenanzeige, hat eine relativ äh ausführlicheein relativ ausführliches Anforderungsprofil gehabt, was man alles können sollte und ähm da drunter stand dann irgendwie so ein Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, ähbissel Stufe dreizehn oder so, was Konstanze meinte, was dann irgendwie so zweitausendeinhundert Euro netto ähm,Entsprechen würde, dann wurde irgendwie laut gelacht. Jetzt muss man natürlich überlegen, so ein Großteil der Bevölkerung verdient vielleicht tatsächlich nicht zweitausendeinhundert netto. Sie aber natürlich überlegen dafür, dass man dann ein Anforderungsprofil dieser Länge,erfüllt, mit dem man locker irgendwie internationaler Star werden könnte, so ungefähr. Da macht man dann wahrscheinlich nicht den Schritt für zwei eins irgendwie die gesamte deutsche Bevölkerung. Ähm.
Tim Pritlove 0:08:49
Wahrscheinlich schon eher der Tagessatz.
Linus Neumann 0:08:53
Ich denke da, also das ist wirklich jetzt kein besonders attraktives Angebot und ähm äh der die Vermutung liegt nahe, dass äh das BKA tatsächlich,In dem Moment, wo sie diese Stellenanzeige äh geschaltet haben, konnte man eigentlich voraussehen, dass sie drei Monate später, wenn sich da eben,Was weiß ich, nur irgendwie diejenigen, die irgendwie seit fünf Monaten auf Hartz vier sind und dann irgendwie Druck vom Amt bekommen, dass jetzt Bewerbungen schreiben müssen,da mal irgendwie sowas hinschludern, ja. Aber dass man da jetzt im Zweifelsfall keinen finden würde, ähm war absehbar.
Tim Pritlove 0:09:25
Ähm wie geht's weiter?
Linus Neumann 0:09:28
Genau, dann noch ein ganz kurzer, ganz kurzer äh Ausflug, weil wir weil ich bei der letzten Sendung so viel davon erzählt habe, was man alles mit Sicherheitslücken böses machen kann, an wem man sie alles verkaufen kann. Ähm es gibt natürlich auch,sage ich mal, den redlichen Sicherheitsforscher. Ähm der sich häufig die Frage fallen lassen muss, warum macht ihr das überhaupt? Warum sucht ihr die? Ja? Ähm,da gibt's natürlich verschiedene Motivationen. Also ich glaube, die Zentrale ist einfach, dass es Spaß macht, was eine intellektuelle Herausforderung ist,es gibt natürlich auch irgendwie sowas wie Anerkennung in der Hackerszene, man möchte in der Regel auch einen positiven Effekt haben, nämlich dass diese ähm,Sicherheitslücke geschlossen wird, ähm irgendwie Aufmerksamkeit, Fame, seinen eigenen Marktwert steigern, vielleicht äh auf dem Arbeitsmarkt ähm,Aber die meisten Sicherheitsforscher haben ja schon ein sehr ausgeprägte soziale Verantwortlichkeit und wollen so eine große ähm,so eine große Ausnutzung dieser Sicherheitslücke eigentlich verhindern. Und der Prozess, der sich da durchgesetzt hat, ist eben unter der Annahme, dass es auch immer andere können,ähm ein Prozess. Das heißt, ich finde Sicherheitslücke a in Technologie X,und informiere dann den Hersteller dieser Technologie. Völlig egal, ob das jetzt Open Source oder oder ist und sage, pass mal auf, dieses und jenes Problem habt ihr.Und dann setzt man eine Frist,Um einen Druck, also eine sinnvolle Frist, wann man diese Sicherheitslücke veröffentlicht oder die das Wissen über diese Sicherheitslücke veröffentlicht, um einen mäßigen Druck auf die Verantwortlichen auszuüben, sich dieses Problems anzunehmen,Ähm das wird immer mal wieder, leider dann auch missverstanden als Erpressung.Ähm aber zeigt's eigentlich, dass es der beste Kompromiss ist aus,Betroffene zu schützen und gleichzeitigDruck auszuüben, um eine schnelle äh Lösung des Konfliktes herbei, äh dieser, dieses, dieser Situation herbeizuführen. Es hat sich irgendwie die Erfahrung zeigt, wenn man das nicht damit verbindet zu sagen, übrigens Freunde,in drei Monaten halte ich darüber einen Vortrag beim Kongress, dass dann vielleicht nicht ganz so sehr mit Hochdruck an der Beheerung der Sicherheitslücke.Gearbeitet wird. Einige äh setzen auch auf die, also das so die Strategie,Ähm und einige setzen auch immer mal wieder auf die,da wir jetzt so als als klassisches Beispiel aus der letzten Zeit wahrscheinlich dieser WhatsApp-Catcher für Android zu nennen, das erschien mir eher so 'ne,so 'ne Sache in dieser Richtung zu sein, wo man also eine die Sicherheitslücke komplett fertig ähm,also zum direkten zur direkten Anwendung für jedermann äh in die Welt haut. Ohne dem ohne eventuell sogar den den Hersteller vorzuwarnen oder ihn nur sehr kurzfristig vorzuwarnen und ihm keine Gelegenheit zu geben,die Lücke irgendwie zu patchen,Ähm das wird häufig mit der äh mit der Annahme getan, dass durch dieses Veröffentlichen der Druck einfach noch höher ist und die Lücke noch schneller,gefixt wird. Dahinter verbirgt sich, wie gesagt, immer implizit die Annahme, dass das, was ich herausgefunden habe, auch andere herausfinden können und die könnten böse sein.Unter den Umständen äh unter der rationale wird dann entsprechend ähm gehandelt.
Tim Pritlove 0:13:09
Und ähm was würdest du meinen, in welcher Verbreitung sich die beiden Methoden so befinden generell? Also was ist so das, was so vorherrscht.
Linus Neumann 0:13:18
Also vorherrscht. Da habe ich auch so drüber nachgedacht. Ich habe eigentlich den Eindruck, dass ähm.Bei Disclosure, damit geht eigentlich einher, dass die ganze Sache wahrscheinlich nicht so große Wellen schlägt. Und ähm.Ich glaube, dass eigentlich schon äh ein sehr großer Teil äh oder der größere Teil auf jeden Fall responsible Disclosure ist.Fälle sind selten näher, ja. Also denken wir mal an, also du musst ja denkenÜberlegen, wenn wenn du irgendwie so ein so ein mercOS Update kriegst, wo du dann deine zwanzig äh Remote Excel-Cusion, Abitur record Execution steht ja dann immer so schön da. Das sind ja Sicherheits äh Probleme, sage ich mal, der höchsten,Ebene. Die hat Apple ja im Zweifelsfall nicht alle einfach nur selber vor sich hingesucht,Da ist eher von auszugehen, dass da genau das passiert ist, dass einer sagt, hier Freunde, das und das habe ich gemacht und so kann man die Kiste infizieren und bitte tut mal was.Ähm wie gesagt, der könnte dann eben auch sagen, wenn es so in einem halben Jahr veröffentliche ich das oder sonst was,Das ist ein wird dann gerne mal missverstanden.Und was man auch nicht machen sollte, ist dann irgendwie sehr klar zu verstehen geben, dass man übrigens gerade einen Job sucht oder so. Ähm diese Annahmen, also diese,Idee ist natürlich im Prinzip natürlich schon mit dabei, dass man dass man quasi so ein Disclose auch als eine Bewerbung bei dem Unternehmen sehen kann ähm,Wird aber von einigen äh Liegeabteilungen der Unternehmen dann auch mal ein bisschen äh anders wahrgenommen, weil diehäufig das Kommunikationsproblem haben, nicht zu verstehen, warum hat er überhaupt diese Sicherheitslücke gesucht? Was hat der gegen uns?Die nicht wirklich verstehen, dass äh Hacker das einfach machen, weil es interessant ist, weil da ein schönes Puzzleteil liegt und weil einer gesagt hat, äh hier diese Kiste ist unknackbar und dass dann jeder denkt so, Mensch, da habe ich ja mal eine Herausforderung, da kann ich ja mal gucken.
Tim Pritlove 0:15:24
Aber wie geht denn das Ganze jetzt einher mit ähm der Realität, dass ja viele Sicherheitslücken auch letztlich verkauft werden.
Linus Neumann 0:15:32
Das sind die Bösen. Also ähm na ja, das geht äh es geht genau damit einher, dass dass du bei diesem ganzen natürlich nicht unbedingt äh direktes Geld verdienst.
Tim Pritlove 0:15:44
Ja und gibt's da keinen Mittelweg.
Linus Neumann 0:15:49
Ähm der Mittelweg, denke ich, ist und dass es das beobachtet man, sage ich mal, bei den bei den meisten Hackern ist wahrscheinlich sich durch.Ähm sage ich mal, eine Reihe vernünftiger responsible Disclosures.Einen gewissen Ruf aufzubauen, der nicht direkt, aber dadurch indirekt dazu führt, dass man als ähm.
Tim Pritlove 0:16:16
Häufiger gebucht wird.
Linus Neumann 0:16:18
Als Experte häufiger gebucht wird in, in Beratungsverträge kommt oder sonstiges. Denke, das ist der ähm der lautere Weg, wie man sicher IT-Sicherheitsforschungsunternehmen betreibt.
Tim Pritlove 0:16:33
Aber es gibt doch jetzt auch diesen Markt, wo Explods verkauft werden, also wo tatsächlich auch Geld genommen wird für Sicherheitslücken,wer, also kaufen das dann auch nur die bösen, ja, also kaufen da die Bösen von den von den Bösen,Von den bösen Blackheads oder gibt's auch tatsächlich Firmen, die sagen, äh bevor uns da irgendwas passiert, äh zahlen wir lieber hier die Extrastrafe und wissen Bescheid.
Linus Neumann 0:17:02
Ich habe noch nie einen Explode verkauft und also man muss sich auch diesen Markt nicht vorstellen, wie äh dass das jetzt ein Marktplatz ist,wo Leute sich hinstellen, ne, also ähm dieses Beispiel, was ich letzte Mal hatte, das äh wupen, diese Firma, die quasi eigentlich die die guten Wettbewerbe nutzt, um Aufmerksamkeit auf sich zu generieren,ähm also dieses, also jeder, der irgendwie einen Explod verkauft, ist natürlich relativ schweigsam darüber, dass er es überhaupt gemacht hat und an wen,Insofern ist da relativ wenig belastbares zu sagen, wer kauft diese Dinger? Ähm eventuell ist es auch tatsächlich so, dass ähselber, diese äh kaufen. Das würden sie aber äh im Zweifelsfall nicht zugeben, ja, weil ähm du würdest dich ja im Prinzip zum Affen machen, wenn rauskommt, dass dudeine eigenen für sehr viel Geld kaufst. Ähm andererseits kann es auch sehr gut sein oder oder deine eigenen Wahl-Rabilitys kaufst. Ähm.Weiterhin kommen die ja so kommst du ja immer in diesen in diesen äh drei rein, dass das der,man irgendwie von Erpressungen reden kann oder könnte. Ja, es ist schon häufiger auch vorgekommen, dass Hacker mit mit einem auf einmal irgendwie die Anwälte äh dranhängen hatten,Und wenn das schon bei bei sage ich mal lauteren ähm Hacker so ist, dann ist das natürlich bei jemandem, der irgendwie Explodes verkauft, noch noch viel eher so,es wird eher weniger beworben und ist ein sehr schwieriges Feld, wo man jetzt nicht so wirklich was,zu sagen kann.
Tim Pritlove 0:18:49
Dann würde ich sagen, belassen wir es auch erstmal äh dabei an alle Hacker da draußen geht auf jeden Fall der HinweisIst vielleicht doch äh so weit äh stückweise eine Reputation aufbauen und dann langfristig davon zieren, als sich da in irgendeinStrudel einsaugen zu lassen.
Linus Neumann 0:19:08
Man hat vor allem den Vorteil, dass man äh nicht so sehr Angst vor Kriminellen haben muss,ist ja auch schon vielen Leuten sehr schlecht damit gegangen ähm bestimmtes Wissen, das sie haben zu bekannt zu machen und dann irgendwie bestimmte Mafia oder so äh deren Interesse auf sich gelenkt haben.Das ist glaube ich auch ein Grund, warum viele.
Tim Pritlove 0:19:31
Nee, das ist auch nicht so der Schlagmensch, mit dem man besonders viel zu tun haben will. Definitiv nicht. Gut, kommen wir mal zu unseren äh sonstigen äh Themen hier, damit sie nicht immer nur um Sicherheit und äh das böse Einbrechen geht,Was haben wir denn noch?
Linus Neumann 0:19:48
Verletzungen der Netzneutralität, auch eigentlich eine, na, das ist noch was mit Sicherheit zu tun, nein. Ähm, gab einen,gab mal wieder eine Studie äh das ist eigentlich nur deshalb erwähnenswert, diese Studie hat nichts herausgefunden, was wir nicht vielleicht ohnehin schon,wüssten,nämlich das Netzneutralität massenhaft verletzt wird von Providern. Ähm das Schöne ist nur, dass sie jetzt eben eine Studie ist und wir wissen ja, wenn da Studie dransteht, dann hat das irgendwie in den äh in den.
Tim Pritlove 0:20:20
Medienrelevanz.
Linus Neumann 0:20:21
Den Medien relevant.
Tim Pritlove 0:20:22
Auch in der Politik gegebenenfalls unter Umständen vielleicht.
Linus Neumann 0:20:25
Genau, also wird häufig äh das also geht zurück aufn MPI, die haben irgendwie ein Tool Glas Nost, mit dem sie irgendwie geschaut haben, wie sich Traffic verhält über verschiedene Provider. Das Ding sammelt irgendwie so vor sich hin.
Tim Pritlove 0:20:41
DP hast du gesagt.
Linus Neumann 0:20:42
Da gibt's also eine Seite die Info wo man sich diese Messergebnisse anschauen kann in Deutschland sieht es so aus das Kabel Deutschland vor allem,ausbremst. Das ist aber auch schon seit längerem bekannt. Also nicht viel Neues bei rausgekommen, aber.Ähm mal belegt.Schöne Studie, auf die man dann verweisen kann. Kommen auch noch ein paar Links zu, wie man sich selber an solchen Messungen beteiligen kann. Und was ich, glaube ich, bei der Gelegenheit auch,schon mal erwähnt hatte, ist dieses Respekt my net,ähm geht so ein bisschen auf die Lackfader Türleute, unter anderem zurück, wo äh man auch dazu angehalten ist, Netzneutralitätsverstöße bei sich selber zu messen und dann dort zu melden.
Tim Pritlove 0:21:33
So, was haben wir denn Neues bei unserem Lieblingsthema Vorratsdatenspeicherung?
Linus Neumann 0:21:39
Ja äh da haben wir eigentlich auch nur eine kurze Meldung und zwar bietet der äh Friedrich.
Tim Pritlove 0:21:46
Der Innenminister.
Linus Neumann 0:21:47
Der Friedrich, der äh Herr Innen, der IM Friedrich ähm.Er hat sich großzügig bereit erklärt, äh jetzt doch mal äh irgendwie ein Kompromiss,mit dem mit der Bundesjustizministerin anzustreben.Und irgendwie äh auf eine Novellierung dieser Vorratsdatenspeicherungsrichtlinie hinzuarbeiten. Hat aber dann trotzdem natürlich irgendwie noch den den,den Appell dadrin, dass ja die Strafzahlung drohen und so also hat sich eigentlich nicht nicht viel gezeigt. Es,Ich erwähne das deshalb, weil ich ja, glaube in der letzten Sendung, bei der wir uns damit auseinandergesetzt haben, noch betont hatte, dass er jaderjenige war, der da so so streng und unnachgiebig war und ähm zeigt sich tatsächlich, dass äh,dass sich das nun auch in seinem Handeln niederschlägt. Aber sonst gibt's ja eigentlich nichts Neues.
Tim Pritlove 0:22:54
Okay.Korrektur gab's zu unseren Aussagen der Problematik, die der Entwickler von Insta Cast mit äh mit der Flatterintegration im Kontext äh iOS App Store hat.
Linus Neumann 0:23:10
Genau. Ich glaube, da ging's darum, dass ich irgendwie ähm,Gesagt habe, dass alles irgendwie durch äh Apple gehen muss und da hat uns der Martin von geschrieben, dass die die Regeln von Apple sind, dass wenn man Spenden,über die App verteilen möchte, die nur über Safari oder SMS gesammelt werden dürfen.Und außerdem müssen Apps die Spenden sammeln, kostenlos sein. Das ist also ähm.Weil das sind quasi die zwei Regeln, gegen die er verstößt. Der bietet eine eine Bezahl-App an, die Spenden verteilt, verstoß eins und diese Spenden werden weder über Safari noch über SMS verteilt. Und ähm.Quasi der Vorwurf der Implizite, die implizite Annahme, die ich da reingestellt habe, ist Apple an den Spenden mitverdienen möchte.
Tim Pritlove 0:24:05
Ja, wobei, ob er dagegen verstößt, ist nicht festgestellt worden, ja, sondern es ist lediglich.
Linus Neumann 0:24:13
Grade die Frage.
Tim Pritlove 0:24:14
Und holt und und das gilt es eben zu klären, weil man ja genauso auch argumentieren kann, dass er an der Stelle das Geld ja gar nicht,Dadurch fließt, ja. Ist ein schwieriger Bereich, weil es ja mehr so eine Parametrisierung eines eines Auszahlungsvorgangs ist, der ganz woanders und zu einem ganz anderen Zeitpunkt über eine ganz andere Kanäle stattfindet,Ist einfach schwierig, ja, das äh wird sich zeigen. Ist auf jeden Fall alles noch ähm aufgeschoben.
Linus Neumann 0:24:41
Geh mal YouTube.Schöne äh Sache. Da habe ich ja mal äh hm mich sehr gut sehr stark festgelegt, dass ich davon ausgehe, dass keiner von beidenin Berufung geht, weil sich ja auch beide als Sieger gefühlt haben bei diesem angewehnten angesprochenen Urteil, ich glaub in LNP zweiundzwanzig,glaube ich äh dargestellt. Und ähm ich sagte ja, wenn die beide sich als Sieger fühlen, werden sie auch beide nicht in Berufung gehen, weil man geht ja nicht in Berufung gegen ein äh Urteil, bei dem man sich als Sieger fühlt.Ist aber noch besser. Es sind auch jetzt beide in Berufung gegangen, also beide haben gewonnen.
Tim Pritlove 0:25:21
Und beide haben nicht das gekriegt, was sie wollten. Ja, das ist übrigens sehr interessant, ne, also in der Öffentlichkeit ist man einfach äh zufrieden und ist der Sieger und hintenrum haut man dann einfach weiter zu, solange, bis man alles gekriegt hat, was man schon immer haben wollte.
Linus Neumann 0:25:33
Ähnlich wie wie Hertha jetzt mit diesem äh Fußballspiel.Ähm und jetzt Begründung auch da, aber wieder einleuchtend, zumindest laut äh GEMA ähm,Laut Gamer PM, dass sie nach dem Urteil zurück an den Verhandlungstisch gegangen sind, aber die Berufungsfrist ist ja relativ kurz. Du hast ja nur eine bestimmte Zeit äh Berufung einzulegen. Und haben gesagt, na ja, es sieht ein bisschen danach aus,Oder wir wollen nicht riskieren, dass die Berufungsfrist abläuft und wir da an den Tisch hängen und dann ist dieses Urteil da und dann sind wir am Ende doch nicht wieder damit zufrieden.Und laut Gamer von YouTube habe ich da keine offizielle, vernünftige Verlautbarung zugefunden. Laut GEMA ist YouTube nicht bereit, die Ergebnisse der Verhandlungen offen zu legenwo ich da dabei gehe ich davon aus, dass da dran drin stünde, was weiß ich, welche welche Preise da gezahlt werden. Und es ist ja in der Tat so, dass YouTube da äh nicht,Offiziell irgendwie das nicht so ganz klar ist, weil das natürlich auch in verschiedenen Ländern, die wollen natürlich nicht ihre Verhandlungspositionen irgendwie für die über hundert Länder der Welt schwächen, bei denen sie das noch nicht gemacht haben.Und ähm,quasi also die die äh YouTube sagt, wenn wir mit euch eine Einigung finden, dann wollen wir nicht, dass irgendwo steht, wie viel wir euch zahlen. Und die GEMA sagt, na ja, ähm wir sind rechtlich zur Veröffentlichung verpflichtet.Wir müssen sagen, was wir da kriegen,und das scheint also jetzt da, dass das Problem zu sein, wenn ich diese Gamer Pressemitteilung richtig deute. Man muss allerdings dazu sagen, dass die,diese Pressemitteilung eventuell nicht hundertprozentig,sauber formuliert ist, weil der ist auch sehr schöner, der findet sich dieser Satz drin nach dem erstinstanzlichen Urteil kann YouTube die Rechtenicht mehr einfach nur auf das von YouTube eingerichtet. Content Verifizierungsverfahren verweisen. Die angebotenen Musikwerte müssen darüber hinaus,Fingerprints bestückt werden. Was ich so wie, wie bestückst du denn ein, ein, ein Musikstück mit einem Fingerprint, also.
Tim Pritlove 0:27:48
Musikstück ist doch sein eigener Finger.
Linus Neumann 0:27:50
Musikstück ist ein Fingerprint, ja, also so der Fingerprint wird da okay, alles klar, brauchen wir nicht.
Tim Pritlove 0:27:56
Menschen, Menschen müssen jetzt auch nachträglich mit Fingerabdrücken ausgestattet.
Linus Neumann 0:28:00
Ja genau, Menschen müssen, außerdem müssen die Fingerabdrücke kriegen, ja. Ferner muss YouTube zukünftig ein Wortfilter einsetzen,auch das ist natürlich nicht so, also das trifft auch nicht so einhundert Prozent zu, ne? Also ein Wortfilter ähm andererseits finde ich es auch witzig, dass die GEMA das irgendwie als Erfolg feiert, weil Wortfilter ist nun wirklich kein äh,Wort.
Tim Pritlove 0:28:20
Wortfilter im Sinne von der Beschreibung Titel.
Linus Neumann 0:28:23
Ja, ja. Das, also da ging's ja darum, dass äh dass dass YouTube auch das,Als Anhaltspunkt nehmen soll, wie man diesen Titel dann eben nimmt oder so. Ähm aber wie gesagt,Wenn man sich überlegt, dass da Menschen, die die PM schreiben, die glauben, dass man irgendwie in einer Dateien einen Fingerprint dranklebt, dann weiß ich nicht, wie wie ordentlich die den Streitpunkt des Gerichtsverfahrens darstellen konnten.Auf jeden Fall, beide, beide gehen in Berufung und ähm wir werden sehen, es bleibt also spannend.
Tim Pritlove 0:28:55
Genau, bleibt spannend und wir bleiben aber trotzdem noch ein bisschen im Themenbereich, denn da gab's eine Ideenvorstellung auf der Sigind.
Linus Neumann 0:29:04
Ja und zwar wurde da die C.
Tim Pritlove 0:29:06
3S vorgestellt.
Linus Neumann 0:29:07
C3S vorgestellt. Ähm.Da muss man zu sagen, also es gibt im Moment ein ein Problem für für einen Musiker, der sich also entscheidet, irgendwie ein Musikstück zu veröffentlichen unter Creative Commons Lizenz.Wenn man bei der GEMA ist, kann man das eigentlich nicht machen,weil die der Gamer-Vertrag eine künstlerbezogene Lizenzierung ist, der Künstler ist einfach bei der GEMA Punkt,und die Lizenz eine werksbasierte Lizenzierung ist. Und die sind ähm.Wenn ich das richtig verstehe, ist es inkompatibel und nicht möglich für einen Gamer-Künstler äh CC.
Tim Pritlove 0:29:56
Überhaupt irgendwas, äh da irgendeiner anderen Lizenz als das, wie man das hat, zu veröffentlichen.
Linus Neumann 0:30:02
Ja, also ist auf jeden Fall unvereinbar. Ich frage mich jetzt nicht, was genau passiert, wenn er es jetzt doch macht. Ähm,Ich glaube, dann ist er quasi sein eigener Vertreiber oder so. Also es geht auf jeden Fall nicht. Die die beiden Lizenzmodelle sind inkompatibel. Und ähm das ist auch,Das wurde bei der vorletztes Jahr,relativ ausführlich erklärt, ähm was ich mir davon gemerkt habe, ist, äh ist inkompatibel und geht eben nicht.
Tim Pritlove 0:30:29
Vituell ist. Das ist eine Musik orientierte Konferenz, die hier in Berlin stattfindet, seitdem die.
Linus Neumann 0:30:36
Berlin Music Week so ein bisschen angekürzt wurde, oder?
Tim Pritlove 0:30:39
Ne, es begann doch mit dem Ausfall der Popcorn.
Linus Neumann 0:30:43
Ach ja, genau, genau.
Tim Pritlove 0:30:45
Hat ja mal äh es nicht auf die Reihe bekommen und hat man ja Pause gemacht und dann sind alle gleich in die Lücke gesprungen und seitdem hat sich das jetzt so als Begleit äh Wald zu der Veranstaltung etabliert.
Linus Neumann 0:30:57
Genau, ich suche das mal noch raus, ob ich da den Link auch zu dieser Veranstaltung finde. Auf jeden Fall das ist so bisschen der der äh der Ausgangszustand.
Tim Pritlove 0:31:08
Aber was wollen die denn dann kollekten?Ich meine, wenn's keine Abgaben gibt, in dem also keine oder geht's hier wirklich dadrum, mal Einnahmen zu schaffen und die dann auch.
Linus Neumann 0:31:19
Also ich glaube, es geht.
Tim Pritlove 0:31:20
Zu verteilen oder geht's nur dadrum, eine Alternative zu GEMA zu haben, um zu sagen, äh ihr seid nicht die Einzigen, die sich für Werte ein äh einsetzen und von daher kann eure Annahme, dass alles, was äh,veröffentlicht wird automatisch erstmal unter GEMA-Feld nicht mehr gehalten werden?
Linus Neumann 0:31:37
Also muss man nochmal kurz also,Punkt eins ist, Lizenzen sind nicht mit der Gamer vereinbar. Punkt zwei ist, dass Urheberrecht ist seit so vielen Jahren so,fest zementiert, dass es eigentlich aussichtslos ist, ernsthaft davon auszugehen, dass man dann nennenswerte Änderungen dran,erreichen kann. Ich glaube du hattest das ja in einem Chaos-Radio Express mit dem Matthias Spielkamp auch mal so herausgearbeitet, dass ja äh es relativ schwierig ist, Leuten,Rechte, die sie haben,wegzunehmen. Das heißt, wenn wir heute ein Urheberrecht haben, was sagt, da ist Recht, gilt, siebzig Jahre bis nach deinem Tod. Und wir schaffen das heute ab, dann müssen wir warten, bis der letzte Urheber stirbt. Plus siebzig Jahre,bis wir quasi die Altlast des Urheberrechts vollständig entfernt haben aus unserer, aus unserer, ja,und das ist also das zweite Problem, weshalb ähm.
Tim Pritlove 0:32:42
Auch ein verdammt gutes verdammt guter Grund wäre tatsächlich mal eine Änderung einzuführen, insbesondere, weil sie sich dann erst so spät.
Linus Neumann 0:32:50
Bis zu hundertvierzig Jahre sein, wenn man jetzt einen ganz jungen Urheber hat. So, Justin Bieber oder so.
Tim Pritlove 0:32:57
Ja, man kann auch demnächst noch sehr viel älter werden, wenn sich das so weiter entwickelt mit der Lebenserwartung. Also das ist ja alles kontrapro.
Linus Neumann 0:33:04
Also keiner kann sich noch lange dauern. So und das sind also die beiden Ausgangspunkte, warum jetzt äh der, wie heißt der denn?Heike, ne, hingeht und ein ein anderes Modell äh sich vorzuschlagen, anschickt.Und aus diesen äh,genau, es nennt sich dann die Society, C3S, die ihr dann irgendwie die Idee wieder irgendwie patentieren oder wasund das soll dann ein ein alternativ Modell zur GEMA sein. Und ihr sagt also genau diese Kulturwerkmarkt oder sonstwas Kulturwerk Marktmodelleoder Piratenparteiansätze sind einfach nicht so, würden nicht so schnell eine Möglichkeit herbeiführen. Und er sagt, er möchte dann also einen Kompromiss verfolgen mit diesem,C drei S. Ähm und zwar soll das nichtkommenzielle Tauschen ähm,erlaubt sein und die Künstler sollen trotzdem angemessen angemessen vergütet werden ähm und es soll irgendwie hauptsächlich so Lizenzen basiert sein.Ähm und quasi so eine Abstufungshiarchie äh steht, dahinter steht, wie man ein Werk weiterverarbeiten darf äh und äh wie nicht,ähm wie er sich das jetzt einhundert Prozent ähm im im Detail vorstellt, äh sehe ich,Allerdings auch noch nicht zu einhundert Prozent. Ähm.Es ist ja ohnehin irgendwie so, ich hatte das ja erwähnt, dass das Problem ist, äh dass die.Das das ist eben für diesen ganzen freien Kram noch nicht so wirklich das Verwertungsmodell,gibt und die Beispiele jener Künstler, die mit reich geworden sind, äh leider noch nicht so zahlreich sind. Und mit dieser äh C drei S wird äh dieses Problem versucht anzugehen.Deswegen ist das eine ähm eine interessante, ein interessanter Ansatz, auf den ihr mal ähm verwiesen sei.
Tim Pritlove 0:35:21
Verwiesen sei. Gut. Bei Logbuch, die fünfundzwanzigste Ausgabe.Die Siegin insgesamt war durchaus ergebnisreich, so im Gespräch, fand ich.
Linus Neumann 0:35:39
Im Gespräch war es unglaublich ergebens, weil ich fand das sehr schön. Ich habe mich total gefreut da äh sehr viele freundliche Menschen zu treffen und äh auch kennenzulernen. Ähm,Ich hoffe, dass ich da nicht manchmal den Eindruck gemacht habe, äh irgendwie keinen Bock mehr zu haben oder unfreundlich zu sein, weil ich äh dann doch auch ein bisschen sehr müde war zwischenzeitlich. Ähm.
Tim Pritlove 0:36:02
Dafür hast du aber lange durchgehalten.
Linus Neumann 0:36:04
Deswegen war ich ja dann auch müde,und äh freundlicherweise dann äh mit sehr viel Mate auch im Laufe des Tages versorgt wurde, ähm das war also alles eine, eine sehr nette Sache. Was ich sehr schön fand, war, dass es,Einerseits so familiär war wie Republica.Andererseits aber noch ein bisschen kleiner, was es noch familiärer gemacht hat und dann aber so ein bisschen mehr ähm Hacker wieder dabei waren.
Tim Pritlove 0:36:31
Hat dir das gefehlt.
Linus Neumann 0:36:32
Bei der nee hat mir das nicht wirklich gefehlt, aber ich mag halt Hacker, ich bin gerne mit Hackern zusammen so.Und man hatte ein bisschen ähm wirklich so ein bisschen,schöne Ruhe, also wie gesagt, jetzt hat man ja schon gehört, sich mal einfach ausführlich, dann sind wir die Staatstrojaner zu unterhalten. Das ist dann bei bei größeren Veranstaltungen wie Kongress oder Republikadoch eher in dem Ausmaß, wie wir das dann da mal gemacht haben, nicht möglich.
Tim Pritlove 0:37:01
Gut, dann würde ich sagen, beenden wir mal hier diese heißere Kurzversion von Lokbuchnetzpolitik. Ja, und hoffen wir, was wir nächste Woche wieder ein bisschen mehr Stimme haben.
Linus Neumann 0:37:13
Du, meine Stimme ist einwandfrei. Ich weiß nicht, äh mal gucken, wie meine nächste Woche.
Tim Pritlove 0:37:19
Ich wollte das jetzt so ein bisschen verallgemeinern, aber stimmt schon. Ich hoffe, dass meine Stimme bald wieder ertönen kann. Okay.
Linus Neumann 0:37:27
Alles klar, auf Wiederhören.
Tim Pritlove 0:37:29
Bis bald, tschüss.

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