LNP038 Potenzielle Ehrverletzung

Google und DB-Fahrplandaten — Rechtsextremismus-Datei — Cyberkriminalitätsstatistik — Informationsfreiheitsgesetz — Urheberrecht

Alle reden von Popkultur - wir nicht. Stattdessen kümmern wie uns auch diese Woche wieder über die eher berechtigten Aufreger und uns vor allem viel mit Daten und Datenbanken, Statstiken und natürlich müssen wir auch von den aktuellen Irrungen und Wirrungen rund um die Debatte über das Urheberrecht berichten.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove
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Michael Kreil

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:19
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:21
Guten Morgen, Tim.
Tim Pritlove 0:00:22
Ist alles raus. Ja, die Säure.
Linus Neumann 0:00:27
Nee, ich werde hier immer mit Mate gefüttert und ähm am frühen Morgen vertrage ich das eigentlich gar nicht.
Tim Pritlove 0:00:34
Tja, aber es muss sein, sonst sind wir nicht äh richtig auf Speed hier,Und immerhin müssen wir uns hier über die aktuellen Entwicklungen der Popkultur unterhalten. Ach nee, wir sind ja nicht Logbuch Popkultur, alle anderen reden über Popkultur, wir nicht,sondern wir reden über die wirklich dringenden Themen dieser Welt, oder?
Linus Neumann 0:00:55
Also wir versuchen irgendwie was zu finden, was Leute interessieren könnte.
Tim Pritlove 0:00:58
Genau und was wichtig ist, ein bisschen. Zumindest, also ein bisschen.Das stimmt und zwar Michael. Guten Morgen Minus. Michael Krall. Guten Morgen Tim. Moin.
Michael Kreil 0:01:07
Guten Morgen Linus. Guten Morgen Tim. Morgen. Morgen.
Linus Neumann 0:01:11
Michael Krai, muss man vorstellen. Muss, nee, muss man eigentlich.
Tim Pritlove 0:01:13
Muss man eigentlich nicht vorstellen, machen wir aber trotzdem ausnahmsweise. Ja, äh ich weiß nicht, wie man dich am besten äh bezeichnet. Hast du so einen Standard ähm Bezeichner für dich selber schon gefunden? Ist ja aber sehr schwierig.
Michael Kreil 0:01:27
Also ich bin jetzt seit kurzem Aktivist, äh wusste ich auch nicht. Also.
Tim Pritlove 0:01:31
Ach so, Aktivist bist du auch.
Michael Kreil 0:01:32
Jetzt hier aktives.
Tim Pritlove 0:01:34
Okay, du bist Aktivist, ansonsten bist du äh unter anderem als Visualisierer auch ganz bekannt und äh,mit den offenen Daten vor allem um sie zu visualisieren,Nicht nur, hast ein paar äh Projekte gemacht, die auch auf Aufmerksamkeit gestoßen sind, auf größere unter anderem diese Visualisierung der Vorratsdaten von Malte Spitz und äh jüngst auch der schöne Zugmonitor, woman schön grafisch nachvollziehen kann, wie pünktlich denn gerade so die Bahn insgesamt unterwegs ist.
Michael Kreil 0:02:04
Kurze Disclaimer am Zugmonitor habe ich nur die Karte gemacht, also da.
Tim Pritlove 0:02:07
Gemacht.
Michael Kreil 0:02:08
Genau, also da neunzig Prozent stecken in diesen ganzen API und Serverkram und so ein und das äh hat ein anderer Entwickler gemacht.
Tim Pritlove 0:02:14
Okay, aber visualisiert hast du es. Von redete ich ja, aber bis dahin machst du die auch die Datenauswertung. Also das überschneidet sich alles. Wie auch immer. Äh in solchen Dingen bist du äh aktiv und unterwegs.Und da äh dieses Thema auch in dieser Woche hochkochte, dachten wir uns, laden wir ihn mal ein. Stimmt's? Dinus?
Linus Neumann 0:02:37
Ja, ich habe mir das gedacht.Ich alleine.
Tim Pritlove 0:02:41
So, das heißt, wir fangen an mit äh der Bahn.
Michael Kreil 0:02:45
Bahn und dem Google.
Tim Pritlove 0:02:45
Und dem Google. Da gab's nämlich eine äh Ankündigung, nämlich mit großen Tamtam und ich glaube, die Bahn hat sogar irgendwie so einen Zug mit Google Maps Design, Folge,äh
Linus Neumann 0:02:59
Der ICE jetzt auch auf Google Map.
Tim Pritlove 0:03:01
Ja genau, wir lassen keine Peinlichkeit aus und haben groß verkündigt, dass sie es jetzt äh geschafft haben, ihre Datenbank äh in dem von Google, glaube ich, schon seit,Fünf Jahren spezifizierten Datenformat äh auch mal zu exportieren. Große LeistungWie geeignet ihre Daten dafür waren es in diesem Format zu spezifizieren, ob es jetzt wirklich nur eine Formatfrage war. Das sei mal offen gelassen. Tatsache ist aber, dass sie sich dazu durchgerungen haben.Mal äh jemand anderen an ihren Daten teilhaben zu lassen, außer nur ihre eigene Webseite und ihre eigene Ups. Ja,und äh jetzt möchte die Bahn dafür natürlich ganz toll gefunden werden, aber das hat nur mit Einschränkungen funktioniert, habe ich so den Eindruck, weil sie natürlich alle gefragt haben, warum denn eigentlich nur Google,Hast du dich auch gefragt Micha.
Michael Kreil 0:03:54
Ja, das habe ich mich auch gefragt, ja.
Tim Pritlove 0:03:55
Ja. Weil du bist ihnen ja ein bisschen noch zuvor gekommen.
Michael Kreil 0:03:58
Ich bin mir zuvor gekommen. Also ich habe mehr Daten veröffentlicht als die Deutsche Bahn und dann halt einfach mal alles und äh inklusive unter einer offenen ODBL Lizenz.
Tim Pritlove 0:04:07
Kannst du das nochmal von Anfang an erzählen? Also ähm.
Michael Kreil 0:04:10
Am Anfang schuf ich die Erde. Na also äh wir haben an diesem an diesem Zugmonitor gearbeitet. Ja. Das war also das ist äh furchtbar, sich dann.
Tim Pritlove 0:04:20
Auch ein Projekt im Rahmen der äh Süddeutschen Zeitung ist, ne?
Michael Kreil 0:04:24
Der Zugmonitor Punkt Süddeutsche DE. Da haben wir das veröffentlicht. Ähm,Und das war ganz furchtbar daran zu arbeiten, weil man halt diesen äh Bahnserver automatisch abfragen musste. Was wir gemacht haben ist regelmäßig abzufragen,an dieser Haltestelle fährt welcher Zug ein, was für eine Verspätung hat er und wo befindet sich denn der Zug und so weiter und das versuchen wir automatisch äh auszulesen. Wir haben in Zwischenzeit auch eine Liste mit äh Fehlern, die der Server,zurückwirft, also wir haben da eine Menge Bugs gefunden, vielleicht lassen wir es mit der Bahn zukommen und ähm genau,und mit einmal steckte man in diesem Thema drin, warum müssen wir da eigentlich so irgendwie dann rumwurschteln, warum kriegen wir denn die Fahrplandaten überhaupt diese Daten nicht, nicht so direkt raus?
Tim Pritlove 0:05:06
Wo habt ihr die denn jetzt überhaupt her? Also.
Michael Kreil 0:05:08
Auskunft Punkt Bahn Punkt DE.
Tim Pritlove 0:05:11
Also ihr scrabt das sozusagen vom Web.
Michael Kreil 0:05:13
Kontinuierlich.
Tim Pritlove 0:05:14
Das heißt, jeden Zug, von dem ihr wisst, dass er fährt, weil das weiß man, weil es fahren ja eigentlich immer dieselben. Äh fragt ihr einfach ab und das eben mit den auf der Webseite gegebenen Hinweisen auf Verspätungen.
Michael Kreil 0:05:26
Genau. Äh das können wir aber aktuell nur für den Fernverkehr machen, also ICE, ICE, EC und so ein Kram. Also die ganzen Regionalbimmelbahnen, die kriegen wir nicht, weil wir haben dann Angst um den Bahnserver, dass wir einfach zu viel fragen. Und äh,ähm genau,So und aber die die Frage ist, äh warum macht man da, warum liegt man uns der Hirn im Weg? Warum legen wir das nicht einfach offen? Also amerikanische Unternehmen schaffen das auch oder in Großbritannien gibt es äh äh so.
Tim Pritlove 0:05:52
Also warum kriegt ihr keinen richtigen offiziellen AP Zugang? Aber was hat was hat denn die Bahn jetzt überhaupt dazu gesagt?
Michael Kreil 0:05:58
Na sie haben das Schlauste gemacht, was sie machen können und zwar haben sie gar nichts gesagt. Sie haben's ignoriert, also selbst im Internen Verteiler der deutschen Bahn ist es nicht erwähnt worden,Das ist natürlich ein bisschen schade, dass die Bahnmitarbeiter selber den Zugmonitor gar nicht kennen. Da könnte man den halt mal so ein bisschen zeigen, was Innovationen sind und wie man sich entwickeln könnte.
Tim Pritlove 0:06:14
Ein bisschen hat sich das ja schon rumgesprochen, glaube ich.
Michael Kreil 0:06:16
Jetzt, ich hoffe, dass ich das, aber das, das hätte man eigentlich mal forcieren können oder mal thematisieren können, wurde aber nicht.
Tim Pritlove 0:06:21
Ja, scheint ein schwieriges Thema zu sein.
Linus Neumann 0:06:24
Also nochmal ganz kurz, es gibt den Reiseauskunft Punkt Bahn DE Server, da sind ja diese ganzen Daten drin, das ist ja alles der allwissende Server und ihr habt ein Skript geschrieben, dass ihr einfach den die ganze Zeit fragt, sag mal, ich will von da nach da, wie sieht's da aus mit den Verspätungen?
Michael Kreil 0:06:37
Genau, das das war jetzt aber immer, wir sind doch beim Zugmonitorprojekt. Genau. Ja. Ähm genau, aber es gibt zum Beispiel äh Großbritannien, wunderbar, du kannst von allen Bussen die aktuelle GPS Koordinate bekommen. Ja, die sind da wegen Open Day da echt ein paar Schritte voraus.
Tim Pritlove 0:06:51
Offizielles AP, da muss man sich einmal registrieren und sagen, hier ich bin X und dann.
Michael Kreil 0:06:55
Gibt schöne Apps mit, die dann also zeigen an der Haltestelle, fährt in fünfundvierzig Sekunden der Bus ein und zwar nicht nach Fahrplan, sondern nach aktueller Position. Also echt, echt schöne Sachen dabei. Ähm.
Tim Pritlove 0:07:06
Eine Information der ja zum Beispiel hier in Berlin im Prinzip auch vorliegt.
Michael Kreil 0:07:10
Wo
Tim Pritlove 0:07:11
Nicht als Api, aber diese Information gibt es, man kann sie ja auch über eine Webseite abrufen.
Michael Kreil 0:07:16
Es gibt ganz viele Informationen, also auch die ICEs haben GPS drin, in den Gleisstrecken wird gemessen, welcher Zug gerade ist, die Daten liegen alle vor. Jetzt müsste man nur noch irgendwie noch Zugriff drauf haben. Gibt's aber nichts.
Linus Neumann 0:07:27
Aber was denn mit den Terroristen?
Michael Kreil 0:07:29
Ja, natürlich. Ja und äh Kinderpornografie, ja, du kannst ja Fahrpläne für Kinderpornografie verwenden, klar, ne. Ja natürlich.
Linus Neumann 0:07:36
Da gibt's bestimmt irgendeinen Weg.
Michael Kreil 0:07:38
Bestimmt. So.
Linus Neumann 0:07:40
Also du kannst ja auf jeden Fall mitm Bus.
Tim Pritlove 0:07:42
Zu absurd Argument.
Linus Neumann 0:07:43
Ja in dem Bus. Du kannst ja, wenn du dann weißt, wann der Bus fährt, ja, kannst du dann da einsteigen und das mitnehmen.
Tim Pritlove 0:07:48
Gut, bleiben wir mal ein bisschen äh seriöser. Also der Zugmonitor skräbt rum, tut etwas und die Bahn äußert sich da erstmal nicht zu, obwohl sie's wahrscheinlich,unklar ist, ob sie, wie toll sie das jetzt eigentlich finden,ähm kann man halt so oder so sehen. Ich meine, er zeigt da an, dass keine Verspätungen gibt, ist es toll. Äh zeigt er an, dass es Verspätung gibt. Es ist vielleicht nicht so toll, aber es ist halt einfach mal die Wahrheit. Und mit der Wahrheit ist es natürlich generell etwas schwierig.
Michael Kreil 0:08:15
Das ist eigentlich, eigentlich ist das ganz schön oder interessant geworden, weil wir hatten ja eigentlich versucht, was zu skandalisieren zum Thema äh Verspätung und dass die Bahn das ständig vertrotteltstattdessen haben wir gesehen wie komplex das Deutsche Bahnnetzwerk ist, ne? Wenn man diese Karte anschaut und all die Punkte drüberhuschen teilweise haben uns Leute sogar vorgeworfen, dass wir die Deutsche Bahn unterstützen und äh,äh ja also dass dass wir sozusagen äh Position für die Bahn beziehen, weil wir halt beweisen wollen, wie kompliziert das istAber in dem Moment, wo wir diese Daten verwenden, versuchen, einen objektiven Blick drauf zu bringen, kann man seine seine eigene Meinung darüber bilden.
Tim Pritlove 0:08:47
Also kompliziert im Sinne von, dass dass einem klar wird, wie da auch die Abhängigkeiten sind.
Michael Kreil 0:08:52
Na was das für eine eine Infrastruktur ist, was das für für ein enormer Organis äh äh organisatorischer Aufwand ist, diesen diesen gesamten Verkehr zu organisieren. An dem Punkt muss man ja sagen, Hut ab, deutsche Bahn, ne?
Tim Pritlove 0:09:03
Ja, das ist eine eine unglaubliche logistische Leistung. Ich glaube, das machen sich überhaupt wenig äh äh Leute klar und ich meine,finde es auch ein bisschen affig ehrlich gesagt, immer dieses Roman Zug hat, fünf Minuten,wieso? Ich meine hallo, ey du rauscht in einem voll klimatisierten Wagen, wo du eine warme Mahlzeit einnehmen kannst, irgendwie mit zweihundertfünfzigSachen durch Berge und du beschwerst dich, dass du fünf Minuten zu spät kommst, geht in live. Das finde ich schon noch ein bisschen Hardcore.
Linus Neumann 0:09:31
Auch im im internationalen Vergleich kriegt das, glaube ich, die Deutsche Bahn besser hin, als äh jedes andere Land, also in anderen Ländern würde ja niemand auf die Idee kommen, sich sowas wie einen Zugfahrplan anzuschauen.
Tim Pritlove 0:09:43
Es gibt eine Ausnahme,Und ich glaube, da ist es mit der Pünktlichkeit auch ganz anders. Nee. Also die Schweiz, weiß ich nicht, wie sie im Vergleich zu Deutschland ist, ist bestimmt auch sehr gut, unterstelle ich jetzt mal, ohne das genauer zu wissen, aber ich glaube, wo alle was lernen können, ist Japan.Weil in Japan gibt es keine Verspätung.
Michael Kreil 0:10:01
Nee, die fahren auch im Zweiminutentakt, oder?
Tim Pritlove 0:10:03
Die durchschnittliche Verspätungszeit des Schinkenzellen, das ist so quasi der ICE äh Japans, der so von Norden nach Süden durchrauscht? Im Jahr, die durchschnittliche Verspätungszeit beträgt, halte ich fest, sieben Sekunden. Sekunden,Minuten. Du kannst ihn am Zug in Japan kannst du die Uhr stellen.
Linus Neumann 0:10:21
Okay, Japaner machen das noch besser.
Tim Pritlove 0:10:23
Die Japaner sind da total, also das ist das ist einfach eine andere Dimension, ja. Die haben aber auch eine ganz andere Art und Weise, damit umzugehen. Da gibt's zum Beispiel sowas wie, ich meine, wenn hier ein Zug hält,Was passiert als Erstes? Alle Leute, die einsteigen wollen, stellen sich vor die Tür, wo die Leute rauskommen sollen, ja?
Linus Neumann 0:10:38
Unbehindern sind.
Tim Pritlove 0:10:39
Festzustellen, es steigen auch Leute aus.
Linus Neumann 0:10:43
Und dann irgendwie die wegzupogen und irgendwie gegen den Strom da irgendwie sich in den.
Tim Pritlove 0:10:47
Ne? Sowas würde natürlich in Japan sowieso nicht gehen, ja? Also in in großen Stationen hast du es in Japan ja so, dass sogar Markierungen auf dem Bahnsteig sind. Natürlich hält der Zug,exakt auf den zentimetergenau immer an derselben Stelle und die Tür ist halt da, wo die Markierungen sind und man steht schon vorher neben diesen Markierungenum alle erstmal aussteigen zu lassen und wenn alle ausgestiegen sind, geht's rein. Äh in letzter Zeit habe ich das häufiger, dass in den Bahnen,ICE durchgesagt wird, ja, unser Zug hat Verspätung, der Grund ist,einsteigende äh Einsteigeprobleme oder ich weiß nicht ganz genau, wie sie's formulieren. Also sozusagen, ihr seid schuld, ja, ist so ein bisschen so dieses Weil,ja auch mal so ein bisschen Verständnis zu erhaschen. Auch wenn's ein äh äh ja, schwieriger Bereich ist, das sozusagen auf die Kunden abzuschieben, aber wenn man sich halt anschaut, wie die Leute sich da so teilweise benehmen,gibt ja hier auch auf Twitter immer diese lustige, wie heißt der Bahnansagen heißt der glaub ich,verlinken wir gleich nochmal, wo dann immer so die besten, lustigsten Bahnansagen äh,getwittert werden, die so gehört werden und soll da großartige Sachen dabei und so weiter. So, ja und die die dreißigköpfige Gruppe, die irgendwie versucht da gerade einzusteigen, könnte ja auch mal die anderen,Würden wir hier nicht schon seit fünf Minuten stehen und sowas, ne?
Linus Neumann 0:12:02
Ja genau, also man hatein ein unglaublich komplexes System erschienen und äh da sind ja auch multiple Abhängigkeiten der Züge untereinander. Äh das heißt, wenn der, wenn die eine dreißigköpfige Gruppe dann irgendwann eingestiegen ist, die will natürlich noch ihren Anschlusszug haben, also muss dann irgendwie der Regionalexpress irgendwie in Erwägung ziehen, ob er noch drei Minuten wartetähm auf diese dreißig Leute oder ob er sich von und so weiter, ne.
Tim Pritlove 0:12:25
Ja und vor allem die Regionalzüge sind natürlich auch untergeordnet, das heißt in dem Moment, wo ein Fernzug drei Minuten Verspätung hat,eben auch der Regionalexpress länger warten im Bahnhof, weil er eben nicht losfahren darf, weil er das Gleis belegen würde und Fernzug hat natürlich Priorität. Also jede Minute Verspätung,Fernverkehrsnetz schlägt sich mehr oder weniger unmittelbar auf äh Regionalzüge auch äh dann weiter.
Michael Kreil 0:12:50
Sieht man auch schön auf dem Zug,da gibt's dann irgendwie, was weiß ich, äh Hauptbahnhof äh äh Hannover. Der wird immer roter, weil sich dort irgendwie Züge verspäten, äh wie's in Gleis gesperrt und mit einmal wird das freigegeben und man sieht da halt diesen Pulk von roten ZügenEasy Hannover verlassen, ne? Und dann kann man halt sich die Verspätungsursache anschauen und dann ist das halt immer der äh Verspätung äh im vorausfahrenden Zug. Und diesen ganzen Kram.
Tim Pritlove 0:13:12
Ich denke, das würde der Bahn extrem helfen, wenn man diese Zusammenhänge einfach mal deutlicher äh klar macht und kommuniziert und da so ein ähNe, so nachvollziehbarkeit auch äh macht, dass den Leuten einfach das,es wird natürlich immer irgendwelche Leute geben, die rumstänkern, die Gründe sowieso nicht interessieren, sondern die einfach froh sind, wenn sie auf irgendwas einhauen, äh äh können, damit sie nicht äh ihr eigenes Elend beklagen müssen.
Michael Kreil 0:13:35
Kommunikation ist äh generelles Problem bei der deutschen äh bei der bei der Deutschen Bahn. Ja äh machen wir nicht das nächste Fass.
Tim Pritlove 0:13:42
So, aber was habt ihr jetzt mit Daten angestellt? Also du hast ja was veröffentlicht, was habt ihr da veröffentlicht?
Michael Kreil 0:13:47
Ich wollte mal erzählen, wie es wie es jetzt eigentlich weiterging. Es es geht nämlich nicht nur um die Deutsche Bahn, es geht natürlich auch um den gesamten Nahverkehrsbereich, ne. Also wir haben, ich schätze mal, in Deutschland etwa eintausend äh Nahverkehrsunternehmen und Verbände und was es nicht alles gibtund äh die sind ja genauso, die legen ja, die hängen ja auch überall ihre Fahrpläne aus,Man kann sich im Internet runterladen als PDF-Datei, aber man kriegt sie nicht in einer wirklich sinnvollen elektronischen Form, um damit irgendwas anstellen zu können,ähm auch hier habe, also ich habe mich mal ein bisschen mit Leuten vom VBB unterhalten, ähm mit einer ganzen Reihe von Aktivisten, die schon lange versuchen, äh diese diese Offenlegung von Fahrplänen.
Tim Pritlove 0:14:22
Also das Verkehrsverbund Berlin, Brandenburg, hier in Berlin. Mhm.
Michael Kreil 0:14:26
Ähm ähm anderen Aktivisten unterhalten, die auch versucht haben, die Leute davon zu überzeugen und auch,der deutschen Bahn, denn ich habe den einfach mal eine relativ freche E-Mail geschickt, daraufhin hat mich der Vorstand eingeladen, hatte ich mal anderthalb Stunden Zeit, den von Open Data zu erzählen. Ähm haben sie verstanden? Wollen sie trotzdem nicht,Ähm genau und dann habe ich denen ein Angebot gemacht ähm Variante eins ist, sie veröffentlichen ihre Fahrplandaten, Variante zwei ist, ich veröffentliche ihre Fahrplandaten,und genau sie haben sich dann ganz offensichtlich für den zweiten Weg entschieden.
Tim Pritlove 0:14:57
Wo hast du jetzt diese Fahrplandaten her?
Michael Kreil 0:14:59
Also die ähm Fahrpläne,ähm der ganzen Nahverkehrsnetze und auch der Deutschen Bahn werden zusammengesammelt und zwar für die Deutsche Bahn, damit ich eine Fahrplanauskunft auch machen kann, ähm äh die also wirklich von von einer Berliner Bushaltestelle ausgeht, ne? Das.
Tim Pritlove 0:15:16
Genau, also die Daten, die die Bahn sozusagen selber benutzt, um mir so was wie Bahn DE überhaupt bieten zu können.
Michael Kreil 0:15:21
Genau, also in Bahn DE sind nicht nur die Fahrpläne der Deutschen Bahn drin, sondern auch das Nahverkehrsnetze. Und das ist so, keine Ahnung, das wird wahrscheinlich vertraglich unter den vereinbart sein, äh Blue Bier, die Deutsche Bahn darf unsere Nahverkehrspläne mit äh verwenden, für ihre Auskunft,und ähm das ist auf Reiseauskunft Bahn DE und unter anderem gibt es ganz tief verwurzelt oder besser gesagt gab es eine Windows Offline Version. Das heißt, man könnte sich das runterladen,Windows, man konnte das sogar für Microsoft-PC runterladen und äh hatte dann die Möglichkeit, äh sich so eine Reiseauskunft im Prinzip offline zu machen, äh ohne Internet.
Tim Pritlove 0:15:53
Das heißt, hatte, wie lange ist das her?
Michael Kreil 0:15:55
Ja, die Bahn hat's in Zwischenzeit offline genommen. Äh.
Linus Neumann 0:15:57
Nachdem du mit ihnen gesprochen hast.
Tim Pritlove 0:15:58
In den letzten Tagen, meinst du.
Michael Kreil 0:16:00
In den letzten Tagen,ja äh sie entschuldigen sich auch dafür unter.
Tim Pritlove 0:16:05
Aha. Was dafür, dass sie's online gestellt hatten oder dafür, dass sie es nicht mehr äh online stellen.
Michael Kreil 0:16:10
Ich kann immer gucken, da steht ähm äh die DB Fahrplanmedien können zurzeit leider nicht heruntergeladen werden. Wir bitten noch um etwas Geduld. Vielen Dank,Also die haben äh diese Offline-Version ausgeschaltet. Die haben am äh ersten September ein Update äh rausgehauen, also neu mit neuen Daten. Ich hab's dann gleich runtergeladen und ähm,Seitdem wir jetzt diese Fahrplandaten veröffentlicht haben und ähm ich ganz offiziell erklärt habe, okay, wir haben deren Offlineversion benutzt und haben da im Prinzip die Daten in ein Textformat äh überführt, also dieses merkwürdige Datenbankformat, das die Deutsche Bahn benutzt, haben wir übersetzt in einer Textdateiähm dass ähm dann der Deutschen Bahn klar war, wo sozusagen ihr League ist, ja, ihre Offline-Version und die haben sie jetzt offline genommen, die Offline-Version ist offline.
Linus Neumann 0:16:54
Wo sie hingehört.
Tim Pritlove 0:16:55
Offline ist offline.
Linus Neumann 0:16:57
So und dann hast du ähm das unter Open Plan B äh diesen ganzen Haufen veröffentlicht. Ähm du hast aber noch erzählt, dass,Das fand ich sehr interessant. Ähm dass die Deutsche Bahn nämlich nicht, also die haben quasi auch nicht wirklich die Rechte an dieser Datenbank,oder die haben ihr diese Rechte treten sie ab an jemand anderen oder wie genau ist da sie haben da einen Dienstleister oder wie ist da genau das Verhältnis.
Michael Kreil 0:17:25
Also im Prinzip,sieht es so aus, die Deutsche Bahn macht ihre Reiseauskunft nicht selber. Also sie haben dann eine Maschine stehen und die haben da Software drauf laufen, aber das wird nicht von der Bahn selber entwickelt, sondern von einer Firma namens Hackern,Bietet als äh Lösung unter anderem, also Hackern mit C, HACON, äh die bietet unter anderem als Lösung eine sogenannte Haferserf äh äh Software an,ähm die diese gesamten Fahrpläne verwalten kann und dann kann man halt das Ding abfragen. Also immer, wenn man eine Fahrplanauskunft macht und oben steht dann immer so eine in der URL eine Querry-Punkt-Echse, weiß man, okay, da ist äh Hafers dahinter,Und äh genau, das hat die Deutsche Bahn sich eingekauft und äh bei der Firma Hackern sammeln sich im Prinzip äh äh all diese Daten zusammen.Genau. Und das hat aber den Nachteil, dass jetzt die gesamten Innovationen in diesem Bereich, also was weiß ich, äheine viel bessere Fahrplanauskunft jetzt mobil fürs Handy, dass man irgendwie mit Geo-Location oder irgendwie was viel schickeres machen kann. All diese Innovationen sind gar nicht möglich, weil's nicht die Deutsche Bahn machen kann, sondern wenn überhaupt die Firma HakanDie lässt sich das natürlich immer gut bezahlen. Also die sind da, kann man so sagen, der Bremsklotz in der ganzen Geschichte. Die haben halt keinen Bock auf Open Data, ne,in dem Moment, äh wo die Daten offen liegen, äh müsste man ja nicht mehr jede einzelnen zusätzlichen Service von dieser Firma ähm äh bezahlen.
Linus Neumann 0:18:46
Das heißt, sie haben eine ähm einen Exklusivvertrag mit der Deutschen Bahn oder irgendwie einen festen Vertrag, der vermutlichrelativ klare Grenzen zieht was die Deutsche Bahn, lässt die Deutsche Bahn wahrscheinlich niemand anderem die Daten geben kann, deswegen hat's mich auch interessiert, wie das jetzt genau mit dem Google passiert ist, aber da kommen wir vielleicht gleich zuund sie sie, da sie dieser Exklusivvertrag haben und da sie die einzigen sind, die eine Datenbank haben,äh oder die die auch eine Datenbank nutzen können, die diesen Zugverkehr der des deutschen Landes angeht oder deutschen Streckennetzes angeht. Ähm,beruhen sie sich im Prinzip auf diesen Daten aus und haben keine Innovationsdrang wirklich über Service und Visualisierung mit diesen Daten.
Michael Kreil 0:19:31
Genau. Also ich glaube, dass es die Dart natürlich nicht nur der Firma Hacon gehören, sondern auch der Deutschen Bahn und sie liegen da garantiert äh die haben die wissen auch, wie der Nahverkehr fährt. Ich meine, die wollen ja da auch irgendwie ihre ihre Zugsysteme ran und ihre Fahrpläne anpassen et cetera,Genau. Ähm.
Linus Neumann 0:19:47
Und das heißt, in Wirklichkeit hast du nicht der Deutschen Bahn an den Karren gepisst, sondern dieser Hakan.
Michael Kreil 0:19:52
Ich habe hinterher mich ja mit äh mehreren Leuten unterhalten und so weiter und ich bin mir relativ sicher, dass ich alle angepisst habe. Also,Also die die Nahverkehrsunternehmen sind sauer, äh die Deutsche Bahn ist sauer, die kriegt sicherlich auch Druck von den Nahverkehrsunternehmen, ja weil ja die die äh Bahn jetzt sozusagen deren Nahverkehrspläne veröffentlicht haben. Deutsche Bahn ist auch nicht so begeistert.
Tim Pritlove 0:20:09
Ja, aber was was befürchtet also warum ist zum warum sind die nicht begeistert?
Michael Kreil 0:20:17
Ja, das ist äh ähm kann ich empfehlen, Michael Seemann, Kontrollverlust, ja, das diesen Begriff kennt, selbst die Deutsche Bahn, war ich ein bisschen überrascht, dass der von den Vorständen kam. Den ist da Kontroll äh Verlust bewusst,und ähm,Prinzip haben die keinen Bock dadrauf, dass irgendwas mit diesen Fahrplänen gemacht wird, was nicht in deren Interesse ist. Sie wollen's komplett kontrollieren und gehen dann,äh äh das Risiko ein, dass er halt selbst äh äh nicht genug Innovation entwickeln. Äh und gehen aber dafür sicher, dass dann halt irgendwelche App.
Tim Pritlove 0:20:46
Ja aber was soll denn das zum Beispiel sein, dass jemand macht mit diesen Daten, was nicht in ihrem Interesse ist?
Michael Kreil 0:20:52
Also die größte Angst und äh das häufigste Argument, was ich gehört habe, ist ähm sie haben Sorge, dass jemand eine schlechte Fahrplanauskunft anbietet.
Linus Neumann 0:21:00
Da brauchen sie, glaube ich, keine Angst mehr zu haben.
Michael Kreil 0:21:03
Undund äh interessanterweise äh haben sie dann die Befürchtung, dass dann der Backlash auf äh auf auf die Deutsche Bahn äh kommt, ne, also dass die Kunden bei einer schlechten Fahrplanauskunft die Deutsche Bahn angreifenobwohl sie ja eine eine andere App benutzt haben.An sich frage beispielsweise Google, wie fahre ich denn von A nach B und Google gibt mir ein blödes Ergebnis, dann beschwere ich mich natürlich nicht bei Google, sondern bei der Deutschen Bahn. So klappt's zumindestens der Vorstand.
Tim Pritlove 0:21:30
So nach dem Motto, äh ich wollte nur nach München, aber hätte gesagt, ich soll durch den Ärmelkanal schw.
Michael Kreil 0:21:34
Genau. Irgendwie sowas. So und äh es gibt.
Tim Pritlove 0:21:36
Okay, das kann man ja sogar noch nachvollziehen, aber ich glaube nicht, ich kann mir nicht vorstellen, dass jetzt äh ein Dienst, der im Ruf steht schlechte Auskunft zu geben, wirklich äh lange überleben würde, ne?
Michael Kreil 0:21:49
Genau,und äh ich bin mir relativ sicher, dass wenn ich äh wenn wenn also dieser Fahrplan Auskunft ähm von mehreren Apps gemacht wird, also es gibt beispielsweise fünf Apps da draußen,dann ist das ja auch jedem klar, dass äh das keinen offiziellen Apps der Deutschen Bahn sein können, ja, also dass wenn's da irgendwie einen schlechten gibt, dann wird er nicht mehr genutzt,Die Leute würden sich ja nicht bei der Bahn beschweren. Also es macht irgendwie dieses Abstrus. Es macht irgendwie keinen, keinen Sinn. Ja.
Tim Pritlove 0:22:15
Ich glaube auch nicht, dass das wirklich.
Michael Kreil 0:22:16
Wenn die wenn die Deutsche Bahn Open Data macht, die baut da irgendwie eine Anlaufstelle, kann ich den empfehlen, dass sie dann irgendwie mal so ein paar Hinweise für die Entwickler gibt, beispielsweise bei der Nutzung der MarkeJa, dass man also nicht einfach irgendwie das Logo der deutschen Bahn auf seine App raufkleben darf oder irgendwie offiziell Punktum Punkt sagen darf. Das macht absolut Sinn. ÄhmAber das Argument ist halt.
Tim Pritlove 0:22:35
Ja und vor allem, ich meine, wenn's jetzt wirklich äh äh bei irgendeinem LadenScheiße läuft, in dem Moment, wo man offiziellen ABI-Zugriff äh gewährt, kann man diesen Zugriff ja auch, wie wir gerade bei Twitter so schön sehen, äh auch wieder zurückziehen, wenn sozusagen bestimmte Mindeststandards nicht äh erfüllt werden.Also das ja, also ich sehe, dass sie da Angst haben, aber ich,sehe nicht, dass das nicht handhabbar wäre, wenn man es denn wollen würde. Und was uns interessant ist, ist du sagst ja, sie haben Angst, dass äh etwas gemacht wird, was nicht in ihrem Interesse ist,was ja quasi dann auch impliziert, dass sie äh,verhindern, was vielleicht in jemand anderes Interesse wäre, nämlich vielleicht im Interesse des Kunden zum Beispiel, ja, also das,auch äh durchaus eine Option, weil ich finde auch, dass die Auskunft, die mir die Bahn liefert, nicht immer sehr befriedigend ist, also ähm gibt viele Möglichkeiten nicht. Ja, also Klassiker ist bei mir immer so.
Linus Neumann 0:23:34
Der Schweiz nach Deutschland fahren wir in der BahnCard hundert.
Tim Pritlove 0:23:37
Das ist nochmal ein anderes Thema, aber,Sagen wir mal so, diese Bahnauskunft ist immer darauf ähm geeicht, mir die schnellste Verbindung zu bieten. Will ich aber gar nicht immer. Manchmal will ich sogar eine,langsame Verbindung haben, damit ich lange schlafen kann im Nachtzug, ja? Fahre ich jetzt von München nach Berlin, sagt er, ja, dann steigt nochmal, wann sie aus und fahre mitm mit der S-Bahn weiter, wo ich mir auch noch denke so,nicht eine Stunde früher aufstehen, damit ich zwanzig Minuten früher da bin oder eine Minute früher da bin, ja, sage ich, ich will länger so, also das heißt, das gibt einfach nicht immer das Richtige an der Stelle.
Michael Kreil 0:24:18
Ich kann noch ein paar weitere Beispiele geben. Ähm ich musste relativ oft äh am Rhein entlang fahren nach Koblenz und nach Bonn hoch und so weiter. Ist eine wunderschöne Strecke. Also ich glaube, eines der schönsten Bahnstrecken Deutschlands. Wenn ich jetzt von Frankfurt nach Bonn fahre, warum kann ich nicht die Wahl nach der schönsten Strecke? Ja, an der Lorelei vorbei, ja?Warum eigentlich nicht?
Tim Pritlove 0:24:33
Genau.
Michael Kreil 0:24:34
Oder auch andere Frage ist äh barrierefreier dann. Es gibt halt viele Rollstuhlfahrer, die dann irgendwie eine Strecke ausgegeben bekommen und dann Stranse an einem Gleis, wo dann der Fahrstuhl nicht funktioniert und die kommen da halt nicht weg. Dann ist die Möglichkeit ist, dass sie entweder die Treppe runterträgt oder sie mitm Zug woanders hinfahren,Das ist echt ein äh ein Problem und und diese Fahrstuhldaten sind auch noch nicht richtig zugänglich,Das würden wir gerne machen. Wir würden gerne mit einer eigenen Fahrplanauskunft machen, so ein bisschen äh so Open Streetmap-mäßig, dass man da irgendwie so eine so eine zentrale Plattform hat und dann.
Tim Pritlove 0:25:01
Ja und vor allem, ich meine, für die Bahn wäre es auch insofern sinnvoll, man derzeit machen sie sich vollkommen abhängig von diesem Hafersangebot, ja? Äh und ich muss sagen, das hat sie jetzt so, was so User-Interface betrifft,drüber diskutieren, ja? Und äh äh da mehr Konkurrenz zu haben, würde äh auch den Druck äh also den Hebel äh verbessern, den man hätte, um eben da,die richtigen Antworten für die eigenen Fragen zu bekommen.
Michael Kreil 0:25:26
Genau, also es ist ja quasi auch ein Monopol. Niemand kann in dieser Firma äh konkurrieren, weil halt keiner beweisen kann, dass er eine bessere Fahrplan.
Tim Pritlove 0:25:32
Exakt,Gut, ähm noch mal zu diesem Open Plan B. Also ihr habt jetzt diese Daten einfach genommen und einfach ins Netz geschmissen. Das gilt jetzt sozusagen für den aktuellen Fahrplan zwanzig zwölf.Aber ist jetzt nicht absehbar, dass ihr denselben Kuh nochmal so ohne Weiteres äh äh mit aktualisierten Informationen machen könnt, weil jetzt sieht's erstmal so aus, als ob dieser Offline-Kanal offline bleibt und äh es unklar ist.
Michael Kreil 0:25:55
Ne, also ähm die es gibt bereits ähm äh es gab schon mal einen Versuch, Fahrplandaten in einem, so eine Art Wiki zusammen zu sammeln,ähm also Usergenerate, also Leute tippen halt ihre Haltestellen-Fahrpläne ab,weiter und das ist Ding ist relativ gescheitert, weil wenn man so ein Ding bei null anfängt, dann dann wird das nichts. Jetzt haben wir aber schon mal äh im Prinzipfast, ich sage mal neunundneunzig Komma neun Prozent der Daten, haben wir schon mal. Und jetzt könnte man, wenn man es in einer zentralen äh Plattform äh anbietet, könnte man so neue Schnittstellen mit ranbappen, also was weiß ich, irgendein Ding, was äh im Stundentakt einfach mal den Fahrplan überprüft,ob der noch aktuell ist, ob denn an der Haltestelle irgendwie ein Zug fehlt oder mehr kommt, was im aktuellen bisschen bekannten Fahrplan nicht berücksichtigt wird, also das System könnte dann.
Tim Pritlove 0:26:39
Ja oder so eine App, die man einfach, wenn man im Zugsitz startet und dir sagt, du müsstest jetzt eigentlich in diesem Zug sitzen, stimmt das? Äh ja, stimmt noch der Fahrplan oder,Ich weiß jetzt keinen Zug, äh der das jetzt sein könnte, was kannst du mal eintragen und so, ja? Also, dass man in so ein Krauthousing-Tool äh an der Stelle macht, das kann ich mir auch gut vorstellen, dass das dann sehr aktuell ist, da sind wir schon so ein bisschendie Open Streetmap Idee äh hinzu open traffic äh Plänen oder so.
Michael Kreil 0:27:08
Genau, also in in dem Moment, wo man schon ein Großteil der Daten hat, ist es halt deutlich einfacher, sie zu aktualisieren, als bei null anzufangen.
Tim Pritlove 0:27:15
Ähm jetzt sind wir ja mit Google eingestiegen.
Linus Neumann 0:27:20
Na, Google hat's nämlich jetzt auch.
Tim Pritlove 0:27:21
Hat's jetzt auch. Grund nur der Google.
Michael Kreil 0:27:25
Ja, das äh ich habe mich einfach mal auf die Pressekonferenz eingeladen.
Tim Pritlove 0:27:29
Also eine Woche bevor äh Apple sozusagen Google aus seinem iPhone rausgeschmissen hat, landen die Daten jetzt bei Google, kriegt Apple die jetzt auch.
Michael Kreil 0:27:39
Ja ähm benutze Apple Open Streetmap, war ein Open Street Map sind zum Beispiel Haltestellen, Fahrpläne drin und da sind auch schon Linien drin.
Tim Pritlove 0:27:46
Tun sie nicht. Also es gab mal das Gerücht und es gibt so einzelne Informationen, die so nahe liegen, dass da irgendein Merch war, aber das ist unklar. Im Wesentlichen sind's die Tom Tom Daten. Nicht nur, aber,Sieht so aus, als ob's vor allem ist.
Linus Neumann 0:28:02
Was hat denn jetzt Google für Daten?
Michael Kreil 0:28:04
Also ähmdie Deutsche Bahn und äh Google haben über zwei Jahre hinweg ähm versucht, den Fahrplan der Deutschen Bahn in ein spezielles Format, namens GTFS. General äh geht hier fest. Ähm,Zu übersetzen. GTFS ist, na, ich sage mal, eine Erfindung von Google. Ähm das sind,Textdateien, wo dann in einer ist in Auflistung aller Haltestelle mit Geokoordinaten in einer Auflistung aller Linien und dann kommen gibt's sogar noch eine Tabelle für Fahrpreise und so weiter. Simple Textdateien als SIP,oder wird das online gepackt und Google fragt das halt ab und benutzt das dann für seine äh Fahrplanauskunft,Es gibt aber auch ganz viele andere Apps und Service und so weiter, die auf GTFS anbieten äh anbauenGTFS ist entwickelt sich gerade zum Offenen de facto Standard für für Fahrplandaten.Ich hab's mir angeguckt, wirkt relativ solide, man muss mal gucken wir hatten paar also wir hatten leichte Schwierigkeiten dabei, das in GTFS umzuwandelnweil's einfach zu viele Ausnahmen gab ähm beispielsweise spezielle Fahrpläne für Weihnachten oder an Silvester und dann gibt's irgendwie noch Ostern und keine Ahnung, diese ständigen Fahrplanwechsel, die waren schwierig und GTFS äh abzubilden,müssen wir mal abwarten, äh wie wie das aussieht. Also die die Deutsche Bahn schafft das innerhalb von zwei Jahren. Also denke ich mal, wir schaffen das in den nächsten zwei Wochen.
Linus Neumann 0:29:29
Kann man aber jetzt, Google verhält sich da genauso wie Hafers und ähm ist jetzt nicht irgendwie bereit, diese Daten zu teilen, weil Google möchte natürlich, dass man bei denen auf die Seite kommt und wenn ich das richtig gelesen habe in dem Ankündigungsartikel, freut sich,die Deutsche Bahn darüber, dass man von Google aus dann direkt auch die Fahrt buchen kann, das heißt, sie haben mit Sicherheit irgendeine Art äh Sponsoring,oder äh.
Michael Kreil 0:29:56
Also ich ich war ich war ja auf der Pressekonferenz äh und genau diese Fragen wurden auch von den Journalisten gestellt. Es soll angeblich kein Geld geflossen sein, in beide Richtungen nicht, also Google zahlt nichts an Bahn, Bahn zahlt nichts an Google. Ähm.
Linus Neumann 0:30:07
Angemessen wäre.
Michael Kreil 0:30:08
Ja, also es ist äh tatsächlich äh eine Win-win-Situation für für beide. Ähm,die dass ich eine eine Fahrkarte direkt buchen kann, das jetzt ein bisschen übertrieben, tatsächlich wird bei jeder äh Verbindung Link angebotenWenn ich da draufklicke, dann ist im Prinzip meine Reiseauskunft schon vorformuliert. Also im Prinzip die diese Maske, die ich da einfülle, wann ich von A nach B fahren möchte.
Linus Neumann 0:30:33
Okay, also das ist das ist ja, das ist nicht gut. Das ist Killefit, das kann ich auch.
Michael Kreil 0:30:38
Genau, also es gibt äh für Buchungen oder Verbindungen und sonstwas gibt's noch keiner äh standardmäßigen äh IDs oder irgend sowas, ja,wo dass sich die eindeutig identifizieren kann und adressieren kann über eine URL, sondern ähm ja, da ist einfach nur das Formular äh ausgefüllt. Das war's. Das siehst du schon in der,also jetzt nicht Hightech.
Tim Pritlove 0:30:56
Es ist ja,Ich meine, wir haben's jetzt schon auch ein bisschen genereller diskutiert, aber vielleicht nochmal kurz auch so die Frage, wenn andere Länder das machen, ähm,Wie siehst du denn das so? Ist ja so,Bahn ist ja auch in gewisser Hinsicht die Öffentlichkeit, also es gehört ja auch dem Staat so. Für unsere Infrastruktur sozusagen. Gibt's zwar alle möglichen Versuche, das zu privatisieren, aber sie benehmen sich da jetzt im Wesentlichen wie ein Unternehmen,Wenn man jetzt aber mal sagt, die Bahn ist aber eigentlich eher ein öffentlicher Korpus, so äh kann man sagen, ja, hier äh,wir öhnen euch, ja, wo sind unsere Daten, ja? Also.
Michael Kreil 0:31:39
Also man kann's aus ganz vielen verschiedenen Perspektiven sehen. Ich würde jetzt aber nicht sagen, dass was weiß ich die Deutsche Bahn jetzt ein Staatsbetrieb ist oder mit Staatsgeldern diese Gleise gebaut wurden. Ich finde das ein schwaches Argument,weil das dann halt nur gegen die Bahn feuern würde. Ähm aber wir brauchen halt auch Argumente für Nahverkehrsunternehmen, ja, für eine BVG, warum weiß ich denn die.
Tim Pritlove 0:31:56
Die sind ja auch öffentlich beauftragt. Also da geht ja genau das Gleiche.
Michael Kreil 0:32:00
Also ich ich sehe auch, dass äh solch eine Nahverkehrsinfrastruktur ähm enorm wichtig für eine Stadt ist. Ja, also was wäre Berlin, wenn von heute auf morgens den Nahverkehr nicht mehr geben würde? Oder man hat ja das Chaos gesehen, wenn der S-Bahn nicht mehr äh funktioniert,all die ganzen auch die ganzen Pendler oder sowas ja wie weit an so 'ne Stadt auf 'ne, auf 'ne, 'ne Anbindung und 'n Nahverkehrsnetz angewiesen ist,Also das zum einen, es gibt ein ganz hohes gesellschaftliches Interesse an an diesen an diesen Daten. Und das dann nicht nur in Form von Fahrplänen sich anschauen zu können, sondern auch ganz anders auswerten zu können.Ich würde zum Beispiel gerne mal äh ausmessen, welche Region in Brandenburg gut mit solchen äh mit dem öffentlichen Personenverkehr erreichbar sind und welche nicht,die halt keine Busverbindung haben. Also das sind benachteiligt, ne? So ist ja sozusagen Standort-Nachteil. Ich würde als Firma nicht in eine, in einer Stadt ziehen,die was weiß ich kein Internet und keine Anbindung, keine keine Nahverkehrsanbindung hat. Das ist also auch ein Politikum.Wie wie Anbindung den der unterschiedlichen steht ist. Äh ich habe vorhin Barrierefreiheit erwähnt ähm würde ich auch gerne mal mitmachen. Ja ähm,äh Behindertenverbinder und versuchen schon lange äh die Deutsche Bahn und die anderen äh,Anbieter davon zu überzeugen, dass sie sich dann doch mehr für für äh Behinderte einsetzen, dass er da behindertegerechte Reiseauskunft anbieten und diese Plattform da weiterentwickeln. Nur ist denen halt die Kunden,zu klein vermutlich. Äh also die werden das jetzt nicht für äh eine Handvoll von Menschen tun wollen. Aber die Leute würden das ja auch gerne selber programmieren. Ja, würden sie ja gerne auch selber machen.
Linus Neumann 0:33:35
Müssen wir wahrscheinlich an der Stelle noch erwähnen, ne?
Tim Pritlove 0:33:39
Ja, ich dachte auch schon die ganze Zeit an,der ja auch schon mal hier bei CRE zu Gast war mit dem Projekt und auch viele dieser Themen schon angesprochen worden, vor allem auch diese Elevator Geschichte. Er glaubt, ich hätte jetzt, er hat jetzt auch noch so ein Elevator Projekt auch schon gestartet, ne,Ähm.
Michael Kreil 0:33:57
Das könnte man super zusammenführen, also eine Nahverkehrsauskunft, die die Fahrschule sogar berücksichtigt.
Tim Pritlove 0:34:03
Das wäre in der Tat äh was ganz Großartiges.
Michael Kreil 0:34:06
Oder beispielsweise ähm äh es gibt halt so diese S-Bahn U-Bahnstationen,wo man innerhalb von drei Minuten angeblich umsteigen kann, aber mit dem Rollstuhl muss er mit dem Fahrstuhl runter, dann muss er raus und über eine Kreuzung, dann ist da irgendwo versteckt noch ein Fahrstuhl, dann fährst du eine Runde in die U-Bahn und brauchst eine halbe Stunde dafür. Das sind also die die Umsteigezeiten äh falsch,Floyd im Rollstuhl.
Tim Pritlove 0:34:28
Ja, was steht jetzt unterm Strich? Also äh wir prangern das anders, diese Daten nicht verfügbar sind. Ich glaube, da sind wir uns irgendwie ziemlich äh einig. Und äh,verstehe irgendwie, dass die Bahn da Bedenken hat, aber ich fände es gut, wenn man da mal einenDialog suchen würde, dass man einfach das auch mal in die Diskussion begibt, zumal ich einfach denke, dass das, was die Bahn vielleicht glaubt an Nachteilen erleiden zu können, dass das,Wenn's überhaupt so ist, soweit äh hinten ansteht, hinter den möglichen Vorteilen, die man daraus ziehen kann,das ist einfach mal umgesetzt, gehört's mal andere Länder das jetzt auch machen und die stehen auch noch.
Michael Kreil 0:35:08
Das ist das Kernproblem bei bei Open Data. Ähm normalerweise äh was weiß ich, amerikanische Unternehmen, äh die sind da selber auf die Idee gekommen, ihre Fahrpläne offen zu legen. Ich meine, das sind halt intelligente Menschen, die haben gesunden Menschenverstand. Wir haben auf.
Linus Neumann 0:35:22
Im Moment ist ein Amerikaner.
Michael Kreil 0:35:23
Also wir haben auf gesunden Menschenverstand bei der Deutschen Bahn und bei den Nahverkehrsunternehmen gehofft und ähm haben ihn dann scheinbar nicht gefunden. Ähm,also wenn wir jetzt Open Data haben wollen, dann funktioniert das nicht, darauf zu warten, dass es selber drauf kommt. Also müsste man irgendwiebeweisen, dass Open Data gut ist. Und die Idee ist äh, wir packen jetzt mal die Daten äh online und ich versuche, ganz viele Entwickler zusammen zu suchen, die sollen alle,eigene Projekte mitmachen. Ich habe schon ein paar schöne Ideen dazu gehört. Leute, die, was weiß ich, den CO2 Ausstoß äh der deutschen Bahn berechen wollen, äh Leute, die versuchen ausrechnen äh äh ausrechnen wollen, ob man zum Beispiel mehr äh Waren auf die Gleise bekommen kann und ähAlso ganz äh interessante Projekte habe ich gehört, von da bin ich gar nicht drauf gekommen. Also.
Tim Pritlove 0:36:09
Optimierung, ne, vor allem. Ich meine, die Bahn investiert selber da sehr viel äh Hirnschmalz, also Netzplanung ist natürlich eine der kompliziertesten informatischen Probleme, glaube ich, auch überhaupt,mal einen Freund gehabt, der da in dem Bereich auch tätig war. Er meinte auch, also allein,die schiere Quantität an Infrastrukturelementen, die in dieser Datenbank drin stehen, die so zu berücksichtigen sind, also jede Weiche, jeder Bahnhof, jede Brücke äh jeder Übergang, einfachalles, ja. Äh das ist schon so der Warnwitz und dann eben da auch noch ähm nicht nur einen Plan zu machen, der funktioniert, sondern der auch bestimmten Anforderungen auch genügt,also im Sinne von soll bestimmte Verbindungen äh Übergänge et cetera Umsteigeoptionen et cetera äh ermöglichen. Das ist ähm nicht,nicht ohne, aber äh warum sollten sie sich da nicht auch einfach mal andere Leute dran versuchen und sagen, ja hier gucke mal, wie wär's denn, äh wenn das so und so machen würde.
Michael Kreil 0:37:03
Also ich plädiere da ähm bitte mit den Daten rumspielen, irgendwie coole Sachen machen und der deutschen Bahn beweisen, dass äh dass man da schöne Sachen mit machen kann. Ja und.
Tim Pritlove 0:37:11
Wobei da fällt mir jetzt noch ein Punkt ein, der vielleicht auch noch ein Angstpunkt sein könnte bei der Bahn, der auch in gewisser Hinsicht nachvollziehbar ist. Denn äh die Zeit der Konkurrenzlosigkeit auf der Schiene ist ja vorbei,Die Fernstrecken werden auch von anderen gemacht und äh vielleicht denken sie sich auch so, naja, wenn unsere Daten jetzt so rumliegendann könnten ja äh andere daherkommen und sozusagen die Lücke in unserem Plansystem finden und dann auf einmal Verbindungen andie wir so nicht haben.
Michael Kreil 0:37:43
Das Interessante ist jetzt dabei, in all diesen Diskussionen kam relativ oft Argumente dagegen, diese Daten nicht zu veröffentlichendann könnten wir Personen A oder B könnten ja irgendwie das missbrauchen oder sonst irgendwie. Und diese gesamten Argumente sind jetzt äh inäh nicht mehr anzusetzen, weil die Daten bereits schon draußen sind. Punkt. Kannste nicht mehr zurücknehmen.Das heißt also, äh wenn die Deutsche Bahn Angst davor hat, dass jemand äh äh diese Fahrpläne auswerten kann, um zu gucken, welche Strecken man beispielsweise befahren kann oder sowas. Das Argument ist nicht mehr valide, weil die sind schon raus, die Daten. Punkt. So, also Kind ist in Brunnen gefallen und jetzt können wir's mal ordentlich machen.
Tim Pritlove 0:38:19
Amen. Ja.
Linus Neumann 0:38:24
Bleiben bei Daten.
Tim Pritlove 0:38:25
Wir bleiben bei Daten. Das ist gut. Datenbanken stehen ja immer hoch im Kurs.
Linus Neumann 0:38:29
Datenbank steht hoch im Kurs, Datenbank hat äh hat ja auch die Regierung so für sich entdeckt, so Datenbanken sind braucht man und ähmwir haben ja auch äh schon einige Datenbanken äh so gerade für die innenpolitischen Erwägungen irgendwie uns äh gestaltet. Terrorismusdatei und solche Scherze. Und nach dem Debakeldes Nationalsozialistischen Untergrundes, als wir merkenSchau guck, das waren doch Nazis, die hier die ganze Zeit äh Migranten abgeknallt haben, das waren gar nicht dieMigranten, Mafia, äh die sich da gegenseitig abgeknallt hat. Äh musste natürlich schnell was geschehen und da wurde ähm entschlossen, man möchte jetzt eine gemeinsameNazidatenbank haben. Und zwar die RED, die Rechtsextremismus Datei. Und ähm,Da ist also vorgesehen, dass ähm in einer Standardisierten zentralen Datei von Polizeibehörden und Nachrichtendiensten von Bund und Ländern,Das heißt also alle,Bundeskriminalamt, Bundesamt für Verfassungsschutz, militärische Abschirmdienst, Bundespolizei und jeweils sechzehn KriminalLandeskriminalämter undsechzehn Landesämter für Verfassungsschutz eine gemeinsame Datei haben, wo sie so ihre Nazis drin sammeln können, damit wenn nächste Mal denn äh NSU zwei kommt, ja, zweite Generation, wir kennen das von der RAF, ähm wenn die dann kommen.Kann man, dann hat man die in der Datei.Und ähm dann kann man nämlich, wenn kann man hoffentlich dann vorher äh was verhindern oder also es ist noch ein bisschen unklar. Also was sie machen wollen, ist auf jeden Fall das Analysieren,mit dieser Datenbank. Der Analyseteil steht aber noch nicht äh fertig. Also sie haben bis jetzt nur die Datenbank. Und da kommen jetzt also,Unmengen an äh Gesetzen rein, von äh äh von da an Daten rein, äh die laut äh laut diesem Gesetz,von Personen erhoben wurden, die mit Gewalt bezogenen, Rechtsextremismus zu tun habenEs gibt aber keine äh nähere Definition von Rechtsextremismus oder Gewalt. Also man kann sich sehr gut vorstellen, ähm dass in dieser Datenbank natürlich entsprechend äh dass das eventuell mal sich ausweitet aufandere Personengruppen.Was ich an dem Thema so interessant finde ist, dass das gerade bei Nazis Veltas, also sage ich mal, die traditionellen Gegner von solchen Datenbanken, in denen bestimmte Personen gesammelt werden, sind ja eher äh Linke,Und äh wenn es jetzt eine Nazi-Datenbank an anbetrifft ähm,Dann ist sind natürlich auch Linke. Wir Linken wird eine sehr äh eine Großteil ihrer Argumentation weggezogen,sie ja immer sagen so, ah, das wird irgendwann gegen uns verwendet, wenn die Nazis an der Macht sind. Ähm diese Argumentation, äh dieses Schreckenszenario äh kann man da jetzt nicht aufbauen. Entsprechend gibt's auch relativ wenig,hörbare laute Kritik an an an dieser Datenbank.Was man vielleicht noch dazu sagen soll, sie haben glücklicherweise so eine Einschränkung, was diewas den Zugriff auf die Daten betrifft und zwar ist das eine Metadatenbank, die dem Suchenden, also da haben wir jetzt Unmengen an Leuten eigentlich Zugriff zu dieser Datenbank, immer nur sagt,In diesem Feld steht etwas. Also ich habe die Adresse oder ich habe einen einen zweiten Namen von dieser Person.Und äh da muss man aber noch eine Anfrage stellen.Bei der Behörde, die das irgendwie da rein äh da da eingetragen hat. Spannend ist, dass es äh also,eine derart lange Liste an Daten istdie also wirklich schon sehr äh sehr spannend ist. Ich schaue mal gerade ganz kurz, ich habe das auch nochmal verlinkt. Also so E-Mail-Adressen, Bankverbindungen, Schließfächer, Fahrzeuge, äh besuchte Orte oder Gebiete,an oder in denen sich die Person mit anderen Personen treffen, Sprachkenntnisse, äh besuchte Konzerte und Veranstaltungen, Haftbefehle äh und so weiter. Sie wollen da wirklich eine äh alles zusammenfügen und.Planen also, wie gesagt, das ist auch der einzige Teil, der an so einem bei so einem Projekt natürlich dann sich mal eine Herausforderung ist. Ähm Analysefähigkeit irgendwie zu entwickeln. Und da gibt's also,Einige Firmen auf dem Markt, äh die solche äh Dinge irgendwie versprechen, dass sie das also können,und zwar ähm gibt's da gab's da beim Polizeikongress so ein wunderschönes äh Plakat, das hat der Matthias Monroy äh zitiert, wo sie also sagten, sie würden jetzt gerne von der,reaktiven Polizei über die proaktive Polizei,zur Predigtiven Polizei. Also das äh Verbrechen verhindern bevor es geschieht, ähm weil.
Tim Pritlove 0:43:38
Prämtiven, sagtest du, pri.
Linus Neumann 0:43:40
Präventiv.
Tim Pritlove 0:43:41
Präventiven.
Linus Neumann 0:43:42
Präventive Polizei,und äh das wird also relativ spannend. Ich hatte das ja mal erwähnt, dass ich so ein bisschen Ahnung von Datenanalyse auch habe und mir ungefähr so die die Rehabilitäten von solchen Vorhersagen äh vorstellen kann. Ich glaube, da ist es noch ein relativ,weiter Weg und ähm wo natürlich vor gewarnt wird ähm und ich denke auch zu Recht ist, dass,Hier mal wieder etwas passiert, was, wenn man das eben für Nazis zulässt, dann haben wir demnächst ähm,Also die Entwicklung, die da natürlich sofort zu zeichnen ist, haben wir demnächst noch ein paar äh Dateien für für andere Bevölkerungsgruppen, denen das nicht gefällt. Äh die, die dem Staat nicht gefallen und der nächste Vorschlag ist ja, man könnte das doch wieder alles zusammenlegen, dann wär's doch sehr viel einfacherähm und dann irgendwann wird äh,Werden die Firmen, die da ihre Analyse-Software und Visualisierungssoftware irgendwie auf diese Datenbanken werfen wollen, äh eventuell auch mal irgendwie einen sinnvollen Fortschritt machen, dass den Nutzern zumindest,Nutzung dieser Software als sinnvoll erscheint und dann haben wir unter sehr vielen Fehlpräditionen,Software zu leiden. Also es, ich denke nicht, dass eine besonders äh positive Entwicklung ist, die da stattfindet.
Tim Pritlove 0:45:01
Ja, also ob Software wirklich da äh nennenswerte Zusammenhänge herausfinden kann oder ob es überhaupt zu irgendeiner Reaktion für dich meine gerade bei der NSU Geschichte ist ja nicht so, dass es ein Mangel an Informationen gegeben hätte, ja. Äh es ist äh hat ein Mangel äh des äh Nachgehens,reagieren's auf diese Informationen gegeben.
Linus Neumann 0:45:18
Aber das ist natürlich genau deren Argument, ne, dass sie sagen, die die Information ist irgendwie untergegangen und äh.
Tim Pritlove 0:45:25
Für unsere Mitarbeiter tun ja leider nichts, deswegen müssen's jetzt die Computer machen.
Linus Neumann 0:45:27
Die Datenbank hätte, dass die Datenbank hätte das Rot äh markieren müssen oder so.
Tim Pritlove 0:45:31
Ah ja, okay, weil wir sind selber nicht in der Lage, die äh nennenswerten Schlüsse zu ziehen.Großartig, ne? Ich meine, das ist natürlich jetzt auch wieder der Klassiker aus der Freiheitsdiskussion, äh äh lass uns doch mal Geheimdienste und Polizei zusammenlegen, ja, diese Diskussion kommt seit den siebziger Jahren auch regelmäßig wieder. So eine der Grunderkenntnisse aus der Nazi-Zeit,Die sich in unserem Rechtssystem ja auch festgeschrieben hat, dass das irgendwie nicht so eine kluge Idee ist, Geheimdienste und Polizei zusammenarbeiten zu lassen, daher ja eben auch eine strikte Trennungim Prinzip existiert. Ich kann jetzt gerade gar nicht benennen, wo sie ist. Ähm aber das ist natürlich äh eine Trennung, die,de facto auch vorliegt und die natürlich durch solche Systeme wieder äh eingerissen wird.
Linus Neumann 0:46:15
Vor allem in also in erhöhtem Maße die Idee von dem Trennungsgebot äh ist ja, wer,wer viel weiß, die Geheimdienste, die dürfen halt nicht alles, die haben nicht die Macht der die Rechte der Polizei und die Polizei darf viel und ähm darf aber dafür nicht alles wissen,dass so die die Idee dieses oder die rationale dieses ähm,Dieses Trainingsgebotes. Und die Polizei hat jetzt durch diese Antiterrordatei, wenn da der MAD und die ganzen Geheimdienste, Daten reinschreiben,dann sind das ja nach Strafprozessordnungen, Informationen, die durch die Geheimdienste erhoben wurden, die eben nicht gerichtsfest sind.
Tim Pritlove 0:46:55
Weil sie potenziell illegal Methoden anwenden dürfen.
Linus Neumann 0:46:58
Genau. Und die dürfen, genau, Geheimdienste wenden, also wenden illegale Methoden an. So. Und die Polizei hat dann jetzt Zugriff auf diese Informationen,äh die einerseits nicht gerichtsfest sind, die der Polizei aber eben helfen können, bestimmte Dinge zu tun. Ähm was den,Friedrich zu der interessanten Äußerung äh bewegt hat, dass das Trennungsgebot gerade zu Verlange, dass Polizei und Geheimdienste ihre Daten teilen,immer. Der Innenminister Friedrich, ja.
Tim Pritlove 0:47:31
Ja, IM, ist ja schön gesagt, äh was äh wie wie funktioniert sein Hirn jetzt an der Stelle gerade, dass er das so zusammenkriegt? Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden.
Linus Neumann 0:47:38
Habe ich auch nicht verstanden, deswegen ich äh bleibe dann im im.
Tim Pritlove 0:47:43
Also, weil es getrennt werden soll, muss es zusammengelegt werden,was getrennt werden muss, muss zusammengelegt werden. Alles, was getrennt werden soll, muss zusammengelegt werden.
Linus Neumann 0:47:54
Ich habe keine Ahnung. Also wir haben auf jeden Fall jetzt diese Datei und gleichzeitig ist ja noch anhängig äh die Verfassungsbeschwerde gegen die Antiterrordatei äh vom BundesverfassungsgerichtUnd die ist irgendwie seit seit äh mehr als einem Jahr gibt's da irgendwie offensichtlich diese äh Beschwerde,Und äh die wird jetzt erstmal, die liegt erstmal auf Halde, weil alle damit beschäftigt sind, dass ich jetzt noch eine Anti, die die RED, die Rechtsextremismusdatei ähm.
Tim Pritlove 0:48:20
Wer hat diese Beschwerde? Weißt du das.
Linus Neumann 0:48:23
Das weiß ich leider nicht. Ähm da müsste ich jetzt googeln.
Tim Pritlove 0:48:28
Googeln. Na ja. Für Fahrpläne interessieren wir uns jetzt nicht.
Linus Neumann 0:48:33
Also ich will, ich will diesen, diesen Begriff des Dambruchs ja nicht mehr verwenden.
Tim Pritlove 0:48:37
Dann machen wir das jetzt auch nicht.
Linus Neumann 0:48:40
Ich empfehle ein ähm.
Tim Pritlove 0:48:43
Wir geben Bedenken zu Notiz.
Linus Neumann 0:48:44
Ich empfehle einen einen Artikel von äh Johneffe Nebel auf Metronaut, der äh sich gerade damit immer auseinandersetzt und der äh schon vor einigen Monaten oder,Ja, auch vor vielen Monaten, als die Idee aufkam,Diese Nazi-Verbunddatei äh zu erstellen, dass er dann also sagte, auch die Erfassung von Nazis ist ein Angriff auf die Bürgerrechte und ähm entsprechend ist das nicht unbedingt zu feiern, was da passiert.
Tim Pritlove 0:49:15
Ja, wir geben Bedenken zu Protokoll.
Linus Neumann 0:49:17
Genau, wir geben Bedenken zu Protokoll.
Tim Pritlove 0:49:22
Was haben wir denn noch auf unserer tollen Themenliste? Statistiken, von Datenbanken zu Statistiken.
Linus Neumann 0:49:30
Ja, genau das ist ja eigentlich das, was man aus Datenbanken so schön machen kann, Statistik, ähm dass er das warum ich so Daten auch mag, ne, schön wasrechnen kann. Ich kann ja nicht so schön visualisieren. Äh deswegen muss ich irgendwie äh so versuchen, das in in Zahlen auszudrücken. Und ähmwas dabei rauskommt, wenn das Leute machen, die ähm also Statistik, die Statistik selber lügt ja nicht,aber die Daten und die Interpretation. Alsound oder die Daten haben ja Fehlzusammenhänge oder Scheinzusammenhänge oder so weiter. Das ist das Spannende an der an der Statistik, dass man eigentlich so ein so ein mathematisches Handwerkszeug hat, was was äh absolut objektiv istwas man eben aber auch anwenden kann an Stellen wo es nicht adäquat ist, weil die Zahlen eben nicht sagen hey Moment ich bin eine Zahl mit auf die du dieses äh Verfahren gerade eigentlich gar nicht anwenden solltestUnd ähm am Ende dann sehr schöne Zahlen da stehen können, aus denen man sehr spannende Schlüsse ziehen kann. Ähm,BKA hat jetzt seine Cyber-Kriminalitätsstatistik veröffentlicht,Das ist die das Cybercrime Bundeslagebild zwanzig elf.
Tim Pritlove 0:50:44
So nennen die das auch immer noch.
Linus Neumann 0:50:45
Schönes so ein PDF.
Tim Pritlove 0:50:47
Cyber Crime.
Linus Neumann 0:50:49
Cybercrime. Cybercrime Bundeslage wird zwanzig elf, Bundeskriminalamt.
Tim Pritlove 0:50:53
Internetkriminalität ist kein Begriff, der sich da durchgesetzt hat oder sowas oder Netzgebundene, Kriminalität. Ich meine, das klingt immer so, als ob da noch Leute mit Datenbrillen und Cyberhandschuhen irgendwie durch den virtuellen Raum das hat schon einen Grund, weil.
Linus Neumann 0:51:03
Ja, nee, das das hat das hat schon einen Grund, weil es ist abzugrenzend von der Kriminalität mit dem Tatmittel-Internet.
Tim Pritlove 0:51:11
Also zu sagen, hier geht es explizit um Kriminalität, die sich auf das Internet selbst bezieht. Verstehe also, Serverangriffe et cetera.
Linus Neumann 0:51:21
Sagen wir mal, sagen wir mal, äh wenn ich versuche, dich zu erpressen oder so, per E-Mail, da ist das ja keine Cyberkriminalität. So viel haben sie schon gecheckt, so das hatist in dem in dem Haupt äh äh in der in der Hauptkriminalstatistik war das ja einer der Kritikpunkte, dass sie sagten, ja ihr irgendwie im Internet alles Verbrecher und äh da da wird alles schlimm und so, ne.
Tim Pritlove 0:51:41
Der Mörder hatte auch einen Internetanschluss.
Linus Neumann 0:51:42
Mörder hat Internet.Und ähm was sie also jetzt hier feststellen, ist so die Hauptprobleme des des Cybercrimes, also der der Diebstahl digitaler Identitäten, das Phishing,digitale Erpressung, aber in dem Fall dann also auch mit digitalen äh Dingen, also was weiß ich, irgendwie hast du deinen Server oder sowas. Ähm,Carding. Ich vermute mal damit meinen Sie irgendwas mit Kreditkarten oder sowas. Keine Ahnung, es ist Carding. Ich bin ja auch jetzt kein Internetbetrüger.
Tim Pritlove 0:52:11
Man kann regelmäßig.
Linus Neumann 0:52:14
Zwei Teilen.
Tim Pritlove 0:52:16
Karding.
Linus Neumann 0:52:17
Kreditkarten, ja? Äh Kreditkartendaten per Trojaner abgreifen und dann irgendwie,Ja, also Kreditkarte in Daten klauen, ja? Und Angriffe auf die Smartphones. Das habe ich ja schon gesagt, dass das hier das äh dass das, dass, dass es auch ein ein spannendes Feld ist, in dem äh sicherlich viel zu erfahren ist. Und natürlich das Bauen von Bord netzen. So also die großen,Also tatsächlich die Größeren äh kriminellen äh Dinge, die man so im Internet.
Tim Pritlove 0:52:46
Ist wieder so ein Begriff wie Handy, ne? Das gibt's nur in Deutschland.
Linus Neumann 0:52:50
Ja, ich habe auch jetzt, also ich weiß ja mich da jetzt erstmal nicht zu, ne,Was wir, was wir heute feststellt ist, ähm Cyber Crime stagniert, ja? Geringfügiger Rückgang von rund null Komma sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erster Punkt, was sie,feststellen, Computerbetrug stagniert, äh,Betrug mit Zugangsberechtigungen zu Kommunikationsdiensten ist sogar sehr stark zurückgegangen, um dreitausend Fälle von irgendwie siebentausendneunhundert auf viertausendsiebenhundert. Ähm,ein bisschen Täuschung im Rechtsverkehr bei Datenverarbeitung ist hochgegangen. Ähm Ausspähen von Daten, ja, also man sieht, es ist auf jeden Fall entgegen der dramatischen,Zunahme, die in den letzten Jahren immer besungen wurde, ähm,nicht so stark gestiegen. Jetzt hast du natürlich das Problem, du musst als BKA so eine Statistik veröffentlichen und du hast nichts es hat sich, du hast nichts getangegen Kriminalität außer irgend so ein Cyberspionage, Abwärtszentrum mit zehn Mann irgendwo in den Keller gestellt. So und jetzt musst du natürlich irgendwie erklären, warum geht das denn zurück,Wir haben hier gar nichts gemacht. Wir wollten ja erst noch was machen. Wir wollen ja jetzt bitteschön nicht diese Statistik veröffentlichen und sagen, wir haben nix gemacht und das hört jetzt einfach von alleine auf. Ja.
Tim Pritlove 0:54:12
Die Kriminalität konnte durch nichts tun, erfolgreich zurückgedrängt werden.
Linus Neumann 0:54:17
Wenn du da, wir haben das ausgesessen.
Tim Pritlove 0:54:22
Kannst du nicht machen. So.
Linus Neumann 0:54:24
Kannst du nicht machen. So was machst du was machst du also? Dann musst du sagen, okay ähm die Anzahl der Fälle ist irgendwie stagniert. Na dann lass uns doch mal schauen äh was ist denn mit dem Schaden,ähm.Also wie viel Schaden ist entstanden? Das wäre so der die andere kennt's halt so. Fallzahlen und entstanden dieser Schaden. Und dann sagen sie, eine Einschätzung des Phänomens Cyber Crimeallein auf basisch statistischer Zahlen ist nicht möglich. Einzelne beziehungsweise.
Tim Pritlove 0:54:56
Auf einmal.
Linus Neumann 0:54:57
Besonders relevante Phänomene im Zusammenhang äh irgendwie Straftaten, mit denen das äh oder auch vielfältige Ausprägungen und so weiter. Äh also können wir irgendwie nicht so genau machen. Deswegen zahlen haben wir ein großes, vermutetesDunkelfeld und so weiter. Deswegen malen wir jetzt mal hier so einen Balken, dass das so mal um zehn Millionen Euro äh äh höherer Schaden.
Tim Pritlove 0:55:18
Nach dem Motto, die Cybercreme-Statistik selbst verhält sich schon sehr sehr eratisch, dass es so verdächtig, da muss was dahinter ste.
Linus Neumann 0:55:27
Die Statistik ist ja.
Tim Pritlove 0:55:29
Das kann nicht mit rechten Dingen zugehen.
Linus Neumann 0:55:32
So und schon hast du schon.
Michael Kreil 0:55:34
Wie viel Millionen waren das? Ich habe mich äh ich.
Linus Neumann 0:55:36
Von von einundsechzig einhalb auf einundsiebzig Komma zwei Millionen Euro.
Michael Kreil 0:55:39
Millionen Euro. Ich habe nämlich parallel mal die andere, die restliche Polizeikriminalstatistik durchgeguckt, um einen Vergleichswert zu haben, Wirtschaftskrimi Wirtschaftskriminalität ist vier Komma sieben Milliarden,mal in Relation.
Tim Pritlove 0:55:53
Vier Komma sieben Milliarden im Verhältnis zu.
Linus Neumann 0:55:56
Einundsiebzig Millionen.
Tim Pritlove 0:55:56
Millionen. Einundsiebzig Millionen Euro.
Linus Neumann 0:56:01
Also ich wäre lieber Wirtschaftskrimineller.
Michael Kreil 0:56:03
Also lieber lieber scheint mal die Wirtschaft ab als das Internet oder wie?
Linus Neumann 0:56:06
Da könnte man mal also irgendwas müsste man mal machen. Also Wirtschaftskriminalität, ja. Auf jeden Fall.
Tim Pritlove 0:56:12
Wir mal was machen, ja.
Linus Neumann 0:56:13
Das Schöne an diesem Ergebnis ist dadurch, dass du den diesen Schaden dann hochmachst, aber die die Fallzahlen sinken, kannst du natürlich dann äh in der DPA Anmeldung sagen, das wird immer schlimmer,Zwar bleiben die Fallzahlen gleich, aberäh machen irgendwie viel mehr Kohle damit, ja, also Bedrohung, Bedrohung wächst, ganz klarer Fall, ne? Ähm.
Tim Pritlove 0:56:34
Na gut, also mit anderen Worten, wir zweifeln die klare Aussage, hier ein wenig an und ziehen vielleicht.
Linus Neumann 0:56:39
Absolut ähm nicht der Schluss daraus zu ziehen, der in allen ähm in allen,Artikeln, die so die DPA-Meldung abgeschrieben haben, gezogen wurde.Die Medien haben sich wie ich empfehle ein zweites Mal einen Artikel von John F Nebel auf Methoden auch DE haben sich da vor den Karren spannen lassen, haben diese Statistik sich nicht angeguckt und haben die DPA-Meldung abgeschrieben in der.
Michael Kreil 0:57:07
Traurig. Eigentlich sind ja Medien dazu da, dass wir irgendwie einen Kontext zu setzen, ne und zu bewerten und genau das haben sie nicht getan.
Tim Pritlove 0:57:12
Die Medien sind schuld. Ähm ja, aber sehr viel mehr müssen wir da jetzt aber auch glaube ich nicht äh sagen oder gab's noch einen Aspekt.
Linus Neumann 0:57:23
Nee, ach, Kriminalitätsstatistik, ich bitte dich, so ein Kilofit, also äh das ist das ist nix.
Tim Pritlove 0:57:31
Kommen wir zu anderen Erkenntnissen. Äh es gab ein äh Urteil vom Verwaltungsgericht in Berlin,was so ein bisschen untergegangen ist in der allgemeinen Berichtserstattung, ich hab da auch nur ein Link gefunden so auf 'n ersten Punkt, aber es wurde wohl beschlossen, dass der Bundestag die Dokumente der Wissenschaftlichen Dienste zugänglich machen,muss im Falle äh,das ja wie nennt man das den Herrn jetzt korrekt.
Linus Neumann 0:58:05
Äh
Tim Pritlove 0:58:08
Das Thema Statement Statement äh,und so und über und unten durch Gutenberg. Ähm wir erinnern uns, äh der Herr hatte ja in der letzten Zeit etwas Aufmerksamkeit erzeugt, weil er äh seine Dissertationen, die er da gemacht hatähm sozusagen etwas abgeschrieben hat, unter anderem hat er halt auch bei,Dokumenten des Wissenschaftlichen Dienstes abgeschrieben, die ja mehr oder weniger selber einen Auftrag gegeben hat und dann hat er da mal was schreiben lassen,und dann gab's wohl Streit darum, inwieweit diese Wissenschaftlichen Dienste überhaupt,also wieder die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Öffentlichkeitsanspruchs an an diese Daten gibt. Jetzt bin ich mir nicht so ganz so sicher,Wie generell jetzt hier dieser Schiedsspruch zu werten ist, ob das jetzt sozusagen bedeutet, dass grundsätzlich alles, was jetzt der wissenschaftliche Dienst ausspuckt, öffentlich zu sein hat oder ob das jetzt nur in diesem Fall,so zu bewerten ist.
Linus Neumann 0:59:06
Das frage ich mich auch, aber wenn ich die, wenn ich das richtig lese, also es ging darum, dass ein ähm,Oh, nein. Jetzt habe ich hier Quatsch gemacht.
Tim Pritlove 0:59:18
Also ein Journalist hat ja in diesem Fall geklagt. Mhm.
Linus Neumann 0:59:21
Ein Journalist hatte hatte in dem äh Fall geklagt und wollte nach unter Berufung auf das Informationsfreiheitsgesetz diese spezifischen Dokumente haben,und dann hat das äh um um irgendwie darüber berichten zu können, wie Gurtenberg offensichtlich die von ihm in Auftrag gegebenenStudien des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages in seine eigene Dissertation hat einfließen lassen,Sie hätte sich also quasi seinen Bundestagsmandat missbraucht um irgendwie Daten für seine komische Dissertation dazu zu bekommen.Und äh dann,argumentierte äh wurde argumentiert, diese Arbeiten dieses wissenschaftlichen Dienstes gehörten zu parlamentarischen Arbeit des Abgeordneten und äh dass er quasi so seine,genieße so den Schutz des Mandates und deswegen äh falle es nicht unter das Informationsfreiheitsgesetz. Es Gericht hat aber gesagt, naja,Äh das ist eine Grundlage für die Ausübung des Mandates und deswegen kann hier das äh Informationsfreiheitsgesetz ähm,zur Anwendung kommen und man muss die freigeben.
Tim Pritlove 1:00:34
Also mit anderen Worten, wenn es jetzt demnächst wieder so wissenschaftliche Arbeiten gibt, die ähm das Interesse, das allgemeine,erregen, wecken, dann hat man gute Chancen über das Informationsfreiheitsgesetz, zum Beispiel über die äh tolle Plattform, die wir schon mal vorgestellt hatten, wie hießen auch gleich, fragt den Staat äh äh DE, da äh heranzukommen.Gut, schön. Das finden wir gut.
Linus Neumann 1:01:00
Das finden wir gut. Dass der Gutenberg dann doch noch äh ja im Land, was.
Tim Pritlove 1:01:07
Ja ja, also das äh da kann man eben nicht dankbar genug sein für solche Wirkungsketten. Kommen wir zu den anderen Aufregern dieser Woche. Ähm.
Linus Neumann 1:01:19
Also ich hatte mir gedacht, ich wollte so eine äh drei kurze Anekdoten zum Urheberrecht noch äh erzählen, die ich irgendwie allein in dieser Woche im Internet gelesen habe, ohne dass groß noch eine äh Diagnose zu stellen.
Tim Pritlove 1:01:31
Und ohne auf die popkulturellen Diskussionen einzugehen.
Linus Neumann 1:01:34
Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest. Die drei kurze Anekdoten, ja, also,auf ich hatte ja beim letzten Mal gesagt,hat jetzt dieser Gesetzgebung hat ihren äh ihren Arschtritt bekommen, weil sie irgendwie Millionen verbraten haben und äh keinen äh Raubkopierer irgendwie mal verknacken konnten.
Tim Pritlove 1:01:55
Also Hadopi ist diese Tool Strikes Regelung in äh äh Frankreich, äh was ja groß angekündigt wurde als die Rettung des Abendlandes. Hat allerdings nicht viel bewirkt.
Linus Neumann 1:02:07
Nee, Sie haben also eins Komma eins fünf Millionen Warnhinweis E-Mails versendet, einhunderttausend zweite Verwarnung, dreihundertvierzig dritte Verwarnung und vierzehn Fälle vor Gericht gebracht und einen dieser Fälle haben Sie jetzt gewonnen,Ähm und da haben sie jemandem hundertfünfzig Euro abnehmen können,weil die Frau von ihm irgend so ein äh irgendein Album runtergeladen hat, ja. Äh das heißt, er hat da jetzt sogar noch den falschen verknackt, so ungefähr und ähm,Müssen jetzt nur noch irgendwie den Rest zu den, also wenn sie jetzt quasi,Ähm noch mehrere solche Fälle hinkriegen, brauchen sie gar nicht so viele, um auf die zwölf Millionen Euro zu kommen, die das den Steuerzahler im Jahr gekostet hat.
Tim Pritlove 1:02:51
Wow.
Linus Neumann 1:02:51
Ich würde sagen, man, bevor wir uns da jetzt freuen, dass dass die ineffizient arbeiten würde, sollte man,Also wie gesagt, besteht die Gefahr, dass sie jetzt den Ansporn haben, äh das mal so ein bisschen Effizienz einzuführen. ÄhmMan kann nur hoffen, dass das Projekt jetzt beendet wird, solange das äh freie Internet noch mit einem blauen Auge äh davongekommen ist. Äh das äh Urheberrechtsanekdote Nummer eins, Urheberrechtsanekdote Nummer zwei ähm,Es gibt einen Menschen namens Hanf Hans Friedrich August Kaste,Seit neunzehnhunderteinundsiebzig nicht mehr. Da ist er nämlich gestorben. Der war NSDAP-Mitglied und Gama Aufsichtsratsvorsitzender,Das war er.
Tim Pritlove 1:03:32
Das ist doch der mit.
Linus Neumann 1:03:39
Die Witwe von ihm an und beschwert sich, weil du äh sein Urheberrecht verletzt hast.Denn was Tim da gerade gepfiffen hat, waren äh oder äh versucht hat zu singen, waren sechs Töne aus der Hemmenfantasie,Die Hemmenphantasie ist sieben Minuten und dreißig Sekunden lang. Diese zwei Sekunden oder drei Sekunden daraus hören wir jeden Abend äh seit neunzehnhundertsechsundfünfzig. Äh wenn wir die Tagesschau äh äh einschalten,Und vor kurzem wurde ja angekündigt, dass die Tagesschau ihre äh Titelmelodie nochmal so ein bisschen überarbeiten lassen möchte. Und ähm,Das äh jetzt irgendwie stand dann aufgrund einer Fehlberichterstattung des Springerverlages, glaube ich, auch noch kurz im Raume, ob man tatsächlich sich von dieser Klangfolge äh trennen möchte,Und woraufhin dann,Also es war, das war irgendwie noch unklar. Ich glaube, das war also eine falsche Meldung. Auf jeden Fall meldete sich jetzt die kritzig Linde Karste. Das ist seit neunzehnhunderteinundsiebzig die Witwe,ähm die ein ganz schönes Leben führt mit der monatlichen vierstelligen Ausschüttung,Äh die sie dafür erhält, dass in der Tagesschau diese sechs Töne erklingen. Seit neunzehnhundertsechsundfünfzig, nein, sie erhält die natürlich erst seit äh neunzehnhunderteinundsiebzig. Ähm der Mann äh also ne,Gott habe ihn selig seit zweiunddreißig Jahren tot und äh der Check von der Gamer kommt monatlich noch an, also das würde ich mal sagen, der hat für seine Frau gesorgt.
Michael Kreil 1:05:07
Nächsten vierzig Jahre noch, ne? Bis dahin geht das Ullrich bei ihm.
Linus Neumann 1:05:10
Genau, da äh ähm achtunddreißig nee, warte, äh.
Michael Kreil 1:05:14
Zweitausendeinundvierzig.
Linus Neumann 1:05:16
Zweitausendeinundvierzig, ja. So, entsprechend ist klar, dass sich diese Frau jetzt beschwert und sagt, ähm die Veränderung dieser Meloty äh ist eine potentielle Ehrverletzung,und ihn ohne ihre Zustimmung äh habe diese nicht zu erfolgen.
Tim Pritlove 1:05:32
Eine potentielle Ehrverletzung, was es auch super. Wie kommt man auf sowas?
Linus Neumann 1:05:37
Keine Ahnung, also ich meine, irgendwas muss halt sagen, wenn wenn irgendwie dein geh mal Scheck auf einmal äh in Gefahr ist, ne?
Tim Pritlove 1:05:44
Mann.
Linus Neumann 1:05:46
Und dann äh dritte kurze Anekdote, äh es gab irgendwie das Zukunftsforum Urheberrecht zu dem Sabine Leuthäuser Schnarrenberger,äh lud und da haben dann der Bundesverband der Musikindustrie, der Börsenfeind des Deutschen Buchhandels, die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzung, der Verband unabhängiger Musikunternehmen und die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft,angekündigt, da nehmen wir nicht dran teil.Weil da kommt eh nichts bei rum, weil irgendwie die,Die Justizministerin soll sich mal endlich hier auf das digitale Leben einstellen und da mal hart durchgreifen und zusehen, wie wir hier äh unser Urheberrecht im einundzwanzigsten Jahrhundertbewahren können und wir sehen ja, sie macht nichts, sie will keine Warnhinweismodelle, äh sie will keine äh besseren Methoden zur Rechtsdurchsetzung.Und äh das Einzige, was sie da macht, ist irgendwie Leistungsschutzrecht,und Schutzfristenverlängerung.
Tim Pritlove 1:06:48
Ja.
Linus Neumann 1:06:52
Also, die Wirtschaft schmollt.
Tim Pritlove 1:06:55
Es ist wird's nicht so furchtbar wäre, könnte man sich eigentlich den ganzen Tag nur in den Bauch halten, ne? Stattdessen muss man sich den ganzen Tag den Kopf halten.
Linus Neumann 1:07:08
Da gibt's einen schönen Artikel äh oder dass sie den Liveblogbeitrag von Matthias Schindner, der bei Netz Politik Org von diesem Zukunftsforum Urheberrecht sehr ähm amüsant berichtet hat,Ähm kann man, also das liest sich, liest sich ganz nett, welche Themen da so aufkamen, welche Argumente. Es ist äh nichts nichts Neues,was da an Argumenten kam, aber es war sehr dargestellt von von Matthias.
Tim Pritlove 1:07:36
Ja, sehr schön geschrieben. Dollar Begrüßung, doller danke.Ja, damit sind wir dann mal durch hier mit unserer äh schon recht langen Ausgabe,Irgendwas äh äh Wichtiges anzukündigen oder mitzuteilen. Ne? Aber nicht, ne. Dann erstmal danke Micha fürs Kommen. Ähm.
Michael Kreil 1:08:02
Hm? Danke fürs Dasein.
Tim Pritlove 1:08:05
Ja, fand ich auch mal sehr interessant, dass wir das mal ein bisschen äh äh tiefer beleuchtet haben und so werden wir's hier auch in Zukunft halten. Immer mal wieder jemanden einladen. Ansonsten bleibt's vor allem hier bei uns. Stimmt's? Linus?Und nächste Woche schlagen wir dann wieder zu. Das heißt, Doktor Politik. Wir sagen tschüss.
Michael Kreil 1:08:28
Tschüss.
Linus Neumann 1:08:29
Auf Wiederhören.

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Hurra, die Behörden haben eine gemeinsame Datenbank, in der sie Nazis speichern wollen.

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LNP033 Hallo Steffi

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Die Sommersendepause ist vorbei und Linus und Tim stürzen sich wieder in die Berichterstattung. Die letzten drei Wochen haben trotz Sommerloch ausreichend Material für eine überlange Folge geliefert.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen.
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen. Oh, oh, guten Morgen. Guten Morgen. Äh ich wollte doch gerade noch twittern.
Tim Pritlove 0:00:02
Guten Morgen Linas. Ach so, wolltest du das? Mach doch. Twitter doch. Was twitterst du denn?Ganz geheime Sachen.
Linus Neumann 0:00:13
Wirst du noch sehen.
Tim Pritlove 0:00:14
Naja, das musst du noch sehen, wohin du kommst. So, wir sind's wieder hier,Netzpolitik, Ausgabe Nummer dreiunddreißig, die Sommerpause ist vorbei,Ich hoffe, du wirst dir die Sonne noch ordentlich auf den Bauch scheiden lassen,Ja, kriege ich nichts für. Also, ich meine, Hetzjagd, ne?
Linus Neumann 0:00:37
Ja, ja, ja, hätte, hätte der Hund nicht geschissen.
Tim Pritlove 0:00:40
Ciao. Und jetzt?
Linus Neumann 0:00:45
Jetzt äh jetzt habe ich hier ein bisschen ähm Material.
Tim Pritlove 0:00:50
Zusammengetragen, belastendes Material.
Linus Neumann 0:00:52
Belastetes Material für unsere Gesellschaft und unsere Zukunft. Ähm,Es ging, also es war eine, wir überblicken ja jetzt quasi die äh ich habe mal geschaut, wir überblicken quasi jetzt den Zeitraum vom vierzehnten siebten bis achten achten, im Prinzip, ne? Das war, ich glaube, vierzehnter siebter war die letzte Sendung.
Tim Pritlove 0:01:13
Wer wischt mich auf dem linken Fuß? Wann war die letzte Sendung?Schon äh Nachbuch der Waffen neunzehnter Juli ist die veröffentlicht worden. Mhm.
Linus Neumann 0:01:25
Neunzehnter? Okay. Mhm. Alles klar, ich dachte, dann äh ja, also vom neunzehnten bis zum,neunzehnten siebten bis achten achten.
Tim Pritlove 0:01:32
Also es ist man sagt auch drei Wochen. Genau. Ziemlich genau. Mhm.
Linus Neumann 0:01:36
Aber genau diese drei Wochen eben, ne? Nicht irgendwelche, ja.
Tim Pritlove 0:01:39
Ja, diese, genau.
Linus Neumann 0:01:40
Da äh ist gedankenswerterweise nicht ganz so viel passiert, aber doch einiges. Zum Beispiel äh wurde dann der der zweite Entwurf,des Leistungs für das Leistungsschutzrecht vorgestellt von den ähm von den Referenten des äh Bundesinnenministerium Bundesministeriums der Justiz, ja,und ähm die haben den jetzt, haben das jetzt umformuliert, das ist eigentlich sehr, sehr interessant. Also ähm fragt man sich wirklich, ob was was sie sich denken? Äh also sie ist recht fast sich ungefähr so zusammen.
Tim Pritlove 0:02:12
Tun als was was sie sich herausnehmen, dass sie jetzt ihre Gesetze selbst,umschreiben und sich nicht von der Lobby vorschreiben lassen.
Linus Neumann 0:02:19
Ja, aber da sieht man auch, was dabei rauskommt, ne. So, jetzt haben sie, nee, es, aber das ist aber echt supergeil. Also,Ich verstehe ja nicht so viel von Jura, ne, aber wenn diese also es geht los mit der Presseverleger, hat das ausschließliche Recht, das Presseerzeugnis.
Tim Pritlove 0:02:34
Müssen vielleicht nochmal kurz zusammenfassen, was bisher der Stand war. Bisher war der Stand, dass äh äh gesagt wurde, so jetzt haben wir das nicht nur im Koalitionsvertrag drinne, sondern jetzt wollen wir das auch machenund im Wesentlichen stand da drin, mit jeder, der auch nur irgendwie einen Buchstaben äh aus irgendeinem Zeitungsartikel äh zitiert, hat irgendwas zu zahlen.
Linus Neumann 0:02:52
Erst nicht da ständig drin hat irgendwas zu zahlen, sondern,Verleger hat das ausschließlich ausschließliche Recht. Und das heißt natürlich, dass der Verleger dann.
Tim Pritlove 0:03:02
Lizenzen rausgeben darf, kann, muss äh et cetera ohne Erlaub.
Linus Neumann 0:03:05
Zensen, Anzeigen, Abmahnungen oder was auch immer, dass der auf jeden Fall eine möglich.
Tim Pritlove 0:03:09
Genau und auch nicht der Urheber, sondern der Verleger. Der Verleger.
Linus Neumann 0:03:13
Genau, das war ja schon der erste schöne Teil, ja, der der Verleger hat das ausschließliche Recht, also der das heißt, damit ist schon mal irgendwie so implizit zementiert, dass der der Urheber, der da seinen Artikel schreibtvollständig abzugeben hat an den an den Presseverleger, ne, weil der Presseverleger hat das ausschließliche RechtPresseerzeugnisse oder Teile hiervon zu gewerblichen Zwecken öffentlich zugänglich zu machen.
Tim Pritlove 0:03:34
Von Urheber kein kein.
Linus Neumann 0:03:36
Nein, nein, geht ja um Pressefrei ist er ist Leistungsschutzrecht für Presseverleger. Und.
Tim Pritlove 0:03:39
Na ja. Und.
Linus Neumann 0:03:42
Äh das ist aber übertragbar und erlischt nach einem Jahr immerhin, ne? Ich meine, im Urheberrecht reden wir ja sonst von fünfzig bis siebzig Jahren,nach dem Tod, insofern hier sind wir noch ganz günstig weggekommen.
Tim Pritlove 0:03:53
Erlischt es auch erst ein Jahr nach dem Tod von Axel Springer.
Linus Neumann 0:03:55
Aber,Und da erinnern wir uns im ersten Entwurf hieß es, ähm zulässig,die öffentliche Zugänglichmachung von Presseerzeugnissen für nicht gewerbliche Zwecke.Das war also der Paragra,dann oder der der Absatz, der dann den den Bloggern und so den den Hintern aus der Schlinge ziehen sollte.
Tim Pritlove 0:04:18
Mhm.
Linus Neumann 0:04:19
Und den haben die jetzt allen Ernstes im zweiten Entwurf geändert, diesen Absatz, in zulässig ist die öffentliche Zugänglichmachung von Presseerzeugen, Zeugnissen, soweit sie nicht durch die Anbieter von Suchmaschinen erfolgt.Das heißt, sie haben's jetzt also wirklich quasi konkretisiert, dass sie da ein Gesetz haben, was sich, was ausschließlich deren einziger Anwendungszweck gegen Suchmaschinen ist.
Tim Pritlove 0:04:41
Das, was sie immer meinten, was ja, wo gingen sie ja eigentlich gar nicht vorgehen wollten ursprünglich, das war doch das Statement, oder? Dass es gar nichts mit Google zu tun hätte.
Linus Neumann 0:04:50
Ja, dass also der sie haben dann gesagt, also in der Begründung steht dann ungefähr so drin, dass der,ähm dass so eine Suchmaschine einen Mehrwert quasi,generiert oder deren hauptsächlich sich aus dem anderen speist. Ja, also wenn es die Presseartikel nicht gäbe, könnte die Suchmaschine ihr Geschäftsmodell nicht verfolgen und äh entsprechend müssen die deswegen an die.Verleger was abdrücken, ja? Es gab da ja schon nach wie vor, also es gab ja, glaube ich, schon von Mario Sixtus vor einem Dreivierteljahr diesen Vergleich, das wäre, als würde jetzt der Restaurantbesitzer vom Taxifahrer Geld verlangen, dass der da äh,Kunden hinfährt und ähm der Sebastian Dosch äh stellte dann auch sehr schön einfach die Frage letztendlich brauchen die Verlage Google?Und braucht Google die Verlage. Ja, also das,ja schon relativ offensichtlich, wer da jetzt irgendwie. Aber ich find's ganz scharf,Es hat ja noch andere Probleme, wenn ich jetzt sage, ein Anbieter von Suchmaschinen,dann muss ich erstmal eine Definition von Suchmaschine hinkriegen.
Tim Pritlove 0:05:57
Ja. Weil jedes Block hat ja auch eine Suchfunktion.
Linus Neumann 0:06:00
Also genau, das wird schon mal sehr schwierig irgendwie glaube ich juristisch,Idee einer Suchmaschine zu definieren, kann sein, dass das schon jemand versucht oder gemacht hat oder dass es deine Definition gibt, aber,so wie ich die äh die juristische Sprache einschätze, glaube ich, das wird, ist eine,Ist eine schwierigere Angelegenheit, eine Suchmaschine ähm wirklich zu erklären. Und was mich nach wie vor eben,wundert ist, dass es ja hauptsächlich irgendwie um Google News sich drehen soll und zu Google News muss man sich anmelden.Also man muss, wenn man, also ich weiß, es kann sein, dass das bei ähm,vielleicht für ganz große Presseverlage äh Google News, dass äh sich dann hinsetzt und,selber versucht, das irgendwie zu ähm,äh äh zu paßen, was die da veröffentlichen,als ich Netzpolitik org, bei äh bei ähBei Google News angemeldet habe, musste ich eine spezifisch generierte Seitmap zur Verfügung stellen und mich quasi bei denen, also diesen Feed dann sagen und ich äh melden und sagen, hier Freunde wollt ihr uns nicht aufnehmen? Und dann kam irgendwann nach drei Wochen, ja,Nehmen wir auf in in das in Google News, das heißt also es ist halt kein craller oder so, ne, also äh,Also ich glaube, das wird nochmal, das wird nochmal echt süß, wenn sie äh was was sie da mit ihrem.
Tim Pritlove 0:07:19
Wie absurd. Also ich meine, das ist das ist das ist so absurd. Ich meine, wer kommt denn da überhaupt noch,mental überhaupt noch,mit, mit so einem niedrigen Niveau der Gesetzesschreibung. Ich meine, es geht ja nun wirklich völlig in die falsche Richtung und es ist ja auch so absehbar. Ich meine, ich habe parallel so,Noch äh äh gab's, glaube ich, auf Twitter mindestens auch in Box, glaube ich, so ein bisschen die äh äh Debatte, wo gegen das jetzt alles äh äh mal wieder so grundsätzlich äh verstößt. So erstmal die Frage mit ja, hier Schutz der Urheber und so weiter, ja, das äh steht ja vorne an. Die Urheber werden hier überhauptnicht äh äh genannt, auch nur in irgendeiner Form und das auch noch vor dem Hintergrund derRealität, dass heutzutage den Urhebern von den Verlegern ohnehin schon quasi alles abgekauft wird, was irgendwie geht, also den Journalisten,der halt schreibt, ja, also da da geht schon sowieso alles weg und dann soll darüber hinaus,noch dieses ohnehin schon fragwürdige Recht auch noch explizit,geschützt werden sollen und dann sollen auch noch diejenigen, ich meine, ist ja auch noch nicht mal so, dass Google Geld,damit verdient, ihnen.Diese Kunden zuzuspielen, also das Taxifahrervergleich hinkt,insofern, als das der Taxifahrer ja zumindest noch Geld bekommen von dem Kunden,Ja, aber es ist ja äh so, dass Google News keine Werbung schaltetund die äh Formulierung, dass sie damit ja Geld verdienen, ja nur so eine rein theoretische Konstruktion ist, mit, dass sie vielleicht unter Umständen dadurch, dass Leute das benutzen, auch andere Sachen von Google benutzen, wo dann Geld verdient wirdAlso da komme ich einfach überhaupt nicht mehr mit und ich weiß gar nicht, wem sie das überhaupt noch vermitteln wollen.
Linus Neumann 0:08:58
Ich muss noch ganz kurz zu dem, was du gerade sagtest, sagen, der Paragraph vorgeschlagene Paragraph siebenundachtzig H,sagt ähm der Urheber ist an einer Vergütung angemessen zu beteiligen.Aber ich meine, was heißt angemessen zu beteiligen? Also kannst du dir schon wieder was ist dann, ich meine, das ist so ein Paragraph, dakann keine Sau irgendwie auf Basis dessen kann ja keine Sau sich irgendwie mal juristisch durchsetzen, weil da steht ja schon wieder angemessen drin. Was ist eine angemessen?Also ähm ja ja und ähm.
Tim Pritlove 0:09:31
Ein Prozent wahrscheinlich oder sowas. Nach Abzug.
Linus Neumann 0:09:34
Ich habe keine Ahnung, weißt du, aber äh was der der andere Punkt, den du sagst, äh ich meine, wie kommen jetzt überhaupt die Presseverlage auf die Idee, dass die so einen Leistungsschutzrecht haben wollen? Ich denke, ähm.So ganz klar ist mir das auch nicht so wirklich, aber man muss ja irgendwie gerade bei so irrationalenÄngsten dann wirklich mal auch auf den Grund gehen, um vielleicht zu sehen,was ist, was ist es, was sie umtreibt? Was äh was ist es, was diese Menschenin so eine starke Furcht treibt, dass sie irgendwie das Land,in so eine äh groteske reißen, ja, dass es da ein also der.
Tim Pritlove 0:10:12
Vor allem ich stelle mir mal vor, dieses Schutzrecht würde jetzt in dieser Form, was ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, aber angenommen, es würde jetzt so beschlossen werden, was wäre das Erste, was passiert?
Linus Neumann 0:10:21
Google News macht einfach dicht.
Tim Pritlove 0:10:23
Genau, Google News macht einfach dicht, wie es sich in Belgien auch schon gemacht haben und dann kommt einfach,mehr auf ihre Webseiten, weil wahrscheinlich der Traffic, der über Google News erzeugt wird,sie zahlen nicht, ich habe hohe zweistellige Prozentzahlen äh äh gelesen. So, aber dann ist da einfach äh äh Crickets und äh auf diesen Webseiten.
Linus Neumann 0:10:42
Äh ich also das auf jeden.
Tim Pritlove 0:10:43
Ja, die Leute werden alle zu den Blogs geschickt.
Linus Neumann 0:10:46
Na, ich denke, also was also was Google News auf jeden Fall macht, warum ich das irgendwie in meiner Liste der Seiten habe, ist halt, weil ich habe beispielsweise meine,drei, vier Nachrichten, Medien, Webseiten irgendwie in dem,regelmäßig ansurfe und dann gucke ich halt äh was auf Google News irgendwie steht. Und auf Google News werde ich hauptsächlich dann zu den Seiten gespielt, wo ich.
Tim Pritlove 0:11:13
Nicht so hinkommen würde. Genau.
Linus Neumann 0:11:14
Ohnehin sowieso anlese. So und das heißt, wenn jetzt Springer sich durchsetzt,damit das das sie letztendlich zum Gesetz äh verhelfen oder für ein Gesetz arbeiten, dass Google News einfach dicht macht,heißt das, dass keine Springerseite von mir jemals wieder besucht wird,ähm andererseits aber sicherlich bei ähm dass viele Leute, die sage ich mal die Welt oder so als Startseite haben, dann auch nur dort bleiben,und nicht mehr auf den ähm nicht mehr über Google News den Umweg zu vernünftigen Medien finden.
Tim Pritlove 0:11:54
Na wieso? Ich meine, die Blogs bleiben ja noch drin.
Linus Neumann 0:11:58
Ach so, äh du meinst Google News.
Tim Pritlove 0:12:00
Die lesen dann alle Netzpolitik org.
Linus Neumann 0:12:02
Ja, können Sie gerne machen, sowieso hoffentlich.
Tim Pritlove 0:12:04
Na ja, ich meine, das ist ja de facto dann die Konsequenz, weil sie werden ja nicht Google News einstellen,Sie werden bloß alle rausnehmen, wo nicht klar ist, dass sie da darauf linken können. Das heißt, alle Presseverlage. Und übrig bleibt äh keine Ahnung, der Freitag, Kater, Netzpolitik Org,Meter Ebene im E. So, fertig. Das war's. Das ist dann die das Echo.
Linus Neumann 0:12:33
Wie sie hier presse.
Tim Pritlove 0:12:34
Die Zeitung können sie dann ihren Pressespiegel der Woche irgendwie zusammenschreiben, indem sie einen Blogs zusammenfassen.
Linus Neumann 0:12:41
Ja, aber ich glaube, wir brauchen da jetzt gar nicht weiter, also ein Satz, wo wo also ein Gesetz, in dem der außer es soweit sie nicht durch die Anbieter von Suchmaschinen erfolgt. Deshalb einfach,vollständig äh also ich meine, das kannst du ja niemals so lassen,Also was äh der Anbieter von Suchmaschinen, der muss ja erstmal Suchmaschine definieren und Anbieter und was heißt und dann sagen sie Anbieter von Suchmaschine,nicht etwa im Rahmen des Findens durch eine Suchmaschine,Das heißt, wenn nicht jetzt irgendwie Anbieter und Google einen Anbieter der Suchmaschine und Google News trenne.
Tim Pritlove 0:13:19
Ja. Ja.
Linus Neumann 0:13:20
Ja, dann steht dieses Gesetz da und sagt, ja, äh so weiter habe ich jetzt nicht gedacht. Also es ist ja, also die die ist halt, selbst mir als als Nichtjurist fällt auf, dass diese, dass diese Definition so gar nicht gehen kann.Na ja, viel Spaß damit noch.
Tim Pritlove 0:13:35
Ja, das wird äh lustig, irgendwie äh sorgt für Spaß. Lass uns weitergehen.
Linus Neumann 0:13:42
Trojaner. Thomas Petry, der bayrische,Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit hat sein ähm seine,oder sein sein Artikel, ich glaube seine Untersuchungsbericht fünfundsiebzig Seiten oder so,zum äh den Prüfbericht zu,veröffentlicht. Da ging es also, wir erinnern uns ja, vierundsiebzig Seiten sind's an die Entdeckung des von,programmierten äh Trojaners, der äh im Rahmen von Strafermittlungsverfahren,Ähm auf den Rechnern von bestimmten Personen gefunden wurde und sich dann als Myware von eher durchschnittlich bis weit unterdurchschnittlicher Qualität ähm erwies,Gab's da eine Analyse von Cars Computerclub? Und dabei die Erkenntnis, dass äh bestimmten gesetzlichen Voraussetzungen, die für die Quellen Telekommunikations Überwachung.Gesetz von bestimmten Regeln dafür nicht entspricht, denn,grenzt ja den Anwendungszweck der Infektion eines Rechners auf,Abhören von laufender Kommunikation und nicht etwa,drauf, dass der Rechner tatsächlich durchsucht wird,und so wie es aussieht ist das wohl auch äh eigentlich durch diesen Schutz der Integrität von Computersystemen,dass ein äh Staatstrojaner so etwas machen würde. Also es gibt im Prinzip soll es,Laut deutscher Gesetzeslage keinen Staatstrojaner geben, sondern eine Quellen-TKÜ, also ein Programm, was es ermöglicht, die äh Kommunikation an der Quelle zu überwachen, bevor sie in die Verschlüsselung übergeht.Das war so die Idee davon. Und jetzt hat äh der Thomas Petry da seinen Bericht veröffentlicht. Erstmal sehr schön, das Programm wurde dreiundzwanzig Mal auf richterliche Anordnungen hin in Bayern eingesetzt,unter anderem zum Beispiel gegen irgend so ein Bodybuilder, der anabolika vercheckt hat. Ja, also irgendwie Drogenhandel, jetzt nicht irgendwie großartig Terrorismus oder so. Ja, so einen, so einen, so einen kleinen Dealer mit Anabolika da, der wo die dann nachher alle Akne kriegen und und dicke,Ähm dann äh kritisierte er, dass die Ausschreibung dieser Software schon irgendwie sehr ähm,Mangelhaft war, weil sie, weil in der Ausschreibung nicht drinstand, dass die Software auf,überschüssige Überwachungsfunktion verzichten soll. Also sie haben gesagt, die Software muss äh Skype abhören können, die Software muss Chats abhören können, die Software muss das und das können. Habe aber nicht geschrieben, dass die Software nicht mehr darf.Wodurch dann natürlich Tür und Tor geöffnet war für Standard oder Standardstart,Staatstrojaner oder eben,Mauer und dann keiner, also es hat keinen Einblick in den stattgefunden, weder von Seiten der äh ausschreibenden Behörden noch jetzt von Seiten des Datenschutzbeauftragten,Das große Problem war ja, dass diese dass diese Staatstrojaner in Deutschland erweiterbar war, das heißt, man konnte Code nachladen und ausführen,ähm was also letztendlich die Möglichkeit ist, den kompletten Rechner zu manipulieroder zu infiltrieren oder mit dem einfach zu machen, was man möchteaber natürlich hat er keine Hinweise gefunden, dass das auch getan worden wäre. Ich hatte ja schon mal erklärt, dass diese,Nachladefunktion ähm.Weil viele verschiedene Gründe hat,warum man die in einer Myware eigentlich haben möchte, ja? Nämlich weil man möchte,sie natürlich updaten können. Ja, vor allem gegen vielleicht, wenn so etwas passiert wie jetzt dem,dem digitales Trojaner und auch dem Finn Fischer Trojaner und dem Trojaner von Hacking Team passiert ist, dass er gefunden wird, dann möchtest du hier deine infizierten Systeme updaten auf eine neue Version, die hoffentlich nicht mehr entdeckt werden kann, ja?Oder Betriebssystem, Upgrades und so weiter.
Tim Pritlove 0:17:37
Oder neue Aufgaben halt nachladen, die so bisher noch nicht äh drin waren.
Linus Neumann 0:17:41
Genau, das möchte man natürlich auch. Also ich ich,aus Angreiferperspektive, aber es hat natürlich diese Implikation, dass äh,sich dadurch einen einen Zugriff auf den Rechner habe, dort Dinge zu verändern,macht die ganze Sache natürlich per se vor Gericht ähm schwierig.ÄhSo, aber er sagt das, äh es gäbe keine Hinweise, dass das getan worden wäre. Ja, vielen Dank. Also das haben sie ihm wahrscheinlich auch nicht irgendwie einen Brief geschrieben, da in sein kurisches Büro in Bayern, wo er da seinen Bericht schreibtÄhm dann hatte der Trojaner ja eine Screenshot-Funktion, die sich auf den gesamten Bildschirm bezog und das äh ist natürlich ein,juristischer Graubereich, weil das natürlich sehr weit,über die Kommunikation hinausgehen kann, ja? Wenn ich jetzt selbst wenn ich jetzt so ein Chatfenster aufhabe und das bedeckt so die Hälfte meines Bildschirms,daneben habe ich jetzt wieder theoretischer Fall, meine äh Diagnose, meine eingeskettete HIV-Diagnose vom,oder oder sonst was, ne?Äh ist damit quasi mit diesem einen Screenshot ein ein enormer Eingriff in meine Privatsphäre getätigt worden,äh vor dem mich das äh Grundgesetz schützt eigentlichDeswegen ist also diese Screenshot-Funktion natürlich eine sehr große sehr große Problematik. Allerdings hat das Landgericht Landshut sie irgendwann mal in irgendeinem Fall äh für zulässig erklärt, diese diese Screenshots.Und in neun Fällen wurden äh Softwarelisten ausgelesen, das heißt, es wurde also äh geschaut, so was was sind hier für Programme installiert, was nutzt er für Software? Und ähm,Dann ging's natürlich irgendwie los. Die ähm die Gegner des Staatstrianners äh sagten dann,Jubel im Prinzip so okay, es wurde alle an, alle Vorwürfe, die der Chaos, Computerclub in seiner Analyse erhoben hat, durch den Daten durch den Datenschutz bestätigt,Ich rede ja vom Datenschutz, genauso wie Verfassungsschutz und so. Der Datenschutz hat das bestätigt. Und ähm.Gleichzeitig sagten aber dann äh hier der, wie heißt der, Joachim Herrmann? Heißt er doch, ne? Der Bayerische Innenminister,Ähm der will ihn natürlich äh bald wieder einsetzen und sagt, ja, weil in dem Bericht ja steht, dass davon niemals ähm.
Tim Pritlove 0:20:02
Nichts Böses passiert ist.
Linus Neumann 0:20:04
Niemals was Böses passiert ist oder du hast jetzt gerade.
Tim Pritlove 0:20:06
Konnte es äh ihr konntet uns ja nichts nachweisen.
Linus Neumann 0:20:09
Ihr konntet uns, wir haben das, klar, der hatte diese Funktion,aber ähm wir haben die ja nicht benutzt, das sagt er ja selber, das ist kein Beweis dafür gibt, dass wir die genutzt hätten, ja?Ja, schwierige.
Tim Pritlove 0:20:21
Ihr habt's ja nicht rausbekommen, dann können wir ja weitermachen.
Linus Neumann 0:20:23
Genau und der will also jetzt unbedingt äh schnell ein äh neuen ähm Staatstrojaner haben.
Tim Pritlove 0:20:31
Anders macht.
Linus Neumann 0:20:32
Da hat er jetzt sogar nicht großartig irgendwie hat äh der Hermann sich da jetzt nicht großartig zu geäußert. Ähm,sagte also nur, ähm wir wir müssen jetzt schnell dieses dieses,Instrument der Strafverfolgung kennt man ja, wie das dann so heißt,diese unverzichtbare Dokument,und ähm ich gucke mal ganz kurz, ob ich hier ein.
Tim Pritlove 0:20:56
Dass das Leben eines Staates nicht mehr vorstellbar ist.
Linus Neumann 0:20:59
Ach so, na ja, er sagt zumindest auch immerhin, er will die Hinweise des Landesbeauftragten nach äh äh sorgfältig prüfen und sie bei einer Datenschutz gerechten Fortentwicklung der Software einbeziehen. Ne, immerhin,Äh aber er sieht sich klar von den Vorwürfen entlastet,der CCC äh erhoben hätte,und ja, muss jetzt halt möglichst bald wieder ähm mir jetzt möglichst bald wieder äh,Quellenticker über beziehungsweise Staatstrojaner haben.Damit wären wir beim, wären wir so beim fließenden Übergang zum nächsten Thema.
Tim Pritlove 0:21:38
Ja, aber was haben wir denn dazu jetzt noch äh groß sagen, ne, oder?
Linus Neumann 0:21:42
Ja, also ist nämlich sehr interessant, weil was nämlich ähm,Was mit im im Bereich Staatstriern, da gibt's nicht noch was Neues. Also was was ich sehr, sehr spannend fand. Und zwar wurde der äh wurde die Software Finn Spy,gefunden und ist ein Teil der des Fin Fisher IT Intusion Kids.
Tim Pritlove 0:22:03
Gefunden.
Linus Neumann 0:22:05
Weil Aktivisten in Bar rein. Also vielleicht kurz,kurz äh äh ich hatte schon vor einigen Folgen mal darauf hingewiesen, dass es eine Firma gibt, die sich Gamma International nennt,mit äh Firmen,Sitz irgendwie vermutlich wohl in England oder Firmenanmeldungen in England. Da sind aber auch,hauptsächlich deutsche wohl in dieser Firma aktiv.Die machen quasi die Rollen diesen Staatstrojaner Markt professionell auf. Das heißt, die haben,ernstzunehmendes komplettes Kit, nicht nur eine Myware, sondern die bieten auch verschiedene Infektionsmaßnahmen an, unter anderem so eine SSL-Menne-Box, die du einfach nur beimProvider hinstellst und die dann irgendwie Betriebssystem-Updates mit dieser mit diesem infiziertDas heißt, sie können nicht dann ähm können dich dann quasi infizieren, ohne dass irgendjemandAttachment schickt oder oder sonst was, sondern möglichst dann also was weiß ich, so ein so ein Softwareupdate, ne, also gibt's ja,von Software, die irgendwie ohne vernünftige Signaturprüfung äh sich runterlädt,schaut man einfach, wenn äh Tim,Jetzt irgendwie das Update macht, dann kriegt er eben den,mit dazu, ne? So, solche Dinge, zum Beispiel,bieten sie auch an, kann man sich alles sehr, alles sehr schön dokumentiert auf der Seite Back Planet. Dann haben sie dieses äh Fin Firewire, das ist also so ein Zugriff auf ähm.Die Passwort geschützt sind, weil der Fireport direkten Zugriff auf den Ram ermöglicht,und damit kannst du dann diese Passwortsperre, solange der Rechner zumindest noch an ist, kannst du damit diese Passwortsperre auflösen,so Windows Rechner, ne, dieser Bildschirm ist gesperrt, steckst in Kabel dran und dann äh,ist die ist die Passwortsperre weg und dann infizierst du den Rechner direkt noch über den Fireport,der ist eine Sache vor ein paar Sekunden. Das ist so diese typische Anwendungsfallzeigen Sie mal Ihr Laptop, den müssen wir mal eben durch den anderen Scanner schieben, sondern,und äh das bauen die also alles, das bauen die alles, dann haben sie ihren noch für Mobiltelefone und so. Die sind also, die sind richtig im Business und dieser ist also,letztendlich dann der der Trojaner, den sie bei den, bei dem äh Opfer,auf der, auf dem Rechner dann installieren. Und das ist so 'n Trojaner sagen wir mal auf dem Niveau wie man sich das eigentlich vorstellen würde für 'n Staatstrojaner. Also vernünftige Arbeit so. Und die haben jetzt da waren also meldeten sich ein paar Leute.
Tim Pritlove 0:24:43
Vernünftige Arbeit aus der Perspektive eines.
Linus Neumann 0:24:46
Entwickler.
Tim Pritlove 0:24:46
Security äh Menschen.
Linus Neumann 0:24:50
Genau. Also das ist so, da da findet man nichts,so lächerliche Fehler wie in der in dieser äh Digita Skywear. Ähm,Und was er sie hat, was also jetzt passierte, war äh dass in Bahrain so ein paar ähm Aktivisten oder äh so ähm E-Mails bekamen,Und da waren ähm,Dateien drin, die äh die hatten so einen Anhang. Es war ganz lustig, mit einem white to left over right. Das heißt, die der Dateiname war irgendwie so formatiert, dass er von rechts nach links ausgeschrieben wird und dass du quasi den Dateinamen rückwärts siehst,da stand dann quasi, also als Dateiname irgendwie Echse sowieso Punkt JPG. Aber in Wirklichkeit war es JPG Punkt sowieso Punkt Echse,Wenn du draufgeklickt hast, hat sich dann diese installiert und irgendwann ein am am Ende dieses Prozesses dafür gesorgt, dass dir auch ein Bild angezeigt.Das war so der der Infektionspflicht, den die da in Bareien gewählt haben. Und das hatte offensichtlich ähm,Also sie hatten offensichtlich nicht daran, äh nicht noch in diese mähende Mittelattacke investiert oder in, sondern die haben halt tatsächlich an diese Aktivisten E-Mails geschriebenund dann hat das diese, da gab's eine sehr schöne Analyse, weil die Leute, denen kamen diese E-Mail dann eben komisch vor und dann haben sie sie erstmal an geschicktNews hat die dann an Citizon Lab der Universität Toronto geschickt, wo es Leute gibt, die sich damit auskennenangeschaut dieses,Und das äh infiziert erstmal so äh Windows Systemprozesse,hat irgendwie Schutzfunktion, wenn die Bagger irgendwie laufen, dann schmieren die die ab,Also, ich meine, das sind ja alles immer Fehler, die du finden musstest. Das verteidigt sich laut eigenen Angaben,vierzig Virenscanner. Das heißt,Möglichkeiten auf die ganzen Virenscanner ähm.Und ähm hm ja genau äh erkennt die auch andere, die sie nicht abschmiert abschmieren lassen können, erkennt er und die tatsch dann so den Fred, dass der irgendwie woanders läuft und so. Also das das ist wirklich auf hohem Niveau,Und ähm als Arbeit äh verrichtet das dann so unter anderem, dass es irgendwie sammelt so alles irgendwie in einem versteckten Verzeichnis. Sammelt Konfigurations- und Passwortdateien, macht Screenshots, hört KommunikationE-Mails, Chats, ab äh hat noch einen Key-Locker am laufen, also bezeichnet sowieso schon mal alle Tastaturaufeingaben ein, aufDas heißt also auch Passwörter und so weiter, wenn man sich irgendwo noch anmeldet. Verschlüsselt die Sachen dann,die Schlüsselgenerierung war irgendwie nicht so,hing irgendwie stark von der Systemzeit ab, sodass es denen gelungen ist, das wieder zu entschlüsseln.Und dann hat diese Version des Trojaners das alles an eine,IP geschickt, die irgendwie am Telekom Anbieter in Bareien gehörte,Und ähm diesen Server, der wurde auf so ein paar verschiedenen Ports kontaktiert und das Schöne war, wenn man den auf Port achtzig kontaktiert hat, also HTTP, zeigt mir mal eine Webseite. Dann hat er geantwortet, mit hallo Steffi.
Tim Pritlove 0:28:03
Hallo Steffi. Hallo Steffi. Ready?
Linus Neumann 0:28:03
Hallo Steffi. Ja, also es kam einfach nur zurück so, hallo Steffi.Und dann dann haben wir jetzt noch.
Tim Pritlove 0:28:13
Auweia. Dann haben wir jetzt noch so richtig Deutsch, ja.
Linus Neumann 0:28:17
Ja, wie gesagt, also es ist unklar. Also, der Typ von.
Tim Pritlove 0:28:21
Richtig, dass Deutsche, hallo, du hast jetzt nicht ein.
Linus Neumann 0:28:23
HALLO STE FFI Ausrufzehren so und laut,Planet. Also dieser Sammlung, der Wiki League Spyfiles,ist einer, der äh einer der Eigner von Gamma International, der Martin J, ich glaube auch Joachim Münch,Und das ist einer, der ist in der,so in der Exploite Szene sowieso nicht besonders unbekannt, weil der zum Beispiel auch an der Entwicklung der Back Trekähbeteiligt ist. Also steht auf jeden Fall. Es ist bei Wikipedia eingetragen als einer, der auf den geht das so ein bisschen zurück,Und der hat laut Planet Info äh fünfzehn Prozent an Gamma International,Und tritt wohl auch auf Konferenzen dann ähm auf. Also so einer, der,eine der entscheidenden Personen bei Gamma. Wenn man den Informationen bei Backblende Punkt Info,so vertrauen kann. Fünfundachtzig Prozent gehören aber irgendwie einem.Loven Nelson, ja,aber in Großbritan Großbritannien wohnt. OK also die haben.Haben also diese Mager und jetzt wurden die gefunden. Jetzt ist natürlich die Frage, dann haben sich natürlich alle irgendwie weltweiten,Analytica da drauf geschmissen, haben das haben das Ding irgendwie analysiert und inzwischen gibt's natürlich dann so ähm,Snordregeln, wie man das im Netzwerk erkennen kann, also Snord ist und Netzwerküberwachungs äh Programm, wo man dann,wie diese Verbindungen rausfiltern könnte, um zu erkennen, dass bestimmte ähm Rechner im Netzwerk vielleicht damit,infiziert sind. Die ganze Sache ist natürlich nur also man kann davon ausgehen, bei einer,auf dem Niveau, ja? Also ich meine, jeder, jede Virenscanner-Umgehung ist da irgendwie, weiß ich nicht, wie viele hundert Stunden Arbeit, ja.Ähmdass die sich, wenn sie ein Ding auf auf dem Niveau schaffen, dass sie selbstverständlich auch noch irgendwie,zwanzig dreißig andere Wege einfach in der Tasche habendie sie nicht die pläuen, bis sie nicht müssen, ja? Also nämlich,also dass man davon ausgehen kann, dass auf diesen Fall, dass irgendwann diesen entdeckt wird, schon seit Jahren vorbereitet sind.Ähm,Ansonsten hat dann in einer weiteren Analyse das fand ich dann noch sehr spannend. Jemand danach gesucht, oh wo habe ich denn jetzt diesen Link? Der hat dann geschaut, wo ist noch Server gibt, die,also den ähnlichen Fingerprint haben. Das heißt, die die gleichen Ports aufhaben,und auch mit hallo Steffi antworten.Hat er gefunden in Indonesien, Australien, Katar, Äthiopien, Tschechien,Estland, USA, Mongolei, tschechischer Republik, Litauen,und die in Dubai der Vereinigten,Arabischen Emirate. Also das wäre jetzt mal,so offensichtlich, das scheinen so die jeweiligen Proxis zu sein,die dann äh weiterleiten zu den Commanden Control Servern von Gamma im Zweifelsfall.Und die Vermutung liegt natürlich dann nahe, wenn in diesen Ländern solche Server stehen, äh dass die entsprechend dann auch in diesen Ländern.Eingesetzt werdensowieso aber sieht es so aus, dass da also jede Infektion eher hochgradig ist, das heißt jeder kriegt sowieso einen anderen, eine andere Version von der,mal per se, weil die es eben professionell machen. Also wirklich professionell,und äh insofern ist also,eigentlich nicht davon auszugehen, dass dieser Fund von Finn Fischer jetzt großartig,dafür sorgen wird, dass das ähm,Geschäftsmodell von Gamada in irgendeiner Form beeinträchtigt wird.
Tim Pritlove 0:32:27
Das Ziel von diesem waren jetzt Bindungsrechner.
Linus Neumann 0:32:31
In diesem Fall Windows-Rechner, ja, aber das gibt's auch äh laut Firmenangabe für MACS.
Tim Pritlove 0:32:38
Mhm. Ist das schon mal gefunden worden irgendwo.
Linus Neumann 0:32:41
Also was gefunden wurde, das ist leider so ein bisschen untergegangen. Es gibt nämlich noch eine zweite Firma, die sowas macht,Es sind italienische Firma, die sich Hacking Team nennt,deren äh deren Trojaner wurde irgendwie ein paar Tage später äh auch entdeckt und analysiert. Ist aber so ein bisschen untergegangen, weil alle sich auf diesen Ball geworfen haben. Der,ohne Frage der größere Fisch ist. Also Gamma sind haltWie ich schon sagte, die Leute, die die sowas ernsthaft und professionell machen und,Zumindest, was, was ich, also so wie ich das jetzt lese und was ich für Schlüsse daraus ziehe, persönlich, ohne da jetzt also ich gehe nicht davon aus, ähm,ein herber Schlag versetzt wurde. Kann sein, dass ich mich täusche? Kann sein, dass das alles war, was diese Firma drauf hat und die jetzt nackt dastehenaber da jetzt ihre Server sich inzwischen schon wieder anders verhalten wie zu den Zeitpunkten als diese Analysen stattfanden,und nicht irgendwo massenhaft Leute sich melden und sagen, hier mein Virenscanner,Meldet mir,von ja mindestens auszugehen ist, müssen Jahrhunderte davon irgendwie äh infiziert sein,dass ich da mir nicht ein einziger Fall bekannt ist, wo jemand nachm Virenscanner-Update oder so dann das Ding bei sich gefunden hätte,gehe ich also davon aus, dass sie am Tag, an dem das veröffentlicht wurde, innerhalb von zwei Stunden alle Kisten auf irgendeine andere Version geupdatet haben,dass da jetzt munter weitergeht.Wäre jetzt so meine meine Vermutung, ja.
Tim Pritlove 0:34:10
Ja, es ist eine äh böse und schmutzige Welt da draußen,Kann man nicht anders sagen. Auf jeden Fall ist irgendwie Security,zunehmend wichtigeres äh Thema. Bin auch mal gespannt, wie sich da äh,Apple jetzt so macht, weil ich glaube so dieser seit ewigen Zeiten,vorausgesagte, ja, wenn ihr erstmal verbreitet seid und so weiter, ja, dannwird es auch euch schlecht ergehen, das also die wiederkehrendem Jahr seit zehn Jahren,und bisher ist ja noch nicht so viel passiert.Bin gespannt, ob äh ob es jetzt der Fall ist, so richtig mit Rum bekleckert, haben sie sich ja in den letzten äh äh Tagen und Wochen nicht gerade, was so ihre äh äh Sicherheitsmethodiken betrifft, wird spannend.
Linus Neumann 0:35:02
Also wenn man,den Werbe äh Aussagen von Gamma und äh Hacking Team trauen kann, sind im Moment was die Staatstrojaner angeht, die Windows-User sogar noch auf der besseren Seite, weil für macOS Versionen ähm,wurden da jetzt nicht gefunden. Wobei ich glaube, dass dieser Hacking-Team Trojaner sogar, das kann sein, dass da auch die macOS-Version gefunden wurde. Der konnte ja hier auf mehreren Betriebssystemen laufen, also was, ich habe die Analyse nicht so genau gelesen, wie die von ähm,Wie die von dem äh Finn Fischer. Ah vielleicht nochmal abschließend zu der Idee des Staatstrojaners, also warum warum das so problematisch ist? Ich meine, man könnte ja sagen,Man könnte ja vielleicht auf Anhieb durchaus sagen, wenn man mit Hilfe eines Staatstrojaners ähm,Zum Beispiel so was wie diesen NSU, den nationalsozialistischen Untergrund ähm hätte,schneller aufspüren oder vielleicht sogar an Taten hindern können, dann äh würde man ja vielleicht,schnell auf die Idee kommen, dass das ein äh probates Mittel ist.Gegen solche äh Gruppen vorzugehen. Es ist halt nur leider nicht durch das Grundgesetz gedeckt. So äh zu ermitteln, ja? Also wie gesagt, es ist das das,In einem Artikel einen sehr schönen Vergleich, dass nämlich,Bei der normalen Untersuchung eines Rechners. Ja, also normalerweise kommt irgendwann die Polizei rein,schleppte einen Rechner raus. Und dann wird er von,Computerforensickern oder Leuten, die irgendwie so eine Fortbildung gemacht haben,unter Laborbedingungen untersucht, hat keine Netzwerkverbindungen mehr, äh die Festplatte wird erstmal sowieso komplett gespiegelt und das System wird eigentlich gar nicht mehr ausgeführt, sondern sound was sie mit dem Trojaner machen, ist ja ein laufendes System überwachen, was aber gleichzeitig zum Beispiel auch von jemand anderem noch infiziert sein könnte.Es müsste ja noch nicht mal der Staat selber bösartige Beweise auf deinem Rechner platzieren, weil sondern es könnte ja auch sein, dass jemand anderes auch eine da drin hat und dieses System manipuliert.Und ähm also quasi ist das Beweismittel wird am laufenden Band, ändert sich im laufenden Band und wird von der ist durch die Software selber verändert. Und das ist also etwas, was viele dann, denke ich, mit Recht sehr kritisch sehen,und ähm das Zweite, was was, glaube ich, sehr wichtig zu sagen, ist,Vergleich zu dieser Laboruntersuchung des Rechners. Ähmagieren diese Trojaner ja sehr autonom, ja, die machen irgendwie in bestimmten Abständen die Screenshotsoder dieser ähm dieser Finn Spy, ich meine, der schert sich eh nicht um Recht und Gesetz,versammelt halt erstmal sowieso auf der Festplatte rum, verschlüsselt alles und schickt das rüber. Und das heißt, der ähm,berücksichtigt dabei ja gar nicht,Also diese Software kann ja gar nicht, das sind ja nur Dateien, die sie behandelt, die kann ja gar nicht berücksichtigen, was äh jetzt eventuell in dem Ordner privat,dass man da nicht reinschauen dürfte oder so, ne. Also sehr,ist 'ne sehr spannende Sache, aber man sollte sich da glaub ich nicht großartig was vormachen, dass.Thema der Staatstrianer erledigt wäre, ne? Und ich habe ja schon mal die Hypothese geäußert, ähm dass ich sowieso davon ausgehe, dass das nächste, was in Deutschland zum Einsatz kommt, von Gamma kommt.Mit der Prothese im Moment noch alleine da stehe, aber.
Tim Pritlove 0:38:28
Wenn man's ja sehen.
Linus Neumann 0:38:30
Ja, also gefährlich. Müsst ihr aufpassen.
Tim Pritlove 0:38:36
Jo. Und jetzt?
Linus Neumann 0:38:40
Verlängerung der Schutzfristen im Urheberrecht. Man würde ja meinen, weißt du,würde ja meinen, man würde ja meinen, dass äh irgendwie weißt du, wenn wenn irgendwie,die Hölle los ist im urheberrecht und und die GEMA und alle rennen so rum und,irgendwie selbst im öffentlich rechtlichen sind Talkshows dazu. Man will ja meinen, dass dann irgendwie mal,Der der geschickte politische Stratege sich sagt, ach weißt du was?Wir halten einfach mal den Mund, ne? Nee, aber jetzt stellt sich heraus, EU-Richtlinie vom siebenundzwanzigsten Dezember zwanzig elf, muss bis zum ersten November zwanzig dreizehn umgesetzt werden,Und diese EU-Richtlinie, die ist also schon offensichtlich vor fast einem Jahr äh,herausgegeben worden. Die sieht also eine harmonisierung der Schutzdauer für,Musikkomposition mit Text und eine Verlängerung der Schutzdauer von Rechten ausübender Künstler und Tonträgerhersteller von fünfzig auf siebzig Jahre vor.
Tim Pritlove 0:39:44
Da gibt's irgendwo einen Bereich, wo nicht die siebzig Jahre äh gelten?
Linus Neumann 0:39:48
Erstaunlich, also das das ist jetzt auch, es kommt übrigens dieser dieser Gesetzesentwurf auf,Also der geht zurück auf diese erwähnte EU-Richtlinie und das ist auch ein Referentenentwurf des Bundesministeriums der Justiz. Und zwar ist das der achte, der zum Leistungsschutzrecht war der siebte. Also die sind so, kommen sie quasi in Folge so, ne. Die sagen also, sie wollen,Die Schutzdauer einer Musikkomposition mit Text,soll also siebzig Jahre nach dem Tod des längst Lebenden der folgenden Personen existieren, Verfasser des Textes,Komponist der Musikkomposition, sofern beide Beiträge eigens für die betreffende Musikkombination mit Text geschaffen wurden.Dies gilt unabhängig davon, ob diese Person als Miturheber ausgewiesen sind. Also offensichtlich wollen sich hier so ein bisschen den Fall angehen, dass jemand etwas singt zu einem,eine Melodie, die es schon gab oder so, dann geht's wohl irgendwie anders, ja. Also sie haben offensichtlich Schwierigkeiten, überhaupt mal so zu gucken, wer tot sein muss.
Tim Pritlove 0:40:48
Ja, ich wundere mich, warum sie das nicht gleich noch ein bisschen weitergefasst haben irgendwie. Man könnte ja auch noch den Babysitter äh mit einbeziehen, der währenddessen auf die Kinder aufgepasst hat und so. Das äh.
Linus Neumann 0:40:54
Aufgepasst. Ja. Hm. Es geht.
Tim Pritlove 0:40:59
Jahr hat ja auch maßgebliche, sonst wäre das ja alles gar nicht zustande gekommen.
Linus Neumann 0:41:03
JaÄh stimmt, das ist eigentlich alles so ein bisschen das geht das nur nicht weitgehend genug. Ist ein guter Anfang einfach nur, ne?Aber andererseits hat der Künstler ein äh Recht gegenüber dem Tonträgerhersteller, dass der das auch anbietet,Und wenn der Tonträgerhersteller das nicht anbietet, dann kann der Künstler dem Tonträgerhersteller kündigen,Allerdings erst fünfzig Jahre nach der ersten erlaubten Nutzung äh oder Aufführung und nach ein Jahr ein Jahresfrist.
Tim Pritlove 0:41:34
Nochmal zusätzlich. Also erst einundfünfzig Jahre.
Linus Neumann 0:41:36
Also genau, wenn die, wenn ich nach fünfzig Jahren feststelle, der verkauft die CD nicht mehr, dann kann ich das anmahnen, dass jetzt die Idee wieder verkaufen muss und wenn er's dann nicht macht, dann ist eine Jahresfrist um und dann kann ich,Den Vertrag, den ich mit meinem Tonträgerhersteller habe, kündigen. Also auch hier natürlich ein sehr groß,sehen, der Schutz der Urheber, ja, der ist diesen Gesetzen aber sowas von ihn herrennt, ne?
Tim Pritlove 0:42:02
Fünfzig Jahre, ich meine, da könnte ja fast sogar so auch sein, dass das irgendjemand erlebt.
Linus Neumann 0:42:07
Könnte sein, dass wir da noch tatsächlich einen Fall von haben, ja? Und ähm,Aber ähm wenn der Künstler da ist dann auch wieder so ein so ein Schutz des des Urhebers, so wenn der die Rechte an den Tonträgerhersteller überträgt,Da muss er zusätzlich zu dem zu dem zu dem, was er für die Übertragung der Rechte bekommt, zwanzig Prozent der Einnahmen bekommen und kann nicht darauf verzichten. Da ist also tatsächlich so eine Art,Urheberschutz mit drin, ne? Du gibst da quasi deine Rechte ab und dann musst du danach,Prozent der Einnahmen dauerhaft bekommen. Da gibt's keine Diskussion.Und äh die Verwertungsrechte erlichen siebzig Jahre.
Tim Pritlove 0:42:50
Das soll jetzt generell im Urheberrecht generell gelten. Grundsätzlich.
Linus Neumann 0:42:54
Das scheint jetzt ah ja, ich habe mir wieder nur die Sand. Also ich habe das jetzt so verstanden, dass es nach wie vor um Musik.
Tim Pritlove 0:43:02
Ja genau.
Linus Neumann 0:43:04
Hm, ich gucke mal gerade ganz kurz,gehen wir mal davon aus, dass es nur, ja, äh, mit Uhr hier bei Filmwerke, Musikkomposition mit Text. Ja, Musikfilm,Und äh ja.
Tim Pritlove 0:43:24
Das ist alles so ein Dreck.
Linus Neumann 0:43:27
Ja, also es ist echt äh spannend und ähm Verwertungsjahr Rechte, die Verwertungsrechte edition siebzig Jahre nach dem ersten Erscheinen,Und oder fünfzig Jahre nach der Erstaufführung, falls es keinen Tonträger gibt,Also ich weiß ja nicht, also aber immerhin.
Tim Pritlove 0:43:47
Halbes, Jahrhundert, mein.
Linus Neumann 0:43:53
Immerhin die Verwertungsrechte siebzig Jahre nach Erscheinen, ja? Das heißt also da,theoretisch sogar noch leben, ja? Das heißt nicht siebzig Jahre nach deinem Tod. Also da gibt's nochmal was,Also ja, ich meine, da kann man auch jetzt nicht mehr viel zu sagen. Das äh ist sehr,amüsant und.
Tim Pritlove 0:44:12
Tja, unser Justizministerium, da wird Skifreiheit gekämpft.
Linus Neumann 0:44:17
Zwanzig Prozent.
Tim Pritlove 0:44:18
Das ist alles so ein Quatsch.
Linus Neumann 0:44:22
Ja, also ich meine, ist davon also ich weiß gar nicht diese Debatte mit diesen fünfzig bis siebzig Jahre? Hat das irgendeine.Also hat das irgendeine ernstzunehmende Folge? Außer, was diese Mickey-Maus-Sachen angeht,Und was die Unmöglichkeit angeht, in naher Zukunft oder überhaupt in in innerhalb eines Menschenlebens geschaffene Kultur irgendwie allgemein zugänglich zu machen,Also gibt es gibt es wirklich einen finanziellen Vorteil, den irgendjemand noch siebzig Jahre.Nach der Veröffentlichung eines Werkes hat. Also ich denke mal, es geht dann um Beatles Platten wahrscheinlich. Die müssten jetzt irgendwie.
Tim Pritlove 0:45:10
Alles Walt Disney.
Linus Neumann 0:45:12
Ja Walt Disney, aber jetzt mal so erwartet, es erwartet doch ein,Also ich meine Walt Disney und die Beatles, ja. Das waren noch Phänomene komplett,neuer, also die sind so groß geworden, weil es, weil es irgendwie gerade erst das Bewegtbild gab,Deswegen wurde Walt Disney groß. Heute ist doch nicht mehr ein Disneyfilm ist doch bei weitem nicht mehr,so ein so enormes, viel beachtetes Werk, wie es das damals war. Ähnlich wie Beatles Alben,Also was die Beatles an.
Tim Pritlove 0:45:48
Ein Film ist kein vielbeachtetes Ereignis.
Linus Neumann 0:45:51
Im Vergleich zu nein, kein Vieh beachtetes, historisches Ereignis, dass man, dass man auf so lange Zeit schützen müsste.
Tim Pritlove 0:46:00
Ob da so ein historisches oder nicht, spielt ja an der Stelle auch überhaupt gar keine Rolle. Die Frage ist halt einfach nur, wie lange darfÄh wie lange ist es angemessen, dass irgendjemand äh eine Exklusivität eingeräumt wird auf sein Werk so?Derzeit ist die Definition äh ohnehin schon ein bisschen verfahren, weil es haltüber den Tod hinausgeht, was ich an sich schon mal etwas fragwürdig äh äh finde, auch wenn man das,wohl argumentieren kann, ja, aber warum es dann sozusagen nochmal ein komplettes Menschenleben danachmaximales äh Fast äh äh auch noch dauern soll. Dafür habe ich einfach keinerlei,äh ja also da sehe ich jetzt einfach keinerlei Anlass für.
Linus Neumann 0:46:42
Und mein, mein, mein Argument wäre jetzt, also genau dieser, wenn wir dann von irgendwie einem Zeitraum von irgendwie, sagen wir mal, hundert Jahren reden, dass doch in hundert Jahren für den größeren Teil der Filme äh sich keine Sau mehr interessieren wird.
Tim Pritlove 0:46:57
Jetzt interessiert sich schon für den größten Teil der Filme keine Sau.
Linus Neumann 0:47:00
Eben da, also das das war mein Argument, jetzt interessiert's sich schon für den größten Teil, keine Sau. Und genauso bei Musik, ja.
Tim Pritlove 0:47:05
Ja gut, aber es gibt natürlich Filme, die sind halt ewig. So. Es gibt halt so Sachen, die sind uralt,aber die sind halt äh immer noch topaktuell, so und die werden's auch in dreißig Jahren noch sein,in dreißig Jahren das das Dschungelbuch gucken und ähweil es einfach ein geiler Song ist so und dann kann Disney halt auch immer noch die Hand aufhalten, weil ja da ist ja die Putzfrau äh ist ja äh erst äh fünfundachtzig gestorben und deswegen,hält es halt auch noch ewig. Ja. Es geht einfach darum, die Pfründe ja ist doch egal, ob es Disney oder sonst irgendwas ist.
Linus Neumann 0:47:43
Das ist jetzt wieder Disney. Nehmen wir,interessiert sich irgendeine Sau nächstes Jahr noch für den Batman-Film?
Tim Pritlove 0:47:50
Das wissen wir da nicht.
Linus Neumann 0:47:52
Aber wenn, okay, wenn.
Tim Pritlove 0:47:53
Nächstes Jahr bestimmt auf jeden Fall, na klar natürlich. Da gibt's viele Leute.
Linus Neumann 0:47:57
Blu-ray rauskommt, dann kann man den kriegt man den besser.
Tim Pritlove 0:47:58
Höhe, den haben den viele auch nicht gesehen. Ich meine, wie viele Leute gucken so einen Film im Kino,mögen zwar im Vergleich,Zahlen sein, aber absolut gesehen äh mit den X Milliarden Leuten auf diesem Planeten, das ist halt Quatsch.
Linus Neumann 0:48:12
Also wenn dir nicht wieder ein Server abraucht, dann wird hier Logbuch Netzpolitik in siebzig Jahren auch noch zu hören sein,Fünfhundert Jahren und dann würde ich sagen, Freunde, äh wenn der Tag, an dem der dieser Be,wie heißt der Batman Night Returns oder so? Batman oder wie heißt jetzt dieser aktuelle Batman-Film?Return auf der Night oder so.
Tim Pritlove 0:48:32
Ich weiß nicht, ich habe ihn noch nicht gesehen.
Linus Neumann 0:48:36
Darknight Rises, Darknight Rises, so wenn wenn der Tag, an dem Batman Dark Night Risis gemeinfrei wird.In, sagen wir mal, irgendwas um die hundert Jahre,dieser Tag irgendeine Signifikanz hat.
Tim Pritlove 0:48:53
Wenn's mal in hundert Jahren ist.
Linus Neumann 0:48:54
Ja, vielleicht hundertvierzig oder werden wir ja sehen.
Tim Pritlove 0:48:57
Ich meine, da sind bestimmt irgendwelche Zwanzigjährige, die da jetzt irgendeine Urheberschaft dran haben.
Linus Neumann 0:49:02
Ja, werden wir sehen. Also wir das können.
Tim Pritlove 0:49:03
Leben dann nochmal hundert Jahre, also nochmal achtzig Jahre.
Linus Neumann 0:49:08
Das ist nämlich genau das, was passieren wird.
Tim Pritlove 0:49:09
Plus siebzig sind hundertfünfzig Jahre.
Linus Neumann 0:49:11
An dem Tag, an dem an dem Batman gemeinfrei wirdwird es niemand merken können, weil die weil die Rechtslage so unklar ist, dass man überhaupt nicht festhält. Es sind ja diese ganzen verwaisten Werke. Das ist ja jetzt schon das riesige Problem, dass keiner den den Quatsch überhaupt über so lange Zeit äh da äh nachhält, ja,und aber sollte der Tag irgendeine äh Signifikanz erlangen, dann äh hätte ich mich getäuscht,Ja, also Schutzdauer, aber ich meine, fünfzig Jahre, siebzig Jahre kommen, ist eh nach unserem Tod versäumt, also man kann da nur mit dem Kopf schütteln,Dann gibt's ja noch jemanden, der sich auch mit diesen ganzen Urheberrechten nicht so ähm ernsthaft auseinandergesetzt hat. Wir hatten das Thema ja schon mal äh kurz erwähnt, da ging's um den äh Kim Schmitz.
Tim Pritlove 0:50:06
Der sogenannte Herr Dot com, wie er sich selber nennt und wie,hat der sich offiziell umbenannt. Ich meine, er hat der jetzt wirklich einen Pass, wo dot com drin steht, warum schreibt der Spiegel die ganze Zeit dot com?
Linus Neumann 0:50:17
Ballett. Weil es so ist. Interessant.
Tim Pritlove 0:50:21
Kimbel ist das.
Linus Neumann 0:50:22
Ist der Arsch Kimbel, ja der,der schon irgendwie in der Mailbox Szene die Leute hat Hops gehen lassen auf seinen Kisten,ne? Ähm,und der ja auch verurteilt. Ich ich kann jetzt man kann jetzt wieder freiwillig sprechen. Ich komme da gleich zu. Der ja verurteilt ist wegen Insiderhandels und so weiter, ne? Der hat ja irgendwieWas war das irgend so eine Internetplattform oder so?Hatte der erst irgendwie sackweise die Aktien gekauft.
Tim Pritlove 0:50:47
Na ja, er würde es retten und so.
Linus Neumann 0:50:49
Dann hingestellt und gesagt, ich pumpe hier paar Milliarden in das Unternehmen, dann sind die Aktien hochgegangen und er hat die wieder verkauft.Ja, der hat halt äh also der wurde dann wegen Insiderhandels ähm natürlich äh auch verurteilt.
Tim Pritlove 0:51:03
So ein Großmahl. Osama mit dem Laden wollte auch fangen.Der Typ geht so gar nicht.
Linus Neumann 0:51:10
Dann wollte, dann wollte er äh genau, dann hat er die äh äh,oder sowas, ne? Punkt org irgendwie so eine Seite gegründet und hat gesagt, wir sind jetzt Hacker und wir fangen Osama bin Laden. Dann wird die Seite gehackt.Dann hat er das irgendwie alles wieder sauber gemacht und hat gesagt, ja, das war das,Schreiben eines Hackers und den haben wir jetzt natürlich aufgenommen. Fünf Minuten später seid ihr wieder gehackt. Nö.
Tim Pritlove 0:51:44
Und einmal mit Profis zusammenarbeiten, ey.
Linus Neumann 0:51:48
Ja dann hat er auf jeden Fall, wir wissen ja inzwischen alle, äh dann hat der ähm,Megaupload gegründet und hat dann da äh eine ein eine,Möglichkeit gegeben einfach Dateien hoch und herunterzuladen und der Vorwurf hauptsächlich Leute lautet ja darauf, dass er Leute motiviert hat, mit Bonusprogrammen dort Dateien herunterzuladen, die,sehr ähm die sehr äh hochzuladen, die sehr gerne heruntergeladen werden.Und ähm man kann sich ja ungefähr denken, was für Dateien das dann wohl so waren. Ähm,Und dann ist ja oft Initiative des FBI dann irgendwie so äh neuseeländische ähm.Neuseeländische Aditerrorkommando bei ihm reingerannt und er lag irgendwie mit der Schrotflinte im Bett oder so, der in seinem Schutz,raum, der hatte irgendwie in seinem auf seinem Millionenanwesen dann irgendwie so ein, so ein,Raum, in dem er sich dann verschanzt hatte,ich hab das Video erst heute Morgen gesehen, das wurde erst vor kurzem veröffentlicht, das Video von dem von dem,der Hausdurchsuchung, dass er bei ihm stattfand, ne? Echt ganz gut, wie die da so mit dem Hubschrauber irgendwie echt so Tiefflug.
Tim Pritlove 0:53:00
Ach echt, das Video gibt's? Hast du das verlinkt irgendwie.
Linus Neumann 0:53:03
Gleich mal raus. Ähm die fliegen also mitm mitm Hubschrauber wirklich, also der ist ein guter Hubschrauberpilot, brettern so da rein, dann stürmen die in das Haus rein, rammen die Tür ein und hier,Das fand ich ganz schön. Also sei nur angemerkt, weil er ja jetzt die ganze Zeit immer Fotos von seiner Frau und seinem Kind twittert, ja und Instagram und so,erzählte dann,Vor Gericht erstmal nur von sich und so vielAlso kann auch sein, dass er alleine zu Hause war, ja? Also mag sein, oder dass die Frau einfach nicht mit ihm in einem Bett steht, was auch sehr gut sein kann.Dann ist halt irgendwie erzählt halt nur wie er sich inin Sicherheit gebracht hat in diesem Raum. Also keine Ahnung, Familie kommt auf jeden Fall in dem Fall nicht vor. Wie gesagt, kann sein, dass sie gar nicht da waren. Ähm,und ähm dann haben sie ihn dann irgendwie rausgezehrt und dann haben sie ihn, wie's bei einer Verhaftung natürlich üblich ist, also ich meinewenn die irgendwie mit ihren schwarzen Masken und Sturmgewehr undzweiter Handfeuerwaffe mit vier Magazinen im äh bei dir reinkommen. Da musst du halt auch mal davon ausgehen, dass da ein,ne? Also die haben ihm dann halt ein paar auf den Boden gelegt undKnie in Rücken und so. Äh und einer hat ihm auch auf die Hand getreten. So so lautet seine Aussage.
Tim Pritlove 0:54:13
In reinsten, saubersten Denglisch vorgetragen.
Linus Neumann 0:54:21
Ja, Rettung und dann habe ich auch irgendwie anscheinend gedacht.
Tim Pritlove 0:54:24
Auweia.
Linus Neumann 0:54:28
Okay, aber jetzt äh genau, lange äh lange Rede, kurzer Sinn. Man könnte, glaube ich, sagen, dass,Also wie ist das zu beurteilen? Dieser Raid, der da bei ihm stattgefunden hat, er sagte ja dann noch so, dass also,Helikoptergeräusche in seinem Vorgarten äh werden für ihn nichts ungewöhnliches, weil er häufig Gäste empfängt und die.
Tim Pritlove 0:54:48
Das geht gar nicht. Ich meine, an der Stelle muss man ihm vielleicht wirklich mal Tribut zeigen, ja. Also,was der für Eier hat, ja?Über Jahrzehnte immer wieder den Dicken zu machen, ja, im wahrsten Sinne des Wortes. Und auch egal, ich meine, so viel, so viel,So viel ähm Niederlagen, wie er schon hat, einstecken müssen, ja. Ich glaube, das hätte jetzt auch nicht jeder geschafft. Der scheint irgendwie in seinem Hirn,Da fehlen einfach so äh ein paar chemische äh Botenstoffe,in irgendeiner Form dafür sorgen, dass man sich deprimiert fühlt,Ja und äh die sorgen wahrscheinlich auch gleichzeitig dazu, dass man irgendwie sich selbst äh fortwährend für den größten hält und dann natürlich auch,ähm so inszeniert, dass eben immer so äh maximal, ne, jetzt,ist ja noch dieses alberne Musikvideo von ihm rausgekommen, ja, Mister President, wo er sich dann jetzt auch noch wirklich so zur,Speerspitze der Anti-Acta,Revolution und und Meinungsfreiheit in in USA.
Linus Neumann 0:56:00
Mega.
Tim Pritlove 0:56:03
Also,das ist so dieses einzige Stück Respekt, das, das, das, das man einfach so ignorant sein kann, dass dass man dann auch immer noch,hat, sich immer noch wirklich zum Weltchef zu zelebrieren, obwohl irgendwie,klar ist, dass einfach schon lange nicht mehr geht, ne.
Linus Neumann 0:56:23
Also der fühlt sich ersatzt sich jetzt wie gesagt dieses besagte Musikvideo. Kim dot com äh the Truce, welcome out. Mister President äh äh und es, also die bitte einmal wenigstens den Anfang ein.
Tim Pritlove 0:56:37
Ich hab's geahnt.
Linus Neumann 0:56:38
Bitte einmal den Anfang nur, also der Anfang ist einfach so scharf. Also da weißt du schon Bescheid. Bevor wir dann gleich mal zum ernsten Teil kommen, weil da gibt's ja auch noch einen ernsten Teil.
Tim Pritlove 0:56:47
Einen ernsten Teil gibt's auch noch.
Linus Neumann 0:56:48
Ja, es gibt einen sehr ernsten Teil.
Tim Pritlove 0:56:50
Oh Gott, jetzt wird's ernst, meinst.
Linus Neumann 0:56:52
Vorher möchte ich seine seine äh wie er sich als Martin Luther King da äh darstellt äh nochmal besprechen.
Tim Pritlove 0:56:59
Urheberrechtsverletzung.
Linus Neumann 0:57:01
Nee, nee, das ist. Das hat er extra gesagt, ja. Download, the Song in join the movement.
Tim Pritlove 0:57:08
Oh weia.Movement, ja, also das ist wirklich einfach unfassbar.
Linus Neumann 0:57:47
Wie kann der sich mit, wie kann der sich mit Martin Luther King vergleichen.
Tim Pritlove 0:57:54
Habe ich doch gerade eben erklärt. Da fehlt chemisch was. Genetisch, keine Ahnung, irgendwas. Vielleicht ist mir auch irgendwann mal was entfernt worden von Aliens. Das andere Erklärung habe ich dafür nicht.
Linus Neumann 0:58:06
So und jetzt aber hier unser, unser Freiheitskämpfer, ja, dieses Video immerhin auch achthunderttausend Leute haben sich das schon angeguckt und finde das irgendwie,enorm knorke. Ähm,oder auch nicht, ja? Aber also du kannst einfach nur dir an den Kopf fassen. Aber okay, hat er jetzt gemacht,und ähm jetzt hat sich endlich etwas, was wovon ich ja schon seit langer Zeit wusste, aber worüber ich nicht so sprechen konnte, jetzt sind endlich die ganzen Abmahnungen,an Torsten Kleins durch,Und sind alle abgeschmettert worden. Thorsten Kleins ist ein äh freier Journalist, äh der sich sehr viel mit ähm netzpolitischen Themen auseinandersetzt. Äh unter anderem für äh den Heise Verlag schreibt,und äh für die TAZ. Und der hatte zweitausendeins schon angefangen mit dem Kimble Report. Und da hat er quasi so diesen ganzen,Unsinn, der so in den Medien über über,äh sich da so angehäuft hatte, hat er dann,da genauestens drüber berichtet. Jetzt muss man dazu sagen, dass Thorsten Kleins.Glaube ich, der ein der Mensch ist, äh den ich oder der Mensch unter den Menschen, die ich kenne, ist der amabsolut akribisch und genauesten ist. Ja, also der der schreibt mir eine Mail, wenn ich in irgendeinem Artikel so den Hauch einer Implikation habe, dass etwas eventuell theoretisch falsch verstanden werden könnte,dann sagt Thorsten Kleinst, Linus, falsch. Sondern hat er aber auch, also er hat halt recht. Also ist halt sehr genau, ja?
Tim Pritlove 0:59:37
Ist ein Megapedant.
Linus Neumann 0:59:38
Ich wollte jetzt nicht Pedant sagen, aber essen pedant. So und.
Tim Pritlove 0:59:41
Ah, ich glaube, das würde ihm sogar gefallen.
Linus Neumann 0:59:42
So, aber er ist auch er ist unser.
Tim Pritlove 0:59:44
Wo du zuhörst. Weiter so!
Linus Neumann 0:59:48
So und der hat eben wohl zweitausendeins angefangen mit diesem Kimble-Report und,alles so zusammen äh gesammelt und ähm,bekam dann irgendwie so immer mehr Links dieser Dokumentation, führten dann so ins Leere, hm sind einige pleite gegangen und so. Und Kimbel hat ja oder Kim Schmitz hat's ja irgendwie immer geschafft, doch noch so in den Medien immer so als,krasse Figur dazustehen, ne? Er hatte schon seit, ich weiß nicht, seit wie vielen Jahren der Hausverbot beim Kongress,Computerclub hat. Ähm wie gesagt, keiner will eigentlich was mit ihm zu tun haben. So ein.
Tim Pritlove 1:00:21
Ich bin eben auch einmal begegnet in meinem Leben.Auf unserem Messestand stand mit irgend so einem fetten SportwagenSo, also wieder auch mit irgend so einem absurden Projekt ist einfach immer dasselbe, ja,Und ich kann mir gut vorstellen, dass das eine Menge Leute dem seinem Charme da auch irgendwie,ne? Weil der hat halt einfach keinerlei Hemmungen, ja? Der rollt dann auf dich äh äh zu irgendwie so mit seinem,seiner mächtigen Erscheinung, der ist ja auch auch noch groß, also er ist ja nicht nur.
Linus Neumann 1:00:55
Der ist genauso breit.
Tim Pritlove 1:00:56
Ja, äh der ist auch noch groß und kommt dann irgendwie an und ich meine, wer jetzt keine Ahnung hat, äh äh kann mir gut vorstellen, dass der einfach Herr Schaden von Leuten um sich herum hat, die ihn schlicht einfach für den größten halten.
Linus Neumann 1:01:07
Fliegt dann irgendwie, also Wasser, wo so üblicherweise Max da fliegt dann irgendwie mit so einem Helikopterdrauf.
Tim Pritlove 1:01:16
Auch der Meister, er ist auch der Meister der Täuschung an der Stelle. Ich meine äh damals war ja so Sachen hip so,ja, ich habe jetzt hier demonstriert, wie man am frankfurter Flughafen da irgendwie die Sicherheits äh,Systeme überwinden kann. Und ich bin da jetzt irgendwie reingekommen, ja? Und dann dick gefilmt und pipapo. Da war irgendwie nix Großes dabei. Eigentlich sind sie ja nur durch ein Tor gefahren, das war's, ne? Aber es ist ja, aber die diese diese Inszenierung des Nichtsdie liegt ihm einfach wie keinem zweiten. Ja, also so wirklich, also aus aus,nichts, äh was über Großes zu äh inszenieren,Die Nummer hat da irgendwie drauf. Ja, aber ist nicht angenehm. Für sie ist, sich zu sehr loben. Okay, Thorsten.
Linus Neumann 1:02:01
Thorsten Kleins sammelte also Informationen so über äh,Kimble und das, was irgendwie die Medien über ihn berichten und da kann ich mir schon vorstellen, dass äh Thorsten da sehr vieleDinge gefunden hat. Und gab jetzt endlich bekannt und sagte so, wie einige bemerkt haben, dieser Kimble-Report istoffline, ja? Hat er vor zehn Jahren mit angefangen und was war der Grund dafür? Er hatte für,Artikel, die er für den Heiße Verlag und für die TAZ geschrieben hatte,Ähm drei äh von drei verschiedenen Landgerichten, einstweilige Verfügungen bekommen,Was Aussagen anging, die er in diesen Artikeln getätigt hatte. Unter anderem äh jetzt muss ich selber mal kurz schauen, was er jetzt sagte, so die Pleite von Data Projekt durfte er nicht äh erwähnen.
Tim Pritlove 1:02:51
Tagt. Ja. Protect. Nicht Projekt.
Linus Neumann 1:02:54
Habe ich Projekt gesagt? Oh, Protect. Ähm äh durfte er nicht erwähnener durfte irgendwie als dürfte er eigentlich gar nichts sagen, ja? Und die,die Strategie wohl dahinter ihn an verschiedenen Gerichten mit einstweiligen Verfügungen zu über äh sehen. Äh überschritten war wohlda für ihn die Prozesskosten in die Höhe zu treiben. Also es war ein sehr gezieltes gezielter Angriff auf den Verlag,Die Verlage und diesen Journalisten,ihn einfach mit hohen Prozessrisiken zu konfrontieren und irgendwie äh mundtot machen, mundtot zu machen, ja? ÄhmGlücklicherweise haben dann heiße äh und die TAZ zu Thorsten gehalten und haben das mit ihm durchgefochten und jede einstweilige Verfügung,erst außer Kraft gesetzt und dann gerichtlich abgewiesen,natürlich monatelang gedauert und in diesem,ähm in diesem Rahmen hat äh Thorsten dann auch diesen Kimbel Report sofort offline nehmen müssen,da natürlich, wenn der zehn Jahre alt ist, äh,hunderte Dinge drin sind, wo er sich die nächste einstweilige Verfügung mit fischen kann.Sagt selber, dass er glaubt, dass es auch ein Zusammenhang damit gibt,dass sie den Kim,dann irgendwie im Januar oder wann äh verhaftet haben äh weil dadurch hat er jetzt natürlich andere Dinge zu tun als äh Thorsten Kleins irgendwie zu gängeln, ja. Also unser Freund hier, der Internetfreiheit,drei einstweilige Verfügung auf einen Journalisten geschüttet, der mit ganz hoher Sicherheit,kein einziges Mal irgendwo etwas eine Aussage tätig, den die ja nicht hundertprozentig denken kann. Also wenn,Person das äh nicht macht, dann äh Thorsten.
Tim Pritlove 1:04:42
Was ist nun Mister Präsident, ja?
Linus Neumann 1:04:44
Ja, was ist Mister hier, Mister Kimble, was ist mit Mister dot com, ja? Äh es wird sehr interessant, was du da gemacht hast, ja? Na ja, also so viel, so viel zu unserem äh.
Tim Pritlove 1:04:55
Lest euch mal, lest euch mal wirklich den Wikipedia Artikel durch über äh Kim Schmitz, ist wirklich,unfassbar, was man so in so einem kurzen Leben äh so alles.
Linus Neumann 1:05:05
Wie viele Leute man es schafft übern Tisch zu ziehen, ne?
Tim Pritlove 1:05:07
Ja, also wer wen er alles beschissen hat und, und, und fortwehrend uns einfach immer wieder Leute gibt, die auf ihn reinfallen, ist wirklich unglaublich, ja?Alles dabei von Graphenreuth bis,Telekom unfassbar.
Linus Neumann 1:05:24
Aber vielleicht noch einen kleinen äh einen kleinen Hinweis, also diesen Artikel von Thorsten kann ich auch nur sehr empfehlen, der,auch bei uns verlinkt und unter diesem Artikel findet sich dann äh ein Kommentar,Äh und dieser Kommentar kommt von jemandem, der sich dein Freund nennt,und sagt, du hattest deinen Spaß?Wer zuletzt lacht, lacht am besten, du wirst dich noch wundern, Clans, versprochen.Thorsten, schreibt da drunter, dieser Kommentar kam übrigens von einer LP aus Neuseeland.
Tim Pritlove 1:05:58
Ja ja.
Linus Neumann 1:06:03
Ja, unser Kimmel, ja.
Tim Pritlove 1:06:04
Ja, aber er ist angreifbar, das merkt man.
Linus Neumann 1:06:06
Aber so, jetzt kämpfen wir erstmal schön. Jetzt setzen wir uns alle eine Basken mit so eine Sonnenbrille auf und kämpfen erst mal mit Kim Schmidt. Nachdem er jetzt schon gegen und so, so so wild gekämpft hat,machen wir ihn jetzt mal zu unserer Internetfreiheit,das schon mal der erste Schritt, ja. Genau. Wie Martin Luther King.
Tim Pritlove 1:06:25
Thorsten vor Präsident.
Linus Neumann 1:06:26
Der Martin Luther King hat ja auch die ganze Zeit Journalisten verklagt und bedroht.
Tim Pritlove 1:06:29
Und Kreditkarten verkauf.Du machst.
Linus Neumann 1:06:38
Insiderhandel, den Aktivismus, ja? Das war alles für die, für die Bewegung, ja?Und wenn da so ein großes Haus hast, wo die ganze Zeit deine Freunde mitm Hubschrauber, ist ja alles, das sieht ja alles der Freiheit, ja.
Tim Pritlove 1:06:50
Okay, solange wir hier noch nicht abgemahnt worden sind, äh lass uns mal,Thema nicht mehr ertragen irgendwie. Wir sind ja.
Linus Neumann 1:06:55
Drauf anlegen.
Tim Pritlove 1:07:00
Maul, Schluss, aber hier über meine achtziger Jahressongs sich wieder beklagen und dann kommst du mir mit sowas. Schlimm,Okay, letztes Thema.
Linus Neumann 1:07:12
Letztes Thema. Ähm Zeit Online hat jetzt eine Leaking-Plattform.
Tim Pritlove 1:07:17
Ja, ist doch schön.
Linus Neumann 1:07:19
Ja, ist sehr schön, vor allem, weil es ja lange Zeit keine gab und man also ähm,sagen muss, dass es den Anschein macht, nach einigen Verbesserungen,Plattform zumindest sagen wir mal ein Mindeststandard an Sicherheit bietet,Ähm es gab da anfangs irgendwie ein bisschen äh einige.
Tim Pritlove 1:07:43
Begriff Plattform jetzt die richtige Bezeichnung ist, dass,Ja äh ich hab's mir jetzt nicht so genau angeschaut, wie du wahrscheinlich, aber soweit ich,genau, es ist, ja, es ist, genau, aber es ist, sagen wir mal, ein ein Kommunikationsmittel,mit Zeit online geschaffen, wo man über das Internet weitgehend anonym,mit äh den Redaktionen dort kommunizieren kann, ohne eben,wie das Wort anonym schon impliziert, ohne da seine äh Identität preisgeben zu müssen. Das heißt, man kann da irgendwie Dokumente reinwerfen, inwieweit die äh anonymisiert werden automatisch, das weiß ich nicht. Also ich meine, inwieweit das,gelingt es sozusagen nochmal eine andere Frage, aber das äh da muss ich, glaube ich, auch jemand, der liegt, auch vor allem selber erstmal darüber Gedanken machen oder sollte er zumindest,oder sie und äh darüber hinaus ist dann aber auch noch eine hin und her Kommunikation für Nachfragen et cetera, ob irgendwelche ausgehandelten äh Schlüssel dann,möglich. So und dass das getan wird, das finde ich überhaupt schon mal cool, weil das zeigt einfach, dass man da eben sich so ein bisschen ähm,Zukunft annähert. Man überrascht mich jetzt auch nicht bei Zeit on, das ist bei Zeit Online geschieht, weil,Ja, da es zumindest einige Leute gibt, die eben bisschen über den Tellerrand hinausdenken.
Linus Neumann 1:09:08
Ja, es gibt, also es gibt, da muss man noch da vielleicht dazu sagen, es gibt ähm also, wie du schon sagtest, dieseDokumenten, Einsendungen, Dokumenten, Bereinigung, von, sage ich mal, gängigen Metadaten,äh ist natürlich in gewisser Form ähm sage ich mal, zum Scheitern verurteilt, weil es gut sein kann, dass natürlich eventuelljedem ein gesondertes Dokument gegeben wird, sodass die, dass das Dokument natürlich trotzdem noch den Whistleblower,irgendwie,äh ähm,identifizieren kann oder so, aber es es wird, als wären auf jeden Fall Maßnahmen ergriffen, um dieoffensichtlichen Fehler irgendwie zum Gehen und das geschieht auch im Rahmen dieser Metadatenentfernung. Das heißt, die die werden also sofort,Fallen weg und da,Die Dateien bleiben auch nicht auf dem Server liegen, sondern gehen sofort an die Redaktion und so also bestimmte grundsätzliche Sicherheitsmaßnahmen so eines,Online-Briefkastens wurden da berücksichtigt, andere,man sich vielleicht darüber hinaus noch wünschen würde, nicht. Deswegen verlinke ich jetzt auch auf den Artikel, in dem das System erklärt wird. Das finde ich nämlich ganz besonders wichtig, dass man,Also wer meint da etwas bei denen abgeben zu müssen, weiß, was welchen Schutz ihm das bietet und welchen nicht.
Tim Pritlove 1:10:25
Und was ist das ähm der South Cold ist ja veröffentlicht.
Linus Neumann 1:10:29
Genau, ja noch ganz kurz, also äh wollte noch sagen, da drunter haben sie, das finde ich auch eine sehr schöne Sache, also man könnte das wirklich jetzt vielleicht als die Zukunft,dessen sehen, was irgendwie journalistische Leaking Whisselblewing, Plattform oder Möglichkeiten bei Presse im digitalen Rahmen angeht. Sie haben da drunter die Liste der Redakteure, die das dann bekommen. Und zwar bekommen sie es alle.Stan Wolfgang Blau dabei, der geschätzte Kai Biermann,stellvertretende Chefredakteure und,drei Leute vom Investigativ Resort, ja? Die kriegen dann, die kriegen diese Dinge.
Tim Pritlove 1:11:03
Mhm. Das heißt, man weiß auch genau, welche Personen es sind. Es ist nicht,die Redaktion TM, sondern es ist so diese Liste von Personen und keine anderen.
Linus Neumann 1:11:13
Und dann haben sie, und das ist das, das ist das,sagen wir mal, der Fortschritt gegenüber einer Leaking Plattform, die sich ziemlich genau vor einem Jahr vorgestellt hat,nämlich Open League, dem Projekt von Daniel Domscheid, was im Prinzip von meiner Betrachtung ja den gleichen Funktionsumfang hatte, nämlich,äh verschlüsseltes Einwerfen, halb verschlüsseltes halbwegs sicheres Einwerfen einer Datei und dann ein Kommunikations-Beck-Channel auf diesem Server über eben eine geheime URL mit einem geheimen,Zugang wo dann weiterhin anonym kommuniziert werden kann mit dem,der Redaktion, ja, es ist ja das genau dieses Problem der Nachfragen, ja? Und das funktioniert also so, dass ich quasi etwas da reinwerfe und dann bekomme ich eine URL zurück, die die ist dann meine geheime URL, mit meinem Zugang und über die,Auf dieser URL kann ich dann gucken, wenn die Redaktion Fragen hat. Dann stehen sie nämlich dort und dann kann ich darauf antworten.Also da hat sich ein Backchannel habe. Das äh hat dieses Zeit Online-Ding und der große Unterschied ist einfach nur,dass dieser äh dass dieses Zeit Online-Teil jetzt als Open-Source-Code äh frei verfügbar ist auf Githup, das heißt, ich kann mir.
Tim Pritlove 1:12:26
Open Saurs oder also was ist die gibt's eine Lizenz, ist das jetzt frei? Also da handelt es sich hierbei um freie Software und was ist die Lizenz?
Linus Neumann 1:12:33
Ja, ja, auf jeden Fall. Ähm ich schaue gerade, was die Lizenz ist. Ähm.Hier ist gar keine Lizenz angegeben oder ich finde sie jetzt auf Anhieb nicht, aber sie sagen explizit in dem Video, dass jeder das benutzen kann, darf und verbessern soll,Also es ist auf jeden Fall ähm offen.
Tim Pritlove 1:12:54
Das heißt im Prinzip könnte es sein, dass sie damit äh so eine Art,für Zeitungen, um so eine Kommunikation zu ermöglichen. Ist denkbar.
Linus Neumann 1:13:07
Ist denkbar. Und äh wäre natürlich äh,natürlich zu hoffen.
Tim Pritlove 1:13:14
Gibt natürlich keine Garantie dafür. Jetzt, ich spiele jetzt mal hier so ein bisschen äh,äh wie sagt man? Äh Diaboli. Ähm,Ja, was ist die, was ist sozusagen die Garantie dafür, dass dieser veröffentlichte da auch so in der Form läuft? Hm?
Linus Neumann 1:13:32
Die Garantie ist erstmal nicht da, die Garantie existiert in dem Fall aus dem Tom und dem Dirk,Zumindest den Dirk kennen wir beide. Ich weiß nicht, ob du den Tom kennst. Ich kenne ihn nicht.
Tim Pritlove 1:13:45
Tom Lazar. Ja. Kenne ich, ja?
Linus Neumann 1:13:47
Dirk Engling.
Tim Pritlove 1:13:48
Ja. Beide.
Linus Neumann 1:13:48
Computerclub. So, das sind erstmal Leute, bei denen man vertrauen kann, wenn die was opensourcen, äh dass das dann auch so auf der Kiste läuft. Es gab, als es veröffentlicht wurde, ähm,Würde ich mal behaupten, noch kleinere Fehlerchen,der Form, wie die Zeit, das da online gestellt hat,Ähm sie hatten aber dann auch sofort auf das,ähm verwiesen, wo es dann auch einige,zu bestimmten Dateien gab und so wie es aussieht wurde dann noch ähm.Dann auch noch einige Dinge an der an diesem Code verändert. Es sind Peißen,ich das richtig gesehen habe, setzt das irgendwie.Ja, ich hatte irgendwo gesehen, dass das auch irgendwie an so und so an.
Tim Pritlove 1:14:41
Würde mich äh nicht wundern, wenn das auf basiert war, wenn der Tom Lazar dabei ist, dann ist es äh planen, genau.
Linus Neumann 1:14:48
Also und so weiter. Und äh ich weiß nicht, ob's am Anfang so war, aber jetzt läuft das bei der Zeit auch wirklich auf einer getrennten Kiste, was schon mal natürlich ganz äh ganz schön ist ähm und das war anfangs, glaube ich, gab's da noch so kleinere,äh kleinere Kritikpunkte, die man hätte anbringen können, die es implementiert war. Aber ja, es gibt ein,oder ein, ja, ein Open Stores, anonymen Briefkasten, den Leute geschrieben haben, die größtenteils in der Angelegenheit wissen, was sie tun.Und das ist auf jeden Fall ein sehr ähm fortschrittlicher.
Tim Pritlove 1:15:27
Nochmal ein bisschen Eigenwerbung machen mit jedem erwähnten Tom Lazar,eben zu diesem Thema und der Artgeist, der war ja auch schon ein paar Mal dabei.
Linus Neumann 1:15:46
Ja, da gehe ich von aus, zu welchen Themen war der dabei alles.
Tim Pritlove 1:15:48
Betont.
Linus Neumann 1:15:50
Ja, der hat ja mit betont, kennt er sicher aus.
Tim Pritlove 1:15:54
Da kennt er sich auf jeden Fall äh aus, genau. Der hat den open Trecker geschrieben, den ich ja auch äh lange Zeit verwendet habe hier für die,und der auch so, sagen wir mal, die Software war auf der lief. Ähm.
Linus Neumann 1:16:08
Tracker, der aus Performance-Gründen hauptsächlich im Rahmen läuft.
Tim Pritlove 1:16:12
Ja, ja, genau, das war also der ist, sagen wir mal, auch Spezialist für äh Hochperformance, ne, also das äh ist so jemand, der wirklich äh auf allen Ebenen zu optimieren, äh weiß, ins Detail äh äh geht und natürlich da auch,sagen wir mal, die niederen Schichten der Computertechnologie auch sehr vollständig verstanden hat,Ja, so sehr viel mehr kann man jetzt zu den beiden da nicht sagen. Also das ist auf jeden Fall Kompetenz am Start und das ist interessant, wie auch die Zeit ähm sich in letzter Zeit, also Zeit online konkret äh mit,Experten auf allen Ebenen äh umgibt und das halte ich auch für einen extrem,guten Trend, ne? Also auch diese ganzen Visualisierungsprojekte, denen sie auch.
Linus Neumann 1:16:55
Michael Kreil und.
Tim Pritlove 1:16:56
Genau, zum Beispiel und doch äh einigen anderen Namen, die wir jetzt nicht alle aufzählen äh wollen und können,Das äh äh verdient meiner Meinung nach äh mindestens Aufmerksamkeit, wenn ich auch Anerkennung.
Linus Neumann 1:17:10
Also ist auf jeden Fall sehr,ein sehr schöner Vorschuss und einer, auf den man lange warten musste, ja, also was die,vor einem Jahr der Open League äh gemacht hatte. Das war ja irgendwie ein Rohrkrepierer mit äh,dann noch anschließend im großen Ärger innerhalb des Chaos, Computerclubs Berlin und Chaoscomputerclubs bunt und ähmjetzt das Ganze einfach mal wirklich so, wie es sich gehört, ähm,Open da zur Verfügung zu stellen. Kann man jetzt eigentlich hoffen, dass dieser Strom an Leuten, der sich natürlich anfangt, sofort auf dieses äh geworfen hat und da äh rumkommentiert hat. Ähm,dass der nicht abreißt und da vielleicht konstante Verbesserungen stattfinden, ja, also dass also die Idee,Also was Open Leagues einmal sein sollte, dass diese Idee dann auch mit einem mit einer entsprechenden Würdigung des Open,vielleicht da tatsächlich eine Realisierung findet, denn wie gesagt Open Leaks gab's nie einen Saurscode für zu sehen,und entsprechend war natürlich die Prüfung der Angelegenheit, zu der da aufgerufen wurde beim Camp letzten Jahres, äh, eine sehr schwieriges Unterfangen.
Tim Pritlove 1:18:21
Jo
Linus Neumann 1:18:23
Aber wie gesagt, wir Linken trotzdem nur auf den Artikel von Kai Biermann, der dann nochmal erklärt, was man,beachten soll und was diese Plattform ist und was sie nicht ist,Ja, das muss man sich, das ist also sind sehr wichtige Sache, die es zu verstehen gilt, spätestens seit äh dem, was wir bei Wiki Leaks beobachtet haben, was da äh.Dass es dann eben Whistleblower gibt oder einen gibt, der sich da leider äh dann.Sei es durch die Hilfe von oder ohne irgendwie selbst verraten hat,und dass natürlich das die größte Sorge ist und da muss man natürlich leider äh wird es glaube ich auch in,Zukunft nicht möglich sein, so eine äh Leaking Möglichkeit zu schaffen, die äh für Schimpansen,Nutzbar ist. Also es ist einfach notwendig, dass man sich mit dem Thema auseinandersetzt, um dem Risiko, was man da eingeht, äh gerecht werden zu können und das selber einschätzen zu können, ja? Und deswegen,wichtig dann auch diese Erläuterung in dem Artikel von Kai Biermann.
Tim Pritlove 1:19:33
Genau. Ich schätze mal die beiden äh Tom Tuck wenn dann nicht Zuflucht in der Bolivianischen Botschaft suchen müssen.
Linus Neumann 1:19:41
Hier, ganz witzig, bald ist ja hier, oh ja, Errater letztes Mal, Olympia, es ist überhaupt keine Olympiade.
Tim Pritlove 1:19:47
Jetzt durch mit dem Thema, machen wir noch hier ein kleines.
Linus Neumann 1:19:51
Letztes Mal, es ist gerade gar nicht Olympiade in London. Olympiade war die letzten vier Jahre, jetzt sind olympische Spiele.
Tim Pritlove 1:20:03
Das war jetzt sehr wichtig, dass dass man das mal herausgearbeitet hat, weil sonst,wäre ja auch die Welt in ihren Grundfesten erschüttert so, ne,kam das für Thorsten.Wir haben noch wahrscheinlich noch ein paar andere aufmerksam,weil die äh sich um solche Details kümmern. Aber ist ja äh schön, wenn man wieder was dazugelernt, ne.
Linus Neumann 1:20:24
Aber am Ende der Olympischen Spiele.
Tim Pritlove 1:20:28
Ja, fängt wieder eine Olympiade an.
Linus Neumann 1:20:31
Fängt wieder in Olympiade an und Ecuador möchte verlautbaren lassen, wie sie, was sie mit ihrem Dauergast. Julian Assanger,äh Gedenken zu tun und ich sage mal, sie haben die Entscheidung insofern vorausgenommen, als dass sie zu Beginn der Olympischen Spiele gesagt haben, na, wir sagen das dann nach, wir wollen hier nicht die Stimmung versauen,Haben sie nicht gesagt.Wollen während der Olympischen Spiele hier nicht die, die Stimmung versauen, wir geben das danach bekannt,Und äh werden und was auch noch in den letzten drei Wochen war das dann also Schweden nochmal offiziell gesagt hat, wir kommen nicht nach, wir kommen nicht in die,äh equarianische Botschaft, um euch da zu befragen.Ich weiß es nicht.
Tim Pritlove 1:21:17
Spannend.
Linus Neumann 1:21:19
Ist echt spannend, aber also ich ich sage, ich liebe diese Geschichte, ja,egal, was die machen, das wird auf jeden Fall noch witzig.
Tim Pritlove 1:21:26
Ja, sonst können wir hier unsere Sendung eigentlich auch schon fast einstellen Mangel an Themen,Ja und dann äh war's das hier wahrscheinlich auch, ne? Euer Netz politisches Gossip Boulevard Magazin, Laubbuchnetzpolitik, immer mit dem heißesten Scheiß von euren Netzpromis.
Linus Neumann 1:21:45
Came dot com.
Tim Pritlove 1:21:46
Ja. Ja, wir schauen, wir schauen ihn wirklich alle auf den Schritt und äh wissen einfach, was passiert ist.
Linus Neumann 1:21:53
Schalten sie auch nächste Woche wieder ein, wenn es heißt, Tim oder Kim.
Tim Pritlove 1:22:00
Okay, genug Unfrucht, die Sendung ist auch schon viel zu lang, aber für eine Rückkehrsendung aus dem Urlaub äh nehmen wir uns das jetzt mal heraus. Nächste Woche wird's dann wieder kürzer,Mit solchen Voraussagen lagen wir ja schon immer richtig.
Linus Neumann 1:22:15
Ja, selbstverständlich, selbstverständlich. Und jetzt bitte nicht schon wieder achtziger Mucke.
Tim Pritlove 1:22:19
Einfach nur Stille.
Linus Neumann 1:22:23
Ciao, ciao.
Tim Pritlove 1:22:24
Tschüss.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen Linus. Guten Morgen Tim. Endlich.
Tim Pritlove 0:00:03
Da ist sie die dreiundzwanzig. Wir haben noch nicht mal eine passende Verschwörungstheorie am Start.
Linus Neumann 0:00:08
Mal gucken.
Tim Pritlove 0:00:11
Ja, wir hatten jetzt eine Woche Pause ausnahmsweise mal. Ich glaube, das ist das erste Mal, dass uns das so passiert ist. Abgesehen von so ein paar Tagesverschiebungen, äh Wochenrhythmus.
Linus Neumann 0:00:21
Das ist richtig, es war und wir haben es nicht hingekriegt. Oder wir wir wollten auch irgendwann nicht mehr. Wir wollten lieber äh.
Tim Pritlove 0:00:29
Ja, wir hatten ins Auge gefasst zu senden. Das haben wir auch glaube ich äh latent angekündigt, aber wie das immer so ist, auf solchen Konferenzen, es ist so viel los und trallala und äh.
Linus Neumann 0:00:40
So viele nette Leute und also Republika dieses Jahr, ich war hier gerade noch vorher gesagt, ich will hier nicht schon wieder so ein Republikast machen. Das haben wir jetzt alle durchgesprochen, aber republikat dieses Jahr war,unglaublich gut. Also vom vom wieder der der Drive so war. Ja. Spitze.
Tim Pritlove 0:01:00
Ja. Spitze. Da war schwer was los.
Linus Neumann 0:01:03
War echt, wie schön, dass da abends war, mit allen irgendwie zu stehen und so, also.
Tim Pritlove 0:01:08
Also ich war, ich muss sagen, ich bin,schon ein paar Mal gesagt, ich bin nicht wirklich im eigentlichen Sinne überrascht gewesen von der Veranstaltung. Also alles das, was da passiert ist ähm,passte in mein Bild, wie ich das bisher, wie ich diese Veranstaltung bisher gesehen habe und wie ich die Entwicklung dieser Veranstaltung bisher gesehen habe,Es gab natürlich keine Garantie dafür, dass es dann auch wirklich so erhalten hat kommen müssenJa, die Location hätte irgendwelche dramatischen Probleme aufwerfen können et cetera. Es hätte ja auch sein können, was ich gar nicht wusstedass die äh Logistik, die Orga irgendwie sich äh äh bekämpft, das scheint alles nicht eingetreten zu sein und so konnte sich das voll entfachen. Und es war eigentlich so, wie bei der ersten,Wo irgendwie so alle grinsend im Hof standen und eigentlich total überrascht waren von sich und von dem Event.Noch in der Kalkscheune, das da war auch so ein so ein irres Gefühl irgendwie im Raum und zwar auch so dieses war so total klar, diese Veranstaltung hat sich bereits etabliert. Es war irgendwie nach der ersten Republik war das irgendwie logisch,So habe ich das empfunden zumindest und so kam's aber letztlich auch. Und diesmal mit der neuen Location,Ja, da entscheidet sich halt immer wieder aufs Neue so, okay, ist das jetzt noch die Veranstaltung, wie wir sie kennen, obwohl sie Ort gewechselt hat und natürlich auch ich weiß nicht, die Teilnehmerzahl war ja auch letztes Jahr schon nicht gering, aber es ist schon ist schon noch mal ange,ist auf jeden Fall. Und was halt äh äh diesmal ganz wunderbar dazukam, was letzte Mal einfach gefehlt hat, war einfach dieser eine Ort.
Linus Neumann 0:02:43
Genau, ich wollte grad sagen, also eigentlich fand ich mit der mit der Location mit dem Motto-Wechsel war's eigentlich kein großartiges Risiko. Ähm New Thinking kennt ja diese Location, die betreuen die ja auch sonst, mit äh WLAN und und Spielereienähm das heißt Newthinking kennt die kennt die Location, kennt die Veranstaltung, die da stattfinden und ähm,eigentlich, was kannst du an, also was früher diese Location, was war das Friedrichstadtpalast, Quatsch, Club und wie hieß das dritte Ding da,Dieses andere Gebäude, was da noch dabei war, Pipapo, Kalkshot, ne? Ja.
Tim Pritlove 0:03:18
Und dann gab's auch einmal noch dieses merkwürdige Business-Center, was daneben ist, aber das war wohl nicht so gut.
Linus Neumann 0:03:24
Also was war da, was war das für ein für ein also außer diesen schönen palastartigen Saal eins, der dir da geboten wird im im äh Friedrichstadtpalast. Was war denn daran gut? Da war doch sonst alles Quatsch da. Voll locationmäßig. Insofern.
Tim Pritlove 0:03:38
Quatsch Comedy Club fand ich auch ganz gemütlich eigentlich. Aber es war halt alles,voneinander entfernt. Es war nicht klar, wo man sich trifft, et cetera, wenn man in der Kalksteine war, statt man da im Hof, wenn man äh Friedrichstadtpalast war, stand man in der Mitte oder davor,und so weiter. Ja, ja.
Linus Neumann 0:03:55
Denn du jetzt gerade wieder.
Tim Pritlove 0:03:57
Und jetzt gab's eher nur noch so das Draußen oder drinnen, aber das war auch direkt nebeneinander. Also das war schon eine tolle Sache und es war trotzdem interessant, wie,ähm ja, wie nach wie vor die Politik, auch die Netzpolitik dort äh äh nach wie vor präsent war und ist ja auch ein paar Sachen passiert, die wir jetzt die Ehre haben, hier in einer neuen Ausgabe von Politik,durch den Fleischwolf zu ziehen. Womit legen wir also los.
Linus Neumann 0:04:26
Ja, wir bleiben am besten direkt bei der äh Republika, denn da war ja dieses Mal, also es war ja wirklich eine eine Reihe an illustren Gästen darunter. Naley Cruise. Wir erinnern uns, die äh EU-Kommissarin,und äh die hat irgendwie einen Vortrag gehalten, ich habe ihn selber nicht gesehen, weil ich würde ja niemals mir einen Vorteil von Nelly Cruise angucken und äh sie hat aber dann gesagt, äh das wurde dann sehr wohl in den Medien rezipiert, macht euch,um Acta keine Sorgen mehr.Und ähm also man müsste sich keine Sorgen mehr deshalb machen. Jetzt ist aber irgendwie nicht klar,woher sie das wissen will, weil sie ist ja EU-Kommissarin und Akta steht jetzt erstmal vor der Abstimmung im Parlament. Jetzt darf man natürlich davon ausgehen, dass sie sich viel mit den Leuten unterhält,ähm aber ähm Fehler für einen Verakter ist eigentlich dieser Karrelle Gurt, der ist Verfechter von Acta und der,Ähm also wie gesagt, eigentlich liegt's im EU-Parlament und der Berichterstatter dort ist der David Martin oder David Martin, keine Ahnung,und ähm der hat sich zwar gegen die Ratifizierung ausgesprochen, aber äh nur weil er gerne Nachbesserungen hätte. Also ja, dann haben wir noch die äh Mariel Gallo,die ist natürlich total dafür und ich weiß nicht, also ich fand's ein bisschen erstaunlich, dass sie sich da so hinstellt und sagt, äh macht euch mal keine Sorgen mehr. Weil was wäre der Schluss, den man daraus ziehen soll, wenn Neli Cruise sagt, macht euch keine Sorgen? Soll ich da mit dem Protestieren aufhören?Ähm,Ja, also äh warum sagt sie das frag ich.
Tim Pritlove 0:06:09
Also sie hat das nicht weiter erläutert.
Linus Neumann 0:06:11
Nee, nicht wirklich, ja, sie hat halt gesagt, ja, äh, das hat sich jetzt rumgesprochen, dass das ist und,da brauchen wir uns keine Sorgen mehr drum zu machen. Vielleicht auch so ein bisschen beruhigend oder so. Aber ich denke halt irgendwie für eine für eine große Meldung äh ist mir,Also ich möchte gerne einfach die Entscheidung im im EU-Parlament haben und dann kann man sagen, okay, jetzt ist dieser,dieser Drops gelutscht. Aber äh weil Neli Cruise auf der Republika sagt, macht euch keine Sorgen mehr, das geht nicht durch. Ja, da wäre ich äh erstmal vorsichtiger.
Tim Pritlove 0:06:42
Das sind nicht die Druinen, die ihr sucht.
Linus Neumann 0:06:44
Und dann gab's ja genau da das äh war noch ganz interessant. Ähm dann gab's ja die Anhörung im äh Bundestag zu der Petition,Und da äh,Ist dann der Markus Beckerdive von gegangen und ähm das das wurde also live übertragen, glaube ich, diese Anhörung ins ins Internet,und Markus ging irgendwie rein mit seinem faltete seinen Laptop auf und wollte irgendwie live bloggen und wurde dann ähm.Äh zurechtgewiesen, Berichterstattung sei nur für akkreditierte Presse erlaubt.Und er möge doch jetzt bitte irgendwie Laptop zuklappen. Dann hat er irgendwie seinen Hausausweis rausgeholt und meinte, ja, ich bin aber hier Enquete-Kommission und dann sagten die, ja äh ebenIst aber nur für akkreditierte Presse. Bitte lassen sie sein. Also Ding wird live ins Internet gestreamt. Ja, also was äh was denken, was erlauben ja? Wie kann man kann man so blöd sein bei irgendwie dem Haupt ähmdem Gesicht äh der oder der Person, die sich in den letzten halben Jahr so zum Gesicht des Protestes in Deutschland,herauskristallisiert hat. Markus Beckedal, ja, mit dem Verein digitale Gesellschaft und mit Netzpolitik org. Und mit dieser Klage, mit Matthias Schindler, auf Herausgabe, äh, dieser Information über die Geheimverhandlung,wer ist da im Bundestag beschäftigt, um zu dem hinzugehen, zu sagen, du darfst jetzt hier nicht live bloggen.
Tim Pritlove 0:08:13
Aber wer hat es ihm denn konkret untersagt.
Linus Neumann 0:08:15
Was weiß ich, Saalschutz oder oder.
Tim Pritlove 0:08:17
Sicherheitsdienst.
Linus Neumann 0:08:18
Irgendwie auch. So.
Tim Pritlove 0:08:19
Schränke, die da irgendwie im Anzug rum.
Linus Neumann 0:08:21
So Schränke sind das ja gar nicht im Bundestag. Also da ist die ja vielleicht eher so Klappschränke oder so,JaGenau und dann dann durfte er nicht live rocken, dann hat er sich aber irgendwie unten in den Bereich zu den Abgeordneten gesetzt, weil ihn dann irgendjemand da runtergeschleust hat. Und da ging's dann wohl. Äh und da wurde dann, sagte der Staatssekretär vom,Justizministerium Max Stadler. Äh ja,Die Bundesregierung hätte ja seit Anfang des Jahres gewusst, dass Akta im EU-Parlament keine Mehrheit erhielte und deswegenhätte jetzt Sabine die Unterschrift erstmal ausgesetzt undum die Sache irgendwie auch kalt zu stellen und so. Ähm,recht erstaunlich, dass das jetzt alle auf einmal so sagen, ja ja, wissen wir ja, dass das EU-Parlament das ab äh lehnt. So. Bin ich mir äh also ich möchte nicht sagen, dass es nicht so ist, aber ich bin erstaunt, dass jetzt auf einmal alle behaupten, dass sie von Anfang an gewusst hätten. Ähm.
Tim Pritlove 0:09:24
Ja, die suchen alle irgendwie den Notausgang, habe ich.
Linus Neumann 0:09:26
Ja genau, muss man sich jetzt auch überlegen, wenn er auf einmal hunderttausend Leute auf der Straße sind? Da denkt sich jeder Berufspolitiker, irgendwie so, wo ist es nochmal irgendwie gucken?Was wie kommen wir aus der Nummer wieder raus?Noch schöne Randnotiz der Vertreter vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit sagte, dass die Bundesregierung keinemEntwicklungsland empfehlen würde ACA zuzustimmen. Das war ja immer etwas, was ich hier unter auch im Logbuch Netzpolitik habe anklingen lassen. Was Acta fürs Internet bedeutet, ist ein Kinka-Litzchen im Vergleich dazu, was das für denHandel und äh die das Heilen von Krankheiten armer Menschen bedeuten könnte, wenn wenn das da durchgesetzt wird,Also sieht erstmal ganz gut aus, aber Entwarnung gibt.
Tim Pritlove 0:10:13
Man muss jetzt sagen, also sowohl also der Max Stadler ist ein Justizministerium.
Linus Neumann 0:10:18
Ja, der ist da äh Staatssekretär.
Tim Pritlove 0:10:20
Und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wird wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Linus Neumann 0:10:27
Entwicklungshilfe und Wirtschaftliche Zusammenarbeit ist das, glaube ich, ne?
Tim Pritlove 0:10:30
Davon redest. Also auch, dass das Nebel, das FDP, geführte. Also wir reden jetzt.
Linus Neumann 0:10:33
Ja genau, aber das offensichtlich auch der nein Vertreter oder Staatssekretär davon. Ich habe das jetzt nur aus Markus äh Text äh notiert.
Tim Pritlove 0:10:41
Ja gut, ich wollte das nur so äh konkretisieren. Nicht, dass man jetzt denkt, wir reden vom Wirtschaftsministerium. Nee.
Linus Neumann 0:10:49
Nehmen. Also es, ich glaube, das ist doch dann genau nie beendet äh wird äh Entwicklungshilfe und wirtschaftliche Zusammenarbeit müsste das sein, ne?Ja, also.
Tim Pritlove 0:11:00
FDP noch präsent ist.
Linus Neumann 0:11:03
Ist FDP, FDP, ist auch so ein Ding, ja. Ähm.
Tim Pritlove 0:11:08
Genau, wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist ja korrekte äh.
Linus Neumann 0:11:11
Aha, Entwicklung, ja, Entwicklungshilfe wäre äh zu übel als Name für Minister.Ähm.
Tim Pritlove 0:11:20
Ja, also irgendwie,Man weiß nicht so ganz genau, ob das jetzt alles äh äh Nebelkerzen sind oder ob die einfach schon mal nochmal versuchen, so ein Rettungsboot auf der Titanic äh zu finden. Trotzdem stellt sich äh irgendwie der Eindruck ein,dass das Boot Acta mindestens schon mal ordentlichgeschlagen ist. Ist da auf so 'n Eisberg gefahren, den sie irgendwie so richtig nicht am kommen sehen und dessen größer und Vehemenz ihnen auch nicht so ganz klar war, nicht wahr? Es fing mit Polen an und vielleicht war es damit auch schon irgendwie vorbei, ne?
Linus Neumann 0:11:53
Man kann es vielleicht echt vergleichen mit äh ja mit Titanic, dass sie da erstmal noch so sitzen und denken sich so, ah äh bewahren sie Ruhe. Bewahren sie Ruhe.
Tim Pritlove 0:12:00
Modernste Boot. Waren sie Ruhe? Uns kann keiner was.
Linus Neumann 0:12:05
Und äh ja und die Band spielt bis zum Schluss oder? Adios, hey, ja ähm.
Tim Pritlove 0:12:09
Ah, jetzt sitzen sie und treiben da auf irgend so eine Eisschale durch die Gegend und wissen nicht, wie ihnen geschah.
Linus Neumann 0:12:18
Ähmdie Crowdfunding Sache von digitale Gesellschaft, da wurde ja noch mal viel oder viel ja wurden einige tausend Euro über betterplace äh zusammengekratzt. Äh der CCC hat an digitale Gesellschaft auch nochmal dreitausend Euro gespendetfür Materialien, zur Aufklärung und Pandemisierung in äh in BrüsselActa, um eben sicherzustellen, dass die Abgeordneten da eine vernünftige Entscheidung treffen,und ich denke, das ist ähm also,Von solchen Aktionen sollte man sich nicht abhalten lassen, weil irgendwie Gruß oder äh Mark Stadler irgendwas äh sagen.
Tim Pritlove 0:12:58
Nee, ich denke, das ist jetzt eigentlich auch genau der richtige Zeitpunkt. Ich meine, wenn der Gegner da ohnehin schon wankt, dann ähm ist natürlich der Punkt gekommen, da dann auch wirklich nachzutretenweil äh es geht ja hier gar nicht jetzt so sehr um,Das Paket ActA, es geht halt um den Inhalt und man darf jetzt nicht so blauäugig sein, zu glauben, dass damit irgendwie alle in diesem Paket zusammen geschnürten Inhalte automatisch äh auf dem Weg nach draußen sindDas wird halt jetzt neu gestreut werden auf die eine oder andere Art und Weise.
Linus Neumann 0:13:29
Also der Vergleich nachtreten ähm,trifft da sehr gut zu, weil man tritt ja deshalb nach, weil man möchte, dass der andere nicht mehr aufsteht, ja. Und ähm das wäre dann hier geboten. Hoffentlich ganz physische Vergleiche, äh nur ungern äh heranziehe.
Tim Pritlove 0:13:47
Okay, dann benehmen wir uns beim nächsten Thema einfach ein bisschen mehr sprachlich.
Linus Neumann 0:13:51
Genau.
Tim Pritlove 0:13:52
Ist denn das nächste.
Linus Neumann 0:13:53
Nächste Thema ist ein schönes Thema. Da können wir uns sehr äh sehr benehmen. Äh und zwar die Niederländer,Die Niederlande wollte ich eigentlich sagen. Und jetzt die Niederländer. Ähm die haben jetzt Netznetralität. Und zwar ähm alsGesetzesentwurf, der den Senat auch passiert hat. Das äh ging, glaube ich, los irgendwie zweitausendelf, da wurde dann so ein Gesetzesentwurf abgesprochen,von äh abgehakt vom Parlamentin dem dann so Sachen drin standen wie ja es darf nicht in keiner Form irgendwie in den Traffic eines Internetnutzers eingegriffen werden, es sei denn,ähm das ist in dessen Interesse und er ist darüber informiert oder hat das quasi, wollte das so. Und ähm insbesondere darf man nicht irgendwie verlangsamen oder blockieren, gar nix.Und ähm das ist jetzt erstmal auf dem besten Wege dort gesetzt zu werden. Und das ist natürlich eine sehr äh erfreuliche Maßnahme. Also das.
Tim Pritlove 0:15:03
Bezieht sich das jetzt erstmal nur so auf Bandbreiten oder äh was also geht das jetzt hier nur um diesen Klassiker der der Geschwindigkeitssteuerung, der Gleichbehandlung der Pakete auf dem Rauterwege oder schließt das dann auch so Sachen wie Portblocking Dienstesperren mit allen Skype auf Mobilfunknetzen et cetera.
Linus Neumann 0:15:22
Also es würde es wäre, es scheint von dem, was ich ähm da jetzt gelesen habe. Ähm,Genau, also man könnte ja jetzt, ist ja sowieso erstmal schwer, Netzneutralität jetzt wirklich zu definieren. Nehmen wir mal diese einfache Arbeitsdefinition, jedes TCP-Paket ist gleichund der Provider hat da nichts nach Inhalt zu unterscheiden. Äh oder nach nach Port, äh also weder nach nach Quelle, noch nach Ziel, noch nach Inhalt äh irgendwo noch nach Port oder sonstwas irgendwie zu differenzieren,und ähm das scheint ja jetzt erstmal so der ähm.Der Punkt zu sein. Sie machen halt die Ausnahme, dass sie sagen, okay, im Interesse des NutzersJa, also wenn wenn ich einen persönlichen Vorteil dadurch habe, dass irgendwie ähm ist ja dieses häufige total hinkende Beispiel mit der E-Maildie die das YouTube Video flackern lässt oder ruckeln lässt. Das ist natürlich also ist ja ziemlicher Unsinn, Netzneutralität ist ja eher ein Problem auf der Ebene darüber, nicht wie diewie die Pakete bei mir ankommen, sondern wie meine Pakete mit denen,anderer Nutzer konkurrieren. Das ist ja eigentlich das das Problem bei Netzneutralität. Und,Dass ein weiteres großes Problem dabei, wie,Beispielsweise die Pakete eines Anbieters, mit denen eines anderen konkurrieren, das beispielsweise ähm jetzt muss ich mal einen Vergleich machen, äh eins und eins gehört ja dieses Maxdome.Und jetzt könnte natürlich die Telekom,Das irgendwie kannst du online irgendwie Fernsehen gucken. Komm, Filme, so ein Streaming, Streaming-Service, ja? Ähm oder so eine Bibliothek wie, nee, wie heißt das, Videothek oder so? Kannst du sagen, ich möchte jetzt den und den Film gucken?Und ähm jetzt könnt ihr natürlich sein, dass das die Telekom Interesse daran hat, dass das bei ihnen im Netz ruckelt,auf das die Nutzer ähm keine Verträge mit äh Maxdome eingehen, sondern Verträge mit der Telekom für ihr Entertainer,Ähm das sind ja eher so die die grausigen ähm,Aspekte der äh Netzneutralität oder der Verletzten Netzneutralität. Auch das äh ist natürlich ausgeschlossen, weil das nicht im Interesse des Nutzers wäre.Ähm,also Blockade und verlangsamen. Er klärt sich dann von selbst, ist auch nicht im Interesse des Nutzers. Also es sieht ja erstmal alles ganz ordentlich aus, dann haben sie sich auch noch irgendwie um ähm,mein niederländisch ist leider auch nicht so gut, haben sie sich auch noch äh um Cookies gekümmert, das würde ich jetzt mal gerne außen vor lassen, weil sie da auch so ein bisschen ähm.Also diese äh Datenschutz äh E-Commerce-Richtlinien oder was das da war, äh mit Datenschutz im Internet oder so, haben sie auch noch irgendwie mit reingenommen, aber da will ich jetzt gar nicht irgendwie ähm.Ich jetzt gar nicht so drauf eingehen. Also fest steht so, die haben,da ein vernünftiges Netzertalitätsgesetz durch Parlament und Senat gebracht und jetzt muss noch die zweite Kammer kann jetzt nochmal quasi minimale ÄnderungsÄnderungen daran vornehmen. Da steht auch noch eine aus. Da war irgendwie Einsatz, sollte da noch geändert werden, weil jetzt einekleinere Angelegenheit und dann scheint es tatsächlich so zu sein, dass die äh Netzneutralität festgeschrieben haben. Und dann braucht da keiner mehr zu kommen und zu sagen, mach mal hier ähm sperr mal hier Pirate Bay oder so,oder äh drosselt mal äh oder sonstige Sachen, ne? Oder äh da wird's dann auch spannend,Eigentlich dürfte dann auch kein Mobilfunk Provider mehr Skype blockieren. Da weiß ich nicht genau ähwie das äh sich damit verhält, wie ob das Niederländische Mobilfunk Provider machen oder nicht. Aber äh streng genommen, so wie ich das Gesetz lese, wird das wäre das dann auch nicht mehr in Ordnung,Ähm weiterhin, was sie noch drin haben, das fand ich sehr spannend, ist also DPI, diePackage Inspection, was eigentlich notwendig ist für eine,für sage ich mal eine differenziertere Verletzung der Netzneutralität, muss ich halt in Paketinhalte reinschauen.Das haben sie verboten, sofern nicht der Nutzer.Ist klar, dass er es verbietet, weil warum sollte das noch einer machen, wenn eh Netzneutralität zu herrschen hat? Es sei denn, der Nutzer stimmt dem zu,Das äh sollte der Nutzer eigentlich nicht tun,Es sei denn, er lässt sich auf bestimmte Zusatzservices an, die auch in den Niederlanden ganz beliebt sind oder da jetzt auch implementiert werden. Und auch in Deutschland zum Beispiel bei einigen Providernund in England auch bei einigen Pro Weilern schon gemacht werden. Das zum Beispiel irgendwie geguckt wird, ob das Smartphone,infiziert ist oder so,und dass man quasi sagt, also dein Smartphone scheint infiziert zu sein, dieser Traffic ist nicht in deinem Interesse, du hast das Häkchen gemacht bei ähm.
Tim Pritlove 0:20:30
Verstehe.
Linus Neumann 0:20:31
Bei Virenschutz.Genau, solche, solche Scherze. Das wäre also im Interesse des Nutzers, muss er halt zustimmen. Das heißt, das wird irgendwann demnächst in Seite achtzehn sein. Aber man muss dann eben auch die Möglichkeit haben, nicht zuzustimmen. Das heißt, dann kann man irgendwie das äh abbestellen. Ähm,undWas sie auch haben, wenn es eine wenn es im Rahmen einer Verfolgungsmaßnahme ist, dann ist ein Richterbeschluss dafür notwendig.Also wenn irgendwie mit DPI-Maßnahmen äh Nutzer überwacht werden sollen oder so. Ähm.Ist alles echt eine ziemlich saubere Angelegenheit. Kann man Bits of Freedom nur gratulieren. Bits for Freedom ist eines der Vorbilder vondigitale Gesellschaft gewesen bei der Gründung, ist also eine relativ schlagkräftige Lobbytruppe in dem Bereich und die haben, soweit ich das jetzt äh erinnere, auch an diesem Gesetzesentwurf da mitgeschrieben.
Tim Pritlove 0:21:30
Sind ja auch schon wirklich sehr lange im Geschäft, ne?
Linus Neumann 0:21:32
Die sind ziemlich lange dabei.
Tim Pritlove 0:21:33
Zufrieden, keine Ahnung, zehn Jahre sind die locker dabei, ne?
Linus Neumann 0:21:37
Es gab, ah, da könnten wir empfehlen, es gab mal einen Podcast, da waren Markus und ich bei dir zu Gast, das ist ungefähr ein Jahr her, da ging es um die Gründung von digitaler Gesellschaft.
Tim Pritlove 0:21:48
Ja, genau genommen war ich bei euch zu Gast.
Linus Neumann 0:21:50
Aber wir waren hier in der Metaebene. Genau, du warst bei uns, aber.
Tim Pritlove 0:21:53
Wurde es bei Netzpolitik ORG, aber ihr braucht das mal einen Moderator.
Linus Neumann 0:21:58
Genau, wir brauchen jemanden, der uns die richtigen Fragen stellt. Nee, und da da dieser Podcast hat ja in einer sehr schönen ähm Zusammenfassung der europäischen ganzen Bewegungen und so durch Markus,gemündet. Und da wird auch, soweit ich mich erinnere, viel zu bitz of Freedom. Ähm erzählt,grundsätzlich ganz interessant auch so andere Player.
Tim Pritlove 0:22:20
Auch anderen Organisationen. Genau es war ich erinnere mich wieder, es war so ein Überblick überhaupt, wie über die Jahre sich diese einzelnen Organisationen in Deutschland und international überhaupt etabliert haben und was für Arbeitsmethoden die haben.Wo du es äh erwähnst, habe ich's auch schon wieder ganz plastisch vor meinem geistigen Auge.
Linus Neumann 0:22:40
Wir verlinken das.
Tim Pritlove 0:22:42
Genau und scheint, wenn ich das Holländisch, es ist nur in der holländischen Wikipedia jetzt gut nachzuschlagen. Da ist aber schon mal das Jahr zweitausend genannt,ich denke mal, das äh haut hin mit denen agiert schon seit zehn Jahren.
Linus Neumann 0:22:58
Ja, so sind wir jetzt gespannt, also digitale Gesellschaft hat's natürlich sofort aufgegriffen, jetzt sind überall die PMs, so ja, äh Niederlande gehen als leuchtendes Beispiel voran. Sind, glaube ich,Das erste europäische Land und das zweite weltweit und jetzt rate mal, welches das erste Land offensichtlich war weltweit?
Tim Pritlove 0:23:14
Das Netzneutralität äh eingeführt hat.
Linus Neumann 0:23:18
Ja. Per Gesetz habe ich jetzt auch heute zum ersten Mal gelesen, war sehr überrascht.
Tim Pritlove 0:23:23
Habe keine auch nur irgendwie geartete Ahnung.
Linus Neumann 0:23:25
Würdest du auch wahrscheinlich nie drauf kommen, dass es Chile ist? Schile. Ja, schaffe ich, habe ich heute, stand im Internet, Quelle Internet. Ähm war für mich also auch neu, ja. Schiele.
Tim Pritlove 0:23:39
Kick an.
Linus Neumann 0:23:42
Das war irgendein, aber ja, Law in Chile, ja.War weltweit das erste Land. Hätte man jetzt auch nicht gedacht, dass die sich irgendwann mal.
Tim Pritlove 0:23:54
Ja, wir haben ja nicht so viel Plan von Südamerika und Asien, ne. Muss man mal eingestehen. Gut.
Linus Neumann 0:24:00
Also, Netzneutralität in Holland.
Tim Pritlove 0:24:04
Und Vorratsdatenspeicherung in Deutschland. Wie wär's denn damit?
Linus Neumann 0:24:08
Das Zweite vom Tischthema äh.
Tim Pritlove 0:24:12
Alles vom Tisch.
Linus Neumann 0:24:12
Turns out. Äh Brüssel möchte Deutschland jetzt auch weiterhin, wie angekündigt, vorm EuGH verklagen. Allerdings nur auf Strafzahlungen und nicht auf einen Pauschalbetrag,Unterschied ist, der Pauschalbetrag würde rückwirkend seit äh in Kraft treten der Richtlinie gelten. Das heißt, ähm da die zweitausendacht oder so in Kraft getreten ist,Würde der Pauschalbetrag Deutschland rückwirkend,Äh zu einer Zahlung verdonnern, während Strafzahlungen erst Abentscheidungen des EuGH gelten,Das heißt, da da wird dann jetzt irgendwie dieses Verfahren stattfinden und dann ähm würde der EuGH von mir aus sagen, ja,also entweder sagt er ja ihr haltet euch nicht an,Geltende Vereinbarung. Jetzt müsst ihr äh Strafzahlungen leisten. Bei Schweden waren das dreihundertfünfzigtausend Kronen pro Tag.Ähm und dann haben sie es ja auch äh eingeführt und ähm,was das halt für Deutschland dann wäre, würde man sehen. Aber es steht ja auch die die Möglichkeit offen, dass der EUGH sagt, ja übrigens äh an anderer Stelle äh wollen wir uns erstmal hier damit auseinandersetzen, ob die ganze Angelegenheit überhaupt ähm rechtens ist,und ähm prüfen das ohnehin. Also wie auch immer der EuGH da entscheiden will, höchstens steht im steht im Raum als Strafe irgendwie Strafzahlung ab, Urteil des EuGH,Das heißt, diese gesamte Millionen Panikmache, die ja da von der CDU CSU die ganze Zeit betrieben wurde, stellt sich als ähm.Ja, Panikmache heraus. Ähm.
Tim Pritlove 0:26:00
Ist er auch irgendwie angeklungen, wann da mit einer Entscheidung zu rechnen ist. Also ist das jetzt so ein Schnelldurchlauf oder kann das jetzt erstmal dauern.
Linus Neumann 0:26:06
Das wird erstmal dauern. Also da habe ich keine genaue äh Ahnung, wie lange sowas dauert, aber ähm.
Tim Pritlove 0:26:13
Also im Vorratsdatensparung müssen wir uns keine Sorgen mehr machen.
Linus Neumann 0:26:17
Ja, also das wird jetzt von einigen so interpretiert, dass wir uns das in dieser Legislaturperiode nicht mehr äh dass wir uns da in dieser Legislaturperiode keine Sorgen mehr drum machen müssen. Das also ähm.
Tim Pritlove 0:26:31
Also der Legislaturperiode unserer deutschen Regierung, davon meinst du.
Linus Neumann 0:26:34
Unserer momentanen Regierung aus FDP und äh CDU und CSU, die wollen ja immer auch nochmal gesondert genannt werden und ähm dass.
Tim Pritlove 0:26:45
Na ja, warten wir mal dieses Wochenende ab. Da sind ja Wahlen in NRW, was der Geier die Haltbarkeits äh das Haltbarkeitsdatum nach diesem Wochenende aussieht.
Linus Neumann 0:26:57
Ja, also das,Lassen wir uns mal da jetzt nicht drauf ein, aber also so so sieht's jetzt auf jeden Fall erstmal aus. Also big News, ähm eigentlich genau der Punkt, dass dass einfach Deutschland gar nicht entscheidet in dieser Angelegenheit, die Sache aussitztund es kommt keine äh es kommen genau keine großartigen Strafzahlungen. Ähm das ist eingetreten,Und ähm auch wenn ich selber nicht gedacht hätte, dass es so eintritt und weil ich vor allem,wie heiß die Debatte irgendwie lief. Ähm andererseits eigentlich nur noch damit zu rechnen war, dass nur genau das eintreten konnte. Bin ich ja trotzdem überrascht und ähm.Erfreut, dass äh ja, sich rausstellt,Dass das dieser ganze Strafzahlungsquatsch da ja, dass man da ruhig mal irgendwie müde drüber lächeln konnte und dass sich das auch bewahrheitet hat, dass man da müde drüber lächeln konnte.
Tim Pritlove 0:27:50
Aber worüber soll denn jetzt der EuGH konkret entscheiden?
Linus Neumann 0:27:55
Der EuGH wird darüber entscheiden und das wird er relativ eindeutig machen, dass Deutschland sich nicht an diese, dass Deutschland diese Richtlinie nicht umgesetzt hat.
Tim Pritlove 0:28:06
Also es geht hier nicht um eine Überprüfung der Richtlinie als solche.
Linus Neumann 0:28:09
Die ist ja äh gleichzeitig äh anhängig durch dieses Verfahren, was der irische angeleiert hat.
Tim Pritlove 0:28:16
Ja, aber müssten sie dann nicht das erstmal abwarten.
Linus Neumann 0:28:20
Genau, das ist die Frage. Machen sie, warten sie das ab. Das ist immer Nummer eins. Sie könnten das abwarten. Nummer zwei ist, sie könnten sagen, äh na ja, liebe EU-Kommission, seit einem Jahr wollt ihr diese Richtlinie überarbeiten,Insofern können wir Deutschland nachvollziehen, dass sie das nicht umsetzen wollen. Also eine eine Richtlinie, die ihr nochmal überarbeiten wollt. Ähm,Ja, ich weiß nicht, wie der wie der EuGH tickt, aber es geht da erstmal um eine um eine ähm einfache Entscheidung ähm,Und zwar dann letztendlich eigentlich augenscheinlich erstmal nur um die Höhe des Zwangsgeldes.
Tim Pritlove 0:28:53
Ja.
Linus Neumann 0:28:55
Dann könnte der EuGH aber wie gesagt argumentieren, na ja, warte mal ab, äh wir haben eigentlich eh vor, die Sache zu kassieren. Insofern ähm,was weiß ich, äh lassen wir es jetzt erst mal aus, äh lassen wir es erstmal aussetzen oder hängen das hinten an.Oder der EuGH könnte sagen, ja, wie gesagt, EU-Kommission seht mal zu, dass ihr da euren Kram überhaupt vorab überarbeitet. Dann könnt ihr irgendwann auch von den Leuten verlangen, dass sie's umsetzen. AlsoIch weiß, wie gesagt nicht, wie der da tickt und was da zu erwarten ist, aber insgesamt ist jetzt hier äh keine große Panik anzusagen.
Tim Pritlove 0:29:27
Heißt das, heißt das, dass jetzt eigentlich die Debatte um die Vorratsdatenspeicherung in dieser Legislaturperiode beendet ist.
Linus Neumann 0:29:35
Das interpretiert zumindest Heribert Brannte in der Süddeutschen Zeitung so. Ähm.
Tim Pritlove 0:29:41
Aber es gibt jetzt kein offizielles Statement äh so in der in dieser Richtung.
Linus Neumann 0:29:44
Sind die Statements sogar ähm sogar eher dreister oder oder gegenteilig, weil da nämlich gesagt wird, also vor allem von Seiten des Innenministeriums so, nee, nee, nix hier, keine ähm,Entschärfung und wir wollen das nach wie vor ähm.
Tim Pritlove 0:30:01
Mit den Daten.
Linus Neumann 0:30:02
Durchhauen und so. Also dass die Debatte erledigt ist ähm.Kann man so nicht sagen, wage ich jetzt die Prognose nicht, aber zumindest,Ist der Druck weg aus Brüssel, den ja wie wir uns erinnern, Lokbuch Netzpolitik berichtete, äh sich der Friedrich eigentlich dabei da herbei gewünscht hatte durch seinen Brief. Ähm.
Tim Pritlove 0:30:25
Weil ich glaube, das war auch schon so ein bisschen so äh hilfloses Gewebe mit den Armen. Tja, na ja.
Linus Neumann 0:30:33
Fehlt da jetzt, es fehlt auf jeden Fall dieser Debatte der Druck. Ich meine, es wird ja nicht jede Debatte, die in Deutschland geführt wird, hat irgendwelchen Druck, wir werden das ja gleich beim Thema vier oder.
Tim Pritlove 0:30:43
Ja gut, aber das heißt dann aber auch, dass sie sich jetzt nicht unbedingt äh klein beigeben und äh dem Vorschlag von Sabine LeuthäuserSchnarrenberger, da einfach jetzt zustimmen, weil sie ihren anderen Kram nicht durchsollen sie vertagen den Kram einfach und da erhält dieser Finanzdruck aus der EU jetzt so nicht da ist, kümmern sie sich erstmal wieder um die Banken.
Linus Neumann 0:31:04
Also man muss eigentlich gucken, wie ähm also man könnte jetzt sagen, so wie fanatisch ist der Friedrich.Ihm ist jetzt sein sein EU-Argument ist er jetzt weg. Es könnten jetzt natürlich äh die Oles äh Boß, Bäche und Friedriche hingehen und sagen, ja, aber ähm,Die Ausländer bringen uns alle um oder irgendeine Panik widerfahren und die die VDS trotzdem irgendwie durchdrücken wollen. Ähm ich rechne nur damit, dass sie dass ihnen dann die Angela Merkel sagen würde, ey Freunde, so,Äh das Spiel haben wir versucht,Wir hatten den Druck aus Brüssel. Wir haben die große Keule gezogen. Es ist jetzt einfach erstmal politisch nicht mehr geboten. Äh diese Debatte weiterzuführen.Und ähm das wäre jetzt so ehrlich gesagt meine persönliche Einschätzung,dass das passieren wird. Aber, wie gesagt, man weiß nicht, wie fanatisch da letztendlich die Leute sind. Und es kann genauso gut sein, dass die jetzt einfach unbeeindruckt ähm weiterfahren und da irgendwie den.Den Krieg irgendwie weiterführen. Andrester, der ja hier auch schon öfter mal zu Gast warte für Netzpolitik, Org beim Innenministerium angefragt und da war zumindest erstmal die Antwort so, dass man sagte, nichts, wir machen weiter, draufhauen muss alles sofort umgesetzt werden.
Tim Pritlove 0:32:28
Also das offizielle Statement hat sich noch nicht geändert, aber zwischen den Zeilen, wenn man zwischen den Zeilen liest, stellt sich das mittlerweile etwas anders darNaja, vielleicht äh artet ja auch diese äh Regierung langsam in so einer Art Beerdigungsunternehmen für äh unrealistische äh Gesetzesvorschläge um,bringt uns dann auch gleich zum nächsten Thema.
Linus Neumann 0:32:52
Der Schultrojaner ähm Logbuch Netzpolitik berichtete ähm dieses,Diese Software, die also auf auf Schulrechnern äh installiert werden sollte, um dort nachKopien oder Plagiarden oder wie auch immer Sie das genannt haben, also irgendwie nach, nach digitalen Dateien suchen sollte, die im Unterricht zu nutzen irgendwie nicht den vertraglichen Bedingungen entsprechen würde,Äh da hat jetzt das bayrische Kultusministerium bekannt gegeben, dass der, dass diese Software äh das von deren Einsatz abgesehen werden soll. Ja, ähm,gleichzeitig ähm,hat sich aber an den an den gesamt Bedingungen ja nichts geändert, ja? Also die die Bedingungen, dass dass es nach wie vor in diesem Rahmenvertrag, den sie da habendie Nutzung dieser Materialien irgendwie sehr stark behindert wird und und dürfen sie irgendwie nicht kopieren und Anzahl von Seiten und ähm was wir da alles auch in einer Folge Logbuch Netzpolitik in aller Breite diskutiert habenDaran ändert sich natürlich nichts. Insofern ist das äh ja, gut, also kann man jetzt sich drüber freuen, aber was, was den.
Tim Pritlove 0:34:06
Also die okay, also.
Linus Neumann 0:34:09
Zu Zugang zu zu zu äh.
Tim Pritlove 0:34:11
Wissen betrifft, ist es nach wie vor schwierig. Also die die Regelung ist scheiße, aber zumindest wird ihnen jetzt nicht hinterherspioniert.
Linus Neumann 0:34:16
Genau, zumindest gibt's keine Trojaner dafür,Aber äh da gab's ja noch eine kleine, nette Meldung auch heute oder gestern bei Netzpolitik org. Ähm natürlich haben Schulen ja auch irgendwelche Jugend äh Schutzfilter oder so und in NRW ist da ähm,an einer Schule irgendwie auch ein Filter im Einsatz. Und der zensiert die Piratenpartei,und zwar wegen ihrer Forderung der Cannabis Legalisierung,Drogen zu tun und deswegen äh zensiert dieser äh dieser Jugendschutzfilter in in nordrhein-westfälischen Schulen,Der ist jetzt nicht auf allen Schulen äh denke ich mal. Ich weiß nicht, wie da die Rahmenverträge sind. Aber einer der äh Zensur einer der,Zensur sage ich schon, der Jugendschutzfilter, die da zum Einsatz kommen, sperrt äh aktuell wohl die Seite der Piraten.Da steht halt Cannabis Legalisierung.
Tim Pritlove 0:35:10
Müssten sie aber die CDU CSU ja auch sperren, weil die sich dagegen einsetzen, das Thema auch auf der Agenda haben. Ich meine, da könnte man ja gleich alle Parteien sperren, weil die sich überhaupt zu irgendwelchen Themen äußern.
Linus Neumann 0:35:20
Ja äh ich also ich denke auch, also es eigentlich interessant. Ja, was was macht eine Partei, die sich.
Tim Pritlove 0:35:27
Verfassungsrang hat das äh diese Meinungsbildung übrigens, ne, also.
Linus Neumann 0:35:32
Ja, also ich denke, also ich gehe eigentlich davon aus, dass wenn am Montag da jemand in die Schule geht, dass dieser Filter geändert sein wird. Ähm aber es ist eine es zeigt natürlich mal wieder so diesen,hundert Mal durchgekautes Thema, ne, aber was was äh was das irgendwie bedeutet.
Tim Pritlove 0:35:48
So bringen.
Linus Neumann 0:35:49
Die angefragte Seite ist gesperrt. Äh sie ist dem folgenden Themenbereich zugeordnet, illegale Drogen, ja.
Tim Pritlove 0:35:56
Landtagswahlprogramm der Piratenpartei, das ist wirklich geil.
Linus Neumann 0:36:01
Also das ist vor allem interessant, wenn man sich überlegt, wenn eine Partei hingeht und irgendetwas ändern möchte.Dann, also jeder Gesetzesvorschlag oder Gesetzesänderungsvorschlag.
Tim Pritlove 0:36:15
Ist ja erstmal verboten dann, ne? Ja. Ist illegal.
Linus Neumann 0:36:16
Ist erstmal verboten. Ist illegal, ja. Wir wollen Steuern senken. Na, ist illegal. Gesetz ist Steuern sind so und so, ja. Also könnte man äh könnte man dann irgendwie FDP sein.
Tim Pritlove 0:36:27
Ist jetzt vielleicht nicht das beste Beispiel, aber keine Ahnung, Prostitution et cetera, ähnliche Gemengelage.
Linus Neumann 0:36:33
Prostitution. Ja, wir wollen äh ja, also.
Tim Pritlove 0:36:38
Hand in Hand, Handeln, Hand in Hand heißt hier die äh Aktion. Eine Aktion für ein sauberes, sauberes Internet.
Linus Neumann 0:36:45
Internet, ja. Time for Kids, ja.
Tim Pritlove 0:36:49
Leute, das ist alles, das ist alles digitale Bits, da gibt's nur Nullen und eins, da gibt's kein Staub. Da gibt's keinen Dreck, kein Schmutz.
Linus Neumann 0:36:58
Pornografie, Drogen und Gewalt müssen Schüler nicht mehr ertragen. Ja, ich ich sehe auch, also man sieht ja immer die Schüler, ne, die irgendwie die ganze Pornographie ertragen müssen, die sie sich mit vierzehn und fuffzehn erwürfelt hat er das angucken, ja. Die sind völlig fertig.Ja, können's nicht mehr ertragen, ja. Die ganze Pornographie und die Drohung, die sie sich reinfahren, ja.
Tim Pritlove 0:37:21
Vor allem irgendwie im Pausenhof die ganze Zeit gekifft und jetzt auch noch im Internet.
Linus Neumann 0:37:25
Könnte ich also die sind froh die Kinder, dass sie das nicht mehr ertragen.
Tim Pritlove 0:37:29
Ja, da sind sie wirklich glücklich. Oh Mann, Leute, get a life. Naja, gut.Gibt's da noch was zu sagen zu dem Schultrojaner? Ich glaub das mussten wir unter LNP berichtete,bringt uns dann zu unserem aktuellen Lieblingsthema, wo wir alle schon so leicht das gähnen kriegen.
Linus Neumann 0:37:48
Ja.
Tim Pritlove 0:37:49
Täglich grüßt das Urheberrecht,Es vergeht kein Tag, wo nicht wieder irgendeine hinterm Ofen hervorgezogene, beliebige Gruppe von irgendwelchen Urhebern, von irgendwas sich beklagt, dass ja das, was kein Mensch fordert, ja, nicht stattfinden darf,Das finde ich überhaupt am geilsten, ja, dieses Urheberrecht soll abgeschafft werden. Wer hat das eigentlich überhaupt in die Welt getragen? Und wie lässt sich vor allem die Piratenpartei, der das ja immer unterstellt wird? Sie würde das unterstützenähm wie geht die da eigentlich damit um, dass die ganze Zeit irgendwas behauptet wird, was einfach niemandAlso gibt's irgendjemand außer MS Pro vielleicht, der tatsächlich sagt, man sollte das Urheberrecht abschaffen.Debatte, unabhängig davon, ob das sinnvoll ist oder nicht.
Linus Neumann 0:38:33
Ich weiß nicht, ob ein gewisser Artikel, von dem ich gerade am Telefon erfahren habe, äh schon veröffentlicht ist. Da gibt's dann noch jemanden, der es fordert. Aber ähm nein, natürlich nicht.
Tim Pritlove 0:38:42
Aber es gibt keine politische Partei, die das in irgendeiner Form.
Linus Neumann 0:38:45
Politische Partei, die es irgendwo fordert und die PiratenparteiParteiprogramm ist ja ich hab das ja auch schon mehrmals hier betont absolut wischi waschi in der Angelegenheit ja? Die sind ja ich glaub da haben sogar die Grünen haben im Moment 'ne radikalere Position zur Urheberrechtsnovelle als die Piraten.Das war jetzt so dahergesagt, aber die Piraten haben nirgendwo stehen, dass sie es ab äh schaffen wollen, ja? Und setzen sich ja auch in.In ihrer in ihrer politischen Arbeit mit ganz anderen Themen durcheinander auseinander, ja. Es gibt irgendwie keinenPiraten, der irgendwo hingeht und und ungefragt irgendwie gegen das Urheberrecht wartet, ja. Es gibt Piraten, die dann eingeladen werden in in Fernsehsendungen. Es gibt übrigens äh große äh Empfehlungen hier von meiner Seite den Bruno,Kram, Bono Gert Kram, ähm der ja auch irgendwie da zuletzt bei dieser Sat.1 Sendung war ähm,Ein Musikproduzent oder Labelbetreiber und Piratenmitglied ähm der also sowas von komprimiert,Auf den Punkt äh Urheberrechtskritik oder oder Kritik am bestehenden Urheberrechts und äh bestehenden äh Entfertungsentgeltungs äh Modellen übt Verwertungsmodellen.
Tim Pritlove 0:40:03
Verwertungs. Mhm.
Linus Neumann 0:40:06
Also wirklich 'ne eine hochinteressante Person.
Tim Pritlove 0:40:12
Der sich halt aktiv bei den Piraten jetzt auch.
Linus Neumann 0:40:14
Der sich da aktiv mit dem Thema auseinandersetzt, aber selbst der geht ja nirgendwo ungefragt hin,dann angerufen und dann dann kommt er ins Radio und wird gesagt, ja hier Urheberrecht, sagen sie mal was dazu so. Und dann sagt er sehr schlaue Dinge äh und dann dann liegt er auf, ja, aber der ist ja der der rennt ja jetzt nicht irgendwie nach vorne und sagt hier irgendwieNazivergleich äh Spiegelseite eins und Urheberrecht oder so, ja. Also da wurde echt irgendwie auf äh von von weit drauf irgendwie auch ja völlig aus dem,Wie gesagt, es war irgendwie Markus, hatte das auf Netzpolitik schon gesagt. Da kommt jetzt eine Welle,Und die ist orchestriert und daran besteht ja auch heute wirklich gar keinen Zweifel mehr. Wen hatten wir alles? Wir hatten wir hatten Sven Regener, okay, das war irgendwie sein Nachmittagsding. Dann hatten wir die einundfünfzig Tatortoren. Dann hatten wir,immer mehr, die Dezimalstellen ändern sich. Wir sind ja jetzt vierstellig. Jetzt müssen's ja tausend sein. Also wir haben ja jetzt irgendwie offenen Brief, wir sind die ähm.Urheber und direkt mit viel mehr viel tausendmal mehr Unterzeichnern heute, morgen irgendwie an Start gegangen, wir sind die Bürger,Also eine eine schöne äh Kampagne, äh wo man dann auch unterschreiben kann, ein ähm ein eine Forderung für ein,Zeitgemäßes Urheberrecht,auch da nicht. Wir wollen kein Urheberrecht. Also es fehlt eigentlich jetzt so, ich denke mal, es wird auch nicht lange auf sich warten lassen. Es fehlt ja jetzt irgendwie, wir sind die Rauchkopierer.Petition, die wird jetzt auch noch kommen, Erdi. Und wenn wenn MS Pro, die morgen startet, also irgendeiner holt die noch aus dem Hut. Das war jetzt nur eine Frage, die hatten jetzt alle keine Zeit, ne. Aber ähm.
Tim Pritlove 0:41:49
Oh Mann, wir sind die Roboter.
Linus Neumann 0:41:52
Also.Es jetzt erstmal also Tatortautoren, dann kam irgendwie Handelsblatt, hatten wir ähm und jetzt gibt's irgendwie Zeit und und überall schießt das irgendwie raus und es es bluten einem die Augen und die Ohren, weil die Debatte völlig unterirdisch verläuft.
Tim Pritlove 0:42:10
Ja und dann auch so viele Leute, die vom Fernsehen leben, öffentlich, rechtlich, die irgendwie von der GEZ äh äh profitieren et cetera, also die die,Ja, also mir fällt da auch schon fast nichts mehr zu ein. Also da beschweren sich einfach Leute, ne, ich meine, hier jetzt hat sich auch noch diese Charlotte,oder Rotsch, Rotsch ist vielleicht in dem Zusammenhang der bessere Name,äh die ich an sich finde sehr charmante äh Moderatorin halte, ja, vielleicht.Verstehe ich irgendwas nicht, was ihre Person betrifft. Ich habe mich auch nicht sonderlich intensiv mit ihr beschäftigt.Ja, dieses Buchautorin, die hat da ihren Bestseller was was befürchtet die eigentlich? Ja, ich meine, das Buch,und verkauft sich ihr Buch schlecht irgendwie nicht, ja? Es geht irgendwie millionenfach weg und äh vielleicht hat das auch was damit zu tun, dass es irgendwie auf ist.Und das ist das, das ist das, was mich so ein bisschen auch ähm im Kopf schütteln lässt, das einfach manche Leute da einfach versehen, aber,Ich meine, diese Urheber, die scheinen ja auch genauso planfrei zu sein, wie die meisten, die sich sonst auch noch an dieser Debattebeteiligen und es ist halt einfach ein aufgestachelt. Wir hatten das ja schon bei dieser Tatortgeschichte, dass da einfach ein ganz klarer Aktionismus war, da sollte eine Agenda gesetzt werden, dass diese Leute da ausgegraben worden, die hätten sich von alleine nicht so ohne Weiteres aus dem Grab erhoben.
Linus Neumann 0:43:36
Die werden da relativ offensichtlich von Karren gespannt, ja? Auch dieses äh Zeit Ding jetzt mit wir sind die Urheber, das ist auch wieder initiiert worden von einem Literaturagenten.Landwehr. Ja,äh und das geht irgendwie los, der erste Satz irgendwie mit Sorge und Unverständnis verfolgen wir als Autorin und Künstler, die,öffentlichen Angriff auf das Urheberrecht. Und das ist genau das, was also was ganz offensichtlich nicht passiert. Es rennt keiner hin und hat das hat Urheberrecht auf die Agenda gesetzt, außer jene, ähm die Urheberrechte verwerten,Ja, aber äh MS Pro schrieb heute auch nochmal in seinem in einem Artikel, der sonst jetzt nicht so viel geheilt hatte, äh,Für uns ist das eine Debatte, ja, die führen wir mal aus Spaß, die spüren wir abends beim Bierchen, die führen wir in unserem Podcast. Für sie ist das eine Existenzfrage. Das stimmt natürlich, den die haben ein bisschen mehr Muffe am sausen,als wir. Wenn man sich mal.
Tim Pritlove 0:44:39
Ja, die haben die Muffe am sausen, die Frage ist nur, ob sie äh begründet da die Muffe am sausen haben. Ich meine, es gibt ja ähdurchaus valide Punkte in dieser ganzen Debatte, die von allen Seiten gemacht werden. Jeder hat da irgendetwas und sicherlich ist jetzt nicht äh also mit so einerradikal, Piratenbuchteinstellung, mit alles muss ich jetzt jederzeit von jedem, jederzeit irgendwie verwendet werden, wie er möchte. Das führt ist es genauso wenig zielführend wie die äh äh welche Idee auch immer mal in meinem Hirn zu irgendeinem Zeitpunkt entspist, äh muss bis in alle Ewigkeit äh für mich arbeiten. Ja, also das sind so diese beiden Superextreme, aber ich sehe auch, dass diese Urheber dann auch einfach häufigüberhaupt nix verstehen. Also ich habe da irgendwie mal so ein kann jetzt leider keine Quelle nennen, das lief glaube ich irgendwie auf Deutschlandfunks. Ich hatte das im Radio und,und dann halt auch so es ging dann um die Reduzierung.Urheberrecht, das muss man sich immer mal wieder klarmachen, gilt bis siebzig Jahre nach dem Tod von irgendjemandem.
Linus Neumann 0:45:41
Wollten sie es auf.
Tim Pritlove 0:45:43
So und dann genau und dann kam so ins Feld äh eine Piratenforderung, eine Piratenforderung, keine Ahnung, ob das noch irgendwie.
Linus Neumann 0:45:48
Das ist die, das sind die dreißig Jahre aus dem Parteiprogramm.
Tim Pritlove 0:45:52
Dreißig Jahre beziehungsweise da waren dann irgendwie sieben Jahre in dem Moment in der Diskussion. Ja, also wie gesagt, jede Diskussion läuft so ein bisschen anders. In dem Moment, was halt einfach mal sieben Jahre,auch etwas, womit ich mich anfreunden könnte so, aber ne, das muss äh den Realitäts,machen so. Dann irgendwie cut und dann wieder so O-Töne von irgendjemanden, da meinte einer so,Wie das Urheberrecht soll nur noch sieben Jahre gelten. Ja, äh das ist ja viel zu wenig. Wie soll ich denn da äh ja, also überhaupt nicht verstanden,dass nach dem Tod und nach der Schaffung einfach mal zweigrundsätzlich, ich meine, ist überhaupt schon erstaunlich, dass es ein Recht gibt, was den eigenen Tod überlebt, ja? Also das ist normalerweise entfällt wirklich eine Mengein dem Moment, ja? Ich habe dann irgendwie kein, kein Besitz mehr und so, also man kann das dann zwar vererben, gut,Darauf basiert ja auch diese ganze Verlängerungs äh äh Debatte, aber es hat sich halt natürlich auch einfach gezeigt, dass siebzig Jahre mittlerweile in dieser Welt,Was war vor siebzig Jahren, ja? Was haben wir.
Linus Neumann 0:46:53
Bei den siebzig Jahre Sachen,Da greift halt wirklich einfach mal, also da spätestens greift dieses Argument, dass ähm die Nutzung von Kultur einfach dadurch nur noch verhindert wird, ja, also etwas, was siebzig Jahre alt ist, das äh,ist einfach nicht mehr sinnvoll kapitalistisch zu verwerten.
Tim Pritlove 0:47:14
Micky Maus.
Linus Neumann 0:47:15
Ja und wenn es das noch ist, dann lässt es sich nicht ernsthaft rechtfertigen, warum es noch sinnvoll kapitalistisch zu verwerten ist.
Tim Pritlove 0:47:24
Beziehungsweise worum's denn nicht auch alle sinnvoll kapitalistisch verwerten sollten, weil irgendwann ist halt dieser Urheber dann halt auch mal weg. So und hat das nur gehoben.
Linus Neumann 0:47:36
Wir werden das jetzt nicht äh, dass wir wir werden das jetzt irgendwie nicht so äh lösen hier heute. Aber es nervt, es nervt.
Tim Pritlove 0:47:41
Wir können diese Debatte nicht zu Ende führen. Ja, es ist krass.
Linus Neumann 0:47:44
Und meint, ich bin wirklich erstaunt,Also ich bin wirklich erstaunt. Das ist etwas, was mir auch ein bisschen, was mich echt wirklich einfach nur stauen und äh bisschen mit staunen lässt, so ein bisschen mit Sorge erfüllt ist,ohne dass es einen konkreten Punkt dafür gäbe.Prasselt diese Kampagne in einem ungeahnten Ausmaß irgendwie gerade aus allen Kanälen auf uns ein.Und da bin ich echt sehr sehr,Erstaunt, aber hätte ich nicht für möglich gehalten, dass das so in so einer Breite und aus aus allen Rohren und alle kommen sie daher undund hauen irgendeinen Quatsch raus. Ich meine, es gab irgendwie, das ist leider ein bisschen untergegangen, wollte äh dem gebührt eine Erwähnung am Tag des geistigen Eigentums veröffentlichte das Syndikat, ein Zusammenschluss von irgendwie sechshundert Krimiautorinnen und Autoren, diese Fotosähm nackt in der Gerichtsmedizin und hatten dann irgendwie so Überschriften ja äh Seelenräuber und hatten dann irgendwie,acht Krimiautoren, die dann irgendwie in in der in diesem Gerichtsmedizinsaal lagen und dann kam irgendwie einer mit einer enormen Maske und nahmen denen das Herz weg oder so. Also du völlig äh,also völlig, völlig drüber, also auch geschmacklos, ja, also die sahen auch wirklich scheiße aus, diese Poster, ja, haben sie irgendwie also,ekelhaft, ja und und so eine Verdrehung und und.
Tim Pritlove 0:49:18
Ja, es ist, es ist schon, es ist schon wirklich ein bisschen absurd, ähm wie da dem Ball gegangen wird. Ich muss aber auch sagen, oder du hast es eben auch schon so ein bisschen rausgestellt, was ichWas ich ganz gut finde, ist die Sache,kommt einfach in Bewegung. Also so sehr ein jetzt die Debatte als solche und die Argumente und die Kampagnen, äh die da in dem Zusammenhang definitiv gefahren werden. Nervt und ankretzt und man's nicht mehr hören kann und was nicht alles,Wir haben eine Debatte,Das finde ich überhaupt schon mal einen extremen Gewinn. Ich meine, es ist jetzt irgendwie, wir sind mit einem Jahre drei nach Zensursular, ja. Man kann das, glaube ich, mittlerweile schon so ein bisschen als äh ähm,Urknall äh der modernen Kulturdebatte, zumindest in diesem Land äh mal festhalten, ja, auf also ich meine, da hätten wir uns doch nicht.Du da auch nur irgendwas drauf gewettet, dass auch irgendeins dieser Themen, die wir hier jetzt hier gerade haben? In waren wir vor ein paar Monaten noch total baff,dass das jetzt auf einmal ein Thema ist. Mittlerweile ist es ja schon fast zu einem super Thema,hochgekocht, ja? Es war bis vor kurzem noch überhaupt nicht denkbar, dass man sich über sowas überhaupt unterhält. Mittlerweile kommt alles das auf den Tisch und insofern muss man den Zeitungen vielleicht auch an der Stelle mal so sehr sie da im Interessenkonflikt sind,Ich finde das schon mal grundsätzlich gut,das überhaupt über die Medien so eine Debatte geführt wird und dass sie auch in zunehmenden Maße äh äh wenn auch mit Anpassungsschwierigkeiten auch mit dem Netz geführt wird und zunehmendem Maße auch in dem Netz geführt wird, nicht nur bei uns,sondern auch an anderen Stellen,und äh das kann ich jetzt erstmal alles nur gutheißen. Ja, ich bin überzeugt, dass da auch irgendwas bei rauskommen wird, weil irgendwann muss der Knoten beim Thema Urheberrecht auch mal äh geknackt werden,Nämlich, wahrscheinlich wird das genau in dem Moment stattfinden, wo dann auch jeder akzeptiert hat, dass da ein Problem ist. Weil ich glaube, das ist, glaube ich, auch noch so ein bisschen das, wo es einfach fehlt.Das wird über alle möglichen Aspekte geredet, alle Leute äh haben ihre Horrorszenarien, diese schön an die Wand malen und am Ende könnte erstmal stehen so,Wenn da so viel heiße Luft erzeugt wird, ja und so viel äh Kohlendioxid äh auch ausgegeben wird im äh in der Folge.Dann ist es ja wohl offensichtlich, dass da was im Argen ist. So und das ist ja schon mal eine sehr interessante Erkenntnis, als als Grundlage für,eine etwas intelligenter geführte äh Debatte. Ich denke, die Piraten haben mittlerweile auch verstanden, dass sie da zwar,Potenzielles Kernthema haben, was sich bei ihnen aber noch etwas entkernt,anfühlt so und müssen dem halt beigehen aber auch die anderen Parteien merken dass sie da eigentlich auch,nicht so richtig Bescheid wissen so. Die Debatte wird dann halt auch damit in die Parteien getragen.
Linus Neumann 0:52:10
Äh also da hast du absolut recht, dass das was schönes ist, dass diese Debatte stattfindet. Aber ich erinnere an unsere Folge äh,Die Achillesverse,Ja, weil das äh und das wäre dann jetzt, um unserem, in der Sendung Nummer dreiundzwanzig auch nochmal äh gerecht zu werden. Ähm das wäre natürlich ein sinnvoller Grund,diese oder diese Debatte Urheberrecht jetzt auch von Seiten der Rechteverwerter heute oder zum jetzigen Zeitpunkt zum Showdown zu bringen,wo die gegnerische Seite äh immer noch,ein bisschen ähm Modelle schuldig bleibt, ähm zu zeigen, dass es eben auch im weitgehenden Verzicht auf das Urheberrecht oder auf die Rechte, die damit einhergehen Geschäftsmodelle gibt.Also beispielsweise ähm also es gibt einfach es konnte bis jetzt noch keiner zeigen,Bis auf sehr wenige Ausnahmen, die äh sich nicht unbedingt als besonders repräsentativ ähm erweisen sollten, dass ähm im weitgehenden Verzicht auf Urheberrechte ähm,großartig nennenswertes Geschäftsmodell entspringt, was nicht nur vereinzelt Personen, sondern für viele funktionieren sollte.Und so sehr ich auch der Ansicht bin, dass ein äh Musiker, es ist ja immer ein Beispiel der Musik, dass ein Musiker vielleicht nicht ein Leben lang von einem Hitleben können müsste, um diese Gesellschaft zu einer gerechten zu machen. Ähm,So haben die natürlich im Moment, sage ich mal, ihre auf der einen Seite ihre Verwerter, die sagen, guck mal hier, äh wir bieten euch ähm.Diese und jene rechtliche Sicherheit,Sei es sei komme dabei am Ende auch Geld für euch raus oder nicht, aber wir bieten euch die Sicherheit und auf der anderen Seite müssen sie sich fragen, was haben die Fans äh jeweils für uns getan, ja? Ähm also es,ich bleibe dabei, mein man ist in dieser Debatte als äh Bürgerrechtler oder Urheberrechtskritiker ähm,bleibt man bisher die empirischen Belege ein bisschen schuldig. Und das sehe ich, also das wäre dann so die meine Verschwörungstheoretischer Ansatz,um zu erklären, warum die Debatte jetzt geführt wird und nicht erst in drei Jahren.
Tim Pritlove 0:54:46
Ja. Haben wir's, was? Minus.
Linus Neumann 0:54:52
Ich wollte noch auf den, auf einen, also neben äh diesen ganzen Kampagnen und den schönen Bildern, die wir alle verlinkt haben, noch auf den Text ich bin Urheber von ähm John F Nebel,auf Metronaut DE hinweisen. Der heute schön die Runde machte und der.Indem er so schön sagt ähm Moment wo steht's?Ich bin dagegen, dass Kunst und Kreatives schaffen auf kapitalistische Wertschöpfung reduziert werden und dann auch mal darstellt, was er alles so an so urgehoben hat in den letzten Jahren,Und das könnte ich mir als einen sehr äh fruchtbare Position in dieser Debatte vorstellen. Deshalb empfehle ich diesen Text.
Tim Pritlove 0:55:41
Mhm. Ja. Und wir wir machen weiter.
Linus Neumann 0:55:49
Wir machen weiter. Also ich würde sagen, wir holen uns jetzt mal einen drei D Drucker und nachdem wir jetzt schon das ganze geistige Eigentum kopiert haben, fangen wir mit dem Physischen an, weil dann geht's erst richtig los.
Tim Pritlove 0:55:59
Ja, solange hier keiner unseren Podcast.
Linus Neumann 0:56:03
Dann werden die merken, der hat aber hier mein mein Dings geklaut. Ja, was ist ja noch da. Ja, ist aber trotzdem geklaut, also das werde ich auf jeden Fall mal schön.
Tim Pritlove 0:56:14
Ja, dann bleibt uns eigentlich nicht mehr sehr viel mehr als äh äh uns nochmal für die Unterstützung zu bedanken. Auch die äh der Zuspruch, der sich nicht nur aber auch bei der Republika so äh uns,hat.
Linus Neumann 0:56:29
Also herzlichen Dank, meinen Aufruf, mir Bier auszugeben.
Tim Pritlove 0:56:32
Hast du dann noch ein Bier bekommen?
Linus Neumann 0:56:33
Ein Bier.
Tim Pritlove 0:56:36
Okay. Also nee, das äh hat funktioniert.
Linus Neumann 0:56:38
Also nee, das äh hat funktioniert, ja, also äh hat geklappt. Vielleicht sogar ein bisschen.
Tim Pritlove 0:56:44
Zwischenzeitlich hast du dich hast du dich ein bisschen beklagt, aber dann so gegen Ende haben dann alle noch ihre Schuld beglichen sozusagen und dann warst du durch.
Linus Neumann 0:56:50
Ich habe dann ähm noch mal zwischenzeitlich kurz ein Foto getwittert, um es den Leuten zu erleichtern. Ja und dann äh ging das Foto von mir, ja.
Tim Pritlove 0:56:58
Ein Foto. Ein Foto von mir. Wie du.
Linus Neumann 0:57:01
Da ohne Bier sitze.Und dann ging das auf einmal äh ganz gut. Und auch nette Leute dabei kennengelernt. Schönen Gruß an dieser Stelle nochmal an alle und ja, eure Publikation. Also hat gerade funktioniert, ja.
Tim Pritlove 0:57:16
Ja, ich äh kann mich auch nicht beklagen. Das war eine nette Veranstaltung und das war's hier mit unserem netten Podcast. Wir sagen.
Linus Neumann 0:57:24
Hinweise ich nochmal. Thema hat ein Thema hat einen guten Vortrag gehalten. Ich habe ihn leider nicht gesehen, über über das Podcast.
Tim Pritlove 0:57:30
Weißt du, dass er gut war, wenn er nicht gesehen ist.
Linus Neumann 0:57:32
Weil alle sagen war gut und wenn alle sagen stimmt das. Und äh es gab dann mehrere Artikel äh unter anderem auch auf Zeit Online und so, wo ähm die die Podcasts,gelobt wurden, ja.
Tim Pritlove 0:57:47
Ja, das war interessant, dass das überhaupt aufgenommen wurde. Ich fühlte mich das erste Mal äh auf einer Republiker nicht komplett in, wie soll ich sagen, in der Isolation,Thema hat das erste Mal ein bisschen äh Aufmerksamkeit erzeugt. Ich rede mir ja schon seit Jahren den Mund fusselig, aber Zeitenwende.Steht an.
Linus Neumann 0:58:11
Zeiten wünsche ich dir dann.
Tim Pritlove 0:58:12
Na gut, jetzt war aber fertig, wa?
Linus Neumann 0:58:15
Ich bin fertig. Mach mal Schluss hier.
Tim Pritlove 0:58:17
Ich bin auch fertig. Leute, bis bald.

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Und täglich grüßt das Urheberrecht

Auch wenn das Thema bisher jegliche ernstzunehmende Auseinandersetzung vermissen lässt, die es erlauben würde, von einer Debatte zu sprechen, bestimmt das Thema Geistiges Eigentum weiterhin die Titelseiten. Dieses mal jene der Zeit.

Epilog

LNP020 Die Achillesferse

Eine Sendung ganz im Zeichen des Urheberrechts und unter einer Stunde. Wir fühlen uns nachhaltig getaktet, zeitlich wie inhaltlich.

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Linus Neumann
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Tim Pritlove

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.Ist doch dein Podcast. Der Linus Neumann Podcast, das weiß jeder. LNP.
Linus Neumann 0:00:12
Zwanzigste Folge.
Tim Pritlove 0:00:14
Name steht für Qualität.
Linus Neumann 0:00:15
Internet.
Tim Pritlove 0:00:18
Folge, ja, ist Hammer, oder? Ja. Hätte das gedacht.
Linus Neumann 0:00:19
Ja. Ja, wer hätte das gedacht? Und, und, oh, und das, obwohl wir hier grundsätzlich eigentlich immer nur schlechte Nachrichten zu verkünden haben.
Tim Pritlove 0:00:27
Euer schlechte Nachrichten-Podcast.
Linus Neumann 0:00:31
JaZunächst ähm, ach so, ich habe letzte letzte Folge die Errater für die davor Folge vergessen. Möchte ich gerne kurz nachholen. Und zwar heißt das nicht EU GH, sondern EuGH.Weil das nichts mit der EU wahrscheinlich zu tun hat.
Tim Pritlove 0:00:53
Europäische Gericht.
Linus Neumann 0:00:55
Und dann gibt's ja noch diesen Menschenrechtsgerichtshof, der ist wiederum damit nicht, das ist wieder ein anderer, muss man auch aufpassen,welche Gerichtshilfe das da sind. Aber wir haben ja zum Glück genug Juristen, die bei äh meiner offensichtlichen Schwäche für alles, was mit Gesetzen zu tun hat, ähm Schwäche bei allem, was mit Gesetz nicht für. Ähm,dann schnell eine E-Mail schreiben.
Tim Pritlove 0:01:16
Reingrätschen,gerne gesehen, also äh nicht ohne Grund äh fordern wir hier zur Kollaboration auf. Und jetzt auch vielleicht ein weiteres Mal, also wenn ihr,sachdienliche Hinweise habt, Tipps und äh auch so Themen, die man mal aufgreifen sollte, die sich vielleicht jetzt nicht unbedingt so aus dem Mainstream, den Mainstream äh aufdrängendann sind wir dafür auch äh offen. Wo wir gerade bei der Federkorrektur sind, äh noch ein Hinweis, ich,Habe äh ich habe mir selber die letzte Sendung dann noch mal angehört und war ein bisschen unglücklich mit meiner Namenswahl und habe sie dann nachträglich geändert. Das hat einige Leute verwirrt. Es hat auch einige Podcast verwirrt. Obwohl das nicht hätte geschehen sollen.War mal ein interessantes äh Experiment zu sehen, was passiert, aber das dupliziert dann halt irgendwie anders, auf einmal gibt's äh zwei Flatterknöpfe äh und sonstige Konfusionenaber es war nötig. Es äh war ein Schritt, der getan werden musste und äh da bin ich dann sehr prinzipienfest. Deswegen haben wir sie umbenanntdenn das war irgendwie der Name, der sich eigentlich herausgestellt hat. Manchmal ist es ganz gut, wenn man sich nochmal sein eigenes Material anhört.
Linus Neumann 0:02:27
Also ich ich höre ja nicht meine eigenen Podcasts. Ist ja nicht, natürlich. Ja, doch, ich höre das nachher schon noch mal immer an. Äh ja, hallo Linus, ich grüße dich hier als Hörer auch. Gleichzeitig als Sprecher, wenn du das dann gleich nochmal hörst.So, kommen wir, kommen wir mal, kommen wir mal.
Tim Pritlove 0:02:45
Bezug nimmt, andere Form an.
Linus Neumann 0:02:46
Kommen wir zu den Themen.
Tim Pritlove 0:02:47
Genau. Womit geht's los?
Linus Neumann 0:02:49
CISPA.
Tim Pritlove 0:02:51
Oh, ein neues Wort.
Linus Neumann 0:02:52
Nach nach Pieper, Sopa haben wir jetzt.
Tim Pritlove 0:02:55
Ist keiner so richtig überrascht gewesen, dass er jetzt so einen neuen Term dafür aufgelegt haben, oder? Mhm.
Linus Neumann 0:02:59
Ein neues Sternchenpaar, ja. Diesmal äh Cyber Intelligent Sharing and Protection Act. Ähm,Da geht also es geht also darum, dass irgendwie Firmen und Regierungen im Computersystemen möglichst äh Monitorin filtern und blockieren können sollen im Dienste der Cyber Security, aber auch für andere Zwecke,und diese Daten, die dabei anfallen, irgendwie untereinander teilen, aber vor vor allem mit dem Staat.
Tim Pritlove 0:03:28
Also ist denn jetzt vielleicht kurz den Kontext erläutern? Also, wir hatten irgendwie Sofa und Pieper, die beiden ja, irgendwie.
Linus Neumann 0:03:37
Urheberrechts.
Tim Pritlove 0:03:38
Separat entwickelten beide irgendwie das Gleiche betreffen, denn äh äh Legislaturs da in den USA, die dann aber am Protest gescheitert ist.
Linus Neumann 0:03:47
Genau, also einer kam eben aus einer kam aus dem Senat, einer kam aus dem Haus of Representivsund ähm da gab's dann große Aufschreier. Jetzt letztendlichwenden sich ja sogar große Urheberrechtsverbände dann gegen Soa. Ja, die, die ihn ursprünglich unterstützt haben und wahrscheinlich sogar eher lobbyiert haben, äh stellen sich jetzt irgendwie reihen sich ein und sagen, wir wollen, wir wollen den nichtso. Also dieses Sofa ist jetzt irgendwie erledigt und äh Pieper wohl auch, also den weiß man ja immer noch Pieper. Protect,äh was war denn? Wofür stand die Nummer pipa? Ich weiß immer nur, äh stop online und.
Tim Pritlove 0:04:27
Ich schaue mal nach.
Linus Neumann 0:04:29
Für den Chemnitz.
Tim Pritlove 0:04:30
Personal Information Protection nein, Entschuldigung. Äh das war das Andere. Äh Protect IP Act, entschuldig.
Linus Neumann 0:04:36
Achsoct IP, ja genau. Genau.
Tim Pritlove 0:04:37
Die intellektual Popertie oder schütze das IP-Paket.
Linus Neumann 0:04:42
Ja, das sollte sich mal jemand drum kümmern. Die sind ja auch vom Aussterben bedroht.
Tim Pritlove 0:04:45
Genau. Also ein alternatives Pieper starten irgendwie so.
Linus Neumann 0:04:49
So äh genau und jetzt äh geht's also um Cyber Intelligence, ja also.
Tim Pritlove 0:04:53
Aber inwiefern ist klar, dass es sich hierbei jetzt wirklich um eine Neuauflage des selben Kuchens handelt oder ist das wirklich eine ganz andere Stoßrichtung?
Linus Neumann 0:05:00
Das ist schon eine ist ist eine andere Stoßrichtung, aber letztendlich in die gleiche Richtung. Also es wird jetzt eigentlich über andere, es wird jetzt anders begründetund zwar da kommt's nämlich genau an. Sie sagen also, wir wollen irgendwieCyber-Intelligence, ja also ähm da geht's also eigentlich um um Intelligence, also Intelligence, ja das äh nachrichtendienstliche Informationen oder so, wird Intelligence ja eigentlich äh erfasstund ähm Cyber-Kriminalität, Cyber-Terror und so, ne, dass jetzt auch das große neue Ding, Cyberwa,ne? Und äh explizit wird dann darin Bezug genommen auf das Verteilen von Geheimdienstlich relevanten Informationen, also ein ganz klarer Bezug zu ähm Wiki Leaks, ne? Dass sie also sagen,äh the sharing or sharing of Classify Intelligence. Ja, alsohundert Prozent Wiki Leaks, Krypto oder was, ne,äh Dinge, auf denen draufsteht oder irgendwelche Geheimhaltungslevel. Ähm das muss eben bekämpft werden und da sollen eben alle äh Möglichkeiten offen sein. Es gibt also relativ klaren Wikileaksbezug dadrin.Und außerdem ähm in Bezug auf Cyber, Fred Intelligence, also Cyber-Bedrohungs ähm,Wissen oder äh geheimdienstliches Wissen oder so. Und da geht's also dann darum, was was also äh betrifft, Bedrohung für Regierung und Privatpersonen.Die da drin äh,münden könnten, dass deren Computersysteme geschwächt werden zum Aussatz äh gebracht werden oder äh zerstört werden. Also, sagen wir mal Hackerangriffe letztendlich, ja? Das das würde also äh Dedos bis äh bis tatsächliches,Voll zerstören und Daten extrahieren wieder äh beinhalten. Und das dann in Bezug auf äh Regierung, persönliche Daten und geistiges Eigentum, was dann so,Quasi dann das geistige Eigentum ist jetzt so ganz tief in den Nebensatz äh.
Tim Pritlove 0:07:01
Kriegst das so nochmal so von hinten reingeschoben.
Linus Neumann 0:07:03
Genau, ganz unten tief im Nebensatz verschwunden. Letztendlich ähm aber kann man sagen, ein sehr klarer äh,so definiert, dass es Wiki Leaks und Pirate Bay am Ende genau betrifft, ja? Also wenn du ähm Pirate Bay hast du also sicherlich bei vielen dort angebotenen äh Torwrens äh Urheberrechtsverletzungen,und die zweite Schiene würde sich ergeben, natürlich ist nicht auszuschließen und ist sicherlich auch der Fall, dass über Pirate Bay ähm.Sagen wir mal, Viren verseuchte äh Dateien in Umlauf gebracht werden, ja? Oder also es hindert mich ja keiner daran, vielleicht irgendwie, sagen wir mal, ein ein beliebtes äh Softwarepaket mit einem Trojaner zu vermischen und ähm,dann auf Pirate zu stellen und so für die Versorgung äh Verbreitung meines meines Trojaners zu sorgen. Ähm,beziehungsweise wenn da selbst wenn jetzt der die Situation wäre, dass das noch nie auf der Welt geschehen ist, würde es würde niemand,stünde es den Menschen frei, dies zu tun und dann hättest du quasi zwei Ansatzpunkte gegen,um dagegen vorzugehen und nach diesem Sister eben jadas komplette Arsenal äh der digitalen Überwachungs- und Blockademaßnahmen irgendwie ans ähanzuführen und gleichzeitig als Regierung so eine quasi ein ein Gesetz zu haben, auf das du dich berufen kannst, wenn du dann Daten extrahieren möchtest von anderen Anbietern. Ja oder also Daten bekommen möchtest, was weiß ich. Ähm.Sei es jetzt Amazon, wo wirklich gehostet hat oder was auch immer, ne? Also, dass man, dass man sagt so, wir wollen da jetzt eine breite Basis haben, um gegen sowas vorzugehen. Letztendlich äh,Gleicher Wein in neuen Schläuchen und jetzt steht halt irgendwie Cybersecurity dran. Ist ja auch immer eine Schiene, die gerne gefahren wird. Ja, Security relevant. Ähm.
Tim Pritlove 0:08:57
Klar, so Gefährdung. So, das ist halt diese diese permanente Gefahr im Verzug, weil es könnte so nur für den Fall, dass es sein könnte, dass ein Hackerangriff droht. Genau. Sozusagen immer.
Linus Neumann 0:09:06
Und auch ähm die glaube ich wahrscheinlich das älteste Propaganda äh gegen halt Eberrechtsverletzung ist eben auch dieses so verbreiten sich Viren, ne. Das war, glaube ich, ne, also in im Softwarebereich,dass man also die die Sorge vor vor dem Virus, dass das durchs Internet geistert, dass durch durch die Kopieren von Disketten.
Tim Pritlove 0:09:31
Okay, aber welche Ermächtigung ist jetzt mit diesem Cispa äh verbunden? Also geht's jetzt wieder um genau dieselbe Geschichte mit Finanzströme blockieren.
Linus Neumann 0:09:38
Nee, äh also in diesem Fall bezieht sich's wirklich so auf Netzwerke, ne. Also wie gesagt, Monitoring, äh Filtering und Blocking.
Tim Pritlove 0:09:47
Abschalten. Sollten wir uns zumindest erstmal abschalten kann. Das heißt, diese andere Idee mit äh äh wir wir kapern jetzt auch einfach mal den Money Flow. Ist jetzt zumindest hier so nicht mit drin.
Linus Neumann 0:10:00
Das kann's ja, glaube ich, also dieses mit dem Money Flow,steht da glaube ich ähm kann sein, dass das irgendwo auch noch. Nee, steht ist keine Rede von von Geld. Das das kannst du ja ohnehin irgendwie äh machen, ne? Da brauchst du glaube ich wahrscheinlich noch nicht mal unbedingt ein neues Gesetz für oder vielleicht auch, aber ähm,Das wird ja auch viel mehr versucht, über Absprachen,untereinander irgendwie zu machen, ne? Dass man also sagt, wir wollen einfach nicht mehr, dass da Anzeigen geschaltet werden,oder das war ja in einer in ein in anderen Gesetz, deswegen, dass man dahin geht. Hier geht's wirklich dann um um Überwachung und ähm.Irgendwie Zucht und Ordnung ins Internet zu bringen, ja? Hm,Soll dann eben also äh soll irgendwie auch ein Bezug dann zum National Security-Act von neunzehnhundertsiebenundvierzig haben und denen quasi in so eine neue Ebene drücken. Also.
Tim Pritlove 0:10:54
Tut sich da jetzt im Widerstand? Also ich glaube, die IFF ist da schon Herr hörig.
Linus Neumann 0:10:58
Hat sich damit auseinandergesetzt und äh gibt jetzt wieder eine AVAS äh,Petition und aber irgendwie wohl auch eine bisher schon recht große Unterstützerzahl im,wo das Ding herkommt, ja. Ähm das heißt, da da haben wir wirklich genau die gleiche Situation wieder, ja?
Tim Pritlove 0:11:24
HmTja, dreht sich so ein bisschen im Kreis die äh Geschichte, aber gibt's hier irgendwie einen Zeitplan? Also ist äh irgendwie äh,irgendwie schon absehen.
Linus Neumann 0:11:38
Gerade nicht äh so wiedergeben. Vielleicht gibt's den da schon, aber ähm.Ähm weiß ich jetzt nicht genau. Also ist wieder da und hat schon eine Reihe an Unterstützern, wie das so wie das so ist, ne. Jetzt muss man irgendwie äh Gas geben, damit man das irgendwie verhindern kann.
Tim Pritlove 0:11:57
Zum Zeitpunkt der Aufnahme dieses Podcasts hat diese Avas-Org Petition schon über sechshunderttausend Unterzeichner.Tja.
Linus Neumann 0:12:07
Und strebt jetzt irgendwie die Millionen an. Ja. Bin ich mal gespannt, wie sich das weiter entwickelt.
Tim Pritlove 0:12:13
Gut.
Linus Neumann 0:12:14
Dann hatten wir die das große Thema jetzt der.Ich glaube des gestrigen Tages, so äh Facebook-Abmahnungen,ähm und zwar hat äh jemand eine eine Abmahnung bekommen, der also aufm Facebookprofil hatte und da gibt's ja irgendwie wohl diese Pinnwand, die man dann da drunter hat und.Ja und und da kann dann jeder reinschreiben oder was, ne? Da da kann man dann jemanden an die Pinnwand schreiben. Ja.
Tim Pritlove 0:12:45
An die Wand schreiben. Ran sprayen.
Linus Neumann 0:12:49
Graffiti, Schmiererei, ja, Schmierreise.
Tim Pritlove 0:12:52
Wall halt. Kannst halt irgendwo hingehen und dann ist an die Häuserwand, an die, ans Garagentor ranpinkeln.
Linus Neumann 0:12:59
Vielleicht ist es doch was für mich mit diesem Facebook.
Tim Pritlove 0:13:04
Kannst du den Kreativen anpink.
Linus Neumann 0:13:07
Sven Regener. Nee, also ähm,Mensch lebt, hat ein Facebookprofil, äh kommt ein anderer und postet etwas auf diese Pinnwand.Das ist ein urheberrechtlich geschütztes Foto. Und jetzt geht die Abmahnung,an den Betreiber dieser Facebookseite,Also wegen seiner Pinnwand und bezieht sich auf äh Paragraph neunzehn A Urheberrechtsgesetz, öffentliche Zugänglichmachung eines Lichtbilds,und sagt also hier ähm wir wollen ähm hier ist unsere Abmahnung, wir wollen, dass wir es unverzüglich entfernt äh sag mal, wie lange das dort war,Und danach berechnen wir dann den Schadensersatz, den wir auch noch von dir haben wollen. Was mich ein bisschen wundert, weil wenn ich vermute doch mal, dass bei Facebook dann schon irgendwie, wenn ich da eine Pinnwand schreibe, dass da auch das Datum beisteht, ja. Na gut, aber das äh haben sie vielleicht nicht gesehen.Das entscheidende ist, diese Pinnwand ist ja kein Angebot des Facebook-Nutzers, sondern irgendwie standardmäßig bei dem Profil dabei und er hat keinen Einfluss auf den Inhalt, ja? Ähm,Das heißt, ähm diese Abmahnung scheint eigentlich relativ leicht anfechtbar zu sein, weil ähm er tatsächlich nicht der der Anbieter ist. Man kann das also vergleichen, argumentiert dann der,ähm Udo Fetter. Selbst wenn das jetzt nicht ohnehin ein Angebot von Facebook wäre und damit der Nutzer sowieso die falsche, der falsche Adressat für diese Abmahnung ähm,dann würde das sich verhalten wie bei so einem Block, bei dem man Kommentare hat.Und da haftet man grundsätzlich auch nicht für die Inhalte, die da äh Nutzer in die Kommentare schreiben. Ähm sondern erst ab dem Moment, wenn man über rechtswidrige Inhalte informiert wurde,Ich sage, ich persönlich betreibe ja auch eine kleine Internetseite, auf der jeder irgendwie kommentieren kann und da wird häufig irgendwie relativ äh beknackt kommentiertähm,deswegen, es ist jetzt meine persönliche äh mein persönlicher Umgang damit. Deswegen lese ich das auch gar nicht und habe da auch keine Informationen irgendwie drüber, dass ich irgendwie darüber informiert werde, was die Leute da schreiben, weil ich äh mich quasi gezielt,damit nicht auseinandersetzen möchte, das irgendwie zu moderieren. Weil dann habe ich ja Kenntnis davon.
Tim Pritlove 0:15:36
Überhaupt diese Facebook.
Linus Neumann 0:15:39
Ich habe kein Facebook. Das ist irgendwie die Pinnwand. Ich glaube, das ist das, wenn man auf der Seite von einer Person ist. Und dann kannst du da hinschreiben, hey, hier äh.
Tim Pritlove 0:15:48
Ja, ich kann sein, ich ich stelle ja immer alles ab, wenn die irgendwas Neues machen. Schalte ich das immer alles ab und habe irgendwie eine komplett andere Sichtweise, glaube ich.
Linus Neumann 0:16:00
Also jetzt, jetzt noch ganz kurz zu den zu den Blog-Kommentaren, also wenn ich einen Blog betreibe und da oder wenn ich irgendwie eine Seite betreibe, dann können Nützer äh unten Kommentare schreiben, sei es irgendwie ein Forum, sei es in Blogs oder sonst was, ist die Rechtslage so,ähm ab dem Moment, wo ich darüber informiert werde,und trotz dieser Kenntnis das nicht entferne in dem Moment bin ich ähm haftbar,Aber für diese erste, für diese erste Hinweis, für diese Kenntnismachung,in Kenntnissetzung. Ähm die sollte mir eigentlich nix äh kann mich nichts kosten und ist völlig in Ordnung. Ich muss aber dann halt in dem Moment, wo ich dann sage, nee, äh halte ich irgendwie für nicht. Ähm,Gesetzeswidrig lasse ich drauf ankommen. In dem Moment bin ich haftbar, weil man hat mir quasi nachgewiesen, dass ich das weiß und das dulde. Und in dem Moment, wenn ich äh verantwortlich. Finde ich eigentlich eine ganz ähm.Ist eigentlich eine ganz sinnvolle Regelung. Und wie gesagt, das ist auch der Grund, warum ich persönlich das jetzt aber kein juristischer Rat wäre, merkt, dass ich hier andauernd ihr Rata zu juristischen Themen äh an Anfang der Sendung von mir geben mussweiß, dass da auf meinen Rat nicht zu bauen ist, aber das ist eben der Grund, warum ich bei bei User Generation auch gezielt nicht moderiere,Also weil ich das nicht mache und weil mir das auch im Zweifelsfall auf den Geist gehen würde, weil.
Tim Pritlove 0:17:24
Jetzt so blöd, ne.
Linus Neumann 0:17:25
Müsst ihr alle lesen. Ja, bei Logbuch Netzpolitik moderieren wir.
Tim Pritlove 0:17:30
Und wie?
Linus Neumann 0:17:32
Da haben wir echt eine, also ich meine, keine Ahnung von.
Tim Pritlove 0:17:36
Kommen nur die besten und gefährlichsten Kommentare durch.
Linus Neumann 0:17:39
Ja, da kann man sogar mit einem Lob manchmal daran scheitern, dass ein anderer ein noch größeres Lob ja, dass man also nicht dem unseren Qualitätsansprüchen an ein Lob entspricht. Ähm ja.
Tim Pritlove 0:17:49
So geht's mir immer ja immer wenn ich bei Facebook schaue.Wo jetzt was ist, wovon die Leute reden und wie man das ein oder ausschalten kann. Ich finde es einfach nicht.
Linus Neumann 0:18:04
Ja, das ist ja bei dem Konzept, also ich meine.
Tim Pritlove 0:18:06
Aber nie. Ich meine, geht's noch?
Linus Neumann 0:18:08
Du, ich glaube, das ist echt, du bist einfach.
Tim Pritlove 0:18:11
Doch hier ist stets Pinnwand.
Linus Neumann 0:18:12
Ja. So und jetzt mach mal schnell geschütztes Bild rein. Also um das um das Thema zum Ausschuss zu bringen,die da Ahnung von haben, sagen, dass man da eher ähm beruhigt sein soll, ja, also weil jetzt weil's natürlich irgendwie alle loslegten, huh, ähm,Demnächst äh regnet das hier Abmahnungen wegen Facebook. Äh diese Furcht ist eher.
Tim Pritlove 0:18:36
Unbegründet. Ne, ist doch auch mal was Schönes.
Linus Neumann 0:18:38
Also schön weiter hier Urheber. Also.Nee, also wenn, dann, das, das ist auch die ganze Sache, die mich an dem, an dem Thema äh irgendwie wundert, ist, wenn wenn da jemand an die Pinnwand schreibt, warum mahnen die dann nicht wenigstens denjenigen ab, der an die Pinnwand geschrieben hat?Also da steht doch dann auch drunter, äh äh Mensch B, Person B hat dieses B.
Tim Pritlove 0:19:01
Und.Ja
Linus Neumann 0:19:08
Ja, also da kümmert sich jetzt irgendwie eine Anwaltskanzlei rum, aber scheint irgendwie den Medienrummel, den es ausgelöst hat, nicht wirklich wert zu sein, dieses Thema.
Tim Pritlove 0:19:17
Erstaunlich, wie wenig Sachen ich hier irgendwie auf diesem ich weiß auch nicht, warum mir dieses Facebook so eine Angsthain jagt. Ich bin ja nun wirklich nicht so ein Aluhut, aber dieses System, das ist mir einfach zu creepy.Gut, weiter geht's. Ja. WLAN. Nee. Nee, Entschuldigung. Urheberrecht. Oh ja. Mein Kopf gehört mir. Letzten Donnerstag, glaube ich. Ah. Herrlich.
Linus Neumann 0:19:37
Urheberrecht? Urheberrecht. Oh ja. Mein Kopf gehört mir letzten Donnerstag, glaube ich, Handelsblatt. Herrlich. Wahnsinn. Ähm die haben, also Han.
Tim Pritlove 0:19:48
Das sind aber auch wirklich derzeit die Trolle schlechthin, oder? Also das Handelsblatt, ich glaube, das ist ähdie Trollen einfach das Netz und denen geht's da gar nicht so sehr äh um eine Position, sondern die wollen einfach gnadenlos Aufmerksamkeit erzeugen und äh,dass äh scheint mir so ein bisschen das Konzept zu sein, also journalistisch lässt sich das irgendwie alles mittlerweile nicht mehr nachvollziehen. Aber was ist jetzt Neues passiert.
Linus Neumann 0:20:12
Also journalistisch lässt sich das auch noch nicht mal mehr rechtfertigen, was sie da machen.
Tim Pritlove 0:20:16
Ja. Was ist jetzt passiert? Sie haben irgendwie dick aufgemacht, war das Titelseite? War das irgendwie nur online.
Linus Neumann 0:20:22
Nee, nee, das war, das war ein äh, das war Print. Und das war ähm nicht die Titelseite, sondern vor der Titelseite nochmal so ein, ich weiß nicht, wie das heißt, da gibt.
Tim Pritlove 0:20:33
So so ein extra Cover, was da so da vorgetackert ist so. Keine Ahnung, wie das heißt. Das hat einen Namen.
Linus Neumann 0:20:39
Bekommen, dann war die komplette erste Seite ständig wieder auf meinem Kopf, gehört mir äh hundert Kreative wehren sich im Handelsblatt gegen die Enteignung so, dann hast du aufgeklappt und dann war nochmal die normale Handelsplatte Seite.
Tim Pritlove 0:20:52
Also so wie so ein Kondom. Hm.
Linus Neumann 0:20:54
Und dann hatten sie in der im Handelsblatt dann selber relativ weit hinten dann sechs Doppelseiten. Irgendwie ähm,wo dann irgendwie erstmal ein sehr ähm,Also wirklich sehr, sehr reißerischer Text dann irgendwie wahr und dir vor allem irgendwie die Piraten so angriff, ja? Ähm als würden die, also sie würden jetzt hier die Enteignung der Inhalte, Produzenten ähm,und äh sollte man sich nicht gefallen lassen, deswegen hat Handelsblatt jetzt hier hundert äh hundert äh Kreative oder was,geschafft, die äh die irgendwie sich jetzt zum Thema äußern und wie ähm,Weiß, dass sie dann sehr schön mal äh gezählt hat. Das waren also sechsundzwanzig Kreativschaffende, siebenundvierzig Manager aus der Verwertungsindustrie, acht Politiker, sechs AkademarAkademiker und irgendwie acht Funktionäre von Branchenverbänden, also ähm ja, nicht wirklich so viele Kreativschaffende, wobei Marcel dann, glaube ich, sogar bei den Kreativschaffenden noch irgendwelche Werber mit dazu gezählt,also.
Tim Pritlove 0:21:58
Manager von was? Also Manager von Firmen, die für sich in Anspruch nehmen, also Verwerter sozusagen.
Linus Neumann 0:22:04
Nee, die tatsächlich Verwerter, ja, die wirklich so hauptsächlich aus dieser Verwertungsindustrie kommt, ne? Also ich habe das, kriegst du auch irgendwie Augenbluten, wenn du das irgendwie liest, ne? Also das äh.
Tim Pritlove 0:22:15
Ja auch Rössler und so, ich meine, was.
Linus Neumann 0:22:17
Leuthäuser Schnarrenberger.
Tim Pritlove 0:22:20
Wo ist denn der Rösler kreativ.Erfinden schlechter äh Metaphern vielleicht oder so, aber.
Linus Neumann 0:22:29
Ja, nee, also äh.
Tim Pritlove 0:22:32
Ist wirklich haarsträubend.
Linus Neumann 0:22:34
Also erstaunlich, ich kann einfach nur sagen.Dieses, es ist ganz offensichtliche Kampagne, äh nix mit Journalismus zu tun, dann noch dieser dieser denke ich auch relativ ähm,Also hinkt ohnehin und ist auch sehr, sehr übel anmaßend. Dieser Vergleich zum ähm oder dieser Bezug zu dieser mein Bauch gehört mir, ja,abtreibungsbewegung siebziger Jahre oder so, ne? Gesagt haben, mein Bauch gehört mir und äh ich habe abgetrieben. Also das jetzt ihr.
Tim Pritlove 0:23:05
Siebziger war das die Achtziger? War das nicht so eine so eine Stern, so ein Stern-Cover?
Linus Neumann 0:23:10
Ne, das Sterncover war, wir haben abgetrieben. Und dieses dieses äh Bauchgehalt, mir müsste, glaube ich, siebziger. War doch damals, weiß ja doch, Tim, Mensch.
Tim Pritlove 0:23:13
Richtig, genau. Das war so diese äh genau, das war diese Initiative, ja. Ja, damals, ja genau.
Linus Neumann 0:23:22
Äh also da da war ich da habe, war ich noch nicht geboren, also auch akut von Abtreibung bedroht, wahrscheinlich noch. So dann ähm.Also diese dieses,dieses offensichtliche Kampagne in einem wirklich beängstigenden Ausmaß ähm echt erstaunlich. Also alle äh wir hatten das ja schon gesagt, so diese diese Vorhersage, dass jetzt im Urheberrecht wirklich die fette Kampagne kommt,Diese Vorhersage ist also absolut zu äh eingetreten und ähm,Wenn man sich anschaut, auf welchem Niveau das da wirklich geführt wird, äh das ist dann äh umso erschreckender, ja und ähm.Zumindest, was die Parteitagsbeschlüsse angeht ähm,ohne das jetzt konkret am Beispiel untermauern zu können, aber das weiß ich. Also so aus den Gesprächen im Team bei Netzpolitik org so, wo sich ja andere mit diesen Themen auseinandersetzen, ist es immer so, im Moment so, wenn du nach Parteitagsbeschlüssen gehstdann hat die ähm Piratenpartei eigentlich im Moment eine relativ ähm nicht besonders radikale,zum Urheberrecht,Also irgendwie diese diese Vollenteignung oder was auch, wovon auch immer da die Rede ist, äh kann man da wirklich nicht unterstellen, ja, also trotzdem hat dann die Piratenpartei irgendwie mit einem äh,Blogpost einhunderteins Piraten für ein neues Urheberrecht gekontert, in dem dann eben auch jawirklich mal gesagt wird, ein neues Urheberrecht, wo dann,also ich, wie gesagt, ich kann mich ja nicht so genau erinnern, wer jetzt wirklich außer äh Michael Seemann ernsthaft sagte, es soll gar keingar keine äh Urheberrechte mehr geben, ja. Das das Problem ist hauptsächlich in dieser Debatte, wie es ja das Handelsblatt da auch genau vormacht.Das Urheberrecht und Verwertungsrechte nicht getrennt werden,In dieser gesamten Debatte das Urheberrecht kannst du ja gar nicht veräußern. Das verlierst du nicht. Das hast du, dass dir angeboren. Das hast du oder ja nicht angeboren, aber das hast du ja selbst, wenn äh wenn du deine Werke und deine CC-Lizenz stellst,dann ist das ja,eine Maßnahme, die du ergreifst im Rahmen deines Rechtes als Urheber. Was, was nicht veräußerbar ist? Und dieses dieses dein Recht als Urheber ähm.Schränkst du dann in dieser Lizenz maximal ein? Trotzdem bleibt es dein Recht, mit dem du eben auch diese CC-Lizenzierung wieder rückgängig machen kannst. Mit allen Problemen, die danach kommen,ähm und aus diesem urheberrecht gibt's eben,eines der Möglichkeiten die Verwertungsrichter an jemand anderen abzutreten. Und das ist das, was alle kreativen im Moment machen.Das Standardmodell des Vertriebs irgendwie einer kreativen Leistung ist, sei es irgendwie als Journalist, der dasVertriebsrecht für den Text irgendwie an seinen an seine Redaktion oder den Verlag abtritt, sei es der Musiker, ähm der diese Verwertungsrechte an die äh an sein Label abtrittoder wo auch immer sonst irgendwo kreative Leistungen verbracht werden. Ich denke, da ist ja der Kern äh der Urheberrechtsdebatte. Ja? Und ähm.
Tim Pritlove 0:26:35
Ja, was ich in der ganzen Debatte vermisse, sind einfach mal konkrete äh Vorschläge. Also es wird halt viel behauptet, das ginge ja alles nicht und das geht ja auch alles nicht. Ähm nur sich mal wirklich zu konkreten Aussagen,Verschärfungen und weiterer Bekämpfung, ja, die sind natürlich sehr konkret die Aussagen, aber äh unserer Auffassung nach halt wenig zielführend ähm gibt's halt auch gerade im PiratenlagerAlso ich habe das schon immer für eine Achillesperse gehalten der Piraten, ja. IchKann mich da noch erinnern, dass ich irgendwann mal bei so einem der ersten Parteitage auch dabei war, wurde dann so ein erstes Papier da äh beschlossen werden sollte, so dass das Ganze halt so diesem ersten Echo der Zensursula äh Bewegung, wo so spürbar war, jetzt geht's los,ähm wie da einfach keinerlei Konsens herrschte,Also der einzige Konsens ist der, dass man sich da eigentlich gar nicht drüber einig ist. Irgendwas muss halt äh getan werden, aber alle ruderten so ein bisschenmit den Armen, so und es gibt da irgendwie keine erkennbare Person oder Gruppe, die da in irgendeiner Formauch die Meinungsführerschaft ausbildet oder mal durch konkrete Darstellungen des Themas in der Öffentlichkeit oder auchvielleicht gibt's eine interne Öffentlichkeit äh innerhalb der Piratenpartei, wo das geschieht.Die ich nicht zur Kenntnis genommen habe, ja, aber wenn das auf diskutiert wird, ist das sowieso erstmal eine ganz andere Geschichte. Äh man hat immer so das Gefühl, je nachdem, welchen äh äh Pirat of the day sich die Medien jetzt gerade mal wieder auf den Stuhl setzen,Man halt die oder die sich geboten, aber es hat halt keinerlei Linie. Es hat äh also vor allem hat es.Das ist genau das Ding, was ich vermisse, also mir ist noch nicht mal klar, wohin man eigentlich will, ja, also alle sind sich irgendwie einig in dem, was sie nicht wollen, aber keiner ist sie auch nur im Ansatz irgendwie einig, irgendwie erkennbar, wohin die Reise gehen soll, ja.
Linus Neumann 0:28:28
Also das ist das ist genau die Achillesverse, die du gerade ansprachst und da sieht man jetzt auch, wie sie irgendwie, wie sie zuschlägt, ja. Das äh,Es gibt natürlich die Ansätze da konkrete Vorschläge zu machen. Also wir haben, wir haben ja Flatter. Sehe ich so als als sehe ich nach wie vor als irgendwie, dass,den konkretesten Ansatz, mal irgendwie Verwertung, Verwerter auszusetzen und konkreten Bezug zwischen Urheber und Nutzer herzustellen. Wir haben die,CC Lizenzen, die leider irgendwie ähm na ja, ein Finanzierungsmodell zumindest nicht eingebaut haben und dann sich auf relativ wenige äh prominente Beispiele stützen müssen,bei denen es dann mal geklappt hat, ja.Bei Sven Regener angesprochen, wo dann wie gesagt irgendwie Zeit äh Zeit lang irgendwie bestimmte nein in Schmelzplatten irgendwie wirklich als Creative rausgehauen hat. Und dann dieses diese PremiumProdukte gemacht hat. Die hat dann gesagt, ja okay, kann jeder runterladen und ab vierzig äh Eurodieses Album dann in irgendwie im Digipack und achtzig Euro ist da noch eine DVD dabei und äh dreihundert Euro ist eine Unterschrift drauf oder tausend Euro ist mal eine LP dabei oder so. Ähm,der hat und damit ja wirklich sehr, sehr gute äh sehr gute finanzielle Erfahrungen gemacht hat. Ähm,So und dann gibt es vom CCC äh formuliert.Ungefähr vor einem Jahr, äh, glaube ich, äh, der Öffentlichkeit vorgestellt, die Kultur werden mag.
Tim Pritlove 0:30:06
Ziehen sie eine Kulturwertmarke.
Linus Neumann 0:30:08
Die leider irgendwie sehr viel Kritik für ihre für ihren äh für ihren Namen bekommen hat. Aber wo es also darum,Ja, ja, ja, gut. Äh da da erinnere ich mich dann auch wieder an Gregors Ausspruch vom letzten, weil sie ihr redet über Inhalte, ja. Das ist der Fehler, den ihr macht. Ähm.Ohne das Konzept jetzt konkret ähm.Konkret irgendwie äh genauer nochmal zu besprechen, aber der man könnte sich das in einem Satz vorstellen, wie so eine Art staatliches Flatter.Gibt's irgendwie einen Topf, da ist alles drin, woher dieses Geld das Geld sei durch Steuern oder sonst was eingetrieben und das wird dann irgendwie verteilt über äh über in einem fletterartigen,Zyklus. Das ist natürlich ein sehr ähm.Theoretisches Konzept, was da entfaltet wird, aber wenigstens mal ein Vorschlag, ja?Und der ist eben da und der könnte debattiert werden. Der hat bei weitem nicht die ähm Aufmerksamkeit bekommen, die die Eloaboriertheit, diese dieses Papers, in denen das vorgeschlagen wird, eigentlich mal,zumindest verdient hätte.
Tim Pritlove 0:31:23
Das Problem bei diesen ganzen Vorschlägen ist auch, dass sie sich sehr an der deutschen Landschaft äh orientieren und,Ich denke, dass man dieser ganzen ich meine, das ist eine der internationalsten Debatten überhaupt.Ja? So unterschiedlich Copy-Reit und Urheberrecht et cetera äh sind, ist es irgendwie klar, also mindestens auf europäischer Ebene, man ist jetzt einfach gezwungen, da auch einfach internationaler zu denken. Zumal das Problem,ja auch in sich vollständig internationalisiert ist.Durch das Internet, durch die Verfügbarkeit von Daten überall, durch äh mega Upload sitzt da in Neuseeland, et cetera. Also das das ist ein Problem, das kann man jetzt mit so einer deutschen äh,Änderungen, ja, wo wir hier so sozialverliebt,mit unseren Verteilungsmechanismen, mit irgendwie Kopierer Abgabe und GEMA et cetera ja im Prinzip solche Ideen sind ja auch noch nicht mal neu, ja, also dieses Ganze, wir brauchen einen Verteilungsapparat, ja den gibt es. Das Problem ist nur, dass diese Verteilungsapparateauch nicht so funktionieren, wie wir das wollen. Und das äh man eigentlich auch in jeder Konstellation immer wieder feststellt, ja die Etablierten haben's einfacher.Das gilt am Ende sogar für sowas wie Flatter, ja, was ja auch immer so ein so ein Vorwurf ist und das, das, das, das, die, die eh schon bekannt sind, et cetera natürlich mehr davon profitieren, aber das ist, glaube ich, ein, ein generellesKulturproblem. Trotzdem, das weiter zu öffnen und zu demokratisieren und eben diese Tragfähigkeit solcher Verteilungsmechanismen breiter zu streuen, waseben ein Ansatz ist, der sich unter anderem in dieserKultur äh äh werden mag, äh Idee als auch generell der Idee der Kulturflatrate wiederfindet. Aber man hat natürlich auch das Problem, dass man eben den Markt als Seuchen dabei ziemlich weit außen vor lässt. Kulturwerkmark,Kommt ja dann eben auch so mit dieser Idee des Freikaufens. Ja, das ist gar nicht mal nur so um eine eine,Von Geldern geht, sondern eben dann auch so mit ja und wenn dann genug bezahlt ist, dann ist es eben auch frei. Also es ist,sehr schwer zu diskutieren, insbesondere auf so einem internationalen Level. Und ich denke halt irgendwie, auch wenn ich jetzt selber da nicht mit Lösungen kommen kann,Am Ende muss sich irgendetwas durchsetzen, was eine wirklich sehr, sehr, sehr, sehr einfache Grundidee hat,Irgendwas, was nicht so kompliziert ist, dass man's auf zwanzig Seiten beschreiben muss und dreißigtausend Podcasts durchführen muss, bis es irgendeiner mal versteht.Und diese Linie fehlt und da ist so im Prinzip auch das goldene Osterei, äh wo sich die Piraten mal auf die Suche machen sollten, wenn sie in den öffentlichen Debatten äh ums Urheberrecht äh noch weiter bestehen wollen, ne, weil Achillesverse,nochmal sagen, man merkt es,da wird jetzt kräftig dran rumgesägt, weil die Medien und auch in gewisser Hinsicht die anderen TM so ein bisschen riechen, dass da etwas, was immer am lautesten proklamiert wird, am wenigsten vertreten werden kann.
Linus Neumann 0:34:21
Was, was sie, was die Piratenpartei im Prinzip braucht, äh ist so ein Elevator Pitch für ein neues Urheberrecht. Drei Sätze äh Sitze irgendwo bei äh im Fernsehen oder was sagt einer Urheberrecht? Da musst du drei Sätze sagen, so und sowird die Welt besser für alle. Zack!Und dann äh lasst die äh lasst die anderen äh durchdrehen und sich fragen überlegen, wie sie wie sie dir wieder eine Falle stellen können. Im Moment ist es halt so, dass man irgendwie schreit, äh ja Piraten wollen uns enteignen.
Tim Pritlove 0:34:50
Ja, kann man schöne.
Linus Neumann 0:34:52
Gehört mir und sie sind tatsächlich halt wirklich.
Tim Pritlove 0:34:54
Eine schöne Geschäftsordnung für einen Piratenparteitag draus machen, hier zwanzig Sekunden fünf Sätze und am besten äh ist das, was dann am meisten angenommen wird. Genau oder.
Linus Neumann 0:35:03
Einfach mal ein Pat machen. Aber da muss auf jeden Fall etwas äh passieren, weil wir wirklich eben grade sehen.
Tim Pritlove 0:35:11
Ist auch ein interessanter Test für so Systeme wie Liquid Feedback, weil man ja eigentlich gerade erwarten möchte, dass diese äh wohlgepriesenen Systeme, die ja sehr viel Potential in sich haben, äh grade an der Stelle eigentlich in der Lage sein müssten, die Intelligenz nach oben zu spüren.Wir sind offen für Hinweise der Piraten, die hier zuhören, die unter Umständen schon den passenden Link jetzt äh in der linken Hand äh jonglieren, ja, äh wo solche Initiativen,zu sehen sind. Ich persönlich kenne sie nicht, was vor allem daran liegt, dass ich mich jetzt nicht zu intensiv damit beschäftige.
Linus Neumann 0:35:49
Trotzdem bleibt aber natürlich also egal, welchen Vorschlag jetzt irgendjemand fürs für eine Urheberrechtsreform macht, im Zweifelsfall wird der eben die Verwertungs ähm die Verwert her,nicht in dem Ausmaß berücksichtigen, indem sie das für richtig halten und die die Gegenargumentation oder für,dem die das ganz gerne hätten, damit sie Geld bekommen. Und in dem Fall wird diese Argumentation immer,ähm auf der Schiene angegriffen werden, dass das Modell nicht tragfähig wäre, ja. Also es wird immer, egal, wenn du jetzt irgendwie diese Verwertungsgesellschaften wirklich gezielt angreifst, mit einem mit einem, egal, wie auch immer, gearteten Konzept. Ähm.Dann werden die argumentieren, dass dann irgendwie, dann können wir aber keine Filme wie Avatar oder sonst was mehr drehen äh und äh so weiter,Ich meine, die ganze Filmindustrie ist in der Regel irgendwie.
Tim Pritlove 0:36:41
Bin mir auch total sicher, dass es dann keinerlei Blockbuster mehr geben wird. So, nichts mehr gibt, was alle mögen.
Linus Neumann 0:36:46
Kultur stirbt, ja.Aber das sind also ich meine, die gesamte Debatte des Urheberrechtes ähm,Inzwischen so ausgefochten und jeder hat seinen Senf dazugegeben, man kennt jeden Player darin. Man man kennt deren Interessen, man kennt deren Impulse und deren ähmderen ähm Slogans, ja und jetzt ist es wirklich an der Zeit höchsten Zeit,sich da hinzusetzen und sagen, passt auf, Freunde, da, da, da und da. Und sich wirklich mal hinzusetzen und ein Konzept wirklich,und auch durch zu argumentieren. Es liegt alles auf dem Tisch. Und im MomentGenau das, was du sagst, mit der Achillesverse ähm hat da keiner was und jetzt wird draufgehauen. Und dann wird jetzt deswegen kann sich das Handelsblatt es auch erlauben,sich irgendwie so weit aus dem Fenster zu lehnen mit so einemplumpen Kampagnen-Journalismus mit dieser mit dieser vorgehefteten Titelseite, weil sie genau wissen, da wird keiner kommen und uns irgendwie mal äh da irgendwie als wirklich mal als blöd darstellen, mit dem, was wir da sagen.Und das äh das kriegen wir jetzt gerade auf den,Wir oder die Piraten oder sagen wir mal das das Internet oder wer auch immer fliegt das jetzt gerade um die Ohren, dieser Umstand.
Tim Pritlove 0:38:06
Ohne es jetzt zu sehr in die Länge treiben zu wollen, aber wo du gerade sagst, so hier, äh die ganzen Slogans und die ganzen Forderungen, et cetera, die sind ähm bekannt,ähm gibt's eigentlich so analog zu Liquid Feedback eigentlich auch so eine Visualisierung, so ein weißt du, so,Schöne informatische Aufgabe, ja, wenn man wenn alles bekannt ist, wer was sagt und was fordert, dann müsste sich das ja auch irgendwie so als Graf äh äh abbilden lassen, also dass man das so in der Art als Testsystem macht, so wie viel Ausgleich,Position würde man sozusagen auf äh erzielen, wenn man jetzt hier diese äh Bedingungen macht. Nicht, dass ich glaube, dass man wirklich alles mit Software erschlagen kann.
Linus Neumann 0:38:51
Ein Computermodell, was was von vorne herein einfach, wo du immer nur so mit Relationen sagst, widerspricht Dingens auf Konfliktauflösbar durch.
Tim Pritlove 0:38:58
Oder so. Ja, welche, mit welchen Aussagen könnte man hier irgendeinen Konsens äh schaffen?
Linus Neumann 0:39:04
Die Welturheberrechtsmodellformel.
Tim Pritlove 0:39:06
Ja so ein Politik Politikprolog.
Linus Neumann 0:39:09
Ja, mach mal.
Tim Pritlove 0:39:12
Okay, dann müssen wir jetzt aber hier aufhören mit dem Podcast. Okay, alles klar.
Linus Neumann 0:39:15
Okay, alles klar. An die Tasten.
Tim Pritlove 0:39:17
Ja, war's das?
Linus Neumann 0:39:20
Ja, kann man noch kurz erwähnen, ähm jetzt, nachdem wir das Thema mit den ähm Wählernanbietern,Ähm die Säulen gibt's also jetzt eine Initiative der Hamburger Bürgerschaft schon seit einiger Zeit, die sagen, wir wollen äh dass die Wählern Anbietereinem Excess Provider nach Paragraph acht Telemediengesetz gleichgestellt werden und damit halt irgendwie aus der Haftung gezogen werden und im Berliner, der Berliner Senat,Ich denke, auf Initiative der SPD, glaube ich, will jetzt auch im Bundesrat aktiv werden. Und ähDie formulieren also eine Haftung fürfür unbefugte Nutzer soll jedenfalls dann nicht eintreten, wenn er förderliche technische Schutzmaßnahmen ihrem Zweck entsprechend wirksam gegen eine unbefugte Drittnutzung des Zusatzzugangs eingesetzt worden sind. Der Satzbesagt gar nichts, ja, weil ich meine, wer ist ein unbefugter Nutzer? Ähm und dann hier zu.
Tim Pritlove 0:40:19
Nicht unbefugte Nutzer, sondern eine unbefugte Nutzung. Also im Sinne von, ich lese das als äh Fallshering muss verhindert werden.
Linus Neumann 0:40:28
Ja, genauso lese ich's nämlich auch. Hier hier bedarf es einer Regelung, die die Anforderungen an die jeweils einzusetzenden Schutzmaßnahmen auch unter Zumutbarkeitskriterien eindeutig und allgemein verständlich definiert.
Tim Pritlove 0:40:40
Genau und zwar so eindeutig und allgemein verständlich definiert, wie dieser Satz selber äh allgemein und eindeutig verständlich ist.
Linus Neumann 0:40:48
Aber ähm Hintergrund dabei ist ja, dass in Deutschland äh in in Berlin ja auch diese ähm,diese Freifunnker sind da ja auch irgendwie gerade mit dem mit Berlin am sprechen. Da soll's ja irgendwie auch so ein so eine Art freies, so ein Bürgernetz oder Bürger.
Tim Pritlove 0:41:06
Ja, die Idee verfängt, in Berlin komischerweise tatsächlich ein bisschen.
Linus Neumann 0:41:09
Tatsächlich, aber aber auch seit Jahren irgendwie ohne großartigen Fortschritt, aber es gibt das irgendwie, ne? Und diese reden irgendwie darüber. Und ähm,Ich meine jetzt, wenn es schon an irgendwelche Kriterien oder sonst was gebunden ist, ob ich für meinen WLAN-Zugang hafte oder nicht, ähm kann ich persönlich sagen, dat riecht schon nach Ärger.
Tim Pritlove 0:41:29
Ja gut, aber was ich hier sehr interessant finde hier an dieser ganzen Initiative ist, dass es von Berlin ausgeht und ich denke, das hat einfach auch ein bisschen was mit dem Oberholz zu tunNicht mit dem Oberholz als solchen, sondern eher repräsentativ für die Problematik. Wer in Berlin wohnt, kennt die Diskussion von außen, ist vielleicht nicht ganz so klar, aber hier geht's dann so ein bisschen grad so die Angst um, dassBerlin nicht mehr cool ist. Ja, also mit dieser, dieses ganze Clubsterben et cetera, das ist so mittlerweile ein, ein, ein erkanntes Problem. Ja, nicht, dass,dagegen getan wird, aber.
Linus Neumann 0:42:03
Prenzlauer Berg ist das Problem daran zu erkennen, dass es keine Clubs mehr gibt, ne.
Tim Pritlove 0:42:07
Ja, genau, so, aber das äh,Das ist, glaube ich, auch den, dem der Politik so lange egal gewesen, ja, bis sie jetzt verstanden hat, dass einfach ihre Cashcow Nummer eins in dieser Stadt darunter leiden wird,Die Touristen kommen hierher und suchen nach dem geilen Nachtleben für das Berlin weltweit bekannt ist. Ja, und für diese Hypnis und Coolness und haste nicht gesehen,Ja und auch so diese ganze fair und wir sind hier irgendwie die die digitale Boheme im Kaffee. Ja bloß Internetzugang gibt's halt keinen mehr, weil äh,Ja, ich meine, dass das führt einfach mal wirklich zu Punktabzug im im Bereich Coolness und das äh.Ich meine, irgendwann könnte sich der Slogan dieser Stadt in den Armen aber trotzdem nicht sexy äh,So und dann dann ist hier wirklich äh dann das ist wirklich ein Problem. Ja, ich meine, Berlin kann einiges aushalten. Schulden und wirtschaftlicher Niedergang, alles, aber nicht mehr sexy sein, das geht hier einfach mal gar nicht.
Linus Neumann 0:43:07
Ja, also.
Tim Pritlove 0:43:10
Gut so. Gut so, dass sich da was tut, aber du hast natürlich recht. Das ist eine schwammige Formulierung, weil Prinzip,Aber in dieser Formulierung, dass diese generelle Problematik.Der, der, der Hilflosigkeit gegenüber dem Angebot von Internetzugang an sich,Ja, in dem Moment, wo ich sage, ja, mein WLAN ist offen, sollen die Leute doch hier das Internet benutzen, so. Dann kommt man genau in dieses Problem. Dann gibt's jetzt ein Vergehen, so und ich meineWir sind uns ja auch einig, es gibt ja auch Aktivitäten im Netz, die sehr wohl strafwürdig sind. JaWenn ich jetzt anfange, äh irgendwelche äh äh Systeme zu dedorsten und runterzufahren und äh äh Hackerattacken zu starten und äh Datenklauer und Pipapo oder Leute verleumgen, das sind ja auch alles Vorfälle. Die sind einfach mehr als fragwürdig.Und äh die Politik äh ist einfach an der Stelle etwas hilflos, weil sie eben nicht so richtig weißvorgehen soll und eine dieser Sachen ist halt dieses, naja, dann müssen wir halt da den Zugang einschränken. Ist natürlich Quatsch, weil man am Ende des Tages diesen Zugang nie wirklich einschränken wird. Man muss damit leben, dass das Netz irgendwie offen ist, aber so ist halt einfach gerade die Gemengelage.Jetzt hat man genau äh das Problem, dass es natürlich für einen Kaffee äh irgendwie nicht zumutbar ist, sich mit diesem Scheiß rumzuschlagen. Alles, was man jetzt gemacht hat, ist, dass man da so einen ähanderen Provider jetzt einsetzt, der dann in einer anderen Legislative unterliegt und und auf einmal äh,Ja, geht, geht das, was vorher irgendwie nicht ging. Nur es ist für alle total anstrengend und umständlich und kostet auch noch extra Geld. Das ist wirklich bekloppt.Wahrscheinlich muss sich da der Pragmatismus einfach durchsetzen, dass man sagt, naja, kann man halt nix machen.
Linus Neumann 0:44:49
Was ja äh in in bestimmten anderen, wenn man da irgendwie offensichtlich nach nach Paragraf acht Themen gehen, Excess Provider ist ähm.In gewisser Form auch so ist, ne, dass man dass man dann zumindest nicht haftet. Also es es darf einfach kein Risiko für mich sein, anderen Wählern.Also ich denke ja gut Urheberrechtsverletzung hin oder her, aber ähm.Da muss man sich ja dann auch nochmal überlegen, wie äh wie groß wirklich der Schaden da ähm,tatsächlich, dann ist dadurch, dass diese Urheberrechtsverletzungen begangen wird, wobei die Abmahnungen, wenn ich das richtig verstehe, ja, in,Der Regel nicht wegen des Herunterladens, sondern wegen der Zugänglichmachung,Erfolgen und äh es ohnehin sage ich mal, schlechter Stil ist, ein äh geteiltes WLAN durch irgendwelche tollen ähm zu belasten.Ähm ja, aber.
Tim Pritlove 0:45:54
Obwohl auch genau das gehört dann halt auch einfach mal dazu, ist halt einfach Netz.
Linus Neumann 0:45:56
Das ist einfach ein WLAN, ja, muss man machen, ja. Ist Netz, ja, muss muss gehen.
Tim Pritlove 0:46:01
Gehe halt auch dahin alsoAuch so Kaffees, wo ich einfach bewusst hingehe, nicht nur, weil sie einen guten Kaffee haben, sondern weil ich auch weiß, dass ich da einfach ordentlich ins Netz kriege. Das ist für mich schon entscheidend, ob die irgendwie nur äh zehn Megabit haben oder oder fünfzig Megabit haben.
Linus Neumann 0:46:16
Du suchst deine Kaffees nach der Bandbreite aus. Ja, klar, also.
Tim Pritlove 0:46:22
Klar, wenn das irgendwie nicht performt äh und ich muss halt noch einen Upload fertigmachen und so und der ist halt äh wie wichtig und nebenbei will ich halt die Zeit nutzen und da so ein bisschen äh vor mich hin konsumieren. Ist ja genau das der Grund, warum es da überhaupt WLAN gibt.
Linus Neumann 0:46:37
Also diese, dieser Anspruch, der der sollte äh eigentlich jedem ähm verständlich sein und auch äh denke ich mal durchgesetzt werden, dass man sagt, es soll einfach mal überall irgendwie Netz geben für die Leute,ohne irgendwie groß großartig und äh.
Tim Pritlove 0:46:55
Kriegt das ja dadurch eh nicht durch diese Verfolgung ohnehin nicht eingedämmt. Das hat sich ja nun schon schon lange gezeigt, als es da einfach ein ein Popanz, den man sich da aufgebaut hat, mit irgendwie IP-Adressen und Pipapo, aber am Ende wird dadurch einfach mal gar nichts verhindert. Das das ist halt einfach das Ding.Naja.
Linus Neumann 0:47:12
Irgendwas? Nee, tschüss.
Tim Pritlove 0:47:16
Das war's. Bis bald.

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Thomas Lohninger

Für diese Episode von Logbuch:Netzpolitik liegt auch ein vollständiges Transkript mit Zeitmarken und Sprecheridentifikation vor.

Bitte beachten: das Transkript wurde automatisiert erzeugt und wurde nicht nachträglich gegengelesen oder korrigiert. Dieser Prozess ist nicht sonderlich genau und das Ergebnis enthält daher mit Sicherheit eine Reihe von Fehlern. Im Zweifel gilt immer das in der Sendung aufgezeichnete gesprochene Wort. Formate: HTML, WEBVTT.


Transkript
Tim Pritlove 0:00:00
Guten Morgen Linus.
Linus Neumann 0:00:00
Guten Morgen Linus. Guten Morgen Tim.
Tim Pritlove 0:00:02
Wir haben es wieder einmal äh geschafft, die siebzehnte Ausgabe von Lokbuchen Netzpolitik steht an, für euch zum,Faulenzen äh vor dem Netz gerätIhr könnt euch jetzt wieder alles anhören, was alles so passiert ist und äh ja, es ist mal wieder so einiges passiert und wir habenauch heute noch ein kleines Spezial äh geplant für diese Sendung und zwar wollen wir uns mal ganz besonders die Situation in Österreich anschauen, die wir bisher mangels Wissens immer schriftlich vernachlässigt habenbegrüßen dazu auch einen Gast, nämlich den Thomas, Thomas Luninger, hallo.
Thomas Lohninger 0:00:39
Hallo, grüß dich Tim.
Tim Pritlove 0:00:41
Thomas, äh, kurz zu dir, du bist, ähm, ja, weiß nicht, so ein bisschen über die, die kulturelle Schiene, äh, glaube ich, so in das Ganze,netzpolitische Geschehen eingedrungen, du bist in Wien, was was kreist so primär um dich herum derzeit.
Thomas Lohninger 0:00:57
Was kreist du mich äh so Netzpolitik, Netzkultur? Habe ich dich Podcasts kennengelernt? Und,wir haben ja ein cooles in Wien, das politisch gesehen gab's da nie was. Ich hab mir immer gedacht das sind wichtige Themen aber damit war ich lange allein,und im letzten Jahr ist aber was passiert, da hat sich irgendwie die Situation verdichtet und es sind immer mehr Aktionen passiert und auf einmal gibt's da Leute, die wirklich was bewegen.
Tim Pritlove 0:01:24
Hm. Ähm was man zu dir noch sagen kann, ist, du machst auch selber noch Podcast, zwei an der Zahl.
Thomas Lohninger 0:01:31
Ja, ich mache äh das habe ich so mit meinem Studium angefangenund äh dann bin ich noch bei Signal Hackers Basis. Das ist so ein Podcast Kollektiv in der Hackers Basis Punkt ORG Bewegung dranund sonst äh so wirklich institutionell verhaftet, bin ich nur beim Ackervorrat und zwischen den anderen Organisationen bin ich so, dass frei radikal, was hin und her schwimmt undja, der Klima ist zwischen den anderen Gruppen.
Tim Pritlove 0:01:57
Gut, dann werden wir uns nachher nochmal ein bisschen genauer zu Gemüte führen, was da im Einzelnen so läuft. Jetzt sollten wir uns vielleicht nochmal kurz um die äh Fehler der vergangenen Woche kümmern.
Linus Neumann 0:02:09
Also vergangene Woche war alles falsch, was ich erzählt habe zu dem äh Facebook-Urteil. Und zwar war es nicht das Berliner Landesgericht,Sondern ein Berliner Landesgericht, nämlich das Berliner Landgericht.
Tim Pritlove 0:02:25
Man muss ja genau sein, ne?
Linus Neumann 0:02:28
Ja, um das vielleicht kurz aufzuklären. Landesgericht ist alles bis Oberlandesgericht, wenn ich das jetzt richtig verstehe. Und Landgericht.
Tim Pritlove 0:02:34
Ich glaube Landesgerichte schließt auch.
Linus Neumann 0:02:37
Genau. Genau.
Tim Pritlove 0:02:37
Amtsgerichte ein. Genau. Sind halt alle die, die nicht Bundesgerichte sind, sind halt Landesgerichte und da gibt's dann halt unter anderem auch ein Landgericht.
Linus Neumann 0:02:45
Genau. Und dieses Landgericht ist in der Hierarchie der Gerichte zwischen Amts und Oberland des Gerichts.
Tim Pritlove 0:02:52
Ja ja, ist nicht so, dass es jetzt einfach zu verstehen wäre, aber irgendwie so ist es.
Linus Neumann 0:02:56
Einfach so nur insofern, wir haben das ja jetzt erklärt äh in Zukunft sind da also Irrtümer ausgeschlossen.
Tim Pritlove 0:03:01
Genau, wir wollen halt die körperlichen Schmerzen für diejenigen reduzieren, die es gerne ganz genau nehmen. Wir nehmen's ja eigentlich auch immer sehr gerne genauer und von daher haben wir das jetzt auch mal klargestellt.
Linus Neumann 0:03:09
Stell dir mal vor, du bist auf einmal vorm falschen Gericht.
Tim Pritlove 0:03:11
Ansonsten war aber alles richtig, was wir gesagt haben.
Linus Neumann 0:03:15
Glaube ich. Das ist gut. Also sonst hat sich keiner beklagt.
Tim Pritlove 0:03:15
Das gut, dann können wir ja, sonst hat sich keiner beklagt. Also zumindest konnte er uns bisher noch nichts anderes nachgewiesen werden. Ja, das bringt uns dann zum ersten Thema. Mehr Transparenz ist gefragt.
Linus Neumann 0:03:28
Ja ähm es geht mal wieder um und zwar hat ja die Bundesregierung äh verlautbaren lassen, dass sie an all diesen Verhandlungsrunden, die stattgefunden haben zum Thema äh teilgenommen hat,Und dann hat Matthias Schindlerder grade äh sich zum zum großen Freund des Portals fragt den Staat äh mausert, fragt den Staat, wir erinnern uns, hatten wir sogar ähm einmal im genauer vorgestellt im Rahmen des ähachtundzwanzig C drei. Die Plattform, bei der man Informationsfreiheitsgesetzanfragen stellen kann. Und Matthias Schindler hat dann ähm eineAnfrage gestelltund wollte ganz gerne wissen, wer denn so als Vertreter der Bundesregierung an den Verhandlungen teilgenommen hat, hat da irgendwie elf Teilfragen gestellt, zu jeder einzelnen Verhandlungsrunde in Japan, in und wo die überall stattgefunden haben. Und in Frage elf verlangte er dann auch noch.Ähm alle,jeweiligen Dokumente dazu und dann kamen so die Standardantwort, äh es wird ein Arbeitsaufwand entstehen, der den Rahmen einer einfachen Auskunft übersteigt, äh wofür dann fünfhundert Euro erhoben werden. Und diese,das aber so diese normale Abschreckungsmaßnahme, die man so bekommt, wenn man eine Informationsfreiheitsgesetzanfrage stellt. Also hat er dann einfach gesagt, alles klar, dann sparen wir uns Frage elf, dass ich alle Dokumente dazu haben möchte.
Tim Pritlove 0:04:51
Wobei fünfhundert Euro wählen und auch nicht das Problem gewesen, oder?
Linus Neumann 0:04:55
Ja ähm also das war dann erstmal noch so seine kurze Antwort, das mit den fünfhundert Euro ist inzwischen sowieso kein Problem mehr. Das kommt dann am Ende der,Ähm dann hat er gesagt, ja okay, dann streichen wir mal Frage elf und dann äh kam er eine erneute Antwort.Und dann wurde gesagt, ja äh wir wir haben ihre, ihrem Antrag äh stattgegeben, aber wir nennen ihnen nur die Ressorts und keine Personennamen.Und dabei berufen wir uns auf Paragraph Paragraph drei Nummer zwei Informationsfreiheitsgesetz, Gefährdung der öffentlichen Sicherheit.Ähmund man zitiert das Bekanntwerden der Informationen zu den Personen, die für die Bundesregierung bei den Verhandlungsrunden zu Akte Anwesend waren, kann die öffentliche Sicherheit, zu der auch die Rechtsgüter der betroffenen Mitarbeiter gehören, gefährden.Insbesondere könnten die Namen der Mitarbeiter, die gemäß einem dem Antrag des Antragstellers angefügten Hinweis auf einer Webseite veröffentlicht werden,von Dritten dazu verwendet worden in werden in unangemessener Form gegen sie vorzugehen.Einzelnen Internetforen, Blogs und im Netz eingestellten Videos sowie dazugehörigen Kommentaren wird zum Teil eine vom sachlichen Regelungsgehalt der Bestimmung des Abkommens losgelöste, emotionale Diskussion geführtder auch eher verletzende Äußerungen und Drogen mit Gewalt gegen an acta beteiligte Personen ausgesprochen werden,erscheint da im Falle der Herausgabe der Daten, der bei den Verhandlungsrunden, anwesenden Personen hinreichend möglich, dass Personen,dass diese Person persönlich bedrängt oder sonst gegen sie unangemessen vorgegangen wird. Ja.
Tim Pritlove 0:06:34
Die öffentliche Sicherheit ist also jetzt die Sicherheit dieser Behördenmitarbeiter sozusagen.
Linus Neumann 0:06:38
Ist also besser, wenn keiner weiß, wer irgendwo wann, unter welchen Bedingungen Akte ausgehandelt hat.
Tim Pritlove 0:06:43
Weil er könnte ja unter Umständen vielleicht irgendwo Eis auf die Mütze kriegen, weil irgendwo im Internet eine Seite steht.
Linus Neumann 0:06:48
Er könnte im Internet kritisiert werden. Es könnte theoretisch jemand ihn kritisieren, ja. Also ich meine jetzt, dass dass da jemand verletzt wird oder so, das,wirklich einfach nur an den Haaren herbeigezogen, ja, aber es wird äh also man möchte, man möchte das nicht machen. Jetzt ähm natürlich kann dagegen Widerspruch eingelegt werden,Matthias hat dann sich an den Bundesbeauftragten für Daten.
Tim Pritlove 0:07:13
Also öffentliche das muss man sich echt mal auf der Zunge zergehen lassen, wenn ich das richtig also so öffentlich gewählte Staatsvertreter beziehungsweise die von ihnen bestimmten Personen.
Linus Neumann 0:07:23
Eher die von ihnen bestimmten Personen, ja.
Tim Pritlove 0:07:25
Ja, genau, so rum.
Linus Neumann 0:07:27
Führen ein ähm machen ein internationales Handelsabkommen oder führen Verhandlungen zu einem internationalen Handelsabkommen.
Tim Pritlove 0:07:35
Und auf die Frage hin, wer denn das denn nun genau gewesen wäre, sagt man, dass das kann man ja nicht sagen, weil.
Linus Neumann 0:07:41
Weil ihr alle dagegen sind.
Tim Pritlove 0:07:42
Weil das ja so Scheiße ist, dass das und so und da so so ein Schmu ausgehandelt werden würde, dass er ähm dafür ja eins auf die Mütze kriegen könnte, in welcher Form auch immer. So.Ist das geil. Da muss man erstmal drauf kommen. Das ist schon wirklich elegant.
Linus Neumann 0:07:58
Ja. Ich find's auch, also ich meine, mal ganz.
Tim Pritlove 0:08:02
Auch künftig verschweigen, wer Bundeskanzler ist, so so.
Linus Neumann 0:08:05
Kann man nicht sagen. Überleg mal, was der für fein hat.
Tim Pritlove 0:08:07
Ja also was für Dinge da ausgekugelt werden auf dem Level, ja, also da kann man ja jetzt nicht so öffentlich drüber sprechen.
Linus Neumann 0:08:14
Ist wohl schon zurückgetreten, das können wir nicht sagen.
Tim Pritlove 0:08:16
Ach ja. Was für ein schöner Montag übrigens.
Linus Neumann 0:08:22
Jetzt ist natürlich das das Interessante ist, ähm wenn ich jetzt mal ehrlich sein soll, also mein persönlich, ich finde jetzt persönlich nicht so enorm daran interessiert, wie die Personen tatsächlich heißen,totaler PR-Fail, irgendwie dann noch so eine IFG-Anfrage zu. Ich meine, das warum sitzt da keiner und sagt, hey Freunde, hier so, ne, wir haben wegen Akteur, die hauptsächlich deshalb Ärger, weil wir das intransparent aushandeln und äh niemanden gefragt haben, ähm,So, wenn jetzt deine Informationsfreiheitsgesetzanfrage kommt, so, was machen wir als Erstes? Ablehnen. Ja, so,statt zu sagen, okay, komm hier, alles kein Problem und wir nehmen euch mal ein bisschen den Wind ausm Segeln, ja. Okay, also Matthias, dann äh hat dann den,Hat sich dann in den Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit äh gewendet und um Vermittlung gebetenund sagte, ja wenn die mir die beteiligten Ressourcen nennen, die Namen der Ressortleiter sind ohnehin öffentlich, das kann man sich ohnehin denken. ÄhmNaja und dann sagte äh digitale Gesellschaft, der Verein.Ja, wir wollen das äh unterstützen und haben äh dann einen Spendenaufruf getätigt und haben gesagt, hier wenn fünfhundert Euro zusammenkommen, dann äh,geben wir das Geld dafür aus, auch an diese Dokumente zu kommen und wenn äh tausend Euro zusammenkommen, dann äh unterstützen wir die Klage gegen den also die Klage gegen die Ablehnung und kämpfen das Ding einfach mal jetzt,ähm juristisch durch. Ähm wenn da bei dieser Spendenaktion dann Geld überschüssig wird und zu viel gespendet wirddann äh wird das in weitere Informationsfreiheitsgesetzanfragen an die Ministerien Auswärtiges Amt äh Justiz, Wirtschaft, Kanzleramt gesteckt, um irgendwie an alle Akte Unterlagen zu kommen. Also ähm,ähm,Finde ich eine eine ganz, ganz interessante Sache, auch wenn ich, wie gesagt, den den tatsächlichen Punkt eigentlich nur so, es ist halt so ein wirkliches, so ein wirklicher PR-Fale, ja.
Thomas Lohninger 0:10:20
Dass da ähm diese berühmten Verhandlungsdokumente Schuld dran sind, die man ja nicht einsehen darf, weil äh mich würd's nicht wundern, wenn da unter anderem auch drinsteht, dass die Verhandler im Persona nicht genannt werden dürfen von den Regierungen.
Linus Neumann 0:10:35
Das wäre natürlich jetzt nochmal spannend ähm.
Thomas Lohninger 0:10:40
Ich weiß nicht, ob irgendwo aus irgendeinem Land die Personen, die da wirklich am Tisch saßen, bekannt sind.
Linus Neumann 0:10:46
Ja ich das mag gut sein, dass das nicht so ist. Ich würde halt auch sagen, vielleicht ist es gar nicht so unbedingt.Vielleicht ist es nicht so wichtig, welche Personen das waren, sondern eher die Inhalte. Es könnte natürlich, ist natürlich auch die Frage, wenn man sagt, man will alle Dokumente dazu haben, dann müsst ihr eigentlich über diese IFG-Anfrage eben genau auch diese,letztendlich müsste man die soweit durchkämpfen, dass man genau diese Verhandlungsdokumente bekommt, die ja eben nicht öffentlich sein sollen. Ich denke, da sitzt äh natürlich auch der der wirkliche Kern dieser Anfrage auf die,den da damit abgezielt wird. Ähm.Diese Argumentation über die Person und dass das Internet jetzt irgendwie böse ist, ist natürlich ähm ist natürlich,ist einfach nur lächerlich, ne? Also, ich meine, das das ist wirklich der ähm hier Thomas Stadler,Rechtsanwalt Internet als Gefahr für die öffentliche Sicherheit dargestellt wirdhaben wir es mit einer Begründungstechnik zu tun, die totalitäre Züge trägt und die der Regierung eines demokratischen Staates unwürdig ist, wird er sehr gerne sehr pathetisch mal, aber.
Tim Pritlove 0:11:53
Ja
Linus Neumann 0:11:55
Der hat ja im Prinzip recht, ja? Also wenn du wenn du sagst, hier wir machen hier einen auf äh Demokratie und äh notwendig irgendwie Informationen. Das Volk muss irgendwie informiert sein, um,die Abläufe irgendwie zu zu kennen und bewerten zu können äh und dann zu sagen, nee, ähm wir wir können diese Person nicht der öffentlichen Meinung preisgeben,sehr komische Begründungstaktik. Auf jeden Fall, wie gesagt, spenden sind möglich, digitale Gesellschaft e. V. Nimmt hier da entgegen, kommen äh Formular habe ich verlinkt und ähm wie gesagt.Selbst wenn man, selbst wenn so viel Geld gespendet wird, dass alle äh alle juristischen Auseinandersetzungen irgendwie ausgefochten werden,Dann noch etwas überbliebe, dann würde es weiter in die Informationsarbeit gehen. Acta äh investiert werden. Das heißt, da hat man also eine sehr klare ähm,Kampagne dort teambezogene Spender in digitale Gesellschaft. Was ja was eigentlich nicht nicht üblicherweise der Fall ist bei Betty gegessen,äh wirklich konkret Kampagnen bezogen gespendet wird. In dem Fall,wollte ich da mal drauf aufmerksam machen. Ansonsten noch kurz zu Acta äh die Petition zum Aussetzen der Ratifizierung,Die hat nämlich jetzt die Anhörung gewonnen. Das ist ja, man gewinnt ja quasi die Anhörung, wenn man in einem,gewissen Zeitraum ab Beginn der des der Einstellung des Staates der Petition quasi äh über fünfzigtausend kommt,Frist waren, glaube ich, im letzten Jahr noch drei Wochen, jetzt sind's irgendwie vier.Und äh diese Hürde hat diese Petition gerissen. Sie kann noch bis zum zweiundzwanzigsten mitgezeichnet werden, steht jetzt glaube ich grade knapp vor den vor der Sechzigtausend,Da haben wir also eine schöne äh Petition. Üblicherweise bis,Also dann gibt's ja quasi dann kommt der Petent ja vor den Petitionsausschuss und hat da seine Anhörung üblicherweise dauert das noch sehr lange bis da irgendwann mal irgendwie ein Termin gefunden wird. Aber äh immerhin.Ähm erfolgreiche Sache, die da, glaube ich, der Vater eines fünfzehnjährigen Jungen aus Gefälligkeit für ihn gestartet hat, wenn ich das richtig.Verlinkt, kann man auch noch mitzeichnen.
Thomas Lohninger 0:14:12
Kann man auch mitzeichnen, wenn man äh nicht Deutscher ist, auch äh EU-Staatsangehörige können Petitionen auf Bundestags DE mitzeichnen. So als kleine.
Linus Neumann 0:14:22
Echt, echt es war mir wirklich nicht bekannt.
Thomas Lohninger 0:14:24
Doch, doch. Ah, gibt's doch eigene Felder dafür, also das ist ganz legitim, da kann man auch auswählen, dass man aus Österreich oder sonst wo kommt. Ich glaube, ich weiß nicht, ob das extra gezählt wird, aber auf jeden Fall ist es möglich in dem Formular.
Tim Pritlove 0:14:38
Interessant, wusste ich auch noch nicht.Mit dem Thema? Ja, ne? Ja, dann äh gab es eine Dialog beim Bundes äh Wirtschaftsministerium zum Thema.True Strikes. Tue Strikes ist ja wirklich eins der merkwürdigsten Basswörter irgendwie, das sollte man, haben wir das schon mal klargestellt? Ich weiß nicht, das.
Linus Neumann 0:15:03
Ja, also wir haben.
Tim Pritlove 0:15:04
Man vielleicht auch schon noch mal machen, ne?
Linus Neumann 0:15:06
Es kommt ja von den von der Regelung in, die in Frankreich mit dem Gesetz zumindest formell ja in Kraft getreten ist, ähm wo.Ein ein eine Infrastruktur eingerichtet wird, dass das automatisch überwacht wird, wer ähm über seinen Internetzugang das äh Urheberrecht verletzt. Und ähm,Wenn das festgestellt wird, dann gibt's ein gibt's einen blauen Brief nach Hause, wo dann drin steht hier, du, du, du, hast du nicht ist nicht richtig gemacht mit dem Internet, musst was anderes machen mit dem Internet, was anderes runterladen und dann nach der dritten Verwarnung,Beim dritten Mal erwischen soll dann eine Sanktion stattfinden. Nämlich, dass der Internetanschluss äh.
Tim Pritlove 0:15:54
Gesperrt wird oder man überhaupt kein Zugang mehr bekommen darf.
Linus Neumann 0:15:57
Für eine gewisse Zeit oder äh so. Äh in den.
Tim Pritlove 0:16:00
Genau, also dreimal äh kriegst du's um die Ohren gehauen und dann.
Linus Neumann 0:16:05
Wird in den USA, in etwas anderer Form,Debattiert und da haben sie gesagt, okay, wir äh wir schalten euch den Internetanschluss nicht ab, weil dann würden den Provider, der auch im Zweifel zwei Kohle entgehen. Sie können ja nicht,auf die auf die auf das Bezahlen ihres Vertrages äh bestehen, wenn sie gleichzeitig die den Internetanschluss abschneiden,so dass die in USA eher sowas diskutiert wird wie Bandbreitendrosselung, also du hast halt 'n weiß ich nicht 'n VDSL-Vertrag, aber wenn du das dritte Mal erwischt wirst, wie du irgendwie urheberrechtlich relevantes Material runterlässt,wird er halt auf Mode um Geschwindigkeit gedrosselt. Das heißt, du kannst halt die können dir weiterhin Kohle abnehmen, ja? Und müssen dir weniger Dienstleistungen. Also das, das bedeutet,ja, also die ultimativ die Gefahr, dass mein Internetanschluss äh,abgeschaltet oder irgendwie äh zum Schlechten manipuliert wird,Ähm und gleichzeitig damit einhergehend, also eine ins eine Infrastruktur, die genau das überwacht und diese diese Sperrung dann ermöglichen soll. In Frankreich ist das dann dieses äh,oder was, das hat äh Jeremy Zimmermann im Podcast mit Markus Beckedal äh bei Netzpolitik org nochmal genauer erklärt. Das soll jetzt auch gar nicht unser Thema sein, nämlich in Deutschland wird jetzt two Strikes.Diskutiert. So und wer jetzt verstanden hat, was bedeutet, würde sagen, Tue Strikes heißt, ich muss nicht dreimal den Fehler machen, sondern zweimal reicht. Und ich bin raus,Das ist aber falsch. Das ist falsch. Ähm richtig ist ähm.
Tim Pritlove 0:17:46
Heißt, weniger Sanktionen.
Linus Neumann 0:17:48
Heißt keine Sanktion, ich kriege nur einen Brief.
Tim Pritlove 0:17:51
Also wer denkt sich sowas aus?
Linus Neumann 0:17:53
So und jetzt und dieser Brief soll.Ähm nach also man kann sich natürlich vorstellen, wer diese Idee hatte. Das sind die ähm die Rechteverwerter, die äh sagen, ja, da müssen wir irgendwie mal was machen,Und was sie also mit ganz gerne haben wollen, ist, dass diese Verwarnung direkt vom Provider ähm versendet wird,und dass die Verantwortung zu den Providern geschoben wird, auch diese Überwachung zu veranstalten. Äh momentan ist es ja so, dass wenn ich jetzt, sagen wir mal, ich lade jetzt, warte mal, ich ich lade einen Torwart runter, irgendein neues Album,Was vielleicht vor einer Woche rausgekommen ist, dann lade ich äh lade ich illegal als so ein so ein Album herunter, die die,Der Weg, wie ich dabei erwischt werde, ist, dass ähm eine private äh,Ermittlungsorganisation der der Rechte Verwalter genau in diesem Tourent mit drin hängt und quasi meint die Beteiligung meiner IP-Adresse feststellt,dann ähm Feststellung macht, wem gehörte diese IP-Adresse zu dieser Uhrzeit? Und dann kriege ich meine meine Abmahnung oder oder mein mein strafbewerte Unterlassungserklärung oder was auch immer sie von mir verlangen, irgendwas wo wo ich am Ende Geld bezahlen muss,Im Moment müssen quasi die Rechteinhaber selber ermitteln auf auf eigene Faust in diesen in diesen dann rein.Und dann beim Provider äh nach der Gesetzesreform von zweitausendacht ähm so eine ähm,So eine Anfrage dann stellen so. Und das denen natürlich viel zu aufwendig und die wollen jetzt natürlich viel lieber, dass die dass die Providers von vorneherein machen wollen.Von vorneherein machen und ihnen die Arbeit abnehmen, ja?Ähm das heißt, da soll so diese Rechtsverfolgung so ein bisschen privatisiert werden. Der Provider ist selber dafür verantwortlich haftet vielleicht im Idealfall äh der Vorstellung noch direkt dafür. Und der Providerverliert quasi seine die Inhaltsnetralität seines seines Angebotes und äh wird dazu verpflichtet.Gegen seine eigenen Nutzer da vorzugehen.
Tim Pritlove 0:20:03
Eine ganz großartige Idee.
Linus Neumann 0:20:04
Genau, wird diskutiert seit Ende zweitausendachtzehn ungefähr, seitdem lädt nämlich das Bundeswirtschaftsministerium regelmäßig zum Wirtschaftsdialog, zur Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen ein. Und da kommen dann eben unsere äh Rechte,Anbieter äh Rechteverwerter,Wie jetzt äh der Bundesverband der Musikindustrie zum Beispiel und ähm so Gruppen wie Eco, der ähm.
Tim Pritlove 0:20:32
Verband in Deutschland.
Linus Neumann 0:20:32
Verband, aber eigentlich noch sind nicht alles nur Provider, sondern auch äh andere Internetanbieter. Ähm,Kommt dann dahin und dann unterhalten sie sich und,Ähm wer nicht eingeladen war, war irgendjemand von der Zivilgesellschaft. Also es war weder irgendwie AK Zensur, AK Vorrat, äh digitale Gesellschaft für Boots, CCC, irgendjemand war da gefragt. Da gab's dann einen großen,Protest natürlich von allen Seiten,und das also quasi für Sanktionen der Nutzer da irgendwie diskutiert werden soll und kein einziger Nutzer da an an Bord ist. Aber in diesem Fall haben dann die Provider,relativ starkerelativ klare Kante gezeigt und zwar sagt Verfahren sind in Deutschland datenschutzrechtlich, verfassungsrechtlich, zweifelsfrei unzulässig, machen wir nicht mit, äh Rechteinhaber können ja bereits selbstselbst äh ständig Warnhinweise versenden. Sehen wir nicht ein, warum das irgendwie auf die Provider gehen soll,Sprecher, wir lehnen das Modell ab, da dies eine Privatisierung der Rechtsverfolgung Urheberrechts sowie eine Aufweichung der neutralen Rolle der Provider, wie sie in der E-Commerce-Richtlinie und im Telemediengesetz niedergelegt ist, zur Folge hätte.Schön, diese Gespräche sind also gescheit.
Tim Pritlove 0:21:52
Scheitert, ja.
Linus Neumann 0:21:53
Und da kann man mal sehen, dass dieser Eco äh mit seinen vierzig Mitarbeitern große Lobby-Organisationen der Provider äh auch mal,und zwar nicht zum ersten Mal da ziemlich gute Arbeit im Rahmen des des schonens von Grundrechten.
Tim Pritlove 0:22:10
Vor allem auch,extrem erfreuliches, selbstbewusstes Auftreten. Also, äh, wenn ich mich so erinnere, grade so an Interessenvertreter, äh, aus der Wirtschaft, wenn die mal irgendwas nicht passt in der Hinsicht und dann auch schnell mal wieder so diese Kinderpornokeule oder was auch immer gerade so äh das Argument des Tages wargezogen wird,Ist dann so häufig so, ja, das ist ja ein ganz netter Vorschlag und da muss man ja sicherlich mal drüber reden und da könnten wir uns aber auch noch vorstellen, dass da ein paar Änderungen angemessen wären et cetera ja, obwohl sie eigentlich alle keinen Bock drauf habenes wird einfach nur gesagt so, habt ihr schon mal das Grundgesetz geguckt und so? Äh wir gehen jetzt mal zu den Schnittchen, nächstes Thema.Und das finde ich äh das finde ich schon ganz bemerkenswert so, das äh da hat sich schon der Stil schon so ein bisschen geändert.
Linus Neumann 0:22:55
Weil man natürlich auch sagen muss, wenn man jetzt wirklich den Providern diese, diese Pflicht aufs Auge drückt, dass sie den, das kostet ein Schweinegeld.
Tim Pritlove 0:23:05
Vor allem auch für ihre Reputation katastrophal, ne? Ich meine wer ich meine null Komma nix hältst du so die Blacklist äh im Internet, hier sind deine Zensurprovider des Tages, ähhier ist das Formular zum schnellen Wechseln, hier ist euer sonder Kündigungsrecht, weil sich der Vertrag geändert hat. Go for it, ne? Und da haben die natürlich auch alle einen Riesenschiss davor.
Linus Neumann 0:23:25
So ist es. Wie gesagt, diese Gespräche, schön, diese Gespräche waren jetzt äh zielten auf eine freiwillige Lösung. Ähm.Es ging da wirklich darum, dass das Bundeswirtschaftsministerium setzt euch doch mal an einen Tisch und vielleicht werdet ihr euch einig, ähm das heißt, die Situation ist jetzt eigentlich das Wirtschaftsministerium, will diese,Justizministerium will sie nicht,Das heißt, dass da irgendwie eine gesetzliche Grundlage jetzt entsteht, ist zumindest in der jetzigen äh Regierungskonstellation eher unwahrscheinlich.Und was, sage ich mal, so ein bisschen als ähm,Kompromiss oder das, worüber man mal nachdenken könnte aus diesen Gesprächen äh hervorgegangen ist, dass man sagt, okay, wir könnten uns überlegen, irgendwie eine größere Aufklärungskampagne zu machen oder wir streben an,E-BikeWerbeanbieter, die Finanzierung von Piraterieseiten zu kappen, das ja auch immer seit einiger Zeit so eine Idee, die da eine Rolle spielt, was weiß ich, ne. Es gibt irgendwie bei diesen Piraterie-SeitenUnmengen an Werbefinanzierung. Dadurch funktionieren die, ähm, dass man versucht, da vielleicht Allianzen zu schmieden, um zu sagen, okay, wir äh,schalten keine Werbung mehr auf mega Upload oder oder Pirate oder was auch immer, um den so die Grundlage zu entziehen,Und aber auch, dass man sich drüber nach, dass man sich irgendwie verbesserte Ermittlungszusammenarbeit und internationale Rechtsdurchsetzung wünscht. Okay, da sind wir dann auch nicht mehr so weit weg von Arkta, ne? Aber das waren,Wie gesagt, ähm eine gesetzliche Regelung in der jetzigen Konstellation dank äh Justizministerium, Ministerin, Leuthäuser Schnarrenberger,eher unwahrscheinlich.
Thomas Lohninger 0:25:06
Akte sind in diesem Eco-Branchen-Verband aller Provider vertreten.
Linus Neumann 0:25:11
Da sind sowas von viele drin, dass viele Sachen kenne ich dann auch gar nicht. Warte, ich habe die mit.
Tim Pritlove 0:25:18
Also das heißt Verband der deutschen Internetwirtschaft EV, also von daher geht es eben deutlich weiter als Provider. Das ist aber, glaube ich, ursprünglich mal wirklich aus dem Provider Umfeld entstanden. Ja. Oder täusche ich mich?
Linus Neumann 0:25:28
Das ist das kommt so aus diesem Umfeld, wenn du da jetzt schaust hier die Mitgliederliste, da ist Telekom Austria zum Beispiel auch drin, ja ähm dann.
Thomas Lohninger 0:25:38
Okay, sind viele, ja.
Linus Neumann 0:25:40
Da sind also wirklich sehr viele drin und die haben sich da echt eine eine ordentliche,eine ordentliche ähm Lobby-Organisation aufgebaut mit dem Eco, ne. Wie gesagt, der hat vierzig Mitarbeiter. Das ist äh das sind richtig fettes Ding. Gut, da sind jetzt, auf weiß ich nicht, wie viele hundert äh Mitglieder drin.
Thomas Lohninger 0:25:57
Unternehmen. Na, es erinnert mich nämlich ein bisschen an die aktuelle Diskussion, die wir hatten in Österreich, über diese Privatisierung von Rechtsdurchsetzungund Provider müssen Polizei spielen, entscheiden, was legal und illegal ist und äh im Grunde in die Netzzentraität eingreifen.Und da gibt's halt die die Ispa, Internetservice, Provider Austria und die hat sich da auch ganz stark ausgesprochen dagegen. Das ist ein Verband von allen Providern, bis auf die zwei größten.Und die haben natürlich andere Meinungen, also da ist auch Ispa, wenn du, wenn man die zur Netzzentraität fragt, hat man aucheher positive Antworten, die trauen sich auch mal ein bissel auf die Kacke zu hauen, aber ja,halt die die zwei größten fehlen und die kaufen natürlich auch gerne mal wieder die Kleinen. Also.
Tim Pritlove 0:26:41
Sind die Deutsche Telekom beim Ikone.
Linus Neumann 0:26:44
Die finde ich jetzt gerade nicht in dieser Mitgliederliste, die wirklich, wie gesagt, sehr lang ist.
Thomas Lohninger 0:26:52
Ja, der Hintergrund ist es ja oft, dass die großen Firmen allein schon so viel Gewicht haben, dass sie sich nicht in so ein Gremium oder einen Verband reinsetzen.
Tim Pritlove 0:27:00
Na ja, eben da, lassen die sich gar nicht die Butter vom Brot nehmen, also Deutsche Telekom ist hier nicht dabei.
Linus Neumann 0:27:04
Telekom ist nicht dabei, nee. Aber, wie gesagt, eins und eins, SAP, also da da ist wirklich riesige Liste hier, kann man sich mal anschauen. Eco ist auf jeden Fall wirklich, sage ich mal, von diesen.Von diesen Organisationen äh immer immer eine gute, also von Eco kommen selten irgendwelche ähm blöden Stellungnahmen. Da kann man wirklich sagen, dass man da jetzt,Als ähm jemand, der möglichst wenig Einschränkungen fordert und möglichst äh,neutral, möglichst sich einen neutrale Netzvermittlung wünscht, kann man mit den Positionen des Eco äh in der Regel sehr gut übereinstimmen und sich sehr über die Arbeit freuen, die die da leisten.Ganz im Gegensatz zu jetzt anderen wie Bitcom, ne?
Tim Pritlove 0:27:54
Haben wir noch Anmerkungen zum Thema. Das Ding ist, glaube ich, erstmal gegessen, oder?
Linus Neumann 0:28:00
Ja, wie gesagt, also äh gegessen, so lange sich an der Konstellation Wirtschaftsministerium, Justizministerium erstmal nichts ändert, wird's da keine äh gesetzliche Initiative geben.
Tim Pritlove 0:28:12
Hm. So, dann gab es einen Fluggastdatenabkommen zwischen wem?
Linus Neumann 0:28:20
Das soll es erst geben und zwar möchte dieEU das gerne mit den äh USA abschließen, dass sämtliche Fluggastdaten irgendwie an die äh USA gesendet werden und dort für fünfzehn Jahre gespeichert.Das beinhaltet dann irgendwie, also im Prinzip alle Daten, die irgendwie anfallen, wenn man so ein äh Flug angeht.Ähm also was weiß ich, Kreditkarte, was man gerne isst, äh man kann ja irgendwie sein Kreuz bei Vegetarisch machen. Also alles was, was irgendwie die Airline und so weiter irgendwie über einen bekommen, wenn man da fliegt.Und die sollen äh laut momentan Stand des Abkommens soll die, das Department vor homeland security, die dann diese Daten einfach per Impulsverfahren sich aus äh,aus Europa holen können und dann irgendwie nutzen zum Kampf gegen Terror und illegale Immigration. Eines der größten Probleme, die USA haben, ist ja illegale Immigration aus Europa, weil alle so gerne,dahin wollen.
Tim Pritlove 0:29:26
Flüchten geradezu dahinten, ne? Endlich Freiheit.
Linus Neumann 0:29:30
Ähm und das äh und Homeland Security kann die dann auch äh in den USA an alle äh Behörden, die ihm so einfallen, weitergeben,Da gibt's äh seit längerer Zeit einen Kampf gegen, da eben die Anforderungen des EU-Parlaments, die da schon vor einigen Jahren,definiert wurden, nicht erfüllt werden, die können das also man kann offensichtlich mit diesen Daten Profile bildenSie sollten nur zur Terrorabwehr zum Einsatz kommen, aber im Moment nach aktuellem Stand kann die USA, die eigentlich im Prinzip für alles verwendenEs gibt dann vor allem für keine Rechtssicherheit, weil die da ein Abkommen mit homeland security machen wollen,und nicht einen wirklichen internationalen Vertrag, den man einklagen kann. Das äh heißt, wenn ich jetzt aus irgendwelchen Gründen auf so einer äh Blacklist lande.
Tim Pritlove 0:30:22
Ein Abkommen mit einer Behörde sozusagen.
Linus Neumann 0:30:26
Also die die eine, es gibt es soll quasi kein internationaler Vertrag zwischen USA und den Ländern entstehen, nachdem ich als Betroffener, also der, der, der Punkt ist, ich, ich, Linus Neumann fliege irgendwie zu oft nah äh in Iran.So dass äh die USA dann irgendwie feststellen, nee, den den Neumann, den wollen wir bei uns nicht, der ist immer im Iran. So und dann bin ich auf so einer No-Fleitlist. Ja und dann wird halt einfach,kann ich kann ich dann nicht, geht nicht. Und äh quasi, dass wenn ich auf so einer Liste lande, hätte ich nach dem aktuellen Stand des,abkommst, wenn es so unterzeichnet wird, ähm keine Möglichkeit, mich da irgendwie wieder runterzuklagen. Weil das ja einfach äh die Daten haben, das die haben einfach einfach die Daten treffen da ihre Entscheidung und es gibt da keine, keine ernstzunehmende Rechtssicherheit.Da gibt's eben die Kampagne No P NRTs dot org ähm,die sich dagegen engagierte ja noch sehr viel mehr Informationen zu hat. Auch hier gibt's eine Kampagne von digitale Gesellschaft EV,die sich da in dem Fall daran wendet, dass man seine äh M,die die MEP Members of European Parlament anschreibt und denen sagt, hier lass mal sein, wollen wir nicht. Ähm insgesamt gab's dann auch noch eine eine Studie, die also sagte, das ist,gesamte, das gesamte Abkommen hat eigentlich nur Nachteile für äh,für den EU-Bürger, ja? Es werden einfach deine Daten da rausgeblasen, an die USA und für fünfzehn Jahre da behalten, die können die Pullen, sie müssen die noch nicht mal anfragen, ja. Sie haben sie haben im Prinzip quasi dann Ruth auf die Datenbank, ja. Ähm.Und das scheint also im Moment ein sehr, sehr unausgewogenes.
Tim Pritlove 0:32:16
Aber es gibt auch ähm es gibt doch bereits ein Abkommen zwischen Europa und den USA über die Fluggastdaten. Inwiefern ist jetzt diese Initiative,Oder täusche ich mich? Ist das irgendwo im letzten Moment gescheitert? Meines Wissens gibt es eine Datenübermittlung. In dem Moment, wo jemand in die USA fliegt, können die USA ja auf diese Daten zugreifen? Oder habe ich da was falsch mitbekommen und wieder.
Linus Neumann 0:32:41
Wenn du in USA liegst natürlich jetzt geht's ja wenn ich das hier jetzt richtig verstehe geht's ja einfach mal um alles.
Tim Pritlove 0:32:49
Also egal, wohin ich fliege, sozusagen, wir hätten gerne einfach mal alles. Sagt uns einfach mal, was ihr weißt, damit unsere unsere Geheimdienste werden zu teuer, äh, äh, es wäre doch viel einfacher, wenn die Länder, äh, sich sozusagen selbst ausspionieren würden, dann,Nicht so viel Geld investieren, ist das irgendwie so eine Nummer? Ist wirklich unglaublich.
Linus Neumann 0:33:11
Also ich will jetzt hier grade nichts Falsches sein, deswegen schaue ich noch mal irgendwie genau drauf, aber ähm.
Tim Pritlove 0:33:21
In die Richtung geht's, sagst du.
Linus Neumann 0:33:25
Ja. Ich schaue jetzt gerade noch ganz kurz. Ich weil ich bin ganz ehrlich, dass ich bei diesem Thema nicht so drinstecke und eigentlich nur mal schnell darauf verweisen wollte, dass es das alles gibt.
Tim Pritlove 0:33:40
Ja, okay, gut. Dann haben wir darauf verwiesen.
Linus Neumann 0:33:42
Also vielleicht.
Thomas Lohninger 0:33:43
Ähm also die, also es gibt auf jeden Fall bei diesem diesen Abkommen geht's ja drum, dass das ausgeweitet wird und ähm dass im Grunde jede Flugbewegung auch die hier, also innerhalb von Europa, dass die damit auch übermittelt werden,Gesagt hat, eben auch alle Datenfelder, die ich da angebe bei meiner Airline,und äh die Geschichte ist halt, dass das Abkommen ist eine Ausweitung und wirklich aufmerksam darauf gemacht hat, Alexander Sander, der steckt hinter No P N R. Und der sitzt in Brüssel und macht da Netzpolitik,und äh es ist halt schon durch.
Tim Pritlove 0:34:15
Das alleine oder macht er das für irgendeine andere Organisation?
Thomas Lohninger 0:34:17
Der macht das der ist irgendwie Angestellter von 'nem österreichischen, unabhängigen MIP, also Europaparlamentsabgeordneten, Martin Ehrenhauser,und äh der hat sich irgendwie so auf die Netzpolitik gestützt dieser Ehrenhase und beschäftigt halt eben den Zander,Dadurch kann der da in Brüsseler arbeiten und ist immer bei den ganzen Ausschüssen dabei und gibt halt Updates und,versucht irgendwie mit den Leuten zu reden, aber jetzt ist es halt an einem Punkt, wo es im Parlament auch noch abgesegnet werden muss, durch den Rat ist es schon durch,und um eben auf das Parlament einzuwirken, weil's dort halt wirklich ein freies Mandat gibt, versucht er jetzt sozusagen nochmal äh über die einzelnen Länder mit dieser PNR-Webseite, die Leute zuzubringen, ihre eigenen Abgeordneten anzuschreiben,was diese Webseite tut. Ich glaube, PNR Punkt digitale Gesellschaft DE oder PNR Punkt Vibe AT. Äh wir haben das auch,Da siehst du alle deine Abgeordneten, die sind halt eingeteilt in sind für PNR, sind gegen PNR oder sind so Wackelkandidaten.Und äh die Idee ist eben, dass man hier mal Argumente bekommt, was man den Leuten sagen könnte und dann Kontaktinformationen, die einzelnen ähm Parlamentarier anzuschreiben und zu versuchen, zu überzeugen, dass die da dagegen sind,Und wenn man Antworten bekommt, können wir die auch in dieser Homepage eintragen. Sprich, das soll so irgendwie mal darstellen, wie ist der Ist-Zustand,und auch aktiv darauf hinarbeiten, dass die Leute sozusagen ihre eigenen MEPs anschreiben und so wird das bei Akta ja auch schon gemacht haben. Da gab's auch dasselbe Tool. Es ist irgendwie eine dänische Software, die ja auch schon damals eingesetzt hat,und äh das ist irgendwie so ein Trend, der sich durchsetzt, dass man äh ganz einfach darstellt, wie sind für dieses Thema gerade die Mehrheitsverhältnisse und wie können Bürger ihre eigenen Abgeordneten dazu bringen, da ein bissel mehr in die Richtung zu gehen.Und äh das ist so, weiß nicht, eine neue Form von Gras Roots Lobby und das macht's halt einfacher, als diese ganzen Wickelisten, die wir da vorher mal hatten, mit such dir deinen Abgeordneten und,Wird halt einfacher.
Linus Neumann 0:36:24
Natürlich auch gefährdet natürlich die öffentliche Sicherheit, ne? Weil da die Abgeordneten auf einmal im Internet stehen mit ihrer Meinung. Oh ja.
Thomas Lohninger 0:36:30
Oh ja. Da könnte man sie ja nicht mehr wählen, weil sie irgendwas Blödes.
Linus Neumann 0:36:35
Ich werde nachher äh wird da die öffentliche Sicherheit gefährdet.
Tim Pritlove 0:36:38
Ja, ich würde sagen, bei diesem Fluggast-Daten-Abkommen wird aber auch die öffentliche Sicherheit gefährdet, wenn da irgendwie auch immer alle Politiker und alle Beamte, die vielleicht gerade irgendwo hinfliegen, um irgendeinen Akta äh Vertrag auszuhandeln, ja dann äh auch einfach gepullt werden können, ne.
Linus Neumann 0:36:51
Um das jetzt noch ganz kurz deine zu der Frage, bei der ich gerade etwas gewackelt habe, zitiere ich jetzt nochmal die No-PNR-Webseite. Ähm also die,EU verhandelt gerade mit den USAüber diese Übermittlung der Flugkastaten, darüber hinaus gibt's Pläne, Fluggastdaten auch von europäischen Flügen zu speichern, das heißt das äh geschieht im Moment noch nicht soim Rat sowie im EU-Parlament wird auch die Auswertung von Fluggasdaten innereuropäischer Flüge sowie die Speicherung von Reiseinformationen anderer Verkehrsmittel wie der Bahndiskutiert also es geht da auch in diesem Fall wieder darum, dass offensichtlich erstmal so ein,was ist da des des.Der Damm erstmal brechen soll oder was ist da die was ist da die Floskel, was ist da die.
Tim Pritlove 0:37:42
Was du sagen willst, aber.
Linus Neumann 0:37:44
Ein Dammbruch, ein Dammbruch soll.
Tim Pritlove 0:37:45
Sind hier auf jeden Fall äh ja breit.
Thomas Lohninger 0:37:49
Kehrsdaten deiner Reise werden sozusagen da erhoben.
Linus Neumann 0:37:52
Genau, ähm weshalb wir auch äh jetzt immer mehr von der Vorratsdatenspeicherung der Reisebewegungen gesprochen wird. Und ich denke, ähm das kann man auch so tatsächlich nennen.
Tim Pritlove 0:38:05
Ja, jetzt haben wir ja schon gehört, dass auch hier Österreicher äh da eine Rolle spielen. Das ist natürlich eine wunderbare Überleitung hier zu unserem kleinen Spezial. Ähm.Wir haben nicht so den Einblick, Thomas, aber du bist ja schon eine Weile dabei. Ähm und.Vielleicht kannst du nochmal so einen kleinen Einblick geben, wie es denn konkret aussieht, ähm so mit dieser ganzen Entwicklung mit Netzpolitik und Österreich. Lange Zeit hat er mal so den Eindruck, egal was in Deutschland passiert, so in Österreich,bestenfalls Echos.
Thomas Lohninger 0:38:43
Ja, den Eindruck hatte ich auch ganz lange,ähm äh das war halt auch so, man hat lange versucht irgendwie, also wie ist die Situation? Natürlich bekommt man aus Deutschland mit, was hier passiertähm man kennt die ganzen Organisationen, man man weiß von den Themen, man liest dieselben Blocks, hört dieselben Podcasts und dann schaut man in sein eigenes Land und findet das da irgendwienicht nur ein Bruchteil davon passiert,Und wenn man sich äh selbst engagieren will, wenn man irgendwie sieht, hey das sind wichtige Themen, wie kann ich denn wenigstens mal herausfinden, was in Österreich los ist? Du hast irgendwie in Deutschland wird das diskutiert und in Österreich spricht nicht mal jemand drüber,Also das Netzpolitik in der Politik äh in den Parteien verankert ist. Davon sind wir immer noch weit entfernt.Aber es hat sich halt doch so im letzten Jahr bissel was bewegt, also,Für mich war so der Starting Point die Beschluss der Vorratsdatenspeicherung in Österreich damit hat sich viel bewegt,und da wir haben auch einen Ackervorrat, der sich schon ähm einige Jahre davor gegründet hat und äh der,halt versucht hat, immer wieder Stellungnahmen zu geben und halt eher so auf diesem Gesetzesprozess eingewirkt hat, aber jetzt nicht groß die Öffentlichkeit hatte oder auch nicht gesucht hat.
Tim Pritlove 0:40:01
Sind diese AKV jetzt nur namensgleich, aber äh organisatorisch vollständig getrennt von der Bewegung in Deutschland.
Thomas Lohninger 0:40:07
Das ist ein eigener Verein, der den Namen gleich hat und sonst aber nichts gemeinsam hat. Also da gibt's natürlich äh irgendwie dasselbe Ziel. Dieses Gesetz abzuschaffen und auch die EU-Richtlinie zu bekämpfen, aber personell gibt's da keine Überschneidungen.
Tim Pritlove 0:40:21
Was ist denn so der Ist-Zustand Vorratsdatenspeicherung in der österreichischen Gesetzgebung? Sind das schon so weit so ratifiziert und äh beschlossen, wie das äh Europa immer gefordert hat?
Thomas Lohninger 0:40:32
Ja, das ist es. Ähm lass mich chronologisch durchgehenAlso wir haben äh schon einen Vertragsverletzungsverfahren bekommen, also es wurde angedroht, weil wir diese Richtlinieimmer noch nicht umgesetzt hatten, haben sie vor, ich glaube, es war zweitausendneun oder zehn haben sie so mit den Säbeln geraspelt und gesagt, so, jetzt mach mal endlich.Und dann ist so dieser schwarze Peter ständig hin und her gereicht worden und irgendwann hat man entschieden gut das Feld in die Zuständigkeit des Infrastrukturministeriums,und dann ist da jemand zum Handkuss gekommen, der sich gedacht hat, äh also es war schon irgendwie bekannt, dass das eine heikle Materie ist und.
Tim Pritlove 0:41:11
Infrastrukturministerium.
Thomas Lohninger 0:41:12
Verkehrsministerium.
Tim Pritlove 0:41:15
Primär. Vorratsdatenspeicherung, Verkehrsminister.
Thomas Lohninger 0:41:19
Verkehrsministerin, ja. Ja, also.
Tim Pritlove 0:41:20
Verkehrsministerin. Ja, okay. Muss man ja auch erst mal drauf kommen, ne? Es ist äh schon ganz gut. So, Verkehr, Datenverkehr, das passt.
Thomas Lohninger 0:41:28
Ähm also nicht Innenministerium, nicht Justizausschuss, äh Justizministerium, die zwei haben sich da danach zu Wort gemeldet, aber auf jeden Fall hat diese Ministerin die kluge Entscheidung getroffen, äh damit jemanden zu beauftragen.Und lustigerweise äh jemanden, der ein bekannter Kritiker äh dieser EU-Richtlinie ist, nämlich dass Ludwig Bolzmann Institut für Menschenrechte. Kurz Bim, also.
Tim Pritlove 0:41:49
Wurden womit konkret beauftragt.
Thomas Lohninger 0:41:51
Gesetz zu schreiben.Das ist äh eine schon sehr, sehr altes und bekanntes Institut, die sich für Menschenrechte einsetzen. Äh die haben eine riesige Forschungsabteilung, machen immer wieder Studien.
Tim Pritlove 0:42:05
Kannst du nochmal den Namen sagen?
Thomas Lohninger 0:42:06
Ludwig Bolzmann Institut für Menschenrechte, ja? Ähm sind in Österreich recht bekannt, also vor allem in der in der Wissenschaftsszene. Und.
Tim Pritlove 0:42:14
Also das das Infrastrukturministerium sah sich gedrängt,Die ganze Regierung sah sich gedrängt, die Vorratsdatenspeicherung nach EU-Vorgabe umzusetzen, hat es dann die Infrastrukturministerium zugeschoben und das hat sich dann an dieses Institut gewendet und sagt, macht ihr das doch mal.
Thomas Lohninger 0:42:31
So richtig schwarzer Peter. Ich will nicht Nimm Du. Nein, ich will auch nicht.
Tim Pritlove 0:42:34
Institut für Menschenrechte wird mit der Vorratsdatenspeicherung. Ja. Beauftragt.
Thomas Lohninger 0:42:38
Noch dazu schon bekannte Kritiker waren, die schon eine Studie über die Deutsche Vorratsdaten.
Tim Pritlove 0:42:42
Ist denn diese Ministerin auch als Kritikerin bekannt oder kann man jetzt davon ausgehen, dass sie nicht wusste, was sie tut.
Thomas Lohninger 0:42:47
Ich glaube jetzt weiteres. Also daher es war ihr schon bekannt, dass das ein heikles Thema ist, sonst hätte sie das nicht äh ausgelagert, aber äh ja, ist jetzt auch nicht so die große Netzpolitikerin, die Doris Boris, die das damals äh beauftragt hat,Und äh wie gesagt, also das äh Ludwig Bolzmann Institut, die waren schon bekannte Kritiker, diese Richtlinie und die haben gleich von vorne rein gesagt, äh zwei Dinge,Wir schreiben dieses Gesetz, aber wir machen's, äh also wir machen's zu verfassungsschonend wie es geht, verfassungskonform geht sowieso nicht,Weißt du grundsätzliche Unstimmigkeiten gibt. Also das war das Credo, mit dem sie angefangen haben.
Tim Pritlove 0:43:25
Ist auch nicht schlecht.
Thomas Lohninger 0:43:27
Und dann haben sie auch gesagt, dass sie sich natürlich das Rechts äh behalten, dieses Gesetz weiterhin zu kritisieren, auch wenn sie es geschrieben haben.Und äh ja, da wurde hier ein Gesetz geschrieben,auch ein wirklich Gutes, wie man sich denken könnte, also da gibt's äh einige Checks und Balance und äh wirklich auch,da da wurde ja das ganze Telekommunikationsgesetz umgeschrieben und Teile des äh Strafgesetzbuches und des Sicherheitspolizeiverordnung, also schon die heiklen BereicheWenn so um Datenauskünfte geht. Und äh was Verkehrsdaten sind, also im Kern ist es äh eine Minimalumsetzung der EU-RichtlinieDas heißt, sie wird äh sechs Monate lang gespeichert, wer mit wem wie lange telefoniert hat, ähmSMS geschickt hat oder MMS, von wo das passiert ist, ist auch die Standortdaten und natürlich der E-Mail-Verkehr genauso, wer, wann, wo mit wem,und bei Internet wird nur der Zeitpunkt der Verbindung und die öffentliche IP-Adresse gespeichert. Sprich das erlaubt mir, wenn ich VIP-Adresse habe, auf die Stammdaten zu kommen, auf den Nutzer, der diesen Internetanschluss hat.
Tim Pritlove 0:44:32
Wie lange soll die Speicherung sechs Monate, wie es eigentlich ursprünglich gefordert ist.
Thomas Lohninger 0:44:36
Ja, das ist so die minimalrichtlinie. Ich glaube, weniger geht auch nicht, damit man konform ist.Ja und dann wurde das Ganze auch im Parlament verabschiedet und zwar ähm neunundzwanzigsten April zweitausendelf.Und ja, ich war zu dem Zeitpunkt auch im Parlament und habe da ein bisschen davon berichtet. Wir haben da auch Diskussionsrunden gehabt gleich danach. Unter anderem auch mit ähm,Ein Mitglied vom AK Vorrat, der auch im Ludwig Bolzmann-Institut sitzt und auch dort erste Reihe fußfrei, wie er sagt, dieses Gesetz geschrieben hat. Also wir haben auch im Ackervorrat Leute vom Ludwig Bolzmann Institut, die an diesem Gesetz mitgeschrieben haben.Und äh ja.
Tim Pritlove 0:45:20
Te-Reihe Fuß frei.
Thomas Lohninger 0:45:21
Er wurde halt wirklich damit beauftragt, das ist irgendwie ein Techniker, der auch juristisch und der bei diesem Institut arbeitet und ja, der hat.
Tim Pritlove 0:45:28
In das erste Reihe fußfrei ist.
Thomas Lohninger 0:45:30
Ja, dass er halt wirklich von, ich schreibe dieses Gesetz bis hin zu ich verhandele mit ähm den verschiedenen Ministerien, ich verhandele mit der Rechteindustrie, die da lustigerweise auch teilweise am Tisch saß,Und äh er, ja,Dieses Gesetz tritt ab ersten April zweitausendzwölf in Kraft. Das heißt, das ist nicht mehr lange. Das steht schon vor der Tür undJa, wir haben uns dann im Oktober ähm so ja da ist dazwischen noch ein bissel was passiert, also es war schon so, dass die dass der Acker vorher da immer mehr Zulauf bekommen hat von jungen Leuten vor allemund dass da immer mehr Leute angedockt sind, die gesagt haben, so jetzt machen wir was. Es wird Zeit. Es ist wichtig,und ähm dann wurden diese Diskussionsrunden äh immer produktiver und dann gab's irgendwann einmal im September diese E-Mail von jemandem zu. Wir haben hier im Parlament das neueneue Möglichkeit, Bürgerinitiativen und Petitionen auch online zu unterstützen. Also das, was ihr auf der Bundestagspetitionsseite habt, bekamen wir auch,Und dann haben wir sofort gesagt, gut, das machen wir,Wir schreiben jetzt mal irgendwas bis nächste Woche haben wir den Text und dann reichen wir hier eine Bürgerinitiative ein. Bürgerinitiative hat die niedrigste Hürde. Vielleicht schaffen wir diese fünfhundert Unterschriften, die wir da brauchen in zwei Monatennehmen wir uns Zeit, fangen wir niedrig an, weil uns war klar, dass unser Thema wichtig ist, aber ob's hier eine breitere Öffentlichkeit gibt, das war.
Tim Pritlove 0:46:57
Fünfhundert Unterschriften in zwei Monaten.
Thomas Lohninger 0:46:59
Ja, wir haben.
Tim Pritlove 0:47:00
Für eine Online-Petition.
Thomas Lohninger 0:47:02
Ja, die fünfhundert brauchtest du, damit du online kommst. Die fünfhundert,auf Papier und dann kannst du erst online machen und wir haben uns gedacht, online, da werden wir dann aber, da schaffen wir es vielleicht vierstellig zu werden.Also das war der Anfang und auch so viel zum Selbstbewusstsein der Netzpolitik in Österreich zu diesem ZeitpunktJa und dann haben wir angefangen. Also wir haben eine Bürgerinitiative geschrieben für die Abschaffung der EU-Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung und zu evaluieren sämtlicher Terrorgesetze.Also Evaluierung der Terrorgesetze, man soll mal nachschauen, ob die ähm verhältnismäßig sind und überhaupt den Zweck erfüllen. Also auch eine handzahme Forderung im Grunde.
Tim Pritlove 0:47:42
Also auch Gesetze, die wahrscheinlich alle im Nachgang zu den Anschlägen von Nane Eleven gekommen sind.
Thomas Lohninger 0:47:45
Nine eleven. Genau, ja. Also, dass man da nochmal drüber geht und wissenschaftlich schaut, äh, sind die überhaupt zu konform und notwendig?
Tim Pritlove 0:47:54
Weißt du zufällig, ob da, ob die Gesetze seiner Zeit auch äh also mit so einem Zeitvorbehalt ähm beschlossen wurden, ob da auch so eine Überprüfung irgendwann mit vorgesehen war oder es einfach so beschlossen worden ist, ist jetzt so.
Thomas Lohninger 0:48:08
Also es gibt bei der Vorratsdatenspeicherung gibt zu einem Maßnahme, weil auch die EU-Richtlinie natürlich schon im Wanken war, als wir das beschlossen haben,aber generell bei sicherheitspolizeigesetzen machen wir das glaube ich nicht, zumindest wär's mir nicht bekannt,Man hört auf jeden Fall nichts drüber. Also Diskussion gibt's da keinem. Und ja, wie gesagt, die die Erwartungen waren niedrig und am ersten Tag haben wir gleich hundertfünfzig Unterschriften zusammen gehabt.In der ersten Woche hatten wir die fünfhundert, die wir eigentlich brauchen,bis wir dann am vierzehnten Dezember ins Parlament gelaufen sind, um diese Bürgerinitiative zu übergeben mit mehreren Aktenordnern, hatten wir schon viertausendvierhunderteinundsiebzig Unterschriften aus Papier.
Tim Pritlove 0:48:51
Da war noch gar nichts online. Das heißt, man muss auch diese zwei Monate abwarten.
Thomas Lohninger 0:48:57
Wir haben uns gedacht, das war so hier, schickt uns die Briefe und da war eine Frist dabei und wir wollten uns an die Frist halten,irgendwie nicht Leute danach noch Briefe schicken und wir können die nicht mehr ja nicht mehr einreichen. Die Stimme wäre dann irgendwie verloren.Ähm da kam aber auch wirklich Briefe aus ganz Österreich. Also wirklich aus dem hintersten Bergkampf, alsoHintertucs war auch dabei. Und wirklich alte Leute, die ähm einzelne Unterschriften ausgefüllt haben und auch das Kuvert beschriftet. Sprich, da war Einundsechzigjähriger, der das Thema wichtig findet und das,äh als als einzelnen Brief losschickt an uns. Also das Interesse war da schon riesig groß,Und als wir dann gestartet haben mit der Onlinephase, das war so Ende Dezember,zeichnen mit AT war die Plattform, die wir dafür verwendet haben und innerhalb der ersten vierundzwanzig Stunden hatten wir zehntausend neue Unterschriften.Das war mal so,Ja, jetzt äh das war im Ende der Dezember und obwohl da irgendwie Weihnachten dazwischen war und jetzt schon viel passiert ist, äh wir stehen im Moment so bei äh jetzt gerade zweiundsiebzigtausendfünfhundert,und die Kurve wächst immer noch und zweiundsiebzigtausend damit hätte echt niemand gerechnet. Äh wir haben uns.
Linus Neumann 0:50:15
Für unsere Deutschen mal kleine äh Erdung ähm Österreich hat wie viele Millionen Einwohner?
Thomas Lohninger 0:50:24
Acht Millionen. Wir sind ein Zehntel Deutschlands und wir haben trotzdem eben.
Linus Neumann 0:50:29
Ähnliche Petitionsergebnisse. Ihr habt, ihr habt im Prinzip in in Österreich äh mehr ähm mehr Unterschriften gegen die Vorratsdatenspeicherung als Deutschland bisher gegen Acta hat bei zehnmal so vielen Einwohnern.
Thomas Lohninger 0:50:45
Exakt. Und das ist auch.
Linus Neumann 0:50:46
Nur mal den Erfolg mal so in in die Relations.
Thomas Lohninger 0:50:49
Ja und das aber auch ohne ohne netzpolitische Medien, ohne groß, wir haben kein Netzpolitik Punkt org, wir haben kein CCC, wir haben da eine ganz andere Struktur, was so die Internetmedien betrifft, trotzdem hat das Irrsinn nicht gut gefruchtet. Und.
Tim Pritlove 0:51:03
Oder vielleicht auch gerade deswegen.
Thomas Lohninger 0:51:04
Ja, ich glaube, die Leute sind auch ausgehungert gewesenAuf jeden Fall äh wir wir hatten sogar äh die vierundsechzigtausendsiebenhundertfünf, das was das Maximal war der Deutschen Vorratsdatenspeicherungspetition war unser Cordoba zwei Punkt null. Als wir es geschafft haben, euch auch absolut einzuholen.
Tim Pritlove 0:51:21
Es ist immer noch nicht vergessen.
Thomas Lohninger 0:51:26
Nein, niemals.
Tim Pritlove 0:51:28
Oh Gott. Wir sollten mehr mit Fußballanalogien arbeiten.
Thomas Lohninger 0:51:38
Oh nein, ich bin da nicht dafür.Ja, also was was macht man mit ähm zweiundsiebzigtausend Unterschriftenwir waren am zwölften März da war zum ersten Mal so ein Petitionsausschuss,ähm und da waren wir Tagesordnungspunkt, äh lass mich lügen, neunundzwanzig von fünfzig und wir hatten so ungefähr zweieinhalb Minuten Zeit, behandelt zu werden dort. Sie haben aber entschieden, dass sie uns äh einladen wollen zum,wir haben selbst das Recht, dort zu sprechen, im Petitionsausschuss,und das Problem ist halt, dass wir jetzt so in einer wir wir kommen in so eine Verzögerungstaktik rein, weil der nächste Ausschuss ist erst am einunddreißigsten Mai,Das heißt, wir können dieses Ding ja nicht beenden. Das läuft so lange. Man kann so lange sammeln, bis der Petitionsausschuss das Anliegen,An andere Ausschüsse weiterleitet. Also in unserem Fall, wir wollen.
Tim Pritlove 0:52:31
War, es gibt keine offizielle Deadline und dann wird's bewertet, sondern das können die einfach so, ach ihr habt erst zweihunderttausend Unterschriften, da geht doch bestimmt noch was, das lassen wir nochmal ein Jahr laufen. Das ist ja auch.
Thomas Lohninger 0:52:42
Leider, ja. Also ich würde mir da auch irgendwie langsam so einen Cut wünschen, dass man irgendwie sagt, so über die Zeit haben wir so viel geschafft. Und jetzt machen wir was damit. Aber.
Tim Pritlove 0:52:51
Kannst du dir einen Brief schreiben und sagen irgendwie, wenn er das jetzt nicht mal, wenn er das jetzt nicht mal annehmt, dann kommt dann jeder mal kurz vorbei und sagt hallo.
Thomas Lohninger 0:52:58
Sagt hallo. Ja, wir können das Parlament die Dorssen vielleicht.
Tim Pritlove 0:53:04
Demonstrationen, ne.
Thomas Lohninger 0:53:06
Ähm jetzt ist aber die Situation halt, wir wir haben auf jeden Fall noch bis Ende Mai, einunddreißigster Mai und ich wir hoffen halt, dass wir bis dahin,dass sie bis dahin wissen, was sie mit uns tun sollen. Ich im Grunde ist es klar, jetzt haben sie noch Stellungnahmen eingeholt und wollen irgendwie Expertise dazu zählen, aber im Grunde wäre es so klar, was man jetzt machen müsste. Also man muss ähm,Es ist ja sowieso schon so, dass Österreich eigentlich die Vorratsdatenspeicherung auf EU-Ebene nie so gutgeheißen hat. Man müsste sich jetzt nur klar dagegen aussprechen,und anfangen, diese Terrorgesetze zu evaluieren, also,Vorschläge gemacht, dass man Technik voll und Abschätzungsinstitut dazuzieht und die mal fragt, wie evoluiert man ein Gesetz, was das Internet betrifft. Ähm ich glaube auch, dass teilweise noch gar nicht das Bewusstsein oder die Instrumente da sind, um damit richtig umzugehen.Aber wir würden ihnen helfen, wenn sie halt anfangen, diesen Diskurs zu führen und äh ja,wir sind jetzt sozusagen nochmal auf die lange Bank gelegt, aber wir sammeln auch immer noch weiterhin Unterschriften, also die Kurve flacht nicht so ab, also.
Tim Pritlove 0:54:09
Hm, vielleicht mal so ein bisschen allgemeiner gesprochen. Ich meine, wir hatten ja hier so äh so diesen Zensursolar-Moment, ne, wo sich das alles so ein bisschen äh kulminiert hat und seitdem steht irgendwie kein Stein mehr auf dem anderen. Ähm jetzt so ein so ein so einso ein konkretes Ereignis gab's jetzt in Österreich eigentlich so nicht, oder? Wie schätzt du denn, dass du überhaupt soein. Ich meine, hier wird jetzt so mit Piratenpartei, ne, man wird sehen, wie die nächsten Landtagswahlen ausgehen, aber es ist halt so, ich will jetzt nicht so von von Wechselstimmung reden, aberes tut sich was so, ja? Äh deutsche äh Politkörper, der hat schon so Bedenken, was das Aufkommen betrifft und Netzpolitik ist so als als Politik-Genre jetzt auf einmal so,äh aufgenommen worden, inwieweit das wirklich ernst genommen wird oder man nur versucht da einem Trend zu begegnen, ist er jetzt mal dahin gestellt, wie äh bildet sich das gerade in äh Österreich ab? Spielt das in den öffentlichen Medien eine Rolle oder ist das einfach immer noch Undercover?Wie siehst du das äh auch so bei der bei der Jugend? Was was passiert da?
Thomas Lohninger 0:55:17
Also ich würde sagen, wir haben, wir haben langsam Netzpolitiker, Netzpolitikerinnen in Österreich, also es gibt einzelne Politiker, auch in großen Parteien, die versuchen, sich dieses Themas anzunehmen, aber als PolitBereich, als als Thema oder ähm als eigene Kategorie in den Zeitungen oder sowas, ist es noch lange nicht angekommen,Also es fehlt noch das Selbstverständnis äh in den Parteien. Es fehlt noch ähm dieses Genre, über das man reden könnte, Internetpolitik.Natürlich gibt's einzelne Medien, die das äh so im Technologiebereich abhandeln, aber ähmdas bildet sich alles, also da war auch Acta wichtig, diese großen Demonstrationen, wir hatten zweimal zehntausend Leute auf der Straße und es bildet sich so langsam heraus,Wir haben auch äh also wie gesagt, wir haben so die einzelnen zivilgesellschaftlichen NGOs, die jetzt so langsam anfangen aufzuwachen. Da ist die Initiative für Netzfreiheit, die aus Expiraten besteht, die wirklich viel machen.Der Verein für Internetbenutzer, die auch diese PNR-Kampagne machen und ganz stark hinter AKV stehen, also von denen kommen die ganzen Ressourcen und Leiter.Und das sind so die zwei, die im Moment am aktivsten sind und dann noch die Quintessenz, die auch wichtig ist für das, was sie tut. Ähm wir haben auch Piraten.
Tim Pritlove 0:56:34
Muss man vielleicht auch noch dazu sagen. Ist ja wirklich auch eine der ältesten Institutionen eigentlich in äh Österreich, die sich so dieser Themenlage annimmt.
Thomas Lohninger 0:56:43
Die sind auch ähm so ein Fels in der Brandung, fordern seit ähm weiß Gott wie vielen Jahren schon ähm die Wiederherstellung der Bürgerrechte im digitalen Zeitalter,und äh diesind halt auch, also ich, ich sehe, ich habe so persönlich immer mein Problem gehabt, dass es äh sehr schwierig ist, Zugang zu finden zu diesen Organisationen und sich ähm jetzt mal für ein Thema aktiv dort zu engagieren. Die haben halt auch das Problem, dass sie irgendwie so verkrustete ähm Strukturen sind,eher eine alte Männerpartie sind. Also was nicht gut funktioniert, ist das zu verjüngen. Und da mit motivierten jungen Leuten zusammenzuarbeiten. Aber ich finde, die braucht es halt auch, äh das ist das Boot, was zur Zeit diese ganze Bewegung am Laufen hält.Und ähm,Ja, wenn wir von jungen Leuten reden, wir haben auch äh eine Piratenpartei und ich glaube auch, dass generell der Erfolg der Piraten in Deutschland hier äh schon,starke Auswirkungen auch in Österreich hat. Also ich weiß dann so von Klub Leuten, die zu,Netzpolitikern gehen und so. Du aber das Ding mit dem Piraten. Du kümmerst dich da eh drum, oder?Was ist denn das eigentlich? Also es kommt an, ja, die diese Wahlen, äh, die Berlin-Wahl, die war schon was und wenn jetzt irgendwie hier weiter vorgelegt wird, das hilft dem Thema sicherlich,und das ist gut. Es geht mir auch um die Themen, ich bin nicht sehr äh also ich versuche immer Parteiunabhängig zu sein, mit allen zu reden aufgrund ihrer Aussagen nicht, welche Farbe sie haben,die Piraten in Österreich sind halt noch ein bisschen sehr chaotisch und da muss ich meiner Meinung nach auch noch viel herausbilden und die müssen auch noch erwachsen werden, damit sieauch so wirklich als als Kraft anfangen können, Wahlen zu gewinnen. Also ich finde sie im Moment so ist es gut, dass es sie gibt, aber sie haben noch einen langen Weg vor sich,und.
Linus Neumann 0:58:32
Der kann äh wie sich in Deutschland zeigt, auch sehr schnell auf einmal sehr kurz werden dieser Weg. Also ähm ich würde sagen, dass äh wahrscheinlich sechs bis acht Monate vordem Einzug in Berlin so gut wie neunzig Prozent der Leute über über die Piratenpartei genau das gleiche gesagt haben, dass sie noch einen weiten Weg vor sich hat und ähm,der kann mitunter sehr schnell gegangen werden.
Tim Pritlove 0:58:57
Ich denke auch, man kann da sich eigentlich auch nur reinstürzen. Ich meine, immer so dieses Abwarten, na ja, wir müssen jetzt noch drei Jahre reifen. Ich meine, was soll da passieren? Da stellt man sich, dann setzt man sich dann vors Terminal und liest weiter äh Webseiten. Ja, also ich denkedas Engagement muss wahrscheinlich auch wirklich einfach stattfinden so. Man muss dann einfach da reingeworfen werden. Ich meinefällt mir schwer jetzt so die Ergebnisse der nächsten Landtagswahlen äh vorherzusagen. Ja, wir haben jetzt äh Saarland, äh Schleswig-Holstein und dann NRW in in schneller Folge. NRW ist natürlich,sagen wir mal so, dass das Zünglein an der Waage an der Stelle äh nicht nur jetzt generell für die Bundespolitik, aber auch sagen wir mal für die Piraten, selbst wenn's jetzt im Saarland oder im Schleswig-Holstein nicht reichtwürde es da halt klappen, das wäre definitiv 'ne Änderung, zumal davon auszugehen, dass das halt so die alte sogenannte Freiheitsorientierte Partei äh die FDP,vermutlich einfach mit Ach und Krach aus allem rausfliegen wird, wo sie nicht sowieso schon drin ist. Ähm wo sie nicht sowieso schon draußen ist,und äh ja, dann dann sind die Karten wahrscheinlich auch wirklich nochmal komplett neu gemischt.
Thomas Lohninger 1:00:02
Also wenn sie sich irgendwie ähm mehr zerlegt, wird Democracy bekennen würden oder es auch wirklich aktiv einsetzen würden und ein bissel mehr wirklich thematisch auch in netzpolitischen Themen arbeiten und und nicht nur laut sind, dann wenn ich's auf jeden Fall gut,aber wie gesagt äh womit wollen wir jetzt eigentlich weitermachen? Ich hätt noch was Wichtiges zu.
Tim Pritlove 1:00:24
Wir müssen's vor allem mal ähm abrunden, das Thema. Also,Was jetzt mir klar geworden ist, ist so die Dinge sind in Bewegung und in gewisser Hinsicht könnte es jetzt jederzeit knallenJa, ist auch hier gab's halt so die ein oder andere Petition hat die Sache so äh in Schwung gebracht undganz unerwartet kommen dann immer wieder so Steigerungsstufen, wo es dann wieder auf einmal hochschießt, wo es gar nicht gereicht hat und das Feld scheint ein bisschen bestellt zu sein in Österreich. Das ist das, was ich jetzt aus dem rauslese, was du da sovon dir gibst, ne?
Thomas Lohninger 1:00:55
Ich würde noch kurz so was so unmittelbar noch bevor steht, ist wir haben natürlich eine Demo am einunddreißigsten März gegen die Vorratsdatenspeicherung Tag bevor sie in Kraft tritt gegen VDS RTs, die Homepage, die man sich da anschauen will,und was wir auch planen ist eine Verfassungsklage gegen das Gesetz, weil,Bürgerinitiative richtet sich ja nur auf die europäische Ebene und wir haben schon einen Verfassungstext geschrieben, also eine Verfassungsklage geschrieben, wo wir dann auch Ende, Ende März online gehen damit und da versuchen auch wieder viele Unterstützer zu kriegen,und es geht halt jetzt irgendwie drum, dass das Thema weiter am köcheln bleibt und dass man so Vorratsdatenspeicherung sind, ein schöner, an dem man mal durch kann, wie Netzpolitik funktioniert. Im Grunde geht's natürlich um mehr.Ich kann nur jeden sagen, der sich dafür interessiert. Ähm ich habe weil ich halt auch selbst sehr lange gesucht habe. Es gibt halt eben jetzt Organisationen, wo man sich engagieren kann oder informieren kann,und die sind findbar, die verlinken wir auch und es ist halt einfach,ähm klar, das ist jetzt ein Thema und das muss ein Thema bleiben und ähm ich bin selbst auch sehr begeistert, dass es auf einmal Leute gibt, die sich darum kümmern.Ich hätte noch so viel mehr Themen. Ich hätte irgendwie noch überreden wollen oder ähm sie haben da auch noch so einen Fall gehabt.
Linus Neumann 1:02:10
Ja, im Moment jetzt ganz ruhig,ähm so Vorratsdatenspeicherung in Österreich abgeschlossen. So, jetzt jetzt erzählst du uns noch kurz was zu Akta, würde ich sagen. Äh wie es da gelaufen ist.Weil was äh was ich ja ganz interessant finde ist, was Tim gerade sagte, es gibt diese ähm,Punkte, an denen auch vielleicht sehr überraschend Themen sehr enorm hochkochen, das ist jetzt offensichtlich Vorratsdatenspeicherung, da der Fall und ähm ActA war ja so ein Thema, was in ähm Deutschland nämlich,uns auch so ein bisschen überrascht hatte, äh wie gut das wie gut das Thema innerhalb sehr kurzer Zeit dann doch ähm,in Anführungszeichen hochgekocht ist, während wir vorher ähm es ja jahrelang so ein bisschen vernachlässigt hatten,und ähm da kannst du uns doch durchaus nochmal erzählen, wie die Perspektive auf Acta so jetzt in Österreich war. Da Akte allerdings im Moment so vielThema äh ist, weil Lokbuch-Netzpolitik würde ich sagen, versuchen wir es ein bisschen kürzer zu halten, um mal so ein bisschen zu hören, wie das da in Österreich gelaufen ist, finde ich auf jeden Fall wichtig.
Thomas Lohninger 1:03:20
Ja, also wir hatten auch ähm zwei Akteame, so am elften Februar und fünfundzwanzigsten Februar. Ah, da waren auch jeweils insgesamt in Österreich so um die zehntausend Leute ähm auf der Straße. Darunter auch wirklich viele junge Leute, viele Gesichter, die man noch nicht gesehen hat.
Linus Neumann 1:03:35
Zehntausend Euro Leute für Österreich ist auch eine ganze Menge oder ist das.
Thomas Lohninger 1:03:39
Ja, das ist auch wieder so wir hatten größere Demos, damals bei den Studentenprotesten oder wie Haider an die Macht gekommen ist, aber so für so ein Thema ist, zehn.
Linus Neumann 1:03:48
Bei, wie viele Gast bei Haider?
Thomas Lohninger 1:03:50
Äh kennst du den hellen Platz, da wo ähWeißt du, der Platz zwischen und den Regierungsgebäuden, der ist wirklich, wirklich groß. Da hatte Hitler seine Rede beim Anschluss und der war fast zur Gänze gefüllt, so dass die Regierung beim Antreten einen Tunnel nehmen musste,Um vom Bundespräsidenten angelobt zu werden.
Linus Neumann 1:04:09
Okay, der ist echt ziemlich groß, ja. Ich vermisse hier grade mal an.
Thomas Lohninger 1:04:12
Das, das haben wir nicht erreicht.
Linus Neumann 1:04:14
Braucht man mehr als zehntausend Leute, ja. Okay, alles klar. Nur mal so so, dass äh die Zahlen immer ins Verhältnis zu setzen.
Thomas Lohninger 1:04:20
Ja, ohne Brenn waren, glaube ich, hunderttausend Leute, so die Studentenproteste,Und äh jetzt hatten wir da zehntausend, wobei auch in Wien, glaube ich, waren's einmal viereinhalb, dann mal dreieinhalbtausend. Aber wir haben natürlich auch andere Städte,wurde dort auch auf die Straße gegangen sind,und das waren halt auch wirklich eben andere Leute, so die die transparente hatten teilweise sehr viele Mähmanspielungen, einen guten Witz und haben auch wirklichdie Sache auf den Punkt gebracht. Eines meiner Lieblinge ist immer noch, lasst unser Internet in Ruhe oder wir nehmen euch die Fax-Geräte weg.
Linus Neumann 1:04:52
Ja, das ist.Den habe ich auch gesehen.Das ist echt ein übler, übler Erklärung. Da musst du dich nicht wundern, wenn du dann irgendwann deine IFG-Anfragen scheitern wegen Gewaltdrogen, ne.
Thomas Lohninger 1:05:10
Und ähm bei uns kam's dann auch dazu, also kurz vor der zweiten Akte, die immer hat, unsere Regierung auch gemeint, na wir legen das mal auf Eis,wir warten auch mal, was die EU tut. Da waren ja schon vorher schon ähm zuerst Polen äh Slowenien äh,Slowakei und äh Deutschland und Österreich hat sich da eben auch recht spät so als fünfter in die Reihe gestellt und gesagt, nee, acta machen wir jetzt zumindest mal nicht. Da gab's auch wirklich viele Stellungnahmen von,Arbeiterkammer von Journalistenclub, von vielen Institutionen, die auf einmal das Thema gesehen haben,auch so in Bezug auf Netzpolitik äh wird in den Diskurs wichtig, ein Punkt des Dienst äh herauszustreichen giltund äh natürlich kann man jetzt nicht ewig stehen bleiben und über Aktor sprechen, weil eigentlich geht's natürlich ums Urheberrecht. Und das Problem, was das Urheberrecht mit dem Internet hat.Und da wollen wir im Moment auch hin mit dem Diskurs. Also sprich, es geht jetzt drum, dass wir,ernsthaft anfangen, Diskurs zu führen, über das Urheberrecht und der soll halt eben auch Nutzer beinhalten, Provider beinhalten, Künstler und Kulturschaffende beinhalten. Und wenn's sein muss, auch die Rechte für Werte, aber.
Linus Neumann 1:06:22
Viel viel Spaß äh beim Verfolgen dieses Planes. Ich glaube, da.
Thomas Lohninger 1:06:26
Leider wir haben so wir wir haben mal Impulse gesetzt.
Linus Neumann 1:06:29
Ja. Ja, ist ja sehr wichtig.
Thomas Lohninger 1:06:31
Können ja nicht ohne sie diskutieren. Es es hilft uns gerade sehr, dass die Verwertungsindustrie äh eine Sockpuppe gestartet hat mit dem Namen Kunst hat Recht.
Linus Neumann 1:06:40
Ach, das war, ja genau, der Leonard hatte das, glaube ich, auch bei Netzpolitik auch Kunst hat recht. Und dann gab's die, was war.
Thomas Lohninger 1:06:47
Überwachung.
Linus Neumann 1:06:49
Kunst gegen Überwachung, ja.
Thomas Lohninger 1:06:50
Also es gab gleich mehrere Gegenvereinigungen. Also was die da getan haben war, wir haben, sie haben eine Homepage gemacht, äh wo wo sie irgendwie so den den armen Künstler nach vorne stellen, der wegen dem bösen Internet kein Geld mehr verdient,Also die das klassische Clarks Lied, was wir eh schon alle schon kennen,Im Impressum stand dann irgendwie die gesamte Verwerterindustrie Österreichs und äh gemanagt hat den ganzen Auftrag, eine Lobbyfirma, die sich auf die Fahnen schreibt, besonders bei Problemthemen gut zu sein,Also man musste irgendwie recht leicht was da recht schnell was davon zu erwarten ist. Äh darunter waren auch so Schmankerl wie irgendwie eine eine ähm Bildhauerin, die Angst vorm Internet hatAlso wir wir haben das dann so verstanden, dass vielleicht drei D Drucker ja Angst machen.
Linus Neumann 1:07:30
Ja, der kann, das können die sich auch irgendwann abschminken, ihre äh Bildhauerei, wenn wenn wir erstmal den Granitdrucker entworfen haben,dann äh können die einpacken.
Tim Pritlove 1:07:40
Ja, ist eine tolle Webseite, ein Blog mit genau einem Post.Da geht's richtig ab, würde ich sagen.
Thomas Lohninger 1:07:49
Ja und das Interessanteste war halt auch, dass sie dann sehr stark aus der Kunst und Kulturszene, die in Österreich sehr stark ist, kritisiert wurden.Dass man da auch irgendwie entdeckt hat, äh die Forderungen, die die da stellen, sind gar nicht so in unserem Interesse. Und das Problem ist nicht so einfach, wie sie es formulierenUnd ähm da gab's schon zig Diskussionsrunden und es gibt immer noch welche. Ähm vielleicht finde ich ein paar, auf die wir da auch verlinken können,Auf jeden Fall ähm ist es gerade so irgendwie ein gescheitertes Projekt, aber was es natürlich,was Gutes ist, dass man ja zu über Urheberrecht spricht. Und das ist auch so eines der nächsten Themen, die wir auch in Küchen lassen. Ähm ja, köcheln lassen wollen.
Linus Neumann 1:08:31
Heißt, ihr habt also eine große, breite Debatte über äh urheberrecht gibt es in der Form jetzt erstmal in Österreich noch nicht so,in Deutschland muss man ja wirklich sagen, die ist inzwischen schon ähm.Angekommen, diese Debatte, ne, dass die überall geführt wird. Hauptsächlich natürlich auch äh ja, forciert, ähnlich wie jetzt bei euch. Natürlich eher durch die äh Rechteverwerter als durch die ähm progressiven Kräfte.
Thomas Lohninger 1:08:56
Na ja, es ist so ein Battle, also wann immer eine Diskussion stattfindet. Es es passiert sehr dezentral. Also wir haben da in verschiedenen Städten, von verschiedenen äh Gruppeaus, die auch teilweise gar nicht netzpolitisch sind, sondern eben wirklich aus diesem Kunstkultursegment kommen oder äh vom Providerseite sind, ähmoder wirklich so aus der Verwehrterindustrie kommen. Die fangen alle an, irgendwie über dieses Thema zu reden. Man begleitet den Diskurs sozusagen und versucht auch Vorschläge zu machen,Also gerade, was wir so immer wieder gerne in Diskurs werfen, ist das äh Kulturwerkmarktmodell vom CCC.Und auch flettern, Micropayment, Social Payment, all diese Dinge werden ja gute Lösungen oder zumindest Dinge, die man mal diskutieren mussUnd ja, da beschäftigen wir uns mit und das ist halt auch so eins dieser Standbahne.
Linus Neumann 1:09:45
So und dann hattest du noch ähm als weiteren Punkt, den du mal ansprechen wolltest, das Vorgehen gegen ein mutmaßlichen enormen Aktivisten von enormem Austria.
Thomas Lohninger 1:10:01
Ja. Ähm muss Österreich oder auch Aaron Austria,Ah, die gibt's schon einiger Zeit und die, ja, die machen Dinge. Also, kennt man ja, An- und Ausdreher ist,halt dir der österreichische Ableger davon, der auch ein bissel so ein Alleinstellungsanspruch äh für sich einnimmt, also der sagt irgendwie wir sind, äh bei niemand anderer.Und äh Jan.
Linus Neumann 1:10:27
Das ist schwierig bei enorm ist. Wenn man, wenn man das so machen möchte, das sollte äh schwer sein bei einer Gruppe, die anonym ist und wo jeder mitmachen kann, zu sagen, wie.
Thomas Lohninger 1:10:37
Es gibt den Twitter-Account, es gibt den IAC-Channel, also die klassischen Informationsstrukturen und äh die,Die haben halt irgendwie angefangen und und äh schon von ähm Hacker Cracker Seite ordentlich was vorgelegt am Anfang. Also sie haben äh die Daten der Kiss geliebt. GIS ist sowas wie die ähmSagt man dazu, wenn du einen Fernseher hast oder Radio musst du's dort anmelden.
Linus Neumann 1:11:01
Erinnere mich.
Thomas Lohninger 1:11:02
Ja? Da haben sie.
Linus Neumann 1:11:04
Her oder so, ne?
Thomas Lohninger 1:11:05
Genau, da haben sie auch irgendwie ähm personenbezogene Daten rausgegeben von sehr vielen Leuten, ähnlich wie sie das auch bei,Datenbank der internationalen Policeation gemacht haben, äh sprich sie haben sich ernsthaft getraut, die persönlichen Daten von einer riesigen Menge vom Polizisten offen ins Netz zu stellen,was natürlich bei der Polizei nicht besonders auch viel Gegenliebe stößt. Genauso haben sie auch irgendwie mehrere Parteiseiten, die faced und das hat alles halt dazu geführt, dass die Polizei tätig wird.Und ähm gab's diesen Fall, wo wo das, was ich auch ausstreichen will, mehr oder weniger die Art und Weise ist, wie sie da versucht haben, äh,Ja, im Internet zu zu recherchieren und äh und eine Internetuntersuchung zu führen. Man könnte fast glauben, das war das erste Mal, dass die österreichische Polizei so was jemals getan hat.
Linus Neumann 1:11:56
Ah, dann wird's bestimmt eine lustige Geschichte, die du uns jetzt erzählst.
Thomas Lohninger 1:12:00
Ja. Er wird es.Ähm also kurz noch als Pre-Face dazu. Es ähm gibt da diesen, diesen äh angeblichen, ähm derim Oktober einige Nazis losgelassen hat,Ganze Untersuchung ähm wird nämlich auch offiziell mit der Begründung geführt, dass es äh hier ums Wiederbetätigungsgesetz geht oder Verbotsgesetz, sprich,dass da irgendwie die Verfolgung oder die die Verfolgung von der Verherrlichung von Nazi Verbrechen ähm der Fall ist,Auf jeden Fall ähm war das so der der Grund, wieso die Polizei ihr letztendlich tätig wurde und dann,Haben sie versucht irgendwie mehrere Leute auszuforschen und zuerst mal mit denen angefangen, die ein Nicken im hatten, über den sie ausgeforscht werden konnten und äh da haben sie auch irgendwie Leute von uns erwischt.Die Sicherheit mit Netzpolitik beschäftigen, aber eben äh eigentlich nicht Teil von sind, aber halt natürlich mit denen sich informieren müssen, was da los ist, vor allem bei den Demos, ist ja noch nicht muss bei uns ein ganz starker Faktor, also die mobilisieren sehr viel.Und ähm da wurden halt Leute zu Zeugeneinvernahmen geladen und was man da schon irgendwie gemerkt hat, sie haben ganz stark nach Ideologie gefragt. Also wie stehen sie zu dieser Gruppe? Was halten sie von?Ähm.
Linus Neumann 1:13:21
Das ist ja eine relativ blöde Frage, weil es geht doch wahrscheinlich keiner zur Polizei und erzählt den Jahr hier äh in Ordnung ist, finde ich super,oder ich fand's echt besonders gut, als die euch gehackt haben und fünfundzwanzigtausend Polizisten Daten online gestellt haben so. Das wird ja ähm.
Thomas Lohninger 1:13:37
Was sie damit erreichen wollten, waren mir nicht klar. Ich glaube, sie haben halt so irgendwie versucht, mal an diesen Komplex und diese neue Art von Struktur, ja, sich heranzutasten, genau.
Linus Neumann 1:13:46
Das stellt natürlich auch Ermittler und als ich die die Struktur wie sich ähm organisiert und agiert,stellt natürlich auch, sage ich mal, tradierte Ermittlungsmethoden und Vorstellungen von politischem Aktivismus äh durchaus vor ähm,vor vor Schwierigkeiten, dass man irgendwie ähm,wenn es wenn diese Gruppen denn dann tatsächlich so flach in ihrer Hierarchie bleiben, es hat sich ja eigentlich dann gezeigt,dann doch nicht so ist, ne? Dass sich da doch auch jetzt bei im und Antisek und Umfeld dann doch irgendwie da äh Führer äh in einer gewissen Form.Letztendlich etablieren, also diese diese Dezentralität ähm stellt oder vor allem dieses dieser lose Zusammenschluss stellt einerseits,Ermittlungsansätze ein bisschen auf die Probe oder stellt ihnen Schwierigkeiten andererseits auf Dauer dann auch nicht, weil sich da irgendwie so eine,Autoarchivgenese einstellt, dass dann eben doch wieder äh sich Hierarchien ausbilden oder so. Aber okay, sehr interessant ähm,Sie haben also dann random Leute eingeladen und nach ihrer Gesinnung befragt,sehr vielversprechender Ansatz. Ähm Austria kann wahrscheinlich jetzt einparken, oder?
Thomas Lohninger 1:15:07
Äh also ob sie damit Jever überhaupt irgendwie in die Nähe gekommen sind, äh,lasse ich mal so stehen, aber was sie dann es dann halt getan haben, war, dass sie sich jemanden rausgesucht haben, den sie gefunden haben, aufgrund des Facebookbildes. Also nochmal, der Nickname, nachdem sie gesucht haben, wartet,Und sie haben jemanden gefunden, der in Facebook-Profilfoto hatte von sich, wo er halt so its the ute. Mit Anspielung auf dem Film Big Le Bonski.So sind sie auf diesen Michael R gekommen, der da ins Fadenkreuz gelangt ist und der, der ist halt aus der IT-Branche, aus der,glaube ich Security-Umfeld,und sie haben dann halt, äh ich verlinke die Dokumente, elf Punkte rausgesucht, wo sowas drin steht, wie er ist im Besitz einer IRC E-Mail-Adresse.
Linus Neumann 1:15:57
Krass. Ich nicht.
Tim Pritlove 1:16:00
Sowas wollte ich auch schon mal haben.
Thomas Lohninger 1:16:02
Ja, also es war halt auch ähm sein Nicknehmen äh Punkt Punkt äh äh IAC Punkt com und,falsch. Natürlich war das keine E-Mail-Adresse und das war so eins der Punkte und sonst haben sie auch vor allem Twitter verwendet. Äh sie nannten das, glaube ich, Open-Source-Recherche und haben dort solche Dinge wie er unterhält sich mit anderen Leuten auf technisch hohem Niveau,und äh Verschleierung von Ausdrucken, weil die Leute irgendwie über die IFFF Liste geredet haben mit mit Druckern, die man nicht nachvollziehen äh nachverfolgen kann,und ja, viele weitere Punkte, die, wenn man sich durchlest, ähm, es sind auch kommentiert in diesem Dokumenten, alle irgendwie ein recht gutes Bild zeigen, wie die Polizei so ermitteltDa gab's auf jeden Fall eine Hausdurchsuchung und nachdem sie da nichts gefunden hatten, wurde das Verfahren im Grunde eh auch schnell eingestellt. Und äh,ja, im Grunde kann man festhalten, dass die,Die Amtshandlung zu einem Rahmen war, also sie haben das dann recht schnell fallen lassen, als sie gesehen haben, dass da nichts ist. In zumindest nicht im Nazibereich,aber wie's dazu gekommen ist und wie die Polizei hier Beschuldigte auswählt, ist natürlich höchstgradig gefährlich, vor allem wenn man dann anfängt,netzpolitischen Aktivismus auch so unter subsummieren, macht man einfach 'n gravierenden Fehler der Demokratie politisch sehr bedenklich ist.Ja im Grunde, das sind zwei Leute, die ihren Anwaltskosten sitzen geblieben, aber sie haben es auch mit äh der Veröffentlichung dieser Dokumente und ein paar parlamentarischen Anfragen versucht wieder auszugleichen.Und natürlich gibt's Österreich noch, also da hat sich, glaube ich, keine Schramme gezeigt.
Linus Neumann 1:17:40
Mhm. Und dieser doode äh war einem Anschein nach offensichtlich sehr unschuldig und hatte gar nichts mit dem Verein zu tun.
Thomas Lohninger 1:17:48
Nee, der tut, das war schon ihr Adminord, also der war ein Nonne muss äh ihr C Server Admin und scheint da auch irgendwie viel gepostet zu haben und laut den Jetlocks hat er da auch wirklich irgendwie Sachen gesagt,die äh von der Aussage ja zumindest grenzwertig sind, was Verbotsgesetze angeht und und,sicherlich nicht gut geheißen werden. Also es war da schon irgendwie in in diesem typischen brachialen Fordschernanalonus Humor waren halt auch irgendwie so Hitler Anspielungen dabei und das ist.
Linus Neumann 1:18:13
Äh das heißt so so schlecht war die Ermittlungsmethode der Polizei dann doch gar nicht.
Thomas Lohninger 1:18:17
Eher so da in in dem Punkt verstehe ich auch wie ich das dann wusste fand ich's auch nicht mehr so so bedenklich, dass sie nach Ideologie fragen, ja.Ist der eine Punkt, wo wo das Sinn macht. Aber man muss auch sagen, ähmwie gesagt, hier, wir haben hier auch keinen CSC und Response bei Hacking, das ist auch nicht so bekannt. In Österreich befürchte ich, dass man da irgendwie großflächig äh die persönlichen Daten von Polizisten oder von irgendjemandem raushaut, ist natürlich auch nicht okay.
Tim Pritlove 1:18:46
Ja, Thomas, super, vielen Dank. Da haben wir jetzt mal äh einen umfangreichen,Einblick äh bekommen, wie es so in den anderen deutschsprachigen Ländern äh zugeht, zumindest ein Teil, vielleicht sollte man auch irgendwann nochmal einen Blick in die Schweiz wagen, fällt mir dabei gerade mal so äh,auf.
Linus Neumann 1:19:06
Wer uns was aus der Schweiz erzählen möchte, der äh melde sich doch einfach mal bei uns. Wer wer Lust hat unser Gast zu sein. Ich hoffe, jetzt kille ich nicht deine Inbox Tim, ähm aber es wäre wäre doch sehr schön.
Tim Pritlove 1:19:17
In der Innenbox liegt ich schon nur noch mit letztem Zuckung irgendwie auf dem Boden. Da kann sich jetzt nicht mehr sehr viel ändern.
Linus Neumann 1:19:27
Genau oder ähm ihr wendet euch, was weiß ich, per D äh per Tweet, DM direkt an mich äh at und äh oder an AdmE Unterstrich Netzpolitik.
Tim Pritlove 1:19:40
Auch mal drauf hinweisen, genau.
Linus Neumann 1:19:42
Das sind die beiden. Das ist mein Twitter. Tim, du twitterst auch, glaube ich, oder? Ich auch.
Tim Pritlove 1:19:45
Twitter auch ein bisschen ab und zu und Zeit zu Zeit. Man muss diesen neuen Technologien auch eine Chance geben.
Thomas Lohninger 1:19:55
Exakt exakt. Und äh sonst äh Weibertier ist auch noch gut und Ackerfuhr, aber das verlinken wir alles.
Linus Neumann 1:20:03
Das verlinken wir alles. Äh Schweizer bitte ähm ansonsten suche ich mir einen aus oder eine und fliege.
Thomas Lohninger 1:20:11
Oh jane Frau.
Tim Pritlove 1:20:13
Wir machen das einfach dann auch auf schweizerisch.Immer wir es machen, jetzt bringen wir hier glaube ich das Ding erstmal zu Ende, weil das war jetzt mal, glaube ich, ganz nachhaltig hier äh eine etwas längere Sendung, als wir das hier so üblicher machen. Äh üblicherweise tun, aber äh ich denke, das war jetzt auch ganz angemessen.Ja, haben wir noch irgendwie? Gibt's noch letzte Grußbotschaften an die Welt? Nein? Dann,Das jetzt hier zu Ende. Vielen Dank fürs Zuhören. Das war die siebzehnte Ausgabe von Lookbuch Netzpolitik. Hoffentlich geht's nächste Woche weiter. Wir schauen mal und äh ja, bis bald.
Linus Neumann 1:20:52
Bis bald. Tschau, tschau.
Thomas Lohninger 1:20:53
Tschau, tschau.

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Shownotes

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Zu Gast ist Thomas Lohninger, der uns vom netzpolitischen Geschehen in Österreich berichtet. Er podcastet regelmäßig bei Talking Anthropology und signal.hackerspaces.

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Eine Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz, die Licht auf die Verhandlungen zu Acta werfen wollte, wurde mit der Begründung abgelehnt, sie gefährde die öffentliche Sicherheit. Der Antragsteller Mathias Schindler rüstet dich für das juristische Anfechten der Ablehnung und unterhält Unterstützung durch Spenden. Gleichzeitig erreicht die Petition gegen die Ratifizierung von ACTA über 50.000 Zeichner.

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